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PRESSEMAPPE
räsonanz – Stifterkonzert München 2017
INHALT
ZUR INITIATIVE
Leitbild räsonanz – Stifterkonzerte Ernst von Siemens Musikstiftung
Pressemitteilung
Interview mit Michael Roßnagl, Michael Haefliger und Winrich Hopp von Max Nyffeler
Interview mit Bettina und Peter von Siemens über Stiftungsgründer Ernst von Siemens
Vorschau Luzern 2017 und München 2018
räsonanz – STIFTERKONZERT MÜNCHEN 2017
Programm
Luciano Berio über Coro
Claude Vivier über Lonely Child
Claude Vivier im Gespräch mit Susan Frykberg
BIOGRAFIEN
Biografien der Komponisten
– Luciano Berio
– György Ligeti
– Claude Vivier
Biografien der Interpreten
– Sophia Burgos
– Teodor Currentzis
– MusicAeterna Choir
– Mahler Chamber Orchestra
BILDMATERIAL
musica viva DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS UND LUCERNE FESTIVAL ZUR
INITIATIVE
räsonanz Stifterkonzerte Mit der Stifterkonzertreihe räsonanz kommt die Ernst von Siemens Musikstiftung ihrer Verantwortung für die zeitgenössische Musik auf ganz besondere Weise nach. Gemeinsam mit ihren Partnern LUCERNE FESTIVAL und musica viva des Bayerischen Rundfunks ermöglicht sie jedes Jahr ein Konzert in München und Luzern: Werke der Gegenwart werden von internationalen Spitzenorchestern und namhaften Solisten zur Aufführung gebracht. Die Ernst von Siemens Musikstiftung bringt so den Stiftergedanken zum Klingen: Ernst von Siemens steht für unternehmerische Vernunft und einzigartigen Weitblick, für gesellschaftliche Verantwortung und anspruchsvolle Förderung von Wissenschaft und Kunst. Gesellschaftliche Relevanz und künstlerischer Anspruch, wagemutige Perspektiv- wechsel und die Schönheit des Unerhörten – das alles schwingt mit, wenn die zeitgenössische Musik ihre Grenzen definiert, auslotet, überschreitet. räsonanz fordert heraus, räsonanz fordert ein und räsonanz fördert: die Bereitschaft, sich einzulassen auf das Ungewohnte und die Wahrnehmung des Neuen in der Musik.
www.evs-musikstifung.ch
www.lucernefestival.ch
www.br-musica-viva.de
räsonanz Pressemitteilung März 2017
räsonanz-Stifterkonzerte 2017 in München und Luzern MusicAeterna Choir aus Perm erstmals zu Gast in München Schweizer Erstaufführung von Rihms Requiem-Strophen Im Rahmen der Initiative der EvS Musikstiftung kommt 2017 das Mahler Chamber Orchestra sowie der MusicAeterna Choir unter der Leitung von Teodor Currentzis nach München. Der berühmte Chor aus Perm gibt damit sein Debut in der Landeshauptstadt. Veranstaltet wird dieses Konzert von der musica viva des Bayerischen Rundfunks. Das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks gastieren unter der Leitung von Mariss Jansons mit der Schweizer Erstaufführung von Wolfgang Rihms Requiem-Strophen in Luzern – Veranstalter ist LUCERNE FESTIVAL. Nach dem erfolgreichen Start von räsonanz – Stifterkonzerte 2016 in München wird die Initiative ab 2017 um ein Konzert in Luzern erweitert. Auch für die kommenden Jahre ist je ein Konzert in München und in Luzern vorgesehen. „Pierre Boulez selbst äußerte bereits vor nahezu 20 Jahren als Kuratoriumsmitglied den Wunsch, die Stiftung möge sich aktiver ins zeitgenössische Musikgeschehen einbringen, eigene Initiativen anstoßen. Mit räsonanz hat diese durch den großen Komponisten begründete Ausrichtung der Stiftung sicher ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht“, erklärt Michael Roßnagl, Geschäftsführer der EvS Musikstiftung. Ziel der Initiative ist es, groß besetzte Werke der Gegenwart von internationalen Spitzenorchestern in München und Luzern zur Aufführung bringen zu lassen. Teodor Currentzis mit MCO und MusicAeterna Choir im Prinzregententheater München Am 1. April 2017 gastiert Teodor Currentzis mit dem MusicAeterna Choir und dem Mahler Chamber Orchestra in München. Der weltbekannte Chor aus Perm stellt sich damit zum ersten Mal in seiner Geschichte dem Münchner Publikum vor. Auf dem Programm stehen Werke von György Ligeti (Lux Aeterna für 16-stimmigen gemischten Chor a capella, 1966), Claude Vivier (Lonely Child für Sopran und Kammerorchester, 1980), Luciano Berio (Coro für 40 Stimmen und Instrumente, 1975/76, rev. 1977, sowie Call, St. Louis Fanfare, für 5 Blechbläser, 1985, rev. 1987). Berio erhielt im Jahr 1989 den Ernst von Siemens Musikpreis, Ligeti im Jahr 1993. Musikjournalist Robert Jungwirth gibt vor dem Konzert eine Einführung ins Programm. Außerdem findet ein Schüler-Workshop statt. Das Konzert ist ausverkauft. Mariss Jansons mit Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks bei Lucerne Festival Am 8. April 2017 erklingen Wolfgang Rihms Requiem-Strophen für Soli, gemischten Chor und Orchester erstmals in der Schweiz. Mariss Jansons leitet das Symphonieorchester und den Chor des Bayerischen Rundfunks. Die Solopartien singen die Sopranistinnen Anna Prohaska und Mojca Erdmann sowie der Bariton Hanno Müller-Brachmann. Das durch die musica viva beauftragte Werk wird am 30. März 2017 in München uraufgeführt. Mit Texten von Hans Sahl, Johannes Bobrowski, Michelangelo Buonarroti, Rainer Maria Rilke und einem Psalm hat Wolfgang Rihm eine außergewöhnliche und sehr persönliche Auswahl für sein neues abendfüllendes Chorwerk getroffen. Unmittelbar vor dem Konzert gibt Mark Sattler, Dramaturg für zeitgenössische Musik beim Lucerne Festival, im Auditorium des KKL eine Einführung ins Programm. Ihre Ansprechpartnerinnen: Imke Annika List und Dr. Tanja Pröbstl | +49 / (0)89 / 6 36 3 29 – 07 | presse@evs-musikstiftung.ch Nina Steinhart | +41 / (0) 41 226 44 – 43 | n.steinhart@lucernefestival.ch Laura Imsirovic | +49 / (0) 89 / 59 00 – 2 36 58 | laura.imsirovic@br.de Kartenvorverkauf München: BRticket: T. 0800 5900 594, München Ticket: T. +49 (0)89 54 81 81 81 Kartenvorverkauf Luzern: T. +41 (0)41 226 44 80 www.evs-musikstiftung.ch | www.lucernefestival.ch | www.br-musica-viva.de
Luzern im November 2015 Die räsonanz-Initiative der Ernst von Siemens Musikstiftung Im Gespräch mit Michael Roßnagl, Michael Haefliger und Winrich Hopp. Von Max Nyffeler. Unter dem Titel „räsonanz“ startet die Ernst von Siemens Musikstiftung eine Initiative, die der zeitgenössischen Musik in der internationalen Orchesterlandschaft neue Impulse verleihen wird. Über Hintergründe und Ziele des Unternehmens unterhielt sich Max Nyffeler mit den drei unmittelbar Beteiligten: Michael Roßnagl, Sekretär des Kuratoriums der Stiftung, Winrich Hopp, Künstlerischer Leiter der Münchner musica viva und Michael Haefliger, Intendant von Lucerne Festival. NYFFELER: Herr Roßnagl, die Konzertreihe räsonanz stellt eine neue Art der Förderung von zeitgenössischer Musik durch die Ernst von Siemens Musikstiftung dar. Welche Idee steckt dahinter? ROßNAGL: Wir haben bisher Projekte der zeitgenössischen Musik unterstützt und jährlich unseren großen Musikpreis und die Förderpreise für junge Komponisten vergeben. Das läuft alles wunderbar. Mit räsonanz wollen wir nun zusätzlich auch selbst die Initiative ergreifen. Das entspricht übrigens auch dem Wunsch unseres langjährigen Kurators Pierre Boulez, der sagte: „Macht auch selber etwas!“ Unsere Initiative betrifft die zeitgenössische Orchestermusik und dazu konzentrieren wir uns zunächst einmal auf zwei Orte: München mit seiner bedeutenden Konzertreihe musica viva und Luzern mit einem Festival, das für die Einbindung der Moderne in das „normale“ Konzertleben wegweisend ist. Bei der Wahl der Orte spielte auch eine Rolle, dass die Stiftung ihre Geschäftsleitung in München und ihren Sitz in der Schweiz hat.
NYFFELER: Die Initiative zu räsonanz geht also von der Stiftung aus und nicht von den Veranstaltern?
ROßNAGL: Richtig.
NYFFELER: Wie schätzen Sie diese Initiative ein, Herr Haefliger?
HAEFLIGER: Von so etwas wagt man heute gar nicht mehr zu träumen. Für ein Festival wie das unsere, das klare Ambitionen auch im Bereich der zeitgenössischen Musik hat, ist das ein Glücksfall. Da kommt einfach ein Partner und sagt: „Was wollt ihr machen und was braucht ihr dazu? Wir helfen euch.“ Es geht nicht einfach um die Finanzierung eines Kompositionsauftrags, sondern um günstige Bedingungen für die heutige Musik ganz allgemein. Es wird ein offener Raum dafür geschaffen. Das ist großartig, gerade in einer Zeit, da im Kulturbereich vieles in Frage gestellt wird.
HOPP: Dieser Einschätzung schließe ich mich an. In der internationalen Orchesterlandschaft wird damit ein Zeichen gesetzt: Seht her, hier wird etwas für die Neue Musik getan. Konkret geht es um die Musik aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
NYFFELER: Wie funktioniert nun dieses Modell konkret?
ROßNAGL: Die Veranstalter planen ihr Projekt und wir garantieren ihnen die Durchführung, indem wir eine Ausfallbürgschaft bis zu einer bestimmten Höhe übernehmen.
NYFFELER: Die Unterstützung von Projekten ist bei Ihnen in der Regel auf drei Jahre beschränkt. Hier scheint das nun anders zu sein.
ROßNAGL: Ja. Es ist unsere eigene Initiative und da gibt es längerfristige Perspektiven.
NYFFELER: Wie entstehen die Programme und welche Rolle spielt dabei die Stiftung?
HAEFLIGER: Es gibt eine enge Kooperation aller drei Partner.
ROßNAGL: Selbstverständlich sind auch die Kuratoriumsmitglieder in die Diskussionen einbezogen. Man spricht ja miteinander und es ist ein starkes gemeinsames Wollen aller drei Partner spürbar.
HOPP: Festzuhalten ist, dass es sich um eine Stiftungsinitiative handelt. Die Konzerte sind Stifterkonzerte und wir, die Veranstalter in Luzern und München, entwickeln das künstlerische Konzept in Zusammenarbeit mit den Kuratoren der Stiftung.
NYFFELER: Wie muss man sich das im Einzelnen vorstellen? Wie werden die Programme aussehen?
HOPP: Das erste Konzert wird nun am 27. Februar – noch ohne Luzern – im Rahmen eines Konzertwochenendes der musica viva stattfinden, mit Werken von George Benjamin, Pierre Boulez, György Ligeti und Georg Friedrich Haas. Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg spielt unter der Leitung von George Benjamin. Das Programm ist durchaus paradigmatisch für die künstlerische Arbeit des Orchesters während der siebzig Jahre seines Bestehens. Ab 2017 wird dann die Zusammenarbeit mit Lucerne Festival greifen. Sie kann ganz verschiedene Formen annehmen: Wir engagieren gemeinsam ein Orchester für Konzerte in Luzern und München, entweder an aufeinanderfolgenden Tagen oder, wenn die Termine nicht passen, auch mit zeitlichem Abstand. Oder wir laden zwei Orchester mit zwei verschiedenen Programmen ein, usw. Es gibt da eine hohe Flexibilität.
NYFFELER: Werden die Konzerte in Luzern im Sommer stattfinden und sind sie dann an die Festival Academy angebunden oder ins normale Programm integriert?
HAEFLIGER: Was den Zeitpunkt angeht, sind wir sehr offen, das kann auch an Ostern sein. Und wo genau diese Konzerte im Gesamtprogramm ihren Platz haben, ergibt sich von Fall zu Fall. Es kommt auf die Konstellation an.
NYFFELER: Die musica viva-Konzertreihe ist mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks assoziiert. Verändert sich an dieser Konstellation etwas?
HOPP: Nein. Die Einladung von Gastorchestern und -ensembles gehörte schon immer zur Tradition der musica viva. Das reicht vom Ensemble Modern Orchestra über das Ensemble Intercontemporain und die Orchester der ARD bis hin zum BBC Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern in den 60er und 70er Jahren. Eine musica viva-Konzertsaison besteht in der Regel und im Schnitt aus zehn Veranstaltungen. Fünf davon bilden das Herzstück der Reihe: Das sind die Konzerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die Stiftungsinitiative erlaubt uns, die internationalen Gastorchester zu berücksichtigen.
NYFFELER: Das heißt, ein Konzert pro Jahr wird bei der musica viva künftig durch ein Gastorchester bestritten?
HOPP: Ja, aber um es in aller Klarheit zu sagen: Das ist ein zusätzliches Konzert! Die Stiftungsinitiative ersetzt nichts, sondern ergänzt.
NYFFELER: Das öffnet natürlich den internationalen Horizont. Welche Partner sind vorgesehen?
HOPP: Wir haben erst einmal die bestehenden Kontakte aktiviert und stehen nun vor der schönen Aufgabe, einige der weltbesten Orchester mit ihren Solisten und Dirigenten für die Mitarbeit an unserem Projekt zu begeistern.
NYFFELER: Interessante Aussichten für Luzern und München!
HOPP: Wobei nicht gedacht ist, dass die Orchester mit diesen Programmen nur in Luzern und München auftreten sollen, sondern dass sie im Idealfall damit auch auf Tournee gehen. Damit stellt räsonanz auch für die Orchester eine große Chance dar. Sie werden ermuntert, sich intensiv mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zu befassen. Das ist eine klare Botschaft.
NYFFELER: Es wird also eine Art internationales Netzwerk geschaffen, an dem sowohl der Geldgeber, die Veranstalter und die Orchester beteiligt sind. Lässt sich hier von einem neuen Kooperationsmodell sprechen?
HAEFLIGER: In diesem Bereich absolut.
HOPP: Die einleitende Bemerkung von Herrn Roßnagl über Pierre Boulez finde ich hilfreich zum Verständnis dieser Initiative. Er drängte immer darauf, die Neue Musik in die großen Institutionen hineinzutragen, was er auch mit seiner Arbeit als Dirigent tat. Deswegen steht hinter der räsonanz-Initiative nach meinem Empfinden auch ein wenig die Person von Boulez, selbst wenn sie nicht von ihm ausgegangen ist.
ROßNAGL: Es lag ihm sehr daran, den gesellschaftlichen Rang der modernen Musik zu stärken und wenn man sich die heutige Welt so anguckt, scheint mir das auch immer wichtiger.
HAEFLIGER: Boulez war in den letzten dreizehn Jahren in Luzern und davor sicher auch anderswo eine absolut dominante Figur. Er besaß die Selbstverständlichkeit zu sagen: Das muss so sein, das macht man. Ein Willensmensch, der seine Ideen ohne große Diskussionen durchsetzen konnte, weil sie nötig waren und einleuchteten. Das ist etwas, was es heute in dieser Form nicht mehr gibt. Eine Initiative wie räsonanz könnte dieses Vakuum vielleicht etwas füllen. Auch hier geht es ja nicht um ein Regelwerk, das einengt, sondern um das großzügige Schaffen von Freiräumen und Möglichkeiten.
NYFFELER: Eine mäzenatische Haltung...
ROßNAGL: ...die auf einer Stiftungssatzung beruht, deren Offenheit ursprünglich keine inhaltliche Ausrichtung vorgab, die aber von den Kuratoren nach und nach im Sinne der zeitgenössischen Musik ausgelegt wurde.
HOPP: Wir bilden hier am Tisch eine ganz interessante Konstellation. Drei ganz unterschiedliche Institutionen kommen zusammen: Einmal die Stiftung als Geldgeber und Initiator, dann Lucerne Festival als Traditionsfestival mit einem starken Engagement für die Moderne und als Drittes die musica viva, eine eigens für die Moderne und Avantgarde gegründete Konzertreihe. Gemeinsam haben wir das Interesse für das große Orchester als repräsentative Formation. Und weil die musica viva den unschätzbaren Vorteil hat, dass ein weltbekanntes Orchester mit der besten Reputation ihr künstlerisches Rückgrat bildet, passt unsere Konzertreihe sehr gut in diese Konstellation.
NYFFELER: Man spricht heute viel von drohenden Einschnitten in den Kulturbereich, gerade bei der Neuen Musik, die über keine starke Lobby verfügt. Könnte räsonanz in der Öffentlichkeit als Signal gegen solche Kürzungsversuche wahrgenommen werden?
ROßNAGL: Das ist schwer zu sagen. Musik wird immer komponiert, aber letztlich hängt es vom Willen einer Gesellschaft ab, ob sie auch aufgeführt und damit gehört wird. Es geht heute darum, dass das, was in unserer komplexen Gesellschaft musikalisch errungen worden ist, nicht plötzlich verschwinden kann. Man muss daran arbeiten, dass diese Komplexität weitergetragen wird und dass es nicht zu einer Verflachung kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in einer kulturpolitisch einfach strukturierten Welt eine Lösung der komplexen gesellschaftlichen Probleme zustandekommen könnte. Was bedeutet diese Musik? Was gibt sie uns? Das sind entscheidende Fragen und um Antworten zu finden, muss die Anbindung der Musik an die Gesellschaft sichergestellt werden. Das ist die Aufgabe der Vermittlungsinstanzen, der Veranstalter und der Pädagogen. Wir müssen es möglich machen, dass die Gedanken, die die kreativen Geister entwickeln, in der Realität auch wahrgenommen und gelebt werden können.
NYFFELER: Dieses Bestreben zeigt sich auch beim Lucerne Festival. Hier werden auch breitere Publikumsschichten an die zeitgenössische Musik herangeführt.
HAEFLIGER: Das versuchen wir sehr stark. Aber ganz allgemein muss ich heute leider einen Hang zu Rückzugsgefechten feststellen. Das beginnt schon bei den Veranstaltern, die ihre Ausrichtung ändern. Wir diskutieren bei uns sehr viel im Team und wenn ich dann sage: „An den Weg muss man glauben und weitergehen“, fühle ich mich manchmal schon fast wie ein Veteran der Neuen Musik. Es braucht immer wieder neue Kraft und neuen Glauben. Wenn man der Pflanze kein Wasser gibt, geht sie ein und wenn man als Veranstalter etwas nicht mehr tut, dann wird es dafür auch kein Publikum mehr geben. So einfach ist das. Die Aufgabe, klassische Musik zu vermitteln, ist eine große Herausforderung, vor allem in der Kommunikation und wenn sich das Klima verändert, muss man darauf eingehen.
NYFFELER: Wie soll das geschehen?
HAEFLIGER: Die Inhalte, an die ich glaube, muss ich auf andere Weise kommunizieren, damit sie von einem heutigen Publikum wahrgenommen werden. Ich muss über die sozialen Medien gehen, muss mir überlegen: Wie verwerte ich das im Radio, im Stream, wie kann ich das im Voraus kommunizieren. Kurz: Wie kann ich ein positives Ergebnis kreieren? Wer das nicht kann, scheitert über kurz oder lang, gerade in der zeitgenössischen Musik, die immer schon eine Herausforderung war. Man kann hier schnell aus dem Rhythmus geraten.
NYFFELER: Erklären Sie uns noch etwas genauer das Stichwort „Rückzugsgefecht“.
HAEFLIGER: Der Extremfall wäre, dass man keine moderne Musik mehr macht. Zunächst spielt man vielleicht noch Schönberg oder Strawinsky, dann definiert man sich zurück zu Debussy und Ravel
und am Schluss streitet man sich, ob man Beethoven oder Brahms machen soll. Aber dann bricht das Haus zusammen.
ROßNAGL: Eine Äußerung, die ich beim Besuch des Lucerne Festivals gehört habe: „Ich kann nicht immer nur Brahms hören, ich bin froh, dass es hier auch zeitgenössische Musik gibt.“ Das stimmt positiv. Wir müssen alles tun, im Schöpferischen und auch im Finanziellen, um die Komplexität, von der ich gesprochen habe, aufrechtzuerhalten. Nur so können wir die Herausforderungen der Wirklichkeit bewältigen. HOPP: Auch was die Orchestermusiker betrifft, kommt die räsonanz-Initiative zum richtigen Zeitpunkt. Wir haben hier einen Generationswechsel und die Jungen, die in den letzten Jahren nachgerückt sind, haben keinen Messiaen und keinen Xenakis mehr erlebt. Für sie ist die Nachkriegsmoderne nicht mehr über die Person des Komponisten und die damaligen ästhetischen Debatten vermittelt; sie sind von diesen Kontroversen unbelastet und offen für alle Strömungen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. Die Neue Musik wird schrittweise repertoirefähig, sowohl im Inneren der Orchester als auch in der Öffentlichkeit. Wir bei musica viva stehen da an vorderster Front und das allgemeine Konzertleben wird auf Dauer zweifellos auch nachziehen. räsonanz ist genau das richtige Instrument, um diese Repertoirebildung voranzutreiben. © musica viva des Bayerischen Rundfunks. Nachdruck nur mit Genehmigung.
München, November 2014
„Ein bisschen weiter gedacht …“
Interview mit Bettina und Peter von Siemens über Stiftungsgründer Ernst von Siemens
EvS Musikstiftung: Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ernst von Siemens denken?
Peter von Siemens: Als ich Onkel Ernst zum ersten Mal gesehen habe – er hatte ja Kinderlähmung
– lief er an zwei Stöcken, nicht Krücken, sondern an zwei Stöcken. Er kam also bei uns vorbei und
meine Mutter und mein Vater sagten: „So, das sind der Onkel Ernst und die Tante Ursula, seine
Schwester.“ Das war das erste Mal, dass ich ihn gesehen habe.
Bettina von Siemens: Ich kann mich sehr gut erinnern: Es war Familientreffen. Einmal im Jahr
trifft sich die ganze Familie anlässlich der Hauptversammlung [der AG, Anm. d. Red.] im
Familienverband. Da gibt es immer ein Abendessen – gesetzt. Ich war neu in der Familie und meine
Schwiegermama machte die Tischordnung und sagte zu mir: „Der Onkel Ernst sitzt neben Dir.“
Irgendwie dachte sie, sie muss mir behilflich sein und meinte: „Du musst mit ihm über Botanik
reden.“ Und ich dachte: „Toll, ich kann immerhin eine Tulpe von einer Rose unterscheiden!“
Botanik fand ich doch etwas schwierig. Das war aber überhaupt nicht der Fall, sondern wir haben
uns wunderbar unterhalten. Ernst von Siemens war in der Familie sicher der, vor dem alle großen
Respekt und auch ein bisschen Angst hatten – die Jüngeren. (Zu ihrem Mann, der sich
einzumischen versucht) Ja, Du nicht, aber ich bin ja eingeheiratet! Also, er war schon die große
Respektsperson. Aber wenn man ihn im Umgang hatte, war er ausgesprochen liebenswürdig und
zugänglich. Aber er war schon die große Persönlichkeit. Auch wenn man sich mit Deinen Eltern
unterhielt – Onkel Ernst war die prägende Familienpersönlichkeit.
Kam das alles über seine Rolle im Unternehmen oder war das auch im privaten Bereich so?
PvS: Ich würde sagen als Persönlichkeit …
BvS: Als beides!
PvS: Ja, sicher als beides. Aber wir haben die ja damals anders angesehen. Das waren alles
Familienangehörige. Ob der eine nun Oberanführer war und der andere Nummer zwei oder drei,
das war unerheblich.
BvS: Bei diesem Familientag gibt es auch eine Familienversammlung. Da gibt es einen Quertisch
und der Familienchef sitzt in der Mitte. Und der Familienchef ist bis dahin immer auch
Aufsichtsratsvorsitzender oder Vorstandsvorsitzender gewesen und dadurch war das schon eine
Personalunion. Du hast gesehen, das ist der Oberste der Familie und der Oberste der Firma. Das ist
natürlich schon eine Respektsperson, wenn man als junger Mensch einheiratet. Aber auch die
Familienmitglieder haben das so empfunden.
Sind Sie Ernst von Siemens noch zu anderen Gelegenheiten begegnet?
BvS: Er war niemand, der wahnsinnig gern auf Abendessen, bei denen Familie dabei war,
gegangen wäre. Bei mir war die andere Verbindung zu ihm der Botanische Garten. Witziger Weise.
Er hat ja die Freunde des Botanischen Garten gegründet und dann hörte er irgendwann auf und
hat aus irgendwelchen Gründen mich vorgeschlagen, seine Nachfolgerin zu werden. Und das bin
ich dann auch geworden. Daher kann ich mittlerweile auch ein bisschen mehr als Rosen und Tulpen
unterscheiden. Er war dort ganz hoch angesehen. Der Botanische Garten und Onkel Ernst in
München – diese Verbindung ist eine ganz, ganz wichtige Sache. Und dann kam eben irgendwann
die Musik dazu.
Bei welchen Gelegenheiten – außer der eben Erwähnten – hatten Sie mit ihm zu tun, Peter von
Siemens?
PvS: Es kommt immer darauf an, in welchem Zeitraum. Als er längst in Pension und ich noch bei
Siemens war, wo ich es ja auch weiter gebracht hatte als nur zum Pförtneraufseher, da war
natürlich vieles, worüber man sich dann unterhalten hat: „Wie läuft das Geschäft?“. Man hat das
nicht für eine wahnsinnig wichtige Angelegenheit gehalten, sondern man hat sich einfach darüber
unterhalten. Ich hatte mit ihm auch keine Probleme. Aber viele andere fanden ihn unzugänglich.
Bei mir war er das nicht. Vielleicht war er das deshalb nicht, weil er so viel älter war als ich. Ich
hätte ja theoretisch sein Enkel sein können. Nachdem seine Schwester gestorben war, hatte er das
Haus aufgegeben und ist in den Bayerischen Hof gezogen. So war er auch zugänglicher als
draußen in Starnberg. Und da er dann in München war, war der Kontakt häufiger. Auch weil er ja
noch ein Büro in der Firma hatte, da haben wir uns natürlich zwischendurch gesehen. Irgendwann
sagte er: „An und für sich könntest Du ja mal morgens zum Frühstück kommen.“ Da habe ich mich
vorsichtshalber erst einmal erkundigt – nachdem er ja berüchtigt war als Frühaufsteher – um wie
viel Uhr das ist. Er sagte dann sieben Uhr oder so. Ich sagte: „Ja, o.k., da komme ich.“ Ohne, dass
es ein Date fixe war, fand das des Öfteren statt. Damals habe ich noch geraucht. Onkel Ernst war ja
berüchtigt dafür, dass er Leute, die rauchen nicht so gern hatte. Ich durfte aber rauchen beim
Frühstück.
Neben der Botanik galt ja seine große Liebe der Musik. Können Sie uns erzählen, warum er die
Musikstiftung gegründet hat?
BvS: Ich weiß nur, dass Paul Sacher eine große Rolle spielte. Und ich nehme an, dass das durch die
Freundschaft zu Paul Sacher entstanden ist, weil Paul Sacher ja nun auch ausgesprochen für die
Neue Musik war. Ich kann überhaupt nicht beurteilen, inwieweit sich Onkel Ernst selbst für die
Neue Musik begeistert hat. Man weiß um diese berühmte Stockhausen-Anekdote, bei dem er nicht
zur Preisverleihung gegangen ist. Was ich eine tolle Sache und sehr generös von Onkel Ernst finde,
ist, dass er sich überhaupt nicht eingemischt hat. Sondern er hatte ein sehr gutes, fachkundiges
Kuratorium und die haben Stockhausen eben ausgesucht und das hat er dann auch akzeptiert. In
den letzten 20 Jahren gab es schon den einen oder anderen, bei dem ich mir denken könnte, der
Onkel Ernst hätte das jetzt wahrscheinlich nicht so toll gefunden. Ich weiß das auch von Freunden
von uns, die zur Preisverleihung kommen und zwischendurch sagen „Hm, ja …“. Das ist schwierig.
Von meinem Sohn Ferdinand, der auch im Stiftungsrat der Ernst von Siemens Musikstiftung ist und
der nächsten Generation angehört, weiß ich, dass die einfach einen völlig anderen Zugang zur
Musik haben, als zum Beispiel meine Generation. Ich bin einig mit Mariss Jansons, der sagt: Musik
muss man nicht verstehen, man muss sie mit dem Herzen hören. Und nachdem ich persönlich nicht
musikalisch gebildet bin, kann ich nur mit dem Herzen hören.
PvS: Ich habe am Abend vor seinem Tod noch mit Onkel Ernst telefoniert. Ich wollte ihm einen
guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Er war da ja schon im Krankenhaus in Starnberg und ich
sagte: „Sag mal Onkel Ernst, höre ich da richtig: Hörst Du Dir gerade eine Operette an?“ Ich war
erstaunt. Denn ehrlich gesagt, kann ich mich nicht erinnern, ihn und Tante Ursula hier in München
je in einem Konzert gesehen zu haben. Wahrscheinlich gab es nichts anderes im Fernsehen.
Wenn man so befragt wird, fällt einem natürlich in erster Linie ein, was man ihn nicht gefragt hat,
und nicht, worüber man so geredet hat. Sondern: Was hat man versäumt?
Und was haben Sie versäumt, ihn zu fragen?
PvS: Vielleicht hätte ich mich mehr darüber erkundigen sollen, wie Carl Friedrich, sein Vater war.
Am Anfang tut man das einfach nicht, dass man fragt: „Wie waren eigentlich Deine Eltern?“
Später ist das dann an und für sich nebensächlich. Ich habe ihn nie gefragt: „Wie hat es eigentlich
Deine Schwester empfunden, als ihr Mann Ende des Krieges auf seinem Besitz in Tschechien
totgeschlagen und in den Keller geschmissen wurde?“ Die sind dann geflüchtet … Das fragt man
erst einmal nicht und dann kommt auch nie der Moment, in dem man es tut.
BvS: Das war überhaupt so eine Sache mit dem Onkel Ernst. Er war ja doch die Generation unserer
Großeltern, kann man fast sagen. Da hatte man einfach viel mehr Respekt und eine viel größere
Distanz. Unsere Kinder haben überhaupt keine Scheu, irgendetwas zu fragen, während meine
Generation natürlich kaum wagte, irgendwas zu den 30er Jahren zu fragen. Man wusste, die Leute
wollten nicht reden. Das macht es schon schwierig. Man hat auch nicht so viel Privates
ausgebreitet. Wir sind ja die Vor-Facebook-Generation und das war natürlich noch einen Schritt
zurück. Ich hätte nie gewagt, etwas Privates zu fragen, wenn es nicht von selbst kam. Vielleicht
wirkte Onkel Ernst auch deshalb distanziert. Dazu kam, dass er Junggeselle war. Das ist natürlich
ein riesen Unterschied – Ehefrauen reden immer mehr. Onkel Ernst wäre nie auf die Idee
gekommen zu fragen: „Was machen Eure Kinder?“ – Etwas, das eine Frau immer fragen würde.
Da fällt ein ganzes familiäres Feld weg.
In einem Interview bezeichnet Ernst von Siemens die Musik als seinen Sandkasten …
PvS: Nein, den Spruch hat mein Vater erfunden. „Der Onkel Ernst und seine Sandkiste.“
Und noch ein Zitat wurde uns zugetragen: „Pass mir auf meine Stiftungen auf!“
PvS: Ja, das hat er mir ein paar Mal gesagt …
… er hat mit Ihnen also auch über die Stiftungen gesprochen?
PvS: Ja, wir haben oft über die Stiftungen gesprochen. Und da hat er zwischendurch immer wieder
gesagt „Pass mir auf!“
Das wollte heißen?
PvS: Tja, dass ich drauf aufpassen sollte. Wobei Sie natürlich nur aufpassen können, wenn Sie sich
einmengen oder sich einmengen müssen, weil sie in irgendwelchen Stiftungsräten sind. Ich würde
das aber auch nicht überbewerten, das hat sich halt so ergeben – wobei ich vielleicht in mehr
Stiftungen bin als andere Familienmitglieder. Es gibt bei der Ernst von Siemens Musikstiftung ja
einen Stiftungsrat. Aber man muss natürlich schon aufpassen, dass das nicht missbraucht wird,
dass jemand in erster Linie sich herausstellt oder auch den Stifter herausstellt, auch das wäre nicht
richtig. Deshalb hat der Onkel Ernst das nicht gemacht, sondern es soll ja eine Förderung sein und
es geht um das Objekt, das gefördert wird. Es geht nicht darum, dass jemand etwas gegeben hat
und wie toll das ist – obwohl es sicher toll ist.
Wie haben Sie denn für sich dieses „auf die Stiftung aufpassen“ verstanden?
PvS: Sehen Sie, wenn Sie in eine Stiftung reingehen, dann haben Sie eine Aufgabe und die müssen
Sie dann wahrnehmen. Unabhängig davon, ob Sie manche Sachen besonders schön finden. Sie
müssen darauf aufpassen, dass der Stiftungszweck erfüllt wird. Und damit ist natürlich sehr vieles
verbunden. Aber eines ist nicht damit verbunden, nämlich, dass man sich einmischt und mit der
Preisvergabe etwas zu tun hat. Das hat der Onkel Ernst nicht gemacht und andere auch nicht.
Wie würden Sie denn Ihr ganz persönliches Verhältnis zur Ernst von Siemens Musikstiftung
bezeichnen?
BvS: Ich finde sie per se schon mal toll, weil ich Stiftungen einfach gern mag. Jeder hat doch ein
Anliegen, das ihn sehr beschäftigt und wenn man die Möglichkeit hat, sich einzubringen und etwas
Gutes zu tun, ist das eine gute Sache. Und bei der Ernst von Siemens Musikstiftung finde ich schon
das ganze Umfeld sehr interessant. Es sind tolle Leute im Kuratorium und es macht einfach
wahnsinnigen Spaß, diese Leute kennenzulernen. Für mich persönlich ist das eine unglaubliche
Bereicherung, weil ich zu solchen Menschen sonst gar nicht kommen würde und das finde ich
einfach toll. Auch, dass man dazu beitragen kann, dass solche Abende oder Mittagessen im
Rahmen der Preisverleihung auch gelingen. Ich finde es ganz toll, wenn man sieht, wie die
Förderung den jungen Komponisten eine unglaubliche Starthilfe gibt. Man muss bedenken, dass
die sich dann wirklich ein, zwei Jahre nicht überlegen müssen, wie sie ihre Wohnung bezahlen oder
wo sie ihre Brötchen herbekommen. Und es sind ja auch immer wieder junge Talente darunter, die
dann wirklich ganz groß geworden sind. Ich weiß gar nicht, wie bewusst dem Onkel Ernst das
immer war. Wenn man selbst Kinder hat, die zum Teil freiberuflich oder im Künstlerischen tätig
sind, dann weiß man, wie schwer so ein Leben manchmal ist …
PvS: Wobei es bei jeder Preisverleihung eine Sache gibt, die mich so unglaublich ärgert, dass ich da
wahrscheinlich sowieso nicht mehr hingehe. Das ist, wenn die Preisträger, die sicher tolle Musiker
sind und sich jede einzelne Note merken können, sich nicht merken können, dass das der Ernst von
Siemens Musikpreis ist. Der Ernst von Siemens Musikpreis hat an sich mit der Firma überhaupt
nichts zu tun. Da könnte ich jedes Mal hochgehen.
Sie kennen die Stifterabsicht besser als die meisten Menschen. Wie würden Sie denn vor diesem
Hintergrund die Entwicklung der Stiftung bewerten?
PvS: Ich bin kein Fachmann. Aber mir ist nicht aufgefallen, dass da irgendetwas geschehen wäre,
was gegen das, was Onkel Ernst vorgegeben hat – auch wenn er wenig vorgegeben hat – gewesen
wäre. Aber wenn man alles durchgeht, könnte es sein, dass man auf etwas kommt, wovon man
sagt, da hätte er sich im Grab umgedreht.
BvS: Ich finde die Stiftung hat sich enorm gemacht von der sehr kleinen, feinen Preisverleihung, mit
einem sehr enges Fachpublikum in der Akademie. Und dann hat man die Lokalität gewechselt, ist
mehr nach außen gegangen und inzwischen stellt der Preis ja wirklich was dar, während das am
Anfang eine sehr exklusive Angelegenheit war. Ich finde das wirklich gut.
Was ist die Botschaft, die Ernst von Siemens mit seinem Stiftertum vermitteln wollte?
PvS: Ich glaube nicht, dass er irgendetwas vermitteln wollte, sondern der hat gesagt, bevor ich
nicht weiß, wo das Vermögen landet … Ich glaube aber nicht, dass er gesagt hat, damit soll dies
oder das vermittelt werden.
BvS: Ich glaube schon, dass Onkel Ernst ein gesellschaftspolitisches Denken hatte, sonst hätte er
nicht die Ernst von Siemens Musikstiftung gemacht, sonst hätte er nicht die Carl Friedrich von
Siemens Stiftung gemacht, sonst hätte er nicht die Freunde des Botanischen Garten gegründet. Ich
glaube, er fühlte sich auch München und Bayern sehr verbunden und wollte hier schon seine
Spuren hinterlassen. Nicht als eitler Mann – das gar nicht. Ich glaube aber schon, dass er ein
bisschen weiter gedacht hat …
räsonanz
Stifterkonzert Luzern 2017
KKL Luzern, Konzertsaal | 8. April 2017 | 18.30 Uhr
Eine Initiative der Ernst von Siemens Musikstiftung,
veranstaltet von Lucerne Festival.
Das Luzerner räsonanz-Stifterkonzert findet im Rahmen
des Oster-Festivals von Lucerne Festival statt:
17.30 Uhr
KonzerteinführungMark Sattler
Wolfgang Rihm
Gruss-Moment 2 – in memoriam Pierre Boulez (2016)
für Orchester
Schweizer Erstaufführung
Requiem-Strophen für Soli, gemischten Chor und Orchester (2016)
Auftragswerk der musica viva des Bayerischen Rundfunks
Schweizer Erstaufführung
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Chor des Bayerischen Rundfunks
Mojca Erdmann, SopranAnna Prohaska, SopranHanno Müller-Brachmann, BaritonMariss Jansons, Leitung
Karten und weitere Informationen: www.lucernefestival.ch
räsonanz
Stifterkonzert München 2018
Prinzregententheater München | 9. Juni 2018 | 19 Uhr
Eine Initiative der Ernst von Siemens Musikstiftung,
veranstaltet von der musica viva des Bayerischen Rundfunks.
17.45 Uhr
Konzerteinführung
Elliott Carter (1908 – 2012)
Instances (2012)
für Kammerorchester
George Benjamin (*1960)
Three inventions (1995)
für Kammerorchester
Enno Poppe (*1969)
Filz (2014)
Konzert für Bratsche und Kammerorchester
Elliott Carter
Penthode (1985)
für fünf Gruppen zu vier Instrumentalisten
György Ligeti (1923 – 2006)
Konzert für Klavier und Orchester (1985/1988)
Tabea Zimmermann, ViolaPierre-Laurent Aimard, Klavier Chamber Orchestra of Europe
David Robertson, Leitung
Der Vorverkauf hat begonnen: BRticket (T. +49 (0)89 / 59 00 10 880) | www.br-musica-viva.de
räsonanz – STIFTERKONZERT MÜNCHEN 2017
räsonanz
Stifterkonzert der Ernst von Siemens Musikstiftung
Prinzregententheater München | 1. April 2017 | 19 Uhr
Luciano Berio (1925 – 2003)
Call
St. Louis Fanfare
für 5 Blechbläser (1985, rev. 1987)
György Ligeti (1923 – 2006)
Lux Aeterna
für 16-stimmigen gemischten Chor a capella (1966)
Claude Vivier (1948 – 1983)
Lonely Child
für Sopran und Kammerorchester (1980)
Luciano Berio (1925 – 2003)
Coro
für 40 Stimmen und Instrumente (1975 / 76, rev. 1977)
u.a. mit Liedtexten der Sioux, Navajo, Zuni, aus Polynesien, Peru, Kroatien, Venedig, dem Piemont,
aus Chile und mit Versen von Pablo Neruda
Sophia Burgos, Sopran
MusicAeterna Choir
Vitaly Polonsky, Einstudierung
Mahler Chamber Orchestra
Teodor Currentzis, Leitung
Luciano Berio über Coro
In Zentralafrika lebt eine kleine, friedliebende Gemeinschaft, die wir als „hochmusikalisch“
beschreiben wurden, wenn deren Mitglieder unsere Auffassung von Musik teilten. Mit dem Stamm,
bekannt unter dem Namen Banda Linda, befasste sich der Musikethnologe Simha Arom. In
ungefähr 40-köpfigen Gruppen blasen die Stammesmitglieder auf langen hölzernen Rohren, von
denen jede einen einzelnen Ton erzeugt. Jeder Ton wird innerhalb eines einzelnen rhythmischen
Moduls mit gelegentlichen leichten Variationen wiederholt, die den „blockhaften“ Charakter des
Ganzen nicht beeinträchtigen. Wenn alle Spieler in ihre Instrumente blasen, erzeugen sie einen
ganz und gar neuen Gesamtklang – neu für westliche Ohren. Er ist komplex und geordnet zugleich;
etwas zwischen einer Klangkathedrale und einer unerbittlichen musikalischen Maschine. Das Spiel
auf den aus Holz gefertigten Hörnern basiert auf einem strikt befolgten Prinzip. Es gibt eine
pentatonische Melodie, die nicht von einem einzelnen Musiker gespielt wird. Vielmehr sind deren
Töne über ein Register von ungefähr zwei Oktaven unter den Spielern aufgeteilt. Wie aufgrund
einer stillschweigenden gemeinschaftlichen Vereinbarung spielt keiner der Musiker die Melodie als
solche und in Gänze. Und dennoch ist ihre Gestalt und ihr Charakter in dieser phantastischen
Klanginstallation kontinuierlich gegenwärtig. Es versteht sich von selbst, dass ich diese Technik
nicht studiert und adaptiert habe, um die Heterophonien der Banda Linda für ein
Symphonieorchester oder Klavier zu transkribieren. Sondern ich wollte das Prinzip und die Idee auf
weitere musikalische Aspekte übertragen und auf andere musikalische Kulturen (sizilianische,
slowenische, schottische usw.) ausdehnen. In Coro (dem Werk, das aus dieser komplexen Erfahrung
hervorgegangen ist) hat das Banda Linda-Idiom eine wesentliche Weiterentwicklung erfahren,
indem es mit musikalischen Verfahren und Techniken anderer Kulturen in Beziehung gebracht und
der ursprüngliche musikalische Organismus dieser „Klangmaschine“ adaptiert und transformiert
wurde.
Coro ist eigentlich wie eine große Ballade, und wie jede Ballade hat sie einen eigenen Charakter,
ihre eigenen Regelmäßigkeiten und Stimmungen. Bestimmte Texte und harmonische Felder
wiederholen sich mehrere Male, erzeugen aber immer unterschiedliche musikalische Situationen
und „Stimmungen“. Es findet eine Rotation und gleichzeitig eine kontinuierliche Transformation
von Material statt. Gegen Ende des Stückes, wenn Pablo Neruda uns immer wieder aufs Neue an
das Blut auf der Strasse erinnert und der Text des Volks von Liebe und Arbeit erzählt – von Dingen
also, die die Basis unseres Lebens bilden –, begegnen sich die beiden Dimensionen des Werkes und
werden eins. Ich dachte dabei nicht an Nationen, sondern an die Begegnung von Menschen, mit
ihren jeweils eigenen Geschichten, mit ihren Leidenschaften und ihrer zerstörten Heimat. Ich muss
zugeben, dass es in Coro eine tragische Stimmung gibt.
Aus: Luciano Berio, Two Interviews, hg. von David Osmond-Smith, New York / London 1985.
Claude Vivier über Lonely Child
Lonely Child ist ein langes Lied von Einsamkeit. Was die musikalische Anlage angeht, wollte ich das
absolute Vermögen zum Ausdruck, was die musikalische Entwicklung angeht, komponierte ich,
ohne Akkorde, Harmonien oder Kontrapunktik zu verwenden. Ich wollte mich zu sehr homophoner
Musik vorarbeiten, die zu einer einzigen Melodie würde, die dann wiederum „intervallisiert“
würde. Ich hatte bereits eine Melodie für Tänzer komponiert, die man zu Beginn des Stücks hört.
Diese Melodie entwickelte ich in fünf „intervallisierten“ melodischen Fragmenten weiter, indem ich
unter jeder Note eine andere hinzufügte, wodurch Intervalle entstehen – Terzen, Quinten, kleine
Sekunden, große Sekunden etc. Wenn die Frequenzen jedes Intervalls hinzugefügt wird, entsteht
eine Klangfarbe. Es gibt also keine Akkorde mehr und das ganze Orchester wird zur Klangfarbe.
Die Rauheit und Intensität dieser Klangfarbe hängt vom Grundintervall ab. Musikalisch gesprochen
bedeutet das, dass ich nur eine Sache kontrollieren musste, die automatisch, irgendwie, die
restliche Musik schaffen, die wunderbaren Farbstrahlen!
— Claude Vivier
Claude Vivier im Gespräch mit Susan Frykberg
CLAUDE VIVIER: […] In unserer Kultur erwarten die Leute immer Antworten. Eine ästhetische
Antwort, um dann zu sagen, Ah ha! Das ist die Wahrheit. Und mit politischen Systemen ist es
dasselbe. Sie versuchen, Antworten zu finden und sie versuchen, diese Antworten auf Massen von
Menschen anzuwenden. Was manchmal für einzelne Lebenswege sehr gefährlich ist. Gerade gibt
es einen gänzlichen Umschwung in der Politik und…
SUSAN FRYKBERG: Du stellst in Deiner Musik also immer Fragen…welche Fragen?
CLAUDE VIVIER: Zeit, Liebe, in der Regel intime Fragen. Aber es ist schwer zu sagen, dass ich in
meiner Musik Fragen stelle, weil Musik so eine… Weißt Du, wenn das Stück erst einmal vorliegt,
hat man damit auch abgeschlossen. Meine Musik ist ein Paradox. Üblicherweise gibt es in der
Musik eine Entwicklung, eine Richtung oder ein Ziel, den großen Knall oder ein crescendo oder was
auch immer, was in meiner Musik immer seltener vorkommt. Ich habe nur Aussagen, musikalische
Aussagen, die auf irgendeine Art nirgendwohin führen. Auf der anderen Seite führen sie aber auch
wo hin, aber subtiler. Nicht auf Grundlage der Führung eines crescendo oder der Führung der
tatsächlichen Erwartungen der Zuhörer, ich meine Erwartungen im dramatischen Sinn. Meine
Musik hat diese Erwartungen meistens nicht. Oft sind es nur Aussagen, sehr deutliche Aussagen,
manchmal mit dramatischen Bögen, aber nicht wie in der romantischen Musik.
SUSAN FRYKBERG: Kannst Du Dich von diesem Standpunkt aus mit irgendeinem früheren
Komponisten vergleichen?
CLAUDE VIVIER: Ich könnte mich mit mancher Japanischer oder Balinesischer Musik vergleichen.
Unter westlichen Komponisten könnte ich mich mit Mozart und Chopin vergleichen.
SUSAN FRYKBERG: Mozart oder Chopin?
CLAUDE VIVIER: Ja.
SUSAN FRYKBERG: Wie? Ich meine, Chopin ist wirklich romantisch, mit dramatischen Bögen und…
CLAUDE VIVIER: Nun, es gibt immer Bögen…aber bei beiden Komponisten gibt es eine Reinheit in
Bezug auf Linie, Melodie, Harmonie und Entwicklungsstil, wo es eine Zelle gebe kann, die wächst
und sich entwickelt.
SUSAN FRYKBERG: Aber darüber haben wir vorhin nicht gesprochen, sondern über deutliche
Aussagen. Sie gehen definitiv irgendwohin.
CLAUDE VIVIER: Ja, es geht irgendwohin, aber es geht nicht dahin…
SUSAN FRYKBERG: …wohin Brahms es bringt.
CLAUDE VIVIER: oder Beethoven oder sogar Bach: Oh! Es ist wirklich schwer, das zu definieren.
Weil ich nicht per se gegen jede Expressivität bin – das wären manche Stücke dieser Künstler in
New York, bei denen man gar nichts hat. Aber wenn Du eine Melodie hast, muss es irgendwohin
gehen.
SUSAN FRYKBERG: Dann könnte man beinahe sagen, das sei anti-romantisch.
CLAUDE VIVIER: Es ist anti-romantisch, aber manche würden auch sagen, es sei romantisch. Was
auf ein sehr schlechtes Verständnis der romantischen Musik selbst hinweist. Eigentlich sind vielleicht
diese letzten Stücke die besten Beispiele für meine Musik … Copernicus, Lonely Child, Marco Polo,
Samarkand, Orion … Boukhara. Da habe ich komplett aufgegeben, was in der westlichen Musik so
schrecklich wichtig war, Kontrapunkt, und habe nur mit Melodie gearbeitet. Das ist die wichtigste
Verbindung zu nicht-westlicher Musik. Die Melodie ergibt sich fast von selbst. In meiner Musik ist
viel Automatismus, auch wenn es sich nicht so anhört. Die Melodie gibt die Farben, und manchmal
sogar einen Kontrapunkt, aber nur zur Phasenverschiebung, und selbst die Phasenverschiebung
nutze ich immer weniger.
SUSAN FRYKBERG: Nun, Lonely Child scheint reine Melodie zu sein.
CLAUDE VIVIER: Es ist reine Melodie, mit Farben obendrein, und die Farben sind kontrapunktisch.
Wohingegen es in Boukhara, dem Reinsten, was ich geschrieben habe – 13 Minuten Melodie – nur
Farben gibt. Und im allerletzten Stück, Et Je Rêverai Cette Ville Etrange, gibt es nur Melodie. In der
Oper verwende ich Harmonie, in Orion verwende ich Spiegelakkorde, solche Dinge, um die Farben
zu bekommen, und in Lonely Child verwende ich die Farben. Die reinste Form der Melodie habe ich
vielleicht in Et Je Rêverai Cette Ville Etrange erreicht. In Marco Polo gibt es eine ganze Entwicklung
mit einem Klang; Intervall, Harmonie, Harmonie plus Farben, Intervall plus Farben, und daraus
entsteht das ganze Stück. Und in diesem Stück gibt es eine fluide Melodik und eine Entwicklung
hin zur Farbe. Und manchmal sind da sogar Linien, und sogar Richtungen…und Verwandlung der
Farben. Zum Beispiel von bloßer Farbe zu rhythmischen Mustern zu Geräusch…
SUSAN FRYKBERG: Das bringt uns zurück zu Deiner Vorstellung von zellulärer Entwicklung.
CLAUDE VIVIER: Ja, aber es ist auch eine Prozessentwicklung… Aber nicht im letzten Stück. Es gibt
einen Prozess, irgendwie geht die Farbe irgendwohin. Aber gleichzeitig ist da wegen der Melodie
eine Stasis, deshalb geht es in Wirklichkeit nirgendwohin!
Musicworks No. 18, Winter 1982.
BIOGRAFIEN
Biografie Luciano Berio
„Ein Musikwerk ist nie alleine – es hat immer eine große Familie, mit der es klarkommen muss, ...
und es muss im Stande sein, in der Gegenwart auf viele verschiedene Weise zu leben, manchmal
die eigene Herkunft vergessend.“ Es ist eine ästhetische Position der Offenheit, die Luciano Berio
(1925 – 2003) hier formuliert. Jedes Musikstück steht in einem umfassenden
Traditionszusammenhang. Aus diesem Zusammenhang heraus, manchmal auch in Opposition zu
ihm, öffnen sich vielfaltige Möglichkeiten des Verständnisses und des Zugangs. Es kann sogar eine
besondere Qualität eines Werkes ausmachen, aus ganz verschiedenen Blickwinkeln heraus
betrachtet werden zu können. Für ästhetische Dogmen oder Scheuklappen ist in dieser Position
Berios kein Platz und genau diese Freiheit von Scheuklappen zeichnet sein kompositorisches
Schaffen in besonderer Weise aus. Die Vereinigung von Kunst und authentischer Volksmusik, das
Einbeziehen von Jazzelementen oder komplexer afrikanischer Rhythmik in avantgardistische
Kompositionen, verschiedene Verfahren der Montage und des Zitats, das Ignorieren von
Gattungsgrenzen, vor allem in den musikdramatischen Werken – all dies sind kompositorische
Verfahren und Konzepte Berios, die seine Originalität und seinen Willen zum Verlassen
ausgetretener Pfade zeigen. Das ausgeprägte Traditionsbewusstsein, das Berios Schaffen tragt, war
ihm von Haus aus mitgegeben, stammt er doch aus einer Musikerfamilie, in der schon Vater und
Großvater als Organisten und Komponisten tätig waren. Es war nur so folgerichtig, dass Luciano
Berio sich am Mailander Konservatorium einschrieb, um Musik zu studieren. Nachdem sich der 19-
Jahrige in den chaotischen letzten Kriegstagen eine Handverletzung zugezogen hatte, war an die
zunächst ins Auge gefasste Pianistenkarriere nicht mehr zu denken und Berio wandte sich intensiv
dem Kompositionsstudium zu. Gleichwohl trat er noch als Klavierbegleiter auf. Hierbei lernte er die
amerikanische Sopranistin Cathy Berberian kennen, die zu seiner kongenialen Interpretin werden
sollte. In den 1950er Jahren besuchte Berio die Darmstädter Ferienkurse und nahm an den
intensiven Diskussionen um Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und Luigi Nono teil. Vielleicht
noch tiefgehender waren die Anregungen, die Berio von der Literatur empfing. Wichtig war zum
einen die Lektüre moderner Romane etwa von Joyce, Proust oder Beckett. Zum anderen stand Berio
mit drei italienischen Schriftstellern und Theoretikern in einem fruchtbaren Austausch, der seinen
Niederschlag auch in musikalischen Werken fand: mit Edoardo Sanguineti, Italo Calvino und
Umberto Eco. Alle vier verband die Idee vom Kunstwerk als einer von Brüchen durchzogenen,
vielgestaltig schillernden Einheit einander durchdringender Sinnebenen. Von den 1960er Jahren an
entstanden dann in kontinuierlicher Folge Werke, die Berio zu einem der führenden Kopfe der
Neuen Musik machten, wie die Sequenza-Kompositionen für ein Soloinstrument, deren Reihe sich
bis zur posthum uraufgeführten Sequenza XIV für Kontrabass aus dem Jahr 2002 fortsetzte. Seine
vielleicht berühmteste Komposition Sinfonia (1968 / 69) ist ein Paradebeispiel für ein vielgestaltiges,
aus vielen Perspektiven erlebbares Werk, eine faszinierende, labyrinthische Collage aus Stilzitaten
und Texten von Samuel Beckett bis Gustav Mahler. Berio war aber auch ein Mann des Theaters, der
hoch originelle Werke für die Bühne geschaffen hat. Auch vielen seiner instrumentalen
Kompositionen eignet eine spezifisch theatralische Dimension. Neben der schöpferischen Tätigkeit
übernahm Berio –eine Vielzahl anderer Aufgaben. So unterrichtete er Komposition unter anderem
zahlen die amerikanischen Minimalisten Steve Reich und Terry Riley zu seinen Schülern – und leitete
von 1974 , bis 1980 die elektroakustische Abteilung an dem von Pierre Boulez ins Leben gerufenen
IRCAM. Von den späten 1980er Jahren an erhielt Berios Œuvre eine zusätzliche Facette, indem er
sich nun auch schöpferisch intensiv mit der Musik der Tradition auseinandersetzte. Parallel zu
seinem autonomen Schaffen entstanden so etwa Rendering, die Bearbeitung eines
Symphoniefragmentes aus Schuberts letztem Lebensjahr, oder seine Vervollständigung von Puccinis
Oper Turandot, die dieser nicht mehr bis ganz zum Schluss hatte ausführen können. Am 27. Mai
2003 starb Luciano Berio in Rom.
© Volker Rülke, Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Biografie György Ligeti
„Eine meiner kompositorischen Intentionen ist die Schaffung eines illusorischen musikalischen
Raumes, indem das, was ursprünglich Bewegung und Zeit war, sich als Unbewegliches und
Zeitloses darstellt.“ Diese Bemerkung aus dem Jahr 1990, die György Ligeti (1923 – 2006)
anlässlich einer seiner späten Klavieretüden machte, ist aufschlussreich für sein ganzes Schaffen.
Denn die angesprochene Vorstellung eines imaginären musikalischen Raumes bildet das Fundament
seiner Musik. In diesem vor dem Hörer entstehenden musikalischen Raum setzt Ligeti Vorgänge wie
die allmähliche Verdichtung eines Klangbandes oder den katastrophalen Absturz in tiefste
Klangregionen mit größter Plastizität ins Werk. Ein weiteres wesentliches Element seiner Musik ist
das angesprochene Umschlagen von Dynamik in Statik. Häufig kann man in seinen Werken
gleichsam das Gerinnen klanglicher Prozesse oder das Gegenteil, das Verflüssigen fester Zustande,
verfolgen. György Ligeti wurde am 28. Mai 1923 in einer Kleinstadt im ungarisch-rumänischen
Grenzgebiet in Siebenburgen, etwa 100 km von Cluj (Klausenburg), geboren. Er begeisterte sich
gleichermaßen für Musik und für Naturwissenschaften. Das Interesse vor allem für Mathematik und
Chemie blieb Ligeti zeitlebens erhalten und von beiden Disziplinen empfing er Anregungen für
musikalische Gestaltungsideen. Als ungarischer Jude erlebte Ligeti in seiner Jugend traumatische
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Sein Vater und ein jüngerer Bruder wurden ins KZ
deportiert und 1945 Opfer des Holocausts. Ligeti selbst überlebte mit knapper Not. 1949 konnte er
seine 1942 begonnenen, durch den Krieg unterbrochenen musikalischen Studien an der
Budapester Musikhochschule abschließen. 1950 übernahm er dort eine Professur. Seine Werke aus
jener Zeit, die auf produktive Weise an Bartok anknüpfen, waren von der offiziellen Doktrin des
Sozialistischen Realismus denkbar weit entfernt und besaßen, im kommunistischen Ungarn keine
Aufführungschance. Während des ungarischen Aufstandes 1956 emigrierte Ligeti in den Westen
und kam nun erstmals in Kontakt mit der westlichen Avantgarde. Er nahm an den Darmstädter
Ferienkursen um Karlheinz Stockhausen und Pierre Boulez teil, wo er hauptsachlich als brillanter
Analytiker und Theoretiker wahrgenommen wurde. Umso großer war das Aufsehen, das die
Uraufführung seiner Orchesterwerke Apparitions (1959) und vor allem Atmosphères (1961) erregte.
Diese Werke brachten Ligeti den Durchbruch als Komponist. Im Gegensatz zu den im Wesentlichen
punktuellen, in Einzelereignisse zersplitterten Kompositionen der Darmstädter Schule arbeitete
Ligeti in diesen Werken mit einem kontinuierlichen Klangstrom, in dem die einzelnen Stimmen
untergehen. Auf die Gestaltung des Klanges, auf seine Dichte, sein Volumen, sein Ein- und
Aussetzen richtet sich Ligetis kompositorisches Interesse auch in vielen späteren Stücken, in denen
er allmählich aber auch wieder mit deutlicher hervortretenden melodischen Elementen arbeitete.
Obwohl Ligeti seit Atmosphères als ein führender Komponist der Neuen Musik galt, musste er sich
lange Zeit mit Stipendien, Kompositionsauftragen und befristeten Dozenturen, unter anderem in
Stockholm und an der Stanford University, durchschlagen. 1975 erhielt er schließlich eine Professur
an der Hamburger Musikhochschule, wo er bis zu seiner Emeritierung 1989 lehrte. Unfreiwillig
wurde seine Musik einem breiten Publikum außerhalb des Konzertsaals bekannt, als der Regisseur
Stanley Kubrick 1968 Ausschnitte aus Atmosphères und anderen Werken Ligetis – ohne Wissen
und Zustimmung des Komponisten – als Musik in seinem Film 2001: A Space Odyssey verwendete.
In Ligetis Schaffen markiert seine einzige Oper Le Grand Macabre, die 1978 uraufgeführt wurde,
eine Zäsur. Nach ihrem Abschluss komponierte der sonst so produktive Ligeti ungefähr fünf Jahre
lang so gut wie gar nicht. Das 1982 beendete Trio für Violine, Horn und Klavier leitet dann eine
neue Schaffensphase ein. Sie ist geprägt durch ein neues Verhältnis zur Tradition, die die intensive
Beschäftigung mit rhythmischen und metrischen Problemen umfasst wie die Erweiterung des
Tonmaterials durch das Einbeziehen natürlicher, nicht temperierter Intervalle. In dieser Phase
entstand auch die 1985 begonnene Reihe der insgesamt 18 Klavieretüden. Die zum Teil aberwitzig
virtuosen Stücke haben bereits jetzt ihren Platz im pianistischen Repertoire gefunden. György Ligeti
starb nach langer Krankheit am 12. Juni 2006 in Wien.
© Volker Rülke, Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Biografie Claude Vivier
Claude Vivier wurde 1948 in Montreal geboren und wuchs dort bei einer frankokanadischen
Adoptivfamilie auf; seine Eltern hat er nie kennengelernt. Mit dreizehn Jahren ging er auf eine
Internatsschule der Maristenbrüder – eine katholische Ordensgemeinschaft, die die Schüler auf das
Leben im Priesteramt vorbereitete. Von der Liebe zur modernen Dichtung und Musik wurden die
religiösen Interessen des jungen Vivier zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Nachdem er als
Achtzehnjähriger aufgefordert wurde, das Noviziat zu verlassen, schrieb er sich im Folgejahr am
Conservatoire de musique du Quebec à Montreal ein und studierte dort vor allem bei dem
Komponisten Gilles Tremblay. Seine frühesten Werke stammen aus dieser Zeit. Das Jahr 1971
markiert den Beginn einer dreijährigen Studienzeit in Europa, zunächst am Institute of Sonology in
Utrecht, dann bei Karlheinz Stockhausen in Köln. Von Stockhausen erhielt Vivier entscheidende
Impulse, auch wenn seine späteren Werke keine große hörbare Ähnlichkeit mit der Musik
Stockhausens aufweisen. 1974 kehrte er nach Montreal zurück und fing an, sich als Komponist
einen Namen zu machen. Frühe Kompositionen wie Lettura di Dante wurden mit einigem Erfolg bei
den Konzerten der SMCQ, der Sociéte de musique contemporaine du Quebec, aufgeführt. Im
Herbst 1976 begab er sich dann auf eine lange Reise in den Fernen Osten, vor allem nach Japan
und Bali. Vivier empfing tiefgreifende Eindrücke von der Musik, der er dort begegnete. Während in
direkt anschließenden Kompositionen wie Pulau Dewata diese Einflusse deutlich zu vernehmen
sind, werden sie in späteren Werken eher in einer musikalischen Tiefenschicht verarbeitet. Viviers
Oper Kopernikus, deren Libretto von ihm selbst stammt, wurde am 8. Mai 1980 am Théâtre du
Monument National in Montreal uraufgeführt. Zu dieser Zeit hatte er bereits seine
Kompositionsweise verändert, beeinflusst von den Verfahren französischer Spektralmusik,
insbesondere bei Gerard Grisey und Tristan Murail. Das erste der Werke dieser neuen Art, Lonely
Child (1980) für Sopran und Orchester, ist heute sein bekanntestes Werk. Neben anderen
Kompositionen wie Prologue pour un Marco Polo und Wo bist du Licht! sollte auch Lonely Child in
das geplante „Opera fleuve“-Projekt mit dem Titel Rêves d’un Marco Polo einfließen. Mit
Unterstützung des Canada Council for the Arts zog Vivier im Juni 1982 von Montreal nach Paris,
wo er die Arbeit an einer Oper über den Tod Tschaikowskys aufnahm. Im Marz des folgenden
Jahres wurde er von einem jungen Pariser, bei dem es sich möglicherweise um einen potenziellen
Liebhaber handelte, erstochen. Sein letztes Werk Glaubst du an die Unsterblichkeit der Seele, das
eine verstorende Vorwegnahme seines vorzeitigen Todes enthalt, ist unvollendet geblieben.
© ClaudeVivier.Com 2009. Übersetzung ins Deutsche: Julia Zupancic
Biografie Sophia Burgos
Die puerto-ricanisch-amerikanische Sopranistin Sophia Burgos ist eine passionierte Interpretin von
Vokalwerken verschiedenster Gattungen – vom Konzertrepertoire über Kammermusik bis hin zu
zeitgenössischer Oper. In der laufenden Saison wird sie in der Rolle der Lily Briscone in Zesses
Seglias To The Lighthouse bei den Bregenzer Festspielen debütieren. Mit dem Het Gelders Orkest
und Antonello Manacorda sang sie die Uraufführung von Robin de Raaffs Emily Dickinson Songs
für Stimme und Orchester in Arnhem, Apeldoorn und Nijmegen, Holland. 2018 wird sie mit dem
BBC Symphony Orchestra Bernsteins Songfest aufführen. In der Spielzeit 2015/16 gab Sophia
Burgos ihr Operndebüt in Europa: Für ihre leidenschaftliche Verkörperung der Titelrolle von François
Paris‘ Maria Republica an der Oper Angers-Nantes wurde sie von den Kritikern gefeiert. Im März
2015 sang sie die Hauptrolle der Jennie in der New Yorker Premiere von Oliver Knussens Higglety
Pigglety Pop! mit dem Bard College Conservatory. Ihr Carnegie Hall Debut hatte sie in Henri
Dutilleuxs Correspondances mit dem American Symphony Orchestra. Sie gewann die Eastman
Concerto Competition und führte gemeinsam mit dem Graduate Chamber Orchestra Knoxville
Summer of 1915 von Samuel Barber auf. 2013 wurde sie Drittplazierte sowohl bei der Friends of
Eastman Opera Competition als auch beim Jesse Kneisel Lieder Wettbewerb. Ihr Masterstudium
absolvierte Sophia Burgos am Bard College Conservatory’s Graduate Vocal Arts Program, in dessen
Rahmen sie die Titelrolle der selten gespielten Händeloper Esther genauso wie die Rolle des Engels
Gabriel in Haydns Schöpfung übernahm. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit setzt sich Sophia
Burgos engagiert für Musik- und Kunstvermittlung ein. Ursprünglich stammt sie aus Chicago, ihre
frühesten musikalischen Einflüsse waren jedoch spanische Volkslieder und Tänze, da sie und ihre
Familie ihren puerto-ricanischen Wurzeln stark verbunden sind. Derzeit lebt Sophia Burgos in Basel,
um ihren Master in Zeitgenössischer Musik an der Baseler Hochschule für Musik zu absolvieren. Ihre
engsten Mentoren sind Barbara Hannigan, Dawn Upshaw.
www.sophiaburgos.com
Biografie Teodor Currentzis
Teodor Currentzis ist der künstlerische Leiter der Staatsoper und des Balletttheaters Perm sowie
künstlerischer Leiter des Ensembles MusicAeterna und des Kammerchors MusicAeterna. Beide
Klangkörper gründete er 2004 während seiner Zeit als musikalischer Leiter der Staatsoper und des
Orchesters Novosibirsk (2004–2010). MusicAeterna, jetzt in Perm ansässig, ist das erste Orchester
des Opern- und Ballett-Staatstheaters Perm. 2016/17 reist Teodor Currentzis mit MusicAeterna
durch Europa und wird mit halbszenischen Aufführungen von Purcell’s The Indian Queen sowie
Werken von Rameau, Mozart und Beethoven auf Tour sein.. Bei den Salzburger Festspielen gibt er
sein Debut mit MusicAeterna und einer Neuproduktion von La clemenza di Tito. Als künstlerischer
Partner des Mahler Chamber Orchestra wird Teodor Currentzis mit dem Orchester, Pekka Kuusisto,
Barbara Hannigan und dem MusicAeterna-Chor auf Tournee gehen. Andere Höhepunkte sind
Aufritte mit den Wiener Symphonikern und Patricia Kopatchinskaja. Teodor Currentzis spielte mit
MusicaAeterna eine Mozart-Da Ponte-Trilogie ein, deren letzter Teil 2016 mit Don Giovanni
erschienen ist. Im selben Jahr bekamen Teodor Currentzis und MusicAeterna einen ECHO Klassik in
der Kategorie “Sinfonische Einspielung (Musik 20./21. Jh.)” für ihre Aufnahme von Strawinskys Le
Sacre du Printemps, wie die Trilogie erschienen bei Sony Classical. Teodor war gemeinsam mit
seinem Bruder Vangelino Currentzis für einen Daytime Emmy Award in der Kategorie
“Herausragende musikalische Leitung und Komposition” für die Aufnahme und Komposition des
Soundtracks der Eröffnungsfeier der Europaspiele in Baku 2015. 2006 gründete Teodor Currentzis
das Territoria Modern Art Festival, wobei er sein Wissen und seine Leidenschaft für Alte Musik mit
zeitgenössischen Komponisten und Neuer Musik verbindet. Das Festival wurde innerhalb kurzer Zeit
das renommierteste und progressivste jährliche Musikfestival in Moskau. Teodor Currentzis wurde
in Griechenland geboren. Sein Zuhause ist Russland, seit er Anfang der 1990er Jahre sein
Dirigierstudium am St. Petersburger Staatskonservatorium unter der Anleitung von Professor Ilya
Musin begann, unter dessen Schülern die berühmten Dirigenten Odyseuss Dimitriadis, Valery
Gergiev und Semyon Bychkov waren.
www.teodor-currentzis.com
MusicAeterna Choir
Der MusicAeterna Choir wird von Teodor Currentzis als künstlerischem Direktor in
Zusammenarbeit mit dem Chorleiter Vitaly Polonsky geleitet und ist Teil des staatlichen Ballett- und
Operntheaters der Stadt Perm. Die ersten Aufführungen des MusicAeterna Choir in seiner jetzigen
Form fanden 2011 in Perm statt. Der Chor präsentiert in seinen Konzerten ein Repertoire, das vom
Barock über die russische Chormusik des 18. bis 20. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen
Kompositionen reicht. 2014 trat der Chor gemeinsam mit dem Orchester MusicAeterna in Berlin,
Lissabon, Paris und Athen mit einer konzertanten Version von Purcells Dido und Aeneas sowie
Händels Dixit Dominus auf. Der MusicAeterna Choir ist auf mehreren CD- und DVD-Aufnahmen
vertreten, u.a. von Mozarts Le nozze di Figaro, Strawinskys Les noces oder Purcells Oper The Indian
Queen unter der Regie von Peter Sellers und dem Dirigenten Teodor Currentzis. 2015 trat der
MusicAeterna Choir beim Aix-en-Provence Festival mit einem Programm sakraler Musik auf, von
William Byrd, Johann Sebastian Bach bis hin zu Sergej Tanejew, Igor Strawinsky und Alfred
Schnittke. 2014 , 2015 und 2016 war der MusicAeterna Choir für die Opera Awards nominiert. Der
MusicAeterna Choir ist der Chor der Staatlichen Oper Perm, die von der Regierung des Perm-Kraj
getragen wird.
Mahler Chamber Orchestra
Das Mahler Chamber Orchestra wurde 1997 von einer Gruppe junger Musiker mit der
gemeinsamen Vision eines unabhängigen internationalen Ensembles gegründet. Das MCO ist ein
„nomadisches Kollektiv“ aus Spitzenmusikern, dessen 45 feste Mitglieder aus 20 verschiedenen
Ländern stammen und sich für Touren in Europa und der ganzen Welt zusammenfinden. Das
Orchester hat bis zum heutigen Tag Konzerte in 35 Ländern auf 5 Kontinenten gegeben. Es wird
gemeinsam von seinem Management-Team und dem Orchestervorstand geleitet, Entscheidungen
werden demokratisch unter Beteiligung aller Musiker getroffen. Der Klang des Mahler Chamber
Orchestra ist durch das enge Ensemblespiel zwischen seinen wachen und eigenständigen
musikalischen Persönlichkeiten charakterisiert. Das Kernrepertoire des Orchesters spannt sich von
der Wiener Klassik und frühen Romantik bis zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen und
spiegelt die Fähigkeit des MCO, musikalische Grenzen zu übertreten. Zu den Höhepunkten der
letzten Jahre gehören der preisgekrönte Beethoven Journey mit dem Pianisten Leif Ove Andsnes,
der den kompletten Zyklus von Beethovens Klavierkonzerten vom Klavier aus leitete und in
internationalen Residenzen über vier Jahre zur Aufführung brachte, sowie die Oper Written on
Skin, die das MCO beim Festival d’Aix-en-Provence 2012 unter der Leitung des Komponisten
George Benjamin uraufführte. Das Orchester spielte auch die US-Bühnenpremiere dieses Werks
beim Mostly Mozart Festival 2015 und tourte im Frühjahr 2016 mit einer halbszenischen
Konzertaufführung der Oper durch Europa. Künstlerisch haben besonders Gründungsmentor
Claudio Abbado und Conductor Laureate Daniel Harding das Mahler Chamber Orchestra geprägt.
Als aktuelle Artistic Partner inspirieren und formen die Pianistin Mitsuko Uchida, die Geigerin
Isabelle Faust und der Dirigent Teodor Currentzis das Orchester in langfristiger Zusammenarbeit.
2016 wurde der Dirigent Daniele Gatti zum Artistic Advisor des MCO ernannt. Nachdem Maestro
Gatti und das Mahler Chamber Orchestra einen kompletten Beethoven-Sinfonienzyklus erarbeitet
haben, sind ein Schubert-Zyklus, der Schuberts Sinfonien mit Werken der Zweiten Wiener Schule
kombiniert, sowie Opernproduktionen geplant. Die Musiker des MCO teilen den Wunsch, in einen
Dialog mit ihrem Publikum zu treten. So soll eine wachsende Anzahl an musikalischen
Begegnungen und Projekten Menschen auf der ganzen Welt Räume für Musik, Lernen und
Kreativität eröffnen. Ein weiteres bedeutendes Anliegen der MCO-Musiker besteht darin, ihre
Leidenschaft und Expertise an die nächste Generation Musiker weiterzugeben: Seit 2009 gewährt
die MCO Academy jungen Musikern Orchestererfahrung auf höchstem Niveau sowie eine
einzigartige Plattform für Networking und internationalen Austausch. Zu den Tourneen gehörten
zahlreiche hochkarätige Projekte, viele davon mit den künstlerischen Partnern des Orchesters. Das
MCO brachte ein auf Beethoven fokussiertes Programm mit Teodor Currentzis zur Aufführung,
wobei ein Konzert beim Beethovenfest Bonn 2016 stattfand. Im vergangenen Oktober dirigierte
Daniel Harding das MCO in Deutschland und Italien. Im Oktober und November setzten Mitsuko
Uchida und das MCO ihre Zusammenarbeit mit einer ausgedehnten Tour in verschiedene Städte
Japans und Europas fort. Im Dezember nahmen Isabelle Faust und das MCO ihr hochgelobtes
Programm mit Kammermusik und Orchesterwerken wieder auf und tourten damit u. a. nach Essen
und Antwerpen.
www.mahlerchamber.com
BILDMATERIAL
räsonanz-Stifterkonzert München 2017 Bildübersicht Komponisten und Interpreten Weitere Informationen, Fotos der Komponisten und Interpreten sowie Fotos des Konzertabends (ab 1. April 2017 ca. 23 Uhr) finden Sie unter: www.evs-musikstiftung.ch/presse Kontakt: Imke List | list@evs-musikstiftung.ch | T. +49 / (0)89 / 6 36 - 3 29 07
LB 1 Luciano Berio © Centro Studi Luciano Berio
LB 2 Stifter Ernst von Siemens mit Luciano Berio, Ernst von Siemens Musikpreis 1989 © Anne Kirchberg
GL 1 György Ligeti
GL 2 György Ligeti
© Peter Andersen © H.J. Kropp
CV 1 Claude Vivier © Boosey & Hawkes, New York
CV 2 Claude Vivier © Boosey & Hawkes, New York
SB 1 Sophia Burgos © Kate Lemmon Photography
SB 2 Sophia Burgos © Kate Lemmon Photography
TC 1 Teodor Currentzis © Anton Zavjyalov
MC 1 MusicAeterna Choir © Olya Runyova
MCO 1 Mahler Chamber Orchestra © Molina Visuals
musica viva DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS UND LUCERNE FESTIVAL
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Medienmitteilung
Sommer-Festival 11. August bis 10. September 2017
Festivalthema «Identität» Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra widmen sich sinfonischen Programmen mit Werken von Mendelssohn, Strauss, Strawinsky und Tschaikowsky Lucerne Festival Academy: Wolfgang Rihm leitet das zweite «Composer Seminar», die Akademisten arbeiten mit Matthias Pintscher und Heinz Holliger sowie den «artistes étoiles» Patricia Kopatchinskaja und Jay Campbell zusammen Michel van der Aa ist «composer-in-residence» 30 Sinfoniekonzerte mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem West-Eastern Divan Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Mariinsky Orchestra und vielen weiteren Orchestern
Luzern, 22. Februar 2017. Lucerne Festival widmet sich im Sommer 2017 dem Thema «Identität». Die Frage nach der Identität beleuchtet die Prägung des Menschen in Gegenwart und Geschichte durch Herkunft, Heimat, Glauben, Kultur oder Religion. Viele Musiker, die wie Nomaden rund um den Erdball ziehen, um heute in New York und morgen in Tokio zu konzertieren, müssen sich mit immer wieder anderen Lebenswelten auseinandersetzen. Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten nach Europa kommen, suchen einen Weg zwischen dem Wunsch nach Integration und der Bewahrung des Eigenen. Der Erlebnistag am 27. August nähert sich dem Thema Identität mit 14 Konzerten in zwölf Stunden: darunter Mozarts Idomeneo in einer neuen Fassung mit Flüchtlingen, Jordi Savall mit seinem Ensemble auf den Spuren der Sklavenrouten vom 15. bis 19. Jahrhundert und sieben Kurzkonzerte im Kunstmuseum unter Mitwirkung der Lucerne Festival Academy, von Wolfgang Rihm, Patricia Kopatchinskaja und Jay Campbell (vgl. Medienmitteilung Erlebnistag).
Eine weitere Annäherung an das Festivalthema erfolgt über Schwerpunkte zu bedeutenden Kom-ponisten wie Claudio Monteverdi, dem Pionier der klassischen Musik heutiger Ausprägung, dessen 450. Geburtstag 2017 gefeiert wird. Monteverdis drei erhaltene Opern L’Orfeo, Il ritorno d’Ulisse in patria und L’incoronazione di Poppea werden mit den English Baroque Soloists unter der Leitung von John Eliot Gardiner präsentiert; Regie führt Elsa Rooke. Die Suche nach Authentizität und Naturhaftigkeit prägt das Werk von Gustav Mahler. Christian Gerhaher singt die Rückert-Lieder und, mit Anna Lucia Richter, ausgewählte Lieder aus Des Knaben Wunderhorn in zwei Konzerten mit dem Chamber Orchestra of Europe und Bernard Haitink am 13. und 15. August.
Ein Komponist, dessen musikalische Identität vom politischen System seiner Heimat, vom Stalinismus, angegriffen wurde, war Dmitri Schostakowitsch. Zu hören sind drei seiner Sinfonien und das Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester. Sergej Prokofjew wiederum verliess nach der Oktoberrevolution seine Heimat, um 1935, getrieben vom Heimweh, in Stalins Sowjetunion zurückzukehren – auch er wurde von den Machthabern drangsaliert. Seine fünf Klavierkonzerte erklingen an einem einzigen Abend mit Daniil Trifonov und weiteren Pianisten, bei einer Aufführung mit dem Mariinsky Orchestra unter Valery Gergiev.
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Von Béla Bartók, der die urtümliche Bauernmusik des Balkans erforschte, um daraus eine neue Klangsprache zu entwickeln, werden zahlreiche Werke am Erlebnistag aufgeführt, aber auch sein Violinkonzert, interpretiert von Patricia Kopatchinskaja, und die hochvirtuose Ballettmusik Der holzgeschnitzte Prinz mit dem Orchester der Lucerne Festival Academy. Die Reihe «Identitäten» widmet sich dem Festivalthema unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten, von der aktuellen Auseinandersetzung mit der Schweizer Volksmusik (Holligers Alb-Chehr und ein neues Werk von Helena Winkelman) über eine Retrospektive böhmischer Musik bis zu einem inszenierten Konzert mit Patricia Kopatchinskaja und dem Projekt «symphony.land», einer Aufführung von Beethovens Vierter Sinfonie, die von Flüchtlingen gespielt wird.
Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly fokussiert seine Arbeit mit dem Lucerne Festival Orchestra in diesem Sommer auf drei sinfonische Programme, die dem Orchester ein neues Repertoire erschliessen. Für das Er-öffnungskonzert und dessen Wiederholung am Folgetag konzentriert sich Riccardo Chailly auf Richard Strauss: Es erklingen Also sprach Zarathustra, Tod und Verklärung und Till Eulenspiegels lustige Streiche. Das zweite Konzertprogramm koppelt Mendelssohns Sommernachtstraum mit Tschaikowskys Manfred-Sinfonie – zwei Werke, die auf sehr unterschiedliche Weise das Thema «Identität» aufgreifen, einmal burlesk, einmal tragisch. In einem weiteren Konzert rückt Chailly Igor Strawinsky ins Rampenlicht: Zielpunkt ist Le Sacre du Printemps, auf den vier Frühwerke hinleiten. Neben Le Faune et la Bergère, gesungen von Sophie Koch, erklingen das Scherzo fantastique, Feu d’artifice und, als Schweizer Erstaufführung, der lange verschollen geglaubte Chant funèbre.
Internationale Sinfonieorchester und Solisten Das Festival lädt auch diesen Sommer die renommiertesten Sinfonieorchester und Solisten nach Luzern ein. Innerhalb eines Monats sind hier die unterschiedlichsten Klangidentitäten zu erleben, vom Wiener Klangstil der Wiener Philharmoniker, diesmal dirigiert von Michael Tilson Thomas und Daniel Harding, über die russische Schule des Mariinsky Orchestra mit Valery Gergiev bis zur ame-rikanischen Orchesterkultur des Pittsburgh Symphony Orchestra, mit Manfred Honeck und Anne-Sophie Mutter. Auch das «alte Europa» ist dabei, mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amster-dam und Daniele Gatti oder den Berliner Philharmonikern, die zum letzten Mal gemeinsam mit Chefdirigent Sir Simon Rattle in Luzern auftreten. Die Filarmonica della Scala gastiert erstmals mit Riccardo Chailly in Luzern, Solist des Konzerts ist Leonidas Kavakos. Das City of Birmingham Symphony Orchestra präsentiert sich mit seiner neuen Chefdirigentin Mirga Gražinytė-Tyla. Charles Dutoit und Martha Argerich treten mit dem Royal Philharmonic Orchestra auf, und das Shanghai Symphony Orchestra ist das erste chinesische Orchester beim Festival. Das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim darf beim Thema «Identität» nicht fehlen. Philippe Jordan konzer-tiert mit dem Orchestre de l’Opéra national de Paris, und mit dem Chamber Orchestra of Europe, geleitet von Bernard Haitink, und dem Mahler Chamber Orchestra mit François-Xavier Roth sind zwei «Stamm-Ensembles» mit von der Partie.
Lucerne Festival Academy Der künstlerische Leiter der Lucerne Festival Academy Wolfgang Rihm bietet auch in diesem Jahr im «Composer Seminar» jungen Komponisten eine Plattform, um ihre Werke zu diskutieren, weiter-zuentwickeln und sie in drei Veranstaltungen, am 26. und 27. August und in einem 40min am 23. August, zu präsentieren. Das Seminar wird ausserdem in der ersten Woche für das Publikum geöffnet. Principal Conductor Matthias Pintscher gestaltet mit dem Orchester der Lucerne Festival Academy drei Auftritte. Er dirigiert unter anderem Friedrich Cerhas Spiegel I-VII. Die im Rahmen der Roche Young Commissions entstandenen Werke von Lisa Streich und Matthew Kaner kommen
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am 2. September unter der Leitung der Jungdirigenten Gregor Mayrhofer und Jeffrey Means zur Uraufführung. Pintscher dirigiert im selben Konzert die Uraufführung von Luca Francesconis neuem Cellokonzert für Jay Campbell. «Artiste étoile» Patricia Kopatchinskaja interpretiert zusammen mit dem Orchester der Lucerne Festival Academy Heinz Holligers Violinkonzert, das der Komponist selbst dirigiert.
«composer-in-residence» Michel van der Aa «Composer-in-residence» Michel van der Aa spielt in seinem Schaffen häufig mit dem Thema «Identität». In seiner 3D-Kammeroper Blank out verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Bühnengeschehen und Film. Für das multimediale Musiktheater The Book of Disquiet liess sich van der Aa von Pessoas Buch der Unruhe inspirieren; in einer Late Night mit der Lucerne Festival Academy konfrontiert er in seinem Konzert Hysteresis den Solo-Klarinettisten mit seinem digitalen Alter Ego: verzerrten und verfremdeten Klängen seiner selbst.
«artistes étoiles» Patricia Kopatchinskaja und Jay Campbell «Artiste étoile» Patricia Kopatchinskaja sprüht vor Energie und Ideen und stellt dies mit der Vielfalt ihres Repertoires beim Sommer-Festival unter Beweis. Sie interpretiert Violinkonzerte von Béla Bartók, Heinz Holliger und György Ligeti. Sie präsentiert erstmals das inszenierte Konzert «Dies irae». In diesem Projekt assoziiert sie die aktuellen Bedrohungen der Menschheit, von der Klimaer-wärmung bis zur Flüchtlingskatastrophe, mit musikalischen Untergangsszenarien von Heinrich Ignaz Franz Biber, George Crumb, Antonio Lotti und Galina Ustwolskaja. Der amerikanische Cellist Jay Campbell, ein Alumnus der Akademie, wirkt bei «Dies irae» als Mitglied des JACK Quartet mit und ist ebenfalls «artiste étoile» im Sommer 2017, der jüngste in der Geschichte des Festivals. Gemeinsam treten die beiden «artistes étoiles» schon beim Eröffnungsfestakt auf und spielen am Erlebnistag Kodálys Duo für Violine und Violoncello op.7. Jay Campbell gestaltet ausserdem die Uraufführung des neuen Cellokonzertes von Luca Francesconi und präsentiert Michel van der Aas Up-close.
Valentine Michaud ist die Gewinnerin des «Prix Credit Suisse Jeunes Solistes» und gibt im Sommer ihr Debut beim Festival. In der Reihe Debut treten weitere junge Solisten und Ensembles auf: das Spiegel Trio, die Harfenistin Elisa Netzer, die Cellistin Chiara Enderle, der Geiger Valeriy Sokolov, der Posaunist und 1. Preisträger des ARD-Wettbewerbs Michael Buchanan und das Schumann Quartett.
Lucerne Festival Young bringt 2017 in der Kreativschmiede Young Performance acht Alumni aus den Reihen der Lucerne Festival Academy mit dem Tänzer und Choreographen Maged Mohamed zusammen. Erstmals wird mit Kodálys Die kaiserlichen Abenteuer des Háry János ein Sinfoniekon-zert mit Erzähler für Kinder und Erwachsene auf die Bühne gebracht, interpretiert vom Sinfonieor-chester Basel unter Kristiina Poska und mit Florian von Manteuffel als Erzähler. Das Sonus Brass Ensemble gestaltet das inszenierte Konzert Die Verblecherbande, und «artiste étoile» Patricia Kopatchinskaja gibt ein Sitzkissenkonzert, dessen Geschichte sich ihre Tochter Alice ausgedacht hat – was wiederum Heinz Holliger zu einem Kinderstück für eine singende Geigerin inspirierte. In Koproduktion mit dem Figurentheater Petruschka entsteht Die Zaubermuschel.
40min, Interval, Soundzz und Open-Air-Konzerte Mit der Reihe «40min» wird Festivalbesuchern und Interessierten wieder gratis in elf moderierten Kurzkonzerten am frühen Abend ein Einblick in die Probenarbeit und verschiedene Festivalprojekte geboten. Auch das «Interval», Lounge, Treffpunkt und Ort für aussergewöhnliche musikalische Auf-tritte, ist 2017 wieder im Foyer des KKL Luzern zu finden.
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Über den Wettbewerb «Soundzz.z.zzz…z» realisieren Lucerne Festival und das Kunstmuseum Luzern erneut ein Projekt an der Schnittstelle von Musik und Kunst, das während der Festivalzeit präsentiert wird. Das traditionelle Public Viewing zum Eröffnungskonzert wird auf dem Luzerner Inseli zu erleben sein.
Start des Online-Kartenverkaufs für das Sommer-Festival: 13. März, ab 12 Uhr unter www.lucernefestival.ch
Hauptsponsoren Adecco Group | Credit Suisse | Nestlé AG | Roche | Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG
Themensponsor Vontobel
Konzertsponsoren Bucherer AG | Clariant | Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller | Franke | KPMG AG | Ringier AG
Co-Sponsoren Andermatt Swiss Alps AG | A. und K. Goer | B. Braun Medical AG | Die Mobiliar Schindler Aufzüge AG | Swiss Life | Swiss Re
Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nina Steinhart, Leitung | n.steinhart@lucernefestival.ch | t +41 (0)41 226 44 43 Katharina Schillen | k.schillen@lucernefestival.ch | t +41 (0)41 226 44 59
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Liebe Freunde der musica viva,
13 Veranstaltungen präsentiert die musica viva des Baye ri-schen Rundfunks im Laufe der neuen Spielzeit 2017/18. Und damit es übersichtlich und kompakt bleibt, haben wir wie-der alles zu fünf Veranstaltungsblöcken gruppiert, in deren Zentrum stets ein musica viva Orchesterkonzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks steht. So spielt in der kommenden Saison die musica viva im Sep tem-ber und Dezember, und im Januar, März und Juni.
36 Werke von 19 Komponisten werden präsentiert, darun -ter 7 Urauf führungen: Kompositionen von Ondr ej Adámek (UA), Georges Aperghis (UA), Johann Sebastian Bach, George Benjamin, John Cage/Robert Moran (UA), Elliott Carter, Mor ton Feldman, Gérard Grisey, Markus Hechtle (UA), Ar nulf Herrmann, Wilhelm Killmayer, Helmut Lachen-mann (UA), Bernhard Lang, György Ligeti, Enno Poppe, Wolf-gang Rihm, Rebecca Saunders, Giacinto Scelsi, Jörg Wid-mann, Gerhard E. Winkler und Walter Zimmermann (UA).
Die neue Saison beginnt im September mit einem musica viva Wochenende von drei Veranstaltungen. Wilhelm Kill-mayer begeht seinen 90. Geburtstag, und auf dem Pro-gramm stehen seine Laudatu-Kompositionen für Chor und seine 3. Symphonie. Jörg Widmann gibt als Dirigent sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rund-funks. Ein Liederabend in der Allerheiligen-Hofkirche prä-sentiert einen neuen Liederzyklus von Walter Zimmer-mann.
Im Dezember ist Isabelle Faust bei der musica viva und beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu Gast:
stiftung das Chamber Orchestra of Europe mit Werken von George Benjamin, Elliott Carter, Enno Poppe und György Ligeti. David Robertson leitet das für das Chamber Or -chestra of Europe charakteri stische Programm, mit dabei sind Tabea Zimmermann und Pierre-Laurent Aimard als Solisten.
Viel Freude beim Besuch der Veranstaltungen der musiva viva wünscht Ihnen
Winrich HoppKünstlerischer Leiter der musica vivades Bayerischen Rundfunks
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Der aus Tschechien stammende Komponist Ondr ej Adá-mek hat für sie ein Violinkonzert geschrieben, dessen Ur -aufführung sie am Vorabend und bei einem anschließen-den Late Night Recital mit der Gesamtaufführung der So - naten und Partiten von Johann Sebastian Bach rahmt.
Der aus Tel Aviv stammende Dirigent Ilan Volkov gibt im Januar sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayeri-schen Rundfunks. Auf dem Programm steht ein neues Werk von Markus Hechtle. Carolin Widmann gastiert als Solistin mit einem für sie geschriebenen Violinkonzert von Rebecca Saunders. Wie Saunders Still basiert auch Morton Feldmans Oper Neither auf einem Text von Samuel Beckett. Solistin der konzertanten Aufführung von Neither ist Laura Aikin.
Die drei Veranstaltungen des musica viva Wochenendes im März widmen sich den Komponisten Georges Aperghis und Gérard Grisey. Von Grisey kommt sein berühmtes und abendfüllendes Orchesterwerk Les Espaces Acoustiques unter der Leitung von Stefan Asbury zur Aufführung. In einem Matineekonzert führen die Solisten des Sym pho - nie orchesters des Bayerischen Rundfunks Griseys Vortex Temporum auf. Das renommierte Ensemble Musikfabrik bringt ein neues 40-minütiges Ensemblewerk von Georges Aperghis zur Uraufführung.
Der Juni beschließt die Spielzeit 2017/18 mit einem weite - ren musica viva Wochenende: Auf dem Programm des Sym-phonie orchesters des Bayerischen Rundfunks steht die Urauf führung von Helmut Lachenmanns neuem Werk für 8 Hör ner und Orchester. Das Konzert wird am Folgetag wie-der holt, jeweils geleitet von Peter Eötvös und kombiniert mit Lachenmanns Serynade, gespielt von Pierre-Laurent Aimard.Im Prinzregententheater schließlich gastiert Dank der räso-nanz-Stifterkonzertinitiative der Ernst von Siemens Musik-
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März 2018 musica viva Wochenende
musica viva OrchesterkonzertFreitag 16. März 2018 20.00 h Herkulessaal musica viva EnsemblekonzertSamstag 17. März 2018 17.00 h Studio 1/Funkhaus BR
musica viva MatineeSolisten des Symphonieorchesters des BRSonntag 18. März 2018 11.30 h Studio 1/Funkhaus BR
Juni 2018 musica viva Wochenende
musica viva OrchesterkonzertDonnerstag 7. Juni 201820 .00 h HerkulessaalFreitag 8. Juni 2018 (Konzertwiederholung) 20.00 h Herkulessaal
Orchesterkonzerträsonanz–Konzertinitiativeder Ernst von Siemens MusikstiftungFreitag 9. Juni 201819.00 h Prinzregententheater
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Saison 2017 | 2018
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September 2017 musica viva Wochenende
musica viva ChorkonzertDonnerstag 28. September 2017 20.30 h Jesuitenkirche St. Michael musica viva OrchesterkonzertFreitag 29. September 201720.00 h Herkulessaal
musica viva LiederabendSamstag 30. September 201717.00 h Allerheiligen-Hofkirche
Dezember 2017
musica viva Recital I: Isabelle FaustDonnerstag 14. Dezember 201720.00 h Herkulessaal
musica viva OrchesterkonzertFreitag 15. Dezember 201719.00 h Herkulessaal musica viva Recital II (Late Night): Isabelle FaustFreitag 15. Dezember 201722.00 h Herkulessaal
Januar 2018
musica viva Orchesterkonzert Donnerstag 19. Januar 201820.00 h Herkulessaal
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musica viva Chorkonzert Donnerstag28. September 201720.30 Uhr Jesuitenkirche St. Michael freier Verkauf
Sept. 2017musica viva Wochenende
John Cage [1912 – 1992]
Robert Moran [*1934]
Four 2 + 3 [1990 / 2017] für acht Stimmgruppen
Uraufführung
Four 2 + 2 [1990 / 2017] für acht Stimmgruppen
Uraufführung
Wolfgang Rihm
[*1952] Missa brevis [2015]für Chor a cappella
verschränkt mit
Wilhelm Killmayer [*1927]
Laudatu I [1967]Laudatu II [1969]
für gemischten Chor nach Texten von Franz von Assisi
Lauda [1968]für achtstimmig
gemischten Doppelchor
nach Texten von Jacopone da Todi
Giacinto Scelsi [1905–1988]
In nomine lucis für Orgel solo [1974]
Peter Kofler Orgel
Chor des Bayerischen Rundfunks
Rupert Huber Leitung
Wilhelm Killmayer zu Ehren I
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musica viva Liederabend Samstag30. September 201717.00 Uhr Allerheiligen-Hofkirchefreier Verkauf
Sept. 2017musica viva Wochenende
Jörg Widmann [*1973]
Schallrohr [2007]für Singstimme
und Klavier
Arnulf Herrmann [*1968]
N.N. [2017]für Sopran und Klavier
Bernhard Lang [*1957]
Wenn die Landschaft aufhörtI am a knot
aus: Songbook 2 [2013] für Sopran und Klavier
Walter Zimmermann [*1949]
»vergebens sind die Töne« [2015/16]
Zwölf Lieder nach Gedichten von Lermontov und Mandelstam
mit einem Epitaph nach einem Gedicht von Felix Philipp Ingold
für Bariton und KlavierVertonung in russischer Sprache
Lermontov-Lieder [2015]Kompositionsauftrag
der Kissinger Liederwerkstatt
Münchner Erstaufführung
Mandelstam-Lieder und Epitaph [2016]
Kompositionsauftrag der musica viva
des Bayerischen Rundfunks
Uraufführung
Sarah Maria Sun Sopran
Peter Schöne Bariton
Jan Philip Schulze Klavier
Einführung 15.45 Uhr
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musica viva OrchesterkonzertFreitag29. September 201720.00 Uhr Herkulessaal der Residenzmv-Abo| freier Verkauf
Sept. 2017musica viva Wochenende
Wilhelm Killmayer [*1927]
Symphonie Nr. 3 (Menschen-Los) [1972/73, 1988]
Gerhard E. Winkler [*1959]
Black Mirrors III Phantasiestück
für Klarinette und Live-Elektronik
[2013]
Jörg Widmann [*1973]
Drittes Labyrinth für Sopran und
Orchestergruppen [2013/14]
Sarah Wegener Sopran
Jörg WidmannKlarinette
Gerhard E. Winkler Klangregie
Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks
Jörg Widmann Leitung
Wilhelm Killmayer zu Ehren II
Einführung 18.45 Uhr
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musica viva Recital I: Isabelle Faust 17
musica viva Orchesterkonzert 18
musica viva Recital II (Late Night): Isabelle Faust 19
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Dezember
musica viva Recital I *: Isabelle FaustDonnerstag 14. Dezember 201720.00 Uhr Herkulessaal der Residenz freier Verkauf
Dez. 2017
Johann Sebastian Bach [1685–1750]
Sonaten und Partiten für Violine solo I
Sonate für Violine solo
Nr. 1 g-Moll BWV 1001
Partita für Violine solo
Nr. 1 h-Moll BWV 1002
Sonate für Violine solo
Nr. 2 a-Moll BWV 1003
Partita für Violine solo
Nr. 2 d-Moll BWV 1004
Isabelle Faust Violine
*| Die Aufführung der Partita E-Dur Nr. 3 und der Sonate C-Dur Nr. 3 erfolgt in einem Late Night Recital am 15. Dezember, im Anschluss an das musica viva Orchesterkonzert mit Isabelle Faust. Für beide Recitals wird ein Kom bina-tions ticket angeboten, siehe hierzu S. 36.
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*| Für beide Recitals wird ein Kombi na tions ticket angeboten, siehe hierzu S. 36.
musica viva Recital II *(Late Night): Isabelle FaustFreitag 15. Dezember 201722.00 Uhr Herkulessaal der Residenz freier Verkauf
Dez. 2017
Johann Sebastian Bach [1685–1750]
Sonaten und Partiten für Violine solo II
Partita für Violine solo
Nr. 3 E-Dur BWV 1006
Sonate für Violine solo
Nr. 3 C-Dur BWV 1005
Isabelle Faust Violine
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musica viva Orchesterkonzert*Freitag15. Dezember 201719.00 Uhr Herkulessaal der Residenzmv-Abo| freier Verkauf
Dez. 2017
Rebecca Saunders [*1967]
Aether [2016 /17]für zwei Bassklarinetten
Deutsche Erstaufführung
Ondrej Adámek [*1979]
Neues Werk für Violine und Orchester
[2016/17]Kompositionsauftrag
der musica viva
des Bayerischen Rundfunks,
der Freunde des
Symphonieorchesters
des Bayerischen Rundfunks e.V.,
des Helsinki Philharmonic
Orchestra und des
Festival Musica Strasbourg
Uraufführung
Christophe Bertrand [1981–2010]
Vertigo Konzert für zwei Klaviere
und Orchester [2007] Deutsche Erstaufführung
Isabelle Faust Violine
Carl Rosman Richard Haynes Bassklarinette
Klavierduo GrauSchumacherAndreas GrauGötz Schumacher
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Peter Rundel Leitung
*| Im Anschluss an das musica viva Orchesterkonzert folgt um 22.00 Uhr das zweite Recital von Isabelle Faust mit der Aufführung von Joh. Seb. Bachs Partita E-Dur Nr. 3 und der Sonate C-Dur Nr. 3. Die Aufführung der Sonaten und Par - titen Nr. 1 und 2 erfolgt in einem Recital am Donnerstag, den 14. Dezember (siehe die Programmseiten S. 19 und 17). Für den Besuch beider Recitals wird ein Kombinationsticket angeboten, siehe hierzu S. 36.
Einführung 17.45 Uhr
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musica viva OrchesterkonzertFreitag19. Januar 201820.00 Uhr Herkulessaal der Residenzmv-Abo| freier Verkauf
Jan. 2018
Markus Hechtle [*1967]
Neues Werk für Orchester
[2017]Kompositionsauftrag
der musica viva
des Bayerischen
Rundfunks
Uraufführung
Rebecca Saunders [*1967]
Still [2011]für Violine
und Orchester
Morton Feldman [1926–1987]
Neither [1977]Oper in einem Akt auf einenText von
Samuel Beckettfür Sopran und
Orchester
Carolin Widmann Violine
Laura Aikin Sopran
Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks
Ilan Volkov Leitung
Einführung 18.45 Uhr
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musica viva Orchesterkonzert 27
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16März
musica viva OrchesterkonzertFreitag16. März 201820.00 Uhr Herkulessaal der Residenzmv-Abo | freier Verkauf
März 2018musica viva Wochenende
Gérard Grisey [1946–1998]
Les Espaces Acoustiques
[1974–85] für Orchester
I. Prologuefür Viola solo
II. Périodes für 7 Instrumentalisten
III. Partielsfür Ensemble
IV. Modulations für 33 Instrumentalisten
V. Transitoires für großes Orchester
VI. Épiloguefür vier Hörner und
großes OrchesterN. N. Viola
Horngruppe des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchesterdes Bayerischen Rundfunks
Stefan Asbury Leitung
Einführung 18.45 Uhr
GÉRARD GRISEY I
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musica viva MatineeSonntag18. März 201811.30 Uhr Studio 1, Funkhaus BRfreier Verkauf
März 2018musica viva Wochenende
Gérard Grisey [1946–1998]
Vortex Temporum für Klavier und
fünf Instrumente [1994–1996]
Solisten des Symphonieorchestersdes Bayerischen Rundfunks
GÉRARD GRISEY II
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musica viva EnsemblekonzertSamstag17. März 201817.00 Uhr Studio 1, Funkhaus BRfreier Verkauf
März 2018musica viva Wochenende
Teil I: Solos – Duos – Trios
Georges Aperghis [*1945]
Faux mouvement [1995]
A bout de bras [1989]
Fuzzy-Trio [2006]
Récitation 9 [1978]
Requiem furtif [1998]
Trio[1996]
Teil II: Georges Aperghis
Intermezzi für großes Ensemble
[2016]Kompositionsauftrag
der musica viva des
Bayerischen Rundfunks,
gefördert von der
Kunststiftung NRW
im Rahmen von
Campus Musikfabrik
Uraufführung
Ensemble Musikfabrik
Einführung 15.30 Uhr
PORTRAIT GEORGES APERGHIS
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musica viva Orchesterkonzert 32
musica viva Orchesterkonzert [Wdh.] 32
räsonanz -Stifterkonzert der Ernst von Siemens Musikstiftung 33
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räsonanz-Stifterkonzert der Ernst von Siemens Musikstiftung Samstag9. Juni 201819.00 Uhr Prinzregententheaterfreier Verkauf
Juni 2018musica viva Wochenende
Elliott Carter [1908–2012]
Instances [2012] für Kammerorchester
George Benjamin [*1960]
Three inventions [1995] für Kammerorchester
Enno Poppe [*1969]
Filz [2014]Konzert für Bratsche
und Kammerorchester
Elliott Carter Penthode [1985]
für fünf Gruppen zu vier Instrumentalisten
György Ligeti [1923–2006]
Konzert für Klavier und Orchester
[1985/88]
Tabea Zimmermann Viola
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Chamber Orchestra of Europe
David Robertson Leitung
räsonanz ist eine Initaitive der Ernst von Siemens Musikstiftung in Ko ope ra tion mit der musica viva des Bayerischen Rundfunks und LUCERNE FESTIVAL.
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musica viva Orchesterkonzert
Donnerstag7. Juni 201820.00 Uhr Herkulessaal [1. Aufführung]freier Verkauf
Freitag8. Juni 201820.00 Uhr Herkulessaal [2. Aufführung]mv-Abo| freier Verkauf
Juni 2018musica viva Wochenende
Helmut Lachenmann [*1935]
Serynade [1997/98]Musik für Klavier
Neues Werk für 8 Hörner
und Orchester [2018]Kompositionsauftrag
der musica viva des
Bayerischen Rundfunks
Uraufführung
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Horngruppe des Symphonieorchesters
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Peter Eötvös Leitung
Einführung jeweils 18.45Uhr
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räsonanzStifterkonzerte 2018
Mit der Stifterkonzertreihe räsonanz kommt die Ernst von Siemens Mu sik stiftung ihrer Verantwortung für die zeitge-nössische Musik auf ganz be sondere Weise nach. Gemeinsam mit ihren Partnern LUCERNE FESTIVAL und musica viva des Bayerischen Rundfunks ermöglicht sie je -des Jahr ein Konzert in München und Luzern: Werke der Ge -gen wart werden von inter nationalen Spitzenorchestern und namhaften Solisten zur Auf füh rung gebracht.
Die Ernst von Siemens Musikstiftung bringt so den Stifter-gedanken zum Klingen: Ernst von Siemens steht für unter-nehmerische Vernunft und einzigartigen Weitblick, für ge -sell schaftliche Verantwortung und anspruchsvolle Förde - rung von Wissenschaft und Kunst.
Gesellschaftliche Relevanz und künstlerischer Anspruch, wagemutige Perspektivwechsel und die Schönheit des Un -erhörten – das alles schwingt mit, wenn die zeitgenössische Musik ihre Grenzen definiert, auslotet, überschreitet. räsonanz fordert heraus, räsonanz fordert ein und räsonanz fördert: die Bereitschaft sich einzulassen auf das Un ge wohn- te und die Wahrnehmung des Neuen in der Musik.
evs-musikstiftung.ch | lucernefestival.ch | br-musica-viva.de
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Preise/ Einzelkarten/Ermäßigung
* für das musica viva Chorkonzert in der Jesuitenkirche St. Michael am 28. September 2017Einheitspreis: 20 EURO (freie Platzwahl)
* für das musica viva Ensemblekonzert »Georges Aperghis«im Studio 1 / Funkhaus BR am 17. März 2018Einheitspreis: 20 EURO(freie Platzwahl)
* für den musica viva Liederabendin der Allerheiligen-Hofkirche am 30. September 2017 Einheitspreis: 15 EURO (freie Platzwahl)
* für die musica viva Matinee mit den Solisten desSymphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks im Studio 1 / Funkhaus BR am 18. März 2018Einheitspreis: 15 EURO (freie Platzwahl)
Die jeweiligen Einführungsveranstaltungen können mit der Konzertkar te besucht werden.
Für alle Konzerte der musica viva sind die Einzelkarten ab sofort erhältlich.
Ermäßigung
musica viva für Schüler und StudentenKarten für Schüler und Studenten sind bei allen musica viva Veranstaltungen für 8 EURO im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich (Altersgrenze: vollendetes 28. Lebensjahr).
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Preise/ Einzelkarten/Ermäßigung
* für die musica viva Orchesterkonzertemit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunksim Herkulessaal der Residenz am 29. Sept. und 15. Dez. 2017, am 19. Jan., 16. März sowie am 7. und 8. Juni 2018
* für das räsonanz – Stifterkonzertmit dem Chamber Orchestra of Europeim Prinzregententheater am 9. Juni 2018
1. Kategorie: 38 E U RO 2. Kategorie: 25 E U RO 3. Kategorie: 12 E U RO
* für das musica viva Recital I mit Isabelle Faustim Herkulessaal der Residenz am 14. Dez. 2017 1. Kategorie: 38 E U RO 2. Kategorie: 25 E U RO 3. Kategorie: 12 E U RO
* für das musica viva Recital II (Late Night)mit Isabelle Faustim Herkulessaal der Residenz am 15. Dez. 2017Einheitspreis: 12 E U RO (Die Karten werden mit Sitzplatz-nummer verkauft.)
* Kombination musica viva Recital I+II
1. Kategorie: 45 E U RO 2. Kategorie: 35 E U RO 3. Kategorie: 20 EU RO
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Abonnement
musica viva Abonnement für 5 musica viva Orchesterkonzertemit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunksim Herkulessaal der Residenz am 29. Sept. und 15. Dez. 2017,am 19. Jan., 16. März und 8. Juni 2018
1. Kategorie: 130 EURO 2. Kategorie: 85 EURO 3. Kategorie: 40 EURO
AbonnementbüroArnulfstraße 44 (Hochhaus Erdgeschoss)80335 MünchenTelefon: 0800 5900 595 (national und gebührenfrei), Abo-Hotline international: 0049–(0)89–558080, Telefax: (089) 59 00 184 23 26E-Mail: serviceabo@br-ticket.deMo bis Fr 9 – 16 Uhr
Abo-Card: Pro Abonnement erhalten Sie eine persönliche Kunden-
karte im Scheckkartenformat (Abo-Card), mit der Sie auf Einzelkarten
für BR-Konzerte einen Preisnachlass von 10% (inklusive Vorverkaufs-
und Systemgebühr sowie MVV) in Anspruch nehmen können. Die An -
zahl der ermäßigten Karten, die Sie mit der Abo-Card pro Konzert kau-
fen können, ist nicht limitiert.
Übertragbarkeit: Abonnenten können ihren Platz für einzelne Kon-
zerte auf Dritte übertragen. Da sie für jedes Abonnementkonzert eine
gesonderte Karte erhalten, kann diese einzeln weitergegeben werden.
Falls die Karte nicht persönlich weitergegeben werden kann, stellen
wir gerne eine Ersatzkarte aus, die auf den Namen des Abonnement-
Inhabers abgeholt werden kann.
Geschenkabonnement: Verschenken Sie ein Abonnement: Geben Sie
bei der Bestellung einfach die gewünschte Abo-Reihe und Preiskate-
gorie sowie Name und Adresse des Beschenkten an.
Eintrittskarte als Fahrschein: Jede Abonnement- bzw. Einzelkarte
für ein Konzert des Bayerischen Rundfunks beinhaltet die kostenlose
Nut zung des MVV für die Fahrt zur Veranstaltung und zurück.
Infos: www.br-musica-viva.de/veranstaltungen/abonnement
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Kartenvorverkauf
BRticketFoyer des BR-HochhausesArnulfstraße 4280335 MünchenMo bis Fr 9.00 – 17.30 UhrTelefon national: 0800–5900 594 (gebührenfrei)Telefon international: 0049– (0)89– 5900 10880E-Mail: service@br-ticket.de
Karten online buchen über: www.shop.br-ticket.de
München TicketPostfach 20 14 13, 80014 MünchenTelefon: (089) 54 81 81 81, E-Mail: info@muenchenticket.deMo bis Fr 9 – 20 Uhr, Sa 9 – 16 Uhr Vorverkauf in München und im Umland bei allenan München Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen(siehe auch Verzeichnis: www.muenchenticket.de)
Vorverkaufsbedingungen: Für bereits bezahlte Karten besteht kein
Umtausch oder Rückgaberecht.
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Informationen / Sendetermine
Veranstaltungs- und Presseinformationen
Gerne informieren wir Sie auch per E-Mail über die musica viva. Um aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen zu erhalten, sen den Sie eine Mail mit dem Stichwort »Veran-stal tungs informationen« und für Presseinformationen eine Mail mit dem Stichwort »Presse« an: Laura.Imsirovic@br.de
Sendetermine
Die Veranstaltungen der musica viva werden mit geschnitten und zeitversetzt auf BR-Klassik gesendet.
Nähere Informationen auf der musica viva Website: www.br-musica-viva.de/ueber-die-musica-viva/sendungen
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Veranstaltungsorte
Herkulessaal der ResidenzResidenzstr. 180333 MünchenS-Bahn: S1 – S8 »Marienplatz«U-Bahn: U3, U6 »Odeonsplatz«Bus 100 »Odeonsplatz«Tram 19 »Nationaltheater«
Allerheiligen-HofkircheResidenzstr. 180333 MünchenS-Bahn: S 1 – S 8 »Marienplatz«U-Bahn: U3, U6 »Odeonsplatz«Bus 100 »Odeonsplatz«Tram 19 »Nationaltheater«
PrinzregententheaterPrinzregentenplatz 1280539 MünchenU-Bahn: U4 »Prinzregentenplatz«Bus 100 »Prinzregentenplatz«Bus 54 »Prinzregentenplatz«
Studio 1 / Funkhaus Bayerischer RundfunkRundfunkplatz 1 (Eingang Hopfenstraße) 80335 MünchenTram 16, 17: »Hopfenstraße«
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Impressum
HerausgeberBayerischer Rundfunk | musica vivaKünstlerische LeitungDr. Winrich HoppRedaktionDr. Larissa Kowal-WolkKonzept | GestaltungGünter Karl Bose [www.lmn-berlin.com]DruckAumüller, Regensburg
musica vivaKünstlerische LeitungDr. Winrich HoppProduktion | ProjektorganisationDr. Pia SteigerwaldRedaktionDr. Larissa Kowal-WolkKommunikation | ProduktionsassistenzLaura Imsirovic*BüroBea Rade
Bayerischer Rundfunkmusica vivaRundfunkplatz 1D – 80 335 MünchenTel +49-89-5900-42826Fax +49-89-5900-23827musicaviva@br.dewww.br-musica-viva.de
* freie Mitarbeiterin
Nachdruck nur mit GenehmigungRedaktionsschluss: 15. März 2017Änderungen vorbehalten
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