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Post on 26-Jan-2021
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INHALT
Bibliotheken bereichern die Gemeinde
Gemeindebibliotheken – mit Blick in die Zukunft
Schulbibliotheken – mehr Chancen fürs Lesen
Gemeindebibliotheken bieten mehr als eine Auswahl von Medien. Sie sorgen für
kulturelle und gesellschaftliche «Wellness» für alle Einwohnerinnen und Einwohner –
ein wichtiger Grund, um sich in der Gemeinde wohl zu fühlen und dorthin zu ziehen.
Aufbruch wird spürbar. Die Gemeindebibliotheken stellen sich für die Zukunft auf
und haben allen Grund, optimistisch zu sein. Fünf kompetente und engagierte Frauen
haben neu die Verantwortung übernommen und wollen die Zukunft ihrer Bibliothek
aktiv gestalten. Mit dem Projekt BuchStart werden Kleinkinder gefördert. Denn: Kinder,
die von Anfang an mit Büchern aufwachsen, sind im Vorteil.
Die Schulbibliotheken gehen neue Wege. Das Projekt Lesezentrum in Oberdorf ist rich-
tungsweisend und in Primarschulen wird mit Bücherraupen und Medienboxen gear-
beitet. Da darf auch die Berufsausbildung nicht zu kurz kommen.
Bibliotheken Baselland digital - e-kbl
Im Internet finden sich riesige Mengen von digitalen Informationen. Neu können im
Handel erhältliche Bücher, CDs und DVDs direkt auf den eigenen PC heruntergeladen
werden. Dieses Angebot steht bald allen zur Verfügung, die in einer Baselbieter
Bibliothek als Benutzerin oder Benutzer eingeschrieben sind.
Auf dem Internet-Portal www.kbl.ch können neu Bücher und Medien aus dem Magazin
bequem von zu Hause aus bestellt und später abgeholt werden. Digitale Medien
können rund um die Uhr direkt auf den eigenen PC heruntergeladen werden.
Die Kantonsbibliothek kommt zu Ihnen nach Hause 4
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EDITORIAL
Herausgeber: Kantonale Bibliotheks-
kommission und Kantonsbibliothek
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
Kanton Basel-Landschaft
Redaktion: Bibliotheken Baselland
Gestaltung: Anex & Roth
Visuelle Gestaltung, Basel
Druck: Druckerei Hochuli AG, Muttenz
Papier: Z-Offset
Auflage: 3’150 Exemplare
Liestal 2009 (4. Jahrgang)
Bezugsquelle: Kantonsbibliothek Baselland
Emma Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal
Tel 061 552 62 73 / Fax 061 552 69 68
kantonsbibliothek@bl.ch www.kbl.ch
Zugegeben, bei meinen Besuchen in der Kantonsbibliothek Baselland kon-
trolliere ich jedes Mal, ob die aufgelegten Tageszeitungen auch benützt
werden. Vielleicht ist das eine Journalisten-Krankheit. Aber es ist eben so,
wie es der Baselbieter Poetry-Slam-Künstler Nico Herzig mal formuliert
hat: Die Publizisten sind süchtig nach ihrem Publikum. Die Bibliotheken
sind deshalb für die Lesekultur besonders wertvoll: Sie vermitteln den
Autorinnen und Autoren Publikum. Mehr noch: Sie sorgen auch dafür,
dass über die Bücher und Medien gesprochen wird – die Kantonsbibliothek
Baselland als regelmässige Kulturveranstalterin ganz besonders.
Es ist nicht ganz gleichgültig, wie eine Gesellschaft mit der veröffentlich-
ten Meinung umgeht. Als Zeitungsmacher ist es mir ein grosses Anliegen,
dass die Bevölkerung Möglichkeiten erhält, sich vertieft mit Büchern und
Medien auseinander zu setzen. Dabei geht es um mehr als um die tages-
aktuellen Neuigkeiten. Es geht um einen kulturellen Boden. Der Lesestoff,
den die vielen Bibliotheken landauf, landab anbieten, hilft mit, diesen kul-
turellen Boden zu schaffen. Mit ihrem Ausleihsystem verhelfen die Biblio-
theken der Bevölkerung zu einem einfachen Zugang zum Lesen. Und mit
kulturellen Veranstaltungen oder altersspezifischen Zusatzangeboten – wie
etwa das sonntägliche Bloggertreffen in den Liestaler Bibliotheksräumen –
helfen sie mit, die Auseinandersetzung mit der Bücher- und Medienwelt zu
vertiefen.
In unserer Zeitungsredaktion sorgen wir uns oft um die Zukunft des
Lesens. Ob Zeitung oder Buch: Der Alltag lässt sich heute vielerorts auch
ohne Lesen bewältigen. Das Freizeitangebot ist derart vielfältig, dass Lesen
nicht mehr selbstverständlich ist. Deshalb braucht es heute ein Marketing
fürs Lesen. Dazu tragen die Bibliotheken in hohem Masse bei. Die Aktivi-
täten der Baselbieter Bibliotheken erleichtern den Zugang zum Lesen. Und
dies mit Erfolg. Das schafft Zuversicht: Lesen hat Zukunft.
Thomas Dähler, Chefredaktor Basellandschaftliche Zeitung bz
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Die Kantonsbibliothek ist 2008 noch at-traktiver und beliebter geworden. Allestatistischen Werte zeigen nach oben.Die Leute kommen ausgesprochengerne hierher, geniessen das Ambien-te, vertiefen sich in Bücher und Medienoder nutzen die Räume als Ort für ge-sellschaftliche und kulturelle Veran-staltungen. Auch die Freiluftform – dieSommerbibliothek im SchwimmbadLiestal – stösst auf reges Interesse.Neu und zukunftsgerichtet ist der Ein-stieg der Kantonsbibliothek in die digi-tale Medienausleihe.
Die Kantone Basel-Landschaft undBasel-Stadt haben die Kantonsbiblio-thek zudem als eine von 31 «GutenBauten 2002–2008» ausgezeichnet –auch dies eine schöne Bestätigung.
DIE KANTONSBIBLIOTHEK
e-kbl – digitale Angebote
Bücher, Hörbücher, Zeitschriften, Musik und Filme in digi-
taler Form stehen rund um die Uhr, unabhängig von
Öffnungszeiten zur Verfügung. Von Zuhause oder vom
Büro aus oder gar von unterwegs können diese Angebote
auf den eigenen PC heruntergeladen werden. Die Medien
kommen also zu den Leuten statt umgekehrt. Die Kan-
tonsbibliothek lädt mit Schnupper-Abos auf www.e-kbl.ch
zum Ausprobieren ein. Schon bald wir dieses e-kbl-
Angebot für die Benutzerinnen und Benutzer aller Biblio-
theken zugänglich gemacht. Lesen Sie dazu den Artikel
auf den Seiten 22/23.
«Für die Kantonsbibliothek mit ihrem weitläufigen Ein-
zugsgebiet und Benutzern, die viel unterwegs sind, sind
die digitalen Medien eine wichtige Ergänzung zum beste-
henden Angebot», ist Kantonsbibliothekar Gerhard Matter
überzeugt. «Zudem müssen digitale Medien nicht zurück
gebracht werden», so Matter weiter, «und damit entfallen
jegliche Mahngebühren».
Die digitalen Medien sind in der Regel für sieben Tage aus-
leihbar. Sie können ganz oder teilweise ausgedruckt oder
auf den MP3-Player überspielt werden. Die Nutzungsrechte
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BILDERLesung in der Kantonsbibliothek.Foto: Andreas Zimmermann, Münchenstein
KOMMT ZU IHNEN NACH HAUSE
Katrin Weber (20), Studentin
Was halten Sie von e-kbl – ist dieses Angebot
für Sie attraktiv?
Ja, definitiv. Durch das Internet entsteht eine
Alternative zu Fernsehen, Radio und Bücher.
Der Zugriff auf die Medien ist von Zeit und Ort
unabhängig und daher attraktiv. Das Angebot
e-kbl stellt zudem eine sichere Quelle dar, wie
sie beim blinden Surfen im Internet oft fehlt.
Welche e-kbl Medien sind für Sie besonders
interessant?
Die digitalen CDs und DVDs sind für mich
sehr interessant. Digitale Bücher interessieren
mich weniger, weil ich dazu viel zu gerne ech-
te gebundene Bücher in den Händen halte.
Dasselbe Kriterium gilt für die Zeitschriften.
sind unterschiedlich geregelt und daher bei jedem Titel
einzeln aufgeführt. Neben einer guten Internetverbindung
ist für das Herunterladen von digitalen Medien der Micro-
soft Media Player und der Adobe Acrobat Reader notwen-
dig. Die neuesten Versionen beider Programme liegen
direkt und kostenlos auf der Web-Seite der Kantons-
bibliothek zum Download bereit.
Zusammen mit drei weiteren Bibliotheken in der Schweiz
startete die Kantonsbibliothek im letzten September mit
diesem Pilotprojekt. Täglich werden bis zu 25 Titel her-
untergeladen, bei steigender Nachfrage. Die digitalen
Medien stellen eine moderne Ergänzung zum bisherigen
Angebot dar, das in allen Altersgruppen Freunde findet.
Bequem von zu Hause aus bestellen
Rund 100'000 Titel stehen im Magazin der Kantonsbib-
liothek und sind für das Publikum nicht direkt zugänglich.
Bisher wurden sie mit einem Formular bestellt und innert
30 Minuten ausleihfertig gemacht. In der Wahrnehmung
der wartenden Kunden ist das lange und für die Bibliothek
eine betriebliche Herausforderung. Immerhin werden täg-
lich 25 oder jährlich 7'000 solcher Bestellungen erledigt.
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Neu können diese Bücher und Medien direkt online ab
Katalog bestellt werden. Eine Expressbestellung wird
innerhalb von 15 Minuten erledigt und ist gebührenpflich-
tig. Eine Normalbestellung ist kostenlos und wird bis zum
nächsten Tag bereitgestellt. Am attraktivsten ist es, den
gewünschten Titel aus dem Magazin von zu Hause aus im
Online-Katalog zu bestellen und innerhalb der nächsten
zehn Tage abzuholen.
Literaturveranstaltungen
Mit dem Akzent «jung und frech» kamen zusätzliche Farb-
tupfer in das Veranstaltungsprogramm der vierten Saison.
Für das Projekt «Tomate uf de Ohre – Spi Spa Spoken
Word» haben sich wichtige Slam-Poeten der Schweiz zu-
sammen getan und eine Literatur-Performance geschaf-
fen, die ein begeistertes Publikum fand. Humoriges und
Tiefgründiges wechselten sich virtuos ab und zogen so-
wohl Kinder wie auch Erwachsene in ihren Bann. Nicht
ganz jugendfrei war dann der Auftritt von Güzin Kar mit
ihren kecken Kolumnen zum Thema «Paarungskatastro-
phen für Fortgeschrittene». Die schweizerisch-türkische
Autorin brachte das Suchen zwischen Mann und Frau
sprachlich witzig und frech auf den Punkt. Weiter im
Programm ging es mit britischem Humor. Die 20jährigen,
talentierten Guptara-Zwillinge zelebrierten Fantasy vom
Feinsten. In England stehen die Beiden stets auf der
Bestenliste, doch in der Schweiz sind sie (noch) kaum be-
kannt, obwohl sie im Kanton Thurgau wohnen. Und
schliesslich sorgte Gisela Widmer, die Kolumnistin und
Autorin der Satiresendung Zytlupe von Radio DRS I, für ei-
nen witzig-vergnüglichen Programmausklang.
Gibt es spezielle Tageszeiten oder Wochentage,
an denen Sie vor allem e-kbl-Angebote nutzen?
Spezielle Wochentage nicht, aber wenn ich
Medien auf e-kbl ausleihe, findet dies meist
spät abends statt. Wenn alles getan ist, was ich
mir für den Tag vorgenommen habe, und mich
die Lust packt, etwas zu hören oder sehen, das
ich nicht bereits zu Hause als CD oder DVD
herumstehen habe.
Was könnte Ihrer Meinung nach am e-kbl-
Angebot verbessert werden?
Anfangs hatte ich ziemlich grosse Mühe mit
der Katalogsuche. Die Darstellung wirkte für
mich etwas unübersichtlich und verwirrend.
Auch wäre es vielleicht eine Überlegung wert,
Medientypen und Themenbereiche nicht gleich-
wertig nebeneinander auf der Startseite aufzu-
listen. Auch die Darstellung der Suchergebnis-
se überzeugt mich nicht.
Sonst kann ich nur raten, den Bestand auszu-
bauen, denn e-kbl ist ein zukunftsorientiertes
Angebot, das Leute einer breiten Altersgruppe
anspricht.
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Das Lernfestival der Fachstelle Erwachsenenbildung fand
am 13. September mit dem Tag des Horizontes in der
Kantonsbibliothek seinen Höhepunkt. Zahlreiche Organi-
sationen und Veranstalter präsentierten sich mit Work-
shops vor und in der Kantonsbibliothek.
Die vielfach ironisch gemeinte Frage «Macht älter werden
Spass?» verwandelten die Grauen Panther Baselland und
Baselstadt in ein satirisch humoreskes Programm mit
Cabaret, Lesungen und Musik. Ihre tollen Leistungen be-
geisterten ein interessiertes Publikum aus verschiedenen
Generationen.
Mit der Ausstellung «Gute Bauten 2002–2008 der Kantons
Basel-Landschaft und Basel-Stadt» hielt die Architektur
der Nordwestschweiz in der Kantonsbibliothek Einzug.
Von den 31 prämierten Bauten wurden Pläne und Fotos
ausgestellt. Dass sich auch die Kantonsbibliothek darun-
ter befand, freute uns sehr.
Führungen
Besuchergruppen aus dem In- und Ausland sind in der
Kantonsbibliothek herzlich willkommen. 2008 fanden 23
Führungen für insgesamt 480 Personen statt. Vor allem
Architekten und Bibliothekarinnen, aber auch zahlreiche
Vereine, Organisationen und Institutionen der Region
Bei den Kindern und der ganzen Familie sind die Veranstal-
tungen am Sonntagmorgen mittlerweile eine feste Grösse.
Zur Vorweihnachtszeit gehört der traditionelle Lyrik-
Abend der Jendreykos vom Od-Theater Basel. Gespannt
und ergriffen lauschte ein grosses Publikum den Liebes-
gedichten des frühen und späten Goethe. Zu Gast in der
Kantonsbibliothek war bereits zum vierten Mal die be-
kannte literarischen Reihe «Wintergäste» mit dem Pro-
gramm «Nobel muss die Welt zugrunde gehen – alles
Nobelpreisträger oder was?»
Für Freunde der Schweizer Literatur war die Lesung mit
Adolf Muschg ein Highlight. Er stellte sein Buch «Kinder-
hochzeit» vor und erwies sich in der Diskussion als bril-
lianter Intellektueller.
Und dann war es endlich soweit: Karin Frei war mit
«Persönlich», der Talkshow von Radio DRS I live in der
Kantonsbibliothek. Das Gespräch mit Fabia Schild und
Kurt Tschopp wollte sich fast niemand entgehen lassen.
Gastgeberin
Inmitten von Büchern und anderen Medien entsteht eine
einzigartige Atmosphäre, die auch Tagungen und Schu-
lungen, gesellschaftlichen Anlässen, musikalischen Dar-
bietungen und kleineren Inszenierungen einen schönen
Rahmen bietet. Der Lesesaal kann für Veranstaltungen
ausserhalb der Öffnungszeiten der Kantonsbibliothek ge-
mietet werden. Zahlreiche Kurse der Volkshochschule
beider Basel sowie der Naturforschenden Gesellschaft
Baselland finden zum Beispiel hier statt. Im Eingangs-
bereich und auf der Leseterrasse werden Empfänge ab-
gehalten und Vernissagen durchgeführt.
BILDERlinke Seite: Katrin Weber. Foto: zVg. Kinderveranstaltung mit Sabine Dänzer. Foto: Andreas Zimmermann, Münchenstein. Veranstaltung mit den Slam-Poeten «Tomate uf de Ohre – Spi Spa SpokenWord». Foto: Kantonsbibliothek Baselland.rechte Seite: Lesung mit Adolf Muschg. Foto: Andreas Zimmermann.Persönlich – Talksendung von Radio DRS I mit Fabia Schild, Karin Freiund Kurt Tschopp. Foto: Ingrid Singh, Basel.
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interessierten sich für die Kantonsbibliothek. Die Füh-
rungen ermöglichen immer wieder wertvolle Begegnun-
gen mit Personen, die sich das Bild von einer Bibliothek
aus ihren Kindertagen bewahrt haben. Viele lassen sich
von der Modernität der Prozesse und der attraktiven
Architektur begeistern und tragen ihre Begeisterung in ih-
ren Kollegen- und Freundeskreis hinein.
Besucher und Benutzerinnen
Die Kantonsbibliothek zieht in der Nordwestschweiz
spürbar weitere Kreise: Rund 1’000 Personen statten ihr
täglich einen Besuch ab, wovon 9 Prozent aus den umlie-
genden Kantonen Basel-Stadt, Solothurn und Aargau
stammen. Mit 86.8 Prozent stellen die Bezirke Liestal,
Sissach und Waldenburg den mit Abstand grössten Teil
der Benutzerinnen und Benutzer. Gut ein Fünftel aller
Bibliotheksgäste (21.4 Prozent) wohnt in der Stadt Liestal
selbst. Bereits 18’566 Personen oder 3 Prozent mehr als
2007 sind mit einem Ausweis der Kantonsbibliothek
unterwegs. Obwohl die Zahl der Benutzerinnen und Be-
nutzer über 20 Jahren am stärksten zugenommen hat,
tauchen auch weiterhin die Kinder am intensivsten in me-
diale Welten ein. Pro Kalenderwoche braucht es mehr als
nur ein neues Buch oder Medium, um die jugendliche
Neugier zu befriedigen. Neben diesen 59 Ausleihen pro
Jahr nehmen sich die durchschnittlich 34 Medien der
Erwachsenen schon fast bescheiden aus. Nicht so die ab-
soluten Zahlen: Eine Diegterin lieh letztes Jahr 1’191 Publi-
kationen aus! Hinzu kamen rekordverdächtige weitere 32
Personen mit mehr als 500 Ausleihen.
Seltisberg hatte bisher schon die lesefreudigste Bevölke-
rung. 31.7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner
besitzen eine Benutzerkarte der Kantonsbibliothek. In
Bubendorf, Liestal, Lupsingen, Ramlinsburg und Ziefen
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und Jugendliche in der Kantonsbibliothek. Arisdorf,
Bubendorf, Frenkendorf, Hölstein, Itingen, Lausen,
Lupsingen, Reigoldswil und Ziefen haben eine entspre-
chende Vereinbarung um vier Jahre verlängert.
Internetdienstleistungen
Rund 35 Prozent der 400 täglichen Zugriffe auf www.kbl.ch
fanden in den Nachtstunden statt. Mit 495'000 Abfragen –
18 Prozent mehr als im Vorjahr – war der Online-Katalog
der am stärksten genutzte Dienst. Neben Recherchen
wurden vor allem Reservationen und Verlängerungen ge-
macht sowie fällige Gebühren bezahlt. Der neu gestaltete
Katalog steht rund um die Uhr mit seiner Suchfunktion
zur Verfügung. Ist das gewünschte Medium ausgeliehen,
kann es online vorgemerkt werden. Wer sich online als
neue Benutzerin oder als neuer Benutzer einschreibt,
kann die fällige Gebühr gleich per Kreditkarte bezahlen.
Über ein Passwort ist der Zugriff aufs individuelle Konto
bei der Kantonsbibliothek jederzeit möglich. Viele andere
Aktivitäten lassen sich über diese Plattform abwickeln, so
auch das Verlängern der Leihfristen. Ist bei den Personal-
daten eine Natel-Nummer oder eine E-Mail-Adresse
hinterlegt, erfolgen Benachrichtigungen der Kantonsbib-
liothek einfach und bequem per Mail oder SMS.
Mail: kantonsbibliothek@bl.ch,
Web: www.kbl.ch
liegt dieser Anteil bei über 25 Prozent, in Arboldswil, Höl-
stein, Lausen, Lauwil, Reigoldswil und Titterten bei über
20 Prozent. In 24 weiteren Gemeinden sind mehr als zehn
Prozent der Bevölkerung eingetragene Nutzerinnen und
Nutzer der Kantonsbibliothek.
Ausleihen
In keiner anderen Schweizer Bibliothek werden die ein-
zelnen Bücher und Medien häufiger ausgeliehen als in der
Kantonsbibliothek Baselland. Jedes Medium wechselt pro
Jahr mehr als acht mal die Hand. 2008 sind die Ausleihen
um weitere 9.9 Prozent gestiegen, auf insgesamt 740 ’000.
Alle Medienarten trugen zu dieser erfreulichen Entwick-
lung bei. Das gedruckte Buch liegt weiterhin im Trend. Die
Nachfrage nach Büchern ist stärker gewachsen als die
Nachfrage nach AV-Medien.
Mit Beginn der kühleren Tage steigt offensichtlich die
Leselust: Nach Monaten schwang der Oktober mit 67’000
Ausleihen obenaus. Nach Tagen waren dies der Dienstag
und Mittwoch. Bedrängt wurden allerdings beide vom
Sonntag, der mit 300 Ausleihen pro Öffnungsstunde die
grösste Ausleihdichte verzeichnete. Mit 3’632 Ausleihen
war der Dienstag 22. Juli 2008 der ausleihstärkste Tag.
Medienangebot
19’500 neu gekaufte Bücher und Medien standen im letz-
ten Jahr 7’300 aussortierten gegenüber. Hinzu kamen die
5’500 neuen digitalen Medien der e-kbl. Trotz dieses er-
freulichen Netto-Zuwachses sind je nach Thema und
Medienangebot immer noch bis zu 80 Prozent des Bestan-
des der Kantonsbibliothek gleichzeitig ausgeliehen.
Neun Gemeinden ohne eigene Bibliothek unterstützen
den Aufbau eines attraktiven Angebotes für Kinder-
BILDERlinke Seite: Sommerbibliothek. Foto: zVg. Veranstaltungen in der Kantonsbibliothek. Fotos: Andreas Zimmermann, Münchenstein. rechte Seite: Recherchen in der Kantonsbibliothek. Foto: Ingrid Singh, Basel.
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BIBLIOTHEKEN BEREICHERN
Gemeindebibliotheken bieten mehr alseine Auswahl von Medien. Sie sorgen fürkulturelle und gesellschaftliche «Well-ness» für alle Einwohnerinnen und Ein-wohner – ein wichtiger Grund, um sich inder Gemeinde wohl zu fühlen und dorthinzu ziehen. Eine gut geführte Gemeinde-bibliothek kann 15 bis 25 Prozent der Ein-wohnerinnen und Einwohner als regel-mässige Kundschaft erwarten. Für dasStandortmarketing einer Gemeinde sinddie öffentlichen Bibliotheken daher vongrossem Nutzen. Sie ziehen interessanteund engagierte Menschen an, wovon dieGemeinden direkt profitieren.
Gemeindebibliotheken sind Orte der Begegnung und des Wohlbefindens
Die Gemeindebibliothek ist ein Treffpunkt im Dorf. Hier
begegnen sich alte und junge Menschen, Eingesessene,
Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger, Eltern und Allein-
stehende. Die weltweite Erfahrung zeigt: Je mehr eine
Bibliothek für Atmosphäre sorgt – z.B. mit attraktiven
Räumlichkeiten, mit Kuschelecken für Kinder und einer
Cafeteria für Erwachsene – desto wichtiger wird sie als
Begegnungsort in der Gemeinde.
Gemeindebibliotheken sind ein Magnet für die Familie rund ums Jahr
Gemeindebibliotheken sind familienfreundliche Einrich-
tungen. Sie sind ein nahes Ausflugsziel für Eltern und
Kinder. Eltern wissen, dass ihre Kinder Medien mit Qua-
lität beziehen. Kinder freuen sich, mit ihren Eltern in den
Medien zu stöbern. Bibliotheken unterstützen Eltern bei
der Erziehung und der Förderung der Medienkompetenz
ihrer Kinder.
Der Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen steigt.
Viele Eltern könnten es sich gar nicht leisten, diese Be-
dürfnisse auf dem kommerziellen Markt zu decken. Die
Gemeindebibliothek mit ihren günstigen Familien- und
Jahrestarifen entlastet das Familienbudget spürbar.
Hans Peter Schmid Präsident Kantonale Bibliothekskommission
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DIE GEMEINDE
Mitglieder der KantonalenBibliothekskommission
Präsident: Hans Peter Schmid, Nuglar
Sekretariat: Elke Eichhorn, Kantonsbibliothek
Mitglieder:
Thomas Bein, Basel
Rosemarie Blattner, Hersberg
Rosmarie Eglin, Gelterkinden
Jacqueline Füeg-Fux, Pratteln
Gerhard Matter, Kantonsbibliothekar (beratend)
Silvia Niederhauser Börlin, Gelterkinden
Heinz Oehen, Riehen
Ueli Plattner-Urfer, Lauwil
Denise Rois, Sissach
Christina Roller, Therwil
Elsbeth Schmied-Leiggener, Liestal
Gemeindebibliotheken fördern Bildung
Die Gemeindebibliothek ist eine niederschwellige Anlauf-
stelle für die Einwohnerinnen und Einwohner auf der
Suche nach Information. Sie ist die erste Wissensver-
mittlerin im Dorf.
Die Gemeindebibliotheken öffnen den Zugang zum Wis-
sen – lebenslang, vom Vorschul- bis zum Seniorenalter.
Für Kleinkinder, die über ihr erstes Bilderbuch in Kontakt
mit Medien kommen, für Jugendliche, die sich den inhalt-
lichen Stoff für ihre Arbeiten holen, für Eltern, die Rat in
besonderen Lebenssituationen suchen und für ältere
Menschen, die auch mental fit bleiben wollen – für sie al-
le erbringt die Gemeindebibliothek eine wichtige Dienst-
leistung.
Die Gemeinde und die Gesellschaft profitiert von Men-
schen, die sich geistig fit halten, sich in Beruf und Freizeit
dank Bildung weiterentwickeln.
Gemeindebibliotheken bieten Qualität
Wissen wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger.
Lese- und Medienkompetenz sind Schlüsselfaktoren für
den Erfolg in Wirtschaft und Gesellschaft. In einer Zeit, in
der Wissens- und Medienangebote fast explosionsartig
zunehmen, ist Übersicht und Orientierung gefragt. Ge-
meindebibliotheken bieten ja nicht unkritisch alles an. Sie
sind ein wichtiger, von Verlagen unabhängiger Filter in der
Auswahl der Medien und können sich demzufolge auf die
inhaltliche Qualität der Angebote konzentrieren. Be-
nutzerinnen und Benutzer werden unterstützt, die Medien
gezielt zu nutzen und ihre Kompetenzen zu erweitern.
Gemeindebibliotheken sind Veranstalterinnenmit kultureller Breitenwirkung
Gemeindebibliotheken organisieren Erzählnächte für Kin-
der, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen. Sichtbar ist
auch der Trend, Kultur aus den vier Bibliothekswänden in
die Gemeinde hinauszutragen. Für Gemeinden ohne eige-
ne Theater, Konzertsäle und Kinoräume ist die Bibliothek
das wichtigste, über das ganze Jahr betriebene Kultur-
angebot.
Damit die Gemeindebibliotheken ihre öffentliche Leistung
erbringen können, benötigen sie unternehmerischen
Freiraum sowie gute Rahmenbedingungen, eine genü-
gende Finanzierung und regelmässige Investitionen.
Dafür tragen die Gemeinden die Verantwortung.
BILDlinke Seite: Leseförderung in New York mit Michelle und Barack Obama.Foto: Reuters.
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Vor 20 Jahren traf man noch fast keine Computer im All-
tag einer Gemeindebibliothek. Und heute? Es ist selbst-
verständlich, dass in den Gemeindebibliotheken mit Com-
putern gearbeitet wird. Ähnlich haben sich Ausleihe und
Angebot verändert: von der herkömmlichen Bücher Biblio-
thek zur modernen Mediathek mit digitalen Angeboten.
Die Zeichen der Zeit sind eindeutig: Die traditionelle Bib-
liothek wird zu einem modernen Informations- und Kom-
munikationszentrum. Die Bewältigung der damit verbun-
denen Aufgaben stellt die grosse Herausforderung für die
Gemeindebibliotheken dar. Viele Gemeindebibliotheken
haben schon reagiert und bieten ihren Benutzerinnen und
Benutzern ein breites Medienangebot vom Buch über den
Internetzugang bis hin zu den digitalen Medien an.
Gemeindebibliotheken müssen im Internet präsent sein
können. Ihre Angebote und Dienstleistungen sollen onli-
ne recherchierbar sein. Insbesondere der Katalog soll den
Benutzerinnen und Benutzern rund um die Uhr zur Ver-
fügung stehen. Schon fast die Hälfte der Bibliotheken hat
dieses Ziel erreicht, für andere stellt es noch eine grosse
Herausforderung dar. Die Erfolge der Bibliotheken mit
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN –
Die 19 Baselbieter Gemeindebibliothe-ken stellen sich für die Zukunft auf undhaben allen Grund, optimistisch zusein. Sie leihen zusammen mehr als 1 Million Bücher und Medien aus undleisten einen wichtigen Beitrag zumkulturellen Leben und zur Leseförde-rung. In fünf Bibliotheken fand 2008 ein Leitungswechsel statt. Kompetenteund engagierte Frauen haben neu dieVerantwortung übernommen und wol-len die Zukunft ihrer Bibliothek aktivgestalten. Aufbruch wird spürbar.
Die 19 Baselbieter Gemeindebibliothe-ken stellen sich für die Zukunft auf undhaben allen Grund, optimistisch zusein. Sie leihen zusammen mehr als 1 Million Bücher und Medien aus undleisten einen wichtigen Beitrag zumkulturellen Leben und zur Leseförde-rung. In fünf Bibliotheken fand 2008 ein Leitungswechsel statt. Kompetenteund engagierte Frauen haben neu dieVerantwortung übernommen und wol-len die Zukunft ihrer Bibliothek aktivgestalten. Aufbruch wird spürbar.
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BILDERlinke Seite: Gemeindebibliothek Münchenstein.Foto: Pino Covino, Basel rechte Seite: Eindrücke aus den verschiedenen Gemeindebibliotheken. Fotos: Pino Covino, Basel
MIT BLICK IN DIE ZUKUNFT
Internet-Katalog können die Überzeugungsarbeit der
Übrigen erleichtern. Ein konstantes Engagement der Bib-
liotheksverantwortlichen ist aber weiterhin notwendig. 14
Bibliotheken sind mit einer Homepage in Internet präsent
und acht Bibliotheken bieten ihren Katalog online an. Die
Automatisierung der Ausleihe ist fast flächendeckend er-
reicht. Nur noch zwei Bibliotheken greifen bei der Aus-
leihe nicht auf einen Computer zurück.
Die Entwicklung geht rasend schnell voran. Sie ist ge-
kennzeichnet von einer unwahrscheinlichen Dynamik. Es
ist für die Bibliotheken als Informations- und Kommuni-
kationszentren überlebenswichtig, dass sie den An-
schluss an diese Entwicklung halten können. Hier sind
auch die Gemeinden als Geldgeber gefordert.
Die Gemeindebibliotheken müssen sich den neuen
Herausforderungen stellen, um attraktiv und konkurrenz-
fähig zu bleiben. Die Informationsvermittlung ist seit
jeher das Geschäft von Bibliothekarinnen und Bibliothe-
karen. Heute zählen nicht mehr nur Bücher und Medien,
sondern auch digitale Angebote dazu.
Was bedeutet das für die einzelne Bibliothek? Informatio-
nen zum Nachschlagen, Zeitungen und Zeitschriften wer-
den künftig zunehmend im Internet zu finden sein. Es wird
aber weiterhin gedruckte Bücher in grosser Zahl geben.
Musik ist schon heute im wesentlichen ein Online-
Geschäft. Es existieren bereits zahlreiche Websites, von
denen Musik – zu einem grossen Teil kostenlos – herun-
ter geladen werden kann.
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Und Bücher? Bücher wird es noch lange geben. Ein
adäquater Ersatz für das gedruckte Buch ist nicht in Sicht.
Wohin führt der Weg? Die Bibliotheken werden ihren Weg
in die Zukunft aktiv gestalten und sich mit den neuen
Angeboten und Dienstleistungen auseinandersetzen
müssen. Die digitale Technik und die virtuelle Welt wer-
den sich weiter entwickeln. Bibliotheken haben gerade
auch in diesem Umfeld wichtige Aufgaben. Die SAB-
Richtlinien für Gemeindebibliotheken sagen es so: «Die
Bibliothek vermittelt Medienkompetenz. Sie ermöglicht
allen Interessierten den Umgang mit unterschiedlichen
Datenträgern. Sie leistet Orientierungshilfe in der Me-
dienvielfalt und Informationsfülle und vermittelt den welt-
weiten Zugang zu Informationen.»
Fazit: Langfristig erfolgreiche Bibliotheken stellen sich
auf die neuen Bedürfnisse der Gesellschaft ein und sor-
gen für ein zeitgemässes Angebot.
Christina Roller, Kantonale Bibliothekskommission
Gemeindebibliotheken in Zahlen
• Anzahl der Bibliotheken: 19
• Buch- und Medienangebot insgesamt: 264’140
Davon 80% Bücher und 20% Nonbooks
• Anzahl der Ausleihen insgesamt:
1’034’735 Davon 70% Bücher und 30% Nonbooks
• Anschaffungen insgesamt:
Jährlich über 30’000 neue Bücher und Non-
books für insgesamt 660’000 Franken
(Erneuerungsquote 12%)
• Ausscheidungen insgesamt:
Jährlich 30’000 Bücher und Medien oder
11% des gesamten Bestandes.
• Anzahl Mitarbeitende: 138 Bibliothekare und
Bibliothekarinnen, zumeist Frauen
• Budget gesamt:
Jährlich stehen den Gemeindebibliotheken
rund 3 Mio. Franken zur Verfügung.
Davon sind 2.1 Mio. Franken von den Standort-
gemeinden, 0.6 Mio. Franken selbst
erwirtschaftete Mittel und 0.25 Mio. Franken
aus diversen Quellen.
• Budgetverteilung:
Durchschnittlich 51% Personalkosten,
21% Medieneinkauf, 12% Raumkosten, 2% EDV
und 1% Öffentlichkeitsarbeit
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Neue Leiterinnen in Gemeindebibliotheken
Frauen-Power in den Gemeindebibliotheken: Fünf neue Leiterinnenhaben Führungsverantwortung übernommen und wollen ihrer Biblio-thek eine gute Zukunft geben. Sie haben ihr Amt mit klaren Ziel-setzungen angetreten. Alles Gute und viel Erfolg!
Laura Gfeller
Co-Leiterin Gemeinde- und Schul-
bibliothek Ettingen
«Mein Ziel ist es, dass unsere Bib-
liotheksbenutzerinnen und -benut-
zer weiterhin gerne und vermehrt in
die Bibliothek kommen und sich
bei uns wohlfühlen, weil sie stets
freundlich und kompetent beraten
werden und weil sie in unserer Bib-
liothek eine gute Auswahl an aktuel-
len und interessanten Medien vor-
finden.»
Brigit La Vecchia
Co-Leiterin Gemeinde- und Schul-
bibliothek Ettingen
«Ich möchte, dass wir mit unserem
attraktiven und aktuellen Angebot
vor allem Kindern die Freude an
Büchern und dem Lesen vermitteln
können, und dass wir mit unseren
Aktivitäten dazu beitragen, dass
sich unsere Bibliothek noch mehr zu
einem gesellschaftlichen Treffpunkt
in der Gemeinde entwickelt.»
Ruth Andraschko
Leiterin Gemeinde- und Schulbiblio-
thek Binningen
«Die Schulbibliothek stärken und
mehr jugendliches Publikum gewin-
nen.»
Isabelle Aerni
Leiterin Jugendbibliothek Birsfelden
«Unser Ziel für 2009 ist, den Wech-
sel von den Archiv- und Steckkarten
zum neuen digitalen System reibungs-
los über die Bühne zu bringen.»
Monika Nussberger
Leiterin Gemeindebibliothek Oberwil
«Mein Ziel ist, die Bibliothek noch
breiter in der Bevölkerung von
Oberwil zu verankern.»
BILDERlinke Seite: Gemeindebibliothek Sissach. Foto: Pino Covino, Baselrechte Seite: rechte Seite: Monika Nussberger,Isabelle Aerni, Brigit La Vecchia, Laura Gfeller und Ruth Andraschko (von unten im Uhrzeiger-sinn). Fotos: zVg.
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BuchStart Schweiz
BuchStart Schweiz ist ein nationales Projekt zur frühkind-
lichen Sprachförderung und zur Begegnung von Eltern
und Kindern mit Büchern. Kinder, die mit Büchern auf-
wachsen, sind im Vorteil. Sie erfahren schon früh, wie viel
Spass in Bildern und Büchern steckt, und haben ihr Leben
lang Freude am Lesen und Lernen.
Mit einem Buchgeschenk will BuchStart Eltern dazu an-
regen, mit ihrem Baby aktiv zu kommunizieren und es ab
ungefähr sechs Monaten mit Bilderbüchern vertraut zu
machen. Bilderbücher sind nicht nur eine grosse Hilfe
beim Spracherwerb, sie fördern auch die Gesprächskultur
innerhalb der Familie und bieten Orientierung, Trost und
Geborgenheit.
Alle Baselbieter Bibliotheken können sich an diesem
Projekt beteiligen. Die Fachstelle Erwachsenenbildung
und die Kantonsbibliothek unterstützten sie dabei.
Frau Rois, warum hat die Fachstelle Erwachsenen-
bildung dieses Projekt übernommen? Was gefällt Ihnen
an dessen Zielsetzung?
Die FEBL ist zuständig für die Förderung der Weiter-
bildung und die Motivation der Bevölkerung zum le-
benslangen Lernen. Sie hat seit drei Jahren die Pro-
jektleitung der schweizerischen Kampagne «Stark durch
Erziehung» für den Kanton Basel-Landschaft. In dieser
Zeit haben wir im Bereich Erziehung ein Netzwerk auf-
gebaut, das Institutionen, Vereinen und Erziehenden
zur Verfügung steht. Hier befindet sich die Schnittstelle
Denise RoisStv. Leiterin der FachstelleErwachsenenbildung Baselland
zum BuchStart. An der Zielsetzung gefällt uns der
Aspekt der Frühförderung. Was in den ersten Jahren er-
lebt wird, wirkt sich prägend auf die Lernbiographie
der Kinder aus. Gleichzeitig gefällt uns aber auch die
Kombination Eltern und Kinder. Das gemeinsame
Erleben fördert die Gesprächskultur innerhalb der
Familie. Wir unterstützen Institutionen und Vereine mit
Erfahrung, finanziellen und zeitlichen Ressourcen, die
an der Basis aktiv sind, um damit möglichst viele
Mitglieder der Bevölkerung zu erreichen.
Was bieten Sie den Gemeindebibliotheken konkret?
Wir unterstützen die Gemeindebibliotheken mit drei
Massnahmen:
1. Zum Aufbau eines Netzwerkes im Einzugsgebiet der
jeweiligen Bibliothek stellen wir zwei Fachpersonen
kostenlos zur Verfügung. Die beiden Fachfrauen sind
seit Beginn der Kampagne «Stark durch Erziehung» in
unserem Auftrag als Moderatorinnen von Elternaben-
den und Vernetzungsveranstaltungen innerhalb der
Gemeinden unterwegs.
2. In Zusammenarbeit mit der Kantonsbibliothek wer-
den wir mit drei ausgebildeten Leseanimatorinnen ins-
gesamt 30 Veranstaltungen organisieren. Jede Bibliothek
kann pro Jahr zwei Veranstaltungen buchen und bezahlt
CHF 50.– pro Anlass.
3. Damit das Engagement der Gemeindebibliotheken
breit abgestützt wird, versuchen wir weitere Interes-
sensgruppen für den BuchStart zu gewinnen. So werden
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z.B. im Babysitterkurs des Roten Kreuzes Baselland die
Anliegen des BuchStart Schweiz eingebaut. Die Absol-
ventinnen des Kurses erhalten gratis ein Kinderbuch mit
Versen, Sprüchen und Reimen, das sie anschliessend di-
rekt bei ihrer Arbeit einsetzen können.
Warum ist Ihnen die Netzwerkbildung so wichtig?
Da jede Gemeinde autonom funktioniert und ihre ei-
gene Kultur hat, ist es wichtig, dass die Gemeindebib-
liotheken ein Netzwerk in ihrem Einzugsgebiet bilden.
Nur so ist gewährleistet, dass ein grosser Teil der Be-
völkerung erreicht werden kann.
Was müssen Eltern von Kleinkindern tun, um das
Angebot von BuchStart nutzen zu können?
Junge Eltern werden mit einem BuchStart-Paket be-
schenkt. Dieses Geschenk bekommen sie überall dort,
wo sie mit ihrem Kind hingehen. Neben den Gemeinde-
bibliotheken ist dies beim Kinderarzt, der Hebamme, in
der Mütter- und Väterberatung, im Familienzentrum, in
der Spielgruppe etc. möglich. Zudem enthält das Paket
BILDERlinke Seite: Denise Rois, Foto: zVglinke und rechte Seite: junge Leserinnen und Leser in Baselbieter Bibliotheken. Fotos: Pino Covino
einen Gutschein für das Kind, mit dem die nächstgele-
gene Bibliothek ein Jahr lang kostenlos benutzt werden
kann. Das Geschenkpaket enthält drei Bilderbücher für
Kleinkinder und soll die Eltern anregen, ihr Kleinkind
mit der Welt der Bilder, der Sprache und der Bücher be-
kannt zu machen.
Was muss erreicht werden, damit Sie mit der Kampagne
zufrieden sind?
Unser Ziel ist, dass durch den BuchStart möglichst vie-
len Eltern klar wird, wie sie ihr Kind optimal in die
Welt der Sprache und der Bücher einführen können,
und dass möglichst viele Kinder den Zugang zur
Sprach- und Buchwelt finden.
-
Lernen ist fast immer mit Lesen verbun-den. Wer Texte nicht versteht und Informa-tionen kaum verarbeiten kann, dem bleibtLernerfolg versagt. Um die Perspektivenfür die Schülerinnen und Schüler zu ver-bessern, gehen Bibliotheken in Schulenneue Wege. Das Projekt «Lesezentrum» inOberdorf ist für die Sekundarstufe I rich-tungsweisend. In den Primarschulen wirdmit den Bücherraupen und Medienboxengearbeitet. Und schliesslich wird auf dieAusbildung der Schulbibliothekarinnen und-bibliothekare grosses Gewicht gelegt.
Baselland hat in der letzten PISA-Studie 2006 beim
Lesen eher enttäuschend abgeschnitten. 15 Prozent
der Schülerinnen und Schüler gehören sogar zur
Risikogruppe mit sehr schwachen Leseleistungen.
Hier ist Handlungsbedarf gegeben – auch für die
Schulbibliotheken. Sie sollen mit ihren Angeboten
und Dienstleistungen helfen, die Leseleistungen zu
verbessern. Dazu brauchen sie gute Rahmenbe-
dingungen, eine zeitgemässe Infrastruktur und eine
professionelle Leitung. Wichtig ist auch ein gutes
Einvernehmen und eine dauerhafte Kooperation von
Schulbibliothek und Lehrerkollegium.
SCHULBIBLIOTHEKEN –
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MEHR CHANCEN FÜRS LESEN
BILDERlinke Seite: Gemeindebibliothek Oberdorf. Foto: Pino Covino, Baselrechte Seite: Gemeindebibliothek Sissach, Foto: Pino Covino,Hanni Flury. Foto: zVg
Lesezentrum – ein Pilotprojekt in Oberdorf
Der Kanton Basel-Landschaft will sich stärker für die
Leseförderung engagieren. Deshalb hat der Vorsteher der
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Regierungsrat Urs
Wüthrich-Pelloli, letzten Herbst einen Projektauftrag zur
Einrichtung eines Lesezentrums an der Sekundarschule
Waldenburgertal in Oberdorf erteilt. Dieses dreijährige
Pilotprojekt wird auf das Schuljahr 2009/2010 seinen Be-
trieb aufnehmen. Mit attraktiven Räumlichkeiten soll das
Lesezentrum das Potential für einen «In-Place» in der
Schule erhalten. Das Projekt wird Aufschluss darüber
liefern, wie Bibliotheken resp. Lesezentren künftig in
Schulen aussehen werden. Es wird von einem Leitungs-
gremium geführt und von der Fachhochschule in Chur
wissenschaftlich begleitet. Die Projektleitung liegt bei
Jacqueline Füeg, Fachstelle Schulbibliotheken.
Mit dem Lesezentrum sollen die folgenden Ziele erreicht
werden:
• Die Lese- und die Medienkompetenz der Schülerinnen
und Schüler stärken.
• Die Informationskompetenz der Schülerinnen und
Schüler nachhaltig unterstützen und fördern.
• Mit dem Lesezentrum einen Ort schaffen, in dem sich
die Schülerinnen und Schüler gerne aufhalten. Wo sie
frei oder betreut, allein oder in Gruppen und im Klassen-
verband lesen, arbeiten und sich entspannen können.
• Das Lesezentrum ist oft und leicht zugänglich und wird
professionell betreut.
Aus welchen Gründen haben Sie sich für die
Einrichtung des Lesezentrums an Ihrer Schule
eingesetzt?
Es ist eine einmalige Chance für uns, in der
neuen Sekundarschule für das ganze Walden-
burgertal ein so innovatives Projekt wie das
Lesezentrum zu realisieren. Es passt sehr gut
zu unserer auch baulich erneuerten Schule.
Da wir gleichzeitig den Mittagstisch eröffnen,
haben die Schülerinnen und Schüler die Mög-
lichkeit, sich in der Mittagspause im Lese-
zentrum aufzuhalten, zu lesen, zu arbeiten
oder sich mit ihren Interessen zu beschäftigen.
Das Lesezentrum unterstützt uns in der Ab-
sicht, die Schule zu einem Ort zu machen,
der anziehend ist und wo die Schülerinnen
und Schüler jeden Tag gerne und motiviert
hingehen.
Wie wollen Sie das Lesezentrum in die Gesamt-
struktur Ihrer Schule einbetten?
Das Lesezentrum befindet sich in der Nähe
des Eingangsbereiches, also an einem zentra-
len Ort, wo sich die Schülerinnen und Schüler
Hanni FlurySchulleitung der SekundarschuleWaldenburgertal in Oberdorf
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jeden Tag aufhalten. Der Ort wird ein Treff-
punkt werden. Im Lesezentrum sollen neue
Lernräume entstehen, zum Beispiel für Auf-
gabenhilfe oder Nachhilfestunden. Projekte
und kulturelle Ideen – wie Autorenlesungen,
Filmvorführungen, Buchbesprechungen, Lese-
nächte und vieles mehr – sollen stattfinden
können.
Das Lesezentrum ist eine dynamische Institu-
tion innerhalb der Schule. Es soll wachsen
und sich dank interessierten Lehrpersonen,
Schülerinnen und Schülern und der Schul-
leitung zu einem Lernlabor entwickeln.
Welche Impulse erhoffen Sie sich für Ihre
Schülerinnen und Schüler?
Lust und Neugier zu lernen, zu lesen, zu er-
forschen und zu entdecken. Dazu gibt es viele
Möglichkeiten, Bücher, neue Medien, Internet
und die Unterstützung und Betreuung einer
zusätzlichen Fachperson neben den Lehr-
kräften.
Im Lesezentrum wird der Austausch mit
Gleichgesinnten, an einem speziellen Thema
Interessierten ermöglicht und unterstützt.
SchülerInnen lernen vermehrt von Schülerin-
nen und Schülern. Das fördert das Wir-Gefühl
und die Identifikation mit unserer Schule.
Leseförderung mit Raupen und Boxen
Die Fachstelle Schulbibliotheken geht bei der Leseförde-
rung neue Wege. Bereits seit drei Jahren können die Lehr-
personen der Kindergärten und der Unterstufe Bücher-
raupen ausleihen. Diese Raupen sind farbige, lange
Stofftiere, die in ihren Bauchtaschen Bücher zu den The-
men Wald, Wasser oder Freundschaft enthalten. Lehr-
personen können sie kostenlos für vier bis sechs Wochen
ausleihen. Die Nachfrage ist so gross, dass sich eine früh-
zeitige Reservation lohnt.
Neben den Bücherraupen steht neu eine Medienbox zum
Thema «Jahreszeiten – Wir gehen durchs Jahr» im
Angebot. Sie ist für die 1. bis 3. Klasse der Primarstufe
geeignet und enthält ein Handbuch für die Lehrpersonen.
Es gibt Tipps und Anregungen, wie die Medienbox im
Unterricht eingesetzt werden kann. Das Handbuch enthält
sowohl fächerspezifische als auch fächerübergreifende
Unterrichtsideen, Arbeitsblätter und eine Liedersam-
mlung. Das Arbeiten und Spielen mit der Medienbox sol-
len die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder und ihren
Umgang mit verschiedenen Medien fördern sowie ihre
Neugierde und ihr Interesse an der Natur und an den
Jahreszeiten wecken.
Die attraktive Medienbox aus Holz und auf Rollen, enthält
Sachbücher, Bilderbücher, Erstlesebücher, verschiedene
Spiele (Bildermemory, Satzmemory, Kartenspiel, Frage-
spiel), eine CD-ROM und mehrere CDs. Sie wurde von der
Primarlehrerin Leila Stengle im Rahmen ihrer Diplom-
arbeit erarbeitet. Es stehen zwei identische Medienboxen
zur Ausleihe bereit. Sie können ab sofort bei der Kan-
tonsbibliothek Baselland (Tel. 061 552 62 60, email:
jacqueline.fueeg@bl.ch) reserviert und ausgeliehen werden.
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BILDERlinke Seite: Bücherraupe und Medienbox. rechte Seite: Teilnehmende des Grundkurses fürSchulbibliothekarinnen und -bibliothekare 2008.Fotos: Kantonsbibliothek Baselland
Statt sich entspannt am Sandstrand oder in den
Bergen zu erholen, besuchten 15 motivierte
Lehrerinnen und Lehrer in der ersten Sommer-
ferienwoche den Grundkurs für Schulbiblio-
thekarinnen und Schulbibliothekare.
Sie erarbeiteten sich ein Grundwissen, das für
die Führung einer Schulbibliothek nötig ist. Zu
diesem Zweck beschäftigten sie sich vertieft mit
Animation, Kinder- und Jugendliteratur, Formal-
und Sacherschliessung, Katalogisieren mit EDV
sowie Ausleihe und Benutzung. Neu wurde das
Fach Recherchieren in den Lehrplan aufge-
nommen. Es ist wichtig, dass die Schulbiblio-
« Der Kurs war vielseitig, abwechslungsreich und praxisbezogen.»
« Die Woche war sehr spannend und anregend, aber auch sehr anstrengend.»
« Ich habe viele wertvolle Tipps und Arbeitsmaterialien erhalten.»
« Ich weiss nun über den Aufbau und die Führung einer Schulbibliothek Bescheid.»
thekarinnen und -bibliothekare die Schü-
lerinnen und Schüler bei der Informations-
suche im Internet gezielt unterstützen können.
Zu diesem Zweck lernten die Teilnehmenden
Suchstrategien zur stufengerechten Beschaf-
fung von Informationen kennen. Sie hatten
Gelegenheit, selbst in Suchmaschinen, Daten-
banken, Portalen und Links zu surfen, denn es
gibt ja viele Alternativen zur Recherche via
Google. Im weiteren setzten sie sich mit Be-
griffen wie Web 2.0 oder Blog auseinander.
Einige der Teilnehmenden wollten das Gelern-
te noch während den Sommerferien in ihren
Bibliotheken umsetzen.
Schulbibliotheken in kompetenten Händen
Aus dem Feedback der Teilnehmenden:
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Immer mehr Informationen stehen im Internet digital zur
Verfügung. Neu ist, dass nun auch im Handel erhältliche
Bücher, Zeitschriften, CDs oder DVDs direkt auf den eige-
nen PC heruntergeladen werden können. Ein solches
Angebot soll als Ergänzung zum herkömmlichen Buch-
und Medienangebot allen Benutzerinnen und Benutzern
der Baselbieter Bibliotheken zur Verfügung gestellt
werden.
Das digitale Angebot umfasst momentan rund 9'000 Titel.
Viele davon werden nicht nur als digitales Dokument an-
geboten, sondern sind auch als Buch, CD oder DVD in ei-
ner der Baselbieter Bibliotheken ausleihbar. Es hängt
vom Bedürfnis des Benutzers ab, welche Form des Titels
für ihn im Moment am besten geeignet ist. Noch schnell
ein lateinisches Zitat für die anstehende Rede finden; vor
der abendlichen Familienkonferenz einen Reiseführer für
die geplante Ferienreise konsultieren; vor dem Versand
des persönlichen Dossiers noch einen Bewerbungsrat-
geber checken; die Präsentation für den nächsten Tag
noch mit einer Tonsequenz aus einem Cello-Konzert von
Vivaldi bereichern. In solchen Situationen ist man auf
Online-Angebote angewiesen.
Für die Benutzung der digitalen Angebote gelten Aus-
leihregeln wie für herkömmliche Medien. Die digitalen
Medien sind in der Regel für 7 Tage ausleihbar. Sie kön-
nen ganz oder teilweise ausgedruckt oder auf den MP3-
Player überspielt werden. Die Nutzungsrechte sind unter-
schiedlich geregelt und sind daher bei jedem Titel einzeln
aufgeführt. Nach Ablauf der Ausleihfrist verliert der
Benutzer automatisch die Möglichkeit, das betreffende
Medium zu öffnen. Das hat den grossen Vorteil, dass man
für ein digitales Medium niemals eine Mahnung erhält.
Und man ist nicht auf Öffnungszeiten der Bibliotheken
angewiesen. Die digitalen Medien können zu jeder Tages-
und Nachtzeit sowie von jedem Ort der Welt aus herunter-
geladen werden. Neben einer guten Internetverbindung
ist für das Herunterladen der Microsoft Media Player und
der Adobe Reader notwendig.
Bereits jetzt kann das Angebot unter www.e-kbl.ch
beschnuppert werden.
BIBLIOTHEKEN BASELLAND
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BILDERlinke Seite: Nutzerin des e-kbl-Angebotes. rechte Seite: Marc Joset. Nutzer des e-kbl-Angebotes. Fotos: zVg.
Herr Joset, der Verein Bibliotheken Nordwestschweiz
macht das digitale Angebot für alle Benutzerinnen und
Benutzer einer Baselbieter Bibliothek zugänglich. Was
beabsichtigen Sie damit?
Unser Verein möchte die Bibliotheken mit gemeinsamen
Aktionen darin unterstützen, ihr Angebot attraktiver zu
gestalten und der Zeit anzupassen. Da sich eine einzel-
ne Gemeindebibliothek das digitale Medienangebot
nicht leisten könnte, macht es Sinn, dies gemeinsam zu
organisieren.
Wer gehört diesem Verein an und wie wird er finanziert?
Der Verein Bibliotheken Nordwestschweiz ist der Nach-
folger des Vereins Bibliothekspass Nordwestschweiz.
Ihm sollen die Gemeindebibliotheken der Kantone
Basel-Landschaft und Solothurn angehören. Diese zwei
Kantone haben das Projekt e-kbl auch mit Lotterie-
fondsmitteln unterstützt.
Ab wann steht dieses digitale Angebot für alle Biblio-
theksbenutzerinnen und -benutzer zur Verfügung?
Zur Zeit stecken wir in den technischen Vorbereitungen.
Die Einführung und Schulungen in den einzelnen Bib-
liotheken sollen in den Sommermonaten geschehen, so-
dass der Start im September 2009 erfolgen kann.
Welche Benutzergruppen sprechen Sie an?
In Deutschland und der Schweiz bieten schon einige
Bibliotheken solche digitalen Angebote an. So auch die
Marc JosetLandrat des Kantons Basel-Landschaft,Präsident des Vereins BibliothekenNordwestschweiz
Kantonsbibliothek Baselland. Daher wissen wir, dass es
vor allem drei Benutzergruppen sind, die das digitale
Angebot nutzen: Gymnasiasten und Studierende, mobile,
stark engagierte Berufstätige sowie interessierte Senio-
rinnen und Senioren.
Dieses Angebot steigert die Attraktivität vor allem der
Gemeindebibliotheken. Ist dafür auch eine Marketing-
kampagne geplant?
Ja, wir werden die Bibliotheken mit Werbemitteln un-
terstützen. Die Bibliotheken werden als «Pioniere» mit
dem Projekt «Digital» neue Mitglieder in ihren Gemein-
den gewinnen können.
Haben gedruckte Bücher im digitalen Zeitalter überhaupt
noch eine Überlebenschance?
Das Buch wurde schon vielmals totgesagt. Zwar schrei-
tet die Technik schnell voran und elektronische Lese-
geräte werden immer benutzerfreundlicher. Meines
Erachtens werden die E-Books eine sinnvolle und nütz-
liche Ergänzung sein und der Untergang des gedruckten
Buches ist nicht in Sicht.
DIGITAL – E-KBL
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