wellbeing d4 magazin_09
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WE L L B E I N G
Haben Sie heute Zeit für mich?
Text: Irene Siegl
Bilder: Pablo Faccinetto, Simon Bolzern
Work-Life-Balance ist in aller Munde. Das bedeutet konkret: Wie kann ich ein intensives Arbeitsleben und ein erfüllendes Privatleben miteinander verbinden, ohne dass eines von beiden zu kurz kommt.
«Ich spüre riesige Erwartungen an mich. Es ist nicht die Wanderung auf dem Zuger Berg, es ist nicht der Tanzkurs
am Mittwoch, und es sind nicht die gemeinsamen Essen. Es ist die Summe der gemeinsamen Zeit. Ich merke und
höre die Erwartungshaltung. Meine Zeitfenster genügen dir nicht, du möchtest Gründe wissen, weshalb nicht
mehr», schreibt ein CEO im Mail an seine mittlerweile genervte Freundin. Der Geschäftsführer einer Schweizer
Eventagentur verkauft erholsame Freizeitaktivitäten – und das ist ein Spezialfall. Da sollte er doch in der Lage sein,
sich nicht zu überfordern und genügend Zeit für den persönlichen Freiraum einzuplanen. Stattdessen verhilft er
anderen zu mehr Erholung und bleibt selbst auf der Strecke. Doch er ist einer von vielen mehr oder weniger stark
belasteten Managern, die ihre persönliche Work-Life-Balance nicht mehr geregelt bekommen. Die Firma steht auf
der Prioritätenliste obenan.
«Work-Life-Balance» steht für ein ausgewogenes Verhältnis von Berufs- und Privatleben. Das Ziel ist, private In -
teressen und die Familie mit den Anforderungen der Arbeitswelt in Einklang zu bringen. Das persönliche Engage-
ment auf nur einen Bereich einzuschränken, heisst auch, die eigene Lebensqualität einzuschränken.
Wer sich in der ohnehin schon knapp bemessenen Freizeit durch übertriebene Sportlichkeit zusätzlich fordert –
noch den Marathonlauf fürs Wochenende einplant – erzielt nur einen geringen Regenerationseffekt. Würde man
wandern gehen oder Golf spielen, wäre das also viel erholsamer. Sich permanent zu fordern, kann zur Sucht wer-
den, und dann braucht es morgens den anregenden Kaffee und abends ein Mittel, um sich wieder zu beruhigen,
wie zum Beispiel mehrere Gläser Alkohol. Die Gefahr hierbei ist, dass man mit seinen Kräften allzu leichtfertig
umgeht und dass nervliche Überlastung Symptome wie gesteigerte Reizbarkeit und Schlaflosigkeit verursacht.
Auf der anderen Seite haben Firmen das Unternehmensziel, ihre Mitarbeitenden gesund zu erhalten. Wie Befragun-
gen in Deutschland und der Schweiz ergaben, steigt die Zufriedenheit und sinken die Krankmeldungen, wenn die
Work-Life-Balance stimmt. Laut mehreren Untersuchungen verzeichnet man eine gestiegene Bereitschaft der Arbeit-
nehmer, eigene Initiativen in Work-Life-Balance-Konzepte einzubringen. Ein Vorreiter dieser Massnahmen ist die
deutsche Bertelsmann Stiftung. Sie hat ein Projekt, in dem sich Führungskräfte in ihrem Unternehmen zu Experten
für eine familienorientierte Personalpolitik qualifizieren können. Qualifizierte Personen aus Wirtschaft, Verbänden,
Kammern und Kommunen werden motiviert, regionale Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsprogramme
zu etablieren. Work-Life-Balance ist ein ganz starkes Thema in der Bertelsmann GmbH.
Wie es Personalberatungen damit halten und ob sie Work-Life-Balance in ihrer Suche nach Kadermitarbeitenden
miteinbeziehen, erklärt Margret Omlin, Jörg Lienert Unternehmensberatung in Personalfragen mit Büros in
Luzern, Zug und Zürich, im Interview mit unserer Redaktorin.
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Wie arbeitet Ihre Personalberatung, wenn es darum geht, Kaderpositionen mit
Personen zu besetzen, die sich nicht permanent überfordern und damit
Burnout gefährdet sind?
Unsere Aufgabe ist, Kader- und Fachpositionen mit Personen zu besetzen, die
in der Lage sind, bestimmte Aufgaben sehr gut zu meistern. Sie müssen einen
Mehrwert bringen und sollte nicht zusätzlich Probleme schaffen. Wir suchen
also kompetente wie auch vielseitig belastbare und anschlussfähige Arbeits-
kräfte. Der von Jörg Lienert entwickelte Ansatz ist ganzheitlich und praxis-
orientiert: Wir wollen möglichst gut verstehen, wie jemand im Leben – beruf-
lich und privat – wirklich funktioniert. Speziell bei uns ist, dass wir die Fakto-
ren Erfahrung und Erfahrungswissen sehr genau auswerten. Wir fragen nach,
suchen nach Verhaltensmustern und schauen, was jemand aus den persön-
lichen Ups und Downs lernt. Vertiefend arbeiten wir mit dem MPA*, einem
validierten Test. Wir sind jedoch keine Psychologen, und es ist nicht unsere
Aufgabe, Kandidaten in ihrer persönlichen Work-Life-Balance zu beraten.
Wie lautet Ihre persönliche Definition von Work-Life-Balance?
Work-Life-Balance kann so verstanden werden, dass Life ist, wenn Work fer-
tig ist. Für mich ein grundlegender Irrtum. Lebenszufriedenheit ist essentiell
wichtig. Die Arbeit soll Freude machen, und man sollte auch aus der Arbeit
Energie schöpfen können.
Wie gehen Ihre Beraterinnen und Berater vor?
Wir hören gut zu, beobachten und fragen. Wir lassen die Bewerberinnen
und Bewerber erzählen. So möchten wir wissen, was jemandem Golfspielen
bedeutet, wenn er es als Hobby angibt. Im Gespräch merken wir schnell, ob
Golf als Schritt der Karriereplanung gedacht ist oder ob es um Leidenschaft
und Freude geht. Ein begeisterter Golfer würde versuchen, seine Familie
vom Golfen zu überzeugen oder alles zu tun, damit sie zufrieden ist, wenn
er seinem Hobby nachgeht. Erwähnt jemand nur sein sehr gutes Handicap
oder wichtige Kontakte auf dem Golfplatz, sagt das einiges.
Was sind Knackpunkte im Gespräch?
Wir suchen Intensität und Tiefe. Ein Manager sollte für sich selbst gut sor-
gen können. Wenn jemand viele VR-Mandate oder kleine Kinder hat, fragen
wir nach: Wie machen Sie das? Wir hatten eine interne Weiterbildung zum
Thema Burn-out. Manchmal fehlt die letzte Schutzschicht der Seele nach
einer Erschöpfungsdepression, wie beim Burn-out-Syndrom – da wollen
wir mehr wissen.
Wie setzen Sie das persönlich um in Ihrer Position?
Ich verlange von meinem Alltag, dass er mir Freude macht. Meine Lebensar-
beitszeit, im Gesamten betrachtet, ist mit intensiveren Phasen und mit ruhi-
geren Zeiten verbunden.
Was motiviert die Mitarbeitenden bei der Jörg Lienert Personalberatung?
Freude, Spannung, der Austausch im Team. Kürzlich haben wir eine Spitex-
Organisation beraten, der die Leute davonlaufen. Wir haben herausgefunden,
dass der Faktor Austausch zu kurz kommt, weil ja alle allein unterwegs sind.
Jetzt hat man Zweierteams gebildet, die sich während des Tages mal kurz
anrufen, schwatzen und fragen, wie es läuft. Das entlastet sehr, und diese fünf
Minuten Telefonat sind keine Zeitverschwendung – im Gegenteil.
Selbsterfahrungsseminare zu be -
suchen, die helfen können, proble-
matische Verhaltensmuster zu er -
kennen und zu verändern.
auf eine konsequent hochwertige
Ernährung zu achten. Wer sehr unter
Druck steht, braucht mehr Vitamine
als üblich. Vitamine der B-Gruppe,
Zink und Vitamin C bauen auf und
sollten nach Rücksprache mit dem
Arzt oder Ernährungsberater ergän-
zend eingenommen werden.
Einige Methoden aus der Alternativ-
medizin können gute bis sehr gute
Wirkungen erzielen:
Eine körperpsychotherapeutische
Behandlung löst Muskelverspannun-
gen auf, die infolge von anhaltenden
mentalen Belastungen entstanden
sind. Es wird hier davon ausgegan-
gen, dass Dauerstress zur totalen Ver-
härtung, einer sogenannten Panze-
rung – vor allem der Rückenmusku-
latur – führen kann. Bei dieser
Es kommt also auf den Menschen an,
und es gilt, gut auf die eigene Ge -
sundheit zu achten, damit man nicht
vorzeitig ausbrennt. Und man sollte
ein paar Regeln beachten, um die
Balance zwischen Privat- und
Arbeitsleben zu halten. Es ist emp-
fehlenswert,
sich bewusst zu sein, dass man
nicht nur lebt, um zu arbeiten und
Karriere zu machen.
stabile Beziehungen zu pflegen.
Sei es zur Familie, zu Freunden oder
zum/zur Lebenspartner/-in.
sich die am besten zur eigenen
Persönlichkeit und zu den eigenen
Talenten passende Sportart auszussu-
chen. In vernünftigem Mass und
regelmässig üben!
regelmässig bewusst zur Ruhe zu
kommen und sich im Hier und Jetzt
zu entspannen durch autogenes
Training, im Yoga-Unterricht oder
bei einer Meditation.
Be handlung wird die Psyche ent -
lastet, und der Körper kann die
muskuläre Verspannung auflösen.
Massagen werden als Therapien
eingesetzt, da sie über Berührungs-
reize auf der Haut und unter der
Haut helfen können. In der mensch-
lichen Haut sitzen Rezeptoren, die
auf Wärme mit Entspannung reagie-
ren. Die Hot-Stone-Massage arbeitet
mit diesem Effekt.
In der Homöopathie geht man
davon aus, dass eine umstimmende
Regulationstherapie den gesamten
Organismus entlasten kann. Durch
die homöopathische Behandlung
können Charaktertypen, die über-
mässig stark auf Stress reagieren,
ausgeglichener werden.
Akupunktur wirkt über die Meri-
diane auf den ganzen Organismus.
Sie versucht, energetische Ungleich-
gewichte abzubauen und die Har-
monie wiederherzustellen. Aku-
punktur gegen Schmerzen wirkt
nachweislich und wird auch von ein-
zelnen Krankenkassen empfohlen.
Im D4 Center bieten fünf Firmen
Aktivitäten für eine ausgeglichene
Work-Life-Balance an. Alle Angebote
sind innerhalb des D4 Gebäudekom-
plexes vorhanden. Ein angenehmer
Nebeneffekt ist der Zeitgewinn, weil
man nicht in den Kurs oder in das
Studio fahren muss.
Margret Omlin, Jörg Lienert, Unternehmensberatung
in Personalfragen
* Master Person Analysis (MPA): Das Master Persönlichkeitsprofil ist ein erprobtes, wissenschaftlich fundiertes und international eingesetztes Instrument. Es erfasst und beschreibt die Persönlichkeit des Menschen im Hinblick auf sein Arbeitsverhalten und vergleicht das Ergebnis mit dem individuellen Anforderungsprofil.
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PILATUS INDOOR Kletterzentrum
Daniel Spörli, Geschäftsführer des Kletterzentrums PILATUS INDOOR
sagt: «Zu uns kommen sehr regelmässig Manager der hiesigen Firmen,
um in ihrer Freizeit zu klettern – auf allen Niveaustufen.» PILATUS
INDOOR ist eine der grössten Kletteranlagen in der Schweiz. «Für alle,
die hoch hinaus wollen ...» Spörli ist überzeugt, dass Klettern einen
gesunden Ausgleich schaffe, auch weil es spielerisch eine Bewältigung
von Ängsten und Problemen erziele. Durch die Konzentration auf den
Aufstieg, die steile Wand immer höher hinauf, höre das Denken auf.
Natürlich komme Angst auf, aber das Hochgefühl, wenn man oben
angekommen sei – im vollen Vertrauen, dass nichts Schlimmes passie-
ren könne – sei grossartig. Die Sportmediziner der Hirslanden Klinik, die
PILATUS INDOOR beratend zur Seite stehen, können bestätigen, dass
der Körper während und nach der Anstrengung durch das Klettern
bestimmte Hormone ausschüttet, die glücklich machen. Eine tiefe Ruhe
und länger anhaltendes Wohlgefühl stellen sich ein.
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Jaya Yoga
Martina Baumann weiss, worauf es bei beruflich sehr engagierten Menschen ankommt, war sie doch jahrelang selbst in Kader-
positionen beschäftigt. Sie leitet zusammen mit Manuela Jost, Dozentin für internationale Wirtschaft in Luzern, das neu eröffne-
te Yoga-Studio. Dieser Ort lädt zum Wohlfühlen ein. Das gestylte Ambiente, die Lounge und die Dachterrasse wirken an sich
bereits angenehm entstressend auf die Besucher. Die Yoga-Räume mit dunklem Parkettboden wirken grosszügig. Was nun das
Yoga selbst angeht, so wurde ein innovatives Konzept gemäss den Bedürfnissen der Trainierenden erstellt. Dabei werden
sowohl Yoga-Stunden am Morgen – um einen relaxten Tageseinstieg zu gewährleisten – als auch eine 50-minütige Yoga-Stun-
de in der Mittagspause angeboten. Beides ist als Business-Yoga speziell für Berufstätige des D4 Business Centers gedacht.
Und für besonders Aktive sei die Iyengar-Yoga-Stunde gedacht. Dort könne man aktiv Adrenalin abbauen und in der meditati-
ven Entspannung zu Beginn und am Ende die Belastungen des Arbeitstages sehr gut loslassen, sagt Manuela Jost, die seit Jah-
ren den Iyengar-Stil trainiert.
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Physio Well
Bei einer klassischen Massage den schmer-
zenden Rücken entlasten oder sich mit einer
Hot-Stone-Therapie etwas Spezielles gön-
nen und dann besser beweglich und gut
gestimmt an den Arbeitsplatz zurückkehren:
Das ist möglich in der Physio Well Praxis von
Rosi Pflug. Ihre Angebote umfassen sowohl
medizinische Therapien als auch Wellness
und sind teilweise von der Krankenkasse
anerkannt. Und sich seinen Wunschtermin
buchen, geht vor Ort oder in der mobilen
Massagepraxis. Rosi Pflug ergänzt ihr Ange-
bot mit mobilen Massagen, weil es nachge-
fragt werde. «Bei Golfturnieren massiere ich
die Golfer nach dem Spiel. Auch für Events
werde ich von Firmen gebucht. Ich arbeite
physiotherapeutisch und biete Fussreflexzo-
nenmassage, Akupunktmassage und klassi-
sche Sport massage an.»
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Caesar's Fitness
Wie oft hört man, dass vielbeschäftigte Menschen keine Zeit für den sportlichen Ausgleich haben und der Rücken halt einfach bes-
ser gestärkt werden sollte. Diese Ausrede zählt für die Mitarbeitenden im D4 Business Center seit vier Jahren nicht mehr. Das Cae-
sars Fitness auf dem D4 Campus bietet ein vielfältiges Angebot für die Stärkung des Bewegungsapparates und den Stressabbau.
«Wir betreuen alle unsere Mitglieder persönlich und können auf ihre Bedürfnisse eingehen. Beim Kraftaufbau, dem Ausdauertraining
oder der Erholung in unserer Wellnessoase», erzählt Dirk Bernhardt. Ihm und seinem Team ist es wichtig, dass sich die Besucher im
Fitnesscenter wohl fühlen. «Ob in der Gruppe beim Bodypump, Bodycombat, Spinning, Yoga oder Pilates, individuell auf dem Lauf-
band oder auf dem Power Plate - das richtige Trainingsprogramm und gute Betreuung sind das A und O für jeden Trainierenden.
Man hat mehr Energie für die Arbeit und ist im Alltag belastbarer.»
Und apropos Energie: Das Studio ist nach den Regeln des Feng-Shui eingerichtet worden. Dem Trainings- und Wohlfühlprogramm
steht also nichts mehr im Wege. Ein unverbindlicher Beratungstermin und ein Probetraining sind jederzeit mit Voranmeldung möglich.
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Naturheilpraxis Maggie Meier
Ein etwas anderes Therapiekonzept hat Maggie Meier,
diplomierte Heilpraktikerin. Sie arbeitet mit Kinesiologie
und kann auch bei langwierigen und chronischen
Beschwerden oft helfen. Kinesiologie kombiniere altes
fernöstliches Wissen mit modernen westlichen
Erkenntnissen. Maggie Meier testet Allergien, Toxinbe-
lastungen, emotionale Belastungen und sogar Störun-
gen von Zähnen, die noch überhaupt nicht schmerzen,
aus. Die Kinesiologie umfasst vier Hauptbereiche. Das
sind die traditionelle chinesische Medizin mit ihrer Meri-
dianlehre. Die Chiropraktik mit dem Wissen um die
Skelett- und Muskelfunktion. Die Gehirnforschung und
die Stressforschung, die sich mit der Frage beschäftigt,
was bei Stress im Gehirn passiert. «Der Muskeltest ist
Dreh- und Angelpunkt der Kinesiologie. Nicht die Mus-
kelstärke wird getestet, sondern subtile Nervenimpulse
von unserem autonomen Nervensystem. Durch den
Muskeltest kann ein Anwender Informationen aus
unserem Unterbewussten abrufen und damit zu einer
ganzheitlichen Heilung beitragen. Der Körper selbst
stellt uns einen Übersetzer, der bei fachgerechter
Anwendung Informationen aus dem Körperwissen
preisgibt», erklärt die seit neun Jahren damit arbeiten-
de Heilpraktikerin.
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