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Post on 18-Oct-2020
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Implantation von Goldmarkern
in die Prostata
Praktische Hinweise aus Sicht des Urologen
und erste Erfahrungen
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Warum Goldmarker-Implantation?
Sinnvolles einleuchtendes Konzept
◦ Verbesserung der Patientenversorgung
◦ Verminderung der strahlenbedingten Komplikationen und damit Vermeidung von zeitintensiver Behandlung
◦ den Patienten leicht zu vermittelnder Ansatz
Erhalt urologischer Kompetenz
gute Außendarstellung mit modernen Therapieverfahren gegenüber den Zuweisern
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Eine genaue Kenntnis der Lage ist immer
gut!
WM-Achtelfinale 2010 Deutschland-England:
beim Stand von 2:1 verfehlt Frank Lampard knapp das Tor, Endstand 4:1
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Wie sollen die Goldmarker implantiert
werden? 914 Pat.
219 Pat. mit 2 und 695 mit 3 Markern
2x500mg Ciprofloxacin für 3 Tage
◦ 402 Pat. (2001-2005) transrektal ohne Anästhesie
2 Pat. mit Grad 3 Toxizität (2xUrosepsis)
◦ 512 Pat. (2005-2010) perineal unter Verwendung
einer Matrize, subcutan Lidocain
keine Toxizität
Diskussion
◦ Art der GM-Implantation hatte keinen Einfluss auf die QoL
◦ Toxizität und Markermigration waren bei beiden Verfahren vergleichbar
◦ Transperineale Implantation ist eine gute und sichere Alternative zur transrektalen,
besonders in Kliniken mit Erfahrungen in der Brachytherapie
Moman et al.,
Long-term experience with transrectal and transperineal implantations of fiducial gold markers in the prostate for position verification in
external beam radiotherapy; feasibility, toxicity and quality of life,
Radiotherapy and Oncology 96 (2010) 38–42
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Welcher Pat ist für die Goldmarker geeignet?
Alle Patienten, deren Prostata bestrahlt werden soll
Entscheidung zur Radiatio fällt wie zuvor auch
Implantation auch unter ASS möglich
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Eigenes Vorgehen
Aufklärung und Vorstellung in der Strahlentherapie
BB und Gerinnung (liegt meist schon vor)
Im Falle einer Hormonablation Implantation möglichst erst 2 Wochen vor Beginn der Radiatio (also ca. 2½ Monate nach LHRH-Analogon)
Levofloxacin für 5 Tage (Beginn 2 Tage vor der Implantation)
Klistier am Vorabend
Ibuprofen / Paracetamol bei Bedarf
praxisinterner Merkzettel zur Stanzbiopsie
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Wie werden die Patienten aufgeklärt?
Verbesserung des etablierten Verfahrens mit geringem Aufwand
Verringerung der strahlenbedingten Nebenwirkungen
Verwendung des Aufklärungsbogens für die Prostatastanzbiopsie
neues Verfahren ohne Langzeiterkenntnisse, wobei eher mit einer Verbesserung der Ergebnisse zu rechnen ist
Risiken wie bei der Prostatastanzbiopsie
zusätzlich
Implantation von Fremdkörpern mit der Notwenigkeit der Goldmarker-Entfernung im Falle eines Infektes
transrektale Implantation ist nur die zweitbeste Möglichkeit nach der perinalen Implantation
Migration der Goldmarker
im Gegensatz zur konventionellen Radiatio oder der OP verdiene ich an der Implantation
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Implantation der Goldmarker
8:00Uhr Lagerung in Steinschnittlage
erneute DRU und TRUS
Verwendung der normalen Führungshilfe am transrektalen Schallkopf
endosonographisch gesteuerte Injektion von je 10ml Scandicain (2%) in die Samenblasenwinkel
Implantation von 3 Goldmarkern (links, rechts und apikal)
Zeitaufwand geringer als für eine Stanzbiopsie der Prostata
Miktion vor Verlassen der Praxis
18:00Uhr: telefon. Rückfrage nach Makrohämaturie, Fieber, Schüttelfrost und Komplikationen
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Außendarstellung
Blitzartig erstellter Standardbrief
Erklärung für den Hausarzt
Info des Strahlentherapeuten
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Vergütung
Keine Vergütung durch die KV möglich
◦ also extrabudgetär
◦ Honorar ist Verhandlungssache mit den
Strahlentherapeuten
Strahlentherapeuten stellen Goldmarker
Blitzartig erstellte Standardrechnung
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Beispiel
75jähriger Pat
Z. n. Leistenhernien-OP 03/2011
Z. n. Varizen-OP 03/2011
keine weiteren ND, keine Medikamente
Prostata-Ca ED 03/2011
◦ ubiquitär tastsuspekte Prostata
◦ Schleimhaut allseits verschieblich
◦ initialer PSA-Wert 97,05ng/ml
◦ 14 Prostatastanzbiopsien, alle Gleason 3+3=6
◦ Prostatavolumen 25ml
◦ CT-Abdomen / Becken und Skelettszintigramm ohne Hinweise auf eine
Metastasierung
◦ nach Besprechung der Radiatio mit Goldmarker-Markierung der
Prostata Beginn einer Hormonablation mit LHRH-Analoga
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Goldmarker-Implantationen seit 01 / 2011
N r. A lter po s. Stanzen / Stanzen Gleaso n D R UP SA
(ng/ ml)
P ro stata-
vo lumen
(ml)
B eso nderheit relvante Ko mplikat io nen
1 72 inzidentelles PCa 3+3=6 - 4,24 42 TUR der Prostata 11/2010 SPK-Einlage nach Harnverhalt
2 71 5% links / 18 3+3=6 - 5,75 38 ./. ./.
3 76 3 / 18 3+3=6 + 8,62 85 ./.
4 74 80% links / 18 4+3=7 + 5,12 ? TUR vor Jahren ./.
5 70 5% rechts / 18 3+3=6 + 7,11 60 ./.
6 52 3 / 18 3+3=6 + 1,61 17 Radiatio dringender Patientenwunsch ./.
7 66 6 / 18 3+3=6 + 1,52 10 TUR der Prostata 12/2008 , ASS ./.
8 75 14 / 14 3+3=6 + 97,05 25 ./.
Verfahren wird von den Pat. gut verstanden und nach Erwähnung sofort
eingefordert
kaum Beschwerden, kaum Schmerzen, kein Fieber, kein Schüttelfrost,
minimale rektale Blutungen
Jens Fey
Urologe
Westerstede
Zusammenfassung
Implantation von Goldmarkern zur Markierung der Prostata kann jeder
Urologe durchführen, der endosonographisch gesteuert biopsiert
transrektale Implantation ist ausreichend sicher
schnell
gute Patientenakzeptanz
extrabugdetäreVergütung
Jens Fey
Urologe
Westerstede
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