regionale bildungslandschaften und neue steuerung des ......es neuen koordinierungsbedarf in...
Post on 19-Aug-2020
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Kooperative Bildungslandschaften: Führung im und mit System
Learning Communities: Networked Systems and System Leadership
SL
Symposium
Schulleitungssymposium 2011
School Leadership Symposium 2011
Präsentation / Presentation
Hinweis: Informationen, die inhaltlich, paraphrasierend oder wörtlich aus Power Point Folien entnommen werden, sind genauso zu behandeln wie Zitate aus anderen Publikationen und mit den üblichen bibliographischen
Hinweisen auf die Quelle zu versehen. Z.B.: „[Autorenname]. (2011). [Titel der Präsentation]. Vortrag beim Schulleitungssymposium 2011,
veranstaltet vom IBB der PHZ Zug am 08-10.09.2011 in Zug.“ Das Programm ist einsehbar unter: www.Schulleitungssymposium.net
Note:
Information taken from power point slides (either literally or paraphrasedly or in terms of content) has to be quoted in the same way as that from other publications, with the usual bibliografical details indicating
its source. E.g.: „[Author]. (2011). [Title of presentation]. Presentation at the School Leadership Symposium 2011, hosted by the IBB of the PHZ Zug on September 8
th-10th 2011 in Zug.”
The programme is available at: www.EduLead.com
The symposium was hosted by in cooperation with
supported by
further partners are
Stadt Zug
within the University of Teacher Education of Central Switzerland (PHZ) Zug, e.g.:
WBZA PHZ Zug
WBZA PHZ Luzern
WBZA PHZ Schwyz
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University of Teacher Education in Ludwigsburg
University of Teacher Education in Thurgau
University of Teacher Education in Weingarten
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Universities, in particular:
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various Ministries and Training Centres of the German States, in particu-lar:
Department of Educational Leadership of the Training Centre of Saxony
Ministry of Education of Saxony-Anhalt
Training Centre of Saxony-Anhalt
Department of Educational Leadership of the Training Centre of Saxony-Anhalt
Societies and Associations of the German States, in particular:
German Association of Educational Management e.V.
School Leadership Association from Baden-Württemberg
Regionale
Bildungslandschaften und
neue Steuerung des
Schulsystems
Herbert Altrichter
Johannes Kepler Universität Linz
1. Koordinierungsbedarf in
Zeiten des Wandels
• Ausgangsthese: In Zeiten des Wandels gibt
es neuen Koordinierungsbedarf in Systemen.
Regionale Bildungslandschaften sind ein
spezifisches Koordinierungsangebot, das auf
Probleme traditioneller Systemkoordination
und die Möglichkeiten, die die aktuellen
Innovationen der Systemsteuerung bieten, zu
antworten versucht.
Inhalt
1. Koordinierungsbedarf in Zeiten des
Wandels
2. Was heißt „Steuerung“ eines
Schulsystems?
3. Welcher Wandel?
4. Welche Koordinierung?
4.1 Idealtypen gesellschaftlicher Koordinierung
5. Welche Konsequenzen? Kritische
Punkte regionaler Netzwerkkoordination
2. Was heißt „Steuerung“ eines
Schulsystems?
Die Governance-Forschung untersucht das
• Zustandekommen sozialer Ordnung
(„Regelungsstruktur") und sozialer Leistungen
(„Leistungsstruktur")
• unter der Perspektive der
Handlungskoordination
• zwischen verschiedenen sozialen Akteuren
• in komplexen Mehrebenensystemen
Trad. Vorstellung
von „Steuern“,
Regieren
Blickrichtungen:
(1) Vielzahl von Akteuren vs.
Einfluss allein durch
„Regierende“
Blickrichtungen:
(1) Vielzahl von Akteuren
(2) Handlungskoordination
vs. direkte „Steuerung“
Blickrichtungen:
(1) Vielzahl von Akteuren
(2) Handlungskoordination
(3) Mehrebenensystem
2. Welcher Wandel?
• Ausgangspunkt: „bürokratisch-professionelle
Doppelsteuerung“ (Brüsemeister, Maroy)
Themen/Phasen der Schulmodernisierung
• Phase 1: Schulautonomisierung (1993/94)
Erhöhung der Gestaltungsspielräume für
Einzelschulen - Motivation und Energie für
Schulentwicklung
Koordinierungsbedarfe durch
die Autonomisierungspolitik
1.schulinterne Koordination der verschiedenen
Akteure in einer Einzelschule
2.Koordinierung in lokalen/regionalen
Kontexten
3.neue, den „autonomeren“ Verhältnissen
entsprechende „zentralen“
Einflussungsmöglichkeiten
2. Welcher Wandel?
• Phase 2: schulinterne Steuerung (2. Hälfte 1990er Jahre)
Schulprogramm, schulisches Qualitätsmanagement, Schulleitungen – „Verbetrieblichung“ der Einzelschule
• Phase 3: PISA-Schock und schulübergreifende Steuerungselemente (2001/04+)
Bildungsstandards, Lernstandserhebungen, „Schulinspektionen“
„Neues Steuerungsmodell“: „Umstellung auf Output-Steuerung“ - „evidenzbasierte Bildungspolitik, Schulentwicklung …“
Koordinierungsbedarfe durch
die Autonomisierungspolitik
1. schulinterne Koordination der verschiedenen
Akteure in einer Einzelschule Phase 2
2. Koordinierung in lokalen/regionalen
Kontexten ??, Schulaufsicht??
3. neue, den „autonomeren“ Verhältnissen
entsprechende „zentralen“
Einflussungsmöglichkeiten Phase 3
Koordinierungsbedarfe durch
die Autonomisierungspolitik
1. schulinterne Koordination der verschiedenen
Akteure in einer Einzelschule Phase 2
2. Koordinierung in lokalen/regionalen
Kontexten
Reg Bildungslandschaften
3. neue, den „autonomeren“ Verhältnissen
entsprechende „zentralen“
Einflussungsmöglichkeiten Phase 3,
RBL
4. Welche Koordinierung durch
Regionale Bildungslandschaften?
• „neue Akteure“
„Aus dieser Zurücknahme zentralstaatlicher
Interventions- bzw. Steuerungstätigkeit resultiert
ein verstärktes Interesse an Potenzialen
‚gesellschaftlicher Selbstregulierung’ (…) sowie
an Dezentralisierungsmaßnahmen, die das Ziel
verfolgen, nicht-staatliche Akteure in die
Politikgestaltung und in die Generierung und
Realisierung von Lösungsansätzen für Sozial-
und wirtschaftspolitisch relevante
Problemstellungen einzubeziehen.“ (Emmerich
2010, 358)
4. Welche Koordinierung durch
Regionale Bildungslandschaften?
• „neue Akteure“
– aus gesellschaftlich und verwaltungsmäßig nicht
identisch funktionierenden sozialen Sektoren
(„Sozialwesen“, „Kultur- und Freizeitsektor“,
„Arbeitsmarkt“)
– Akteursgruppen recht unterschiedlicher
Verfasstheit (Vereine, Stiftungen,
privatwirtschaftlich organisierte Firmen,
Einzelpersonen)
4. Welche Koordinierung durch
Regionale Bildungslandschaften?
• „neue Akteure“
• „neue Koordinationsformen“
notwendig, wegen
– Einbezug nicht-staatlicher Akteure
– Absicht der „Schulmodernisierung“
„institutionell verdichtete komplexere Formen der Koordination“ (Lange/Schimank 2004, 22ff)
Hierarchie Markt Gemeinschaft Netzwerk
Basale
Mechanismen
Beeinflussung Beobachtung
[Verhandlung]
Beobachtung Verhandlung
Beziehungen dauerhaft,
hierarchisch
kurzzeitig, Vielzahl
von PartnerInnen
Mittelfristig,
unklare Grenze,
[interne Eliten]
Mittelfristig, relativ
gleichrangig
Orientierung an Weisung Preis, indiv Nutzen Werte Vertrauen
Zuordnung von
Leistung und
Gegenleistung
„relationale
Verträge“ –
globale
transparente
Leistungen
Subj. Einschät-
zung, Zugehörig-
keitsgefühl
Nicht exakt
quantifizierbar,
zeitlich verteilt
Entwicklung Planung,
hierarch
Koordination
„invisible hand“,
regulierende
Eingriffe
Äußerer Druck,
charismatische
Führung
Informations-
vorsprung,
ausgehandelte
Allianzen
4. Welche Koordinierung?
• Schulmodernisierung = Kritik an trad. bürokratisch-hierarchischer Steuerung
• Rürup (2007): deutsche Schulentwicklung = „Optimierung innerhalb Verwaltung“ (vs. „Privatisierung“ oder „Erhöhung der Partizipation“)
„Weder die staatlichen Gesamtverantwortung noch die Einbettung der Einzelschule in eine formale Verwaltungshierarchie wird aufgegeben. Nur in der jüngsten Phase der Untersuchung, nämlich zwischen 2004 und 2008 ist ein gewisses Ansteigen privatisierungsbezogener Reformen feststellbar.“
• Wiedererstarken einer bürokratisch-hierarchischen Koordinationsform mit neuen Instrumenten: „Quality Control“-Paradigm (Glatter et al. 2003)
• Hybride Koordinationsform (Altrichter, Heinrich & Soukup-Altrichter 2011)
4. Welche Koordinierung?
Regionale Bildungslandschaften
• tragen Elemente von Netzwerkkoordination“ ins Bildungssystem
• Betonung von Aushandlung und längerfristigen „vertrauensvollen“ Beziehungen
• Können unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen Handlungslogiken binden.
• neue Institutionalisierungen, z.B. regionale Bildungsbüros oder regionale Steuerkreise
• ersetzen nicht die bestehenden Institutionalisierungen, „sondern ergänzen sie und machen sie geschmeidig. Aber da sie nur intermediäre Funktionen zwischen bestehenden Government-Strukturen erfüllen, werden sie von letzteren beeinflusst“ (Fürst 2007, S. 361).
4. Welche Koordinierung?
Regionale Bildungslandschaften
• Wettbewerb zwischen den Einzelakteuren einer Region suspendieren oder zumindest abdämpfen.
• Konkurrenz gleichsam nach außen kanalisieren, indem die Wettbewerbsposition der Region gegenüber anderen Regionen verbessert wird
Regionalisierung soll helfen, den aufgrund von Steuerungstransformationen „zu befürchtenden selektiven Wettbewerb und die dysfunktionale Konkurrenz zwischen Schulstandorten zu vermeiden“ und einen „regionalen Fahrstuhleffekt auslösen, an dem alle beteiligten Akteure partizipieren und von dem sie profitieren.“ (Emmerich 2010, 375)
5. Welche Konsequenzen?
Kritische Punkte regionaler Netzwerkkoordination (Emmerich 2010; Fürst 2007; Kleinfeld et al. 2006)
• Aufwand für die Vernetzung (zu) groß
• „Kopplung zwischen intermediärer [regionaler; HA] und schulischer Steuerungsebene“ wird verstärkt, auf Kosten der Kopplung zu Lehrpersonen
• Wettbewerb zwischen Partnern
• Verhältnis von Formalisierung/ Institutionalisierung und informellen Koordinationsformen
• Legitimation und Demokratieverträglichkeit
• Vermittlung unterschiedlicher Interessen
• Nachhaltigkeit
Danke
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