unsere themen: aktuelles aus dem quartier die spuren der ... · ♣ 11.09.2013, 19.00 uhr...
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Unsere Themen:
♣ Aktuelles aus dem Quartier
♣ Bürgerbeteiligung und Vielfalt in der Unterstadt
♣ Baustellenlage
♣ Die Spuren der Wittelsbacher Quartierzeitung für die Unterstadt Juni - August 2013
Termine
Juni ♣ 21. – 29.06.2013
Internationale Schillertage, Nationaltheater Mannheim
♣ 26.6.2013, ca. 9.00 - 12.00 Uhr Sportfest der Maria-Montesso-ri-Schule am Luisenpark
♣ 26.06.2013, 17.00 – 19.00 Uhr „Quartiersplatz T 4“ Info- und Beteiligungsstand Zwischen S 4 und T 4
♣ 28. – 30.06.2013 Mannheimer Stadtfest Planken/Wasserturm
Juli
♣ 03.07.2013, 18.30 Uhr Quartierforum Unterstadt
♣ 04.07.2013, 17.00 - 19.00 Uhr „Quartiersplatz T 4“ Info- und Beteiligungsstand Zwischen S 4 und T 4
♣ 21.07.2013, 14.30 Uhr Queer in the City Stadtführung, Treffpunkt Frauenbuchladen Xanthippe T 3, 4, Eintritt: 10 €
♣ 22.07.2013, 19.00 Uhr Offene Redaktionssitzung, K 1, 7-13, EG
August
♣ 26.08.2013, 19.00 Uhr Offene Redaktionssitzung, K 1, 7-13, EG
September
♣ 11.09.2013, 19.00 Uhr Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch
Laufend
♣ Offene Galerie zwischen S4 und T 4
♣ Florenz genießen – fotogra-fische Reise durch die Stadt der Medici bis 28.07.2013, Café Prag
Editorial
sucht Fotos..
Fotos für den Wettbewerb können noch
bis 31.7.2013 per E-Mail zugesendet und
via Facebook-Seite des Quartiermanage-
ments Unterstadt betrachtet werden. Die
schönsten Fotos werden von unserer Re-
daktion ausgewählt und im Lameyer ab-
gedruckt. Einzige Bedingung: die Fotos
müssen in der Westlichen oder Östlichen
Unterstadt (für Ortsunkundige: das sind
die Quadrate ab Planken Richtung Neckar,
also E-K und P-U zwischen Ring und
Planken) aufgenommen worden sein.
Einen persönlichen Liebling kann man
außerdem bis 31.08.2013 via Facebook-
likes küren.
♣ Die Redaktion
Impressum Herausgeber: Mannheimer Quartiermanagement e.V. Quartiermanagement Unterstadt
V.i.S.d.P.: Dr. Esther Baumgärtner I K 1, 7-13 I 68159 Mannheim
Mitarbeiter_innen dieser Ausgabe: Esther Baumgärtner, Nikola Jung, Christian Kirchgässner, Detlef Möller, Marco Otto
Gastbeitrag: Till Riehm Fotos: Esther Baumgärtner, Marco Otto, Kerstin
Ruppenthal Leserbriefe und Geschichten senden Sie bitte an
esther.baumgaertner@mannheim.de oder postalisch an Quartiermanagement Unterstadt I K 1, 7-13 I 68159 Mannheim
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 25.08.2013 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben lediglich die Meinung der entsprechenden Autoren wieder.
Neues aus dem Quartier
Bezirksbeiräte des Bezirks Innenstadt/Jungbusch stellen sich vor
In der Vergangenheit hatten wir bereits
begonnen, Ihnen die 12 Innenstadtbezirks-
beiräte vorzustellen, die den Gemeinderat
und die Verwaltung in wichtigen Stadt-
teilangelegenheiten beraten. Wir setzen die
Reihe fort mit Michael Bachmann…
Michael
Bachmann
SPD
Alter: 40 Jahre
Beruf: Politikwissenschaftler
Mail: miguel.bachmann@gmx.de
Bezirksbeirat seit 2013
Warum wohnen Sie in der Innenstadt? Wegen der ethnischen und kulturellen
Vielfalt.
Zentrale Lage, gute Einkaufsmöglichkeiten.
Warum engagieren Sie sich politisch und welche Ziele haben Sie? Ich möchte Mannheim mitgestalten und
habe die Absicht, mich bei der übernächsten
Kommunalwahl zur Wahl zu stellen.
Welche Stärken hat die Innenstadt? Kulturelle Vielfalt, die sich unter anderem
bei den Geschäften widerspiegelt. Die Innen-
stadt ist sehr lebendig.
In welchen Bereichen muss die Innenstadt sich noch weiterentwickeln? Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche.
Schaffen einer Willkommenskultur insbe-
sondere für Einwanderer. Neues Konzept für
die Breite Straße.
In 10 Jahren ist die Mannheimer Innen-stadt… Teil der Kulturhauptstadt, Breite Straße eine
attraktive Meile.
Welches Projekt muss unbedingt schnell verwirklicht werden? Integration der Zuwanderer aus Südosteu-
ropa.
…und
Detlef Möller
SPD
Alter: 69 Jahre
Beruf: Richter a. D.
Mail: de.moeller@gmx.de
Bezirksbeirat seit Anfang 2013
Warum engagieren Sie sich politisch und welche Ziele haben Sie? „Es ist wichtiger im Kleinen zu handeln als im
Großen darüber zu reden“ (Willy Brandt)
Zur Verbesserung der Lebensqualität in der
Innenstadt setze ich mich in möglichst en-
gem Kontakt mit den Menschen ein.
Welche Stärken hat die Innenstadt? Kreativität und kulturelle Vielfalt auf hohem
Niveau.
In welchen Bereichen muss die Innenstadt sich noch weiterentwickeln? Sauberkeit, Aufenthaltsqualität für alle – vor
allem Jugendliche und Kinder – Verbes-
serung der Frischluftzufuhr
In 10 Jahren ist die Mannheimer Innen-stadt… verkehrsberuhigt mit viel Grün und die sau-
berste Großstadt von Baden-Württemberg.
Welches Projekt muss unbedingt schnell verwirklicht werden? Ziele des Kinder- und Jugendberichts ver-
wirklichen – also Verbesserung der Auf-
enthaltsqualität für diese Altersgruppe, Bür-
germitwirkung im Arbeitskreis EKI (Entwick-
lungskonzept Innenstadt) stärken, Ver-
schmutzung der Straßen und Plätze verhin-
dern, Lärmproblem lösen.
Straßenfest der Mannheimer Platte - Mannheim Business School unterstützt Bürgerinitiative
Um auf die Mannheimer Platte – ein Lokal
für Bedürftige in H 7, 26 – aufmerksam zu
machen, organisierten Studierende der
Mannheimer Business School am 17. April
ein Straßenfest. Die Gruppe der Student-
Innen absolviert ein berufsbegleitendes MBA
Studium. Innerhalb des Studiums begleitet
jeder Jahrgang ein soziales Projekt aus der
nahen Umgebung. Die Wahl für die Mann-
heimer Platte fiel innerhalb der Gruppe
relativ schnell, da man gehört hatte, dass
sich die Institution gerade in einer Um-
bruchphase befand und dringend Unter-
stützung gebrauchen konnte.
Im Rahmen des Freiwilligentages der
Metropolregion Rhein Neckar fand ein von
der Werbeagentur Oehlenheinz & Frey orga-
nisierter Workshop statt, an dem auch Ober-
bürgermeister Dr. Kurz teilnahm. Hier wurde
die Aufgabenstellung definiert und das
weitere Vorgehen geplant. Ziel des im
Rahmen des Workshops beschlossenen
Straßenfestes war es, die wertvolle Arbeit,
die dort geleistet wird, einer breiteren
Öffentlichkeit vorzustellen. Als weiteres Ziel
wollte man mit dem Straßenfest mehr
Menschen erreichen, die ein Interesse haben
könnten, sich ehrenamtlich innerhalb der
Platte zu engagieren. Der leichte aber
ständige Regen am Tag des Festes konnte
die Stimmung nicht eintrüben. Für die Kinder
aus der Nachbarschaft gab es einen Spiel-
parcours und für die musikalische Stim-
mungsaufhellung der Benefizveranstaltung
sorgten die Bands „Goldvogel“ und „The
Wipes“ aus Mannheim wie auch die „Base-
ment Group“ aus Heidelberg mit ihren
kostenlosen Auftritten. Für die MBA Stu-
denten war es eine wertvolle Erfahrung, mit
einer Welt konfrontiert zu werden, die sie so
zum Großteil in einer Stadt wie Mannheim
nicht erwartet hätten. Dass es tatsächlich
Menschen gibt, die sich über eine warme
Mahlzeit freuen oder wie an diesem Tag
über die Möglichkeit sich an einem
trockenen Ort bei Bratwurst und Kaffee vor
dem Regen in Sicherheit zu bringen und für
die nächste kalte Nacht zu stärken. Die
vielen ehrenamtlichen Helfer der Platte
freuten sich über die Wertschätzung und die
Aufmerksamkeit, die Ihnen und der Arbeit,
die sie jeden Tag leisten mit diesem Event
entgegengebracht wurde. Alles in allem war
es trotz des schlechten Wetters ein ge-
lungenes und fröhliches Fest, das dazu
beigetragen hat, verschiedene Welten zu
verbinden.
Die Mannheimer Platte hat zur Zeit an
drei Tagen der Woche geöffnet. Mittelfristig
soll ein Betrieb an 6 Tagen der Woche ge-
währleistet werden. Die Platte finanziert sich
über Spenden und bezieht die Essen
ebenfalls als Spende aus naheliegenden
Kantinen wie zum Beispiel der MVV.
Weitere Infos: www.mannheimer-platte.de
♣ Till Riehm, Mannheim Business School
In Sachen Sauberkeit unterwegs..
Verschiedene Initiativen, Vereine und Par-
teien waren bei der Putzwoche 2013
unterwegs. Die SPD nahm sich besonders der
verlängerten Jungbuschstraße vom Markt-
platz bis zum Swanseaplatz an und sorgte
hier für ein gepflegteres Aussehen.
Die SPD in Aktion
Besonders viel Engagement legte Herr
Yousaf mit seinem Team an den Tag. Dieser
war sogar zweimal unterwegs, einmal in der
Unterstadt und ebenso in der Neckarstadt-
West.
Herr Yousaf und sein Team
Die Arbeit hat sich dank eines unerwarteten
Preises für ihn sogar ganz besonders ge-
lohnt: Herr Yousaf gewann bei der zu-
sätzlichen Verlosung für TeilnehmerInnen
einen Rundflug über Mannheim.
Rund um das Quartier waren außer-
dem der Drogenverein Mannheim am
Neckarufer beim Museumsschiff und die
CDU am Schillerplatz tätig. Herzlichen Dank
an alle Helferinnen und Helfer und
Gratulation an die GewinnerInnen von
Verlosung und Wettbewerb.
♣ Esther Baumgärtner
Spuren der Wittelsbacher in der Unterstadt
Die Wittelsbacher sind in aller Munde in
diesen Tagen, schreiben wir 2013 doch das
Wittelsbacherjahr. Die Wittelsbacher sind
eine Familie aus dem Hochadel und re-
gierten über die Jahrhunderte verschiedene
Länder, darunter auch die Pfalzgrafschaft bei
Rhein. Durch Erbteilungen entstanden im-
mer wieder neue Familienzweige. Und selbst
hier bei uns in der Unterstadt haben sie
Spuren hinterlassen. Nicht nur als Bauherren
in der Oberstadt, wie z.B. dem Schloss oder
Palais Bretzenheim in A 2, sind sie in der
Stadt präsent. Es gibt sogar zwei Wittels-
bacher, die in der Unterstadt ihre letzte
Ruhestätte gefunden haben.
Im Jahre 1706 wurde der Grundstein
zur Lutherischen Kirche im Quadrat G4
gelegt und 1709 geweiht. In den Revo-
lutionskriegen (Mannheim wurde zerstört im
Jahre 1795) wurde sie beschädigt und
danach renoviert. Die Kirche wurde im 2.
Weltkrieg komplett zerstört und im Jahre
1956, genau 250 Jahre später, wurde der
Grundstein zur neuen Trinitatiskirche gelegt.
Geweiht wurde die Kirche 1959, auch wieder
250 Jahre später. Sie wurde in moderner
Form, im Stil des Brutalismus (franz. béton
brut „roher Beton“) wieder aufgebaut.
Diese Kirche ist die letzte Ruhestätte
von zwei Wittelsbacher Pfalzgrafen, die
beiden letzten, die lutherisch geblieben sind.
Ihre Gruft befindet sich unterhalb des Turms
und ist heute sehr einfach gestaltet. Es
waren dies die Pfalzgrafen Johann (1698-
1780) und sein ältester Sohn Johann Carl
Ludwig (1745-1789). Sie entstammen der
Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Ge-
lnhausen, welche heute als herzogliche Linie
in Bayern existiert. Der zweite Sohn Pfalzgraf
Wilhelm (1752-1837) konvertierte zum Ka-
tholizismus, da seine regierenden Verwand-
ten katholisch waren. Das zahlte sich aus,
1799 bekam er von Kurfürst Maximilian IV.
Joseph den Titel Herzog in Baiern verliehen,
übrigens erst König Ludwig I. verfügte, dass
man Bayern mit „Y“ schreibt. Aus dieser Linie
stammt auch die berühmte „Sisi“, die
Kaiserin Elisabeth von Österreich. Pfalzgraf
Johann ist also der Ururgroßvater von „Sisi“.
Leider gibt es keine Hinweistafel am
Kirchturm, so dass selbst viele Mannheimer-
Innen nichts davon wissen.
Ebenso gibt es in der Konkordienkirche
in R2 die Grablege der Luise von Degenfeld
(1634-1677), der 2. „nicht standesgemäßen“
Ehefrau von Kurfürst Karl I. Ludwig. Sie
stammte aus dem Niederadel und so waren
die Kinder dieser Ehe nicht erbberechtigt.
Luise starb bei ihrer 14. Schwangerschaft.
Der Sarg ist aufwendiger gestaltet, als die
beiden der Trinitatiskirche.
Auf dem Quadrat R2 wurde 1685 der
Grundstein zu einer Doppelkirche gelegt, mit
deutschen und französisch-wallonischen Teil,
verbunden durch einen Turm in der Mitte
(Mannheimer Symmetrie). Diese Refor-
mierte Kirche wird 1688 geweiht und 1689
im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Fran-
zosen gesprengt. 1706 beginnt der Wie-
deraufbau, 1717 wird der deutsch-refor-
mierte Teil eingeweiht, der französisch-
wallonische Teil erst 1739. 1795 in den
Revolutionskriegen werden Stadt und Kirche
von den Österreichern in Brand geschossen.
Der wallonische Teil wurde nicht wieder
aufgebaut, dort befindet sich heute die
Mozartschule.
Der deutsche Teil wurde 1800 geweiht.
1821 gab es die Kirchenunion zwischen
Lutheranern und Reformierten zur Ev-
angelischen Kirche in Baden und somit wur-
de die Trennung überwunden. Die Turm-
spitze der Konkordienkirche war mit einem
pyramidenförmigen Dach bekrönt. Die Wet-
terfahne verkündet, dass der neobarocke
Turmaufbau von 1893 stammt. Den 2. Welt-
krieg hat der Turm als einziger Gebäudeteil
auf dem Quadrat R2 fast unbeschadet
überstanden. Bei einer Turmbesteigung kann
man innen die verschiedenen Bauphasen
erkennen und den Ausblick auf die Stadt
genießen.Beide Grablegen können bei
besonderen Themenführungen erkundet
werden.
Für Neugierige: Gelegenheit den Turm
zu besteigen gibt es bei besonderen Veran-
staltungen, wie z.B. den Tag des offenen
Denkmals im September. Weitere Infor-
mationen zur Anmeldung zu Stadtführungen
finden Sie beispielweise unter Tel. 0621/
293-8700,
www.tourist-mannheim.de, oder unter
www.mannheimerstadtführungen.de,
Tel. 06322/68434.
♣ Marco Otto
Grablege der Wittelsbacher Pfalzgrafen
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bitte das Quartiermanagement Unterstadt, Tel 0621 293 34 76.
Bürgerbeteiligung in der Innenstadt
Seit den 1960er Jahren befindet sich die
Bundesrepublik Deutschland auf dem Weg
von einer rein repräsentativen Demokratie
zu einer Demokratie mit vielfältigen direkt-
demokratischen, partizipativen und dialo-
gischen Elementen. Auch in Mannheim hat
sich eine solche Entwicklung vollzogen, so
dass Maßnahmen zur Einbindung der Bür-
ger/innen in den politisch-administrativen
Prozess heute zur Normalität des kommu-
nalpolitischen Alltags gehören. Nicht zuletzt
in der Mannheimer Innenstadt besteht ein
hoher Bedarf an Bürgerbeteiligung. Hier lebt
eine große Zahl von Menschen (rd. 25.000
Personen) auf relativ engem Raum zusam-
men. Darüber hinaus führen unterschied-
liche Nutzungsansprüche, die sich aus dem
Zusammentreffen von Wohnen, Arbeiten,
Konsum und Freizeitgestaltung in der Innen-
stadt ergeben, zu besonderen Belastungs-
und Konfliktsituationen. Vor diesem Hinter-
grund ermöglicht es Bürgerbeteiligung, mit
den Innenstadtbewohner/innen gemeinsam
Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten und die
Lebensqualität vor Ort zu sichern.
Die Mannheimer Innenstadt verfügt
seit vielen Jahren über zwei feste Ein-
richtungen zur Mitwirkung ihrer Bür-
ger/innen an der Entwicklung ihres Stadt-
teils. Insbesondere im Zusammenhang mit
dem Quartiermanagement Östliche Unter-
stadt fanden in den letzten Jahren vielfältige
Aktivitäten der Bürgerbeteiligung statt –
angefangen bei den regelmäßigen Treffen
des Quartiergremiums über Beteiligungs-
prozesse zur Gestaltung des Herschelplatzes
oder des Internationalen Gartens U5 bis hin
zur Einrichtung der AG T4/T5, die seither die
städtischen Aktivitäten zur Neunutzung des
Geländes der ehemaligen Sickingerschule
begleitet. Seit Sommer 2012 besteht nun das
auf die Westliche Unterstadt ausgeweitete
Quartiermanagement Unterstadt, das diese
Tradition für mindestens 4 Jahre fortführen
kann. Darüber hinaus hat sich im Rahmen
des Arbeitskreises Forum Innenstadt/Jung-
busch eine Form der kontinuierlichen Bür-
gerbeteiligung etabliert, die sich mit Themen
befasst, die die gesamte Innenstadt be-
treffen. Einen Höhepunkt seiner Arbeit er-
lebte der Arbeitskreis, als im Oktober 2006
der Prozess zur Erstellung des „Entwick-
lungskonzepts Innenstadt/Jungbusch” (kurz
EKI) mit umfangreicher Einbindung der Bür-
ger/innen startete. In diesem Rahmen fan-
den zahlreiche öffentliche Diskussionsver-
anstaltungen und Ortsbegehungen statt. Aus
dem Prozess entstanden zahlreiche Projekt-
planungen vom Zugang zum Neckar bis zur
Gestaltung des Boulevards Kaiserring, die
nun peu à peu realisiert werden. Der
Arbeitskreis, der im Jahr 2011 in AK EKI
umbenannt wurde, ist mittlerweile zum
normalen Alltagsgeschäft zurückgekehrt.
Sitzung des AK EKI im April 2013
Doch auch dieses Alltagsgeschäft bleibt
eine Herausforderung für eine effektive Bür-
gerbeteiligung, die mal mehr mal weniger
gut gelingt. So gilt es zum einen, die sich oft
über viele Jahre hinziehende Realisierung
der EKI-Projekte zu begleiten. Auch hier sind
die Bürger/innen mit ihren spezifischen
Kenntnissen der örtlichen Besonderheiten
und Bedarfslagen gefragt. Außerdem fördert
die Projektrealisierung unvermeidlich Inter-
essenkonflikte zu Tage, die in dialogischen
Verfahren zu Kompromissen geführt werden
müssen. Darüber hinaus bestehen in der
Innenstadt zahlreiche weitere Probleme, die
im EKI unbehandelt bleiben, wie etwa die
Aufheizung der Innenstadt oder die Kumu-
lation von Großbaustellen. Von aktueller
Relevanz ist auch die Mitwirkung bei der
Lärmminderungsplanung der Stadt Mann-
heim, um so den Verkehrslärm in der In-
nenstadt zu reduzieren. Angesichts dieser komplexen Problem-
struktur wird von Seiten der Bürger/innen
eine intensivierte Zusammenarbeit mit der
Verwaltung im AK EKI, insbesondere in
themenbezogenen Unterarbeitskreisen, ge-
wünscht. An die Mitarbeiter/innen der Stadt
Mannheim, die diese Beteiligungsprozesse
organisieren und moderieren, sind damit
weiterhin hohe Anforderungen gestellt. Sie
müssen nicht nur mit den zahlreichen Bür-
ger/innen, die sich bisher mit großem En-
gagement in die Entwicklung ihres Stadtteils
einbringen, eine nachhaltige Kooperation
pflegen. Sie haben auch die Interessen
partizipationsfernerer Gruppen im Blick zu
behalten und Interessenausgleiche mit
sonstigen Akteuren herzustellen. Für eine
gelingende Beteiligungspraxis bedarf es so nicht zuletzt ausreichender personeller,
zeitlicher und finanzieller Ressourcen, die
von Politik und Verwaltung zur Verfügung
gestellt werden müssen.
Moderne kommunale Demokratie mit
einer entwickelten Bürgerbeteiligung ist we-
der Selbstzweck noch Wunschkonzert. Sie ist
für alle Beteiligten anspruchsvoll und ge-
legentlich auch kostenintensiv. Sie bietet
aber auch eine einzigartige Chance, ge-
meinsam eine Umwelt mit hoher Lebens-
und Aufenthaltsqualität zu gestalten.
♣ Nikola Jung
Ghettos in Mannheim?
In unserer Westlichen und Östlichen Unter-
stadt wohnen rund 18000 Menschen, wovon
rund 63% einen Migrationshintergrund ha-
ben. Schwere Konflikte gibt es nicht.
Weshalb ist das so? Weshalb gehen wir so
gelassen mit so viel Fremdheit um? Es ist
also nicht wie so oft nur nach den Pro-
blemen der Integration zu fragen.
Wir sind inzwischen eine Einwander-
ungsgesellschaft und da sind sogenannte
ethnische Kolonien wie in den beiden Unter-
städten von den Zuwanderern erwünscht.
Das hat ganz praktische Gründe. Dort finden
die Zuwanderer die Informationen und Netz-
werke zu ihrer Orientierung, um sich in
einem für sie fremden Land zurecht zu fin-
den – also ein ganz normaler und wün-
schenswerter Vorgang.
Gleichwohl wird oft verlangt, diese
ethnischen Kolonien zu vermeiden und eine
Durchmischung mit der Mehrheitsbevölker-
ung zu fordern. Das geschieht unter an-
derem mit dem Argument, nur so werde
gegenseitige Toleranz gefördert.
Dem gegenüber wird behauptet, es
entstünden bei einer Nachbarschaft von
Mehrheitsgesellschaft und Menschen mit
Migrationshintergrund viele Reibungsflächen
etwa aufgrund unterschiedlicher Rollenver-
ständnisse bezüglich Frauen und Kinderer-
ziehung. Konflikte seien daher nicht zu ver-
meiden.
Letztlich ist es empirisch unbegründet
und eine gefährliche Dramatisierung von
einem Ghetto oder einer Parallelgesellschaft
zu sprechen. Das liegt daran, dass ein eth-
nisch geprägtes Viertel gemäß der inter-
nationalen vergleichenden Forschung erst
gegeben ist bei dem Anteil einer Ethnie von
zumindest 40%. Genau das ist jedoch in der
westlichen und östlichen Unterstadt nicht
der Fall. Die größte dort lebende Ethnie sind
mit etwa 40% Deutsche, dann folgen mit
knapp 18% Menschen mit türkischem Migra-
tionshintergrund und danach unterschied-
liche ethnische Minderheiten. Insgesamt gibt
es solche Minderheiten aus 140 Nationen.
Diese Grenze von 40% wird übrigens in
keiner deutschen Stadt überschritten. Ethn-
isch gemischte Viertel sind daher nicht nur in
Mannheim sondern in Deutschland ins-
gesamt das Übliche.
Die Unterstadt ist bunt: Besonders beim Sommertagszug
Entscheidend ist somit nicht die Frage nach
der Höhe des Anteils von Menschen mit Mi-
grationshintergrund in einem Stadtteil son-
dern die Verhinderung dessen Stigmati-
sierung durch die Behauptung, es sei dort
gefährlich und konfliktträchtig.
In diesem Zusammenhang kann er-
innert werden an die im letzten Jahr in
Mannheim durchgeführte Umfrage nach
dem Sicherheitsgefühl der Mannheimer Bür-
ger*Innen in ihrer Stadt bezogen auf ein-
zelne Stadtteile. So halten z.B. sehr viele
außerhalb des Jungbusch wohnende Men-
schen diesen für sehr unsicher. Dazu im
Gegensatz steht der tatsächliche Umfang
von Straftaten. Und auch die Bewoh-
ner*Innen des Jungbusch halten ihren Stadt-
teil für weitaus weniger unsicher.
Die Folge einer solchen Stigmatisierung
ist der Wegzug etwa von erfolgreichen Be-
wohnern, dass also die deutschen und mi-
grantischen Verlierer der Gesellschaft zurück
bleiben und sich überdies der Anteil von
Kindern aus bildungsfernen Familien erhöht.
Durch eine solche Stigmatisierung würde
also genau das eintreten, wovor diese
eigentlich nur warnen will – der klassische
Fall einer sich selbst erfüllenden Prophe-
zeiung. Neben dieser zu verhindernden
Stigmatisierung gibt es allerdings auch
tatsächliche Probleme wie nicht genügende
Sauberkeit und übermäßiger Lärm in
unseren Unterstädten. Gleichfalls wichtig ist
die Schaffung von mehr erschwinglichem
Wohnraum in allen Teilen der Stadt. Nur so
kann verhindert werden, dass aus fin-
anziellen Gründen ein Zwang entsteht, in
einem Stadtviertel zu bleiben, so dass letz-
tlich nur noch die Verlierer der Gesellschaft
dieses prägen.
Deutlich wird: nicht die Zuwanderung ist
das Problem eines Stadtviertels sondern
dessen Lebensqualität.
♣ Detlef Möller
Leben in der Baustelle
Neues von den Baustellen: Lang ersehnter Baubeginn in T 1 und der piepsende Maschinenpark auf Q 6 /Q 7 Die Mannheimer Innenstadt hat eine neue
Baustelle. Trotz der Belastungen, die eine
Baumaßnahme für die Anlieger mit sich
bringt, herrscht bei diesen allerdings Er-
leichterung vor. Zum einen soll spätestens
im kommenden Frühjahr Eröffnung gefeiert
werden – die Bauphase ist also trotz der
Herausforderungen, die sich durch die Ar-
beiten in Mannheims ältestem Kaufhaus für
Fachleute ergeben, überschaubar. Zum an-
deren sind AnwohnerInnen und Gewer-
betreibende froh, dass es im ehemaligen
Prinzhaus nach langen Verhandlungen end-
lich weiter geht.
Neben der französischen Sportartikel-
Kette Decathlon wird der Diskothekenbe-
treiber NPC einziehen. Auf der Veranstaltung
für Anlieger um T 1 geben Josef Krah, Leiter
des Fachbereichs Baurecht und Denkmal-
schutz und der verantwortliche Architekt
Rolf Götz aber Entwarnung: geplant sei eine
hochwertige Diskothek mit einem Ein-
trittsalter ab 21 Jahre. Die geplante LED-
Wand soll des Gebäude zur Breiten Straße
hin optisch attraktivieren. Auch hier hatte
man bei allen Überlegungen aber auch die
Bedürfnisse der Anlieger im Blick: die
Beleuchtung soll nur zur Eigenwerbung
während der Geschäftszeiten verwendet
werden. Insgesamt wird das Projekt auch
von Lutz Pauels, dem Vorsitzenden der Wer-
begemeinschaft City als der lange erwartete
Frequenzbringer in T 1 und als ein absoluter
Gewinn für die Breite Straße eingestuft.
Mit dem Ende der Abrissarbeiten hätte
auch auf der größten innerstädtischen Bau-
stelle auf Q 6/Q 7 zumindest ein gewisses
Maß an Ruhe einkehren können, wären da
nicht die als lautes „Piepsen“ beschriebenen
Warntöne der Baufahrzeuge, die derzeit das
größte Ärgernis von AnwohnerInnen dar-
stellen. Hierzu möchte die Stadt Mannheim
erfreulicherweise mit der Berufsgenossen-
schaft, die diese Signale vorschreibt, in
Gespräche eintreten. Das dürfte keine leich-
te Aufgabe werden. Dafür drücken wir der
Verwaltung und natürlich ganz besonders
den Anliegern die Daumen.
Wer sich die Baustelle mal „von oben“
ansehen möchte: die Firma Diringer + Schei-
del hat inzwischen zwischen Q 5 und Q 6
einen Container eingerichtet, der dies er-
möglicht.
♣ Esther Baumgärtner
Wichtige Ansprechpartner zum Thema Baustellen: Städtische Service-Nummer: 115
Städtische Service-Mail: 115@mannheim.de
Weitere Informationen zum Thema Q 6/Q 7 finden Sie außerdem hier: Informationsseite der Fa. Diringer + Scheidel: http://www.q6q7.de/presse.html
Informationsseite der Bürgerinitiative Östliche Unterstadt: http://www.chaos-im-quadrat.de/ Bürgerinformationssystem Q 6/Q 7 der Fa. D+S: Tel. 0621/8607-676 (Herr Geschwill).
Bürozeiten sind Montag 10.00 – 13.00 Uhr und Mittwoch 15.00 – 18.00 Uhr in R 6, 2
Meine Unterstadt
Neues aus dem Quartiermanagement – Quartierforum und Ge-staltung Quartiersplatz
Wie soll sich die Unterstadt in den nächsten
Jahren entwickeln? Welche Themen sind
wichtig, welche Ideen dazu haben die Be-
wohnerInnen? Im Quartierforum Unterstadt
wollen wir beim gemütlichen Beisammen-
sein mit Büffet und Getränken an ver-
schiedenen Thementischen Ziele und Stra-
tegien entwickeln. Behandeln werden wir
dabei insbesondere die Themen Handel/
Gewerbe, Wohnumfeld, Bildung/Soziales,
Zusammenleben/Dialog und Kunst/ Kultur.
Auf Wunsch können auch weitere Tische
eingerichtet werden. Alle BewohnerInnen
der Unterstadt sind dazu herzlich ein-
geladen. Ihre Mitwirkung ist auch bei zwei
Informations- und Beteiligungsständen ge-
fragt. Diese werden vor Ort – am 26.06.2013
und am 04.07.2013 jeweils von 17.00 -
19.00 Uhr zwischen T 4 und T 5 – über die
aktuelle Planung des Quartiersplatzes infor-
mieren. Außerdem möchten wir von Ihnen
wissen: Was möchten Sie auf dem Quar-
tiersplatz gerne machen? Wie sollte er dazu
gestaltet sein? Dazu möchte das Quartier-
management Unterstadt in Kooperation mit
AG T 4/T 5 und Stadt Mannheim Ihre
Vorschläge und Ideen erfragen. Diese sollen
dann ausgewertet werden und soweit
möglich in die konkrete Umsetzung
miteinfließen. Um die voraussichtlichen
Grenzen des Quartiersplatzes kenntlich zu
machen, wird auf dem Gelände der spätere
Platz mit Flatterband abgesteckt.
Außerdem können Sie Ihre Ideen auch
auf unserem Flyer verewigen und in den
Briefkasten der Offenen Galerie zwischen S 4
und T 4 einwerfen. Ihre Werke können dabei
auch zum Teil der Ausstellung von KulturKlub
Mittelpunkt und Quartiermanagement Un-
terstadt werden.
Informations- und Beteiligungsstand zum Thema Quartiersplatz 26.06.2013 + 04.07.2013, 17.00 – 19.00 Uhr,
Fußweg zwischen T 4/S 4
Keine Zeit, zu den Terminen persönlich zu
kommen? Unter
www.mannheim.de/forum/quartiersplatz-t4
können Sie sich dennoch beteiligen.
Quartierforum Unterstadt 03.07.2013, 18.30 – 21.00 Uhr
Aula der Gothein-Schule in U 2
Außerdem..
Der Verein Internationaler Garten Östliche
Unterstadt e. V. hat sich gegründet, um das
ehemalige Brachgelände auf U 5 als natur-
nahen Spielraum für Kinder und als gemein-
schaftsstiftenden Ort zum Gärtnern weiter
zu erhalten. Neue Mitglieder sind herzlich
willkommen, Interessierte können sich an
das Quartiermanagement Unterstadt wen-
den.
Internationaler Garten U 5
♣
Noch in Gründung befindet sich der Ge-
werbeverein OMMA (Ortsverein Marktplatz
Mannheim), der sich in der gemeinsamen
Sitzung von Quartiergremium und Stadtteil-
konferenz im April vorgestellt hat.
♣
Der Oberbürgermeister im Quartier
Bei der Meile der Religionen Anfang Mai, die
von Juden/Jüdinnen, ChristInnen und Mus-
limInnen gemeinsam begangen wurde, ha-
ben auch dieses Jahr wieder viele Mann-
heimer Gemeinden mitgefeiert. Auch Ober-
bürgermeister Dr. Peter Kurz war bei dieser
Gelegenheit zu Besuch in der Unterstadt.
Übrigens... Den Lameyer und weitere Infos
finden Sie auch auf der Homepage der Stadt
Mannheim oder bei Facebook jeweils unter
dem Stichwort Quartiermanagement Unter-
stadt
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