umschlag deutsch 2010 · 2018-02-01 · april 2011 zwischenmitteilung zum 1. quartal 2011 03. mai...
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RENK Aktiengesellschaft
Gögginger Straße 73
86159 Augsburg
Telefon 0821.5700-0
Telefax 0821.5700-573
www.renk.eu
Ein Unternehmen der MAN Gruppe
Gesch
äft
sb
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EN
K A
ktien
gesells
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aft
20
10
Geschäftsbericht
RENK Aktiengesellschaft2010
Innovative Power Transmission
RENK – ein Unternehmen der MAN Gruppe
RENK KonzernMio €
2010 2009 Veränd.
in %
Auftragseingang 525 294 79
Umsatz 403 474 – 15
Auftragsbestand 1) 522 415 26
Mitarbeiter (Anzahl) 1) 1.882 1.903 – 1
davon Leiharbeitnehmer (Anzahl) 1) 68 35 94
in Mio €
Operatives Ergebnis 52 66 – 14
Ergebnis vor Steuern 52 65 – 13
Ergebnis nach Steuern 38 46 – 8
Ergebnis je Aktie in € 5,54 6,80 – 1,26
Ausschüttung je Aktie in € 1,80 1,80 –
Umsatzrendite ROS in % 12,9 13,9 –
Kapitalrendite ROCE in % 36,9 38,8 –
Investitionen 23 20 3
Abschreibungen auf Anlagevermögen 13 11 2
Eigenfinanzierte F&E-Ausgaben 4 4 –
Cash Earnings 53 59 – 6
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 62 19
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 23 – 20 – 3
Free Cashflow 58 42 16
Nettoliquidität 99 53 46
Eigenkapital 1) 217 192 25
1) Stichtagswert am 31.12.2010 im Vergleich zum 31.12.2009
Finanzterminkalender
Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2010 14. April 2011
Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2011 03. Mai 2011
Halbjahresfinanzbericht 2011 28. Juli 2011
Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2011 02. November 2011
Pressemitteilung zum Jahresabschluss 2011 27. Februar 2012
Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2011 26. April 2012
• Operatives Ergebnis 52 Mio € (66 Mio €)
• Umsatzrendite ROS 12,9 % (13,9 %)
• Kapitalrendite ROCE 36,9 % (38,8 %)
• Ergebnis je Aktie 5,54 € (6,80 €)
• Ausschüttung je Aktie 1,80 € (1,80 €)
• Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 Mio € (62 Mio €)
Auf einen Blick
Fahrzeuggetriebe
Vollautomatische Lastschalt-, Wende- und Lenkgetriebe mit Bremsanlagen
und Endabtrieben für Kettenfahrzeuge mittlerer und großer Gewichtsklassen.
Industriegetriebe
Getriebe für Zementanlagen, Stirnrad- und Planetengetriebe für Turbomaschi-
nen, insbesondere für die petrochemische Industrie und für Kraftwerksanla-
gen. Hochleistungsgetriebe für die Kunststoffindustrie. Getriebe für Windkraft-
anlagen.
Schiffsgetriebe
Getriebe für Handels-, Fähr-, Kreuzfahrt- und Marineschiffe mit Dieselmotoren-
und/oder Turbinenantrieb sowie E-Antrieb, Schiffswendegetriebe, Unterset-
zungs- und Regelgetriebe für Schiffsgeneratoranlagen.
Gleitlager
Standard- und Spezialausführungen horizontaler und vertikaler Gleitlager für
elektrische Maschinen, Gebläse, Verdichter, Pumpen, Turbinen und den allge-
meinen Maschinenbau. Gleitlagerungen für den Getriebebau. Schiffswellenla-
ger und Schiffsdrucklager.
Kupplungen
Bogenzahn-Kupplungen für industrielle Anwendungen aller Art, für Schiffs-
und Meerestechnik sowie für Schienenfahrzeuge. Stahllamellenkupplungen für
langsam- und schnelllaufende industrielle Anlagen, Membrankupplungen für
hochtourige Maschinen, Sicherheitskupplungen. Drehelastische Kupplungen.
Prüfsysteme
Prüfstände für Entwicklung und Qualitätssicherung für die Fahrzeugindustrie,
für die Luftfahrtindustrie und Eisenbahntechnik.
Produkte und Leistungen
RENK Geschäftsbericht 201003
04 Aufsichtsrat 05 Vorstand 06 Bericht des Aufsichtsrats 10 Corporate Governance bei RENK 16 Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2010 23 Die RENK Aktie
24 Lagebericht des RENK Konzerns für das Geschäftsjahr 2010 25 Geschäftliche Ausrichtung der RENK Gruppe
26 Wirtschaftliches Umfeld
30 Geschäftsverlauf und Ertragslage
36 Gewinn- und Verlustrechnung
37 Überleitung zum Ergebnis nach Steuern
38 Steuerungssystem und Wertmanagement
40 Finanzlage
41 Vermögens- und Kapitalstruktur
44 Kapitalinformationen/Angaben gemäß § 315 Abs. 4 HGB
46 Forschung und Entwicklung
50 Investitionen
52 Mitarbeiter
56 Die Bereiche im Einzelnen
70 Risikobericht
81 Erklärung zur Unternehmensführung
84 Ausblick
89 RENK Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 01.01. bis 31.12.2010
90 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
90 Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode
91 Konzern Bilanz zum 31.12.2010
92 Eigenkapitalveränderungsrechnung
93 Konzern Kapitalflussrechnung
95 Konzern Anhang
95 Grundsätze der Rechnungslegung
107 Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
112 Erläuterungen zur Konzern Bilanz
123 Sonstige Angaben
138 Aufsichtsrat und Vorstand – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
141 Anteilsbesitz
142 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
143 Bestätigungsvermerk
145 Sechsjahresübersicht
Inhaltsverzeichnis
04
Aufsichtsrat
Dipl.-Kfm. Frank H. Lutz
München
Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.02.2010
Vorsitzender des Aufsichtsrats
seit 11.03.2010
Mitglied des Vorstands der MAN SE
Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen
Niederpöcking
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichts-
rats bis 11.03.2010
Sprecher des Vorstands der MAN SE
Sprecher des Vorstands der MAN
Truck & Bus AG
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Stahlmann
Kempen
Mitglied des Aufsichtsrats vom
16.02.2010 bis 22.02.2011
Stellvertretender Vorsitzender des Auf-
sichtsrats vom 11.03.2010 bis 22.02.2011
ehem. Mitglied des Vorstands der
MAN SE
ehem. Sprecher des Vorstands der
MAN Diesel & Turbo SE
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner
Neusäß
Vorsitzender des Vorstands
der manroland AG
Dr.-Ing. Hans-O. Jeske
Wesel
Mitglied des Aufsichtsrats seit 11.03.2010
Mitglied des Vorstands der
MAN Diesel & Turbo SE
Dipl.-Ökonom Anton Weinmann
Landensberg
Mitglied des Aufsichtsrats bis 25.01.2010
ehem. Mitglied des Vorstands
der MAN SE
ehem. Vorsitzender des Vorstands
der MAN Nutzfahrzeuge AG
Klaus Ketterle*)
Neusäß
Technischer Angestellter der RENK AG
Herbert Köhler*)
Augsburg
Mitglied des Aufsichtsrats seit 01.04.2010
Vorarbeiter der RENK AG
Robert Strixner*)
Augsburg
Mitglied des Aufsichtsrats bis 31.03.2010
Vorarbeiter der RENK AG
*) von der Belegschaft gewählt
Stand 03.03.2011
RENK Geschäftsbericht 201005
Vorstand
Ulrich Sauter
Wertingen
Dipl.-Ing. (FH) Florian Hofbauer
Landsberg
Sprecher
06
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat befasste sich im Geschäftsjahr 2010 laufend und eingehend mit der
Lage und Entwicklung des Unternehmens und nahm die ihm nach Gesetz, Satzung und
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben regelmäßig und sorgfältig wahr. Wir haben
den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten und seine Tätigkeit über-
wacht.
Im Geschäftsjahr 2010 hat der Aufsichtsrat sechs Sitzungen, davon zwei im Rahmen
von Telefonkonferenzen abgehalten; die durchschnittliche Teilnahmequote lag bei
92 %. Der Aufsichtsrat ließ sich jeweils durch ausführliche schriftliche und mündliche
Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und relevante Geschäftsereig-
nisse, die Unternehmensplanung sowie davon abweichende Entwicklungen nebst ihren
Ursachen, die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage sowie über das Risikomanage-
ment und die strategische Ausrichtung informieren. Ein weiteres Schwerpunktthema
waren Maßnahmen zur nachhaltigen Reduzierung der Gewährleistungsrisiken im
Großgetriebebau.
Im August 2010 hat der Aufsichtsrat das Vergütungssystem für die Vorstandsmit-
glieder neu geregelt und den veränderten Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex angepasst.
Der Ausschuss für Vorstandspersonalien trat im Geschäftsjahr 2010 zu einer Sitzung
zusammen. Weitere Ausschüsse hat der Aufsichtsrat nicht gebildet.
In allen Fragen und Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen
war der Aufsichtsrat beratend eingebunden.
Bericht des Aufsichtsrats
Frank H. Lutz
RENK Geschäftsbericht 201007
Im Zuge der Überwachung der Geschäftsführung vergewisserte sich der Aufsichtsrat,
dass der Vorstand ein wirkungsvolles und leistungsfähiges Compliance-System für den
RENK Konzern installiert hat.
Corporate Governance
Vorstand und Aufsichtsrat der RENK AG haben im Dezember 2010 die Entsprechens-
erklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex in der aktuell geltenden Fassung vom 26. Mai 2010 abgegeben.
Die Erklärung ist auf der Internetseite der RENK AG veröffentlicht. Den Corporate
Governance-Bericht 2010 hat der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung genehmigt.
Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2010
Der Jahresabschluss und der Lagebericht der RENK AG sowie der Konzernabschluss und
der Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
sind von dem durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer Pricewater-
houseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München (PwC)
geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wor-
den. Als Prüfungsschwerpunkte wurden durch den Aufsichtsrat die Themen Ertragsrea-
lisierung, Einführung BilMoG und Verrechnungspreise festgelegt.
Neben den Prüfungsschwerpunkten wurde durch PwC das Risikofrüherkennungssys-
tem geprüft und festgestellt, dass der Vorstand seinen Pflichten aus § 91 Abs. 2 AktG
nachgekommen ist.
Die Abschlussprüfer haben an der heutigen Bilanzsitzung teilgenommen und über die
wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen Bericht erstattet. Wir haben von dem Ergeb-
nis der Prüfungen zustimmend Kenntnis genommen.
Auch wir haben nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung des Jah-
resabschlusses der RENK AG, des Konzernabschlusses und der Lageberichte keine Ein-
wendungen zu erheben. Wir billigen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss,
der damit festgestellt ist, sowie den Konzernabschluss. Dem von uns geprüften Vor-
schlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns schließen wir uns nach
eingehender Erörterung der Finanz- und Investitionsplanung der RENK Gruppe an.
Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind Einwendungen gegen die
Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen nicht zu erheben.
Veränderungen im Aufsichtsrat
Zu Beginn des Geschäftsjahres bestand der Aufsichtsrat nur aus 5 Mitgliedern. Im
Januar 2010 erklärte Herr Dipl.-Ökonom Anton Weinmann seinen Rücktritt aus dem
Aufsichtsrat.
Im Februar 2010 hat das Amtsgericht Augsburg Herrn Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Stahl-
mann und mich selbst als Aufsichtsratsmitglieder bestellt. Herr Dr.-Ing. Georg Pachta-
Reyhofen erklärte im Februar 2010 seinen Rücktritt als Vorsitzender und als Mitglied
des Aufsichtsrats der RENK AG mit Wirkung zum Beginn der Aufsichtsratssitzung am
08
11. März 2010. Die MAN SE hat an seiner Stelle Herrn Dr.-Ing. Hans-O. Jeske in den Auf-
sichtsrat entsandt.
In der Aufsichtsratssitzung vom 11. März hat der Aufsichtsrat mich zum Aufsichtsrats-
vorsitzenden und Herrn Klaus Stahlmann zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsit-
zenden sowie die Herren Stahlmann, Dr. Jeske und mich in den Ausschuss für Vor-
stands personalien gewählt.
Herr Robert Strixner ist nach 40-jähriger Tätigkeit bei RENK zum 31. März 2010 in den
Ruhestand eingetreten und damit aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Das Mandat
von Herrn Strixner ist auf das bereits gewählte Ersatzmitglied Herrn Herbert Köhler
übergegangen.
Die Hauptversammlung hat am 6. Mai 2010 die gerichtliche Bestellung bzw. Entsen-
dung der Herren Stahlmann, Dr. Jeske und meiner Person durch Wahl zum Aufsichtsrat
für die Restlaufzeit der derzeitigen Amtsperiode ersetzt. Am 22. Februar 2011 erklärte
Herr Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Stahlmann seinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat. Über
die Nachfolge ist noch nicht entschieden.
Den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern, den Mitgliedern des Vorstands und
den Mitarbeitern der RENK Gruppe sprechen wir für ihre Leistungen und ihren tatkräf-
tigen Einsatz unseren Dank aus. Den Vertretungen der Mitarbeiter danken wir für ihre
sachliche und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse unserer Gesellschaft.
Augsburg, den 3. März 2011
Frank H. Lutz
Aufsichtsratsvorsitzender
10
Bei RENK sind Unternehmensführung und -kontrolle darauf ausgerichtet, im Einklang
mit den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft den Bestand des Unternehmens und
die hierfür notwendige nachhaltige Wertschöpfung zu sichern.
Eine maßgebliche Einflussgröße hierfür ist das Corporate-Governance-System. Dieses
wird durch die geltenden Gesetze, die RENK Satzung und interne Regelungen sowie
durch international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvol-
ler Unternehmensführung bestimmt.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (nachfolgend: DCGK) stellt die für RENK
geltenden aktienrechtlichen Vorschriften dar und gibt Verhaltensempfehlungen und
Anregungen für die Corporate Governance entsprechend den anerkannten Standards.
Vorstand und Aufsichtsrat von RENK haben sich eingehend mit dem Corporate-Gover-
nance-System beschäftigt. Sie sind sich bewusst, dass gute und transparente Corporate
Governance für eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unterneh-
mensführung von wesentlicher Bedeutung ist.
Entsprechenserklärung gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2010 folgende Entsprechenserklärung
abgegeben:
„Die RENK Aktiengesellschaft entsprach den Empfehlungen der ,Regierungskommis-
sion Deutscher Corporate Governance Kodex‘ nach Maßgabe ihrer Entsprechenser-
klärung vom 11. Dezember 2009 und wird den Empfehlungen gemäß Deutschem Cor-
porate Governance Kodex (DCGK) in der aktuell geltenden Fassung vom 26. Mai 2010
entsprechen, dies mit folgenden Ausnahmen:
Neben dem Ausschuss für Vorstandspersonalien werden aus der Mitte des Aufsichts-
rats keine zusätzlichen Fachausschüsse (DCGK Ziff. 5.3.1-3) gebildet, da dies bei dem nur
aus sechs Mitgliedern bestehenden Gremium weder aus Effizienz- noch aus sonstigen
Gründen geboten erscheint.
Vorsitz und Mitgliedschaft in dem bestehenden Ausschuss werden nicht gesondert ver-
gütet (DCGK Ziff. 5.4.6), da die Ausschusstätigkeit bisher und absehbar keinen wesentli-
chen Umfang hat.“
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Corporate-Governance-Praxis unseres Unterneh-
mens stetig zu prüfen und weiterzuentwickeln.
Nachfolgend wird zu wesentlichen Empfehlungen und Anregungen des DCGK weiter-
gehend Stellung genommen:
Förderung der Aktionärsrechte
Über unsere Internetseite www.renk.eu unter Investor Relations sowie mittels Finanz-
publikationen bieten wir unseren Aktionären sowie anderen Interessierten die Mög-
lichkeit, sich ein aktuelles und authentisches Bild von unserem Unternehmen zu
Corporate Governance bei RENK
RENK Geschäftsbericht 201011
machen und sich über die praktizierte Corporate Governance zu informieren. Hinzu
kommen Ad-hoc-Meldungen und Presseinformationen.
Die RENK Aktiengesellschaft publiziert auf ihrer Internetseite unverzüglich nach
Erscheinen (vgl. Ziff. 6.3 DCGK) Geschäftsberichte, Zwischenberichte sowie einen Kalen-
der mit allen anstehenden Finanzterminen. Ebenfalls auf der Internetseite ist das nach
§ 10 des Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) zu erstellende jährliche Dokument zu fin-
den, in dem alle relevanten Unternehmensinformationen des vorangegangenen Kalen-
derjahres zusammengestellt sind.
Entsprechend dem Gleichbehandlungsgrundsatz sichern wir allen Aktionären unseres
Unternehmens gleiche Informationen zu.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung ist die Plattform für die Aktionäre der RENK Aktiengesellschaft
zur Stimmrechtsausübung, zur Informationsbeschaffung und zum Dialog mit Vor-
stand und Aufsichtsrat.
Dem Organ sind von Gesetzes wegen verschiedene Entscheidungen, beispielsweise
über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung des Vorstands und des Auf-
sichtsrats sowie die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder und des Abschlussprüfers, vorbe-
halten. Des Weiteren beschließt die Hauptversammlung über Satzungsänderungen und
Kapitalmaßnahmen.
Auf der Hauptversammlung 2010 waren 210 Aktionäre anwesend, sie vertraten ein
stimmberechtigtes Kapital von 83,8 %. Teilnahmeberechtigt an der Hauptversammlung
sind diejenige Aktionäre, die ihre Berechtigung zur Ausübung des Stimmrechts nach-
weisen. Dies sind Aktionäre, die zu Beginn des 21. Tages vor der Hauptversammlung
(Record Date) RENK Aktien in ihrem Depot haben. Zudem müssen sich Aktionäre
innerhalb der gesetzlichen Mindestfrist anmelden. Die Teilnahmevoraussetzungen
werden im Detail jeweils in der Einladung bestimmt. RENK bietet die Möglichkeit der
Stimmrechtsvertretung durch Mitarbeiter der Gesellschaft an. Ferner ist es möglich,
einem Kreditinstitut oder einer Aktionärsvereinigung eine Vollmacht zur Vertretung
der Stimmrechte zu erteilen.
Den Vorsitz in der Hauptversammlung führt grundsätzlich der Vorsitzende des Auf-
sichtsrats. Er sorgt für eine zügige Abwicklung der Hauptversammlung.
RENK legt den jährlichen Geschäftsbericht einschließlich des vollständigen Jahresab-
schlusses auf der Hauptversammlung aus und stellt ihn auf Anforderung zur Verfü-
gung. Des Weiteren wird die Rede des Vorstandssprechers auf unserer Internetseite
publiziert. Jeder Aktionär erhält die Einladung zur Hauptversammlung mit der Tages-
ordnung über seine Depotbank zugesandt. Die Einladung zur Hauptversammlung wird
auch im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht sowie auf unserer Internetseite
zusammen mit Berichten und Vorlagen für die Hauptversammlung zugänglich
gemacht.
Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat
Gemäß deutschem Aktienrecht hat die RENK Aktiengesellschaft neben der Hauptver-
sammlung eine duale Führungsstruktur mit Vorstand und Aufsichtsrat. Beide Organe
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arbeiten zum Wohl des Unternehmens eng zusammen und sind bestrebt, den Wert des
Unternehmens für die Aktionäre nachhaltig zu steigern.
Der Vorstand nimmt geschäftsleitende und operative, der Aufsichtsrat überwachende
und beratende Funktionen wahr. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat arbei-
ten auf Basis der maßgeblichen gesetzlichen Regelungen und der jeweiligen Geschäfts-
ordnung. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat umfassend und zeitnah über Stra-
tegie, Planung, Geschäftsentwicklung und Risikolage. Geschäfte und Maßnahmen, die
der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, werden ihm rechtzeitig vorgelegt. Der
Vorstand unterrichtet den Aufsichtsratsvorsitzenden außerdem unverzüglich über
außerordentliche Ereignisse.
Vorstand
Der Vorstand ist das Leitungsorgan der RENK Aktiengesellschaft und besteht zum
31. Dezember 2010 aus zwei Mitgliedern. Die Mitglieder des Vorstandes führen die
Geschäfte des Unternehmens in gemeinschaftlicher Verantwortung. Bestellt wird der
Vorstand durch den Aufsichtsrat. Grundlage der Vorstandsarbeit bildet eine Geschäfts-
ordnung.
Der Vorstand bestimmt die unternehmerischen Ziele für die gesamte RENK Gruppe. Er
sorgt für die Einhaltung von Rechtsvorschriften, behördlichen Regelungen und unter-
nehmensinternen Richtlinien (Compliance). Außerdem sorgt der Vorstand für eine
offene und transparente Unternehmenskommunikation. Für Haftungsfälle ist eine Ver-
mögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) mit einem angemesse-
nen, den gesetzlichen Vorgaben entsprechenden Selbstbehalt abgeschlossen. Das
Risikomanagementsystem soll dem Vorstand das frühzeitige Erkennen geschäftlicher
und finanzieller Risiken erleichtern.
Der Vorstand hält die Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat ein. Vorstandsmit-
glieder dürfen Nebentätigkeiten, auch Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen,
nur mit vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrats annehmen. Die Vorstandsmitglieder
sind des Weiteren verpflichtet, Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat und den anderen
Mitgliedern des Vorstands unverzüglich offen zu legen. Im Berichtsjahr wurden von
Unternehmen in der RENK Gruppe keine Geschäfte mit Mitgliedern des Vorstands oder
ihnen nahe stehenden Personen getätigt.
Im Berichtsjahr wurden keine Interessenkonflikte von Vorstandsmitgliedern angezeigt.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat ist das Überwachungs- und Beratungsorgan der RENK Aktiengesell-
schaft. Das Gremium besteht grundsätzlich aus vier Anteilseigner- und zwei Arbeitneh-
mervertretern. Die Anteilseignervertreter werden durch die Hauptversammlung
gewählt, für einen Vertreter der Anteilseigner besitzt die MAN SE satzungsgemäß ein
Entsendungsrecht. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgt durch die Arbeitneh-
mer. Wahlen zum Aufsichtsrat werden als Einzelwahl durchgeführt. Zur Zusammenset-
zung des Aufsichtsrats und die im Berichtsjahr erfolgten Veränderungen wird ergän-
zend auf den Bericht des Aufsichtsrats und den Anhang zum Konzernabschluss
verwiesen.
13
RENK Geschäftsbericht 2010
Im Berichtsjahr wurden keine Interessenkonflikte von Aufsichtsratsmitgliedern ange-
zeigt. Insbesondere bestanden keine Berater- oder sonstige Dienstleistungs- und Werk-
verträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft.
Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder in Gremien anderer Unternehmen sind im
Anhang des Konzernabschlusses dargestellt. Die Aufsichtsratsmitglieder haben keine
Organfunktion oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern des Unter-
nehmens.
Die Aufsichtsratsmitglieder sind für eine ordnungsgemäße Wahrnehmung ihrer Aufga-
ben verantwortlich. Für die Aufsichtsratsmitglieder besteht eine Vermögensschaden-
Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) mit einem angemessenen, den Vorgaben
des Deutschen Corporate Governance Kodex (vgl. Ziffer 3.8 DCGK) entsprechenden
Selbstbehalt.
Compliance/Risikomanagement
Compliance mit bestehenden Gesetzen und unternehmensinternen Richtlinien ist
nach dem DCGK als wesentliche Leitungs- und Überwachungsaufgabe hervorgehoben.
Dementsprechend entwickelt der Vorstand das bestehende Compliance-System lau-
fend weiter und trägt für die Umsetzung von Compliance Sorge.
Hierbei wird er durch den Chief Compliance Officer (CCO) und das Compliance Board,
dem der CCO und die Leiter wesentlicher RENK Funktionsbereiche angehören, unter-
stützt. Wesentliche Maßnahmen im Berichtsjahr bestanden darin, die Mitarbeiter-
schulung im Bereich der Antikorruption und hinsichtlich der kartellrechtlichen
Compliance fortzuführen. Auf die Darstellung im Lagebericht wird verwiesen.
Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte
Gemäß § 15 a des Wertpapierhandelsgesetzes und entsprechenden Ausführungen im
Kodex müssen Personen mit Führungsaufgaben, Familienangehörige, die in enger
Beziehung zu diesen Führungspersonen stehen, sowie dem vorgenannten Kreis zuzu-
rechnende juristische Personen und sonstige Einrichtungen über den Kauf und Verkauf
von RENK Aktien und sich auf diese beziehenden Finanzinstrumente dem Emittenten
und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) berichten. Gemeldete
Transaktionen werden auf der Internetseite unter www.renk.eu unter Investor Relations
veröffentlicht. Im Berichtsjahr wurden der RENK Aktiengesellschaft keine relevanten
Transaktionen gemeldet.
Rechnungslegung
Der jährliche Konzernabschluss der RENK Gruppe wird vom Vorstand auf Grundlage
der „International Financial Reporting Standards“ (IFRS), der Einzelabschluss der RENK
Aktiengesellschaft gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.
Die Abschlüsse wurden vom Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Sämtliche Fristen zur
Veröffentlichung von Konzernabschluss und Zwischenberichten wurden im Berichts-
jahr eingehalten.
Abschlussprüfung
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) zum Abschlussprüfer vorgeschlagen. Die
Hauptversammlung ist dem Vorschlag gefolgt.
RENK Geschäftsbericht 201015
16
Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 20101)
Vergütungen der Mitglieder des Vorstands
Zuständigkeiten
Verantwortlich für Vorstandsverträge und damit insbesondere die Festlegung der Ver-
gütungen ist der Aufsichtsrat. Die Themen werden durch den vom Aufsichtsrat gebilde-
ten Ausschuss für Vorstandspersonalien (Personalausschuss) vorbereitet. Auf Vorschlag
des Ausschusses wird das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der
wesentlichen Vertragselemente regelmäßig im Aufsichtsratsplenum beraten sowie –
entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK,
Ziffer 4.2.2) – beschlossen und regelmäßig überprüft.
Zielsetzung ist die Festlegung von angemessenen Vergütungen. Kriterien hierfür bilden
insbesondere die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leis-
tung, die Leistung des Vorstands sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die
Zukunftsaussichten des Unternehmens und der MAN Gruppe.
Vergütungsstruktur und -bestandteile
Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus erfolgsunabhängigen Gehalts-
und Sachleistungen sowie Versorgungsbeiträgen und aus erfolgsbezogenen Kompo-
nenten zusammen. Die erfolgsbezogenen, variablen Vergütungsteile bestehen aus jähr-
lich wiederkehrenden, an den geschäftlichen Erfolg gebundenen Komponenten und
aus Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter.
• Die feste Vergütung wird als monatliches Gehalt geleistet. Hinzu kommen Sachbe-
züge, die insbesondere die Gestellung eines Dienstwagens sowie die Übernahme von
Versicherungsprämien umfassen. Eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung
der festen Vergütung erfolgt regelmäßig unter Berücksichtigung der allgemeinen
Gehaltsentwicklung und des Verantwortungsbereichs des jeweiligen Vorstandsmit-
glieds.
• Die auf den geschäftlichen Erfolg ausgerichtete Tantieme orientiert sich am erreich-
ten Delta zum Kapitalkostensatz der MAN Gruppe sowie dem Return on Sales (ROS)
der RENK Gruppe.
Das Delta zum Kapitalkostensatz errechnet sich aus dem Return on Capital Employed
(ROCE) der MAN Gruppe abzüglich der durchschnittlichen Kapitalkosten (Weighted
Average Cost of Capital, WACC). Dem Delta zum Kapitalkostensatz liegt ein zweijähri-
ger Bemessungszeitraum zugrunde. Dabei wird der Durchschnitt aus dem betreffen-
den Geschäftsjahr und dem jeweils folgenden Geschäftsjahr ermittelt; dieser Pro-
zentwert wird mit dem vom MAN SE Aufsichtsrat festgelegten Zielwert verglichen
und daraus der Zielerreichungsgrad abgeleitet.
1) Der Vergütungsbericht ist Teil des Konzernlageberichts im Sinne von § 315 HGB
17
RENK Geschäftsbericht 2010
Der von der Rentabilitätskennzahl ROS abhängige Teil der Tantieme errechnet sich
aus dem EBIT und dem Umsatz der RENK Gruppe und bezieht sich auf das jeweilige
Geschäftsjahr. Auch hier liegt bezüglich der Tantiemenhöhe eine vom Aufsichtsrat
der RENK AG festgelegte Zielrelation zugrunde.
Ein Anspruch des Vorstands auf Tantieme setzt generell erst ein, wenn ein Return on
Sales (ROS) von mehr als 2 % in der MAN Gruppe erreicht wird. Die Gesamthöhe der
Tantieme ist durch einen vom RENK Aufsichtsrat festgelegten Cap beschränkt.
Die Tantieme wird als Bartantieme gewährt.
• Die auf den langfristigen Unternehmenserfolg ausgerichtete Komponente wird seit
2005 in Form des MAN-Aktien-Programms gewährt. Im Rahmen dieses Programms
erhalten die Vorstände jährlich steuerpflichtige Barzuwendungen in Höhe von 50 %
der festen Vergütung. Die Hälfte des Zuwendungsvolumens ist in Stammaktien der
MAN SE anzulegen. Der Erwerb und die Verwahrung der Aktien erfolgt zentral durch
die MAN SE im Namen und für Rechnung der Vorstandsmitglieder. Über erworbene
Aktien kann nach Ablauf einer Sperrfrist von vier Jahren frei verfügt werden. Wäh-
rend der Sperrfrist dürfen die Aktien nicht veräußert, beliehen oder kursgesichert
werden. Bei Übertritt in den Ruhestand sowie bei Ausscheiden aus der MAN Gruppe
verkürzt sich die Sperrfrist auf ein Jahr ab dem Tag des Ausscheidens.
• Die Versorgungsansprüche der Vorstandsmitglieder umfassen Alters-, Invaliditäts-
und Hinterbliebenenversorgung. Anwartschaften werden im Rahmen eines beitrags-
orientierten, fondsakzessorischen Versorgungssystems aufgebaut. Die RENK AG zahlt
jährlich einen Beitrag in Höhe von 20 % der festen Vergütung und der im Geschäfts-
jahr geleisteten Vorjahres-Tantieme in einen MAN Fonds ein. Optional sind zusätz-
liche Eigenbeiträge durch Brutto-Entgeltumwandlung möglich. Die geleisteten
Beiträge und ihre Verzinsung werden auf individuellen Kapitalkonten geführt. Der
aufgelaufene Saldo des Kapitalkontos wird entsprechend der Performance ausge-
wählter Kapitalmarktindizes verzinst, deren Gewichtung altersabhängig ist. Die Bei-
träge und ihre Verzinsung sowie gegebenenfalls eine darüber hinaus vom Fonds
erzielte Verzinsung ergeben das zur Verfügung stehende Kapital. Im Versorgungsfall
wird das Guthaben auf dem Kapitalkonto, mindestens die Summe der geleisteten
Beiträge, wahlweise als Einmalbetrag, als Zahlung in Raten oder verrentet ausgezahlt.
Bei Invalidität oder im Todesfall wird der aufgelaufene Kontenstand, mindestens
aber ein Kapital in Höhe des Vierfachen der festen Jahresvergütung und Tantieme
ausgezahlt.
Besondere dienstvertragliche Regelungen
Im Fall einer vorzeitigen Beendigung einer Bestellung ohne wichtigen Grund und auf
Veranlassung der Gesellschaft erhält das betroffene Mitglied des Vorstands aufgrund
einer ab 2010 geltenden Regelung die feste Vergütung, die Tantieme, die Zuschüsse zu
Versicherungen sowie die Beiträge zum Versorgungssystem bis zum Ende der regulären
Amtszeit, maximal aber für zwei Jahre. Einkünfte aus anderweitigen Tätigkeiten werden
angerechnet; die Bezugsbasis zur Berechnung der Höhe der Beiträge zum Versorgungs-
system ermäßigt sich dementsprechend. Für die Berechnung der nach Ausscheiden des
Vorstandsmitglieds als Abfindung gezahlten Tantieme wird auf das abgelaufene
Blick in die dreischiffige neue Halle 21
Gesamtgröße der Halle 5.300 m2
RENK Geschäftsbericht 201019
20
Geschäftsjahr und auf die voraussichtliche Tantieme für das laufende Geschäftsjahr
abgestellt.
Bei Beendigung einer Bestellung auf Veranlassung eines Mitglieds des Vorstands – dies
ist unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 18 Monaten ohne Angabe von Gründen
möglich – werden Leistungen lediglich bis zum Ablauf der Kündigungsfrist gewährt.
Besondere Change-of-Control-Regelungen sind nicht vorgesehen.
Vergütung der Vorstandsmitglieder 2010
Insgesamt belief sich die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands für ihre Tätig-
keit im Geschäftsjahr 2010 auf 1.693 T€ (Vorjahr: 1.518 T€). Einzelheiten ergeben sich in
individualisierter Form unter Angabe der erfolgsunabhängigen, erfolgsabhängigen und
Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung aus der unter Ziff. 32 des Anhangs zum
Konzernabschluss abgedruckten Aufstellung.
Vergütungsstruktur der Mitglieder des Aufsichtsrats
Die Struktur sowie die Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats wird durch die Hauptver-
sammlung festgelegt und ist in § 12 der Satzung geregelt. Sie orientiert sich an den Auf-
gaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder sowie am wirtschaftlichen
Erfolg des Konzerns.
Die jährliche Vergütung besteht aus folgenden Bestandteilen:
• einem Grundbetrag (feste Vergütung) von 2.100 €.
• einer variablen Vergütung (Tantieme).
Die variable Vergütung beläuft sich auf 200 € für je 0,01 € Dividende, die über eine
Dividende von 0,10 € pro Stückaktie hinausgeht. Sie ist auf maximal 6.000,– €
beschränkt.
• zusätzlichen Vergütungen für den Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz im Aufsichts-
rat.
Dem Aufsichtsratsvorsitzenden steht der zweifache und seinem Stellvertreter der
anderthalbfache Betrag der festen und variablen Vergütung zu.
• Zudem werden Auslagen der Mitglieder des Aufsichtsrats erstattet.
Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder 2010
Die insgesamt an die Mitglieder des Aufsichtsrats für 2010 zu zahlenden Vergütungen
belaufen sich auf 57.939 € (Vorjahr: 24.300 €). Eine individualisierte Aufstellung über
die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat im Jahr 2010 angehört
haben, findet sich unter Ziff. 33 des Anhangs zum Konzernabschluss.
Wälzfräsmaschine für Bearbeitungsdurchmesser
bis 1.600 mm
RENK Geschäftsbericht 201023
Die RENK Aktie
Deutlicher Kursanstieg 2010
1) Basis 7 Mio Aktien2) Tagesschlusskurs Börse Frankfurt bzw. XETRA3) Bardividende bezogen auf den Jahresschlusskurs4) bei Reinvestition der Bardividende am Monatsultimo nach der Hauptversammlung
Kennzahlen zur RENK Aktie
2010 2009
Ergebnis je Aktie € 5,54 6,80
Bardividende je Aktie € 1,80 1,80
Marktkapitalisierung1) Mio € 490 350
Schlusskurs2) € 69,95 50,00
Höchstkurs2) € 71,00 56,30
Niedrigstkurs2) € 49,50 37,33
Kurs-Gewinn-Verhältnis 12,63 7,35
Dividendenrendite der Aktien3) % 2,6 3,6
Gesamtrendite der Aktien4) % 44,7 – 2,5
Anzahl Aktien im Umlauf 6.800.097 6.800.097
Sehr starkes Börsenjahr
Die weltweiten Aktienindizes konnten im Jahr 2010 teils signifikant zulegen. Dies ist
vor allem auf die unerwartet kräftige Konjunkturerholung im abgelaufenen Jahr
zurückzuführen.
Der deutsche Aktienindex DAX erzielte in diesem starken konjunkturellen Umfeld
über das Gesamtjahr eine gute Performance. Der Index schloss zu Jahresende bei
6.914 Punkten, was einer Verbesserung von ca. 16 % entspricht. Noch besser verlief das
Jahr 2010 für den Index der zweiten Reihe der deutschen börsennotierten Unterneh-
men (Mid-Caps), den MDAX. Mit 10.128 Punkten lag er zum Jahresende um 35 % über
dem Wert des Vorjahres-Ultimos. Beide Indizes schlossen 2010 nahe an ihren Jahres-
höchstkursen.
Performance der RENK Aktie
Annähernd synchron zum Jahresverlauf des MDAX bewegte sich auch der Kurs der
RENK Aktie. Mit einer Schlussnotierung von 69,95 € beendete die Aktie das Jahr 2010
auf einem um 40 % höheren Stand als vor Jahresfrist und damit ebenfalls nahe am
Jahreshöchstwert von 71 €. Insgesamt ergab sich für Inhaber von RENK Aktien im Jahr
2010 eine Gesamtrendite von 45 %. Aber nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig
betrachtet erwies sich die RENK Aktie als attraktive Anlagealternative. Innerhalb der
letzten fünf Jahre stieg der Kurs auf den 2,8-fachen Wert. Ohne Berücksichtigung der
Ausschüttungen errechnet sich damit ein durchschnittlicher Wertzuwachs von 17,9 %
pro Jahr.
24
Lagebericht des RENK Konzerns
für das Geschäftsjahr 2010
Umsatz und Ergebnis noch rückläufig, Auftragseingang übersteigt jedoch erstmalig die 500-Mio-€-Grenze
• Operatives Ergebnis 52 Mio € (66 Mio €)
• Umsatzrendite ROS 12,9 % (13,9 %)
• Kapitalrendite ROCE 36,9 % (38,8 %)
• Ergebnis je Aktie 5,54 € (6,80 €)
• Dividendenvorschlag 1,80 € (1,80 €)
• Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 Mio € (62 Mio €)
Ausblick 2011
• Weiterer moderater Anstieg der Auftragseingänge
• Das hohe Bestellvolumen 2010 führt erst ab 2012 zu steigenden Umsatzerlösen
• Umsatz und Ergebnis werden 2011 voraussichtlich leicht zurückgehen
RENK Geschäftsbericht 201025
Geschäftliche Ausrichtung der RENK Gruppe
Die RENK AG
Die Ursprünge der RENK AG gehen auf das Jahr 1873 zurück, als Johann Julius Renk eine
kleine mechanische Werkstatt zur maschinellen Herstellung von Zahnrädern im Augs-
burger Lechviertel gründete. 1879 erfolgte der Umzug des erfolgreichen „Start-ups“ in
die Gögginger Straße, wo auch heute noch der Stammsitz des Unternehmens ist.
Bereits 1897 wurde das prosperierende Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umge-
wandelt und seit 1923 ist die heutige MAN SE Großaktionär bei RENK.
Heute ist RENK ein wesentlicher Anbieter hochwertiger Antriebstechnik mit weltweiten
Geschäftsaktivitäten.
Überblick über die Bereiche
Der Geschäftsbereich Fahrzeuggetriebe ist führender Hersteller vollautomatischer
Kettenfahrzeuggetriebe mittlerer und großer Gewichtsklassen und führt zusätzlich
ein breites Leistungsspektrum von Prüfständen im Portfolio. Die automatischen Last-
schaltgetriebe von RENK sind als Heck- oder Fronteinbau für alle modernen Dieselmo-
toren geeignet. Die Getriebe werden elektronisch gesteuert und überwacht. Produziert
werden die Getriebe in Augsburg.
Zu dem Geschäftsbereich Fahrzeuggetriebe gehört die französische Tochtergesell -
schaft SESM, die schwerpunktmäßig Wartungsleistungen an Panzergetrieben der fran-
zösischen Armee erbringt. Dem Geschäftsbereich zugeordnet ist die RENK Test System
GmbH (RTS) in Augsburg. Sie bietet kundenspezifische Prüfstände für Entwicklung,
Produktion und Qualitätssicherung in den Branchen Kraft- und Nutzfahrzeuge, Hub-
schrauber, Schienen- und Kettenfahrzeuge sowie Windenergieanlagen an.
Der Geschäftsbereich Gleitlager mit dem Standort Hannover liefert hydrodynamische,
mit Schmierstoff versorgte Gleitlager für Elektromotoren, Generatoren, Pumpen,
Gebläse, Wasserturbinen, Förderanlagen und maritime Anwendungen. Bei den Stan-
dardbaureihen behaupten wir seit über 10 Jahren die Marktführerschaft.
In der Geschäftseinheit Spezialgetriebe sind der Großgetriebebau am Standort Augs-
burg sowie die Schweizer Beteiligung RENK-MAAG GmbH zusammengefasst. Das Pro-
duktspektrum umfasst Getriebe für schnelle Schiffe und Navy-Anwendungen bis
80 MW Übertragungsleistung wie auch stationäre Getriebe für vielfältige industrielle
Anwendungen, u.a. im Bereich der Zementindustrie und für die Energieerzeugung.
Die Turbogetriebe haben eine Übertragungsleistung von bis zu 140 MW.
Der Geschäftsbereich Standardgetriebe beinhaltet den Großgetriebebau am Standort
Rheine mit dem Schwerpunkt Schiffsgetriebe für Fährschiffe, die Handelsschifffahrt,
Flüssiggastanker und Versorgerschiffe. Daneben werden Getriebe für Turbinenanlagen
und Kupplungen für industrielle Anwendungen hergestellt. Die Verlagerung der großen
Offshore-Windenergiegetriebe von Augsburg nach Rheine wird das Produktspektrum
ab 2011 wesentlich erweitern.
26
Intensive Zusammenarbeit in der Gruppe
Die Verbindung der individuellen Stärken und des Produkt-Know-hows der einzelnen
Geschäftsbereiche bietet Synergiepotenziale, die durch eine enge Zusammenarbeit der
Geschäftsbereiche genutzt werden. Zusätzlich werden durch gezielte Produktallokatio-
nen die Produktions- und Montagekapazitäten im Großgetriebebau kontinuierlich
optimiert.
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Der Wachstumskurs der RENK Gruppe wird durch ein umfangreiches Investitionspro-
gramm begleitet, das im Zeitraum 2008 bis 2011 an den drei deutschen Standorten
für die Ausweitung und Verbesserung der Fertigungsstruktur ein Budget von über
100 Mio € vorsieht.
Die Infrastrukturmaßnahmen dieses Programms wurden trotz der konjunkturell
bedingt zurückgegangenen Nachfrage auch 2010 weiter vorangebracht. Die neue Ferti-
gungshalle für den Großgetriebebau in Augsburg wurde in Betrieb genommen. In
Rheine wurde die Infrastruktur für Fertigung und Montage von 5-MW-Windkraftgetrie-
ben durch einen kurz vor der Inbetriebnahme stehenden Prüfstand komplettiert.
Damit verfügt RENK an den drei deutschen Standorten über eine produktionstechni-
sche Ausstattung, die ein hohes Maß an Flexibilität für die termingerechte Abarbeitung
von Kundenaufträgen ermöglicht.
Wirtschaftliches Umfeld
Wesentlich schneller und kräftiger als erwartet hat die Weltwirtschaft 2010 wieder auf
den Wachstumspfad zurückgefunden. Dies trifft auch für den Maschinenbau zu, des-
sen weltweiter Umsatz merklich zulegte.
Dieser Wirtschaftsaufschwung ist insbesondere den überdurchschnittlich angestiege-
nen Bruttoinlandsprodukten (BIP) in China, Indien und Brasilien zu verdanken.
In Europa verlief das Wirtschaftswachstum mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Vor allem in Deutschland, Schweden, der Slowakei und Polen werden überdurchschnitt-
liche BIP-Zuwächse erwartet, während sich insbesondere Frankreich, Italien und Spa-
nien infolge der stark angestiegenen Staatsverschuldung nur zögerlich aus der Rezes-
sion zu lösen vermögen.
Die Prognosen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung deuten für 2011 ein moderates
Wachstum in den wichtigen Industrie- und Schwellenländern an. Die geringere Wachs-
tumsdynamik lässt sich mit dem Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme in
Schwellenländern sowie als Folge der andauernden Konsolidierung von Staatshaus-
halten in den industrialisierten Nationen begründen. Entsprechend wichtig für den
export orientierten deutschen Maschinenbau bleibt die Investitionstätigkeit in den
vorwiegend asiatischen Schwellenländern. Aber auch in den Euro-Ländern wird eine
Steigerung der Ausrüstungsinvestitionen von rund 5 % prognostiziert, mit einem
damit verbundenen Nachfrageimpuls nach Maschinenbauerzeugnissen.
CNC-Karussell-Dreh- und Fräsmaschine für Bauteile
bis zu einem Umlaufdurchmesser von 4,20 m
30
Geschäftsverlauf und Ertragslage
Steiler Anstieg im Auftragseingang
Die überraschend schnell und breit angelegte Konjunkturerholung 2010 machte sich
auch in der RENK Auftragseingangsstatistik bemerkbar. Mit 525 Mio € konnte der rezes-
sionsbedingt niedrige Auftragseingang von 294 Mio € des Vorjahres um rund 80 % ver-
bessert werden. Eine besondere Rolle spielten hierbei die Fahrzeuggetriebe, die durch
den Großauftrag für den deutschen Schützenpanzer PUMA und die Bestellung eines
Windkraftgetriebeprüfstands durch eine amerikanische Forschungseinrichtung den
Auftragseingang mehr als verdoppelten. In unseren Geschäftseinheiten Gleitlager,
Spezial- und Standardgetriebe fielen die Zuwachsraten geringer aus, bewegten sich
aber im zweistelligen Prozentbereich.
Eine Nachfragebelebung gegenüber den rezessionsbelasteten Vorjahresauftragseingän-
gen verzeichneten wir u.a. bei Mühlen- und Dampfturbinengetrieben, Kupplungen,
Einmotorengetrieben für Patrouillenschiffe sowie Windkraftgetrieben und Standard-
gleitlagern. Nach wie vor unbefriedigend stellten sich die wirtschaftlichen Rahmenbe-
dingungen in der Handelsschifffahrt dar.
Auftragseingang: Entwicklung der letzten 5 JahreMio €
417
237
180
439 443
240
199
525
281
162
294
197
263
262
97
Gesamt
Ausland
Inland
2006 2007 2008 2009 2010
RENK Geschäftsbericht 201031
Verhaltene Umsatzentwicklung 2010
Bei den Umsatzerlösen zeichnete sich noch keine positive Trendwende ab. Sie verrin-
gerten sich von 474 Mio € um 15 % auf 403 Mio €. Ursächlich für diese Entwicklung war
der niedrige Auftragsbestand von 415 Mio € zu Beginn des Geschäftsjahres – der nied-
rigste Bestandsausweis seit dem Geschäftsjahr 1998/99. Auch der hohe Auftragsein-
gang 2010 konnte in der Umsatzentwicklung für keine Entlastung sorgen, da die
damit zusammenhängenden Liefertermine im Wesentlichen 2011 und die Folgejahre
betreffen.
Lediglich die Fahrzeuggetriebe konnten ihr Abrechnungsvolumen steigern. Spezial-
und Standardgetriebe wiesen ebenso wie Gleitlager kräftige Einbußen gegenüber den
durch die Abarbeitung der hohen Auftragsbestände getragenen Umsätzen des
Geschäftsjahres 2009 aus.
430
165
120
283
403
211
527
474
226
265301
173
316
130
356
Umsatz: Entwicklung der letzten 5 JahreMio €
Gesamt
Ausland
Inland
2006 2007 2008 2009 2010
32
Auftragsbestand erholt
Der Auftragsbestand zum 31.12.2010 von 522 Mio € weist eine rechnerische Zunahme
von 26 % aus. Auf Ebene unserer Geschäftseinheiten kam diese Verbesserung allerdings
nur den Fahrzeuggetrieben infolge zweier Großaufträge zugute. Gleitlager, Spezial- und
Standardgetriebe wiesen demgegenüber einen nochmals leicht verringerten Auftrags-
bestand aus, mit dem sie in das Geschäftsjahr 2011 gehen. Dieser Sachverhalt und der
Umstand, dass die projektspezifischen Liefertermine der Fahrzeuggetriebe einen mehr-
jährigen Zeitraum umfassen, lässt noch keine Verbesserung bei den Umsatzerlösen in
2011 zu. Die rechnerischen Auftragsreichweiten liegen bei Gleitlagern bei 4 Monaten,
bei Spezial- und Standardgetrieben bei 13 bis 14 Monaten.
672 684
612
415
262
522
397
287
379
282
240153
418
254 233
Gesamt
Ausland
Inland
2006 2007 2008 2009 2010
Auftragsbestand: Entwicklung der letzten 5 JahreMio €
RENK Geschäftsbericht 201033
Operatives Ergebnis in Teilbereichen unter Druck
Die Umsatzentwicklung 2010 war der wesentliche Faktor in der Entwicklung des opera-
tiven Ergebnisses, das von 66 Mio € auf 52 Mio € zurückging. Hohe Einbußen verzeich-
neten wir bei den Spezial- und Standardgetrieben, wo neben rückläufigen Abrechnun-
gen auch nennenswerte Risikovorsorgen das Ergebnis belasteten. Die Gleitlager
konnten ihr gutes Vorjahrsergebnis halten, während die Fahrzeuggetriebe, auch in
Folge des angestiegenen Umsatzes, das operative Ergebnis deutlich verbesserten.
68
80
66
52
38
Operatives Ergebnis: Entwicklung der letzten 5 JahreMio €
2006 2007 2008 2009 2010
Verzahnungsfräsen eines Turboritzels für ein
ETAX-Getriebe
36
Gewinn- und Verlustrechnung
2010 2009
Mio € in % Mio € in %
Umsatzerlöse 403 100,0 474 100,0
Umsatzkosten – 303 – 75,2 – 355 – 74,9
Bruttoergebnis vom Umsatz 100 24,8 119 25,1
Sonstige betriebliche Erträge 7 1,7 4 0,8
Vertriebskosten – 26 – 6,4 – 27 – 5,7
Verwaltungskosten – 13 – 3,2 – 13 – 2,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 16 – 4,0 – 17 – 3,6
Operatives Ergebnis 52 12,9 66 13,9
Trotz der um 15 % gesunkenen Umsätze konnte der Anteil der Umsatzkosten mit 75 %
vom Umsatz konstant gehalten werden. Hierzu beigetragen hat auch die anhaltende
Entspannung der Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten. Dadurch blieb das
Bruttoergebnis vom Umsatz mit 25 % auf Vorjahresniveau.
Die Vertriebskosten lagen mit 26 Mio € leicht unter Vorjahresniveau (27 Mio €). Die
Verwaltungskosten konnten trotz steigender Arbeitsanforderungen mit 13 Mio €
konstant gehalten werden.
Während die sonstigen betrieblichen Erträge wegen höherer Währungsgewinne und
Geldeingängen auf wertberichtigten Forderungen von 4 Mio € auf 7 Mio € anstiegen,
konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 17 Mio € auf 16 Mio € zurück-
geführt werden. Die Reduzierung ergab sich vor allem aus dem verminderten Aufwand
für die Bildung von Rückstellungen.
RENK Geschäftsbericht 201037
Mio €
2010 2009
Operatives Ergebnis 52 66
Zinsergebnis 0 – 1
Ergebnis vor Steuern 52 65
Ertragsteuern – 14 – 19
Ergebnis nach Steuern 38 46
Ergebnis je Aktie in € 5,54 6,80
Ausschüttung je Aktie in € 1,80 1,80
Das ausgeglichene Zinsergebnis ging auf steigende Zinserträge bei annähernd gleich-
bleibender Differenz zwischen Zinsanteil aus der Zuführung zu den Pensionsrückstel-
lungen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen CTA zurück.
Der Steueraufwand verminderte sich im Wesentlichen ergebnisabhängig von 19 Mio €
auf 14 Mio €. Die Steuerquote verringerte sich von 29 % in 2009 auf 27 % in 2010. Sie
ergibt sich aus den jeweiligen Ertragssteuersätzen der in- und ausländischen Konzern-
gesellschaften sowie aus aperiodischen und latenten Steuern.
Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich von 46 Mio € auf 38 Mio €. Entsprechend
veränderte sich das Ergebnis je Aktie von 6,80 € auf 5,54 €.
Überleitung zum Ergebnis nach Steuern
38
Steuerungssystem und Wertmanagement
Die wichtigsten finanziellen Steuerungsgrößen sind die Umsatzrendite „Return on
Sales“ (ROS), die das Operative Ergebnis auf die Umsatzerlöse bezieht und die Kapital-
rendite „Return on Capital Employed“ (ROCE), die das Operative Ergebnis in Beziehung
zum Jahresdurchschnitt des Capital Employed setzt.
Diese Kennzahlen werden sowohl auf der Ebene der RENK Gruppe als auch zur dezent-
ralen Steuerung der Bereiche verwendet. Auf ihnen beruhen auch wesentliche Teile der
ergebnisabhängigen Vergütung der Führungskräfte und der Mitarbeiter.
Operatives Ergebnis
Grundlage für die Berechnung des ROS und damit auch für die Beurteilung und Steue-
rung der Ertragslage eines Bereichs ist das Operative Ergebnis. Das Operative Ergebnis
entspricht in der Regel dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Ergebniseffekte im
Zusammenhang mit Kaufpreisallokationen sowie Sondervorgänge werden bei der
Ermittlung des Operativen Ergebnisses bereinigt. Bei den Sondervorgängen handelt es
sich um Aufwendungen und Erträge, die dem Anlass und der Höhe nach bedeutend
sind und nicht aus dem operativen Geschäft stammen. Weder 2010 noch im Vorjahr
sind bei RENK Sondervorgänge zu verzeichnen gewesen.
Umsatzrendite ROS
Das ROS Performance-Ziel für das Geschäftsfeld Power Engineering der MAN Gruppe
und damit auch für RENK beträgt 9,0 % im Durchschnitt eines Geschäftszyklus mit
einer Bandbreite von +/– 2 %-Punkten.
RENK hat 2010 mit einer Umsatzrendite von 12,9 % (Vorjahr: 13,9 %) dieses Renditeziel
nicht nur erreicht, sondern abermals übertroffen. Während die Geschäftseinheiten
Fahrzeuggetriebe und Gleitlager eine überdurchschnittliche Performance erreichten,
konnten Spezial- und Standardgetriebe, umsatz- und risikobedingt, nur einstellige
Umsatzrenditen erzielen.
47,2
15,713,9
15,1
48,3
38,8
12,9
36,9
10,5
28,9
Renditen: Entwicklung der letzten 5 Jahre%
ROCE
ROS
2006 2007 2008 2009 2010
RENK Geschäftsbericht 201039
Kapitalrendite ROCE
Die Kapitalrendite ROCE setzt das Operative Ergebnis in Beziehung zum gewichteten
Jahresdurchschnitt des Capital Employed (betrieblich gebundenes Vermögen). Es
umfasst alle Aktiva mit Ausnahme von Finanzmitteln und Steueransprüchen, ver-
mindert um alle Rückstellungen und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der Finanzver-
bindlichkeiten, der Pensionsrückstellungen und der Steuern. Aus Unternehmenser-
werben entstandene Effekte in Zusammenhang mit abschreibbaren materiellen und
immateriellen Vermögenswerten werden bei der Ermittlung des Capital Employed
zusätzlich eliminiert. Erhaltene Anzahlungen werden als Abzugskapital nur berück-
sichtigt, soweit sie im Rahmen der Auftragsabwicklung bereits verwendet sind. Das
RENK Performance-Ziel bei dieser Kennzahl ist ein Wert, der über dem Kapitalkosten-
satz von 10 % liegt. Im Geschäftsjahr 2010 erreichten wir 36,9 % nach 38,8 % im Vor-
jahr. Die nur unwesentliche Änderung der Kapitalrendite geht vor allem auf den
starken Abbau des durchschnittlichen Capital Employed von 170 Mio € in 2009 auf
140 Mio € in 2010 zurück, der den Rückgang im Operativen Ergebnis beinahe kom-
pensieren konnte.
Kapitalkosten WACC
Der Kapitalkostensatz entspricht der erwarteten Mindestrendite der Investoren für das
zur Verfügung gestellte Kapital und für das eingegangene Anlagerisiko. Er wird als
WACC (Weighted Average Cost of Capital) ermittelt und errechnet sich als gewichteter
Durchschnittswert aus dem Eigen- und Fremdkapitalkostensatz. Dabei wird der Eigen-
kapitalkostensatz entsprechend dem Capital-Asset-Pricing-Modell (CAPM) aus einem
Zinssatz für langfristige, risikofreie Anlagen zuzüglich einer Risikoprämie für das spezi-
fische Risiko der Anlage bestimmt. Auch dem Fremdkapitalkostensatz liegt der Zinssatz
für risikofreie Anlagen zugrunde, zuzüglich eines Risikozuschlags für langfristige
Industrieanlagen.
Der Kapitalkostensatz wird im Rahmen der Steuerungskennzahlen als Basis für die
Festlegung der Anforderungen an die Kapitalrendite ROCE verwendet. Für das
Geschäftsjahr 2010 wird ein Kapitalkostensatz von 10 % angesetzt.
40
Finanzmanagement
Die Finanzierungsaufgaben von RENK wurden, wie in den Vorjahren, so auch 2010
zentral von der MAN SE wahrgenommen. Dazu gehören die Sicherung der Liquiditäts-
ausstattung für das operative Geschäft, für Investitionen, für gezieltes Wachstum sowie
die finanzielle Absicherung von Währungsrisiken. Die Steuerung der Liquidität erfolgte
durch ein zentrales Cash-Management, in das die RENK AG sowie ihre fünf konsoli-
dierten Tochtergesellschaften eingebunden sind.
Aufgabe und Ziele des zentralen Finanzmanagements sind die Sicherstellung jederzei-
tiger Liquidität, die Begrenzung finanzieller Risiken und damit die Steigerung des
Unternehmenswertes.
Cashflow
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit lag mit 81 Mio € um 31 % über dem Vorjahr
(62 Mio €). Bei weitgehend kontinuierlichen Geschäftsaktivitäten zeigte sich die Wirk-
samkeit des nachhaltigen Working Capital Managements bei RENK in Form weiter
rückläufiger Mittelbindung in Vorräten und Forderungen. Gegenläufig wirkte der
Rückgang der Kundenanzahlungen. Darüber hinaus verbesserte sich der Cashflow aus
der Geschäftstätigkeit auch durch den Anstieg der sonstigen Rückstellungen.
Aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein negativer Cashflow von 23 Mio € (Vorjahr:
20 Mio €). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltete die Dividendenzah-
lung in Höhe von 12 Mio €. Durch die angeführten Entwicklungen konnte die Netto-
liquidität von 53 Mio € auf 99 Mio € spürbar erhöht werden.
Mio €
2010 2009
Nettoliquidität zu Beginn des Geschäftsjahres 53 23
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 62
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 23 – 20
Free Cashflow 58 42
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 12 – 12
Zahlungswirksame Veränderung der Nettoliquidität 46 30
Nettoliquidität am Ende des Geschäftsjahres* 99 53
Finanzlage
*einschließlich langfristig disponierter Geldanlagen in Höhe von 15 Mio €
RENK Geschäftsbericht 201041
Vermögens- und Kapitalstruktur
Mio €
2010 2009
Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte 116 104
Beteiligungen 1 1
Steuern 13 10
Vorräte 110 122
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 73 93
Übrige kurz- und langfristige Vermögenswerte 6 10
Finanzmittel* 100 53
Aktiva 419 393
Eigenkapital 217 192
Pensionen 14 11
Übrige Rückstellungen 63 54
Erhaltene Anzahlungen 46 55
Steuern 22 20
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 35 38
Übrige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten 22 23
Passiva 419 393
Die Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich im Jahresverlauf
um 12 Mio €, bedingt durch eine deutlich über den Abschreibungen liegende Investi-
tionstätigkeit. Vor allem ein aktives Working-Capital-Management ermöglichte den
weiteren Rückgang der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im
Umfang von 32 Mio €.
Die Eigenkapitalquote verbesserte sich weiter von 48,9 % auf 51,8 % und hat damit ein
Niveau erreicht, das zukünftiges Wachstum ermöglichen und finanziell absichern kann.
Der Abbau von Aufträgen mit Anzahlungen setzte sich in 2010 fort. Da die unterjährig
erhaltenen Neubestellungen dies nur teilweise kompensierten, kam es zu einem weite-
ren Abschmelzen der erhaltenen Anzahlungen um 9 Mio € auf 46 Mio €. Die Verbind-
lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich leistungsabhängig von
38 Mio € auf 35 Mio €.
Unveränderte Dividende vorgeschlagen
Unsere Dividendenpolitik hat zum Ziel, die Aktionäre in angemessener Höhe am
Unternehmenserfolg zu beteiligen. Die RENK Aktiengesellschaft weist für das
Geschäftsjahr 2010 einen Jahresüberschuss nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften von 21,1 Mio € (Vorjahr: 35,7 Mio €) aus. Hiervon wurden 8,5 Mio € (Vor-
jahr: 17,9 Mio €) in die Gewinnrücklagen eingestellt, der Bilanzgewinn beträgt unter
Berücksichtigung des Gewinnvortrags 31,4 Mio € (Vorjahr: 31,1 Mio €). Der Vorstand
schlägt vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats der Hauptversammlung vor,
trotz des rückläufigen Ergebnisses, eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte
Dividende von 1,80 € je Aktie auszuschütten. Bezogen auf den Schlusskurs der RENK
Aktie zum 31.12.2010 von 69,95 € entspricht dies einer Dividendenrendite von 2,6 %
(Vorjahr: 3,6 %).
*einschließlich langfristig disponierter Geldanlagen in Höhe von 15 Mio €
Montage eines NAVY-Getriebes für eine Fregatte
44
Kapitalinformationen/Angaben gemäß § 315 Abs. 4 HGB
Ziffer 1: Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das Grundkapital der RENK AG in Höhe von 17,9 Mio € ist in 7 Mio Inhaberak-
tien aufgeteilt. Die auf den Inhaber lautenden Aktien sind Stückaktien ohne
Nennbetrag. Darüber hinaus existieren keine weiteren Aktiengattungen.
Ziffer 2: Beschränkung der Stimmrechte oder der Übertragung von Aktien Jede Aktie besitzt eine Stimme; es existieren weder Beschränkungen der
Stimmrechte noch Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betref-
fen.
Ziffer 3: Direkte oder indirekte Beteiligungen über 10 % am Kapital Im Geschäftsjahr war die MAN SE, München, zu 76 % am gezeichneten Kapi-
tal der RENK Aktiengesellschaft beteiligt. Bis zu deren Verschmelzung auf
die MAN SE am 16.03.2010 wurden die Anteile an der RENK AG von der
100 %-igen Tochtergesellschaft der MAN SE, der MAN Maschinen- und
Anlagenbau GmbH, München, und damit nur mittelbar von der MAN SE
gehalten. Weitere Mitteilungen gemäß WpHG bezüglich einer Beteiligung
größer 10 % liegen uns nicht vor.
Ziffer 4: Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen Es existieren keine Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Ziffer 5: Stimmrechtskontrolle bei Beteiligung von Arbeitnehmern am Kapital Es existieren keine Stimmrechtskontrollen.
Ziffer 6: Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernen-nung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und über Satzungsände-rungen
Bestellung und Abberufung des Vorstands regelt § 84 AktG. Danach werden
die Vorstandsmitglieder für die Dauer von höchstens fünf Jahren durch den
Aufsichtsrat bestellt. Nach § 5 der Satzung besteht der Vorstand der RENK AG
aus mindestens zwei Personen. Die Anzahl bestimmt der Aufsichtsrat.
Satzungsänderungen können durch die Hauptversammlung gemäß § 179 Abs.
2 AktG mit einer Dreiviertel-Mehrheit des vertretenen Kapitals beschlossen
werden.
RENK Geschäftsbericht 201045
Ziffer 7: Befugnisse des Vorstands hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszuge-ben oder zurückzukaufen
Die Ermächtigung des Vorstands zum Rückkauf eigener Aktien endete am
8. November 2007. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 199.903 eigene Aktien
bzw. 2,9 % der Gesamtaktienzahl zurückgekauft.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräuße-
rung der erworbenen eigenen Aktien in anderer Weise als über die Börse oder
durch Angebot an alle Aktionäre unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktio-
näre vorzunehmen,
• wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der
den Börsenkurs der Aktien der Gesellschaft nicht wesentlich unterschreitet,
und/oder
• soweit dies als Gegenleistung im Rahmen eines Unternehmenszusammen-
schlusses oder für den Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an
Unternehmen erfolgt.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die eigenen Aktien mit Zustimmung des
Aufsichtsrats ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen.
Von den entsprechenden Ermächtigungen wurde im Berichtsjahr kein
Gebrauch gemacht. Es besteht kein genehmigtes Kapital zur Ausgabe neuer
Aktien.
Ziffer 8: Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontroll-wechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Es liegen keine einschlägigen Vereinbarungen vor.
Ziffer 9: Entschädigungsvereinbarungen, die für den Fall eines Übernahmeange-bots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind
Change-of-Control-Regelungen sind weder für Mitglieder des Vorstands der
RENK AG noch für Arbeitnehmer vorgesehen.
46
Forschung und Entwicklung
Der schnellere Wandel in Industrie und Gesellschaft, bedingt durch die Globalisierung,
ist eine Herausforderung, der sich die Unternehmen stellen müssen. Hinzu kommen
ehrgeizige Ziele beim Umweltschutz, deren Auswirkungen tiefgreifende Folgen bei Pro-
duktinnovation und Fertigungstechnologie haben.
Bei der Bewältigung dieser Aufgaben kommt der Forschung und Entwicklung eine zent-
rale Bedeutung zu. Da der überwiegende Anteil der RENK Produkte lange Lebenszyklen
hat, stellt die kontinuierliche Fort- und Weiterentwicklung im Sinne eines verbesserten
Kundennutzens das Kernelement unseres Innovationsmanagements dar.
Aus Eigenmitteln wurden in 2010 für die Entwicklung neuer und die Weiterentwick-
lung vorhandener Produkte insgesamt 3,9 Mio € aufgewendet, nach 3,6 Mio € im Vor-
jahr. Ein Teil unserer Entwicklungsarbeiten erfolgt im Kundenauftrag und ist damit
nicht Bestandteil der F&E-Funktionskosten.
Bei den Fahrzeuggetrieben konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Serienreifma-
chung des Getriebes HSWL 256 für den Schützenpanzer PUMA. Für dieses Getriebe
erhielten wir im Juni dieses Jahres den Serienauftrag.
Darüber hinaus haben wir in Kooperation mit einem Fahrzeugbauer die Mustereinrüs-
tung einer Notbremse für den Fahrzeugkommandanten als zusätzliche Sicherheits-
funktion umgesetzt und bereits erste erfolgreiche Grundsatzversuche durchgeführt.
Weiterhin wurde die Entwicklung einer neuen elektronischen Getriebesteuerung
gestartet.
In Zusammenarbeit mit einem hierzu beauftragten Institut wollen wir die Prozesse
und Regeln in der Entwicklung und Produktion unserer Fahrzeuggetriebe weiter opti-
mieren, um unsere Reaktions- und Durchlaufzeiten signifikant zu verbessern. Mit
einem entsprechenden Projekt wurde im Berichtszeitraum begonnen.
Bei den Spezialgetrieben wurden die Grundlagen für ein neues Antriebskonzept
(MULTIFLOW) entwickelt: RENK baut für eine Prüfstandsanwendung ein Getriebe,
dessen Abtriebsdrehmoment weit über die derzeitigen Erfahrungsgrenzen im
Ge triebebau hinaus geht. Neben den konzeptionellen Grundlagen wurden auch
Berechnungen zur Lagerung, Lastverteilung, Gehäusesteifigkeit und Montage unter-
nommen. Diese Technik soll in der Zukunft für weit größere Windkraft- und Zement-
anlagen, als wir sie heute kennen, zur Verfügung stehen.
Umfangreiche Materialversuche zum Verhalten von Gleitstoffpaarungen, sowie die
Einsetzbarkeit von neuen Werkstoffen für Verzahnungen wurden abgeschlossen. In
bestehenden Anwendungen kann so gezielter und sicherer auf verfügbare Materialien
zurückgegriffen werden.
Eine neue Lösung der Lastaufteilung bei Momenten-Verzweigungsgetrieben wurde
konzipiert, berechnet und patentiert. Die Technik soll bei einer weiteren geplanten
Baureihe von Windkraftgetrieben zum Einsatz kommen.
RENK Geschäftsbericht 201047
Darüber hinaus wurde der Einsatz von Mehrkörper-Simulationsprogrammen kontinu-
ierlich vorangetrieben. Zusammen mit dem Programmanbieter und einer Hochschule
wurden Modelle für Antriebsstränge erarbeitet, verfeinert und Rechenergebnisse in
real existierenden Maschinen nachvollzogen. So sollen Schwingungserscheinungen
schon im Planungsstadium erkannt und abgestellt werden können. Das Projekt wird
erst im kommenden Jahr abgeschlossen. Durch die Arbeiten verfügt RENK aber heute
schon über erhebliches Wissen im Bereich der Mehrkörpersimulation.
Der F&E Schwerpunkt der maritimen Anwendungen lag in der Entwicklung der Getrie-
bebaureihe OPAL zum Antrieb von Offshore Patrol Vessels (OPV) nach streng standardi-
sierten Konstruktionsmerkmalen. Deren Ergebnisse werden auch für alle sonstigen ein-
fachen Dieselgetriebe der Baureihe ASL übernommen, sodass in diesem Segment die
Wettbewerbsfähigkeit von RENK signifikant verbessert wird.
Mit fundierten experimentellen und theoretischen Untersuchungen zur Schwingungs-
festigkeit von Getrieben und deren Anbaukomponenten wurde die technische Entwick-
lung unserer Schiffsgetriebe weiter vorangetrieben. RENK festigt damit den Anspruch,
auch bei Engineering-Lösungen für maritime Anwendungen ein kompetenter
Ansprechpartner zu sein.
Die Entwicklungstätigkeiten der Standardgetriebe umfassten folgende Themen:
• Bei den maritimen Getrieben wurde das Projekt eines Einfachschiffsgetriebes mit
Lamellenschaltkupplung begonnen.
• Bei den Turbogetriebebaureihen wurde an der Standardisierung nach den Anforde-
rungen von Schlüsselkunden gearbeitet.
• Das Kupplungsprogramm wurde durch die Entwicklung einer Überlastrutschkupp-
lung für Energieanlagen und Bahnanwendungen sowie durch zusätzliche Hyguard-
Kupplungen für geringe Lastanstiegsgeschwindigkeiten arrondiert.
Bei den Gleitlagern wurden innovative Lagerkonzepte bzw. interessante Zusatzfunkti-
onen im Rahmen von projektspezifischen Kundenaufträgen umgesetzt und im Prüffeld
erprobt. Im Vordergrund standen dabei Lagerkonzepte für Schiffsneubauten. Diese
enge lösungsorientierte Kooperation mit Kunden sichert eine maximale Relevanz und
hohe Akzeptanz der eingebrachten Entwicklungsarbeit. Zur Minimierung von Verlust-
leistungen in Gleitlagern wurde weiterhin mit Hilfe von Computer-Simulationen an
der Optimierung von Strömungsvorgängen gearbeitet. Ziel ist die spezifische Leis-
tungserhöhung bewährter Produkte.
Illustration eines Gondelprüfstandes für Windkraft-
energieanlagen. Der bisher größte Einzelauftrag für
RENK Test System GmbH. Einsatzort Clemson
University in den USA.
50
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2010 beliefen sich die Zugänge von Sachanlagen und Immateriellen
Vermögenswerten auf 23 Mio € nach 20 Mio € im Vorjahr.
Der Schwerpunkt der Investitionen lag in der gezielten technischen Erneuerung/Er-
weiterung von Betriebsmitteln im Rahmen der RENK Fertigungs-Kerntechnologien. In
Augsburg wurde die Produktion in der neuen Fertigungshalle für den Großgetriebebau
aufgenommen, wobei deren maschinelle Ausstattung durch weitere Bearbeitungsma-
schinen auf den geplanten Stand gebracht wurde. Auch das dazugehörige Bürogebäude
wurde in 2010 fertiggestellt und bezogen. Dadurch wurden die Voraussetzungen für
signifikante Verbesserungen der Fertigungsdurchlaufzeiten sowie Kosten- und Produk-
tivitätsverbesserungen bei den Spezialgetrieben geschaffen.
Am Standort Rheine wurde zur Vorbereitung der zukünftigen Serienproduktion von
5-MW-Windkraftgetrieben von RENK Test System ein 7-MW-Prüfstand für die Erpro-
bung großer Windkraftgetriebe installiert.
Der steigende Durchsatz an größeren Lagern machte in Hannover eine Erweiterung der
verfügbaren Schachtofenkapazität nötig. Des Weiteren wurden Ersatzinvestitionen für
die mechanische Bearbeitung von Gleitschuhen vorgenommen.
Die Bereiche Spezialgetriebe, Standardgetriebe und Gleitlager verfügen nun über aus-
reichende und leistungsfähige Fertigungs-, Montage- und Prüfstandseinrichtungen, die
den produktspezifischen aktuellen und zukünftigen Marktanforderungen in hohem
Maße entsprechen. Für die Fahrzeuggetriebe ist in 2011 und 2012 eine nahezu vollstän-
dige Erneuerung der Fertigungseinrichtungen geplant, um einen wirtschaftlichen Fer-
tigungsprozess auch bei niedrigen Losgrößen und hoher Variantenvielfalt sicherzustel-
len.
2006 2007 2008 2009 2010
Entwicklung der letzten 5 JahreMio €
Investitionen
Abschreibungen
8
17
8
15
11
29
11
13
20
23
Montagearbeiten an einem Prüfstand für
Hubschrauberhauptrotorgetriebe
52
Mitarbeiter
Ende des Geschäftsjahres waren in der RENK Gruppe 1.882 (Vorjahr: 1.903) Mitarbeiter
beschäftigt, davon waren 68 Leiharbeitnehmer (Vorjahr: 35). Im Inland lag die Zahl der
Beschäftigten bei 1.720 (Vorjahr: 1747), in den ausländischen Gesellschaften bei 162 (Vor-
jahr: 156).
Die Veränderungen in den Personalzahlen beruhen im Wesentlichen auf Anpassungen,
die einhergingen mit zum Teil sehr unterschiedlichen Auslastungen an den einzelnen
Standorten der RENK Gruppe. Während sich die Beschäftigung an fast allen Standorten
und Produktsegmenten nach Kurzarbeit im ersten Halbjahr sehr schnell erholte, ist der
Standort Rheine weiterhin von Kurzarbeit betroffen.
Ein wesentlicher Beitrag zur Altersversorgung unserer Mitarbeiter bildete der Mitar-
beiter-Ergebnisbeteiligungs- & Vorsorgeplan (MEV) der MAN SE. Neben den Arbeit-
geberbeiträgen haben dabei die Beschäftigten die Möglichkeit, freiwillig eigene Entgelt-
bestandteile als Beitrag zu ihrer persönlichen Altersvorsorge umzuwandeln.
Beteiligung der Mitarbeiter am Geschäftserfolg
Dem hohen Engagement der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2010 im Inland wird wieder
durch eine direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg Rechnung getragen. Diese
Beteiligung orientiert sich an den festgelegten Renditezielen der RENK Gruppe.
Qualifikation der Mitarbeiter
Die Zeiten der Kurzarbeit bzw. Unterauslastung wurden verstärkt für die berufliche
Weiterbildung genutzt. Daneben wurden die bisherigen Entwicklungs- und Qualifizie-
rungsthemen konsequent fortgeführt.
Die betriebliche Berufsausbildung blieb auch in 2010 ein wesentlicher Eckpfeiler unse-
rer Nachwuchspolitik.
In unseren inländischen Werken Augsburg, Rheine und Hannover waren insgesamt
62 Ausbildungsstellen besetzt. Dabei bietet RENK zunehmend auch duale Ausbildungs-
gänge für Ingenieure und Kaufleute an. Daneben standen in Augsburg weitere 48 tech-
nische bzw. gewerbliche Auszubildende beim MAN-Ausbildungszentrum unter Vertrag.
Gegenüber dem Vorjahr blieb damit die Gesamtzahl der Auszubildenden auf hohem
Niveau.
Bei den Weiterbildungsmaßnahmen standen neben Fremdsprachenschulungen
bedarfsorientierte Einzelmaßnahmen im Vordergrund. Daneben wurden die Trai-
ningsangebote zum Themenkomplex Compliance ausgeweitet.
Die kontinuierliche Einstellung, Einbindung und Weiterentwicklung von qualifizierten
Nachwuchskräften sichert ebenfalls den Unternehmenserfolg. Die traditionell engen
Verbindungen zu einzelnen Hochschulen helfen uns dabei, weiterhin geeignete Bewer-
ber gewinnen zu können.
RENK Geschäftsbericht 201053
Dank an die Mitarbeiter und Belegschaftsvertretungen
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und die
dadurch erreichten Erfolge. In den Dank eingeschlossen sind auch die Vertreter der
Arbeitnehmer im Aufsichtsrat, die Betriebsräte und der Wirtschaftsausschuss, mit
denen die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre unver-
ändert fortgesetzt werden konnte.
Die im Berichtszeitraum verstorbenen Belegschaftsangehörigen und Pensionäre wer-
den wir in guter Erinnerung behalten.
Elektronische Steuerung eines HSWL 256
56
Die Bereiche im Einzelnen
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Geschäftsjahr 2010 haben sich die am Markt verfügbaren und für uns aufgrund
gesetzlicher Rahmenbedingungen belieferbaren Beschaffungsprogramme für mittlere
und schwere Kettenfahrzeuge in Anzahl und Inhalt gegenüber der Vorjahresberichter-
stattung nicht wesentlich verändert. Tendenziell ist allerdings erkennbar, dass sich der
Beschaffungstrend für Neufahrzeuge eher wieder in Richtung Kettenfahrzeuge ver-
schiebt. Dies liegt in den bei diversen Einsätzen gewonnenen Erkenntnissen hinsicht-
lich des notwendigen Schutzes der Soldaten begründet. Insgesamt ist der Markt für
mittlere und schwere Kettenfahrzeuge nach wie vor durch zahlenmäßig wenige, in der
Umsetzung langlaufende, aber häufig geringe Stückzahlen fordernde Beschaffungsvor-
haben gekennzeichnet. Eine Beteiligung der Geschäftseinheit Fahrzeuggetriebe an der
Mehrzahl dieser für uns zugänglichen Programme ist unabdingbare Voraussetzung für
eine stabile Geschäftslage in der Zukunft.
Neben den oben erwähnten Neuprogrammen existiert ein nicht unerheblicher Sekun-
därmarkt durch regierungsseitigen Verkauf gebrauchter Systeme an Zweit- oder sogar
Drittnutzer. Diese Art von Geschäften erklärt sich durch Reduzierungen verfügbarer
Mittel in den jeweiligen Verteidigungshaushalten, als auch in der Möglichkeit, solche
Systeme kurzfristig verfügbar zu machen. Für RENK ergeben sich daraus Chancen im
After-Sales-Geschäft, da entsprechende Überholungen sowie Ausbildungs- und Ersatz-
teilbedarf mit diesen Aktivitäten einhergehen. Mittelfristig erwarten wir hier allerdings
Stagnation bzw. Rückläufigkeit, da für diese Geschäfte einerseits ein Sättigungseffekt
erkennbar wird, andererseits auch die notwendigen finanziellen Mittel für die vorste-
hend erwähnten Leistungen durch den Beschaffer nicht mehr verfügbar gemacht wer-
den.
Wir gehen daher in den kommenden Jahren von einem attraktiven Auftragsvolumen
bei Neugeschäften und einem stabilen bis leicht rückläufigen Geschäft bei Instandset-
zungen und Ersatzteilen aus.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer französischen Beteiligungsgesell-
schaft SESM waren als Wartungsbetrieb für Getriebe der französischen Armee unverän-
dert gut.
Die Geschäftslage der RENK Test System GmbH (RTS) kann durchgängig positiv beur-
teilt werden. Dies liegt vor allem an der anhaltend hohen Auslandsnachfrage und dem
FahrzeuggetriebeMio €
2010 2009 Veränderung
Auftragseingang 259 77 182
Umsatz 113 110 3
Operatives Ergebnis 21 14 7
Umsatzrendite ROS (%)* 18,0 12,3 5,7
* ROS auf Basis T€
RENK Geschäftsbericht 201057
prüfstandsspezifischen Spezial-Know-how der RTS, welches von den Kunden weltweit
anerkannt wird.
Geschäftsentwicklung
Der seit langem erwartete Auftrag über 405 Getriebe des Typs HSWL 256 für den deut-
schen Schützenpanzer PUMA wurde in 2010 realisiert. Der Auftrag für die zugehörigen
Seitenvorgelege befindet sich allerdings noch in Verhandlung.
Darüber hinaus konnten wir auch den erwarteten Vertrag über die Lieferung von Proto-
typen für das türkische Programm ALTAY unterzeichnen. Die Beteiligung an diesen Pro-
totypen stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine mögliche Serienbeauftragung
dar, welche wir nach Abschluss der geplanten Erprobungen anstreben. Der Folgeauftrag
für das nächste Los von Teilelieferungen an einen Kunden im Nahen Osten konnte
ebenfalls realisiert werden.
Neben den bereits erwähnten Projekten konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr kein
weiteres als Auftragseingang gebucht werden, allerdings haben wir beim britischen
Vorhaben SV (vormals FRES) eine Vorabfreigabe erhalten und dementsprechend bereits
terminabsichernde Maßnahmen eingeleitet. Darüber hinaus erwarten wir aufgrund der
fortgeschrittenen Verhandlungen im Geschäftsjahr 2011 größere Neugetriebeaufträge
aus Asien und Europa.
Insbesondere wegen des erwähnten Auftrages für die Lieferung des Getriebes HSWL
256 erreichte der Auftragseingang des Geschäftsbereichs im Berichtszeitraum mit
259 Mio € eine signifikante Steigerung von 236 % gegenüber dem Vorjahr (77 Mio €).
Die Umsatzerlöse blieben mit 113 Mio € in etwa auf Vorjahresniveau (110 Mio €). Einen
wesentlichen Anteil am Umsatz hatte die abschließende Lieferung von Triebwerken für
das indische Programm ARJUN und die HSWL 354 Lieferungen für unseren spanischen
Kunden im Programm LEOPARD 2. Das After-Sales-Geschäft stellte weiterhin eine sta-
bile Umsatzkomponente dar.
Im Berichtsjahr sind mit einer Ausnahme die großen Serienprogramme ausgelaufen.
Lediglich im spanischen Programm LEOPARD 2 wurden noch einige Lieferungen nach
2011 verschoben. Dementsprechend erwarten wir für das Geschäftsjahr 2011 geringere
und erst in 2012 wieder steigende Umsatzerlöse.
Die SESM hat für den Getriebetyp ESM 500 zu Beginn des Jahres 2010 einen wichtigen
mehrjährigen Wartungsauftrag erhalten. Das Wartungsgeschäft mit dem Getriebetyp
ENC 200 erreichte in 2010 erstmals den vollen Umfang.
Die RTS erhielt 2010 den größten Einzelauftrag ihrer Firmengeschichte. Der Auftrag
umfasst die Lieferung von 2 Antriebsstrang-Prüfanlagen für Windenergieanlagen
(WEA) für ein Offshore-WEA-Entwicklungszentrum der Clemson Universität in South
Carolina, USA. Der größere der beiden Prüfstände ist durch seine Antriebsleistung von
bis zu 20 MW und ein Drehmoment von bis zu 25.000 kNm richtungsweisend für die
WEA-Prüfstandstechnologie. Daneben entfiel der derzeit größte Anteil der Geschäftstä-
tigkeit auf den Schienenfahrzeugbereich. Grund hierfür sind zum einen die Transport-
problematik in den Flächenländern (aktuell China, künftig auch Russland, Indien und
58
u.U. Brasilien) und zum anderen notwendige Entwicklungsaktivitäten für den Hochge-
schwindigkeitsbereich. Die Technologieführer und somit die potenziellen Kunden in
diesem Bereich sind in Europa und Japan zu finden.
Von großer Bedeutung ist weiterhin der Markt für Helikopter-Getriebeprüfstände,
deren maschinenbauliche Komplexität für RTS maßgeschneidert ist. In den USA erfolgt
der Vertrieb dieser Anlagen über RENK Labeco Test Systems. Andere Länder wie China,
Indien, Südkorea, Russland, werden von Deutschland aus bearbeitet mit Unterstützung
von ortsansässigen Vertriebs- und Servicepartnern.
Wichtig für RTS bleibt die Einbindung in die Geschäftseinheit Fahrzeuggetriebe. Hier-
aus können immer wieder Servicegeschäfte bzw. Aufträge für Militärgetriebe-Prüf-
stände generiert werden.
Ergebnis
Trotz nur unwesentlich höherer Umsatzerlöse konnte mit 21 Mio € (14 Mio €) ein ver-
bessertes Operatives Ergebnis erzielt werden. Ursächlich hierfür waren ein sehr gutes
After-Sales-Geschäft und die Belastung des Vorjahresergebnisses durch Risikovorsor-
gen wegen des Auslaufens der Serienprogramme.
Einen wesentlichen Ergebnisanteil erbrachte die SESM. Auch die RTS erwirtschaftete
einen positiven Beitrag mit zweistelligem ROS.
Weitere Entwicklung
Fahrzeugbeschaffungsprogramme in unserem Marktsegment sind charakterisiert
durch kleine Stückzahlen und einer damit einhergehenden Typenvielfalt. Zusätzlich
nimmt die Notwendigkeit, Wertschöpfung im Land des jeweiligen Beschaffers zu reali-
sieren, erheblich zu. Die geforderten Bedingungen, unter denen solche nationalen
Wertschöpfungen umzusetzen sind, sind häufig mit der Gefahr eines Know-how-
Abflusses verbunden. Gleichzeitig werden eingeführte Systeme länger als ursprünglich
geplant in der Nutzung gehalten. Einerseits lässt sich daraus After-Sales-Geschäft gene-
rieren, andererseits reduziert es auch die Möglichkeiten für Neugeschäfte. Die Auswir-
kungen der Haushaltskonsolidierungen auf die jeweiligen Verteidigungshaushalte und
damit der Einfluss auf geplante Beschaffungen lassen sich derzeit nicht abschließend
bewerten.
Dies bedeutet für die in Augsburg lokalisierten Kernaktivitäten, dass sowohl die perso-
nellen Ressourcen als auch die Fertigungseinrichtungen an die Anforderungen und
Randbedingungen dieses Marktes angepasst und ausgerichtet werden müssen. Insbe-
sondere die Kompetenz, internationale Kooperationen mit Fertigungsanteilen vor Ort
zu beherrschen und zu steuern, ist eine unabdingbare Voraussetzung zum Erhalt unse-
rer Marktposition in der Zukunft.
Unsere französische Beteiligung SESM hat diese Neuausrichtung bereits erfolgreich
absolviert und besitzt auf Grundlage der mehrjährigen Instandsetzungsplanung der
französischen Armee ein mittelfristig stabiles Geschäftsmodell.
Eine optimistische Prognose kann für die Aktivitäten der RTS abgegeben werden. Diese
Beurteilung stützt sich im Wesentlichen auf kundenseitig fest eingeplante Beschaf-
RENK Geschäftsbericht 201059
fungsmaßnahmen in den Bereichen Luftfahrt und Schienenfahrzeugtechnik. Zukunfts-
weisende Perspektiven ergeben sich im neuen Marktsegment Windenergie. Aufgrund
der angefragten Projektvolumina ist davon auszugehen, dass der Windkraftbereich
(WK) eine hohe Bedeutung im RTS-Produktportfolio gewinnen wird. Bemerkenswert ist
auch, dass bei den technischen Konzepten von WK-Prüfständen nahezu alle Produktbe-
reiche und Standorte des RENK Teilkonzerns eingebunden werden können.
RENK Kettenfahrzeuggetriebe HSWL 256
62
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Nach einer bereits zum Ende des ersten Quartals 2010 erkennbaren Wirtschaftsbele-
bung hatte sich die konjunkturelle Erholung kontinuierlich fortgesetzt und wurde
maßgeblich von der positiven außenwirtschaftlichen Entwicklung getragen. Die dyna-
mische Auslandsnachfrage nach deutschen Industriegütern des Maschinen- und Anla-
genbaus führte bei unseren inländischen Kunden zu einem sprunghaften Anstieg beim
Bedarf von Gleitlagern für den Elektromaschinenbau. Davon haben auch die anderen
europäischen Hersteller von Elektromotoren und Generatoren profitiert.
Schon während der Wirtschaftskrise hatten sich die BRIC-Staaten, mit Ausnahme Russ-
lands, als relativ robuste Absatzmärkte für Gleitlager behauptet. Die in diesen Wachs-
tumsregionen nun verstärkt anlaufenden Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen
zur Energieerzeugung und Rohstofferschließung und -verarbeitung schaffen eine
breite Basis für ansteigenden Gleitlagerbedarf.
Geschäftsentwicklung
Der Geschäftsverlauf der Geschäftseinheit Gleitlager zeigt, dass der Aufschwung auch
bei den Komponentenlieferanten angekommen ist. Nach dem noch verhaltenen
Geschäftsverlauf zu Jahresbeginn, konnte aus dem von unseren OEM-Kunden einge-
gangenen Projektvolumen zunehmend Auftragseingang generiert werden, der im gut
laufenden Standardgeschäft durch die hohe Umschlagsgeschwindigkeit bereits zu
Umsätzen in 2010 führte.
Nach wie vor unbefriedigend verlief die Auftragsrealisierung im komplexeren und
investitionsintensiven Projektgeschäft wie z.B. Gleitlager für Walzwerks- und Schiffsan-
wendungen. Hier konnten nur vereinzelt Aufträge verbucht werden. Allerdings haben
die Projektierungsaktivitäten spürbar angezogen, sodass eine Trendwende erkennbar
ist.
Unter diesen Rahmenbedingungen konnte der Auftragseingang von 68 Mio € in 2009
auf 80 Mio € in 2010 gesteigert werden. Der Rückgang der Umsatzerlöse von 95 Mio €
auf 84 Mio € resultierte im Wesentlichen aus dem stark rückläufigen Auftragseingang
in 2009.
Ergebnis
Trotz der deutlich rückläufigen Umsatzerlöse konnte ein Operatives Ergebnis von
21 Mio € bei einem nochmals verbesserten ROS von 23,9 % (21 Mio €/21,7 %) erwirt-
schaftet werden.
GleitlagerMio €
2010 2009 Veränderung
Auftragseingang 80 68 12
Umsatz 84 95 – 11
Operatives Ergebnis 21 21 –
Umsatzrendite ROS (%)* 23,9 21,7 2,2
* ROS auf Basis T€
RENK Geschäftsbericht 201063
Wesentliche Voraussetzungen hierfür waren ein kurzfristig umgesetztes striktes Kos-
tenmanagement mit frühzeitigen Personalanpassungen sowie die im zweiten Halbjahr
über der Planung liegende Umsatzentwicklung.
Weitere Entwicklung
Allgemein ist festzustellen, dass sich die für uns relevanten Marktregionen deutlich
unterschiedlich entwickeln:
In Asien leidet Japan unter der mangelnden internationalen Wettbewerbsfähigkeit der
japanischen Elektro-Maschinenhersteller, u.a. bedingt durch die starke Aufwertung des
Japanischen Yens. Zur intensiveren Marktbearbeitung der ungebrochen boomenden
Volkswirtschaft Chinas soll die Präsenz vor Ort u.a. unter Nutzung von bestehenden
MAN Infrastrukturen verstärkt werden. Geplant ist Mitte 2011 ein Montage- und Distri-
butionszentrum in den Produktionshallen der MAN Diesel & Turbo in Changzhou zu
eröffnen. So wie bei früheren Projekten gehen wir auch in China davon aus, dass durch
die lokale Präsenz in einer prosperierenden Wirtschaftszone mit der Nähe zu wichtigen
Kunden das Geschäft erfolgreich weiterentwickelt werden kann.
Des Weiteren soll die RENK Präsenz in Schwellenländern wie Indien oder Brasilien aus-
gebaut werden, um die Produktionsverlagerungen unserer Schlüsselkunden begleiten
zu können.
So bietet Brasilien als Weltmarktführer für Rohstoffe wie Eisenerz, Soja, Fleisch und
Zucker diverse Einsatzmöglichkeiten für unsere Produkte.
Die Entdeckung großer Offshore-Ölreserven vor der brasilianischen Atlantikküste
könnte, bei Beherrschung der technischen Herausforderungen in der Tiefsee, Brasilien
zu einem der großen Ölförderländer werden lassen und damit ein neues Marktsegment
für unsere Gleitlagertechnologie eröffnen. Eine anhaltend starke brasilianische Wäh-
rung würde unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber lokalen Anbietern zusätzlich
unterstützen.
Die geographische Positionierung der Geschäftseinheit Gleitlager in wachstumsorien-
tierten Schwellenländern (BRIC) dient auch der Absicherung heute erreichter Marktan-
teile. Unaufhaltsam kommt es in unserem Kundenkreis, insbesondere bei den global
agierenden Schlüsselkunden, zu der geschilderten Verlagerung von Produktionsstätten
in wachsende Absatzmärkte. Bei den hiervon betroffenen Gleitlager-Anwendungen
handelt es sich zunächst meist um einfachere Technologien mit allerdings nicht ver-
nachlässigbaren Volumina.
Mittelfristig wird der sich erholende Welthandel zusätzliche Frachtkapazitäten erfor-
derlich machen und die Werften und die Zulieferindustrie mit Aufträgen für Schiffs-
neubauten versorgen. Ein ähnliches Szenario wird für die Eisen- und Stahlindustrie
prognostiziert.
Auf Grundlage dieser positiven Einschätzungen sind weitere Wachstumschancen bei
den Gleitlagern gegeben.
64
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Das stationäre Getriebeprogramm der Spezialgetriebe sah sich auch 2010 mit schwieri-
gen Marktbedingungen konfrontiert. Neue Investitionen in industrielle Großanlagen
wurden vorwiegend von der Öl- und Gasindustrie sowie den nachgeschalteten chemi-
schen Industriezweigen initiiert. Dieses, auch durch die in 2010 relativ moderat verlau-
fende Öl- und Gaspreisentwicklung, eher gebremste Investitionsvolumen, reichte bei
weitem nicht aus, den Getriebeanbietern volle Auftragsbücher zu bescheren. Insofern
kam es auf den Märkten bei den Neuprojekten zu harten und meist über den Preis
geführten Bieterwettbewerben.
Von der rückläufigen Entwicklung im Schiffbau blieb der Bereich Navy-Anlagen – die
traditionelle Stärke von RENK – erfreulicherweise weitgehend unberührt. Die wichtigs-
ten Absatzmärkte hierfür sind neben Europa die USA sowie Nah- und Fernost. In den
USA wurde das LCS (Littoral Combat Ship) Programm vom Kongress genehmigt, wobei
die US Navy im Rahmen eines erweiterten Beschaffungsplans bis zu 20 Schiffe bestel-
len wird. Hiervon profitiert RENK unmittelbar, da für diese Bestellungen Vorverträge
über die Lieferung anspruchsvoller CODAG Anlagen vorliegen. Auch in Korea sowie
einigen Staaten im arabischen Raum dürften Marineprojekte kurzfristig umgesetzt
werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Schweizer Tochtergesellschaft RENK-MAAG
war 2010 durch eine kontinuierliche Verbesserung gegenüber dem schwierigen Vorjahr
gekennzeichnet. Dies war vor allem der überraschend starken Turbogetriebenachfrage
aus China zu verdanken – dem derzeit wichtigsten Markt.
Geschäftsentwicklung
Die Auftragszahlen der Spezialgetriebe wiesen beim Auftragseingang mit 114 Mio €
(99 Mio €) wieder einen positiven Trend aus, wobei hier der sogenannte Basiseffekt des
sehr niedrigen Vorjahreswertes zu berücksichtigen ist. Die Umsatzerlöse entwickelten
sich mit 136 Mio € erwartungsgemäß rückläufig gegenüber dem durch die Abrechnung
hoher Auftragsbestände geprägten Vorjahr (165 Mio €).
Im Bereich der stationären Anwendungen erhielten wir wieder eine Bestellung für
Extrudergetriebe. Auch bei Mühlengetrieben konnten wir deutlich höhere Auftrags-
eingänge seitens der deutschen und internationalen Anlagenbauer verbuchen. Eine
kräftige Orderbelebung erfuhr auch das Ersatzteilgeschäft. Die Umsatzerlöse aller
Produktgruppen – Industrie-, Mühlen-, Turbo- und Kraftwerkgetriebe – blieben als
Folge des niedrigen Auftragsbestands Anfang 2010 unter Vorjahr.
SpezialgetriebeMio €
2010 2009 Veränderung
Auftragseingang 114 99 15
Umsatz 136 165 – 29
Operatives Ergebnis 6 20 – 14
Umsatzrendite ROS (%)* 4,2 12,0 – 7,8
* ROS auf Basis T€
RENK Geschäftsbericht 201065
Die Ressourcen im Geschäftsfeld Marinegetriebe am Standort Augsburg mit Großge-
trieben für Marine- und Behördenschiffe, Megayachten, sowie PTO-Anlagen zur Bord-
stromerzeugung, waren im Geschäftsjahr 2010 im Wesentlichen durch die Abarbeitung
des Auftragsbestands ausgelastet.
Der Auftragseingang wurde von Bestellungen indischer Werften dominiert, wo für Küs-
tenwache und Marine ein erheblicher Bedarf an neuen Korvetten und Patrouillenschif-
fen besteht. Das Budget im Verteidigungshaushalt der indischen Marine sieht zudem
über die nächsten Jahre deutliche Steigerungen vor. Das gute Renommee von RENK
Getriebeanlagen sollte hier für weitere Auftragseingänge sorgen.
Ein herausragendes Einzelprojekt bei Megayachten ist der Bau der mit 185 Meter Länge
längsten Privatyacht der Welt durch eine deutsche Premium-Werft. RENK wurde für die
anspruchsvolle Antriebsanlage mit vier Getriebesätzen beauftragt.
Wesentliche Umsatzträger waren komplexe Getriebeanlagen für Fregatten und Korvet-
ten. Es wurden für die USA, die Türkei und Südkorea drei Getriebesysteme der 130-Ton-
nen-Klasse gefertigt, erprobt und ausgeliefert. In allen Fällen erfolgte dies zur vollen
Zufriedenheit der Kunden und absolut termingerecht.
RENK-MAAG konnte dank der starken Turbogetriebe-Nachfrage aus China im Auftrags-
eingang deutlich zulegen, aber auch bei den Umsatzerlösen wieder leicht anwachsen.
Ergebnis
Sowohl der rückläufige Umsatz als auch eine im ersten Halbjahr 2010 noch spürbare
erhebliche Unterauslastung trugen zu dem nicht befriedigenden Operativen Ergebnis
von 6 Mio € (20 Mio €) bei. Maßgeblich wurde das Ergebnis jedoch durch Risikovorsor-
gen, insbesondere die 5-MW-Offshore-Getriebebaureihe betreffend, belastet.
Weitere Entwicklung
In den Märkten der Spezialgetriebe wird ein moderater Aufschwung prognostiziert.
Insbesondere bei Mühlen- und Turbogetrieben erwarten wir eine in den kommenden
Jahren kontinuierlich zunehmende Nachfrage mit entsprechend ansteigenden Bestell-
volumina. Dahinter steht der enorme Bedarf an Infrastrukturprojekten in den Schwel-
lenländern Asiens, Afrikas und Südamerikas.
Mittelfristig besteht auch ein zunehmender Erneuerungsbedarf in vielen Flottenver-
bänden. Wir rechnen daher in den nächsten Jahren, insbesondere für den Antrieb grö-
ßerer Marineschiffe, mit nennenswerten Aufträgen.
So wurde in den USA für die kommenden Jahre ein Milliardenbudget für den Ausbau
der Flottenverbände mit schnellen Fregatten bereitgestellt. Im Rahmen des LCS Pro-
gramms werden 20 neue Schiffe bis 2016 bei amerikanischen Werften geordert, wobei
RENK sich die Programmbeteiligung durch Voraufträge gesichert hat. Somit wird diese
neue Generation von technisch hochmodernen Fregatten mit anspruchsvollen CODAG
Getriebeanlagen von RENK ausgerüstet.
End of Line 3-Achsrollenprüfstand von RENK Test
System GmbH bei MAN Salzgitter
68
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Geschäftsjahr 2010 ließen sich bei der Entwicklung der wirtschaftlichen Lage im
Schiffbau erste Zeichen der Besserung erkennen. Gestiegene Handelsvolumina und
höhere Frachtraten gaben Anlass zu einem vorsichtigen Optimismus.
Die Schwerpunkte der Nachfrage lagen bei Spezialschiffen wie Fähren, LNG (Liquefied
Natural Gas) Tankern, Offshore- und Schwerlastschiffen. Die Standard-Anwendungen
wie z. B. Container-Schiffe wurden bei Neubauprojekten hingegen kaum berücksichtigt.
Auch bei den Dampfturbinengetrieben für die Energiebranche war eine leichte Erho-
lung zu verzeichnen. Projekte wurden hier wieder in hoher Anzahl angegangen. Zusam-
men mit Standardgetrieben für den Bereich „Oil & Gas“, der einen stärker ansteigenden
Bedarf entwickelte, verzeichneten diese Turbogetriebeanwendungen eine erhöhte
Nachfrage. Die restlichen Anwendungen für Pumpen, Prüfstände und Wasserkraft ent-
wickelten noch keine höheren Bedarfe.
Der Markt für Industriekupplungen zeigte nach anfänglich verhaltenen Monaten eine
deutliche Belebung im Bereich der Energieerzeugung, Verdichter- und Turbinenanwen-
dungen. Hinzu kommt, dass der Stahlwerks- und Anlagenbau zum Jahresende wieder
einige größere Projekte ausschrieb. Eine entsprechende Grundauslastung war und ist
auch weiterhin durch entsprechende Rahmenverträge gesichert. Gerade in Verbindung
mit unseren Turbogetrieben können wir mit zunehmender Bedeutung als Systeman-
bieter für kundenspezifische Getriebe- und Kupplungslösungen am Markt agieren.
Geschäftsentwicklung
Während sich beim Auftragseingang mit 73 Mio € (50 Mio €) eine merkliche Verbesse-
rung erzielen ließ, war der signifikante Umsatzrückgang von 104 Mio € auf 70 Mio € die
Folge der unzureichenden Bestellungen aus 2009.
Die Anfragetätigkeit bei den maritimen Getrieben verlief im gesamten Geschäftsjahr
2010 auf einem relativ hohen Niveau, wobei allerdings der Anteil an Schiffsneubau-
Projekten mit gesicherter Finanzierung sehr gering war. Diese geringe Realisierungs-
wahrscheinlichkeit hat sich gegen Ende 2010 verbessert, hauptsächlich in Form von
Aufträgen für Schiffsbagger- und LNG-Tanker-Getriebe.
Der gute Geschäftsverlauf bei den Turbogetrieben erklärt sich durch den wieder leicht
gestiegenen Anteil des Dampfturbinengeschäftes und vor allem durch die Belebung
der Getriebenachfrage für das „Oil & Gas“ Geschäft.
StandardgetriebeMio €
2010 2009 Veränderung
Auftragseingang 73 50 23
Umsatz 70 104 – 34
Operatives Ergebnis 5 11 – 6
Umsatzrendite ROS (%)* 7,5 10,6 – 3,1
* ROS auf Basis T€
RENK Geschäftsbericht 201069
Das Preisniveau für Industriekupplungen im Neuanlagengeschäft geriet zunehmend
unter Druck, da die vorhandenen Großprojekte stark umkämpft waren. Hierzu trug
auch das teils aggressive Preisverhalten einiger inländischer Wettbewerber bei. Die
Gründe hierfür lagen teilweise in der angespannten Auftragssituation, aber auch in
dem Bestreben, sich im entsprechenden Marktumfeld Zutritt zu verschaffen. Das
Ersatzteilgeschäft blieb von dieser Entwicklung noch weitgehend unberührt. Hier
erzielten wir weiterhin gute Deckungsbeiträge bei stabilen Bedarfen.
Ergebnis
Der Rückgang des Operativen Ergebnisses von 11 Mio € auf 5 Mio € wurde vor allem
durch den starken Umsatzrückgang und zusätzliche Risikovorsorgen bei den Schiffs-
getrieben verursacht. Da die Auslastung 2010 nicht zufriedenstellend war, wurde die
Kurzarbeit während des gesamten Jahres beibehalten.
Weitere Entwicklung
2011 wird aufgrund des unzureichenden Auftragsbestands an maritimen Getrieben ein
weiteres schwieriges Jahr. Wir gehen von nochmals rückläufigen Umsatzerlösen und
das Jahr über anhaltend schlechter Auslastung aus. Aus diesem Grund ist auch die
Fortführung der Kurzarbeit geplant.
Entlastend auf Umsatz und Ergebnis werden sich ab 2012 vor allem die geplanten Aus-
lieferungen der Offshore-Windkraftgetriebe mit entsprechend hoher Lieferkadenz aus-
wirken. In den anderen Produktbereichen der Standardgetriebe rechnen wir mit weiter
moderat zunehmenden Auftragseingängen, die bei den Schiffsgetrieben aber bei wei-
tem nicht die hohen Bestellwerte der Jahre 2005 bis 2007 erreichen werden.
70
Risikobericht
Risikomanagement
Unternehmerisches Handeln ist ständig Risiken ausgesetzt. RENK definiert Risiko als
die Gefahr, dass Ereignisse oder Entscheidungen und Handlungen uns daran hindern,
definierte Ziele zu erreichen bzw. Strategien erfolgreich zu realisieren. Um Chancen auf
den Märkten zu nutzen, gehen wir bewusst Risiken ein, wenn dadurch ein angemesse-
ner Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswerts erwartet wird. Dazu ist ein wirksa-
mes, auf die Belange der Geschäftsaktivitäten ausgerichtetes Risikomanagementsys-
tem erforderlich.
Das Risikomanagement bei RENK ist eingebunden in das Risikomanagementsystem der
MAN Gruppe. Es ist untrennbarer Bestandteil der Unternehmenssteuerung und der
Geschäftsprozesse. Strategische Unternehmensplanung, internes Berichtswesen, Inter-
nes Kontrollsystem (IKS) und das Compliance-Management-System bilden die Kernele-
mente des Risikomanagementsystems. Die strategische Planung soll unter anderem
gewährleisten, langfristige Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren und einzu-
schätzen, um geeignete strukturelle Maßnahmen zu ergreifen. Das interne Berichtswe-
sen ist auf allen Ebenen darauf ausgelegt, aktuelle und relevante Informationen über
die Entwicklung der wesentlichen Risiken und die Wirksamkeit der Maßnahmen zur
Risikobegrenzung zu liefern. Basierend auf einer Risikoidentifikation steht die gezielte
Überwachung und Steuerung von Risiken im Fokus des Internen Kontrollsystems. Auf-
gabe des Compliance-Management-Systems ist, das Management dabei zu unterstüt-
zen, frühzeitig Risiken aus Compliance-Themen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Es basiert auf einer Compliance-Organisation und verschiedenen Prozessen zur Durch-
setzung der Compliance-Anforderungen.
Die Verantwortung für die Einrichtung und Aufrechterhaltung eines angemessenen
und zielgerichteten Risikofrüherkennungssystems liegt beim Vorstand. Der RENK Vor-
stand hat Umfang und Ausrichtung von Risikomanagement- und Internem Kontroll-
system in eigener Verantwortung anhand der RENK spezifischen Anforderungen und
Gegebenheiten ausgerichtet. Das Führungskonzept „Industrial Governance“ bedingt
dezentrale Entscheidungsprozesse im RENK Konzern und ein entsprechend organisier-
tes Risikomanagementsystem. Das Management ist dafür verantwortlich, dass neben
der RENK AG, als der bei weitem wichtigsten Gesellschaft, auch die anderen Konzern-
unternehmen im jeweils gebotenen Umfang in Risikomanagement- und Internes Kont-
rollsystem eingebunden sind.
Die konzernweit gültige Richtlinie für Risikomanagement- und Internes Kontrollsystem
enthält verbindliche Regelungen für die Identifikation, Erfassung, Analyse, Bewertung,
Steuerung und Überwachung wesentlicher Risiken und Chancen sowie der internen
Kontrollen innerhalb der RENK Gruppe und sorgt durch die darin formulierten Grund-
sätze und Prozesse für ein einheitliches Verständnis des Risikomanagement- und des
Internen Kontrollsystems. Für den Risikomanagementprozess und das Interne Kont-
rollsystem ist eine definierte Organisation eingerichtet, mit festgelegten Verantwort-
lichkeiten für Risiken und Kontrollen sowie für die kontinuierliche Weiterentwicklung
und Verbesserung des Risikomanagementprozesses und des Internen Kontrollsystems.
RENK hat ein fachbereichsübergreifendes Risikoboard gebildet. Aufgabe des Risiko-
RENK Geschäftsbericht 201071
boards ist es, die aus den Fachbereichen gemeldeten Risiken zu beurteilen, zusätzliche
Risiken zu identifizieren sowie Maßnahmen zur Minimierung der Risiken einzuleiten
und zu überwachen. Die Bewertung der Risiken erfolgt unter Berücksichtigung ihrer
Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bezogen auf das Operative Ergebnis
gemäß einer Brutto- und Nettobewertung, wobei die Nettobewertung bereits risiko-
mindernde Maßnahmen berücksichtigt. Dabei wird unterschieden zwischen kurz-
fristigen Risiken, deren Eintritt in den kommenden vier Quartalen erwartet wird,
und langfristigen Risiken, deren Eintritt im Zeitraum nach den vier Quartalen bis
zu 5 Jahren liegen kann. Mittels einheitlich definierter Risikofelder können außerdem
etwaige Risikokonzentrationen frühzeitig erkannt und gehandhabt werden. Neben den
Risiken werden auch Chancen, wesentliche Schwächen des Internen Kontrollsystems
und eingeleitete Maßnahmen kontinuierlich erhoben und mit dem Vorstand analysiert
und bewertet. Wenn erforderlich, werden weiterführende Maßnahmen zur Risikover-
meidung bzw. Risikominderung festgelegt und nachgehalten, um das bestehende
Risikomanagementsystem sowie das Interne Kontrollsystem kontinuierlich weiterzu-
entwickeln und zu verbessern.
RENK hat in den letzten Jahren analog zur MAN Gruppe das bestehende Interne Kont-
rollsystem gemäß den Leitlinien des Committee of Sponsoring Organizations of the
Treadway Commission (COSO) strukturiert und dokumentiert, um so die Wirksamkeit
der internen Kontrollen systematisch beurteilen zu können. Die Dokumentation
umfasst sämtliche Standardgeschäftsprozesse, die darüber hinaus bekannten
geschäftsspezifischen Risiken und alle erforderlichen Kontrollen. Durch die regel–
mäßige Überprüfung des Kontrollsystems auf Vollständigkeit, geeignete Ausgestaltung
sowie Effektivität der bestehenden Kontrollen soll sichergestellt werden, dass beste-
hende Regelungen zur Reduzierung von prozessualen und organisatorischen Risiken
auf allen Ebenen eingehalten werden. Die internen Kontrollen zielen auf die Begren-
zung von Risiken wesentlicher Fehlaussagen in der Finanzberichterstattung, von Risi-
ken durch die Nichteinhaltung regulatorischer Normen bzw. durch betrügerische
Handlungen sowie auf die Minimierung operativer/wirtschaftlicher Risiken (z.B. Ver-
mögensgefährdungen durch unautorisiert getroffene operative Entscheidungen oder
eingegangene Verpflichtungen). Das Kontrollumfeld sowie prozessübergreifende Kont-
rollen als Rahmen eines funktionsfähigen operativen Internen Kontrollsystems sind
zentral dokumentiert und werden regelmäßig im Hinblick auf ihre Angemessenheit
und Funktionsfähigkeit beurteilt. Über die Effektivität der internen Kontrollen sowie
festgestellte Kontrollschwächen wird dem Management vierteljährlich berichtet.
Unterstützt wird die Dokumentation durch Abbildung der Kontrollstrukturen im
Rahmen einer einheitlichen Datenbanklösung in der MAN Gruppe. Die jährliche Über-
prüfung der Wesentlichkeit erfolgt auf Basis qualitativer und quantitativer Kriterien.
Zusätzlich beauftragt der RENK Vorstand im Bedarfsfall die MAN Konzernrevision, die
Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems zu überprüfen und soweit erforder-
lich entsprechende Maßnahmen vorzuschlagen. Die Wirksamkeit des Internen Kont-
rollsystems auf Prozessebene wird von geeigneten internen Testern mindestens einmal
jährlich sowie von der MAN Konzernrevision in Stichproben überprüft. Des Weiteren
wird dem Aufsichtsrat über die Risikolage sowie über wesentliche Schwächen des Inter-
nen Kontrollsystems berichtet. Dennoch garantiert auch ein angemessen und funkti-
onsfähig eingerichtetes System keine absolute Sicherheit bezüglich Identifikation und
Steuerung der Risiken.
72
Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagementsystem und Internes Kontrollsystem
Generell umfassen das Risikomanagement- und hierin das Interne Kontrollsystem
auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse sowie sämtliche Risiken und Kontrollen
im Hinblick auf die Rechnungslegung. Dies bezieht sich auf alle Teile des Risikoma-
nagement- und Internen Kontrollsystems, die den Konzernabschluss wesentlich beein-
flussen können.
Ziel des Risikomanagementsystems im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse ist
die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die dem Ziel der Regelungskonformität
des Konzernabschlusses entgegenstehen können. Erkannte Risiken sind hinsichtlich
ihres Einflusses auf den Konzernabschluss zu bewerten, ggf. auch durch Hinzuziehen
externer Spezialisten. Die Zielsetzung des Internen Kontrollsystems in diesem Zusam-
menhang ist, durch Implementierung von entsprechenden Kontrollen hinreichende
Sicherheit zu gewährleisten, dass trotz der identifizierten Risiken der Konzernrech-
nungslegungsprozess im Einklang mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS), dem HGB sowie anderen rechnungslegungsrelevanten Regelungen und Gesetzen
erfolgt und zuverlässig ist.
Sowohl Risikomanagementsystem als auch Internes Kontrollsystem umfassen die für
den Konzernabschluss wesentlichen Gesellschaften mit sämtlichen für die Abschlusser-
stellung relevanten Prozessen. Die für die Rechnungslegung relevanten Kontrollen rich-
ten sich insbesondere auf Risiken wesentlicher Fehlaussagen in der Finanzberichter-
stattung. Die Einschätzung der Risiken bezüglich der Wesentlichkeit basiert auf der
Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der finanziellen Auswirkung auf Umsatz, EBIT oder
Bilanzsumme.
Wesentliche Elemente zur Risikosteuerung und Kontrolle in der Rechnungslegung sind
die klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und Kontrollen bei der Abschlusserstel-
lung, transparente Vorgaben mittels Richtlinien zur Bilanzierung und Abschlusserstel-
lung, angemessene Zugriffsregelungen in den abschlussrelevanten EDV-Systemen
sowie die eindeutige Regelung von Verantwortlichkeiten bei der Einbeziehung externer
Spezialisten. Das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung sind auch im Rech-
nungslegungsprozess wichtige Kontrollprinzipien.
Identifizierte Risiken und daraufhin ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen der
quartalsweisen Risiko-Berichterstattung aktualisiert und an das RENK Management
berichtet. Die Effektivität von internen Kontrollen im Hinblick auf die Rechnungsle-
gung wird mindestens einmal jährlich vorwiegend im Rahmen des Abschlusserstel-
lungsprozesses beurteilt.
Der Abschlussprüfer ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung verpflichtet, dem Auf-
sichtsrat über rechnungslegungsrelevante Risiken oder Kontrollschwächen sowie
sonstige, im Rahmen seiner Prüfungstätigkeit erkannte wesentliche Schwächen des
Risikomanagement- und Internen Kontrollsystems zu berichten.
Chancen und Risiken
Die wesentlichen Chancen und Risiken der RENK Gruppe, die erhebliche Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, sind im Folgenden entspre-
Doppelschrägverzahntes Großrad beim
Auswuchten
74
chend der Struktur des Risikomanagementsystems dargestellt. Diese sind anhand der
fünf Risikofelder Markt, Produkte, Prozesse, Mitarbeiter und Finanzen klassifiziert.
Markt
RENK sieht auch weiterhin mittel- bis langfristig in allen Bereichen Chancen für ein
profitables Wachstum in den für RENK relevanten Märkten. Aus heutiger Sicht lässt
sich kein signifikantes Risiko für RENK erwarten. Die grundlegenden weltwirtschaftli-
chen Trends wie die anhaltende wirtschaftliche Entwicklung, verstärkte internationale
Arbeitsteilung und daraus resultierend weltweit steigende Transportstrecken und
-volumina, der Investitionsbedarf der Öl- und Gasindustrie sowie der Innovationsbe-
darf aufgrund der sich entwickelnden globalen Klimapolitik werden sich fortsetzen.
Trotz des positiv erwarteten Wachstumstrends existieren aber in einem Umfeld, das
weiterhin von Unsicherheit geprägt ist, auch Abwärtsrisiken für die weltwirtschaftliche
Aktivität. So besteht durch die insgesamt höhere Nachfrage nach Öl und sonstigen Roh-
stoffen die Gefahr von Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten. Dies wirkt sich
negativ auf die Marge aus, wenn es RENK nicht gelingt, Preissteigerungen auf der Ein-
kaufsseite an den Kunden weiterzugeben. Auch können sich Protektionismusbestre-
bungen nachteilig auf das erwartete Wachstum auswirken. Insbesondere die Märkte für
Produkte im militärischen Umfeld sind zudem durch ihre Abhängigkeit von politi-
schen Entscheidungsprozessen und die angespannte Lage der öffentlichen Finanzen in
vielen Ländern mit weiteren Risiken behaftet.
RENK beobachtet und bewertet laufend und sorgfältig das politische, rechtliche, soziale
und finanzwirtschaftliche Umfeld, um die daraus resultierenden Chancen und Risiken
rechtzeitig in die strategischen und operativen Entscheidungen einbeziehen zu kön-
nen.
Produkte
Als Spitzenanbieter im Technologiebereich ist es der Anspruch von RENK, technolo-
gisch und wirtschaftlich führende Produkte zu entwickeln und in ausgezeichneter Qua-
lität auf den Markt zu bringen. Ein Verzicht auf diesen Anspruch würde ein nicht zu
verantwortendes Risiko für die Marktposition darstellen. Allerdings sind mit der Markt-
einführung neuer Produkte Konzept- und Marktrisiken verbunden. Diesen wird mit
einer sorgfältigen strategischen Planung begegnet, die die Entwicklung im Markt- und
Unternehmensumfeld analysiert. Die Sicherstellung einer kontinuierlich hohen Pro-
duktqualität der RENK Erzeugnisse stellt eine wesentliche Voraussetzung zur weiteren
Erschließung der weltweiten Marktpotenziale dar.
Für bereits auf dem Markt eingeführte Produkte bestehen Risiken hinsichtlich der
Qualität. Mangelhafte Qualität kann zu Garantie-, Gewährleistungs- und Kulanzkosten
führen, aber auch langfristig zu Verlusten von Marktanteilen oder niedrigeren Produkt-
margen. Im Extremfall sind Ansprüche aus Produkthaftung und Schadensersatz vor-
stellbar. Lieferanten und durch diese gelieferte Komponenten müssen zur Wahrung des
hohen Qualitätsanspruchs ein strenges Freigabeverfahren bestehen. Nach Produktions-
anlauf sorgen festgelegte Qualitätssicherungsmaßnahmen innerhalb des Produktions-
prozesses dafür, dass Herstellungsfehler rechtzeitig erkannt und abgestellt werden.
Auch in der Nutzungsphase werden gemeinsam mit den Kunden alle auftretenden Feh-
ler gesammelt, ausgewertet und abgestellt.
RENK Geschäftsbericht 201075
Aus lang laufenden Kundenverträgen ergeben sich zusätzliche Risiken: Änderungen der
politischen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einem Markt können Mehr-
aufwendungen bei der Abwicklung von Großprojekten zur Folge haben.
Prozesse
Die RENK Gruppe begreift die ständige Optimierung der Geschäftsprozesse in Entwick-
lung, Einkauf, Produktion, Vertrieb und Verwaltung als eine zentrale und laufende Auf-
gabe/Chance zur Beibehaltung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen. Mangelhafte
Prozesse in diesen Bereichen führen zu überhöhten Aufwendungen und über eine zu
hohe Mittelbindung zu Finanzierungsrisiken. Darüber hinaus führen überhöhte Vor-
räte regelmäßig zu erhöhten Verlustrisiken durch technische Änderungen oder Ver-
schrottung. Unangemessen hohe Forderungen erhöhen das Ausfallsrisiko. Diese Risiken
steigen tendenziell durch die Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage.
RENK treibt daher mit Nachdruck die Verringerung der Mittelbindung durch Verbesse-
rung der dahinter liegenden Prozesse systematisch voran.
In der Abwicklung von Großprojekten erwachsen spezielle Risiken, zu denen Mängel
bei der Vertragsgestaltung, Fehler in der Auftragskalkulation, veränderte wirtschaftli-
che und technische Bedingungen nach Vertragsabschluss und unzureichende Leistun-
gen von Kooperations- und Konsortialpartnern zählen. Die RENK Gruppe minimiert
diese Risiken durch ein umfassendes Projektmanagement und Auftragscontrolling.
Großprojekte werden dem Vorstand der RENK AG zur Genehmigung vorgelegt und
zusätzlich ab einer bestimmten Größenordnung den Bereichen Controlling und
Finance der MAN SE und dem Vorstand der MAN SE zur Begutachtung übermittelt.
Die Geschäftsprozesse der RENK Gruppe werden wie bei jedem modernen Unterneh-
men stark durch Informationstechnologie unterstützt. Neben den damit verbundenen
Effizienzgewinnen entstehen daraus aber auch Risiken. Teile der Infrastruktur können
durch Unfälle, Katastrophen oder technische Störungen ausfallen und damit verschie-
denste Geschäftsprozesse beeinträchtigen oder vollständig zum Erliegen bringen.
Außerdem besteht die Gefahr unberechtigten Zugriffs, Diebstahls oder Vernichtung
von betrieblichen Informationen und Daten.
Durch Zentralisierung und Outsourcing des IT-Betriebs und die konsequente Einfüh-
rung von IT-Service-Managementprozessen gemäß ITIL (IT Infrastructure Library –
Organisationsstandard für IT-Prozesse) sowie in zunehmendem Maße einer Organisa-
tion der Informationssicherheit in der RENK Gruppe nach dem international
anerkanntem Sicherheitsstandard ISO 27001 hat RENK die Transparenz und Betriebssi-
cherheit der IT-Infrastruktur deutlich verbessert. Der Einsatz moderner Hard- und Soft-
waretechnologien unterstützt die Businessprozesse optimal und gewährleistet die
ständige Verfügbarkeit der Daten und den Schutz vor unerlaubtem Zugriff. Regelmä-
ßige Datensicherungen mit Kontrollmechanismen verringern das Risiko eines Totalver-
lusts der Geschäftsdaten. Zur Risikominimierung der u.a. für die Finanzprozesse essen-
tiellen IT-Systeme werden IT-Kontrollen im Rahmen des Internen Kontrollsystems (IKS
Kontrolldokumentation) und der IT-Service Provider (SAS70 Provider Kontrollbericht)
weiter optimiert. Der potenziellen Bedrohung für die Betriebssicherheit der Systeme
und Daten, besonders aus dem Internet, wird durch hoch qualifizierte Sicherungsmaß-
nahmen, z.B. mit vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zerti-
fizierten Firewall-Systemen, auf dem neuesten Stand der Technik begegnet.
76
Ziel ist es, die vier Hauptanforderungen der Informationssicherheit, Verfügbarkeit
(Gewährleistung der Nutzungsmöglichkeit), Integrität (Richtigkeit, Konsistenz und Voll-
ständigkeit von Informationen), Vertraulichkeit (Schutz vor unbefugter Einsichtnahme)
und Authentizität (Nachweis und Nichtabstreitbarkeit der persönlichen Identität) tech-
nisch und organisatorisch optimal auszugestalten und damit verbundene Risiken
erfolgreich zu minimieren.
Eine entscheidende Rolle bei der Prozesssicherheit kommt dem Internen Kontrollsys-
tem zu, welches darauf ausgerichtet ist, in allen Geschäftsprozessen die Einhaltung der
relevanten Regelwerke sicherzustellen und somit zum Vermögensschutz und zur Redu-
zierung von Risiken beizutragen. Im Hinblick auf die Rechnungslegung liegt der
Schwerpunkt auf der Optimierung des Abschlusserstellungsprozesses, um die vollstän-
dige, zeitnahe und richtige Verarbeitung sämtlicher Transaktionen und Geschäftsvor-
fälle zu gewährleisten.
Mitarbeiter
Hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte, die mit RENK Produkten technologische
Standards setzen, stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor der RENK Gruppe dar. Chan-
cen im Bereich Personal liegen in der Qualifizierung, der internationalen Ausrichtung
und der Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter, die kontinuierlich verbesserte Produkte,
Dienstleistungen und Prozesse entwickeln. Risiken bestehen darin, Schlüsselpositionen
nicht entsprechend den zukünftigen Anforderungen besetzen zu können. Mit vielfälti-
gen Aktivitäten im Personalmarketing ist es gelungen, entsprechend qualifizierte Fach-
und Führungskräfte an das Unternehmen zu binden.
Finanzen
Die RENK Gruppe ist als weltweit tätiger Konzern Finanzmarktrisiken ausgesetzt. Die-
sen wird mit organisatorischen Maßnahmen in Verbindung mit der Verwendung von
geeigneten Finanzinstrumenten begegnet. Die Finanzierungsaufgaben der RENK
Gruppe und ihrer operativen Gesellschaften werden zentral von der MAN SE wahrge-
nommen.
Für kurzfristige Finanzierungserfordernisse müssen der RENK Gruppe ausreichende
Liquiditätsreserven zur Verfügung stehen. Grundlage der Disposition ist eine detail-
lierte Finanzplanung, die in der RENK Gruppe auf drei Ebenen durchgeführt wird. Im
Rahmen der Unternehmensplanung wird die Liquiditäts- und Finanzierungslage für
den Planungshorizont von drei Jahren prognostiziert. In den vierteljährlichen Vor-
schauen wird revolvierend die Liquiditätsentwicklung für die nächsten vier Quartale
geplant. Dazu kommt eine Drei-Monats-Feinplanung, in der der kurzfristige Liquidi-
tätsbedarf abgeschätzt wird.
Beim Management von Währungs- und Zinsänderungsrisiken beschränkt sich RENK
auf die Verwendung marktgängiger Instrumente, die zur Sicherung von bestehenden
Grundgeschäften und teilweise für geplante Umsätze genutzt werden. Derivate und
sonstige Sicherungsgeschäfte werden in der Regel über die zentrale Finanzabteilung
der MAN SE abgeschlossen, sie unterliegen strengen internen Kontrollen. Sollten devi-
senrechtliche Bestimmungen einen Abschluss durch die Finanzabteilung der MAN SE
nicht ermöglichen, erfolgt der Abschluss im Namen und auf Rechnung der jeweiligen
Konzerngesellschaft.
RENK Geschäftsbericht 201077
Wechselkursänderungen können sowohl Preise für Güter und Dienstleistungen als
auch Ergebnismargen beeinflussen. In der RENK Gruppe werden grundsätzlich alle fest
kontrahierten Kundenaufträge, eigene Bestellungen sowie sonstige Transaktionen
gegen Währungsrisiken abgesichert. Zudem gibt es Sicherungsmaßnahmen für
geplante Umsätze aus dem Seriengeschäft und für Kundenprojekte mit hoher
Abschlusswahrscheinlichkeit. Trotz dieser Sicherungsmaßnahmen verbleibt ein Restri-
siko, falls Umsatzzahlungen in Höhe und Zeitpunkt von der Planung abweichen. Zur
Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir
auf die Ausführungen zu derivativen Finanzinstrumenten im Anhang.
Ein weiteres Währungsrisiko besteht aber auch in der durch Währungskurse veränder-
ten Kaufkraft des Kunden. Die Abwertung einer Währung kann kurzfristig zu Einbußen
in den betroffenen Absatzgebieten führen. Langfristig versucht RENK, durch ständige
Verbesserung der Produktivität und geografische Diversifikation, unabhängig von den
aktuellen Währungskursen, konkurrenzfähige Produkte und Leistungen anzubieten.
Für die Herstellung der Produkte werden beträchtliche Mengen an Rohstoffen benötigt.
Aus den Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten oder Preisgleitklauseln bei Liefe-
rantenverträgen können sich Risiken für das Operative Ergebnis ergeben. In der Regel
wird diesen Risiken durch langfristige Lieferverträge oder Preisgleitklauseln bei Abneh-
merverträgen begegnet.
Wesentliche strategische Chancen und Risiken sind im Zusammenhang mit einer Ver-
änderung des Beteiligungsportfolios möglich. Während die Chancen mehrheitlich in
der Festigung der eigenen Marktposition liegen, können aus Akquisitionen auch Risi-
ken entstehen, wenn sich die dem jeweiligen Kaufpreis zugrunde liegenden Annahmen,
beispielsweise hinsichtlich erzielbarer Synergien, nicht realisieren lassen.
Aufgrund von Akquisitionen können sich ferner die erforderlichen Finanzierungsstruk-
turen der RENK Gruppe verändern, sodass potenziell höhere Finanzierungskosten bzw.
ein potenziell eingeschränkter finanzieller Spielraum entstehen können.
Kontrahenten- und Länderrisiken werden durch sorgfältige Auswahl der Geschäftsfälle
und Partner, außerdem durch geeignete Vertrags- und Zahlungsbedingungen reduziert.
Verbleibende Risiken werden entsprechend der Bonität der Schuldner klassifiziert und
über dokumentären Zahlungsverkehr (Akkreditive) und erhaltene Avale an Banken oder
durch Kreditausfallversicherungen an Versicherungsunternehmen weitgehend über-
tragen. Dennoch verbleiben nicht absicherbare Restrisiken, die nur durch vorherige
detaillierte Bonitätsprüfung und laufende aktuelle Verfolgung eingegrenzt werden
können. Mit der Bereitstellung von Avalen hat RENK die zentrale Finanzabteilung der
MAN SE beauftragt. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, durch Vertragsgestal-
tung und Abwicklung eine ungerechtfertigte Inanspruchnahme möglichst auszuschlie-
ßen.
Die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen der RENK Gruppe sind zur Reduzie-
rung der inhärenten finanzwirtschaftlichen Risiken und im Ausland auch aufgrund
gesetzlicher Vorgaben weitgehend durch vom Betriebsvermögen separiertes Pensions-
vermögen gedeckt. Das Pensionsvermögen wird unter angemessener Beachtung der
Cashflow-Struktur der Pensionsverbindlichkeiten auf Basis konservativer Anlagerichtli-
Drucklager aus dem Werk Hannover für das
Weser-Kraftwerk.
RENK Rheine steuert zusätzlich Raflex-Stahl-
Lamellenkupplungen bei.
80
nien (Prudent Investor) von externen Investmentmanagern angelegt. Der Marktwert
des Pensionsvermögens unterliegt üblichen, insbesondere aus veränderten Zinsniveaus
und Aktienkursen resultierenden Schwankungen. Dabei werden zinsinduzierte Verän-
derungen teilweise durch eine gegenläufige Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts
der Pensionsverpflichtungen kompensiert. Bei der Bewertung von Pensionsverbindlich-
keiten sind zudem biometrische Risiken, im Wesentlichen höhere Lebenserwartung
bzw. Invalidität oder Tod während des aktiven Erwerbslebens, zu berücksichtigen. Dem
Trend einer sich laufend erhöhenden Lebenserwartung wurde für aktive Mitarbeiter im
Inland durch die Umstellung von Renten- auf Kapitalleistung gefolgt.
Beurteilung zur Risikosituation des Konzerns
Auf Basis des von der MAN Gruppe konzipierten und bei RENK eingeführten Risikoma-
nagementsystems stellt der Vorstand fest, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Risiken
erkennbar sind, die zu einer dauerhaften und wesentlichen Beeinträchtigung der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage der RENK Gruppe führen könnten. Das eingeführte
Risikomanagementsystem sowie die damit im Zusammenhang stehenden organisato-
rischen Maßnahmen erlauben es dem Vorstand, Risiken zeitnah zu erfahren, um
adäquate Maßnahmen einzuleiten.
Risikomanagement ist eine dauerhafte und unablässige Aktivität des Unternehmens
und unterliegt selbstverständlich einer ständigen Entwicklung. Das bedeutet für RENK,
dass das Risikomanagement- und das Interne Kontrollsystem auch zukünftig weiter
optimiert und an veränderte Umfeldbedingungen angepasst werden. Der Fokus der
Aktivitäten im Jahr 2011 wird angesichts der teilweise noch immer unsicheren, kon-
junkturellen Entwicklung nach wie vor auf dem Management der finanziellen Risiken,
der Marktrisiken sowie der Produktrisiken liegen. Gleichzeitig werden Geschäftschan-
cen, die sich mit den strategischen Unternehmenszielen in Einklang befinden, konse-
quent verfolgt.
Compliance-Management-System
Die MAN Verhaltensrichtlinie (Code of Conduct), die auch von der RENK Gruppe ange-
wendet wird, enthält ein eindeutiges Bekenntnis zum freien und fairen Wettbewerb.
Für alle RENK Mitarbeiter gelten diese verbindlichen Verhaltensrichtlinien und klaren
Regelungen, die in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Damit
sind Zuwendungen aller Art durch Mitarbeiter der RENK Gruppe mit dem Ziel, unbil-
lige Vorteile oder Aufträge für RENK oder andere Personen zu erhalten, untersagt. Das
RENK Compliance-Management-System stellt sicher, dass diese Regeln durchgesetzt
werden. Die Regelungen zur Freigabe von rechtmäßigen Provisionen wurden in den
vergangenen Jahren konsequent verschärft, um Transparenz sicherzustellen. Dazu zäh-
len das Vier-Augen-Prinzip, das Verbot von Barzahlungen sowie ein Ehrenkodex für
Vertriebsmitarbeiter.
Das Compliance-Management-System von RENK umfasst organisatorisch außer dem
Chief Compliance Officer ein Compliance Board, in dem alle wesentlichen Standorte
vertreten sind und welches regelmäßig zusammentritt. Daneben gibt es weiterhin
einen Compliance-Helpdesk und externe Ombudsleute, an die sich Mitarbeiter auch
anonym wenden können.
RENK Geschäftsbericht 201081
Das Interne Kontrollsystem IKS sowie das Risikomanagement und die Exportkontrolle
runden die Aktivitäten der RENK AG zur Sicherstellung regelkonformen Verhaltens ab.
Strafrechtlich oder wettbewerbsrechtlich relevante Regelverstöße haben sich im Zuge
der intensivierten Kontrollaktivitäten im Berichtsjahr nicht ergeben.
Für Aufsichtsrat und Vorstand haben Compliance und Unternehmenskultur einen
hohen Stellenwert. Die Beachtung von Compliance-Vorschriften ist und bleibt eine der
wichtigsten Aufgaben aller Führungskräfte und Mitarbeiter und damit ein integraler
Bestandteil der Unternehmenskultur. Ziel ist die Stärkung einer nachhaltigen Kultur
und Infrastruktur, die die Einhaltung aller Gesetze und Richtlinien sicherstellt.
Erklärung zur Unternehmensführung
Die Erklärung zur Unternehmensführung bezüglich
• Deutscher Corporate Governance Kodex,
• Unternehmensführungspraktiken,
• Beschreibung von Arbeitsweise und Zusammensetzung von Vorstand, Aufsichtsrat
und Ausschüssen
ist im Internet unter www.renk.eu in der Rubrik Investor Relations als gleichnamiger
Eintrag einzusehen.
RENK Messestand auf der Schiff-Maschine-
Meerestechnik SMM in Hamburg
84
Ausblick
Das in 2010 in Teilen der Welt zu beobachtende, teils stürmische Wachstum wird 2011
an Tempo verlieren:
• In den USA, dem Zentrum der Finanz- und Wirtschaftskrise und früheren Motor der
Weltwirtschaft, bleibt das Wachstumspotenzial gedrückt. Dazu trägt die Zurückhal-
tung der amerikanischen Verbraucher bei.
• Es ist nicht zu erwarten, dass das schwächere Wachstum in den USA durch andere
Industrieländer ausgeglichen wird. In Europa werden die Bemühungen, die öffentli-
che Verschuldung einzuschränken, die Wirtschaft bremsen.
• Das Wachstum der Schwellenländer beruht vor allem auf massiven öffentlichen
Finanzspritzen in Asien. Solange es in diesen Ländern nicht zu einem deutlichen
Anstieg der Binnennachfrage kommt, bleiben diese Wachstumsraten unter Vorspan-
nung.
Für den exportorientierten deutschen Maschinenbau bedeutet dies eine weitere Fokus-
sierung auf die außereuropäischen Märkte, vor allem China, Indien und Brasilien, aber
auch andere Schwellenländer, vorwiegend im asiatischen Raum. In Europa gibt es auf-
grund der restriktiven Geld- und Fiskalpolitik weniger Investitionsspielräume.
Für die Unternehmen der RENK Gruppe erwarten wir in 2011 und 2012 aufgrund weite-
rer zur Vergabe anstehender Fahrzeuggetriebeprojekte abermals einen Auftragsein-
gang von jeweils ca. 500 Mio €. Umsatz und Operatives Ergebnis werden sich 2011 trotz
des hohen Auftragsbestands, dessen Liefertermine aber in wesentlichen Teilen erst in
den Folgejahren liegen, leicht rückläufig entwickeln. Die Umsatzrendite wird weiterhin
im zweistelligen Bereich erwartet. Erst 2012 kann auf Grundlage der aktuellen Planun-
gen eine Wende zu besseren Umsatz- und Ergebniswerten eintreten. Für die RENK
Geschäftseinheiten stellt sich die Lage in diesen beiden Geschäftsjahren folgender-
maßen dar:
Bei den Fahrzeuggetrieben gibt es gute Chancen, in den kommenden zwei Jahren
Folge- bzw. Neuaufträge mit nennenswerten Stückzahlen zu akquirieren. In einigen Fäl-
len liegen die grundsätzlichen Beschaffungsentscheidungen der jeweiligen Regierun-
gen bereits vor. Vertragliche Hürden liegen in den jeweiligen Anforderungen bezüglich
local content bei der Wertschöpfung und Offset-Verpflichtungen. Es bleibt weiterhin
das Ziel, bei Neuaufträgen einen relevanten Wertschöpfungsanteil für RENK sicherzu-
stellen. Wegen der langen Vorlaufzeiten liegen zwischen Auftragserteilung und der Lie-
ferung der ersten Getriebe regelmäßig etwa eineinhalb Jahre. Für 2011 folgt daraus, dass
der Neugetriebeumsatz weiter sinkt, um danach wieder deutlich zuzulegen.
Die SESM wird ihre Wartungsaktivitäten für die französische Armee in den nächsten
Jahren in etwa auf dem gegenwärtigen Geschäftsniveau beibehalten.
85
Eine nachhaltig positive Entwicklung ist bei der RTS und ihrer amerikanischen Ver-
triebs tochter LABECO zu erkennen. Der zugrunde liegende Auftragsbestand von über
50 Mio € stellt eine historische Bestmarke dar. In den Anwendungsbereichen Luftfahrt
und Schienenfahrzeugtechnik sowie im neuen Marktsegment Windenergie geben
bereits geplante Beschaffungsmaßnahmen Anlass für eine optimistische Prognose für
die kommenden Jahre. Engpassfaktoren sind die Personal- und Infrastrukturressour-
cen, die durch den hohen Auftragsbestand bereits weitgehend gebunden sind. Dem
begegnet die RTS durch eine Personalaufstockung und eine permanente Verbesserung
aller Prozesse in der Wertschöpfungskette.
Im Marktumfeld der Gleitlager hat eine spürbare Erholung bereits 2010 stattgefunden.
Nachhaltiges strategisches Ziel bleibt in den nächsten Jahren, unseren Schlüsselkunden
bei deren Produktionsverlagerungen in Schwellenländer durch flankierende logistische
Maßnahmen die gewünschten kurzen Belieferungszeiten mit unserem Standard-Gleit-
lagerprogramm zu bieten. Da auch im Projektgeschäft der Eisen- und Stahlindustrie
sowie der Schiffsneubauten mittelfristig eine Besserung absehbar ist, sollten sich Auf-
tragszahlen und Ergebnis der Gleitlagersparte positiv entwickeln.
Nicht so optimistisch beurteilen wir die weitere Entwicklung der Spezialgetriebe. Es
wird zwar ein steigender Getriebebedarf für stationäre Anwendungen prognostiziert.
Gleichzeitig muss mit neuen Produkten und verbesserter Technik eine wirtschaftlich
vertretbare Antwort auf den Preisdruck gefunden werden, der zunehmend das alleinige
Vergabekriterium darstellt.
Die wirtschaftliche Entwicklung der maritimen Anwendungen wird primär durch die
Teilnahme an den großen Navy-Beschaffungsvorhaben bestimmt. RENK ist hier Markt-
führer mit einem breiten Angebot an komplexen Getriebelösungen für Fregatten und
Korvetten. Insbesondere der Welt größte Navy-Markt, die USA, steht im Fokus unserer
Vertriebsstrategie. Der seit Jahren gepflegten Zusammenarbeit mit den großen ameri-
kanischen Navy-Werften kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu.
Die Schweizer RENK-MAAG GmbH sieht auch in den kommenden zwei Jahren den chi-
nesischen Markt als wesentlichen Turbogetriebe-Nachfrager. Darüber hinaus werden
die Märkte aktiv bearbeitet, in denen hohe Populationen von MAAG-Getrieben vorhan-
den sind.
Zusammenfassend planen die Spezialgetriebe einen steigenden Auftragseingang, 2011
noch moderat, 2012 verstärkt. Umsatz- und Ergebnisverbesserungen stellen sich wegen
der zum Teil langen Durchlaufzeiten aber erst ab 2012 ein.
Für die Standardgetriebe wird 2011 ein schwieriges Geschäftsjahr. Der niedrige Auf-
tragsbestand und die verhaltene konjunkturelle Erholung in der Handelsschifffahrt las-
sen keine andere Beurteilung zu. Für die 2012 erwartete deutliche Verbesserung aller
Geschäftskennzahlen trägt entscheidend der gegen Ende 2011 geplante Beginn der
Serienproduktion der 5-MW-Offshore Windkraftgetriebe bei. Die hierfür notwendige
Infrastruktur ist weitestgehend vorhanden.
Blick in die neue Montagehalle Getriebebau im
Werk Rheine
88
Die zuvor beschriebenen zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen beruhen
auf unseren heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine
Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlrei-
che außerhalb unseres Einflussbereichs liegen, beeinflussen unsere Geschäftsaktivitä-
ten und deren Ergebnis. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen
Leistungen und Ergebnisse der RENK Gruppe wesentlich von denjenigen abweichen,
über die wir zukunftsgerichtete Aussagen machen.
Augsburg, 27. Januar 2011
RENK AG
Der Vorstand
Florian Hofbauer Ulrich Sauter
RENK Geschäftsbericht 201089
RENK Konzernabschluss
für das Geschäftsjahr
01.01. bis 31.12.2010
90 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
90 Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode
91 Konzern Bilanz zum 31.12.2010
92 Eigenkapitalveränderungsrechnung
93 Konzern Kapitalflussrechnung
95 Konzern Anhang
95 Grundsätze der Rechnungslegung
107 Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
112 Erläuterungen zur Konzern Bilanz
123 Sonstige Angaben
138 Aufsichtsrat und Vorstand – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
141 Anteilsbesitz
142 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
143 Bestätigungsvermerk
90
T €
Anhang 2010 2009
Umsatzerlöse (6) 402.766 474.073
Umsatzkosten – 302.712 – 355.495
Bruttoergebnis vom Umsatz 100.054 118.578
Sonstige betriebliche Erträge (7) 6.519 3.714
Vertriebskosten – 25.900 – 26.503
Allgemeine Verwaltungskosten – 13.279 – 12.621
Sonstige betriebliche Aufwendungen (8) – 16.051 – 17.339
Sonstige Beteiligungserträge 446 139
Ergebnis vor Zinsen und Steuern 51.789 65.968
Zinserträge (9) 664 233
Zinsaufwendungen (9) – 791 – 1.132
Ergebnis vor Steuern 51.662 65.069
Ertragssteuern (10) – 14.005 – 18.863
Ergebnis nach Steuern 37.657 46.206
Ergebnis je Aktie in € (11) 5,54 6,80
Konzern Gewinn- und Verlustrechnungfür das Geschäftsjahr 01.01. bis 31.12. 2010
Überleitung zum Gesamtergebnis der Periode
T €
2010 2009
Ergebnis nach Steuern 37.657 46.206
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 2.167 – 61
Veränderung der Marktwerte derivativer
Finanzinstrumente – 1.547 492
Veränderung der versicherungsmathematischen
Gewinne/Verluste aus Pensionen – 1.957 – 3.381
Abgrenzung latente Steuern 1.176 1.342
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträgeund Aufwendungen – 161 – 1.608
Gesamtergebnis 37.496 44.598
Die Abgrenzung der latenten Steuern resultiert mit 483 T€ (Vorjahr: –185 T€) aus der
Veränderung der Marktwerte derivativer Finanzinstrumente und mit 693 T€ (Vorjahr:
1.527 T€) aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste
aus Pensionen.
RENK Geschäftsbericht 201091
Konzern Bilanz zum 31.12.2010
AktivaT €
Anhang 31.12.2010 31.12.2009
Immaterielle Vermögenswerte (14) 7.364 6.799
Sachanlagen (15) 108.389 97.163
Finanzbeteiligungen 1.493 1.493
Aktive latente Steuern (10) 13.455 9.583
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17) 4.027 4.280
Sonstige langfristige Vermögenswerte (18) 15.205 859
Langfristige Vermögenswerte 149.933 120.177
Vorräte (16) 110.250 121.467
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17) 68.703 89.023
Forderungen aus laufenden Steuern 1.755 4.763
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (18) 3.496 4.207
Flüssige Mittel (19) 85.170 52.967
Kurzfristige Vermögenswerte 269.374 272.427
419.307 392.604
PassivaT €
31.12.2010 31.12.2009
Gezeichnetes Kapital 17.920 17.920
Kapitalrücklagen 10.669 10.669
Gewinnrücklagen 123.497 114.972
Bilanzgewinn 72.427 55.535
Eigenkapital aus nicht realisierten
Gewinnen/Verlusten –7.658 –7.497
Eigenkapital (20) 216.855 191.599
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (23) 953 –
Rückstellungen für Pensionen (21) 14.466 11.079
Passive latente Steuern (10) 14.982 11.065
Sonstige langfristige Rückstellungen (22) 18.281 15.801
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (26) 588 588
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 49.270 38.533
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (24) 35.484 38.095
Erhaltene Anzahlungen (25) 46.225 55.131
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus
laufenden Steuern 6.568 8.707
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (22) 44.286 38.576
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (26) 20.619 21.963
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 153.182 162.472
419.307 392.604
92
Eigenkapitalveränderungsrechnung
T €
Gezeich- Kapital- Gewinn- Konzern- Eigenkapital Gesamt netes rücklage rück- gewinn aus nicht Kapital lagen realisierten Gewinnen/ Verlusten
Stand am 31.12.2008 17.920 10.669 97.116 39.425 – 5.889 159.241
Ergebnis nach Steuern – – 17.856 28.350 – 46.206
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und
Aufwendungen, Gewinne und Verluste – – – – – 1.608 – 1.608
Gesamtergebnis – – 17.856 28.350 – 1.608 44.598
Dividendenzahlung – – – – 12.240 – – 12.240
Stand am 31.12.2009 17.920 10.669 114.972 55.535 – 7.497 191.599
Ergebnis nach Steuern – – 8.525 29.132 – 37.657
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und
Aufwendungen, Gewinne und Verluste – – – – – 161 – 161
Gesamtergebnis – – 8.525 29.132 – 161 37.496
Dividendenzahlung – – – – 12.240 – – 12.240
Stand am 31.12.2010 17.920 10.669 123.497 72.427 – 7.658 216.855
Zu weiteren Angaben siehe im Anhang Anmerkung (20).
RENK Geschäftsbericht 201093
T €
Anhang 2010 2009
Ergebnis vor Steuern 51.662 65.069
Laufende Steuern – 12.923 – 19.797
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen,
Immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen (14, 15) 12.826 11.389
Anstieg der Pensionsrückstellungen 1.113 2.279
Cash Earnings 52.678 58.940
Rückgang der Vorräte 12.768 32.973
Rückgang der erhaltenen Anzahlungen – 9.532 – 28.276
Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 21.278 22.755
Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 2.940 – 12.699
Anstieg (+) und Rückgang (–) der Sonstigen Rückstellungen 7.686 – 320
Rückgang der Sonstigen Vermögenswerte 374 1.312
Rückgang der Sonstigen Verbindlichkeiten – 1.291 – 471
Eliminierung Ergebnis aus Abgängen von Sachanlagen,
Immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen – 253 – 171
Sonstige Veränderungen des Nettoumlaufvermögens 352 – 11.994
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81.120 62.049
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte (14, 15) – 23.154 – 20.075
Investitionen in Beteiligungen – – 339
Erlöse aus Abgängen von Sachanlagen, Immateriellen
Vermögenswerten und Beteiligungen 608 217
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 22.546 – 20.197
Dividendenzahlung (20) – 12.240 – 12.240
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten – – 136
Veränderung von Finanzverbindlichkeiten 864 –
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 11.376 – 12.376
Zahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel 47.198 29.476
Wechselkursbedingte Veränderung der Flüssigen Mittel 5 – 2
Konsolidierungskreisbedingte Änderung der Flüssigen Mittel (2) – 115
Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 52.967 23.378
Nichtzahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel (18) – 15.000 –
Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres (19) 85.170 52.967
Konzern Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 01.01. bis 31.12.2010
Der Cashfl ow aus der Geschäftstätigkeit enthält die Zinseinnahmen in Höhe von 664 T€ (Vorjahr
233 T€), die Zinsausgaben in Höhe von 67 T€ (Vorjahr 360 T€) und die gezahlten Ertragsteuern in
Höhe von 12.083 T€ (Vorjahr: 32.033 T€).
Die nichtzahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel resultiert aus langfristigen Prolon-
gationen von Forderungen aus Finanzverkehr in der MAN Gruppe.
RENK Geschäftsbericht 201095
Konzern Anhang
Grundsätze der Rechnungslegung
Allgemeine Grundlagen
Die RENK Aktiengesellschaft (im Folgenden RENK AG oder RENK) ist eine börsenno-
tierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Augsburg, Gögginger Straße 73. RENK entwickelt,
produziert und vertreibt weltweit hochwertige Antriebstechnik. RENK gliedert sich in
die Geschäftsbereiche Fahrzeuggetriebe, Gleitlager, Spezialgetriebe und Standardge-
triebe. Als 76-%iges Tochterunternehmen der MAN SE, München, ist RENK in den MAN
Konzernabschluss einbezogen. Der vorliegende Konzernabschluss der RENK AG für das
Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.2010 wurde unter Anwendung von § 315 a Abs. 1 Han-
delsgesetzbuch (HGB) im Einklang mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der
Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die
Anwendung Internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union
anzuwenden sind. Er wurde am 27. Januar 2011 aufgestellt und durch Beschluss des Vor-
stands zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben.
Der Konzernabschluss ist in der Berichtswährung Euro aufgestellt. Sofern keine ande-
ren Angaben gemacht werden, verstehen sich alle Werte in T€.
Konsolidierung
(a) Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden neben der RENK AG die hundertprozentigen Tochter-
unternehmen Société d'Equipements, Systèmes et Mécanismes, Saint-Ouen-l'Aumône/
Frankreich, (SESM), RENK Corporation, Duncan/USA, (RC), RENK Test System GmbH,
Augsburg, (RTS), RENK-MAAG GmbH, Winterthur/Schweiz, (RMCH) und RENK LABECO
Test Systems Corporation, Mooresville/USA, (LABECO) einbezogen.
Die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind insgesamt
für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RENK Konzerns von unterge-
ordneter Bedeutung.
Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der RENK Gruppe ist diesem Anhang
als Anlage beigefügt.
(b) Unternehmenszusammenschlüsse und Grundsätze der Konsolidierung
Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Bei
der Erstkonsolidierung werden die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und
Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihrem beizulegenden
Zeitwert angesetzt. Ein danach verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen
den Anschaffungskosten für das erworbene Unternehmen und dem anteiligen Eigenka-
pital wird dem jeweiligen Geschäftsbereich der RENK Gruppe als zahlungsmittelgene-
(1)
(2)
96
rierende Einheit zugeordnet und als Geschäftswert gesondert bilanziert. Der Geschäfts-
bereich einschließlich des zugeordneten Geschäftswerts wird mindestens einmal
jährlich auf seinen Wert überprüft, ggf. wird eine Wertminderung auf den niedrigeren
beizulegenden Zeitwert vorgenommen.
Aufwendungen, Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezoge-
nen Gesellschaften sowie Zwischengewinne aus konzerninternen Lieferungen von Vor-
räten und von langfristigen Vermögenswerten werden eliminiert. Auf ergebniswirk-
same Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt.
(c) Währungsumrechnung
Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskur-
sen zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. In Folgeperioden werden die monetären
Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs bewertet, die Umrechnungsdifferen-
zen werden ergebniswirksam erfasst. Nicht monetäre Posten, die zu historischen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, wer-
den mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.
Die Abschlüsse von Gesellschaften aus Ländern außerhalb des Euroraums sind nach
dem Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Die funktionale Währung rich-
tet sich nach dem primären Wirtschaftsumfeld, sie entspricht für die einbezogenen
RENK Gesellschaften der jeweiligen Landeswährung. Die Umrechnung der Abschlüsse
erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode, nach der die Posten der Bilanz
mit Ausnahme des Eigenkapitals zum Kurs am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn-
und Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet werden. Der Jahres-
durchschnittskurs wird grundsätzlich aus Monatsdurchschnittskursen errechnet. Das
Eigenkapital wird mit historischen Kursen umgerechnet.
In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten, Rückstellungen und Eigen-
kapital werden der Stand zu Beginn und am Ende des Geschäftsjahres sowie die Verän-
derung des Konsolidierungskreises zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die
übrigen Posten werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Unterschiede aus
der Währungsumrechnung der Bilanzposten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres
werden erfolgsneutral behandelt. Im Fall des Verkaufs eines Tochterunternehmens wer-
den solche Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam erfasst.
Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen betragen zum Euro:
Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2010 31.12.2009 2010 2009
US-Dollar 1,33620 1,44060 1,32503 1,39430
Schweizer Franken 1,25040 1,48360 1,37968 1,50770
Japanischer Yen 108,650 133,160 116,280 130,340
RENK Geschäftsbericht 201097
Bewertung und Bilanzierung
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt mit Ausnahme bestimmter Finanz-
instrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, auf Basis der Anschaf-
fungs- und Herstellungskosten. Der Konzernabschluss basiert auf den nach MAN kon-
zerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellten Abschlüssen der
RENK AG und der einbezogenen Tochterunternehmen.
(a) Umsatzrealisierung
Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Erzeugnisse oder Waren
geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden sind und der Gefahrenübergang an den
Kunden stattgefunden hat. Die Höhe der Umsatzerlöse muss verlässlich bestimmbar
sein und von der Einbringlichkeit der Forderung muss ausgegangen werden können.
Skonti, Kundenboni und Rabatte vermindern die Umsatzerlöse.
Bei kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden Umsätze nach dem Leistungsfort-
schritt („percentage of completion method“) erfasst, siehe hierzu im Einzelnen die
Erläuterungen zu kundenspezifischen Fertigungsaufträgen in Anmerkung (h).
(b) Betriebliche Erträge und Aufwendungen
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendun-
gen für Werbung und Absatzförderung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen
im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Die Umsatzkosten umfassen die Her-
stellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Anschaffungskosten der verkauf-
ten Handelswaren. Zu den Herstellungskosten gehören neben den direkt zurechenba-
ren Material- und Fertigungseinzelkosten auch fertigungsbedingte Gemeinkosten
einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen.
Rückstellungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt der Lieferung der Produkte
gebildet. Aufwendungen für Forschung werden sofort ergebniswirksam erfasst. Zinsen
und sonstige Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand der Periode
erfasst, mit Ausnahme von Fremdkapitalkosten, die als Bestandteil der Anschaffungs-
und Herstellungskosten von qualifizierten Vermögenswerten aktiviert werden.
(c) Immaterielle Vermögenswerte
Einzeln erworbene Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten ange-
setzt. Immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge eines Unternehmenskaufs übernom-
men wurden, werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewer-
tet. Immaterielle Vermögenswerte, die eine bestimmbare Nutzungsdauer haben,
werden über den Zeitraum ihrer Nutzung linear abgeschrieben. Die Abschreibungs-
dauer beträgt für Software überwiegend drei Jahre. Bei Lizenzen und ähnlichen Rechten
erfolgt die Abschreibung entsprechend den vertraglichen Nutzungsdauern. Ist keine
Nutzungsdauer bestimmbar, erfolgt keine planmäßige Abschreibung. Stattdessen wer-
den die Immateriellen Vermögenswerte mindestens einmal jährlich einem Wertminde-
rungstest unterzogen, ggf. wird eine Wertminderung vorgenommen. Zum 31.12.2010
sind weder Geschäfts- oder Firmenwerte noch andere immaterielle Vermögenswerte
ohne bestimmbare Nutzungsdauer aktiviert.
(3)
98
Die Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte und Baureihen werden akti-
viert, wenn die Produkte bzw. Baureihen technisch und wirtschaftlich realisierbar sind,
für eine eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen sind, die Aufwendungen
zuverlässig bewertbar sind und ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des Ent-
wicklungsprojekts zur Verfügung stehen. Entwicklungsaufwendungen, welche diese
Kriterien nicht erfüllen sowie alle Forschungsaufwendungen werden sofort ergebnis-
wirksam erfasst. Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die aktivierten Ent-
wicklungskosten abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt bei bestimmbarer Nutzungs-
dauer linear über in der Regel fünf bis sieben Jahre. Solange ein Entwicklungsprojekt
nicht abgeschlossen ist, erfolgt mindestens einmal jährlich eine Überprüfung der Wert-
haltigkeit der aufgelaufenen aktivierten Beträge. Zum 31. Dezember 2010 sind keine
Entwicklungskosten aktiviert.
(d) Sachanlagen
Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet,
vermindert um Abschreibungen und ggf. auch Wertminderungen. Die Herstellungskos-
ten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskos-
ten, anteilige Produktionsgemeinkosten sowie auf den Herstellungszeitraum entfal-
lende Fremdkapitalzinsen. Sofern Sachanlagen aus wesentlichen identifizierbaren
Komponenten mit jeweils unterschiedlichen Nutzungsdauern bestehen, werden diese
Komponenten separat bilanziert und abgeschrieben.
Aufwendungen für Instandhaltungen und Reparaturen werden ergebniswirksam
erfasst, soweit sie nicht aktivierungspflichtig sind.
Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Den Abschreibungen liegen folgende konzerneinheitlich festgelegte Nutzungsdauern
zugrunde:
Gebäude 10 bis 50 Jahre
Grundstückseinrichtungen 5 bis 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 33 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 25 Jahre
(e) Leasing
Leasing-Transaktionen über Sachanlagen (Investitionsleasing) sind gem. IAS 17 entwe-
der als „finance lease“ oder als „operating lease“ zu klassifizieren. Tragen Unternehmen
des RENK Konzerns als Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der
Nutzung des Leasinggegenstandes, wird der Leasingvertrag als „finance lease“ behan-
delt. In diesen Fällen aktiviert der Leasingnehmer das Leasingobjekt in Höhe des Bar-
werts der Mindestleasingzahlungen oder in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des
Leasingobjekts, sofern dieser Wert niedriger ist. In der Folge wird der Leasinggegen-
stand über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrie-
ben. Zugleich wird eine entsprechende Finanzverbindlichkeit angesetzt, die in der Fol-
gezeit nach der Effektivzinsmethode getilgt und fortgeschrieben wird. Alle übrigen
Leasingverträge, bei denen die Unternehmen der RENK Gruppe als Leasingnehmer auf-
treten, werden als „operating lease“ bilanziert, die Leasingraten werden als Aufwand
erfasst.
RENK Geschäftsbericht 201099
(f) Wertminderungen
Wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Buchwerte von Immateriellen Vermö-
genswerten, Sachanlagen oder Finanzinvestitionen wertgemindert sein könnten, wird
ein Wertminderungstest durchgeführt. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag des
betreffenden Vermögenswerts ermittelt, um den Umfang einer ggf. vorzunehmenden
Wertberichtigung zu bestimmen. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert
aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungs-
wert. Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der erwarteten Cashflows. Als Diskon-
tierungssatz wird ein den Marktbedingungen entsprechender Zinssatz verwendet.
Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden
kann, wird der erzielbare Betrag für die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermö-
genswerten (zahlungsmittelgenerierende Einheit) bestimmt, der der betreffende Ver-
mögenswert zugeordnet werden kann. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts
niedriger als der Buchwert, erfolgt eine sofortige ergebniswirksame Wertberichtigung
des Vermögenswerts, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wird. Im
Jahr 2010 lagen keine Anhaltspunkte vor, die Wertminderungstests erforderlich
gemacht hätten.
Ergibt sich für einen Vermögenswert oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit
nach einer vorgenommenen Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer
erzielbarer Betrag, erfolgt eine Wertaufholung maximal bis auf die fortgeführten
Anschaffungs- und Herstellungskosten, die sich ohne die Wertminderung ergeben
hätten. Die Wertaufholung erfolgt ergebniswirksam in den sonstigen betrieblichen
Erträgen. Die Wertaufholung eines zuvor abgeschriebenen Goodwill ist nicht zulässig.
(g) Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren
Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zure-
chenbaren Produktionskosten und anteilig zurechenbare fixe und variable Produkti-
onsgemeinkosten. Die zugerechneten Gemeinkosten sind überwiegend auf Basis der
üblichen Kapazitätsauslastung ermittelt. Vertriebskosten und Kosten der allgemeinen
Verwaltung werden nicht aktiviert. Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich
zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet.
(h) Kundenspezifische Fertigungsaufträge
Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden nach ihrem Leistungsfortschritt
(„percentage of completion method“, p.o.c.) bilanziert. Nach dieser Methode werden
anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten entsprechend dem am Bilanzstichtag
erreichten Leistungsfortschritt ausgewiesen. Grundlage sind die mit dem Kunden
vereinbarten Auftragserlöse und die erwarteten Auftragskosten. Der Grad der Fertig-
stellung errechnet sich in der Regel aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag ange-
fallenen Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten („cost to cost
method“). Sofern das Ergebnis eines kundenspezifischen Fertigungsauftrags noch nicht
ausreichend sicher ist, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten
erfasst („zero profit method“). In der Bilanz werden die nach p.o.c. verumsatzten Auf-
tragsteile nach Abzug erhaltener Anzahlungen in den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen erfasst.
100
Erwartete Verluste aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden sofort in voller
Höhe als Aufwand bilanziert, indem aktivierte Vermögenswerte wertberichtigt und
da rüber hinaus auch Rückstellungen gebildet werden.
(i) Originäre Finanzinstrumente
Zu den originären Finanzinstrumenten gehören insbesondere Forderungen an Kunden,
Ausleihungen, Finanzbeteiligungen, Wertpapiere und Flüssige Mittel sowie Finanzver-
bindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Bilanzie-
rung originärer Finanzinstrumente erfolgt grundsätzlich am Handelstag. Bei erstmali-
ger Erfassung werden die originären Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden
Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung entspricht der beizulegende Zeitwert grund-
sätzlich dem Transaktionspreis, d.h. der hingegebenen oder der empfangenen Gegen-
leistung. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die originären Finanzinstrumente je
nach der Kategorie, zu der sie gehören, entweder mit ihrem beizulegenden Zeitwert
oder mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Kredite und Forderungen, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, werden
grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten, abzüglich der Wertminderungen,
bilanziert. Dies umfasst im RENK Konzern vor allem Forderungen an Kunden, übrige
Forderungen und Ausleihungen. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten werden abgezinst. Wertminderun-
gen werden vorgenommen, wenn objektive Hinweise dafür vorliegen. Auf Forderungen,
deren Ausfall erwartet wird, werden Einzelwertberichtigungen in voller Höhe gebildet.
Das allgemeine Kreditrisiko wird durch Wertberichtigungen auf den übrigen Forde-
rungsbestand berücksichtigt, die grundsätzlich auf Erfahrungswerten der Vergangen-
heit beruhen.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden
Zeitwert bewertet. In diese Kategorie fallen im RENK Konzern vor allem Wertpapiere
und Finanzbeteiligungen. Der Unterschied zwischen den Anschaffungskosten und dem
beizulegenden Zeitwert wird ergebnisneutral behandelt und unter Berücksichtigung
latenter Steuern im Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten erfasst.
Liegt der beizulegende Zeitwert dauerhaft oder wesentlich unter dem Buchwert, so
wird die Wertminderung ergebniswirksam erfasst.
Bei Wertpapieren ist der beizulegende Zeitwert in der Regel ein Börsenkurs. Finanzbe-
teiligungen, die über keinen notierten Marktpreis verfügen und bei denen der beizule-
gende Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden zu Anschaffungskos-
ten bewertet. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, wird ein
Wertminderungstest durchgeführt und ggf. eine Wertminderung ergebniswirksam
erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit den Anschaffungs-
kosten bewertet. In der Folgebewertung werden die Verbindlichkeiten mit Ausnahme
der derivativen Finanzinstrumente zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
(j) Derivative Finanzinstrumente
In der MAN Gruppe werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Risiken aus
Fremdwährungs-, Zins- und sonstigen Preisänderungsrisiken, die vor allem aus der lau-
RENK Geschäftsbericht 2010101
fenden Geschäftstätigkeit resultieren können, entgegenzuwirken. Die für den RENK
Konzern wichtigsten derivativen Finanzinstrumente sind Devisentermin- und Devi-
senoptionsgeschäfte.
Derivative Finanzinstrumente werden bei ihrer erstmaligen Erfassung und an jedem
folgenden Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bilanzierung deri-
vativer Finanzinstrumente erfolgt grundsätzlich am Handelstag. Der beizulegende
Zeitwert entspricht bei börsennotierten Derivaten ihrem positiven oder negativen
Marktwert. Liegen keine quotierten Marktpreise vor, werden die beizulegenden Zeit-
werte auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Konditionen, wie z.B. Zinssätze oder
Devisenkurse, und mit Hilfe anerkannter Modelle, wie z.B. Discounted-Cashflow-
Modellen oder Optionspreismodellen, berechnet.
Die Erfassung von Gewinnen und Verlusten aus der Bewertung des beizulegenden Zeit-
werts hängt von der Klassifizierung des Derivats ab.
Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß
IAS 39 einbezogen sind, sind den zu Handelszwecken gehaltenen Vermögenswerten
zuzuordnen und werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Wenn die Voraussetzungen des IAS 39 zur Bilanzierung gemäß den Vorschriften zum
Hedge Accounting erfüllt sind, erfasst RENK die Sicherungsbeziehung ab diesem Zeit-
punkt entweder als Fair Value Hedge oder als Cashflow Hedge.
Bei einem Fair Value Hedge werden die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlich-
keiten oder bilanzunwirksame feste Verpflichtungen gegen mögliche Schwankungen
des beizulegenden Zeitwerts gesichert. Die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts
des derivativen Finanzinstruments und des dazu gehörenden Grundgeschäfts werden
bei einem Fair Value Hedge ergebniswirksam erfasst. Im Falle eines perfekten Hedge
gleichen sich die ergebniswirksam erfassten Wertschwankungen des derivativen
Finanz instruments und des Grundgeschäfts nahezu aus.
Bei einem Cashflow Hedge werden die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlich-
keiten, die bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen sowie mit hoher Wahrschein-
lichkeit erwartete zukünftige Transaktionen gegen das Risiko schwankender Zahlungs-
ströme gesichert. Der effektive Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des
derivativen Finanzinstruments wird bei einem Cashflow Hedge zuerst ergebnisneutral
behandelt und nach Abzug latenter Steuern im Eigenkapital aus nicht realisierten
Gewinnen/Verlusten erfasst. Sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam
wird, erfolgt bei Verkaufstransaktionen die Umgliederung des anteiligen Eigenkapitals
in die Umsatzerlöse. Sofern die Absicherung später in dem Ansatz eines nicht finanziel-
len Vermögenswertes resultiert (Einkaufstransaktion), verändern die bislang im Eigen-
kapital erfassten Bewertungseffekte des Derivats den Wertansatz des abgesicherten
nicht finanziellen Vermögenswertes. Der ineffektive Teil der Veränderung des beizule-
genden Zeitwerts wird sofort ergebniswirksam berücksichtigt. Wenn das Sicherungsins-
trument ausläuft, verkauft, beendet oder ausgeübt wird oder die Sicherungsbeziehung
nicht mehr besteht, allerdings trotzdem mit dem Eintritt der geplanten Transaktion
gerechnet wird, verbleiben die bis dahin aus diesem Sicherungsinstrument aufgelaufe-
nen nicht realisierten Gewinne/Verluste im Eigenkapital und werden gemäß obiger
102
Erläuterungen ergebniswirksam erfasst, wenn das abgesicherte Grundgeschäft die
Gewinn- und Verlustrechnung beeinflusst. Falls der Eintritt des ursprünglich abgesi-
cherten Grundgeschäfts nicht mehr erwartet wird, werden die bis dahin innerhalb des
Eigenkapitals ausgewiesenen kumulierten, nicht realisierten Gewinne und Verluste
ebenfalls ergebniswirksam erfasst.
Zur Sicherungsstrategie im RENK Konzern und zu den Volumina am Bilanzstichtag
siehe Anmerkung (30).
(k) Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den
steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen, für ergebniswirksame Konsolidie-
rungsvorgänge und für steuerliche Verlustvorträge abgegrenzt.
Aktive latente Steuern werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem zu versteuerndes
Einkommen für die Nutzung der abzugsfähigen temporären Differenzen zur Verfü-
gung stehen wird.
Veränderungen der latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu latentem
Steueraufwand bzw. -ertrag. Soweit die Veränderung latenter Steuern aus Sachverhalten
resultiert, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden, wird auch die Veränderung der
latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt.
(l) Pensionen
Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem versiche-
rungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren („projected unit credit
method“) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen („defined benefit
obligation“) auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungs-
ansprüche bewertet und auf ihren Barwert abgezinst. Bei der Bewertung werden
Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter Parameter, die sich auf die
künftige Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Abweichungen zwischen den getrof-
fenen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Entwicklungen oder Änderungen
von versicherungsmathematischen Annahmen können zu versicherungsmathemati-
schen Gewinnen und Verlusten führen. Diese werden unter Berücksichtigung latenter
Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst und in der Überleitung zum Gesamter-
gebnis der Periode dargestellt.
Die Pensionsrückstellungen sind um den beizulegenden Zeitwert des zur Deckung der
Versorgungsverpflichtungen bestehenden Planvermögens vermindert. Zu Einzelheiten
der Bewertung siehe Anmerkung (21). Soweit das Planvermögen die Verpflichtung über-
steigt, wird dieser Überhang nur insoweit als sonstiger Vermögenswert angesetzt, wie
hieraus eine Rückvergütung aus dem Plan oder eine Reduzierung künftiger Beiträge
resultiert.
Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr gemäß Leistungsplan hinzuerworbe-
nen Ansprüche der aktiven Arbeitnehmer repräsentiert, wird innerhalb der Funktions-
kosten ausgewiesen. Der im Netto-Pensionsaufwand enthaltene Zinsaufwand und der
erwartete Kapitalertrag des Planvermögens werden im Zinsergebnis berücksichtigt.
RENK Geschäftsbericht 2010103
(m) Sonstige Rückstellungen
Die Sonstigen Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen
Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, wahr-
scheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren
Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Bewertung erfolgt in Höhe des Betrags, der
zur Erfüllung der Verpflichtungen bei bestmöglicher Schätzung notwendig ist. Sofern
der Zinseffekt wesentlich ist, wird die Rückstellung mit einem am Bilanzstichtag gülti-
gen Marktzins abgezinst. Eine mit der Rückstellung zusammenhängende erwartete
Erstattung Dritter wird als separater Vermögenswert aktiviert, wenn die Realisation so
gut wie sicher ist.
Die Bilanzierung der Rückstellungen wird regelmäßig überprüft und bei neuen
Erkenntnissen oder geänderten Umständen angepasst. Resultiert aus einer geänderten
Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung
anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen erfasst, die ursprünglich
bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet waren.
Für Gewährleistungen wird der Rückstellungsbetrag an Hand des in der Vergangenheit
entstandenen Gewährleistungsaufwands, des Gewährleistungszeitraums und des
gewährleistungsbehafteten Umsatzes ermittelt. Für bekannte Schäden werden darüber
hinaus Einzelrückstellungen gebildet. Rückstellungen für ausstehende Kosten und für
übrige geschäftsbezogene Verpflichtungen sind auf der Basis der noch zu erbringenden
Leistungen bewertet, in der Regel in Höhe der voraussichtlich noch anfallenden Her-
stellungskosten. Rückstellungen für drohende Verluste aus belastenden Verträgen wer-
den gebildet, wenn der aus dem Vertrag resultierende, erwartete wirtschaftliche Nutzen
geringer ist, als die zur Vertragserfüllung unvermeidbaren Kosten.
(n) Abschlussdarstellung
Die Darstellung in der Bilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermö-
genswerten und Schulden. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig klassi-
fiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres oder innerhalb eines längeren Geschäftszyklus-
ses fällig werden. Aktive und passive latente Steuern sowie Vermögenswerte und
Rückstellungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden als langfristige Pos-
ten dargestellt. Die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkos-
tenverfahren aufgestellt.
RENK nutzt das zentrale Finanzmanagement der MAN Gruppe. Daraus entstehende
finanzielle Vermögenswerte werden grundsätzlich als Flüssige Mittel ausgewiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten, die aus dem zentralen Finanzmanagement der MAN
Gruppe stammen, sind in den Finanzverbindlichkeiten enthalten.
(o) Schätzungen und Ermessensspielräume
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Sachverhalten einen
gewissen Grad von Einschätzungen und Ermessensentscheidungen. Die vorgenomme-
nen Schätzungen wurden auf der Basis von Erfahrungswerten und weiteren relevanten
Faktoren unter Berücksichtigung der Prämisse der Unternehmensfortführung vorge-
nommen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem Wissen und Gewissen
getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Bestehende Unsicherheiten
104
werden bei der Wertermittlung angemessen berücksichtigt, dennoch können zukünf-
tige Ereignisse von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen
werden laufend überprüft.
Bei folgenden Sachverhalten sind die zum Bilanzstichtag getroffenen Annahmen von
besonderer Bedeutung:
Die mindestens einmal jährlich durchgeführte Überprüfung der Firmenwerte auf Wert-
minderungen erfordert unter anderem die Prognose von künftigen Cashflows sowie
deren Diskontierung. Dabei liegen den Cashflows Prognosen zugrunde, die auf vom
Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Weitere wesentliche Prämissen bil-
den die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten sowie die Steuersätze. Werden
Sachanlagen oder Immaterielle Vermögenswerte auf Wertminderungen getestet, ist die
Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schät-
zungen des Managements verbunden.
Einzelne Fertigungsaufträge werden nach der „percentage of completion method“
bilanziert. Die Erfassung der Umsatzerlöse erfolgt hierbei in Abhängigkeit vom Leis-
tungsfortschritt. Bei dieser Methode kommt es besonders auf die sorgfältige Einschät-
zung des Fertigstellungsgrades an. Je nachdem, welche Methodik verwendet wird, um
den Leistungsfortschritt zu bestimmen, zählen die Auftragserlöse, die Gesamtauftrags-
kosten, die noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten, die Auftragsrisiken und
andere Einschätzungen zu den maßgeblichen Schätzgrößen. Das Management der ope-
rativen Bereiche überprüft kontinuierlich die Einschätzungen im Zusammenhang mit
solchen Fertigungsaufträgen und passt diese gegebenenfalls an.
Die Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt auf Basis von ver-
sicherungsmathematischen Bewertungen. Diese Bewertungen beruhen vor allem auf
Annahmen über die Abzinsungsfaktoren, die erwartete Rendite des Planvermögens,
Gehalts- und Rententrends sowie die Lebenserwartungen. Diese versicherungsmathe-
matischen Annahmen können aufgrund von veränderten Markt- und Wirtschaftsbe-
dingungen erheblich von den tatsächlichen Entwicklungen abweichen und deshalb zu
einer wesentlichen Veränderung der Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen führen.
Da der Konzern in mehreren Ländern operativ tätig ist, unterliegt er unterschiedlichen
Steuergesetzen. Dabei sind für jedes Besteuerungssubjekt die erwarteten tatsächlichen
Ertragsteuern sowie die aktiven und passiven latenten Steuern zu ermitteln. Dieses
erfordert unter anderem Annahmen über die Auslegung komplexer Steuervorschriften
sowie die Möglichkeit, im Rahmen der jeweiligen Steuerart und Steuerjurisdiktion aus-
reichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen. Weichen diese Annahmen vom
tatsächlichen Ausgang solcher steuerlichen Unwägbarkeiten ab, können sich Auswir-
kungen auf den Steueraufwand sowie die latenten Steuern ergeben.
Die Bewertung von sonstigen Rückstellungen und vergleichbaren Verpflichtungen ist
in Abhängigkeit vom jeweils zugrunde liegenden Geschäftsvorfall teilweise komplex
und in erheblichem Maß mit Schätzungen verbunden. Die vom Management getroffe-
nen Annahmen bezüglich des Eintritts sowie der möglichen Höhe der Inanspruch-
nahme basieren unter anderem auf Erfahrungswerten, verfügbaren technischen Daten,
RENK Geschäftsbericht 2010105
Einschätzungen von Kostenentwicklungen und potenziellen Gewährleistungsfällen
sowie möglicher Verwertungserlöse.
Kapitalflussrechnung
In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme in die Bereiche Cashflow aus
Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus Finanzierungs-
tätigkeit aufgeteilt. Auswirkungen von Veränderungen des Konsolidierungskreises und
der Wechselkurse sind in den jeweiligen Positionen eliminiert. Die auf Änderungen der
Wechselkurse beruhende Veränderung der Flüssigen Mittel ist gesondert ausgewiesen.
Die Ermittlung des Cashflows aus der Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten
Methode.
Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen
Aufwendungen und Erträge sowie das Ergebnis aus Anlagenabgängen eliminiert.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält die zahlungswirksamen Investitio-
nen in Sachanlagen, in Immaterielle Vermögenswerte und in Beteiligungen. Einnah-
men aus dem Verkauf von Sachanlagen, Immateriellen Vermögenswerten und Beteili-
gungen werden gegengerechnet.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit setzt sich zusammen aus den folgenden
zahlungswirksamen Transaktionen: Dividendenzahlungen, Einzahlungen und Auszah-
lungen bei Wertpapieren, Aufnahmen und Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten und
Dotierungen der Pensionsfonds.
Die in der Kapitalflussrechnung betrachteten Flüssigen Mittel entsprechen der Bilanz-
position Flüssige Mittel. Die Flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten,
äußerst liquide Finanzinvestitionen mit temporärem Charakter, die nur unwesentli-
chen Wertschwankungsrisiken unterliegen und die im Rahmen des MAN konzerninter-
nen Finanzverkehrs bestehenden kurzfristigen Forderungen.
Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und von
Rechnungslegungsvorschriften
(a) Erstmalig angewandte Vorschriften
Am 10. Januar 2008 hat das IASB IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse (IFRS 3
(2008))“ veröffentlicht. In IFRS 3 (2008) wird die Anwendung der Erwerbsmethode bei
Unternehmenszusammenschlüssen neu geregelt. Wesentliche Neuerungen betreffen
die Bewertung von Minderheitsanteilen, die Erfassung von sukzessiven Unternehmens-
erwerben und die Behandlung von bedingten Kaufpreisanteilen und Anschaffungsne-
benkosten. Nach der Neuregelung kann die Bewertung von Minderheitsanteilen entwe-
der zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder zum beizulegenden
Zeitwert des anteiligen identifizierbaren Nettovermögens erfolgen. Bei sukzessiven
Unternehmenserwerben ist eine erfolgswirksame Neubewertung von zum Zeitpunkt
des Beherrschungsübergangs gehaltenen Anteilen vorgesehen. Eine Anpassung beding-
ter Kaufpreisbestandteile, die zum Zeitpunkt des Erwerbs als Verbindlichkeit ausgewie-
(4)
(5)
106
sen werden, ist zukünftig erfolgswirksam zu erfassen. Anschaffungsnebenkosten wer-
den zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst. Mangels entsprechender
Sachverhalte hat die Anwendung von IFRS 3 (2008) ab dem 1. Januar 2010 keine Auswir-
kung auf die Bilanzierung innerhalb des RENK Konzerns. Ebenfalls am 10. Januar 2008
hat das IASB IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse (IAS 27 (2008))“ veröffent-
licht. Wesentliche Änderungen des IAS 27 (2008) betreffen die Bilanzierung von Trans-
aktionen, bei denen ein Unternehmen weiterhin die Beherrschung behält, sowie Trans-
aktionen, bei denen die Beherrschung untergeht. Transaktionen, die nicht zu einem
Beherrschungsverlust führen, sind erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion zu erfas-
sen. Verbleibende Anteile sind zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts zum beizule-
genden Zeitwert zu bewerten. Bei Minderheitsanteilen ist der Ausweis von Negativsal-
den zulässig, d.h. Verluste werden zukünftig unbegrenzt beteiligungsproportional
zugerechnet. Mangels entsprechender Sachverhalte hat die Anwendung von IAS 27
(2008) ab dem 1. Januar 2010 keine Auswirkung auf die Bilanzierung innerhalb des
RENK Konzerns.
Das IASB hat weitere Verlautbarungen veröffentlicht, die für RENK erstmals im
Geschäftsjahr 2010 anzuwenden waren. Diese umgesetzten Rechnungslegungsverlaut-
barungen haben keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss von RENK.
(b) Neu herausgegebene und von der EU übernommene Vorschriften, die nicht vorzeitig
angewandt werden
Im November 2009 hat das IASB Änderungen an IAS 24 „Angaben über Beziehungen
zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“ beschlossen. Zum einen werden in
dem geänderten Standard staatlich kontrollierte Unternehmen unter bestimmten
Voraussetzungen von der Verpflichtung ausgenommen, Transaktionen mit anderen
staatlich kontrollierten Unternehmen als related party transactions anzugeben. Zum
anderen wurde die Definition nahe stehender Unternehmen und Personen überar-
beitet, wodurch die Verständlichkeit erhöht und bestehende Inkonsistenzen in der
bisherigen Version des IAS 24 beseitigt wurden. Für RENK ergibt sich aus der überar-
beiteten Definition eine Erweiterung des Kreises nahe stehender Unternehmen.
RENK wendet die Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2011 an.
Das IASB hat eine Reihe weiterer Verlautbarungen veröffentlicht. Das Unternehmen
bewertet noch die möglichen Auswirkungen dieser Verlautbarungen auf den Kon-
zernabschluss. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass diese Vorschriften einen wesent-
lichen Einfluss auf den Konzernabschluss von RENK haben werden.
RENK Geschäftsbericht 2010107
Umsatz nach RegionenT €
2010 2009
Deutschland 120.021 172.606
Übrige EU-Länder 120.075 158.547
Sonstige europäische Länder 13.718 17.909
Asien 110.801 91.182
Amerika 35.272 29.271
Afrika 1.958 1.626
Australien und Ozeanien 921 2.932
402.766 474.073
Umsatz nach TätigkeitsbereichenT €
2010 2009
Fahrzeuggetriebe 113.051 110.097
Gleitlager 84.360 94.881
Spezialgetriebe 135.510 165.514
Standardgetriebe 69.845 103.581
402.766 474.073
(6)
(7) Sonstige betriebliche ErträgeT €
2010 2009
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.147 285
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und
Immateriellen Vermögenswerten 415 212
Erträge aus sonstigen Lieferungen und Leistungen 806 212
Erträge aus Währungsdifferenzen und Derivaten 3.326 1.209
Übrige Erträge 825 1.796
6.519 3.714
Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
108
Sonstige betriebliche AufwendungenT €
2010 2009
Forschung und Entwicklung 3.925 3.590
Zuführung zu Rückstellungen 704 2.527
Wertberichtigungen auf das Umlaufvermögen 3.350 6.078
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen und Derivaten 3.463 2.093
Übrige Aufwendungen 4.609 3.051
16.051 17.339
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen die nicht den Funktionskosten,
insbesondere den Umsatzkosten, zugeordneten Aufwendungen. Die Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung enthalten nur den Teil der F&E-Ausgaben, der nicht zu den
auftragsbezogenen Herstellungskosten gehört. Die übrigen Aufwendungen enthalten
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, nicht zuordenbare Personalaufwendungen
sowie eine Vielzahl von Einzelposten.
ZinsergebnisT €
2010 2009
Zinsen und ähnliche Erträge 664 233
Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 67 – 360
Zinsanteil in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen – 4.220 – 4.163
Erwartete Erträge aus Planvermögen Pensionen 3.496 3.391
– 127 – 899
(9)
(10)
T €
2010 2009
Laufende Steuern
Deutschland 8.296 18.488
Ausland 4.627 1.309
Latente Steuern
Deutschland 2.153 – 2.115
Ausland – 1.071 1.181
14.005 18.863
Ertragsteuern
Der ausgewiesene Steueraufwand teilt sich wie folgt auf:
(8)
Von den Zinserträgen stammen 609 T€ (Vorjahr: 232 T€) von der MAN SE.
Der für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 erwartete Steueraufwand ergibt sich aus
der Anwendung des für den Veranlagungszeitraum 2010 gültigen Inlandsteuersatzes
von 31,58 % (Vorjahr 31,58 %) auf das Ergebnis vor Steuern. Der Steuersatz berücksich-
tigt die Gewerbeertragsteuer (15,75 %), die Körperschaftsteuer (15,0 %) und den Solidari-
tätszuschlag (5,5 % der Körperschaftsteuer).
RENK Geschäftsbericht 2010109
T €
31.12.2010 31.12.2009
Aktive latente Steuern
Pensionsrückstellungen 4.320 3.020
Vorräte und Forderungen 5.644 3.201
Sonstige Rückstellungen 1.604 1.783
Sonstige 1.887 1.579
13.455 9.583
Passive latente Steuern
Langfristige Vermögenswerte 6.946 6.084
Vorräte und Forderungen 4.340 2.777
Sonstige 3.696 2.204
14.982 11.065
T €
2010 % 2009 %
Ergebnis vor Steuern 51.662 100,0 65.069 100,0
Erwarteter Steueraufwand 16.315 31,6 20.548 31,6
Unterschied aus Steuersatzabweichung – 331 – 0,6 – 424 – 0,7
Steuerfreie Erträge – 144 – 0,3 – 76 – 0,1
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 17 0,0 301 0,5
Nutzung von Verlustvorträgen,
die im Vorjahr nicht aktiviert wurden 122 0,2 – 923 – 1,4
Steuern für Vorjahre und Sonstiges – 1.974 – 3,8 – 563 – 0,9
Tatsächlicher Steueraufwand 14.005 27,1 18.863 29,0
Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand:
In dem tatsächlichen Steueraufwand wirken periodenfremde Erträge aus Ertragsteuern
in Höhe von 1.478 T€. Auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste erfasste
latente Steuern betrugen 1.501 T€.
Die latenten Steuern sind den folgenden Bilanzpositionen zuzuordnen:
Ergebnis je Aktie
2010 2009
Ergebnis nach Steuern in T€ 37.657 46.206
Gewogener Durchschnitt der im Umlauf befindlichen
Aktien (in Tsd. Stück) 6.800 6.800
Ergebnis je Aktie in € 5,54 6,80
Das Ergebnis je Aktie ist gemäß IAS 33 aus dem Konzernergebnis nach Steuern und der
Zahl der im Jahresdurchschnitt im Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Weder zum
31.12.2010 noch zum 31.12.2009 bestanden Finanzinstrumente, die den Gewinn pro
Aktie verwässern.
(11)
110
(12)
T €
2010 2009
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren 110.378 156.555
Aufwendungen für bezogene Leistungen 35.430 24.908
145.808 181.463
T €
2010 2009
Löhne und Gehälter 99.919 109.098
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 22.515 23.146
122.434 132.244
Sonstige Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
In den Umsatzkosten sind folgende Materialaufwendungen enthalten:
Der Personalaufwand teilt sich wie folgt auf:
Die Aufwendungen für die Altersversorgung betrugen 11.720 T€ (Vorjahr: 12.100 T€),
davon 8.382 T€ (Vorjahr: 8.779 T€) für gesetzliche Rentenversicherung. Sie sind in den
jeweiligen Funktionskosten enthalten. Sie enthalten nicht den Zinsanteil in der Zufüh-
rung zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.220 T€ (Vorjahr: 4.163 T€).
Im Jahresdurchschnitt waren im RENK Konzern 1.823 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.911 Mitar-
beiter) beschäftigt. Davon waren 1.110 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.207 Mitarbeiter) direkt
und 713 Mitarbeiter (Vorjahr: 704 Mitarbeiter) indirekt produktiv tätig.
RENK Geschäftsbericht 2010111
Gesamtvergütung für die Tätigkeit des Abschlussprüfers
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München (PwC), zum Abschlussprüfer vorgeschlagen,
die Hauptversammlung ist am 6. Mai 2010 diesem Vorschlag gefolgt. PwC löste damit
die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) ab.
Die nachfolgende Tabelle enthält die berechneten Honorare für Tätigkeiten des
Abschlussprüfers PwC sowie Gesellschaften des internationalen PwC-Netzwerks im
Geschäftsjahr 2010 und für KPMG und seine verbundenen Unternehmen im Geschäfts-
jahr 2009:
Die berechneten Honorare für Tätigkeiten des Abschlussprüfers PwC, München, belie-
fen sich im Geschäftsjahr 2010 auf insgesamt 122 T€. Davon sind der Abschlussprüfung
110 T€ und den sonstigen Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 12 T€ zuzuordnen.
T €
2010 2009
auf Immaterielle Vermögenswerte 1.365 1.259
auf Sachanlagen 11.461 10.130
12.826 11.389
T €
2010 2009
Mindestleasingzahlungen aus Operating Lease 129 79
129 79
(13)
Die Abschreibungen des Anlagevermögens setzen sich wie folgt zusammen:
Der Aufwand aus Leasingverträgen beträgt:
T €
2010 2009
a) Honorar Abschlussprüfung 144 232
Honorarnebenkosten – 14
b) sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 12 9
c) Steuerberatungsleistungen 9 18
d) sonstige Leistungen – 22
Vergütung des Abschlussprüfers 165 295
112
(14)
Erläuterungen zur Konzern Bilanz
Immaterielle VermögenswerteT €
Lizenzen, Gekaufte Kunden- Summe
Software, Techno- bezie-
ähnliche Rechte logien hungen
und Werte
Bruttobuchwert am 01.01.2009 8.826 1.516 2.763 13.105
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 4.918 – 168 – 461 – 5.547
Stand am 01.01.2009 3.908 1.348 2.302 7.558
Veränderungen Konsolidierungskreis 16 – – 16
Zugänge 425 – – 425
Umbuchungen 63 – – 63
Abgänge – 1 – – – 1
Abschreibungen – 888 – 99 – 272 – 1.259
Währungsanpassung –1 –1 –1 –3
Stand am 31.12.2009 3.522 1.248 2.029 6.799
Bruttobuchwert am 01.01.2010 9.353 1.518 2.766 13.637
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 5.831 – 270 – 737 – 6.838
Stand am 01.01.2010 3.522 1.248 2.029 6.799
Zugänge 913 – – 913
Umbuchungen 37 – – 37
Abschreibungen – 959 – 109 – 297 – 1.365
Währungsanpassung 412 222 346 980
Stand am 31.12.2010 3.925 1.361 2.078 7.364
Bruttobuchwert am 31.12.2010 10.975 1.801 3.281 16.057
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 7.050 – 440 – 1.203 – 8.693
Die Abschreibungen auf die ausgewiesenen Immateriellen Vermögenswerte sind in den
Funktionskosten enthalten, insbesondere in den Umsatzkosten.
RENK Geschäftsbericht 2010113
(15) SachanlagenT €
Grundstücke Technische Andere Geleistete Summe und Anlagen Anlagen, Anzahlungen
Gebäude und Betriebs- und
Maschinen und Ge- Anlagen
schäftsaus- im Bau
stattung
Bruttobuchwert am 01.01.2009 54.490 115.131 24.980 14.343 208.944
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 28.854 – 73.498 – 18.853 – – 121.205
Stand am 01.01.2009 25.636 41.633 6.127 14.343 87.739
Veränderungen Konsolidierungskreis – – 13 – 13
Zugänge 2.017 6.963 1.236 9.434 19.650
Umbuchungen 8.315 5.279 130 – 13.787 – 63
Abgänge – 4 – 1 – 40 – – 45
Abschreibungen – 1.614 – 6.994 – 1.522 – – 10.130
Währungsanpassung – 3 – 11 – 3 16 – 1
Stand am 31.12.2009 34.347 46.869 5.941 10.006 97.163
Bruttobuchwert am 01.01.2010 64.644 124.406 25.997 10.006 225.053
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 30.297 – 77.537 – 20.056 – – 127.890
Stand am 01.01.2010 34.347 46.869 5.941 10.006 97.163
Zugänge 2.363 8.097 1.721 10.060 22.241
Umbuchungen 5.460 3.189 13 – 8.699 – 37
Abgänge – 29 – 306 – 20 – – 355
Abschreibungen – 1.926 – 7.856 – 1.679 – – 11.461
Währungsanpassung 8 700 54 76 838
Stand am 31.12.2010 40.223 50.693 6.030 11.443 108.389
Bruttobuchwert am 31.12.2010 72.365 133.726 26.604 11.443 244.138
Kumulierte Abschreibungen und
Wertminderungen – 32.142 – 83.033 – 20.574 – – 135.749
Die Abschreibungen auf Sachanlagen sind in den Funktionskosten enthalten, insbeson-
dere in den Umsatzkosten. Wertminderungen sind weder im Berichtsjahr noch im Vor-
jahr angefallen.
114
(16)
(17) Forderungen aus Lieferungen und LeistungenT €
31.12.2010 31.12.2009
Forderungen an Kunden 66.555 86.784
Forderungen an verbundene Unternehmen 848 1.079
Forderungen an Beteiligungen 1.739 5.248
Künftige Forderungen aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen 3.588 192
72.730 93.303
Von den Forderungen haben 4.027 T€ (Vorjahr: 4.280 T€) eine Restlaufzeit von über
einem Jahr und unter 5 Jahren. Der Rest von 68.703 T€ (Vorjahr: 89.023 T€) hat eine
Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Die nach der „percentage of completion method“ bilanzierten künftigen Forderungen
aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen ermitteln sich wie folgt:
Vorräte in Höhe von 247.202 T€ (Vorjahr: 299.660 T€) sind als Umsatzkosten der Be -
richtsperiode erfasst worden. Vorräte im Bruttowert von 23.419 T€ (Vorjahr: 20.518 T€)
sind abgewertet worden. Die im Geschäftsjahr als Aufwand erfassten Wertminderungen
betrugen 3.161 T€ (Vorjahr: 4.940 T€).
VorräteT €
31.12.2010 31.12.2009
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 21.883 24.222
Unfertige und fertige Erzeugnisse 87.795 94.870
Geleistete Anzahlungen 572 2.375
110.250 121.467
Im abgelaufenen Geschäftsjahr werden keine erhaltenen Anzahlungen auf kundenspe-
zifische Fertigungsaufträge, für die noch keine Herstellungskosten angefallen sind, in
den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Im Vorjahr belief sich der Betrag auf 725 T€.
Der Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen belief sich auf 11.982 T€
(Vorjahr 4.861 T€).
T €
31.12.2010 31.12.2009
Herstellungskosten und anteiliges Auftragsergebnis
der kundenspezifischen Fertigungsaufträge 16.843 4.861
Währungsdifferenzen – 64 –
Erhaltene Anzahlungen – 13.191 – 4.669
3.588 192
RENK Geschäftsbericht 2010115
T €
2010 2009
Stand am 01.01. 1.309 287
Zuführung 353 1.023
Inanspruchnahme – 347 – 1
Auflösung – 639 –
Währungsdifferenzen 31 –
Stand am 31.12. 707 1.309
T €
2010 2009
bis 30 Tage 7.071 8.567
31–90 Tage 3.342 6.521
91–180 Tage 1.120 1.224
181–360 Tage 2.757 688
> 1 Jahr 1.336 17
Endbestand 31.12. 15.626 17.017
Folgende Tabelle enthält Informationen zu den überfälligen Forderungen, die nicht ein-
zelwertberichtigt sind:
Um die Kreditrisiken aus diesen Forderungen abzudecken, werden Wertberichtigungen
auf Gruppenbasis gebildet. Hinsichtlich der weder einzelwertberichtigten noch in Zah-
lungsverzug befindlichen Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen
darauf hin, dass Zahlungsausfälle eintreten werden.
Außerdem setzen wir zur Steuerung des Ausfallrisikos bei Kundenforderungen Kredit-
versicherungen ein, insbesondere im Export die Hermesdeckung von Forderungen.
Die Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben
sich wie folgt entwickelt:
Es wurden Forderungen mit einem Bruttobuchwert von 707 T€ (Vorjahr: 1.309 T€) ein-
zelwertberichtigt.
Die pauschalierten Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
T €
2010 2009
Stand am 01.01. 680 563
Zuführung 27 121
Auflösung – 149 – 42
Währungsdifferenzen 7 –
Sonstige Veränderung – 38
Stand am 31.12. 565 680
116
(20)
T €
31.12.2010 31.12.2009
Sonstige langfristige Vermögenswerte 15.205 859
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 3.496 4.207
Derivative Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 zum Marktwert angesetzt. Sie dienen
größtenteils zur Sicherung von Währungsrisiken in Kundenaufträgen sowie sonstigen
Fremdwährungsrisiken.
Die Sonstigen Vermögenswerte sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:
Die Forderungen aus Finanzverkehr resultieren aus dem zentralen Cashpooling und
kurzfristigen Anlagen bei MAN Gesellschaften.
Eigenkapital
Das Grundkapital der RENK AG in Höhe von 17.920.000 € ist in 7 Mio gleichberechtigte
Stückaktien eingeteilt. Sämtliche Aktien sind voll eingezahlt. Im Geschäftsjahr war die
MAN SE, München zu 76 % am gezeichneten Kapital der RENK Aktiengesellschaft betei-
ligt. Bis zu deren Verschmelzung auf die MAN SE am 16.03.2010 wurden die Anteile an
der RENK AG von der 100-%igen Tochtergesellschaft der MAN SE, der MAN Maschinen-
und Anlagenbau GmbH, München, und damit nur mittelbar von der MAN SE gehalten.
Insgesamt befinden sich am 31.12.2010 199.903 eigene Aktien bzw. 2,86 % des Aktien-
kapitals (Anteil am Grundkapital: 512 T€) im Bestand der Gesellschaft.
(19)
(18) Sonstige VermögenswerteT €
31.12.2010 31.12.2009
Derivative Finanzinstrumente 540 894
Darlehen und andere Forderungen an Dritte 202 289
Langfristige Forderungen aus Finanzverkehr in der MAN Gruppe 15.000 –
Forderungen aus Umsatzsteuer 1.075 427
Forderungen aus übrigen Steuern 34 46
Deckungskapital Rückdeckungsversicherung – 482
Vorschüsse, Verrechnungskonten 797 1.600
Abgrenzung periodenfremder Zahlungen 860 944
Übrige sonstige Vermögenswerte 193 384
18.701 5.066
Flüssige MittelT €
31.12.2010 31.12.2009
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand 159 112
Forderungen aus Finanzverkehr in der MAN Gruppe 85.011 52.855
85.170 52.967
RENK Geschäftsbericht 2010117
Die Kapitalrücklage stammt ausschließlich aus Agiobeträgen im Rahmen von Kapital-
erhöhungen der RENK AG. Der Eigenkapitalanteil aus nicht realisierten Gewinnen/Ver-
lusten resultiert überwiegend aus der Marktbewertung von Pensionsrückstellungen.
Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste im Eigenkapital gliedern sich wie
folgt:
T €
31.12.2010 31.12.2009
Gewinn (–)/Verlust (+) Anwartschaftsbarwert 2.379 6.400
Gewinn (–)/Verlust (+) Planvermögen – 422 – 3.019
Veränderung versicherungsmath. Gewinne/Verluste 1.957 3.381
Latente Steuern – 693 – 1.527
Versicherungsmath. Gewinne/Verluste 1.264 1.854
Für Ausschüttungen steht nach den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) der Bilanz-
gewinn der Konzernobergesellschaft RENK AG zur Verfügung. Zum 31.12.2010 beträgt
der Bilanzgewinn der RENK AG 31.431 T€. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Haupt-
versammlung am 14.04.2011 vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von
1,80 € je dividendenberechtigter Aktie auszuschütten, was bei 7.000.000 Stückaktien
abzüglich der gemäß § 71b AktG nicht dividendenberechtigten eigenen Anteile
(199.903 Stk) einem Betrag von 12.240.174,60 € entspricht.
Die wichtigsten Ziele des Kapitalmanagements bei RENK sind die nachhaltige Steige-
rung des Unternehmenswerts und die Sicherung der Liquidität sowie der Kreditwürdig-
keit des Konzerns. Hierzu tragen die Reduzierung der Kapitalkosten und die Verbesse-
rung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ebenso wie die Optimierung der
Kapitalstruktur und ein effektives Risikomanagement bei.
Zur Messung und zur Steuerung der Geschäftsaktivitäten sowie zur Optimierung der
Kapitalallokation im Konzern verwendet RENK die Größe „Delta zu Kapitalkostensatz“
(ROCE – WACC), die der Differenz zwischen der Kapitalrendite ROCE und dem Kapital-
kostensatz Weighted Average Cost of Capital (WACC) entspricht.
Das steuerungsrelevante Gesamtkapital des RENK Konzerns umfasst alle Aktiva mit
Ausnahme von Finanzmitteln und Steueransprüchen, vermindert um alle Rückstellungen
und Verbindlichkeiten mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten, der Pensionsrückstel-
lungen und der Steuern. Aus Unternehmenserwerben entstandene Effekte im Zusam-
menhang mit abschreibbaren materiellen und immateriellen Vermögenswerten werden
bei der Ermittlung des Capital Employed zusätzlich eliminiert. Erhaltene Anzahlungen
werden als Abzugskapital nur berücksichtigt, soweit sie im Rahmen der Auftragsabwick-
lung bereits verwendet sind.
Zum 31.12.2010 betrug das so ermittelte Capital Employed im RENK Konzern 151.365 T€
(31.12.2009: 158.151 T€).
Die RENK AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.
118
Pensionen
(a) Pensionspläne und Kapitaldeckung
RENK gewährt den inländischen Mitarbeitern für die Zeit nach dem aktiven Erwerbsle-
ben Leistungen der betrieblichen Altersversorgung. Diese bietet eine Zusatzversorgung
im Ruhestand sowie einen Risikoschutz für Invalidität und Todesfall im aktiven
Arbeitsverhältnis.
Im Rahmen der aktuellen Versorgungswerke erhalten die aktiven Mitarbeiter an ihre
Bezüge gekoppelte Arbeitgeberbeiträge und haben zudem die Möglichkeit, durch – im
Tarifbereich arbeitgebergeförderte – Entgeltumwandlungen zusätzlich Eigenvorsorge
zu betreiben. Durch die arbeitgeber- und arbeitnehmerfinanzierten Beitragszahlungen
sowie die am Kapitalmarkt erzielten Erträge aus der Kapitalanlage wird während des
aktiven Dienstes ein Versorgungskapital aufgebaut, das im Ruhestand als Einmalkapital
oder in Raten ausgezahlt wird oder in bestimmten Fällen verrentet werden kann. Im
Rahmen der Kapitalanlage werden die Anlagerisiken der Mitarbeiter mit zunehmen-
dem Alter sukzessive reduziert (Lifecycle-Konzept). Die Wertentwicklung des Versor-
gungskapitals ist unmittelbar an den Kapitalmarkt geknüpft und wird durch einen
Korb von Indizes und sonstigen geeigneten Parametern bestimmt.
Das inländische Pensionsvermögen von RENK wird durch den MAN Pension Trust e.V.
bzw. die MAN Pensionsfonds AG verwaltet. Dieses Vermögen ist unwiderruflich dem
Zugriff von RENK entzogen und darf ausschließlich für laufende Versorgungsleistun-
gen oder für Ansprüche der Mitarbeiter im Insolvenzfall verwendet werden. Die ord-
nungsgemäße Verwaltung und Verwendung des Treuhandvermögens wird von unter-
nehmensfremden Treuhändern überwacht. Die MAN Pensionsfonds AG unterliegt
zudem der Überwachung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Das Pensionsvermögen wird durch professionelle Vermögensverwalter in verschiede-
nen Fonds nach vom Anlageausschuss vorgegebenen Anlagerichtlinien investiert. Der
Erwerb von Wertpapieren, die von der MAN SE oder einer Konzerngesellschaft ausgege-
ben werden, sowie Investments in eigengenutzte Immobilien sind unzulässig.
Bei der RMCH bestehen leistungsorientierte Versorgungszusagen, die ausschließlich
fondsfinanziert sind und über eine überbetriebliche Versorgungseinrichtung verwaltet
werden. Darüber hinaus bestehen gesetzliche Zahlungsverpflichtungen bei vorzeitigem
bzw. altersbedingtem Ausscheiden bei der SESM.
Für das Jahr 2011 werden Dotierungen für Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 3.535 T€ für
leistungsorientierte Pensionspläne erwartet.
(21)
RENK Geschäftsbericht 2010119
(b) Finanzierungsstatus
Bei der Ermittlung des Anwartschaftsbarwerts und des Planvermögens sind folgende
Parameter zugrunde gelegt:
Die erwartete Rendite des Planvermögens wird im Inland auf Basis des Zinssatzes für
Bundesanleihen mit korrespondierenden Laufzeiten zuzüglich üblicher, der Portfolio-
struktur entsprechender Risikozuschläge ermittelt.
Zusammensetzung Finanzierungsstatus und Pensionsrückstellungen:
% Deutschland Ausland
2010 2009 2010 2009
Zinssatz 5,00 5,25 2,40 3,25
Rententrend 2,00 2,00 0,00 0,25
Gehaltstrend 2,75 2,75 1,50 2,00
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 4,63 5,00 4,00 4,25
T €
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007
Nicht fondsfinanzierte leistungsorientierte
Verpflichtung 2.279 1.928 1.658 1.769
Fondsfinanzierte leistungsorientierte
Verpflichtung 92.221 84.883 73.535 68.355
Leistungsorientierte Verpflichtung gesamt 94.500 86.811 75.193 70.124
Planvermögen zum Zeitwert – 80.024 – 75.732 – 69.773 – 65.598
Pensionsrückstellungen 14.466 11.079 5.420 4.526
davon Deutschland 12.448 8.814 2.987 4.198
davon Ausland 2.018 2.265 2.433 328
T € Deutschland Ausland
2010 2009 2010 2009
Anwartschaftsbarwert am 01.01. 74.448 65.289 12.363 9.904
Laufender Dienstzeitaufwand 2.403 2.208 743 627
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – – 28 37 – 135
Zinsaufwand 3.818 3.816 402 347
Versicherungsmathematische
Verluste (+)/Gewinne (–) 3.071 6.175 – 691 225
Pensionszahlungen – 3.832 – 3.397 – 1.149 – 10
Beiträge durch die Berechtigten 253 349 391 371
Währungsanpassung, Sonstiges 2 36 2.231 1.034
Anwartschaftsbarwert am 31.12. 80.163 74.448 14.327 12.363
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts:
120
(c) Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen
Die Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
T €
2010 2009
Laufender Dienstzeitaufwand 3.145 2.834
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 37 – 163
Zinsaufwand 4.220 4.163
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen – 3.496 – 3.391
3.906 3.443
Entwicklung des Planvermögens:
T € Deutschland Ausland
2010 2009 2010 2009
Planvermögen am 01.01. 65.634 62.302 10.098 7.471
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 3.065 3.064 431 327
Unterschied zwischen erwarteten und tatsächlichen
Erträgen des Planvermögens 385 2.805 37 214
Laufende Beiträge durch die Arbeitgeber 1.514 278 571 691
Beiträge durch die Berechtigten 228 35 390 371
Pensionszahlungen – 3.114 – 2.851 – 1.134 – 10
Währungsanpassung, Sonstiges 3 1 1.916 1.034
Planvermögen am 31.12. 67.715 65.634 12.309 10.098
T € Deutschland Ausland
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Renten 34.324 53.596 5.104 4.200
Geldmarktanlagen 1.320 1.776 735 –
Aktien 12.511 10.261 2.660 2.145
Immobilien – – 2.698 2.278
Sonstige Anlagen 19.560 1 1.112 1.474
Planvermögen 67.715 65.634 12.309 10.097
Die Rendite des Planvermögens lag per 31.12.2010 in Deutschland bei 5,2 % (Vorjahr
9,2 %) und in der Schweiz bei 4,0 % (Vorjahr 6,2 %).
Portfolio der Fondsanlagen
RENK Geschäftsbericht 2010121
(e) Erfahrungsbedingte Anpassungen
Die erfahrungsbedingten Anpassungen, das bedeutet die Abweichungen zwischen der
gemäß den versicherungsmathematischen Annahmen berechneten und der tatsächli-
chen Entwicklung der Verpflichtungen und Vermögenswerte, stellen sich wie folgt dar:
(d) Im Eigenkapital verrechnete Gewinne und Verluste
T €
2010 2009
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) am 01.01. 8.636 5.253
Veränderungen im Geschäftsjahr 1.957 3.381
Veränderung Konsolidierungskreis/Sonstiges –1 –
Währungsdifferenzen 42 2
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) am 31.12. 10.634 8.636
%
2010 2009 2008 2007
In % des Anwartschaftsbarwerts der Verpflichtung 0,74 0,72 – 0,37 –1,34
In % des Marktwerts des Planvermögens 0,53 3,99 – 8,56 – 0,90
Die Sonstigen Rückstellungen sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:
T €
31.12.2010 31.12.2009
langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig
Gewährleistungen 15.439 27.917 10.912 19.797
Ausstehende Kosten – 6.540 – 8.592
Übrige geschäftsbezogene Verpflichtungen – 5.018 1.136 5.715
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern 2.264 2.555 3.283 2.977
Übrige sonstige Rückstellungen 578 2.256 470 1.495
18.281 44.286 15.801 38.576
(22) Sonstige RückstellungenT €
Stand Währungs- Inan- Zufüh- Auf- Stand
31.12. differenzen, spruch- rung lösung 31.12.
2009 Sonstiges nahme 2010
Gewährleistungen 30.709 239 – 4.210 18.581 – 1.963 43.356
Ausstehende Kosten 8.592 – – 3.167 1.283 – 168 6.540
Übrige geschäftsbezogene
Verpflichtungen 6.851 272 – 2.161 1.123 – 1.067 5.018
Verpflichtungen gegenüber
Mitarbeitern 6.260 61 – 2.786 1.796 – 512 4.819
Übrige sonstige Rück-
stellungen 1.965 103 – 805 1.926 – 355 2.834
54.377 675 – 13.129 24.709 – 4.065 62.567
122
Die Rückstellungen für Gewährleistungen bestehen für gesetzliche und vertragliche
Garantieverpflichtungen sowie für Kulanz gegenüber Kunden. Der Zeitpunkt der
Inanspruchnahme der Rückstellungen für Gewährleistungen ist abhängig vom Ein-
treten des Gewährleistungsanspruchs und kann sich über den gesamten Garantie-
und Kulanzzeitraum erstrecken. Die Rückstellungen für ausstehende Kosten sind für
noch zu erbringende Leistungen für abgerechnete Kundenaufträge und Auftragsteile
sowie für Verpflichtungen aus Wartungs- und Serviceverträgen gebildet. Die übrigen
geschäftsbezogenen Verpflichtungen betreffen unter anderem Rückstellungen für
drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie Verzugs- und Leistungspönalen.
Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern bestehen für Jubiläen, Abfindungen und
Altersteilzeit sowie für gesetzliche Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeits-
verhältnisses.
(24)
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unter den kurzfristigen
Verbindlichkeiten und Rückstellungen ausgewiesen. Gegenüber verbundenen Unter-
nehmen bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
128 T€ (Vorjahr: 154 T€).
(25)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenT €
31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 35.484 38.095
Erhaltene Anzahlungen T €
31.12.2010 31.12.2009
Erhaltene Anzahlungen 46.225 55.131
(23)
Die erhaltenen Anzahlungen sind unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rück-
stellungen ausgewiesen. Darin sind 614 T€ (Vorjahr: 2.033 T€) von verbundenen Unter-
nehmen enthalten.
Die Verbindlichkeiten aus Finance Lease sind unter Langfristige Finanzverbindlichkei-
ten ausgewiesen.
FinanzverbindlichkeitenT €
31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten aus Finance Lease 953 –
953 –
RENK Geschäftsbericht 2010123
(26) Sonstige VerbindlichkeitenT €
31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich 16.928 17.847
Verbindlichkeiten aus Sozialversicherung 1.396 1.388
Währungssicherungen 729 105
Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern 9 8
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 2.145 3.203
21.207 22.551
Die Verpflichtungen aus dem Personalbereich beinhalten die am Bilanzstichtag noch
nicht fälligen Löhne, Gehälter und Sozialabgaben, die Abgrenzung von noch nicht
genommenem Urlaub sowie Jahressonderzahlungen.
Die Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthielten wie im Vorjahr auch die nega-
tiven Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten. Da sie größtenteils zur Siche-
rung von Währungsrisiken in Kundenaufträgen dienten, standen ihnen insoweit gegen-
läufige Effekte in den Bilanzpositionen der Grundgeschäfte gegenüber.
Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:
T €
31.12.2010 31.12.2009
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 588 588
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 20.619 21.963
21.207 22.551
(27)
Sonstige Angaben
Eventualverbindlichkeiten
T €
31.12.2010 31.12.2009
Verpflichtungen aus Bürgschaften 917 850
917 850
Hinsichtlich der Verbindlichkeiten von RENK Tochtergesellschaften aus deren
Geschäftsbeziehung mit der MAN SE hat die RENK AG im Jahr 2007 eine unbefristete
Zahlungsgarantie zugunsten der MAN SE abgegeben.
124
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen.
Die künftigen Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen aus Operating-Lease-Verträgen
haben bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit der Verträge folgende Fälligkeiten:
(28)
T €
31.12.2010 31.12.2009
Operating Lease
Fällig innerhalb eines Jahres 103 112
Fällig nach mehr als einem bis fünf Jahren 54 149
157 261
Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Dritten aus begonnenen Investitionsvor-
haben lagen im geschäftsüblichen Rahmen.
Zusätzliche Informationen über originäre Finanzinstrumente
Dieser Abschnitt enthält weitere Angaben über die Bedeutung von Finanzinstrumen-
ten sowie über einzelne Posten der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung, die
Finanzinstrumente betreffen.
Nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte, die Bewertungskategorien nach Klassen, die
beizulegenden Zeitwerte und die Fair Value-Hierarchie im Anwendungsbereich des
IFRS 7 zum 31.12.2010.
(29)
RENK Geschäftsbericht 2010125
Nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte, die Bewertungskategorien nach Klassen, die
beizulegenden Zeitwerte und die Fair Value-Hierarchie im Anwendungsbereich des IFRS 7
zum 31.12.2009.
T €
Buchwerte davon im Bewertungs- Beizu- Fair
Anwendungs- kategorien legender Value
bereich des gemäß Zeitwert Hierarchie
IFRS 7 IAS 39*
Aktiva
Finanzbeteiligungen 1.493 1.493 AfS 1.493 n/a
Sonstige lang- und kurzfristige
Vermögenswerte 18.701 16.680 – – –
Übrige finanzielle Vermögenswerte 16.680 16.680 – 16.680 –
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet (derivative Finanz-
instrumente ohne Sicherungsbeziehung) 383 383 aFV 383 Stufe 2
derivative Finanzinstrumente mit
Sicherungsbeziehung 157 157 n/a 157 Stufe 2
Sonstige Vermögenswerte 16.140 16.140 LaR 16.140 –
Nicht in den Anwendungsbereich des
IFRS 7 fallende Vermögenswerte 2.021 – n/a – –
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 72.730 72.730 LaR 72.730 –
Flüssige Mittel 85.170 85.170 n/a 85.170 –
Passiva
Sonstige lang- und kurzfristige
Verbindlichkeiten 21.207 1.685 – – –
Lang- und kurzfristige Finanz-
verbindlichkeiten 953 953 OL 953 –
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 1.685 1.685 – 1.685 –
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet (derivative Finanz-
instrumente ohne Sicherungsbeziehung) 202 202 aFV 202 Stufe 2
derivative Finanzinstrumente mit
Sicherungsbeziehung 729 729 n/a 729 Stufe 2
Sonstige Verbindlichkeiten 754 754 OL 754 –
Nicht in den Anwendungsbereich des
IFRS 7 fallende Verbindlichkeiten 19.522 – n/a – –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 35.484 35.484 OL 35.484 –
*) AfS: zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale financial assets); LaR: Kredite und
Forderungen (loans and receivables); aFV: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (at fair value through
profit or loss); OL: zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (other financial liabilities measured at
amortized cost); n/a: nicht anwendbar
126
T €
Buchwerte davon im Bewertungs- Beizu- Fair
Anwendungs- kategorien legender Value
bereich des gemäß Zeitwert Hierarchie
IFRS 7 IAS 39*
Aktiva
Finanzbeteiligungen 1.493 1.493 AfS 1.493 n/a
Sonstige lang- und kurzfristige
Vermögenswerte 5.066 3.044 – – –
Übrige finanzielle Vermögenswerte 3.004 3.004 – 3.004 –
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet (derivative Finanz-
instrumente ohne Sicherungsbeziehung) 40 40 aFV 40 Stufe 2
derivative Finanzinstrumente mit
Sicherungsbeziehung 854 854 n/a 854 Stufe 2
Sonstige Vermögenswerte 2.110 2.110 LaR 2.110 –
Nicht in den Anwendungsbereich des
IFRS 7 fallende Vermögenswerte 2.062 – n/a – –
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 93.303 93.303 LaR 93.303 –
Flüssige Mittel 52.967 52.967 n/a 52.967 –
Passiva
Sonstige lang- und kurzfristige
Verbindlichkeiten 22.551 822 – – –
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 822 822 – 822 –
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet (derivative Finanz-
instrumente ohne Sicherungsbeziehung) – – aFV – Stufe 2
derivative Finanzinstrumente mit
Sicherungsbeziehung 105 105 n/a 105 Stufe 2
Sonstige Verbindlichkeiten 717 717 OL 717 –
Nicht in den Anwendungsbereich des
IFRS 7 fallende Verbindlichkeiten 21.729 – n/a – –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 38.095 38.095 OL 38.095 –
*) AfS: zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale financial assets); LaR: Kredite und
Forderungen (loans and receivables); aFV: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (at fair value through
profit or loss); OL: zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (other financial liabilities measured at
amortized cost); n/a: nicht anwendbar
T €
31.12.2010 31.12.2009
Bewertungskategorie gemäß IAS 39 Aktiva Passiva Aktiva Passiva
AfS 1.493 – 1.493 –
aFV 383 202 40 –
LaR 88.870 – 95.413 –
OL – 37.191 – 38.812
Die kumulierten Buchwerte der Finanzinstrumente, gegliedert nach den Bewertungskategorien des
IAS 39, stellen sich wie folgt dar:
RENK Geschäftsbericht 2010127
Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Abschlussstichtag zur Verfügung
stehenden Marktkonditionen sowie der nachstehend beschriebenen Bewertungsme-
thoden ermittelt und spiegeln die Preise, zu denen eine Partei die Rechte und/oder
Pflichten aus diesen Finanzinstrumenten von einer unabhängigen anderen Partei über-
nehmen würde, wider. Bei den zur Anwendung kommenden Bewertungsmethoden
kam es zu keinen wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr.
Flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Ver-
mögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige finanzi-
elle Verbindlichkeiten haben überwiegend eine kurze Restlaufzeit. Daher entsprechen
deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Darüber hinaus werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, wenn objektive
Hinweise vorliegen, einer angemessenen Wertminderung unterzogen.
In den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind Eigenkapital-
anteile in Höhe von 1.493 T€ (Vorjahr 1.493 T€) enthalten, die zu Anschaffungskosten
bewertet werden. Hierbei handelt es sich um Wertpapiere und Anteile nicht börsenno-
tierter Unternehmen, für die infolge nicht zuverlässig bestimmbarer Cashflows auf
eine Bewertung mittels Diskontierung von erwarteten Cashflows verzichtet wurde. Bei
den Anteilen nicht börsennotierter Unternehmen handelt es sich um Gesellschaften
für die keine notierten Marktwerte verfügbar sind, da kein aktiver Markt für diese
Anteile besteht. Derzeit besteht keine Veräußerungsabsicht für diese Anteile.
Für derivative Finanzinstrumente ohne Optionskomponente, insbesondere Devisenter-
mingeschäfte, werden zukünftige Zahlungsströme anhand von Terminkurven ermit-
telt. Der beizulegende Zeitwert dieser Instrumente entspricht den diskontierten Zah-
lungsströmen. Die Optionen auf Währungspaare werden auf der Basis von
marktüblichen Optionspreismodellen, d.h. verallgemeinerten Black-Scholes-Formeln,
bewertet.
Fair Value-Hierarchie:
Die Bestimmung und der Ausweis der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente
orientieren sich an einer Fair Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewer-
tung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert:
Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte (unverändert übernommene) Preise für identi-
sche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Stufe 2: für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preise)
oder indirekt (in Ableitung von Preisen) beobachtbare Inputdaten, die keine
notierten Preise nach Stufe 1 darstellen
Stufe 3: herangezogene Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten für die
Bewertung des Vermögenswerts und der Verbindlichkeit basieren (nicht beob-
achtbare Inputdaten)
128
In den Geschäftsjahren 2009 und 2010 gab es keine Umgliederungen zwischen Stufe 1
und Stufe 2 bei der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte, und es wurden keine
Umgliederungen in oder aus Stufe 3 in Bezug auf die Bewertung der beizulegenden
Zeitwerte vorgenommen. Die Buchwerte stimmten an beiden Geschäftsjahren mit den
beizulegenden Zeitwerten überein.
Die im Zusammenhang mit finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbind-
lichkeiten erzielten Zinserträge und Zinsaufwendungen stellen sich wie folgt dar:
T €
2010 2009
Zinserträge 800 443
Zinsaufwendungen – 169 – 171
Zinserträge auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte sind aufgrund des meist
kurzfristig zu erwartenden Zahlungseingangs von untergeordneter Bedeutung.
Die Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten sind in folgender Tabelle dar-
gestellt.
T €
2010 2009
Kredite und Forderungen 257 – 1.813
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 446 139
Zu Handelszwecken gehalten – 61 –
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 7 – 50
Nettogewinn (+) / Nettoverlust (–) 649 – 1.724
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten im Wesent-
lichen Veränderungen in den Wertberichtigungen, Währungsumrechnungen sowie
Erträge aus Zahlungseingängen und Wertaufholungen.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermö-
genswerten umfassen vor allem das Ergebnis von Finanzbeteiligungen.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanzi-
ellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten enthalten Marktwertänderungen der
derivativen Finanzinstrumente, für die kein Hedge Accounting angewendet wird.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen
Verbindlichkeiten setzen sich vor allem aus Währungsumrechungen sowie Erträgen aus
der Ausbuchung von Verbindlichkeiten zusammen.
RENK Geschäftsbericht 2010129
(30) Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsstrategien
Die MAN Gruppe unterliegt in nicht unerheblichem Maße Währungs- und Zinsände-
rungsrisiken, für deren Identifizierung, Quantifizierung und Begrenzung ein gruppen-
weites Risikomanagementsystem aufgebaut wurde. RENK ist in dieses Risikomanage-
mentsystem eingebunden und nutzt die damit zur Verfügung stehenden Instrumente.
(a) Risikomanagement MAN Gruppe
Die Gesellschaften der MAN Gruppe sichern ihre Zins- und Währungsrisiken zu markt-
gerechten Konditionen grundsätzlich über das zentrale Konzern-Treasury der MAN SE.
Zum Einsatz kommen originäre und derivative Finanzinstrumente. Die Bilanzierung
der Finanzinstrumente erfolgt am Handelstag.
Die Risikopositionen des Konzern-Treasury werden unter Berücksichtigung vorgegebe-
ner Risikogrenzen extern bei Banken gesichert. Der Abschluss von Sicherungsgeschäf-
ten erfolgt nach einheitlichen Richtlinien unter angemessener Berücksichtigung des
KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) sowie der
für Banken geltenden Vorschriften für das Betreiben von Handelsgeschäften. Er unter-
liegt einer strengen Überwachung, die insbesondere durch eine strikte Funktionstren-
nung in Handel, Abwicklung und Kontrolle gewährleistet ist.
Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der MAN SE wird regelmäßig über die Zinsrisiko-
und Währungspositionen der MAN Gruppe berichtet. Die Einhaltung der Richtlinien
wird durch die MAN Konzernrevision geprüft.
(b) Währungsrisiko RENK
Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen Zahlungsströme, die nicht in der funk-
tionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft abgewickelt werden.
Bei RENK werden grundsätzlich alle fest kontrahierten Kundenaufträge und eigenen
Bestellungen in Fremdwährung gesichert. Zudem erfolgen Sicherungsmaßnahmen für
geplante Fremdwährungsumsätze aus dem Seriengeschäft im Rahmen vorgegebener
Sicherungsreichweiten und für Kundenprojekte mit hoher Abschlusswahrscheinlich-
keit.
Beteiligungen oder eigenkapitalähnliche Darlehen in Fremdwährung unterliegen nicht
der Sicherungspflicht.
Vorstand und Aufsichtsrat von RENK werden regelmäßig über die Währungspositionen
der RENK Gruppe informiert.
Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte in USD, CHF und JPY. Die Bilan-
zierung der Sicherungsbeziehungen erfolgt teilweise mittels Cashflow Hedges, zum Teil
über Fair Value Hedges.
130
Zusammensetzung der Sicherungsinstrumente (Nominalvolumen)T €
31.12.2010 31.12.2009
Fair Value Hedge 4.368 4.052
Cashflow Hedge 26.781 11.546
Ohne Hedge-Beziehung 21.445 4.140
Im Zusammenhang mit Cashflow Hedges wurden im Berichtsjahr aus der Bewertung
von Derivaten (vor Steuern) insgesamt unrealisierte Verluste in Höhe von 1.113 T€ (Vor-
jahr: Gewinne in Höhe von 644 T€) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Bei Fair Value Hedges betrugen die Erträge/Aufwendungen aus den Sicherungsinstru-
menten 194 T€ (Vorjahr: 192 T€) Die Aufwendungen/Erträge aus den dazugehörigen
Grundgeschäften beliefen sich auf –194 T€ (Vorjahr: –192 T€). Der Marktwert der Devi-
senoptionen belief sich auf 233 T€.
(c) Rohstoffpreisrisiko
RENK ist dem Risiko der Änderung von Rohstoffpreisen sowie deren Verfügbarkeit, d.h.
dem Beschaffungsrisiko der Rohstoffe ausgesetzt, dies sowohl im Zusammenhang mit
dem Bezug von Produktionsmitteln aber auch in der Beschaffung von Energie (Strom,
Gas, Öl, etc.).
Soweit möglich wird diesem Risiko durch Fixpreisabsprachen mit Lieferanten begeg-
net. Wegen der Differenziertheit der eingesetzten Rohmaterialien und den daraus
resultierenden jeweils vergleichsweise geringen Mengen ist die Preisabsicherung über
entsprechende Instrumente an den Finanzmärkten derzeit für RENK keine wesentliche
Alternative. Bei RENK bestanden im Jahr 2010 keine Rohstoffderivate.
(d) Kreditrisiko
Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Vertragspartner seinen vertraglichen
Verpflichtungen nicht nachkommt und damit einen finanziellen Verlust verursacht.
Das Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch die
Gefahr einer Bonitätsverschlechterung, verbunden mit der Möglichkeit der Konzentra-
tion einzelner Risiken.
Aufgrund seines operativen Geschäfts ist der RENK Konzern Kreditrisiken ausgesetzt.
Das maximale Kreditrisiko wird durch den Buchwert der in der Bilanz angesetzten
finanziellen Vermögenswerte, siehe Anmerkung (29), wiedergegeben. Die Minimierung
der Kreditrisiken und die Ermittlung der Risikovorsorgen erfolgt vor allem durch fol-
gende Maßnahmen:
Im operativen Geschäft werden dezentral Länder- bzw. Kontrahentenrisiken fortlau-
fend bewertet und darauf aufbauend Sicherheitsgrade und -formen festgelegt. Die
Außenstände werden fortlaufend dezentral überwacht. Ausfallrisiken wird mittels
Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das Kreditrisiko wird durch verschiedene,
gegebenenfalls länderspezifische Sicherungsformen begrenzt. Hierbei kommen zum
Beispiel Akkreditive, Kreditversicherungen, Bürgschaften, Garantien, Eigentumsvorbe-
halte sowie Kundeneinlagen zum Einsatz. Im Projektgeschäft wird das Ausfallrisiko
durch Anzahlungen und die Einforderung von Sicherheiten minimiert.
RENK Geschäftsbericht 2010131
(31)
Für das Kreditrisiko in Zusammenhang mit den Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen wird im RENK Konzern eine angemessene Risikovorsorge gebildet. Hierzu
erfolgt eine fortlaufende Überprüfung sämtlicher Forderungen, bei objektiven Hinwei-
sen auf Ausfälle oder sonstige Vertrags- oder Leistungsstörungen werden Wertberichti-
gungen gebildet. Die Bewertung von wesentlichen Einzelforderungen sowie von Forde-
rungen, deren Einbringlichkeit gefährdet ist, wird auf individueller Basis durchgeführt.
Hinsichtlich der weder einzelwertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen
Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass Zah-
lungsausfälle eintreten werden.
(e) Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass finanzielle Verpflichtungen nicht in
ausreichendem Maß erfüllt werden können.
RENK ist in das Liquiditätsmanagement der MAN Gruppe eingebunden. Um das Liqui-
ditätsrisiko zu begrenzen, verfügt die MAN Gruppe über ein effektives Finanzmanage-
ment, bei dem die Mittelzuflüsse und -abflüsse sowie Fälligkeiten fortlaufend über-
wacht und gesteuert werden. Die Generierung liquider Mittel erfolgt vorrangig durch
das operative Geschäft sowie durch externe Finanzierungen. Das Finanzmanagement
für die operativen Bereiche erfolgt im Wesentlichen zentral im Rahmen eines Liquidi-
tätsbündelungsprozesses. Durch die tägliche Zusammenführung von liquiden Mitteln
werden Liquiditätsüberhänge und -anforderungen entsprechend den jeweiligen
Bedürfnissen gesteuert. Zur externen Finanzierung werden die sich an den Finanz-
märkten bietenden Möglichkeiten fortlaufend verfolgt, um die finanzielle Flexibilität
zu sichern und unangemessene Refinanzierungsrisiken zu begrenzen. Das Manage-
ment wird regelmäßig über die Mittelzuflüsse und -abflüsse informiert.
Die Zahlungsströme im RENK Konzern sind dominiert von den Fristigkeiten, die sich
aus dem operativen Geschäft ergeben, diese sind überwiegend kurzfristiger Natur. Der
Liquiditätsausgleich findet im Rahmen der Einbindung in das Zentrale Finanzmanage-
ment der MAN Gruppe statt.
Aktienbasierte Vergütungen
Die aktienbasierte Vergütung der RENK Vorstände basiert auf dem seit 2005 aufgeleg-
ten MAN-Aktien-Programm (MAP). Im Rahmen des MAP erhalten die Vorstände der
RENK AG steuerpflichtige Barzuwendungen unter der Auflage, für 50 % des Zuwen-
dungsvolumens Stammaktien der MAN SE zu erwerben. Der Erwerb und die Verwah-
rung der Aktien erfolgen zentral durch die MAN SE im Namen und für Rechnung der
Begünstigten. Über die erworbenen Aktien können die MAP-Teilnehmer nach Ablauf
einer Sperrfrist von vier Jahren frei verfügen. Während der Sperrfrist dürfen die Aktien
nicht veräußert, beliehen oder kursgesichert werden. Bei Übertritt in den Ruhestand
sowie bei Ausscheiden aus der MAN Gruppe aus anderen Gründen verkürzt sich die
Sperrfrist auf ein Jahr ab dem Tag des Ausscheidens.
Im Geschäftsjahr 2010 haben die Begünstigten im Rahmen des MAP 2010 insgesamt
1.402 (Vorjahr 2.152) MAN-Stammaktien zu einem Durchschnittspreis von 69,53 €
132
(Vorjahr 42,96 €) erhalten. Die Auszahlungen hierfür beliefen sich auf 195 T€ (Vorjahr:
185 T€).
Vorstandsvergütung
Die Vergütung der Vorstände der RENK Aktiengesellschaft setzt sich aus drei Bestand-
teilen zusammen: einer festen Vergütung, einer variablen Vergütung und einer aktien-
basierten Vergütung (siehe (31)). Ferner erhalten Vorstände eine Altersversorgungszu-
sage. Die individualisierten Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands für 2010
(2009) ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle.
VergütungsbestandteileT €
Feste) Variable,) Aktien-) Aufwand) Gesamt) Vergütung) ergebnis-) basierte) für Alters-)
abhängige) Vergütung) versorgung)
Vergütung) (MAP))
Florian Hofbauer 226) 400) 100) 121) 847)
(214) (234) (212) (107) (767)
Ulrich Sauter 220) 380) 95) 151) 846)
(209) (222) (201) (119) (751)
Gesamt 446) 780) 195) 272) 1.693)
(423) (456) (413) (226) (1.518)
(33)
In der bis 2009 geltenden Vergütungsregelung war der Erwerb von Stammaktien der
MAN SE auch für einen Teil der ergebnisabhängigen Vergütung vorgesehen.
Die Versorgungsbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen
beliefen sich auf 316 T€ (Vorjahr: 316 T€). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber frü-
heren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt 3.410 T€
(Vorjahr: 3.409 T€) zurückgestellt. Die Mitglieder des Vorstands einschließlich ihrer
Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kont-
rollgremien sind unter (39) angegeben.
Aufsichtsrat
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats sind in der Satzung geregelt. Danach erhalten
die Mitglieder des Aufsichtsrats neben der Erstattung der ihnen bei der Ausübung des
Amtes entstehenden Kosten eine jährliche Vergütung, die sich aus einem Grundbetrag
von 2.100 € und einem variablen Betrag von 200 € für je 0,01 € Dividende der RENK AG,
die über eine Dividende von 0,10 € hinausgeht, zusammensetzt. Der variable Betrag be-
trägt maximal 6.000 €. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält den zweifachen, sein Stellver-
treter den anderthalbfachen Betrag.
(32)
RENK Geschäftsbericht 2010133
Vergütung des Aufsichtsrats 2010 in w
Name Zeitraum feste variable Gesamt
Zugehörigkeit Vergütung Vergütung
Dipl.-Kfm. Frank H. Lutz 16.02.–31.12. 3.529 10.084 13.613
Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen 01.01.–11.03. 817 2.333 3.150
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Stahlmann 16.02.–31.12. 2.684 7.667 10.351
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner ganzjährig 2.100 6.000 8.100
Dr.-Ing. Hans O. Jeske 11.03.–31.12. 1.692 4.833 6.525
Klaus Ketterle ganzjährig 2.100 6.000 8.100
Herbert Köhler 01.04.–31.12. 1.575 4.500 6.075
Robert Strixner 01.01.–31.03. 525 1.500 2.025
Gesamt 2010 15.022 42.917 57.939
Gesamt 2009 6.300 18.000 24.300
Die Mitglieder des Aufsichtsrats einschließlich ihrer Mitgliedschaften in anderen
gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien sind unter
(38) angegeben.
Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der RENK AG haben am 10. Dezember 2010 die nach § 161
des Aktiengesetzes vorgeschriebene jährliche Erklärung abgegeben und den Aktionären
zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.renk.eu
innerhalb der Rubrik Investor Relations veröffentlicht und hat folgenden Wortlaut:
„Die RENK Aktiengesellschaft entsprach den Empfehlungen der „Regierungskommis-
sion Deutscher Corporate Governance Kodex“ nach Maßgabe ihrer Entsprechenserklä-
rung vom 11. Dezember 2009 und wird den Empfehlungen gemäß Deutschem Corpo-
rate Governance Kodex (DCGK) in der aktuell geltenden Fassung vom 26. Mai 2010
entsprechen, dies mit folgenden Ausnahmen:
Neben dem Ausschuss für Vorstandspersonalien werden aus der Mitte des Aufsichts-
rats keine zusätzlichen Fachausschüsse (DCGK Ziff. 5.3.1-3) gebildet, da dies bei dem nur
aus sechs Mitgliedern bestehenden Gremium weder aus Effizienz- noch aus sonstigen
Gründen geboten erscheint.
Vorsitz und Mitgliedschaft in dem bestehenden Ausschuss werden nicht gesondert ver-
gütet (DCGK Ziff. 5.4.6), da die Ausschusstätigkeit bisher und absehbar keinen wesentli-
chen Umfang hat.“
(34)
134
(35) Segmentberichterstattung
Die Aktivitäten der RENK Gruppe sind in die berichtspflichtigen Segmente Fahrzeugge-
triebe, Gleitlager, Spezialgetriebe und Standardgetriebe aufgeteilt. Das Management
jedes dieser Segmente berichtet direkt an den Vorstand der RENK Aktiengesellschaft in
seiner Funktion als verantwortliche Unternehmensinstanz.
Die Ergebnisgröße für die Beurteilung und Steuerung der Ertragslage eines Segments
ist das Operative Ergebnis. Das Operative Ergebnis entspricht in der Regel dem Ergeb-
nis vor Zinsen und Steuern (EBIT). In Einzelfällen werden Sondervorgänge bereinigt.
Dabei handelt es sich um Aufwendungen und Erträge, die dem Anlass und der Höhe
nach bedeutend sind und nicht aus dem operativen Geschäft stammen. Die Segment-
vermögenswerte umfassen das betrieblich gebundene Vermögen, das sind die lang-
fristigen und die kurzfristigen Vermögenswerte ohne Steuern/latente Steuern.
Die Segmentinformationen sind in Übereinstimmung mit den Ausweis- und Bewer-
tungsmethoden, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden,
ermittelt. Die Umsätze zwischen den Segmenten erfolgen auf Basis Herstellkosten bzw.
Selbstkosten mit angemessenem Gewinnzuschlag oder marktorientierter Verrech-
nungspreise.
Zu den Kennzahlen ROS und ROCE siehe die Erläuterungen im Lagebericht.
Segmentinformationen nach GeschäftssegmentenT €
Fahrzeuggetriebe
2010 2009
Auftragseingang von Fremden 258.672 77.276
Auftragseingang von anderen Segmenten – 325 30
Auftragseingang Gesamt 258.347 77.306
Umsätze mit Fremden 113.051 110.097
Umsätze mit anderen Segmenten 3.689 13
Umsätze Gesamt 116.740 110.110
Auftragsbestand (31.12.) 272.304 135.869
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 21.039 13.575
Zinsergebnis – 53 – 302
Segmentvermögen (31.12.) 120.325 100.953
Segmentschulden (31.12.) 70.570 63.044
Investitionen 7.508 1.778
Abschreibungen 3.051 3.007
Umsatzrendite ROS 18,0 % 12,3 %
ROCE 147,6 % 37,7 %
RENK Geschäftsbericht 2010135
Segmentinformationen nach RegionenT €
Deutschland Übriges Europa Übrige Regionen Konsolidierung Gesamt
2010
Umsätze 120.021 133.793 148.952 – 402.766
Vermögen 378.310 36.378 20.304 – 30.895 404.097
Investitionen in Sach-
anlagen und Immate-
rielle Vermögenswerte 22.496 601 57 – 23.154
2009
Umsätze 172.606 176.456 125.011 – 474.073
Vermögen 361.044 31.285 11.350 – 25.421 378.258
Investitionen in Sach-
anlagen und Immate-
rielle Vermögenswerte 18.671 1.378 26 – 20.075
Gleitlager Spezialgetriebe Standardgetriebe Konsolidierung Konzern
2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009
80.326 68.336 113.848 98.488 72.651 49.969 – – 525.497 294.069
992 1.749 3.450 2.921 1.895 1.640 – 6.012 – 6.340 – –
81.318 70.085 117.298 101.409 74.546 51.609 – 6.012 – 6.340 525.497 294.069
84.360 94.881 135.510 165.514 69.845 103.581 – – 402.766 474.073
2.332 3.510 224 96 1.304 2.013 – 7.549 – 5.632 – –
86.692 98.391 135.734 165.610 71.149 105.594 – 7.549 – 5.632 402.766 474.073
29.605 34.738 154.464 170.889 79.075 82.323 – 13.179 – 8.616 522.269 415.203
20.683 21.349 5.740 19.898 5.355 11.146 -1.028 – 51.789 65.968
39 5 – 3 – 429 – 110 – 173 – – – 127 – 899
78.061 70.329 141.156 128.891 71.603 78.377 – 7.048 – 292 404.097 378.258
13.561 14.855 70.780 65.455 32.007 38.171 – 6.016 – 292 180.902 181.233
1.421 3.934 9.650 9.879 4.575 4.484 – – 23.154 20.075
1.729 1.779 5.441 4.346 2.605 2.257 – – 12.826 11.389
23,9 % 21,7 % 4,2 % 12,0 % 7,5 % 10,6 % – – 12,9 % 13,9 %
62,3 % 54,4 % 9,6 % 35,0 % 17,0 % 29,6 % – – 36,9 % 38,8 %
136
(36) Beteiligungen an der RENK AG
Die RENK AG hat im Jahr 2002 von der MAN SE (damals: MAN Aktiengesellschaft) nach
§ 21 Abs. 1 WpHG die Mitteilung erhalten, dass der zuvor unmittelbar gehaltene Stimm-
rechtsanteil von 76 % an der RENK AG seit 09.10.2002 von der MAN Maschinen- und
Anlagenbau GmbH, München, einer 100-%igen Tochtergesellschaft der MAN SE, gehal-
ten wird, dieser Anteil aber gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG weiterhin auch der
MAN SE zugerechnet wird. Im April 2010 hat die MAN SE der RENK AG bestätigt, dass
aufgrund der Verschmelzung der MAN Maschinen- und Anlagenbau GmbH auf die
MAN SE mit Wirkung ab 16.03.2010 die MAN SE die 76 % des stimmberechtigen Aktien-
kapitals wieder unmittelbar hält. Eine Meldung dieser Änderung nach dem WpHG war
laut Mitteilung der MAN SE aufgrund der vor der Verschmelzung erfolgten Zurechnung
des Anteils nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG nicht veranlasst.
Weitere bestehende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft,
die 10 % der Stimmrechte oder die relevanten Schwellen des WpHG überschreiten, wur-
den der RENK AG weder gemeldet, noch sind sie ihr bekannt.
Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen
Die MAN SE ist aufgrund des Anteilsbesitzes i. H. v. 76 % an der RENK AG Mutterunter-
nehmen und damit nahe stehendes Unternehmen im Hinblick auf RENK. Dies gilt auch
für die Tochterunternehmen der MAN SE und die der MAN SE selbst nahe stehenden
Unternehmen.
Der Liefer- und Leistungsaustausch zwischen RENK und Gesellschaften der MAN
Gruppe erfolgt zu Bedingungen wie unter fremden Dritten. Im Wesentlichen handelt es
sich dabei um folgende Arten von Rechtsgeschäften
• Lieferungen an MAN Gesellschaften, insbesondere Getriebe und Lager für Schiffe
und Turbinen.
• Bezüge von MAN Gesellschaften, vor allem Vormaterialien für die Getriebefertigung
wie z. B. Gussteile.
• Sonstige Leistungen und Gegenleistungen, wie Soll- und Habenzinsen aus dem Inter-
company Zahlungsverkehr mit der MAN SE, und Kostenerstattungen für andere
Dienstleistungen.
(37)
RENK Geschäftsbericht 2010137
Die MAN SE hat für RENK Gesellschaften Passivbürgschaften in Höhe von T€ 2.493
(31.12.2010) und derivative Kurssicherungen in Höhe von T€ 50.920 (31.12.2010) ausge-
stellt. Aus dem Cash Management mit der MAN SE/MCC bestehen zum Stichtag
31.12.2010 Forderungen in Höhe von T€ 100.010.
Nahe stehende Unternehmen sind auch die Tochtergesellschaften und Beteiligungen
der RENK Gruppe, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind. Der Leistungs-
austausch umfasst im Wesentlichen die Lieferung von Ersatzteilen und die Durchfüh-
rung von Serviceleistungen zu Marktkonditionen. Der Umfang der Beziehungen ergibt
sich aus folgender Tabelle.
Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus
Lieferungen und Leistungen sind unter den Anmerkungen (17) und (24) ausgewiesen.
Offene Posten gegenüber nahe stehenden Unternehmen sind weder besichert, noch
wurden zum Bilanzstichtag Wertberichtigungen angesetzt.
Bezüglich der gemäß IAS 24 angabepflichtigen Vergütungen des Managements in
Schlüsselpositionen siehe die Anmerkungen (32) und (33).
Die nachfolgenden Tabelle zeigt den Umfang der Beziehungen von RENK mit Unter-
nehmen der MAN Gruppe und nahe stehenden Unternehmen der MAN SE.
T €
2010 2009
Erbrachte Leistungen (Ertrag) 21.222 35.967
Erhaltene Leistungen (Aufwand) 4.301 2.740
Forderungen (31.12.) 106.461 59.127
Verbindlichkeiten (31.12.) 1.751 3.235
T €
2010 2009
Erbrachte Leistungen (Ertrag) 5.224 2.740
Erhaltene Leistungen (Aufwand) 407 307
Forderungen (31.12.) 2.575 1.080
Verbindlichkeiten (31.12.) 140 115
138
(38)
Aufsichtsrat und Vorstand –
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Aufsichtsrat
Dipl.-Kfm. Frank H. Lutz
München
Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.02.2010
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11.03.2010
Mitglied des Vorstands der MAN SE
Ferrostaal AG1)
manroland AG1)
MAN Truck & Bus AG a)2)
MAN Diesel & Turbo SE b)2)
MAN Pensionsfonds AG (Vors.)2)
Börse München3)
MAN Latin America Indústria e Comércio de Veículos Ltda., Brasilien4)
MAN Capital Corporation, USA (Vors.)4)
Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen
Niederpöcking
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 11.03.2010
Sprecher des Vorstands der MAN SE
Sprecher des Vorstands der MAN Truck & Bus AGa)
MAN Diesel & Turbo SE (Vors.) b)2)
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Stahlmann
Kempen
Mitglied des Aufsichtsrats seit 16.02.2010
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 11.03.2010
Mitglied des Vorstands der MAN SE
Sprecher des Vorstands der MAN Diesel & Turbo SEb)
manroland AG1)
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner
Neusäß
Vorsitzender des Vorstands der manroland AG
RENK Geschäftsbericht 2010139
BÖWE SYSTEC AG1)
manroland Vertrieb und Service Deutschland GmbH (Vors.)2)
manroland Vertrieb und Service GmbH (Vors.)2)
manroland Inc., USA (Vors.)4)
manroland Western Europe GmbH B.V., Niederlande (Vors.)4)
manroland CEE AG, Österreich (Vors.)4)
manroland Japan CO. LTD, Japan4)
manroland Korea Ltd., Korea4)
Dr.-Ing. Hans-O. Jeske
Wesel
Mitglied des Aufsichtsrats seit 11.03.2010
Mitglied des Vorstands der MAN Diesel & Turbo SEb)
RW TÜV Essen1)
MAN Turbo Trading (Shanghai) Co., Ltd., China4)
MAN Turbo (Changzhou) Co. Ltd., China4)
Dipl.-Ökonom Anton Weinmann
Landensberg
Mitglied des Aufsichtsrats bis 25.01.2010
ehem. Mitglied des Vorstands der MAN SE
ehem. Vorsitzender des Vorstands der MAN Nutzfahrzeuge AG
Klaus Ketterle*)
Neusäß
Technischer Angestellter der RENK AG
Herbert Köhler*)
Augsburg
Mitglied des Aufsichtsrats seit 01.04.2010
Gruppenführer der RENK AG
Robert Strixner*)
Augsburg
Mitglied des Aufsichtsrats bis 31.03.2010
Vorarbeiter der RENK AG
140
(39) Vorstand
Dipl.-Ing. (FH) Florian Hofbauer
Landsberg
Sprecher
Société d’Equipements, Systèmes et Mécanismes, Frankreich (Vors.)4)
Ulrich Sauter
Wertingen
Société d’Equipements, Systèmes et Mécanismes, Frankreich4)
*) von der Belegschaft gewählt
Stand 27.01.2011 oder Datum des Ausscheidens (falls früher)
1) Mitgliedschaften in Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften2) Mitgliedschaften in Aufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften (Konzernmandate)3) Mitgliedschaften in vergleichbaren ausländischen Kontrollgremien4) Mitgliedschaften in vergleichbaren ausländischen Kontrollgremien (Konzernmandate)
a) bis 28.12.2010 Firmierung als MAN Nutzfahrzeuge AGb) am 19.03.2010 entstanden durch Verschmelzung der bisherigen Gesellschaften MAN Diesel SE und
MAN Turbo AG
Augsburg, 27.01.2011
RENK Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Florian Hofbauer Ulrich Sauter
RENK Geschäftsbericht 2010141
Aufstellung des Anteilsbesitzes der RENK AG zum 31.12.2010
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Landes- Eigen- Ergebnis
Kapital währung kapital
in % (LW) (1.000 LW) (1.000 LW)
Société d’Equipements, Systèmes et 100 EUR 3.905 2.910
Mécanismes, (SESM),
Saint-Ouen-l’Aumône, Frankreich
RENK Corporation, Duncan, 100 USD 6.130 1.388
South Carolina, USA (1 EUR = 1,3362 USD)
RENK Test System GmbH, Augsburg 100 EUR 1.034 – 2.344
RENK Labeco Test Systems Corporation, 100 USD 854 6
Mooresville, USA (1 EUR = 1,3362 USD)
RENK Transmisyon Sanayi A.S., Istanbul, Türkei1) 55 TRY 1.186 130
(1 EUR = 2,1547 TRY)
RENK UAE LLC, Abu Dhabi, United Arab Emirates1) 49 AED 11.516 – 984
(1 EUR = 5,29154 AED)
COFICAL RENK MANCAIS DO BRASIL LTDA, 98 BRL 7.544 2.290
Guaramirim, Brasilien (1 EUR = 2,2177 BRL)
RENK-MAAG GmbH, Winterthur, Schweiz 100 CHF 6.976 3.362
(1 EUR = 1,2504 CHF)
RENK (UK) Ltd., London, Großbritannien (inaktiv) 100 k. A. k. A. k. A.
1) Stand: 31.12.2009
142
Konzernabschluss/Konzernlagebericht –
31.12.2010
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden
Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so darge-
stellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraus-
sichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
27. Januar 2011
RENK Aktiengesellschaft
Florian Hofbauer Ulrich Sauter
RENK Geschäftsbericht 2010143
Wir haben den von der Renk Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss –
bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Überleitung zum Gesamtergebnis
der Periode, Eigen kapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang –
sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.2010 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie
in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden
handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung
liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Kon-
zernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-
mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungs-
legungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll-
systems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebe-
richt überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unter-
nehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs-
und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzern-
lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ent-
spricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Ein-
klang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Bestätigungsvermerk
144
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.
München, den 28. Januar 2011
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Petra Justenhoven Andreas Eigel
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer
Sechsjahresübersicht
2005 2006 2007 2008 2009 2010
Auftragseingang 314 417 439 443 294 525
Inland 124 180 199 162 97 262
Ausland 190 237 240 281 197 263
Umsatz 307 356 430 527 474 403
Inland 116 130 165 211 173 120
Ausland 191 226 265 316 301 283
Auftragsbestand am 31.12. 612 672 684 612 415 522
Inland 204 254 287 233 153 282
Ausland 408 418 397 379 262 240
Mitarbeiter 31.12.
Mitarbeiter inkl. Leiharbeitnehmeren 1.559 1.654 1.854 2.041 1.903 1.882
Leiharbeitnehmer 55 79 126 135 35 68
Mitarbeiter 1.504 1.575 1.728 1.906 1.868 1.814
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 1.500 1.550 1.695 1.875 1.911 1.823
Investitionen und Finanzierung
Investitionen Sachanlagen und
Immaterielle Vermögenswerte 12 17 15 29 20 23
Abschreibungen auf Sachanlagen und
Immaterielle Vermögenswerte 8 8 8 11 11 13
Cash earnings 28 30 52 69 59 53
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 25 24 61 68 62 81
Kennzahlen in Prozent*
Umsatzrendite ROS 9,5 10,5 15,7 15,1 13,9 12,9
Rendite auf das eingesetzte Kapital/ROCE 26,4 28,9 47,2 48,3 38,8 36,9
Eigenkapitalquote 25,7 25,6 34,7 39,8 48,9 51,7
Zahlen zur RENK Aktie
Ergebnis je Aktie nach IAS 33 (in €) 2,19 2,97 5,83 8,10 6,80 5,54
Dividende je Aktie (in €) 1,20 1,80 2,00 1,80 1,80 1,80
Kurs-Gewinn-Verhältnis 14,00 13,00 9,95 6,60 7,35 12,63
Bilanz
Langfristige Vermögenswerte 65 72 75 109 120 150
Vorräte 122 139 150 154 121 110
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 71 95 105 114 99 74
Flüssige Mittel 42 42 10 23 53 85
Eigenkapital 77 89 118 159 192 217
Pensionen 70 72 5 5 11 14
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und
Rückstellungen 11 17 12 15 28 35
Erhaltene Anzahlungen 57 81 89 78 55 46
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und
Rückstellungen 85 89 116 143 107 107
Gesamtvermögen/Gesamtkapital 300 348 340 400 393 419
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse 307 356 430 527 474 403
Umsatzkosten – 245 – 286 – 325 – 396 – 355 – 303
Bruttoergebnis vom Umsatz 62 70 105 131 119 100
sonstige Aufwendungen und Erträge – 33 – 32 – 37 – 51 – 53 – 48
Operatives Ergebnis (EBIT) 29 38 68 80 66 52
Zinsergebnis – 3 – 3 – 1 0 – 1 0
Ergebnis vor Steuern 26 35 67 80 65 52
Ertragsteuern – 11 – 15 – 27 – 25 – 19 – 14
Ergebnis nach Steuern 15 20 40 55 46 38
in Mio €
*) auf Basis T €
RENK – ein Unternehmen der MAN Gruppe
RENK KonzernMio €
2010 2009 Veränd.
in %
Auftragseingang 525 294 79
Umsatz 403 474 – 15
Auftragsbestand 1) 522 415 26
Mitarbeiter (Anzahl) 1) 1.882 1.903 – 1
davon Leiharbeitnehmer (Anzahl) 1) 68 35 94
in Mio €
Operatives Ergebnis 52 66 – 14
Ergebnis vor Steuern 52 65 – 13
Ergebnis nach Steuern 38 46 – 8
Ergebnis je Aktie in € 5,54 6,80 – 1,26
Ausschüttung je Aktie in € 1,80 1,80 –
Umsatzrendite ROS in % 12,9 13,9 –
Kapitalrendite ROCE in % 36,9 38,8 –
Investitionen 23 20 3
Abschreibungen auf Anlagevermögen 13 11 2
Eigenfinanzierte F&E-Ausgaben 4 4 –
Cash Earnings 53 59 – 6
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 62 19
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 23 – 20 – 3
Free Cashflow 58 42 16
Nettoliquidität 99 53 46
Eigenkapital 1) 217 192 25
1) Stichtagswert am 31.12.2010 im Vergleich zum 31.12.2009
Finanzterminkalender
Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2010 14. April 2011
Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2011 03. Mai 2011
Halbjahresfinanzbericht 2011 28. Juli 2011
Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2011 02. November 2011
Pressemitteilung zum Jahresabschluss 2011 27. Februar 2012
Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2011 26. April 2012
• Operatives Ergebnis 52 Mio € (66 Mio €)
• Umsatzrendite ROS 12,9 % (13,9 %)
• Kapitalrendite ROCE 36,9 % (38,8 %)
• Ergebnis je Aktie 5,54 € (6,80 €)
• Ausschüttung je Aktie 1,80 € (1,80 €)
• Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 81 Mio € (62 Mio €)
Auf einen Blick
Fahrzeuggetriebe
Vollautomatische Lastschalt-, Wende- und Lenkgetriebe mit Bremsanlagen
und Endabtrieben für Kettenfahrzeuge mittlerer und großer Gewichtsklassen.
Industriegetriebe
Getriebe für Zementanlagen, Stirnrad- und Planetengetriebe für Turbomaschi-
nen, insbesondere für die petrochemische Industrie und für Kraftwerksanla-
gen. Hochleistungsgetriebe für die Kunststoffindustrie. Getriebe für Windkraft-
anlagen.
Schiffsgetriebe
Getriebe für Handels-, Fähr-, Kreuzfahrt- und Marineschiffe mit Dieselmotoren-
und/oder Turbinenantrieb sowie E-Antrieb, Schiffswendegetriebe, Unterset-
zungs- und Regelgetriebe für Schiffsgeneratoranlagen.
Gleitlager
Standard- und Spezialausführungen horizontaler und vertikaler Gleitlager für
elektrische Maschinen, Gebläse, Verdichter, Pumpen, Turbinen und den allge-
meinen Maschinenbau. Gleitlagerungen für den Getriebebau. Schiffswellenla-
ger und Schiffsdrucklager.
Kupplungen
Bogenzahn-Kupplungen für industrielle Anwendungen aller Art, für Schiffs-
und Meerestechnik sowie für Schienenfahrzeuge. Stahllamellenkupplungen für
langsam- und schnelllaufende industrielle Anlagen, Membrankupplungen für
hochtourige Maschinen, Sicherheitskupplungen. Drehelastische Kupplungen.
Prüfsysteme
Prüfstände für Entwicklung und Qualitätssicherung für die Fahrzeugindustrie,
für die Luftfahrtindustrie und Eisenbahntechnik.
Produkte und Leistungen
RENK Aktiengesellschaft
Gögginger Straße 73
86159 Augsburg
Telefon 0821.5700-0
Telefax 0821.5700-573
www.renk.eu
Ein Unternehmen der MAN Gruppe
Gesch
äft
sb
erich
t R
EN
K A
ktien
gesells
ch
aft
20
10
Geschäftsbericht
RENK Aktiengesellschaft2010
Innovative Power Transmission
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