stil no. 3 2011
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Wie RALPH LAUREN mit seiner Mode die Welt verschönert – und die Frauen.
SEITE 56
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ENTHÜLLUNG: "Weshalb ich ein Genie bin."– Philippe Starck. Seite 66
ART BASEL Mit ART-NEWS
und Bildern einer
Kunstsammlung
No. 3 Mai /Juni 2011Stil
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MAI /JUNI 2011
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EDITORIAL
Die kommenden Wochen sind vielleicht die besten des Jahres, finde ich. Weil, hoffentlich, schönes Wetter sein wird, man den Sommer und die Ferien am Strand aber noch vor sich hat. Und weil die Art Basel, die wichtigste Kunstmes-se, bald stattfindet. In diesen paar Tagen im Juni reist die Welt nach Basel (und zu einem Teil auch nach Zürich, wo viele Sammler hinfliegen, um das Wochen-ende vor der Preview zu verbringen; und auch, um nachzusehen, wie es dem Geld, das man immer noch chez nous hat, geht). Wir machen eine Zeitschrift, in der es um die schönen Dinge im Leben geht. Da gehört Kunst, natürlich, dazu. Doch bleiben Sie ruhig ruhig, wir bringen nicht plötzlich Bilder von «herausfor-dernden Werken» und keine Essays, die zu lesen harte Arbeit ist. Wir zeigen, zum Beispiel, ausgewählte Bilder und Objekte (sowie die Sammlerin dazu) oder sagen Ihnen, welche, von uns aus gesehen, zurzeit die «heissen» Galerien sind, die «richtigen» Künstler, die wichtigen Werke (sowie die interessantesten Partys). Wir wollen nicht erzählen, wir seien, einmal im Jahr, auch eine Kunstzeitschrift, sind wir nicht. Wir wollen gefallen und unterhalten, das ganze Jahr. Falls es uns gelingt und Sie uns ein wenig Ihrer Zeit schenken – sogar in den kommenden schönsten Wochen des Jahres – ist das auch ein bisschen Kunst.
Liebe Leserin, lieber Leser
Dieses Titelbild hätte auch gefallen, nicht den Beamten des Bundesamtes für Gesundheit zwar, weil Rauchen Ihnen schadet.
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1 MICHELLE NICOL
Falls unsere Autorin, die ver-antwortlich ist für die Seiten «Art-News», die wir zum ersten Mal bringen in dieser kurz vor der Art-Basel-Eröffnung erscheinenden Ausgabe, falls unsere Autorin also einem Kind erklären müsste, was sie macht von Beruf, wäre das nicht ganz einfach. Zum Glück haben wir erwachsene Leser und versuchen es so: Die stu-dierte Kunsthistorikerin, die Miteigentümerin der Werbe-agentur Neutral in Zürich ist, steht irgendwie zwischen Künstlern und Unternehmens-chefs. Damit das Unterneh-men, wenn es mit Michelle ins Geschäft kommt, durch Kunst auffallen (und mehr Produkte verkaufen) kann. Und damit Künstler mit dem Ergebnis ihrer Arbeit mehr Leute errei-chen (sowie mehr verdienen). Kompliziert, einverstanden. Viel einfacher ist es, zu sagen, was sie für uns respektive Sie macht: Michelle erzählt und zeigt (ab Seite 32), was Sie wissen müssen über die wich-tigsten Galerien, Künstler und Partys, bevor Sie in ein paar Tagen an die Preview der Art fahren.
2 PHILIPPE STARCK
Die Zusammenarbeit mit un-serem Autor des Essays «Mein Weg» (Arbeitstitel: «Weshalb ich ein Genie bin») ist, sagen wir, mit Aufwand verbunden gewesen, aber lustig. Zurück-zurufen oder Deadlines ein-zuhalten, ist nicht seine forte, wer etwas will von ihm, muss ihn treffen. Und bekommt dann, erstens, Szenen aus der Philippe-Starck-Show vorge-spielt (Beispiel: Nach seinem Auftritt in der Musterwoh-nung des «yoo»-Berlin-Neu-baus an der Spree – entwickelt von der Schweizer Peach Property Group –, ging er zu einem Mädchen, das an die Party eingeladen war, und sagte: «Zuerst war ich ver -hei ratet mit meiner ersten Kollektion, dann mit meiner zweiten. . . Vielleicht werden Sie meine dritte»). Und ausserdem einen Text, den er druckfertig im Kopf hat, wenn auch nicht ausgedruckt respektive auf-geschrieben, das soll jemand anderes machen (der Redakti-onsleiter, zum Beispiel, und das geht so: «Darling, bist du bereit? Schreib auf, bitte, hier kommt dein Essay»). Sie lesen ihn auf Seite 66.
3 TRUDIE GÖTZ
Sie ist die wichtigste Mode-unternehmerin der Schweiz, besser, eine der wichtigsten Modeunternehmerinnen der Welt, wenn es um das top end des Markts geht. So viel wie sie bestellt fast niemand bei Prada, Dolce & Gabbana oder Balen ciaga. Und dass Tom Ford die im Augenblick vielleicht schönsten Kleider für Frauen und Männer macht, ist auch ein wenig Ergebnis ihres, sagen wir, Durchsetzungsvermögens. In diesem Heft zeigt sie, zum ersten Mal, soviel wir wissen, Werke aus der Kunstsammlung, die es gibt in ihrem Haus am Zürichsee; zu sehen ab Seite 16.
4 ULF POSCHARDT
Es wäre übertrieben, zu schrei-ben, ich habe Ulf seit neun Jahren als Autor unserer Cover-story über Ralph Lauren und seine Mode im Kopf gehabt. So lange ist es nämlich her, dass ich den Journalisten, der zur-zeit für den Axel-Springer-Verlag unter anderem Rolling Stone leitet, kennenlernte. Wir verabredeten uns in Berlin, wo er lebt, und zwar in dem Restaurant «Café am neuen See». Weil wir uns vorher noch nie gesehen hatten, sagte er: «Ich habe ein dunkelblaues Polohemd an» (das macht es einfach, dachte ich, ich hatte ebenfalls ein solches an). Ich erkannte ihn sofort, sein Polo-hemd war von Ralph Lauren (meines von Lacoste, Streit bekommen haben wir deshalb nicht). Ganz kurz: Die wich-tigste Frage beim Polohemd ist ja, Kragen oben oder Kragen unten. Sein Kragen war, natür-lich, oben. Die Strecke mit sei-nem Text über das, was man sonst noch wissen muss über RL, beginnt auf Seite 56.
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Das Juwel verlangt nach ausserordent-
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Hengst «Poltergeist», 21-jähriger Halbblüter, und Model Daryn auf dem Reiterhof, wo unser Ralph-Lauren-Shooting stattfand
« Forever Country»
56
Seite
(Diese Seite: Spitzenbluse und Seidentop von RALPH LAUREN COLLECTION.
Titelbild: Spitzenrock und Stiefel von RALPH LAUREN COLLECTION.)
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06 EDITORIAL
08 MITARBEITER DES MONATS
16 MEINE KUNSTVon Trudie Götz
20 MVHs LISTEPersönliche Lieblinge
22 MUST-HAVES FASHION
28 MUST-HAVESBEAUTY
32 ART-NEWS
36 WOHN-NEWS
Inhalt 2
Wohn-News AB SEITE 36
Must-haves Beauty AB SEITE 28
Must-haves FashionAB SEITE 22
Must-haveFashionAB SEITE 22
Bild «Mutant Pop» von Dearraindrop. Galerie: The Hole, New York.
Art-NewsAB SEITE 32
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Inhalt 3
Das wichtigste Accessoire des SommersAB SEITE 40
Fleischkenner Maurizio BroccaSEITE 72
ImpressumHERAUSGEBERIN: Weltwoche Verlags AGFörrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich REDAKTION: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 E - Mail: redaktion@weltwoche.ch E-Mail: leserbriefe@weltwoche.ch VERLAG: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 E-Mail: verlag@weltwoche.ch INTERNET: www.weltwoche.ch
ABO-SERVICE: Telefon: 043 444 57 01Fax: 043 444 50 91 E -Mail: aboservice@weltwoche.chWeltwoche: Jahresabonnement Inland Fr. 218.– (inkl. MwSt.)Weltwoche Stil: Jahresabonnement Inland Fr. 35.– (inkl. MwSt.)Weitere Angebote für In- und Ausland unter www.weltwoche.ch/aboE-MAIL-ADRESSEN: vorname.name@weltwoche.ch
GRÜNDER: Karl von Schumacher (1894–1957) VERLEGER UND CHEFREDAKTOR: Roger Köppel REDAKTIONSLEITER: Mark van Huisseling CREATIVE DIRECTOR: Mirko Borsche ART-DIRECTION/LAYOUT: Alexis Zurflüh, Gian GisigerPRODUKTIONSCHEF: David SchnappFOTOPRODUKTION/BILDREDAKTION: Duong NguyenPRODUKTION: Oliver Schmuki
KORREKTORAT: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Eva Koenig, Sandra Noser, Dieter Zwicky
MITARBEITER DIESER AUSGABE: Art / Bild: Peter James Field, Gian Gisiger, Tom Haller, Lyndon Hayes, Sandra Kennel, Pierluigi Macor, Walter Pfeiffer, Daniel Schnitterbaum, Jork Weismann, Alexis Zurfüh, Lydia Nichols
Text / Redaktion: Sandra Bauknecht, René Braginsky, Enzo Enea, Trudie Götz, Valeska Jansen, Delia Lenoir, Michelle Nicol, Ulf Poschardt, Philippe Starck, Maurizio Brocca
SEKRETARIAT: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber
VERLAGSLEITUNG: Sandro Rüegger MARKETING: Ivo Schneider (Leitung) ANZEIGENVERKAUF: Jean - Claude Plüss (Leitung), Marco Chini, Brita Vassalli ANZEIGENINNENDIENST: Samuel Hofmann (Leitung), Philipp Glauser Telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 E-Mail: anzeigenid@weltwoche.ch DRUCK: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Rudolf-Diesel-Strasse 22, 8404 Winterthur
Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugs-weise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.
40 SONNENBLUMESchöne Sonnenbrillen
48 LITTLE BUDDHALaos/Phuket-Reportage
66 MEIN WEGVon Philippe Starck 68 DIE SEITEN
FÜR DEN MANNBMW 1er M Coupé
70 MEIN TEL AVIVVon René Braginsky
72 KULINARIKWie man Fleisch grillt
74 FRAGEBOGENEnzo Enea
75 BEZUGSQUELLEN
Kürzlich in Laos AB SEITE 48
Philippe Starck über DesignSEITE 66
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«Mit Gummihandschuhen hätte ich kein Gefühl dafür», sagt Adriana Foresta, die gerade ihre Hände
für die Arbeit desinfi ziert hat. Unzählige Amaretti tradizionali haben Adriana und ihre Kolleginnen
in ihrem Leben schon geformt. Jeden Donnerstag treffen sich die vier Frauen in der Backstube,
um das italienische Mandelgebäck nach savoyischer Art zu formen. Akkordarbeit kennen sie nicht,
denn das Einzige was zählt, ist handwerkliche Sorgfalt. «Das ist auch der Grund, warum Sie nie
zwei identische Sélection-Amaretti fi nden werden», erklärt Adriana, während sie auf graziöse Wei-
se ein weiteres Amaretto formt.
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angefangen, Kunst zu kaufen, hat unsere autorin, weil sie findet, mode, die sie von Berufs wegen verkauft, und Kunst bilden eine Einheit. in den vergangenen dreissig Jahren ist eine Sammlung ent standen, mit der sie lebt in ihrem Haus am Zürichsee. noch immer gibt es für sie bloss einen Grund, ein Werk zu kaufen: Es muss einen coup de foudre auslösen. Pierluigi Macor (Bilder)
Meine grosse Passion ist offensichtlich mode! Die art mode, die Bestand und Wurzeln hat… als ich Jil Sander entdeck-te, war ihr motto: «Ein Cashmere-mantel aus meiner Kollektion ist die Fort setzung zur Haut, ein Begleiter fürs Leben!»
Hiermit begann meine Liebe zum Detail, ein perfektes Zusammenspiel von Farben und Formen … eine wunderbare Reise zur Ästhetik und zum Zeitgeist.
mode, Kunst und architektur sind für mich die drei wichtigsten Elemente zur Perfektion.
Entsprechend habe ich mich davon beeinflussen lassen, was an meiner eher
vielfältigen Wahl der Kunstobjekte erkennbar ist.
mal verträumt wie die instal lationen von Rebecca Horn, «Les liaisons dange-reuses» oder «Les escargots dans le mi-roir», dann wieder geheimnisvoll wie die «Wrapped Woman» von Christo, provo-kativ wie das Skarabäen-Büsten-Kleid von Jan Fabre, überlegt und gleichzeitig leichtsinnig, wie meine tanzenden Ha-sen, das «monument» von Barry Flana-gan, auch glamourös verliebt wie in «LOVE» von marc Rembold.
Zurück zur Wirklichkeit bringen mich die Fotografien von Thomas Struth.Wo und wann immer möglich, nehme ich mir Zeit, neue Kunst zu betrachten, dort schöpfe ich Energie und Kraft, das ist mein Elixier – meistens auch zukunfts-weisend für meine mode.
Viele der Designer, die ich führe und mit denen ich auch befreundet bin, ins-pirieren mich zu neuen Richtungen in
der Kunst, wie etwa Tom Ford mich zu Werken von Claude Lalanne führte oder miuccia Prada. Sie weckt mich mit ihrer aussergewöhnlichen und immer neuen interpretation von Kunst.
mein erstes Bild war Liebe auf den ersten Blick: nämlich das grosse Herz in Grün, eine malerei von Jim Dine. ich
habe es in der marlborough-Galerie in new York erstanden. Das war mein Ein-stieg in die Faszination der Kunst, die mich bis heute in Bann hält.
angefangen, Kunst zu kaufen, habe ich seinerzeit gemeinsam mit Jil Sander. Wir haben uns gegenseitig dafür begeistert. in jener Zeit erstand ich mir das Bild «Die Frau im Schornstein», eine Kohlezeichnung von Jannis Kounellis –einem griechischen maler, dem Begrün-
«Kunst sprengt alle Grenzen für mich!»«mode, Kunst
und architektur sind für mich die drei
wichtigsten Elemente zur Perfektion.»
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Fotografie von Peter Beard (oben). Die Sammlerin vor einem Bild von Jannis Kounellis (links).
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Fotografie von Carlo Molino auf dem
Nachttisch (unten). Fotografie von
Vanessa Beecroft hinter dem baby grand-Piano;
darauf eule von Jan Fabre (rechts).
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Vor einem Werk von Keith haring (oben). objekt aus Federn von Rebecca horn (links).
der der arte povera – welche mich schon über dreissig Jahre begleitet.
Kunst und mode bilden eine einheit. Beide beeinflussen sich gegenseitig. Kunst und mode sind Zeitgeist.
Das Grössenmass von Keith harings Graffiti-Kunst in der ausstellung von Klaus littmann in Basel passte zufälli-gerweise für mich perfekt. Das Graffito beflügelt mich jeden tag und gibt mir die Frivolität und das tempo vor. ich bin eine treue art-Basel-Besucherin und lasse mich dort infor mieren und inspirie-ren. Dies ermöglichte mir den Zugang zu installationen von Rebecca horn, einer aktionskünstlerin mit surrealen Fanta-sien. aus diesem ansatz entstand ein objekt aus schwarzen Federn, das sich
stolz an meiner Wand bewegt. es hat für mich eine meditative ausstrahlung.
Vanessa Beecroft, als Performance-Künstlerin, widerspiegelt die nähe von Kunst und mode. ihre Bilder sind Raum-inszenierungen mit nackten menschen in historischen Räumen. Sie vermitteln mir Ästhetik und Freiheit.
ein fotografisches Selbstporträt von Sam taylor-Wood, der britischen Foto-, Film- und Videokünstlerin, war meine nächste leidenschaft. Bei der Betrachtung versetzt mich das Werk in einen Zustand der leichtigkeit des Seins. in der Gegenwart bewegen mich die arbeiten von Peter Beard, der mich durch seine kraftvollen wildlife-Bilder faszi-niert. als mode-fotograf arbeitete er für
Vogue. auf seinen abenteuerlichen Reisen durch afrika entstanden seine aufrüttelnden Fotoarbeiten über die sterbenden tiere und toten elefanten.
Diese Zeitreise durch die Kunstwelt be-wirkt, dass jedes objekt seinen Platz einnimmt und ein Bestandteil meines lebens ist.
eigentlich wäre ich immer gerne Peggy Guggenheim gewesen!
«eigentlich wäre ich immer gerne Peggy
Guggenheim gewesen!»
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Fotografie von Sam Taylor-Wood,
an die Wand neben dem Bett gelehnt.
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MVHs LISTE01 PYJAMA VON
ZIMMERLI
Männer mögen es, wenn Frauen Schuhe mit hohen Absätzen anhaben. Und Frauen sagen, sie könnten darin (oder darauf) gut gehen, und bequem seien sie auch (wenigs tens sa-gen sie das, wenn man sich noch nicht lange kennt). Frauen mögen es, wenn Männer Pyja-mas tragen, vor allem nachts. Ich denke, das Pyjama war der hauptsächliche Grund, weshalb Johnny Depp in dem Film «The Tourist» in Angelina Jolies Bett bzw. Suite durfte. Ein Pyjama ist bequem, und man kann darin gut schlafen, sagt man als Mann . . . Stimmt, ehrlich, auch nicht. Ein altes T-Shirt und eine ebensolche Unterhose (oder keine) sind bequemer; ein Pyjama im Bett zu tragen, ist eine ähnliche Nichtwohlfühl-Erfahrung wie das Smoking-Tragen zum Abend essen. Aber das ist dann vermutlich so etwas wie Gerechtigkeit. Die am wenigsten unbequemen Pyjamas sind von Zimmerli, die schönsten ebenfalls.
02 TASCHENTÜCHER VON
MANUFACTUM
Das Taschentuch ist das wich-tigste Accessoire des Mannes, das er nicht braucht. Und weil Dinge, die man nicht braucht, oft Dinge sind, die am meisten Freude machen, empfehle ich, immer ein sauberes Taschen-tuch aus Baumwolle dabeizu-haben (zum Beispiel ein karier-tes, wie es sie bei Manufactum gibt). Wozu? Ich weiss es nicht, doch es gibt jeden Tag Mög-lichkeiten, es einzusetzen – Gelegenheit macht Taschen-tuch, möchte man schreiben. Für die, die zu Zweifeln nei-gen: zum Stirne-Ab wischen, nachdem man jeman den aus einem brennenden Haus geret-tet hat; oder zum Anlegen eines Notverbands, wenn sich die Frau beim Aus tern-Essen am kleinen Finger verletzt hat. Was, ebenfalls, klar ist, ist, wo-zu man das Taschentuch nicht verwendet: zum Naseputzen. Dazu benutzt man – falls man es überhaupt machen muss – als Mann von Welt ein Papier-tuch, auf der Toilette.
03 PARFÜM VON
DSQUARED
Zum ersten Mal bin ich einem Duft, dessen Kopfnote etwas Holziges hat und der ein wenig nach Weihrauch riecht, vor ein paar Jahren begegnet. Und zwar im «Park Hyatt» in Zürich, wo ich Sven Väth befragte. Ich meinte am Anfang, ich hätte es mit einem – aussergewöhnlich guten – Raumduft zu tun, der von einer Kerze oder einem Öl ausgehe. Doch Sven sagte mir, dass es sich dabei um sein neues Eau de Toilette, mit Namen Gucci «Home», handle. Das passt, fand ich, weil es irgend-wie nach einem Zuhause roch sozusagen (das Parfüm heisst eigentlich Gucci «Homme», fand ich heraus, als ich es kauf-te). Vor kurzem kam ein ähn-lich schöner Duft heraus, «Silver Wind Wood» von Dsquared – und er hat mir auch sofort gefallen. Man kann fragen, ob ein solches Parfüm zu den warmen Monaten passt, die bald kommen. Ich finde, es passt. Wie ein Feuer im Kamin in einer Sommernacht.
04 HANDSEIFE VON
CRABTREE & EVELYN
Mein Grossvater war Bauer, mein Vater verliess den Hof, um in der Fabrik zu arbeiten, und ich verbringe mein Leben in Büros, Flugzeugen, Flug häfen et cete-ra (und Sie haben vermut lich ei-ne ähnliche Geschichte). Gele-gentlich aber, samstags meistens, topfe ich auf der Terrasse einen Rosenstock ein oder eine Minze um. Und, wenn ich die neue Erde festge-drückt habe und die Pflanze giesse, fühle ich mich gut, über-lege dann, wie es wäre – Bauer zu werden oder Gärtner. Das sind Träume (die man zum Glück nicht verwirklicht), aber jeder hat seinen Umgang mit der schwierigen Zeit in der Mitte des Lebens, nicht wahr? Was man haben kann, ohne gleich alles in die Luft zu sprengen, ist die Seife «Gardeners Scrub» von Crabtree & Evelyn. Die ist nicht nur gut für Hände, son-dern auch für das Auge, wenn sie im Bad steht. Und erinnert einen daran, wo man herkommt respektive hingehen könnte.
05Die Docking-Station von
JBL für MP3-Player
oder Mobiltelefone ist
ein Gerät, über das viel
zu schreiben nicht
nötig ist. Bloss so viel:
Kaufen. Und dann
feststellen, dass einem
etwas fehlte ohne
dieses Ding – Musik im
Hotel zum Beispiel.
Bezugsquellen SEITE 75
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POESIE – FEUERB U C H E R E R V E R B I N D E T
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B A S E L B E R N D AV O S G E N È V E I N T E R L A K E N L A U S A N N E L O C A R N O L U G A N O L U Z E R N S T. G A L L E N S T. M O R I T Z
Z E R M AT T Z Ü R I C H | B E R L I N D Ü S S E L D O R F F R A N K F U R T H A M B U R G M Ü N C H E N N Ü R N B E R G | W I E N | B U C H E R E R .C O M
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Die Designerinnen von Céline und Gucci grüssen diese Saison aus Marrakesch: Gewürzfarben, fliessende Seidenstoffe, ethnische Drucke sowie geknüpftes und gehäkeltes Handwerk bringen orientalische Romantik in Ihre Garderobe. Investieren Sie vor allem in Accessoires. Bester Kauf: Puccis Schnür stiefel – super kombinierbar.
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Die Designerinnen von Céline und Gucci grüssen diese Saison aus Marrakesch:
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Hoteltipp: Wer im «Shorebreak Hotel» Wer im «Shorebreak Hotel» in Huntington Beach, einem in Huntington Beach, einem Hotspot für Surfer, wohnt, kann den Ozean geniessen.
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Männer sind anders, ihre Haut ebenso. Die Rasur reizt, Körper behaarung verhindert ein ange-nehmes und gleichmäs-siges Auftragen von Pflege produkten. Auch wenn Männer angeblich besser altern – ab fünf-zig werden Linien zu Falten. Was bei Frauen verhasst ist, kann für Männer mehr Ausstrah-lung bedeuten (kann man behaupten). Trotz-dem muss man handeln als Mann. Gut, dass die angebotene Menge an Kosmetikprodukten, speziell für Männer, zunimmt.
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Art-News
BASEL’S FINESTBasel ist die fabulöseste Stadt der Welt, wenn es um zeitgenössische Kunst geht. Wenigstens während der Kunstmesse «Art Basel» (seit 42 Jahren). Immer im Juni – dieses Jahr vom 15. bis 19. – fallen Sammler, Galeristen und Sponsoren in Basel ein und finden da Inspiration, Impulse und Unterhaltung. Das Wissen über Kunst ist ein seltenes Gut, aber die Kunst drängt ins Leben und in die Stadt: mit Performances, Vernissagen, Cocktails. Auch in Zürich, einem Vorort Basels während dieser Tage, ist etwas los.
TOP-WERKE von
1 Carsten Höller
2 Douglas Gordon
3 Cedric Price
4 Josephsohn
5 David Hominal
TOP-PARTYS1 Art Basel Opening Party
2 Cinema for Peace Dinner
in der Fondation Beyeler
3 Zurich Gallery Dinner
1 Carsten Höller will wissen, wie modernistische Architektur unser Leben beeinflusst. Die Rutschbahnen hat er eingezeichnet; sie produzieren Glück. «House Project», 2009. Galerie: Esther Schipper, Berlin.
3 Der visionäre «Fun Palace» von Cedric Price (1934–2003) ist ein unrealisiertes Projekt. Star kurator Hans-Ulrich Obrist sagt: «Es gibt nicht nur Objekte, sondern auch Ideen, die es wert sind, untersucht zu
werden. Kreiere konkrete ‹Utopia›.» Über Agency of Unrealized Projects.
2 Kunst ist tragbar. Der Kaschmirpullover von Pringle of Scotland ist eine Edition von Douglas Gordon und repliziert seine Tattoos. Über Gagosian Gallery und Pringle of Scotland.
5 David Hominal ist ein YSA, ein Young Swiss Artist, der sich mit den Heroen der Kunst-geschichte befasst. Hier mit einer Skulptur von Dieter Roth, die er nonchalant auf der Wand repliziert. «Untitled», 2009. Galerie: Karma Inter na-tional und Eva Presenhuber (Dieter Roth).
4 Jeder sollte eine Josephsohn-Skulptur besitzen dürfen. Ihre unmittelbare Präsenz strahlt Ruhe aus. Galerie: Hauser & Wirth.
«Dinners are the new parties» (falls man
dafür eine Einladung hat). Die offizielle
Art Basel Opening Party, immerhin,
ist für jeden offen; sie findet in der
«Campari Bar» statt. Man trifft interes-
sant aussehende Menschen und wird
eingeladen für den folgenden Abend
zum Kunst-Cocktail bei einem Sammler
zu Hause.
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TOP-KÜNSTLER1 Ai Weiwei
2 Elad Lassry
3 James Franco
4 Walter Pfeiffer
5 Miranda July
1 Der chinesische Konzeptkünstler wurde am 3. April von der chinesischen Polizei verhaftet. Sein Werk kommentiert die Veränderungen, die in China seit der wirtschaftlichen Öffnung stattfanden.
3 Er ist Schauspieler und hat mit Anne Hathaway die Oscars präsentiert. Als Künstler zeigt er seine Arbei-ten bei Peres Projects in Berlin und will die Zu-schauer mit filmischen Arbeiten auf verschiede-nen Ebenen ansprechen. Und er sieht gut aus. Wer wird erwar-tet in Basel, ohne Maske vor dem Gesicht?
4 Er hasst es, wenn Modelle posieren, und regt sie zum Spielen an. Künstler und Fotograf Walter Pfeiffer (hier ein Selbstporträt) hat zwei Generationen von Bilder machern beeinflusst: Nan Goldin, Juergen Teller, Wolfgang Tillmans, Ryan McGinley.
5 Filme-macherin, Künst-lerin, Autorin: Miranda July ist die Frau, die ein-fach alles kann. Ihre Arbeiten beschreiben die Absurditäten des Alltags. In ihrem jüngs-ten Film «The Future» wird die Geschichte aus Sicht einer Katze wiedergegeben.
TOP-GALERIEN1 Eva Presenhuber
2 Peter Kilchmann
3 Gagosian
4 The Hole
5 Neue Alte Brücke
Eva Presenhuber und Peter
Kilchmann, zwei Zürcher
Top-Galerien, haben den Schritt
ins Zürcher Maag-Areal
gemacht. Beide sind ab sofort
im denkmalgeschützten
«Diagonal»-Gebäude zu Hause,
direkt neben dem höchsten
Haus der Stadt, dem Prime
Tower. Gagosian (13 Galerien
weltweit) fasziniert kraft seiner
Monumentalität. «The Hole» ist
die bewegteste Galerie New
Yorks, gerade an die Bowery
gezogen – und gar kein Loch
mehr. Ein Gegen modell will die
Neue Alte Brücke sein. Sie ist
der Shootingstar in Frankfurt.
Hier gibt es keine Einladungs-
karten – eine Aus stellung ist
auch ein Gerücht.
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2 Elad Lassry nennt es das «post-picture generation»-Vorgehen, wenn er bestehende Bilder zu einem neuen sexy Gesamtkonzept zusammenfügt. Er war 2010 im Museum of Modern Art in New York zu sehen und lebt aktuell mit zwei Pudeln in den Hollywood Hills.
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Jahren. Zwei Gründe, sic h beide Länder anzusehen.
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Junger Mönch vor Trommel, am späten Nachmittag in Luang Prabang. Bild links:
Palmen von Phuket (spiegelung im Pool des «Amanpuri- Resorts»).
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«Wenn das Wasser sinkt, fressen die ameisen die Fische. und wenn das Wasser steigt, fressen die Fische die ameisen.» Diese neunzehn Wörter erzählen mehr über laos als viele Seiten des Führers, den ich vor der Reise in das land gelesen habe, finde ich. man lernt daraus zum Beispiel, dass in dem land, das als einziges in Südostasien nicht am meer liegt, Flüsse, im Besonderen der mekong, grosse Wichtigkeit ha-ben. und dass die einwohner ein wenig die haltung haben: «es passiert sowieso, was passiert, mit oder ohne mein Zutun.» oder dass das, was passiert, keine endgültigkeit hat und man es plötzlich mit dem Gegenteil der lage, die gerade noch war, zu tun bekommt und so weiter. und was man ebenfalls lernt: man weiss nie ganz genau, als tourist auf jeden Fall, was die einheimischen meinen.
Deshalb zuerst ein paar genaue informationen. laos hat eine Fläche von zirka 237 000 Quadratkilometern, ist also fast sechsmal so gross wie die Schweiz, in dem land leben aber bloss sechs millionen menschen (die hälfte laoten – ethnisch verwandt mit den thais –, die andere hälfte mon-Khmer, thais sowie angehörige von Bergstämmen; zwei Drittel glauben an die lehre Buddhas, ein Drittel an Religionen ihrer Stämme). laos befindet sich, einfach ausgedrückt, zwischen Vietnam im osten und thailand im Westen, es gibt zudem Grenzen zu china, Kambodscha und myanmar. Die meistgesprochene Sprache ist lao, das ähnlich ist wie thai. «laos wird rasch zu dem lieblingsland Südostasiens, mit seinem romantischen angebot von duftenden Frangipani-Bäumen, mönchen in orangefarbenen tüchern, rostigen Fahrrädern und goldenen tempeldächern», steht in dem «Footprint Southeast asia handbook». laos ist ausserdem das land, auf das am meisten Bomben abgeworfen wurden – schätzungsweise 2,5 tonnen je einwohner –, und zwar in den sechziger und siebziger Jah-ren des vergangenen Jahrhunderts von Flugzeugen der ame-
rikanischen armee (ein Dokumen-tarfilm von marc eberle mit namen «amerikas geheimer Krieg in laos» erzählt die Geschichte). ich konnte während meiner Reise keine aus-wirkungen dieser Zerstörung mehr sehen an häusern oder der land-schaft. Doch es ist vermutlich so, dass die haltung der menschen, die als «entspannt» oder «sorgen-f r e i » beschrieben wird, mit den erfah-rungen der jüngeren Geschichte zu tun hat. Welchen Sinn haben Ver-spannungen oder Zukunftsängste, wenn einmal die ameisen die Fi-
sche fressen, einmal die Fische die ameisen und einmal eine fremde Supermacht fünfzehn millionen tonnen Sprengstoff a u f F l ü s s e , Fische, ameisen und menschen wirft?
Die landung auf dem Flughafen von luang Prabang, der Stadt, in der die Könige des «elefantenreichs» lane Xang wohnten, gelegen im nordwesten des landes, erinnert an ei-ne landung auf einem Flughafen im subsaharischen afrika. Das heisst, weniger die landung, mehr der Flughafen erin-nert daran. Wäre man in afrika, würde man von einem «Buschflughafen» sprechen. Fünf minuten nach der landung ist man draussen, nicht draussen vor dem Flugzeug, son-dern draus sen vor dem Buschflughafen, und sein Gepäck hat man auch bereits bekommen. nach zehn weiteren minuten erreicht man das Zentrum der Stadt mit 30 000 einwohnern respektive das hotel; ich wohnte im «amantaka», das vor un-gefähr eineinhalb Jahren eröffnete, was bedeutet, dass die
Bild rechts oBen:
Schnitzereien an tempelwand in luang Prabang.Bild rechts unten:
Buddhas in den höh-len von Pak ou am mekong, dargebracht von Gläubigen.Bild unten:
Strasse mit häusern in luang Prabang, der zweitgrössten Stadt von laos.
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Chefs der aman-Gruppe (zu der einige der besten Resorts asi-ens gehören, die ich kenne) Laos hohe Chancen geben, ein wichtiges Reise ziel gutzahlender und viel verlangender Tou-risten zu werden. im augenblick kommen die meisten Besu-cher von Luang Prabang aus Thailand, Frankreich (pour voir ce qui se passe dans la colonie; unabhängigkeit seit 1949), aus-tralien oder amerika.
in der stadt, in der es viele schöne und guterhaltene Häu-ser gibt aus der Zeit, als Frankreich Kolonialmacht war, und noch mehr schöne und guterhaltene Tempel, verschiebt man sich auf Fahrrädern, es gibt auch autos – neue sowie einige, die bei uns «Classic Cars» wären, in gepflegtem Zustand –, doch diese sind mehrheitlich geparkt, so sieht es aus. Die stadt wurde in einer Flussschleife angelegt. um genau zu sein: Es ist eine schlaufe aus zwei Flüssen, allenfalls bloss zwei Läufen des mekongs, das wurde mir nicht ganz klar. Doch das ist in Ordnung, Erforscher der ungefähr 4400 Kilometer langen «Le-bensader südostasiens» (Wikipedia) sind sich nicht einig, wo der Fluss entspringt, dessen Wasserstand je nach Regenmen-ge zehn bis fünfzehn meter höher oder tie fer liegen kann (und dessen 1200 Fischarten dann die ameisen fressen oder ge-fressen werden). Es lohnt, sich Tempel zeigen zu lassen von einem Führer. mehr lohnt sich eine Fahrt auf dem mighty me-kong, der wirklich braun und breit ist (so habe ich vor einem halben Jahr den mississippi beschrie-ben, ich weiss, doch die beiden ad-jektive treffen wieder zu), zu den Höhlen von Pak Ou, mit Halt in einem Dorf ohne namen, wo man stoffe und Töpferwaren kaufen kann. am meis-ten lohnt sich, in meinen augen, ein Besuch des früheren Königspalasts, der 1904 von Franzosen entworfen wurde für den Laoten-König sisa-vang Vong und während der Revolu-tion im Jahr 1975 (unblutig, seither
Demokratische Volksrepublik Laos) nicht zerstört wurde, sondern aus dem ein museum gemacht wurde. man lernt in dem eher kleinen Haus (kein Ver sailles-sur-mékong) etwa, dass König und Königin getrennt schliefen und staats gäste aus asi-atischen Ländern wertvoll aussehendes Kunsthandwerk mit-brachten, die amerikaner dagegen ein Plastikmodell ihrer mond landefähre und die sowjets einen Teller mit einem sputnik- Bild. Das ausflugsprogramm wurde von den asien-spezialisten von Kuoni zusammengestellt und organisiert.
Was geschieht, wenn zwei Küchen, die zu den besten der Welt gehören, die französische und die thailändische, zusam-menkommen, findet man heraus in Restaurants von Luang Prabang. mit anderen Worten, man isst gut, jedenfalls, wenn man gutes Essen gleichsetzt mit einfachen speisen, zuberei-tet aus frischen Fischen, frischem Gemüse, frischen Früchten et cetera; michelin-sterne-Restaurants-Freunde oder anhän-ger der molekular-Kochschule werden das Gebotene vermut-lich als «überschaubar» oder so bezeichnen, und auch soge-nannte Weinkenner kommen wahrscheinlich nicht mit neuen Erkenntnissen retour. Die Lokale sind hübsch eingerichtet, einige bieten Blick auf den Fluss, und das hat mir gefallen. Ebenso die Einkaufsmöglichkeiten: stoffhandarbeiten etwa (eine Hochzeitsdecke aus von Hand gefärbter Rohseide, an der vier Frauen angeblich drei monate arbeiteten, befindet sich nun als Zierstück in meinem Ferienhaus; es gibt Geschäfte mit einer art Zertifikat dafür, dass sie Lieferanten einiger-massen ordentlich bezahlen), ausserdem Keramik (Teller, Vasen), stücke aus Holz (schalen) und silber (statuen).
Das Bild, das ich mitnahm aus Laos (ausser dem von den Fischen, die die ameisen fressen beziehungsweise anders-rum), ist das von vielleicht hundert mönchen jeden alters, die morgens um 5.30 uhr durch die stadt gingen und über die strasse, die am «amantaka» vorbeiführt, um ein wenig kleb-rigen Reis, den man ihnen gibt, anzunehmen. Für jeden kom-men so ungefähr zwei Teller voll zusammen; nach dem mor-genbettelgang essen sie die Hälfte, den Rest dann am
BildER links:
Tempelanlagen im ehemaligen Königspalast des «Elefantenreiches». Bild OBEn:
440 meter oder so des mekongs, des längsten Flusses von südostasien (4400 Kilometer).
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nachmittag, das ist alles. eigentlich muss man es nicht sagen – ich habe keinen dicken mönch gesehen (und auch kaum dicke menschen, die nicht mönche waren). mehr Kleidung, nebenbei, als ein orangefarbenes tuch sowie offene Schuhe aus leder oder Plastik trug kein mönch, obwohl es manchmal regnete und windig war sowie kühl (fünfzehn Grad).
auf Phuket, einer insel in der andamanensee im Süden thailands vor der Westküste, war weniger Wind, dafür fiel mehr Regen, nämlich so viel, dass man von «Starkregen» schreiben kann. Kurz eine Bekanntgabe: es ist aussergewöhn-lich, dass im märz auf Phuket während tagen schlechtes Wetter ist. ich war bereits zweimal vorher dort, einmal im november, einmal im märz, und ich habe, mit ausnahme eini-ger minutenkurzer Schauer in der nacht, keine niederschläge erlebt. Grund sei «la niña», ein «Wetterereignis mit überdurch-schnittlich hohen luftdruckunterschieden zwischen indone-sien und Südamerika (so geht die wissenschaftliche erklä-rung wenigstens). ich erzähle kurz, was ich nicht gesehen habe dieses mal: Die Strände von Phuket gehören, bei gutem Wetter, zu den schönsten, die es gibt. und die Pansea-Bucht, in der das «amanpuri» liegt, in dem ich wohnte, ist, von mir aus gesehen, so etwas wie die «urbucht» (im Sinn von «urmeter»), die massgabe für Buchten im allgemeinen – was mich be-trifft, hätte man den Film «the Beach» dort drehen können, hätte nicht nach Phi Phi fahren müssen, das sowieso in der nähe ist (möglicherweise hatten die Verantwortlichen des «amanpuri» wenig neigung, eine Filmproduktion den Resort-Betrieb während Wochen beeinflussen zu lassen).
im Südosten der 550 Quadratkilometer grossen insel (thailands grösste, fünfzig Kilometer lang, zwanzig breit; kein Rechenfehler, wir haben es nicht mit einem Rechteck zu tun) liegt Phuket city; die Besichtigung der Stadt, in der es noch häuser gibt, denen man ansieht, dass hier in der Vergangen-
heit einmal chinesen sowie Portugiesen die Reichsten waren, empfehle ich. Von Besuchen in Patong zum Beispiel rate ich ab, da Reisende, die normalerweise hotels und Restaurants am oberen ende des angebots wählen, dort mit allem in Berührung kommten, was sie nicht sehen wollen (the great unwashed , wie man die andere hälfte der touristen, unter ih-nen Briten, amerikaner, australier, aber auch andere europä-er und Schweizer, beschreiben kann). Falls Sie trotzdem hin-fahren, an der Bangla Road gibt es Geschäfte, die verkaufen bereits DVDs von Serien, die in amerika erst auf abonnenten-sendern laufen, oder Sonnenbrillen von Prada, Gucci usw., die so neu sind, dass man sie bei Prada, Gucci usw. noch nie ge-sehen hat (copyright dieser Beschreibung: helmut-maria Glogger, ein Schreiber, dem ich am Flughafen begegnete).
Wer dagegen die meiste Zeit seines aufenthalts, den man am besten an das ende einer Rund- oder entdeckungsreise in diesem teil der Welt legt, in dem Resort, in dem er wohnt, und an dem dazugehörenden Strand verbringt, wird in der mehrheit Schönheit sehen – die architektur der hotels ist schön, die Pflanzen in den Gärten sind schön, die Speisen auf dem tisch ebenfalls, die mitarbeiter (im «amanpuri» etwa gibt es für einen Gast vier bis fünf angestellte) sehen zufrieden aus, und es gibt Restaurants, deren lage – auf Klippen über dem meer etwa – wahrscheinlich die lage der berühmtesten häuser von capri oder an der amalfiküste schlägt.
Das einzige, was ich von nun an immer machen werde, bevor ich hinfahre: mich erkundigen, ob «la niña» (respektive «el niño» danach) im augenblick gerade wetterbestimmend ist. Denn, das gebe ich zu, nach bloss ein paar wenigen tagen laos kann ich die «Wenn das Wasser sinkt, fressen die amei-sen die Fische, und wenn das Wasser steigt, fressen die Fische die ameisen»-haltung der menschen von dort noch nicht in jeder lage meines lebens einnehmen.
Luang Prabang:01 Restaurant «aPSaRa»: schöne terrasse02 Restaurant «tamnaK lao»:
bietet Kochkurse an03 hotel «amantaKa»:
schickstes Resort der Stadt04 Shop «ocK PoP toK»: beste adresse für textilien05 Shop «caRuSo GalleRy»:
teures Kunsthandwerk
Phuket:06 Restaurant «Baan Rim Pa»: eines
der (wenigen) feinen Restaurants, nicht in einem Resort
07 Restaurant im «tRiSaRa ReSoRt»: essen gut, Design weniger
08 Restaurant im «PaReSa ReSoRt»: auf Balkon über dem ozean09 «amanPuRi ReSoRt»: das beste Resort der aman-Gruppe10 «catch Beach cluB»: für ibiza-Gefühl auf Phuket
Diese Reise wurde von Kuoni geplant und möglich gemacht. Unser besonderer Dank geht an die Asien-Spezialisten des Unternehmens, die, von der Auswahl der Hotels bis zu den Buchungen der im Text beschriebenen Ausflüge, ein Programm nach unseren Wünschen zusammengestellt haben.
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Mode von Ralph Lauren ist immer gut, «Klassik» nennt man das. Seine Kollektion für diesen Sommer ist – noch ein wenig besser, finden wir.
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Spitzenrock von
RALPH LAUREN
COLLECTION.
Bilder:JORK
WEISMANN
Styling: EVELYN
SAND
WesternCountry
RECHTE SEITE:
Blazer und Kleid von RALPH
LAUREN COLLECTION;
Seidenbluse von
RALPH LAUREN BLUE LABEL.
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LINKE SEITE:
Lederhose und Unterkleid
von RALPH LAUREN
COLLECTION,
Bluse, Strickjacke und
Weste von RALPH LAUREN
BLUE LABEL;
Schmuck von R. J. Graziano;
Brosche und Stiefel von
VINTAGE LOVE, München.
DIESE SEITE:
Lederkleid und Gürtel von
RALPH LAUREN
COLLECTION,
Hemd von RALPH LAUREN
BLUE LABEL.
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RECHTE SEITE OBEN:
Wildledershorts, Seidentop
und Stiefel von RALPH
LAUREN COLLECTION;
Spitzenbody von LA PERLA.
RECHTE SEITE UNTEN:
Rock und Stiefel von
RALPH LAUREN COLLECTION;
Poncho von RALPH LAUREN
BLUE LABEL.
DIESE SEITE:
Kleid und Gürtel
von RALPH LAUREN
COLLECTION.
Hair/Make-up: ULI WISSEL (uschi-rabe.com);Models: KAT (Iconic Management); DARYN (Modelwerk); Foto-Assistent: FABIAN FRINZEL;
Styling-Assistentin: NICOLE KUHN.
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lauren ist ein exemplarischer Selfmade-mil-liardär. Die Forbes-liste führt ihn auf Platz 173 der reichsten männer der Welt. Der 71-Jährige kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Sei-ne eltern waren jüdische immi granten aus Weissrussland, die ihren Sohn liebevoll erzo-gen. Geboren wurde er als Ralph lifshitz. ein
name, der für ein label, das die WaSP-Kernidentität aufsau-gen, komprimieren und monetarisieren sollte, eher problema-tisch wäre. Doch nicht er, sondern sein Bruder, hatte den nachnamen verändert. nie distanzierte sich lauren von seiner Religion. laurens Vater war maler und eigentlich interessierte Ralph als Jungen Sport mehr als die schönen Dinge. Da ihm das ganz grosse sportliche talent bei Basket- und Baseball fehlte, lan dete er bei der mode, auch weil er sich immer ziemlich preppy anzog – und das zu einer Zeit, als der Preppy-look noch gar nicht populär war. er nähte sich Bermudas aus tweed und trug in Diskotheken anzüge, die er selbst umgeschnei-dert hatte. Von da an war es ein kleiner Weg zum eigenen Geschäft. alles begann mit einem kleinen Krawattenladen, in dem er eigene entwürfe verkaufte. Krawatten, es war ende
Der ReiterZum athleten hat es Ralph lauren nicht ganz gereicht, zum Glück nicht. ohne seine mode, die nie dem trend hinterherrennt, son-dern immer klassisch ist, wäre die Welt weniger schön. und amerika hätte einen guten Botschafter weniger. Von ulF PoSchaRDt (Text) und BRuce WeBeR (Bilder)
Gentleman mit «gentleman’s car», Jaguar XK140 Drop Head Coupé, aus seiner Sammlung.
Ralph lauRen hat eine bemeRkensweRte Sammlung von spek-takulären autos. unter ihnen sind Klassiker wie ein Ferrari 250 Gto, ein mercedes 300 Sl und jede menge Porsches. Für männer, die es nicht so mit der mode haben, senden diese ele-ganten meisterwerke aus der goldenen Zeit des Sportwagens ein unzweifelhaftes Signal von Kennerschaft und gentleman’s spirit. Dass lauren autos sammelt, passt nur allzu gut zu dem Bild eines luxuriösen lebensstils, der vor dem neureichen nicht erschreckt, sondern es als Zivilisationschance begreift. Geld kann die Welt schöner machen, und Ralph lauren will dabei mit-helfen, so volksnah wie möglich, so bürgerlich wie nötig.
längst ist der Poloreiter zu einer art erkennungszeichen unter all denen geworden, die sich zu einer global west lichen Zivilisiertheit bekennen. Ralph laurens mode, für Damen wie für herren, umgibt etwas unaufgeregtes, Pragmatisches. Das material ist stets gut genug, um auch höheren ansprüchen zu genügen. Die luxus-abteilungen von Ralph lauren wie das «Purple label» oder das «Black label» kommen ohne das abbild des Reiters aus. Sie bedienen vor allem jene Kunden, die sich in einer Welt aufhalten, in der vergleichsweise viele richtige Poloreiter gesehen werden.
FÜR FASHION &FAIRNESS
Kleid
79.90
Die Oldtimer werden in Paris bis zum 28. August im Museum Les Arts Décoratifs ausgestellt.
der 60er, Anfang der 70er Jahre, waren eine Sache matter, alter Männer mit dicken Brillen; Lauren aber war jung und fuhr einen lauten Sportwagen. Das war die Krawatte als Rock ’n’ Roll. Wenig später wurde daraus eine Modelinie, die schon bald sehr erfolgreich verkaufte und ihr Publikum fand. Der Name «Polo» erinnerte ihn an seine Liebe zum Sport und vermied, den Namen des Designers als etwas allzu Modisches zu etablieren.
Das Polohemd von Ralph Lauren dient den Zivilisierten als Uniform. Längst lässt sich damit keine Klassenzugehörigkeit mehr verbinden, sondern eher eine kulturelle Zuordnung. Der Träger dieses Polos will eine offensichtliche Provokation durch seine Bekleidung umschiffen. Er hat in der Regel kein Problem damit, als Bürgerlicher bezeichnet zu werden. Selten verspürt er den Drang, aus der Reihe zu tanzen, seine Individualität muss er nicht vorlaut erstreiten, auch wenn das Polohemd in einigen Farben hergestellt wird, die einen mutigen Twist zulassen. Dennoch, das Hemd ist wie ein Seitenscheitel beim Mann oder ein Pferdeschwanz bei der Frau – die denkbar simpelste Form der Eleganz. Damit verdient er jedes Jahr Milliarden von Dollars.
Unaufgeregt bis zum Stoizismus sind die besten Stücke aus den RalphLaurenKollektionen Klassiker, die sich weigern, alt zu werden, und die – wenn es das Material hergibt – weitervererbt werden können. Obwohl das Label, verglichen mit Traditionsmarken der Bourgeoisie, als ein junges zu gelten hat, gelingt Lauren und seinen Teams, die Anmutung des schon immer Dagewesenen zu erzeugen. Dazu gehört auch die Einrichtung seiner Läden, die stets vorgeben, älter zu sein als alle Verkäufer, die dort arbeiten, zusammengezählt. Gediegene Patina soll die modische Frische der angebotenen Hemden, Goldknopfblazer und Krawatten relativieren. Die Wurzeln des RLStils reichen tiefer als die Geschichte der Marke und sollen etwas schaffen, das so wirkt, als wäre es immer schon da gewesen: modische Selbstverständlichkeit. Und stets jenen Urtrieb der Mode vermeiden – sich ganz dem Neuen zu verschreiben nämlich.
Auf den zweiten Blick offenbaren sich die Feinheiten des LaurenBlicks: Sensibel gesetzte Pointen und Details, die sich
im Alltag nicht nur wohlgeborener Gentlemen und Prinzessinnen bewähren müssen, sondern bis tief in das oft hemdsärmligen Tagewerk normaler Bürger reichen. Beim Polohemd hilft der eng gehaltene Bund an der Taille, die Silhouette von Kunden zu strecken, die nicht mehr jeden Tag im Fitnessstudio verbringen können; es lässt fast jeden Träger schmaler erscheinen. Zudem passen auch Wohlgenährte oft in Grösse M oder in jedem Fall in L. Das hilft, zumindest psychologisch. Für die Schlanken gibt es die Grössen S und XS. Sie verhelfen athletischen Käufern zu einer besonders virilen oder auch sexy Linie.
Wie bei allen Uniformen droht die Uniformierung allen, die sich wohl fühlen in ihrer zweiten Haut. Sie verfallen dem Sog des auf den ersten Blick Unspektakulären und kaufen immer mehr bei RL. Dabei muss ein Stück von Ralph Lauren stets mit modischem Gegengift kombiniert werden: Dazu wird auch exaltierter Wahnsinn tragbar, in kleinen Dosen; gut passen auch Dinge, die wirklich alt sind. Der RLSpies ser hat das Werk seines Meisters missverstanden: als eine Bestätigung eines unoriginellen Lebens, in der Komfortzone der westlichen Welt. Er missbraucht RL als Camouflage, um unsichtbar zu werden. Dies ist nicht
im Sinne des Erfinders. Ralph Lauren will Individualität nicht auslöschen, sondern akzentuieren. RL will auch ungewöhnliche Bedürfnisse befriedigen. Zum Beispiel mit einem SolarRucksack, mit dem der OutdoorFreund sein Handy in der Wildnis laden kann. Aber das sind Ausreisser.
Ralph Lauren ist eine amerikanische Interpretation des Europäischen. Er benutzt das Beste aus beiden Welten. Mehr noch, er zeigt Europäern, was sie in ihrem Stil an grossartigen Elementen ignoriert und vergessen hatten. Die Selbsttreue des Designers, seine Erscheinung mit den grauen Haaren und der leicht gebräunten Haut liessen ihn zu seinem besten Modell werden. Ralph Lauren wirkt bis heute authentisch. Sein Produkt und sein Leben scheinen perfekt zusammenzupassen. Einigen kritischen Geistern vielleicht etwas zu gut. Aber wer ihn in Fernsehinterviews studiert oder seine bedachten Äusserungen liest, spürt, dass er die ganze Zeit in engem Kontakt mit sich selbst war, als er sein Stilimperium errichtete. Seine sanfte Nostalgie entstammt einem durch HollywoodFilme und Sporthelden geprägten Traum von einer besseren Welt. Auf eine typisch amerikanischpragmatische Art materialisierte Lauren seine Ideale einer Welt, in der sich stolze, souveräne Menschen durchsetzen. Im Kino liebte er, wie er bei «Charlie Rose» beichtete, nur die good guys, Menschen mit Integrität und Anstand. Und egal, wie es wirklich in ihm aussieht, die meisten Kunden glauben ihm – weil sie diese Erfahrungen mit seinen Produkten haben.
Mode ist in den seltensten Fällen eine ehrliche Haut. Bei Ralph Lauren könnte dies anders sein. Das ist seine typische Art, altmodisch und modern zu sein.
Mit Familie: Tochter Dylan, Sohn Andrew, Ehefrau Ricky, Sohn David (von links).
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6Mein Weg
PHILIPPE STARCKKreativität habe ein zu hohes Ansehen in den Augen der meisten
Leute, findet unser Autor, weil im Grunde jeder kreativ sein könne. – Wenn auch nicht ganz so kreativ wie er, doch das ist kein
Grund zur Sorge, denn er ist ein Genie, vermutlich. VON PHILIPPE STARCK (Text) UND JEAN-BAPTISTE MONDINO (Bild)
ICH STEHE SEHR FRÜH AUF morgens, um sechs oder sieben Uhr spätestens. Dann setze ich mich gleich an den Schreibtisch, um die Ergebnisse, also Gedanken der Nacht, die hinter mir liegt, aufzuschrei-ben. Das heisst, um genau zu sein, es sind nicht die Ergebnisse der Nacht, sondern die des Zustands, den ich «l’état semi-ouvert» nenne; das sind Augenblicke, be-vor man einschläft und bevor man ganz aufwacht. In dieser Zeit ist man zwischen Wachsein und Schlafen, das ist so etwas wie das Gleichgewicht zwischen freiem Gedankenfluss der Träume und bewusst gedachten Gedanken des Wachzustands.
Das Aufschreiben dauert ungefähr bis um ein Uhr am Nachmittag oder so. Um diese Zeit nehme ich ein kleines biolo-gisches, vegetarisches Mittagessen zu mir. Danach mache ich einen Mittagsschlaf, mit meiner Frau zusammen. Sie ist schwanger, übrigens; sie ist 38, ich bin 62 Jahre alt, es wird ein Mädchen. An-schliessend arbeite ich weiter, bis ungefähr um sechs, dann setze ich mich auf mein Motor rad oder in mein Boot oder gehe zu Fuss, je nachdem, wo ich gerade bin, um in einem Restaurant etwas zu trinken. Ich mag kleine Lokale, Cafés eigentlich lieber. Manchmal bin ich in Venedig, manchmal in einem Wald, manchmal fahre ich aufs Land ausserhalb von Paris, wo Freunde von mir leben; ich esse am liebsten Aus tern – die esse ich, obwohl ich im Grunde Vegeta-rier bin oder es wenigstens sein möchte. Doch wenn man viel unterwegs ist, so wie ich, ist das ein Problem. Ich denke, als Veganer, oder auch als Vegeta rier vielleicht, kann man kaum überleben, wenn man oft reist, Restaurants sind darauf einfach in den meisten Fällen nicht eingestellt.
Kreativität – sie hat ein zu hohes An-sehen in den Augen von vielen, jeder kann kreativ sein, finde ich. Es ist eine Frage des Lebensentwurfs. Viele Leute verbringen ihr Leben damit, Projekte zu realisieren,
die nicht ihre sind, sondern Projekte ande-rer Leute. In diesem sehr deutschen Stück «Faust» verkauft der Hauptdarsteller seine Seele dem Teufel, um berühmt oder irgendetwas zu sein. Wie traurig. Meine Familie stammt, nebenbei, aus Deutsch-land, vor drei Generationen wanderte einer aus nach Frankreich. Ich habe fast kein Leben mehr, kein Leben für mich, jeder will etwas von mir, will meine Ideen. Und viele von denen, die etwas von mir wollen, sind sogar meine Freunde. Des-halb lebe ich zurückgezogen, sehe bloss meine Frau. Wir gehen nicht aus, nicht in das Kino, nicht in das Theater. Eine Zeit-lang hatte ich eine richtige Firma, ein Büro mit sieben Mit arbeitern. Heute ar-beite ich alleine, das heisst mit freien Mit-arbeitern. Wenn ich nämlich meine Ruhe habe, kann ich der sein, der die Früchte meines Unterbewusstseins erntet sozu-sagen. Das funktioniert. Man braucht nichts zu tun, bloss zu warten, bis diese Früchte reifen. Vielleicht sich noch ein wenig Wissen zuführen; ich lese etwa Bücher über Mathematik, Biologie und so weiter, das ist wie Dünger für das Gehirn. Danach kann man ernten.
Meine Kunden, Beobachter – jeder, der sieht, wie ich arbeite, staunt, wie schnell ich Gegenstände entwerfe, den «Costes»-Stuhl zum Beispiel: Ich benötigte vier oder fünf Minuten, um ihn zu zeich-nen, und er ist ein Bestseller seit zwanzig Jahren oder mehr. Oder, etwas ganz an-deres, die Mega-Jacht «A», dafür benötigte ich eineinhalb Stunden. Das war, übrigens, ein interessanter Entwurf für mich. Ich finde normalerweise Jachten wenig aufre-gend, doch als die Anfrage kam von diesem jungen russischen Milliardär, einem Genie mit grossen Brillengläsern vor dem Kopf, der das Geld seiner Kunden und sein eige-nes gut bewirtschaftet und vermehrt – als diese Anfrage kam, sagte ich zuerst, ich wolle den Job nicht, und er solle etwas
Gescheiteres machen mit seinem Geld, als es auszugeben für ein Boot und den Unter-halt. Doch der Russe, der wirklich ein feiner Kerl ist, sagte: «Machen Sie mir ei-nen Vorschlag für ein gescheites Boot – und wir kommen ins Geschäft.» Also zeichnete ich ein Boot, dessen Form in Übereinstim-mung ist mit der Form der Wellen. So nahm ich der Jacht erstens die Vulgarität, die Jachten normalerweise haben, weil es bloss darum geht, zu zeigen, wie viel Geld der Besitzer ausgeben konnte. Und zwei-tens braucht die «A» bis zu einer bestimm-ten Geschwindigkeit sehr wenig Treibstoff, wegen ihrer Form, die kaum Wellen macht. Das heisst, ich habe eine ziemlich gescheite Jacht entwickelt, jedenfalls eine, wie es sie bis dahin noch nicht gab. Ideen kommen aus meinem Kopf raus wie bedrucktes Papier aus einem Drucker, ich muss bloss darauf achten, dass Tinte oder Toner oder so etwas drin ist, sozusagen.
Vergangene Woche war ich in Brasi-lien, ich entwerfe dort gerade eine neue Stadt, eine Stadt mit einer Menge hoher Häuser; für den Entwurf benötigte ich zweimal sechs Stunden, danach war aber alles ausgearbeitet bis zu den Einzelheiten der Stockwerke. Die Behördenvertreter, mit denen ich zusammenarbeite, sagten: «We are impressed, we are impressed.» Und ich sagte, es gebe keinen Grund, be-eindruckt zu sein; der Entwurf lag bereit in mir, ich musste ihn bloss ausdrucken. Ich denke pausenlos über irgendetwas nach, und zwar seit Jahrzehnten, ich bin kein junger Mann mehr. Deshalb habe ich meistens schon die Antwort bereit, wenn mich jemand etwas fragt. So ist das in meinem Leben, dem Leben eines Arbeiters.
PHILIPPE STARCK, 62, ist Designer und ei-ner der bekanntesten Vertreter des Neuen De-signs. Er ist hauptsächlich in den Bereichen Architektur und Produktedesign tätig und lebt und arbeitet in Paris und London.
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Seine Kunden sagen: «We are impressed, we are impressed.» Und er sagt: «Es gibt keinen Grund, beeindruckt zu sein.»
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8Die Seiten für den Mann
DER BOY RACERKann ein kleines Auto grosse Freude bereiten? – Ja, falls es sich um den BMW 1er M Coupé handelt. Und es einen nicht stört, dass man in Kurven nicht ins Rutschen
kommt. Von MARK VAN HUISSELING (Text) und LYNDON HAYES ( Illustration )
EINEN WAGEN ZUM TESTEN abzuholen, ist ein wenig wie an ein Blind Date gehen; jedenfalls, wenn es sich bei dem Wagen um ein Modell, das noch nicht auf öffent-lichen Strassen zu sehen ist, handelt (wie bei dem BMW 1er M Coupé). Und es sich bei dem Autotester/-schreiber um jeman den handelt, der nicht regelmässig Auto Motor und Sport liest und keine Fotos von sogenannten «Erlkönigen» – Autos, die noch nicht auf öffentlichen Strassen fahren – im World Wide Web sucht (wie bei Ihrem Autotester/-schreiber). Was ich sagen will: Man weiss nicht, wie das Mäd-chen respektive das Auto aussieht, und ist deshalb neugierig.
Dieses Mal war das «Mädchen» ein Fahrzeug, das ich als boy racer’s car be-schreibe. Falls man mit diesem Begriff wenig anfangen kann, es handelt sich um Wagen, die Mitte der siebziger bis Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahr-hunderts neu waren und Autorennsport-gefühle auch für Männer erlebbar mach-ten, die weniger ausgeben konnten, als man als Mann ausgeben können sollte beim Kauf eines Fahrzeugs: Golf GTI, Lancia Delta HF Integrale, Renault 5 Turbo und so weiter. Wer, nebenbei, diese Autos nicht mehr vor Augen hat, sich aber für Populärkultur der siebziger und achtziger Jahre interessiert, kann Bilder der boy racer’s car-Sammlung von Kenny Schachter, mit dem ich bekannt bin, an-sehen (www.rovecars.com, «Collection»).
Um nach dieser langen Einleitung auf den Punkt respektive den BMW 1er M Coupé zu kommen – es handelt sich dabei, natürlich, um ein zeitgemässes, modernes Auto, finde ich, an dem nichts Siebziger- oder Achtziger-Jahre-mässig ist. Ausser, eben, der Entwurf des boy racer’s car. Und, im Fall meines Blind Date jeden-falls, die Farbe. «Valencia Orange Metal-lic» stand auf dem Fahrzeugdatenblatt. (Für die, denen das nichts sagt: eine Art schmutziges Orange mit Metallic-Glanz. Schmutzig, logisch, auf eine gute Art, wie wenn das Auto mit diesem alkoholfreien Aperitif-Getränk mit Namen «Crodino» über gossen worden wäre.)
Was sonst noch auf dem Blatt stand, unter anderem: «6 Zylinder / 2979 ccm, 1570 kg, 339 PS, 74 300 Franken (Grundausstat-tung)». Man zahlt also für ein PS weniger als 220 Franken. Und bekommt ein Auto dazu, das weniger als 1,6 Tonnen schwer ist. Mit anderen Worten, man kauft richtig viel Leistung für (im Verhältnis) recht wenig Geld oder einen boy racer’s car eben.
Ich habe, klar, nachgedacht, wie man das aufschreiben soll, damit es passt in unsere Zeit der, sagen wir, streng über Verbrennungsmotor-betriebene Autos mit hoher Leistung urteilenden Leute («. . . grosse Sicherheit für Fahrer und Familie, falls er eine hat beziehungsweise dabeihat, beim Überholen»? Oder: «. . . gutes Gefühl, Leistungsreserven zu haben, die man nicht abrufen muss»?). Danach habe ich entschieden, es so zu ma-chen, wie man es macht bei der Weltwoche, nämlich: «Schreiben, was ist» (Copyright: mein Verleger). Und das liest sich so: «Der kleine oder von mir aus ‹kompakte› BMW 1er M Coupé hat so viel Leistung und ist so leicht, weil es so viel Freude macht, wenn man darin sitzt und gelegentlich richtig Gas gibt» (Disclaimer: Man gibt nur richtig Gas, wenn die Sicht gut, die Strasse trocken ist und es ausserdem wenig Ver-kehr hat. Zudem bleibt man immer unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und befolgt die Strassenverkehrsordnung, auch, besser: vor allem wenn in Zürich Stadtpolizisten gerade im sogenannten Bussenstreik sind).
Das 1er-M-Coupé beginnt, Freude zu bereiten, wenn man auf dem Fahrersitz Platz nimmt, hinter dem kleinen Lenkrad mit Lederüberzug. Drückt man den Start-knopf, hört man sofort, weshalb es hinten zwei dicke, nebeneinanderliegende Aus-puffrohre gibt – damit der Wagen, ich will nicht sagen «lauter» tönt, obwohl man dieses Adjektiv stehenlassen könnte, ich schreibe: «. . . tönt, wie ein boy racer’s car tönen muss» (gut hörbar zwar, aber ein bisschen weniger tief als ein Gran Turis-mo, der, nur zum Vergleich, ein gentleman racer’s car ist). Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sich bereits viermal gefreut über das
Auto (Ausstrahlung/Botschaft, Farbe, Lenkrad, Motorengeräusch) und ist noch nicht einmal damit gefahren (einverstan-den, ich habe schon vom Schnellfahren erzählt, ich habe vorgegriffen).
Das Fahren, damit das an der chrono-logisch richtigen Stelle auch gesagt ist, macht Spass. Nicht bloss das Schnellfah-ren, das auch, doch ebenfalls das Fah ren einfach so; in jedem der sechs Gänge – ich mag im Grunde automatische Getriebe lieber bei Autos mit Hubraum unter sieben Litern –, bei jeder Geschwindigkeit, in der Stadt, auf der Landstrasse, der Autobahn (und auf dieser, um ehrlich zu sein, auf der Einspurstrecke besonders, wenn man im zweiten Gang auf 7000 Umdrehungen oder schätzungsweise 123 km/h hochgeht, um, an einem anderen Wagen vorbeifah-rend, den rechten Fahrstreifen zu erreichen). Der durchschnittliche Benzin-verbrauch, nur zum Sagen, lag unter drei -zehn Litern auf hundert Kilometer. Und bevor ich es vergesse, dieser boy racer’s car hat richtig gute Bremsen, man könnte meinen, wenn man auf das Pedal tritt, man bremse in einem Porsche.
Kann ein kleines Auto noch eine Freu-de bereiten? Ja, vorausgesetzt, man fährt damit ziemlich schnell (auch bekannt als «zu schnell») in eine Kurve. Weil nämlich Folgendes passiert (Sie vermuten es vermutlich): Nichts. Das heisst, es passiert nicht nichts, aber nichts, was man nicht mögen würde. Der Wagen bleibt in der Spur, er rutscht nicht, bricht nicht aus, er hält einfach. Auf jeden Fall auf trockener Strasse, und das war sie während der Zeit, da man mir das Auto überlassen hatte. Speaking of which: Ich fuhr den boy racer’s car nicht gerne retour nach Dielsdorf, um mich von ihm zu trennen. Dabei mag ich gar keine Blind Dates.
Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen BMW 1er M Coupé mit 3,0-Liter-6-Zylinder-Motor mit 339 PS für 85 560 Franken (Preis des Modells in Grundausstattung: 74 300 Franken). Energieeffizienz-Kategorie: G.
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Über den BMW 1er M Coupé freut man sich viermal – und das, bevor man ihn überhaupt gefahren ist. Die Models tragen Chanel und Versace.
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0Mein Tel Aviv
HÜGEL DES FRÜHLINGSWenn der Name einer Stadt solches bedeutet, erwartet man viel von ihr. Unser
Autor mag die in Weiss strahlenden Häuser. Und Spaziergänge am Meer, die kein Ende haben. Von RENÉ BRAGINSKY und LYDIA NICHOLS ( Illustration)
LICHT, WIND UND MEER vermengen sich in Tel Aviv zu einem neuen Lebensgefühl in dem Moment, in dem man aus dem gekühlten Flugzeug in die feuchtheisse Luft auf dem Flughafen Ben Gurion her-austritt. Viel Vertrautes transformiert das mediterrane Klima in das vertraute Andere. In Tel Aviv spaziere ich durch Europa – und eben doch nicht. Tel Aviv ist eine kleine Stadt. Aber sie ist eine Weltmetropole. Die Stadt am östlichen Mittelmeer vereint Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensanschauungen, Okzident, Orient. Sie vereint vieles von dem, was in anderen Städten trennt. Sie vereint Gegensätze und formt daraus einen pulsierenden Lebensgeist und ein Strassenbild, das für Mitteleuropäer zuerst ungewohnt scheinen mag und erst vor Ort verstanden wird.
Zürich und Tel Aviv sind beide etwa 90 Quadratkilometer gross. Beide haben rund 380 000 Einwohner, sind Wirt-schaftsmotoren und Zentrumsstädte. Städte mit Dynamik, die den Spagat zwischen Alt und Neu geradezu als Selbstverständnis zelebrieren. Während in Zürich die Historie bereits in den Hintergrund getreten ist und vor allem die Gegenwart präsent ist, wird die Geschichte des viel jüngeren Tel Aviv unmittelbar greifbar. Zuerst sind es die Strassennamen. Viele der Namen sind noch präsent und erzählen Tel Avivs Geschichte der letzten hundert Jahre auf den ausgedehnten Spaziergängen durch die Stadt geradezu mit. Namen wie Roth schild, Achad Haam, Ben Gurion, Weizmann, Ben Jehuda, Dizengoff, Herzl, Schabotinski, Frischmann, Mont-gomery auf den Strassenschildern rufen unentwegt in Erinnerung, dass in Tel Aviv Vision und Utopie immer Hand in Hand gingen. Namen, die geradezu für den Existenzialismus der Stadt stehen.
Das ist mein Tel Aviv. Die Stadt der Kultur und Künste mit ihren Museen, der Oper und dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta, dem The-ater Habima, den Jazzlokalen. Die Stadt der boomenden Wirtschaft, der leben-
digen Gesellschaften, der verschiedenen Generationen. Die farbige Stadt der endlosen Spaziergänge am Meer entlang in Richtung Jaffa, vorbei an den Strän-den, an denen bis tief in die Nacht Men-schen sitzen, diskutieren, musizieren, Familien zusammen picknicken oder Freunde zusammenfinden. Die Boule-vards mit den Parkanlagen, den küh-lenden Bäumen und Schatten und die labyrinthartig angeordneten kleinen Strassen im Kern der Stadt mit den wun-derbaren, in Weiss strahlenden Häusern.
Mein Tel Aviv ist unser Tel Aviv. Das Tel Aviv, in dem ich mit meiner Familie jährlich mehrmals bin. Tel Aviv ist die Stadt der Jugend ebenso wie die der älteren Menschen, der Pioniergene-ration, die seit dem offiziellen Grün-dungsjahr 1908 unentwegt an dieser Stadt gebaut und gewirkt hat – oft euro-päische Einwanderer oder Flüchtlinge, die in der Mitte des letzten Jahrhun-derts in Tel Aviv in ein neues Leben star-teten, in Israel und speziell in Tel Aviv einen neuen Ort der Freiheit begründen wollten. Und so trifft man auf die vielen Zeugnisse aus jener Zeit, die Tel Aviv bis heute prägen. Auf die Bauhaus-Quar-tiere der Architektur-Avantgarde aus der Dessauer Schule, deren Gebäude heute als Unesco-Weltkulturerbe ge-schützt sind. Auf Kaffeehäuser und die malerischen Strassen in Neve Zedek, wo Israels Literaturnobelpreisträger Agnon lebte und schrieb. Auf die Strassen um das Dizengoff-Center mit dem Agam-Brunnen und den vielen Geschäften. Auf das alte Jaffa am Meer mit den täglichen Märkten und dem alten historischen Kern der Stadt. Auf die Restaurantmei-len im Quartier Schenkin oder die Klubs und Bars im Hafenareal Namal oder im Norden die Asrieli-Skyline mit der Börse und den vielen boomenden nationalen und internationalen Firmen. Oder dann auf die Universität Tel Aviv mit Mario Bottas Synagoge mitten auf dem Cam-pus und einem weiteren architekto-nischen Meilenstein in der Weissen Stadt. Mein und unser Tel Aviv ist eine
Stadt der Gegensätze und der Inspirati-on. Es ist die Stadt der Gegensätze – oder vielleicht sogar der Einheit in der Viel-falt zwischen Moderne und Tradition, zwischen Provinz und Metropole, zwi-schen Europa und Orient, zwischen Säkularem und Religion. Bis hin zur Grenzüberschreitung. Und so ist das urbane, kosmopolitische, universelle Tel Aviv für mich seit je Inspiration zur Freiheit und Offenheit. Die leben sorien-tierte Gesellschaft, florierende Wirt-schaft, innovative Kultur, die Stadt mit den unzähligen Restaurants, Bars und Klubs, mit den Nischen – sie ist zweite Heimat für viele.
TIPPS:
HOTEL MONTEFIORE
36 Montefiore Street, Tel. +972 3 564 6100www.hotelmontefiore.co.il, DZ ab 320 DollarKlein, stylish und unter dem heutigen Besitzer Mati Broudo zum Boutiquehotel und place to be geworden. Das «Montefiore» liegt zwar nicht am Strand, dafür im Herzen der Stadt, in der White City mit ihren Bauhaus-Gebäuden.
RESTAURANT HERBERT SAMUEL
6 Koifman Street, Tel. +972 3 516 6516www.herbertsamuel.co.ilHaute- Cuisine-Koch Jonathan Roshfeld ist Garant für eine hervorragende, leichte italie-nische Küche – die Desserts sind ein Traum!
CAFÉ BENEDICT
171 Ben Yehuda Street, Tel. +972 3 554 0345Den Gästen wird 24 Stunden lang zu allen Frühstücksarten (New Yorker, biologisch, griechisch, mediterran, israelisch etc.) selbstgebackenes Brot offeriert.
SOMMER CONTEMPORARY ART GALLERY
13 Rothschild Boulevard, Tel. +972 3 516 6400www.sommergallery.comVor zwanzig Jahren ist Irit Sommer aus Zürich nach Tel Aviv gezogen und hat hier die Galerie für zeitgenössische Kunst eröffnet.
SIGHTSEEING IN OLD JAFFA
FlohmarktWinzige Läden mit allem, was die Krämerseele erfreut. Dazwischen Cafés und Res taurants, die sich bei Sonnenuntergang in Bars und Night-clubs verwandeln.
RENÉ BRAGINSKY, 61, ist ein Zürcher Investor, der die jüdische Primarschule Noam in Zürich unterstützt oder das Weizmann Institute of Science in Israel. In der Bilanz ist sein Vermögen auf 300 bis 500 Millionen Franken geschätzt.
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So etwas wie eine zweite Heimat: Tel Aviv mit seiner lebensorientierten Gesellschaft, unzähligen Restaurants, Bars und Klubs.
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bis 850 Gramm zuschneiden. Das Fleisch wird immer noch zwei bis drei Wochen vakuumverpackt im Kühlschrank gelagert.
Bevor das Stück auf den Grill kommt, wird es mit einer Würzmi-schung, wenig Erdnussöl sowie Salz und Pfeffer mariniert. Von fertig ma-riniertem Fleisch beim Metzger ist abzuraten, da wird unter der Mari-nade etwas versteckt. Und beim Gril-lieren gibt es dann Flammen, das
Zeug wird bitter, also Hände weg!
Die beste Glut entsteht aus Holz-kohle und Buchen-holz, das ist für den Geschmack wichtig.
Das Beste ist natürlich Olivenholz, aber man kriegt es nur schwer, und es ist sehr teuer. An-gefeuert wird nur mit trockenem Holz, zum Beispiel von Gemüse-kis ten. Damit dauert es fünf Minuten – und es brennt. Zündflüs-sigkeit oder ähnliche
Kulinarik
MEIN FLEISCHGeht es um Kalbskoteletts oder Rib-Eye-Steaks, schlägt der Grill den Ofen. Weiter
muss man einen guten Metzger haben und jemanden, der sagt, wie es geht, unseren Autor zum Beispiel. Von MAURIZIO BROCCA und SANDRA KENNEL (Bilder)
DER METZGER IST das wich-tigste beim Fleisch. Ich kau-fe seit fast 20 Jahren bei Urs Keller in Zürich ein. Das Vertrauen in den Metzger muss gross sein, er weiss, welches Fleisch ich will, wie gelagert – da muss man ex-trem heikel sein. Meine Kalbskote-letts kommen aus dem Bündnerland, beim Rindfleisch nehme ich Stücke vom irischen Angus-Rind, das Schwei-zer Rindsfilet hat mir zu wenig Biss. Leider haben sich viele daran ge-wöhnt, dass ein Filet butterzart sein muss, was eigent lich nicht stimmt. Aber am liebsten habe ich sowieso ein Rib-Eye, das schmeckt nach mehr. Fi-lets oder Entrecôtes sind ja langweilig. Ich habe auch schon japanisches Ko-be-Beef grilliert, aber das ist auch nicht nach meinem Geschmack, da tropft das Fett nur so herunter.
Ich bestelle immer die ersten sechs Rippen vom Kalb, dann sind alle Koteletts gleich gross. Das Kno-chenstück lasse ich dran, das ist zwar Gewicht, das ich bezahlen muss, aber es sieht eleganter aus. Man kann das Kotelett dann je nach Wunsch auf 350
1. ZUSCHNEIDEN
Ideal sind die ers-
ten sechs Rippen
vom Kalbskarree.
Die Koteletts
werden dann auf
350 bis 850
Gramm zuge-
schnitten. Der
Knochen bleibt
dran, das
sieht schöner aus.
2. MARINIEREN
Es braucht nicht
viel: eine schöne
Gewürzmischung,
Salz, Pfeffer und
wenig Erdnussöl.
Hände weg von
fertig marinier-
tem Fleisch
beim Metzger!
3. GRILLIEREN
Zuerst scharf
anbraten, dann
etwas ziehen
lassen, dann
nochmals volle
Hitze geben.
Mit etwas Butter
gibt es eine
schöne Kruste.
4. ANRICHTEN
Zum Schluss
etwas Fleur de
Sel drauf, Oliven-
öl, grillierter
Rosmarin und
einige feine
Streifen Zitronen-
schale.
Helfer kommen mir nicht in den Grill. Bis es eine schöne Glut hat, dau-ert es etwa 30 Minuten, die Tempera-tur geht dann auf bis zu 900 Grad Cel-sius hoch. Grillieren ist aufwendig, es braucht Zeit, aber der Geschmack ist einmalig. Ich kann kaum noch Filets aus der Pfanne essen.
Das Spiel mit der Hitze ist die Kunst, zuerst braucht es viel Hitze, damit sich die Poren schliessen, dann muss man das Fleisch bei geringerer Hitze etwas ziehen lassen, und zum Schluss kommt nochmals Hitze. Da-mit es eine schöne Kruste gibt, pinsle ich etwas Butter und Gewürze auf, das ist der Trick. Ein Kotelett von 350 Gramm ist so in fünfzehn Minuten fertig. Es muss leicht rosa sein, dafür braucht es etwas Gefühl. Jeder, der sagt: «Es ist ja nur Grillieren», dem antworte ich: «Dann mach’s!» 850 Gramm Kalbskotelett auf dem Grill schön zart hinzubekommen, ist nicht dasselbe, wie wenn man es bei Nieder-temperatur im Ofen gart.
Das Anrichten gibt dann den letzten Schliff. Am Schluss kommt etwas Fleur de Sel auf das Kotelett, dazu knuspriger Rosmarin vom Grill und Olivenöl. Butter braucht es nicht.
Man kann auch noch etwas fein-geschnittene Zi-tronenschale da-zugeben.
«MAURI’S
LA ROCCA»
Limmatstrasse 273, Zürich. Tel. 044 271 02 77; www.mauris-larocca.ch
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Aufgezeichnet von: DAVID SCHNAPP
MAURIZIO BROCCA, gelernter Koch, führt seit 1992 das «Ristorante Mauri’s la Rocca». Spezialitäten sind Fleisch und Fisch vom Grill sowie hausgemachte Pasta und Saucen.
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WELTWOCHE STIL No. 3S
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Ein Kalbskotelett von 350 Gramm ist in fünfzehn Minuten fertig, das heisst: Leicht rosa muss es sein.
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4Fragebogen
ENZO ENEA
ENZO ENEA, 46, ist Landschaftsdesigner und Gartenarchitekt. Vergangenes Jahr eröffnete er in einem 75 000 m2 grossen Park am Zürcher Obersee sein Baummuseum. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Rapperswil.
«Gegenstand des letzten Streits?» –
«Die Fernbedienung. Ich möchte immer den National-Geographic-
Channel schauen.»
Ihre erste Erinnerung an Gärten
und Bäume?
Als Bub habe ich Baumhütten gebaut. Wie viel Zeit benötigen Sie, um
sich anzuziehen, bevor Sie aus dem
Haus gehen?
22 Minuten.Gegenstand des letzten Streits?
Die Fernbedienung. Ich möchte immer den National-Geographic-Channel schauen.Ihre teuersten Möbelstücke für drinnen
und für draussen, die Sie besitzen?
Ein Holztisch von Jérôme-Abel Seguin und selbstentworfene Sandsteintöpfe.Was irritiert Sie an Leuten aus
Ihrer Branche?
Eigentlich nichts; ich lebe nach dem Motto «Leben und leben lassen».Erste Lust?
Skateboarden.Sie sind kein Freund von. . .
Nicht frischem Essen und langen Sit-zungen. Zudem hasse ich es, zu warten.Diese Begabung gäbe man Ihnen nicht:
Dass ich den Spagat kann.In Ihrem Koffer gibt es immer. . .
Einen Fotoapparat.Der schönste Garten, den Sie kennen:
Der meines Grossvaters in Cesena, in der Emilia-Romagna.Wie viel Macht haben Frauen?
Ich hoffe, immer mehr.Worauf sind Sie abonniert?
Auf die italienische Küche im Restaurant «Dieci» in Rapperswil.Wunsch von der Fee?
Dass uns die Natur noch lange erhalten bleibt und wir nicht ausgefischt werden.
Ich wäre gerne für einen Tag. . .
Ein Falke.Ihr Lieblingsgeschäft?
Blow, ein Coiffeur an der Falkenstrasse in Zürich. Und einem guten Käseladen kann ich nicht widerstehen. Der beste Song aller Zeiten?
«Vivere» von Vasco Rossi.Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert
haben, war. . .
Das war ein komplizierter Sichtschutz aus Stoff im Bad. Warum sind Sie beliebt?
Weil ich schöne Gärten baue.
Der Landschaftsdesigner liebt den Garten seines Grossvaters in der Emilia-Romagna. Und
kann den Spagat. PETER JAMES FIELD (Illustration)
Illus
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(AG
EN
CY
RU
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)
Bezugsquellen3.1 PHILLIP LIMz. B. Vestibule, St. Peterstrasse 20, Zürich. Tel. 044 260 13 31; www.31philliplim.com
4711Kosmetik: z. B. Parfümerie Douglas AG, Bahnhofstrasse 32, Zürich. Tel. 044 212 40 65; www.4711.com
– A –A LBERTA FER R ETTIz. B. Fidelio, Münzplatz 1, Zürich. Tel. 044 211 13 11; www.albertaferretti.com
AV ÈNEz. B. Löwen Apotheke, Bahnhofstrasse 58, Zürich. Tel. 043 344 83 83; www.loewen-apotheke-zuerich.ch
– B –BA LM A INz. B. Trois Pommes Studio, Weinplatz 4/5, Zürich. Tel. 043 497 31 10; www.balmain.com
BULGA R Iz. B. Bahnhofstrasse 25, Zürich. Tel. 044 212 53 03; rue du Rhône 30, Genf. Tel. 022 311 96 33; www.bulgari.com
– C –CA RTIERBahnhofstrasse 47, Zürich. Tel. 044 211 11 41; www. cartier.com
CÉLINErue du Rhône 47, Genf. Tel. 022 312 14 60; www.celine.com
CH A NELKosmetik: z. B. Boutique Bahnhofstr. 39, Zürich. Tel. 044 211 17 81; www.chanel.ch
CHLOÉz. B. Vestibule, St. Peterstrasse 20, Zürich. Tel. 044 260 13 31; www.chloe.com
CLA R INSKosmetik: z. B. Institut Clarins, Rennweg 35, Zürich. Tel. 044 222 12 85; www.clarins.com
CLOSEDz. B. Stereo Fashion, Seefeldstrasse 66, Zürich. Tel. 043 499 89 80; www.closed.com
CR A BTR EE & EV ELY Nz. B. Kuttelgasse 1, Zürich. Tel. 044 221 06 06; www.crabtree.ch
CUTTLER & GROSSz. B. Burri Optik, Uraniastrasse 22, Zürich. Tel. 044 218 77 88; www.cuttlerandgross.com
– D –DECLÉORz. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.decleor.de
DIORz. B. rue du Rhône 60, Genf. Tel. 022 310 62 55; Bahnhofstrasse 13, Zürich. Tel. 044 215 68 80; www.dior.com
DI VAOberdorfstrasse 15, Zürich. Tel. 044 251 62 00; www.divabijouteria.com
DSQUA R EDParfüms: z. B. Marionnaud, Bahnhofstrasse 35, Zürich. Tel. 044 221 08 60; www.dsquared2.com
– E –EMILIO PUCCIz. B. Ciaolina, Marktgasse 51, Bern. Tel. 031 328 64 64; www.emiliopucci.com
– G –GIORGIO A R M A NIDamenmode: z. B. Bahnhofstrasse 25, Zürich. Tel. 043 960 08 00; www.giorgioarmani.com
GUCCIz. B. rue du Rhône 92, Genf. Tel. 022 310 84 06; Poststrasse 3, Zürich. Tel. 044 211 46 20; www.gucci.com/ch
– H –HER MÈSz. B. Freie Strasse 107, Basel. Tel. 061 283 04 90; Bahnhofstrasse 31, Zürich. Tel. 044 211 41 77; www.hermes.com
– I –ISA BEL M A R A NTz. B. Fidelio, Münzplatz 1, Zürich. Tel. 044 211 13 11; www.isabelmarant.tm.fr
– J –JASON W Uz. B. Glam.in, Weite Gasse 8, Zürich. Tel. 076 602 12 90; www.thewstudio.com
JBLz. B. Bernhard Elektronik, Ringstrasse 88, Chur. Tel. 081 250 25 25; www.jbl.com
JO M A LONEParfüms: z. B. Jelmoli, Seidengasse 1, Zürich. Tel. 044 220 4 11; www.jomalone.com
JOH N GA LLI A NOz. B. Trois Pommes Style, Storchengasse 21, Zürich. Tel. 044 212 70 05; www.johngalliano.com
JUST CAVA LLIsiehe Roberto Cavalli
– K –K ATE MOSS FOR LONGCH A MPBahnhofstrasse 58, Zürich. Tel. 044 213 10 80; www.longchamp.com
K ÉR ASTASEKosmetik: siehe 4711; www.kerastase.de
KUONIAuskunft über www.kuoni.ch
– L –LA NCASTERKosmetik: z. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.lancaster-beauty.com
LA NCÔMEKosmetik: z. B. Globus, Marktplatz 2, Basel. Tel. 058 578 45 45; www.lancome.de
LA N V INz. B. Boutique Anita Smaga S. A., rue du Rhône 78, Genf. Tel. 022 310 81 43; www.lanvin.com
LOUIS V UITTONz. B. Freie Strasse 88, Basel. Tel. 061 272 07 80; place du lac 2, Genf. Tel. 022 311 02 32; Bahnhofstrasse 30, Zürich. Tel. 044 221 11 00; www.vuitton.com
– M –M A NUFACTUMAuskunft über www.manufactum.ch
M A RC JACOBSz. B. Trois Pommes Designer, Storchengasse 4, Zürich. Tel. 043 497 20 60; www.marcjacobs.com
M ATTHEW W ILLI A MSONz. B. Salvatore Schito, In Gassen 14, Zürich. Tel. 044 210 19 06; www.matthewwilliamson.com
M A R NIsiehe Cuttler & Gross; www.marni.com
– N –NI V EAKosmetik: siehe 4711; www.nivea.ch
– O –OLI V ER PEOPLESsiehe Cuttler & Gross; www.oliverpeoples.com
– P –PA NDOR Az. B. Cimier, Limmatquai 56, Zürich. Tel. 044 202 30 30; www.pandora.net
POMELLATOz. B. Les Ambassadeurs, Bahnhofstasse 64, Zürich. Tel. 044 211 18 10; www.pomellato.it
– R –R A LPH LAUR ENVia Serlas 30, St. Moritz. Tel. 081 830 03 40; www.ralphlauren.com
ROBERTO CAVA LLIz. B. Gardenia, Bäckerstrasse 36, Zürich. Tel. 044 241 34 00; www.robertocavalli.com
– S –SA LVATOR E FER R AGA MOBahnhofstr. 40 Zürich. Tel. 044 211 23 91; www.ferragamo.com
SBTKosmetik: z. B. Jelmoli, Seidengasse 1, Zürich. Tel. 044 220 44 11; www.sbt.ch
– T –TA BITH A SIM MONSAuskunft über Tel. 0044 207 514 00 00; www.tabithasimmons-eu.com
TOM BIN NSAuskunft über Tel. 001 310 396 80 78; www.tombinnsdesign.com
TOM FOR DParfüms: z. B. Boutique Münsterhof 17, Zürich. Tel. 044 221 02 50; Brillen: z. B. Augenstern, Seefeldstrasse 127, Zürich. Tel. 044 420 14 70; www.tomford.com
TOM MY HILFIGERBahnhofstrasse 24, Zürich. Tel. 044 210 26 26; www.tommy.com
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TUCK ERz. B. Maud AG, In Gassen 6, Zürich. Tel. 043 344 09 90; www.tuckerbygabybasora.com
– U –ULTR ASU NKosmetik: z. B. Import Pafümerie, Bellevueplatz, Zürich. Tel. 043 243 78 78; www.ultrasun.ch
– Y –Y V ES SA INT LAUR ENTKosmetik: siehe 4711; www.ysl.com
– Z –ZIM MER LIz. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.zimmerli.com
Die neue Weltwoche STIL No. 4erscheint am22. 9. 2011
MAI /JUNI 2011
S 75Bezugsquellen
3.1 PHILLIP LIMz. B. Vestibule, St. Peterstrasse 20, Zürich. Tel. 044 260 13 31; www.31philliplim.com
4711Kosmetik: z. B. Parfümerie Douglas AG, Bahnhofstrasse 32, Zürich. Tel. 044 212 40 65; www.4711.com
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BULGA R Iz. B. Bahnhofstrasse 25, Zürich. Tel. 044 212 53 03; rue du Rhône 30, Genf. Tel. 022 311 96 33; www.bulgari.com
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CÉLINErue du Rhône 47, Genf. Tel. 022 312 14 60; www.celine.com
CH A NELKosmetik: z. B. Boutique Bahnhofstr. 39, Zürich. Tel. 044 211 17 81; www.chanel.ch
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CLA R INSKosmetik: z. B. Institut Clarins, Rennweg 35, Zürich. Tel. 044 222 12 85; www.clarins.com
CLOSEDz. B. Stereo Fashion, Seefeldstrasse 66, Zürich. Tel. 043 499 89 80; www.closed.com
CR A BTR EE & EV ELY Nz. B. Kuttelgasse 1, Zürich. Tel. 044 221 06 06; www.crabtree.ch
CUTTLER & GROSSz. B. Burri Optik, Uraniastrasse 22, Zürich. Tel. 044 218 77 88; www.cuttlerandgross.com
– D –DECLÉORz. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.decleor.de
DIORz. B. rue du Rhône 60, Genf. Tel. 022 310 62 55; Bahnhofstrasse 13, Zürich. Tel. 044 215 68 80; www.dior.com
DI VAOberdorfstrasse 15, Zürich. Tel. 044 251 62 00; www.divabijouteria.com
DSQUA R EDParfüms: z. B. Marionnaud, Bahnhofstrasse 35, Zürich. Tel. 044 221 08 60; www.dsquared2.com
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LOUIS V UITTONz. B. Freie Strasse 88, Basel. Tel. 061 272 07 80; place du lac 2, Genf. Tel. 022 311 02 32; Bahnhofstrasse 30, Zürich. Tel. 044 221 11 00; www.vuitton.com
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M ATTHEW W ILLI A MSONz. B. Salvatore Schito, In Gassen 14, Zürich. Tel. 044 210 19 06; www.matthewwilliamson.com
M A R NIsiehe Cuttler & Gross; www.marni.com
– N –NI V EAKosmetik: siehe 4711; www.nivea.ch
– O –OLI V ER PEOPLESsiehe Cuttler & Gross; www.oliverpeoples.com
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