willkommen in dresden?! zum stand der integration von ausländischen mitbürgern und der toleranz...
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Willkommen in Dresden?!Zum Stand der Integration von
ausländischen Mitbürgern und der Toleranz Dresdner Bürger
Ziel der StudieZiele der Untersuchung
Zwei Sichtweisen…
- wie willkommen sind ausländische Mitbürger in Dresden?
- welche Erfahrungen mit Ablehnung oder Gewalt haben sie gemacht?
- wie wohl fühlen sich ausländische Mitbürger in Dresden?
- wie gehen die Dresdner auf ihre ausländischen Mitbürger zu?
- welche Ängste und Erwartungen haben die Dresdner?
- was sind die Kontakthürden?
„A
uslä
nd
er“
„D
eu
tsch
e“
Dresdner Bürger
Dresdner TU-Studenten
Erfahrungen von Ausländern Exit Poll Ausl. Studierende
Einstellungen gegenüber Ausländern
IfK-Barometer Dt. Studierende
Untersuchungsgruppen
Zum Vorgehen
Teilprojekt Zielgruppe Methode Fallzahl (N) Rücklauf
IfK/DNN-Barometer
Dresdner Bevölkerung
Telefon 501 23,7%
Exit Poll Ausländerbehörde F2F 230 41,7%
Sozialbehörde F2F 271 46,9%
TU Dresden Dt. Studierende Online 6.507 20,6%
TU Dresden Ausl. Studierende Online 418 11,7%
Fremdenfeindlichkeit: Schaden für das Image Dresdens
3.3 Mio. Touristen 2009 in Dresden, großer Teil aus dem Ausland
wichtige Einnahmequelle In Dresden leben ca. 20.000 Ausländer
wirtschaftlich relevante Bevölkerungsgruppe Ca. 3.600 ausländische Studenten
großes FachkräftepotentialVgl. Dresden-fernsehen.de (2009)Vgl. Landeshauptstadt Dresden.de (2009)Vgl. Medienservice.sachsen.de (2010)
Warum das Thema wichtig ist … auch für Dresden
6
Die ideologische Erklärung: Rassismus
Die kulturelle Erklärung: Ethnozentrismus
Die anthropologische Erklärung: Xenophobie
Die psychologische Erklärung: Vorurteil
Die krisentheoretische Erklärung: Konkurrenz
Eigene Darstellung nach: Hoffmann & Even, (1983), S 160ff.
Ursachen von Fremdenfeindlichkeit - Erklärungsansätze
Ethnisch-homogene Gesellschaft definiert sich durch Einheit von Sprache, Religion, Normen und Lebensstil
Im Zeitalter von Mobilität, Globalisierung sind ethnisch-homogene Gesellschaften aber Anachronismus
Gruppen von Menschen, die als „unvertraut“ empfunden werden, fallen in die Kategorie „anders/fremdartig“
Gefühl des Anstiegs von „Fremdartigem“ in der Gesellschaft Ängste und Besorgnisse vor möglicher „Überfremdung“ Können zu Konflikten im Alltag und zu Gruppenphänomenen (z.B. Fremdenfeindlichkeit) führen
7
Wann wird das „Fremde“ eine Bedrohung?
Kognitiv: Stereotypen
Affektiv: Vorurteile
Konativ: aus Stereotypen und Vorurteilen entstehen Handlungs-Prädispositionen gegenüber Mitgliedern „fremder“ Gruppen
Direkt: Diskriminierung (verbal, tätlich)
Indirekt: soziale Distanzierung, verbale Verleumdung gegenüber Dritten, politische Beteiligungen (z.B. NPD) gegen Fremde richten
1 Einleitung
4
Wie sich Fremdenfeindlichkeit äußert
Ziel der Studie
Ergebnisse
Deutschland: Basis 82.002.400 Einwohner (Stand 31.12.2008) Quelle: Stat. Bundesamt 2009Sachsen: Basis 4.193.000 Einwohner (Stand 31.12.2008) Quelle: Stat. Bundesamt 2009Dresden: Basis 511.138 Einwohner (Stand 31.12.2009) Quelle: Stadt Dresden 2010TU Dresden: Basis 35.952 Studenten (Stand 14.01.2010) Quelle: TU Dresden 2010
Wie viele sind eigentlich „fremd“?
Basis: IfK-Barometer Dez 2009 (N=506)
Frage: „Wenn Sie einmal schätzen müssten: Was glauben Sie, wie groß der Ausländeranteil in der Dresdner Bevölkerung ist? Bitte geben Sie eine Prozentzahl an.“
Tatsächlicher Wert
Schätzung des Ausländeranteils durch die Dresdner Bevölkerung
0 2 4 6 8 10 12
3.9
11.4
Prozent
Ausländeranteil überschätzt
Frage: „Wenn von Fremden hier in Dresden die Rede ist, an wen denken sie da spontan?“
12
13111
566
911
1631
0 5 10 15 20 25 30 35
SonstigeJuden
WessisAfrikaner
AraberOsteuropäer
Spätaussiedler/RusslanddeutscheAsiatenTürken
Deutsche Nicht-Dresdner*Ausländer allgemein
*Deutsche Nicht-Dresdner = Personen aus anderen Städten/ Bundesländern, TouristenBasis: IfK-Barometer Dez 2009 (n=465); offen abgefragt; Mehrfachnennungen möglich
Und wer wird als „fremd“ wahrgenommen?
Prozent
35
49
27
24
22
41
31
38
31
27
14
13
20
21
22
1
2
7
11
11
1
1
2
7
12
6
5
6
5
6
0 20 40 60 80 100
Schweden
Deutsche
Afrikaner
Aussiedler aus Osteuropa
Türken
sehr gern gern teils/ teils weniger gern überhaupt nicht gern keine Angabe
Frage: „Wie angenehm bzw. unangenehm wäre Ihnen ein Angehöriger folgender Gruppen als Nachbar? Bitte geben Sie einen Wert zwischen 1 und 7 an, wobei 1 sehr angenehm und 7 sehr unangenehm bedeutet“
Basis: IfK-Barometer März 2009 (n=506)
4.3 Fremdenfeindlichkeit
Ausländer in der Nachbarschaft – Vorbehalte vorhanden
Prozent
(Antworten recodiert: 1 = sehr gern; 2+3 = gern; 4 = teils/ teils; 5+6 = weniger gern; 7 = überhaupt nicht gern)
56%44%
Multikulturalisten
Ethnozentristen 68%
32%
deutsche Studierende (n=4.665*)
Antwortmöglichkeit: “In einer Gesellschaft, in der Menschen der gleichen kulturellen Herkunft leben, die sich sehr ähnlich sind?”
Antwortmöglichkeit: „In einer Gesellschaft, in der Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen leben?”
IfK-Barometer (n=426*)
Frage: „Wenn Sie die Wahl hätten: In was für einer Gesellschaft würden Sie lieber leben?“ Fragewortlaut deutsche Studierende leicht abgewandelt: „Wenn du die Wahl hättest: In was für einer Gesellschaft würdest du lieber leben?“
*nur Personen, bei denen beide Elternteile aus Deutschland kommenBasis: IfK-Barometer Dez 2009; deutsche Studierende
4.3 Fremdenfeindlichkeit
Stadt geteilt hinsichtlich Multikulti oder Homogenität
Series1
Basis: ausländische Studierende (n=238)
1 2 3 4
interessiert nicht interessiert
hilfsbereit nicht hilfsbereit
freundlich unfreundlich
friedlich aggressiv
aufgeschlossen zurückhaltend
Mittelwerte
Frage: „Wie schätzt du das Verhalten der Dresdner Bevölkerung dir gegenüber ein? Mit den Kästchen zwischen den Gegensatzpaaren kannst du deine Meinung abstufen.“ (1= sehr positiv bis 4= sehr negativ)
Dresdner eher zurückhaltend gegenüber Ausländern
17 38 43
0 20 40 60 80 100
Ablehnung aufgrund Herkunft, Aussehens oder
Sprache erfahren
Ja, schon oft. Ja, aber nur selten. Nein, das ist noch nicht vorgenommen.
Basis: Exit Poll (n=221), fehlende zu 100 Prozent: „weiß nicht“/„keine Angabe“
Prozent
Frage: „Wenn Sie einmal an die Zeit denken, als Sie neu in Dresden waren. Wie oft ist es vorgekommen, dass Sie seit dem Ablehnung aufgrund Ihrer Herkunft, Ihres Aussehens oder Ihrer Sprache erlebt haben: schon oft, nur selten oder noch nie? “
Eigene Erfahrungen: Ablehnung erfahren?
3
14
23
31
74
55
0 20 40 60 80 100
Erleben von körperlicher Gewalt
Beschimpfung aufgrund meines nicht-deutschen …
Ja, ich hatte bereits solche Erlebnisse.Nein, ich selbst nicht, aber Bekannte und Freunde von mir hatten solche Erlebnisse.Nein, von solchen Erlebnissen waren weder ich noch Bekannte von mir betroffen.
Prozent
Basis: Ausländische Studierende (n=232)
Frage: „Zwischenmenschlich gibt es ja manchmal Konflikte, die entstehen, allein weil jemand Ausländer ist. Hier sind verschiedene Erlebnisse beschrieben. Bitte sage uns, ob du so etwas seit deiner Ankunft in Dresden schon einmal erlebt hast oder nicht.“
Eigene Erfahrungen: Beschimpfungen und körperliche Gewalt
1 2 3 4 5
Afrika(N=21)
Asien(N=69)
(N=18)Südamerika Naher/Mittlerer Osten
(N=13) Osteuropa
Westeuropa
(N=64)
(N=28)
Frage: „Einmal ganz allgemein gefragt, wie sehr hast du Angst, in Dresden einmal wegen deiner Herkunft körperlich angegriffen zu werden?“ (5er-Skala mit 1= Ich habe sehr große Angst davor und 5 = Vor so etwas habe ich keine Angst)
Mittelwert
Fremdländisches Aussehen bringt Angst vor Angriffen mit sich
Basis: Ausländische Studierende (n=213)
75%
26%
74%
Ja, ich habe größere Angst als vorher.
Nein, ich habe keine größere Angst als vorher
Frage: „Hast du durch dieses Ereignis größere Angst, dass du in Dresden wegen deiner Herkunft angegriffen wirst, als vorher?“
Der Fall „Marwa El-Sherbini“ hat weiter verängstigt
Basis: Ausländische Studierende (n=177); nur Personen, die Fall mitbekommen haben
Frage: „Weißt du von Personen in deinem Freundeskreis, also Personen, mit denen du zumindest hin und wieder privat zusammenkommst, die schon einmal Zeuge geworden sind, wie jemand aufgrund seines Aussehens oder Sprache angegriffen worden ist?“ (n=4.975)
Frage: „Bist du selbst schon einmal Zeuge geworden, wie jemand aufgrund seines Aussehens oder Sprache angegriffen worden ist?“ (n=4.998)
49%51%ja
nein
32%
68%
Basis: deutsche Studierende
157
Auch deutsche Studierende nehmen Anfeindungen von Ausländern wahr
4
11
7
13
15
23
12
33
57
26
0 20 40 60 80 100
Ausländische Mitbürger
Ausländische Studierende
stimme voll und ganz zu stimme überwiegend zu teils/teilslehne überwiegend ab lehne völlig ab
Frage: „Ich lese Ihnen jetzt einige Aussagen vor, zu denen man unterschiedlicher Meinung sein kann. Bitte sagen Sie mir jeweils, inwieweit Sie der Aussage voll und ganz zustimmen, überwiegend zustimmen, teils/teils, sie überwiegend ablehnen oder sie völlig ablehnen. Wie ist das mit der Aussage: Ich habe Angst, wenn ich nachts einer Gruppe von Deutschen in der Stadt begegne.“
Studierende haben zwar Angst vor Deutschen…
Prozent
Basis: ausländische Studierende (n=231); Exit Poll (n=218); fehlende zu 100 Prozent = „keine Angabe“
4
3
22
13
55
43
19
42
0 20 40 60 80 100
deutsche Studierende
ausländische Studierende
sehr wahrscheinlich eher wahrscheinlicheher unwahrscheinlich sehr unwahrscheinlich
Basis: deutsche Studierende (n=5.510); ausländische Studierende (n=227)
Frage: „Nun zu etwas ganz anderem: Für wie wahrscheinlich hältst du es eigentlich, dass dir persönlich folgende Dinge im Laufe der nächsten Monate passieren?“
„Dass ich beschimpft werde, halte ich für…“
4.2 Angst
70
…halten aber Anfeindungen für relativ unwahrscheinlich
Prozent
28
30
8
4
11
21
25
8
5
6
27
21
11
19
23
11
12
16
20
17
14
13
57
52
43
0 20 40 60 80 100
„Wenn ich einer Gruppe von Fußballfans auf der Straße begegne, fühle ich mich unsicher.“ (N=496)
„Ich habe Angst, wenn ich angetrunkene Jugendliche an einer Bushaltestelle antreffe.“ (N=497)
„In Gegenwart verschleierter Frauen fühle ich mich unwohl.“ (N=484)
„Wenn ich Gruppen von Ausländern begegne, fühle ich mich bedrängt.“ (N=492)
„Ich habe Angst, wenn ich nachts Ausländern in der Stadt begegne.“ (N=483)
stimme voll und ganz zu stimme überwiegend zuteils/ teils lehne überwiegend ablehne völlig ab
Zum Vergleich:
Frage: „Bitte sagen Sie mir jeweils, inwieweit Sie der Aussage voll und ganz zustimmen, überwiegend zustimmen, teils/teils, sie überwiegend ablehnen oder sie völlig ablehnen. Wie ist das mit der Aussage…“
Basis: IfK-Barometer Dez 2009 (n=501)
4.2 Angst
76
Die Sicht der Dresdner: Skepsis gegenüber Ausländern – aber mehr Angst vor Fußballfans
Prozent
34
22
97
16
4
97
0 20 40 60 80 100
Sich kleiden wie das hier üblich ist
Deutsche Feste und Feiertage feiern
Gleichstellung von Mann & Frau akzeptieren
DeutscheStudierende Dresdner Bevölkerung
Frage: „Was sollten Ausländer Ihrer Meinung nach tun müssen, um in Deutschland bleiben zu dürfen?“
Prozent
Welche Anpassung durch Ausländer erwartet?
Basis: Deutsche Studierende (n≥4.646); Exit Poll (n=458);Mehrfachnennung möglich
Frage: „Im Folgenden sind einige Gründe aufgelistet, warum man zu Deutschen eher weniger Kontakt haben könnte oder möchte. Inwieweit stimmst du diesen zu?“
Deutsche leben und lernen gerne unter sich. (N=228)
Deutsche wissen zu wenig über mein Land. (N=230)
Die Sprache erschwert mir den Kontakt. (N=228)
Mein fremdes Aussehen erschwert mir den Kontakt. (N=230)
Zu wenig organisierte Kontaktmöglichkeiten an der Uni (N=230)
17
17
16
5
3
31
26
25
12
23
29
26
17
21
28
13
20
18
23
27
10
12
26
39
19
stimme voll und ganz zu stimme eher zu teils/teils stimme eher nicht zustimme überhaupt nicht zu
Prozent
Hürden für Kontakt zu Deutschen
Basis: Ausländische Studierende
0 20 40 60 80 100
Ausländer leben und lernen gerne unter sich. (N=4614)
Die Sprache erschwert mir den Kontakt. (N=4657)
Kontakt zu Ausländern ist mir nicht so wichtig (N= 4633)
Ich weiß zu wenig über Herkunftsländer. (N=4629)
Es exisiteren zu große religiöse Unterschiede. (N=4635)
8
8
4
3
2
32
26
18
19
8
36
30
29
26
22
18
25
29
31
37
6
11
19
22
32
stimme voll und ganz zu stimme eher nicht zu teils/teilsstimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu
Frage: „Im Folgenden sind einige Gründe aufgelistet, warum man zu Ausländern eher weniger Kontakt haben könnte oder möchte. Inwieweit stimmst du diesen zu?“ Prozent
Deutsche Studenten sehen Selbstabschottung der Ausländer
0 20 40 60 80100
Basis: Deutsche Studierende
Angstfreies Leben als ausländischer Mitbürger in Dresden noch nicht möglich
Dennoch überwiegen positive Erfahrungen
Wahrgenommene Gefährdung um so größer, je „fremder“ das Aussehen
Fall Marwa hat ausländische Mitbürger weiter eingeschüchtert
Skepsis voreinander erschwert oft Kommunikation
Anteil der Ausländer weit überschätzt je weniger, desto auffälliger desto „fremder“ Normalisierung der Beziehung am ehesten über mehr Ausländer in der Stadt
Fazit
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