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9./10. Klasse
Willy Brandt Leben und politische Bedeutung
Unterrichtsmaterial zum 20. Todestag von Willy Brandt
Rolf Breiter
1Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
� Lies den Text genau durch. Notiere Begriffe, die du nicht verstehst und schlage sie in einem Lexikon nach. Recherchiere auch im Internet.
Willy Brandt wird am 18.12.1913 als Herbert Ernst Karl Frahm in Lübeck geboren. Schon im Jugendalter ist Brandt politisch aktiv. 1930 tritt er in die SPD ein, ein Jahr später wird er Mitglied der SAP (Sozialistische Arbeiterpartei). Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 werden politisch Andersdenkende von den Nazis verfolgt. Unter dem Decknahmen Willy Brandt – den er ab jetzt beibehalten wird – flieht der inzwischen zwanzigjährige Ernst Karl Frahm zuerst nach Norwegen. Als deutsche Truppen das Land im 2. Weltkrieg besetzen, flieht er weiter nach Schweden. Nach dem Kriegsende im Jahre 1945 berichtet Willy Brandt als Ver-treter skandinavischer Zeitungen und der norwegischen Regierung
über die Nürnberger Prozesse gegen die Kriegsverbrecher der Nazizeit. 1948 kehrt Brandt schließlich nach Deutschland zurück und heiratet Rut Brandt, geb. Hansen. Das Ehepaar hat drei Söhne: Peter, Lars und Matthias. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland wird Willy Brandt 1949 in den ersten deut-schen Bundestag und das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. 1957 wird er zum regierenden Bürgermeister von Berlin und muss 1961 trotz energischer Proteste die Teilung und Isolation der Stadt durch den Mauerbau erleben.1964 wählt der Parteitag der SPD den inzwischen 51jährigen Willy Brandt zum Parteivorsitzen-den. Er bleibt dies über einen langen Zeitraum von 23 Jahren bis 1987. Als 1966 eine große Koalition aus CDU und SPD gebildet wird, übernimmt Willy Brand das Amt des Außenministers und Vizekanzlers in der neuen Regierung unter dem CDU-Kanzler Kiesinger. Nach den Bundestagswahlen 1969 bildet die SPD eine Koalition mit der FDP. So erreichen die beiden Parteien die Mehrheit, können damit die Regierung bilden und einen Paradigmenwech-sel in der Außenpolitik einleiten. Willy Brandt wird zum neuen Bundeskanzler gewählt. Die vom ihm geleitete Regierung setzt sich unter dem Motto „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ für vielseitige Reformen, mehr Mit-bestimmung und eine neue Ostpolitik ein. Der Kniefall des deutschen Bundeskanzlers am 7.12.1970 in Warschau am Denkmal der Opfer des jüdischen Ghettoaufstandes geht als Zeichen der Versöhnung durch die Medien der ganzen Welt. 1971 wird Willy Brandt als Auszeichnung seiner Entspan-nungs- und Versöhnungspolitik in Stockholm der Frieden-snobelpreis überreicht.Nach der Bundestagswahl 1972 wird Brandt erneut zum Bundeskanzler gewählt und kann den Weg der eingeschlagenen Reformpolitik fortsetzen. Zwei Jahre später wird Günther Guillaume, ein enger Mitarbeiter des Kanzlers, der Spionage für die DDR überführt. Willy Brandt tritt als Regierungschef zurück. Auch nach seinen Rücktritt ist Willy Brand politisch aktiv. So bleibt er bis 1992 Mitglied des Bundestages, wird 1976 zum Präsidenten der Sozialistischen Internationalen und kümmert sich ab 1977 als Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission um internationale Entwicklungsfragen. Von 1979 bis 1983 ist Willy Brandt Mitglied des Europäischen Parlamentes. Nach dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung 1990 setzt er sich entschieden für den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin ein.Am 8.10.1992 stirbt Willy Brand an Krebs und wird in einem feierlichen Staatsakt auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin beigesetzt. Nach seinem Tod werden in vielen Städten Deut-schland Straßen, Plätze und Gebäude zu Ehren des bedeutenden Politikers benannt.
AB 1: Stationen eines bewegten politischen Lebens
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2Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
AB 2: Stationen eines bewegten politischen Lebens
� Richtig oder falsch? Kreuze an.
richtig falsch
a) Willy Brandt muss vor den Nazis fliehen.
b) Nach dem Kriegsende arbeitet Brandt für den Spiegel.
c) 1975 wird Brandt zum Bundeskanzler gewählt.
d) Willy Brandt setzt sich für die Anerkennung der Grenzen und eine neue Ostpolitik ein.
e) 1966 wird Willy Brandt zum Außenminister ernannt.
f) Brandt verteidigt den Bau der Berliner Mauer als eine Maßnahme, die den Frieden sichert.
g) Durch die neue Ostpolitik verliert Deutschland die Gebiete östlich von Oder und Neiße an Polen.
� Welches sind deiner Meinung nach die wichtigsten Stationen im Leben von Willy Brandt. Recherchiere dazu auch im Internet und trage wichtige Ereignisse mit entsprechender Jahreszahl in den tabellarischen Lebenslauf des Politikers ein.
Wichtige Stationen im Leben des Politikers:
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3Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
AB 3: „Mehr Demokratie wagen“ – Willy Brandt wird Bundeskanzler
Nach der gewonnenen Bundestagswahl kündigte der neue Bundeskanzler Willy Brandt in seiner Regierungserklärung vom 28. Oktober 1969 ein umfangreiches Reformprogramm an.
� Unterstreiche alle Ankündigungen der Rede, die sich auf innenpolitische Reformen be-ziehen, grün. Unterstreiche alle Hinweise auf außenpolitische Reformen gelb.
Den Text der ganzen Rede kannst du nachlesen unter: www.hdg.de/lemo/html/dokumente/KontinuitaetUndWandel_erklaerungBrandtRegierungserklaerung1969/index.html. Ein Video-dokument findest du unter: www.youtube.com/watch?v=w0otNPt50uY&feature=related
� „Mehr Demokratie wagen.“ Welche Reformen werden in der Rede angekündigt?
Herr Präsident, meine Damen und Herren!
„Wir sind entschlossen, die Sicherheit der Bundesrepublik und den Zusammenhalt der deutschen Nation zu wah-ren, den Frieden zu erhalten und an einer europäischen Friedensordnung mitzuarbeiten, die Freiheitsrechte und den Wohlstand unseres Volkes zu erweitern und unser Land so zu entwickeln, daß sein Rang in der Welt von morgen anerkannt und gesichert sein wird. Die Politik dieser Regierung wird im Zeichen der Kontinuität und im Zeichen der Erneuerung stehen. (…)
Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach Information Genüge tun. Wir werden darauf hinwirken, daß durch Anhörungen im Bundestag, durch ständige Füh-lungnahme mit den repräsentativen Gruppen unseres Volkes und durch eine umfassende Unterrichtung über die Regierungspolitik jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken. (…)
Wir werden dem Hohen Hause ein Gesetz unterbreiten, wodurch das aktive Wahlalter von 21 auf 18, das passive von 25 auf 21 Jahre herabgesetzt wird. Wir werden auch die Volljährigkeitsgrenze überprüfen. Mitbestimmung, Mitverantwortung in den verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft wird eine bewegende Kraft der kommen-den Jahre sein. Wir können nicht die perfekte Demokratie schaffen. Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Frei-heit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (…)
20 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR müssen wir ein weiteres Auseinanderle-ben der deutschen Nation verhindern, also versuchen, über ein geregeltes Nebeneinander zu einem Miteinander zu kommen. (…) Auch wenn zwei Staaten in Deutschland existieren, sind sie doch füreinander nicht Ausland; ihre Beziehungen zueinander können nur von besonderer Art sein. (…)
Zu den Schwerpunkten der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik dieser Bundesregierung gehört das Bemühen um eine gezielte Vermögenspolitik. Die Vermögensbildung in breiten Schichten – vor allem in Arbeitnehmerhand – ist völlig unzureichend; sie muß kräftig verstärkt werden. Wir werden ein langfristiges Programm des sozialen Woh-nungsbaus aufstellen und mit den Ländern abstimmen. (…)
Technischer Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung stellen ständig neue Anforderungen an die Mobilität aller Erwerbstätigen. Darum halten wir die Einführung eines Bildungsurlaubs für eine wichtige Aufgabe. (…) Die Ar-beitssicherheit und die gesundheitliche Betreuung am Arbeitsplatz werden ausgebaut. Die Bundesregierung wird um verstärkte Maßnahmen bemüht sein, die den Benachteiligten und Behinderten in Beruf und Gesellschaft, wo immer dies möglich ist, Chancen eröffnen. (…)
Nur der Friede macht unsere Welt sicher; nur auf der Grundlage der Sicherheit kann der Friede sich ausbreiten. Diese Erkenntnis teilen wir mit den meisten Völkern dieser Erde. Die Bundesregierung ist entschlossen, dazu den deutschen Anteil zu leisten im Bewußtsein ihrer besonderen Verantwortung in Europa und nach besten Kräften, die wir aber nicht überschätzen. Die Bundesregierung beabsichtigt, in den Vereinten Nationen, in ihren Sonderor-ganisationen und in anderen internationalen Organisationen verstärkt mitzuarbeiten. Dies gilt auch für weltweite Abkommen der Abrüstung und Rüstungsbegrenzung, die zunehmend Bedeutung gewinnen.“
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4Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
AB 4: „Wenn Worte nicht ausreichen“ – Der Kniefall von Warschau
„Die Tatsache, dass er an einem solchen Ort Demut und Respekt zeigt, bewies mir, dass man den Deutschen vertrauen kann.“
Marek Edelmann, Überlebender des Warschauer Ghettoaufstandes
„Ich war dabei, und es ist tatsächlich etwas Großes geschehen. Ich fühlte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.“
Mieczyslaw Rakowski, Chefredakteur der polnischen Wochenzeitschrift „Polityka“
Die Nachkriegspolitik in Deutschland ist lange Zeit durch den Ost-West-Konflikt (Teilung Deutsch-lands und Europas, Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag, gegenseitiges Misstrauen, Aufrüs-tung in Ost und West) gekennzeichnet. Unter dem Schlagwort „Wandel durch Annäherung“ setzte sich die Regierung Brandt für eine neue Ostpolitik ein. Ziel dieses Konzeptes sind Friedens-sicherung, gegenseitige Anerkennung und humanitäre Hilfen, wie z. B. Reiseerleichterungen zwi-schen Ost und West. Durch die Unterzeichnung des Moskauer Vertrages (1970), des Warschauer Vertrag (1970) und des Grundlagenvertrages (1972) mit der DDR werden die bestehenden Gren-zen in Europa und die Existenz zweier deutscher Staaten anerkannt. In der deutschen Politik sind diese Verträge sehr umstritten und werden von der Opposition als Ausverkauf deutscher Interes-sen kritisiert.Im Dezember 1970 geht ein Bild des knienden deutschen Kanzlers durch die Medien der Welt. Im Rahmen der Unterzeichnung des Warschauer Vertrages legt Brandt einen Kranz am Mahnmal für die ermordeten Juden nieder. Normalerweise verharrt der Gedenkende nach Niederlegung des Kranzes wenige Minuten im Stehen, doch der deutsche Kanzler kniet auf dem nassen Boden vor den Opfern nieder und bittet mit dieser Geste stellvertretend für sein Land um Vergebung der deutschen Verbrechen in der Nazi-Zeit. Ein Video-Dokument dazu findest du unter: http://www.youtube.com/watch?v=rp4jq7Ojb7E&feature=related
„Dann kniet er, der das nicht nötig hat, für alle, die es nötig haben, aber nicht knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können.“
Deutscher Berichterstatter
„Ich hatte nichts geplant, (…). Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.“
Willy Brandt in seinen Memoiren „Erinnerungen“
� Nenne Merkmale der neuen Ostpolitik. Wofür setzt sich die Regierung Willy Brandts ein?
� Diskutiert die verschiedenen Stellungnahmen zum Kniefall des Kanzlers.
� Bewerte und kreuze an. Was drückt die Geste des knienden Kanzlers aus?
� ist eine Entschuldigung � zeigt Trauer gegenüber den Opfern
� ist ein Zeichen der Unterwürfigkeit � soll von der Kriegsschuld Deutschlands ablenken
� Willy Brandt zeigt mit dieser Geste zeigen, dass
� „Durfte Brandt knien?“ In einer Umfrage des Spiegels bewerten 48 % der Befragten dieses Verhalten als übertrieben. 41 % hielten die Geste für angemessen. 11 % der Bür-ger hatten keine Meinung zum Thema. Bilde dir eine eigene Meinung und begründe sie.
� Ja, der Kniefall war richtig. � Nein. Brandt hätte nicht knien dürfen.
Begründung:
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5Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
AB 5: „Ermutigung meines politischen Strebens“ – Friedensnobelpreis für Willy Brandt
Am 20. Oktober 1971 beraten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages über den Haushalt. Plötzlich kommt Unruhe auf. Wenig später unterbricht der Bundestags-präsident Kai-Uwe von Hassel die Sitzung mit folgender Erklärung:
„Ich erhalte soeben die Nachricht, dass die Nobelpreiskommission des norwe-gischen Parlaments heute dem Herrn Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland den Friedensnobelpreis verliehen hat.“
Die Abgeordneten der SPD und FDP stehen auf und spenden Beifall. Einige Abgeordnete der CDU/CSU erheben sich ebenfalls spontan, der Rest der Fraktion aber bleibt sitzen. Ein Video-Dokument dazu findest du unter: http://www.youtube.com/watch?v=cRy-NzyLDBk
„Als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und im Namen des deutschen Volkes hat Willy Brandt seine Hand zur Versöhnung zwischen Völkern ausgestreckt, die lange Zeit Feinde waren. Im Geiste des guten Willens hat er außerordentliche Ergebnisse bei der Schaffung von Voraussetzungen für den Frieden in Europa erzielt.“
Begründung des Nobelpreiskomitees
� Als Willy Brandt die hohe Auszeichnung des Friedensnobelpreises erhält, bleiben viele CDU/CSU-Abgeordnete sitzen. Was wollen sie damit ausdrücken?
� In einem politischen Internetforum äußern sich verschiedene User zu Willy Brandt. Formuliere eine eigene Meinung
Meine Meinung:
� Bewerte die nachfolgende Aussage des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel:
„Am Ende war die Entspannungspolitik die Voraussetzung für die deutsche Einheit. Willy Brandt ist der eigentliche Vater der Einheit.“
„Die CDU hat Willy Brandts Ostpolitik zunächst massiv bekämpft. Es war eines der großen Verdienste Helmut Kohls, dass er die Brandtsche Außenpolitik aktiv und engagiert fortgeführt hat, trotz Widerständen in den eigenen Reihen.“
Stefan D.: Brandt hat zum Ansehen Deutschlands in der Welt beigetragen. Er war ein
bedeutender Politiker.
Ina K.: Der Kniefall in Warschau war über-flüssig, der Friedens-
nobelpreis auch.
Jan F.: Brandt hat sich für den Frieden in der Welt eingesetzt. Die Ostverträge
sind für mich erste Schritte zur deutschen Wiedervereinigung.
Meine Meinung:
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6Rolf Breiter: Willy Brandt – Leben und politische Bedeutung© Persen Verlag
Lösungen
AB 2: Stationen eines bewegten politischen Lebens
Aufgabe 1:a) richtig; b) falsch, c) falsch, d) richtig, e) richtig, f) falsch, g) falsch
Aufgabe 2:Geboren am 18.12.1913 in Lübeck, gestorben am 8.10.1992 in Unkel bei Bonn, 1930 Eintritt in die SPD, 1933 Flucht vor den Nazis nach Norwegen und Schweden, 1945 Rückkehr nach Deutschland, 1949 Mitglied des Deutschen Bundes-tages, 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin, 1964 Parteivorsitzender der SPD, 1969 Wahl zum Bundeskanz-ler, 1971 Verleihung des Friedensnobelpreis, 1976 Präsi-dent der Sozialistischen Internationale
AB 3: „Mehr Demokratie wagen“ – Willy Brandt wird Bundeskanzler
Aufgabe 1: Ankündigungen innenpolitischer Reformen: „Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach In-formation Genüge tun. Wir werden darauf hinwirken, daß durch Anhörungen im Bundestag, durch ständige Fühlung-nahme mit den repräsentativen Gruppen unseres Volkes und durch eine umfassende Unterrichtung über die Regie-rungspolitik jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Re-form von Staat und Gesellschaft mitzuwirken. (…)Wir werden dem Hohen Hause ein Gesetz unterbreiten, wodurch das aktive Wahlalter von 21 auf 18, das passive von 25 auf 21 Jahre herabgesetzt wird. Wir werden auch die Volljährigkeitsgrenze überprüfen. Mitbestimmung, Mit-verantwortung in den verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft wird eine bewegende Kraft der kommenden Jahre sein. Wir können nicht die perfekte Demokratie schaffen. Wir wollen eine Gesellschaft, die mehr Freiheit bietet und mehr Mitverantwortung fordert. (…)
Zu den Schwerpunkten der Wirtschafts- und Gesellschafts-politik dieser Bundesregierung gehört das Bemühen um eine gezielte Vermögenspolitik. Die Vermögensbildung in breiten Schichten – vor allem in Arbeitnehmerhand – ist völ-lig unzureichend; sie muß kräftig verstärkt werden. Wir wer-den ein langfristiges Programm des sozialen Wohnungs-baus aufstellen und mit den Ländern abstimmen. (…)Technischer Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung stellen ständig neue Anforderungen an die Mobilität aller Erwerbstätigen. Darum halten wir die Einführung eines Bil-dungsurlaubs für eine wichtige Aufgabe. (…) Die Arbeitssi-cherheit und die gesundheitliche Betreuung am Arbeits-platz werden ausgebaut. Die Bundesregierung wird um verstärkte Maßnahmen bemüht sein, die den Benachteilig-ten und Behinderten in Beruf und Gesellschaft, wo immer dies möglich ist, Chancen eröffnen. (…)Hinweise auf außenpolitische Reformen: Nur der Friede macht unsere Welt sicher; nur auf der Grundlage der Sicherheit kann der Friede sich ausbreiten. Diese Erkenntnis teilen wir mit den meisten Völkern dieser Erde. Die Bundesregierung ist entschlossen, dazu den
deutschen Anteil zu leisten im Bewußtsein ihrer besonde-ren Verantwortung in Europa und nach besten Kräften, die wir aber nicht überschätzen. Die Bundesregierung beab-sichtigt, in den Vereinten Nationen, in ihren Sonderorgani-sationen und in anderen internationalen Organisationen verstärkt mitzuarbeiten. Dies gilt auch für weltweite Ab-kommen der Abrüstung und Rüstungsbegrenzung, die zu-nehmend Bedeutung gewinnen.“
Aufgabe 2:Senkung des Wahlalters und der Volljährigkeitsgrenze, mehr Mitbestimmung und Freiheit für die Bürger, Vermö-gensbildung für Arbeitnehmer, sozialer Wohnungsbau, Einführung von Bildungsurlaub, Arbeitssicherheit und ge-sundheitliche Betreuung am Arbeitsplatz ausbauen, Be-nachteiligten und Behinderten Chancen eröffnen, internati-onale Friedenspolitik machen, Mitarbeit in UN, Abrüstung ermöglichen
AB 4: „Wenn Worte nicht ausreichen“ – Der Kniefall von Warschau
Aufgabe 1:Unter dem Schlagwort „Wandel durch Annäherung“ setzte sich die Regierung Brandt für eine neue Ostpolitik ein. Ziel dieses Konzeptes sind Friedenssicherung, gegenseitige Anerkennung und humanitäre Hilfen, wie z. B. Reiseer-leichterungen zwischen Ost und West. Durch die Unter-zeichnung des Moskauer Vertrages (1970), des War-schauer Vertrag (1970) und des Grundlagenvertrages (1972) mit der DDR werden die bestehenden Grenzen in Europa und die Existenz zweier deutscher Staaten aner-kannt.
Aufgabe 3:– ist eine Entschuldigung– zeigt Trauer gegenüber den Opfern
Aufgabe 4:Ja, der Kniefall war richtig. Begründung: Brandt ehrt mit dem Kniefall die ermordeten Juden. Er zeigt seine Trauer, bittet um Vergebung und übernimmt Verantwortung für das geschehene Unrecht.
AB 5: „Ermutigung meines politischen Strebens“ –Friedensnobelpreis für Willy Brandt
Aufgabe 1: Sie halten es nicht für richtig, Brandt mit dem Friedensno-belpreis zu ehren und drücken damit ihre Ablehnung ge-genüber der Entscheidung des Nobelpreiskomitees aus. Aufgabe 3:Die Aussage ist begründet. Die Entspannungspolitik hat zur Annäherung der beiden deutschen Staaten und zur Ab-kehr der Konfrontation von Ost und West beigetragen. Da-mit wurden Voraussetzungen für die Wiedervereinigung geschaffen.
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Quellenverzeichnis
Literatur
Willy Brandt: Erinnerungen. Frankfurt a. M.: Propyläen, 1989.Willy Brandt: Erinnerungen. Erw. Ausg. Berlin / Frankfurt a.M.: Ullstein, 1994. S. 214 f.Bahr, Egon: Ostwärts und nichts vergessen! Hamburg: VSA, 2012.Grebing, Helga: Willy Brandt. Der andere Deutsche. Paderborn: Wilhelm-Fink, 2008.Lorenz, Einhard: Willy Brandt. Deutscher – Europäer – Weltbürger. Stuttgart: Kohlhammer, 2012.Merseburger, Peter: Willy Brandt. 1913 – 1992. Stuttgart / München: dtv, 2002.Stern, Carola: Willy Brandt Hamburg: Rowohlt, 2002.Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung: Willy Brandt. Ein politisches Leben im 20. Jahrhundert. Ausstellung im Willy Brandt Haus Lübeck.
Internequellen
Lebenslaufwww.willy-brandt.de/willy-brandt/stationen-seines-lebens.html www.hdg.de/lemo/html/biografien/BrandtWilly/index.htmlwww.willy-brandt.dewww.willy-brandt-forum.com/index.php?id=108
Regierungserklärungwww.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0021_bra&object=pdf&st=&l=dewww.hdg.de/lemo/html/dokumente/KontinuitaetUndWandel_erklaerungBrandtRegierungserklaerung1969/index.html
Kniefall von Warschauhttp://www.focus.de/politik/ausland/tid-20661/willy-brandt-kniefall-am-abgrund-der-deutschen-geschichte_aid_579245.htmlhttp://suite101.de/article/der-beruehmte-kniefall-von-willy-brandt-vor-40-jahren-in-warschau-a94249 http://www.planet-wissen.de/laender_leute/polen/geschichte_polens/polen_kniefall.jsp http://www.spd-lkos.de/aktuell/nachrichten/2005/05474.php?y=&m=&tid=http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/68933/40-jahre-warschauer-vertrag-06-12-2010http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/18281/kniefall_vor_der_geschichte.html http://amyklai.net/24604/brandts-erinnerungen-4-der-kniefall.html
Nobelpreishttp://dtools.spd-glienicke.de/index.php?nr=12995&menu=1www.planet-wissen.de/politik_geschichte/persoenlichkeiten/nobelpreistraeger/www.oslo.diplo.de/contentblob/2039798/Galeriebild_gross/240278/Nobelpris_Bild_Brandt.jpgeinestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/506/nobelpreis_fuer_willy_brandt.html www.hdg.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KontinuitaetUndWandel/NeueOstpolitik/friedensnobelpreis.html www.hdg.de/lemo/objekte/pict/KontinuitaetUndWandel_urkundeNobelpreisBrandt/index.jpg www.wasistwas.de/geschichte/beruehmte-personen/artikel/link//d3ca8d6a18/article/1971-willy-brandt-erhaelt-den-friedensnobelpreis.htmlwww.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/550424/www.zeit.de/1971/44/friedensnobelpreis-fuer-willy-brandt http://www.youtube.com/watch?v=rp4jq7Ojb7E&feature=relatedwww.youtube.com/watch?v=GlYRTVrLIck
Bildnachweise
(S. 1) John F. Kennedy meeting Willy Brandt (Ausschnitt) 1961: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5f/Willy_Brandt.jpg; von Marion S. Trikosko [Public domain], via Wikimedia Commons;
Quelle: Library of Congress
(S. 1) Brandt empfängt Kinder und Jugendliche 1971: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/98/Bundesarchiv_B_145_Bild-F033580-0032%2C_Bonn%2C_Brandt_empf%C3%A4ngt_
Kinder_und_Jugendliche.jpg; Bundesarchiv, B 145 Bild-F033580-0032 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons.Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland lizenziert. Namensnennung: Bundesarchiv, B 145 Bild-F033580-0032 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA
(S. 2) Porträt Willy Brandt 1980: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/Bundesarchiv_B_145_Bild-F057884-0009%2C_Willy_Brandt.jpg; Bundesarchiv,
B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons.Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland lizenziert. Namensnennung: Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA
(S. 4) Der Kniefall von Warschau 1970: SPIEGEL Titelbild Nr. 51/1970
(S. 5) Porträt Willy Brandt 1980: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/37/Haus_der_Geschichte_2009c.jpg; von Holger.Ellgaard (Eigenes Werk) [GFDL
(http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons.Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert.
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n.de/polito.de/contentbloiegel.de/static/toemo/html/DasGeemo/objekte/pic
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