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Griechenland
Die soziale Katastrophe der neoliberalen Spardiktate
Jahresarbeitszeit und Urlaubstage (2010)
Die rassistische Lüge von den ‚faulen Griechen‘
Quelle: zitiert nach ver.di Bundesvorstand (April 2012)
69,7
67,0
65,5
61,9 61,8 61,861,1
59,1 58,9
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63,6
64,8
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66
68
70
Japan Portugal USA Griechenland Spanien Deutschland Italien Frankreich Österreich
Wann gehen Beschäftigte tatsächlich in Rente?Tatsächlicher Berufsausstieg im Alter von ...
Männer Frauen
Quelle: OECD, Renten auf einen Blick 2010, Paris/Berlin 2011
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Die rassistische Lüge von den ‚faulen Griechen‘
Faktisches Pensionsantrittsalter (2010)
Die rassistische Lüge von den ‚faulen Griechen‘
• Privatisierungen de facto aller (noch) staatlichen Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen (Post, Bahn, Gas-, Elektrizitäts- und Wassergesellschaften, Häfen, Flughäfen, Bergbau- und Hüttenbetriebe, Erdölgesellschaft, staatlicher Immobilien- und Landbesitz, etc.)
• Massive Belastungen für ArbeitnehmerInnen (Erhöhung der Selbstbehalte für Medikamente, Pensionskürzungen, Erhöhung der Mehrwertsteuer, Kürzungen von sozialstaatlichen Leistungen, etc.)
• Das Sozialversicherungssystem steht vor dem Zusammenbruch(Pensionen werden nicht ausgezahlt, Medikamente müssen von den Versicherten selbst bar bezahlt werden, etc.)
Massive Angriffe auf Errungenschaften der griechischen ArbeiterInnenbewegung
Massive Angriffe auf Errungenschaften der griechischen ArbeiterInnenbewegung
Lohn- und Gehaltspolitik
• 2012: Kürzung des gesetzlichen Mindestlohns um 22% (auf 585 Euro brutto); für ArbeitnehmerInnen bis 25 Jahre um 32% (auf 490 Euro brutto)
• De facto Außerkraftsetzung von Branchenkollektivverträgen
• Aufhebung der Nachwirkung von Branchenkollektivverträgen
• Zulagen im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen, Qualifikationen und Dienstjahren werden eingefroren und in vielen Fällen ausgesetzt
• Massive Kürzungen bei den Gehältern (bis zu 50%) im Öffentlichen Dienst
• Kürzung des Arbeitslosengeldes von 461 auf 358 Euro. Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit gibt es keine staatliche Unterstützung mehr und auch der Krankenversicherungsanspruch geht verloren.
Massive Angriffe auf Errungenschaften der griechischen ArbeiterInnenbewegung
Arbeitsrecht
• Stufenbau der Rechtsordnung wurde außer Kraft gesetzt: Arbeitsrechtliche Verschlechterungen auf betrieblicher Ebene sind seit 2010 zulässig
• Schlechtere Bezahlung von Überstunden• Kündigungen wurden vereinfacht; Abfindungen und
Kündigungsschutzfristen gekürzt• Auf betrieblicher Ebene können nun nicht gewählte „Assoziationen von
Personen“ (d.h. gelbe Interessensvertretungen) Kollektivverträge abschließen
• Einseitige Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitbeschäftigung oder die Reduzierung von Stunden sind nun jederzeit möglich
Massive Angriffe auf Errungenschaften der griechischen ArbeiterInnenbewegung
8,2 % 8,5 %
22,2 %
29,2 %
24,2 %
27,2 %
30,4 % 31,3 % 30,2 %
45,1 %
48,9 %
4,8 % 5,5 %7,5 % 8,5 %
10,% 9,9 %
12,9 % 13,6 % 14,3 %
18,3 %
22,8 %
Niederlande Deutschland Schweden Italien Frankreich Polen Portugal Slowakei Irland Griechenland Spanien
Europa ohne ArbeitArbeitslosenquoten in Prozent im Herbst/Winter 2011
Jugendliche unter 25 Jahren
Arbeitslosenquote insgesamt
Quelle: Eurostat
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Folgen der „marktkonformen Demokratie“
Folgen der „marktkonformen Demokratie“
• Arbeitslosigkeit steht bei 21,8% (Januar 2012)• Jugendarbeitslosigkeit 50,8% (Januar 2012)• (Realer) BIP-Rückgang 2007-2012: 20% (Marterbauer 2012)• Unterernährte Kinder an den Schulen. Alarmierende Berichte der
griechischen LehrerInnengewerkschaft DOE • Eltern sind gezwungen Kinder in Kinderheime zu geben, da sie sie
nicht mehr ernähren können.• Drakonische Spar- und Steuermaßnahmen treiben immer mehr
Menschen in die völlige Verarmung. Ende 2010 waren 27,7% der GriechInnen von Armut erfasst oder unmittelbar bedroht (EuroStat2011)
• Massiver Anstieg der Obdachlosigkeit, insbesondere in den Großstädten
• Anstieg der Selbstmordrate um 40-50% (2010-2011) nach einer Verdoppelung in den Jahren zuvor (Frankfurter Rundschau 2010, Der Spiegel 2012)
• Massiver Anstieg rassistischer und faschistischer Gewalt, insbesondere gegen MigrantInnen
Folgen der „marktkonformen Demokratie“
Folgen der „marktkonformen Demokratie“„Insofern ist die Solidarität mit
Protestaktionen der griechischen Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe. Damit
nicht auch wir demnächst zur Schlachtbank geführt werden…“
(Sepp Wall-Strasser, ÖGB Oberösterreich, Mai 2010)
Lukas Neißl, Wien 2012
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