wtitstock / dosse · dosse und glinze ganz im süden, zwischen die sich die burg zwängt,...
Post on 02-Feb-2021
4 Views
Preview:
TRANSCRIPT
-
Wittstock / DosseFrischer Geist in alten Mauern
-
Die Prignitz - Landschaft zwischen Elbe und Müritz
Das Wittstocker Land ist Teil der Prignitz, jener historischen Landschaft, die sich
von der Elbe aus wie ein Keil zwischen Mecklenburg und Brandenburg schiebt
und bis vor die Tore Rheinsbergs reicht. Diese alte Kulturlandschaft gehört zu
den ursprünglichen Teilen Brandenburgs. Städte wie Havelberg, Putlitz oder
Wittstock waren schon geschichtsträchtig, als Berlin noch sumpfi ges Ödland
war.
Die dünn besiedelte Landschaft entbehrt der Superlative; Wälder, Wiesen, Wei-
den, Alleenstraßen und Bäche dominieren eine Region, die durch die wellige
Ebene geprägt ist.
Wittstock, in der östlichen Prignitz gelegen, ist das Tor zur im Norden und
Osten gelegenen Mecklenburgischen Seenplatte. Die Müritz ist nahe, ihre Aus-
läufer reichen bis an das Stadtgebiet heran ...
SachsenAnhalt
Sachsen
Polen
Nieder-Sachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Prignitz
Hamburg
Wittstock
Wittenberge
Rostock
A19
A24
A24
Berlin
Neuruppin
Müritz
Waren
Röbel
-
Willkommen in Wittstock / Dosse
An einem Tag ohne große Hast die
drei größten Städte Deutschlands
besuchen, ist das möglich? Ja!
Frühstück in Berlin!
Abendessen in Hamburg!
Mittagessen in Wittstock!
Während Berlins und Hamburgs
Größe selbstverständlich ist, staunt
man bei Wittstock. Doch nicht die
Einwohnerzahl, sondern die Fläche
von 417,9 km² macht die „Groß-
stadt“ mit 25 Ortsteilen aus.
Mit dem Prignitz - Express von Berlin
oder von Wittenberge aus ist Witt-
stock gut und schnell zu erreichen.
Mindestens so rasch ist man mit
PKW vom Autobahndreieck Witt-
stock über die Abfahrten Wittstock
(A 19) oder Pritzwalk (A 24) im Zen-
trum der historischen Altstadt.
01
Wittstock/Dosse
Wittstock und seine Ortsteile
-
02
St. Marienkirche
Wittstocks Wurzeln reichen ins 10.
Jahrhundert zurück; der Ort sla-
wischen Ursprungs (altpolabisch
Vysoka - hochgelegener Ort) ge-
hört zur Erstausstattung des Bistums
Havelberg. Der wehrhafte Charak-
ter der Stadt ist es, der Wittstocks
unvergleichliches historisches Flair
ausmacht: Eine fast 2,5 km lange
Backsteinmauer, markante trutzige
Gebäude und die Wallanlagen mit
zwei Wällen und drei Gräben im
Norden. Dazu die beiden Flüsse
Dosse und Glinze ganz im Süden,
zwischen die sich die Burg zwängt,
Ausgangspunkt der Besiedelung.
Eine uneinnehmbare Stadt, zumin-
dest bis zum Beginn des Dreißig-
jährigen Krieges! Wie die größere
Zahl der Prignitzstädte wurde auch
Wittstock im 13. Jahrhundert zur
Stadt erhoben, 1248 verlieh ihr der
Bischof Stendaler Stadtrecht. Hand-
werker und Ackerbürger bildeten
den Hauptteil der Bevölkerung bis
ins 19. Jahrhundert. Erst nach 1850
entstanden kleine Fabriken.
Wer Wittstocks Alt-
stadt zu Fuß oder per Rad
kennenlernen will, hat keine
Probleme. Wie ein Doppelrahmen
umklammern die Stadtmauer und
ein gepfl egter Grüngürtel die etwa
26 ha große Altstadt. Am besten er-
schließt man sich die Stadt vom Sü-
den her, wo sich einst die gewaltige
Bischofsburg befand.
Der 33 m hohe Turm, weithin sicht-
bar, ist letzter Zeuge der Anlage, die
den Havelberger Bischöfen von 1271
bis 1548 Heimstatt war. Neben die-
ser sogenannten Oberburg gab es
einen Wirtschaftsteil, „Unterburg“
genannt, an die sich - durch ein Tor
getrennt - die Burg- oder Amtsfrei-
heit anschloss. Hier erhebt sich auch
das Telschowsche Haus, dessen Ge-
schichte sich fast lückenlos bis 1566
zurückverfolgen lässt und in dem
sich die erste Wittstocker Poststation
befand. Die 1681 errichtete Postlinie,
die Güstrow mit Berlin verband, be-
nötigte anfänglich fast einen ganzen
Tag von hier in die heutige Haupt-
stadt. Das gesamte Quartier mit re-
präsentativen Gebäuden, aber auch
kleinen, einetagigen Häusern und
den winkligen Straßen ist großzü-
gig restauriert worden. Nur wenige
Schritte sind es bis zum Kirchplatz,
der mit seinen Häusern aus dem 18.
und 19. Jahrhundert vom Wahrzei-
chen Wittstocks dominiert wird: der
St. Marienkirche. Wuchtig, aus Back-
stein errichtet, erhebt sich eine drei-
schiffi ge gotische Hallenkirche, die
im 13. und 14. Jahrhundert entstand
und im 15. Jahrhundert erweitert
und mit geradem Ostabschluss ver-
Ein Spaziergang durchdie Altstadt
Telschowsche Haus
Burganlage
Altstadtansicht
-
03
sehen wurde. Der über 60 m hohe
Turm mit seiner barocken Haube ist
als Aussichtpunkt sehr zu empfeh-
len und dient dem Ortsfremden wie
alle Türme der Stadt als Orientie-
rungshilfe. Stadt und Umland liegen
dem Besucher zu Füßen, wenn er
die mehr als 200 Stufen erklommen
hat. Das Innere der Kirche wirkt fast
nüchtern - schlicht. Um so mehr
fallen die wertvollen Ausstattungs-
details auf. Im Zentrum zwei auf-
einander gesetzte Altäre aus dem
16. Jahrhundert. Der obere gehörte
vermutlich in die Bischofskapelle der
Wittstocker Burg; der untere ist ein
Werk des Lübecker Altarschnitzers
Claus Berg. Eine Sandsteinmadonna
( „Wittstocker Madonna“, um 1400),
ein Tabernakelhäuschen (1516), eine
Renaissancekanzel sowie eine Taufe
und die mit 3575 Pfeifen bestückte
Schuke- Orgel runden die Innenein-
richtung ab. Am südöstlichen Rand
des Kirchplatzes, gewissermaßen im
Blickfeld des matt silberglänzenden
Friedensengels steht das Superinten-
dentenhaus, früher Inspektorenhaus;
erbaut nach 1720. Auf der Nordseite
erhebt sich ein altes Fachwerkhaus
mit einer Hausinschrift, die auf den
Wiederaufbau des Gebäudes nach
dem Stadtbrand hinweist. Die eben-
erdige kleine Tür deutet auf einen
Eiskeller hin, den es in zahlreichen
Wittstocker Bürgerhäusern gab. Altar der St.Marienkirche
Luftaufnahme Wittstock
-
04
Unangefochtenes Zentrum Witt-
stocks ist der Markt mit dem Rathaus.
Es wurde 1905/06 unter weitge-
hender Beibehaltung der Gerichts-
laube umgebaut. Hier fi ndet man
Terrakotten aus dem Jahre 1533, die
ältesten Gestaltungselemente am
Gebäude. Der Besucher kann das
Rathaus besichtigen, zumindest das
untere und obere Foyer mit Resten
von Jugendstilelementen, die leider
nach dem Brand 1954 und dem an-
schließenden Wiederaufbau in Mit-
leidenschaft gezogen wurden. Das
Gemälde im Großen Saal, 1913 vom
in Wittstock geborenen kaiserlichen
Hofmaler Georg Marschall geschaf-
fen, verbrannte 1954 ebenfalls, wur-
de aber 1992 rekonstruiert. Es zeigt
die Übergabe der Stadtrechte 1248.
Eine bemerkenswerte Jugendstilfas-
sade hat auch die Adlerapotheke
gegenüber der Gerichtslaube.
Seit fast 450 Jahren am Ort, er-
langte sie am 24. Mai 1716 traurige
Berühmtheit. Der unvorsichtige,
branntweinzapfende Apotheker Ge-
orgi soll mittels einer „zerbrochenen
(Branntwein)Blase“ den verheeren-
den Stadtbrand ausgelöst haben,
der fast Dreiviertel der Stadt zer-
störte und Wittstock äußerlich tief-
greifend veränderte, denn von nun
an durften Häuser (wie auch in an-
deren preußischen Städten) wegen
der einfacheren Löscharbeiten nur
noch traufständig (mit der Langseite
zur Straße) gebaut werden.
Von der Apotheke aus erblickt man
in nördlicher Richtung das Gröper-
tor und die Heilig-Geist-Kirche. Als
St.-Spiritus-Kirche war sie vermut-
lich für Kaufl eute und Reisende An-
dachtskirche. Ihre Anfänge reichen
in die erste Hälfte des 14. Jahrhun-
derts; nach dem Stadtbrand 1716
wurde sie neu erbaut. Die gründ-
liche Restaurierung 1996/97 ermög-
lichte eine umfassendere Nutzung
auch für Kunst- und Kulturveran-
staltungen. Äußerlich hat die Kirche
gewonnen, weil die Steinsichtigkeit
des Schiffes wiedererstand.
Das Gröpertor ist das letzte erhaltene
von drei Stadttoren. Es entstand im
14. Jahrhundert und wirkte durch
seine Erhöhung 1503 und die Vor-
tore wie eine Drohgebärde gen Nor-
den. Die anderen beiden Toranlagen
wurden im 18. und 19. Jahrhundert
vor allem wegen Baufälligkeit abge-
rissen, ein Schicksal, das auch dem
Gröpertor zugedacht war. Als 1867
keine Zollkontrolle mehr nötig war,
blieben die Toranlagen ständig of-
fen und verloren an Bedeutung.
GröpertorRing
str.
Baustr.
Stadthalle
Polizei
Bahnhof
Freizeit-zentrum
Rathaus
Heilig-Kreuz-Kirche
Kettenstr.
Ketten
str.
Königstr.
Burgstr.
Wer
derst
r.
Eisenbahnstr.
Pritzwalker
Str.
Rö
be
ler S
tra
sse
Kyrit
zer S
tr.
Rheinsberger Str.
Grö
pe
rstr.
Me
yen
bu
rge
r
Ch
au
ss.Auf d. Freiheit
Dosse-teich
St. Ma
rien
str.
St. Marien-kirche
Posts
tr.
Poststr
.
Burgstr.Sc
hü
tzen
str.
Heilig-Geist-Kirche
geiststr.
Heilig
Telschowsches Haus(erste Poststation)
Dosse
SchwedenpappelSchwedenstein
Museen“Alte Bischofsburg”
P
P
P
P
Glinze
Kuhstr.
Pfarrhaus(Inspektorenhaus)
Marktehem.
Ausspannung
Dubesches Haus
Adler-Apotheke
Grö
per
ma
uer
Glinzmauer
Brin
kma
uer
Gröpermauer
Am
Ky
ritze
r Tor
Jahn-Friesen-Körner-Denkmal
AlteMöbelfabrik
INFORMATION
TOURIST
Stadt-verwaltung
Stadtplan von Wittstock
Adlerapotheke
Heilig-Geist-Kirche
-
05
Rathaus
GröpertorGemälde im Rathaus
-
06
Nach einer Besichtigung der In-
nenstadt und einer eventuell not-
wendigen Stärkung bietet sich eine
Wanderung um die Stadtmauer an.
Sowohl innerhalb als auch von au-
ßen kann man die Mauer „erwan-
dern“. Am günstigsten beginnt man
am Dosseteich, einem Erholungsbe-
reich im Osten der Stadt.
Im ehemaligen Spritzenhaus der
Wittstocker Wehr hat sich die Tou-
ristinformation etabliert und Tipps
und Infomaterial stehen umfang-
reich zur Verfügung. Dem aufmerk-
samen Beobachter entgehen sicher
nicht das letzte Giebelhaus, lange
vor dem großen Brand entstanden,
und ein Fachwerkeckgebäude mit
Toreinfahrt. Es handelt sich um eine
der letzten Ausspannungen, von de-
nen die Stadt zu Anfang des 20. Jahr-
hunderts fast 40 hatte und die drei
Aufgaben erfüllten: Ausspannung
für das Vieh, Tante - Emma - Laden
und damit verbunden Gastronomie
in verschiedenster Qualität.
Noch im 19. Jahrhundert beherrsch-
ten Fachwerkhäuser das Stadtbild
und Wittstock führte das Attribut
„märkisches Rothen-
burg“. Die negative
Meinung zu dieser
Bauweise verleitete
die Wittstocker dazu, ihre Fachwerke
zu überputzen. Leider kann nur hin
und wieder eine solch schöne Fas-
sade der Vergangenheit freigelegt
werden.
Am Dosseteich befand sich auch
Wittstocks erstes Industriegebiet.
Die Jahrhunderte dominante Tuch-
produktion in der Innenstadt fand
nach der Wende zum 20. Jahrhun-
dert hier ein neues Domizil. Die
Reste der Tuchfabrik von Friedrich
Wilhelm Wegener (Teil des Tuchkar-
tells Quandt) mit hübscher Fassaden-
verzierung erinnern neben solchen
Straßen- bzw. Flurnamen wie Ket-
ten- und Walkstraße sowie Bleich-
wall an alte Tuchmacherzeiten.
Picknick am DosseteichDubesches Haus
Königstraße
Touristinformation
-
01
07
Bei einem Spaziergang durch die
Altstadt fallen innerhalb und außer-
halb der Stadtmauer immer wieder
zahlreiche gepfl egte Rosenbeete
und Rabatten auf, vor allem die an
vielen Häusern emporrankenden
Kletterrosen. Der regionale Freun-
deskreis des „Vereins deutscher Ro-
senfreunde“ hat diese Pfl anzaktion
initiiert. Der Wittstocker Friedrich
Schneider II, eigentlicher Begrün-
der des deutschen Rosistenvereins,
hat seit 1879 für die Verbreitung der
Rose in Wittstocks Gärten und Parks
gesorgt. Ihm zu Ehren werden seit
1995 regelmäßige Ausstellungen
veranstaltet, außerdem wird eine
Rosenkönigin gekürt. Wittstocks
Partnerstadt Uetersen, anerkannte
deutsche Rosenstadt, wirkt hier un-
terstützend. Viele Rosenstöcke fan-
den von der in Schleswig-Holstein
liegenden Stadt den Weg an die
Dosse.
Eine Stadt der Rosen
Rosen an der Stadtmauer Die vierte Rosenkönigin Wittstocks
-
01
08
Der historisch interessierte Besucher
ist in den Museen Alte Bischofsburg
genau richtig. Im Turm der alten
Burg befi ndet sich das Museum des
Dreißigjährigen Krieges, das ein-
zige seiner Art in Deutschland. „7
Etagen bis zum Frieden“, so titelte
einst die FAZ (Frankfurter Allge-
meine Zeitung). Denn über sieben
Etagen verfolgt man die Machtge-
lüste der Herrschenden, die Leiden
der Bevölkerung, das Schicksal der
Soldaten als Opfer und Täter, die
Waffen und ihre Anwendung in
den Schlachten bis hin zum langer-
Eine Stadt mit Geschichte
Historische EinzeigeruhrAusstellung im Ostprignitzmuseum
sehnten Frieden. Diese Ausstellung
ist textlich und medial dreisprachig
gestaltet (deutsch, englisch, schwe-
disch) und wird durch museums-
pädagogische Programme unter-
stützt.
Das Ostprignitzmuseum im soge-
nannten Bürgermeisterhaus widmet
sich der Regionalgeschichte, der Bi-
schofszeit in Wittstock, dem dörf-
lichen und städtischen Leben und
Höhepunkten der Stadtgeschichte.
Wechselnde Sonderausstellungen
runden ein sehr breites Angbot ab.
-
01
09
Wittstocks neue Stadthalle oder die
Max - Schmeling - Halle im Ortsteil
Sewekow bieten wie der Marktplatz
oder der Burghof günstige Voraus-
setzungen für größere Kulturveran-
staltungen. Wenn der WCC, der im
ganzen Land bekannte Wittstocker
Karnevalsklub auftritt, reichen die
600 Plätze in der Stadthalle nur aus,
wenn mehrere gleichartige Veran-
staltungen stattfi nden.
Ein jährlicher Höhepunkt ist der „Sa-
genhafte Abendspaziergang“ in hi-
storischen Kostümen durch die Alt-
stadt. Hier werden Begebenheiten
aus der Stadtgeschichte lebendig.
Manch bekannter Wittstocker aus
längst vergangener Zeit tritt dem
Besucher geradezu leibhaftig ent-
gegen; sei es der liebenswerte Bi-
schof Konrad, die gefürchtete Hexe
Dossmann, die legendäre Markt-
händlerin Mutter Mosolf oder die
geriebene Hochstaplerin Lucie Lenz.
Einen festen Platz im Kulturkalender
haben auch das Theater zur Mitter-
nacht auf dem oberen Burghof und
das internationale Orchesterfestival
auf dem Markt. Vor allem Schweden
ist hier vertreten.
Dazu die vielen kleineren Veran-
staltungen in beiden Kirchen oder
im Rathaus oder in den Ortsteilen.
Herausragend das in zweijährigem
Abstand stattfi ndende Historien-
spektakel „Die Schweden kom-
men ...“. Mit Hunderten von Ak-
teuren wird auf dem Bleichwall
eine der blutigsten Schlachten des
Dreißigjährigen Krieges nachgestal-
tet, die Schlacht bei Wittstock vom
4. Oktober 1636.
Eine Stadt der Kulturund des Frohsinns
Sagenhafter Abendspaziergang Kneipenalarm
Theater zur Mitternacht
-
01
10
Männerballett des WCC
Highlight des Jahres 2008 wird die
760 - Jahr - Feier der Stadt sein. Vom
30. Mai bis 1. Juni lockt die Dosseme-
tropole mit Festumzug, Mittelalter-
Open - Air - Konzert
Historienspektakel „Die Schweden kommen ...“
markt, Open - Air - Konzert, Thea-
ter, Kinderbühne, Höhenfeuerwerk
und vielem mehr. Im Veranstal-
tungsjahr 2009 wartet das nächste
Schwedenspektakel und die 5. Ver-
brüderung mit unseren mecklenbur-
gischen Nachbarn wieder auf zahl-
reiche Besucher.
-
01
11
Schloss Freyenstein
Burgen und Schlösser an der Dosse
Burg Goldbeck
Die Dosse, ein fast 100 km langes
Flüsschen, durchfl ießt auch einen
größeren Teil des Stadtgebietes von
Wittstock. Im ausgehenden Mittel-
alter war sie weit bedeutsamer als
heute, verlief hier doch die Grenze
zum Slawenland. Die Burgen und
Schlösser, die am Oberlauf gehäuft
anzutreffen sind, halten die Erinne-
rung an jene Zeit wach ...
Die bedeutende Burg Fretzdorf hat
nach mehreren Umbauten ihr trut-
ziges Aussehen eingebüßt, auch der
ehemalige Lennépark ist nur noch
resthaft vorhanden. Die reizvolle
Fachwerkkirche sollte man sich aber
ansehen. Ganz anders die nördlich
davon gelegene Burg Goldbeck,
letzte erhaltene Wasserburg an der
Dosse, erstmals 1316 erwähnt. Ein
unregelmäßiger polygonaler Ring
hoher Gebäude umschließt den en-
gen Hof. Hier scheint die Zeit seit
Jahrhunderten stehen geblieben zu
sein. Seit eh gab es enge Kontakte
zur Wittstocker Bischofsburg, zumal
Lehnsmänner des Bischofs hier resi-
dierten.
Das nördlich Wittstock gelegene
Freyenstein kann sich gleich zweier
befestigter Anlagen rühmen. Die
eine befi ndet sich im Park. Es sind
die Reste einer Renaissanceburg, die
1556 an Stelle eines Vorgängerbaus
entstand. Der noch erhaltene terra-
kottageschmückte Westfl ügel wird
museal genutzt und ist eines der be-
liebtesten Fotomotive in Branden-
burg. Kein Geringerer als der seiner-
zeit in Europa geschätzte Domenico
Parr wurde inzwischen als Baumei-
ster ermittelt. Die zweite Anlage ist
das sich an der Straße erhebende,
fälschlicherweise als „neues Schloss“
bezeichnete voluminöse Gebäude,
in welches das Wittstocker Tor in-
tegriert wurde. Auch die Reste der
Stadtmauer und die Wallanlagen
zeugen von einer lange Zeit gut be-
festigten Stadt.
Kirche Fretzdorf
-
01
12
Freyenstein wurde wie viele Städte
Ostdeutschlands im Zuge der Be-
siedelung slawischer Gebiete im 12.
und 13. Jahrhundert gegründet. Es
ist jedoch älter, als die Ersterwäh-
nung 1263 ausweist. Vermutlich ge-
hört die Gründung in die erste Hälfte
des 13. Jahrhundert. Als befestigter
Grenzort in einer konfl iktreichen
Region wurde es mehrfach zerstört
und schließlich an anderer Stelle
in geschützter Nähe wieder aufge-
baut, aber deutlich kleiner als vor-
her. Auch am neuen Ort entwickelte
sich die Stadt rasch. Direkt am Markt
entstand 1325 eine dreischiffi ge go-
tische Hallenkirche, bei der sogar Lü-
becker Kaufl eute mitwirkten, was auf
die Beteiligung der Freyensteiner am
Fernhandel Richtung
Ostsee hinweist. Die Lage
an einer alten hansischen
Handelsstraße trug zweifellos
zum wachsenden Wohlstand bei.
Die Erinnerung an die alte Stadtstel-
le blieb bei den Freyensteinern stets
lebendig, zumal hin und wieder
beim Pfl ügen Funde auftauchten.
Nach Verlegen einer Telefonleitung
1979 wurden Fundamente und
Scherben entdeckt. Damit began-
FreyensteinZwischen Archäologen und Pferdefreunden
Innenraum SchutzgebäudeNachgestalteter Hausgrundriss
fl äche ist mit ca. 25 ha fast so groß
wie die Wittstocks, offenbar hatten
die Stadtgründer ehrgeizige Pläne ...
nen Grabungen, die sich periodisch
bis 1987 erstreckten. Auch später
blieb Freyenstein im Gespräch, da
nur etwa 20 Stadtwüstungen in
Mitteleuropa für archäologische
Untersuchungen zur Verfügung ste-
hen. 2002 wurden die Grabungen
wieder aufgenommen. Mit großem
Erfolg! Immer deutlicher stellte sich
die hiesige Stadtwüstung als sehr
gut erhalten heraus; sie ist praktisch
eine Momentaufnahme aus der Zeit
vor mehr als 700 Jahren. Die Stadt-
Eröffnung Archäologischer Park
-
01
13
Reit- und Fahrverein Freyenstein
Vor mehr als 100 Jahren hat Freyen-
stein seine Liebe für Pferde entdeckt.
Solange gibt es bereits diverse Ver-
anstaltungen für Pferdeliebhaber.
Der ehemalige Kavallerieverein und
jetzige Reit- und Fahrverein führt
jährlich am letzten August-
wochenende ein Reit- und
Fahrturnier durch, das
in der Welt des
Pferdesports
ein Begriff
ist.
Durch neueste Forschungen konnten
ein regelmäßiges Straßennetz und
ein zentral gelegener Marktplatz fi -
xiert werden. Sensationell auch die
Überreste einer bisher unbekannten
Burganlage und bemerkenswert die
zahlreichen Funde, zu denen auch
Waffen und einige Münzen gehören.
Relativ früh war die Rede von einem
archäologischen Park, der entstehen
könnte und in dem Stadtplanung
und Stadtentstehung im Mittelalter
thematisiert würden. 2007 wurden
erste Teile des Archäologischen Parks
Freyenstein übergeben; er erhielt das
Attribut „national bedeutsam“. Man
darf auf die weitere Entwicklung des
Parks gespannt sein.
Reit- und Fahrverein Freyenstein
Freigelegter Keller
-
01
Empfehlenswert eine Wanderung
zum Findling in der Oberheide oder
auf alten Schmugglerpfaden zum
Teerofen oder in der östlichen Hei-
de zum Schießplatz der Wittstocker
Schützengilde oder zum benach-
barten Segelfl ugplatz, von wo aus
Rundfl üge möglich sind.
14
Freizeitangebot fürJung und Alt
Erholung von ruhig - beschaulich bis
rasant - stürmisch, so könnte man
das Potenzial unserer Region cha-
rakterisieren.
Sportlich Interessierte fi nden in
Wittstock ein beachtliches Angebot:
Eine Schwimmhalle, die wichtigsten
Ballspielarten, einschließlich Feder-
ball und Tennis sowie Kampfsport.
Eine Vielzahl von Möglichkeiten bie-
tet die im Norden Wittstocks gele-
gene fast 40 km² große Heide, auch
Schmugglerheide genannt, weil das
„Geschäft mit der Konterbande“
hier Idealbedingungen vorfand:
dichte, fast unendliche Wälder und
wenig Menschen. Es ist günstig, von
Alt Daber aus in die Heide zu ziehen,
denn der Ortsfremde fi ndet hier
Informationstafeln und Wegweiser.
Ob mit dem Kremser oder zu Pferd,
zu Fuß oder per Rad, die Heide bie-
tet Erstaunliches für Wanderer, Na-
turfreunde, Freizeitsportler ...
Ichlimer HerbstlaufHusky-Schlittenfahrt
Schwimmhalle
Segelfl ugplatz
-
01
15
Auch in den Ortsteilen und Voror-
ten ist der Besucher willkommen.
Im südlich von Wittstock gelegenen
Scharfenberg lockt nicht nur „Güld-
ners Finnlandsauna“.
Sewekow, das Urlauberdorf an den
Müritzausläufern, verfügt über eine
Natur - Kneippanlage. Während im
Sommer Bootstouren und Badespaß
angesagt sind, ruft im Winter der
zugefrorene See zum Peekschlitten-
rennen oder einer ausgedehnten
Wanderung. Auch das an der Müritz
gelegene Seehotel „Ichlim“ bietet
zusätzlich zum stilvollen Restaurant
mit romantischer Seeterrasse und
Fischerklause ein breites Wellness-
angebot. Überhaupt wird hier ein
überraschend vielfältiges Programm
geschnürt.
Während Sewekow mit gut be-
schilderten Wanderrouten und Rad-
wegen aufwartet (bis zu 32 km), hat
das Wittstock fernste Dorf Zempow
fünf Naturlehrpfade geschaffen. Für
Erwachsene und Kinder sind diese
durch Schautafeln und kleine Aufga-
ben bestückten Wege ein Gewinn.
Seit Jahrzehnten ist Zempow durch
sein Autokino bekannt; seit ca. 20
Jahren begrüßt Marina Gentsch in
„Gingko“, heute Gesundheitsgalerie
ihre Gäste mit dem Schwerpunkt:
Gesundheit aufbauen durch „Palo-
hamet“. Der aufmerksame Besucher
wird in dem 140 - Einwohnerdorf
noch viel, viel mehr entdecken ...
Campingplatz Schweinrich Tandemfahrt durch den Wittstocker Raum
FinnlandsaunaAuf dem Nebelsee
-
01
16
Mit dem Fahrrad aufEntdeckertour
Wenn die ersten Frühlingswinde
übers Land wehten, hörte man
einst, es sei nun wieder Zeit zu wan-
dern. Und das fahrende Volk machte
sich reisefertig. Heute ist es das rad-
fahrende Volk, das zum Sammeln
bläst. Die Fernradwege wimmeln
an den ersten Sonnentagen von
Begeisterten. Zwei große Fernrad-
wege, der Elberadweg und der Rad-
weg Berlin - Kopenhagen, streifen die
Prignitz, der eine ganz im Westen,
der andere im äußersten Osten. An-
dere durchqueren die Prignitz oder
sind meist etwas kürzere regionale
Radtouren.
Eine besondere Tour ist die Schwe-
denstraße, die eher Autofahrern
anzuraten ist. Die westliche Route
führt durch Städte, die aufs engste
mit schwedischer Geschichte ver-
bunden sind. Sie beginnt in der
alten Hansestadt Wismar, die erst
1903 wieder an Deutschland fi el,
führt über Wittstock, den einzigen
Brandenburger Schlachtort im Drei-
ßigjährigen Krieg, über Fehrbellin,
Ort preußischen Triumphs 1675,
schließlich nach Berlin.
Die Tour Brandenburg
Die mit über 1100 km wohl längste
Radtour in Deutschland durchquert
die Prignitz in Ost - West - Richtung.
In unserer Gegend führt sie von Hei-
ligengrabe über Wittstock, Berlin-
chen und Sewekow nach Zempow,
um dann ins Ruppiner Land ein-
zutauchen.
Die Bischofstour
Dieser 96 km lange Radweg bietet
sich als ideale Verbindung zwischen
dem Elberadweg und dem Radweg
Berlin -Kopenhagen an. Er durch-
quert von Havelberg aus die Prignitz
in Nord - Ost - Richtung und soll von
Wittstock aus bis Röbel geführt wer-
den. Damit verbindet er die alten
Wirkungsstätten der Bischöfe: Ha-
velberg, die Wiege der Prignitz, den
durch das Wunderblut bekannten
Pilgerort Bad Wilsnack, die trutzige
Plattenburg und den seit 1271 in
Wittstock gewählten Bischofssitz.
Aber was ist alles sonst noch zu ent-
decken! Vom Pollo, Brandenburgs
einziger Kleinbahn angefangen, ...
Durch die Schmugglerheide
Diese Erlebnisstraße verbindet Witt-
stock mit Röbel und damit Bran-
denburg und Mecklenburg. Die
Straße führt über Alt Daber, vorbei
an der Daberburg, zum Museum
des Todesmarsches im Belower
Wald zur Burg Novum Castrum
Wenden in Wredenhagen, wo ne-
ben Falknerhof und Naturlehr-
pfad auch das Vogelparadies am
Mönchsee zu besichtigen ist. In
Bollewick steht Deutschlands größ-
te Feldsteinscheune. Durch Mär-
kte, Handwerkerläden und Kultur-
programme kommen an manchen
Wochenenden Tausende Besucher
hierher. Neueste Attraktion ist eine
gläserne Fleischfabrik. Nur eine kur-
ze Strecke ist es bis Röbel, der klei-
nen bunten Stadt am Mecklenbur-
gischen Meer. Das Haus des Gastes
und der Hafen empfehlen sich für
wassertouristische Veranstaltungen.
Auf Bischofstour Tour de Prignitz
-
01
17
Auch fünf andere Routen stehen für
Tages - Touren zur Auswahl. Für die-
se sogenannten „Kleeblatt - Touren“
ist stets die Wittstocker Altstadt Aus-
gangs- und Endpunkt.
Die Brausebachtour
Sie führt in östlicher Richtung in das
kleine Dorf Zootzen und durch das
romantische Brausebachtal, vorbei
an mehreren Staus nach Dossow,
durch ausgedehnte Mischwälder in
Dossenähe nach Fretzdorf, schließ-
lich über Herzsprung, Königsberg
und Christdorf vorbei am Scharfen-
berger Schlachtfeld nach Wittstock.
Neben der Schönheit der Landschaft
sind es sehenswerte Kirchen (beson-
ders Fretzdorf, Königsberg und die
Stüler - Kirche in Christdorf), die die-
se eindrucksvolle Tour prägen.
Die Fischtour
Auf dieser Tour passiert man meh-
rere Kleinseen am Rande der Meck-
lenburgischen Seenplatte. Sie sind
Nebenarme der Müritz und überwie-
gend ohne Motorbootverkehr. Stille
und Beschaulichkeit beherrschen
nicht nur die Landschaft, sondern
auch die kleinen Dörfer am Wege.
Die Tour führt über Berlinchen nach
Sewekow ins mecklenburgische
Buchholz, schließlich am Ufer des
Nebelsees entlang zurück nach Se-
wekow. Über Kuhlmühle und Walk-
mühle, beide am Baalsee gelegen,
geht es über Dranse, Schweinrich
und Zootzen nach Wittstock. Für
Badelustige und Naturfreunde, aber
auch für Pilz- und Blaubeersammler
ein Tipp!
Die Schmugglertour
Im ersten Teil verläuft sie wie die
Fahrtroute durch die Schmuggler-
heide. Erst nach dem Besuch Wre-
denhagens nimmt sie eigene Wege.
Über den Mönchsee führt sie nach
Kieve am Glambecksee, nach Sewe-
kow und Berlinchen. Am Rande der
südlichen Heide entlang, vorbei am
Segelfl ugplatz, an der Schießanlage
und dem wüsten Dorf Groß Berlin
erreicht man über Alt Daber wieder
Wittstock. Auch hier dominieren
Wandern, Baden und Naturerlebnis!
Für die Jüngere Generation ein Tipp:
Open - Air -Veranstaltungen auf dem
alten Flugplatz (Airbase Wittstock).
Auf Schmugglertour
Wittstocker Heide
Feldsteinscheune in Bollewick
Röbel / Müritz
Bollewick
WredenhagenBelow
Alt Daber
Wittstock / Dosse
Erlebnistour„Durch die Schmugglerheide“
-
01
18
Gutshaus Tetschendorf
Die Schlosstour
Von Wittstock aus radelt man zu-
nächst Richtung Biesen, verlässt
dann die Freyensteiner Straße, um
die schmucken Kolonistendörfer
Eichenfelde und Heinrichsdorf zu
besuchen. Der Gutshof der Familie
Mohrmann überrascht mit vielfäl-
tigen Kulturveranstaltungen. Über
Wulfersdorf gelangt man durch die
Dosseniederung nach Freyenstein.
Der Rückweg führt über Niemerlang,
Tetschendorf, Ackerfelde, Zaatzke
und Jabel. Neben dem Naturerlebnis
ist manch schönes Bauwerk zu entde-
cken, etwa die Wulfersdorfer Kirche,
das Gutshaus in Tetschendorf, die
Schinkel - Kapelle im Zaatzker Orts-
teil Glienicke. Gleich zwei Kirchen
bietet das kleine Dorf Jabel. Wer sich
hier umsieht, kann noch manches
entdecken. Geheimtipp: Café an der
grünen Oase! Und vielleicht fi ndet
man sogar den beschwerlichen Weg
zum slawischen Burgwall.
Die Klostertour
Vom Stadtkern aus führt der Weg
vorbei an der alten Burganlage zum
Schwedenstein, einem 80 Tonnen
schweren Gedenkstein neben der
Schwedenpappel. Das Schlachtfeld
am Scharfenberg, die Dörfer Papen-
bruch, Blandikow, Grabow, Rosen-
winkel und Blumenthal sind die
nächsten Stationen. Unmittelbar
am Ort und weithin zu sehen:
Deutschlands höchster Holzaus-
sichtsturm (45 m) mit schöner Aus-
sicht ins weite Land! Dem Orts-
teil Horst sollte man einen Besuch
nicht versagen. Die Schlossruine,
der alte Park und die restaurierte
Kapelle entschädigen allemal. Über
Hoheheide kommt man nach Hei-
ligengrabe. Vor dem Besuch des
Klosters winken der Naturlernpfad
„Rote Brücke“ und die Kneippanla-
ge am Nadelbach. Diese Tour bietet
ein sehr facettenreiches Programm:
sehenswerte Bauwerke, schöne Aus-
sicht und körperliche Fitnesspro-
gramme!
Eine ganz junge Radtour ist der erst
im Herbst 2007 eröffnete Prignitz -
Express - Radweg.
Parallel zur Regionalexpress - Strecke
verlaufend, verbindet er die Städte
Wittstock und Neuruppin.
Mancher Ort an der Strecke fordert
eine längere Pause, etwa Rossow
mit dem herrlichen Altar und den
Wandmalereien in der Kirche oder
das durch den Theatersommer be-
kannte Netzeband. Natur und Kultur
werden hier überreichlich geboten!
Holzturm bei Blumenthal
Kirche Rossow
Schwedenstein
-
01
19
Kräuterfee vom DossegrundPicknick auf dem Lande
Bauernhöfe, Pensionen, Ferienquartiere
Ferien auf dem Bauernhof, eine
schöne Ferienwohnung am Wasser
oder in der historischen Wittstocker
Altstadt - das alles ist möglich, auch
für den Besucher, der das Besondere
wünscht:
In Freyenstein empfi ehlt sich der
touristisch orientierte Hirschhof Hil-
debrandt, ein Bauernhof mit Wild-
rinderherde und Damhirschgatter.
Mit dem Traktor - Planwagen kommt
man den Tieren sehr nahe, die auf
den Moorwiesen einer Niederung
weiden. Diese Rinder, Damhirsche,
Heidschnucken und neuerdings
Muffl ons werden extensiv ganzjäh-
rig in freier Natur gehalten; sie sind
nicht nur schön anzuschauen, son-
dern auch Fleischlieferant für haus-
eigene Schlachterei und Gastrono-
mie.
In Zempow kann man Quartier auf
dem idyllischen Bauernhof der Fa-
milie Bergmann beziehen oder auf
der Bioranch in Ferienhäusern, die
in Holzbauweise errichtet wurden.
Die ökologischen Baumaterialien
garantieren zu jeder Jahreszeit ein
behagliches Raumklima. Die ange-
botenen Reitkurse werden nicht nur
von Kindern wohlwollend ange-
nommen. Haus- und Wildtier- Ein-
richtungen sind in unserer Region
häufi g anzutreffen; die Reiterhöfe
in Dossow und Berlinchen belegen
das ebenso wie das Damwildgatter
bei Haßlow oder die Alpakazucht in
Dranse.
Zahlreiche Pensionen sind für Gäste
eingerichtet, so z.B. auch die der
Familie Wulff in Alt Daber oder die
Ferienquartiere in vielen Ortsteilen
oder in Wittstock.
Vielerorts verkaufen die Bauern
auch Produkte aus eigener Produk-
tion: Eier, Obst, Gemüse, Honig.
Nicht immer leuchten die Angebots-
schilder weithin, mitunter bedarf es
eines Geheimtipps ...
Die jährliche „Landpartie“ oder die
vielen Erntefeste in den Ortsteilen
werden stets gut besucht. Die am
Ortseingang für solche Feste wer-
benden kuriosen Strohpuppen sind
nicht zu übersehen.
Einen Besuch bei der Kräuterfee
vom Dossegrund Barbara Som-
merfeld sollte man fest einplanen.
Was Großmutter noch wusste, das
weiß die Fee heute wieder. Ihre ab-
wechslungsreichen „Seminare“ sind
eine Fundgrube für den Umgang
mit Kräutern zu allen Jahreszeiten.
Dass ihre Produktpalette nicht nur
schmackhaft, sondern auch gesund
ist, wissen die Einheimischen längst.
Wie wäre es denn mal mit Kräuter-
räuchern oder Teemischungen her-
stellen?
-
01
20
Rittermahl Marktstübchen
„Es gibt auch Zeiten, wo wir was
Gutes schmausen mögen!“ Das sagt
nicht nur Mephisto zu Faust, das
denkt auch jeder Reisende irgend-
wann und recht regelmäßig. Unter
dem Motto „Frisch und lecker“ hat
die Prignitzer Küche einiges zu bie-
ten, dazu aus eigener Produktion.
So fi ndet man Spargel, Fisch und
Gemüse ebenso wie Fleisch und
manch köstliche Vorspeise!
Eine Spezialität der Prignitz ist der
Knieperkohl, auch suer Knieper ge-
nannt.
In mehreren Gedichten besungen,
darf er in der Winterzeit nicht feh-
len; selbst in der warmen Jahres-
zeit wird es neuerdings angebo-
ten. Dieses Kohlgericht (Weißkohl,
Markstammkohl und Grünkohl)
Unentbehrliche Gaumenfreuden
wird je nach Wunsch mit Kohlwurst
oder Kasslerscheiben gereicht und
verlangt einen richtigen „Köhm“
dazu, damit es im Bauch nicht kniept
(kneift). Die meisten Gaststätten
bieten „Knieper“ an; aber jede gas-
tronomische Einrichtung hat auch
ihre Besonderheiten.
Der „Scharfenberger Krug“ lädt am
offenen Kamin zur Schwedentafel
oder zum Rittermahl ein. Selbstge-
backenen Kuchen und kleine Delika-
tessen gibt es im „Marktstübchen“.
Im Hotel „Röbler Thor“ verbindet
man auserlesene Speisen mit einem
Blick auf die Fontäne am Dosseteich.
In der Waldgaststätte „Zum Daber-
bach“ werden Genießerrunden und
Schmugglerabende angeboten.
In den Sewekower Gaststätten ste-
hen Fischgerichte von Aal bis Zan-
der auf der Speisekarte. Im Seehotel
„Ichlim“ kann man beim mecklen-
burgisch - brandenburgischen Abend
entspannen. Das Bauerncafé Nöhm-
ke reizt durch sein Bauernmuseum,
das einen Einblick in die Lebenswei-
se der Sewekower in der Vergangen-
heit bietet.
Die Bioranch Zempow und der
Hirschhof Freyenstein servieren nach
Absprache mit dem Gast individuell
gestaltete Gerichte. Manch Land-
gasthof in den Ortsteilen lädt zum
Verweilen ein ...
-
01Eingang Rheinsberger Schloss
Wer die „Großstadt“ an der Dosse
erlebt hat, kann getrost seinen Blick
in die Ferne schweifen lassen. Drei
Orte mit „Adelsprädikat“ sollen be-
sonders empfohlen sein!
Nahe Wittstock in westlicher Rich-
tung liegt das Kloster Stift Heiligen-
grabe. Seinem Ruf, besterhaltene
Klosteranlage Brandenburgs zu
sein, wird es zunehmend gerecht,
je weiter die Restaurierungsarbeiten
voranschreiten. Einst verwöhnt von
den preußischen Königen und den
wilhelminischen Kaisern ist es wie-
der zum Denkmal von nationaler
Bedeutung geworden und ein Ort
vielseitiger Begegnung. Heiliggrab-
kapelle, Klosterkirche, Park, Muse-
um, Friedhof - alles atmet Geschich-
te und erlaubt dem Besucher, sich
sehr individuell mit Heiligengrabe
auseinander zu setzen. Die Abend-
konzerte in den Sommermonaten
und die neue Dauerausstellung im
Museum runden das Bild ab, eben-
so der Klosterladen.
25 km sind es von Wittstock nach
Meyenburg. Was kaum je-
mand für möglich gehal-
ten hätte, Schloss und
Vor den Toren Wittstocks ...
Park erstrahlen im alten Glanz. Seit
2006 hat Josephine von Krepl hier
ein Modemuseum von ungewöhn-
licher Vielfalt eröffnet. Zur gleichen
Zeit wurde ein Heimatmuseum ein-
geweiht, das am Schicksal eines
einzelnen Menschen und seiner
Zeugnisse ein ganzes Jahrhundert
spiegelt.
Schlussendlich sei ein Edelstein
genannt, dessen Glanz weit über
Brandenburg hinaus leuchtet:
Rheinsberg. Man erreicht es
von Wittstock aus in einer halb-
en Autostunde. Rheinsberg, das ist
das heitere, das musische Preußen,
weil jeder Besucher an den jungen
Friedrich und seinen Bruder Hein-
rich denkt. Aber die Stadt kann sich
auf mehr berufen: auf Theodor Fon-
tane und auch Kurt Tucholsky. Das
Schloss am See, Schlosstheater, der
Park mit dem Heckentheater, die
Musikakademie, die kleine, mit Ca-
fés verwöhnte Stadt, Rheinsberg ist
nicht nur ein „Bilderbuch für Ver-
liebte“, es ist eines zum Verlieben ...
Kloster Stift Heiligengrabe
Vor dem Meyenburger Schloss
-
Touristinformation WittstockWalter-Schulz-Platz 116909 Wittstock / Dosse
Telefon: +49 (0) 33 94 / 43 34 42Telefax: +49 (0) 33 94 / 44 89 96
E-Mail: info@wittstock.deInternet: www.wittstock.de
ImpressumHerausgeber: Stadt Wittstock/DosseFotos: Archiv: Tourismusverband Prignitz e. V. Studio Prokopy; M. Hennen;Archiv: Museen Alte Bischofsburg; Reit- und Fahrverein Freyenstein;P. Waschescio; Seehotel Ichlim; D. Glöde; Fotostudio Mantey; M. Wirtz;Finnlandsauna; Gaststätte Scharfenberger Krug; G. Dochow; J. Jähne;Archiv: Schwimmhalle Wittstock; Archiv: Lübke Druck und DesignText: Dr. Wolfgang DostLayout und Druck: Lübke Druck und Design
top related