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Therapeutische Anwendbarkeit
der textilen Technik
Filzen
bei dem Personenkreis der
Schwerstmehrfachbehinderten
Schriftliche Hausarbeit
im Rahmen der Ersten Staatsprfung
fr das Lehramt fr Sonderpdagogik
dem Staatlichen Prfungsamt Dortmund
vorgelegt von
Liesenhoff, Nicole Marcella
Dortmund, Juni 1999
Themensteller: Prof. Dr. Tnne
Fachbereich: Kunsterziehung bei Behinderten
- I -
Inhaltsverzeichnis
A Theoretischer Teil 1
1 Einleitung 1
2 Der Personenkreis 4
2.1 Begriffsklrung 5
2.2 Entstehungsbedingungen schwerster Behinderung 21
3 Gedanken zu einem Leben mit einer Schwerstmehrfachbehinderung 24
4 Die kindliche Entwicklung und deren Zusammenhang zur
Wahrnehmung, Motorik und Kommunikation 29
4.1 Entwicklung kognitiver Fhigkeiten 29
4.2 Perzeption - Wahrnehmung 34
4.2.1 Begriffsklrung 34
4.2.2 Wahrnehmungsentwicklung 38
4.2.3 Ursachen und Erscheinungsformen von Wahrnehmungsstrungen 39
4.2.3.1 Sensorische Beeintrchtigungen und Strungen der Wahrnehmung 40
4.2.3.2 Zentrale Wahrnehmungsstrungen 41
4.2.3.3 Sozial- bzw. erfahrungsbedingte Wahrnehmungseinschrnkung 44
4.3 Motorik 45
4.3.1 Begriffsklrung 45
4.3.2 Hand- und Fingermotorik 49
4.3.3 Motorische Strungen 52
4.4 Der Zusammenhang von Wahrnehmung und Bewegung 56
4.5 Kommunikation 59
4.5.1 Begriffsklrung 59
4.5.2 Kommunikationsstrungen und deren Folgen 61
4.5.3 Kommunikationsformen 63
5 Das kombinierte Konzept als Beispiel zur Frderung von Menschen
mit einer Schwerstmehrfachbehinderung 65
5.1 Isolationstraining nach KIPHARD und DELACATO 68
- II -
5.2 Sensomotorische Entwicklungsfrderung nach KIPHARD und
DELACATO 69
5.3 Basale Aktivierung nach BREITINGER/FISCHER 69
5.4 Integrierte Frderung nach HAUPT/FRHLICH 70
5.5 Psychomotorische bungsbehandlung 70
5.6 Physiotherapie 72
5.7 Entwicklungspsychologische Erkenntnisse nach PIAGET 74
5.8 Basale Stimulation nach FRHLICH 75
5.9 Ergotherapie 77
6 Schnittstellen in der Zusammenarbeit zwischen Sonderpdagogen
und Therapeuten 79
7 Die textile Technik Filzen 81
7.1 Ein Rckblick 81
7.2 Begriffsklrung 82
7.3 Die Entstehung von Filz 82
8 Filzen, eine geeignete Technik zur Frderung von Kindern mit einer
Schwerstmehrfachbehinderung? 85
8.1 Richtlinien zur Frderung Geistigbehinderter 85
8.2 Richtlinien zur Frderung Schwerstbehinderter 86
8.3 Richtlinienorientierte Vorberlegungen zum Filzen 89
B Praktischer Teil 93
9 Therapeutisch orientierte Anwendung der textilen Technik Filzen
bei Kindern mit einer Schwerstmehrfachbehinderung 93
9.1 Rahmenbedingungen 93
9.2 Die Klasse 94
9.3 Vorbereitung zur Einzelfrderung 95
9.3.1 Erste Unterrichtsstunde 96
9.3.2 Zweite Unterrichtsstunde 97
9.3.3 Dritte Unterrichtsstunde 98
9.3.4 Vierte Unterrichtsstunde 99
- III -
9.4 Schlerauswahl 100
9.4.1 Anthrophologische Voraussetzungen des Schlers M. 101
9.4.2 Anthrophologische Voraussetzungen des Schlers D. 104
9.4.3 Anthrophologische Voraussetzungen der Schlerin P. 106
9.5 Darstellung der Einzelfrderstunden 108
9.5.1 Filzen in der Einzelfrderung mit Schler M. 110
9.5.1.1 Therapieziele 110
9.5.1.2 Therapieinhalt, Ergebnisdarstellung und Interpretation 110
9.5.2 Filzen in der Einzelfrderung mit Schler D. 121
9.5.2.1 Therapieziele 121
9.5.2.2 Therapieinhalt, Ergebnisdarstellung und Interpretation 122
9.5.3 Filzen in der Einzelfrderung mit Schlerin P. 131
9.5.3.1 Therapieziele 131
9.5.3.2 Therapieinhalt, Ergebnisdarstellung und Interpretation 131
9.6 Filzen als Thema in der Projektwoche 134
9.6.1 Einfhrungsphase der Projektwoche 135
9.6.2 Filzen in der Gruppe - Ergebnisdarstellung und Interpretation 135
10 Zusammenfassung der Gesamtergebnisse 141
11 Schluwort 143
C Erklrung der Fremdwrter 146
D Literaturverzeichnis 156
- IV -
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Dimensionen und Manifestationen einer Behinderung; nach ICIDH 1995
(vgl. STADLER, 1998, S. 28) 6
Abb. 2 Schema der Informationsverarbeitung nach KEIDEL [1975]
(vgl. LEYENDECKER, 1988, S. 38) 37
Abb. 3 Dimensionen der Handgeschicklichkeit und ihre Strungen
(vgl. KIPHARD, 1983, S. 191) 51
Abb. 4 Sensomotorischer Regelkreis mit zugeordneten Krankheitsbildern.
(vgl. HACHMEISTER, 1997, S. 47) 53
Abb. 5 Funktionskreis von VON WEIZSCKER (LINN/HOLTZ, 1987, S. 11) 59
Abb. 6 Modell zur Ganzheitlichkeit der Entwicklung (vgl. FRHLICH,
1996, S. 50) 65
Abb. 7 Schler M. beim Filzen mit einem Mundwerkzeug 112
Abb. 8 Schler M. beim Filzen mit der Therapeutin vor einem Spiegel 113
Abb. 9 Entspannte Handhaltung des Schlers M. beim Filzen 115
Abb. 10 Schler M. mit dem von ihm gefilzten Bart 120
Abb. 11 Schler D. beim Zupfen (Greifen) der Schafwolle 123
Abb. 12 Handhaltung des Schlers D. beim Filzen 125
Abb. 13 Schler D. beim eigenaktiven Filzen im Rollstuhl 126
Abb. 14 Schler D. beim eigenaktiven Filzen auf dem Liegekeil ohne
Auge-Hand-Koordination 128
- V -
Abb. 15 Schler D. beim eigenaktiven Filzen auf dem Liegekeil mit
Auge-Hand-Koordination 129
Abb. 16 Filzobjekte des Schlers D. 130
Abb. 17 Gemeinschaftliche Vorbereitungen zum Filzen in der Projektwoche 136
Abb. 18 Schlerin P. beim Be-Fhlen der Schafwolle 139
Abb. 19 Gemeinschaftsergebnis der Projektwoche - Ein gefilzter Fhlteppich 140
1 Einleitung 1
A Theoretischer Teil
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschftigt sich mit dem Anliegen, die therapeu-
tische Anwendbarkeit der textilen Technik F i l z e n innerhalb der Frde-
rung schwerstmehrfachbehinderter Menschen zu berprfen. Eine Unter-
suchung diesbezglich scheint im Rahmen der Frderung der von einer
Schwerstmehrfachbehinderung betroffenen Menschen von groem Inter-
esse, da es sich erwiesen hat, da das Filzen in seiner praktischen
Durchfhrung schwerpunktmig zur Frderung von Wahrnehmung,
Motorik und auch Kommunikation seinen Beitrag leisten kann. Mittels
einer Erprobungsphase wird im Verlauf der vorliegenden Arbeit folgender
zentraler Fragestellung nachgegangen:
Inwieweit lt sich das Filzen als therapeutische
Manahme zur Frderung von Menschen mit einer
Schwerstmehrfachbehinderung einsetzen?
Die praktische Erprobung des Vorhabens basiert auf der theoretischen
Auseinandersetzung, die im Teil A der vorliegenden Arbeit errtert wird.
Ihren konkreten Bezug findet die Theorie im Teil B , der die praktische
Anwendung behandelt, auf Grundlage der berwiegend therapeutisch
durchgefhrten Einzelfrdereinheiten, die in einer Frderklasse an der
Schule fr Krperbehinderte in interdisziplinrer Zusammenarbeit von
Sonderpdagogen und Therapeuten durchgefhrt werden konnten.
Im Hinblick auf eine detaillierte Auseinandersetzung mit diesem Thema,
wird zu Beginn dieser Arbeit eine Errterung zur Begriffsbestimmung des
Personenkreises schwerstmehrfachbehinderter Menschen vorgenommen.
Diese soll in ihrer Komplexitt betrachtet zur Darstellung kommen, um sich
des Problems der Begriffsbestimmung und der differenzierten Betrach-
tungsweisen in der Gegenberstellung mit Betroffenen bewut zu werden,
mit dem Ziel, den Begriff des/der Behinderten kritisch zu hinterfragen.
Im Anschlu daran erfolgt berleitend eine kurze Auseinandersetzung
ber das Leben mit schwerster Mehrfachbehinderung, wonach in Anbe-
1 Einleitung 2
tracht der Auswirkungen auf die Entwicklung der betroffenen Personen
eine Abhandlung zu dem Thema der kognitiven Entwicklung eines Kindes
(nach PIAGET) umrissen wird. Hier wird im Hinblick auf die Ergebnisse
der praktischen Durchfhrung schwerpunktmig auf die Entwicklungs-
bereiche Wahrnehmung und Motorik, deren Strungsformen und
Ursachen sowie die enge Verknpfung untereinander, eingegangen.
Innerhalb der entsprechenden Kapitel von Wahrnehmung und Motorik
werden weitere praxisrelevante Schwerpunkte, wie beispielsweise die
taktile bzw. haptische Wahrnehmung, die taktil-kinsthetische Funktions-
schwche und die Hand- und Fingermotorik, thematisiert.
Im Anschlu daran werden Teilbereiche aus dem Themengebiet der
Kommunikation errtert. Die zum Verstndnis der praktischen Durchfh-
rung notwendigen Erscheinungs- und Strungsformen werden theoretisch
erarbeitet und finden in Teil B der vorliegenden Arbeit ihren praktischen
Bezug.
Die Bedeutung von Strungen in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik
und Kommunikation werden respektive in dem Kapitel zur konzeptionellen
Frderung schwerstmehrfachbehinderter Menschen aufgegriffen. Um ein
Spektrum an Mglichkeiten zur Frderung betroffener Personen aufzu-
zeigen, wird das kombinierte Konzept zur Frderung schwerstmehrfach-
behinderter Menschen beschrieben, welches im Hinblick auf die prak-
tische Durchfhrung der Beobachtungsreihe durch die Ergotherapie im
Speziellen ergnzt wurde.
Nach einer kurzen Beschreibung zu den interdisziplinren Schnittstellen in
der therapeutisch/pdagogischen Frderung, die die an den Richtlinien
orientierten Vorberlegungen zum Filzen rechtfertigt, wird ein kurzer Abri
zum Filzen gegeben, um die Technik der Wollverarbeitung zu Filz zu
erlutern.
Teil B der vorliegenden Arbeit, der sich mit der Durchfhrung und den
E
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