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3. Februar 2017 15. Vergabetag Baden-Württemberg Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird? Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut Veranstalter: Mit freundlicher Unterstützung durch: 15. Vergabetag Baden-Württemberg Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird? Freitag, 3. Februar 2017 Sparkassenakademie Baden-Württemberg, Stuttgart Stand Zusammenfassung Tagungsunterlagen: 22. Februar 2017 Tagungsunterlagen

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungenober- und unterhalb der Schwellenwerte –Was ist! Was wird?

Freitag, 3. Februar 2017Sparkassenakademie Baden-Württemberg, Stuttgart

Stand Zusammenfassung Tagungsunterlagen: 22. Februar 2017

Tagungsunterlagen

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15. Vergabetag Baden-Württemberg

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Vormittagsprogramm

Nachmittagsprogramm

Termin Freitag, 3. Februar 2017 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr

Ort Sparkassenakademie Baden-Württemberg

Konferenzsaal, Pariser Platz 3A, 70173 Stuttgart

Anreise Die Sparkassenakademie befindet sich in

unmittelbarer Nähe des Stuttgarter Hauptbahnhofs.

Details: www.spk-akademie.de/Service > Anfahrt

Zielgruppe Planer, Architekten und Ingenieure sowie die

entsprechenden Personen oder Stellen – Ministerien,

Landkreise, Städte, Gemeinden, sonstige Behörden

welche mit der Vergabe von Architekten- und

Ingenieurleistungen befasst sind.

Teilnahme-

gebühr

Eine Teilnahmegebühr von 80 EUR (inkl. MwSt.)

wird erhoben. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Anmeldeschluss Anmeldungen sind bis 20.01.2017 möglich.

Anmeldung /

Teilnahme

Anmeldungen nur online über

https://www.staatsanzeiger.de/vergabetag.

Mit der Anmeldung werden die Plätze reserviert.

Die Anmeldebestätigung erhalten Sie per E-Mail.

Die Teilnahme ist nur mit einer

Anmeldebestätigung möglich.

Die Rechnung über die Teilnahmegebühr erhalten

Sie eine Woche vor der Veranstaltung.

Kostenfreie Abmeldungen sind bis zum 25.01.2017

möglich, danach ist das volle Entgelt zu entrichten.

Fortbildungs-

anerkennung

Von der AKBW mit 4 Fortbildungsstunden,

von der INGBW mit 4 Punkten anerkannt.

Veranstalter Ingenieurkammer Baden-Württemberg

www.ingbw.de (Tagungsorganisation)

Architektenkammer Baden-Württemberg

www.akbw.de

Städtetag Baden-Württemberg

www.staedtetag-bw.de

Landkreistag Baden-Württemberg

www.landkreistag-bw.de

Gemeindetag Baden-Württemberg

www.gemeindetag-bw.de

GHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e.V.

www.ghv-guetestelle.de

VBI Verband Beratender Ingenieure BW

www.vbi.de

Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH

www.staatsanzeiger.de

Internet www.vergabetage-bw.de

08:30 Uhr Teilnehmerregistrierung und

Begrüßungskaffee

09:15 Uhr Begrüßung durch den Moderator

Dipl.-Ing. Andreas Nußbaum

Mitglied des Vorstandes der Ingenieurkammer Baden-Württemberg

Grußwort im Namen der Schirmherrin

Ministerialdirigent Michael Kleiner

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg

09:30 Uhr Das neue Vergaberecht 2016 im Überblick

Davina Übelacker

Syndikusrechtsanwältin – Justiziarin der Ingenieurkammer Baden-Württemberg

10:05 Uhr Erfahrungsbericht eVergabe aus Sicht der Auftraggeber und Auftragnehmer

Josef Horn

Leiter Ausschreibungsdienst, Prokurist Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH

10:40 Uhr Kaffeepause

11:15 Uhr Zuschlagskriterien: Was ist Neu?

Dipl.-Ing. Peter Kalte

Geschäftsführer der GHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e.V.

11:50 Uhr Vergaberechtliche Aspekte der eVergabe und deren Umsetzung

Dr. Beatrice Fabry

Rechtsanwältin bei Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft

12:30 Uhr

Mittagspause / Mittagsbuffet

13:45 Uhr Neues Vergaberecht unterhalb der Schwelle?

Dr. Daniel Fülling

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Referat IB6 - Öffentliche Aufträge; Vergabe-prüfstelle; Immobilienwirtschaft

14:30 Uhr Auswirkungen der Unterschwellenvergabe aus Sicht der Architekten und Ingenieure

Eric Zimmermann

Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt) – Bereichsleiter Recht und Wettbewerb, Justiziar der Architektenkammer Baden-Württemberg

15:00 Uhr Brauchen Kommunen die UVgO?

Dipl.-Ing. Anne Sick, Architektin

Stadtdirektorin, Leiterin Amt für Hochbau und

Gebäudewirtschaft Stadt Karlsruhe

15:30 Uhr Schlussworte

Die Vorträge sind in der Regel auf je 20 Minu-ten ausgelegt; im direkten Anschluss daran besteht die Möglichkeit für Rückfragen und Diskussion.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Dr.

Nicole Hoffmeister-Kraut

Schriftliches Grußwort Schirmherrin

Wirtschaftsministerindes Landes Baden-Württemberg

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Davina Übelacker

Das neue Vergaberecht 2016 im Überblick

Syndikusrechtsanwältin

Justiziarin der Ingenieurkammer Baden-Württemberg

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03. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-Württemberg

1

IngenieurkammerBaden-Württemberg

Zellerstraße 2670180 Stuttgart

Telefon 0711 649 71-0 Fax 0711 649 71-29

[email protected]

Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin)Davina ÜbelackerJustiziarinINGBW

Das neue Vergaberecht 2016 im Überblick

03. Februar 2017 2

GliederungI. Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW)

II. Grober Überblick: Ziele und Struktur des neuen Vergaberechts

III. Wesentliche Änderungen

IV. Schätzung des Auftragswertes

03. Februar 2017 3

GliederungI. Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW)

II. Grober Überblick: Ziele und Struktur des neuen Vergaberechts

III. Wesentliche Änderungen

IV. Schätzung des Auftragswertes

03. Februar 2017 4

I. Ziele der EU und neue Struktur

Vereinheitlichung des Vergaberechts innerhalb der EU

Vergabeverfahren vereinfachen und flexibler gestalten

Nachhaltige, soziale und innovative Beschaffung stärken

Mittelstandsfreundliche Vergaben gewährleisten

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03. Februar 2017 5

Neue Struktur des Vergaberechts

4. Teil des GWB wird erweitert (statt bisher 34 sind es künftig 87 Paragrafen)

VOL/A und VOF fallen ersatzlos weg! (vorerst nur für Oberschwellenbereich)

VOL/A 1. Abschnitt gilt weiterhin für Unterschwellenbereich (zumindest aktuell noch)

Weiterhin gelten noch VOB/A ; VOB/B; LHO uvw.

03. Februar 2017 6

GliederungI. Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW)

II. Grober Überblick: Ziele und Struktur des neuen Vergaberechts

III. Wesentliche Änderungen

IV. Schätzung des Auftragswertes

03. Februar 2017 7

II. Wesentliche Änderungen

Ablauf des Verfahrens wird

- von der Leistungsbeschreibung

- über die Prüfung von Ausschlussgründen,

- die Eignungsprüfung,

- den Zuschlag bis hin zu den Bedingungen für die Ausführung des Auftrages

erstmals in den § 119 ff. GWB vorgezeichnet und nicht mehr, wie bisher, in VOL/VOB oder VOF

a. Ablauf des Verfahrens

03. Februar 2017 8

b. Verfahrensarten

- Durch § 14 VgV Gleichstellung von offenem und nicht offenem Verfahren

- § 74 VgV : „ Architekten- und Ingenieurleistungen werden in der Regel im Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach § 17 oder im wettbewerblichen Dialog nach § 18 vergeben.“ Stärkung des Verhandlungsverfahrens

- Rahmenvereinbarung als selbstständiger Vertragstyp neben dem öffentlichen Auftrag

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03. Februar 2017 9

c. Auftragsänderung und Kündigung

- Wesentliche Änderungen eines öffentlichen Auftrags während der Vertragslaufzeit erfordern ein neues Vergabeverfahren

- Wesentlich sind Änderungen, die dazu führen, dass sich der öffentliche Auftrag erheblich von dem ursprünglich vorgegebenen öffentlichen Auftrag unterscheidet.

- Neue Vorgaben für Kündigungsmöglichkeiten

03. Februar 2017 10

d. Strategische Aspekte

Ausweitung der Möglichkeit für öffentliche Auftraggeber, strategische Ziele bei der Beschaffung zu berücksichtigen, nämlich bei der:

Leistungsbeschreibung, Eignung, Zuschlag, Ausführungsbedingungen

03. Februar 2017 11

• In der Regel „können“ und nicht „sollen“ oder „müssen“

• Nachweis geforderter Eigenschaften durch Verweis auf Gütezeichen/Label unter bestimmten (engen) Voraussetzungen möglich

• Bei Zuschlagskriterien und Ausführungsbestimmungen müssen die Kriterien mit dem Auftragsgegenstand in Verbindung stehen

03. Februar 2017 12

e. Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE)

Ziel:

- Reduzierung des Verwaltungsaufwandes für Bieter und Auftraggeber

- Erleichterung der Teilnahme an Vergabeverfahren in anderen Mitgliedstaaten

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03. Februar 2017 13

Inhalt und Form der EEE

- EEE umfasst 13 Seiten, die Anleitung 4 Seiten

- Nachweis dafür, dass keine Ausschlussgründe vorliegen, die Eignungskriterien erfüllt sind, und (bei Teilnahmewettbewerb) die weiteren objektiven Regeln und Kriterien zur Auswahl der Bewerber erfüllt sind

- Nach Art.59 der RL 2014/24/EU muss die Ausstellung ausschließlich in elektronischer Form erfolgen. ABER: Frist bis zum 18.04.2018

- Der Bieter muss eine EEE nicht zwingend vorlegen. Wird sie aber vorgelegt, ist sie bei inhaltlicher Vollständigkeit als Nachweis von der Vergabestelle zu akzeptieren.

03. Februar 2017 14

f. Berücksichtigung mittelständischer Interessen ,§97 Abs. 4 GWB

- Eignungskriterien sind bei geeigneten Aufgabenstellungen so zu wählen, dass sich kleinere Büroorganisationen und Berufsanfänger beteiligen können (§ 75 Abs.4)

- Anderenfalls: Offenlegung der Gründe (Begründungs- und Dokumentationspflicht entsprechend § 8 Abs. 1 VgV)

03. Februar 2017 15

g. E-Vergabe

Die elektronische Kommunikation wird nach den Vorgaben der neuen EU-Vergaberichtlinien zum Grundsatz im Vergabeverfahren

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h. Statistikpflicht gegenüber der EU

- Unterhalb der Schwelle müssen Auftraggeber auftragsbezogenen Daten oberhalb einer im Verordnungswege festzulegenden Bagatellgrenze an die statistikführenden Stellen übermitteln

- Oberhalb der Schwelle findet künftig eine automatische Extrahierung der Daten aus den elektronischen Bekanntmachungsformularen und vollelektronische Übermittlung an die statistikführende Stelle statt

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03. Februar 2017 17

GliederungI. Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW)

II. Grober Überblick: Ziele und Struktur des neuen Vergaberechts

III. Wesentliche Änderungen

IV. Schätzung des Auftragswertes

03. Februar 2017 18

Ab einem Auftragswert von 209.000,00 Euro ist für öffentliche Auftraggeber europaweites Vergaberecht anzuwenden

§ 106 Abs. 2 Nr. 1 GWB:

„Der jeweilige Schwellenwert ergibt sich für öffentliche Aufträge und Wettbewerbe, die von öffentlichen Auftraggebern vergeben werden, aus Artikel 4 der Richtlinie 2014/24/EU in der jeweils geltenden Fassung; der sich hieraus für zentrale Regierungsbehörden ergebende Schwellenwert ist von allen obersten Bundesbehörden sowie allen oberen Bundesbehörden und vergleichbaren Bundeseinrichtungen anzuwenden (…)“

III. Schätzung des Auftragswertes

03. Februar 2017 19

Der Auftragswert umfasst folgende Kosten ohne Mehrwertsteuer (§3 Abs. 1 VgV) :

Voraussichtliches Honorar

Nebenkosten (siehe OLG Brandenburg, 08.05.2006)

Etwaige Optionen oder Vertragsverlängerungen

Prämien oder Zahlungen an die Bewerber

03. Februar 2017 20

§ 3 Abs. 7 VgV

„Kann (…) die vorgesehene Erbringung einer Dienstleistung zu einem Auftrag führen, der in mehreren Losen vergeben wird, ist der geschätzte Gesamtwert aller Lose zugrunde zu legen. Bei Planungsleistungen gilt dies nur für Lose über gleichartige Leistungen.“

Gleichartige Planungsleistungen liegen dann vor, wenn sie sich demselben Leistungsbild der HOAI zuordnen lassen.

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03. Februar 2017 21

Urteil Europäischer Gerichtshof „Autalhalle Niedernhausen“ EuGH, Urteil vom 15.03.2012, Rechtssache C-574/10 („Autalhalle Niedernhausen“)

1. Haushaltsrechtliche Erwägungen können die Aufteilung eines öffentlichen Architektenauftrags über mehrere Haushaltsjahre nicht rechtfertigen, wenn die Leistungen in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht eine innere Kohärenz und eine funktionale Kontinuität aufweisen.

2. Ob eine Architektenleistung, die in getrennten Bauabschnitten erfolgt, als einheitlicher Auftrag anzusehen ist, beurteilt sich danach, ob ihre wirtschaftliche und technische Funktion einen einheitlichen Charakter hat.

(Leitsätze gebildet von Schwabe, IBR 2012, 288)

03. Februar 2017 22

Im Reg-E war noch formuliert:

„Dabei ist der Wert der Leistungen, die in einem funktionalen Zusammenhang stehen, bei der Auftragswertberechnung zusammenzurechnen.“

Diese Formulierung wurde abgeändert in:

„Bei losweiser Beschaffung ist der geschätzte Gesamtwert aller Lose zugrunde zu legen. Bei Planungsleistungen (§3 Abs.7 VgV) gilt dies aber nur für Lose über gleichartige Leistungen.“

03. Februar 2017 23

Vertragsverletzungsverfahren: „Schwimmbad Elze“

Stadt Elze vergab in den Jahren 2013 und 2014 für die Sanierung ihres Freibades in zwei Bauabschnitten verschiedene Planungsleistungen – im Einzelnen Objektplanung/Architektur, Tragwerksplanung, Planung technische Ausrüstung (Heizung-, Sanitär- und Elektroinstallation), Planung Wassertechnik – im Gesamtwert von (laut Europäischer Kommission) 457.222,70 Euro ohne europaweite Ausschreibung an verschiedene Planungsbüros.

Die EU-Kommission ist unter Berufung auf die EuGH- Entscheidung vom 15.März 2012 („Autalhalle Niedernhausen“) der Auffassung, dass die Auftragswerte der vergebenen Aufträge zusammenzurechnen sind.

03. Februar 2017 24

Ergebnis:

• Der Auftragswert kann auch im neuen Vergaberecht wie bisher geschätzt werden

• Die HOAI hat Indiz- Wirkung für Planungsleistungen

(Da Planungsleistungen für Architekten und Ingenieure in der Bundesrepublik Deutschland nach der HOAI zu honorieren sind, ist auch der Auftragswert nach der HOAI zu ermitteln.

Honorarbestandteile, die nicht dem Preisrecht der HOAI unterliegen (besondere Leistungen, Nebenkosten etc.), sind auf der Grundlage von Erfahrungswerten zu schätzen.

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03. Februar 2017 25

Verstöße gegen die Regelung zur Schätzung des Auftragswertes können im Wege des vergaberechtlichen Rechtschutzes überprüft werden.

Bei geförderten Maßnahmen kann es zu Kürzungen/Streichungen von Zuwendungen kommen.

03. Februar 2017 26

IngenieurkammerBaden-Württemberg

Zellerstraße 2670180 Stuttgart

Telefon 0711 649 71-0 Fax 0711 649 71-29

[email protected]

Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin)Davina ÜbelackerJustiziarinINGBW

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Josef Horn Leiter Ausschreibungsdienst, ProkuristStaatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH

Erfahrungsbericht eVergabeaus Sicht der Auftraggeber und Auftragnehmer

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Erfahrungsbericht eVergabeaus der Sicht der Auftraggeberund Auftragnehmer

Josef HornLeiter Ausschreibungsdienst

[email protected]

April - neue VgV und VOB (EU Verfahren)

• Zugang zu Vergabeunterlagen über die EU-Bekanntmachung• Nationale Veröffentlichung erst nach der EU-Veröffentlichung• Unregistrierter Zugang zu Vergabeunterlagen• Angebotsabgabe ohne Signatur

Oktober - neue VOB (national)(bei Zulassung der digitalen Kommunikation)

• Direkter Zugang zu Vergabeunterlagen aus der Bekanntmachung• Unregistrierter Zugang zu Vergabeunterlagen• Angebotsabgabe ohne Signatur

Neue Vorgaben 2016

Problematisch

Zugang zu Vergabeunterlagen ohne Registrierung• Keine Möglichkeit nicht registrierte Bewerber über Nachschreiben,

Bieternachrichten und Friständerungen zu benachrichtigen• Urheberecht (z.B. der Planer)

Angebote ohne Signatur• Fehlender Identitätsnachweis• Unterschiedliche Regelung bei Liefer-/Dienstleistungen

• >208.000 € ohne Signatur• <208.000 € mit Signatur

Neue Vorgaben 2016

Chaotisch

Formulare der Vergabehandbücher• Neue VHB und HVA: Juni 2016 • Kommunale Handbücher: Dezember 2016

EU Schnittstelle• Fehlerhafte Erstdefinition• Mehrmalige kurzfristige Änderungen• Keine Berücksichtigung der Altverfahren (Vergebener Auftrag, Aufhebung)

Neue Vorgaben 2016

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Entwicklung eVergabe (Verwaltungen)Landesverwaltung

10%

Kommunal61%

Bildung, Forschung18%

MedizinischeVersorgung, Kassen

3%

Sektoren4%

Sonstige4%

Entwicklung eVergabe (Verwaltungen)

Anteil elektronische Angebote Tiefbau: 40%Hochbau: 15%

Entwicklung eVergabe

Angebote

Papier2015: 25.028 (86%)

2016: 25.121 (84%)

Elektronisch4.158 (14%)

4.914 (16%)

Gesamt29.186 (3,2 Ø pro Verfahren)

30.035 (2,7 Ø pro Verfahren)

eVergabe Verfahren

2015: 9.1322016: 11.179

Fazit

Verwaltungen+ Deutliche Zunahme der Akzeptanz

+ Zunahme der eVergabe Verfahren

- Anwendung nicht bei allen Verfahren

Bieter

+ Akzeptanz bei größeren Firmen

- Schwache Akzeptanz bei kleineren Handwerksbetrieben

- Keine positiven Auswirkungen durch Angebotsabgabe ohne Signatur

Entwicklung eVergabe

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Dipl.-Ing.

Peter Kalte Geschäftsführer derGHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e.V.

Zuschlagskriterien: Was ist Neu?

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Zuschlagskriterien – Was ist neu?

Stuttgart, den 03.02.2017

Dipl.-Ing. Peter Kalte

GHV Gütestelle Honorar- und Vergaberecht e. V. Friedrichsplatz 6, 68165 MannheimTel.: 0621- 860 861 0 Fax: 0621- 860 861 20

Web: www.ghv-guetestelle.de2

Gliederung• GHV – Gütestelle Honorar- und Vergaberecht

• Zuschlagskriterien früher (VOF)

• Zuschlagkriterien heute (GWB)

• Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)

• Zuschlagskriterien Planerleistungen heute (VgV)

• Zusammenfassung Zuschlagskriterien

• Empfehlung Zuschlagskriterien

33

GHV – Gütestelle Honorar- und VergaberechtRd. 400 direkte und rd. 5.500 indirekte Vereinsmitglieder, z. B.:

• 5 Berufsverbände der Ökologen

• Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Mainz

• FRAPORT, Flughafen Köln-Bonn, ZDF

• Ingenieurkammern Baden-Württemberg und Saarland

• Architektenkammer Saarland

• Ministerium der Finanzen, Saarland

• Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, BW

• Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, BW

• Städte Bruchsal, Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, Rottenburg (…)

• Ingenieur- und Architekturbüros

Die GHV

• berät, führt Schlichtungen durch, erstellt Schiedsgutachten und Empfehlungen in HOAI- und VgV-F-Fragen

• ist neutral,

• stellt dies durch einen paritätisch besetzten Vorstand sicher,

• stellt dies durch vereidigte Sachverständige und Anwälte sicher,

• wird bundesweit angefragt,

• ist beim Justizministerium B.-W. als Schlichtungsstelle geführt,

• ist bei der Europäischen Kommission notifiziert,

• ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.

4

GHV – Gütestelle Honorar- und Vergaberecht

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Zuschlagskriterien früher (VOF)§ 11 Abs. 5 Satz 1 VOF:

„Bei der Entscheidung über die Auftragserteilung berücksichtigen die Auftraggeber verschiedene (…) Kriterien, zum Bespiel Qualität, fach-licher oder technischer Wert, Ästhetik, Zweckmäßigkeit, Umwelteigenschaften, Kundendienst und technische Hilfe, Leistungszeitpunkt, Ausführungszeitraum oder – frist und Preis/Honorar.“

Kriterien für Planungsleistungen weitgehend ungeeignet!

Meist wurde ein „Mehr an Eignung“ versucht!

Zuschlagskriterien früher (VOF)§ 11 Abs. 5 Satz 2 VOF:

„Bei der Festlegung dieser Zuschlagskriterien ist auf die klare und nachvollziehbare Abgrenzung zu den Eignungskriterien (…) zu achten.“

Grundsätzlich ein „Mehr an Eignung“ unzulässig!

Die Rechtsprechung hat zudem ein „Mehr an Eignung“ strikt abgelehnt!

Man hat sich dennoch mit „auftragsbezogenen“ Qualitäts-aspekten geholfen!

Zuschlagskriterien früher (VOF)§ 11 Abs. 6 Satz 2 VOF:

„Der Auftraggeber schließt den Vertrag mit dem Bieter, der (…) die bestmögliche Leistung erwarten lässt.“

§ 20 Abs. 1 Satz 1 VOF:

„Die Auftragsverhandlungen (…) dienen der Ermittlung des Bieters, der (…) am ehesten die Gewähr für eine sachgerechte und qualitätsvolle Leistungserfüllung bietet.“

Anerkannt: Prognoseentscheidung mit weitem Ermessens-spielraum für den Auftraggeber!

Meist also doch der Versuch über ein „Mehr an Eignung“!

Zuschlagskriterien heute (GWB)§ 127 Abs. 1 Satz 2 GWB:

„Das wirtschaftlichste Angebot bestimmt sich nach dem besten Preis-Leistungsverhältnis.“

Es soll das Verhältnis von Preis und Leistung berücksichtigt werden!

Das wäre (nur) bei der so genannten „Richtwertmethode“ gegeben, d. h.:

Es gewinnt der Bieter mit der höchsten Kennzahl Z, als Quotient aus Leistung und Preis: Z = L/P!

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Zuschlagskriterien heute (GWB)Amtliche Begründung zu § 127 Abs. 1 Satz 2 GWB:

„Der Angebotspreis (…) müssen ins Verhältnis gesetzt werden zur Leistung, die im Rahmen des öffentlichen Auftrags erbracht werden soll.“

Demnach „muss“ das Verhältnis von Preis und Leistung berücksichtigt werden!

Am Rande: In diesem Vortrag wird nicht betrachtet, dass bei identischen Leistungen (L = 1) auch nur der Preis zählen kann, wie z. B. bei Bauleistungen!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 58 Abs. 1 VgV:

„Der Zuschlag wird nach Maßgabe des § 127 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt.“

§ 58 Abs. 2 Satz 1 VgV:

„Die Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots erfolgt auf der Grundlage des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses.“

Unnötige Wiederholungen in GWB und VgV!

Aber immerhin keine unterschiedlich auszulegenden Aussagen!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 58 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 VgV:

„Neben dem Preis (…) können auch qualitative (…) Zuschlags-kriterien berücksichtigt werden, insbesondere:

1. die Qualität, einschließlich des technischen Werts, Ästhetik, Zweckmäßigkeit, (…) der Leistung (…)“

Diese Kriterien sind bei Planungsleistungen auch weiterhin nicht zu greifen, da die Leistung erst nach Leistungserbringung bewertet werden kann!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 58 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 VgV:

„Neben dem Preis (…) können auch qualitative (…) Zuschlags-kriterien berücksichtigt werden, insbesondere:

2. die Organisation, Qualifikation und Erfahrung des mit der Ausführung des Auftrags betrauten Personals, wenn die Qualität des eingesetzten Personals erheblichen Einfluss auf das Niveau der Auftragsausführung haben kann (…)“

Heute ist ein „Mehr an Eignung“ beim Schlüsselpersonal beim Zuschlag zulässig!

Personal darf nicht schon bei der Eignungsprüfung herangezogen werden (§ 46 Abs. 3 Nr. 6 VgV)!

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Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)Amtliche Begründung zu § 58 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 VgV:

„Öffentliche Auftraggeber sollen (…) insbesondere bei der Vergabe von Aufträgen für geistig-schöpferische Dienstleitungen wie beispielshaft Beratungstätigkeiten oder Architektenleistungen, die Qualität des mit der Ausführung des konkreten Auftrags betrauten Personals der Zuschlagsentscheidung zugrunde legen können. (…)“

Gilt also für Planerleistungen!

Personal wird damit das „Tafelsilber“ des Bieters!

Aber: Personal sollte vertraglich fixiert werden (so weit möglich)!

Aber: Bieter wird beauftragt und nicht das Personal selbst!

Dennoch: GHV empfiehlt dieses Kriterium, denn das Personal ist entscheidend!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 58 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 VgV:

„Neben dem Preis (…) können auch qualitative (…) Zuschlags-kriterien berücksichtigt werden, insbesondere:

3. die Verfügbarkeit (…)“

Verfügbarkeit ist zulässig, nicht jedoch: Ortsansässigkeit (VK Sachsen, Beschluss vom 31.01.2007 – 1/SVK/124-06)!

Es geht um Verfügbarkeit im Sinne von: Wie schnell kann ein Planer reagieren!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 58 Abs. 2 Satz 3 VgV:

„Der öffentliche Auftraggeber kann auch Festpreise (…) vorgeben, sodass das wirtschaftlichste Angebot ausschließlich nach qualitativen (…) Zuschlagskriterien (…) bestimmt wird.“

Bei der Vorgabe von Festpreisen kann der AG auch nur nach qualitativen Kriterien vergeben!

Zulässig, wenn in der HOAI-Grundleistungen vergeben werden sollen und Mindestsätze und Nebenkosten vorgegeben werden!

Weitere Hinweise bei § 76 VgV!

Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 59 Abs. 1 VgV:

„Der öffentliche Auftraggeber kann vorgeben, dass das Zuschlags-kriterium „Kosten“ auf der Grundlage der Lebenszykluskosten der Leistung berechnet wird.“

Klingt erst einmal interessant!

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Zuschlagskriterien allgemein heute (VgV)§ 59 Abs. 2 VgV:

„ (…) Die Berechnungsmethode kann umfassen:

1. die Anschaffungskosten,

2. die Nutzungskosten (…),

3. Die Wartungskosten,

4. Kosten am Ende der Nutzugsdauer (…)

5. Kosten, die durch die externen Effekte der Umweltbelastung entstehen (…)“

Das alles ist erst nach der Planung erkennbar!

Damit ist das Kriterium für die Vergabe von Planungsleistungen ungeeignet!

Zuschlagskriterien Planerleistungen heute (VgV)§ 76 Abs. 1 VgV:

„Architekten- und Ingenieurleistungen werden im Leistungswett-bewerb vergeben.“

Leistungswettbewerb und kein Preiswettbewerb!

Streng genommen: Nur Leistung (Qualität) und kein Preis (so auch Kulartz/Kus/Marx/Portz/Prieß, Kommentar zur VgV 2017, §76 Rdn. 3)!

Also: Bei HOAI-Grundleistungen und Vorgabe Mindestsätze, kann nur Leistung (Qualtiät) bewertet werden!

Jedenfalls: Qualitätskriterien müssen überwiegen!

Auf keinen Fall: Überwiegend oder sogar allein nach Preis!

Zuschlagskriterien Planerleistungen heute (VgV)§ 76 Abs. 2 VgV:

„Die Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen (…) kann der öffentliche Auftraggeber nur im Rahmen eines Planungswettbewerbs, eines Verhandlungsverfahrens (…) verlangen. Die Erstattung der Kosten richtet sich nach § 77.“

Lösungsvorschläge sind zulässig!

Lösungsvorschläge können als Zuschlagskriterium dienen!

Lösungsvorschläge sind zu vergüten!

Zuschlagskriterien Planerleistungen heute (VgV)§ 77 Abs. 2 VgV:

„Verlangt der öffentliche Auftraggeber außerhalb von Planungswett-bewerben (…) die Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen (…), so ist einheitlich für alle Bewerber eine angemessene Vergütung anzu-setzen.“

Angemessene „Vergütung“ und nicht nur „Kostenerstattung“!

HOAI wäre Vergütung (so auch § 77 Abs. 3 VgV)!

Achtung: Zu niedrig erscheinende Vergütung ist im Vergabeverfahren zu rügen und nachträglich unzulässig (BGH, Urteil vom 19.04.2016 - X ZR 77/14).

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Zuschlagskriterien Planerleistungen heute (VgV)§ 78 Abs. 2 Satz 4 VgV:

„Der öffentliche Auftraggeber prüft bei den Aufgabenstellungen im Hoch-, Städte- und Brückenbau sowie in der Landschafts- und Freiraumplanung, ob für diese ein Planungswettbewerb durchgeführt werden soll, und dokumentiert seine Entscheidung.“

In den genannten Gebieten „soll“ ein Planungswettbewerb erfolgen!

Ergebnis eines Planungswettbewerbs ist in den genannten Gebieten ein sinnvolles Zuschlagskriterium!

Zusammenfassung ZuschlagskriterienZuschlagskriterien früher: Prognoseentscheidung anerkannt!

„Mehr an Eignung“ grundsätzlich unzulässig!

Versuch ein „Mehr ein Eignung“ über den Auftragsbezug als Zuschlagskriterium heranzuziehen!

Preis wurde meist mit ca. 30 % gewichtet, und das meist mit linearer Formel!

Zusammenfassung ZuschlagskriterienZuschlagskriterien heute:

Leistungskriterien: Keine Prognoseentscheidung mehr normiert!

Zulässig: Organisation, Qualifikation und Erfahrung des Schlüsselpersonals (§ 58 Abs. 2 Nr. 2 VgV)!

Zulässig: Verfügbarkeit (§ 58 Abs. 2 Nr. 3 VgV)!

Zulässig: Lösungsvorschläge für das konkrete Projekt (§ 76 Abs. 2 VgV)!

Preiskriterien: Zulässig: Nur Leistungskriterien, bei Vorgabe von

Mindestsätzen (§ 58 Abs. 2 Satz 3 VgV + § 76 Abs. 1 VgV)!

Unzulässig: Preiskriterien überwiegen (§ 76 Abs. 1 VgV)!

Empfehlung ZuschlagskriterienZuschlag nur nach Leistungskriterien:

GHV empfiehlt dies, bei HOAI-Grundleistungen und Vorgabe Mindestsatz!

Nr. Zuschlagskriterium Wichtung

A. Leistung

1. Organisation 5 %

2. Qualifikation Projektleiter 30 %

3. Erfahrung Projektleiter 30 %

4. Verfügbarkeit 5 %

5. Lösungsvorschlag 30 %

Summe 100 %

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Empfehlung ZuschlagskriterienZuschlag nach Preis-/Leistungsverhältnis:

Leistungskriterien überwiegen!

Nr. Zuschlagskriterium Wichtung

A. Leistung

1. Organisation 5 %

2. Qualifikation Projektleiter 15 %

3. Erfahrung Projektleiter 15 %

4. Verfügbarkeit 5 %

5. Lösungsvorschlag 30 %

Summe 70 %

B. Leistung

1. Preis (Honorar) 30 %

Gesamtsumme 100 %

Empfehlung ZuschlagskriterienZuschlag nach Preis-/Leistungsverhältnis:

Einfache Richtwertmethode:

Wäre streng dogmatisch die Umsetzung der VgV!

Nachteil: Nur 50 % Preis / 50 % Leistung möglich!

Nachteil: Angebote mit halbem Preis und halber Leistung sind gleichwertig mit Angeboten mit vollem Preis und voller Leistung!

Deshalb: GHV empfiehlt diese Methode nicht!

Empfehlung ZuschlagskriterienZuschlag nach Preis-/Leistungsverhältnis:

Gewichtete Richtwertmethode:

+

Vorteil: Wichtung möglich!

Vorteil: Normierung anhand des besten Angebots, sowohl in der Leistung, als auch im Preis!

Vorteil: Methode, welche auch die KFW einsetzt*!

GHV empfiehlt diese Methode!

* KFW-Richtlinie für die Beauftragung von Consultants in der finanziellen Zusammenarbeit mit Partnerländern,

August 2016

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ständig aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website:

www.ghv-guetestelle.de

Zuschlagskriterien – Was ist Neu?

Stuttgart, den 03.02.2017

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Dr.

Beatrice Fabry Rechtsanwältin beiMenold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft

Vergaberechtliche Aspekte der eVergabeund deren Umsetzung

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Dr.

Daniel FüllingBundesministerium für Wirtschaft und EnergieReferat IB6 - Öffentliche Aufträge, Vergabeprüfstelle, Immobilienwirtschaft

Neues Vergaberechtunterhalb der Schwelle?

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Neues Vergaberecht unterhalb der Schwelle?15. Vergabetag Baden-Württemberg

3. Februar 2017Stuttgart

Dr. Daniel FüllingBundesministerium für Wirtschaft und Energie

Übersicht 2

► Struktur des Vergaberechts

► Grundzüge der Unterschwellenreform

► Einzelne Regelungsaspekte

Inhaltsübersicht

Übersicht 3

Reform im Oberschwellenbereich:

Gesetz zur Modernisierung des Vergaberechts (VergRModG) vom 18. Dezember 2015 GWB, Teil 4

Verordnung zur Modernisierung des Vergaberechts (VergRModVO) vom 18. April 2016 VgV, SektVO, KonzVgV, VergStatVO

Grundsatz "Eins-zu-Eins-Umsetzung"

VOL/A EG (2. Abschnitt) und VOF entfallen

In Kraft getreten: 18. April 2016

1. Vergaberechtsreform 2016Überblick

Übersicht 4

Oberschwellenreform 2014-2016 diente ausschließlich der EU-Richtlinienumsetzung für den Bereich oberhalb der EU-Schwellenwerte

Konsequenz ist der zunächst unveränderte Fortbestand von: VOL/A – 1. Abschnitt VOB/A – 1. Abschnitt

Haushaltsvergaberecht im Unterschwellenbereich (zumindest bei Verfahren ohne Relevanz für den Binnenmarkt): § 30 HGrG; § 55 BHO Allg. Verwaltungsvorschriften zu § 55 BHO

1. Vergaberechtsreform 2016Überblick

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Übersicht 5

1. Vergaberechtsreform 2016Aufbau des Vergaberechts oberhalb der EU-Schwellenwerte

EU-RechtSektoren-richtlinie

RL 2014/25/EU

AllgemeineVergaberichtlinie

RL 2014/24/EU

RL Verteidigungund SicherheitRL 2009/81/EG

Anforderungen des EU-Primärrechts

GWB, Teil 4 Landesvergabegesetze

Vergabeverordnung (VgV)

VOL/A2. Abschnitt

VOF VOB/A EU2. Abschnitt

Sektoren-verordnung

(SektVO)

VSVgVVerteidigung

und Sicherheit

VOB-VS(nur bauspezifische

Bestimmungen)

Vorgaben durch Verwaltungsvorschriften,

z.B. Gemeinsamer Erlass zur

Beschaffung von Holzprodukten

Allgemeine Verwaltungs-vorschrift zur Beschaffung energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen (AVV-EnEff)

Sonstige rechtliche Vorgaben in

Rechtsvorschriften, z.B.

§21 SchwarzArbG

§21 AEntG

§19 MiLoG

§141 SGB IX

NEU: Konzessions-richtlinie

RL 2014/23/EU

NEU:Konzessionsver-gabeverordnung

(KonzVgV)

Übersicht 6

Vergaben unterhalb der EU-Schwellenwerten machen zahlenmäßig rund 90 % der Vergaben aus, gemessen am Volumen über 75 % (Schätzungen)

Eckpunkte zur Vergaberechtsreform: Prüfung des Anpassungsbedarf unterhalb der Schwellenwerte

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteEinführung

Übersicht 7

Gründe für die Reform

Mehr Flexibilität Größerer Gestaltungsspielraum Vereinheitlichung - Übertragung der besseren Struktur im

Oberschwellenbereich auch auf die Unterschwelle Höhere Rechtssicherheit Digitalisierung

Vergabeverordnung als „Blaupause“ Struktur und Aufbau werden übernommen „soft harmonization“

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteEinführung

Übersicht 8

Verfahrensordnung für die Vergabe öffentlicher Liefer- und Dienstleistungsaufträge unterhalb der EU-Schwellenwerte (UVgO)

Ende August 2016: BMWi-Diskussionsentwurf zur UVgO veröffentlichthttp://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/Oeffentliche-Auftraege-und-Vergabe/reform-des-vergaberechts.html

Verbändeanhörung am 10. Oktober 2016

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteUVgO – Verfahren (1)

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Übersicht 9

Abstimmung mit allen Bundesländern und Bundesressorts am 16. November 2016

17. Januar 2017: Veröffentlichung der UVgO auf den Internetseiten des BMWi:

http://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/Oeffentliche-Auftraege-und Vergabe/reform-der-nationalen-vergaben.html

Ziel: Veröffentlichung Anfang Februar 2017 im Bundesanzeiger

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteUVgO – Verfahren (2)

Übersicht 10

► UVgO gilt nicht aus sich heraus; kein unmittelbares Inkrafttreten!

► Inkraftsetzen nur durch externen Anwendungsbefehl

► Für Bund: Anwendungsbefehl in Allg. Verwaltungsvorschriften zur Bundeshaushaltsordnung (BHO)

► Für Länder: ● Anwendungsbefehl in Allg. Verwaltungsvorschriften zur jeweiligen

Landeshaushaltsordnung● Anwendungsbefehl in Landesvergabegesetzen

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteInkrafttreten

Übersicht 11

„Personeller“ Anwendungsbereich durch Anwendungsbefehle des Bundes und der Länder zu regeln (in AVV zur BHO, LHO, LandesVergG etc.)

Definition "Auftraggeber"

Ausnahmen vom UnterschwellenvergaberechtAusnahmen nach den §§ 107, 108, 109, 116, 117 oder 145 GWB werden übertragen

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-Schwellenwerte –Anwendungsbereich der UVgO

Übersicht 12

Landeshaushalts-ordnungen (LHO)

Bundeshaushaltsordnung(BHO)

2. Reform des Vergaberechts unterhalb der EU-SchwellenwerteStruktur im Unterschwellenbereich (Status Quo)

Haushaltsrecht (§ 30 HGrG)

Verwaltungs-vorschriften

Vergabegesetze der Länder

Anwendungsbefehl + „persönlicher“ Anwendungsbereich

Verwaltungs-vorschriften

Bisher: VOL/A 1. Abschnitt VOB/A 1. AbschnittKünftig: UVgO VOB/A 1. Abschnitt

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Übersicht 13

Vergabe im Wettbewerb

im Wege transparenter Verfahren

Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit

Gleichbehandlungsgrundsatz

Berücksichtigung von strategischen Zielen (neu)

Berücksichtigung mittelständischer Interessen

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOGrundsätze der Vergabe

Übersicht 14

Öffentliche Ausschreibung (stets zulässig)

Beschränkte Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb (stets zulässig)

● Gleichstellung mit öffentlicher Ausschreibung

● Verzicht auf Teilnahmewettbewerb unter best. Voraus. zulässig

Verhandlungsvergabe (ehemals freihändige Vergabe)

● Zulassungsvoraussetzungen: Mischung zwischen Tatbeständen der VgV und VOL/A 1. Abschnitt

● immer mit oder ohne TN-Wettbewerb möglich

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOVerfahrensarten (1)

Übersicht 15

Detaillierte Beschreibung der Verfahrensabläufe● insbesondere Ausgestaltung der Verhandlungsvergabe

● unter bestimmten Voraussetzungen braucht nur ein Unternehmen aufgefordert werden

Keine Mindestfristen, aber angemessene Fristsetzung

Direktauftrag bis 1.000 Euro (keine förmliche Verfahrensart!)

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOVerfahrensarten (2)

Übersicht 16

Gleichlauf mit der VgV (teils auch GWB)

Wahrung der Vertraulichkeit

Vermeidung von Interessenkonflikten

Mitwirkung an der Vorbereitung des Vergabeverfahrens; Markterkundung

Grundsätze der Kommunikation; techn. Anforderungen an die E-Vergabe

Zulässigkeit der zentralen Beschaffung

Ausschlussgründe

Zuschlag

Nachforderung von Unterlagen

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOVereinheitlichung

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Übersicht 17

Erleichterungen gegenüber der VgV

Dokumentation

einfachere Anforderungen an Gütezeichen

Vereinfachung bei Eignung und Eignungskriterien

Flexiblere Zulassung von Nebenangeboten

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOFlexibilität

Übersicht 18

Neuerungen Auftragsänderung

Verweis auf § 132 Absatz 1, 2 und 4 GWB de-minimis-Regelung über 20 % (anstatt 10 % wie GWB)

ausdrückliche Regelung zu Ausführungsbedingungen

Strategische Vergabe

Ungewöhnlich niedrige Angebote

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgONeuerungen

Übersicht 19

Elektronische Mittel: gleiche Voraussetzungen wie in §§ 9 ff. VgV

Veröffentlichung von Auftragsbekanntmachungen zwingend im Internet (Internetportale oder Internetseiten des AG)+ Ermittelbarkeit der Bekanntmachung über www.bund.de

Vergabeunterlagen unentgeltlich, uneingeschränkt, vollständig und direkt elektronisch abrufbar

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOE-Vergabe (1)

Übersicht 20

Übermittlung der Angebote und Teilnahmeanträge in elektronischer Form:− grds. entscheidet der Auftraggeber über die Form der Einreichung− ab 25.000 Euro zwingend elektronische Übermittlung;

Ausnahme: bei Vergabeverfahren ohne TN-Wettbewerb

+ Übergangsfristen (Stufenregelung):− bis 31.12.2018 darf der Auftraggeber die Form bestimmen

(auch bei Aufträgen über 25.000 Euro); Bieter muss sich anpassen

− von 01.01.2019 bis 31.12.2019 muss der Auftraggeber elektronische Angebote akzeptieren, auch wenn er andere Form vorgeschrieben hat

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOE-Vergabe (2)

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Übersicht 21

Freiberufliche Dienstleistungen große Flexibilität bei der Vergabe freiberuflicher

Dienstleistungen grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben so viel Wettbewerb zu schaffen, wie dies nach der Natur des

Geschäfts oder nach den besonderen Umständen möglich ist

Regelung analog der aktuell geltenden Nr. 2.3 der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur § 55 BHO

3. Einzelne Regelungsaspekte der UVgOFreiberufliche Dienstleistungen

Bundesministerium für Wirtschaft und EnergieDr. Daniel Fülling

Referat IB6Scharnhorststr. 34-37

10115 [email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Eric Zimmermann

Auswirkungen der Unterschwellenvergabeaus Sicht der Architekten und Ingenieure

Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt)

Bereichsleiter Recht und Wettbewerb, Justiziar der Architektenkammer Baden-Württemberg

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Auswirkungen der Unterschwellenvergabeaus Sicht der Architekten und Ingenieure

Eric ZimmermannArchitektenkammer Baden-Württemberg

Die „Schwelle“:

209.000,00 Euro für Architekten- und Ingenieurleistungen (netto)

§ 106 Abs. 2 Nr. 1 GWB:

„Der jeweilige Schwellenwert ergibt sich für öffentliche Aufträge und Wettbewerbe, die von öffentlichen Auftraggebern vergeben werden, aus Artikel 4 der Richtlinie 2014/24/EU in der jeweils geltenden Fassung; der sich hieraus für zentrale Regierungsbehörden ergebende Schwellenwert ist von allen obersten Bundesbehörden sowie allen oberen Bundesbehörden und vergleichbaren Bundeseinrichtungen anzuwenden (…)“

Anwendungsbereich:

Bisher: § 1 VOL/A„Die folgenden Regeln gelten für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen über Leistungen (Lieferungen und Dienstleistungen). Sie gelten nicht für Bauleistungen, die unter die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - VOB - fallen und für Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden. Die Bestimmungen der Haushaltsordnungen bleiben unberührt.“

Diskussionsentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 31. August 2016 zur

„Verfahrensordnung für die Vergabe öffentlicher Liefer- und Dienstleistungsaufträge unterhalb der EU-Schwelle

(Unterschwellenvergabeordnung – UVgO)“

Verbändeanhörung Oktober 2016

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Exkurs:

Begründung zur Vergaberechtsmodernisierung 2016:(…) dass die Vergabeverfahren (...) effizienter, einfacher und flexiblergestaltet und die Teilnahme kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) an Vergabeverfahren (...) erleichtert werden sollenBT-Drs. 18/7318, S. 1

Entwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 5. Januar 2017

• Unterschwellenvergabeordnung <> Verordnung• In-Kraft-treten nicht mit Bekanntmachung• „Strukturelle“ Orientierung an VgV• Umsetzung durch die Bundesländer

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

„Öffentliche Aufträge über Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden,2 sind grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben. Dabei ist so viel Wettbewerb zu schaffen, wie dies nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen möglich ist.“

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 S. 1 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

„Öffentliche Aufträge über Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden,2 sind grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben.“

• Erbringen von Leistungen im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit• Anbieten von Leistungen im Wettbewerb mit freiberuflichen Tätigen

Freiberufliche Tätigkeit = ArchG, IngKammG

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Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 S. 1 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

„Öffentliche Aufträge über Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden,2 sind grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben.“

2 = vgl. § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG:

„Einkünfte aus selbständiger Arbeit sind Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit. Zu der freiberuflichen Tätigkeit gehören die selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit, die selbständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer, Steuerbevollmächtigten, Heilpraktiker, Dentisten, Krankengymnasten, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen und ähnlicher Berufe. Ein Angehöriger eines freien Berufs im Sinne der Sätze 1 und 2 ist auch dann freiberuflich tätig, wenn er sich der Mithilfe fachlich vorgebildeter Arbeitskräfte bedient; Voraussetzung ist, dass er auf Grund eigener Fachkenntnisse leitend und eigenverantwortlich tätig wird. Eine Vertretung im Fall vorübergehender Verhinderung steht der Annahme einer leitenden und eigenverantwortlichen Tätigkeit nicht entgegen; (…)“

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 S. 1 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

„Öffentliche Aufträge über Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden,2 sind grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben.“

Grundsätzlich im Wettbewerb = es gibt Ausnahmen!

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 S. 2 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

Grundsätzlich = Ausnahmen = S. 2

„Dabei ist so viel Wettbewerb zu schaffen, wie dies nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen möglich ist.“

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 50 S. 2 Sonderregelung zur Vergabe von freiberuflichen Leistungen

Eingrenzung des Wettbewerbs auf Möglichkeit nach- Natur des Geschäfts- Besondere Umstände

Wann ist nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen Wettbewerb möglich?

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1) Wann ist nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen Wettbewerb möglich?

2) Wenn Wettbewerb möglich: Was bedeutet Wettbewerb?

1) Wann ist nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen Wettbewerb möglich?

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 55 BHO

„(1) Dem Abschluss von Verträgen über Lieferungen und Leistungen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen.

(2) Beim Abschluss von Verträgen ist nach einheitlichen Richtlinien zu verfahren.“

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 55 LHO BW

„(1) Dem Abschluss von Verträgen über Lieferungen und Leistungen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen.

(2) Verträge sind nach einheitlichen Richtlinien abzuschließen, die vom zuständigen Ministerium im Einvernehmen mit dem Finanz- und Wirtschaftsministerium aufzustellen oder einzuführen sind; ausgenommen sind Verträge für laufende Geschäfte.“

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Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 31 GemHVO

„(1) Der Vergabe von Aufträgen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine beschränkte Ausschreibung oder freihändige Vergabe rechtfertigen.

(2) Bei der Vergabe von Aufträgen und dem Abschluss von Verträgen sind die als verbindlich bekannt gegebenen Vergabegrundsätze anzuwenden.“

Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen§ 55 BHO § 55 LHO § 31 GemHVO

Dem Abschluss von Verträgen über Lieferungen und Leistungen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen.

Dem Abschluss von Verträgen über Lieferungen und Leistungen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen.

Der Vergabe von Aufträgen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine beschränkte Ausschreibung oder freihändige Vergabe rechtfertigen.

Beim Abschluss von Verträgen ist nach einheitlichen Richtlinien zu verfahren.

Verträge sind nach einheitlichen Richtlinien abzuschließen, die vom zuständigen Ministerium im Einvernehmen mit dem Finanz-und Wirtschaftsministerium aufzustellen oder einzuführen sind; ausgenommen sind Verträge für laufende Geschäfte.

Bei der Vergabe von Aufträgen und dem Abschluss von Verträgen sind die als verbindlich bekannt gegebenen Vergabegrundsätze anzuwenden.

Verwaltungsvorschrift der Landesregierung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VwV Beschaffung):

Nr. 6.7.1:„(…) Mit Rücksicht auf den Ausnahmecharakter bedarf es grundsätzlich für das Vorliegen der Ausnahmesituation des § 55 LHO der Prüfung im Einzelfall. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass bei freiberuflichen Leistungen solche besonderen Umstände in der Regel vorliegen. Freiberufliche Leistungen können daher grundsätzlich freihändig entsprechend Nummer 6.3 Absatz 3 vergeben werden.“

Nr. 6.3 Abs. 3:„Bei der Freihändigen Vergabe sind grundsätzlich mindestens drei geeignete Unternehmen zur Angebotsabgabe aufzufordern (…).“

Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über die Vergabe von Aufträgen im kommunalen Bereich (VergabeVwV):

Die Anwendung folgender Bestimmungen wird den kommunalen Auftraggebern in der jeweils geltenden Fassung empfohlen:

Nr. 2.3.5VwV Beschaffung mit Ausnahme der nur die Landesbehörden betreffenden Regelungen sowie der Verweise auf die Landeshaushaltsordnung (LHO) und die VV-LHO.

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Vergabe von Aufträgen für besondere Leistungen

§ 55 LHO § 31 GemHVO § 50 UVgO

Dem Abschluss von Verträgen über Lieferungen und Leistungen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen.

Der Vergabe von Aufträgen muss eine öffentliche Ausschreibung vorausgehen, sofern nicht die Natur des Geschäfts oder besondere Umstände eine beschränkte Ausschreibung oder freihändige Vergabe rechtfertigen.

Öffentliche Aufträge über Leistungen, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit erbracht oder im Wettbewerb mit freiberuflich Tätigen angeboten werden, sind grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben. Dabei ist so viel Wettbewerb zu schaffen, wie dies nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen möglich ist.

Richtlinien der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg für die Beteiligung freiberuflicher Träger (RifT):

Nr. 6.5„Vor Erteilung von Direktaufträgen über 50.000 Euro sind grundsätzlich drei Angebote einzuholen.“

2) Wenn Wettbewerb möglich: Was bedeutet Wettbewerb?

§ 50 S. 2 UVgO

Anwendung der UVgO?

Erläuterungen zur UVgO„Die Vorschrift greift die Regelung Nummer 2.3 der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu § 55 der Bundeshaushaltsordnung (VV-BHO) –ähnliche Regelungen finden sich teils auf Landesebene – auf und stellt klar, dass auch freiberufliche Leistungen grundsätzlich im Wettbewerb zu vergeben sind. Dabei ist ohne Bindung an die übrigen Vorschriften der UVgOso viel Wettbewerb zu schaffen, wie dies nach der Natur des Geschäfts oder nach den besonderen Umständen möglich ist.“

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§ 52 Durchführung von Planungswettbewerben

„Planungswettbewerbe können insbesondere auf den Gebieten der Raumplanung, des Städtebaus und des Bauwesens oder der Datenverarbeitung durchgeführt werden.“

Planungsleistungen

§ 52 Durchführung von Planungswettbewerben

Erläuterungen zur UVgO:

„Auch wenn dies bereits bisher möglich ist und praktiziert wird, stellt die Vorschrift (im Vergleich zur VOL/A) erstmals klar, dass auch im Unterschwellenbereich Planungs-wettbewerbe durchgeführt werden können. Unabhängig davon, dass sich Auftraggeber im Unterschwellenbereich bei der Vergabe freiberuflicher Leistungen nach § 50 richten, kann es sich bei Planungsleistungen im Bereich der Raumplanung des Städtebaus, der Landschafts-und Freiraumplanung, des Bauwesens oder der Datenverarbeitung anbieten, Planungswettbewerbe durchzuführen. Bei Architekten- und Ingenieurleistungen dienen Planungswettbewerbe dem Ziel, alternative Vorschläge für Planungen auf der Grundlage veröffentlichter einheitlicher Richtlinien zu erhalten. Sofern sich der Auftraggeber bei diesen Leistungen für einen Planungswettbewerb entscheidet, wendet er daher bei ihrer Durch-führung die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) oder vergleichbare Richtlinien an.“

Planungsleistungen

§ 52 Durchführung von Planungswettbewerben

Erläuterungen zur UVgO:

„Sofern sich der Auftraggeber bei diesen Leistungen für einen Planungswettbewerb entscheidet, wendet er daher bei ihrer Durch-führung die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) oder vergleichbare Richtlinien an.“

Zusammenfassung:

• Eine Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) kommt• Auf Bundesebene ist sie noch nicht in Kraft getreten• Eigenständige Umsetzung in Land und Kommunen• UVgO spricht sich für Wettbewerb aus• Sonderregelungen für Freiberufler• Natur des Geschäfts / Besondere Umstände können gegen Wettbewerb sprechen• Bei Architekten- und Ingenieurleistungen: Durchführung von

Planungswettbewerbe möglich• Anwendung der RPW 2013

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3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Dipl.-Ing.

Anne Sick

Brauchen Kommunen die UVgO?

Architektin

Stadtdirektorin, Leiterin Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Stadt Karlsruhe

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Anne Sick, Leiterin Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Stadt Karlsruhe

Braucht die Kommune die UVgOfür die Vergabe von freiberuflichen Leistungen?

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 1

Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 2

Gebäude der Stadt Karlsruhe

• Anzahl der Gebäude der Stadt Karlsruhe 919

• Von HGW bewirtschaftet und betrieben 684

• Anmietungen 107

• Gesamtfläche 1,03 Mio. qm• Gesamtwert 1,71 Mrd. €

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 3

Verteilung der Flächen

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 4

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3. Februar 2017 5

SchulenSchulen

Grundschule Südstadt-Ost

Bismarck-Gymnasium – historische S h lbibli h k

Europäische Schule - Mensa

Helmholtz-Gymnasium – ChemieKindergarten Waldstadt

Kindertagesstätte Europäische Schule

Kindertagesstätte an der Albschule

Schülerhort Ernst-Reuter-Schule

Kindergärten

3. Februar 2017 Vortrag Vergabetag 6

Stadtarchiv

Zoo - Exotenhaus

Turmbergterrasse

Stadtarchiv

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 7

Leitstelle und Hauptfeuerwache

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 8

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Verwaltung

Technisches Rathaus3. Februar 2017 9Vortrag Vergabetag

Rechtsvorschriften• GWB, Teil 4

• VgV  Liefer‐ und Dienstleistungen oberhalb des Schwellenwertes

• VOL/A, VOL/B Lieferungen und gewerbliche Dienstleistungen unterhalb des Schwellenwertes

• VOB/A, VOB/B Bauleistungen

• Vergabedienstanweisung der Stadt Karlsruheregelt die Zuständigkeiten und Wertgrenzen bei Vergaben 

• UVgOLiefer‐ und Dienstleistungen unterhalb des Schwellenwertes

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 10

§ 1Gegenstand und Anwendungsbereich

Öffentliche Liefer‐ und Dienstleistungsaufträge und Rahmenvereinbarungen unterhalb des Schwellenwertes

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 11

§ 8 Wahl der Verfahrensart

Öffentliche Ausschreibung, Beschränkte Ausschreibung mit oder ohne Teilnahmewettbewerb und durch Verhandlungsvergabe mit oder ohne Teilnahmewettbewerb.

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 12

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Übersicht Vergaben freiberufliche Leistungen 2014/2015

2014 2015Berufsgruppe Anzahl 

Aufträge gesamt

Beauftragte Teilleistung im Jahr 2014

Anzahl Aufträge 

unter 1.000,‐€

Anzahl Aufträge 

über 1.000,‐€ bis zum VgV‐

Schwellenwert

Anzahl Aufträge über dem 

VgV‐Schwellenwe

rt

Anzahl Aufträge gesamt

Beauftragte Teilleistung im Jahr 2015

Anzahl Aufträge 

unter 1.000,‐€

Anzahl Aufträge 

über 1.000,‐€ bis zum VgV‐

Schwellenwert

Anzahl Aufträge über dem 

VgV‐Schwellenwe

rt

Architekten 106 5.283.982,96 € 100 6 72 8.010.791,49 € 65 7Projektsteuerer 2 51.547,00 € 2 4 586.467,23 € 3 1Sonderingenieure 14 361.095,80 € 14 30 678.142,39 € 1 29Freianlagenplaner 1 17.154,28 € 1 0 0,00 €Tragwerksplaner 34 1.538.802,96 € 1 31 2 28 1.035.276,82 € 2 24 2Fachingenieure 111 4.836.111,81 € 108 3 98 6.915.521,13 € 95 3Künstler 5 131.100,00 € 5 2 53.950,00 € 2Bodengutachter 9 81.000,00 € 1 8 8 53.272,39 € 8Energiegutachter 6 40.912,96 € 6 3 16.000,00 € 3Bauphysiker 4 30.900,00 € 4 14 119.853,91 € 1 13Gutachter 17 261.616,85 € 3 14 6 49.833,20 € 1 5Bauakustiker 2 3.750,00 € 1 1 5 45.945,00 € 5Restauratoren 10 56.983,20 € 3 7 3 19.855,05 € 1 2SiGe‐Koordinatoren 10 32.969,02 € 2 8 11 39.278,44 € 11Zwischensumme: 331 12.727.926,84 € 11 309 11 284 17.624.187,05 € 6 265 13Beauftragungen über Rahmenverträge (Auftragswert bis max. 2.500,‐ € brutto) 95 104.602,48 € 79 119.693,37 €Gesamt: 426 12.832.529,32 € 363 17.743.880,42 €

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 13

Vergabedienstanweisung  der Stadt Karlsruhe7.2.1: Es sind regelmäßig mehrere Angebote im Rahmen eines Leistungswettbewerbes (kein reiner Preiswettbewerb) einzuholen. Dies gilt insbesondere, soweit die Vergütung nicht auf allgemein verbindlichen Honorarregelungen beruht. Auf die Streuung der Aufträge ist stets zu achten.

7.2.2:Leistungen ab dem EU Schwellenwert sind nach VOF zu vergeben. Unterhalb des Schwellenwertes kann in besonderen Fällen eine sinngemäße Anwendung empfehlenswert sein (Vergabebekanntmachung, Verhandlungsverfahren).

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 14

Streuung Aufträge 2014/2015

• Streuung der Aufträge 2014/2015

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 15

Architektenverträge: 178 Verträge an 63 verschiedene Büros60 % der beauftragten Büros 1‐2 Verträge15 % der beauftragten Büros  >5 Aufträge

Streuung Aufträge 2014/2015

3. Februar 2017 Vortrag Vergabetag 16

Ingenieurverträge: 209 Verträge an 38 verschiedene Büros60 % der beauftragten Büros 1‐2 Verträge10 % der beauftragten Büros  >10 Aufträge

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Übersicht Vergaben Freiberufliche Leistungen 2014/2015

Anzahl Vergaben gesamt 615

Anzahl Vergaben unter 1000€ 17

Anzahl Vergaben zwischen 1000€ und Schwellenwert 574

• Davon HOAI Verträge 347

• Davon frei vereinbart 227

Anzahl Vergaben über Schwellenwert 24

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 17

§ 14Direktauftrag

Leistungen bis zu einem voraussichtlichen Auftragswert von 1000 Euro ohne Umsatzsteuer können unter Berücksichtigung der Haushaltsgrundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ohne die Durchführung eines Vergabeverfahrens beschafft werden (Direktauftrag). Der Auftraggeber soll zwischen den beauftragten Unternehmen wechseln.

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 18

Übersicht Vergaben Freiberufliche Leistungen 2014/2015

• Anzahl Vergaben gesamt 615

• Anzahl Vergaben unter 1000 Euro 17

• Anzahl Vergaben über Schwellenwert 24

Anzahl der Vergaben unter 1000 Euro  unter 3 %

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 19

§ 12 (3) Im Falle einer Verhandlungsvergabe nach § 8 Absatz 4 Nummer 10 bis 14  darf auch nur ein Unternehmen zur Abgabe eines Angebotes oder zur Teilnahme an Verhandlungen aufgefordert werden. Dies gilt auch für die Vergabe von freiberuflichen Leistungen, die nach einer verbindlichen Gebühren‐ oder Honorarordnung abgerechnet werden.

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 20

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Übersicht Vergaben Freiberufliche Leistungen 2014/2015

Anzahl Vergaben gesamt 615

Anzahl Vergaben unter 1000 Euro 17

Anzahl Vergaben zwischen 1000 Euro und Schwellenwert 574

• davon HOAI Verträge 347

• davon frei vereinbart 227

Anzahl Vergaben über Schwellenwert 24

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 21

Verpflichtung zur Bekanntmachung und Dokumentation

§ 30 (1) UVgO

Der Auftraggeber informiert nach der Durchführung einer Beschränkten Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb oder einer Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb für die Dauer von drei Monaten über jeden vergebenen Auftrag ab einem Auftragswert von 25.000 Euro ohne Umsatzsteuer auf Internetportalen oder seinen Internetseiten. Diese Information enthält mindestens Namen und Adresse des Auftraggebers und dessen Beschaffungsstelle, den Namen des beauftragten Unternehmens, die Verfahrensart, Art und Umfang der Leistung sowie den Zeitraum der Leistungserbringung.

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 22

§ 6 UVgO

Das Vergabeverfahren ist von Anbeginn fortlaufend in Textform nach § 126b des Bürgerlichen Gesetzbuchs zu dokumentieren, so dass die einzelnen Stufen des Verfahrens, die einzelnen Maßnahmen sowie die Begründung der einzelnen Entscheidungen festgehalten werden.

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 23

Übersicht Vergaben freiberufliche Leistungen 2014/2015

Anzahl Vergaben gesamt 615

Anzahl Vergaben unter 1000 Euro 17

Anzahl Vergaben zwischen 1000 Euro und Schwellenwert 574

• Davon HOAI Verträge 347

• Davon frei vereinbart 227

Anzahl Vergaben über Schwellenwert 24

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 24

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§ 12 (3) Im Falle einer Verhandlungsvergabe nach § 8 Absatz 4 Nummer 10 bis 14  darf auch nur ein Unternehmen zur Abgabe eines Angebotes oder zur Teilnahme an Verhandlungen aufgefordert werden.…

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 25

§ 8 Absatz 4 Nummer 10 bis 14

10.  die Leistung nur von einem bestimmten Unternehmen erbracht oder bereitgestellt werden kann,

11.  es sich um eine auf einer Warenbörse notierte und erwerbbare Lieferleistung handelt,

12.  zusätzliche Leistungen des ursprünglichen Auftragnehmers beschafft werden sollen,

a) die  zur  teilweisen  Erneuerung  oder  Erweiterung  bereits  erbrachter  Leistungen  be‐stimmt sind,

b) bei denen ein Wechsel des Unternehmens dazu führen würde, dass der Auftraggeber eine Leistung mit unterschiedlichen technischen Merkmalen kaufen müsste und

c) bei denen dieser Wechsel eine technische Unvereinbarkeit oder unverhältnismäßige technische Schwierigkeiten bei Gebrauch und Wartung mit sich bringen würde,

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 26

13. eine vorteilhafte Gelegenheit zu einer wirtschaftlicheren Beschaffung führt, als dies beiDurchführung einer Öffentlichen oder Beschränkten Ausschreibung der Fall wäre,

14. es aus Gründen der Geheimhaltung erforderlich ist,

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 27

Übersicht Vergaben freiberufliche Leistungen 2014/2015

Anzahl Vergaben gesamt 615

Anzahl Vergaben unter 1000 Euro 17

Anzahl Vergaben zwischen 1000 Euro und Schwellenwert 574

• Davon HOAI Verträge 347

• Davon frei vereinbart 227

künftig über 100 Verhandlungsvergaben jährlich nach UVgO!

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 28

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Verhandlungsvergabe:

Erstellung einer LeistungsbeschreibungDefinition von Mindestanforderungen / 

ZuschlagskriterienSubmission

AngebotsprüfungVergabevermerk

Unterrichtung der BieterAuftragsbekanntmachung 

geschätzter Zeitaufwandca. 3 – 8 Stunden pro Vergabe

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 29

Vereinfachung 

mehr Transparenz 

mehr Wettbewerb

Wirtschaftlichere Ergebnisse 

Braucht die Kommune die UVgOfür die Vergabe von freiberuflichen Leistungen?

Vortrag Vergabetag3. Februar 2017 30

Page 57: Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der … › ... › 15VT-Tagungsunterlagen.pdf · 2017-02-22 · III. Wesentliche Änderungen IV. Schätzung des Auftragswertes

3. Februar 2017

15. Vergabetag Baden-WürttembergVergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen ober- und unterhalb der Schwellenwerte – Was ist! Was wird?

Schirmherrin: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Veranstalter:

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Hinweise:

Tagungsunterlagen sindab Mitte Februar aufrufbar unter

www.vergabetage-bw.de

Termin 16. Vergabetag Baden-Württembergvoraussichtlich Freitag, 26. Januar 2018Merke: Vergabetag am letzten Freitag im Januar