renditewerk nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · björn-steiger-stiftung die björn-steiger-stiftung...
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Zur Pflege des StiftungsvermögensRenditeWerk
70/30-REGEL UND GEBOT DES KAPITALERHALTS – ÄNDERUNGEN ERFORDERLICH?
Lari
ssa
Mö
nch
Ganz Frisch – RenditeWerk der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens.
Nr. 03/2019
INHALT
Ganz Frisch – RenditeWerk, der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens
MonatsStifterBjörn-Steiger-Stiftung
Die Björn-Steiger-Stiftung wurde
vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969,
von Ute und Siegfried Steiger
gegründet und hat seither Bahn-
brechendes zur Verbesserung der
Rettungsdienste geleistet.
www.steiger-stiftung.de
Ihr Elmar Peine
Guten Tag,viel dreht sich bei der
Stiftungsgeldanla-
ge um das Thema
„Nachhalt igkeit“.
Darüber darf jedoch
das für Stiftungen
substanzielle Thema
„Vermögensallokation
und Rendite“ nicht ver-
gessen werden. Dass Rendite-
Werk dies verhindern möchte, verspricht bereits
der Name – die aktuelle Ausgabe möchte das
Versprechen einlösen: sie beinhaltet dieses Mal
auch feriengerecht genug Lesestoff, um auf die
berühmte Insel mitgenommen zu werden ...
04 Tu was, Politik!Titel: Die 70/30-Regel – Änderung erforderlich?
11 „Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote im Portfolio zu halten“
Gespräch mit Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt
12 Wir halten nicht viel von DividendenstrategienGespräch mit Uli Krämer, Kepler-Fonds KAG
13 Die komplizierte Welt der AnleihenGespräch mit Hans Jürgen Friedrich, Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds
15 Warum nicht 70/30? – Ketzerische Gedanken eines Sozialbankers zur derzeitigen
Aktieneuphorie!Anton Bonnländer, Bank für Sozialwirtschaft AG
16 Sind große US-Stiftungen auch exzellente Renditewerke?
Theorie und Praxis
20 Neue Zeitrechnung: Multi-Asset Income für das nächste JahrzehntTalib Sheikh, Jupiter Asset Management
22 Warum ein zeitsensitives Anlagemanagement kurzfristigem Volatilitäts-Management überlegen ist
Reiner Riecker, Hoerner Bank AG
24 Wieviel Aktien verträgt ihr Stiftungsvermögen? Kepler-Fonds KAG
25 „Direct Impact“ – Nachhaltigkeit konsequent zu Ende gedacht
Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt
26 Wie können wir aus der Vergangenheit lernen und von der Digitalisierung profitieren?
Thomas Fühser und Julia Binder, Persephone Quantitative Finance Group
28 Kapitalanlage für Stiftungen neu gedacht – Chancen durch eine digitale Vermögensverwaltung
Rudolf Geyer, ebase
30 „Wir legen sehr viel Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren“
Gespräch mit Christian Riemann, La Française Asset Management
31 Ineffizienzen in einer Nischenassetklasse nachhaltig nutzen
Bernhard Birawe, Convex Experts
32 Renditestarke Beimischung Walter Schmitz, Prima Fonds Service GmbH
34 Stabilität und attraktive RenditenAlbert Tillmann, Dr. Peters Group
36 „Attraktives Immobilieninvestment in der Niedrigzinsphase: Berlin Landsberger Allee.“
Silke Harms, Patrizia GrundInvest
38 Immobilieninvestments im prosperierenden Südosten der USA
Wolfgang J. Kunz, DNL Gruppe
40 STIIX – Der StiftungsindexP&S Vermögensberatungs AG
41 Bausteine des Stiftungsvermögens
3
4–5 %ø geplante Auszahlungen p. a.
Immobilienfonds für Stiftungen
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TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel
nicht zu fürchten, sich gegenüber der Stif-
tung schadensersatzpflichtig zu machen. Der
Spruch hat sich zu einer Art Benchmark eta-
bliert. Er wurde in eine Vielzahl von Stiftungs-
Die Deutschen im Allgemeinen und ihre Stif-
tungen im Besonderen sind bekanntlich Lieb-
haber von Termingeldern, Anleihen und Cash.
Ungefähr 75 Prozent des Vermögens kleiner
und mittlerer Stiftungen, so RenditeWerk-
Schätzungen, liegen in einer der drei Katego-
rien. Über 30 Prozent aller Stiftungen haben
bis heute keine einzige Aktie im Portefeuille.
Eigentlich merkwürdig: Ein Land, das im letz-
ten Jahrhundert (mindestens) drei Währungs-
zusammenbrüche mit der Konsequenz des
Totalausfalls der nominal fixierten Werte (wie
Bargeld, Sparguthaben und Anleihen) erlebt
hat, steht in Treue fest zum Zinspapier.
Und der Staat unterstützt diese Haltung.
Wenn mindestens 70 Prozent des Stiftungsver-
mögens in Anleihen stecken und der Aktienan-
teil nicht über 30 Prozent steigt, dann, so hat
es ein wegweisendes Gerichtsurteil bestätigt,
sei von einer stiftungsgerechten Anlage aus-
zugehen und die Verantwortlichen bräuchten
Anlagerichtlinien hineingeschrieben, die
meisten Stiftungsaufsichten der Länder ma-
chen ihn sich zu eigen und auch Anbieter von
Stiftungsfonds richten ihre Strategien danach
aus. Aber ist so eine Regel in der Nullzinszeit
noch angebracht?
Nein, sagt Andrej Brodnik, der Anlagechef
der Jupiter Asset Management, einer der gro-
ßen Fondsgesellschaften der Welt. „Die Tatsa-
che, dass die Renditen von mehr als 1.100 Mrd.
Euro an Anleihen negativ sind, zeigt deutlich,
dass die favorisierte Anlageklasse nicht mehr
in der Lage ist, ausreichende regelmäßige Er-
träge zu generieren, um den Stiftungszweck zu
erfüllen.“
„Mit einem Schwerpunkt von Stiftungsan-
lagen im Bereich der festverzinslichen Wert-
papiere“, pflichtet Norbert Schulze Bornefeld,
Geschäftsführer bei der unabhängigen Vermö-
gensverwaltung Eichler & Mehlert, bei, „ist in
Zeiten des ‚Quantitative Easing‘ in der Geldpo-
Tu was, Politik!
Stiftungen haben es immer schwerer, Rendite zu erwirtschaften. Blockieren die 70/301 Regel und das Kapitalerhaltungsgebot notwendige Änderungen der Anlagekultur?
litik ein Erhalt des realen Kapitals nahezu un-
möglich geworden.“
Der Chef des Verbandes unabhängiger
Vermögensverwalter in Deutschland, Andreas
Grünewald, fasst zusammen: „Für viele Stif-
tungen kann es nicht mehr weitergehen wie
bisher … “.
Wie Brodnik, Schulze Bornefeldt und Grü-
newald äußerte sich die ganz überwiegende
Mehrheit der Banker, Fondsmanager und un-
abhängigen Vermögensverwalter, die Rendi-
tewerk in den vergangenen Wochen befragte.
Der Chemnitzer Vermögensverwalter Micha-
el Dutz (Adlatus) oder die Stiftungsexpertin
Pia Sauerborn (CSR) argumentieren für die
70/30-Regel. Dutz: „Gerade in Phasen, wie
wir Sie aktuell erleben (…), ist es wichtig,
standhaft zu bleiben und die Risiken nicht aus
den Augen zu verlieren.“
Ob für oder gegen die Regel: Die dra-
matische Renditesituation beunruhigt den 1 Gemeint sind 70 Prozent Anleihen und 30 Prozent Aktien. Während in Deutschland meist die Rentenquote vorne steht, ist es in den USA gerade anders herum: dort steht in der Regel die Aktienquote vorne. Wir glauben, dass das kein Zufall ist, sondern die unterschiedlichen Prioritäten und Kulturen zum
Ausdruck bringt. Weil sich der andere redaktionelle Beitrag in dieser Ausgabe mit der Situation in den USA beschäftigt, wurde dort die US-Konvention angewandt. Wir bitten die Leser dies zu beachten, weil das leicht zu Verwechslungen führen kann.
Martin Schulz, Stiftungsexperte des VZ Vermögens-zentrums: „Ein Signal von der Politik wäre gut.“
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Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Fonds oder unabhängige Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Aktuelle Prospekte (für OGAW) sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Vertriebsstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich.
gesamten Stiftungssektor: Carsten Gabers,
Portfoliomanager beim unabhängigen Ver-
mögensverwalter Böker und Paul rechnet
vor: „Mittlerweile rentiert ein Großteil der
Euroland-Staatsanleihen mit negativer Ren-
dite, das bedeutet, ein realistisches Ziel für
70 Prozent des Portfolios könnte tatsächlich
auf Sicht von 10 Jahren die schwarze Null vor
Kosten sein. Das heißt sinnbildlich, dass die
verbleibenden 30 Prozent des Portfolios zu-
nächst einmal die Kosten für 70 Prozent des
Portfolios mitverdienen müssen. Unterstellen
wir eine Gesamtkostenbelastung (Transakti-
onskosten, Verwaltungskosten und Produkt-
kosten) von 1,5 Prozent für das Gesamtport-
folio, dann benötige ich im Aktiensegment
eine Rendite von über 4,5 Prozent, um auf
Gesamtportfolio-Ebene überhaupt ein positi-
ves Ergebnis zu erzielen. Haben wir ein gutes
Aktienmarktjahr und erzielen acht Prozent,
dann bedeutet das für mein Gesamtportfolio
bei einer schwarzen Null im Rentensegment
einen Zugewinn von 0,9 Prozent. Wir sagen
daher, die Regel 70/30 führt über kurz oder
lang dazu, dass das Stiftungsvermögen nach-
haltig angegriffen wird.“
Das Problem für die Münchener Vermö-
gensverwaltung Huber, Reuss und Kollegen:
„Die Welt der Niedrigstzinsen wird uns noch
mindestens eine Generation lang begleiten.“
Um eine Änderung des Anlageverhaltens
kommen deswegen auch Befürworter der Re-
gel nicht herum. Der Kieler Anleihen-Experte
Martin Wilhelm empfiehlt Stiftungen: „Wich-
tig scheint, ein gut funktionierendes Anleihe-
management außerhalb von traditionellen
Staatsanleihen zu haben, respektive zu instal-
lieren.“ Im Rahmen der 70/30 Regel möchte
auch der Chemnitzer Dutz bleiben: ‚Die besse-
re‘ Anlageregel wären 35 Prozent in Anleihen,
35 Prozent in Währungsanleihen solider Wirt-
schaftsregionen, 30 Prozent in Aktien.“
Weiter geht der Leiter Kompetenzzentrum
Stiftungen bei Berenberg, Stefan Duus. Er
empfiehlt „Vorständen von Stiftungen, sofern
es die individuellen Anlagerichtlinien erlau-
ben, den langfristigen Anlagehorizont für eine
eher über der Schwelle von 30 Prozent liegen-
TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel
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de Aktienquote zu nutzen, da Aktien unver-
ändert langfristig die rentabelste Anlageform
sind. Beispielsweise bietet sich hier eine Quote
von 50 Prozent an.“ Ähnlich äußerte sich Rolf
Kiekebusch von der Kasseler Vermögensver-
waltung Kirix: „In unseren neu gewonnenen
Stiftungsmandaten streben wir eher eine
50/50 Relation an.“ Und die Berliner Weber-
bank „befürwortet bei neu zu gründenden
Stiftungen grundsätzlich eine Aktienquote von
50 Prozent.“
Noch weiter geht der Berliner Vermögens-
verwalter Timon Heinrich (Hansen & Hein-
rich): „Aufgrund der extremen Zinspolitik soll-
ten Anleihen deutlich weniger als 50 Prozent
des Stiftungsvermögens ausmachen.“
Mehr Flexibilität, mehr Aktien und weniger
(Staats-)Anleihen, das ist der Grundtenor der
Empfehlungen für Stiftungen von den Exper-
ten. Die allermeisten wollen darüber hinaus
weitere Anlageklassen in das Universum der
möglichen Stiftungsanlagen aufgenommen
wissen:
Claus Walter, Geschäftsführer der Freibur-
ger Vermögensmanagement, argumentiert
wie viele andere für Immobilien: „Eine besse-
re Positionierung von Stiftungsvermögen kann
mit einer 40/30/30-Regel erreicht werden.
Der Rentenanteil von 40 Prozent wird hier
etwa durch einen Immobilienanteil von 30
Prozent ergänzt, der durch Vermietung regel-
mäßige Erträge bringt.“
Auch die Weberbank spricht sich für eine
„größtmögliche Diversifikation“ aus, emp-
fiehlt, „alternative Anlageklassen (Immobili-
enfonds, Schwellenländer Anleihen usw.) in
die Anlagerichtlinie aufzunehmen.“
Für Berenberg-Experte Stefan Duus wei-
sen „auch diverse weitere Sub-Anlageklassen
durchaus noch ein attraktives Ertragspoten-
zial auf. Allerdings erfordern einige dieser
Anlageklassen, wie zum Beispiel Nachrang-
anleihen oder Schwellenländeranleihen, tief-
gehende Marktkenntnisse. Auch wenn zum
heutigen Zeitpunkt eine der aufgeführten
Anlageklassen attraktiv erscheint, kann sich
dies im Zeitablauf schnell ändern“, gibt er zu
bedenken.
Viele eigentlich attraktive Anlagemöglich-
keiten, wie etwa direkter Immobilienbesitz,
sind für kleinere Stiftungen leider nicht reali-
sierbar. Thomas Pass, Geschäftsführer der Ber-
liner BPM-Vermögensverwaltung: „Auch die
Möglichkeiten, sich mit anderen Stiftungen für
solche Anlageprojekte zusammenzuschließen,
sollte geprüft werden.“
Interessant, dass auch die Behörden min-
destens einer partiellen Umorientierung
nicht im Wege stehen: Andreas Münch, Refe-
ratsleiter bei der Stiftungsaufsicht in Berlin,
stellt im Gespräch mit RenditeWerk zunächst
klar: „Grundsätzlich verbieten wir fast nichts
und grundsätzlich hat die sogenannte 70 zu
30 Regel keine Verbindlichkeit.“ Aber: „Bei
einer Aktienquote von 30 Prozent gehen wir
grundsätzlich von einem ausgewogenen Risi-
ko aus.“ Münch „begrüßt eine möglichst breite
Mischung von Anlageklassen – also Anleihen,
Aktien, Immobilien – im Sinne eines Multi As-
set Ansatzes. Sachinvestments wie Windkraft-
anlagen oder Container können, auch soweit
sie mit einem höheren Risiko einhergehen,
dabei eine kleine Rolle (im einstelligen Pro-
zentbereich) spielen. Bei Derivaten sind wir
aber generell skeptisch.“ Man habe in der
Vergangenheit große Verluste durch diese zu-
letzt genannte Anlageklasse beobachtet (das
ganze Interview mit Münch lesen Sie auf www.
Renditewerk.net).
Einer tiefgreifenden Änderung der Anlagekul-
tur deutscher Stiftungen steht womöglich weni-
ger die informelle 70/30 Regel als vielmehr das
gesetzlich verankerte Kapitalerhaltungsgebot
im Wege. „Das Kapital ist zu erhalten“ steht so
oder so ähnlich in fast allen Stiftungsgesetzen
der Länder. Größere Vermögensverluste lösen
im Umkehrschluss den Verdacht einer schuld-
haften Fehlhandlung der Verantwortlichen aus.
Aufseher Münch: „Stiftungsorgane müssen sich
bewusst sein, dass ihnen Schadensersatzansprü-
che der Stiftung gegen sie drohen, wenn sie zu
risikoreich anlegen.“
Die Keule wirkt, wie Ron Große von der
NordLB bestätigt. „Für uns als Anbieter meh-
rerer Stiftungsfonds stellt sich jedoch auch
TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel
Andreas Grünewald, FIVV-Chef und Vorstand des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter:„Stiftungen brauchen mehr Aktien“
9
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die Frage, zu welchen Investments der typi-
sche deutsche Stiftungsvorstand bereit ist. Die
meisten haben Angst vor eigenen Haftungsri-
siken und Vermögensverlusten.“
Das Dilemma: Mit Sicherheit (also ohne das
Eingehen von Risiken) kann der Stiftungszweck
nicht mehr erfüllt werden. Der Gesetzgeber hat
daraus seine eigenen Konsequenzen gezogen:
„Unserer Meinung nach ist es in den vergan-
genen Jahren zu wichtigen Änderungen beim
Kapitalerhaltungsgebot gekommen,“ lässt die
Weberbank wissen. „Mit dem Gesetz zur Stär-
kung des Ehrenamtes im Jahre 2013 erlaubt der
Gesetzgeber Stiftungen den Verbrauch des Stif-
tungskapitals (sog. Verbrauchsstiftungen). Dies
ist ein Mittel, das Stiftungsvermögen innerhalb
einer bestimmten Zeit (mindestens 10 Jahre)
sinnvoll für den Stiftungszweck zu verwenden.“
Sebastian Kotte, Stiftungsexperte beim Os-
nabrücker Vermögensverwalter Spiekermann
beurteilt „die Möglichkeit der Wahl einer Ver-
brauchsstiftung (als eine) eine Form, die dem
aktuellen Zeitgeist entspricht.“
Aber zeigt die Einführung der Verbrauchs-
stiftung als Antwort auf die derzeitigen Kapi-
talmarktverhältnisse nicht die Zinsbesessen-
heit des Gesetzgebers? Wenn es keine Zinsen
mehr gibt, sollen die Stiftungen ihr Kapital
lieber verbrauchen als es adäquater, das heißt
volatiler, anlegen zu dürfen? Valexx-Experte
Drotschmann fordert, das Stiftungskapital
„mehr atmen zu lassen“.
Martin Schulz, Stiftungsexperte des VZ
Vermögenszentrum erwartet zumindest ein
„Signal. Eine größere Flexibilisierung zur
Ausgestaltung von Stiftungsanlagen ist den
veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedin-
gungen geschuldet. Zudem wäre es ratsam
eine einheitliche Regelung für Deutschland zu
finden. Aktuell gibt es ‚örtlich‘ große Unter-
schiede abhängig von der jeweils zuständigen
Aufsichtsbehörde.“
Adlatus-Chef Michael Dutz hält eine An-
passung des Kapitalerhaltungsgebotes für
„dringend notwendig. Zum einen sorgt diese
allgemeine Begrifflichkeit bei Stiftungsver-
antwortlichen für Verwirrung (‘Was bedeutet
Kapitalerhaltung?, In was darf investiert wer-
den?‘) , zum anderen stellt sich heute schon
die Frage: ‚Was ist überhaupt noch sicher?‘“.
Ähnlich Claus Walter: „Als der Gesetzge-
ber das Kapitalerhaltungsgebot einführte, hat
niemand an die Möglichkeit so niedriger oder
sogar negativer Zinsen bei sicheren Staatsan-
leihen gedacht. Heute wäre es deutlich sinn-
voller, als Alternative ein Diversifizierungsge-
bot einzuführen, das vorschreibt, Risiken auf
möglichst unabhängige Anlageklassen zu ver-
teilen.“
Pia Sauerborn, Stiftungsexpertin der
Fondsboutique CSR: „Man könnte darüber
nachdenken, (…) das Wörtchen ‚langfristig‘
mit aufzunehmen.“ Und Fondsanbieter Andrej
Brodnik: „Vielleicht sollte man positive rollie-
rende 3-Jahres-Ergebnisse als Lösungsansatz
nehmen. Diese Ziele setzen wir in einigen in-
stitutionellen Mandaten so ein.“
Vielleicht hilft auch ein Blick über den At-
lantik:
NordLB-Spezialist Ron Grosse: „Wenn der
Gesetzgeber den Gemeinnützigkeitssektor
und das Stiftungswesen stärken möchte, soll-
te er das Kapitalerhaltungsgebot ersatzlos
streichen und ähnliche Regeln wie in den USA
einführen. Dort gibt es kein Kapitalerhaltungs-
gebot. Stattdessen müssen die dortigen Stif-
tungen jedes Jahr fünf Prozent Ihres Vermö-
gens für den gemeinnützigen Stiftungszweck
auskehren. Trotzdem wachsen die meisten
großen Stiftungen dort allein durch Ihr positi-
ves Anlageergebnis.“
TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel
Ron Große, Stiftungsspezialist NordLB: „Das Kapi-talerhaltungsgebot abschaffen!“
Stefan Duus, Stiftungsspezialist bei Berenberg: „Aktien langfristig am rentabelsten“
RenditeWerk-Interview
Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt
Sebastian Liebscher +++ Bankhaus von der Heydt +++ Assetallokation für Stiftungen
„Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote im Portfolio zu halten“RenditeWerk sprach mit Sebastian Liebscher über Möglichkeiten einer zeitgemäßen Assetallokation bei Stiftungen. Sebastian Liebscher ist Sustainability Specialist beim Bankhaus von der Heydt und dort auch zuständig für Business Development und Business Management.
RenditeWerk: Herr Liebscher, halten Sie die
70/30-Regel, nach der mindestens 70 Prozent
des Stiftungsvermögens in Anleihen und ma-
ximal 30 Prozent in Aktien investiert werden
sollten, heute noch für zeitgemäß?
Sebastian Liebscher: Diese Regel halten wir für
nicht mehr zeitgemäß, denn sie stammt aus ei-
ner Zeit, in der Anleihen noch sehr gute Rendi-
ten erwirtschafteten. Damals hat das Rendite/
Risiko-Profil gestimmt, heute ist das anders.
Anleihen mit kurzer Laufzeit und guter Bonität
sind oftmals negativ verzinst. Eine Investition in
Anleihen mit langer Laufzeit birgt für Investoren
zudem höhere Zinsänderungsrisiken. Damit
deshalb auch in Zukunft dem Finanzierungsziel
des Stiftungszwecks Rechnung getragen wer-
den kann, sollten Stiftungen ihre Anlagerichtli-
nien überdenken. Hierbei sollte die Risikotrag-
fähigkeit und der zu erwirtschaftende Ertrag der
jeweiligen Stiftung im Fokus stehen. Wir emp-
fehlen Stiftungen daher, bei der Ausgestaltung
Ihrer Anlagerichtlinien auf mehr Flexibilität hin-
sichtlich des Anlageuniversums zu achten.
RW: Wie könnte eine bessere Anlageregel für
Stiftungen heute aussehen?
SL: Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote
im Portfolio zu halten. Bei der Selektion der
Aktien achten wir zudem auf einen möglichst
puristischen Nachhaltigkeitsansatz. Dieser hat
erfahrungsgemäß einen positiven Einfluss auf
ein vermindertes Risiko und führt erwiesener-
maßen zu einer besseren Performance. Darüber
hinaus gilt es, innerhalb der Aktienquote auf
eine angemessene Diversifikation zu achten. Es
macht durchaus Sinn, einen Teil in Immobilien-
und Infrastruktur-Aktien zu schichten, da diese
oftmals eine geringere Volatilität aufweisen. Je-
doch stellen wir hier bewusst keine feste Regel
auf, da jede Stiftung individuelle Ziele verfolgt
und somit auch in der Lage sein sollte, individu-
elle Anlagestrategien umzusetzen.
RW: Sehen Sie weitere Anlageklassen als sinn-
voll für Stiftungen an?
SL: Immobilien können durchaus eine gute
Ergänzung im Portfolio einer Stiftung sein, sie
sorgen für die richtige Diversifikation. Invest-
ments in Rohstoffe sind für Stiftungen in der
Regel eher von untergeordneter Bedeutung.
Grund hierfür ist die laufende Finanzierung
des Stiftungszwecks, welcher mit Rohstoff-
Investments schwer zu erfüllen ist. Dennoch
kann abhängig von der Größe des Portfolios
eine geringe Beimischung von Rohstoffen
sinnvoll sein.
Wir empfehlen lediglich Investments, die
eindeutig und transparent nachvollziehbar
sind und einem höheren Zweck dienen, wie
z.B. Sustainable bzw. Green Gold Investments.
RW: Sollte der Gesetzgeber das Kapitalerhal-
tungsgebot („Das Stiftungskapital ist zu erhal-
ten“) präzisieren/modifizieren?
SL: Die aktuelle Formulierung des Kapitaler-
haltungsgebots schafft vermutlich nicht die
größte Sicherheit auf Seiten der Stiftungen.
Unserer Meinung nach würde eine präzisere
Ausformulierung für mehr Objektivität bei In-
vestmententscheidungen sorgen. Der Gesetz-
geber sollte einen klaren Rahmen aufstellen,
in welchem sich Stiftungen bei ihrer Anla-
geentscheidung bewegen dürfen. Dies sorgt
für weniger Interpretationsspielraum und
gleichzeitig mehr Sicherheit.
Dieses ist eine Antwort auf unsere Expertenumfrage zum Thema. Mehr Antworten finden Inter4essierte auf unserer Website http://www.renditewerk.net.
GastbeitragUli Krämer +++ KEPLER-FONDS KAG +++ Stiftungsanlage
RenditeWerk: Herr Krämer, wie wird sich die
Kapitalanlage für Stiftungen in 30 Jahren dar-
stellen?
Uli Krämer: Wenn wir dann in normalen Zeiten
leben, werden die Realzinsen wohl auf einem
Niveau sein, das den heutigen Sätzen eher ent-
sprechen dürfte als denjenigen der außerge-
wöhnlichen 70er und 80er Jahre.
RW: Normalerweise wird doch die Niedrig-
zinszeit als die Nicht-Normal-Periode bezeich-
net.
UK: Wenn sie den Realzins betrachten, also die
Inflationsrate in Abzug bringen, dann gab es in
weiten Bereichen der 50er und 60er Jahre des
vorigen Jahrhunderts ähnlich niedrige Zinsen
wie heute. Nur in den 70er und 80er Jahren wa-
ren die Realzinsen im Kampf gegen die Inflation
deutlich höher.
RW: Wenn sich die Zinsen kaum ändern: Soll-
ten Stiftungen dann nicht mehr Aktien halten?
UK: Tatsächlich wäre es insbesondere den deut-
schen Stiftungen und den deutschen Anlegern
überhaupt zu wünschen, eine Aktienkultur oder
sagen wir eine Aktienbeimischkultur zu entwi-
ckeln. Rational führt daran kein Weg vorbei.
RW: Ist die Richtschnur von 70 zu 30 für die
Verteilung des Stiftungsvermögens, also min-
destens 70 Prozent in Anleihen und maximal
30 Prozent in Aktien zu investieren, noch ver-
nünftig?
UK: Mit einem 50 zu 50 Mix macht man sicher
nichts verkehrt. Wir haben ja deswegen den
Kepler Ethik Mix auch in der ausgewogenen
Variante, also mit einem Aktienanteil von 50
Prozent konzipiert.
RW: Viele Stiftungen fürchten die höheren
Schwankungen bei Aktien.
UK: Aktien schwanken stärker, keine Frage.
Für Stiftungen müssen da Sicherungselemen-
te zum Einsatz kommen. Wir bei Kepler haben
sehr gute Erfahrungen mit unserem Mini-
mum-Varianz-Ansatz, bei dem die Schwan-
kungsanfälligkeit in der Vergangenheit die
Gewichtung eines Titels im Fonds (mit)be-
stimmt. Solche Elemente werden in Zukunft
wichtiger werden.
RW: Werden Dividendenstrategien stärker an
Bedeutung gewinnen?
UK: Wir halten bei Kepler im Einklang mit wis-
senschaftlichen Studien nicht wahnsinnig viel
von Dividendenstrategien. Was sich zunächst
einfach und schlüssig anhört, in dividenden-
starke Unternehmen zu investieren, um stabile
ordentliche Erträge zu generieren, stellt sich
bei genauerem Hinsehen oftmals als wenig
überzeugend dar. Denn einerseits kann der
Druck auf die Unternehmen, hohe Dividenden
abzuliefern, deren Bilanz, insbesondere die
Eigenkapitalausstattung und den Cash Flow,
über Gebühr belasten. Zum anderen halten
wir es für einen Mangel an unternehmerischer
Kreativität, wenn den Unternehmen nichts an-
deres zu ihren Gewinnen einfällt, als sie aus-
zuschütten.
(Interessierte finden in dieser Ausgabe mehr
über den neuen ETHIK MIX Fonds)
Wir halten nicht viel von DividendenstrategienDer Kepler Ethik Mix ist der 1. Stiftungsfonds des Jahres 2019. Wir sprachen mit Uli Krämer, dem CIO der österreichischen Fondsgesellschaft KEPLER-FONDS KAG über die lange Frist und die Stiftungsanlage
Uli Krämer, Leiter Portfoliomange-ment bei Kepler-Fonds
Interview Hans-Jürgen Friedrich +++ Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1j698) Interview
Hans-Jürgen Friedrich:„Diskutiere gerne mit Stiftungen“
Die komplizierte Welt der AnleihenHans-Jürgen Friedrich ist Initiator und Fondsmanager des Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1J698), der von RenditeWerk als empfehlenswerter Baustein des Stiftungsvermögens klassifiziert wird. Wir sprachen mit Friedrich über die Anforderungen des Anleihen-Investments für Stiftungsverantwortliche.
ordnen sind, wächst rasant. Aktuell macht das
diesbezügliche Volumen 180 Milliarden Euro
aus. Vor zwei Jahren lag es noch bei 130 Milli-
arden Euro.
RW: Weil die Unternehmen bei den Banken
kein Geld kriegen?
HJF: Ja, aber nicht deswegen, weil die Unter-
nehmen so schlecht sind, wir reden ja in vielen
Fällen über alteingesessene sehr stark mit ver-
mögenden Familien verbundene Unternehmen
mit gut funktionierenden Geschäftsmodellen.
Wegen Basel III und noch stärker wegen dem
vor der Tür stehenden Basel IV versperren Regu-
lierungszwänge den Banken das Kreditgeschäft.
RW: Wie kann ein Stiftungsvorstand, der bis-
lang zehnjährige Bundesanleihen gekauft hat,
denn lohnende von weniger lohnenden Anlei-
hen unterscheiden?
HJF: Diese Aufgabe ist anspruchsvoller gewor-
den, keine Frage. Auf der Ebene einzelner Un-
RenditeWerk: Alle Welt warnt Anleger vor An-
leihen und Ihr Anleihen-Fonds wächst rasant,
wie passt das zusammen?
Hans-Jürgen Friedrich: Der Deutscher Mittel-
standsanleihen Fonds ist mit einer jährlichen
Ausschüttung von mehr als vier Prozent eine
attraktive Anlage-Alternative zu den Staatsan-
leihen und zu vielen anderen Anleihen höchs-
ter Bonität. Auf Grund der erfreulichen Perfor-
mance ist der Fonds immer stärker im Blickfeld
vieler Anleger. Deswegen hat sich unser Fonds-
volumen in den vergangenen beiden Jahren
verdreifacht.
RW: Sollten Stiftungen nicht ganz auf Anlei-
heninvestments verzichten?
HJF: Nein. Vielmehr sollten Stiftungen bei der
Auswahl von Anleihen selektiver vorgehen und
auch andere Anleihensegmente prüfen. Bei
Staatsanleihen oder den großen Industrieanlei-
hen sind die Marktmechanismen durch die Zins-
politik und die Ankaufprogramme der Europäi-
schen Zentralbank außer Kraft gesetzt worden.
Die Zinscoupons und Renditen solcher Anleihen
befinden sich deutlich unter der Inflationsrate
und sinken derzeit wieder unter die Null-Linie.
RW: Und Mittelstandsanleihen?
HJF: Eine attraktive Nische, bei denen das Kre-
ditrisiko weitestgehend angemessen bezahlt
wird. Für das Portfolio des Deutschen Mittel-
standsanleihen Fonds sind insbesondere die
Anleihen von Unternehmen von großen Interes-
sen, bei denen sich in der Zukunft die Bonität
verbessert, sogenannte Cross-Over-Kandidaten.
Unternehmen wie die Dürr AG, Grand City Pro-
perty oder die SNP AG sind nur einige Beispiele.
Sie konnten innerhalb weniger Jahre ihre Boni-
tät deutlich verbessern und die Anleihen vorzei-
tig zurückbezahlen. Am Ende kommt es, wie bei
allen anderen Anlageklassen auch darauf an,
für das eigene Portfolio die Spreu vom Weizen
zu trennen.
RW: Wie groß ist dieser Markt denn über-
haupt? Finden Sie in Deutschland genügend
Kandidaten?
HJF: Der Markt der Unternehmensanleihen,
die dem mittelständischen Marktsegment zuzu-
ternehmen und Anleihen erfordert das eine
Analyse, die ein Laie wahrscheinlich nicht leis-
ten kann. Ich darf da in aller Bescheidenheit auf
unsere Expertise und die Expertise anderer pro-
fessioneller Anleihen-Manager hinweisen.
RW: Wie viel Prozent des Vermögens sollten
Stiftungen maximal in Mittelstandsanleihen
stecken?
HJF: Wir haben ja einige Stiftungen unter den
Anlegern. Keine davon hat mehr als 15 Prozent
des Vermögens in unseren Fonds investiert.
Damit folgen diese Stiftungen dem Grundsatz
einer breiten Streuung ihrer Vermögensanlage.
RW: Das bringt uns zur Gesamtzusammenset-
zung des Stiftungsvermögens
HJF: Diese Aufgabe ist anspruchsvoller gewor-
den, weil heute riskoreichere Bestandteile intel-
ligent komponiert werden müssen. Das hat vor
15 Jahren allenfalls für sehr große Stiftungen
eine Rolle gespielt. Wir raten Stiftungen dazu,
sich von externem und unabhängigem Sach-
und Fachverstand beraten oder betreuen zu
lassen.
RW: Jemand aus einer Bank zuziehen?
HJF: Da würde ich mich nicht nur auf eine Bank
und nicht nur auf einen Experten verlassen. Ver-
antwortliche sollten bei verschiedenen Banken,
bei Fondsgesellschaften anrufen, die Aufgabe,
zum Beispiel „Neuordnung der Anleiheninvest-
ments“ schildern und die Unterstützung einfor-
dern.
RW: Was ist, wenn da jemand Hans Jürgen
Friedrich anruft?
HJF: Dann ist der betreffende Stiftungsverant-
wortliche bei uns herzlich willkommen und ich
diskutiere gerne mal für ein, zwei Stunden. Da
lernt der Friedrich in der Regel übrigens genau
so viel wie die Stiftung.
RW: Unabhängig von der Beratung. Was muss
ein Stiftungsvorstand heute an Vorkenntnissen
über die Vermögensverwaltung mitbringen?
HJF: Grundkenntnisse der Vermögensverwal-
tung sollten gegeben sein, dazu sollte er eine
klare strategische Vorstellung von den einzuge-
henden Risiken und dem Renditeziel und nicht
zuletzt genügend Disziplin für die Umsetzung
mitbringen.
RW: Warum sollte Disziplin ein Problem wer-
den?
HJF: Weil viele Anleger gerne mal die Linie der
Anlage aus dem Auge verlieren, und weil es
auch Anforderungen an die Transparenz, an das
Reporting der beauftragten Fondsmanager gibt
und weil es ein Spannungsverhältnis zwischen
konsequenter Stetigkeit der Anlagepolitik und
notwendiger Umsetzung von lohnenden Inno-
vationen gibt.
RW: Zur strategischen Orientierung: Viele Stif-
tungen passen ihre Anlagerichtlinien gerade
an. Raten Sie zu möglichst detaillierten Vorga-
ben, um den Verantwortlichen die Arbeit zu er-
leichtern oder zu möglichst offenen Richtlinien?
HJF: Ich glaube, dass im Hinblick auf den Wan-
del und die Innovationsgeschwindigkeit eher
offene Anlagerichtlinien verfasst werden soll-
ten. Ich glaube aber, dass man darunter durch-
aus strategische Leitlinien braucht. Ich plädiere
also dafür, für kürzere Zeiträume, vielleicht bis
zu drei Jahren taktische Strategielinien zu ver-
fassen wie es in Banken die Kreditausschüsse
oder in Fondsgesellschaften das Management
machen.
Die Meinung des Profis zu Anleihenthemen:
Welche Duration sollten Stiftungen momentan präferieren?
Über 5 Jahre, also mittel- bis langfristig.
Welche Bonitäten? Noninvestmentgrade mit Aussichten auf
Verbesserung in den Investmentgrade-Bereich.
Was halten Sie von Genussscheinen? Ein schwieriger Be-
reich, in dem es häufig zu unterschiedlichen Auffassungen
von Schuldnern und Gläubigern und Pflichten und Rechte
kommt. Eher nichts für Stiftungen.
Pfandbriefe? Nähern sich immer stärker dem Nullzinsbe-
reich an. Außer zum Parken von Liquidität kaum geeignet.
Staatsanleihen? Momentan unter aller Würde!
Schwellenländer-Staatsanleihen? Da gibt es interessante
Kandidaten. Entscheidend ist in vielen Fällen das volks-
wirtschaftliche Umfeld. Stiftungen sollten sich da fachlich
beraten lassen.
Unternehmensanleihen? Ja, wenn sie sich im Bereich jen-
seits der Hochsicherheit und am besten mit der begründe-
ten Aussicht auf Hochstufung befinden.
Nachranganleihen? Da braucht man Topspezialisten wie die
Hamburger Assetmanager von Aramea.
Catbonds? Dito.
Wandelanleihen? Nur als diversifiziertes Bündel übe einen
Fonds
Nachhaltige Anleihen? Interessantes Feld. Wir lassen uns
da beraten von einer der großen Agenturen. Die findet
übrigens unter Mittelständlern erstaunlich viele Nachhaltige
Geschäftsmodelle!
Interview Hans-Jürgen Friedrich +++ Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1j698) Interview
Anton Bonnländer +++ Bank für Sozialwirtschaft AG +++ Asset Allocation Gastbeitrag
Anton Bonnländer ist Bereichsleiter Anlagemanage-ment bei der Bank für Sozialwirtschaft AG
Warum nicht 70/30? – Ketzerische Gedanken eines Sozialbankers zur derzeitigen Aktieneuphorie!Von Anton Bonnländer, Bank für Sozialwirtschaft AG
Setzt man Nachhaltigkeit (oder neudeutsch
ESG) nur über Ausschlusskriterien um, dann ist
das eigentlich nur die Zementierung der be-
stehenden Welt in den Kategorien „Gut“ und
„Böse“ oder schwarz und weiß! Wir denken in
Grautönen, die immer heller werden sollen –
ganz im Sinne von Impact Investing und Enga-
gement. Alle Investmentfonds unseres Hauses
tragen das FNG-Siegel.
Um zum Schluss zu kommen: Portfolios mit
30% Aktien und 70% Renten haben in den letz-
ten Jahren mehrfach ihre Qualitäten bewiesen.
Für die Zukunft empfehle ich eine höhere und
möglichst durchweg nachhaltige Aktienquote
im Bereich 40 – 50% (Stichwort: Totes Pferd!).
Ganz auf Anleihen würde ich dennoch auf kei-
nen Fall verzichten.
Es gibt einige interessante ausschüttungs-
orientierte Investmentfonds, die diese Kriterien
erfüllen.
Weitere Informationen: www.sozialbank.de
Die Aktienmärkte sind schon relativ lange ge-
stiegen und die Rentenmärkte schon länger im
Zinstief – das Unbehagen vieler Anleger nimmt
zu. Die Möglichkeit eines schleichenden Zinsan-
stiegs (durch das langsame Auslaufen der inter-
nationalen expansiven Notenbank-Politik) wird
derzeit konterkariert durch Abkühlungssignale in
der Weltwirtschaft, hohe Staatsverschuldungen
weltweit, eine wackelige Eurozone und die „Han-
delskriegslust“ des amerikanischen Präsidenten.
Die Rendite einer 10-jährigen Bundesanlei-
he lag kürzlich (4. Juli 2019) bei -0,4% – das ist
pure Kapitalvernichtung! Daraus gilt es, diese
Erkenntnisse zu ziehen:
Oft ist es am besten, bei der Anlage von Gel-
dern der Weisheit der Dakota-Indianer zu folgen:
„Ist das Pferd tot, musst Du absteigen!“ Mit einem
toten Pferd, also zum Beispiel Anleihen mit Null-
oder Negativrendite, lässt sich weder Kaufkraftver-
lust ausgleichen noch der Stiftungszweck erfüllen
– das gleiche gilt aber auch für Aktienunterneh-
men, die kein zukunftsorientiertes Geschäftsmo-
dell aufweisen. Aus juristischen Gründen möchte
ich hier keine Unternehmen nennen – aber jeder
von uns kennt Aktien, die seit Jahren kaum oder
gar keine Dividende ausschütten und jährlich ste-
tig im Kurs fallen oder vor sich hin verkümmern.
Das größte Risiko für Stiftungskapital liegt
heute darin, kein Risiko eingehen zu wollen! Vie-
le unserer Kunden präferieren 70 – 80% Renten-
anlagen und 20-30% Aktien als Grundstruktur
für das Stiftungskapital. Dies ist definitiv eine
konservative (lateinisch conservare = bewahren)
Portfolioaufteilung. Kurzfristige Schwankungen
werden als Risiko wahrgenommen – realiter
müssen die Kurse auch mal schwanken, um ei-
nen Wertzuwachs oder Wertverlust im Unterneh-
menswert zu spiegeln. Bei einer 70/30 Struktur
sind die historischen Volatilitäten gering – sie
liegen um die 3-4% p.a. und der durchschnittli-
che Ertrag lag laut BVI-Statistik vom 31.05.2019
bei durchschnittlich 3,7% p.a. in den letzten 10
Jahren. (BVI=Bundesverband deutscher Invest-
mentgesellschaften).
Die Suche aller Investoren nach Rendite
treibt in allen Segmenten die Preise nach oben.
Hinzu kommt die Disruption durch Digitalisie-
rung und Informationstransparenz: Einzelun-
ternehmen, aber auch ganze Branchen können
hiervon betroffen sein! Der Begriff „Stranded
Assets“ bezeichnet das Phänomen, dass wert-
haltige Unternehmen von heute auf morgen
stark an Wert verlieren – weil ihre Produkte/
Dienstleistungen nicht mehr nachgefragt wer-
den oder sogar stigmatisiert sind: Kernkraft-
werke, Dieselautos, umweltschädliche Pesti-
zide, … vielleicht auch bald Taxiunternehmen,
Flugzeughersteller oder gar Banken?
Theorie und PraxisUS-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite
in der Kunst der Nachahmung den Kern der
Kunst erkannt zu haben. Im Kern ist auch die
Vermögensverwaltung eine Kunst – deren
nichtzufälliger Part von Können kommt. Eine
Kunst sollte deshalb auch die erfolgreiche
Nachahmung der Yale-Strategie sein.
Aber bereits die Größenverhältnisse dürf-
ten dabei den meisten Stiftungen einen Strich
durch die Imitations-Rechnung machen. Denn
nicht viel anders als in Deutschland sind auch
in den USA – auf die wir uns im Folgenden be-
schränken – kleinere Stiftungen in der Über-
zahl. Die Yale-Stiftung ragte mit einem Kapital
von rund 30 Milliarden US-Dollar zu Beginn
des Jahres 2018 aus der Stiftungslandschaft
weit heraus, die Harvard-Stiftung verwaltete
noch mehr, einige andere Stiftungen von US-
Spitzenuniversitäten nur etwas weniger. Das
verschafft der professionellen Vermögensver-
waltung dieser Einrichtungen ganz andere
Wenn es um die Stiftungsvermögensverwal-
tung in den USA geht, stehen meist einige der
riesigen US-Universitätsstiftungen im Fokus.
Ihr Stern überstrahlt nicht nur den gleichfalls
riesigen „Rest“ der Stiftungsklasse, sondern
hat im letzten Jahrzehnt der Vermögensver-
waltung generell neue Wege ausgeleuch-
tet. Das Yale-Modell – ein wegweisender
Multi-Asset-Ansatz, der das Anlageuniversum
massiv um alternative Investments erweiter-
te – wurde berühmt, weil der seit 1985 am-
tierende Investment-Chef David F. Swensen
auch über längere Zeiträume durchschnittli-
che Renditen pro Jahr in Höhe von teils weit
über 10 Prozent melden konnte. Das aktivier-
te bei vielen anderen großen Stiftungen und
Investoren das Nachahmungsmotiv.
Nachahmung wird schon in der Poetik
des Aristoteles als hohes Vermögen des Men-
schen definiert, denn der Philosoph glaubte
Möglichkeiten, als sie etwa Stiftungen haben,
die weniger als 1 Mio. US-Dollar, d.h. weniger
als den 30.000ten Teil des Yale-Vermögens
verwalten. Größenunterschiede bedingen
eben auch qualitative Unterschiede, die sich
dann letztlich wieder quantitativ in Renditedif-
ferenzen übersetzen sollten – so jedenfalls die
verbreitete Erwartung.
Im Folgenden wollen wir einen Blick auf
die Renditen bei US-Stiftungen unter beson-
derer Berücksichtigung von Top-US-Stiftun-
gen werfen, die mehrheitlich das Yale-Modell
nachahmen. Grundlage des Artikels bilden
drei Studien, deshalb ist er auch in drei
Hauptabschnitte unterteilt. Im ersten Ab-
schnitt wird eine Nachahmung des Yale-Port-
folios in Gestalt eines hypothetischen Index-
Portfolios vorgestellt. Im zweiten Abschnitt
wird die praktische Frage empirisch beant-
wortet: wie wurde bislang das Yale-Modell
bei den 56 größten privaten US-Stiftungen
umgesetzt? Im dritten Abschnitt werden Er-
gebnisse einer Studie referiert, die erstmals
die gesamte Stiftungslandschaft in den USA
unter die Lupe nahm, um die Renditesitua-
tion generell und bei großen US-Stiftungen
speziell einem Realitätscheck zu unterwerfen.
Das Yale-Modell als Index
Während viele der ganz großen Stiftungen im
Rahmen der eigenen Vermögensverwaltung
aktiv das Yale-Modell umsetzen, käme für
kleinere Stiftungen eigentlich nur das Nach-
ahmenlassen in Frage – etwa in Gestalt eines
Fonds, vielleicht sogar in der Index-Variante.
Michael A. Azlen und Ilan Zermati von Fron-
tier Investment Management verfolgten in ei-
nem Artikel („Investing Like the Harvard and
Yale Endowment Funds“) die Index-Idee. Sie
konstruierten einen hypothetischen, an der
Sind große US-Stiftungen auch exzellente Renditewerke?Es war nur die Abkürzung der Suche nach dem passenden Wort, sicher kein Größenwahn. Der Name unseres Magazins bietet sich an, um eine ver-breitete Vorstellung von großen US-Stiftungen etwas anschaulicher zu formulieren: sie sind riesige Renditewerke, in denen Menschen und Maschinen Erträge in olympische Höhen treiben, immer am Rande des Anlageuniversums und darüber hinaus. Zwei neuere Studien nähren jedoch Zweifel an dieser heroischen Geschichte, die sich dem Bild weniger Stiftungsriesen in der Öffentlichkeit verdankt. Möglicherweise sind kleinere US-Stiftungen sogar partiell die besseren Renditewerke.
US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite
Assetallokation der Top-5-US-Universitäts-
stiftungen orientierten Index, der sich aus
öffentlich zugänglichen Teilindizes zusam-
mensetzt.
Die Asset Allocation der Top-Fünf sah im
Jahr 2016 wie folgt aus:
a. 48% Equities (8% US-Aktien; 6% Ak-
tien aus anderen entwickelten Volks-
wirtschaften; 6% Schwellenländer-
Aktien; 25% Private Equities)
b. 8% Anleihen
c. 23% Real Assets (14% Real Estate; 9%
Rohstoffe)
d. 21% Absolute Return (Hedgefonds
und Managed Futures)
e. 0% Cash
Azlen und Zermati richteten ihr konstruier-
tes Index-Portfolio an dieser Assetallokation
aus und ermittelten die hypothetische Perfor-
mance anhand historischer Daten. Verglei-
che führten sie anhand diverser Benchmarks
durch. Darunter war ein 60%-Aktien/40%-
Anleihen-Portfolio. Ein solches 60/40-Port-
folio wird in den USA von Praktikern und
Akademikern regelmäßig als Maßstab für
die institutionellen Vermögensverwaltung –
auch im Stiftungsbereich – verwendet. Das
zeigt, dass in den USA ein relativ hoher Akti-
enanteil Norm ist – ob dieser dann etwa Stif-
tungen folgen, ist eine andere Frage.
Für den 20- und 15-Jahreszeitraum er-
mittelten Azlen und Zermati folgende Durch-
schnittsrenditen pro Jahr:
a. Das konstruierte Index-Portfolio er-
zielte bis 2016 über 20 Jahre 8,4%
p.a., über 15 Jahre 7,5% p.a., jeweils
bei ungefähr gleicher Volatilität wie
die Top-5-Portfolios.
b. Die Top 5 kamen über 20 Jahre (15
Jahre) auf 11,2% (8,8%) p.a.
c. 805 US-Hochschulstiftungs-Portfo-
lios lagen durchschnittlich bei 6,8%
(5,2%) p.a.
d. Das 60/40-Portfolio kam über 20
Jahre auf 6,0%, über 10 Jahre auf
5,3% p.a.
Damit entwickelte sich zwar das hypothe-
tische Index-Portfolio von Azlen und Zermati
in den genannten Zeiträumen etwas schwä-
cher als die Portfolios der Top-5-Universitäts-
stiftungen. Aber der Index schnitt besser ab
als eine Gruppe von 805 US-Universitätsstif-
tungen und das 60%-Aktien/40%-Anleihen-
Portfolio. Gäbe es einen Fonds, der den kon-
struierten Index nachbilden würde, stünden
demzufolge die Aussichten nicht schlecht,
aufgrund der gewählten strategischen Asse-
tallokation zumindest partiell am Erfolgsre-
zept von Yale et al. zu partizipieren. Azlen und
Zermati verweisen in diesem Zusammenhang
auf Studien von Brinson et al. sowie von Ib-
botson und Kaplan, wonach die Assetalloka-
tion etwa 80 bis 90 Prozent der Variation der
Performance von US-Fonds erklärt. Damit kei-
ne verbreiteten Missverständnisse aufkom-
men, dürfte der Hinweis nicht überflüssig
sein, dass sich diese Werte nicht auf die Er-
klärung der Unterschiede von Renditeniveaus
zwischen unterschiedlichen Portfolios bezie-
hen, sondern nur auf die Erklärung der Vari-
ation von Renditen im Zeitverlauf (d.h. dem
Auf und Ab in der Zeit) im Rahmen einzelner
Fonds. Zudem erklärten bereits Ibbotson und
Kaplan die 80 bis 90 Prozent überwiegend
mit Marktbewegungen. Über verschiedene
Richtigstellungen zu diesem Thema berich-
teten wir 2017 in einem Renditewerk-Artikel
(Link>>):
Die realen Kopisten
Hooke, Yook und Chen untersuchten die reale
Umsetzung des Yale-Modells außerhalb des
Universitätsbereich bei den 56 größten pri-
vaten Stiftungen in der 10-Jahresperiode vom
1.1. 2006 bis 31.12. 2015. Die Wissenschaftler
von der John Hokins University und der China
Europe International Business School konnten
dabei auf (Form 990-) Daten des Internal Re-
venue Service – der US-Bundessteuerbehörde
– zurückgreifen. Die ausgewählten Stiftungen
hatten im Laufe des Beobachtungszeitraums
den Anteil der „regulär“ gehandelten Aktien
und Bonds reduziert und den Anteil alterna-
tiver Assets von 23,53% auf 50,48% erhöht:
der Anteil von Hedge Fonds stieg von 13,46%
auf 31,91% und der von Private Equity von
10,07 auf 18,57%. Im Vergleich dazu waren
staatliche Pensionsfonds im Durchschnitt zu
49% in Aktien, zu 21% in Bonds und zu 30% in
Alternativen investiert.
Hooke et al. tragen auch der gattungs-
bedingten Ähnlichkeit von Aktien (d.h. Pu-
blic Equity) mit Private Equity und einem
Großteil der Investitionen von Hedge Fonds
Rechnung, indem sie die Quote der Assets
mit Equity-Charakter bei den Top 56 mit über
60% veranschlagen.
Das Ergebnis des Vergleichs der histori-
schen Renditen war:
a. Die Top-56-Stiftungen erzielten im
genannten 10-Jahres-Zeitraum eine
durchschnittliche Nettorendite von
7,71% per annum.
b. Öffentliche Pensionsfonds lagen bei
6,40% p.a.
Theorie und Praxis
US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite
c. Ein (60% US-Aktien / 40% globale
Anleihen)-Portfolio erzielte 7,21%
p.a.
d. Ein (40% US-Aktien / 20% Non-US-
Aktien / 40% globale Anleihen)-Port-
folio kam auf 7,55% p.a.
Die Yale imitierenden Top-56-Stiftungen
übertrafen die Ergebnisse der „öffentlichen“
Märkte leicht bei ungefähr gleichem Risiko.
Die beiden letztgenannten Benchmarks c
und d haben jedoch einen etwas geringeren
Equity-Anteil bei zugleich größerer Liquidität.
Damit stellt sich die Frage, ob alternati-
ve Assets überhaupt angemessene Erträge
erzielen. Denn deren höhere Illiquidität er-
fordert eine entsprechende Kompensation,
die Illiquiditätsprämie. Die Wissenschaftler
schätzten diese Prämie auf 2 Prozent pro Jahr
der Alternativen Assets oder auf 0,76 Prozent-
punkte bezogen auf das Gesamtportfolio.
Nun zeigte aber die Analyse, dass die hier-
für erforderliche Rendite – bezogen auf die
Benchmark – nicht erreicht werden konnte.
Hooke et al. schließen daraus, dass die Top
56 ihre Rendite bei ähnlichem Risiko, aber
bei wesentlich höherer Liquidität auch mit
einem Mix aus öffentlich gehandelten Wert-
papieren hätten erzielen können. Demnach
zahlten sich die alternativen Investments im
Durchschnitt der 56 größten privaten Stiftun-
gen nicht aus.
Ein weiterer Aspekt, den Hooke et al.
ansprechen, sind die relativ hohen Manage-
ment-Gebühren bei Alternativen Assets. Sie
schätzen die Gebühren bei Private Equity auf
3,33%, bei Hedgefonds auf 2,01%, bei Akti-
en auf 0,40% und bei Bonds und Cash auf
0,17%. Damit fallen beim Top-56-Portfolio
auch höhere Management-Gebühren an als
bei einem reinen Aktien/Bond-Portfolio.
Als Quintessenz dieser Studie ergibt sich,
dass sich das Yale-Modell wohl doch nicht so
leicht erfolgreich kopieren lässt.
US-Stiftungen insgesamt
Wie sieht die Renditesituation bei Stiftungen in
den USA insgesamt aus? Auch David Yermack
(New York University; Stern School of Business)
und Sandeep Dahiya (Georgetown University,
Washington) griffen zur Beantwortung dieser
Frage auf erst seit kurzem öffentlich zugängli-
che (Form 990-) Steuer-Daten von 28.696 Stif-
tungen im Zeitraum zwischen 2009 und 2016
zurück. Wir beschränken uns im Folgenden auf
einen Teil der Renditeanalyse dieser Studie,
die u.a. auch noch das Auszahlungsverhalten
von Stiftungen untersuchte.
Aufgrund des umfangreichen Datensat-
zes konnten die Autoren keine Daten über
die Assetallokation erheben. Als Benchmark
verwenden sie ein 60(%-Aktien)/40(%-
Anleihen)-Portfolio.
Die Berechnung der jährlichen Renditen
im untersuchten Zeitraum ergab:
a. der Median der Nettorenditen (50%
der Stiftungen hatten eine höhere,
50% eine geringere Nettorendite)
der US-Stiftungen lag bei 3,75% p.a.
b. 10jährige US-Staatsanleihen kamen
auf 4,89% p.a.
c. Aktien kamen auf 12,21% p.a.
d. Die 60 (US-Aktien) /40
(Staatsanleihen)-Prozent-Benchmark
erzielte 9,28% p.a.
Somit lagen die Netto-Median-Renditen
der erfassten US-Stiftungen 5,53 Prozent-
punkte unter der Benchmark. Die Median-
rendite korrelierte mit der Größenklasse der
Stiftungen positiv: die kleinsten brachten es
Theorie und Praxis
US-STIFTUNGEN STIFTUNGSKAPITAL K IN MIO. USD
MEDIAN-NETTO- RETURN IN PROZENT
DURCHSCHNITTLICHES ALPHA IN PROZENT
PROZENT VON STIFTUNGEN: ALPHA < 0
GROSS: K > 100
6,14 -1,39 70
MITTEL: 100 > K > 10
5,09 -1,42 68
KLEIN:10 > K > 1
4,42 -0,95 59
SEHR KLEIN:1 > K
2,84 -0,78 53
COLLEGES & UNIVERSITÄTEN -1,89 71
TOP 20 UNIVERSITÄTEN 0,00 40
GESAMT 3,75 -1,01 59
US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite
auf eine Nettorendite von 2,84%, die größ-
ten auf eine von 6,24% (siehe Grafik), was
immer noch 3,04 Prozentpunkte unter der
Benchmark-Rendite ist. Die Autoren vermu-
ten, dass vor allem kleinere Stiftungen an-
teilig deutlich weniger Aktien halten als das
Benchmark-Portfolio. Dementsprechend sei
es diesen Stiftungen nicht möglich gewesen,
an der außergewöhnlichen Entwicklung der
Aktienmärkte zwischen 2009 und 2016 in
größerem Maße zu partizipieren.
Yermack und Dahiya errechneten außer-
dem mithilfe eines Vier-Faktoren-Modells,
wie hoch im Untersuchungszeitraum jene
„Alpha“ genannten Ertragsbestandteile
in den Stiftungsportfolios waren, die nicht
durch Marktfaktoren erklärt werden, sondern
auf aktives Management zurückgeführt wer-
den können. Anzumerken ist, dass sich alle
Alphas des Marktes zu null addieren müssen.
Das durchschnittliche Alpha bei allen be-
rücksichtigten US-Stiftungen war negativ und
lag bei -1,01% p.a. Der Anteil der Stiftungen,
deren Alpha negativ war, lag bei 59%; somit
erzielten 41% der Stiftungen ein neutrales
oder positives Alpha. Bei Aufschlüsselung
nach Größe zeigte sich überraschenderwei-
se, dass kleinere Stiftungen im Durchschnitt
weniger negatives Alpha generierten als
größere Stiftungen (siehe Grafik). Noch über-
raschender mag sein, dass die relativ kleine
Gruppe der Stiftungen (6% der Beobachtun-
gen) aus dem höheren Bildungsbereich (Col-
leges, Universities), auf die mehr als die Hälf-
te des verwalteten Vermögens im gesamten
Stiftungsbereich entfiel, im Hinblick auf die
Alpha-Werte am schlechtesten performte. Al-
lerdings – und das passt wieder ins populäre
Bild – waren die Top-20-Universitätsstiftun-
gen besser: das durchschnittliche Alpha lag
bei 0, „nur“ 40 % dieser Stiftungen hatten
ein negatives Alpha. Sie waren damit im Mit-
tel nicht schlechter als der Markt, aber auch
nicht besser. Die Autoren schließen aus die-
sem Ergebnis, dass die überragende Perfor-
mance der Gruppe der Top-Universitäten ein
Mythos ist. Sie vermuten, dass insbesonde-
re der unbestreitbare Erfolg von Yale durch
starke Medienpräsenz auf die Mehrheit der
weniger erfolgreichen großen Stiftungen der
Universitäts-Kategorie abfärbte.
Schluss
Die zuerst referierte Studie lotete durch hy-
pothetische Index-Konstruktion eine Mög-
lichkeit aus, das Yale-Modell nachzuahmen.
Beim Test mit historischen Renditen erreichte
der Index zwar nicht die Werte der Top-5-Uni-
versitätsstiftungen, er schnitt aber deutlich
besser ab als ein 60/40-Portfolio.
Die zweite Studie zu tatsächlich verdien-
ten Renditen der 56-Top-Stiftungen des pri-
vaten Sektors berücksichtigte auch Illiquidi-
tätsprämien, im Endergebnis schnitt hier ein
60/40-Portfolio besser ab.
Die dritte Studie zu Renditen im gesam-
ten Stiftungsbereich zeigt schließlich, dass es
auch für viele große Stiftungen sehr schwer
ist, nicht nur in die Nähe der Yale-Renditen,
sondern überhaupt nur in den Renditebereich
eines 60 (%Aktien) /40 (%Anleihen)-Portfo-
lios zu gelangen. Überraschend auch, dass
die Alphawerte eher für kleinere Stiftungen
als für große sprechen – die Top-20 im Uni-
versitätsbereich ausgenommen.
Die Ergebnisse der drei Studien mögen
durch diverse methodische Probleme und Dif-
ferenzen in ihrer Aussagekraft und Vergleich-
barkeit beschränkt sein. Dennoch vermitteln sie
zusammen betrachtet den Eindruck, dass die
Nachahmung des Yale-Modells oder auch nur
eines 60/40-Portfolios selbst in den USA theo-
retisch einfacher gesagt ist als praktisch getan.
Link Studie 1: Investing Like the Harvard and Yale
Endowment Funds
Link Studie 2: Top Foundations‘ 10-Year Plunge into
Alternatives Yields Mixed Results and High Fees
Link Studie 3: Investment Returns and Distribution
Policies of Non-Profit Endowment Funds
Theorie und Praxis
Talib Sheikh +++ Jupiter Asset Management +++ Multi-Asset Gastbeitrag
Talib Sheikh ist Head of Strategy im Bereich Multi-Asset bei Jupiter Asset Management
Neue Zeitrechnung: Multi-Asset Income für das nächste JahrzehntAnleger brauchen dringend neue Lösungen: Mit alten Rezepten lassen sich keine akzeptablen, regelmäßigen Erträge mehr generieren, sagt Talib Sheikh, Head of Strategy, Multi-Asset bei Jupiter Asset Management. Ein Thema, das insbesondere für Stiftungen aktueller ist denn je.
Angesichts des längsten Wirtschaftsauf-
schwungs in der Geschichte der USA fragen
sich viele, wann dieser Zyklus zu Ende geht.
Die Handelsspannungen und die Eintrübung
des Geschäftsklimas im verarbeitenden Ge-
werbe haben Rezessionsängste geweckt, die
sich vor allem im Rückgang der Staatsan-
leiherenditen zeigen. Sheikh und sein Team
gehen jedoch immer noch davon aus, dass
der US-Konsum und die weiche Haltung der
globalen Notenbanken den Zyklus vorerst am
Laufen halten können.
Anleger müssten sich darüber bewusst
sein, dass die Handelsspannungen zu einer
„anhaltenden politischen Risikoprämie“ ge-
Multi-Asset-Experte Talib Sheikh ist über-
zeugt: In den vergangenen Jahren haben sich
die Finanzmärkte extrem verändert und Anle-
ger brauchen einen neuen Ansatz, um heute
erfolgreich zu sein.
In dem ertragsschwächeren, volatilen Umfeld
müssen Investoren seiner Ansicht nach aktivere
Ansätze verfolgen und bei der Vermögensauftei-
lung und Wertpapierselektion agiler vorgehen,
um auch zukünftig attraktive, regelmäßige Erträ-
ge zu generieren und das Risiko zu mindern. Auch
bei der Auswahl der Zinsanlagen sei mehr Flexibi-
lität gefragt. Investoren müssten bereit sein, auch
sorgfältig ausgewählte Hochzins- und Schwellen-
länderanleihen ins Portfolio zu holen.
Das schwierige, volatile Investmentumfeld
werde Anlegern wohl noch einige Jahre er-
halten bleiben, unter anderem, weil es noch
lange dauern dürfte, bis die Zentralbanken die
Normalisierung ihrer Geldpolitik abgeschlossen
haben. Jetzt habe an den Märkten eine neue
Zeitrechnung begonnen. „In den letzten zehn
Jahren haben die Notenbanken der Wirtschaft
mit viel Geld unter die Arme gegriffen. Diese
Hilfe wird nun aber eher ausbleiben“, erklärt
Sheikh. Zudem seien nach zehn Jahren Hausse
heute alle Anlageklassen viel teurer.
„Investoren müssen bei der Vermögensaufteilung und Wertpa-
pierselektion agiler vorgehen.“
„Anleger brauchen einen neuen Ansatz, um heute
erfolgreich zu sein.“
Gastbeitrag
was sich negativ auf die Renditen auswirkt. Wir
treffen daher eine bewusste und aktive Entschei-
dung aus Sicht eines Euro-Investors, wo und
wann wir Währungsrisiken absichern, basierend
auf Top-Down-Makro- und Bewertungsbeurtei-
lungen. Dies ermöglicht uns, die Kosten für die
Absicherung deutlich zu senken und so einen hö-
heren Ertragsanteil zu erzielen.“
Für den nachhaltigen Anlageerfolg in ei-
nem volatilen Umfeld ist nach Ansicht von
Talib Sheikh zudem ein disziplinierter, risiko-
orientierter Prozess unverzichtbar.
Der Wert von Anlagen und die Erträge hier-
aus können sowohl fallen als auch steigen (dies
kann auf Markt- und Wechselkursänderungen
zurückzuführen sein) und Anleger erhalten un-
ter Umständen nicht den ursprünglich investier-
ten Betrag zurück.
Talib Sheikh +++ Jupiter Asset Management +++ Multi-Asset
führt hätten, die das Wachstum bis auf Wei-
teres belasten werde. Aber: „Den Märkten
drohen ständig viele politische Risiken, oft
treten diese dann aber gar nicht ein“, gibt
Sheikh zu bedenken.
Wohl deshalb bremsen politische Risiken
die Börsen meist auch nicht aus. Die korea-
nische Börse zum Beispiel war in den letzten
zwei Jahren einer der besten Aktienmärkte
überhaupt – obwohl Nordkorea mit seinen
Raketentests die Welt in Atem hielt. Eine von
Sheikhs Regeln als Investor ist es, keine poli-
tischen Risiken zu spielen.
Wichtiger als die politische Lage sind nach
Sheikhs Erfahrung makroökonomische Entwick-
lungen und wie der Markt diese einpreist. Dafür
analysiert er mit seinem Team eingehend und
stetig wirtschaftliche Fundamentaldaten, die
Marktstimmung und Bewertungen, und sucht
nach Potenzialen, anstatt sich ausschließlich auf
mögliche Gefahrenquellen zu konzentrieren.
„Mit der richtigen Strategie können Anle-
ger immer noch gute Erträge erwirtschaften.
Wir haben keine Angst vor diesem Umfeld,
denn für aktive und flexible Portfolioma-
nager bieten sich gute Chancen“, zeigt sich
Sheikh zuversichtlich. Allerdings: Mit einem
Fonds-Megatanker, der zweistellige Milliar-
denbeträge verwaltet, sei seine Strategie nicht
umzusetzen. Sheikhs Portfolio ist deshalb auf
Flexibilität ausgerichtet. Anders als viele Multi-
Asset-Strategien, die 2.500 bis 3.000 oder so-
gar mehr Wertpapiere im Bestand haben, ist
das Portfolio daher mit derzeit rund 500 Titeln
bewusst fokussiert. Nach Ansicht von Sheikh
ist das eine Größenordnung, die sowohl eine
angemessene Diversifikation als auch flexib-
les Agieren ermöglicht und erlaubt. Wichtiger
als möglichst viele Einzeltitel zu halten, sei die
richtige Kombination der verschiedenen Anla-
geklassen. Entscheidend sei, dass ein Fonds-
manager schnell auf veränderte Anlagesitua-
tionen reagiere und selektive Chancen in den
einzelnen Bereichen nutze.
Auch die Währungsabsicherung ist für Talib
Sheikh ein wichtiges Thema, das Performance
kosten kann. „Die Absicherungskosten sind in
den vergangenen Jahren deutlich gestiegen,
Wichtige Informationen: Der vorliegende Kommentar richtet sich
an professionelle Anleger und ist nicht für Endkunden zu verwenden
oder an diese weiterzuleiten. Er dient ausschließlich zu Informati-
onszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die hier ausge-
druckten Ansichten sind die des Fondsmanagers zum Zeitpunkt der
Erstellung dieser Unterlage und spiegeln nicht unbedingt die von
Jupiter wider. Sie können sich in Zukunft ändern, insbesondere in
Zeiten von sich schnell ändernden Marktbedingungen. Obwohl alle
Anstrengungen unternommen werden, um die Genauigkeit der dar-
gestellten Informationen sicherzustellen, kann diesbezüglich keine
Haftung übernommen werden. Herausgegeben von Jupiter Asset
Management International S.A. (die Verwaltungsgesellschaft), 5,
Rue Heienhaff, Senningerberg L-1736, Luxemburg, zugelassen und
beaufsichtigt durch die Commission de Surveillance du Secteur Fi-
nancier
Gerne stellen wir Ihnen unsere Multi-Asset-Income-Strategie persönlich vor. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Andrej Brodnik, Head of Continental Europe+49 (0) 69 24753-9890Andrej.Brodnik@jupiteram.com
„Mit der richtigen Strategie können Anleger immer noch gute Erträge
erwirtschaften.“
Reiner Riecker +++ Hoerner Bank AG +++ Bedeutung des Anlagehorizonts Gastbeitrag
davon ausgegangen werden, dass das Risiko ei-
nes realen Kapitalverlustes (nach Kosten, Steuern
und Inflation) bei einer konservativen Geldanlage
mit kurzer Laufzeit höher ist als bei einer „risiko-
reicheren“ Geldanlage mit gleichzeitig höherer
Renditeerwartung, wenn man von der jährlichen
Betrachtungsweise auf eine dem Anlagehori-
zont angepasste Betrachtungsweise übergeht.
Betrachtet man den monetären Erfolg einer Ka-
pitalanlage, so kommt den Begriffen Rendite,
Risiko und Liquidität in der Anlagepraxis eine
große Bedeutung zu. Diese drei Komponenten
werden auch als das magische Dreieck einer
Kapitalanlage bezeichnet. Trotz der Notwen-
digkeit, den Liquiditätsaspekt zu betrachten,
kommt diesem nur eine Nebenrolle zu. Rendi-
te- und Risikoziele dominieren in der Zielvor-
stellung des Anlegers, solange sichergestellt ist,
dass er seine Kapitalanlage jederzeit wieder in
Geld umwandeln kann. Die Grundlage des Port-
foliomanagements legte 1952 Harry M. Mar-
kowitz mit seinem Portfolio-Selection-Modell.
Auf diesen Grundlagen aufbauend entwickelten
sich weitere Modelle (Indexmodell, CAPM, APT
oder Factorinvesting) zur Asset Allocation und
Portfoliozusammenstellung. Dabei spielt der
„Zeiteffekt“ in den gängigen portfoliotheoreti-
schen Grundmodellen oft nur eine untergeord-
nete Rolle. Für den Anleger ist die Frage nach
dem Zeithorizont von entscheidender Bedeu-
tung. So kann sich aus diesem Kontext die Fra-
ge ergeben: Soll der Aktienanteil meines Port-
folios bei einem langfristigen Anlagehorizont
(≥ 10 Jahre) größer sein als bei einem kurz-/
mittelfristigen (≤ 5 Jahre)?
Neben der Risikominimierung durch eine
sinnvolle Diversifikation des Wertpapierportfolios
nimmt auch das Verlustrisiko mit zunehmender
Haltedauer ab. So ergibt sich z.B. für US-Large Cap
Aktien (gemessen am S&P 500 Composite) im
Zeitraum 1950 bis heute basierend auf den mo-
natlichen Schlusskursen eine Schwankungsbreite
von -43% bis +61%. Bei einem rollierenden 5-Jah-
reszeitraum beträgt die Schwankung nur noch
-7% bis +30% und ab einem rollierenden 10-Jah-
reszeitraum hat sich der mögliche Verlust auf -3%
reduziert, während bei einem sehr langen Anla-
gehorizont von 20 Jahren – welcher für Stiftungen
üblich ist – in keinem Zeitintervall ein Kapitalver-
lust zu beobachten war. So kann im aktuellen
Zinsumfeld (negative Renditen, Zinssenkungen)
und bei einem entsprechenden Anlagehorizont
Allerdings benötigen auch hierbei die Anleger in
gewisser Weise „Nerven“, um die gewählte Stra-
tegie – in Ableitung des Anlagehorizontes – trotz
möglicher temporärer Verluste während der Anla-
gedauer (s. oben) auszuhalten.
Neben einer hinreichenden Portfoliodiversi-
fikation stehen bei einem modernen Portfolio-
management zunehmend bestimmte Wertpa-
piereigenschaften – sogenannte Faktoren – im
Mittelpunkt. Diese Faktoren helfen Wertpapier-
erträge und -risiken zu identifizieren. Zu den ge-
läufigsten Faktoren gehören Value (Bewertung),
Momentum (Trend), Quality (Qualität), Size
(Marktkapitalisierung) und Low Volatility (gerin-
ge Schwankung). Dabei ist zu beachten, dass sich
die Faktoren untereinander beeinflussen und das
Portfoliomanagement auf eine entsprechende Di-
versifikation achten sollte.
Die Hoerner Bank AG nutzt im Portfolio-
management ihrer vermögensverwaltenden
Fonds genau diese Erkenntnisse und bietet ihren
Mandanten ein entsprechend dem zeitlichen
Reiner Riecker ist Leiter Vermögensverwaltung bei der Hoerner Bank AG
Warum ein zeitsensitives Anlagemanagement kurzfristigem Volatilitäts-Management überlegen istVon Reiner Riecker, Hoerner Bank AG
GastbeitragReiner Riecker +++ Hoerner Bank AG +++ Bedeutung des Anlagehorizonts
Anlagehorizont ausgerichtetes risikoadjustiertes
Portfolio. Auf Portfolioebene wird dabei auf Direkt-
anlagen und kosteneffiziente, börsengehandelte
Investmentfonds (ETF) zurückgegriffen. Zudem
werden die laufenden Transaktionskosten durch
einen strategischen Investmentprozess so gering
wie möglich gehalten. Die Kombination aus Akti-
en- und Rentenanlagen bietet auch langfristigen
Investoren Vorteile. So ermöglicht die Kombinati-
on der beiden Anlageklassen erst ein periodisches
Rebalancing oder antizyklische Umschichtungen
von bzw. in die Aktienmärkte.
Um die zuvor dargestellten positiven Effekte
bestmöglich zu nutzen, eignet sich ein vermögens-
verwaltender Mischfonds wie z.B. der HB Fonds
Substanz Plus mit einer maximalen Aktienquote
von 30% besonders gut. So liegt das Augenmerk
bei der Risikosteuerung auf dem mittelfristigen
Kapitalerhalt. Diese Allokation ermöglicht es, die
Zinsänderungsrisiken hinreichend abzufedern.
Während in der Vergangenheit Anleihen bester
Bonität hohe Renditen bescherten, kommt im
aktuellen Zinsumfeld – mit Renditen im negati-
ven Bereich – dem Management der Anleihefak-
toren eine besondere Bedeutung zu. Neben
dem Schwerpunkt auf Euro-Staatsanleihen im
Investmentgrade und mittleren Laufzeitenbereich
werden auch nachrangige Anleihen, Fremdwäh-
rungsanleihen und Anleihen mit langen Laufzei-
ten beigemischt. Auch wenn die Anleiherenditen
im Vergleich zu den Aktienmarktrenditen lang-
fristig nicht konkurrenzfähig sind, zwingt die Ziel-
stellung der laufenden Risikobegrenzung dazu,
den Aktienanteil im aktuellen Marktumfeld tief zu
halten und verstärkt auf qualitativ und günstig be-
wertete substanzstarke Aktien zu setzen.
Langfristig orientiere Anleger profitieren am
stärksten von ausgewogenen Portfolios mit einem
Aktienanteil von 60% - 80%, da diese Aufteilung
unter Chance-/Risikogesichtpunkten eine optima-
le Basic-Asset-Allocation darstellt. Dies setzt aller-
dings einen entsprechend langen Anlagehorizont
voraus. Die Volatilität (als Risikomaß für die Kurs-
schwankung) ist bei einer solchen Asset-Allocation
schon wesentlich geringer als bei einem reinen
Aktiendepot. Zudem ergibt sich die Möglichkeit
einer antizyklischen Steuerung der Aktienquo-
te, welche den positiven Effekt des Rebalancings
weiter steigern kann. So kann in extremen Markt-
situationen – bei einer günstigen Aktienbewer-
tung – die Aktienquote bis auf 80% steigen. Der
HB Fonds Rendite Global Plus nutzt genau diese
Möglichkeiten der Portfolio- und Risikosteuerung.
Das Aktienportfolio wird über ein von uns verfolg-
tes Mehr-Faktoren-Modell (Value, Size, Emerging
Markets) umgesetzt. Bei Anleihen wird darüber
hinaus auf eine breite Mischung verschiedener
Ratings und Laufzeiten geachtet.
Fazit:
Zwar besteht ein fundamentaler Zusammen-
hang zwischen kurz-/mittelfristigen und lang-
fristigen Risiken. Mit der Abstimmung des Ri-
sikomanagements auf den Anlagehorizont des
Anlegers und der Nutzung des antizyklischen
Rebalancing-Prozesses lassen sich langfristig
überdurchschnittliche Erträge erzielen. Zugleich
können mit der konsequenten Ausrichtung auf
ein Mehr-Faktoren-Modell systematische Rendi-
ten vereinnahmt und Portfolios risikoadjustiert
gemanagt werden.
Wirtschaftswissenschaftliche Studien belegen,
dass sich dieser Ansatz, der auf der Grundlage des
aktuellen Standes der Kapitalmarktforschung ba-
siert, bewährt hat.
So zählt die Hoerner Bank AG mit ihrer kapi-
talerhaltenden Strategie – HB Fonds Substanz
Plus – im Rahmen einer Analyse der Wirtschafts-
Woche mit zu den besten defensiven Vermögens-
verwaltern 2019.
Weitere Informationen: www.hoernerbank.de
Rendite
SicherheitSicherheit
Anlage-horizontAnlageAnlage-horizonthorizont
Liquidität
KEPLER-FONDS KAG +++ KEPLER Ethik Mix Ausgewogen +++ 50 Prozent Aktienquote Gastbeitrag
Uli Krämer, Leiter Portfoliomange-ment bei Kepler-Fonds
Wieviel Aktien verträgt ihr Stiftungsvermögen? Ohne Aktien geht angesichts der niedrigen Zinsen derzeit nichts. Aber wie hoch soll der Anteil an risky assets im Stiftungsvermögen sein, damit das Verlustrisiko überschaubar bleibt? Der KEPLER Ethik Mix Ausgewogen setzt mit einem defensiven Minimum-Varianz-Ansatz auf 50 Prozent Aktienquo-te. KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft
KEPLER Ethik Mix, der mit 20 Prozent Aktienquote
defensiver ausgerichtet ist als der jüngste Spross
der Kepler-Ethikfondspalette. 2018 wurde dieser
Mischfonds vom RenditeWerk als „Stiftungsfonds
des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet.
Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft:
• 16 Mrd. Euro Gesamtvolumen
• davon 1,5 Mrd. nachhaltiges Kundenvolumen
• Scope Fund Awards 2019: Top-Anbieter
Nachhaltige Investments Ö/D/CH
www.kepler.at
info@kepler.at
----------------------------------------------------------Diese Marketingmitteilung stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine
Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf dieses Anlageprodukts dar. Anga-
ben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen ver-
lässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Der aktuelle Prospekt sowie die we-
sentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher
Sprache bei der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft, Europaplatz 1a, 4020 Linz, den
Vertriebsstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich. Die offizielle und in den Fondsun-
terlagen (Prospekt, KID, Fondsbestimmungen) verwendete Bezeichnung des Fonds lautet
„Ethik Mix Ausgewogen“.
Stiftungen investieren seit jeher den Hauptanteil
des Vermögens in schwankungsärmere Anleihen.
Über Jahre hinweg galt die Goldene Regel von
70/30 im Verhältnis von Anleihen zu Aktien. Aber
ist eine solche Aufteilung angesichts des extrem
niedrigen Renditeniveaus noch passend?
Tatsache ist, dass derzeit im Anleiheteil ohne
zusätzliche Hereinnahme von Spread-Produkten
kein zufriedenstellender Ertrag erwirtschaftet wer-
den kann. Unternehmensanleihen sind hier eine
Möglichkeit, mittels Bonitätsprämien eine bessere
Gesamtrendite zu erzielen. Kepler hat aber noch
eine weitere lukrative Einnahmequelle in einer
weitgehend ausgetrockneten Zinslandschaft ent-
deckt. Der für seine Rentenfonds mehrfach aus-
gezeichnete Vermögensverwalter ist Spezialist
im Beimischen von kleinen Emissionsvolumina,
die einen attraktiven Aufschlag zahlen. Mit Zin-
sprodukten ist somit auch heute noch Geld zu
verdienen, aber eben schwieriger und mit mehr
Aufwand.
Stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß Akti-
en ins Stiftungsvermögen einfließen sollen? Auch
hier hat Kepler einen innovativen Zugang gefun-
den, der die ertragsstärkere Aktienquote von 30
Prozent in Richtung 50 Prozent hebt, das Risiko
aber trotzdem in Grenzen hält. Minimum-Varianz
heißt der defensive Aktienansatz, der gezielt nach
Qualitätsunternehmen mit weniger Schwankun-
gen selektiert. Investiert wird primär in konjunk-
turunabhängige Bereiche wie Nahrungsmittel,
Pharmahersteller oder Versorger.
Neu am Markt: KEPLER Ethik Mix Ausgewogen
(ISIN T: AT000ETHIKT8)
Im neuen KEPLER Ethik Mix Ausgewogen werden
die genannten anleihen- und aktienseitigen Stra-
tegien vereint. Das Investment erfolgt nachhaltig
und kombiniert einen Best-in-Class-Ansatz mit
Ausschlusskriterien. Bereiche wie z.B. Atomener-
gie, Gentechnik, Kinderarbeit oder Rüstung fin-
den sich nicht im Fondsvermögen. Im Anleiheteil
sind Staatsanleihen, Bankanleihen, Pfandbriefe
und Unternehmensanleihen breit gestreut.
Dass dieses Fondskonzept funktioniert,
untermauert der bereits am Markt etablierte
„Dieser Mischfonds kann die Dynamik steigender Aktienmärkte aufgrund seines Aktienanteils von 50 Prozent sehr gut nutzen. Unser Minimum-Vari-anz-Ansatz sorgt aber dafür, dass das Risiko trotzdem überschaubar bleibt, was gerade bei Stiftungsvermögen einen wichtigen Aspekt darstellt.“
Uli Krämer
Sebastian Liebscher +++ Bankhaus von der Heydt +++ Impact-Portfolio Gastbeitrag
Sebastian Liebscher ist beim Bankhaus von der Heydt zuständig für Business Development und Business Management
„Direct Impact“ – Nachhaltigkeit konsequent zu Ende gedachtDas Bankhaus von der Heydt realisiert das bisher strengste liquide Impact-Portfolio am Markt.Von Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt
torische Anforderungen in Bezug auf nachhal-
tige Anlagen zu erfüllen. Gleichzeitig können
sie ihre Rolle als Vorreiter in der Öffentlichkeit
aktiv wahrnehmen ohne dabei auf Rendite zu
verzichten.
Die einzigartige Direct Impact Strategie der
von der Heydt Gruppe zielt jedoch nicht nur auf
die nachhaltige Anlagestrategie ab, sie realisiert
darüber hinaus Nachhaltigkeit in der gesamten
Wertschöpfungskette des Investmentproduktes.
Die von der Heydt Gruppe spendet jährlich einen
Teil der Fondsverwaltungsgebühren an ausge-
wählte, nachhaltige Projekte. Ein speziell hierfür
entwickeltes Siegel sorgt für Transparenz.
Mit dieser Strategie ist die von der
Heydt Gruppe auf dem Weg, das strengste liqui-
de Impact-Portfolio und die erste ganzheitlich
nachhaltigkeitsorientierte Wertschöpfungsket-
te auf dem europäischen Finanzmarkt zu reali-
sieren.
Weitere Informationen: www.directimpact.fund
Gemeinsam mit einem der renommiertesten
Experten auf dem Gebiet nachhaltiger Invest-
ments, Prof. Dr. Dirk Söhnholz, hat das Bank-
haus von der Heydt einen neuartigen Misch-
fonds entwickelt. Der Fonds wird Nachhaltigkeit
in ihrer reinsten Form umsetzen und so einen
echten „Direct Impact“ erzielen.
Das Investmentspektrum des Fonds umfasst
ein diversifiziertes Anlageportfolio aus Unterneh-
mensaktien und -anleihen, REITs, Immobilien-
und Infrastrukturaktien. Zudem werden Wäh-
rungsrisiken weitgehend ausgeschlossen. Der
Branchenfokus liegt auf nachhaltigen Branchen,
wie z. B. Gesundheit, klimafreundlichem Trans-
portwesen, Recycling und erneuerbare Energien.
Ziel des Fonds ist es, durch die verschiede-
nen Anlageklassen das Risiko möglichst gering
zu halten, zugleich aber eine attraktive Rendite
nachhaltig zu generieren. Aktien mit schlechten
Liquiditätskennzahlen und historisch hohen ne-
gativen Kursausschlägen werden ausgeschlos-
sen.
Das Anlageuniversum umfasst sämtliche
Unternehmen, die zusätzlich zu den nachhal-
tigen Entwicklungszielen (SDG) der Vereinten
Nationen strenge ESG-Kriterien erfüllen. Hier-
bei werden Umwelt- (E), Sozial- (S) und Gover-
nance-(G) Anforderungen separat betrachtet.
Der Fonds wird immer nur dann investieren,
wenn die Mindestanforderungen in allen drei
ESG-Bereichen erfüllt sind.
Dieser sogenannte „Best-in-Universe“ Ansatz
soll sicherstellen, dass schlechtes Sozial- oder
Umweltverhalten nicht durch gute Governance
kompensiert werden kann. Die ESG-Bewertung
der Unternehmen wird zudem stets über alle
Branchen hinweg betrachtet und verglichen.
Dadurch, dass in diesem puristischen Nach-
haltigkeitsansatz keine weiteren Selektionskri-
terien genutzt werden, sind ausreichend attrak-
tive Wertpapiere für ein diversifiziertes Portfolio
vorhanden. Dieser Ansatz hebt sich klar von
den marktgängigen „verantwortungsvollen In-
dizes“ ab. Derartige Indizes enthalten oft Wert-
papiere, die Stiftungen mit einem ehrlichen
Nachhaltigkeitsansatz nicht in ihren Portfolien
sehen möchten.
Durch den besonders strengen Nachhaltig-
keitsansatz der von der Heydt Gruppe, wird es
insbesondere Stiftungen ermöglicht, regula-
Thomas Fühser und Julia Binder +++ Persephone +++ Quantitative Finance Gastbeitrag
Thomas Fühser ist Partner und Ge-schäftsführer bei der Persephone, Julia Binder ist ebenfalls Partner
Wie können wir aus der Vergangenheit lernen und von der Digitalisierung profitieren?Von Thomas Fühser und Julia Binder, Persephone Quantitative Finance Group GmbH
Obwohl moderne, quantitative Verfahren das
tatsächliche Risiko von Portfolien und Einzelwer-
ten kontinuierlich überwachen und so frühzeitig
vor unerwünschten Entwicklungen warnen kön-
nen, halten auch professionelle Investoren immer
noch an traditionellen Daumenregeln fest.
Die Zahlungsunfähigkeit von Lehman Brothers hat
vor zehn Jahren einen Dominoeffekt ausgelöst,
der zu dem führte, was wir heute „die globale Fi-
nanzkrise“ nennen. In der Folge brachen die Bör-
sen in einem zuvor kaum dagewesenen Ausmaß
ein, wobei sich der Absturz – wie immer in Crash-
Situationen – über Monate hinzog. In dieser Zeit
konnte man gut beobachten, dass die Vorstellung,
Aktien und Anleihen wären stets negativ oder gar
nicht korreliert, in solchen Ausnahmesituationen
nicht gilt. Stattdessen marschierten alle Assetklas-
sen plötzlich im Gleichschritt abwärts.
Mit Blick auf den Themenschwerpunkt dieser
Ausgabe von RenditeWerk wirft diese (nicht un-
bedingt neue) Erkenntnis die Frage auf, welchen
Mehrwert Daumenregeln für das Mischungsver-
hältnis zwischen Aktien und Anleihen tatsächlich
haben können. Letztlich sollen diese Regeln einer
Risikobegrenzung im Portfolio dienen. Aber wel-
chen Sinn hat das, wenn die Risikobegrenzung
gerade dann nicht greift, wenn man sie am nö-
tigsten braucht?
Nicht zuletzt aufgrund in den letzten Jahren
immens gestiegener Rechnerkapazitäten werden
dabei auch bessere, rechenaufwendige mathe-
matische Verfahren eingesetzt. Stochastische Ab-
hängigkeiten werden z.B. durch Vine Copulas in
der Risikoanalyse für Negativereignisse in Krisen-
zeiten genutzt. Die nötigen Berechnungen sind
heute selbst für große Portfolien auch ohne eine
teure IT-Infrastruktur möglich.
Warum sollte man also versuchen, das Port-
foliorisiko mit Allokationsregeln wie z.B. 70:30
indirekt in den Griff zu bekommen, wenn Invest-
mentrisiken stattdessen auch ganz direkt steuer-
bar sind?
In gewissem Sinne dreht sich durch die
Nutzung von Algorithmen nur die Vorgehens-
weise um: Bisher führten die Vorgaben aus
den Anlagerichtlinien zu einer Inkaufnahme
eines unbekannten Risikos. Mit algorithmi-
scher Unterstützung führen die Anlagerichtli-
nien zu sehr eng steuerbaren Risikokorridoren,
die mit einer flexiblen Multi-Asset-Allokation
umgesetzt und börsentäglich überwacht wer-
den können.
Um die Unterschiede zu verdeutlichen und
Vor- und Nachteile transparent zu machen, stellen
wir drei unterschiedliche Portfolioansätze gegen-
über:
GastbeitragThomas Fühser und Julia Binder +++ Persephone +++ Quantitative Finance
Grafik A zeigt eine vorgegebene Allokation von
ETFs, die in Summe ein Mischungsverhältnis
von 70:30 zwischen Anleihen und Aktientitel
ergeben, wobei diese Allokationsvorgabe re-
gelmäßig wiederhergestellt wird (Re-Balan-
cing).
Grafik B zeigt ein vorgegebenes Mischungsver-
hältnis zwischen Anleihen und Aktien i. H. v.
70:30, wobei hier ein Anlageausschuss diskretio-
Quelle: Persephone-eigene Berechnungen auf Basis bestehender robotIQ©-Algorithmen unter Verwendung von wertpapierspezifischen Kapitalmarktdaten (Grafik C: wochenweise Auflösung)
när Schwerpunkte hinsichtlich Märkte, Regionen
und Währungen setzt.
Grafik C zeigt eine Steuerung der Investition ent-
lang eines vorgegebenen Risikokorridors. Zusätz-
lich fließen Vorgaben eines Anlageausschusses
hinsichtlich Märkte, Regionen und Währungen
mit ein, welche die optimale Zusammensetzung
der Instrumente und Assetklassen anhand intelli-
genter Algorithmen vornimmt.
Die Marktanalysen für die Grafiken B und C
stammen aus dem Anlageausschuss der Perse-
phone Quantitative Finance Group GmbH. Im vor-
liegenden Beispiel basieren sie ausschließlich auf
fundamentalen und makroökonomischen Markt-
analysen. Investoren wollen jedoch üblicherweise
eigene Markteinschätzungen nutzen. Dies ist mit
unseren Modellen problemlos möglich und sogar
empfehlenswert. Ebenfalls möglich ist die Definiti-
on von Risikofaktoransätzen zur Marktbewertung,
wobei im Anlageausschuss dann Entscheidungen
zur Faktorrotation diskutiert werden.
Im direkten Vergleich der drei Modellrechnun-
gen zeigt sich zunächst einmal, dass mit Hilfe ei-
ner algorithmusbasierten Portfolioüberwachung
Umschichtungen häufiger stattfinden (was zu
immer schneller werdenden Marktreaktionen
hervorragend passt). Außerdem wird deutlich,
dass bei der direkten Steuerung das Portfoliorisiko
erwartungsgemäß deutlich geringeren Schwan-
kungen unterworfen ist und einen vorher definier-
ten Risikokorridor zuverlässig einhält. Das Beste:
bei reduziertem Portfoliorisiko erzielt Portfolio C
dennoch die höchste Rendite.
Fazit
Im Ergebnis lässt sich also mit Hilfe modernster
Technologien ein Wettbewerbsvorsprung entwi-
ckeln, der neben der Wahrung bestehender Ver-
mögenswerte zusätzliche Performance bei glei-
chem oder sogar geringerem Risiko bietet, und
das alles bei absoluter Transparenz und vollstän-
diger Einhaltung stifterischer Anlagerichtlinien.
Hinzu kommt der positive Nebeneffekt, dass sich
für Vorstand und Anlageausschuss nicht nur Kon-
trollaufwände reduzieren, sondern sich auch die
Grundlage für Anlageentscheidungen verbessert.
Weitere Informationen:
www.persephone-finance.com
GastbeitragRudolf Geyer +++ ebase +++ fintego
Rudolf Geyer ist Sprecher der Geschäftsführung von ebase
Kapitalanlage für Stiftungen neu gedacht – Chancen durch eine digitale VermögensverwaltungRudolf Geyer, ebase
kann eine professionelle Vermögensverwaltung
die Lösung sein. Während bei klassischen Ver-
mögensverwaltungen die Einstiegshürde oft
Durch die bemerkenswerten Initiativen ihrer
Stifter leisten heute bereits etwa 23.000 Stif-
tungen in Deutschland sehr wichtige Beiträge
in den unterschiedlichsten Bereichen und schaf-
fen so einen großen Mehrwert für die Gesell-
schaft. Neben dem sehr großen, unersetzlichen
persönlichen Einsatz der Beteiligten spielt das
zur Verfügung stehende Stiftungskapital dabei
eine wesentliche Rolle, um den Stiftungszweck
dauerhaft erfüllen zu können. Durch die andau-
ernde Niedrigzinsphase ist es jedoch eine große
Herausforderung, das Stiftungskapital langfris-
tig zu sichern und gleichzeitig mit den erzielten
Renditen im gewünschten Maß eine laufende
Förderung zu ermöglichen.
Während große Stiftungen mit Millionen an
Kapital entweder eigene Experten für die Kapi-
talanlage im Haus haben oder aber aufgrund
der großen Anlagevolumen auf speziell für ihre
Anforderungen aufgesetzte Lösungen, wie bei-
spielsweise eigene Fonds, zurückgreifen kön-
nen, haben kleinere Stiftungen diese Optionen
nicht. Jedoch verfügen etwa zwei Drittel der
Stiftungen über ein Stiftungskapital von unter
1 Million Euro und benötigen ihrerseits eben-
falls eine möglichst optimale Lösung.
Die in solchen Fällen oftmals genutzten Ter-
mineinlagen oder Bundesanleihen sind aktuell
als alleinige Anlageoption nicht ausreichend,
um das Stiftungskapital dauerhaft zu erhalten.
Die Anlage in einzelne Aktien oder Wertpapiere
ist eine Möglichkeit, die jedoch nur dann sinn-
voll ist, wenn eine große eigene Kapitalanlage-
expertise vorliegt und zudem die Bereitschaft
besteht, sich laufend mit dem Thema ausein-
anderzusetzen. Denn auch nach einer einma-
ligen Anlage ist eine laufende Überwachung
sowie gegebenenfalls ein Austausch oder eine
Umschichtung erforderlich, beispielsweise
wenn sich die Gewichtung einer bestimmten
Anlageklasse zu weit von dem gewünschten
Niveau entfernt hat. Für Stiftungen, die sich
nicht laufend selbst um das Thema Kapitalan-
lage kümmern können oder aber sich in erster
Linie auf die Stiftungsarbeit fokussieren wollen,
GastbeitragRudolf Geyer +++ ebase +++ fintego
bei 500.000 bis 1 Million Euro liegt, steht durch
digitale Vermögensverwaltungen diese Mög-
lichkeit mittlerweile auch bereits ab deutlich
niedrigeren Beträgen zur Verfügung.
Mit einer digitalen Vermögensverwaltung
eröffnet sich für Stiftungen die Möglichkeit, ein
professionelles Management der Kapitalanlagen
– unter Berücksichtigung der eigenen Anforde-
rungen und Ziele – mit sehr attraktiven Kosten-
strukturen zu verbinden. Denn zum einen werden
innerhalb der digitalen Vermögensverwaltung in
der Regel Exchange Traded Funds (ETFs) genutzt,
welche im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds
deutlich niedrigere Kosten aufweisen. Zum an-
deren sind die Gebühren der digitalen Vermö-
gensverwaltungsangebote im Vergleich zu ihren
klassischen Pendants signifikant niedriger. Je
nach Anlagevolumen und Anbieter liegen diese
zwischen 0,25% und 1,0% p.a.
Ein weiterer Vorteil einer Vermögensverwal-
tung liegt im Vergleich zu Einzelanlagen in der
Rechtsform bzw. der steuerlichen Behandlung.
Denn bei der Nutzung einer Vermögensver-
waltung kann mit einer Nichtveranlagungsbe-
scheinigung die Abbuchung der Ertragssteuer
verhindert werden. Bei der Anlage in einzelne
Fonds müssen sich die Stiftungen die Steuern,
die der Fonds vorab abführt, dagegen aufwän-
dig zurückholen.
Stiftungen, die sich grundsätzlich für die
Nutzung einer digitalen Vermögensverwaltung
entscheiden, stehen natürlich vor der Heraus-
forderung, einen passenden Anbieter auszu-
wählen. Denn durch die dynamische Marktent-
wicklung der letzten Jahre steht aktuell bereits
eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote zur
Verfügung. Viele davon sind jedoch erst sehr
kurz am Markt und konnten die Qualität ihrer
Anlagestrategie bisher noch nicht nachhaltig
unter Beweis stellen. Zudem haben zahlreiche
Anbieter einen eindeutigen Privatkundenfokus
und noch keine Erfahrungen mit Stiftungen und
deren Anforderungen.
Daher sollte bei der Anbieterauswahl drauf
geachtet werden, ob ein mehrjähriger Track Re-
cord besteht, welcher die Leistungsfähigkeit der
Kapitalanlagestrategie über unterschiedliche
Marktphasen hinweg belegt. Zudem sollte mit
den Anbietern gezielt Kontakt aufgenommen
werden, um zu klären, ob bereits Erfahrungen
mit Stiftungen bestehen und wie auf deren spe-
zielle Anforderungen eingegangen werden kann.
ebase beispielsweise ist mit der digitalen
Vermögensverwaltung fintego bereits 2014 am
deutschen Markt gestartet. Die Leistungsfähig-
keit der Anlagestrategie konnte so in einer sehr
ereignisreichen Börsenzeit unter Beweis gestellt
werden. Zudem ist es gelungen, zahlreiche
Auszeichnungen – wie beispielsweise die Note
„sehr gut“ und den Testsieg in der „Robo-Ad-
visor-Studie“ des renommierten Analysehauses
FondsConsult, welche Anlagestrategien und
-ergebnisse untersuchte – zu gewinnen. Seit
Marktstart konnte eine Vielzahl von Privatkun-
den gewonnen werden, die in jüngster Zeit im-
mer mehr auch durch Firmenkunden und Stif-
tungen ergänzt werden.
Für Interessierte stehen bei fintego fünf
unterschiedliche Strategien zur Verfügung. Je
nachdem, welcher Anteil des Stiftungskapitals
angelegt werden soll und wie die Risikobe-
reitschaft und der Anlagehorizont ist, werden
eine oder mehrere geeignete Strategien vor-
geschlagen. Für eine Stiftung, die das gesamte
Kapital in die digitale Vermögensverwaltung
investieren will, könnte sich beispielsweise ge-
mäß der „Goldenen Stiftungsanlageregel“ eine
Strategie mit einem Aktienanteil von maximal
30% eignen. Die gewünschten Quoten werden
dabei laufend automatisch geprüft und wenn
nötig Umschichtungen angestoßen. Dies führt
zu einer zeitlichen Entlastung der Stiftungsver-
antwortlichen, die für die eigentliche Stiftungs-
arbeit genutzt werden kann. Darüber hinaus
besteht beispielsweise auch die Möglichkeit,
flexibel eine regelmäßige Auszahlung festzule-
gen, um die laufenden Ausgaben bzw. die För-
derung decken zu können, ohne jeden Monat
eine Auszahlung mit anschließend notwendiger
Portfolioumschichtung anstoßen zu müssen.
Weiter Informationen: www.ebase.com | www.fintego.de
Christian Riemann +++ La Française Asset Management +++ Infrastruktur RenditeWerk-Interview
Christian Rie-mann, Director Fund Manage-ment bei La Française Asset Management
„Wir legen sehr viel Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren“ RenditeWerk sprach mit Christian Riemann, La Française Asset Management, über Infrastrukturinvestments und den Ve-RI Listed Infrastructure
ken Sie an Bevölkerungsentwicklung, Mobilität
etc. Zum Beispiel haben wir seit 2014 kein nega-
tives Jahr im Fonds verzeichnen müssen.
RW: Was ist der Preis für diese Gleichmäßig-
keit?
CR: Nun, mit der Konzentration auf Kerninfra-
struktur verlieren wir weniger als andere, wenn
die Börsen und damit Vergleichsindices im Infra-
strukturbereich runter gehen, dafür gehören wir
in stark steigenden Märkten nicht immer zu den
Ersten. Doch mit einer Performance mit unse-
rer R-Tranche des Ve-RI Listed Infrastructure von
17,76 Prozent zum 23. Juni 2019 und einer Ge-
samtperformance von 55,5 Prozent der letzten
fünf Jahre können wir zufrieden sein.
RW: Wie viel ihres Vermögens sollte eine Stif-
tung maximal in den Fonds investieren kön-
nen?
CR: Wir tun uns mit Zahlen schwer, weil das na-
türlich von Fall zu Fall entschieden werden muss.
Aber generell klassifizieren wir uns als sehr inter-
essante Beimischung ein.
RenditeWerk: Warum sollten Stiftungen in Inf-
rastruktur investieren?
Christian Riemann: Weil Infrastrukturinvest-
ments Eigenschaften haben, die für Stiftungen
interessant sind. Sie können, gemessen etwa
an einem Investment in einen breiten Aktienin-
dex wie den Dax deutlich stabilere Ertragsent-
wicklungen der Unternehmen erwarten.
RW: Worein investiert denn eine Stiftung ei-
gentlich genau?
CR: In einen Aktienfonds. Dieser Fonds investiert
sein Geld in börsengehandelte Kern-Infrastruk-
turunternehmen, also in Firmen, die Flughäfen,
Tunnel, Straßen, Strom- und Telekommunikati-
onsnetze betreiben
RW: Also in Deutschland etwa in eine Eon oder
eine RWE?
CR: Nein, in die gerade nicht. Wir legen sehr viel
Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren.
Kraftwerksbetreiber gehören für uns da nicht zu.
Eon und RWE betreiben zwar auch Energienetze,
die von uns gesuchte Kern-Infrastruktur, aber das
macht nicht den Hauptteil ihres Geschäftes aus.
Wir haben aktuell aus Deutschland zum Beispiel
die Fraport AG, die den Frankfurter Flughafen be-
treibt, im Fonds.
RW: Was ist der Vorteil, nur in Kern-Infrastruk-
tur zu investieren?
CR: Wir glauben, dass Kern-Infrastruktur-Unter-
nehmen besonders stabile Cashflows erzeugen,
denken Sie nur an Stromübertragungsentgelte.
Die sind stabiler als die Umsätze einer Bank. Die
Nutzungsverträge haben in der Regel sehr lange
Laufzeiten. Dazu kommt, dass der Verkehr wei-
terhin über Mautstraßen rollt – auch wenn die
Konjunktur mal stottern sollte.
RW: Also ist der Fonds so etwas wie ein beson-
ders sicherer Branchenfonds?
CR: Für uns ist es ein Satellit. Er ist ein Aktien-
fonds, der nur in Unternehmen investiert, die
an der Börse täglich gehandelt werden können
und unsere Qualitätsanforderungen etwa an die
Entwicklung der Bilanzzahlen erfüllen. Er ist also
kein Hedgefonds oder dergleichen. Er ist aber
andererseits auch kein gewöhnlicher Branchen-
fonds.
RW: Was heißt das konkret für die Fondsent-
wicklung?
CR: Wir können auf der Fondsebene eine gleich-
mäßige Ertragsentwicklung verzeichnen. Anfang
Juli 2019 liegt die jährliche Volatilität der letzten
drei Jahre bei 8,4 Prozent. Dazu kommt, dass die
Kern-Infrastrukturentwicklung durch besonders
stabile und langfristige Trends getrieben ist, den-
Bernhard Birawe +++ CONVEX Experts GmbH +++ Wandelanleihen Gastbeitrag
Bernhard Birawe, MMag., LL.B. (WU), ist Gründungspartner und Geschäftsführender Gesellschafter der CONVEX Experts GmbH
Ineffizienzen in einer Nischenassetklasse nachhaltig nutzenVon Bernhard Birawe, CONVEX Experts GmbH
nachhaltige Finanzprodukte“, wie auch mit dem
Eurosif-Transparenzlogo und dem FNG Siegel für
nachhaltige Geldanlagen.
Weitere Informationen : www.convex-experts.com
Kontakt
MMag. Bernhard Birawe, LL.B. (WU)
CONVEX Experts GmbH Wien - Österreich
b.birawe@convex-experts.com
https://convex-experts.com/
Wandelanleihen sind hybride und konvex
Die Assetklasse Wandelanleihen besteht schon
seit über 100 Jahren. Verglichen mit anderen An-
lageformen ist sie eine Nische. Für Investoren wird
sie aufgrund des vorherrschenden Zinsumfeldes
zunehmend interessant, denn sie bietet Perfor-
mancechancen, die es zu nutzen gilt. Wandelan-
leihen sind hybride, sie vereinen die Sicherheit
einer Anleihe mit der Option, an steigenden Akti-
enkursen zu partizipieren. Es ergibt sich ein für den
Investor konvexes Kursprofil.
Spezialisierter Ansatz mit Fokus auf marktneu-
trale Werttreiber
Wandelanleihen bieten zusätzliche Performance-
treiber, welche die gebotene Konvexität der Asset-
klasse verstärken und somit ein besseres Ertrags-/
Risikoverhältnis ermöglichen. Wenn man über
langjährige Erfahrung und das nötige Knowhow
verfügt, kann man diese Performancetreiber iden-
tifizieren und nutzen. CONVEX Experts macht dies
in einem spezialisierten Ansatz. Im Mittelpunkt
stehen dabei marktneutrale Werttreiber. Hierzu
zählen beispielsweise „Dislocations“. Das bedeu-
tet, dass eine Wandelanleihe bei vergleichbarer
Laufzeit und im gleichen Rang eine höhere Verzin-
sung aufweist als ein Corporate Bond desselben
Unternehmens. Die Option, die in die Wandelan-
leihe eingebettet ist und mit der man an der zu-
grundeliegenden Aktie partizipieren kann, erhält
man in diesem Fall gratis. Ein Beispiel hierfür ist
Telecom Italia. Der Corporate Bond mit einer Lauf-
zeit bis 2022 weist eine Verzinsung zur Endfällig-
keit von 0,83% aus, die Wandelanleihe hingegen
1,92%! (Quelle: Deutsche Bank 18.06.2019). Ein
weiterer marktneutraler Werttreiber findet sich
bei Wandelanleihen von potenziellen Übernah-
mekandidaten, die über ein sogenanntes „Rat-
chet“ verfügen. Kommt es durch eine Übernahme
zu einem „change of control“, wird die Wandelan-
leihe vom Markt genommen. Wie ein Wandelan-
leihehalter in so einem Fall abgegolten werden
muss, wird bereits bei Emission im Prospekt fest-
gelegt. Eine detaillierte Analyse dieser Ratchets
bedarf einer entsprechenden Erfahrung, bringt
dem Investor aber entscheidende Vorteile gegen-
über Aktionären oder Anleihehaltern. Zusätzlich
sind spezielle hochkonvexe Wandelanleiheprofile
interessant, die sich im Zeitablauf aufgrund von
Marktbewegungen ergeben können. Ein Beispiel
dafür stellt die abgebildete Wandelanleihe von
Lenovo dar. Bei einer Szenario-Analyse der Wan-
delanleihe auf Jahressicht ergeben sich folgende
Szenarien: bei einem Kursminus von 20% bei der
Aktie würde die Wandelanleihe 2,87% verlieren,
während man sich einen Kursgewinn von 8,84%
erhoffen könnte, sofern die Aktie um 20% steigen
würde.
ESG – SRI – SDG - nachhaltig
Nachhaltiges Investieren steht im Fokus instituti-
oneller und privater Investoren. Die vorangehend
beschriebene Investmentstrategie ist streng nach-
haltig. Es werden Ausschlusskriterien sowie ein
Best in Class Ansatz angewandt. Die Strategie ist
mehrfach zertifiziert und ausgezeichnet, sowohl
mit dem „Österreichischen Umweltzeichen für
Quelle: Deutsche Bank, 18.06.2019
-20%
-10%
0%
10%
20%
-2,87%-0,97%
1,69% 5,00%8,84%
-20%
-15%
-10%
-5%
0%
5%
10%
15%
20%
Lenovo 3,375% 2024 USD
Aktie Wandelanleihe
Walter Schmitz +++ PRIMA Fonds Service GmbH +++ PRIMA – Global Challenges Gastbeitrag
Walter Schmitz ist Gründer und Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH
Renditestarke Beimischung Von Walter Schmitz, PRIMA Fonds Service GmbH
chergestellt werden können. Das Kapital selbst
darf dafür nicht aufgezehrt werden. Es ist nur
ein einziger Satz, der wirklich relevant ist: „Das
Stiftungsvermögen darf weder verschenkt noch
verbraucht oder in sonstiger Weise verringert
werden, sondern ist ausschließlich zur Erzie-
lung von Erträgen zu gebrauchen“, heißt es im
Rechtshandbuch für Stiftungen. Nach diesem
Grundsatz sind Anlagen in Aktien, gerade für
Stiftungen, die ja „für die Ewigkeit“ eingerich-
tet werden, eine unverzichtbare Asset-Klasse,
da sie nachgewiesenermaßen historisch die
höchsten Erträge erwirtschaften.
Viele Stiftungen betreiben aber eine Vermö-
gensanlage, die ganz auf Nummer sicher geht.
Das Kapital wird in Festgeld und Sparbriefen an-
gelegt. Der Haken dabei: Solche Anlageformen
werfen zwar konstante, aber auf Dauer viel zu
geringe Erträge ab. Selbst wenn der Kapital-
stock nominell erhalten bleibt, sorgt die Infla-
tion dafür, dass der reale Wert des Vermögens
stetig abnimmt. Bei einer Teuerung von mode-
raten (und derzeit kaum zu erwartenden) 2 Pro-
zent jährlich, schrumpft ein realer Kapitalstock
Es herrscht derzeit eine kuriose Situation an
den Märkten. Da schwelt der Handelskonflikt
zwischen China und den USA weiter, auch
wenn zuletzt etwas Hoffnung aufkeimte, als
US-Präsident Trump und Chinas Regierungs-
chef Xi in Osaka eine Art Waffenstillstand
schlossen. Das bedeutet zwar keine Lösung im
Konflikt, denn Trump wäre nicht Trump, würde
er den Handelskrieg einfach so im Sande ver-
laufen lassen. Doch selbst ihm dürfte klar sein,
dass er den Bogen nicht überspannen darf,
sonst leidet die US-Wirtschaft noch mehr, als
sie dies jetzt schon tut. Nicht nur in den USA
häufen sich die Umsatz- und Gewinnerwar-
tungen. Die Wirtschaft verliert global weiter
an Kraft. Manche Marktteilnehmer rechnen
schon damit, dass einige Volkswirtschaften in
eine Rezession abstürzen. In Europa kommt
noch der anstehende Brexit hinzu. Doch was
machen Dow Jones, Nasdaq und der S&P
500? Sie stürmen weiter von Hoch zu Hoch.
Und auch die europäischen Indizes wie der
DAX und der Eurostoxx 50 halten sich auf rela-
tiv hohem Niveau.
Notenbanken begünstigen Aktienanlage
„Schuld“ daran sind die Notenbanken. Auf die
können sich die Börsianer fest verlassen. So hat
EZB-Chef Mario Draghi die Hoffnung genährt,
dass die Europäische Zentralbank auf eine
noch lockerere Geldpolitik zusteuert, als sie es
sowieso schon tut. Und von der designierten
neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird
erwartet, dass sie Draghis „ewige Nullzinspo-
litik“ fortführen wird. Und bei der Fed scheint
es nur eine Frage der Zeit, bis eine Zinssenkung
verkündet wird. Die lockere Geldpolitik wird sich
also fortsetzen.
Stiftungen und Aktien passen zusammen
Das bringt aber viele institutionelle Investoren
– und hier vor allem Stiftungen – in arge Be-
drängnis. Am Rentenmarkt sind kaum noch Er-
träge zu erwirtschaften. Und viele sind in ihren
Anlagerichtlichtlinien so eingeschränkte, dass
sie nur bedingt in Aktien investieren dürfen –
oder dies von sich aus nicht tun. Aber: Dürfen
Stiftungen in Aktien investieren? Die einfache
Antwort lautet: „Selbstverständlich!“ Denn
oberstes Ziel jeder Stiftung ist die Erhaltung des
Stiftungskapitals, und zwar in seiner Substanz
und Kaufkraft – also nach Abzug der Inflation.
Denn für die Stiftungsarbeit stehen nur die Er-
träge aus der Kapitalanlage zur Verfügung – die
bei Aktien über regelmäßige Dividenden si-
GastbeitragWalter Schmitz +++ PRIMA Fonds Service GmbH +++ PRIMA – Global Challenges
von 1 Million Euro binnen 10 Jahren auf rund
820.000 Euro. Nach 20 Jahren beträgt der rea-
le Wert nur noch 670.000 Euro.
Stiftungsvermögen aktiv managen
Die Leistungskraft einer Stiftung kann also nur
dann erhalten werden, wenn das Vermögen
aktiv gemanagt wird. Aktiv bedeutet: Man ist
offen für Anlagechancen jenseits von Festgeld
und Sparbrief und reaktionsschnell genug, um
sein Anlageportfolio an veränderte Marktbe-
dingungen anzupassen. Dies gilt vor allem für
Aktien, auch wenn sie manchmal größeren
Wertschwankungen ausgesetzt sind. Denn:
Manche Rentenanlagen müssen im derzeitigen
Null-Zins-, beziehungsweise Minus-Zinsumfeld
Kursverluste hinnehmen. Solche Wertpapiere
im Depot zu belassen und auf bessere Tage zu
hoffen, können sich Stiftungen einfach nicht er-
lauben. Sie sind auf einträgliche Renditen ange-
wiesen, weil jedes magere Jahr an der Substanz
zehrt. Aktien als Teil der Asset Allokation sind
also unverzichtbar.
PRIMA – Global Challenges kombiniert Nach-
haltigkeit und Aktienanlage
Darüber hinaus wollen oder müssen Stiftun-
gen ihre Mittel nach Nachhaltigkeitskriterien
investieren. Das ist wichtig und gemäß vieler
Stiftungsrichtlinien auch richtig. Darüber hi-
naus haben viele Statistiken nachgewiesen,
dass durch nachhaltige Geldanlage keine Per-
formancenachteile entstehen. Auf der anderen
Seite hat eine Untersuchung von Allianz Global
Investors jetzt gezeigt, dass Investitionen unter
Berücksichtigung von ökologischen und sozia-
len Faktoren nicht einfach nur ein schickes Label
sind, sondern auch messbare Auswirkungen auf
das Anlageergebnis haben. Dadurch werden
Anleger nämlich vor allem vor Extremrisiken
und damit verbundenen finanziellen Verlusten
geschützt.
Hier kommt nun der PRIMA – Global Challenges
ins Spiel. Dieser global investierende Nachhal-
tigkeitsaktienfonds wurde von RenditeWerk als
„Stiftungsfonds des Jahres: Bester offensiver
Baustein“ ausgezeichnet. Er wird nach dem
Best-in-Class-Prinzip gemanagt und investiert
nach strengen Nachhaltigkeitskriterien nur in
Unternehmen aus Industrieländern wie den
USA, Kanada, Europa und Japan. Zur Begrün-
dung bei der Auszeichnung zum Stiftungsfonds
des Jahres hieß es zur Begründung: „Stiftun-
gen, die die Zusammensetzung ihres Vermö-
gens in Richtung Aktien ausbauen wollen und
dafür einen exzellenten Baustein suchen, wer-
den mit dem PRIMA - Global Challenges zumin-
dest in mittlerer oder längerer Frist eine hohe
Erfolgswahrscheinlichkeit haben.“ Dass sich
eine solche Investition allein im laufenden Jahr
gelohnt hätte, zeigt die Performance des Fonds
von gut 20 Prozent in den ersten sechs Mona-
ten. Über die letzten zehn Jahre hin hat der
Fonds einen Wertzuwachs von durchschnittlich
über 10 Prozent zu verzeichnen. Hier zeigt sich
die hohe Kontinuität der Anlage in einen nach
strikten Nachhaltigkeitskriterien gemanagten
Aktienfonds. Wie heißt es doch so schön und
treffend: „Stiftungen und Aktien haben eines
gemeinsam: Sie sind im Prinzip auf die Ewigkeit
ausgerichtet!“ Dies sollten sich die Anlageaus-
schüsse von Stiftungen immer wieder vor Au-
gen führen.
Weitere Informationen: www.primafonds.com
5-Jahreschart der institutionellen Tranche
Dr. Albert Tillmann +++ Dr. Peters Group +++ Hotelinvestments Gastbeitrag
Stabilität und attraktive RenditenWarum Hotelinvestments ein probates Mittel gegen Nullzinsen sind. Von Dr. Albert Tillmann, Dr. Peters Group
Vielzahl unterschiedlicher Nachfragequellen,
wie dem ausgeprägten Geschäftstourismus.
Nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen Lage
Seit über drei Jahren steht der Leitzins der
Europäischen Zentralbank bei 0,0 Prozent.
Die Auswüchse der expansiven Geldpolitik
bekommen Privatkunden ebenso zu spüren
wie institutionelle Investoren. Nicht nur die
Renditeerwartungen von kapitalgedeckten
Rentenversicherungen und anleihebasierten
Lebensversicherungen schrumpfen. Noch
schlimmer ist es um Zinspapiere bestellt.
Kurzum: Die klassische Geldanlage ist passé.
Sachwerte als Alternative zum Nullzins
Eine lohnende Alternative sind Sachwertinvesti-
tionen – beispielsweise in Aktien, Infrastruktur
und Immobilien. Angesichts des fortwährenden
Booms ist der Immobilienbereich mittlerweile
durch teils sehr hohe Einkaufspreise geprägt.
Daher besteht die Herausforderung für Anleger
darin, genau zu prüfen, welche Nutzungsklasse
sich als langfristige Geldanlage lohnt.
Partnersuche statt Perlentaucherei
Wer eine rentable Immobilienanlage mit über-
schaubarem Risiko sucht, muss Perlentaucher-
Qualitäten haben oder sich einen Partner
suchen, der jahrelange Erfahrung in diesem
Marktsegment hat. Die Dr. Peters Group ist seit
über 40 Jahren als Investor im Immobilienbe-
reich engagiert. Der Investitionsfokus der Dort-
munder Manufaktur für Sachwertinvestitionen
liegt auf der Nutzungsklasse Hotels. Diese bie-
tet Stabilität und attraktive Renditen, wie ein
Blick in die Leistungsübersicht der Hotelfonds
von Dr. Peters zeigt. Über 182 Millionen Euro
hat die Dr. Peters Group in 22 Hotels investiert;
davon wurden bislang 16 erfolgreich verkauft.
Im Schnitt haben die Anleger dieser Fonds ihr
eingesetztes Kapital mehr als verdoppelt.
Zuletzt konnten sich Anleger der Dr. Peters
Group in der Nähe von München an einem
modernen Businesshotel der Marke Courtyard
by Marriott beteiligen. Und weitere Projekte
sind bereits in Planung. Noch in diesem Jahr
soll ein risikogemischter Hotelfonds aufgelegt
werden, der in mehrere Hotels investiert.
Strukturelle Wachstumsfaktoren
Ein Hauptargument, das für Hotelinvest-
ments spricht, sind die positiven Rahmen-
bedingungen, die seit über zwei Dekaden
für strukturelles Wachstum sorgen. So pro-
fitiert Deutschlands Hotelmarkt von einer
300
350
400
450
500
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
hotelübernachtungen in deutschland von 1992 bis 2018 (in mio.)
28%
Quelle: Statistisches Bundesamt
hotelübernachtungen in deutschland von 1992 bis 2018 (in mio.)
Allein in den letzten zehn Jahren verbuchten deutsche Hotels einen Anstieg der Übernachtungszahlen von 28 Prozent
GastbeitragDr. Albert Tillmann +++ Dr. Peters Group +++ Hotelinvestments
ist Deutschland der größte Messeplatz und
wichtigste Veranstaltungsort Europas.
Tourismus gewinnt an Bedeutung
Ein weiteres Standbein ist der Tourismus,
der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Seit
neun Jahren in Folge meldet der Hotel- und
Gaststättenverband Rekordzahlen bei den
Übernachtungszahlen – mit weiter steigen-
der Tendenz. Dafür sorgt zum Beispiel der
zunehmende Trend zu Kurzreisen und Städ-
tetrips sowie die wachsende Mittelschicht
aus Asien, die gerne und oft nach Europa
reist. Da über die Hälfte aller Hotelüber-
nachtungen in der EU auf Frankreich, Spa-
nien und Deutschland entfallen, ist davon
auszugehen, dass der deutsche Hotelmarkt
von dieser Entwicklung überdurchschnittlich
profitiert.
Langfristige Pachtverträge
Hinzu kommen die in Deutschland gängigen
Pachtverträge mit einer Laufzeit von meist
20 Jahren. Gepaart mit der Übernahme we-
sentlicher Wartungs- und Instandhaltungsar-
beiten durch den Betreiber, halten diese den
Verwaltungsaufwand für Anleger selbst bei
großen Investitionssummen gering.
Konzentration auf B- und C-Städte
Kein Wunder, dass sich die Nachfrage nach
Hotelimmobilien bereits seit Jahren auf ei-
nem hohen Niveau bewegt. Dies hat zur Folge,
dass es zunehmend herausfordernder wird, die
passenden Objekte zu akquirieren. Vor allem
in den Top-7-Städten wie Hamburg, Frankfurt
oder Berlin ist das Produktangebot mittlerweile
knapp. Folglich weichen Investoren stärker als
bisher auf B- und C-Städte aus. So kommt es,
dass im ersten Halbjahr 2019 fast die Hälfte des
Hotel-Transaktionsvolumens von 1,6 Milliarden
Euro außerhalb der großen Investitionszentren
platziert worden ist.
Passendes Konzept
Für Investoren, die keine tiefgehende Hotel-
expertise mitbringen, hält der Hotelmarkt
noch weitere Herausforderungen bereit: An-
ders als bei Nutzungsklassen wie Büro- und
Gewerbeimmobilien, entscheiden bei Hotels
nicht nur die Lage und der Preis über den Er-
folg einer Investition. Ebenso wichtig ist die
Auswahl der richtigen Betreibergesellschaft
sowie des passenden Konzepts. Je nach den
vor Ort gegebenen Marktverhältnissen müs-
sen sich Hotels an zum Teil sehr unterschied-
lichen Zielgruppen orientieren: Denn ein Ge-
schäftsreisender hat andere Bedürfnisse und
Wünsche als beispielsweise ein Städte- oder
Langzeittourist.
Fazit
Wer erfolgreich in ein Hotel investieren
möchte, sollte deshalb auf einen Sach-
wertspezialisten setzen, der die Branche und
deren Besonderheiten kennt und daher mit
den Akteuren im Hotelmarkt auf Augenhöhe
verhandeln kann. Anleger, die sich bei einem
Hotelinvestment für eine solche Partner-
schaft entscheiden, dürften sich auch in den
kommenden Jahren an stabilen Cashflows
und attraktiven Renditen erfreuen.
Weitere Informationen: www.Dr-Peters.de
Dr. Albert Tillmann ist Chief Operating Officer der Dr. Peters Group
Silke Harms +++ PATRIZIA GrundInvest +++ AIF Berlin Landsberger Allee Gastbeitrag
„Attraktives Immobilieninvestment in der Niedrigzinsphase: Berlin Landsberger Allee.“Von Silke Harms, PATRIZIA GrundInvest
Vollständig vermietetes Objekt
Das Objekt setzt sich aus mehreren Gebäudetei-
len an der Landsberger Allee und der Storkower
Straße zusammen. Insgesamt 35.000 Quadrat-
meter vermietbare Fläche erstrecken sich auf
zehn Stockwerke und ein Untergeschoss. Die
unterschiedlichen Gebäudeteile, die weitge-
hend 2015 bzw. 2017 modernisiert wurden, sind
vollständig vermietet und beherbergen ein Ho-
tel, ein Hostel, Büros, ein Gesundheitszentrum
sowie ein Parkhaus. Ein Rewe-Markt, eine Apo-
theke und ein dm Drogeriemarkt runden das
vielseitige Angebot ab. Die gewichtete Restlauf-
zeit der Miet- und Pachtverträge beträgt knapp
zehn Jahre. Auf Basis der Mieterträge wird mit
jährlichen Auszahlungen vor Steuern von rund
vier Prozent gerechnet. Übrigens: In aller Regel
sind derartige Auszahlungen für gemeinnützige
Stiftungen im Ergebnis steuerfrei.
Boomtown Berlin
Berlin profitiert von seiner wachsenden Start-
Die anhaltende Niedrigzinsphase stellt viele
Stiftungen vor große Herausforderungen. Be-
sonders kleine und mittlere Stiftungen, die
nicht auf die interne Expertise hauptamtli-
cher Mitarbeiter zurückgreifen können, haben
ein Thema, auch und gerade, wenn es um
Immobilieninvestments geht. Rund 95 % der
deutschen Stiftungen verfügen über ein Kapi-
tal von weniger als 10 Millionen Euro. Direkte
Investments in Immobilien sind für sie kaum
vorstellbar. Eine gute Alternative bietet eine
Investition über einen von Immobilieninvest-
ment-Experten gemanagten Publikums-AIF.
Der AIF Berlin Landsberger Allee ist bereits der
elfte Publikumsfonds der PATRIZIA. Der Fonds
in Kürze
Es wird in ein gemischt genutztes Gebäude-
ensemble in der Metropole Berlin investiert.
Das Objekt liegt im aufstrebenden Stadtteil
Prenzlauer Berg, einem vor allem bei jungen
Menschen beliebten Szenestadtteil, und ist
verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Ein
attraktiver Nutzungsmix aus Büro, Gesund-
heit, Einzelhandel sowie Hotel, Hostel und
Parken machen das Gebäudeensemble zu
einem breit diversifizierten und damit inter-
essanten Investment.
Außenansicht des Fondsobjekts „Berlin Landsberger Allee“
Gastbeitrag
up-Szene und seiner Stellung als einem der
beliebtesten Tourismusziele Europas. Die
deutsche Hauptstadt hat mit 31 Millionen
Übernachtungen pro Jahr und bekannten
Messen, wie der Internationalen Funkausstel-
lung (IFA), unter anderem eine starke Touris-
musbranche. Eine niedrige Leerstandsquote
sowie ein begrenzter Neuzugang von Büro-
Silke Harms +++ PATRIZIA GrundInvest +++ AIF Berlin Landsberger Allee
flächen haben die Büromieten in den vergan-
genen Jahren kontinuierlich steigen lassen.
Experten von Jones Lang LaSalle gehen von
einem weiteren Anstieg der Spitzenmieten
um 7 Prozent auf 36,50 Euro pro Quadratme-
ter und Monat aus. Auch die Durchschnitts-
mieten liegen in allen Bezirken mittlerweile
im zweistelligen Bereich. Prenzlauer Berg
liegt mit einer Durchschnittsmiete
von 24,50 Euro auf Rang drei hinter
Mitte und Friedrichshain. Und ein
Ende des Hauptstadt-Hypes ist nach
Expertenmeinung nicht abzusehen.
Dies stützt auch auf lange Sicht die
Wertentwicklung attraktiver Objekte
in guter Berliner Lage.
Warum jetzt als Stiftung in einen Im-
mobilienfonds investieren?
Stiftungen müssen angesichts an-
haltend niedriger Zinsen neue Wege
gehen, wenn sie handlungsfähig blei-
ben wollen. Immobilieninvestments
wie der Fonds Berlin Landsberger Al-
lee bieten laufende Erträge von rund
4 Prozent und einen gerade bei lang-
fristigen Anlagehorizonten angemessenen
Inflationsschutz. Die hohe Nachfrage nach
den aktuellen Publikumsfonds der PATRIZIA
Berlin Landsberger Allee aber auch Frankfurt
/ Hofheim zeigt, wie wichtig privaten und
semi-professionellen Anlegern diese Eigen-
schaften derzeit sind.
Weitere Informationen unter:
www.patrizia-immobilienfonds.de
Kontakt
Silke Harms
PATRIZIA GrundInvest
Burchardstraße 14
20095 Hamburg
Tel.: +49 40 284067-473
silke.harms@patrizia.ag
Grundriss des Gebäudeensembles „Berlin Landsberger Allee“
GastbeitragWolfgang J. Kunz +++ DNL Gruppe +++ US-Vermögensanlagen
Immobilieninvestments im prosperierenden Südosten der USADie DNL Gruppe vertreibt seit 2001 sehr erfolgreich US-Vermögensanlagen und bietet sowohl privaten Investoren als auch institutionellen Anlegern, Family Offices, Banken und Versorgungswerken die Möglichkeit, professionell in wertstabile US-Gewerbeimmobilien im Südosten der USA zu investieren. Von Wolfgang J. Kunz, DNL Gruppe
landsinvestitionen in den USA tätigen. Damit
sind die Investitionen in den USA die Nummer
Eins – mit großem Abstand vor Großbritanni-
en mit 11,9 %, Österreich mit 10,6 % und den
Niederlanden mit 10,2 %.
Insbesondere in Zeiten stark volatiler Aktien-
märkte haben sich Sachwertinvestitionen in
ertragreiche Immobilienprojekte als langfristi-
ge, stabile Wertanlage etabliert. Heute ist es
wichtiger denn je, mit sicheren Geldanlagen
die Vermögensplanung abzusichern.
Nicht ohne Grund sind Investitionen in
US-Immobilien oder sogenannte REITs (Real
Estate Investment Trust) populär: In der
20-Jahres-Betrachtung, die J.P. Morgan jähr-
lich veröffentlicht, liegen die Renditen aus Im-
mobilieninvestments stets bei rund 10% p.a.
und damit weit vor anderen Assetklassen wie
Gold, Öl oder den S&P 500 (dem Aktienindex,
der die 500 größten börsennotierten US-ame-
rikanischen Unternehmen abbildet).
Wir sind spezialisiert auf den Südosten
der USA, welchen wir bewusst vom US-Im-
mobilienmarkt abgrenzen. Der US-Immobi-
lienmarkt allgemein – und speziell bei uns
im Südosten – hat eine Dynamik, die wir in
Deutschland nicht kennen. Die USA sind cir-
ca 26-mal so groß wie Deutschland und die
Einwohnerzahl wächst jährlich um mehr als
drei Mio. Menschen. Anders als der Deutsche
oder der Europäer, ist es für den Amerikaner
normal, im Durchschnitt alle fünf Jahre sei-
ne Immobilie zu verkaufen und eine neue zu
kaufen. Beruflich sind die Amerikaner sehr
viel flexibler als wir. Das ist sicher der Grund,
warum deutsche Anleger 26,5% aller Aus-
DNL US Invest Jones-Day-Building 1420 Peachtree Street Atlanta/Georgia
Wolfgang J. Kunz ist Vertriebsdirektor bei
der DNL Gruppe
GastbeitragWolfgang J. Kunz +++ DNL Gruppe +++ US-Vermögensanlagen
Unserer Meinung nach ist der Südosten –
speziell die Bundesstaaten Tennessee, North
Carolina, South Carolina, Georgia und Florida
– am attraktivsten. Nach den aktuellen Analy-
sen sind diese Bundesstaaten die wirtschaftlich
stärksten Regionen der USA, die zuletzt zusam-
men mit über 22 % zum BIP beigetragen ha-
ben. Unsere Investitionsstandorte im Südosten
der USA sind dadurch geprägt, dass alle extrem
hohe Bevölkerungszuwächse haben und sowohl
deutsche (Mercedes, BMW, Porsche, VW, und
andere) als auch internationale Unternehmen
anziehen. Alle Gewerbeimmobilien müssen an
Top-Standorten liegen und durch eine extrem
gute Bausubstanz überzeugen. Die Immobili-
en müssen weit unter Marktwert zu erwerben
sein und die Möglichkeit der Wertentwicklung
bieten. Einfach ausgedrückt: Jeder Investor, der
alleine zu den Immobilien fährt, muss sowohl
von der Immobilie selber als auch von der Lage
beeindruckt sein. Alle augenscheinlichen Vor-
teile der Immobilien müssen durch neutrale
Gutachten bestätigt werden.
Um in den USA erfolgreiche und gewinn-
bringende Investitionen durchzuführen, ist
sowohl ein gutes Netzwerk vor Ort als auch
ein umfassendes Marktverständnis ausschlag-
gebend. Ohne die Expertise ist zwar ein Erfolg
möglich, die Gefahr eines Misserfolges aber
sehr hoch.
Sie sind interessiert und wollen an unserer
Expertise teilhaben?
Die DNL GmbH & Co. KG kooperiert eng mit
Spezialisten und Institutionellen in den USA,
aus deren Bestand DNL die für deutsche Anle-
ger passende Immobilien herausfiltert.
Zur Klarheit und Ihrer Absicherung emp-
fehlen wir den Ankauf der Gewerbeimmo-
bilien aus reinem Eigenkapital und ohne
US-Bank durchzuführen. Natürlich müssen
die Immobilien die übliche Due Dilligence
durch einen unabhängigen MAI-Gutachter
durchlaufen. Die Kaufpreiszahlung muss von
einer anerkannten Title Insurance begleitet
werden. Die Prüfungen all dieser Parteien
werden von uns koordiniert und Ihnen prä-
sentiert. Sie nehmen die Immobilie mit ei-
ner ca. 6,5% Netto-Rendite in Ihr Portfolio.
Nach allen Objekt- und Verwaltungskosten,
Renovierung und Neuvermietung in den USA
generiert die Immobilie einen attraktiven
Überschuss zwischen 6,5% und 9,5%. Erfahre-
ne, namenhafte Verwalter übernehmen das
Property-Management und die Wertentwick-
lung. Alle Erträge werden von einem Treu-
händer bzw. einer Verwahrstelle verwaltet.
Steuerangelegenheiten werden von einem
namenhaften deutschen Unternehmen (mit
eigener Niederlassung in den USA) übernom-
men. Bei Verkauf der Immobilie erhöht sich
nach 5-10 Jahren Ihre Gesamtrendite.
Für detaillierte Informationen sprechen Sie
uns gerne an!
www.dnl-invest.com
Blick von Down-town nach North Midtown und Buckhead
Gastbeitrag
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
51%
33%
7% 5% 5%
Wie controllen Sie Ihr Stiftungsvermögen aktuell?
Gesamt
112,00
117,00
122,00
127,00
132,00
Apr.18
Mai.18
Jun.18
Jul.18
Aug.18
Sep.18
Okt.18
Nov.18
Dez.18
Jan.19
Feb.19
Mrz.19
STIIX - Der Stiftungsindex
22%
36%22%
20%
Vermögensanlage aktuelles Quartal
Aktien
Renten
Liquidität
Immobilien
P&S Vermögensberatungs AG +++ STIIX +++ Stiftungsindex
Mails, genannt. Über die Hälfte der Teilnehmer,
die Fundraising betreiben, erachtet diesen Weg
als sinnvoll. Nur ca. 22% derjenigen, die keines
betreiben, finden dies überzeugend.
Als lukrativste Möglichkeit des Fundraising
wird in dieser Umfrage das Erbe/Vermächtnis
eingestuft. Auch Spenden nehmen weiterhin eine
wichtige Rolle ein. Sammlungen, zum Beispiel in
der Fußgängerzone, werden von den Teilnehmern
nicht genutzt.
Vermögenscontrolling
Ein Großteil des Vermögenscontrollings der
teilnehmenden Stiftungen wird von den Stif-
So schwach das Jahr 2018 für den STIIX geen-
det hat, so stark hat das Jahr 2019 begonnen.
Wir konnten in der Erhebung zum ersten Quar-
tal 2019 bereits eine deutliche Steigerung im
Jahresverlauf von 3,71% feststellen. Nach ersten
vorsichtigen Prognosen zur aktuell laufenden
Umfrage für das zweite Quartal 2019 hat sich
diese Zahl weiterhin erhöht, auch wenn sich der
starke Aufwärtstrend des Jahresbeginns nicht in
dieser Form fortsetzen konnte. Erreicht wurde
diese Zahl mit einer vergleichsweise geringen
Aktienquote von ca. 22%. Auch die uns gemel-
dete Durchschnittsrendite (Median) der Um-
frageteilnehmer lag im ersten Vierteljahr mit
2,10% bereits höher als im Vergleichszeitraum
des Jahres 2018 und im Gesamtjahr 2018.
Fundraising
Im speziellen Teil unserer Umfrage ging es
auch um die systematische Beschaffung von
Ressourcen. Für nahezu alle teilnehmenden
Stiftungen ist und bleibt der persönliche Kon-
takt das erfolgreichste Mittel, um Fundraising
zu betreiben. Auch als vielversprechend wird
der Bereich Mailings, sowohl Briefe als auch E-
tungsverantwortlichen selbst durchgeführt.
Besonders bei den Stiftungen mit einem Volu-
men bis 100.000€ erfolgt dies nahezu immer
stiftungsintern. Kommt ein externes Controlling
zum Tragen, dann meist über eine entsprechen-
de Bank. Professionelle Vermögenscontroller
werden nur zu einem deutlich geringeren Pro-
zentsatz eingeschaltet.
Auch planen circa die Hälfte der Teilnehmer
für die nahe Zukunft kein externes Vermögens-
controlling. Dies mag auch daran liegen, dass
circa ein Drittel nicht daran glaubt, dass sich
hierdurch eine Steigerung der Rendite erzielen
lässt.
Die Umfrage
Wir freuen uns über jeden einzelnen Teilnehmer
an unserer Umfrage und werden unsere treuen
Teilnehmer auch zur nächsten Umfrage wieder
gerne per E-Mail einladen. Selbstverständlich ist
auch jede neue mitmachende Stiftung herzlich
willkommen. Ganz besonders möchten wir Sie auf
die aktuelle Umfrage aufmerksam machen. Die-
se haben wir mit speziellen Fragen der SOS-Kin-
derdorf-Stiftung ergänzt. Eine Anmeldemöglich-
keit und weitere Informationen finden Sie unter
https://www.stiix.de. Die Umfrageergebnisse der
im Juli für das erste Quartal 2019 durchgeführten
Umfrage erwarten wir im August 2019.
STIIX – Der StiftungsindexP&S Vermögensberatungs AG
Bausteine des Stiftungsvermögens
Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***
Volumen laufende Kosten
Ausgabe-aufschlag
Ertrag 2018
Ertrag 2017
Ertrag 2016
Ertrag 2015 Ertrag 2014
Minimum Ausschüttend
0/3 = nicht nachhaltig
7/7 = sehr riskant
in Mio. € in % in % in % in % in % in % in % in 1000 €
531712* Sarasin-Fairinvest-Universal I MF 3 / 3 3/7 70 > 250 1,00 2,0 -4,1 1,8 1,8 3,4 5,0 90 Ja
A0X758 Acatis IFK Value Renten UI RF 0 / 3 3/7 60 >950 1,07**** 3,0 -6,7 7,1 9,7 -0,7 3,9 1 ja
DWS0R4 ARERO Der Weltfonds MF 0 / 3 4/7 60 > 600 0,50 -5,6 6,1 10,3 0,6 11,7 nein
A1H72N Assets Defensive Opportunities RF 0 / 3 2/7 60 > 90 0,62**** 1,5 -2,0 3,4 2,2 1,7 1,5 1 ja
A2N5MA* Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen AI AF 2 / 3 6/7 70 > 1500 1,09**** 5,0 -12,7 14,0 6,2 13,4 1,3 Ja
A2JF7K HMT Euro Balanced Nachhaltigkeit I MF 3 / 3 3/7 60 0,7**** 0 0,0 250 ja
A0RGEP iShares Core Euro Corporate Bond ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 7000 0,20 -1,5 2,3 2,9 -1,6 5,9 ja
A0RGEN iShares Euro Aggregate Bond ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 1400 0,25 0,3 0,2 2,1 0 10,8 ja
A1J4Y1 OptoFlex Y MF HF 0 / 3 4/7 60 > 900 0,17**** 0,0 -5,3 5,1 3,9 6,1 5,5 10.000 ja
IE00BYXVX311 PIMCO GIS Global Bond ESG F Instit. EUR RF 3 / 3 4/7 60 > 500 0,52 5 -2,3 ja
A0M7WP RW Portfolio Strategie UI MF 0 / 3 4/7 60 > 130 1,12 1,0 -8,1 6,4 2,9 4,7 5,8 ja
DBX0A8 x-trackers II Global Sovereign ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 600 0,25 -0,4 -0,1 2,3 1,2 7,5 nein
A1T6KZ Multi-Asset Global 5 B MF 0 / 3 3/7 50 > 70 0,91 0,0 -2,6 1,7 2,0 0,7 5,0 500 ja
A0MKQQ Veri Multi Asset Allocation I DF MF 1 / 3 4/7 50 > 110 1,04**** 0,0 -2,4 2,11 1,5 2,9 3,9 100 ja
A1C1G8 Xtrackers Portfolio Income UE 1D ETF MF 0 / 3 3/7 50 > 30 0,41 -4,5 2,60 2,4 5,4 6,5 Ja
A1H9HS Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds IF 0 / 3 3/7 40 > 90 0,64 3,5 5,0 2,5 2,9 4,5 Ja
847504 Allianz Euro Rentenfonds RF 0 / 3 3/7 40 > 1400 0,70 2,5 0,2 -0,4 3,1 1,1 13,1 1 ja
A141WC Aramea Rendite Plus PF MF 1 / 3 3/7 40 > 900 1,02 -8,5 10,8 1 ja
A0LB1H Erste Responsible Bond RF 2 / 3 3/7 40 > 100 0,75 3,5 -1,3 0,7 3,4 -0,4 9,7 ja
A1H44S IIV Mikrofinanzfonds RF 3 / 3 2/7 40 > 500 1,44 1,0 1,6 2,4 2,3 3,3 4,3 30 ja
A0X97D LBBW Nachhaltigkeit Renten RF 2 / 3 2/7 40 > 30 0,69 -0,6 -0,0 1,7 -0,1 7,9 ja
679182 Leading Cities Invest IF 0 / 3 3/7 40 1,02 3,0 3,3 3,1 3,3 3,2 1 ja
Bausteine
Bausteine des Stiftungsvermögens
Bausteine des Stiftungsvermögens
Bausteine des Stiftungsvermögens
Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***
Volumen laufende Kosten
Ausgabe-aufschlag
Ertrag 2018
Ertrag 2017
Ertrag 2016
Ertrag 2015 Ertrag 2014
Minimum Ausschüttend
A0B6ZE Templeton Global Bond RF 0 / 3 4/7 40 > 17000 0,86 -6,9 -9,1 8,3 6 15,6 nein
A1J6B0 Antecedo Euro Yield A HF RF 0 / 3 3/7 30 > 20 0,57**** 2,0 0,2 -1,1 3,5 3,2 11,8 1 ja
A2DPX9 BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe® UC AF ETF 3 / 3 5/7 30 > 550 0,3 0 -8,6 nein
ETF051 ComStage EURO STOXX Select Div. 30 NR ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 50 0,25 -11,5 4,5 11,6 8,8 12,2 nein
ETF110 ComStage MSCI World TRN ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 1000 0,20 -5,0 7,8 10,6 10,9 20 nein
A2DHT5 D&R Globalance Zukunftbeweger Aktien I AF 3 / 3 6/7 30 > 15 0,95 2,0 -11,3 0,0 75 nein
A0RL91 DJE Invest - DJE Stiftungsfonds Renten I RF 2 / 3 3/7 30 > 10 0,78 2,5 -1,4 1,2 2,1 0,1 4,6 Ja
A1H862 Fisch CB Global Opportunistic WAF 0 / 3 5/7 30 >350 0,64**** 0,0 -4,3 5,5 -1,3 3 3,6 250 ja
A14V71 Fisch CB Sustainable Fund WAF 2 / 3 4/7 30 > 350 1,03 -5,2 6,5 -2,6 2,2 3,2 ja
A2DKNT AXA IM WAVe Cat Bonds Fund RF 0 / 3 3/7 15 > 140 1,13 3,0 -0,7 25 ja (4)
580265 GreenEffects NAI-Wertefonds AF 3 / 3 5/7 30 > 55 1,29 -5,9 6,3 6,6 15,7 18,4 nein
A0RGCL Invesco EURO STOXX 50 ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 400 0,05 -12,0 10,2 3,2 7,7 4,7 nein
A14RHD Invesco S&P 500 High Dividend Low Vola ETF ETF AF 0 / 3 5/7 30 > 300 0,3 -2,9 -2,0 25,1 ja
A0F5UG iShares DJ Eurozone Sustainability Sc. ETF AF 3 / 3 6/7 30 > 155 0,41 -10,4 13,4 6,9 6,2 3,4 ja
263526 iShares Pfandbriefe UCITS ETF (DE) ETF PF 0 / 3 2/7 30 > 700 0,1 0,3 -1,0 1,3 0,1 4,6 ja
691565 LIGA-Pax-Cattolico-Union AF 2 / 3 5/7 30 > 50 1,23 -11,2 -1,8 -5,1 4,9 21 ja
A0LFXD LOYS Sicav - LOYS Global I AF 0 / 3 5/7 30 > 400 0,95**** 0,0 -14,8 15,4 13,5 8,9 9,3 500 nein
A1WZWZ M&G Optimal Income Fund MF 0 / 3 3/7 30 > 25000 1,42 4,0 -5,0 4,3 7 -1,6 4,8 ja
A1J1NT Metzler Alpha Strategies HF 0 / 3 4/7 30 > 70 0,46**** 5,0 -7,2 6,9 3,7 -2,5 5,3 ja
A0JMLW PRIMA – Global Challenges AF 2 / 3 6/7 30 > 60 1,53**** -2,5 6,9 -0,1 12,4 21,6 ja
A12CZS SPDR Thomson Reuters Global Convertible ETF WAF 1 / 3 4/7 30 > 700 0,5 -1,2 -1,5 7,3 11,1 nein
A1WY1N Steyler Fair und Nachhaltig - Renten RF 3 / 3 3/7 30 > 14 1,05 2,0 -1,1 0,0 2,5 0,8 8,6 ja
984734 terrAssisi Aktien I AMI AF 3 / 3 6/7 30 > 70 1,5 4,5 -8,7 8,5 5,1 11,4 21,0 nein
A1JA1T UBS ETF MSCI Eur. & Mid. East Soc. Respons. ETF AF 2 / 3 6/7 30 > 500 0,28 -8,7 14,9 9,6 15,1 6,2 ja
Bausteine des Stiftungsvermögens Bausteine
Bausteine
Bausteine des Stiftungsvermögens
Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***
Volumen laufende Kosten
Ausgabe-aufschlag
Ertrag 2018
Ertrag 2017
Ertrag 2016
Ertrag 2015 Ertrag 2014
Minimum Ausschüttend
A1JA1R UBS-ETF MSCI World Socially Responsible ETF AF 2 / 3 6/7 30 > 600 0,38 -3,6 8,5 7,8 7,8 15,5 ja
A1W8J1 UniInstitutional Gl. Convertibles Sustainable WAF 2 / 3 4/7 30 > 350 1,02**** -5,7 5,9 0,8 2,5 ja
A14N9C Vermögenspooling Fonds Nr. 2 MF 2 / 3 4/7 50 > 20 0,89 -4,0 3,5 1,9 5,3 ja
A14N9D Vermögenspooling Fonds Nr. 3 MF 0 / 3 4/7 50 > 20 0,89 -4,4 4,0 0,1 ja
LU1532479786 BayernInvest Euro Covered Bond Fd InstAL RF 0 / 3 3/7 20 > 25 0,74 -0,3 ja
DK0LLH Deka-MultiFactor Global Corporates HY I RF 0 / 3 3/7 20 0,58 1,5 -4,7 50 ja
A1T6TU Fortezza Finanz - Aktienwerk I AF 0 / 3 5/7 20 > 70 0,44**** 2,5 -18,2 23,3 19,6 18,5 15,8 250 ja
A0M6MU* H&H Aktien Stiftungsklasse! MF 0 / 3 4/7 20 > 30 1,61 3,0 11,5 5,3 3,0 1,1 ja
IE00BG0NY640 Invesco MSCI Europe ESG Leaders Catholic ETF AF AF 3 / 3 5/7 20 0,3 0 0,0 ja (4)
A1J9DU Lupus alpha Volatility Risk-Premium HF 0 / 3 3/7 20 > 50 1,11**** 4 -7,1 6,8 3,4 1 ja
A1C7C2 OekoWorld ÖkoVision Classic A AF 3 / 3 6/7 20 > 500 2,51**** 5,0 -8,3 9,9 3,4 14,5 11 ja
DBX0AL x-trackers II IBOXX GLOB. INFL.-L. ETF RF 0 / 3 3/7 20 > 600 0,25 -2,3 1,5 8,2 1,3 9,4 nein
ETF003 ComStage DivDAX ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 50 0,25 -16,5 9,5 10,7 2,4 4,3 nein
ETF127 ComStage MSCI Emerging Markets TRN ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 180 0,25 -11,2 19,5 15,2 -5,3 9,8 nein
ETF012 ComStage S&P 500 ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 120 0,18 -1,1 7,2 15,4 12,6 30,1 nein
A1J698 Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds I RF 0 / 3 5/7 15 > 60 1,4 0,0 -0,3 11,3 0 7,4 500 ja
A1JU6B Gamax Fund - Junior I AF 0 / 3 5/7 10 > 200 1,16**** 0,0 -4,5 12,4 1,8 15,7 14,6 1.000 nein
IE00BYYXBF44 Invesco FTSE EM High Dividend Low Volatility ETF AF 1 / 3 6/7 10 > 10 0,49 -2,5 9,4 ja
A0YAYL Metzler European Smaller Companies AF 0 / 3 6/7 10 > 650 0,79**** 5,0 -15,0 22,5 -3,2 34 9,5 ja
A0CATQ RobecoSAM Sustainable Eur. Equities Class AF 2 / 3 6/7 10 > 690 1,43 5,0 -6,9 9,6 5,3 7,2 6,4 nein
A110T7 Schroder ISF Frontier Markets Eq. AF 0 / 3 5/7 10 > 1700 2**** -16,0 10,0 16,2 -8,1 3,17 ja
A0MKQN Ve-RI Listed Infrastructure I AF 0 / 3 5/7 10 > 40 1,05 0 1,3 2,2 11,5 5,9 ja
Bausteine des Stiftungsvermögens
Bausteine
Bausteine des Stiftungsvermögens
Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***
Volumen laufende Kosten
Ausgabe-aufschlag
Ertrag 2018
Ertrag 2017
Ertrag 2016
Ertrag 2015 Ertrag 2014
Minimum Ausschüttend
DBX1DA x-trackers DAX ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 4000 0,09 -18,5 13,3 6,3 9,2 2,4 nein
IE00B5TB9J06 Atlantis Japan Opportunities Fund AF 0 / 3 6/7 5 > 20 1,77 -13,8 39,3 25,8 -4,8 13,9 nein
A2JF9A Chainberry Equity S AF 0 / 3 5/7 5 0,9**** 0 1 ja
CDF1CS Commerzbank Rohstoff Strategie I ARF 0 / 3 5/7 5 > 180 0,71 5,0 -5,7 -1,5 16,9 -19,2 -6,1 nein
ETF024 ComStage FTSE China A50 ETF AF 0 / 3 7/7 5 > 15 0,40 -24,0 22,5 -10,7 1,8 7,4 nein
A0B6LF KBC Eco Fund Alternative Energy AF 3 / 3 7/7 5 > 25 1,82 -15,7 15,5 4,4 4,2 -1,5 nein
A0KEYM LBBW Global Warming AF 3 / 3 6/7 5 > 40 1,67 5,0 -5,0 17,3 -2,1 27,1 2 ja
A1JHTL Nordea-1 Emerging Stars Equity Fund AF 1 / 3 6/7 5 > 1700 1,82 5,0 -17,9 28,2 8,9 -3,9 21,0 nein
A0B61A Partners Group Listed Invested Inv. AF PE 0 / 3 7/7 5 > 180 1,43 5,0 -8,7 16,5 15,9 10,3 14,8 nein
A141RA Pictet - Robotics HI EUR AF 0 / 3 6/7 5 > 5000 1,19 5 -5,9 24,2 1,6 1 ja
Quelle: RenditeWerk 2019, Firmenangaben, Morningstar.de; *steueroptimierte Stiftungstranche; **AF = Aktienfonds, ETF = Exchange Traded Fund; HF = Hedgefonds; IF = Immobilienfonds; PE = Private Equity; RF = Rentenfonds; WAF Wandelanleihenfonds;
*** RenditeWerk empfiehlt maximal diesen Anteil des Stiftungsvermögens in den Fonds zu investieren. Achtung: Mehr Beratungsbedarf; **** Zu den fixen Gebühren kommt eine Gewinnbeteiligung;
Bausteine des Stiftungsvermögens
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