prüfbericht n r. 556 - mediatum.ub.tum.demediatum.ub.tum.de/doc/1288265/1288265.pdf · die...
Post on 31-Aug-2019
2 Views
Preview:
TRANSCRIPT
.I
J I, 1 .1
Deutsche Demokratische Republik
Staatliches Komitee für Landtechnik und MTV
ZENTRALE PROFSTELLE FOR LANDTECHNIK POTSDAM-BORNIM
Prüfbericht N r. 556
Landwirtschafts-Zugmaschine W 50 LA/Z
VEB IFA-Automobilwerl<e Ludwigsfelde
Landwirtschafts-Zugmaschine W 50 LAjZ
Bearbeiter: Dipl. -Ing. J. Hahn
DK.Nr. 631.37.629.114.4.001.4
Potsdam-Bornim 1970
L.ZbI.Nr.4115
Gr.Nr. 2 a
Beschreibung
Die Landwirtschafts-Zugmaschine W 50 LAiZ mit Zweiseitenkippaufbau 2 SK 5 und Niederdruckreifen 16-20 des VEB IFA Automobilwerke Ludwigsfelde dient zum inner- und zwischenbetrieblichen Massenguttransport in Betrieben der Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft. Der Einsatz erfolgt vorwiegend im Anhängerbetrieb auf. Straßen und unbefestigten Wegen, teilweise auch auf dem Feld. Zur Beladung dienen Erntemaschinen und spezie ll e Fördermittel; die Entladung erfolgt durch seitliches Abkippen, in Einzelfällen auch durch Lasthaken oder von Hand.
Gegenüber der Be~chreibung des Typs W 50 LA/ K (s. Prüfbericht Nr. 523) ergeben sich folgende Änderungen und Ergänzungen:
- Höhere zulässige Anhängelast durch Verstärkung von Sch lußquerträger und Anhängerkupplung _
- Verände rte Achsuntersetzung - Verändertes Hydrolenkgetriebe ; Doppelkeilriemen zum Anstrieb der Pumpe - Verlegung des Hydraulikumschaltventils für Anhängerkippung in das Fahrer-
haus - Wegfall des Ersatzradha lters - Vergrößerter Kraftstoffvorrat
Alle übrigen Parameter entsprechen denen des allradgetriebenen Kippers W 50 LA/K. Der LKW W 50 LA/Z ist bei Einmannbedienung zu allen Massenguttransporten, insbesondere ' in den Maschi'nensystemen der Getreide-. und Hackfruchternte einzusetzen. Mit entsprechenden Sonderaufbauten ist eine Einordnung in die Transportketten Düngung und Grüngutsilie;ung möglich.
Technische Daten:
Abmessungen: Länge 5850 mm Breite 2500 mm Höhe (Fahrerhaus) 2820 mm
Radstand 3200 mm Spu rweite vorn 1900 mm
hinten 1950 mm
Bodenfreiheit 380 mm Pritschenhöhe (unbel.) 1440 mm Kuppelhöhe (unbel.) 970 mm neg. Ausladung der Anh . Kupplung 420 mm Ladelänge 3010 mm Ladebreite 2350 mm Bordwandhöhe 850 mm Ubernahmehöhe 2330 mm Ladevolumen 6 m3
Kippwinkel I/ r 48° / 48°
'.
2
Mossen: zu!. Gesomtmosse Leermosse Nutzlost zu!. stot. Achslost vorn
hinten Motor:
Typ Leistung
Wechselgetriebe
Antriebsochsen
Bereifung
Bremsen
10350 kg 5840 kg 1)
4550 kg 3800 kg bei 2,5 kp/cm2
6700 kg bei 4,5 kp/cm2
4 VD 14,5 / 12-1 SRW 125 PS 5-Gong Wechse lgetriebe 2, bis 5. Gong zwongssynclironisiert Untersetzungsverhältnis 6,07 Kegelrodousgleich - hinten sperrbor 16-20 Niederdruck 14 PR, Profi l L27 Luftüberdruck vorn 2,5 kp/cm2
hinten 4,5 kp/cm2
Felge 1'3,0-20 2 Kreis-Duo-Servo-Bremsen mit D ru ckl uft.u nterstützu ng Hydrolenkgetriebe Typ 521 Lenkung
Anhängerkupplung outomot. Bolzenkupplung BK 63 - A 216 zuL Anhä'ngelost 12000 kg
elektr, Ausrüstung 12 V - Anloge noch StVZO Richtpreis 46:200,- M .
1) Leermasse betriebsfertig, ohne Ersatzrad und -halter
Prüfergebnisse Fun~tion5prüfung Folgende Nutzlastkennziffern w.urden für das Fahrzeug ermittelt Tobelle 1 Nulzlastkennziffern
Nutzlost Leer- Nutzlode- Loderoum-mosse puotient quotient
k9 kg kgJm3
4550 5840 0,78 758
th~or. Tronsportleistung
t · km/h
296
Für dos Mosse-Leistungs-Verhältnis ergoben sich in verschiedenen Rüstzustönden folgende Werte.
Tobelle 2 Mo[se-leistungs-Quotienten
Rüstzustond Masse Q1 Q2
(PS/t) (kg/PS)
leer 5840 21,4 46,7 beloden 10350 12,1 82;8 Gesomtzug 1) 22350 5,6 178,5
1) einschließlich 12 t Anhängelost
3
Der kleinste Spurkreisdurchmesser des LKW W 50 LAIZ auf ebener, trockener Beton-Fahrbahn beträgt bei
Linkswendung 16,5 m Rechtswendung 17,2 m.
Die Getriebeübersetzungen und Fahrgeschwindigkeiten des W 50 LAIZ in den Norma l- und Gländegängen sind aus Tabelle 3 ersichtlich.
Tabelle 3
Getriebeübersetz.ungen und Fahrgeschwindigkeit
Gang Getriebe- Verteil. Achs- Gesamt- Fah rgeschwindig-über- getriebe- über- über- keitsberei ch
setzung übersetzung setzung setzung (km/h)
1. Gel. 8,62 1,64 6,07 85,8 2-5 1. 8,62 6,07 52,3 4-8 2. Gel. 4,56 1,64 6,07 45,4 4-10 2. 4,56 6,07 27,6 7 -16 3. Gel. 2,62 1,64 6,07 26,1 8-17 3. 2,62 6,07 15,9 10-28 4. Gel. 1,59 1,64 6,07 15,6 10- 29 4. 1,59 6,07 9,66 19 - 46 5. Gel. 1 1,64 6,07 9,95 18 - 44
5. 6,07 6,07 32"":75
R. Gel. 6,38 1,64 6,07 63,5 3-6 R. 6,38 6,07 38,7 5 -12
Die Ergebnisse der Pedal- und Handkraftmessungen sind in Tabelle 4 zusam-mengefaßt.
Tabelle 4
Bedienkröfte
Betätigung Kraft RGW-Richtwert 1) TGL 39-852 (kp) (kp) (kp)
Fußbremse 52 25 70
Kupplung 36 50 Drehzah lverstellung, 4 10 fußbet. Handbremse 22 12 40
Gangschaltung 3 6 Lenkung 7 6
1) Anlage 4 zum Protokoll der 24. Beratung der ,ständigen Arbeitsgruppe M./E.
Die Hubzeit beim Kippvargang beträgt in bei den Richtungen' 14 s. Zum Absenken der leeren Pritsche werden durchschnittlich 22 s benötigt. Durch die Verlegung des Anhängerumsteuerventils in das Fahrerhaus wird die Entladezeit bei Anhängereinsatz wesentlich verkürzt. Bei Verwendung des Anhänger3
4
•
-
e
2'
HW 80 oder THK5-2 W beträgt die gesamte Entladezeit des Zuges etwa
90 Sekunden. Dabei werden ausreichend große Annahmeein'richtungen vorausgesetzt.
Die Ergebnisse der Standsicherheitsuntersuchungen am LKW W 50 LA/Z sind in 'Tabelle 5 enthalten .
Tabelle 5
Standsicherheit
Beladezustand
leer
beladen
Ma!;se
kg
5840
10350
stat. Kippwinkel')
> 27 2)
27
') gemessen an der Unterstützungsfläche der Räder 2) 2T - max. Neigung der Prüfeinrichtung
theor. Hang
tauglichkeit3)
% > 30
30
3) 50 % der stat. ermitte lten maximalen Fahrbahnreinigung. Die stat. Versuche
wurden durch Fahrversuche am Hang ergänzt und bestätigt.
Die Obernahmehöhe des LKW W 50 LA/Z an der Bordwand der 2 SK 5 beträgt
2330 'mm. Da jedoch bei 'nahezu allen Beladevorgängen ein direktes Unter
fahren des Obergabeorgans erforderlich ist, muß die Fahrerhaushöhe (2820 mm) berücksichtigt werden.
Diesem Maß ' stehen , folgende Obergabemaße vorhandener Ernte- und Belade-
maschinen gegenüber.
Tabelle 6
Ubergabeparameter
Maschine Typ Ubergabe- übergabe- Bemerkung zum höhe mm richtung übergabeverholten
Mähdrescher E 512 2800 links bedingt möglich') Mähdrescher E 175 1900 links Verlänger. erforderl. Kort. verladeroder E ' 660 2000 links nicht möglich Kort. samme lroder E 665 2400 links bedingt möglich2)
Zuckerr. rodelader E 765 2500 rechts bedingt mäglich2)
Mietenlader T 335 bis 4000 rechts möglich Verladegerät T 215 bis 3360 rechts möglich Ladema schine T 178 bis 3300 rechts möglich
Waggonentladegerät WEG 25 bis 2700 rechts bedingt möglich')
')Besondere Beladetechnik erforderlich (Ausweichen des Fahrerhauses)
2)Abnehmen einer seitlichen Aufsatzwand erforderlich; dadurch sicherheitstechnische Gefahrenquellen beim Beladen und geringer Füllungsgrad.
Einsatzprüfung
Im Prüfzeitraum wurden mit dem Fahrzeug Transporte in folgendem Umfang durchgeführt (Tabelle 7).
5
Tabelle 7
Einsatzumfang
Fahrzeit Fahrstrecke Lade-
Last leer ge~ . Last leer ges. masse (h) (h) (h) (km) (km) (km) (t)
W 50 LA/Z 202 291 493 7030 12036 19066 1233
mitgeführter Anh. 174 191 365 5587 8456 14043 1522
(HW 80 oder HW 60)
Der absolute und spezifische Verbrauch an Kraftstoff und Motoröl ist in Tabelle 8 enthalten.
Tabelle 8
Verbrauch von Betriebsmitteln
Absoluter Verbrauch DK Motoröl (I) (I)
6539 147
DK
(1/100 km)
33,3
Spezifischer Verbrauch DK
(1/ 1 UO km . t)
3,22
Motoröl (% von DK)
2,25
Der Einsatz erfolgte zu 70 "/0 auf Straßen und straßenä~nlichen Wirtschaftswegen.
Zu '30 % wurde auf Feldern ' und Feldwegen gefahren. Die hauptsächl'chen Trans, portgüter waren: Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Bau- und Brennstoffe. Etwa ein Viertel der Einsatzzeit wurde unter teilweise extremen Winterbedin
gungen gefahren, wobei insbesondere die Fahreigenschaften des Fahrzeugs mit Niederdruckreifen sowie das Fahrerhausklima' einzuschätzen waren. Die Bel a dun g wird im Einsatz entsprechend den in Tabelle 6 enthaltenen übergabeparametern durch die zu geringe Abgabehöhe einiger Erntemaschinen erschwert. Die Erntegutübernahme während der Fahrt stellt in allen Transportketten unzulässig hohe Anforderungen an den Fahrer, da eine gleichzeitige Beobachtung der Fahrbahn und des Beladevorganges notwendig ist. Die am Fahrzeug vorhandenen Außenspiegel sind in der Größe und der Art ihrer Anbringung nicht zur Verbesserung der Sichtbedingungen geeignet. Bei der Einschätzung der günstigsten übernahmerichtung wurde im Prüfzeitraum
folgendes festgestellt:
In der Zuckerrübenernte ist die übernahme von links erforderlich, da die Blatt
bergung wegen der Analogien zur Futterkette eine Linksbeladung bedingt. Die Rechtsbeladung von LKW mit Schwerhäckselaufbau führt bezüglich Sicht
und Entladeverhalten zu Schwierigkeiten. Bei Getreide, Kartoffeln und anderen Schüttgütern ist eine übernahme von rechts möglich, da der Beladevorgang über Heckfenster und rechten Außenspiegel noch ausreichend beobachtet werden kann. Der dem LKW zugeordnete Anhänger soll etwa die gleiche übernahmehöhe wie der LKW aufweisen, um den Beladevorgang beobachten zu können. Der Anhänger HW 80 (2280 mm) ist dem Typ THK5-2 W (1860 mm) vorzuziehen .
6
Die Fahrgeschwindigkeit des LKW bei der Beladung in den Transportketten der Pflanzenproduktion ist in den unteren Gängen mit den Arbeitsgeschwindig-
. keiten der Erotemaschinen abgestimmt.
Das Beschleunigungsvermögen des LKW-Zuges im Vergl eich zu den selbstfahrenden Landma schinen ist nicht ausreichend und beeinträchtigt die Verfahrensleistung.
Das Fahrverhalten des LKW W 50 LAIZ ist durch Einbau ·des Lenkgetriebes 521 verbessert worden . Insbesondere im Win terbet rieb ist jedoch noch immer ei ne unbelriedigende Zi elsicherheit der Lenkung festzustellen.
Die Reifen mit der Profilform L 27 erhöhen besonders auf leichten und anmoorigen Böden die Einsatzs icherheit . des Fahrzeugs. Besonders günstig wirken sich dabei die Differenti alsperren an beiden Antriebsachsen aus. Der Selbstreinigungseffekt ist gegenüber deri Profi/formen L 19 und L 26 verbessert. Der übermäßige Rei fenverschlei ß an der Außenseite der Vorderräder . ist vermutlich auf eine fal sche Einstellung der Lenkung zurückzuführe·n (negative VorspurI)
Das Bremsverhal ten des geprüften Fahrze ugs wurd e durch den schlechten Zustand der Hinterradbremsen (alte Achse) stark beeinträchtigt.
Die Leistung sreserve des LKW W 50 LAIZ ist bei Ausnutzung der zulässigen Anhängelast (1 HW 80) zu gering. Insbesondere in Vorgebirgslagen fällt die mittlere Transportgeschwindigkeit ·stark ab, und die Verkehrsflüssigkeit wird gestört. Im Anhängerbetrieb kommt es beim kurzen Wenden wegen der zu geringen Zuggabelfängen und der zu großen negativen Ausladung der AnhängerkuppJung zu Kolli si onen an den Aufbauecken.
Die Entladung des ohne Anhänger eingesetzten Fahrzeugs verursacht infolge der selbsttätigen Bordwandöffnung kurze Verlustzeiten.
Durch d ie Verlegung des Anhängerumsteuerventils in das Fahrerhaus sind auch bei Einsatz im Anhäng erbetr ieb kurze Ent ladezeiten gesichert. Wegen der besseren Ubersicht über den Ent ladevorgang wurde fast ausschli·eßlich linksseitig entladen.
Während der Einsatzprüfung traten am LKW folgende Mängel auf: Der Motor besitzt für den Anhäng erbetrieb eine zu geringe Leistung. An der Einspritzpumpe, am Anlasse r, on der Auspuffanlage und am Kühlsystem mußten mechanische Schäden behoben werden. Die Elemente der Kraftübertragung zeigten Mängel bezüglich der Dichtheit des H interach skörpers. Die Getriebesperre springt im Einsatz heraus. Die Reifen unterliegen unterschiedlichem Verschleiß, insbesondere die Außenkanten der Vorderräder sind vorzeitig abgefahren. Die Reifen sind mit herkömmlic·hen Mitteln nicht montierbar. Ein Ersatzrad kann wegen des fehlenden Ersatzradhalters nicht mitgeführt werden. Die Reifenventile waren erst nach einer Nachrüstung mit Anschlußstücken zugänglich. Eine Reifendruckregelanlage stand im Prüfzeitraum nicht zur Verfügung.
Die Bremsen· lassen sich durch Einstellen nicht mehr ausreichend abstimmen, da die Belege der Hinterachse verschlissen sind. Die Druckluftkupplungen zu
7
den Anhängerbremsanlagen lassen nicht genügend Luft hindurch, so daß die Disproportion der Verzögerungswerte noch verstärkt ~ird . Die Hydraulikpumpe der Lenkung und der Olbehälter mußten gewechselt
werden. Die Lenkhydraulik verursachte erhöhte Geräusche im Fahrerhaus.
Der Olbehälter der Kipphydraulik wurde undicht. Die Hydraulikpumpe mußte
ge.wechselt werden.
Am Fahrerhaus bilden sich Risse; beide · Türsch lösser waren defekt. Die Heiz
lei stung wä hrend der Winter.monate war infolge der ungünstigen Verlegung
der Heizschläuche -unbefriedigend. Die Möglichkeiten der staubarmen Be
lüftung im Fahrerhaus reichen in den Sommermonaten nicht aus.
An der E-Anlage ist ein ständiges Lösen der Batterie-Pluspole festzustellen.
Die Verkleidung der vorderen Längsgelenkwelle (flexibles Gummituch) wird durchgescheuert.
Das Gummikissen der Anhängerkupplung A 216 wird bei längerem Anhänger
betrieb beschädigt.
Die Körnerdichtleisten werden im Einsatz deformiert bzw. beschädigt.
Der LKW W 50 LA/Z wird durch ei nen mehrschichtigen Farbanstrich (graue
Grundierung, blaue Zwischenschicht, blaue Deckschicht) gegen Korrosion ge
schützt. Die ermitte lten Korrosionsschutzkennwerte sind der Tabelle 9 zu entnehmen.
Tabelle 9
Korrosionsschutzkennwerte
Bezeichnung der
Probestelle
Fahrerhaus (außen) Bordwand (außen)
Bordwand (innen)
Fahrzeugrahmen
Anstrichdicke (mm) 1)
0,13 0, 12
0,12
0,10
Gi tte rsch n itt_ kennwert 2)
3 G rundierung
3-4 Grundierung
3-4 3-4
') TGL 33-12722 Mittelwert aus mindestens 15 Meßergebnissen
Rostgrad 3)
Ro R,
Ro- R,
2) nach TGL 14302 BI. 5 Mittelwert aus mindestens 3 Meßergebnissen
3) nach TGL 14302 BI. 1
Nach ca. 200 Tag en intensiver atmosphärischer Korrosionseinwirkung im prak
tischen Einsatz sind an einzelnen Stellen, besonders an der Innenseite der
Bordwände, Rosterscheinungen sichtbar.
Der Lärmpegel im Fahrerhaus beträgt 91 dB (AF) .
Die Einsatzkosten des LKW W 50 LA/Z bei unterschiedlichem Fahrzeitar,teil gehen aus Tabelfe 10 hervor. Bei den verfahrensgebundenen Transporten der
Pflanzenproduktion ist gegenwärtig mit ei nem Fahrzeitanteil von etwa 50 % zu
rechnen.
8
Tabelle 10
Einsatzkosten (ohne Lohn) bei unterschiedlichem Fahranleil
Anschaffungspreis : 46.200 M Nutzungsdauer: 8 Jahre
Einsatzzeit imJahr: 2500 h
Fah rzeita nteil (%) Kostenbestandteile 30 50 70
Abschreibung 2,33 2,33 2,33 Instandsetzung 5,20 8,70 12,20 Kraftstoff 1,30 1,80 2,30 Schmierstoffe 0,50 0;60 0,70 Unterbringung 0,15 0,15 0,15 Versicherung 0,15 0,15 0,15
Maschinenkosten : 9,63 J3,73 17,83 Richtwert: 9,60 13,70 17,80
Auswertung Die landwirtschafts-Zugmaschine W 50 lA/Z mit Zweiseitenkippaufbau 2 SK 5 und Niederdruckreifen 16-20 ist zum inner- und zwischenbetrieb lichen Massen
guttransport in landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft einsetzbar. Der
Einsatz erfolgt vorwiegend im- Anhängerbetrieb auf Straßen, Wirtschaftswegen und auf dem Feld . -
Das Transportgut wird meist von Erntemaschinen oder speziellen Fördermitteln
übernommen und durch seitliches Kippen abgegeben. Die technischen Ver
besserungen gegenüber dem vorher geprüften lKW W -50 lA/K liegen in einer
erhöhten Zug- und lenksicherheit, in einer besseren Zugiinglichkeit des Hy
drau likumscha ltventils für Anhängerkippung und in einer nunmehr brand
schutzsicheren -Gestaltung der Gelenkwel lenverkleidung und der Auspuffverlegung.
Die Nutzlastkennziffern entsprechen denen des lA/K und sind infolge der gerin
gen Nutzlast gleichfal ls niedrig . ledig lich der laderaumquotient stel lt wegen
des hohen ladevolumens ein Optimum dar. Der Masse-leistungs-Quotient für
den Gesamtzug ist mit 5,6 PS/ t zur Sicherung eines flüssigen Verkehrsablaufs zu niedrig.
Der kleinste Spurkreisdurchmesser als Ausdruck der Manövrierfähigkeit des Fahr
zeuges ist mit ca. 17 m noch ausreichend klein.
Die Gangabstufung entspricht den Anforderungen des landwirtschaftlichen Einsatzes; durch die veränderte Achsuntersetzung wurden die-Drehmomente in den
Antriebsnaben erhöht und die Höchstgeschwindigkeit entsprechend gesenkt.
Die Pedal- und Handkraftmessungen ergaben Bedienkräfte im Bereich der
Forderungen. lediglich die Kräfte zur Bremsbetätigung liegen wesentli~h über
den in der landwirtschaft gü ltigen RGW-Richtwerten, jedoch innerha lb der f
Forderungen des entsprechenden DDR-Fachbereichstandards.
\)
Die Hangtauglichkeit des "lKW W 50 LAIZ kann mit etwa 30 % angegeben wel den und ist damit als gut zu bezeichnen. "
Das Obernahmeverhalten der Zugmaschine muß im Zusammenhang mit den vor· handenen Erntemaschinen betrachtet werden. Dd diese fast ausnahmslos die Bestimmungen des Standardentwurfes TGL 33-40005 verletzen, ist über übergabe in vielen Fällen nur bedingt oder nicht möglich. Dabei ist die übersicht des Fahrers über den Seitenabstand und über den Beladevorgang während der Fahrt infolge ungünstiger Beladerichtung und schlechter Spiegelausrüstung oft ungenügend. Bei Verwendung des Anhängers THK5-2 W kommt hinzu, doß sich der Fahrer wegen der großen Rückwandhöhe des LKW während der Beladung nicht vom jeweiligen Füllungsgrad des Anhängers überzeugen kann. Beim HW 80 wird dies durch annähernd gleiche Bordwandhöhen erleichte·rt.
Die Fohreigenschaften des Fahrzeugs mit verbessertem Lenkgetriebe sind be friedigend, wobei das für den Niederdruckreifen typische "weiche" Lenkverhalten vom Fahrer insbesondere auf feuchten Fahrbahnen und beim Bremsen zu berücks!~htigen ist.
Die Nie"derdruckreifen erhöhen die Einsatzsicherheit des Fahrzeugs und vermindern Strukturschäden auf druckempfindlichen Böden. Der Selbstreinigungseffekt der Profilform L 27 ist ausreichend. Der ungleichmäßige Profilverschleiß der Vorderräder muß durch Korrektur der Lenkeinsteilung behoben werden. Es fehlt ein Ersatzradhalter'.
Der Kraftstoffverbrauch des Motors im Prüffahrzeug liegt mit 33,3 1/100 km, unter anderem bedingt durch den hohen Anteil des Anhängereinsatzes, sehr hoch . Das Entladeverhalten der Zugmaschine ist gut. Die Hub- und Senkzeiten der Kipppritsche sind mit 14 bzw. 22 s noch ausreichend gering, durch die Verlegung des Umschaltventils in das Fahrerhaus kann auch der Gesamtzug (z.B. W 50 LAIZ mit HW 80) in" etwa 90 5 entladen werden.
Die wichtigsten Schäden und Mängel am Fahrzeug sind : Ausfall der Einspritzpumpe und des Anlassers sowie Schäden an der Aus_ puffanlage und am Kühlsystem. Olverluste an der Hinterachse. Herausspringen der Getriebesperre. Ungleichmäßiger Reifenverschleiß. Mangelhafte Montierbarkeit der Reifen. Fehlen einer geeigneten Reifendruckregelanlage. Ausfall der Ilydraulikpumpen an Lenkung und Kippvorrichtung sowie Un
dichtigkeiten an beiden Olbehältern. Mechanische Beschädigungen an der Gelenkwellenverkleidung, den Körnerdichtleisten und am Gummikissen der Anhängerkupplung. Mängel in der ausreichenden Beheizung und Belüftung des Fahrerhauses.
Der Korrosionsschutz am Fahrerhaus und an der Kipppritsche genügt bezüglich der Schichtdicke den Anforderungen., Am Fahrzeugrahmen sind nur zwei Farbschichten mit zu geringer Gesamtschichtdicke vorhanden. Die Farbschichten des Rahmens sind teilweise unterzundert und entsprechend wenig haftfähig. An den Bordwänden platzen teilweise Deckschicht und Zwischenschicht ab. Der geforderte
10
Gitterschnittkennwert 2 wird nur bei der Bordwandgrundierung erreicht bzw. überboten. Der Korrosion sschutz des LKW W 50 LA/Z ist zu verbessern, besonders bezüglich der Haftfestigkeit der Farbschichten. Der Lärmp~gel im Fa hrerhaus
ist zu hoch . Die Einsatzkosten des LKW betragen bei einem angenommenen Fah :zeitanteil von 50 % bereits 13,70 M/ h. Die spezifischen Einsatzkosten des Fahrzeugs sind jedoch gegenüber vergleichbaren Traktorzügen gering, wenn die hohe Transportleistung des Gesamttuges und der geringere Aufwand an lebendiger A ;bei t (insbesondere mit Anhänger HW 80) berücksichtigt werden .
Beurteilung Die Landwirtschafts-Zugmaschine W 50 LA/Z mit Zweiseitenkipppritsche 2 SK 5 und Niederdruckreifen 16-20 des VEB IFA Automobilwerke Ludvvigsfelde ist für landwi rtschaftliche Schüttguttransporte einsetzbar. Das Fahrzeug ermöglicht hahe Transportleistungen und kurze Umschlagzeiten . Die zu geringe Motorleistung, das ungünstigste Ubernahmeverhalten und mehrere technische Mängel mindern den Gebrauchswert des Transportm ittels . Der LKW W 50 LA/Z - 2 SK 5 ND ist für den Einsatz in der Landwirtschaft der DDR "geeignet".
Potsdam-Born im, den 12. 2. 1970
Zentrale Prüfstelle für La ndtechnik Potsdam-Bornim
gez. R. Gätke gez. J. Hahn
Di eser Bericht wurde bestätigt
Staatliches Komitee für Landtechnik und MTV
- Der Vorsitzende -
gez. Löffelholz
Berlin , den 6. 5. 1970
11
FG 039-52-73 250 IV 1 18 51
top related