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Sportskript Handball - EMA-Gymnasium Bergen
Der spätere Handball-Weltmeister Deutschland beim Jubel über den Einzug ins
Halbfinale bei der WM 2007 im eigenen Land
Charakteristik des Spiels
Regelkunde
Technik
Taktik
Charakteristik des Spiels
Handball gilt im Allgemeinen als sehr körperbetontes Spiel, bei dem sich zwei Mannschaften (je 6
Feldspieler + 1 Torwart + Auswechselspieler) gegenüberstehen. Der Ball darf von den Feldspielern mit
dem ganzen Körper gespielt werden, außer mit Unterschenkel und Fuß (Fußspiel). Der Torwart darf den
Ball innerhalb des eigenen Torraums auch mit dem Bein oder Fuß abwehren. Die Mannschaft, die
während des Spiels die meisten Torerfolge erzielt, gewinnt.
Der Spielball besteht aus einer luftgefüllten Leder- oder Kunststoffhülle. Männer (58-60cm Umfang, 425-
475g); Frauen (56-58cm Umfang, 325-375g).
Die Spielzeit beträgt 2 x 30 Minuten. Bei Turnieren, bei denen eine Entscheidung herbeigeführt werden
muss, wird bei Unentschieden zweimal je 2 x 5 Minuten verlängert. Danach gibt es ein 7-Meter-Werfen.
Jedoch gibt es hier keine eindeutige Regelung; auch eine einmalige Verlängerung ist möglich.
EMA-Handball-Skript Seite 1
Das Spielfeld hat die Form eines Rechtecks (40m x 20m). Die Besonderheit des Handballfeldes liegt in
den zwei durchgezogenen Kreisbögen, dem sogenannten Torraum (6-Meter-Kreis, Wurfkreis) und den
gestrichelten Freiwurflinien, die parallel zur Torraumlinie verlaufen und einen Abstand von 9 Metern zum
Tor haben. 7 Meter vor dem Tor befindet sich die Strafwurflinie (vergleichbar mit dem Elfmeter-Punkt beim
Fußball). Hierbei gilt, dass die Linien zu dem Raum gehören, den sie begrenzen.
Wenn der Ball das Spielfeld verlässt, erhält die Mannschaft, die den Ball nicht als letzte berührt hat, den
Ball. Wie der Ball wieder ins Spiel gebracht wird, hängt davon ab, welche Linie er überquert hat:
Seitenlinie: Einwurf
Grundlinie, aber kein Torerfolg: Berührt ein Spieler der angreifenden Mannschaft oder der Torwart den
Ball zuletzt, erfolgt ein Abwurf, andernfalls ein Eckeinwurf.
Handball-Spielfeld (Quelle: Wikipedia)
Weitere wichtige Regeln
Der Torraum darf durch Feldspieler nicht betreten werden. Davor befindet sich die sogenannte 9-m-Linie
oder Freiwurflinie, von wo die Freiwürfe ausgeführt werden müssen.
Ein Angreifer darf vor dem Kreis abspringen und aus kurzer Distanz auf das Tor werfen, wobei der Ball die
Hand verlassen haben muss, bevor dieser Spieler den Boden berührt. Das Betreten des Torraums ohne
Ball, um sich einen Vorteil zu verschaffen (bessere Anspielposition beispielsweise) führt zu Ballverlust für
die angreifende Mannschaft, die Spielfortsetzung ist Abwurf.
Ebenso wird ein Betreten des Kreises durch einen Abwehrspieler in der Regel nur dann geahndet, wenn
er sich zum Zwecke der Abwehr hierdurch einen Vorteil verschafft. Verhindert er hierdurch eine klare
Torgelegenheit, ist die Spielfortsetzung allerdings vorgeschrieben: Siebenmeterwurf (Wiederherstellung
der klaren Torgelegenheit).
Die 4-m-Linie hat nur beim 7-m-Wurf eine Bedeutung. Der Torwart darf in diesem Fall nicht weiter als bis
zu dieser Marke aus dem Tor herauskommen, wobei einzelne Körperteile in der Luft darüber hinausragen
dürfen. Das Tor ist im Lichten 3,00 m breit und 2,00 m hoch.
EMA-Handball-Skript Seite 2
Freiwurf
Freiwurf-Richtung
7-Meter
Vorteilsgedanke
Bei der Spielleitung steht immer der Spielfluss im Vordergrund. Das heißt, dass bei Regelwidrigkeiten
der abwehrenden Mannschaft nicht sofort unterbrochen wird, sondern abgewartet wird, ob sich eine
Torgelegenheit für die Angreifer ergibt. Strafen können und sollen nachträglich gegeben werden.
Beispielsweise hält ein Spieler bei einem Einwurf den Abstand zum Einwerfenden nicht ein, der
Schiedsrichter erkennt aber, dass ein Angreifer in guter Position steht und auch angespielt wird. Dieser
erzielt ein Tor. Noch vor dem Anwurf wird der fehlbare Spieler der Verteidiger mit einer gelben Karte
(oder der entsprechenden folgenden) bestraft.
Dieser Wurf stellt eine regelwidrig genommene klare Torgelegenheit wieder her: Wenn der Werfer
ungehindert zum Wurf kam und durch ein Foul oder Betreten des Torraums an einem Erfolg gehindert
wurde, müssen die Schiedsrichter wieder Chancengleichheit herstellen. Dabei stellt sich der Werfer vor
die 7-Meter-Markierung (er darf dabei bis zu einem Meter davor stehen) und führt den Wurf nach Anpfiff
aus. Der Torwart darf bis zur 4-Meter-Markierung gehen und Gliedmaßen in der Luft auch darüber halten.
Alle anderen Spieler positionieren sich außerhalb der 9-Meter-Linie, mit mindestens 3 Meter Abstand zum
Schützen und dürfen diesen Raum erst betreten, nachdem der Ball die Hand des Schützen verlassen hat.
Je nach Art der Regelwidrigkeit werden können vom Schiedsrichter verschiedene Strafen ausgesprochen (auch in Kombination, z.B. Zeitstrafe & 7m-Wurf) werden:
Eine Regelwidrigkeit, die näher als neun Meter vom gegnerischen Tor zum Freiwurf
führt, wird an der gestrichelten 9-Meter-Linie ausgeführt, ansonsten am Ort des
Vergehens. Während der Ausführung müssen Werfer und alle seine Mitspieler
außerhalb des 9-Meter-Raumes stehen und auch dort bleiben bis der Ball die Hand
des Werfers verlassen hat.
Eine Besonderheit ist ein Freiwurf, der nach dem Schluss- oder Halbzeitsignal
ausgeführt wird (Regelwidrigkeit kurz vor Spielende/Halbzeit). Die abwehrende
Mannschaft darf nicht mehr wechseln, die Angreifer genau einen Spieler. Beim
Ausführen darf nur der Werfer am Wurfort stehen, seine Mitspieler müssen drei
Meter Abstand von ihm halten.
Regelverstöße/ Strafen
EMA-Handball-Skript Seite 5
Verwarnung (gelbe Karte)
Die gelbe Karte hat für den betreffenden Spieler prinzipiell keine Auswirkungen auf
das momentane Spielgeschehen. Jeder Spieler kann nur einmal verwarnt werden,
danach folgt selbst für ein ähnliches Vergehen eine Hinausstellung. Pro Mannschaft
sind drei Verwarnungen möglich. Vergehen, die mit Verwarnung bestraft werden
können, sind:
- Entreißen oder Herausschlagen des Balles aus den Händen
- Sperren oder Wegdrängen mit Armen, Händen oder Beinen
- Klammern oder Festhalten an/von Körper oder Spielkleidung
- Anstoßen, -rennen oder -springen Gelbe Karte
Aktionen, die primär gegen den Körper und nicht gegen den Ball gehen, sind mit Verwarnung zu
bestrafen, prinzipiell kommen solche Aktionen im Kampf um den Ball vor, so dass eine gewisse Intensität
gegeben sein sollte.
Hinausstellung (2 min Zeitstrafe)
Obige Vergehen, die sich nach Verwarnung (oder Aufbrauch des Karten-Kontingents)
wiederholen, werden mit der nächsten Stufe der Progression bestraft. Dies führt zu
einer Reduzierung der Anzahl der Spieler der betroffenen Mannschaft auf der
Spielfläche für zwei Minuten.
Des Weiteren werden in folgenden Situationen Hinausstellungen
ausgesprochen:
- Absichtliches Fußspiel
- Wechselfehler, Betreten der Spielfläche durch einen zusätzlichen 2 Min-Zeitstrafe
Spieler oder das Eingreifen von der Bank in das Spiel
- nach einer Disqualifikation
- erneutes unsportliches Verhalten, nachdem der Spieler bereits eine Hinausstellung oder eine
Disqualifikation erhalten hat, aber noch nicht angepfiffen wurde
Eine Hinausstellung wird außer nach einer Disqualifikation durch das 2-Minuten-Zeichen
angezeigt.
Disqualifikation (rote Karte) Eine Disqualifikation wird dem fehlbaren Spieler durch eine rote Karte angezeigt. Sie gilt für den Rest der
Spielzeit. Der Spieler muss sofort die Spielfläche und den Auswechselraum verlassen. Er darf in keiner
Form mehr Kontakt zur Mannschaft haben. Die Mannschaft darf nach 2 Minuten wieder ergänzt werden.
Eine Disqualifikation ist nur dann mit einer Sperre für andere Spiele verbunden, wenn durch die
Schiedsrichter ein schriftlicher Bericht angefertigt wird. Die zuständigen Instanzen entscheiden dann über
den fehlbaren Spieler. Eine Disqualifikation wird gegeben bei:
- Regelwidrigkeiten, die die Gesundheit eines Gegenspielers gefährden (z.B. Bein stellen, in der
Wurfbewegung zurückreißen oder die Aktion gegen Kopf oder Hals gerichtet ist).
EMA-Handball-Skript Seite 6
o Grob unsportlichem Verhalten eines Spielers (z.B. Beleidigung, demonstratives Wegwerfen
des Balls, Revanche nach einem erlittenem Foul nehmen), dabei hat es keine Bedeutung, ob
das Vergehen auf oder neben der Spielfläche geschieht.
o Tätlichkeit eines Spielers außerhalb der Spielzeit o bei der dritten Hinausstellung eines Spielers o Die Gründe für eine Disqualifikation werden im Spielprotokoll dargelegt.
Weitere wichtige IHF-Handzeichen:
Betreten des Fang-, Prell- oder Schritt- oder Umklammern, Schlagen
Torraums Tippfehler Zeitfehler Festhalten oder
Stoßen
Stürmerfoul Einwurf-Richtung Abwurf Freiwurf-Richtung Torgewinn
Time-Out Warnzeichen für
passives Spiel
EMA-Handball-Skript Seite 7
Techniken und Taktiken
1. Die Ballannahme (Fangen)
EMA-Handball-Skript Seite 8 Seite 7
2. Das Prellen
Schubert, R. & Späte, D. (2008). Kinderhandball – Spaß von Anfang an. Philippka-Sportverlag. Münste
3. Der Schlagwurf
Der Schlagwurf, manchmal auch Stemmwurf oder Kernwurf genannt, ist die Grundtechnik des Werfens im
Handball. Auf dieser Wurftechnik basieren alle weiteren Würfe.
Der ballführende Spieler wirft aus dem Stand, d. h. beide Füße haben Bodenkontakt.
Die drei Phasen des Schlagwurfes
1. Das linke Bein (für Rechtshänder) steht leicht nach innen gedreht in Schrittstellung. Der Ball befindet
sich vor dem Körper. Der Ball wird nun mit der Wurfhand nach hinten [...] geführt. Der Wurfarm ist nahezu
gestreckt, der Ellbogen befindet sich in etwa auf Schulterhöhe. Die linke Schulter zeigt leicht nach vorne,
der Oberkörper befindet sich in einer Bogenspannung (Oberkörperverwringung).
2. Über das Auflösen der Bogenspannung und die Aktivierung der Bauchmuskulatur wird der Oberkörper
nach vorne beschleunigt. Durch die Rotation im Oberkörper wird dabei zusätzlich Energie gewonnen. Mit
dem Armzug und durch das Nachgehen im Handgelenk wird der Ball weiter beschleunigt und erhält seine
Richtung.
3. Der Schwung wird mit dem rechten Fuß (für Rechtshänder) abgefangen. Der Blick bleibt in
Wurfrichtung, kein Wegdrehen. Diese Wurfform ist der härteste Wurf im Handball. Dabei können
Ballgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erreicht werden. Mit reduzierter Kraft wird er häufig als Pass
gespielt. Quelle: wikipedia.de (27.01.2012)
EMA-Handball-Skript Seite 9
EMA-Handball-Skript Seite 10
4. Der Sprungwurf
Der Sprungwurf ist der wichtigste und am häufigsten angewendete Wurf im Handball. Im Vergleich zum
Schlagwurf bietet der Sprungwurf mehrere Vorteile:
o Durch einen Absprung in die Höhe (aus der „zweiten Reihe“) wird der gegnerischen Abwehr das
Abblocken des Balles deutlich erschwert.
o Für die Außenspieler ist ein guter Absprung wichtig, um Raum für einen besseren Wurfwinkel zu
gewinnen.
o Bei einem Konter (Tempogegenstoß) oder nach einem Durchbruch an den Wurfkreis wird durch einen
Absprung in die Weite die Distanz zwischen Tor und Werfer verringert. Dies reduziert die Zeit für
entsprechende Gegenmaßnahmen des Torhüters und erhöht die Erfolgsaussichten für den Schützen. Quelle. wikipedia.de (27.01.2012)
Der Sprungwurf wird in drei Phasen untergliedert:
1. Vorbereitungsphase: Diese setzt sich zusammen aus dem Anlauf, dem Absprung und dem Zurückführen
des Wurfarms. Der Absprung wird üblicherweise mit einem Dreischrittrhythmus eingeleitet. Mit dem letzten
Schritt und in der Steigphase wird der Arm nach hinten oben geführt. Das rechte Knie wird zur
Schwungverstärkung seitlich außen (Abspreizwinkel ca. 45°) mit angewinkelt, hochgezogen und dient
gleichzeitig der Stabilisation.
2. Hauptphase: In der Luft gleicht der Wurf dem Schlagwurf, der Ball wird am Kopf vorbei über
Bauchmuskulatur (Bogenspannung), Oberkörperrotation, Armzug und Nachklappen des Handgelenks nach
vorne beschleunigt. Der Ellbogen bleibt dabei auf Schulterhöhe, der Kopf in Wurfrichtung (kein
Ausweichen/Wegdrehen, dem Ball bis zum Schluss nachschauen). Das rechte Bein stabilisiert die
Wurfbewegung durch eine Gegenbewegung Richtung Hallenboden.
3. Endphase: Gelandet wird beidbeinig oder wieder auf dem Absprungbein, das Schwungbein fängt die
Vorwärtsbewegung dann ab. Quelle. wikipedia.de (27.01.2012)
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