zukünftige herausforderungen für den medieneinsatz in der schule

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Zukünftige Herausforderungen für den Medieneinsatz an der Schule Prof. Dr. Petra Grell Vortrag im Rahmen der Sommertagung der pädagogischen IT-Beauftragten und Medienausbilder, Sportschule Frankfurt am 20.07.2015 in Frankfurt

20.07.2015 | Fachbereich Humanwissenschaften| Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik | Prof. Dr. Petra Grell

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I. WER DEFINIERT DIE HERAUSFORDERUNGEN?

h"p://cdn.nmc.org/media/2015-­‐nmc-­‐horizon-­‐report-­‐k12-­‐EN.pdf  

3

Selbsternannte „Experten“

Flickr, CC-by-nc, Andre Hofmeister, ww.flickr.com/photos/exil-fischkopp

4

Bundesregierung „Digitale Wissensgesellschaft“

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/digitale-agenda-2014-2017,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

5

Wirtschaftsministerium

„Hamburger Erklärung“, 21. Oktober 2014

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/I/it-gipfel-2014-hamburger-erklaerung,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

6

Kultusministerkonferenz

Medienbildung in der Schule

„Medienbildung gehört zum Bildungsauftrag der Schule, denn Medienkompetenz ist neben Lesen, Rechnen und Schreiben eine weitere wichtige Kulturtechnik geworden.“ (S. 8)

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 8. März 2012

6 h"p://bildungsserver.berlin-­‐brandenburg.de/fileadmin/bbb/medien/medienentwicklung/pdf/Beschluss-­‐Empfehlung-­‐Medienbildung-­‐08-­‐03-­‐2012.pdf  

7

Schulleitung, Lehrer/innen, IT-Beauftragte

Haus des Lehrers, Flickr CC-by-sa, It Paris,https://www.flickr.com/photos/lt_paris/

8

Schülerinnen und Schüler

Bitkom-Erhebung 2014: Digitale Schule – vernetztes Lernen. Vortrags-Charts. https://www.bitkom.org/files/documents/BTIKOM_Charts_PK_Digitale_Schule_09_12_2014.pdf

75%

9

Eltern

Unterschiedliche Internet-Milieus

DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet (2012, S. 16)

10

Was heute Eltern von 2-5-jährigen über Medien denken

Medium 1 Medium 2 Medium 3

11

Was heute Eltern von 2-5-jährigen über Medien denken

Medium 1 Medium 2 Medium 3

Internet – Fernsehen – Computer – Buch

12

Was heute Eltern von 2-5-jährigen über Medien denken

13

Perspektiven unterschiedlicher Akteure

Praxen    von  Ki.    u.  Jgdl.  

Medien-­‐Forschung  

WissenschaNlicher  Diskurs  

Besorgte Eltern

Politischer Diskurs

MediendidakPk  und  E-­‐Learning  

Schulische  Medienkonzepte  

14

Schule im Spannungsfeld

Entscheidungsprozesse in einer immer unübersichtlicheren Welt, –  in der sich der Umgang mit und die

Zugangsmöglichkeit zu Information und Wissen wandelt

–  in der die Notwendigkeit besteht, unterschiedliche Interessen und Perspektiven zu identifizieren

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II. WISSENSCHAFTLICHER BLICK AUF DEN WANDEL

1.  Phänomene (zeitgeschichtlich) 2.  Figuren der Sorge und fundamental Neues 3.  Interpretationsangebote

16

18. Jahrhundert: Gefahren der Buchkultur – extensive Lektüre

"Der Mangel aller körperlichen Bewegung beym Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen führt zu Schlaffheit, Verschleimungen, Blähungen und Verstopfung in den Eingeweiden, die bekanntermaaßen bey beyden, namentlich bey dem weiblichen Geschlecht, recht eigentlich auf die Geschlechtstheile wirkt.“ Karl G. Bauer, Pädagoge

Felix Müller: Als die Lesesucht die Menschen krank machte. Artikel in Die Welt vom 2.11.2012

http://www.welt.de/kultur/history/article110549077/Als-die-Lesesucht-die-Menschen-krank-machte.html

17

18. Jahrhundert: Gefahren der Buchkultur – extensive Lektüre

Aus "geschmack- und gedankenloser Lektüre" folge "unsinnige Verschwendung, unüberwindliche Scheu vor jeder Anstrengung, grenzenloser Hang zum Luxus, Unterdrückung der Stimme des Gewissens, Lebensüberdruss und ein früher Tod Johann Adam Bergk, Philosoph, 1799

Felix Müller: Als die Lesesucht die Menschen krank machte. Artikel in Die Welt vom 2.11.2012

http://www.welt.de/kultur/history/article110549077/Als-die-Lesesucht-die-Menschen-krank-machte.html

18

18. Jahrhundert: Gefahren der Buchkultur – extensive Lektüre

„Übermäßiges Lesen, schrieb dieser, rufe Gleichgültigkeit gegenüber allem hervor, was nicht mit dem Lesen zu tun habe. Man vernachlässige den Haushalt, kümmere sich nicht um die Kinder.“ Johann Heinrich Campe, Pädagoge

Felix Müller: Als die Lesesucht die Menschen krank machte. Artikel in Die Welt vom 2.11.2012

http://www.welt.de/kultur/history/article110549077/Als-die-Lesesucht-die-Menschen-krank-machte.html

19

Walkman 1980er Jahre

Bildquelle: http://www.telegraph.co.uk/technology/5733286/Sony-Walkman-in-pictures.html

20

http://imgur.com/gallery/WkHHpZ1

21

Neue Praktiken, neue Kulturen

Videostill: I Forgot My Phone, https://www.youtube.com/watch?v=OINa46HeWg8

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Mediatisierung

„...dass Leben und Erfahrungen der Menschen zunehmend in und in Bezug zu mediatisierten Welten stattfinden. Mit diesem Begriff werden Handlungsfelder und Sozialwelten bezeichnet, in denen sich die relevanten Formen gesellschaftlicher Praktiken und kultureller Sinngebung untrennbar mit Medien verschränkt haben. (...).“

h"p://www.mediaPsiertewelten.de/  

23

http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM15/PDF/15JahreJIMStudie.pdf

http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_PK_Kinder_und_Jugend_3_0.pdf

24

   

Ausstattung von Jugendlichen

Geräte   1998   2012   2013  

Handy   8     96     96  Internetzugang   /   86   88  

Computer/Laptop   35   82   80  Smartphone   /   47   72  Fernsehgerät   60   59   58  

Tablet-­‐PC   /   7   14  

Gerätebesitz  von  Jugendlichen  in  %    (12-­‐19  Jahre,    Ø  für  Jungen  und  Mädchen)    

Daten  der  JIM-­‐Studie  1999,  2012,  2013,  2014  

88  

20  

2014  

25

2  

29  

99  

8  

49  

96  

12  

73  

87  

0   25   50   75   100  

Tablet  PC  

Handy/Smartphone  

Computer/Laptop  

2013  

2012  

2011  

2014  

   

Trend zur mobilen Internetnutzung Wege  der  Internetnutzung  (2011-­‐2014)  in  den  letzten  14  Tagen  (12-­‐19  Jahre)  Angaben  in  %  

Daten  der  JIM-­‐Studie  2013,  2014  

82  

22  

86  

26

   

Vernetzte  PrakPken  

•  Lebensweltbezogene Artikulation •  Streuen und Remixen •  Online-Kooperation

*bzw.

*

Daten  der  JIM-­‐Studie  2013  

27

Lebensweltbezogene Artikulation

   

1  2  

3  

4  

5  

Erstellen  und  Verbreiten  eigener  InformaPonen  in  Form  von    Einschätzungen,  Nachrichten,  Kommentaren  oder  Produkten  (Filme,    Bilder,  Texte),  z.B.  auf  YouTube,  Vimeo,  Blogs  oder  Microblogs  

28

JUGENDLICHE JONGLIEREN MIT INFORMATIONSSTRÖMEN

29

III. IN DER SCHULE

30

Bitkom-Erhebung 2014: Digitale Schule – vernetztes Lernen. Vortrags-Charts. https://www.bitkom.org/files/documents/BTIKOM_Charts_PK_Digitale_Schule_09_12_2014.pdf

31

Zustand der Computertechnik (aus Sicht der Schüler)

Bitkom-Erhebung 2014: Digitale Schule – vernetztes Lernen. Vortrags-Charts. https://www.bitkom.org/files/documents/BTIKOM_Charts_PK_Digitale_Schule_09_12_2014.pdf

32

Bitkom-Erhebung 2014: Digitale Schule – vernetztes Lernen. Vortrags-Charts. https://www.bitkom.org/files/documents/BTIKOM_Charts_PK_Digitale_Schule_09_12_2014.pdf

33

Wofür werden digitale Medien im Unterricht eingesetzt (aus Schülersicht)

Bitkom-Erhebung 2014: Digitale Schule – vernetztes Lernen. Vortrags-Charts. https://www.bitkom.org/files/documents/BTIKOM_Charts_PK_Digitale_Schule_09_12_2014.pdf

34

h"p://cdn.nmc.org/media/2015-­‐nmc-­‐horizon-­‐report-­‐k12-­‐EN.pdf  

35

FAZIT

36

NICHT DIE WERKZEUGE FORDERN UNS HERAUS; DIE RAHMEN UNSERES HANDELNS VERÄNDERN SICH

37

Prof. Dr. Petra Grell Technische Universität Darmstadt http://www.medienbildung.tu-darmstadt.de Präsentation auf Slideshare: http://de.slideshare.net/pgrell Creative Commons Lizenz: CC-by-nc-sa http://creativecommons.org

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