selbstevaluation an hessischen europaschulen 2014/ … · 2015-12-27 · jahrgangsübergreifende...
Post on 18-Sep-2018
213 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
2014/ 2015
Textorschule, Frankfurt am Main
„Jahrgangsübergreifendes Kunstprojekt –
Kinder lernen von Kindern
>>Europa und seine Künstler<<“
Verantwortliche Lehrkräfte:
Eva Godel
Nina von Hillebrandt
Johanna Reerink
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
1
Inhaltsverzeichnis Seite
1 Kurzfassung zum Evaluationsbericht 2
2
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.8
Beschreibung des Projektes
Rahmenbedingungen und Ziele
Beschreibung der Aktivitäten bzw. der Unterrichtseinheit/ des
Unterrichtsprojekts
Bezug zum Schulentwicklungsprogramm „Hessische Europaschulen“
Bezug zum Europäischen Curriculum
Erfolgskriterien/ Indikatoren
Evaluationsmethode
Auswertung und Darstellung der Daten
Auswertung/ Interpretation der Daten
4
4
4
7
8
10
11
13
22
3
Reflexion
Was ist gelungen?
Welche Probleme sind aufgetreten?
Was war überraschend?
35
4
Vorausblick
Was soll beibehalten werden?
Was soll verändert werden?
Welche weiteren konkreten Vorhaben ergeben sich?
40
5 Literatur-/ Quellenverzeichnis 42
6
6.1
6.2
Anhang
Aktionsplan „Große Evaluation“
Fotodokumentation
43
43
45
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
2
1 Kurzfassung zum Evaluationsbericht
Schule: Textorschule, Frankfurt am Main
Schulform: Grundschule (Europaschule), Jahrgang 1-4
Schuljahr: 2014/ 2015
Jahrgang: 1. und 3. Schuljahr (1d, 1e, 3b)
Vorhaben: Jahrgangsübergreifende Auseinandersetzung mit
europäischen Künstlern
Bezug zum
Europäischen Curriculum: Kulturelle und ästhetische Bildung
Zeitraum: September 2014 bis Juli 2015
Thema des Projekts: „Jahrgangsübergreifendes Kunstprojekt – Kinder lernen
von Kindern >>Europa und seine Künstler<<
Ziele: Kulturelle und ästhetische Auseinandersetzung
im jahrgangsübergreifenden Unterricht
Rechtfertigung der Ziele: Kulturelle und ästhetische Bildung
Sehen, Wahrnehmen und Erfahren
Planen, Gestalten und Handeln
Verstehen, Begreifen und Erklären
Lehrer-, Schüleraktivitäten: Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 und 3
werden unter der Leitung der beteiligten Lehrkräfte
regelmäßig zusammengeführt. Es findet eine jahrgangs-
übergreifende Auseinandersetzung mit europäischen
Künstlern statt.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
3
Evaluationsfrage: Welche Möglichkeiten eröffnen sich für die Schülerinnen
und Schüler in einem jahrgangsübergreifenden
Kunstunterricht?
Erfolgskriterien: Die Schülerinnen und Schüler können in einem
jahrgangsübergreifenden Kunstunterricht von- und
miteinander lernen.
Indikator: Der Großteil der Schülerinnen und Schüler bewertet den
gemeinsamen Kunstunterricht positiv.
Datenerhebung/ Schüler-Fragebögen Evaluationsmethode:
Fotodokumentation
Künstlermappen (Portfolios) Ergebnisse: Annäherung an/ Auseinandersetzung mit
europäischen Künstlern
Jahrgangsübergreifende Gemeinschaftsprojekte
Stärkung sozialkommunikativer Kompetenzen
(kommunikativ und kooperativ handeln)
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
4
2 Beschreibung des Projektes
2.1 Rahmenbedingungen und Ziele
Die Textorschule ist eine Grundschule in Frankfurt/ Sachsenhausen mit derzeit 445
Schülerinnen und Schülern und 28 Lehrkräften. Seit 1997 führt die Schule den Titel
„Hessische Europaschule“. Schulorganisation sowie Unterrichtsinhalte richten sich nach
dem Europäischen Curriculum Hessischer Europaschulen.
Das diesjährige Evaluationsthema (Schuljahr 2014/ 2015) der Textorschule „Jahrgangs-
übergreifendes Kunstprojekt - Kinder lernen von Kindern >>Europa und seine
Künstler<<“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 und 3. Involviert
sind insgesamt drei Klassen, eine dritte sowie zwei erste Klassen. Das daraus
hervorgehende Anliegen besteht darin, dass Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen
1 und 3 von- und miteinander lernen, indem sie sich in einem jahrgangsübergreifenden
Kunstunterricht zusammenfinden und sich dem Thema „Europa und seine
Künstler“ annähern.
2.2 Beschreibung der Aktivitäten bzw. der Unterrichtseinheit/ des Unterrichtsprojekts
Für das Schuljahr 2014/ 2015 wurde ein Unterrichtsvorhaben geplant, das zwei erste
Klassen sowie eine dritte Klasse im Fach Kunst zusammenführt. Die Schüleranzahl setzte
sich wie folgt zusammen: 22 Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse und 47
Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen. Die beteiligten Lehrkräfte trafen sich
regelmäßig, damit bereits im Vorfeld gemeinsame Ziele, Anliegen, Wünsche etc. diskutiert
und schließlich festgelegt werden konnten.
Der Anspruch an die dritte Klasse bestand u.a. darin, dass die Schülerinnen und Schüler
vielmehr als Experten fungieren, indem sie sich verstärkt mit dem Halten von Referaten und
der damit verbundenen Aufbereitung auseinandersetzen. Das Hessische Kerncurriculum für
Hessen führt in diesem Zusammenhang an, dass den Schülerinnen und Schülern bereits in
der Grundschule Möglichkeiten geboten werden müssen, in denen Kommunikations-
prozesse Berücksichtigung finden. Dies führt mitunter dazu, dass sich die Kinder möglichst
selbstständig Wissensquellen erschließen, indem sie sich über verschiedene Medien dem
jeweiligen Thema annähern und dieses für die Zuhörer ansprechend vorbereiten.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
5
Das Unterrichtsvorhaben begann zunächst damit, dass die Lehrkräfte mit den Schülerinnen
und Schülern eine gemeinsame Auswahl europäischer Künstler vornahmen:
Europäische Künstler
Geburtsort - zugeordnetes
europäisches Land
Aktivitäten
Friedensreich
Hundertwasser
(1928 - 2000)
Österreich
„Wir gestalten eine
Hundertwasser-Stadt“
Paul Klee
(1879 - 1940 )
Schweiz
„Wir fertigen Formenfelder auf
dem Schulhof an“
Leonardo da Vinci
(1452 - 1519)
Italien
„Wir lernen da Vincis Mona
Lisa kennen“
Claude Monet
(1840 - 1926)
Frankreich
„Wir arrangieren einen
Seerosenteich und besuchen
die Monet- Ausstellung im
Städel-Museum“
Tove Jansson
(1914 - 2001)
Finnland
„Wir begeben uns auf die
Spuren der Mumins“
Pablo Picasso
(1881 - 1973)
Spanien
„Wir begeben uns auf die
Spuren von Dora Maar“
Zu jedem Künstler fand sich eine Referatsgruppe zusammen, die aus drei bis vier
Schülerinnen und Schülern bestand. Den Kleingruppen wurden seitens der Lehrkräfte
Medienboxen, bestehend aus Büchern, Zeitschriften, Bildmaterial, CDs und DVDs,
Plakaten, Stiften etc. zur Verfügung gestellt.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
6
Die anknüpfende Arbeitsphase kennzeichnete sich u.a. durch regelmäßige Besuche des
Computerraumes der Textorschule. Eigenverantwortlich konnten sich die Gruppen den
Themen/ Inhalten nähern, indem sie sich intensiv mit der Ausgestaltung der Referate
auseinandersetzten. In diesem Zusammenhang wurden die Schülerinnen und Schüler der
dritten Klasse dahingehend sensibilisiert, dass sich die Recherche im Internet
ausschließlich auf ausgewählte Internetseiten beschränken sollte. Die Arbeitsphasen boten
zudem Gelegenheiten, wichtige Informationen in altersgerechten Büchern und auf
Internetseiten nachzulesen, geeignetes Material auszudrucken und/ oder zu kopieren,
wichtige Textstellen zu markieren sowie Plakate stimmig auszuarbeiten und für die
Erstklässler sowie Mitschüler zu gestalten. Des Weiteren wurden die schriftlich erarbeiteten
Beiträge in den Kleingruppen zusammengetragen, Verantwortlichkeiten verteilt und das
Präsentieren geübt. Hierbei profitierten die Schülerinnen und Schüler von ihren
Vorerfahrungen zuvor gehaltener Referate. Außerdem lernten die Kinder der dritten Klasse
Evaluationsmethoden kennen, die im Anschluss an den Theorie- und den Praxisteil
erfolgten. Ein von den Lehrkräften abgestimmter Zeitplan diente der Orientierung und trug
dazu bei, verbindliche Zusammenkünfte aller Beteiligten sicherzustellen. Die Präsentationen
fanden rotierend in den Klassenräumen statt, wobei unterschiedliche Klassen-
konstellationen Berücksichtigung fanden. Dem theoretischen Teil folgte fortwährend, in
Form von kleineren praktischen Übungen, eine Annäherung an die wesentlichen
stilistischen Merkmale des jeweiligen Künstlers. Diese wurden gemeinsam mit einem
Handout in den persönlichen Künstlermappen eines jeden Kindes gesammelt und somit
festgehalten. Der Ergebnissicherung in den Künstlermappen folgte ferner eine
praxisorientierte Arbeitsphase, in der den Schülerinnen und Schülern aller Klassen eine
Vertiefung folgender Kompetenzbereiche gewährleistet wurde:
Sehen, Wahrnehmen und Erfahren
Planen, Gestalten und Handeln
Verstehen, Begreifen und Erklären1
1 Hessisches Kultusministerium 2010, S.12.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
7
2.3 Bezug zum Schulentwicklungsprogramm „Hessische Europaschulen“
Handlungs- und projektorientierte Unterrichtsformen sowie deren Reflektion und Evaluation
lassen sich als gewichtige Leitziele Hessischer Europaschulen deklarieren, die in dem
beschriebenen Unterrichtsvorhaben Berücksichtigung fanden.2
Gemeinsame Lehr- und Lernprozesse konnten, in Anlehnung an das Schulentwicklungs-
programm des Landes Hessen (2010), realisiert werden und charakterisierten sich
fortwährend handlungs- und projektorientiert. Die Schülerinnen und Schüler der dritten
Klasse bereiteten verschiedene Künstlerprojekte selbstständig vor und präsentierten den
Mitschülern und Erstklässlern ihre individuellen Gruppenergebnisse. Im Anschluss folgte
eine praktische Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen.
„Transparenz, Kommunikation und Kooperation innerhalb der Schulgemeinde und
nach außen sind Voraussetzungen der pädagogischen Arbeit.“3
Ausstellungen und Präsentationen fanden während des Projektzeitraumes an und in
unterschiedlichen Orten der Textorschule (Schulgarten, Schulflure, Klassenräume und
Schulhof) statt und ermöglichten Schülern, Lehrern sowie Eltern Einblicke in das
Unterrichtsgeschehen bzw. in die einzelnen Projekte. Stellwände, Plakate, die
Künstlerschnur im Treppenhaus, Kreidezeichnungen auf dem Schulhof und ein
„Seerosenteich“ im Schulgarten usw. ließen die Schulgemeinde stetig und über den
gesamten Zeitraum des Unterrichtsvorhabens hinweg „teilhaben“.
Dadurch ergaben sich zudem authentische Kommunikationssituationen, die zu einem
gegenseitigen Austausch anregten.4
Kooperative Zusammenarbeit erfolgte u.a. zwischen den verantwortlichen Lehrkräften, den
Kleingruppen der dritten Klasse, der dritten und den beiden ersten Klassen sowie weiteren
Klassen und einzelnen Lehrkräften, die zuweilen eingebunden wurden und folglich
miterleben konnten, auf welchen Spuren Europäischer Künstler sich die beteiligten Klassen
zum jeweiligen Zeitpunkt befanden.
2 Vgl. Hessisches Kultusministerium (Hrsg.) 2010, S.14.
3 ebd.
4 Vgl. Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.28.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
8
2.4 Bezug zum Europäischen Curriculum
Im Sinne des Leitbildes Hessischer Europaschulen geht es in unserem nachfolgend
beschriebenen Unterrichtsvorhaben u.a. darum, soziales Lernen, ästhetische Bildung sowie
gemeinsame Kreativität zu ermöglichen. Ebenso gilt es Lernprozesse, bezugnehmend auf
die Leitziele Hessischer Europaschulen, zu initiieren, bei denen die beteiligten Schülerinnen
und Schüler mitgestaltend agieren und ihre persönliche und kollektive Identität entwickeln
bzw. weiterentwickeln können.5
Das Unterrichtsvorhaben „Jahrgangsübergreifendes Kunstprojekt – Kinder lernen von
Kindern >>Europa und seine Künstler<<“ lässt sich dem Bildungsbereich „Kulturelle und
Ästhetische Bildung“ zuordnen, der im Europäischen Curriculum festgehalten wird. Dieser
fördert „ein Bewusstsein für das lokale, nationale und europäische Kulturerbe und dessen
Stellung in der Welt“, und „die Fähigkeit, seine eigenen kreativen und künstlerischen
Äußerungen mit denen anderer zu vergleichen und soziale und wirtschaftliche
Möglichkeiten einer kulturellen Aktivität zu erkennen und umzusetzen“. 6 Die daraus
hervorgehenden Chancen lassen sich insbesondere in der Persönlichkeitsentwicklung, der
Stärkung von Selbstbewusstsein, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit ausmachen.7
Des Weiteren geht es in unserem Unterrichtsvorhaben um die Stärkung personaler,
fachlich-methodischer, sozial-kommunikativer sowie aktivitäts- und umsetzungsorientierter
Kompetenzen. Bei der Stärkung personaler Kompetenzen gilt es, Schülerinnen und Schüler
möglichst nachhaltig für kulturelle und ästhetische Praxis zu begeistern. Bei den fachlich-
methodischen Kompetenzen steht das schöpferisch-kreative Gestalten im Vordergrund.
Sozial-kommunikative Kompetenzen ermöglichen, dass die Schülerinnen und Schüler
kommunikativ und kooperativ handeln, sich mit anderen auseinandersetzen und
beziehungsorientiert verhalten. Grundlegende Haltungen wie z.B. Offenheit, Neugierde oder
Eigeninitiative bei der Umsetzung kreativer Projekte können aktivitäts- und umsetzungs-
orientierte Kompetenzen fördern. 8
5 Vgl. Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S. 9.
6 Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.16 , zit.n. Empfehlung des
Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zu Schlüsselkompetenzen für lebensbegleitendes Lernen, Amtsblatt der Europäischen Union, L 394/10 DE (30.12.2006). 7 Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.16, zit.n. Bildungsstandards im Fach
Deutsch für den Mittleren Schulabschluss Beschluss der Kultusministerkonferenz (4.12.2013) S.6. 8 Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.18ff.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
9
Der Bezug zum Europäischen Curriculum wird für die Schülerinnen und Schüler der ersten
und dritten Klassen u.a. in Form von Bildbetrachtungen, Rollenspielen, Arbeiten mit
unterschiedlichen Materialien, Präsentationen, Ausstellungen sowie dem Besuch eines
Museums sichergestellt. Ebenso werden Möglichkeiten geboten, dass die Schülerinnen und
Schüler aktiv in Lehr- und Lernprozesse eingebunden werden, mitgestaltend agieren und
Verantwortung übernehmen.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
10
2.5 Erfolgskriterien/ Indikatoren
Erfolgskriterien Indikatoren (I)
Die Lehrkräfte realisieren verbindliche
Treffen
Es finden regelmäßige Treffen der
beteiligten Lehrkräfte statt (I 1)
Die Zusammenarbeit der beteiligten
Lehrkräfte verläuft erfolgreich
Planungs-, Durchführungs- und
Evaluationsprozesse werden durch einen
Aktionsplan sichergestellt (I 2)
Die Schülerinnen und Schüler der 3.
Jahrgangsstufe und die zuständige
Lehrkraft bereiten sich auf die
bevorstehende Unterrichtseinheit vor
Die Schülerinnen und Schüler der 3.
Jahrgangsstufe und die zuständige
Lehrkraft erarbeiten sich die
Unterrichtseinheit (I 3)
Gruppeneinteilung
Themenvergabe
Materialsichtung
Recherche
Informationen aufbereiten
Vorträge erstellen
Präsentieren üben
Die Schülerinnen und Schüler der 3.
Jahrgangsstufe vermitteln ihr selbst
erarbeitetes Wissen
Die Schülerinnen und Schüler der 3.
Jahrgangsstufe präsentieren in
Kleingruppen ihre Arbeitsergebnisse (I 4)
Die Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufen 1 und 3 werden
jahrgangsübergreifend gestalterisch tätig
Jahrgangsübergreifende Aktionen finden
statt/ Materialien liegen vor (I 5)
Die Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufen 1 und 3 erfahren eine
Wertschätzung und Würdigung ihrer
Arbeitsergebnisse
Gemeinsame Betrachtung der Arbeits-
ergebnisse/ Feedbackrunde/ Ausstellung
der Kunstwerke in den Klassenräumen, im
Schulhaus sowie auf dem Schulhof (I 6)
Die Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufen 1 und 3 gestalten ihre
Künstlermappen
Arbeitsergebnisse sind in der
Künstlermappe festgehalten (I 7)
Evaluation Ausgefüllte Fragebögen liegen vor (I 8)
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
11
2.6 Evaluationsmethode
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
13
2.7 Auswertung und Darstellung von Daten Auswertung Frage 1: Wie hat dir das Thema „Europäische Künstler“ gefallen?
Anzahl der Gesamtstimmen in Prozent
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht so gut Gar nicht gut
An
zah
l d
er
Sch
üle
rsti
mm
en
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
Sehr gut 67%
Gut 28%
Es geht so 5%
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
14
Auswertung Frage 2: Wie haben dir die Referate/ Projekte gefallen?
Friedensreich Hundertwasser
Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
65%
27%
6% 2%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
65%
27%
5% 1% 2%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
Gar nicht gut
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
15
Paul Klee Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
62%
36%
2%
Sehr gut Gut Es geht so
54% 33%
10% 3%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
16
Leonardo da Vinci
Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
57% 33%
10%
Sehr gut Gut Es geht so
68%
30%
2%
Sehr gut Gut Es geht so
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
17
Claude Monet
Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
71%
21%
6% 2%
Sehr gut Gut
Es geht so Gar nicht gut
65%
24%
6% 3% 2%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
Gar nicht gut
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
18
Tove Jansson
Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
81%
14%
2% 3%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
79%
19%
2%
Sehr gut Gut Es geht so
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
19
Pablo Picasso Referat:
Projekt:
Referat: Projekt:
0
5
10
15
20
25
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Sehr gut Gut Es geht so Nicht sogut
Gar nichtgut
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
73%
19%
6% 2%
Sehr gut Gut
Es geht so Nicht so gut
55% 32%
11%
2%
Sehr gut Gut
Es geht so Gar nicht gut
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
20
Auswertung Frage 3: Wusstest du vorher schon etwas über diese Künstler?
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Sehr viel Viel Ein bisschen Wenig Gar nichts
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
8%
11%
40%
17%
24%
Sehr viel Viel Ein bisschen Wenig Gar nichts
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
21
Auswertung Frage 4: Willst du gerne mehr über Europäische Künstler wissen?
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Viel mehr Mehr Ein bisschen Nicht mehr Gar nichtmehr
Klasse 1d
Klasse 1e
Klasse 3b
43%
19%
30%
8%
Viel mehr Mehr Ein bisschen Nicht mehr
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
22
2.8 Auswertung/ Interpretation der Daten
Die Grundlage unserer Datenerhebung bilden die Schülerfragebögen, die allen beteiligten
Klassen am Ende der Unterrichtseinheit vorgelegt wurden. Diese beinhalten fünf
verschiedene Fragestellungen rund um das Thema „Europäische Künstler“, von denen die
zweite Frage mehrfach unterteilt ist. Während es sich bei den ersten vier Fragestellungen
um geschlossene Fragen handelt, weist die letzte Frage einen offenen Charakter auf, der
die Schülerinnen und Schüler zum freien Schreiben/ Antworten animiert. Eine mit einem
Stern gekennzeichnete Zusatzfrage bietet die Möglichkeit (auf freiwilliger Basis), Wünsche,
Anliegen, Lob, Kritik, Ideen etc. aufzuschreiben. Bei den geschlossenen Fragen können die
Kinder zwischen verschiedenen Smiley-Symbolen (positiv - neutral - negativ) wählen, indem
sie an die entsprechende Stelle innerhalb der Tabelle ein Kreuz setzen. Insbesondere den
Erstklässlern bieten die vertrauten Smiley-Symbole einen Anreiz zur Bearbeitung der
Fragebögen und begünstigen eine selbstständige Auseinandersetzung mit dem gewählten,
für viele Kinder anspruchsvollen, Format. In den beiden ersten Klassen werden die Fragen
dennoch laut vorgelesen und gemeinsam besprochen.
Die Drittklässler sind bereits erfahren im Umgang mit Fragebögen dieser Art und haben
gelernt, Tabellen eigenständig zu lesen und zu bearbeiten. Sinnvoll erscheint, dass die
einzelnen Projekte noch einmal zusammengetragen werden und somit für alle Schülerinnen
und Schüler präsent sind.
Die Säulendiagramme in 2.7 (Auswertung und Darstellung von Daten) veranschaulichen
allesamt das Schülerfeedback zu den verschiedenen Fragestellungen und beziehen sich
auf das gesamte Unterrichtsvorhaben.
Die Klassen 1d, 1e sowie 3b wurden hierbei farblich unterschiedlich hervorgehoben. Die
Vertikalachse des Diagramms stellt dar, wie viele Schülerstimmen einer Klasse eine
bestimmte Kategorie gewählt bzw. eine bestimmte Wertung vorgenommen haben.
Die Kategorien der Fragen 1 und 2 unterteilen sich in „sehr gut“, „gut“, „es geht so“, „nicht
so gut“ und „gar nicht gut“ und werden auf der Horizontalachse abgebildet.
Die Kreisdiagramme machen hingegen - prozentual dargestellt - deutlich, wie die
Bewertung aller 63 Schülerinnen und Schüler ausfiel. An dieser Stelle merken wir an, dass
sechs Kinder an dem Bewertungsverfahren (Fragebögen) nicht teilnehmen konnten.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
23
Das erste Säulendiagramm widmete sich der Fragestellung „Wie hat dir das Thema
„Europäische Künstler“ gefallen?“. Hier fällt auf, dass ausschließlich die ersten drei
Kategorien von „sehr gut“ bis „es geht so“ angekreuzt wurden, wobei der Großteil der
Schülerinnen und Schüler (42 Stimmen) die Kategorie „sehr gut“ wählte. Dies wird vor allem
durch die Prozentangabe im Kreisdiagramm sichtbar. 67% der hier beteiligten Schülerschaft
vergab die Wertung „sehr gut“, 28% „gut“ und lediglich 5% stimmten mit „es geht so“.
Die Diagramme unterstreichen damit den Eindruck, den wir Lehrkräfte während des
gesamten Vorhabens gewonnen haben. Das Thema „Europäische Künstler“, welches
sowohl eine theoretische als auch praktische Ausrichtung hatte, fand folglich viel Zuspruch
und großes Interesse und wurde von der Mehrheit in der von uns gewählten
Evaluationsmethode bestätigt. Rückmeldungen der Kinder sowie eigene Beobachtungen
bekräftigen, dass der gemeinsame Kunstunterricht über den gewohnten Klassenverband
hinaus Neugierde weckte, Spannung auf die nächsten Themen und Begegnungen erzeugte
und große Anerkennung fand.
Die zweite Frage des Schülerfragebogens lautete „Wie haben dir die Referate/ Projekte
gefallen?“. Aufgrund der sechs verschiedenen Künstler (Friedensreich Hundertwasser, Paul
Klee, Leonardo da Vinci, Claude Monet, Tove Jansson und Pablo Picasso) wurde diese
mehrfach unterteilt und wertet sowohl die Referate, als auch die Projekte im Einzelnen aus.
Im Säulendiagramm wird sichtbar, dass das Referat zu Friedensreich Hundertwasser von
den meisten Schülerinnen und Schülern der drei Klassen als „sehr gut“ eingestuft wurde.
Dies entspricht 41 von 63 Stimmen und macht damit die Mehrheit aus. Auch hier wird
deutlich, dass vorwiegend die Kategorien „sehr gut“ und „gut“ gewählt wurden. Lediglich vier
Kinder entschieden sich für die Bewertung „es geht so“ und ein Schüler der dritten Klasse
stimmte mit „nicht so gut“. Das ergänzende Kreisdiagramm veranschaulicht darüber hinaus,
dass es sich hierbei um insgesamt 65% der Kinder handelte, die die Kategorie „sehr
gut“ wählten, 27% entschieden sich für „gut“, 6% für „es geht so“ und nur 2% für „nicht so
gut“. Das Säulendiagramm, das das Projekt zu Friedensreich Hundertwasser abbildet, stellt
dar, dass 41 Kinder den Praxisteil als „sehr gut“, 17 als „gut“, drei als „es geht so“, ein Kind
als „nicht so gut“ und eines als „gar nicht gut“ eingestuft haben. Im Kreisdiagramm wird die
Kategorie „sehr gut“ mit 65% hervorgehoben. 27% entschieden sich für „gut“ und lediglich
8% stimmten für die letzten drei Kategorien.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
24
Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler der Klassen 1d, 1e und 3b hatte große Freude
bei der Bearbeitung und Gestaltung von Plastikflaschen, die in Anlehnung an die Häuser
von Friedensreich Hundertwasser geformt (u.a. mit Pappmaschee sowie bunten Wasser-
malfarben) und im Anschluss im Erdgeschoss der Textorschule mit dem Titel: „Wir
gestalten eine Hundertwasser-Stadt“ ausgestellt wurden. Jeder war hierbei unverzichtbarer
Teil eines Ganzen und trug mit seinem individuell gestalteten Haus dazu bei, dass die
Werke aus drei verschiedenen Klassen zusammengetragen wurden und dadurch eine
mannigfaltige Stadt entstand. Die Kinder bestimmten eigenverantwortlich, welcher Platz
innerhalb des gemeinsamen Gesamtkunstwerks passend erschien. Hierbei war zudem ein
dynamischer Prozess zu beobachten, da die Schülerinnen und Schüler im Verlauf des
Ausstellungszeitraumes des Öfteren die Position der Häuser und damit auch das Stadtbild
veränderten.
Das nächste Säulendiagramm bezieht sich auf das Paul Klee-Referat. Hier wird abgebildet,
dass insgesamt 38 Kinder das Referat mit „sehr gut“, 22 mit „gut“ und drei mit „es geht
so“ bewerteten. Prozentual dargestellt stimmten 62% der Schülerinnen und Schüler mit
„sehr gut“, 36% mit „gut“ und 2% mit „es geht so“ ab. Bei dem Projekt „Wir fertigen
Formenfelder auf dem Schulhof an“ fällt im Säulendiagramm auf, dass 34 Kinder die
Kreidezeichnungen nach Paul Klee, mit denen wir gemeinsam den Schulhof gestalteten, als
„sehr gut“ einstuften. 21 Schülerinnen und Schüler wählten die Kategorie „gut“, sechs
entschieden sich für „es geht so“ und zwei für „nicht so gut“. Im Kreisdiagramm wird
deutlich, dass mehr als die Hälfte aller beteiligten Kinder (54%) die Kreideaktion mit „sehr
gut“ beurteilten, 33 % empfanden sie als „gut“, 10% als „es geht so“ und 3% als „nicht so
gut“. Bei der Aktion auf dem Schulhof bildeten stets Kinder aus den drei verschiedenen
Klassen eine Gruppe und widmeten sich mit anhaltendem Eifer und Anstrengungs-
bereitschaft den Kreidezeichnungen nach Paul Klee. Kommunikativ und kooperativ
handelnd entstanden farbenfrohe Formenfelder, bei denen sich jedes einzelne Kind
individuell einbringen konnte. Es wurden Formenfelder von Erst- als auch von Drittklässlern
eingezeichnet, Farben ausgewählt, Zuständigkeiten/ Verantwortlichkeiten diskutiert und
festgelegt sowie die Stärken jedes Einzelnen genutzt. Hier wurde mit viel Freude von- und
miteinander gelernt und sozialkommunikative sowie aktivitäts- und umsetzungsorientierte
Kompetenzen gestärkt.9
9 Vgl. Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.17.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
25
Das Säulendiagramm zu Leonardo da Vinci veranschaulicht, dass 43 Schülerinnen und
Schüler das Referat der Kategorie „sehr gut“, 19 „gut“ und lediglich ein Kind „es geht
so“ zuordneten. Im Kreisdiagramm wird durch die Prozentangabe erkennbar, dass 68% für
„sehr gut“, 30% für „gut“ und 2% für „es geht so“ stimmten. Bei dem Projekt wird im
Säulendiagramm dargelegt, dass sich 36 Kinder für die Kategorie „sehr gut“, 21 für
„gut“ und sechs für „es geht so“ entschieden. Das Kreisdiagramm bekräftigt, dass das
Projekt „Wir lernen da Vincis Mona Lisa kennen“ von 57% der gesamten Schülerschaft als
„sehr gut“, 33% als „gut“ und 10% als „es geht so“ bewertet wurde.
Der Großteil der Schülerinnen und Schüler zeigte sich während des ausführlichen Referates
der Drittklässler, in dem auf die Vielseitigkeit des Künstlers Leonardo da Vinci verwiesen
wurde, interessiert und geduldig. Die Referenten bemühten sich die Fülle an Informationen
verständlich wiederzugeben. Die Begeisterung und Faszination bei diesem Thema wurde
insbesondere durch das weltbekannte Ölgemälde der Mona Lisa ausgelöst. Sowohl Erst-
als auch Drittklässler berichteten in diesem Zusammenhang, dass sie das Original bereits
im Louvre angeschaut haben. Vor Beginn des praktischen Teils fand eine intensive
Bildbetrachtung statt, bei der sich die Schülerinnen und Schüler miteinander austauschten
und die Besonderheiten des Gemäldes zusammentrugen. Im Anschluss durften die Kinder
ihre eigene Mona Lisa gestalten.
Im nächsten Säulendiagramm wird das Referat von Claude Monet ausgewertet. Hier zeigt
sich, dass 45 Kinder dieses als „sehr gut“, 13 als „gut“, vier als „es geht so“ und ein Kind als
„gar nicht gut“ einstuften. Das Kreisdiagramm akzentuiert, dass 71% der beteiligten
Schülerinnen und Schüler das Referat als „sehr gut“, 21% als „gut“, 6% als „es geht so“ und
2% als „gar nicht gut“ beurteilten. Im zweiten Säulendiagramm liegt der Fokus auf dem
Projekt „Wir arrangieren einen Seerosenteich und besuchen die Monet-Ausstellung im
Städel-Museum“. 41 Kinder der beteiligten drei Klassen bewerteten es als „sehr gut“, 15 als
„gut“, vier als „es geht so“, zwei als „nicht so gut“ und ein Kind als „gar nicht gut“. Das
Kreisdiagramm stellt mit 65% heraus, dass das Projekt bevorzugt als „sehr gut“ angesehen
wurde. 24% der Schülerinnen und Schüler bezeichneten es als „gut“, 6% als „es geht so“,
3% als „nicht so gut“ und 2% als „gar nicht gut“.
Das gemeinsame Arrangement des Seerosenteichs und die damit verbundenen Aufgaben
bestanden darin, Pappteller mit Wasserfarben im Sinne Monets zu bemalen sowie
Seerosen aus Servietten zu falten. Die unterschiedlichen Falttechniken stellten für einige
Kinder eine hohe Anforderung dar. Durch den gemeinsamen Lernprozess gelang es jedoch,
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
26
dass sich die Drittklässler mit den Erstklässlern wie selbstverständlich zusammenfanden,
die einzelnen Arbeitsschritte mit ihnen ausführten und eine intensive Betreuung in Einzel-
sowie Kleingruppen boten („miteinander gestalten, voneinander lernen“10). Am Ende trugen
die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Arbeitsergebnisse zu einem Gemein-
schaftswerk zusammen und konnten mit Stolz und Freude dabei zusehen, wie der
Seerosenteich im Schulgarten der Textorschule immer größer und vielfältiger wurde. Die
Monet-Ausstellung, die zeitgleich im Frankfurter Städel stattfand, bot allen drei Klassen
Gelegenheit einen außerschulischen Lernort zu besuchen und Monets Werken näher zu
kommen. Die Klassen 1e und 3b besuchten die Ausstellung gemeinsam und nahmen
jahrgangsübergreifend an zwei unterschiedlichen Führungen teil („sich informieren,
verständigen und verstehen“11).
Im Säulendiagramm des Tove Jansson-Referates wird hervorgehoben, dass von 63
Kindern, 51 den Vortrag als „sehr gut“ ansahen, neun als „gut“, einer als „es geht so“ und
zwei als „nicht so gut“. Auch im Kreisdiagramm fällt auf, dass es sich um 81% der
Schülerschaft handelte, die die Kategorie „sehr gut“, 14% „gut“, 2% „es geht so“ und 3%
„nicht so gut“ wählten. Das nächste Säulendiagramm bewertet das Projekt „Wir begeben
uns auf die Spuren der Mumins“. Hier wird ersichtlich, dass 50 Kinder das Projekt als „sehr
gut“, 12 als „gut“ und ein Kind als „es geht so“ einstuften. Im Kreisdiagramm wird deutlich,
dass es sich um insgesamt 79% der Schülerinnen und Schüler handelt, die mit „sehr gut“,
19% für „gut“ und 2% für „es geht so“ stimmten.
Das hier ausgewertete Referat sowie das Projekt über die finnische Künstlerin und ihre
Kultfiguren „die Mumins“, wurden seitens der Schülerschaft im Vergleich zu allen anderen
Referaten und Projekten eindeutig favorisiert. Die nilpferdartigen Trollwesen wirkten auf die
Kinder besonders ansprechend. Einige berichteten, dass sie die Mumins bereits aus
Büchern sowie aus dem Fernsehen kannten. Hinzu kommt die besonders ausführliche und
anregende Präsentation des Referates mit einer Vielzahl an Anschauungsmaterialien (z.B.
Büchern, Bildern, Bettwäsche), die zur Begeisterung der Schülerinnen und Schüler
beitrug. Der Bezug zu Finnland, Tove Jansson und den Mumins wurde zudem durch das
Interview der Referenten mit unserer finnischen Kollegin verstärkt, die u.a. persönliche
Anekdoten zu den Figuren und über den Kult in Finnland erzählte sowie abschließend in
ihrer Muttersprache eine ausgewählte Textstelle aus einem Muminsbuch vorlas.
10
Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.23. 11
ebd. S.21.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
27
Außerdem fanden sich alle Klassen vor dem Smartboard zusammen, um gemeinsam
Mumins-Folgen anzuschauen. Die intensive Auseinandersetzung mit den Figuren trug
ferner dazu bei, dass die Erst- und Drittklässler Zeichnungen der Mumins mit einem
motivierenden Schreibanlass (Sprech- und Denkblasen zuordnen und niederschreiben)
ergänzten und sich ansatzweise in diese hineinversetzten. Die Aufgabe besaß einen hohen
Aufforderungscharakter und kann als eine Vorbereitung zum Entwickeln eigener
Bildergeschichten sowie Comics betrachtet werden.
Das Säulendiagramm zu Pablo Picasso veranschaulicht, dass 46 der Kinder das Referat als
„sehr gut“, 12 als „gut“, vier als „es geht so“ und ein Kind als „nicht so gut“ bewerteten. Im
Kreisdiagramm wird prozentual dargestellt, dass insgesamt 73% der Schülerinnen und
Schüler den Vortrag als „sehr gut“, 19% als „gut“, 6% als „es geht so“ und zwei Prozent als
„nicht so gut“ bezeichneten. Bei dem Projekt „Wir begeben uns auf die Spuren von Dora
Maar“ fällt im Säulendiagramm auf, dass dieses von 35 Kindern als „sehr gut“, von 20 als
„gut“, von sieben als „es geht so“ und von einem Kind als „nicht so gut“ eingestuft wurden.
55% der beteiligten Schülerinnen und Schüler gaben die Wertung „sehr gut“, 32% „gut“,
11% „es geht so“ und 2% „gar nicht gut“ ab (siehe Kreisdiagramm).
Die Auswertung und unsere Beobachtungen heben hervor, dass die Mehrheit der
Schülerschaft das Referat, als auch das Projekt anerkennend (mündlich sowie schriftlich)
bewertete. Die Kinder zeigten sich insbesondere über das Rollenspiel begeistert, dass sich
die Referenten selbstständig ausgedacht hatten und mit Stolz und Selbstbewusstsein ihren
Mitschülern und den Erstklässlern präsentierten („...Eigeninitiative bei der Umsetzung
kreativer Projekte“)12. Des Weiteren beschäftigten wir uns mit Picassos Muse Dora Maar,
wobei der Fokus auf der Betrachtung des Portraits bzw. auf dem Thema Mehrperspektivität
lag. Die Schülerinnen und Schüler versuchten mit Hilfe von verschiedenen Vorlagen ein
Portrait zu vervollständigen, das sich an Picassos Portraits anlehnt.
12
Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen 2010, S.17.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
28
Die dritte Frage des Schülerfragebogens lautete: „Wusstest du vorher schon etwas über
diese Künstler?“. In dem dazugehörigen Säulendiagramm wird abgebildet, dass sich die
meisten aller beteiligten Kinder (insgesamt 25 Schülerstimmen), für die Kategorie „ein
bisschen“ entschieden. Dies entspricht laut Kreisdiagramm 40% der Schülerschaft. 15
Kinder (24%) gaben an, dass sie „gar nichts“, elf (17%) „wenig“, sieben (11%) „viel“ und
fünf (8%) „sehr viel“ über die Künstler wussten. Hier fällt auf, dass nur bedingt ein
Vorwissen auf Seiten der Schülerschaft bestand, wobei an dieser Stelle zwischen den
verschiedenen Jahrgangsstufen unterschieden werden muss. Die Auswertung bestärkte
uns in unserem Vorhaben, im Kunstunterricht bereits ab der ersten Klasse Theorie und
Praxis miteinander zu verknüpfen.
Die vierte Fragestellung des Schülerfragebogens lautete: „Willst du gerne mehr über
Europäische Künstler wissen?“ Im Säulendiagramm wird abgebildet, dass 27 Kinder (43%)
„viel mehr“, 12 (19%) „mehr“, 19 (30%) „ein bisschen“ und fünf Kinder (8%) „nicht
mehr“ wissen wollten. Demnach besteht bei insgesamt 58 Schülerinnen und Schülern
(92%) der Klassen 1d, 1e und 3b Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung/
Fortsetzung mit dem Thema „Europäische Künstler“. 20 von 22 Drittklässlern befürworteten
dies, wenngleich sie während des Unterrichtsvorhabens vielmehr als Wissensvermittler
fungierten und mit einem erhöhten Arbeitsaufwand konfrontiert wurden. Die Motivation und
Begeisterung auf Seiten der Kinder während des gesamten Vorhabens, bestätigen das
Ergebnis und ermutigen uns, das Thema fortzuführen.
Die Gegenüberstellung von Referaten und Projekten macht deutlich, dass nicht nur die
praktische Auseinandersetzung, sondern insbesondere die Referate als äußerst positiv bzw.
immer (bis auf eine Ausnahme - vgl. Hundertwasser) besser bewertet wurden. Unser
Eindruck ist, dass die Erstklässler den Aufwand und die Vorbereitungen der Drittklässler in
hohem Maße schätzten. Gespräche in den Klassen bekräftigten diese Annahme bspw. mit
Angaben wie „die machen das für uns“, „die haben ja auch ganz viel gelesen und sich viel
Mühe gegeben“ oder „mir gefallen die Plakate und Bilder von den Kindern“. Die Würdigung
und Wertschätzung für die theoretische wie für die praktische Arbeit wurde des Öfteren im
Rahmen von Unterrichtsgesprächen unmissverständlich ausgedrückt.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
29
Die Schriftproben aus den Schülerfragebögen, die auf den folgenden Seiten abgebildet
wurden, ermöglichen exemplarisch eine Einsicht und halten darüber hinaus schriftlich fest,
wie die Klassen das gemeinsame Unterrichtsvorhaben erlebt haben bzw. was ihnen an der
Arbeit mit den anderen Klassen gefallen hat (fünfte Fragestellung).
Erkennbar wurde, dass die Schülerinnen und Schüler der ersten und der dritten Klassen
das Miteinander und die Hilfestellungen schätzten, Referate und Projekte zum Teil
differenziert bewerteten und die Begeisterung bzw. den Spaß in ihren Antworten darstellten.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
30
Rückmeldungen der Erstklässler
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
32
Rückmeldungen der Drittklässler
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
35
3 Reflexion Was ist gelungen? Was war überraschend? Welche Probleme sind aufgetreten? „Welcher Künstler kommt denn als nächstes?“...
Diese Frage wurde uns Lehrkräften des Öfteren in den letzten Monaten an der Textorschule
gestellt, sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von Kolleginnen und vereinzelten
Eltern.
Das gemeinsame Unterrichtsvorhaben „Jahrgangsübergreifendes Kunstprojekt - Kinder
lernen von Kindern >>Europa und seine Künstler<<“ lässt sich als ein bereicherndes Projekt
beurteilen, das im Schuljahr 2014/ 2015 mit insgesamt drei beteiligten Klassen durchgeführt
wurde. Das Zusammenführen von zwei ersten und einer dritten Klasse trug dazu bei, dass
Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters miteinander in Kontakt traten.
Schulanfänger sowie „erfahrene“ Grundschüler trafen sich regelmäßig, um erstmalig einen
gemeinsamen Kunstunterricht zu erleben bzw. jahrgangsübergreifend zu gestalten
(Indikator 5). Die Besonderheit war hierbei, dass die Drittklässler sich das jeweilige Thema
selbstständig erarbeiteten, „die Aktivitäten mehr auf Seiten der Schüler“13 lagen und sie
folglich als Experten für Europäische Künstler fungierten (Wissensvermittler), während die
Lehrkraft vielmehr die Rolle des Lernbegleiters einnahm (Indikatoren 3 und 4). Applaus, die
Frage- sowie Feedbackrunde und das Quiz am Ende eines jeden Referates gaben uns
neben den vorwiegend positiv ausgewerteten Schülerfragebögen Hinweise darauf, dass
das Projekt von der Schülerschaft begeistert angenommen und bewertet wurde. Im
anschließenden Praxisteil begaben sich die Kinder auf die Spuren des jeweiligen Künstlers
und offenbarten dabei zuvor Erlerntes. Zu jedem Künstler fertigten die Schülerinnen und
Schüler eine kleine praktische Übung an, die sie gemeinsam mit einem Handout in ihren
Künstlermappen sammelten. Darüber hinaus ergänzten sie eine eigens angefertigte
Europakarte, bei der die Künstler mit
zugehörigem Land und dessen Flagge
gestaltet und miteinander verbunden
wurden. Ein Globus im Klassenraum
diente der geografischen Orientierung.
Nach und nach füllten die Kinder ihre
Künstlermappen und bemühten sich sehr
diese zu vervollständigen (Indikator 7).
13
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung 2013, S.20.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
36
Bei den anknüpfenden größeren Kunstprojekten fiel mehrfach auf, dass die Schülerinnen
und Schüler der dritten Klasse während der praktischen Umsetzung Hilfestellungen
anboten, unterstützend wirksam wurden und dadurch zum Lernerfolg der Erstklässler
entscheidend beitrugen. An dieser Stelle möchten wir das Claude Monet-Projekt besonders
hervorheben, bei dem der Schwerpunkt auf anspruchsvollen Falttechniken lag. Die
Aufgabenstellung bestand darin, aus Servietten verschiedene Seerosen zu falten, die
nachher zu einem Gemeinschaftswerk (dem Seerosenteich) im Schulgarten zusammen-
getragen wurden und so auch vor der Schulgemeinde Anerkennung fanden (Indikator 6).
Die Drittklässler gaben mit viel Eifer ihr Wissen und Können weiter, leiteten die Erstklässler
vorbildlich und geduldig an und bildeten diese teilweise zu neuen Experten für die eigenen
Mitschüler aus.
Überraschend und erfreulich für uns war, dass wir weitere Klassen, vor allem bei den
Vorträgen, in die Projekte miteinbeziehen konnten und somit bis zu fünf Klassen gleichzeitig
am Geschehen teilnahmen. Hier kann außerdem hervorgehoben werden, dass die Zuhörer
(insbesondere die Erstklässler) äußerst aufmerksam, respektvoll und geduldig den
ausführlichen Referaten zuhörten. Die ausgewerteten Fragebögen am Ende des
Unterrichtsvorhabens bestätigen zudem, dass die Referate auffallend positiv bewertet
wurden (Indikator 8). Große Begeisterung fanden vor allem kreative Beiträge der
Referenten, die z.B. mit eigens ausgedachten Sketchen und Rollenspielen ihre Referate
ergänzten. Eine weitere Bereicherung war, dass wir im Rahmen des Tove Jansson-Themas
eine aus Finnland stammende Kollegin für den Vortrag gewinnen konnten. Mit Freude und
Authentizität berichtete sie von den finnischen Kultfiguren, den Mumins. Die Referenten
führten mit ihr ein Interview durch und überzeugten mit einer ergänzenden Mumins-
Ausstellung.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
37
Erfreut und dankbar waren wir zudem, dass einige Kollegen großes Interesse an unseren
Projekten zeigten und darüber hinaus Material aus dem eigenen Fundus anboten. Durch die
Veröffentlichung der einzelnen Künstler-Stellwände und die Aktualisierung der
Künstlerschnur im Schulflur konnte die Schulgemeinde jederzeit die „Reise durch
Europa“ mitverfolgen. Im Rahmen des Paul Klee-Projekts trug die Kreideaktion auf dem
Schulhof zur weiteren Transparenz und Beachtung unseres Unterrichtsvorhabens bei. Den
Kindern bereitete die gemeinsame Aktion sehr große Freude, sodass viele der beteiligten
Schülerinnen und Schüler die Kunstwerke nach Schulschluss fortsetzten und diese den
Eltern und Horterziehern mit Stolz präsentierten.
Erfreulich war, dass das Kennenlernen und Miteinander dazu führten, dass sich über den
Kunstunterricht hinaus, Beziehungen zwischen den Kindern unterschiedlichen Alters
intensivierten und das Sozialgefüge innerhalb der Schulgemeinde positiv beeinflusst
werden konnte. Einige Erstklässler berichteten sogar, dass neue Freundschaften in der
Parallelklasse und/ oder in der dritten Klasse geschlossen wurden.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
38
Als gelungen kann die Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Lehrkräften
bezeichnet werden, die Planungs-, Durchführungs- und Evaluationsprozesse stets
gemeinsam überwacht und begleitet haben sowie „Türen füreinander öffneten“. Im Sinne
eines kooperativen Unterrichts, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Rolle der
Lehrenden einnehmen und Wissen vermitteln, legten wir u.a. die Rahmenbedingungen fest,
planten das Unterrichtsvorhaben, begleiteten, unterstützten und beobachteten den
Lernprozess.14 Die Kooperation untereinander ermöglichte ein konstruktives Miteinander, in
das jeder seine eigenen Ideen und Stärken einbringen konnte. Die Arbeit mit Kolleginnen
verschiedener Jahrgangsstufen erwies sich als äußerst gewinnbringend und
abwechslungsreich (Indikatoren 1 und 2).
An dieser Stelle der Evaluation möchten wir nicht unerwähnt lassen, dass ein solches
Projekt neben den alltäglichen Anforderungen und Aufgaben mit einem hohen Zeitaufwand
und vielen organisatorischen Herausforderungen einhergeht. Für die große Schüleranzahl
(insgesamt 69 Schülerinnen und Schüler) benötigten wir gemeinsame Zeitfenster sowie
Räumlichkeiten, die allen Kindern ausreichend Platz boten. Neben gemeinsamen Phasen in
den verschiedenen Klassenräumen, fanden einige Referate im Treppenhaus/ Schulflur statt
und ermöglichten, dass auch weitere Klassen teilnehmen konnten und das Vorhaben aus
den Klassen heraus transportiert wurde. Anzumerken ist, dass die Geräuschkulisse des
Schultreppenhauses zuweilen das Präsentieren und damit verbundene Zuhören
erschwerte. Dennoch waren die Referenten und Zuhörer bestrebt, sich von den
Lärmverhältnissen nicht all zu sehr stören/ beeinflussen zu lassen.
Ebenso möchten wir hervorheben, dass jahrgangsübergreifende Projekte phasenweise eine
Bereicherung im Schulleben darstellen können, in denen die Kinder über einen bestimmten
Zeitraum hinweg aus ihrem gewohnten und vertrauten Umfeld heraustreten. Unser Eindruck
war, dass viele Kinder der gemeinsamen Unterrichtszeit entgegenfieberten, dem
Kunstunterricht mit Freude beiwohnten und die Abwechslung begrüßten. Zugleich zeichnete
sich nach einer längeren Projektphase ab, dass einige Schülerinnen und Schüler in den
gewohnten Klassenverband zurückkehren wollten. Dies betraf insbesondere die
Drittklässler, die aufgrund des erhöhten Arbeitsaufwandes, der neuen Verantwortung und
der damit verbundenen Expertenrolle anhaltend gefordert wurden.
14
Borsch 2009, S.110.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
39
Zusammenfassend lässt sich das Unterrichtsvorhaben „Jahrgangsübergreifendes
Kunstprojekt - Kinder lernen von Kindern >>Europa und seine Künstler<<“ als äußerst
erfolgreich bewerten (siehe dazu 2.5 Erfolgskriterien/ Indikatoren), da eine
jahrgangsübergreifende Auseinandersetzung mit Europäischen Künstlern stattfand und im
Sinne des Europäischen Curriculums eine kulturelle und ästhetische Bildung verwirklicht
wurde. Bezugnehmend auf die Evaluationsfrage „Welche Möglichkeiten eröffnen sich für
die Schülerinnen und Schüler in einem jahrgangsübergreifenden Kunstunterricht?“ kann
festgehalten werden, dass von- und miteinander gelernt und sozialkommunikative
Kompetenzen gestärkt wurden.
Durch jahrgangsübergreifende Gemeinschaftsprojekte gelang eine Auseinandersetzung mit
Europäischen Künstlern, in der Sehen, Wahrnehmen, Planen, Gestalten, Handeln,
Verstehen, Begreifen und Erklären im Fokus unterrichtlichen Geschehens stand und
kulturelle und ästhetische Bildung ermöglichte.15
15
Vgl. Hessisches Kultusministerium 2010, S.12.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
40
4 Vorausblick Was soll beibehalten werden? Was soll verändert werden? Welche weiteren
konkreten Vorhaben ergeben sich?
Das jahrgangsübergreifende Kunstprojekt ermöglichte einen projekt- und handlungs-
orientierten Unterricht, bei dem Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen bzw.
Klassenstufen Kunstunterricht miteinander erlebten. Wie bereits in der vorherigen Reflexion
beschrieben, gelang es gemeinsame Lernprozesse zu initiieren, die auch künftig
Berücksichtigung finden sollen. Die Wertschätzung sowie der Zuspruch auf Seiten der
Schülerschaft, auf die bereits in der Auswertung hingewiesen wurde, bestärkt uns darin,
zeitweilig Unterrichtsprojekte zu planen, die klassen- und/ oder jahrgangsübergreifend
erprobt werden können. Es geht dabei keineswegs um das Bilden fester Lerngruppen,
sondern um Unterrichtsarrangements, die Chancen bereithalten, in denen von- und
miteinander gelernt werden kann.
Es erscheint sinnvoll, ältere und jüngere Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines
Unterrichtsvorhabens zusammenzuführen, die sich beim Lernen gegenseitig unterstützen
und fordern können. Gerne möchten wir die derzeitigen Erstklässler als spätere Experten
bzw. Wissensvermittler einsetzen, sodass sie wiederum ihr erworbenes Wissen an die
jüngeren Schülerinnen und Schüler weitergeben (rotierendes System). Ebenso werden wir
versuchen, die beteiligten Klassen im folgenden Schuljahr (Jahrgang 2 und 4) erneut zu
einem jahrgangsübergreifenden Kunstunterricht zusammenzuführen, um uns gemeinsam
auf die Spuren weiterer Europäischer Künstler zu begeben.
Wünschenswert wäre zudem, Kolleginnen und Kollegen dafür zu gewinnen, unser
Unterrichtsvorhaben mit beliebigen Klassenkonstellationen zu erproben und ggf. zu
erweitern, wobei jederzeit auf zusammengestellte Unterrichtsmaterialien zurückgegriffen
und auf unsere Unterstützung gezählt werden kann. An dieser Stelle empfehlen wir
zunächst eine Zusammenarbeit von lediglich zwei Klassen aus unterschiedlichen
Jahrgängen, damit die Organisation und die gemeinsame Durchführung (insbesondere des
praktischen Teils) erleichtert werden. Die Vorträge der Referenten könnten dagegen vor
weiteren Klassen bzw. Jahrgängen erfolgen. Diese Möglichkeit hat sich als äußerst
gewinnbringend herausgestellt und motivierte die Referenten in hohem Maße. Darüber
hinaus kann festgehalten werden, dass sich die Größe der Referatsgruppen von bis zu
maximal vier Kindern bewährt hat.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
41
Lohnenswert erscheint zudem die Fortführung der Künstlermappen, die die Kinder über die
gesamte Grundschulzeit hinweg weiterführen und ergänzen können. Am Ende der vierten
Klasse kann folglich auf eine umfangreiche Sammlung zurückgegriffen werden. Denkbar ist
ebenso, diese künftig mit Künstlern über die europäischen Grenzen hinweg zu erweitern.
Ebenfalls beibehalten möchten wir die Ausstellung von Arbeitsergenissen der Schülerinnen
und Schüler, da diese Form der Veröffentlichung eine angemessene Wertschätzung und
Würdigung darstellt und die Schulgemeinde dazu einlädt „teilzunehmen“.
Durch die gemeinsame Arbeit in den vergangenen Monaten gelang es, die ästhetische
Bildung in den Fokus unterrichtlichen Geschehens zu rücken sowie kulturelle Themen und
Projekte zu ermöglichen. Die Begegnung der teilnehmenden drei Klassen der Textorschule
trug u.a. dazu bei, im schulischen Alltag neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsam
Kreativität zu erleben.
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
42
5 Literatur- und Quellenverzeichnis BORSCH, F.: Kooperatives Lehren und Lernen im schulischen Unterricht. Kohlhammer.
Stuttgart 2009.
HESSISCHES KULTUSMINISTERIUM (Hrsg.): Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue
Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe Kunst. Wiesbaden 2010.
HESSISCHES KULTUSMINISTERIUM/ GESELLSCHAFT FÜR EUROPÄISCHE BILDUNGSPROJEKTE E.V.
(Hrsg.): Europäisches Curriculum der Hessischen Europaschulen. Kompetenz-
orientiertes Curriculum für die Europäische Dimension und das Interkulturelle Lernen.
Weilburg 2010.
HESSISCHES KULTUSMINISTERIUM (Hrsg.): Hessische Europaschulen. Ein
Schulentwicklungsprogramm des Landes Hessen. Wiesbaden 2010.
KUTSCHBACH, D.: Kunst-Malbuch Claude Monet. Prestel Verlag. München 2006. SIEBEN-PRÖSCHEL, S: Picasso & Co. Praktische Anregungen für den Kunstunterricht in
der Grundschule Band 1. Auer Verlag. Donauwörth 2012.
STAATSINSTITUT FÜR SCHULQUALITÄT UND BILDUNGSFORSCHUNG (Hrsg.): Unterrichten in
jahrgangskombinierten Klassen. Auer Verlag. München 2013.
Internetquellen: http://www.textorschule.de/de/schulleben/europaschule/
http://de.hellokids.com/c_28342/ausmalbilder/die-mumins-zum-ausmalen/mumin-
ausmalbild http://www.ausmalbilder-kreativ-malvorlagen.de/bilder/kunst/mona-lisa.jpg http://www.zum.de/Faecher/Materialien/ludwig/vtuempling/klee/KLEE1H.GIF
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
43
6 Anhang 6.1 Aktionsplan „Große Evaluation“
Zeitraum Aktionen Zielsetzungen Ressourcen Verantwortlich-keiten
September 2014
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Konkretisierung des Themas und Zielsetzungen
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Oktober 2014
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Erstellung eines vorläufigen Zeitplans
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
November 2014
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Literatursichtung und Vorbereitung in Hinblick auf die Schreibwerkstatt
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Dezember 2014
Schreibwerkstatt Weilburg Teil 1 Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Evaluationskonzept erarbeiten/ Austausch/ Anleitung Austausch
Europäisches Curriculum/ Literatur/ Laptop etc.
Frau Godel Frau von Hillebrandt Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Januar 2015
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Vorabrecherche zu möglichen europäischen Künstlern
Deutsche National-bibliothek
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Februar 2015
Treffen der beteiligten Lehrkräfte Referate als Unterrichts-gegenstand
Austausch/ Sichtung Thema Referate im Sachunterricht als Heranführung auf die bevorstehende Unterrichtseinheit „Europa und seine Künstler“
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt Frau Godel Klasse 3b
März 2015
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Recherche/ Planung der Unterrichtseinheit/ Zusammenstellung der Medienboxen
Medienboxen Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
April 2015
Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Austausch in Hinblick auf die Durchführung der Unterrichtseinheit/ Projekte
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
44
Gruppenein-teilung/ Zuordnung der jeweiligen Künstler/ Erarbeitung und Vorbereitung der Referate/ Durchführung der Unterrichts-projekte
Referate vorbereiten
Medienbox, Plakate, Handout, Künstlermappe, diverse Materialien
Frau Godel Klasse 3b
Mai 2015
Treffen der beteiligten Lehrkräfte und Zusammen-führen der beteiligten Klassen
Erarbeitung und Vorbereitung der Referate/ Durchführung der Projekte (Friedensreich Hundertwasser und Paul Klee)
Medienbox, Plakate, Handout, Künstlermappe, diverse Materialien
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Juni 2015
Zusammen-führen der beteiligten Klassen Schreibwerkstatt Weilburg Teil 2 Besuch der Monet-Ausstellung im Städel Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Referate/ Durchführung der Projekte (Leonardo da Vinci und Claude Monet) Status Quo der Evaluation/ Arbeit am eigenen Bericht/ individuelle Beratung Außerschulischer Lernort/ vertiefende Auseinandersetzung mit dem Künstler Evaluation
Medienbox, Plakate, Handout, Künstlermappe, diverse Materialien
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt Frau Godel Frau von Hillebrandt Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Juli 2015 Juli, August, September 2015
Zusammen-führen der beteiligten Klassen Evaluationen in den Klassen 1d, 1e und 3b Treffen der beteiligten Lehrkräfte
Referate/ Durch-führung der Projekte (Tove Jansson und Pablo Picasso) Schülerfragebögen als Evaluations-methode Evaluationsbericht fertigstellen
Medienbox, Plakate, Handout, Künstlermappe, diverse Materialien Fragebögen für die Erst- und Drittklässler
Frau Godel Frau Reerink Frau von Hillebrandt
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
45
6.2 Fotodokumentation
Transparenz schaffen - Stellwände und Künstlerschnur im Schulflur/ Treppenhaus
„Spurensuche am Globus“
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
46
„Wir gestalten eine Hundertwasser-Stadt“ - Ausstellung im EG der Textorschule
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
47
„Wir fertigen Formenfelder auf dem Schulhof an“ - Kreideaktion nach Paul Klee
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
49
„Wir lernen die Mona Lisa kennen“
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
50
„Wir arrangieren einen Seerosenteich und besuchen die Monet-Ausstellung im Städel-Museum“
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
52
„Wir begeben uns auf die Spuren der Mumins“
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
53
„Wir begeben uns auf die Spuren von Dora Maar“
Textorschule Frankfurt am Main Selbstevaluation an Hessischen Europaschulen
55
Weitere Eindrücke aus der Künstlermappe und von den Referaten
top related