thema: infektionsquellen, Übertragungswege, infektionsketten,
Post on 09-Feb-2022
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Hygienemaßnahmen: Was-Wann-Wo?
Dr. med. Sina Bärwolff Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin
und Öffentliches GesundheitswesenLeiterin des Fachbereiches Hygiene und Umweltmedizin
Gesundheitsamt Marzahn Hellersdorf
2. Workshop MRSA-Netzwerk Marzahn-Hellersdorf 29.09.2010
Kenntnisse über: - Infektionsquellen,
- Übertragungswege,
- Infektionsketten
Voraussetzung zur Prävention
Unterbrechung der Infektionsketten
Veränderung der Wirtseigenschaften z.B. Impfung - Ausrottung von Infektionskrankheiten Bessere Immunkompetenz (Ernährung)
Schutz vor Übertragung z.B. Atemmasken bei Tuberkulose
Vernichtung von Lebensräumen der Vektoren oder Erreger selbst z.B. Händedesinfektion, Insektenbekämpfung
Arbeitsschutz z.B. Unfallverhütungsvorschriften Biostoffverordnung
Standardhygienemaßnahmen
gelten für alle medizinischen Bereiche werden von allen Mitarbeitern mit Patienten-kontakt durchgeführtSchützen vor der Übertragung von Erre-gern, die über Kontakt zu Blut oder Stuhl übertragen werdenCave: Bei allen Patienten muss grundsätzlich angenommen werden, dass eine infektiöse Erkrankung vorliegen könnte z.B. HIV, Hepatitis C
Standardmaßnahmen bei Übertragungen durch Kontakt
Hygienische Händedesinfektion vor und nach PatientenkontaktTragen von Schutzhandschuhen bei zu erwartendem Kontakt mit potentiell infektiösem Material (Eigenschutz) Tragen von Schutzkleidung bei möglichem Kontakt mit Sekret, Blut, Stuhl(Tragen von Mund-Nasen-Schutz, wenn Patient diesen nicht trägt, bei engem Kontakt) Wischdesinfektion der Arbeitsflächen –vor dem Aufziehen und Richten von Parenteralianach Kontamination mit VAH-gelistetem Flächendesinfektionsmittel
Zusätzlich bei MRSA
Unbedingtes verhindern von ÜbertragungenBarrieren schaffenPatienten nicht stigmatisieren
1. Information
Information aller Beteiligten über Status des PatientenNachweisorte benennenZ.B. Nutzung Übergabebogen des Netzwerkes
2. Patientenvorbereitung
Patient:Tragen frisch gewaschener Körperwäsche und ggf.Verwendung frischer Bettwäsche bzw. Laken Verbinden von Wunden Tragen Mund-, Nasenschutz bei Besiedlung der Atemwege Durchführen einer hygienischen Händedesinfektion
3. Vorbereitung Einsatzfahrzeug/ Untersuchungszimmer
Verstauen aller nicht benötigten Utensilien in wischdesinfizierbare geschlossene FächerVorlegen von nur unbedingt notwendigen MaterialienKontrolle der vorhandenen Schutzkleidung
4. Hygienemaßnahmen Personal
Einsatzpersonal:Tragen von Einmalhandschuhen und Schutz-kittel bei direktem PatientenkontaktAnlegen Mund-Nasenschutz (M-N-S)bei Patienten mit MRSA Besiedlung im Nasen-Rachenraum
- wenn Patient keinen M-N-S trägt - beim Absaugen - Verbandwechsel - hustender Patient
5. Desinfektion und EntsorgungNach Abschluss des Transportes/nach Verlassen der Praxis:
Desinfektion bzw. Sterilisation aller Materialien, Geräte, Instrumente die möglicherweise kontaminiert sind Entsorgen von benutzten bzw. möglicherweise kontaminierten Einmalartikeln „Einsacken“ der benutzten Wäsche, Bezüge, Abdeckungen in geschlossenen Wäschesack für die Wäscherei (kein privates Waschen der Schutzkleidung) Wischdesinfizieren aller möglicherweise kontaminierten Ober-flächen mit einem VAH-gelisteten Flächendesinfektionsmittel gemäß Hygieneplanhygienische Händedesinfektion
ÜbertragungswegabhängigeMaßnahmen
Voraussetzung:
- Durchführung der Standardmaßnahmen mit hoher Compliance
Übertragung durch Tröpfchen
Tröpfchen > 5µm entstehen beim Husten, Sprechen, Absaugen werden in Umkreis von 1m versprüht halten sich nicht längere Zeit in der Luft Beispiele: Meningokokken, RSV-Viren, Influenza
Maßnahmen: - wie Kontakt zusätzlich: Mund-Nasen-Schutz bei allen Arbeiten < 1m Entfernung zum Patienten Patient soll Mund-Nasen-Schutz tragen/Hustenhygiene
Aerogene ÜbertragungPartikel < 5µm
- halten sich in der Luft und bleiben längere Zeit infektiös - Erreger könnten mit Luftstrom auch über größere
Entfernungen übertragen werden - Beispiele: Varizellen, Masern
Maßnahmen: - sichere aerogene Isolierung bei hochkontagiösen
lebensbedrohenden Erkrankungen (z.B. Ebola) nur auf Sonderisolierstationmöglich
- Schutz des Personals durch Schutzanzug oder Isolation des Patienten in einer Isoliereinheit
Aerogene Übertragung
Aerogen übertragbare Erkrankungen z.B. Masern - wie bei Tröpfchenisolierung zusätzlich: - Raumlufttechnische Anlage (Unterdruck) - ansonsten häufig nach außen lüften - Tür geschlossen halten - Mund-Nasen-Schutz und Schutzkleidung
vor Betreten des Zimmers anlegen (Schleuse) - Pflege der Patienten möglichst durch immunes
Personal
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