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Post on 18-Sep-2018
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Juni | 2018
Walliser Fussball-Export
Nach über 100 Spielen in der Bundesliga schnuppert Trainer Martin Schmidt Heimatluft. Im Gepäck: mindestens drei Bücher, eine neue
Sicht auf die Schweiz und die Vorfreude auf die Fussball-WM.
Zürcher Weintradition Eine Reise durch die Weinberge am rechten Zürichseeufer
Unbekannte Heimat Einmal mit dem Velo durch die ganze Schweiz
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«via» gibt es auch als Hörversion und es kann als DAISY-Hör- zeitschrift bei der SBS, Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte, bestellt werden.sbs.ch
Impressum
Inhalt
22 Velojahr 2018Das Jahr 2018 steht ganz im Zeichen des Zweirads. Ob eine Fahrt auf Schweizer Alpenpässen, die Bike World Championship oder eine gemütliche Tour am See: Wir verraten Ihnen, wo es sich lohnt, in den Sattel zu steigen.
Herausgegeben von der SBB, Kommunikation, in Zusammenarbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ). Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch | Redaktionsrat SBB / VöV Roger Baumann, Gerry Flückiger, Pascal Lorenzini, Rahel Meile, Oliver Schörlin | Realisation Infel AG, Redaktion: Gaston Haas (Chefredaktor), Simona Marty | Gestaltung: Peter Kruppa (Art Director), Beni Spirig (Editorial Design) | Se-kretariat / Redaktionsassistenz: Saskia Schori | Titelbild: Raffael Waldner | Redaktions- adresse Infel AG, Redaktion «via», Postfach, 8021 Zürich, T 044 299 41 41, E-Mail redaktion@via.ch | Übersetzung UGZ, Übersetzer Gruppe Zürich GmbH | Korrektorat Lektorama, Zürich |«via»-Abonnemente und Adressänderungen Infel AG, Postfach, 8021 Zürich, T 044 299 41 41, E-Mail abo@via.ch Abonnements-preise Schweiz: CHF 35.– (10 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 68.–(20 Ausgaben / 2 Jahre); Ausland: CHF 45.– (10 Ausgaben/1 Jahr), CHF 87.–(20 Ausgaben/2 Jahre) | Anzeigenmarketing /Anzeigenverwaltung Infel AG, Militärstrasse 36, 8004 Zürich, T 044 299 41 41 | Druck Stark Druck GmbH + Co. KG, D-75181 Pforzheim | ISSN: 1422-6499
28 Steile KarriereGeboren ist er in Naters VS, gelernt hat er Automechaniker, heute ist er Profi- Fussballtrainer. Im Interview spricht Martin Schmidt über entspannende Zugreisen, Biberli und Rivella und warum er weder «Tor!» noch «Goal!» schreit.
12 Tour durch die ganze SchweizReto Fehr hat während vier Monaten alle Gemeinden der Schweiz besucht. In 95 Etappen legte der watson-Journalist fast 11 000 Kilometer mit dem Velo zurück. Im «via» erzählt er, was ihn zu dieser sportlichen Leistung bewogen hat.
4Zug verpassen in …
5 Aufgefallen
6Panorama: Landluft 19Top Ten 20 Knacknuss
21Besser wissen 26Delikatessen 36 Erfahren & profitieren
38Rätsel
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22
12
32 Zürcher WeintraditionReben dominierten einst das rechte Zürichseeufer. Heute gibt es dort noch 30 Winzer. «via» war zu Besuch bei Marcus Schneider, der in der fünften Generation in Meilen Wein anbaut.
32
IndustriepfadDie Textilindustrie feierte in der Region ihre Hochblüte, der Aabach trieb die mechanisierten Webstühle an, und 1856 fuhr die erste Eisenbahn nach Uster. Wussten Sie, dass in Uster einst sogar Autos produziert wurden? Diese Entwicklung thematisiert der Lehrpfad zwischen Uster und Bauma. Rund 30 Kilometer Wanderwege verbinden die Sehenswürdigkeiten. Ab Bauma fährt übrigens bis Oktober an jeweils zwei Sonntagen im Monat eine echte Dampfbahn aus der Zeit um 1900. Unbe-dingt rechtzeitig reservieren! zuerioberland-tourismus.ch dvzo.ch
Zum HutAn der Bahnhofstrasse 18 liegt das Café «Zum Hut» mit Weinbar. Der Schweizer Heimatschutz hat das Lokal einst zu einem der schönsten Cafés der Schweiz gekürt. Die Küche ist «radikal saisonal und frisch», das Gemüse bio. Abends stehen Konzerte auf dem Programm.zum-hut.ch
GreifenseeSpazieren, joggen, schwimmen – oder ganz einfach sein: Der Greifensee ist der zweitgrösste See im Kanton. Aber im Gegen-satz zum grossen Bruder auf der anderen Seite des Pfannenstiels hat hier weitgehend noch die Natur das Sagen. Vier Seebäder machen die Sommertage zum Erlebnis. Das Seebad Furren ist sogar gratis.greifensee-stiftung.ch
4
Zug verpassen in …
Ganz schön vielfältigDie Region um Uster war einst Epizentrum der Industrialisierung in der Schweiz. Heute lässt
es die drittgrösste Stadt im Kanton Zürich etwas ruhiger angehen.
Uster
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AUSSERDEM Swissjazzorama Das Swissjazzorama ist das Gedächtnis des Jazz in der Schweiz, das Jazzmuseum schlechthin. Was immer in den vergangenen 100 Jahren an konservierten Tönen, Bildern, Büchern, Dokumenten, ja gar Instrumenten und Abspielgerä-ten spannend war: Es findet sich im Archiv des Swissjazzo-rama an der Ackerstrasse 45 in Uster. swissjazzorama.ch
Aufgefallen
Nauman provoziert mit NeonkunstEr ist einer der einflussreichsten Künstler unserer Zeit: Bruce Nauman. Das
Schaulager in Münchenstein bei Basel zeigt das Schaffen des US-Ameri-
kaners in einer umfassenden Retrospektive. In Zusammenarbeit mit dem
Museum of Modern Art, New York, zeigt die Ausstellung «Disappearing
Acts» Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen aus
allen Schaffens perioden des Künstlers von den 1960er-Jahren bis heute. Bis 24. August 2018 kmw.ch
... schaut das Landesmuseum Zürich in seiner Ausstellung «Was isst die Schweiz?» in die Kochtöpfe von Herrn und Frau Schweizer. Aus unter-
schiedlicher Perspektive werden die vielfältigen Facetten unserer Esskultur
beleuchtet. Denn längst ist Essen mehr als blosse Nahrungsaufnahme.
Essen ist Kunst, Kultur, Sozialgeschichte und Zukunftsforschung zugleich. Bis 23. September 2018 sbb.ch/landesmuseum
Ist gut nicht gut genug? Warum fordern wir so viel von uns? Das Vögele Kultur Zentrum nimmt sich
mit der Ausstellung zum Thema Selbstoptimierung eines hochaktuellen
Themas an. Ob am Arbeitsplatz, bei der Partnerwahl, der Freizeitgestal-
tung oder der eigenen körperlichen und geistigen Fitness: Die Aufforde-
rung, in allen Lebensbereichen das Optimum aus sich herauszuholen, ist
allgegenwärtig. Doch ist in einer Zeit, in der alles möglich scheint, gut
nicht auch mal gut genug? Die Ausstellung zum Thema Selbstoptimierung
im Vögele Kultur Zentrum sucht nach Antworten.
Bis 30. September 2018 voegelekultur.ch
100 Jahre Ferdinand HodlerVor 100 Jahren starb der Schweizer Maler Ferdinand Hodler. Zu seinen
Ehren realisieren die Musées d’art et d’histoire de Genève (MAH) zusam-
men mit dem Kunstmuseum Bern unter dem Titel «Hodler/Parallélisme»
eine grosse Retrospektive. Mit fast 150 Gemälden, rund 200 Skizzen und
weiteren Zeichnungen und Grafiken besitzen sie eine der grössten
Hodler-Sammlungen.
Bis zum 19. August 2018 im Musée Rath in Genf und ab September 2018 im Kunstmuseum in Bern
Juni | 2018
Gesagt.
«Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit.»
Mark Twain (1835–1910)
Übrigens …
Foto
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Panorama: Landluft
6666
Wenn Bäuerinnen anpacken
6
Iris Hauschild, Reitpädagogin, Autodidaktin, Val Müstair GRIris Hauschild träumte schon als Mädchen von einem Leben auf einem Hof. 32 Jahre nachdem sie als Kind aus dem Val Müstair weggegangen war und im Unterengadin die Rudolf-Steiner-Schule besucht hatte, zog es die heute 44-Jährige wieder zurück zu ihren Wurzeln. Heute wohnt Iris Hauschild mit ihrem Ehemann und den vier Söhnen im Elternhaus in Sta. Maria und betreibt dort eine Reitschule. «Das Pferd kann dem Men-
schen so viel zurückspiegeln, das ist sehr beeindruckend!»
Kühe melken, Pferde füttern, Stall ausmisten: Der Journalistin Daniela Schwegler und dem Fotografen Stephan Bösch gelang mit ihrem
Buch «Landluft» eine stimmungsvolle Porträtserie über zwölf aussergewöhnliche Frauen. Fünf von ihnen stellen wir im «via» vor.
Panorama: Landluft
Juni | 20187
‹Manchmal beschleicht mich das Gefühl, wir
seien am Verblöden: Die Menschen konsumieren
und starren in ihre Gerätchen. Vielleicht
täten ein bisschen mehr Ruhe und
Bewusstsein gut.›Iris Hauschild
Panorama: Landluft
Edith Freidig, Sekretärin, Fotografin und Filmerin, Lenk im Simmental BEÜber 50 Jahre wohnte Edith Freidig auf ihrem rund 400 Jahre alten Hof «Ufem Bühl» in Lenk im Simmental. Trotz der Abgeschiedenheit der Berge, die Bergbäuerin hat in ihrem Leben die ganze Welt bereist: Ob Japan, Iran, Jemen, Indien, Kenia oder Marokko – Ehemann Werner und eine Schmalfilmkamera haben sie immer begleitet. Aus dem Filmmaterial entstand später gar ein Dokumentarfilm. Edith Freidig ist 2017 nach Erschei-
nen des Buchs verstorben.
‹Ich hatte eine schöne Kindheit, obschon meine Eltern streng waren. Sie haben uns viel, viel, viel an Weis-heit mitgegeben für den Lebenszyklus.›Edith Freidig
8
9Juni | 2018
Sandra Böhm, Lehre in biodynamischer Landwirtschaft, Primarlehrerin, Schwendi bei Heiden AR Die sechsköpfige Familie Böhm ist in der Schwendihalde zu Hause, einem rund 300 Jahre alten Hof in Schwendi bei Heiden. Hier zwischen den Appenzeller Hügeln baut Sandra mit ihrem Ehemann Stefan in Handarbeit Biogemüse an. «Wenn man so klein ist wie wir mit unseren drei Hektar und trotzdem von der Landwirtschaft leben will, dann geht’s nur mit Gemüse.» Dabei hatte Sandra Böhm lange nichts mit Landwirtschaft zu tun. Aufgewachsen in einer Lehrerfamilie, übte sie diesen Beruf selbst zwei Jahre lang aus. In ihrem Hof hat sie heute ihre Erfüllung gefunden: «Weil das,
was wir machen, wirklich genau das ist, was ich will.»
‹Mittlerweile läuft es gut auf dem Betrieb.
Wir machen wirklich fast alles von Hand: Setzlinge einsetzen,
jäten, pflücken. Das macht sonst keiner
mehr.›Sandra Böhm
Panorama: Landluft
10
Panorama: Landluft
Doris Martinali, Landwirtin, Valle di Blenio TIDoris Martinali aus dem Tessiner Bleniotal ist erst 18 Jahre alt – trotzdem weiss die junge Bergbäuerin schon genau, was sie will. Vor einem Jahr hat sie die Lehre als Landwirtin am Strickhof in Zürich abgeschlossen, seither unterstützt sie ihre Eltern auf dem Hof in Largario. Auch wenn ihr die Rückkehr ins Tessin anfänglich schwergefallen ist, heute ist für Doris Martinali klar: «Ohne Hof könnte ich nicht leben. Es ist schön, etwas
Eigenes aufzubauen.»
‹Ich finde, dass das Bauern auch mit ethi-schen Ansprüchen zu tun hat. Mit Respekt
für die Tiere, für die Natur und für das
Land, von dem wir leben.›
Doris Martinali
Das Buch
Zwölf Frauen zwischen 18 und 87 Jahren erzählen von ihrem Leben auf dem Bergbauernhof. Sie schildern Träume, die geplatzt, und solche, die wahr geworden sind, die Liebe zu den Tieren und die Sorgen ums liebe Geld, wie man als Bäuerin eine Familie über Wasser hält und warum das alles mit Aussteigen überhaupt nichts zu tun hat.
«Landluft» Rotpunktverlag Gebunden, 256 Seiten ISBN 978-3-85869-752-3 39 Franken
Panorama: Landluft
Esther Müller, Landwirtin, Gynäkologin, Jägerin, Ramiswil SOEin schwerer Schicksalsschlag führte Esther Müller auf den Archehof «Uf em Bode» inmitten der Solothurner Jurakette. Nach dem Suizid ihres Mannes fand die 57-jährige Gynäkologin bei der Arbeit mit Tieren und in der Natur wieder Halt im Leben. Heute ist Esther Müller vier Tage auf dem Archehof im Einsatz, drei Tage die Woche arbeitet sie als Frauenärztin in der eigenen gynäkologischen Praxis in Sissach. «Ich hatte schon immer zwei Seelen in meiner Brust: die der Naturfrau und die des Luxusweibchens. Heute weiss ich, dass das Heilige in
mir selber liegt.»
‹Hier habe ich wieder zu mir und meinen Wurzeln gefunden – dank der Einsamkeit und der Arbeit mit den Tieren und weil mir das alles vor Augen geführt hat, dass es ein Morgen gibt und dass nach dem Regen wieder die Sonnescheint.›Esther Müller
Juni | 201811
Reisen Schweiz: Tour dur d’Schwiiz
12
Oben: Aufstieg nach Isenthal mit Blick auf den Vierwaldstättersee (77. Etappe). Unten: Strasse von
Gletsch hoch zur Grimsel auf 2164 Meter (22. Etappe).
In 95
Reisen Schweiz: Tour dur d’Schwiiz
Juni | 201813
Reto Fehr besuchte alle Gemeinden der Schweiz. Der watson-Journalist strampelte dafür auf seiner «Tour
dur d’Schwiiz» mit dem Velo in 95 Etappen während vier Monaten fast 11 000 Kilometer ab. Im «via»
spricht er über seine Motivation und erzählt, wie die Schweiz auf unterschiedliche Arten endet.
In 95Etappen
Heimat
durch dieunbekannte
Text und Bilder: Reto Fehr
14
Es gibt so viele schöne Flecken in der Schweiz. Zu viele fast, möchte man meinen. Denn wer kann schon von sich sagen: Ich war schon überall. Die Heimat liegt meist zu nah und wir den-ken: Da gehe ich dann sicher mal noch hin. Lieber schweifen wir in die Ferne. Bei mir war das lange Zeit extrem. Ich habe mitt-lerweile über 80 Länder bereist. Ich besuchte Kap-stadt, Buenos Aires und Chongching. War aber nie wirklich in Genf, Solothurn oder Aarau. Ich stand schon auf dem Kilimandscharo, dem Mount Bromo in Indonesien, dem Villarrica-Vulkan in Chile oder dem Carrantuohill, dem höchsten Berg Irlands. Fuhr aber noch nie über den Grimsel, Nufenen, Jaun oder Berni-na. Ich war schon beim Ayers Rock in Australien, bei den Victoria Falls in Simbabwe und den Mayaruinen Chichén Itzá in Mexiko. Staunte aber über das Jung-fraujoch, den Titlis oder Saas-Fee nur in Prospekten. Kurz: Ich kannte die Welt, die Schweiz aber nicht.
2324 Gemeinden in vier MonatenDas wollte ich ändern. Nie mehr möchte ich sagen müssen: Ich weiss, da ist es wunderschön. Aber leider war ich noch nie da.Also beschloss ich, die Schweiz einen Sommer lang zu erkunden. Nicht einfach so, sondern mit dem Velo. Alle 2324 Gemeinden (Stand 2015) wollte ich am Stück abfahren. Mein Chef beim Newsportal watson war einverstanden. Ich fuhr vier Monate lang durch die Schweiz und berichtete mit Liveticker und -tracking laufend über meine Erlebnisse. Ich überwand täglich rund 110 Kilometer und knapp 2000 Höhenmeter. Ins-gesamt wird die Strecke am Ende knapp 11 000 Kilo-
meter lang sein. Das entspricht der Distanz von
Bern nach Peking. Für mich noch immer eine der eindrücklichs-
ten Zahlen. Unglaublich, dass man so lan-ge auf verschiedenen Wegen in der Schweiz un-
terwegs sein kann, wie wenn man um die halbe Welt reisen würde.
Zweimal am Tag über den BerninaUnd was es da alles zu entdecken gibt. Der Partnun-see sticht dabei als eines der Highlights heraus. Mit dem Slogan «Hinter dem Mond links» wirbt St. An-tönien im Prättigau für sich. Und genau so fühlte es sich auch an. Zuhinterst und zuoberst liegt der Berg-see. Dahinter nur noch zwei Berge und dann beginnt schon Österreich. Drei Ruderboote schaukeln auf dem Wasser. Wer 2 Franken in ein Kässeli am Ufer wirft, darf sich eines schnappen. Es ist ein grossartiges Idyll. So endet also die Schweiz an einem ihrer östlichsten Enden. Kann es noch schöner werden?Es kann zumindest ähnlich spektakulär enden. Weiter südlich, hinter dem Bernina und Poschiavo, hört die Schweiz nicht mit einem Berg, sondern mit einem Tal auf. Ich erreiche das Puschlav über den Pass. Wenige Kilometer vor Trentino bietet mir die Bahn mit dem Kreiselviadukt in Brusio ein besonderes Erlebnis. Ich warte auf der Wiese in der Mitte des Bauwerks auf den Zug und schaue ihm nach, wie er hinunter nach Itali-en fährt. Für mich heisst es dagegen: 1600 Höhen- meter zurück, hinauf auf den Berninapass strampeln und wieder hinunter nach Pontresina. 29 Kilometer lege ich dabei zurück. Länger wird kein Anstieg sein. Und ich weiss nach meiner dritten Etappe: Wenn ich zweimal an einem Tag über den Bernina radeln kann, dann dürfte mich kein Anstieg mehr umhauen.
Kopf in Frankreich, Füsse in der SchweizEine der häufigen Herausforderungen auf meiner «Tour dur d’Schwiiz»: Immer wieder gibt es Sackgassen für mich. Sei dies aufgrund der Landesgrenze wie in Bru-sio oder weil das Tal in den Bergen endet wie beim Part-nunsee. Oder in Juf, dem höchstgelegenen, ganzjährig bewohnten Dorf Europas. Im Ort selbst gibt es nicht viel zu sehen. Aber wer die Reise antritt, sollte unbe-dingt einen Abstecher zum Stausee Lago di Lei machen. Am Ende geht es durch einen rund 1 Kilometer langen Tunnel, an dessen Ende man praktisch auf der Stau-mauer wieder herauskommt. Diese Mauer ist fast das Einzige, was hier noch zur Schweiz gehört. Rundherum ist alles bereits Italien.Die Landesgrenze steht auf meiner Tour noch zwei-mal im Mittelpunkt. Das herrlich am südlichen Ufer
Reisen Schweiz: Tour dur d’Schwiiz
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11600 Höhenmeter bis
zum Berninapass: Zweimal innerhalb
weniger Stunden fuhr Reto Fehr diese
Strecke. 2
Juf (2126 m ü. M.) ist das höchstgelegene, ganzjährig bewohnte
Dorf Europas.
3Der Partnunsee gehört
zu Reto Fehrs persönlichen
Highlights. «Ein gross- artiges Idyll.»
4
Alle wollen ein Foto mit ihm. Reto Fehr ist die grosse Attraktion, wenn er mit dem Velo durch die Gemeinden fährt. Hier in Bischofs-
zell. 5
439 001 Kalorien nahm Reto Fehr während seiner Velotour zu sich.
6
Etappe Nummer 72: Zwischen Münchwilen
und Sisseln im Kanton Aargau.
7
Saint-Gingolph am Ufer des Genfersees
gehört sowohl zur Schweiz wie auch zu
Frankreich.
16
Reisen Schweiz: Tour dur d’Schwiiz
des Lac Léman gelegene Saint-Gingolph gehört so-wohl zur Schweiz wie auch zu Frankreich. Einige Or-ganisationen gibt es dabei zweimal, andere teilen sich die Einwohner. Der Fluss bildet immerhin eine noch nachvollziehbare Grenze. Anders sieht dies in La Cure aus. Dort gibt es ein Kuriosum, das weltweit seines-gleichen sucht. Der Ort weit im Westen der Schweiz gehört zum Teil zur Waadtländer Gemeinde Saint-Cergue. Durch einen Landabtausch mit Frankreich wurde das kleine Nest 1862 durch die Grenze entzweit. Genau auf der Grenze steht dabei das Hotel Arbez. Hier kann man im gleichen Restaurant am gleichen Tisch sitzen, sich aber trotzdem in zwei Ländern be-finden. Oder in gewissen Schlafzimmern schläft der Kopf in Frankreich, die Füsse nächtigen in der Schweiz.Deutlich unspektakulärer endet die Schweiz dagegen an ihrem westlichsten Punkt in der Gemeinde Chan-cy. Die Rhone bildet die Landesgrenze. Einen Hinweis darauf gibt es nicht. Immerhin hat’s an diesem ex-
tremen Punkt eine Feuerstelle. Genauso übrigens wie am nördlichsten Punkt der Schweiz in Bargen
und am südlichsten in Pedrinate. Ich kann nicht ganz verstehen, dass diese Enden nicht pro-
minenter inszeniert wer-den. Denn eine Reise
dorthin lohnt sich allemal. Den östlichsten Punkt der Schweiz verpasse ich auf meiner Velotour. Denn die-sen bildet der 2763 Meter hohe Piz Chavalatsch, der für den Drahtesel nicht geeignet ist. Zu Fuss erreicht man den Gipfel aber ziemlich problemlos.
«Ich war in jeder Gemeinde der Schweiz»Und so steht der Berg symbolisch für meine Tour: Ich war in jeder Gemeinde der Schweiz. War jetzt endlich einmal in Genf, Solothurn und Aarau, fuhr über den Grimsel, Nufenen, Jaun und Bernina und kenne das Jungfraujoch, den Titlis und Saas-Fee nicht mehr nur aus Ferienprospekten. Trotzdem ist die Liste mit schö-nen Flecken in der Schweiz, welche ich einmal besu-chen möchte, nicht kürzer geworden, sondern im Ge-genteil länger. Denn, egal, wo ich war, immer wieder verrieten mir die Einheimischen Orte, die ich dann mal noch mit mehr Zeit oder der geeigneten Ausrüs-tung besuchen solle. Und irgendwann kann ich dann vielleicht doch sagen: «Ich weiss, dort ist es wunderschön. Weil ich war dort.»
Geschafft! Nach 613 Stunden Fahrzeit erreicht Reto Fehr sein Ziel – die Älggialp in Sachseln. Hier liegt der geografische Mittelpunkt der Schweiz.
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Iseltwald BEEine wahre Perle am Brienzersee.
Schön abgelegen und doch mit
eigener Autobahnausfahrt. Ob im
Dorf die Ruhe geniessen oder im
See baden – Erholung kommt hier
nicht zu kurz. Wird’s doch
langweilig, sind viele bekannte
Highlights im Berner Oberland nur
einen Katzensprung entfernt.
Salvan VSDas Dorf klebt hunderte Meter
über dem Gletscherfluss am Hang
des Trient-Tals im Unterwallis. In
Salvan locken eine Felsenbadi und
der Alpenzoo, etwas ausserhalb
des Dorfes sind die Gorges du
Triège einen atemberaubenden
Besuch wert.
Canovasee GRIm Domleschg gibt es nicht nur
Burgen zu bewundern, sondern
auf der linken Talseite zwischen
Paspels und Almens auch den
kleinen Canovasee. An der
Feuerstelle grillieren und sich im
See erfrischen – es gibt wenig,
was entspannender ist.
Soubey JUEin verträumtes Bauerndorf im
hintersten Jura, idyllisch dort am
Doubs gelegen, wo der Fluss
wenig später zur Grenze zu
Frankreich wird. Links und rechts
ragen die Talflanken 500 Meter in
die Höhe. Wenn die Einsamkeit zu
gross wird, lohnt sich ein Besuch
des nahe gelegenen Saint-
Ursanne mit seinem mittelalter-
lichen Dorfkern.
Ruine Neufalkenstein SODie Ruine Neufalkenstein thront
auf einem Bergrücken bei Balsthal
über der Klus zum Passwang. Der
Anblick erinnert an «Herr der
Ringe». Oben auf der Burg wird
man mit schönen Ausblicken in
den Naturpark Thal belohnt.
Reto Fehrs Reisetipps
Juni | 201819
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18
Start: Samnaun01 Zernez02 Pontresina03 Sils04 Bivio05 Bergün06 Luzein07 Langwies08 Zillis09 Juf10 Verdabbio11 Bellinzona12 Melide13 Morcote14 Origlio15 Tenero-Contra16 Intragna17 Locarno18 Biasca19 Airolo20 Andermatt21 Acquarossa22 Obersaxen23 Laax24 Grabs25 Urnäsch26 St. Margrethen27 St. Gallen28 Bischofszell29 Erlen30 Steckborn31 Winterthur32 Eglisau33 Wald34 Opfikon35 Zürich36 Mollis37 Göschenen38 Guttannen39 Naters40 Simplonpass/Naters41 Stalden42 Goppenstein43 Sierre44 Sion45 Martigny46 Martigny47 Saint-Gingolph48 Gstaad49 Zweisimmen50 Adelboden51 Pont-la-Ville52 Kerzers53 Yverdon54 Chénens55 Moudon56 Echallens57 Blonay58 Morges59 Allaman60 Carouge61 Saint-Cergue62 Grandson63 La Chaux-de-Fonds64 Cressier65 Basel66 Saint-Ursanne67 Delémont68 Basel69 Breitenbach70 Gelterkinden71 Mumpf72 Bad Zurzach73 Zürich74 Wädenswil75 Schwyz76 Sisikon77 Luzern78 Bremgarten AG79 Lenzburg80 Unterkulm81 Willisau82 Sumiswald83 Welschenrohr84 Sonceboz85 Biel86 Lyss87 Schwarzenburg88 Aarwangen89 Burgdorf90 Grosshöchstetten91 Thun92 Belp93 Interlaken94 IseltwaldZiel: Älggialp
Die 95 Etappen in Zahlen
2324
168 068 überwundeneHöhenmeter, so viele wie 58-mal von Zermatt auf das Matterhorn
Gemeinden gab es zum Zeitpunkt der Tour – Reto Fehr hat sie alle
abgefahren.
439 001 Kalorien nahm Reto Fehr zu sich – das
sind so viele, als hätte er ein Jahr lang täglich
2 ½ Big Macs gegessen.
117 Tage und 51 Passüber- fahrten, darunter zweimal Ofenpass, Berninapass,
Simplon
Von den insgesamt 889 Stunden, die Reto Fehr unterwegs war, waren 613 Stunden reine Fahrzeit.
Fast 11 000 Kilometer in 117 Tagen – eine Strecke so weit wie von Bern nach Peking. Diese und weitere eindrückliche
Zahlen zur «Tour dur d’Schwiiz».
DER ETAPPEN-PLAN95 ETAPPEN IN 117 TAGEN
«Die Liste mit schönen Flecken in der Schweiz, welche ich einmal besuchen möchte, ist nicht kürzer
geworden, sondern im Gegenteil länger.»Reto Fehr
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4
8
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11
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14
15
12
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49
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29
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34
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7 Start
Ziel
Reisen Schweiz: Tour dur d’Schwiiz
19Juni | 2018
Swiss Historic HotelsEine traditionsreiche Geschichte und ein über Jahrhunderte gereifter Charme – ob ehemaliger Palazzo, alt-ehrwürdiges Kloster oder Baudenkmal der Belle Époque, ein Aufenthalt ist immer eine Reise in die Vergangenheit.
Rorschacherberg: Schloss Wartegg ***sup
Der zauberhafte Park sowie das Bade-Oval von 1928 machen das Renaissance-Schloss über dem Bo-densee zu einem sinnlichen Ort. Das 1557 erbaute Schloss Wartegg bietet neben stilvollem Übernachten auch ein historisches Erlebnis an. wartegg.ch
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1 Von der Habsburg zum Schloss WildeggDie Wanderung durch das ehemalige Habsburger Eigenamt verbindet zwei Aargauer Schlösser: die Habsburg und die Wildegg.Ab dem Bahnhof Brugg zu Fuss. Myswitzerland.com/247306
2 Auf den Spuren Karls des KühnenDen idyllischen Neuenburgersee entlang führt diese gemächliche Wanderung zum imposanten Schloss Grandson.Anfahrt mit Zug und Bus nach Concise.Myswitzerland.com/247302
3 Drei Burgen und ein verlassenes DorfDrei mächtige Burgen riegelten einst das Tal bei Bellinzona gegen die Angriffe der Eidge-nossen ab. Start und Ziel der Wanderung ist Bellinzona. Myswitzerland.com/240989
8 Mitten in der Landschaft der Montforter BurggrafenMit dem Postauto am Werden-bergersee vorbei, das Wander-ziel bereits vor Augen: Mächtig posiert das Schloss Werden-berg.Von Mai bis Oktober Anfahrt mit dem Postauto. Myswitzerland.com/247305
9 Von Schloss Hallwyl nach Schloss HeideggDie Wanderung verbindet zwei über 800-jährige Burgen, das aargauische Wasserschloss Hallwyl und das luzernische Schloss Heidegg.Mit der S-Bahn von Lenzburg aus nach Boniswil.Myswitzerland.com/247303
10 Stadt, Wald und KyburgVom grossen Turm der Kyburg aus die Aussicht geniessen und im Innern der Schlossmauern mehr über die Geschichte lernen. Von Winterthur aus mit dem Bus nach Breite.Myswitzerland.com/247304
4 Ein architektonisches Juwel im GenferseeDas fantastische Château Chillon war bereits früher Quelle der Inspiration für Künstler wie Rousseau, Hugo oder Courbet.Von Aigle erreicht man Bouveret mit dem Bus 141. Myswitzerland.com/247209
5 Barocke Pracht vor den Toren SolothurnsDurch die Verenaschlucht zum Schloss Waldegg. Von Solothurn mit dem Bus nach Rüttenen, Brüggmoos.Myswitzerland.com/247300
6 Magie aus acht Jahrhunderten am ThunerseeVon Schloss zu Schloss entlang der Thuner Seepromenade. Ergänzen kann man das Ganze mit einer Fahrt auf dem See. Von Thun aus mit dem Bus oder dem Schiff nach Oberhofen.Myswitzerland.com/247299
7 800 Jahre Kunst, Geschichte und LegendenAuf dem Hügel über dem mittelalterlichen Städtchen Gruyères thront das Schloss, das Ziel dieser Wanderung. Von Fribourg aus mit dem Zug über Bulle. Myswitzerland.com/247301
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Schloss Chillon, Veytaux, Waadt
Top Ten
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Triumphzüge verbinden wir ja mehr mit dem alten Rom, da muss man nicht mal «Asterix» gelesen haben. In der Schweiz sind sie eher selten anzu-treffen, schon mangels Cäsaren. Zumindest einen Triumphzug gab es aber doch – und was für einen! Noch leer fuhr der Zug bis zu einer beliebten Schweizer Sommerfrische. Dort sollte er die über-müdeten Passagiere einsammeln. Angeblich muss-ten vorher rasch noch alle zum Coiffeur. Ob die Passagiere mit dem Tram zum Bahnhof fuhren? Eher unwahrscheinlich, die Tramlinie zwischen See und Bahnhof lag wohl nicht günstig genug. Dafür erwartete sie dann ein Zug, der schon von Weitem als Triumphzug zu erkennen war dank der Auf-schrift in grossen weissen Lettern. Die Fahrt konn-te losgehen: Durch die Schweizer Postkartenwelt dieselte der Zug zum Brünig hinauf und wieder hinunter.Zu einem richtigen Triumphzug gehören natürlich auch jubelnde Menschenmengen. Wo waren die bloss? Links und rechts der Gleise, in den Bahn-höfen? Ein paar grasende Kühe, ein paar dösende Bahnreisende, die Fahrt schien ohne grosses Trara weiterzugehen. Wie man sich doch täuschen kann. Nicht mal die Passagiere werden geahnt haben, was sie alsbald erwarten würde und was dem Lokfüh-rer schliesslich als Erstem im Zug signalisiert wor-den sein soll: Achtung, Leute auf dem Gleis! Endlich also Menschentrauben. Wenn der Zug nicht anhalte, sollen die Leute gedroht haben, dann würden sie sich aufs Gleis setzen! Der Zug hielt in diesem doch sehr bescheidenen Bahnhof, der heu-te per S-Bahn in 46 Minuten direkt ab Zürich HB
erreichbar ist. Ab da begann die Triumphfahrt, die so harmlos angefangen hatte. Und wie es vielleicht keine mehr per Bahn geben wird. cus*
Was uns, aus aktuellem Anlass, zu der Frage bringt: In welchem Jahr verkehrte dieser Triumphzug?
Einmaliger TriumphzugEine Triumphfahrt, wie es selten eine gab: Welcher Zug fuhr in einer Schweizer Sommerfrische
los und endete inmitten zigtausender jubelnder Menschen?
Alle richtigen Antworten haben die Chance auf einen der Monatsgewinne. Ende Jahr ziehen wir aus allen richtigen Lösungen aller «via»-Ausgaben 2018 die beiden Haupt-gewinner. Wenn Sie auch bei den Rätseln der kommenden «via»-Ausgaben mitmachen, erhöhen Sie Ihre Chancen auf den Jahresgewinn um ein Vielfaches. Die Auflösung finden Sie jeweils ab dem nächsten Monat im Internet auf via.ch unter Rätsellösungen.
So sind Sie dabei: Telefon (1 Fr. pro Anruf): Wählen Sie 0901 800 700 und nennen Sie die Lösung, Ihren vollständigen Namen und Ihre Adresse. Postkarte: Mit Ihrer Antwort an Infel AG, Redaktion «via»/Quiz, Postfach, 8021 Zürich.SMS (1 Fr.): Senden Sie ein SMS mit viaquiz (Abstand) Lösungswort und Ihrer Adresse an die Zielnummer 3113.E-Mail: an quiz@via.ch. Adresse nicht vergessen.
Einsendeschluss: 30. Juni 2018
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Barauszahlung ist nicht möglich. Mitarbeitende von SBB, VöV und Infel AG sind nicht teilnahmeberechtigt.
* Unser Rätselautor will selbst ein Rätsel bleiben und schreibt deshalb nicht unter seinem richtigen Namen. cus-raetsel.com
Lösung der letzten Knacknuss: Jet d’eau, Genf.
1. Hauptpreis
7 Übernachtungen im Hotel Silberhorn in Wengen für 2 Erwach-sene und 2 Kinder (bis 16 Jahre) im Familienzimmer im Wert von 5000
Franken. Inbegriffen sind Frühstücks-buffet, 5-Gang-Abendessen, freier Zutritt zum Spa und Fitnessraum.
silberhorn.ch
2. Hauptpreis
1 Generalabonnement 2. Klasse der SBB im Wert von 3860 Franken.
sbb.ch
Monatspreis
Im Juni verlosen wir 10 Tagespässe für das Verkehrshaus der Schweiz
im Wert von je 56 Franken. Die Pässe berechtigen zur Nutzung
sämtlicher Angebote.Das interaktive Museum für die ganze Familie mit Planetarium,
Filmtheater, Media World und Swiss Chocolate Adventure.
verkehrshaus.ch
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Knacknuss
21Oktober | 2015
Auf das Velo! Sommerzeit ist Velozeit: Fast 4 Millionen Velos gibt es in der Schweiz. Über 8600 Kilometer Velowege stehen uns zur Verfügung. Diese und weitere erstaunliche Fakten in
unserer Illustration. Illustration: Marina Maspoli Text: Saskia Schori
2017 FEIERTE DAS VELO SEINEN 200. GEBURTS-TAG. 1817 ENTWICKELTE KARL FREIHERR VON DRAIS MIT SEINEM LAUFRAD OHNE PEDALE EINEN VORLÄUFER DES VELOS.
Von den rund 3,9 Millionen Velos in der Schweiz werden circa 2,8 Millionen auch tatsächlich genutzt.
Im Kanton Bern werden jährlich 10 000 Velodiebstähle gemeldet.
hier mieten
2017 wurden in der Schweiz rund 90 000 E-Bikes verkauft – das sind 16,3 Prozent mehr als 2016.
2012 wurde in der Schweiz die Velovignette aufgeho-ben, Klingel und Sattel sind seit 2017 nicht mehr obligatorisch.
Holland hat weltweit die meisten Velos pro
Kopf: 99,1 Prozent aller Holländer besitzen ein Velo.
Velowege gibt es in der Schweiz.
8600 km
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DER SCHWEIZER FABIAN CANCELLARA IST EINER DER ERFOLGREICHSTEN RADRENN-FAHRER WELTWEIT: IM EINZELZEITFAHREN
WURDE ER 2006, 2007, 2009 UND 2010 WELT-MEISTER, SOOFT WIE KEIN ANDERER
VOR IHM.
AN MEHR ALS 80 BAHN- HÖFEN DER
SCHWEIZ KANN MAN VELOS UND
E-BIKES MIETEN.
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Besser wissen
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Herausgepickt
Highlights im Velojahr 2018 Das Jahr 2018 im Zeichen des Zweirads. Für jeden ist etwas dabei,
egal ob gemütlich, anspruchsvoll über die Pässe oder actionreich bei der Mountainbike-WM. Diese Events lassen Bikerherzen höherschlagen.
slowUp – die autofreien Erlebnistage der Schweiz Man nehme eine rund 30 Kilometer lange Strasse in einer attraktiven Landschaft und sperre diese für einen Tag für den motorisierten Verkehr – so lautet die Formel für den slowUp, der bereits zum 17. Mal durchgeführt wird. myswitzerland.com/slowup
Die Herzroute mit dem E-Bike entdecken
Die Herzroute von Lausanne nach Rorschach führt durch die schönsten Gegenden der voralpinen Schweiz. 2018 erwartet Sie eine Neuigkeit – nämlich eine 1-Tages-Variante der Herzschlaufe Seetal. myswitzerland.com/herzroute
Velotouren am Wasser Die Sammlung dieser Genussvelotouren entlang Schweizer Gewässern macht einem glustig, sich selbst in den Sattel zu schwingen und in die Pedale zu treten. Für Abkühlung entlang des Weges ist gesorgt. myswitzerland.com/velo
Coop Ride the Alps – freie Fahrt auf Schweizer Alpenpässen
Freie Alpenpässe. Nur für Radfahrer. Die neue Eventserie «Coop Ride the Alps» ermöglicht ein Veloerlebnis der Extraklasse: An ausgewählten Daten sind Passstrassen exklusiv für Radfahrer reserviert. Gute Fahrt! coop-ridethealps.ch
Neun ausgewählte Angebote für Radliebhaber
Mountainbiker, Tourenvelo- und Rennradfahrer kommen gleichermassen auf ihre Kosten. Mit diesen neun Angeboten ist für jeden Ge-schmack etwas dabei. Drei Übernachtungen und Gepäcktransport inbegriffen. myswitzerland.com/topcyclingtours
UCI Mountain Bike World Championships
#fullgasmtb – unter diesem Motto finden vom 5. bis 9. September 2018 die Mountainbike-Weltmeisterschaften auf der Lenzerheide statt. Der Event wird ein Bikefestival für Athleten und Zuschauer gleichermassen.lenzerheide2018.ch
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Herausgepickt
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Herzroute: Zug–Einsiedeln, oberhalb des Ägerisees.
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5 Fast wie anno dazumalWer mit dem E-Bike auf den Spuren der Kambly-Bretzeli durchs Emmental kurvt, fühlt sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Immer auf den Spuren des über hundertjährigen Rezepts und der Zutaten der Bretzeli. MySwitzerland.com/bikeemmental
6 Einfach kombiniertDie Fahrradferien mit Bahn- und Schiffsstrecken anreichern? Das folgende Beispiel auf der Rhein-Route zwischen Kreuzlingen und Schaffhausen zeigt, wie solche Ferien in der Schweiz funktionieren.MySwitzerland.com/bikeandtrain
3 «Auf Rädern fühle ich mich frei»Idyllische Bauernhöfe, Matten, der atemberau-bende Ausblick auf den Walensee und die Churfirsten: Hier ist René Wildhaber zu Hause, er ist Bikeprofi und entwickelt Trails am Flumserberg.MySwitzerland.com/bikeflumserberg
4 Gipfeltreffen der Legenden Die Alpenpässe rund um den Gotthard sind steingewordener Mythos: Sie haben einen festen Platz in der Schweizer Geschichte – und lassen das Herz jedes Radsportlers höher-schlagen, auch das von Bruno Risi. MySwitzerland.com /bikegotthard
1 Schlösser-Hopping mit dem VeloIm Mittelalter war der Aargau das Reich der mächtigen Habsburger, die von hier aus grosse Teile Europas einnahmen. Heute sind ihre Schlösser und Burgen spannende Ziele für Velotouren entlang der Aare. MySwitzerland.com /bikeaargau
2 Eine Pässefahrt mit Genussgarantie Malerische Rebberge mit imposanter Alpen-kulisse, verkehrsarme Pässe, die in die Waden gehen, und kulinarische Versuchungen am Wegrand: Die Waadtländer Alpen geizen nicht mit Reizen für Rennvelofahrer. MySwitzerland.com/bikevaud
Die schönsten Geschichten zum Schweizer Velojahr
Velobegeisterte Gastgeber, Einheimische und Profis, die ihre Geheimtipps verraten: Egal, ob Sie gemütlich oder sportlich unterwegs sind. In der Schweiz kann jeder
seine eigene Velogeschichte schreiben.
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11 Vom Singletrail zum Gnocchi-Schmaus
Eine grandiose Aussicht auf die Stadt Lugano, den See und die schneebedeckten Alpengipfel, eine hochmoderne Berghütte und zwei junge Hüttenwarte, die den Hüttentopf der Haute Cuisine vorziehen. MySwitzerland.com/bikemontebar
12 Willkommen in der WildnisDie Region rund um den Schweizerischen Nationalpark ist ein Paradies für E-Mountain-biker. Das Gelände ist perfekt für eine mehrtägige Biketour. Ständiger Begleiter: die archaische Natur. MySwitzerland.com/bikenationalpark
9 Bremsen für jurassische Gastfreundschaft
Mountainbiker passieren auf der Bikeroute 44 zahlreiche «verblockte» Stellen und die verlockende «Métairie du Milieu de Bienne» mit ihrer knusprig-buttrigen Rösti und dem saftig-würzigen Schinken. MySwitzerland.com /bikejura
10 Wo selbst die Menschen Wurzeln schlagen
An den Hängen des Vully reiht sich eine Rebe an die andere, so weit das Auge reicht. Durch die Winzerdörfer führt die Veloroute «Tour du lac de Morat» mit unzähligen verführerischen Möglichkeiten. MySwitzerland.com/bikefribourg
7 Auf den Spuren der ProfisDas Wallis: ein spektakulärer Schauplatz vieler Tour-de-France- und Tour-de-Suisse-Etappen. Mit der Wallis Velo Tour können auch Hobbyfah-rer in zehn Tagen die schönsten Strecken des Wallis erkunden. MySwitzerland.com /bikevalais
8 La Route Verte – Schätze des Jurabogens
Gemütlich geht es mit dem E-Bike auf der neuen Route Verte in sieben Etappen von Schaffhausen nach Genf durch alle sechs Regionalen Naturpärke des Jurabogens. Eine Reise durch lebendige Parklandschaften. MySwitzerland.com /bikelarouteverte
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Würste, die nach Wald und Wiese schmecken
In Corgémont, mitten im Parc régional Chasseral, stellen Vater Michel und Sohn Alexandre Junod mit Enzian, Absinth, Knoblauch, Hanf und Fichtensprossen
veredelte Trockenwürste her.Text: Dominik Flammer Fotos: Samuel Trümpy
Mit Leidenschaft und viel Liebe fürs Detail kreieren Michel und Alexandre Junod ihre ganz besonderen Würste.
Schweizer Delikatessen
Dominik Flammer (51) ist Buch- und Drehbuchautor sowie Foodscout und beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Geschichte der Ernährung. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das kulinarische Erbe des Alpenraums. publichistory.ch
Schweizer Delikatessen
Mächtig sind die Fichten, die auf den Juraweiden und auf den Kre-ten des Chasseral und der Montagne du Droit das Landschafts-bild dominieren. Weiden, auf denen im Sommer auch der mäch-tige gelbe Enzian blüht. Dessen Wurzeln gehören in gebrannter Form in den zahlreichen Métairies – den typischen Berggast höfen des Parc régional Chasseral – nebst dem Absinth zu den belieb-testen Schnäpsen. Enzian und Absinth haben als Würze ihren Weg bereits vor einigen Jahren auch in die weit über den Berner Jura hinaus bekannten Würste der Metzgerei Junod gefunden. Mitten im Vallon de Saint-Imier, in einer Metzgerei in Corgémont, sind sie entstanden. Vor 42 Jahren hatte sie Vater Michel Junod eröff-net, 2018 übernahm sein Sohn Alexandre das Zepter. Mit ihren aussergewöhnlichen Trockenwürsten gelingt es den beiden lei-denschaftlichen Metzgern und ihren Mitarbeitern, den Ge-schmack ihrer Landschaft abzubilden. Mit dem Absinth in der Wurst hatte alles begonnen, gefolgt von der Enzianwurst und schliesslich von der jüngsten Kreation, der Saucisse aux bour-geons de sapins, die mit den Sprossen der rund um den Chasse-ral allgegenwärtigen Fichte und etwas Fichtendestillat veredelt wird. Ein Auftrag aus der Nachbargemeinde brachte Vater und Sohn auf die Idee: «Die Gemeinde Sonceboz-Sombeval wollte 2016 ihr 1150-Jahr-Gemeindejubiläum mit einer Spezialität aus dem Tal feiern. Da drei mächtige Fichten das Gemeindewappen zieren, kam der Wunsch auf, eine Wurst mit Fichtengeschmack zu kreieren», erzählt Alexandre Junod. Der Versuch der Junods gelang, gemeinsam schufen Vater und Sohn eine neue Delikates-se für das Tal. Seither ist diese edle Rohwurst mit ihrem harzig-zarten Waldgeschmack auch weit über den Parc régional Chasse-ral hinaus in zahlreichen Gourmettheken zu finden. boucherie-junod.ch
Naturpark Chasseral
Fläche: 387 km2
Gemeinden: 21
(18 im Kanton Bern,
3 im Kanton Neuenburg)
Einwohner: 37 000
Der Chasseral mit seinem Gipfel
auf 1606,2 Höhenmetern gibt
dem Regionalen Naturpark
seinen Namen. Gelegen im
Dreieck zwischen Neuchâtel, La
Chaux-de-Fonds und Biel, ist
er mit seiner reichen Flora und
Fauna ein Paradies für Natur-
liebhaber. Seinen Besuchern hat
der Park das ganze Jahr über et-
was zu bieten: im Sommer etwa
zahlreiche Wanderwege oder
Mountainbike-Trails. Und auch
Feinschmecker und Ge-
niesser kommen auf ihre Kosten:
Tête de Moine, Ragusa oder
Chasselas sind nur einige der
Produkte, die in der Region
produziert werden. In den
zahlreichen Berggasthöfen
(Métairies) kann man die typi-
sche ländliche Küche geniessen.
parcchasseral.ch
parks.swiss
Der Geschmack der Landschaft in der Gourmettheke: edle Roh- und Trockenwürste aus der Boucherie Junod.
Der Naturpark Chasseral zieht Pflanzenfreunde genauso an wie Sportbegeisterte und Genussmenschen.
ANREISE NACH CORGÉMONT
Ab Zürich 1 Stunde 40 MinutenAb Bern 1 StundeAb Basel 1 Stunde 40 Minuten
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Interview: Martin Schmidt
«Ich habe mit der Schweizer Art sehr gute Erfahrungen in Deutschland gemacht. Wir kommen mit unserer Offenheit und Bescheidenheit gut an.»
Interview: Martin Schmidt
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Zur Person
Als eines von sieben Kindern in Naters VS
geboren, blickt der heute 51-jährige Martin Schmidt auf eine vielseitige Karriere zurück – auch ausserhalb des Fussballplatzes: Nach
seiner Ausbildung zum Automechaniker arbeitete er als Rennmechaniker in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, führte zehn Jahre eine eigene Garage
und gründete später gemeinsam mit seiner
Schwester eine Arbeitsbe-kleidungsfirma. Von 1976
bis 1998 spielte er beim FC Naters und später beim FC
Raron, wo er 2001 seine Trainerlaufbahn startete. Als er 2009 mit dem FC Thun den 1. FSV Mainz 05 im
Finale eines U20-Jugendtur-niers schlug, holte ihn
Chefcoach Thomas Tuchel als Jugendtrainer zur U23
nach Mainz. 2015 wurde er Cheftrainer des 1. FSV
Mainz 05, 2,5 Jahre später dann beim VfL Wolfsburg.
Zurzeit beobachtet Schmidt den Markt und wartet auf
eine neue Herausforderung..
Einer wie Martin Schmidt braucht keinen Talisman – sein Glaube an das Glück versetzt Berge. Nach über 100 Spielen als Fussball-Bundesliga-Trainer ist der
Oberwalliser zurück in seiner Heimat und freut sich auf die Weltmeisterschaft.Text: Janine Radlingmayr Fotos: Raffael Waldner
«Und dann ist Ruhe»
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Willkommen zurück in der Schweiz. Erkennen Sie die Leute hier noch auf der Strasse?In Deutschland bin ich der Bundesligatrainer, der von vielen Fans erkannt wird. In meiner Heimat, dem Wallis, bleibe ich der Martin. Ich war früher 20 Jahre in der Autobranche, war im Bekleidungsbusiness, führte ein intensives Vereinsleben und war Jodler im Jodelclub – man kennt mich halt. Hier daheim ist der Kontakt viel persönlicher, weil mich viele schon mein ganzes Leben kennen. Deswegen fühle ich mich da-heim schon lockerer und kann eher ich selbst sein. In Deutschland kennt man mich erst seit 2015, und mein ganzes Leben war dort in der Öffentlichkeit.
Und trotzdem sind Sie regelmässig mit dem Zug von Mainz oder Wolfsburg in die Heimat gefah-ren. Nicht zu viel Nähe zu Fans im Abteil?In Deutschland bin ich von der zweiten in die erste Klasse gewechselt – da war es etwas ruhiger. Acht, neun Stunden im Zug, das geniesse ich sehr. Lesen, essen, trinken, schreiben, schlafen – super. Zugfahren ist für mich Entschleunigung. Auch für Reisen in der Schweiz nutze ich vorwiegend den Zug. Zwar komme ich aus der Autobranche, ich habe aber irgendwann gemerkt, dass man viel mehr erlebt, wenn man mit dem Zug fährt. Bis auf wenige Ausnahmen bin ich aus Deutschland daher immer mit dem Zug in die Schweiz gefahren.
Als Bundesligatrainer haben Sie viel von Deutsch-land gesehen – nicht nur auf Ihren Zugreisen. Welche deutschen Städte sind eine Reise wert?Die deutschen Städte werden bei uns total unterschätzt. München – sehr schön, aber auch das Rheinland mit
den alten Römerstädten Köln, Koblenz oder Mainz. Man kann wunderbar von Mainz mit dem Schiff durch den Rheingau über Koblenz nach Köln fahren. Eine tol-le Stadt im Norden ist Bremen mit ihren Fachwerkhäu-sern. Überhaupt kennen wir Schweizer vermutlich den Norden mit seinen Inseln wie Norderney, Sylt, Borkum zu wenig. Auch die Nordsee hat einen besonderen Charme. Da hat man seinen Liegestuhl, und dann ist Ruhe. Perfekt für Strandspaziergänge, Radfahren an der rauen See und zum Lesen: Nach zwei Tagen hat man sein Buch durch.
Was lesen Sie?Romane, Biografien, Sachbücher. Ich lese fast immer drei Bücher parallel – jetzt beispielsweise die viertei-lige neapolitanische Saga von Elena Ferrante und die Bücher von Peter Stamm. Im Zug gerne Sachbücher, zum Entspannen Romane. Ich habe noch nie ein Buch online bestellt, sondern liebe es, ganz klassisch in den Buchladen zu gehen.
Seit kurzer Zeit sind Sie zurück in der Schweiz: Was vermissen Sie bereits jetzt an Deutschland?Das Angebot, die Vielfalt, die Grösse, die Öffnung zu Europa, die Liberalisierung. Obwohl ich Patriot bin, habe ich in Deutschland gelernt, aus Europasicht auf die Schweiz zu gucken. Das hat mir viel gegeben. Die-se Sicht und Offenheit möchte ich mir bewahren.
Und umgekehrt: Was haben Sie die letzten Jahre in Deutschland aus der Schweiz vermisst?Familie, Berge, Kollegen, Seen, Essen. Das ist und bleibt für mich Heimat. Feines von zu Hause habe ich mir immer mitgenommen oder mitbringen lassen: Ri-
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Die Fussball-WM 2018
Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die
21. Fussball-Weltmeister-schaft statt. Ausgetragen werden die Spiele in zwölf
Stadien, die das Gastgeber-land eigens für das
Sportereignis gebaut oder umgebaut hat. Die Schweiz
wird zum ersten Mal am Sonntag, 17. Juni, um
20 Uhr gegen Brasilien auf dem Feld stehen. Die
beiden weiteren Gegner in der Gruppenphase sind Serbien und Costa Rica. Das WM-Finale findet am
15. Juli um 17 Uhr in Moskau statt.
vella, Biberli, Käse, Trockenfleisch. Ich habe gelernt, wie stolz man eigentlich auf die Schweiz sein kann und darauf, Schweizer zu sein. Wir werden in Deutschland mit unserem Ausländeranteil von 25 Prozent und der Sprachenvielfalt als sehr multikulti wahrgenommen. Ich habe mit der Schweizer Art sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir kommen mit unserer Offenheit und Be-scheidenheit sehr gut an.
Wie war es am Anfang für Sie in Deutschland mit dem Hochdeutschen – schliesslich muss man als Trainer ständig kommunizieren, viel läuft über die Emotionen?Anfangs hatte ich das Gefühl, eine neue Sprache zu sprechen. Natürlich beherrscht man die Basics, doch die Betonung und die Nuancen, die fehlten. Zum Bei-spiel kenne ich im Walliser Dialekt zehn Verben für «kämpfen», im Schriftdeutschen aber eben nicht ein-mal ansatzweise so viele. Deswegen musste ich vor allem meinen fussballspezifischen und motivierenden Wortschatz ergänzen und den Schweizer Fussballslang mit den vielen englischen Ausdrücken wie «Corner», «Behind», «Penalty» oder «Goalie» ablegen. Dafür würde man in Deutschland komisch angeguckt.
Wenn ein Tor fällt, rufen Sie dann «Tor!» oder «Goal!»?Keins von beidem. Da kommt eher so ein Jaaaaa vol-ler Emotionalität raus. Ein Freudenlaut, den man nicht vorbereiten kann. Jedes Tor ist anders.
Wo werden Sie beim ersten WM-Spiel sein?Daheim auf der Couch. Alleine. Denn bei wichtigen Spielen muss ich mich auf alles konzentrieren können.
Sicherlich schaue ich taktisch nicht so interessante Spiele dann auch gemeinsam mit Kollegen. Und bei einigen Spielen werde ich als Experte am Deutschen und am Schweizer TV dabei sein.
Wie stehen Sie zum Videobeweis während der WM?Man hat sich in Deutschland daran gewöhnt. Ich bin ein Befürworter, auch wenn es immer wieder zu skur-rilen Szenen kommt. Allein wie lange es dauert, bis der Entscheid gefällt ist. Das darf nicht zwei Minuten dauern.
Gehen mit solch einem Videobeweis im Fussball nicht das Menschliche und die Spannung verlo-ren?Nein, denn er sorgt für mehr Gerechtigkeit. Das Pro-blem ist eher, dass die Zuschauer im Stadion nicht Be-scheid wissen, da sie keine Superzeitlupe wie beim Tennis haben. Spannend am Videobeweis während der WM wird sein, wie die Schiedsrichter damit um-gehen können. Es sind nur je ein Schiedsrichter aus England und Deutschland dabei, die Erfahrung mit dem Videobeweis haben. Was passiert, wenn etwa ein Schiedsrichter aus Mexiko den Videobeweis zum ers-ten Mal live einsetzt? Mit Zuschauern, mit Druck – das ist schon etwas anderes als während der Schulung.
Wie stehen Sie generell zur WM in Russland und dann in Katar?Die Entscheidungen sind gefallen, es bringt also nichts mehr, darüber zu diskutieren. Die Stadien sind offen-bar gut, die Stimmung wird es hoffentlich auch, wenn die Stadien voll sind. Ich freue mich riesig auf die WM.
Interview: Martin Schmidt
«Romane, Biografien, Sachbücher: Ich lese fast immer drei Bücher parallel.»
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Interview: Martin Schmidt
Ich hoffe, dass nicht zu viel Politik dazwischenkommt, sondern dass das Land eine faire Chance erhält.
Welche Mannschaft ist an der WM Ihr Favorit?Deutschland und Spanien. Dabei ist allerdings die grosse Frage: Ist dieser Ballbesitzfussball, den beide auf höchstem Niveau spielen, von den Gegnern mitt-lerweile entziffert worden? Frankreich und Brasilien habe ich auch auf dem Zettel. Argentinien mit Lionel Messi, Paulo Dybala, Ángel Di María usw. muss man immer nennen, aber auch England. Für die Schweiz ist an der WM sicherlich das Viertelfinale drin.
Was treibt einen als Bundesligatrainer an?Die Freude daran, den Einzelnen voranzubringen: Es sind die schönsten Lorbeeren, wenn ein Spieler, den man eine längere Zeit trainiert, zu einem Topverein wechseln kann. Das hat meine ersten Jahre in Mainz ausgemacht. Jedes Jahr sind ein, zwei Spieler für 10 bis 15 Millionen gewechselt, auch ins Ausland. Um als Trainer in der Bundesliga bestehen zu können, muss man natürlich die entsprechenden Fachkenntnisse mitbringen: Trainingslehre, Sportwissenschaft, Tech-nik, Taktik. Doch ganz oben werden soziale Kompe-tenz und Psychologie fast wichtiger. Für Sportwissen-schaften, Medizin, Athletik, Spielanalysen – dafür hat man Spezialisten im Trainerteam. Es geht am Ende um Führungskompetenz. Alleine das Trainerteam umfasst 30 bis 35 Leute, die instruiert und geführt werden müs-sen, und gerade diese Komplexität des Trainerjobs ist ein Riesenantrieb.
Was hat Ihnen am Bundesligatrainerjob am meis-ten Spass gemacht?Auf dem Trainingsplatz stehen und das Training lei-ten, die Zusammenarbeit mit den Spielern und dem Team, das Wissen weitergeben, die Spielphilosophie umsetzen und die jeweiligen Taktiken und Strategien fürs Spiel entwickeln. Ich muss dabei also erkennen, was genau das Talent des jeweiligen Spielers, aber auch des Trainerkollegen im Team ist. Man ist Mentor.
Braucht ein Mentor noch einen Talisman?Nein. Ich musste mich als Trainer davon lösen. Mitt-lerweile kann ich auch mit Niederlagen umgehen und den gesunden Menschenverstand walten lassen. Ich muss mir also aus Aberglaube nicht etwa immer die-selbe Unterhose oder Jacke anziehen, wenn ich gewin-nen möchte.
Ihre Zukunft?Ich beobachte den Markt, bereite mich auf die neuen Herausforderungen vor und verbessere meine Sprach-kenntnisse – Englisch und Italienisch vor allem. Und klar: Die Bundesliga hat natürlich immer ihren beson-deren Reiz.
«Ich freue mich riesig auf die WM. Ich hoffe, dass nicht zu viel Politik
dazwischenkommt.»
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«Tradition ist mir sehr wichtig», sagt Marcus Schneider (50). Seit 1881 produziert die Familie an der Hasenhalde Wein, Schneider nun schon in der fünften Generation. Früher gab es auf dem Gemein-degebiet von Meilen noch viele Bauern, auf den Wie-sen tummelten sich die Feldhasen, daher der Name des Weinguts. Heute sind die meisten Grünflächen wie fast überall am rechten Seeufer verbaut. Die Ha-sen sind auf den Pfannenstiel geflüchtet. «Habt ihr keinen Stammhalter, tönte es von allen Seiten, als unsere dritte Tochter geboren wurde.» Schneider lacht herzlich, das «Problem» hat er nie gesehen. Die jüngste der drei Schneider-Töchter wird in die Fussstapfen des Vaters treten und die Tradition weiterführen. Zurzeit macht sie eine Lehre als Wein-
Weintradition an der GoldküsteKaum zu glauben: Reben dominierten einst das rechte Ufer des Zürichsees.
Heute gibt es noch 30 Winzer. Wir waren zu Besuch bei Marcus Schneider, der in der fünften Generation auf der Hasenhalde in Feldmeilen Wein anbaut.
Text: Gaston Haas Foto: Sasi Subramaniam
technologin. «Da ergänzen wir uns sehr gut: Sie macht die Arbeit im Weinkeller sehr gerne, ich gehe lieber nach draussen in den Weinberg.»
Von der «Monokultur» zur neue VielfaltMit einer Fläche von 45 000 Quadratmetern und einer Produktion von 20 000 bis 25 000 Litern Wein im Jahr ist die Hasenhalde ein mittelgrosser Familienbetrieb. «Sobald man grösser wird, braucht es Angestellte, die wir uns nicht leisten können», sagt Marcus Schnei-der. «In der Hochsaison helfen uns Freunde, Ver- wandte, Bekannte und Nachbarn bei der Lese.»Noch Anfang der 1980er-Jahre waren im Kanton Zürich nur Riesling X Sylvaner, Räuschling und Pinot noir erlaubt. «Wer es wagte, mit anderen Sorten zu ex-
«via» Zürich
Marcus Schneider von der Hasenhalde in Feldmeilen an seinem liebsten Arbeitsplatz.
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«via» Zürich
WeinbistroIm 500 Jahre alten Keller
werden Weine aller Winzer vom
Zürichsee im Offenausschank
angeboten. Für den Hunger gibt
es etwa eine cremige
Räuschlingsuppe, Fischsalat
vom Zürichsee oder ein Bœuf
au Clevner.
sonnestaefa.ch
Restaurant BlüemlisalpAufmerksame Leser von «via»
kennen das Ausflugsziel in
Herrliberg: Die zugehörige Alp
haben wir in der «Knacknuss» in
der Aprilausgabe gesucht. Auf
der Karte steht wunderbar-
einfache Schweizer Küche. Und
natürlich sind auch Weine vom
See im Angebot.
bluemlisalp-herrliberg.ch
BuchtippWeinlandschaft Zürichsee
Der Autor Andres Altwegg, ein
Kenner des Weinbaugebiets,
entführt den Leser auf eine
Zeitreise von den Ursprüngen
des Weinbaus am See bis in die
Gegenwart. Aufgelockert wird
das reich illustrierte Werk mit
rund 20 Porträts von Wein-
bauern und -bäuerinnen aus der
Region.
Verlag Th. Gut, Zürich, 58 Franken
Weinbaumuseum AuDas Weinbaumuseum auf der
Halbinsel Au erlaubt einen
spannenden Einblick in den
Weinbau der Region von den
Anfängen bis zur Gegenwart.
Der Besuch im Weinbau-
museum nimmt Sie mit auf eine
önologische Zeitreise. Jetzt
vormerken: das grosse
Herbstfest vom 23. September.
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Hinauf zur HochwachtMit dem Bus 922 ab Bahnhof
Meilen bis Vorderer Pfannen-
stiel, dann zu Fuss zur Hoch-
wacht. Oben bietet sich ein
grandioser Blick in die Glarner
Alpen und auf Greifensee und
Pfäffikersee. Wunderschönes
Ausflugsrestaurant mit Sommer-
terrasse. Die Region bietet fast
unendliche Möglichkeiten zum
Spazieren und Wandern.
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HasenhaldeWer die Weine von Winzer
Marcus Schneider selbst
probieren möchte, findet das
ganze Angebot unter
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Geniessen und erleben
perimentieren, dem hat der Rebbaukommissär die verbotenen Reben ausgerissen.» Die Rebsorten müssen zwar immer noch bewilligt werden, aber die Vielfalt ist nun viel grösser. Bei Schneiders gedeihen heute 13 verschiedene Traubensorten, aus denen er unter anderem sogenannte Cuvées keltert.Und da ist natürlich der Räuschling, diese Urzürcher Rebe. Ein echter USP. Den gibt es nämlich fast nur am Zürichsee und sonst nirgendwo auf der Welt. «Das ist unser grosses Plus: Gegen die Chardonnays und Cabernet-Sauvignons aus aller Welt habe ich keine Chance. Das sieht beim Räuschling ganz anders aus. Der ist in der Region sehr gefragt.»Witzig ist übrigens die Herkunft des Namens: Der Name leitet sich keineswegs von Rausch ab. Die Wahr-heit ist viel poetischer. Die Rebe hat ein ledriges Blatt, und wenn der Wind durch den Weinberg zieht, dann raschelt es nicht wie bei anderen Sorten, sondern es rauscht. Daher der Name Räuschling.
300 Flaschen als JahresbedarfBis Anfang des 20. Jahrhunderts war Meilen die gröss-te Rebbaugemeinde der ganzen Schweiz. «Am Zürich-see sah es damals aus wie heute im Lavaux – Reben, Reben, Reben», erzählt Marcus Schneider mit leichter Wehmut. Das waren die Zeiten, als sich die Leute ihren Jahresbedarf bei ihrem Hauswinzer besorgten. «200 Flaschen Weisswein und 100 Flaschen Rotwein aufs Mal waren damals keine Seltenheit», erinnert sich Schneider an die Erzählungen seines Grossvaters. Kein Wunder: In jenen Zeiten war Wein das wichtigste Ge-tränk der Bevölkerung. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Wein kein geschütz-ter Begriff. Deshalb produzierten findige Unternehmer ein wahrlich sonderbares Gesöff, Kunstwein nannte sich das. Kunstwein, das hiess: Seewasser, Randen-saft für die Farbe, Äpfel und Birnen, Kräuter und wenn es gar nicht anders ging auch ein paar Trauben. Allein in Meilen gab es drei Kunstweinfabriken. Die Gebäu-de stehen heute noch: Das bekannteste ist die Midor-Fabrik direkt beim Bahnhof, wo die Migros heute Guetzli und Glace produziert. Nach heftigen Protes-ten der Winzer reagierte der Staat: Wein ist ein Pro-dukt aus Trauben, hielt die Verordnung fest.
Zehn Jahre Arbeit für einen neuen WeinTrotzdem hatten die Weinbauern am See weiterhin ei-nen schweren Stand: Aus den USA wurden der echte und der falsche Mehltau eingeschleppt und die See- lagen wurden zu exklusiven Wohngebieten. Mit dem Bau des Bahnnetzes kam die günstigere Konkurrenz aus Spanien, Frankreich und Italien in die Schweiz, und die Trinkgewohnheiten veränderten sich Richtung Bier, Süssgetränke und gewöhnliches Wasser. Die Weine vom Zürichsee wurden lange Jahre nicht eben mit Lob überschüttet. Das hat sich in der jünge-ren Vergangenheit aber radikal geändert. Am Zürich-see gibt es heute noch rund 30 Winzer, und ihre
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Produkte verkaufen sich immer besser. «Zunehmend kommen auch Restaurants auf uns zu, die ein Produkt aus der Region auf der Karte haben möchten.» Marcus Schneiders liebster Wein? «Beim Weissen ganz klar der Räuschling. Beim Rotwein unser Picado aus Pinot noir und Cabernet-Sauvignon. Oder mein roter Räuschling, eigentlich ein Rosé. Zehn Jahre habe ich gearbeitet, bis er gut genug war.»
MeilenFamilie schneider
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Mit dem Velo durch die StadtNach Lausanne, Sion und Lugano rollen die Velos und E-Bikes von PubliBike nun auch
durch Zürich. Ab sofort können in der Limmatstadt über 500 Velos ausgeliehen werden. Was bietet das neue Verleihsystem «Züri Velo»? Fünf Fragen und Antworten.
Text: Simona Marty
«via» Zürich
Wie kann ich ein Velo oder E-Bike ausleihen? PubliBike funktioniert via App. Auf einer Karte wer-den die nächstgelegenen Stationen mit den verfügba-ren Velos und E-Bikes angezeigt. Über Bluetooth kön-nen die Velos und E-Bikes vor Ort ausgeliehen und an einer beliebigen Station wieder zurückgebracht wer-den. «Der Verleih funktioniert auch mit einem hinter-legten SwissPass», sagt Anja Zosso, Marketingkoor-dinatorin Branding von PubliBike.
Wo stehen die Verleihstationen?Bis Ende Juni sind in Zürich rund 80 Stationen mit über 500 Velos installiert. Bis zum nächsten Jahr ist ein Ausbau auf rund 150 Stationen mit 2250 Velos geplant. «Wir beginnen in der Innenstadt und orien-tieren uns langsam weiter nach aussen», sagt Zosso und verweist auf die Quartiere Wipkingen, Oberstrass, Seebach, Wollishofen, Affoltern, Oerlikon und Schwa-mendingen. Die Bikes werden regelmässig mit Fahr-zeugen auf die verschiedenen Stationen verteilt.
Was kostet ein Velo? Für eine 30-minütige Einzelfahrt mit dem Velo bezah-len die Nutzer 3 Franken, für ein E-Bike 4.50 Franken. Für jede weitere Minute kommen 5 respektive 10 Rap-pen dazu. Wer «Züri Velo» regelmässig nutzen möch-te, kann zwischen drei verschiedenen Abos wählen: Je nach Angebot kosten sie zwischen 50 und 400 Fran-ken pro Jahr, enthalten mindestens 30 kostenlose Mi-nuten pro Fahrt für das normale Velo und sind in der ganzen Schweiz gültig. Warum braucht es noch mehr Verleihvelos in Zürich?Von O-Bike über Smide bis hin zu Limebike: In Zürich haben sich in den vergangenen Monaten verschiede-ne Veloverleihsysteme auf den Markt gedrängt. Das von PubliBike betriebene «Züri Velo» unterscheidet sich laut Zosso in verschiedenen Punkten: «Durch die fixen Stationen ist jederzeit klar, wo sich die Velos be-finden.» Zudem hätten die Nutzer die Wahl zwischen normalen Velos und E-Bikes. «Dadurch, dass die Ve-los zu einer Station zurückgebracht werden müssen, wissen die Nutzer immer, wo sich die Bikes befinden.»
Für wen ist PubliBike gedacht?«In erster Linie richtet sich PubliBike an Pendler, die ausserhalb der Stadt wohnen, in Zürich arbeiten und hier flexibel unterwegs sein möchten», sagt Anja Zos-so. Zwar sind Touristen nicht die Hauptzielgruppe, doch Zosso fügt an: «Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Velos nicht nur benutzt werden, um von A nach B zu gelangen, sondern auch, um die jeweilige Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu entdecken.»
Die Velos können per App ausgeliehen werden.
In Zürich sind 150 Stationen mit 2250 Velos geplant.
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«via» Zürich
Zürich feiert 500 Jahre Reformation
1519 ist das Jahr, das Zürich veränderte: Unter Huldrych Zwingli wurde die Limmatstadt zum Zentrum der Reformation
und sorgte weit über die Grenzen hinaus für Aufsehen. «via» zeigt, wie Zürich das 500-Jahr-Jubiläum feiert.
Text: Simona Marty
Juni | 2018
Mit der Reformation vor rund 500 Jahren schrieb Zürich Weltgeschichte. Es war 1519, als Huldrych Zwingli als Gemeindepfarrer im Grossmünster sein Amt antrat und fortan einen radikalen Werte wandel herbeiführte. Zwinglis Vorstellung der Bibel als einziger Quelle der Lehre Christi, seine Predigten gegen die Verehrung von Heili-gen und sein Engagement gegen das Zölibat ver-änderten nicht nur eine Stadt, sie revolutionier-ten eine ganze Religion – und führten schliesslich zur Gründung der reformierten Kirche. Zum 500-Jahr-Jubiläum finden im Raum Zürich zahl-reiche Veranstaltungen statt: Ausstellungen, Vortragsreihen, Theater, Konzerte, Schreib- und Forschungsprojekte. Einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten bietet das Jubiläumszentrum im Foyer des Helm-hauses an der Limmat. «Hier werden Informa-tionen zu allen Veranstaltungen bereitgestellt, frische Brötchen im Holzofen gebacken und Flugblätter auf einer nachgebauten Gutenberg-Druckpresse gedruckt», sagt Noemi Fraefel, Kommunikationsverantwortliche von ZH-RE-FORMATION, unter dessen Dach die Jubiläums-veranstaltungen stattfinden. Ihr Tipp: «Ein Be-
such lohnt sich nur schon wegen des eigens gebauten Balkons auf die Limmat, mit herrli-chem Alpenpanorama.» So können Interessier-te bei Stadtführungen etwas über die Anfänge, Auswirkungen und wichtigsten Orte und Bauten der Reformation erfahren. Die Stadtrundgänge führen vorbei an der Wasserkirche, dem Zwing-li-Denkmal, dem Fraumünster und Grossmüns-ter bis hin zur Helferei. Wer lieber individuell un-terwegs ist, kann mit der BUX App Zürichs Kulturschauplätze multimedial erleben. Die Zwingli-Tour führt via GPS-Steuerung auf eine Zeitreise in die Jahre zwischen 1519 und 1531. Nicht alle Orte der Zürcher Reformation können jedoch heute noch bestaunt werden. Viele Ge-bäude wurden in der Zwischenzeit zweckent-fremdet oder abgebrochen. In der Ausstellung «Verschwundene Orte. Zürcher Klöster und Ka-pellen – von den Reformatoren abgeschafft» werden sechs von ihnen neu visualisiert und mit den Hintergründen der Zürcher Reformation in Verbindung gebracht. Diese und weitere Attraktionen zum Zürcher Re-formationsjubiläum finden Sie unter zh-reformation.ch
Sommer-event-
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Zürich E-Prix 10. Juni
Zum ersten Mal findet dieses Jahr ein Formel-E-Rennen in der Schweiz statt. Die Rennboliden fahren am 10. Juni mitten durch die Zürcher Innenstadt.sbb.ch/eprix
Blues’n’Jazz Rapperswil-Jona
15. bis 16. JuniJazzklänge in historischer Atmo-sphäre: Das Blues’n’Jazz Rapperswil-Jona feiert dieses Jahr das 20-Jahr-Jubiläum. bluesnjazz.ch
The Lake, Richterswil 16. Juni
Elektro-Day-Party am Ufer des Zürichsees: Für alle, die lieber am Tag tanzen, statt sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Von 13 bis 2 Uhr.thelakefestival.ch
Rock the Ring, Hinwil 21 bis 23. Juni
Jan Delay, UB40, Santana oder Bligg: Freunde der Livemusik kommen am Rock the Ring ganz auf ihre Kosten. sbb.ch/rockthering
Albanifest, Winterthur 29. Juni bis 1. Juli
Ende Juni verwandelt sich die Winterthurer Altstadt in eine Partymeile. Unzählige Festwirt-schaften, Musik und eine grosse Chilbi locken.albanifest.ch
Caliente Latin Music Festival, Zürich
6. bis 8. JuliLatino-Musik, exotisches Essen, rhythmische Bewegungen: Das ist das Caliente, das grösste Latin-Festival Europas. caliente.ch
Weiter Informationen unter zvv.ch/events
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Rätsel
Das nächste «via» erscheint am 6. Juli 2018
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So nehmen Sie an der Verlosung teil Online unter via.ch/raetselPer Telefon unter 0901 800 777 (90 Rp. pro Anruf) und sagen Sie nach dem Signalton die Lösung, Namen und Adresse.Per Postkarte an Infel AG, Redaktion «via», Rätsel, Postfach, 8021 Zürich.Per SMS mit via (Abstand) Lösungswort und Ihrer Adresse an die Zielnummer 3113 (90 Rp. pro SMS).Per E-Mail an raetsel@via.chEinsendeschluss: 30. Juni 2018.Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung. Mitarbeitende von SBB, VöV und Infel sind von der Verlosung ausge-schlossen.
BinoxxoVervollständigen Sie das Gitter mit X und O so: Es dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Zeile oder Spalte vorkommen. Pro Zeile und Spalte hat es gleich viele X und O.
SudokuFüllen Sie die leeren Felder des Quadrates so aus, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem Kasten alle Zahlen von 1 bis 9 stehen.
Die Lösungen der beiden Sudokus und des Binoxxos finden Sie auf via.ch.
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MittelLeicht
Für mehr Menschlichkeit
Einladung zur InformationsveranstaltungVorsorge- und NachlassplanungVorsorge- und Nachlassplanung
Wollen Sie selbstbestimmt leben und ist Ihnen eine komplette Vorsorge wichtig?
Dann laden wir Sie sehr gerne an unsere Informationsveranstaltung zur frühzeitigen Vorsorge- und Nachlassplanung ein:
Erfahren Sie, weshalb es heute unerlässlich ist, einen Vorsorgeauftrag zu verfassen und was dieser regelt. Zudem erhalten Sie wertvolles Wissen zur Patientenverfügung und zu den Themen Testament sowie Ehe- und Erbvertrag. Sorgen Sie vor!
Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Die nächste Informationsveranstaltung findet statt:
Donnerstag, 13. September 2018bei der Geschäftsstelle des Schweizerischen Roten Kreuzes, Rainmattstrasse 10, 3001 Bern
Gleichzeitig haben Sie auch Gelegen heit, unsere Arbeit in der Praxis zu sehen: Seien Sie hautnah dabei, wenn die Rettungshunde von REDOG zeigen, wie sie täglich Menschen retten! Erleben Sie das SRK – und seine vierbeinigen Freunde und Helfer – live im Einsatz!
Die Platzzahl ist begrenzt, Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt.
www.redcross.ch/legat
Programm
13.30 Uhr Begrüssung durch Markus Mader Direktor Schweizerisches Rotes Kreuz
13.45 Uhr Der Vorsorgeauftrag – einfach erläutert und wichtig zu wissenBéatrice Heinzen Humbert, RechtsanwältinBirgit Biedermann, Fachanwältin SAV Erbrecht & Notarin
14.15 Uhr Die Patientenverfügung – für sich selber und andere Klarheit schaffen(Fachperson Patientenverfügung SRK)
14.30 Uhr Pause Kaffee & Kuchen, Zeit für Gespräche
15.15 Uhr Das rechtsgültige Testament – Ehe- und Erbvertrag – rechtliches Wissen ver-ständlich vermittelt Béatrice Heinzen Humbert, RechtsanwältinBirgit Biedermann, Fachanwältin SAV Erbrecht & Notarin
16.30 Uhr In Aktion: Die Rettungshunde von REDOG (Rettungsorganisation des SRK)
17.00 Uhr Fragen & Antworten, Verabschiedung
Gerne melde ich mich verbindlich zur Informationsveranstaltung am 13. September 2018 in Bern an
Bitte reservieren Sie einen Platz für 1 Person 2 Personen
Melden Sie sich jetzt an: Vorname /Name
Strasse/Nr.
PLZ/Ort
Geburtsdatum /Telefon
Senden Sie diesen Coupon an Schweizerisches Rotes Kreuz, Marianne Dätwyler, Rainmattstrasse 10, 3001 Bern oder per Mail an: pf.service@redcross.ch
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