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Seite 1

Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Vortrag und Gespräch zum Achten Altersbericht der Bundesregierung „Ältere Menschen und Digitalisierung“

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“

Gemeinsam lernen: analog und digital

Bonn, 6. November 2019

Birgit Apfelbaum, Professur für Kommunikations- und Sozialwissenschaften

Hochschule Harz, Fachbereich Verwaltungswissenschaften

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Seite 2

Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Agenda

– Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren

– Hintergrund der Altersberichterstattung und Achter Altersbericht

– Zwischenstand der Diskussion in 8 Thesen

– Ausgewählte Empfehlungen

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (1)

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Quelle:

www.internetworld.de/online-marketing/whatsapp/whatsapp-newsletter-firmen-

jetzt-tun-1727506.html

Quelle: www.fragenueberfragen.de/wordpress/2016/07/googeln-oder-googlen Quelle: www.promaticsindia.com/img/wearable-devices-app-development.png

(1) Digitale Alltagsanwendungen halten Einzug in alle Lebensbereiche.

(2) Kompetente Nutzung setzt besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus.

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (2)

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Gerät / Anwendung „Spielerei“ / Komfort „Lebensretter“ / Gesundheitsrelevanz

WhatsApp Bilder / Videos tauschenNotfall-Ketten alarmieren

Live-Standort senden

Google

Informationsbeschaffung Gesundheitsinformationen

Navigation auf Reisen Ortung verirrter Personen

Assistenzfunktionen des Androidbetriebssystems,

z.B. Sprachsteuerung bei Sehbeinträchtigung und

Autotranskription bei Hörbeeinträchtigung

Wearable /

Smartwatch

Aktivierendes Monitoring

der Vitalfunktionen

EKG (Apple-Watch)

Sturzsensor (Apple Watch)

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (3)

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Gerät /

Anwendung„Spielerei“ / Komfort „Lebensretter“ / Gesundheitsrelevanz

Smart Home

Unterschiedliche Komfortsysteme Sensorbasierte Notruf-Systeme (AAL)

Staubsaug- und Mähroboter

Umfeldsteuerung bei Mobilitätseinschränkungen

Alexa (Entertainment)

IP-Kamera Komfort im WohnumfeldNutzung der Gegensprechfunktion in der Pflege

Angehöriger

Quelle: www.techbook.de/smart-

home/staubsauger-roboter-test

Quelle:www.homeandsmart.de/maehroboter-

rasenroboter-test

Seite 6

Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Parlamentsbeschluss (24. Juni 1994):

In jeder Legislaturperiode muss die Regierung dem Parlament einen Bericht über die

Situation älterer Menschen in Deutschland (Altenbericht, seit 2018: Altersbericht) vorlegen.

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2002

Hintergrund der Altersberichterstattung

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Quelle: DZA

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Verfahren

Zuständig ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Das BMFSFJ beruft eine unabhängige, interdisziplinäre Sachverständigenkommission

Die Kommission erarbeitet den Bericht und übergibt ihn dem BMFSFJ

Die Bundesregierung erarbeitet eine Stellungnahme

Veröffentlichung des Alten- bzw. Altersberichts (Sachverständigengutachten + Stellungnahme

der Regierung)

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Der Achte Altersbericht: Ältere Menschen und DigitalisierungAuftrag

Zentrale Fragestellung:

Welchen Beitrag können Technisierung und Digitalisierung zu einem

guten Leben im Alter leisten?

Bearbeitungsfrist:

30. November 2019

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Die Kommission

Prof. Dr. Andreas Kruse (Vorsitz, Gerontologie)

Prof. Dr. Claudia Müller (stellv. Vorsitz, Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt IT für die alternde Gesellschaft)

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum (Kommunikations- und Sozialwissenschaften)

Prof. Dr. Britta Böckmann (Medizinische Informatik)

Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein (Informatik, Assistenzsysteme und Medizintechnik)

Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Pflegewissenschaft)

Dr. Sibylle Meyer (Soziologie)

PD Dr. Helga Pelizäus (Soziologie)

Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer (Gerontologie)

Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (Psychologische Alternsforschung)

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Acht Thesen zum Thema

„Ältere Menschen und Digitalisierung“

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These 1

Digitalisierung wirkt sich in vielen Lebensbereichen aus.

In Bezug auf ältere Menschen werden vor allem die folgenden Anwendungsbereiche der Digitalisierung in den Blick genommen:

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– Wohnen

– Kommunikation und soziale Integration

– Sozialraum

– Mobilität

– Gesundheitliche Versorgung

– Pflegerische Versorgung

– Digitale Verwaltungsangebote

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

These 2

Die Entwicklung digitaler Technik für ältere Menschen hat verschiedene Triebkräfte.

– Technologischer Fortschritt

– Wirtschaftliche Interessen (z.B. Technologieunternehmen, Anbieter von

Pflegedienstleistungen)

– Standortpolitik (Deutschland im Wettbewerb)

– Logik der Förderprogramme (z.B. EU, BMBF)

– Funktionale Lösungen für Bedarfe und Interessen älterer Menschen

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These 3

Es gibt kaum gesichertes Wissen über die Wirkungen digitaler Technik auf das Leben im Alter.

– Bislang nur begrenzt verallgemeinerbare empirische Erkenntnisse (überwiegend Fallstudien)

– In manchen Feldern ist offen, wie sich digitale Technik weiter entwickeln wird

– Und es ist noch unklarer, wie zukünftige Technik wirken wird

Folge:

– Es wird viel auf der Grundlage von Vorstellungen und Bildern diskutiert

– Starke Polarisierung zwischen Befürwortung und Skepsis

– Eine sachliche Auseinandersetzung wird erschwert

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These 4

Die Digitalisierung verändert soziale Ungleichheit.

– Wie ist die Nutzung digitaler Möglichkeiten sozial strukturiert?

– Wer nutzt das Internet und seine Möglichkeiten auf welche Weise?

– Wie wirken sich regionale Unterschiede in der Infrastruktur aus?

– Gibt es ein Recht auf ein Leben ohne Internet?

– Kann Digitalisierung soziale Ungleichheiten auch ausgleichen?

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These 5

Die Nutzung und Aneignung von digitalen Technologien ist an technische und soziokulturelle Voraussetzungen gebunden.

– Technische Voraussetzungen:

– Zugang zu schnellem Internet

– Altersgerechte Gestaltung digitaler Geräte und Anwendungen (Usability)

– Soziokulturelle Voraussetzungen:

– Akzeptanz, Technikkompetenz und Vertrauen auf der Seite der (potenziellen) Nutzenden

– Hier: Ältere Menschen und ihre Bezugspersonen in einer sorgenden Gemeinschaft

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These 6

Digitale Kompetenz wird auch im Alter zu einer Schlüsselkompetenz für Teilhabe und Inklusion.

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Beispiel Navigations-App

IDEAL: Digitale Souveränität

Bedienwissen

• z. B. Bedienung von Geräten und Apps

Gestaltungs-wissen

• z. B. Anpassung an persönliche Bedürfnisse

Orientierungs-wissen

• z. B. Wissen um Folgen der (Nicht-) Nutzung

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Zurück zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren

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Quelle:

www.internetworld.de/online-marketing/whatsapp/whatsapp-newsletter-firmen-

jetzt-tun-1727506.html

Quelle: www.fragenueberfragen.de/wordpress/2016/07/googeln-oder-googlen Quelle: www.promaticsindia.com/img/wearable-devices-app-development.png

Antwort:(1) Digitale Alltagsanwendungen halten Einzug in alle Lebensbereiche.

(2) Kompetente Nutzung setzt besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus.

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These 7

Die Aneignung digitaler Technologien kann durch verschiedene Formate zum Kompetenzaufbau unterstützt werden.

(1) Informelle Erfahrungs- und Lernorte zum Aufbau digitaler Grundkompetenzen (z.B. Bibliotheken, digitale

Stammtische oder Sprechstunden), auch internetbasiert

(2) Angebote für Technikbegleitung durch ehrenamtliche Techniklotsen, Technikbotschafter*innen u.ä. (z.B. Projekt

QuartiersNETZ Gelsenkirchen)

(3) Institutionalisierte Angebote für Technikberatung, mit dem Schwerpunkt Integration digitaler Assistenztechnik in

die Alltagswelt (häufig in Kombination mit Wohnberatung)

– Angebote zum digitalen Kompetenzaufbau werden zunehmend Teil netzwerkbasierter Unterstützungsstrukturen in

Kommunen (typisch: Kooperation von Haupt- und Ehrenamt) und sind eingebunden in demografie- und

seniorenpolitische Gesamtstrategien

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These 8

Ältere Erwachsene haben besondere Bedarfe und Interessen, die bei der Konzeption von Unterstützungsstrukturen zu berücksichtigen sind

– Biografie- und lebenslagengeprägte Motivation mit spezifischen Gratifikationserwartungen

– Interesse an eher informellen Lernsettings ohne feste Curricula

– Interesse an ehrenamtlichem Engagement mit Technikbezug

– Besondere Bedarfe hochaltriger und pflegebedürftiger Menschen

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Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Ausgewählte Empfehlungen

1. Verstetigung und Ausbau inklusionsfördernder

Assistenzstrukturen unter Berücksichtigung

sozialer Aspekte

2. Kombination von alltagsnaher

Technikvermittlung, Technikbegleitung und

Technikberatung

3. Daueraufgabe: Befähigung zur kritischen

Reflexion von Implikationen der Nutzung

digitaler Technik

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Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Quelle: www.innovativ-altern.de

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Ausgewählte Literatur

– Apfelbaum, Birgit; Efker, Nina; Schatz, Thomas (2016). Technikberatung für ältere Menschen und Angehörige. Praxis-Tipps für ein

Serviceangebot in der Kommune. Berlin: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Hand- und Arbeitsbücher (H 22).

– Bubolz-Lutz, Elisabeth; Stiel, Janina (2018). Technikbegleitung. Aufbau von Initiativen zur Stärkung der Teilhabe Älterer im Quartier.

Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken. Impulse aus dem Projekt QuartiersNETZ. Dortmund (Handbuchreihe; 5).

– Kubicek, Herbert; Lippa, Barbara (2017). Nutzung und Nutzen des Internets im Alter. Empirische Befunde zur Alterslücke und

Empfehlungen für eine responsive Digitalisierungspolitik. Leipzig: VISTAS Verlag.

– Lutze, Maxie; Glock, Gina; Stubbe, Julian; Paulicke, Denny (2019). Digitalisierung und Pflegebedürftigkeit – Nutzen und Potenziale

von Assistenztechnologien. Hürth: CW Haarfeld (Hg.: GKV Spitzenverband; Schriftenreihe Modellprogramm zur Weiterentwicklung der

Pflegeversicherung, Band 15)

– Stubbe, Julian; Schaat, Samer; Ehrenberg-Silies, Simone (2019). Digital souverän? Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Alter.

Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.

BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Seite 22

Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Prof. Dr. Birgit Apfelbaum

Hochschule Harz

Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Domplatz 16

D-38820 Halberstadt

E-Mail: bapfelbaum@hs-harz.de

Telefon +49 3943 – 435

www.hs-harz.de/bapfelbaum

www.innovativ-altern.de

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