weidner lebenslauf sw
Post on 17-Jul-2015
54 Views
Preview:
TRANSCRIPT
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 1/27
G R A Z E R
M O R G E N L A N D I S C H E
S T U D I E N
3
Die Rolle der
Astronomie
in den Kulturen Mesopotamiens
Beitrage zum
3. Grazer Morgenliindischen Symposion
(23. - 27. September 1991)
herausgegeben von Hannes D. GaIter
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 2/27
G R A Z E R M O R G E N L A N D IS C H E S T U D IE N
herausgegeben von
Hannes D. Gaiter und Bernhard Scholz
Band 3
Die Rolle der Astronomie
in den K ulturen Mesopotamiens
Band 1: Hannes D. Gaiter (Hg.), Kulturkontakte und ihre Bedeutung in
Geschichte und Gegenwart des Orients. 1986
Band 2: Bernhard Scholz (Hg.), Der orientalische Mensch und seine
Beziehungen zur Umwelt. 1989
Graz 1993
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 3/27
Die Rolle der~
Astronomie
inden Kulturen Mesopotamiens
Beitrage zum
3. Grazer Morgenlandischen Symposion
(23.-27. September 1991)
herausgegeben von Hannes D. Gaiter
Graz 1993
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 4/27
Besonders rnochte ich noch unseren Studentinnen und Studenten danken,
die freiwillig Zeit und Arbeitskraft wiihrend des Symposions zur
Verfugung gestellt haben, weiters Univ.-Prof. Dr. Hermann Hunger fur
seine vielen Ratschlage und seine bereitwillige Hilfe wahrend der
Vorbereitungen fUr Symposion und Publikation sowie Otto J. Simon,
Simona Orehek und DI Werner Emig fur ihre Geduld und
Hilfsbereitschaft wahrend der Vorbereitungen zur Drucklegung. Ein
spezielles .Danke schon" ergeht an Dr. Bernhard Scholz fur seinenunermtidlichen Einsatz und seine Mitarbeit bei der Herstellung des
vorliegenden Bandes.
Graz, imMan 1993 Der Herausgeber
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 5/27
InhaItsverzeichnis
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7EinIeitung 9
K urt Ja ritz
Ernst Weidner - Gelehrter und Mensch IIE rie L eich ty
The Origins of Scholarship 21
F ra ncesca R och berg
The Cultural Locus of Astronomy in Late Babylonia 31
Simo Parpola
Mesopotamian Astrology and Astronomy as Domains
of the Mesopotamian "Wisdom" 47
John P . B rittonScientific Astronomy in Pre-Seleucid Babylon 61
A lexander Jones
Evidence for Babylonian Arithmethical Schemesin Greek Astronomy 77
G erd G ra jJh ojJ
The Babylonian Tradition of Celestial Phenomena
and Ptolemy's Fixed Star Calendar 95
Jozef de K uyperMesopotamian Astronomy and Astrology as Seen
by Greek Literature: The Chaldaeans 135
H erm ann H unger
Astronomische Beobachtungen in neubabylonischer Zeit 139
W ayne H orow itz
The Reverse of the Neo-Assyrian Planisphere CT 33 II 149
R ob ert C ha dw ick
Identifying Comets and Meteors in CelestialObservation Literature 161
Johannes Koch
Das Sternbild mulmaJ_tab-ba-tur-tur 185
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 6/27
Vladimir S. TumIJII
Astronomical Dating of Observed and Recorded
Events in V R 46 199
Gerd Steiner
Ein Bolid in Analolien & Is Manifestation einer Gottheil 211
Vila Koch-Westenholz
Mesopotamian Astrology at Hattusas 231Walter Farber
Zur Orthographic von EAE 22: Neue Lesungen
und Versuch einer Deutung 247
David Pingree
Venus Phenomena in E...una A"" EnJil 259
Paul-Richard Berger
Irnaginare Astrologie in spillbabylonischer Propaganda 275
Albert Wolters
An Allusion to Libra in Daniel 5 291
LArissa Bobrova, AleJUUllkrMilitarev
From Mesopotamia to Greece: On the Origin
of Semitic and <mek Stat Names 307
Lis Brack-Bernsen
Babylonische MondIem: Beobachtung und Theone 331
Alice Slotsky
The Uruk Solstice Scheme Revisited 359
Robert W. Bremner
The Shadow Length Table inMULAPIN 367
Joran Friberg
On the Structw-e of Cuneifonn Metrological
Table Texts from th e -Ist Millennium 383
Bibliography of Babylonian Astronomy and Astrology 407
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 7/27
Einleitung
Am 7. Oktober 1991 jahrte sich zum einhundertsten Mal der Geburtstag
Ernst weidners (7.X.1891-8.1I.1976). Er war zwischen 1943 und 1964
Ordinarius fur Orientkunde an der Karl-Franzens-Universitat u nd m ach te
die Keilschriftforschung in Graz sowie Graz in der Keilschriftforschung
bekannt und geachtet. Er legte den Grundstein fur die Grazer
Keilschriftforschung, deren jungstes Produkt der hier vorliegende Band
darstellt. In ein igen w en igen Satzen E rnst W eidn er un d se in e B edeu tun g
fU r die Assyr iologie zu um rei8en . hie8e sich am Unmoglichen versuchen,
Ich verweise hier au f den folgenden Beitrag von K urt Jaritz und mochte
hier n ur zw ei A sp ek te k urz herau sstreichen .
E rn st We id ne r gehorte zu jenen w en igen A ssyr iologen . denen das gelang,
wovon w ir m eist nur traurnen konnen, Als gelungene Verbindung von
Gen ie und unermudlichem A rb eiter le iste te er in alle n B er eich en u nse res
Faches Grundlegendes und Wesentliches. Weder die Geschichts-
forschung noeh die Lexikographie oder die W issen schaftsgeschichte
Altvorderasiens hatten o hn e E rn st W e id ne r ihren h eu tig en S tan d. Daruber
hinau s verein igte er, trotz seines fast ausschlie6 lichen Schreibtisch-
g ele hrten tu rn s, d as au f K o ng re sse, M u seum sau fen th alte od er O rien tre ise n
w eitgehend verzichtete , in se iner Person , se inem W erk und vorallem in
.seinem" Archiv fur Orientforschung jene fachUbergreifende Aufge-
schlossenheit, die heu te das Z ie l so mane her au fwend ig e r i n st it u ti on e lle r
Tatigkeit ist. Das von ihm gegrtindete Archiv, das danken swer te rwei se
nach w ie vor in der von W eidner konzip ier ten Form von un seren W iener
Kollegen weitergefUhrt wird, sollte nicht nur der Erforschung des
g esam te n v or de rasiatisch en Ku ltu rk re ise s (o hn e ze itlich e E in sch riin k un g)
dien en , sondern auch aile A spek te dieser Erforschung, von
T extb earb eitu ngen tib er G rab un gsber ichte b is hin zu K on gre6b er ichten ,
Personalien und Bibliographien umfassen.
Ais wir im Jahre 1988 zu uberlegen begannen, wie die einhundertste
Wiederkehr des Geburtstages von Ernst Weidner wUrdig begangenwerden konnte, entschieden wir uns sehr schnell fur die Form e ines
internationalen Kongresses. Ais Themen boten sich die verschiedenen
Arbeitsbere iche Ernst W eidners an : assyrische Konigsinschriften,
Chronologie, Astronomie, Orthostatenreliefs, .... Unsere Wahl fiel
schlie6lich auf .Astronomie". und zwar aus m ehreren G runden . Zurn
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 8/27
cinen war sie unter den vielen unterschiedlichen Interessensgebieten
Ernst Weidners eindeutig eines seiner liebsten. Ihr widmete er 1911 mit
21 Jahren seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung und sie lieS ihn
auch im hohen Alter (I967'{;9) nieht los. Es lag dahernahe, das Jubillum
mit einem internationalen Treffen der heute auf diesem Gebiet
AIbeitenden zu feiem.
Zum anderen sHiSt die .Keilscbnft . tronomie" aufgrund derSchwierigkeit und Kompl ex itiit de, Steffes ouch innerhalb der
Assyriologie noch nicht auf das Interesse, das ihr aufgrund ihrer
Bedeutung fur die morgen- und abendlandische Geistesgeschichte
zustunde, und schliefllich bietet gerade diese Komplexitlt die
Moglichkeit, fachubergreifend und interdisziplinllr zu diskutieren und zu
arbeiten, ein Ziel, dem sich die Grazer Orientalistik seit geraumer Zeit
verschrieben hat. Die Fragen und Problemkreise, die im vorliegenden
Band zur Sprache kommen, sind vielfliltig und weitgesteckt. Der Bogen
spannt sich von der Theorie und Praxis altvorderasiatischer Stemkundeuber deren sozial- und kulturgeschichtlicher Relevanz bis hin zu ihrem
,,Sitz imLeben" und ihren EinfluS auf benachbarte Kulturraume,
Die .Keilschriftestronomle" stellt aber auch eines der wichtigsten
Bindeglieder dar, die uns heute mit der versunkenen Welt
Mesopotamiens verbinden, gehan sie doch zu jenen Kulturleistungen der
altorientalischen Hochkulturen, die - tiber den Hellenismus - Eingang in
unsere abendUindische Geisteskultur gefunden haben. DaB gerode in den
Tagen, in denen sich Osterreich darauf vorbereitete, seinen erstenAstronauten zu r Raum station M ir zu schicken, in G raz ein Kongress
stattfand, der gleichsam an die Wurzel der wissenschaftlichen
Beschiiftigung mil dem Weltraum zuruckging, mag als deutliches
Zeichen einer ungebrochenen wissenschaftlichen Tradition und eines
gefestigten BewuBtseins historischer Entwicklungen und Bindungen
verstanden werden.
Hannes D. Galter
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 9/27
Ernst Weidner - Gelehrter und Mensch
Kurt Jaritz - Graz
Weidner hat in Graz kein Neuland betreten. Die Grazer Tradition reicht
weit zurilck, sie erreicht heuer ungefahr den Abschlu8 des zweiten
lahrhunderts. Die Grazer Orientalistik ist sicherlich untrennbar
verbunden mit dem Namen Ioseph Freiherr von Harnrner-Purgstall,
einem gebUrtigen Grazer.' 1774 kam er auf die Well und dieser Joseph
von Hammer-Purgstall, der als Sprachknabe. wie es damals hieB. in den
Orient gegangen war. nachdem er eine Ausbildung an der Orientalischen
Akademie in Wien absolviert harte. wurde zu einem Spezialisten inorientalischen Fragen. Joseph von Hammer-Purgstall entwickelte
natUrlich auch ein hohes w issen schaftliches In teresse an den Landern, die
er bereist hatte bzw. in diplomatischer Mission durchleben mullte, konnte
und durfte.
Und so ist es kein Zufall. da8 eine der ersten und altesten
orientalistischen Zeitschriften - wurden WiT heute dazu sagen - oder
Publikationsreihen von Hammer-Purgstall im Jahre 1809 gegrtlndet
wurde. Es waren die ..Fundgruben des Orients", die es immerhin aufsechs Bande gebracht haben und indenen unter anderem Georg Friedrich
Grotefend und Claudius James Rich. der mil Erzherzog Johann, dem
groD en M entor der W issenschaften der Steierm ark , sehr befreundet w ar,
prasent sind. Sie haben also, urn nur lwei Namen zu nennen, fur die
Steiermark eine groBe Rolle gespieh. Wenn nun Claudius James Rich fiir
Erzherzng Johann und Harnrner-Purgstall von seinen Reisen nach
Mesopotamien einen 8auziegel von Nebukadnezar II. mitgebracht hat
sowie 42 Roll- und Stempelsiegel, so ist das praktisch der Beginn der
Antikensammlung im spareren Landesmuseum Joanneum. Dieses
Material wurde publiziert in den ..Fundgruben". Das war quasi der
I Kurzdarstellung seines Wirkens im Ausstellungskatalog der
UniversitltsbibliOlhek Ora. "Oraz und die Keilschrift", ed. H. D. Galrer,
B. Scholz und Ch. Zinko. Oraz 1987.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 10/27
12
Startschu8 fiir die Beschiiftigung mit dem, was wir heute "Orientalistik"
nennen. Es kam in diesen ..Fundgruben" aueh zu den ersten
Gelehnendiskussionen urn die Entzifferung der Keilschrift. Da war z.B.
Grotefend, dec hier eine Schriftsystematik fUrdie Keilschrift entwickelte,
die allenlings in die lrre fuhrte. Auch die Diskussionen urn die friihen
Textkopien eines Sanherib-Zylinders dun:h Carl Bellino haben hier ihren
Platz gehabt.
Es gab dann allerdings fur Graz eine groBe Lucke, Hammer-Purgstall
hatte sich Hingst in Wien etabliert. Gegen die vielfliltigen Intrigen im
metternichscben System konnte er schlieBlich 1847 auch die Akademie
der Wissenschaften begrtinden, deren erster Priisident er war. So wurde
also die Orientalistik seither in Graz fiir einige Jahnehnte wiederum auf
den Bereich der Theologischen Fakultat reduzien. Das heiBt, daB
nunmehr der westsemitische und arabistische Bereich allein betrieben
worden ist,
Die Jahre 1872 auf 1873 haben fiir die Grazer Universitlit einen neuen
Schwerpunkt gesetzt. Damals wurde eine Lehrkanzel fiir Vergleichende
Sprachwrssenschaft- eingerichtet, die zuerst von Johannes Friedrich
Heinrich Schmidt besetzt war und nach seinem Abgang dem aus Prag
stammenden Gustav Meyer ubertragen wurde. Meyer ist ja auch, wie
Weidner, ein Schlesier gewesen. Und dieser Gustav Meyer, der diese
Lehrkanzel bis 1899 innebatte, erkannte nun, daB die vergleichende
Sprachwissenscbaft einer Stutze bediirfe. So wurde im Jahre 1891, also
vor 100 Jahren, eine Lehrkanzel fiir orientalische Philologie eingerichtet,
die seit 1902 als Ordinariat geftihrt wurden ist, Diese Lehrkanzel hat dann
spiterhin die Bezeichnung ,,Institut fiir orientaliscbe Philologie I -
Arische Abteilung" getragen, wobei die Schwerpunkte der Lehr- und
Forscbungstiitigkeit, wie schon erwahnt, Altindisch und Iranisch waren.
Jedoch wurdeo bis 1907 von dem auBerordentlicb polyglotten Inhaber
dieser Lehrkanzel, Johann Kirste, auch Lehrveranstaltungen tiber
arabische Spnoche und Literatur abgehalten.
Indec Zwischenzeit war allenIings 1902 ein hervorragender Arabist nach
Graz gekommen, Dieser Dozent war der aus Alexandria stammende
2 Fritz Freiherr Lochner von HUnenbach, Das Facb Verg1eichende
SpncbwisseDschaft an der Universitlit Graz (= Pub1ikllionen IUS dern AlclUv
der Universitlit Graz, Band 5), Graz 1976.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 11/27
13
Nikolaus Rhodokanalris, der Begriinder der wissenschaftlichen Sabiiistik.
Dun ist die Er.;chlieBung der altsfidarabischen Sprachen und Kulturen zu
verdankeo. Er bat sich nach seiner Berufung auf eine eigene Lehrkanzel
im Jahre 1904 nieht nur mit arabischen, sondern vorrangig mit
altsfidarabischen Studien und Forschungen befaBL In seinem ..Institut fiir
Orientalische Philologie n - Semitische Abteilung" wurden aber auchStudien und Lehrveranstaltungen uber altorientalische Rechtsformen
abgehalten. AuBerdem stand ihrn in spaterer Zeit als Dozent fur
Assyriologie der Alttestamentler Franz Bayer von der Theologischen
Fakultlit zur Seite. Und es ist, glaube ich, nicht allgemein bekannt, daB
Paul Koschaker, der groBe Rechtshistoriker, lange Jahre in enger
Verbindung mil Rhodokanalris und mil der Grazer Universitat stand, und
daB auch Mario San Nicolo einige Zeit lang in Graz seine Studien
betrieben hat,
Diese vorweidnerische Zeit war au8erordentlich fruchtbar, einfach
deswegen, weil damals schon die Norwendigkeit der Fachubergreifung
erkannt worden ist, weil man damals bereits die Zusammenarbeit
verwandter Institute in sehr starkem MaBe betrieben hal. Hier iSI vor
alIem die Sprachwissenschaft zu nennen, die bis zum Jahre 1930 von
Rudolf Mehringer geleitet wurde, der eine neue Theorie ..Worter und
Sachen", also die ErschlieBung sachlicher Hintergrunde aus der
Etymologie fiber die Sprachwissenschaft, begrundet hat, Ebenso stand der
sehr der lranistik verbundene Hans Reichelt, der diese Lehrkanzel dannbis 1941 innehatte, in enger wissenschaftlicher Verbindung m it den
Grazer Orientalisten, zu denen auch aIs Hebraist der Grazer Oberrabbiner
David Herzog gehort hal. Bereits seit 1937 war Wilhelm Brandenstein,
mil dem Weidner eine enge Freundschaft verbunden hal, als Dozent an
diesem sprachwissenschaftlichen Institut tang, das er nach dem Zweiten
Weltkrieg als Ordinarius bis zum Jahre 1967 filhren durfte.
Darnit scheint das Feld aufgezeigt, in das nun Weidner berufen worden
ist. Ich mochte mich hier nicht allzusehr mil der detaillierten Auflistungder Weidne=hen Publikationen befassen. Ich mochte vor allem aus
eigener Erfahrung, aus eigener Anschauung, aus seinen privaten
Erzihlungen und einem freundschaftlichen Kontakt zu Weidner ihn als
Menscben slrizzieren.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 12/27
14
Schachermeyr! hat in seinem Nachruf in bertihrender Weise tiber seine
erste Begegnung mit Weidner im Jahre 1921 auf der Insel Hiddensee bei
Pastor Gustavs geschrieben. Don kamen aber auch Alfred Jeremias und
Bruno Meillner hin. Schachenneyr berichtet tiber die Leistung Weidners
etwa bei der Entzifferung und Interpretation eines Textes aus dem
akkadischen Epos Iar tamhari "Konig der Schlacht", jener bekanntenGeschichte des Feldzuges nach IGeinasien eines Konigs namens Sargon.
Nun ist es, glaube ich, notwendig, ganz kurz auch auf Weidner selbst als
Mensch einzugehen, der sich als Schlesier immer wieder letztendlich als
Altosterreicher gefuhlt hat. Scherzhaft sprach er immer wieder davon, er
sei ein "gestohlener Osterreicher", gestohlen von Friedrich von PreuSen.
Er ist zwar, und das hat er tun lichst verschw iegen , - e in fach deswegen,
weil don jemand beschloS, Politiker zu werden, dem er gar nicht
verbunden war - in Pasewalk in Pommem am 7. Oktober 1891 zur Weltgekommen. Dies is t aus seinem familiaren Bereich heraus erklarbar.s
Sein Vater war Landmesser und als solcher hat er nattirlich immer wieder
neue Einsatzorte gehabt. Die Mutter Weidners stammt aus Gis in
Schlesien u nd W eidn er ware n on nalerw eise au ch in Ols geboren worden ,
wenn nicht die Landmessertiitigkeit seines Vaters diesen quer durch die
Lande getrieben hatte, denn letztendlich haben Paul Emil und Anna IGara
Weidner ihre Hochzeit auch in 61s in Schlesien gefeien. Wenn wir noch
e in Stuck weiter zuriick schauen , dann kommen w ir darauf, daB auch
beide GroBeltem in Schlesien verheiratet waren, beide rniltterlicher- wie
vaterlicherseits. Die vaterliche Linie zuruck in eine Beamtenfamilie,
wahrend die mtitterliche Linie in den handwerldichen Bereich fiihrt, denn
der GroBvater mtitterlicherseits war Topfermeister. Sie alle aber sind im
Bereich von 6ls und damit in Schlesien zu finden.
Nun geht aus dem Stammblatt aus den Fakultatsakten der Grazer
Universitat ganz eindeutig hervor, daS Weidner eine recht schwierige
Jugendzeit durchlebt haben muS. Bereits im Jahre 1898 ist seine Mutter
3 Ernst Weidner - Nachruf von Fritz Schachenneyr, Almanach der
Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, 126. Jahrgang, Wien 1976, pp.
534 - 550. Weiters Hans Hirsch im Archiv fU r Orientforschung Band XXV, pp.
351-353
• Die nachfolgenden Infonnationen sind dem Personalakt Weidner im Archiv
der Grazer Universitat entnommen. FOr die EinschaumOglichkeiten in diese
Papiere sage ich aufrichten Dank.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 13/27
15
gestorben, er war also mit sieben Jahren Halbwaise. Die GroBeltern
waren zu dieser Zeit zurn groberen Teil schon tot. Nur eine GroBm utter
hat ihn e in Jabr lang noch betreuen konnen. W eidner ist dam it ganz in
den geistigen E in flu Bbereich seines V aters gekommen, eines M annes. der
als L an dm e sse r selbstverstandlich mi t Ma th ema tik und m it G e om e tr ie
viel zu tun hatte . W en n wir den L eben sw eg W eidn ers verfolgen, so se he nwir, daB er zwar inPasewalk geboren, dann aber sehr rasch wieder in das
Land seiner Vorfahren, nach Schlesien zurtickgekommen ist. Seine
Grundschulausbildung hat er in Schweidnitz und in Breslau absolviert.
Danach kam er vorerst in das Gymnasium in Breslau und nach Na .k :e l, u rn
schlieBlich nach Konigsberg an das Altstadter Gymnasium zu gehen, wo
damals Ferdinand Borck tatig war, der filr die Altorientalistik, vor allem
fu r die Randzonen, e in e n ie ht tib er sehb ar e Grobe ist.
Weidner hat bis 1911 das Gymnasium in Konigsberg absolviert und dortauch seine Reifepriifung erlangt. Und das ist jetzt der Zeitraurn, in dem er
schon publizistisch tatig gewesen ist. Weidner hat von 1911 bis 1914 die
Universitaten Berlin und Leipzig bezogen. Die Liste der Publikationen
fur den Zeitraum bis 1914 um faB t bere its vier Bucher sow ie e ine Fulle
von Zeitschriftenbeitragen, d as sin d in sg esam t uber 20. D azu komm t eine
R eihe von w issen schaftliche n R eze nsion en , mit d en en er sich aller din gs
imm er etw as kurz gehalten hat. D en n W eidn er m ein te , Kritik zu uben se i
eine schwierige Aufgabe und als Mensch war er immer bemliht, auch die
positiven Seiten e ines anderen hervorzu ste llen . So besitzt die Zahl vonnur neun Rezen sionen in d iesen ersten vier pub lizistischen Jahren
eigentlich im Vergleich zu den Eigenpublikationen, vornehmlich zur
Sternenkunde, selbstverstandlich eine untergeordnete Bedeutung.
1911 schon ist der Band .Beitrage zu r babylon ischen A stron om ie"
erschienen. 1914 folgte dann .Das Alter und die Bedeutung der
babylonischen Astronomie und Astrallehre nebst Studien liber
Stemenhimmel und Kalender". In der fruhen Zeit zwischen 1910 und
1912 sind in Babyloniaca 4 bereits seine Beitrage zur babylonischenAstronomie veroffentlich worden . Ich verwe ise hier au f das
Schriften verze ichn is, das im A lm anach der Akadem ie in W ien im
Zusarnmenhang mit dem Nachruf auf Weidner von Erika Bleibtreu und
Hermann Hunger veroffentlicht ist,5
s 1m Anhang zu m oben g enann te n Nach ru f von Schachermeyr. E be nso b ei
RykJeBorger, Handbuchder Keilschriftliteratur.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 14/27
16
Der Erste We1tkrieg unterbrach vorerst die Tatigkeit Weidners. Er war
von 1914 bis 1919 zum Heeresdienst einberufen und der Feldartillerie
zugeteilt, von wo er im Janner 1919 als Unteroffizier abrustete.
A1lerdings hatte Weidner das Gluck, im Etappendienst sein zu diirfen. So
war es ihm moglich, an den Berliner Museen wissenschaftlichweiterzuarbeiten. Weidner war ja von einer unerhorten Arbeitskraft
gezeichnet Er war ein Dynamiker, der sehr wohl mehrere Berufe,
mehrere Aufgaben synchron zu losen verstand. Als Assistent an den
Staatlichen Museen in Berlin ist er dann eigentlich bis zum Jahre 1942
tatig gewesen. Sein Hauptberuf allerdings war die Journalistik. Er war im
Ul1stein- Verlag in Berlin tatig und befa8te sich vor al1em mit den
feuil1etonistischen Bereichen in der Vossischen Zeitung. In der
Zwischenzeit konnte er 1922 endlich das Doktorat mit dem Pradikat
•.magna cum laude" erzielen, nachdem er bereits als hoch angesehener
Wissenschaftler weit tiber die Grenzen Deutschlands hinaus anerkannt
gewesen ist. In weiterer Folge hat Weidner auch eine Reihe von
Forschungsauftrligen der Berliner Akademie erhalten.
Dies ist die Zeit gewesen, in der er sein .Archiv fur Keilschriftforschung"
mit den ersten beiden Banden ab 1923 und anschlie8end das .,Archiv fur
Orientforschung" unter diesem neuen Titel publizierte, und zwar als
Herausgeber, als Verleger und als Schriftleiter, weiters auch als
Korrektor, aber auch als Versandleiter. Bis knapp vor seinem Tod konnte
e r d ie se vielen Funktionen in se in er H an d weiter vereinen.
In der Zwischenzeit stand er weltweit mit Fachgelehrten in Kontakt. In
Osterreich, wo es ibn immer wieder hinzog, war vor allem seine enge
Freundschaft mit Schachermeyr und Brandenstein.s spater auch mit
Sauer. dem Alttestamentler in Graz, fur seinen spateren Lebensweg
bestimmend. Er hatte seine Somrneraufenthalte mit Vorliebe in Tirol
absolvien. Die Tiroler Berge hatten es ihm angetan, jenem Schlesier,
dessen Heimatland vom Katzengebirge mit einer ..Gipfelhohe" von 245
Metern gepragt wird. Auch der Som meraufenthalt am Tegemsee. den er
immer wieder suchte, aber auch die Tage im Schwefelbad Wcrschach im
EnnstaJ waren fur ibn stets erholsam.
6 Brmdenstein war ein ausgezeichneler Alpinist. der sich selbst als . ,Bergsteiger
der scharfereo Richlung" bezeichnete. VgI. Lochner von Huttenbach, loe.cit.
S.73
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 15/27
17
Rhodokanakis war bis 1941 in Graz tiitig. Und wie Weidner mir erzahlte,
erging in di.,.er Zeit eine Anfrage von der Universitiit Strallburg an ihn
wegen der Ubemahme einer Lehrkanzel. Weidner hat aber auch 1942
tiber den Vorschlag Schachermeyrs einen Ruf nach Graz bekommen.
Weidner hatte in der damaligen Zeit schon ganz deutlich gespurt, daR
StraSbu rg w ieder franzosisch w erden w iirde und er sagte sich, inOsterreich habe er seinen Freundeskreis, in Osterreich spricht man
deutsch. Daher entschlols sich der ,,gestohlene Osterreicher' filr einen
Wirkungsbereich in Graz.
Nun hatte allerdings Weidner, der ja bei MeiSner gehort hat - und Bruno
MeiSner war fur ihn einer der groBen Mentoren - immer wieder
abgelehnt, wenn man ihn zur Hab il it at ion drangen w ollte . E r meinte, die
Joumalistik sei der Platz, der fur ihn geschaffen sei. Aber schlie61ich
erging 1942 die Anfrage an ihn von Graz. Damals hatte sich uberVerrnittlung von Schachermeyr die Philosophische Fakultat intensiv
dam it b efa sse n mussen, W eidner so schne ll w ie moglich zu habi li ti er en .
Diese Habilitation erfolgte auf Grund seiner bekannten Publikation uber
die Reliefs der assyrischen Konige,
Am 12. Oktober 1942 wurde Weidners Habilitationsansuchen der
Fakultiit zugemittelt und bereits drei Wochen spater, im November, fand
die wissenschaftliche Aussprache, wie es damals gehei8en hat, statt, Nur
zwei Tage danach erfolgte die Ernennung Weidners zum Doktorphilosophiae habilitatus. Mit l. Jiinner 1943 wurde Weidner - laut
M itte ilu ng des R eichsm in isters fur W issen schaft, E rziehung UDd
VoLksbildung vom 18. Miirz 1943 ruckwirkend - zum Ordinarius fur
Orientkunde, bei gleichzeitiger Bestellung zum Direktor des
Orie nta lisch en In stitu te s II eman n t.
Dies war e ine Zeit, in der der universitare Abla uf scho n w eite stg ehe nd
durch kriegerische Ereignisse und durch die politische Situation als
gestort zu betrachten war. Als nun der Krieg zu Ende gegangen war, sallWeidner - kraft seiner Herkunft deutscher Staats burger - nun in Graz
und muBte urn seinen Verbleib zittern. Denn darnals war man bestrebt,
e in e allgem eine B erein igung des Personalstandes du rchzu fiihren . Au s
diesem Grund hat die Philosophische Fakultiit bei allen moglichen Stellen
interveniert, um einen V erble ib W eidn ers in G raz zu sichem . D iese
In terven tionen g ingen au ch an den Landeshau ptm ann . Unter Hinwe is
darauf, daJl Weidner bereits einen Ruf nach Wien erhalten habe und es
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 16/27
18
nieht zu verantworten ware, W eidner ziehen zu lassen , w ies man darauf
hin, daB der Weiterverbleib Weidners den Interessen der Universitat voll
entsprechen wtirde. In diesem Sinne folgt nun eine umfassende
Darstellung seines Aufgabenbereiches. Dazu kommt die Aufstellung,
welche Publikationen Weidner der Offentlichkeit ubergeben hat. welche
Grundlagenforschungen von ihm betrieben werden und welchewissenschaftliche Bedeutung das Arbeitsfeld Weidners hatte. Vor allem
wurde dabei auf die Wichtigkeit Weidners hinsichtlich seiner Kenntnisse
der orientalischen Chronologie hingewiesen. Auf Grund dieser
interventionen wurde imOktober 1945 eine begrilndete Weiterbestellung
Weidners durch das zustandige Ministerium verfugt, Ebenso konnte eine
von der britischen Militlirregierung beabsichtigte Ausweisung Weidners
als deutscher Staatsburger unter Zugrundelegung eines politischen
Gutachtens verhindert werden. Entscheidend dafur war auch die
Ankundigung einer bevorstehenden Ernennung zurn Ordinarius. dieautomatisch m it der Verleihung der osterreichischen Staatsbdrgerschaft
verbunden war. Sie erfolgte durch den Bundespriisidenten mit 24. Janner
1947 bei gleichzeitiger Anerkennung der Lehrtatigkeit seit 1943. Mit
Weidners Angelobung auf Osterreich am 12. Janner 1949 schienen nun
die letzten Hinderrlisse fur ibn aus dem Weg geraumt.
Das Jahr 1953 allerdings sollte nochmals eine arge Belastung fur
Weidner. der in den Jaltren 1946 und 1947 eine schwere Erkrankung
uberstehen rnuflte, mit sich bringen. Es waren Wohnungsprobleme, dieihn arg belasteten und in weiterer Foige im Herbst des gleichen Jahres ein
Ruf auf die nach dem Abgang von F.R. Kraus verwaiste Lehrkanzel in
Wien. Als Abwehrroa8nahme gegen diese Berufung, mit der Weidner
sich nicht recht anfreunden konnte, erfolgte die Bereitstellung einer
ausreichend groBen Wohnung und die Ubersiedlung des Institutes in
arbeitsgerechte Riiumlichkeiten im ehemaligen Studentenhaus
Leechgasse 5. Damit fand auch die schon untragbar gewordene Raumnot
fur die Grazer Orientalistik ein Ende.
Noch vor seiner Emeritierung im Sommer 1963 hatte Weidner den Tod
seiner langjahrigen Assistentin Margarethe Falkner zu verkraften, die im
Jahr zuvor, kaum vierzigjahrig, einem Schlaganfall erlegen war. Die
Verleihung des GroSen Silbemen Ehrenzeichens ffir Verdienste urn die
Republik Osterreich am 16. Juni 1963 war fur Weidner eine spate
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 17/27
19
Anerkennung seiner Leistungen in Forschung uod Lehre, und nur ein
schwacher Trost fiir eine Pulle von Schicksalsschlagen und Intrigen, mit
denen er imm er wieder konfrontiert gewesen war.
In der Folge ging die Lehrkanzel an die Sabiiistin und Rhodokanakis-
Schulerin Maria Hefner tiber, die sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre1970 innehatte. In ihre Zeit fallt auch die Ubersiedlung des Instituts im
Jahre 1967 in das Objekt UniversitiitsstraBe 27, Dies empfand Weidner in
seiner sensiblen Art als eine gegen ihn gerichtete Aktion. Er hat diese
Raume nie betreten, Mit dem Ausscheiden von Maria Hefner erfolgte die
Einziehung der Lehrkanzel.
N achstehende Dissertanten haben u nter der A nleitun g W eidners wahrend
seiner Aktivzeit mit assyriologischen Themen den akademischen Grad
eines Doktors der Philosophie erreicht: Franz Sauer, Franz M andl, K urtJaritz, Ursula Schubert, Shulim Honig, Hermann Vary, Erika Bleibtreu
und Helga Tschinkowitz. Bei den Habilitationsverfahren fur Georg Molin
und Kurt Jaritz war Weidner ein kritischer Hauptbegutachter.
Nach der Auflosung der Lehrkanzel konnte die vollige Einziehung des
Instituts nur mit Muhe verhindert werden. Es gelang immerhin die
Errichtung einer eigenen Abteilung fur Geschichte der altorientalischen
Kulturen am Institut fur Alte Geschichte und Altertumskunde. Als
Weidner am 8. Februar 1976 seine Augen fur immer schloB, war dasWeiterbestehen der von ihm gepragten ..Orientkunde" gesichert. Durch
den Erwerb seiner groBartigen Bibliothek in ihren wesentlichen Teilen
durch die Universitatsbibliothek in Graz waren zusatz.liche
Voraussetzungen fur eine Fortfuhrung dieses Wissenschaftszweiges
gegeben.
Seit meiner Habilitation im Jahre 1966 habe ich mich bemuht, trotz
diverser Anfeindungen und Schlage unter die Giirtellinie, den Bereich der
Assyriologie und der orientalischen Altertumskunde im Sinne meinesverehrten Lehrers nach bestem Wissen und Gewissen weiterzuftihren.
Der assyriologische Fachbereich im weitesten Sinn ist seit 1970 in Form
eines Lehrauftrages fest verankert, Mittlerweile haben ftinf Studierende
ihre assyriologische Ausbildung mit dem Doktorat abgeschlossen,
namlich Gwendolyn Leick, Bernhard Scholz, Hannes D. Gaiter, Peter
Panitschek und Irmtraut Seybold. Scholz ist inzwischen als
Assistenzprofessor mit der Leitung der bestehenden Abteilung betraut,
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 18/27
20
die nach mehreren unangenehmen Ubersiedlungen nunmehr im Hause
Goethestra8e 28 ein allen Erfordernissen entsprechendes und hoffentlich
endgiiltiges Domizil gefunden hat. Er und Hannes D. Gaiter haben sich
seit Jahren als Lehrbeauftragte mit profundem Wissen in die
Ausbildungstlitigkeit eingeschaltet.
W eidn er w ar E hrun gen stets abgeneigt gewesen . Ieh mochte n ur darau f
verweisen, daB er sich immer wieder dagegen verwahrt hat, anllUllich von
Jubilaen eine Festschrift zu erhalten. Ich hatte den Versuch
untemommen, in Hinblick auf seinen 80. Geburtstag im Jahre 1971 die
Reneontre Assyriologique Internationale nach Graz zu bringen. Es war
mit Paris bereits alles abgesprochen, aile erforderlichen Unterlagen waren
vorhanden. Als ich dieses Vorhaben Weidner unterbreitete, war es das
erste Mal, daB ich ihn bitterbose werden sah. Er war knapp daran, mich
aus seiner Wohnung, in der das Gesprach stattgefunden hat,
hinauszuwerfen. Er sa gte : . .Ma ch en Sie, was S ie wollen, aber ich werde
zu dieser Zeit nieht in Graz sein. Ich will niemanden sehen." Weidner
hatte darnals einiges an Krankungen erleben mussen und wollte in seiner
feinen Art jeglicher Konfrontation aus dem Wege gehen. So war auch
sein letztes Auftreten in der Offentlichkeit ein nur kurzer Besuch Yom
Tegemsee her bei der Rencontre Assyriologique Internationale in
Milnchen.
Ich hoffe, daB es mir gelungen ist, eine Uberschau tiber Weidner als
Mensch und Gelehrten zu geben. Wenn wir heute in Graz ein Symposion
anllUllich seines hundertsten Geburtstages einleiten, so moge das als spate
Ehrung fur diesen grnBen Mann angesehen werden - fur einen vielfach
hochdekorierten Forscher von internationalem Rang, auf den die Grazer
Universitlit auch heute noch stolz sein darf.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 19/27
The Origins of Scholarship
Erie Leichty - Philadelphia
I never had the pleasure of meeting Ernst Weidner, but I did have the
good fortune to correspond with him and I felt that I knew him because
my teacher, Leo Oppenheim spoke so frequently and fondly of him.
W eidner was not on ly one of the great scholars of his generation . he was
also one of the most popular people among his colleagues. One reason for
this was his great generosity. Like all Assyriologists, Weidner collected
large quantities of unpublished material over the years and he was always
quick to share this material with other Assyriologists, especially younger
ones. I was a grateful recipient of that generosity when I did my work on
the Mesopotamian birth omens.'
As everyone knows, one of Weidner's primary interests lay in the
cuneiform a str on om ica l ma te ria l which exp lain s the them e of this book .
But Weidner did not limit himself to astronomy alone. He was first and
foremost an Assyriologist, and as such, he also had a deep interest in the
ancillary texts, such as those that dealt with astrology and celestialdivination. This led him very naturally to the scholastic texts and the
world of Mesopotantian scholarship. In this paper I would like to explore
the origin and development of scholarship and its culmination in three
categorie s of texts that w ere of in terest to W eidner an d his w orle .: le tters,
repor ts , and commentar ies .
When the Sumerians invented writing. they did not invent a writing
system as such. They attempted to represent their language through
pictures. Thus, a picture of a head with the mouth indicated stood forSumerian KA ..mouth" and a picture of a loaf of bread stood for
Sumerian NINDA ..bread". These two signs combined stood for
Sumerian KU2 "to eat". In this manner, they created a logographic
writing for each single thing in their physical world. Itwas only later that
, Leichty, E., The Omen Series SW1IIPIDzbu, TCS 4. LocustValley. NY. 1970.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 20/27
22
the Sumerians developed a true writing system which utilized syllabic
writing as well as logograms.
To make this earliest writing comprehensible. every scribe had to use
exactly the same writing for any given object or concept, and since
human memory is frail, it was necessary to have these writings in some
sort of order so that they could be looked up when necessary. In order to
achieve those goals the Sumerians compiled a taxonomy of their universe
which has come down to us in the form of what we call lexical texts.
These texts list objects by type: all animals, all fish, all pots, all body
parts, etc. Scribes were trained by memorization of these lists and the
logogram or logograms for the various objects. Over the years the lists
were organized and expanded and they functioned as an authoritative
body of knowledge for scribal research. When the writing evolved into a
proper system words could be written syllabically and the scribes would
have been ab le to learn cuneiform m ore easily , bu t the conservatism of
the scribal schools caused the retention of the traditional teaching
methods and th e continued use of the lexical lists which represented the
accumulated knowledge of the scribal craft. Despite the gradual spread of
Akkadian, th e lists remained unilingual Sumerian until the end of the
Ur illperiod.2
With th e death of Sumerian as a spoken tongue the scribes were in danger
of losing their access to the lexical texts and to the Sumerian language
itself. To prevent this the scribes made a serious attempt to preserve the
Sumerian corpus of knowledge. The Sumerian literary texts were
recopied in th e Ur illperiod and again in the Old Baby Ionian period.
Also, in the Old Babylonian period, the scribes added Akkadian
translations 10 th e lexical texts and sometimes even a pronunciation guide
for the Sumerian. A new genre was added with the composition of the
Old Babylonian Grammatical Texts.! These texts give us a Sumerian
sentence with an Akkadian translation. Then they wrote the Sumerian
again, changing one element in the Sumerian and adding a new Akkadian
translation, and so forth. These attempts to maintain a grasp of Sumerian
led the scribes to reassess their corpus of written knowledge and to
expand iL
1 See the diocussicn by M. Civil in AS 20, 127ft.
3 MSL 4, 4Sff.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 21/27
23
In the process of adding to their corpus, the scribes now began to take a
serious interest in m atters outside their immediate physical surroun din gs.
At this time they showed a particular interest in the nascent field of
divination and they began to collect all kinds of omens and record them
on tablets. As the omens were collected the scribes classified them just as
they had the word lists. Collection of the omens was for the purpose ofresearch and the collection of them would have served no useful purpose
if the scr ibes w ere unable to consu lt the lists and find the om en or om ens
they were looking for.
Divination had been practised throughout Mesopotamian history, but now
the scribes turned the study of divination into a virtual science. As they
classified the omens they created new ones to fill the gaps in the
collections. This w as done in a system atic, logical w ay . O ne of sim plest
m ethods de alt with the location of the om in ous object. If the occurren cewas on the right, then omens for the left side and for both sides could be
added. Another way to make the collections all inclusive was through the
use of numbers or colors. If the om inous fox had two tails. then the scribe
could add omens for three tails, or four tails, five tails, etc. Similarly, if
the cow was red . one cou ld add om ens for ye llow . b lack , w hite , e tc. N ew
om en s were added in a con sisten t m anner . The numbers were always in
sequence and the colors w ere in a standard order . Still other m ethods of
creating om en s w ere used and are obvious from the texts. bu t I w ill n ot
go in to them here+ The resu lt of this creation of new om en s was theinclu sion of som e om en s w hose occu rrence w as genetically or physically
im possib le . The purpose of the scr ibal exercise was to create an all
inclusive and au thoritative referen ce work for the fie ld of divination .
Since everything in Mesopotamia, including even the behavior of the
divin er , w as om in ou s, this r esu lte d in a m assive corp us of m ater ial w hich
has com e dow n to us in m ultip le cop ies.
The deep interest in divination led the scribes to observation of the skies
and the m ovem en ts of the stars and p lanets and the record ing of otherastral p hen om en a. It was this in terest in d ivination that led the
Mesopotamian scribes to study the heavens and eventually the study
resu lted in the science of astronom y, bu t not for som e tim e. The earlier
astron om ical m ater ial w as e xclu sive ly d ivin ator y in n atu re .
4 Many of these m ethods of exp an din g a series a re d isc u ssed in the introduction
to res 4.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 22/27
24
By the late Old Babylonian period, the scribes were fully into the tedious
process of organizing their accumulated Irnowledge so that it could be
used for research purposes; a process that must been largely completed
by 1200 B.C.s The end result of this long process was the creation of so-
called "canonical" editions of cuneiform texts including not only lexical
lists and omens but also literature, prayers, rituals, and every other genre
of cuneiform except business documents. These editions were standard
ones in which each edition of a tablet contained the same lines regardless
of its origin or date. For instance, the Gilgames epic, in its canonical or
standard edition, was written on twelve tablets. Each tablet was numbered
and had the same content in every copy of that tablet regardless of where
it was written.s That is, you could find tablet eleven from Kuyunjik, or
Babylon, or Sippar, or Borsippa, and all of them would contain the same
section of the epic. In the case of omens, for instance, the scribes divided
the material into series or groups of tablets based on subject matter.
Omens taken fro m exta w ere o ne series . o mens fro m birth ano ther, and
those from astral phenomena still another. Within the various series,
individual tablets dealt with a single subject. In the case of exta one
numbered tablet would dea l with lungs, another with the gall bladder, etc.
With astronomical omens, there were separate tablets for each star or
constellation. This organization and standardization of cuneiform sources
resulted in a series of reference works which could be consulted for
infonnation.
There is ample evidence that the standardization of the cuneiform corpus
was done to enable the scribes to conduct research. Among the many
letters from th e Assurbanipal library a re a large number from so-called
Assyrian scholars. These have been recently and admirably treated by
S See the comments of Civil in AS 20, 128, where he points out that the IeJtts
from th e time ofTigiath-Pileser I (1114-1076 B.C.) are largely canonical.
6 The picture presented here is, of course, simplistic. Throughout this paper I
offer generalities which can not be universally applied. There are many
exceptions to the rules. Not all texts were standardized, and the process of
SIlItIdartIizationdid not take place all at one time. When new iMovations were
introduced, the old tnlditions were not necessarily dropped. Here I am only
trying Ul dfUICt patternS over a very long period of time.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 23/27
25
S im o Parpola . 7 A subslan tia l group of the Ieuen and reports deals with
ast tonomy and or celestill d iv ination. The m ost common topico within
the letters are om ens, eclipses, inten:a latiO lll, and c omb in atiO lll th ere of .
The om ens m entioned com e from the astronom ical om en series Enum a
A nu Enlil and are frequently quoted from that series. The great m ajority
of the letters appear 10 be in response 10 inquiries from the court sincethey refer 10 prev ious requests m ade by th e king. These Ieuen date from
the reigna of E sarhaddon and Aaurbanipll, b ut th ere is no reason 10 think
that they a re u niq ue and th e coneapondence o f other neo-Auyrian kings
w as probably sim ilar.
Most of the letters dca I w ith c ele stia l o bo erv atioo and div ination. T hey
repon on actual astronom ical sightings as w ell as on research in the om en
series Enum s Anu EnW . Typical of the IeIlaS d ealing w ith o bse rva no ns
is one from the oc:holar Bllasi:
,.As reganls what the king, m y lord, w rote 10 m e: 'You have
c en ain ly o be etv ed something in the sky', Im very atten tive (but)
m ust say: 'Ihave seen nobody and no th ing, ( th er efo re ) 1ave not
w riaen 10 the kin,'. Not(h inC ) ha s riaen; 1ha ve seen n ot(hing). As
regards the W alCh of the Sun about which the king, my lord. wrote10 me, it is (indeed) the m onth for the W alCh of the Sun. W e keep
its w alCh tw ice, 011the 26th of Arabumna (and) the 26th of
Kislimu. In this way we keep the w llCb of the Sun for 2 m onths.As regards the solar eclipse about w hich the kine apoke, th e
eclipse did nO l occur. I sbal.l1ook apin on the 27th (and) write
( 10 th e king) ...•
The letten record m ovem ents of planets and other astral phenom ena as
well as solar and lunar eclipses, but it is the eclipses w hich play the m ost
prom inent role in theae documents . This is for good reason. It is well
documented that th e primary purpose o f c ele stia l observation was for
div ination, and eclipses were particularly threaten inl, f requentlypredictin , the death of the kin,. Durin, the reiCn of Eurhaddoo there
were ten fuU or partial lu na r e clip se s and one solar eclipse w hid! eaplaino
their frequent m ention in these docum ents.
7 S. 1'arpI:O, Leuers frOlft As"rillll Scllolar,. AOAT ~/I and ~n.,K e v _ .1970 and 1983.
• AOAT ~/I, 29 no.41.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 24/27
26
There appears to be an uncommon royal interest in intercalation. Balasi
writes the Icing:
.As regards the adding of the intercalary month about which the
Icingwrote to me, this is (really) a leap year. After Jupiter has
become visible, I shall write (again) to the king, my lord. I am
waiting for it; it will take this whole month. There we shall seehow it is (and) when we have to add the intercalary month."?
The Icing's concern in this matter was probably prompted by his need to
perform various religious duties at specific times. Diviners reported their
observations directly to the Icing. They also answered his queries and
explained phenomena to him. For these purposes they consulted the
s tandard ized text series. There a re numerous re fe rences to such research.
One scribe writes:
,,Ihave extracted the [relevant] interpretation written on the tablet
(and) s[ent] (it), together with this letter, to the Icing, my lord.
Moreover, I shall keep the watch for the solar eclipse, as the king,
my lord, wrote to me. Whether it occurs or DOt, Ihall write to theIcing, my lord, whatever it be. This lunar eclipse which took place,
afflicted all countries, but its whole evil heaped upon the
Westland 'Westland' means the Hittite country (Syria) or,
according to another interpretation, Chaldea. With the Icing,my
lord, all iswell. However, the guard should not be neglected (and)
the relevant apotropaiac ritual should be performed for the Icing,
my 10rd."10
Another writes:
,,Let them bring in that tablet of (the series) Enuma Anu EnIil
written by us, (and) let the king, my lord, bave a look. Also, let
them give us the Akkadian tablet of the king; the stars, 3 of each,
should be drawn therein after its model. An eunuch should be
appointed to open the seal (and) to supervise the drawing.""
9 AOAT S/I, 27 no. 38.
10AOAT S/I, 215 no. 278.
"AOAT S/I, 27S no. 319.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 25/27
27
In still another instance the king instructs his diviner:
.Let them look up where the evil (effects) of the eclipse penain to.
and let them excerpt (the relevant passage) for me."12
Despite the attempt to make the omen series all inclusive. there werein stances w hen om ens occurred w hich w ere not recorded in the diviners'
reference works. We are told of one such case:
•Jf Mars. having returned. enters Scorpio. do not neglect your
guard; the king should not go outdoors on an evil day. This omen
is not from the Series (but) is from the oral tradition of the
masters. When Mars. furthermore. turns from the head of the
constellation Leo and afflicts Cancer (and) Gemini. its inter-
pretation is this: End of the reign of the king of the Westland. Thisis not from the Series (but) is non-canonical. This aforesaid is the
only area which is held for had. if Mars turns there. Wherever else
it might turn. it may happily do so. there is no word about it. And
(the matter) of the planet Jupiter is as follows: If it turns back out of
the flank of the constellation Leo, this is unlucky."13
By the eighth century. Akkadian was a dead language and the scribes
were trying to maintain their knowledge of it. Parts of the language had
already been forgotten and attempts were being made to understanddifficult passages in the standardized corpus. These attempts are recorded
in new genres of cuneifonn texts: com mentaries, Akkadian to Akkadian
word lists. and even new lexical texts going from Akkadian to Sumerian.
The commentaries selected words or phrases from the standard or
canonical works and then attempted to explain their meaning. The
commentaries served as research tools for the scribes and such research is
recorded in letters. F or in stan ce, on e divin er w rites:
•.As regards the planet Venus about which the king. my lord.
wrote to me: 'When will you tell me (what) ..Venus is stable in the
morning" (means)?'. it is [writte]n as follows in the commentary:
'Venus [is stable] in the morning: (the word) •.morning" (here)
12AOAT SIt. 179 no. 234.
13AOAT 5/1. II no. 13.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 26/27
28
means [to be bright), it is shinin[g brightly), (and the expression)
..[its) posi[tion is stable)" means it [rises) in the west'."14
It is obvious from the commentary entries that the scribes were struggling
with Akkadian. Very easy words are glossed as well as difficult ones and
the scribes often admit ul idi ..I don't know" or ul alme ..I never heard (of
it)".
As pointed out by Civil, ..there are two types of commentaries: the older
ones consist of two subcolumns with the word at right explaining the
word at left; the late Neo-Babylonian commentaries offer a continuous
text with the items separated by the cuneiform equivalent of our colon,
indulge freely in etymologies, and frequently use quotations from
classical works (Emima elis, Gilgames, Ludlul, omina, etc.) as
examples" .15 The quotations from the canonical corpus demonstrate
clearly that this corpus was considered authoritive and was used for
research, but like all research, the scribes did not always get it right. In
commentary 0 to Summa Izbu16, for instance, the scribe quotes Erirnhus
I 198-200 as:
DULz.LA211 A.DULz.LA211 LAij4.LAij411 [ri-du-tu)
I I e -te l- lu -u I I M- la -Iu
Infact, the Erimhus passage has: 17
DUL.LA2 = ri-du-t,,; ErDUL-LA2 = e-du-lu-u;
LAij4.LAij4 =M-Ia-Iu.
The majority of commentaries comment on two of the most difficult
genres of texts: medical texts and divinatory texts. This is probably
because the scribes found the Akkadian in these texts to be particularly
hard to understand.
I believe that it is this context that fostered mathematical astronomy. As
Akkadian died, the scribes reassessed their body of knowledge and began
14 AOAT 5/1, 9 DO. 12.
15 AS 20, 126.
16 TCS 4, 232: 34.
17MSL 17, 18: 198-200.
5/14/2018 Weidner Lebenslauf sw - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/weidner-lebenslauf-sw 27/27
29
to introduce mathematical astronomy as a means of understanding the
astrological omens. This did not mean that the divinatory tradition died
out. The two traditions survived side by side and to a certain degree
interwoven.
The death of Akkadian as a spoken tongue had much the same affect asthe death of Sumerian. In both instances, the scribes tried to save their
written body of knowledge and preserve their knowledge of the dead
language. In the process of doing so the scribes came to reassess their
whole corpus of knowledge and add to it. In each case, the result was an
expanded body of knowledge which was considered authoritative and
was used for research.
It would appear that scholarship began because of an ill developed
writing system which led to a taxonom ic approach, an approach which isstill fundamental to scholarship today.
top related