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Die Welt der Slaven LI, 2006, 315-356. WI EKNI GLADI S LAUS CHANBATUERS CHLUG Ursprung undVerbrei tung einesLegendenzyklus Tataren in den russischen Chroniken Die Herrschaft der Mongolen oder wie sie hier meist genannt werden Tataren (Spuler 1965, 11, Anm. 1) hat ihren Niederschlag auch in den rus-sischen Chroniken gefunden. Am ausfhrlichsten berichtet ber die Tata-renzeitder ( XXV) vomEnde des 15.Jh.(Weiss1986,24;Spuler1965,7f.).DemnegativenUrteilSpulers zum Trotz1 sind die Berichte oft erstaunlich detailreich; whrend beim ersten Zusammentreffen1223derChronistnochnichteinmalwei,mitwasfr einem Volk er es berhaupt zu tun hat2, werden spter (unter dem Jahre 6748)nichtnurdieNamendergegnerischenHeerfhrergetreuberlie-fert,sondernesndetsichunterdemJahre6731sogardieErwhnung einerStrafexpedition,dieC inggisQaan1224gegendieabgefallenen ost-asiatischen Tanguten fhrte ( ). Die genauen Kenntnisse verdankten die Chronisten vermutlich tatarischen Gefangenen; vonderErgreifungundBefragungeinessolchenberichtetdieChronik unter dem Jahre 6748. Andererseits wird die dargestellte Geschichte wie bei monastischen Verfassern nicht anders zu erwarten innerhalb der Heilsgeschichte ge-sehen: Niederlagen gelten natrlich als Strafen Gottes fr eigene Snden, und nichtchristliche Gegner werden passim als gottlos oder unglubig be-zeichnet;fremdeReligionkann,sofernsiewahrgenommenwird3,nur Gtzendienstsein.SogeschiehtesauchunterdemJahre6754indem BerichtvomEndedesGrofrstenMichailVsevolodicvonC ernigov (XXV,136-139).DerToddesFrstenwirdschonindenlteren Chronikenerwhnt,isthieraberausgebautzueinemweitschweigen

1Spuler1965,7:DierussischenJahrbchersind[...]durchausparteiischgefrbte Chr oni ken,abernichtmehralsdas.NebenderAneinanderreihungeinzelnerTatsa-chenundEreignissendensichkaumVersucheeinerzusammenfassendenWrdigung auch kleinsten Ausmaes oder gar einer pragmatischen Beurteilung geschichtlicher Vor-gnge. Auch fr kulturelle Erscheinungen besitzen die Chroniken kein Auge. 2XXV,118(s.a.6730):, , , , , . Dasselbe ndet sich fast wrtlich ebenso schon in der ( III, Sp. 39).3KulturhistorischinteressantistdieErwhnungeinerSchamanin,dieeinemongo-lische Delegation anfhrt ( XXV, 126 [s.a. 6745]: , - , ), und die Beschreibung eines Strau-ches,demkultischeVerehrungzukommt(XXV,137[s.a.6754]: ), wie bis heute bei Mongolen zu beobachten. 316Nikolaos Trunte Martyriumsbericht.KurzdarauffolgtunterdemJahre6755dieErzh-lung von dem als gttliche Rache dargestellten Tode des zweiten Nebu-kadnezars Batu in Ungarn ( XXV, 139-141). Da die beiden Ereig-nisse aufeinander zu beziehen sind, zeigt deutlich eine Suzdaler Redak-tionderVitaMichails,inderderHeiligeseinerTochterEfrosinijaim Traum erscheint und ihr den Tod Batus in Ungarn bekanntgibt (Halperin 1983, 61). Die Batu-Legende in den russischen Chroniken DieErzhlungvomangeblichenTodeBatusinUngarnistdenltesten russischen Chroniken unbekannt4; sie ndet sich zuerst in der -(XXIII,82f.),undzwarinjenemerstenTeilder Handschrift,dernachAngabeninderEditioninsEndedes15.Jh.,aber nicht vor 1481 zu datieren ist ( XXIII, ). Aus den bereinstimmun-genzwischendieserChronikunddem ltsichauf eineUrschriftschlieen,die wie A.A. Gorskij(2001,199-205) gezeigt hat in das Jahr 1477 zu datieren ist. hnlich wie die -wirdauchdie(XV,Sp. 394f.) datiert. Ebenso knapp ist die Darstellung in der (XX/1,162f.;16.Jh.)undder(XXI/1, 288; 1560-1563), ausfhrlicher sind die ( V, 69, . 15./. 16. Jh)5, die ( V, 96-98; 16. Jh.) und die ( VII, 157-159; E. 16.Jh.),dieengmitdemzusammen-gehen, hnlich auch die ( X, 135f.; 2. H. 16. Jh.). Hierher gehrt schlielich noch die (erhalten nur in einer Handschrift des 18. Jh.), die neuerdings von Gorskij (2001, 218-221) ebenfalls zugnglich gemacht worden ist6. Die ausfhrliche Version unter-scheidetsichvonderkrzerendurchbiblischeVergleiche,Bibelstellen zumBelegerfllterProphezeiungsowiedieDarstellungBatusalsChri-

4 Der in der Sekundrliteratur mehrfach genannte Hinweis auf die - ( II, 341) bezieht sich auf die erste Ausgabe von 1843, und zwar nicht auf sie selbst, sondern die im Anhang mit abgedruckte , die imAn-fangsteil eine Kurzfassung der darstellt, im weiteren aber pol-nische Chroniken und russische Chronographen einbezieht, vgl. A.A. achmatov im Vor-wortzur neuen Edition von 1908 (II [1908], ). Vor kurzem ist die erst im 17. Jh. kompilierte ( XL [2003]) separat ediert worden. 5 Durch Kopistenfehler ist der grte Teil der Erzhlung ausgefallen. 6 Diese Handschrift war schon 1916/17 von Rozanov (1916/17, 109-142) fr Varianten zu dem von ihm (S. 110-114) abgedruckten Text der verwen-det worden. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug317 stenhasserunddieseinesTodesalsRacheGottes7.Nurinderlngeren VersionndetsichauchdieBehauptung,dieUngarnseienursprnglich orthodox gewesen. Ansonsten ist der Text in allen russischen Chroniken, die ihn enthalten, praktisch identisch.NachfolgendgebenwirdenTextnachder, danebeninderrechtenSpaltedielngereVersionnachdem-in Kursivschrift. Nur anmiverstndlichenStellen nennen wir zustzlich Lesarten weiterer Handschriften (Vos = -, Lv = , Tv = , Tip = ): .- . , , , , ,[Vos]- , , , ,; ,,. ,,, , : , [Ps. 78,1]. : - [Ps. 78,2]. , , , : . : ; ,,, ,[angelehntan1Makk. 2,7].,,-, . , -, . -; ,, , -,- . , ; -, - [Tip ], , . -,,-, ; , , . , , , , , .

7DaBatudasChristentumgehathabe,isthistorischnichtbelegt,allerdingsbe-richtet Wilhelm von Rubruck (ca. 1215-ca. 1270) von Unverstndnis und Spott Batus fr die berzeugung, nur Christen knnten selig werden (Spuler 1965, 233). Die - ( XL, 121) berichtet unter dem Jahre 6754 dazu passend, da Batu die Aufforderung, sichtaufen zu lassen,zurckgewiesenhabemit den Worten: -,, ,.AberauchMuslime warfen Batu Unglauben vor. So sagt Gallud-dn al-Qazwn (1268-1378) von ihm, da er inclined towards no faith or religion, er habe lediglich belief in God gehabt, wor-unterBartolddietraditionellvonMongolenpraktizierteVerehrungfrdenHimmel versteht, vgl. Bartold 2004, 1105a. 318Nikolaos Trunte , , . -, . -,,, . , , , ,;, . , , -,, [Tv ,-i]. , , i ; -, . , , , .[Tip +], . , , , , . ,, [Tip+]-;-,, , . , [Tv- , ], -; ; , . . , , , : , , , - , .:., , . ,, ; ,, . , , , ,-, . , : -, . : -.- . ,-, , ; . -,, , . , , -;, ,, . , - o, [Tv ] , , - ; -, , . , , , .,- . -, , , -,-,,- . Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug319 -, , ,- , ; ,-. -,- . , -, ,, , , -,-,- . i, , -[Lv]; , , . . - . -,-,-. , ,,-,- , . -, , , - .:,, . [Rom. 12,19; Hebr. 10,30] Die letzten Jahre des historischen Batu DieDarstellungentsprichtnichtdem,waswirausanderenQuellenber dasEndeChanBatuswissen8.ZurZeitseinesangeblichenTodesbefand sich Batu in der Mongolei, wo er bei der Wahl des neuen Grochans seinen KandidatenMngke durchsetzenkonnte.Anschlieendkmmerteersich umBelangederHordeimKaukasusundimNahenOsten.Erstdanach wandteersichwiederdemWestenzu:1254erlittUngarneinenzweiten Tatareneinfall,undimWinter1254/55fhrteBatuinderRuseineerste ZhlungderSteuerpichtigendurch.1255oder1256starberinseiner Hauptstadt Sary eines natrlichen Todes (Spuler 1965, 26-32; - 1992, 72-82). Die lange Abwesenheit Chan Batus nach 1246 und die Wahrnehmung der Regierungsaufgaben durch seinen Sohn Sartaq m-genSpekulationen ber den Tod Batus genhrthaben9. Davonzu trennen istdieNachrichtvomTodeBatusinUngarn(freilichnochohnedieLe-

8LautFjodorov-Davydov(1992,72)sindunserezuverlssigstenInformantender schon genannte al-Qazwn (1268-1378) und Sarafud-Dn Al Yazd (st. 1454).9 Fjodorov-Davydov (1992, 76) und Uljanov (1999, 167) erwhnen, da in einer, lei-der nicht nher bezeichneten chinesischen Quelle, die ber Batus Aktivitten Ende der 1240er und Anfang der 1250er Jahre in Zentralasien genau informiert sei, auch behaup-tetwerde,erseidortverstorben.Uljanovverweistdafr(mitentstelltemNamenund ungenauemTitel)aufdasWerki-. . .- 1829. Bei dem Mnch Iakinf (Hyakinthos) handelt es sich um den groen Orientalisten N.Ja.Biurin.DasFehlenvonNachrichtennachBatusRckkehrnachEuropaknnte auchhierauslsendfrdieTodesmeldunggewesensein,diesichfreilichindemge-nannten Werk nicht verizieren lt. Ichdanke Frau M.A.Momina,diedas hier nicht zu beschaffende Buch in Petersburg fr mich durchgesehen hat.320Nikolaos Trunte gende)inden1450erJahrenim(ohneNennung Ungarns)10, im von 1564-156611und im 17. Jh.in der 12. Merkwrdigkeiten im Chronikbericht Auch wenn man von der Ahistorizitt des tdlich endenden Feldzugs Batus nach Ungarn und den Wundern absieht, pat Batus Gegenspieler nicht in die Zeit: der ungarische Knig, der Batu 1247 htte entgegentreten knnen, war kein Ladislaus, sondern Bla IV. (1235-1270). Dazu kommen Merkwr-digkeitenwiedieursprnglichorthodoxeTaufederUngarn,dieBekeh-rung des Knigs durch den serbischen Erzbischof Sava (um 1179-1236, Erz-bischofseit1219),dasGebetaufderSulesowie dieunerklrteund offen-sichtlich reuelose Ttung der eigenen Schwester durch Knig Ladislaus. Da-bei hat allein die ursprnglich orthodoxe Taufe der Ungarn einen histori-schen Kern13; das Wissen darum war im Ungarn des 15. Jh. Allgemeingut ( 1955, 241). Forschung zur Batu-Legende Die Batu-Legende hat im 19. Jh. das Interesse russischer Historiker gefun-den, die sich auf die Suche nach dem realen Anla fr diese Legende bega-ben. Zu nennen ist hier zuerst S.M. Solovjov, der 1853 in seiner i ivollerberzeugungverkndete,derSiegdesbhmischenHeer-fhrers Jaroslav von Sternberg 1241 ber die Olmtz belagernden Tataren habe den Ansto fr die Erndung der Batu-Legende gegeben14. Obwohl die einzige Quelle fr diese Nachricht die Kniginhofer Handschrift war, wurde seine Hypothese noch Ende des 19. Jh. von V.S. Ikonnikov (1966, 1149,1784)wiederholt15.AuchS.P.Rozanov(1916/17,116)erwhntsie noch,hltsieaberwegenderZeichnungdesKnigsLadislausalsungari-

10 V, Sp. 31 (s.a. 6756): [] ; vgl. 1999, 165. 11 1999, 158 mit Verweis auf .. , I -V . 1938, 403. 12XL,121(s.a.6755):,, , , , . , . Vgl. - 1992, 72.13LautIoannesSkylitzes(Synopsishistoriarum,239)lieensich948hoheWrden-trger der Ungarn in Konstantinopel taufen. Nach der Schlacht auf dem Lechfelde hatte die junge Orthodoxie in Ungarn freilich keine Zukunft mehr (Gyrffy 1988, 42-44). 141960,632f.,dazudieQuellenangabe[][] (696, Fn. 664).15 Auf weitere russische Arbeiten des 19. Jh. zur Batu-Legende mu hier nicht einge-gangen werden, dazu der Forschungsbericht bei Gorskij (2001, 192-196).Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug321 schenNationalheldenfrbedeutungslosinderFragederBatu-Legende (1916/17,116).Abzulehnenwresiefreilichauch,weilder OrtderHand-lung,Wardein(magy.Vrad,rum.Oradea),alsweitimWestenliegend dargestelltwird,derBlickwinkelalsoaufeinenursprnglichenErzhler zumindestinSiebenbrgen,eherinderMoldauoderwieRozanov meinte in Ruland deutet.Rozanov (1916/17, 118) sah das auslsende Moment fr die Entstehung der Legende in einem nicht so erfolgreichen Zug der Tataren unter No-qai und Teleboa gegen Ungarn, von dem die russische Chronik 1282 be-richtet, der sonst aber in das Jahr 1285 datiert wird16. Ebenfalls unter dem Jahre 1282 wissen die ungarische Thurczy-Chronik17 und Jan Dugosz voneinemberfallvonKumanenunterihremHerzogOldamur18.Die beiden kriegerischen Ereignisse hngen so zusammen, da sich 1282 die KumanenunterOldamur,diezwangsweisezumkatholischenGlauben bekehrtwerdensollten,gegendieUngarnerhobenund nachihrerNie-derlageindieMoldauohen,vonwoaussie1285zusammenmitden Tataren des Emirs Noqai einen Einfall nach Siebenbrgen unternahmen (Neidenbach 2005; A Pallas nagy lexikona 2005; Jancs 2005). Zur gleichen Zeit wie Rozanov, aber unabhngig von ihm, hat sich der ungarische Historiker A. Hodinka (1916, 468-483) mit der Batu-Legende beschftigt, freilich ohne Kenntnis der russischen Sekundrliteratur; dann 1941/42, ohne Rozanov zu nennen, D. Sinor, der die Batu-Legende in der DarstellungderrussischenChronikenalsQuellefreineentsprechende NachrichtbeiSigismundFreiherrvonHerberstein(1486-1566)ermittel-te19;danacherstwiederJ.Pernyi(1955,227-244),derabernichtswe-sentlichNeueszudenausfhrlichreferiertenErgebnissenRozanovser-gnzthatundteilweisesogarhinterihnenzurckgebliebenist.Dasgilt auch fr die Arbeit des Historikers O.M. Uljanov (1999, 164f.) der Roza-

16 Vgl. 2001, 197-199. Dieses Datum ndet sich im Chronicon Posoniense, dessen Text in das 14. Jh. zurckweist (SRH II, 9), ebenso bei Jan Dugosz (1415-1480), Annales VII-VIII, 238.17DieChronicaHungarorumdesJohannThurczy(1435-1490)erschien1473in Ofen(ungarischerErstdruck),dann1488gleichzeitiginAugsburgundBrnn,vgl.Jo-hannes de Thurocz, Chronica, 9. 18 Johannesde Thurocz, Chronica, 139, mit Nennung Knig Ladislaus IV.bei Du-gosz,Annales VII-VIII,222: OldamirComanorumdux in superbam iactanciam eleva-tusetcredensseuniversumHungarieRegnumpropterWladislairegispravosetleves mores subacturum, Hungariam invadit. 19Sinor1941/42,201-206.BeiHerbersteinheites[mitfalscherDatierung6745= 1237](ebd.202):HuncBathi,annalesreferunt,abVulaslavuHungarorumRege,qui post baptismum Vuladislaus dictus, inque divorum numerum relatus est, occisum fuisse in Hungaria, nam cum Regis sororem, quam in Regni depopulatione forte nactus fuerat, secum abduxisset, Rexque et sororis pietate et indignitate rei commotus, hunc insecutus fuisset,impetuqueinBathifacto,cumsororarreptisarmis,adulterocontrafratrem auxilio esset, iratus Rex sororem una cum Bathi adultero interfecit. 322Nikolaos Trunte nov miverstehend das der Quellen statt mit Wardein mit dem heutekroatischenVaradinverwechseltunddannauchnochohneaus-reichende Begrndung aus den Texten die Legende mit der ungarischen HauptstadtOfen(magy.Buda)verknpfthat.DenBemhungen,den HeldenderLegende,Ladislaus,zuidentizieren,haternichtsNeues hinzugefgt, ja sogar schon erreichte Klarheit getrbt20. Auch die jngste und durchaus verdienstvolle Arbeit zur Batu-Legende aus der Feder des HistorikersGorskij(2001,191-201),derdieDatierungderChroniktexte przisiertunddenpolitischenHintergrundzurZeitderSchaffungder russischen Batu-Legende beleuchtet hat, trgt zur Entstehungsgeschichte der Legende wenig Neues bei.WirwollendahernachfolgendweiterhinvondenErgebnissenRoza-novs(1916/17,131f.)ausgehen,diedieserselbstindreiPunktenzusam-mengefat hat: Die Legende entstand in Wardein, ausgelst durch den Tatareneinfall von1282(1285)21undausgehendvoneinemdortvorhandenenReiter-denkmal, angereichert um Motive aus der Ladislaus-Legende. Die unbekannte ungarische Vorlage der Batu-Legende wurde eben-dortvoneinemSerbenaufgezeichnet22,literarischbearbeitetundmit demMotivderursprnglichenOrthodoxiederUngarnundderTaufe des Knigs Ladislaus durch den serbischen Erzbischof Sava verbunden. Mitte des 15. Jh. kam diese Legende nach Ruland, wo sie durch den KompilatorderrussischenChronikihreendgltigeGestalterhielt.Hier wurdesieauerdemwegenderChroniknachrichtvonderFluchtdes FrstenMichailnachUngarnmitderVitaderhll.MichailundFeodor von ernigov verbunden. Ansto zur Legendenbildung

20 1999, 164: (1260-1333), V (1272-1290), . -,(, 11071222). , , 30-40- . - ( ). [...]. [...] :- , -, -., ,- -. 21 Ein Zusammenhang mit dem Tatareneinfall von 1282 (1285) ist von Pernyi (1955,230) bezweifeltworden, wird aber von Gorskij(2001, 197-199) wieder fr wahr gehal-ten. 22IndiesemSerbensahzuerstSolovjov(1960,633)denbekanntenLiteratenPa-chomij Logofet (ca. 1405vor 1484).Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug323 Rozanov(1916/17,114f.)gehtdavonaus,daderGrundbestandderLe-gendeaufeinermndlichenberlieferungberuht,dererdiegenaue Ortskenntnis und Details der Beschreibung der StadtWardein zuordnet, darunterdievoneinerReiterstatueangeregteMrvomSiegdesKnigs Ladislaus ber Chan Batu und das mit i -i eingeleitete Motiv der Schwester. Pernyi (1955, 235-239), derandervonRozanovbezweifeltenAutorschaftdesSerbenPachomij Logofetfesthlt,spekuliertsogarausfhrlich,wannsichPachomijauf seinemWegevomAthosnachRulandinWardeinaufgehaltenhaben knnte.Esistaberberhauptnichtnotwendiganzunehmen,dader VerfasserderBatu-LegendedieStadtkennengelernthabe,dennbereits dasCarmenmiserabiledesRogerius,diebedeutendsteungarische Quelle zur Tatarenzeit, enthlt bei der Beschreibung Wardeins ganz hn-liche Details (SRH II, 554). DenAusgangspunktdertiologischenLegendesiehtRozanovsicher zu Recht in dem am Ende des Chronikberichts erwhnten Standbild des Knigs,wobeiesRisseimMarmorgewesenseinwerden,dieden from-menBetrachteranTrnenspurenerinnerten23.Nichthilfreichistesfrei-lich, wenn Rozanov (1916/17, 114)in einer Funote darauf hinweist, da dieeinstigeFestungim13.Jh.vondenTatarenzerstrtwordensei.Da dieZerstrung,wiewirausungarischenQuellenwissen24,schon1241 erfolgte,httedanacheinTurmdieserFestung,aufdemsichRozanov zufolge das Standbild befunden habe, kaum mehr Ausgangspunkt fr die EntstehungunsererLegendegewesenseinknnen.Zudenkenisthier eher an die 1390 von den Meistern Martin und Georg aus Klausenburg in Growardein geschaffene Reiterstatue Ladislaus d.Hl., die im Jahre 1660 zerstrt worden sein soll25. Auch die Legende mit dem Motiv der Trnen kann also erst nach 1390 entstanden sein, eher sogar erst im 15. Jh., weil derMarmorschonrissiggewesenseinmu.AndieseBronzestatue

23 1916/17, 115. Wenn Rozanov hier von einem Turm () spricht, so istdieseBedeutungfrzwarauchbelegt(i1906,579-581),doch denktmanimZusammenhangmitGebetwohlwenigeraneinemilitrischeBefesti-gungsanlage als tatschlich an eine Sule. 24 Detailliert im Rogerii carmen miserabile (SRH II, 576-580) und danachbei An-tonio Bonni, Rerum Ungaricarum. Decas II. Liber VIII, 178f.. Daraus geht hervor, da nachderEinnahmederStadtauchdiefesteBurgverbranntwordenist(iniectoigni una cum basilica universa multitudo imbellis concitur). 25Szilrdfy1974,361,ausfhrlicherMaros(2005),derzudenbeidenausKlau-senburg stammenden ungarischen Knstler sagt: The last reference to them was in the inscription ofthebronze equestrian statueof StLszl (destr. 1660) erected in 1390 in front of Nagyvrad Cathedral. Von dieser Statue geht auch Pernyi (1955, 239) aus und verweist auf Vince Bunyitay, A vradi pspksg trtnete. Nagyvrad 1883, 209f., wo eineBeschreibungderStatueunteranderendurchAntonioBonni(1427-1502)und Mikls Istvnffy (1538-1615) erwhnt werde.324Nikolaos Trunte knpfte sich der Volksglaube, der Heilige werde herabsteigen, wenn ein fremderErobererdasVolkbedrohensollte(Balzs/Szelnyi1989,36). DieserUmstanderklrtvielleicht,warumdasStandbild166026zerstrt wurde;offenbarbestehteinZusammenhangmitderEinnahmederda-mals zu Siebenbrgen gehrenden Stadt durch die Osmanen (Jorga 1990, 102; Matuz 1985, 181; ausfhrlicher Hammer 1835, 514). Zur Ladislausgestalt Die Mehrheit der Forscher zieht nicht in Zweifel, da dem Ladislaus der russischen Chroniken der ungarische Knig Ladislaus I. d. Hl. (1077-1095, heiliggesprochen 119227) als Vorbild gedient hat. Die Rozanov zufolge von I. Bogdan wie vor ihm von A.L. Schlzer erwogene Identizierung mit Ladis-lausIV.(1272-1290)28istaberauchnichtsowidersinnig,wieRozanov (1916/17, 116) unter Hinweis auf das negative Urteil der ungarischen Histo-riographiezuihmgemeinthat,undpatzudemvonihmhergestellten ZusammenhangmitdemTatareneinfallvon1282.DieThurczy-Chronik schreibt denSiegLadislausIV.gegen OldamurgttlichemEingreifenzu29. Auerdem flltauf,dadieKnigLadislausals Heiligen bezeichnet, ihn aber zugleich Nachfolger Blas nennt30. Ladislaus I.folgtezwarseinemVaterBla I.(1060-1063)nach,dochtrenntenihn vondessenRegierungszeitdieSalomons(1063-1074)undGzasI.(1074-1077);hingegenfolgtenBlaIV.(1235-1270)undLadislausIV.(1272-1290)fastunmittelbaraufeinander,sodaderKompilatorder-eherdiesebeidenvorAugengehabthabenwird. Gorskij(2001,197f.),derdieEntstehungderBatu-Legendeebenfallsin einen Zusammenhang mit dem Tatareneinfall von 1285 bringt, belebt da-her auch die Identizierung der Sagengestalt mit Ladislaus IV. neu.

26 Radoji (1957, 245) behauptet, was freilich historisch unmglich ist, die Statue sei bereits 1474 von den Trken zerstrt worden.27 Bak 1976, 148f. Die erhaltene Vita stammt aus dem frhen 13. Jh., mu aber schon Ende des 12. Jh. in der heutigen Form bekannt gewesen sein.28 Ladislaus IV. wurde nach seiner Ermordung zunchst in Csanad (rum. Cenad) bei-gesetzt, spter dann nach Wardein berfhrt (Neidenbach 2005; Jancs 2005). 29JohannesdeThurocz,Chronica,139:contraeum[scil.ducemOldamur]rexLa-dislausutfortisIosueprogentesuaetregnopugnaturusaccessit.[...]Posteacumpre-liumcommittereturinterpartesfortissimum,subitoetinopinateexdivinaclementia pluvia grandis exoritur contra faciem paganorum, et, qui in arcubus sperabant et sagitta, propter imbrium densitatem iuxta propheticum facti sunt ut stercus terre. Et sic rex La-dislaus victoriam obtinuit divino fretus auxilio. Ebenso Dugosz, Annales VII-VIII, 222: Et prelio acri inter utrosque durante tempestas ingens coorta ora et vultus Comanorum verberans etobcecansmagno adiumentoHungaris fuit,ut vincerent.Victus tandem est abHungarisOldamiretomnissuusexercitus,paucis,quifugiendoadThartaros evaserant, deletus. 30 XL, 121 (s.a. 6755): , , , , . Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug325 ObwohlLadislausd.Hl.1068whrendseinerjugendlichenHeldentat am Berge Kyrieleis31 noch gar nicht Knig war und auch nicht gegen Tata-ren stritt, sondern gegen sonst meist cuni genannte Petschenegen (lat. Bessi, Bisseni),isthiermitRozanov(1916/17,116f.)dochanihnzudenken.So sind auch weitere Details der Batu-Legende offensichtlich der Vita des hl. Ladislausentnommen.SowieLadislausinderBatu-Legendeangesichts der bermacht der Feinde eine Sule besteigt und durch sein Fasten und BetenRettungerfhrt,sosondertsichLadislausderHeiligeinder LegendaS.LadislairegisangesichtsderNotlageseinesHeeresvon diesem ab, bis sein Gebet erhrt und sein Heer durch ein Wunder vor dem Hungertodegerettetwird(SRHII,520). AuchdieChroniciHungarici compositio saeculi XIV wei wie die russischen Chronisten von Trnen vor der Schlacht, hier einer gegen Cuni (SRH I, 413). Nun kann freilich von Ladislaus I. so wenig wie von Ladislaus IV. ge-sagt werden, sie seien Herrscher auch ber Bhmen und Deutsche gewe-sen, eine Behauptung, die sich bereinstimmend in allen russischen Chro-nikhandschriftenndet.DiesesDetailscheintRozanovundauchnie-mand nach ihm bisher bemerkt oder ernstgenommen32 zu haben. Es gibt abereinenHerrscherdesNamensLadislaus,aufdengeradedieszutrifft, nmlich Ladislaus von Habsburg mit dem Beinamen Postumus, den nachge-borenen Sohn Knig Albrechts II. (1397-1439). Seit seiner Geburt 1440 war er Herzog von sterreich, noch im selben Jahr wurde er als Ladislaus V. zum Knig von Ungarn gekrnt und 1453 zum Knig von Bhmen. Von 1453biszuseinemfrhenTode1457warLadislausPostumusalsotat-schlichKnigberUngarn,BhmenundDeutschesowiedasseit1102 zu Ungarn gehrende dalmatinische Kstenland (Hoensch 1987, 155-158; Bogyay1977,87-90;Felczak1983,83-91).AuchPernyinutztdenTitel KnigLadislausinderLegendefrdieDatierung,denktabernichtan Ladislaus V., sondern an Sigismund (1368-1437), den einzigen ungarischen Knig,demesvorLadislaus V.gelungenwar,diedreiLnderineiner Handzuvereinigen(Ungarnseit1387,Deutschlandseit1411,Bhmen 1419)33.

31 Die Schlacht am Berge Kyrieleis wird bereits im 13. Jh. von Simon de Keza ( vor 1285) erwhnt, vgl. Simonis de Keza Gesta Hungarorum (SRH I, 182): Istius [scil. La-dislai]igiturtemporibusinVIICastris,inmonte,quiKyrioleisdicitur,BessiHungaris infestissimispoliataHungariafugientesconiungunturetpereundemLadislaumregem ac Hungaros taliter superantur, ut nec unus ex ipsis fertur remanisse. 32 Uljanov (1999, 164) erwhnt diesesMotiv, scheint es aber als ausschlielich mr-chenhaft zu betrachten. 33Bogyay1977,84-86.Sigismundliesichsogarinder KathedralevonGrowardein zuFendesgroenLadislausbegraben,vgl.AntonioBonni,RerumUngaricarum. Decas III. Liber III, 76: Corpus deinde Budam devectum atque, veluti vivens ipse lega-rat, Varadinum detulere, quando divi Ladislai numini addixerat. 326Nikolaos Trunte NachdemRozanovsogarfrheralsindenrussischenChronikhand-schriftenselbstdieBatu-Legendeinder1471-1473kompiliertenVitades GrofrstenFeodorvonSmolenskundJaroslavlnachgewiesenundda-miteinenterminusantequemfrdieEntstehungderBatu-Legendebe-stimmthat34,ergibtsichjetztausderBezeichnungLadislausalsHerrscher berUngarn,Bhmen,DeutscheunddasKstenland1453alsterminus post quem (sofern man nicht mit Pernyi vom Namen des Knigs absehen will). Wenn diese Identizierung richtig ist, kann die Ladislauslegende in der in den russischen Chroniken vorliegenden Fassung nur zwischen 1453 und1473entstandensein.DerterminusantequemistnachneuenDatie-rungenderChronikhandschriften,berdieGorskij(2001,199-205)aus-fhrlich referiert, geringfgig auf 1477 zu korrigieren, whrend 1453 als ter-minus post quem besttigt wird durch das Fehlen der Legende vor diesem Zeitpunkt, obwohl die Nachricht vom Tode Batus im - (wenn auch nicht eindeutig auf Ungarn bezogen) schon vorhanden ist. Quelle fr das Motiv der Schwester des Knigs Ladislaus Whrend die bisher aufgezeigten Entsprechungen zwischen der Batu-Le-gendeunddenLadislaus-VitennichtsehrdeutlichwarenundRozanov deshalb hier nur mndliche berlieferung annahm, sah fr das Motiv der SchwesterdesKnigsaucher eineliterarische Quelle, die nuneindeutig mit Ladislaus I. verbunden ist. Rozanov identizierte sie mit der Kronika vssystkiego swyata Marcin Bielskis (1495-1575) von 1554:Yednego casu goni sam yednego [.. ], a on nadobn dzyewk za sob nyos na koniu ucyekayc, a bya cora biscupa Waradiskiego, gdi go pogoni yu daley nye mog, bo mya ran wyelk, zawoa na dzyewk aby sye s konia spuscia a chopa za sob zwoka, y vcynia tak, on te k nyemu s konya ssyad, a gdi sye potkali, wy-ceyonadzewkabroniasyekyerswegopoimacznilisam.Ladisawobacywssy da im pokoy wycey.35

34 1916/17, 123-124. Freilich unterscheidet sich die hagiographische Fassung markantvonderchronistischen,weshalbRozanovderMeinungist,derVerfasserder VitahabevonderLegendenurgehrt,vgl.S.124:i- i -,, , . Gorskij (2001, 199) bezweifelt daher den Wert dieser Datierung. 35 1916/17, 118, Anm. 1. Rozanov zitiert im Haupttext den entsprechenden AbschnittnachdemwestrussischenChronographen,denerselbstzwischen1550und Anfang des 17. Jh. datierte ( 1912). Der Text ist 1914 in XXII, 241 publi-ziert worden und lautet bei Rozanov (1916/17, 117): [scil. -] [scil. ]. -, . , , , . [: ] , -.,-. Da der slavische Text aus dem Polnischenoder Lateinischenbersetzt ist, wird Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug327 Der Text gibt an der betreffenden Stelle vor, auf eine ungarische Chronik zurckzugehen36, die laut Rozanov und nach ihm noch 1981 von S. Toma (1981, 43f., Anm. 10) wiederholt37 bisher nicht hat gefunden werden kn-nen.TatschlichistdiesesMotivausungarischenChronikenwohlbe-kannt, freilich mit signikanten Abweichungen gegenber dem westrussi-schenund polnischenText: das entfhrte Mdchenistausdrcklichnicht die Tochter desBischofs, eineStreitaxt wird nicht erwhnt, das Mdchen ist nicht am Kampf beteiligt und wird auch nicht von Ladislaus gettet. Vidit denique Beatissimus Ladizlaus dux unum pa-ganorum, qui super dorsum equi sui ducebat unam puellamHungaramspeciosam.Sanctusergodux [Th]Ladizlausputansillamesseliamepiscopi Waradiensisetquamvisessetgravitervulneratus, tamen illum celerrime persecutus est [...]. Cum au-temattingeret,uteumlancearet,minimepoterat, quia nec equus eius celerius currebat, nec equus illius aliquantulumremanebat,sedquasibrachiumhomi-niseratinterlanceametdorsumCuni[Theius]. Clamavit itaque sanctus dux Ladizlaus ad puellam et dixit:Sororspeciosa,accipeCunumincinguloet iactateinterram.Quodetfecit.CumqueBeatus Ladizlausduxproculillumlanceassetinterra iacentem,voluiteumintercere.Quempuella valde rogavit, ne eum interceret, sed ut dimitteret. Unde in hoc notatur, quod des in mulieribus non sit,quiaforteamorestupriillumliberarevoluit. Sanctusautemduxdiucumeo[Thcumeodiu]luctandoetabscisonervoillum interfecit. Sed illa lia episcopi non fuit.38 Die zum Text gestellte Abbildung stammt aus dem Augsburger Druck der Thurczy-Chronikvon1488(Balzs/Szelnyi1989,36).Siestimmtnicht mit dem Text der Chronik berein, denn hier sieht man, da auch in der ungarischen Tradition der Erzhlung das Mdchen am Kampf beteiligt sein deutlich an dem falschen Tempusgebrauch statt * -.36 II, 242; 1916/17, 118: ... [ergnzt:].[...]- . 37 Toma bezieht sich dabei auf Interpolationen des Simion Dascalul, die dieser nach eigenen Angaben einer ungarischen Chronik entnommen hat. Mehr dazu im weiteren. 38 SRH I, 368f.;bis auf die Orthographie so gut wie identisch (diewenigen Abwei-chungen stehen hier in eckigen Klammern nach dem Sigel Th) ist der Text der Thur-czy-Chronik in der Ausgabe Galntai/Krist, 99. Im Wortlaut, nicht aber inhaltlich, un-terscheidetsichdavondieVersiondesChroniconMonacense(15.Jh.,SRHII,75): LadislausvidenspaganumquendamretrosepuellamHungaramspeciosamducentem, putabateamesseliamepiscopiWaradiensis.Clamatautemadpuellam,utCunumin terram de equo iaceret, quem cum intercere Ladislaus vellet, puella petiit ipsum dimitti. Vnde ex hoc notatur, quod des in mulieribus non est, quia amore stupri eum liberare voluit.SedinterfectusestaLadislao.AufflligistallerdingsdasFehlendesDementis zur Vermutung, da das Mdchen die Tochter des Bischofs sei. 328Nikolaos Trunte kann,dennhieristsiees,diedemHeidenmitdemSchwertdieAchilles-sehnedurchtrennt39.AufsolcheUnterschiedegehtAntonioBonni (1427-1502) in Historia Pannonica sive Hungaricarum Rerum decades IV et dimidia von 1495 ausdrcklich ein. Seine literarisch anspruchsvollere Dar-stellung liest sich folgendermaen: Sed hic preclarum quoddam Ladislai facinus preterire non possum, qui, cum equitem quendam raptam virginem equo auferre prospiceret, hominem continuo insectatur, ut sancte virginitatis assertor esse videretur. Fugit hostis, hic pro viribus a tergo instat et, cum vulnere impeditus raptorem capere non posset, ad virginem exclamat mira venustate preditam, ut se precipitem ex equo dedat hostemque secum trahat. Dicto celerius im-perata prestitit puella, quam Varadiensis episcopi liam esse rebatur opinione decep-tus.PostquamChunumequodeturbatumduxmagnanimusconspicaturindignumfore ratus non equo cum hoste et presertim singulari certamine dimicare, ex equo repente desiliit eumque securi, quam Ungarico more gestabat, aggressus trucidavit. NonnullivirginematergoChunumcumLadislaocolluctantemsurreptasecuriper-cussisse ac assertori suo succenturiatam fuisse ferunt. Contra alii pro hoste supplicas-se scribunt (Antonius de Bonnis, Rerum Ungaricarum. Tomus I. Decas II. Liber III, 58-59). Ein frherer Text wie jener, auf den Antonio Bonni anspielt und der zu der Abbildung pate, ndet sich in der laut Domanovszky (1907) noch vor 1358 entstandenenUngarnchronikdesHeinrichvonMgeln(um1320nach 1371), ein Text, auf den schon D. Sinor (1941/42, 204) aufmerksam gewordenist.HierheitesunterderberschriftWiedyTatter[er]yn Ungerlant komen und triben enweg grossen raube: AndemselbenntagsahderherczogLadisla,dazeinhaydeinjunckfrawenfurte hinter ym auf einem rosz, die wasgar schone. Dem eylter noch auf seim rosz, daz waz Zaug genant. Do kunt der herczog des heyden nit erreyten. Do ruft sand Lasla die junckfrawen an und sprach: Nym den heyden pey der gurtel und val mit ym auf dazertreich!Dastetdieselbmayt.Downte[d.i.verwundete]derheiligherczog Lasladenheyden,doerlagaufdererden,undwoltinhabengetot.Dofurder haidenaufundringtlangmitsantLasla;alzlang,dasdiejunckfrawedemheyden einpaynnabslugmiteinerstreitaxten,daserviel.DahieltsantLaslaynpeydem hore;doslugymdiemaytdenhalsab.Alsoerlostderkunigundderherczogdie junckfrawen von dem gevengnusz und czugen heim mit frewden (SRH II, 177). Da dieser Text die ungarische Chronik zur Vorlage gehabt haben mu, ergibt sich aus demim Deutschen sinnlosen Namen des Pferdes (Zaug). In

39 Zu solchen Unterschieden Ferdinandy 1973, 214 ber ein Wandgemlde von 1389 aus Bntornya [serb. Turnie]: Die bereinstimmenden Szenen, darunter auch das hier abgebildetewaffenloseRingendesLadislausmitdemKumanen,weisenaberKomposi-tionsschemataundEinzelheitenauf,dieausdenberliefertenkirchlichenundhistori-schenTextennichtzuerklrensind,umsomehrausdereurasischenNomadenkunst (Ordos-Bronzen),derVolksdichtungunddenberbleibselnschamanistischerVorstel-lungenimVolksglauben.WiedasUngarischeLegendarium[...](1.Hlfte14.Jh.),das ChroniconPictum[...]unddieIllustrationeninderAugsburgerAusgabederChronik desJohannesdeThurocz(1488)beweisen,bestimmtedieseheidnisch-volkstmliche berlieferung auch die Ladislausdarstellungen der hschen Kunst. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug329 derungarischenChronikdes14.Jh.lauteterZug(persecutusestsuper equumillum,quemZugnominabat),dasmagy.szgschwarzbraunwie-dergibt (Domanovszky in SRH I, 368, Fn. 4). Die Stellung des Mdchens in der Erzhlung ndert sich im Laufe der Zeit: Ist es in der russischen Chronik des 15. Jh. die Schwester des Knigs Ladislaus, wobei die Umdeutung wahrscheinlich von der Anrede Soror in den ungarischen Chroniken ausging, so ist es in der ungarischen Chronik des 14. Jh. ausdrcklich nicht die Tochter des Bischofs von Wardein, woraus sich auf eine ltere Version schlieen lt, in der das Mdchen eben dies war.DieserltereZustandistbeiMarcinBielskiundimwestrussischen Chronographenkonserviert,aberauchimChroniconMonacense.Die Bewahrung wird fr gewhnlich als Hinweis auf die Entstehungszeit der Ladislaus-Legende verstanden, als es fr einen Bischof noch nicht anst-ig war, eine Tochter zu haben, nmlich Ende des 11. oder Anfang des 12. Jh. in der Zeit von Ladislaus Nachfolger Koloman40. Um ebendiese Zeit entstandnachheutigemwissenschaftlichenKonsensaufderGrundlage schriftlicher Quellen wiemndlichberlieferter Heldensagen undgesun-generGenealogiendieungarischeChronik(GestaHungarorum,sog. Ur-Gesta) (Bak 1976, 122-127). In der Darstellung Heinrichs von Mgeln, in der ohne nhere soziale Einordnung einfach von einem schnen Mdchen die Rede ist, spiegelt sich noch deraltungarische dualistische Mythos, von dem dieLegendeausge-gangen war. Balzs und Szelnyi (1989, 36) geben den Mythos vom Scha-manenkampf wieder, wie er in hnlicher Komposition auch auf orienta-lisch-mittelasiatischen, sibirisch-skythischen und iranischen Darstellungen zu nden sei: In diesem dualistischen Mythos (iranischer Abstammung?) verkrpern die Kmpfer den Guten und den Bsen, den weien und den schwarzen Schamanen. Ihr ewiger Kampf ist unentschieden;keinerkanndenanderenbesiegen.SobaldderHelferdesweien SchamanenmitdersakralenStreitaxtaufdieAchillessehnedesschwarzenSchama-nen schlgt und diesen verletzt, kann der gute weie Schamane, der Verkrperer des

40Ausfhrlichdazu:Mlyusz/Krist1988a,360f.:Coniugiumclericorumsynodus aetatis Sancti Ladislai in civitate Zabolch (Szabolcs) celebrata non condemnavit [...]. Pri-ma synodus Strigoniensis [...] ut Zvodszky arbitratur, iam aetate Colomani [...] habita [...] hac in re longius progressa est, quoniam ex sententia conatuum religionem Christianam reformaturorumGregoriiVII,vetuitclericosuxoresducere,sianteconsecrationem adhucinmatrimoniumnoninirent,quamvissimulmatrimoniumeorum,quiuxorem iamhabuerunt,comprobavit.[...]SecundasynodusStrigonienses,quaeColomanoreg-nante habita est, postulata in episcopos allata latius rata esse iussit. Edixit enim clericum tantum tunc diaconum eri et consecrari posse, si ipse clericus et item uxor continentiam voverent[...].PartimintellegipotestscriptoremexeuntesaeculoXIetineuntesaeculo XII viventem ne minimequidem reprehendere potuisse,quod episcopus quidamliam habuit,partimhicscriptoropussuumscriberenonpotuitposterius,quamaetateColo-mani, quoniam tempore posteriore rem iam pudendam et omittendam esse habuisset. 330Nikolaos Trunte Lichtes, des Tages, den Feind besiegen. Der Gegner versinkt, die Tage werden lnger. Doch die Wunde heilt, und nach einer Weile beginnt der Kampf von neuem.41 Dieser Mythos ist in mehreren Schben christianisiert worden. Noch bei Heinrich von Mgeln wird das schne Mdchen positiv gesehen: es hilft dem lichten Helden gegen den dunklen Heiden. In einer ersten christ-lichenberarbeitungwirdausihmdieTochterdesBischofs,dieur-sprnglich doch wohl aus christlicher Nchstenliebe fr den Feind bittet. DieseVersionhatsichimChroniconMonacenseundinderungari-schenChronikdes14.Jh.erhalten,inletztererfreilichbereitsmiteiner kritischen Stellungnahme zur Treulosigkeit des Mdchens (hoc notatur quoddesinmulieribusnonsit),auerdemmitdemberraschenden Zusatz,dadasMdchendochnichtdieTochterdesBischofsgewesen sei.NegativernochstellensichzuihmMarcinBielskiundderwest-russischeChronograph,diedasMdchenaufseitendesHeideninden Kampfeingreifenlassen,weshalbesauchgettetwird.Davonunter-scheidetsichdieVersionderrussischenChronikdannnurnochdurch dieErsetzungderTochterdesBischofsdurchdieSchwesterdesKnigs, die von diesem ohne erkennbares Zgern oder ein Gefhl des Bedauerns gettet wird (ausdrcklich heit es von Ladislaus, da er ). Eine Erklrung fr den behaupteten Sinneswandel des Md-chens bietet zuerst die ungarische Chronik des 14. Jh., die dem Mdchen VerliebtheitinihrenEntfhrerunterstellt;in derim weiteren zu bespre-chendenVersionbeiDimitrieCantemir(hjzbrekHjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh, 359-363) hat es ihn sogar geheiratet42.

41ZurEpisodevonderVerfolgungdeskumanischenMdchenrubersvgl.ferner Ferdinandy1973,237:MittelalterlicheKirchendesSzklerlandesweisenzahlreiche Darst[ellungen]dieserVerfolgung,desKampfesL[adislau]s[]mitdemKumanen,des KampfesihrerStreitrosse,desL[adislaus]zuHilfeeilendenMdchensunddesnach demKampfeimSchodergerettetenJungfrauruhendenHeldenauf.1913fandGza NagystlicheEntsprechungendieserDarstellungenindenbekanntensib[irischen] GoldplattenderEremitage[...].DieSageundihreDarstellungenliegtderderung[ari-schen] Urreligion eigene Vorstellung vom Kampf eines lichten und eines dunklen Welt-aspektszugrunde[...].DerKampfentscheidetsicherst,nachdemdasWeibGegen-standdesStreitesentschiedenParteiergreift.Solchesistanfnglichkeineswegsder Fall. Vom dunklen Kumanen geraubt, gehorcht das Mdchen zwar dem Wort des lich-tenVerfolgers,indemesdenRuberundsichselbstausdemSattelstrzt.Anschlie-end bittet es jedoch fr seinen Entfhrer und sieht dem langen, waffenlos ausgetrage-nen Ringkampf, der sich daraufhin entwickelt, abwartend zu. Auf einer Darstellung be-treut die Jungfrau sogar den in ihrem Scho liegenden Entfhrer. Schlielich hilft sie je-doch dem lichten Kmpfer, indem sie dem dunklen Recken die Achillessehnen durch-schneidet. Dies erinnert an den Kampf, den der ung[arische] Schamane [...] auszufechten hat.DemlichtenL[adislaus]derSageentsprichtdieRolle,diedergeschichtlicheL[a-dislaus] als Wiederhersteller lichter Ordnung nach jahrzehntelangen Wirren spielt. 42 Lbvbnh1tRfzntvbh,hjzbrekHjvfzjVjkljDkfbkjh, 362: r+xa frve ?fn1t ife ajcn4 kefnveyht, ib rf 4 veyht vfa [vekn] 1y d1ywf +hfnekea, lt r#n f ah+wbztc+e. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug331 Der altungarische Mythos vom Schamanenkampf ist zuerst fr die Be-schreibung der Schlacht am Berge Kyrieleis von 1068 verwendet worden, wobei dem Frsten der cuni Osul die Rolle des dunklen Kmpfers zuel. DieChronikHeinrichsvonMgelnistderfrhesteBelegfrdieErset-zungderKumanendurchTataren(vor1358).LediglichdieErgnzung des Namens Batu und die Erweiterung um lokale Wardeiner Realia sind aus lateinischen, deutschen und polnischen Texten nicht zu belegen. Die ErwhnungdesReiterstandbildsmachteserforderlich,dieindenrussi-schenChronikenerhalteneVersionindas15.Jh.zusetzen,dieHerr-schaftstitulatur Ladislaus sogar eher in dessen zweite Hlfte. Beziehung des Knigs Ladislaus zu Sava von Serbien Wasindenlateinischen,deutschenundpolnischenQuellenauerdem noch fehlt, sind die berraschenden Beziehungen des Knigs Ladislaus zu dem serbischen Erzbischof Sava.RozanovvergleichtfrdieseBeziehun-gendieSava-VitaTeodosijes(1.H.14.Jh.),ausderer(unterKrzung) dieeinschlgigenStellenzitiert43.SieberichtevonderBekehrungeines freilich namenlos bleibenden ungarischen Knigs, eine Nachricht, die sich wie Rozanov (1916/17, 121) meint wohl auf Knig Emmerich (1196-1204) beziehe, der 1202 in Serbien zugunsten von Vukan gegen Stefan Partei er-griffen habe unter der Bedingung, da dieser ihn als rex Serviae anerken-ne; Sava habe die zerstrittenen Brder wieder miteinander vershnt. Einen anderen Zusammenhang sieht M. Bai (1930, 217), der in seiner berset-zung der Vita den entsprechenden Abschnitt - , berschreibt. Andreas II. (1175-1235) folgte Emmerich 1205 auf dem ungarischen Throne nach. NunistdieSava-Vitaerstum1517inRulandbekanntgeworden44, was die von Rozanov (1916/17, 131f.)angenommene Verbindung derSava-LegendemitderungarischenTraditionnochimSden(beiihmdurch einen Serben in Wardein) sttzen knnte. Allerdings ist es gar nicht n-tig,dieSava-Legendeselbstzubemhen;auchRozanovverwiesbereits aufdasi,

431916/17,120(mitVerweisauf..i [.Fi],.a1860,152-160):-...,i(..),......- . ... ... [...] ..., i , , . 441999,162f.: V . ( - 30/1269, 1517 .). 332Nikolaos Trunte 45, das sich in einem Anhang zur - ndet. Aus ihm erfahren wir, da Ladislaus ein Neffe des hl. Sa-va gewesen sei, mit ihm also nicht nur tauf-, sondern auch blutsverwandt: , i , , , - i ( VII, 256; Bogdan 1891, 185). Hier liegt eine Verwechslung vor, auf die Rozanov (1916/17, 128) hinge-wiesen hat. Der hl. Sava hatte demnach tatschlich einen Neffen namens Vladislav, nmlich Knig Vladislav I. (1233-1243), Sohn Stefans des Erst-gekrnten und Bloslavas, Tochter des bulgarischen Zaren Ivan Asn II., der 1237 die Gebeine seines Onkels aus Trnovo nach Mileeva heimhol-te.ErwarauerdemtatschlichZeitgenossedesMongoleneinfallsvon 1241,verloraberdurchihnjedenpolitischenRckhaltundwurdekurz darauf von seinem BruderStefan Uro I.(1243-1277) gestrzt (irkovi 1999, 87f.). Ursprngliche Orthodoxie der Ungarn Die Quelle fr die Nachricht von der ursprnglichen Orthodoxie der Un-garn in der Batu-Legende sieht Rozanov (1916/17, 121f.) in der ,i,die RozanovmitA.Popov(1972,176) nichtfrheralsindas14.Jh.datiert, andersalsdieserabernachSerbiensetzt.DabeiistdasvonRozanovfr Serbien vorgebrachte Argument46 nur eines gegen den von Popov (1972, 136-148)nochangenommenenbyzantinischenUrsprung.Dieentsprechende Stelle lautet (ebd., 187): cbq t dcy q)uru dbld+it gtjzb u5vbquhb. btcfvbzfhbwfncy vfuth.q rj d+5lbzj ifc+ uhtru bghjcdotz15 hf)qvf dbld+it d+ zb+ gfvt ctt. fq t cbb 5ot d+ ztvmcnbb. qrjt ghlt jkufht bhqcu. fbt vfzjdtz1tvm bbvm d+)ldbujifcy ldf rzy)y gt4zcrfuj q)urf. bnfrj c+ dct cbkj cdj5 czbljif bnb lflm blj cfvfuj rjzcnyznbzy uhflf c+ dcywvm cvbhtz1tvm bkjd1. bcbb bvqot cj5roz1tghbq nb.b ghjcyofckjdfndzfujhf)qvf.5 vqtb cgjljbifcy.b ghbbv+ibv+cj5 rozb5 b50k1t dj b d+)dhfnbifcy d+ cdjqcb. b5 ot zt ljh ljcgd+it uhtvmcnbb fhb5htb d+zbnb d+ )tvk b+ b zfrf)fnb b+ ckjdtcu rzbzuvb, bfb5 5lbz+ 8 rzy)m b+ 5vqt bvy cntafz+. ghtcnf-dbcy d+ kujvnzjb dh d vzjufy ljhf bjqujlzf lkf c+dthibd+. 8blt c+ vbhjv+ d+ whndj zzjt {} bzt d+)vjujif d+crjh gjndthlbnb q)urf ctuj gt4zcrfuj zf dhq. gjz5t gj q)urq cdj5vq rzbu+ zt bvq. ct t dbld+it kfnuzb b)+ztvjtzbt uhtvtcrjt q ljzj gt4zb utvuy quh bghjvbb q)uru kbzqycbv+b qzub bgblu8hbvfbc+itl+itcdjbvbrzbufvbbgbcfzvbjhfnbifzfcdj)kj-vmnbdq dhq.

45 1916/17, 126-128, der allerdings im Anschlu an A.I. Jacimirskij der Mei-nungist,dasisei-V.Edition:VII, 256-259; Bogdan 1891, 185-187. 46 1916/17, 122,Fn. 3zuS. 121: i: , , -, ..Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug333 GegenByzanzundfreinLandmitslavischerKirchensprachespricht mehralsdasvonRozanovverwendeteeineArgument,dasvonihmof-fenbar bersehen wurde, da nmlich die Ungarn es nicht vermocht ht-ten, die Heilige Schrift in ihre eigene Sprache zu bersetzen, was sie fr die lateinischeHresieanflliggemachthabe.Dasselbesagtderunbekannte Verfasser schon vorher auch von anderen katholischen Vlkern, nmlich denSkythen47unddenAlemannen48,wobeiunterdenSkythenwie auch sonst Slaven zu verstehen sein werden, und unter den Alemannen trotz der Nennung Britanniens (oder der Bretagne?), was an die Norman-nendenkenliee,dieDeutschen.DieVorstellung,dasFehlenvonKir-chenbchern in der eigenen Sprache befrdere Hresien, ist nun ein Ge-danke, auf den schwerlich ein Grieche verfallen wre, whrend er einem Kompilator, der an Kirchenslavisch als Liturgiesprache gewhnt war, na-trlich erscheinen mute49. Das gilt freilich nicht nur fr Serben; einiges spricht dafr, da die in der Moldau entstanden ist. Als ein Grund dafr lt sich anfhren, da in der Geschichte des Chri-stentumsalleNachbarvlkerderRumnenbehandeltwerden,sogardie Hunnen undGepiden(Popov1972,188:3zs bbgbls),whrendallein sie selber fehlen. Ein serbischer Kompilator? Rozanov hlt nicht nur die fr das Werk eines Ser-ben, einen Serben sieht er auch in dem Autor der Batu-Legende. Da sie in denrussischenHandschriftenmeistmitderVitaMichailsundFeodors von ernigov aus der Feder des Serben Pachomij Logofet verbunden ist, hatten schon S.M. Solovjov, V.O. Kljuevskij, A.A. achmatov und andere ihnmitPachomijLogofetidentizierenwollen,wasRozanov(1916/17,

47 1972, 184: ghtkmcnbiytb vzjusy5 psrs8crb9+.5 kbwbghsdfnm8dzizb+ cnhfz+ hbvf r+ pfgfl3. qrj tckjdtczs+ cdjb+ rzbu+ zt bv3ob+. bzf cdj crdthz@ dh3 4 hfnbif. 4 ds kmcnyot. 4 dsb t bzfcbkyot. b nfrj d+ 5htcb vzjus bhfpkbxzs d+gfljit. 48 1972, 185f.: gjckfd+it d+ dhbnfzb r+ r) fkfvfzcrjvq lf fot vjozj qltnm lf cvb-hynm bghtvbhynm b+. bgjcnfdynm b v+ wy d+ dhtnfz1b. gjz5t cbb u5v1b f kfvfzt if dctulf dhf)b hbv-kyzjv+. if t nbb ghfdjckfdzbb hnqzt 8 dtkbrffuj rjzcnyznbzf. rzbu+ t ct zt bvqot. zj kfnuzm-crqlhmfotrzbuq.d+crjhghtkmcnbb+gfgfcdjbvbq vtzvb.nfrjc+dcvbkfnuzuwhrfujhflbbvtzt ghbcnfiy bv+zf dcyrq djk fkfvfzt cbb u5v1b. bqtctvqud+iq ghb)dfif d hbv+r)y f kfvfzcrfuj nfrj bc+ dcvb djtdjlfvb 5uj bdkfcntvb. bc+dof 5uj gfgf. lf rkyndu lfqd+ wh rdb dtkbwb. nfrj bc+ dcvb cdjbvb dkfcntvb. q rj lf q t zbrjulfzt gjvuckbn+ rnj dhflq r+ hbvkyzjv+.z ghudfnb qt nfrj d+ gjdbzjdtz1b bgjckqifzbb gfg. b zbrjulft zt8kqvbnbcyzb 8 kfnuzmzb8 whr dt hbvcrbq. bnfrj4 ofd+itcyfkfvfztc+rkyndfvb.b gjcnfdbbv+wygfgfhbv+crub.ctzfgcfd+b gjcnfdbd+lf8 kfnuzm gjcnfdkq5ncy gfgf d+ hbv. fd+ dhtnfz1b wm 8 fkfvfz+ d+vcnj rjcnyznbzf uhflf. bnfrj cucy. 49 Dazu Pernyi (1955, 241): , ,, ,-,..- . 334Nikolaos Trunte 129f.)allerdingsmitHinweisaufdiestilistische Verschiedenheit der bei-den Werke zurckwies50. Dennoch dachte auch Rozanov (1916/17, 128) an einen namentlich nicht bekannten Serben als Verfasser der Batu-Legende, wozu er als Argument die Verwendung der Sava-Vita und das Wort -anfhrte.DieseEinschtzungistvon.S.Radojibernommen worden (Radoji 1960, 337; 1957, 243-246). Nun konnte eine serbische Vita nicht nur von Serben gelesen werden, undgeradevoneinemSerbenerwartetman,daerseinenKnig VladislavI.kenntundihnnichtmiteinemungarischenKnigverwech-selt. Zudem ist kein ausschlielich serbisches Wort, vielmehr in derBedeutungBergallgemeinsdslavisch(Skok1972,675f.; 1996,302f.).StattaneinenSerbenknntemanfolglich ebensogutaneinenBulgarendenkenunddafrauermitdemWort damitargumentieren,daLadislausinhagiographischen Quellen(derVitadesGrofrstenFeodorvon SmolenskundJaroslavl) stattalsKnigderUngarnalsKnigderBulgarenbezeichnetwird(-1916/17,123-125).SchlielichknntemanauchaneinenRumnen denken vor allem aus der Moldau als einem Raum, in dem sich bulgari-sche,serbische,ostslavische,polnischeundungarischeEinsseber-schneiden.DiestutP.P.Panaitescu(1959,153)frdasvonihmCronica moldorus51genanntei, wobei er ausdrcklich das Wort als Argument fr dessen sdslavi-sche und bei ihm moldauische Herkunft verwendet. FrdieMoldaualsdenRaum,indemauchdieBatu-Legende,wiesie unsindenrussischenChronikenentgegentritt,kompiliertwordenist, spricht ferner der merkwrdige Name fr die Schwester des K-nigsLadislausinder;inallenbrigenChro-nikhandschriften fehlt er, vielleicht, weil solch ein Name auf Slaven trotz desvertrautenHintergliedsunslavischwirkte.Manwirddarinamehesten ein entstelltes * sehen wollen, das ja gut zu dem tatkrftig seinen Entfhrer verteidigenden Mdchen passen wrde. Solche Verstmmelun-genslavischerWrtersindSerben oderanderenSlaven schwerlich zuzu-

50 Pernyi (1955, 230) erwhnt zwar die Zweifel Rozanovs an der Autorschaft Pacho-mijs, geht aber im weiteren berhaupt nicht darauf ein. Gorskij (2001, 205-212) behan-delt ausfhrlich die Frage der Autorschaft an der russischen Batu-Legende und erkennt sie Pachomij zu. Die Unterschiede zwischen der Version in der Vita Michails von Cer-nigovundderfrhereninderChronikerklrter(S.209)alssptereberarbeitung durch denselben Autor. 51 Diese Bezeichnung ist freilichweniger richtig als die ltere Cronicamoldo-slavi-c,dieB.P.Hasdeueingefhrthatte.Bogdan(1891,62,Fn.2)nenntdenselbenText Cronica anonim, waszu Verwechslung mit dem Letopiseul anonim fhren knnte, einer Chronik, die Bogdan (1895, 3-33) noch als Cronica dela Bistria bezeichnet hatte. Die heutige Benennung Letopiseul anonim wird gerechtfertigt von Panaitescu (1959, 1f.). Um der Klarheit willen folgen wir hier der Terminologie Panaitescus. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug335 trauen, wohl aber Rumnen, in deren Sprache ja auch slavisches tpjhfpb5 unter Beibehaltung der Bedeutung zu einem Slaven unsinnig erscheinen-den obrazie geworden ist oder slavisches dj5djlf zu voda. Die Batu-Legende und die Anfnge der moldauischen Chronistik Zwar hat Rozanov (1916/17, 116) mit Verweis auf I. Bogdan (leider ohne Li-teraturangaben)erwhnt,daeseinehnlicheErzhlunginderMoldau gebe, ist dieser Spur aber nicht nachgegangen und hat sich in seiner Arbeit ausdrcklichaufdierussischeberlieferungbeschrnkt52.Beiderhn-lichen Erzhlung kann es sich nur um die genannte Cronica moldo-rus handeln, weil die brigen moldauischen Chroniken erst mit der Landnahme durch den Woiwoden Drago einsetzen. Dabei entstammt der Titel -ider1.Putna-Chronik53;ihn trugoffenbarschondieausbereinstimmungenderjngerenTexteer-schlossenemoldauischeHofchronikdes15.Jh.54.AuerdemTitelent-stammt offensichtlichauchdiefolgende Jahresangabe6867im i der moldauischen Chronik. Bogdan(1895,3-34,bes.S.17und33)warnochderMeinung,dadie Anfnge der moldauischen Chronik in der Zeit der Herrschaft Alexanders desGuten(1400-1431)zusuchenseien,undargumentiertedafrmitder Beobachtung, da in der von ihm entdeckten Chronikhandschrift von Tul-cea (bei ihm Cronica dela Bistria, bei Panaitescu Letopiseul anonim ge-nannt) mit Alexander przisere Angaben beginnen und hier auerdem noch ein Zwischentitel eingeschoben ist,indemdie HerrscherderMoldauals

52 1916/17, 109:AuchHalperin und Uljanovbehandeln die Batu-Legende nur in der russischen berlieferung, und Gorskij (2001, 191) vernachlssigt nicht nur die auerrussischenBelege, sondernbestreitet sogar ihre Existenz: - . 53 Panaitescu 1959, 41: Letopiseul slav pe care l numim Putna I [...] e un letopise al Moldovei care cuprinde, cu unele ntreruperi, istoria acestei ri, de la ntemeiere, 1359, pn la anul 1526. Titlul su este:Povestire pe scurtdespredomniiMoldovei. Ebd.,S. 152: VoskresenskaiaLetopisesteocompilaiedecroniciruseti,adunatnsecolulalXVII-lea,darestelimpede,cCronicaMoldorusafostscrisseparatiadaugatapoila compilaia ruseasc. Cronica Moldovei are un titlu separat: Povestire pe scurt despre domnii Moldovei,decnds-anceputaraMoldovei.Acesttitlucorespundentocmaicuacelaal Cronicii de la Putna (Povestire pe scurt despre domnii Moldovei).54Panaitescu1959,3.Daessichbeider erschlossenen Chronik des 15. Jh. ebenso wiebeiden moldauischenChronikendes 16. Jh. um eine Hofchronik gehandelthaben mu, folgert Panaitescu aus der Tatsache, da es eben nur einen Prototyp gibt: Dac cro-niciles-auscrislamnstire,deceafostosingurcronicpentruatteamnstiri?n schimb, era o singur curte domneasc. Cronica aceasta unic s-a bucurat de o circulaie foarte mare, a fost prelucrat n polon, rus, german. Strintatea nu s-ar adresat pen-tru cunoaterea Moldovei unor cronici neociale de mnstire i mai ales ruii, polonii i nemiinus-aradresataceleiaiscrieri.Tocmaiaceastaaratcaracteruleiocialde curte. 336Nikolaos Trunte Zarenbezeichnetwerdenstatt,wiesonstblich,alsWoiwodenoder Hospodare (Bogdan 1895, 12). Der Anfang dieser Handschrift lautet: C1b knjgbctwm 4n+ njkb zfxy cy ghjbpdjktz1tvm j1tvm vjklfdcrff ptvk. D+kn4|642p.(6867=1359)gh1bltLhfujitdjtdjlf4n+eujhcrjbptvkb4n+Vfhfvehsifpf nehjvm zf kjdm b ujcgjlmcndjdf .d. knf. Gj ztuj ujcgjlmcndjdf cszm tuj Cfcm djtdjlf .l. knf. Gj ztvm cszm tuj Kfwrj djtdjlf ujcgjlmcndjdf .b. knm. B gj ztvm ujcgjlmcndjdf ?julfzm djtdjlf .6. knm. B ujcgjlmcndjdf cszm Veifnbz+ Gtnh+ djtdjlf .d. knm. B gj ztvm ujcgjlmcndjdf hfnm tuj Cntafzm djtdjlf .p. knm. B gj ztvm ujcgjlmcndjdf `uf djtdjlf .d. knf. Vjkljdcnbb wfh1t D+ kn4 |6wp. (6907=1399), vcywf fgh1k1f .ru., cnfkm Fkt2fzlh+ djtdjlf ujcgjlfhtvm e vjklfdcrjb ptvkb, f `uf djtdjlf epykm Vbhxy djtdjlf. B 4kflf Fkt2fzlh+ djtdjlf vjklfdcrj ptvk .kd. knm b .b. vcywm b evhnm d+ kn4 |6wvd., utzdfh1f .f., tt b gjuhttzm scnm d+ bcnhbxtcr1b vjzfcnbhm, bt b c+plf cfvm dxzff tve gfvnm.55 DenErwgungenBogdanswidersprichtPanaitescu(1959,1f.),derdarauf hinweist,dawesentlicheInformationenausderRegierungszeitAlexan-dersinderChronikfehlenunderstmitStefand.Gr.(1457-1504)die Nachrichten merklich ausfhrlicher werden. Erst ber Ereignisse der zwei-ten Hlfte des 15. Jh. habe mithin ein Zeitgenosse berichtet, erst jetzt also sei die moldauische Chronistik entstanden. DenangefhrtenknappenannalistischenNotizen,diesichganzhn-lich in der Cronica moldo-rus nden56, ist eine phantastische Ursprungs-legende57 vorgeschaltet, in der Ladislaus die zentrale Rolle spielt. Sein Ge-genspieler ist hier allerdings nicht Osul oder Batu, sondern , of-fensichtlich durch Dissimilation entstellt aus Meh med. Zu denken ist hier anMemeda(st.1358),denseinVaterBerdiBeg(1357-1359)hin-richtenlie, weilereinenderVertrautenseinesVatersermordethatte58. Berdi Beg hatte zuvor bereits zwlf seiner Brder beseitigen lassen, so da bald nach seinem Tode und heftigen Thronkmpfen die Dynastie der Ba-tuiden mit Nevrz (st. 1360) ausstarb (Spuler 1965, 109). Nach der schon

55 Bogdan 1895, 34f. (= Panaitescu 1959, 6). Dasselbe ndet sich, lediglich lckenhaf-ter und ohne den Zwischentitel, bei Mikoaj Brzeski (Bogdan 1895, 119f.).56 VII, 257f. (= Bogdan 1891, 185-187). Hier bleiben auch unter Alexander und den nachfolgenden Herrschern die annalistischen Eintrge hnlich knapp. 57 VII, 256 (= Bogdan 1891, 185f.). Ihr zufolge stammen die Rumnen aus Ve-nedig (vermutlich der einzigen italienischen Stadt, von der der Chronist durch venezia-nischeKaufleuteetwaswute).DieeponymischenHeldenRomanundVlahata(mit bulgarischem Artikel!) begeben sich nach Alt-Rom, d.h. in den Geltungsbereich des Pa-triarchats Konstantinopel, und grnden dort eine Stadt Roman (seit altem und bis heute Bischofssitz in der Moldau). Unter Papst Formosus elen die neuen Rmer vom wahren Glauben ab und grndeten ihre neue Stadt Latina (also wohl Rom). Der Papst versuchte zwar, die alten Rmer zurckzugewinnen, diese aber blieben Christus treu.58 V, 180: -, [...] , - , , , -. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug337 erwhntenTaufedesKnigsLadislausdurchdenhl.Savaberichtetdie Cronica moldo-rus weiter ( VII, 256f. [= Bogdan 1891, 185f.]): , ,,,-ii,i , . i i -, , ;;-,i . Ladislaus als Schutzherr der Orthodoxie NichtnurwirdhierdieSagengestaltdesKnigsLadislaus,dersichin KmpfengegenKumanenausgezeichnethatte,jetztgegenTatarenins Feldgefhrt;hierwirdderinzwischeninsgeheimorthodoxeHerrscher zumSchutzherrnderMoldauervordenbergriffenihrerkatholischen Nachbarn.Diese,dieinderCronicamoldo-rusalsneueRmerbe-zeichnetwerden,hatten,alssieKnigLadislauszuHilfeeilten,ihm nmlichvorgeschlagen,imKampfgegendieeindringendenTatarendie altenRmer,d.h.dieOrthodoxen,vorauszuschicken,damiteinemg-lichst groe Zahl von ihnen im Kampf falle. Nachdem die Tatarengefahr in einerSchlachtanderTheidurchdietapferfechtendenaltenRmer abgewendetwordenist,setztKnigLadislaussievondemVerratder neuenRmerinKenntnis,dieihndaraufhingegendieZusicherung, ihrenorthodoxenGlaubenbehaltenzudrfen,alsihrenOberherrn anerkennen ( VII, 257 = Bogdan 1891, 186f.). Der Knig siedelt die alten Rmer in Marmarosch an59. Aus ihrem Kreis geht spter Drago als Grnder der Moldau hervor. Die Anfnge der Moldau ber die frhe Geschichte des moldauischen Raumes ist wenig bekannt. In vormongolischer Zeit galt er als Teil der Kumanei. So spricht die Thur-czy-Chronik von nigram Chumaniam, que nunc Moldauia fore creditur (JohannesdeThurocz,Chronica,34),undnochunterdemJahre1355 erscheintdieMoldauinderTitulaturdesungarischenKnigsLudwig d.Gr. (1342-1382) als Kumanei60. Vermutlich hat es aber auch damals schon Rumnen in der spteren Moldau gegeben, diefreilich tatarischer Ober-

59MarmaroschimQuellgebietderTheiwarim13.Jh.vonderUngarischenTief-ebeneausbesiedeltworden;Anfangdes 14.Jh.lieensichhierrumnischeHirtenvon jenseits der Karpaten nieder, die im Laufe der Zeit unter selbstgewhlten Woiwoden zu Herren des Landes wurden (Mlyusz/Krist 1988b, 185). 60JanDugosz,AnnalesIX,274:NosLudovigusDeigraciaHungarie,Dalmacie, Croacie, Rame, Servie, Gallicie, Comanie Bulgarieque rex, princeps Sallernianus et hono-ris Montis Sancti Angeli dominus. 338Nikolaos Trunte hoheitunterstanden.SoklagtenMinoritenmnche,daesindenta-tarischen Heeren schlechte Christen gebe, und zu einem tatarischen Streif-trupp, der 1241 in Italien bis in die Nhe von Assisi gelangte, sollen auch Wlachen angehrt haben61. Rumnische Ortsnamen in der Moldau belegen die Existenz von Marktorten an den Flssen als den wichtigsten Verkehrs-adern:TrgulBahluiului(spterHrlul),TrgulSiret,TrgulMoldovei (spterBaia),Suceava,VasluiundTrgulTrotuului(Panaitescu2000, 334). Panaitescu (2000, 377) rechnet in der spteren Moldau auch schon mitrumnischenLokalherrschaften(Woiwodschaften),dieeigeneTrup-pen besaen, mit denen sie (so 1325 und 1326) den Polen zu Hilfe eilen konnten. Mehr an selbstndigen Strukturen ist fr Siebenbrgen zu erwar-ten, wo Rumnen bereits whrend des Mongolensturms in Abwehrkmpfe verwickeltwordenseinsollen62undnachAngabendesvenezianischen DiplomatenMarinoSanudoilVecchio(ca.1279-1343)anschlieenddie Karpatenpsse neu sicherten63. Zur Grndung des moldauischen Staates kam es nach Darstellung der moldauischen Chroniken freilich erst 1359, als sich der Woiwode Drago hierniedergelassenhabensoll.SiewirdvonPanaitescuinsofernkorri-giert,alserdieStaatsgrndungvon1359wieinder Thurczy-Chronik mit Bogdan verbindet. Hier heit es unter dem Titel Quomodo Moldauia, quepriusdesertafuit,novumincolatumrecepit(JohannesdeThurocz, Chronica, 185): HuiusetiamtemporeBogdanwayuodaOlachorumdeMaramorosiocoadunatissibi Olachis eiusdem districtus in terram Moldauie corone regni Hungarie subiectam, sed a multotemporeproptervicinitatemTartarorumhabitatoribusdestitutamclamdestine recessit,etquamvisperexercitumipsiusregissepiusimpugnatusextitisset,tamen crescentemagnanumerositateOlachoruminhabitantiumillamterram,inregnumest dilatata. Wayuode vero, qui per Olachos ipsius regni eliguntur, se esse vasallos regis Hungarie protentur, ad Hungariam obligantur censum solvere tempore consueto.64

TatschlichistBogdandererstemoldauischeHerrschervonBedeutung, wasauchdaranabzulesenist,daimOsmanischenseinNamezurBe-zeichnungdesLandesgewordenundalssolcheimGebrauchgeblieben

61 Leider nennt Panaitescu (2000, 314) seine Quellen nicht. Zumindest die schlech-tenChristenknntennatrlichauchKumanensein,wieersieimweiterenerwhnt (ebd.): Un sol al regelui Franei [...] a ntlnit pe drumul spre Marea Caspic [...] un cu-man care vorbea latinete, botezat ind n episcopia de la Milcov. 62Panaitescuverweist(2000,312)aufdenpersischenChronistenRadud-Dn Falullh(ca.1247-1318),der(inseinerWeltgeschichteunterdemTitelmiut-ta-wr)schildere,wiedieTatarendieKarpatenberschreitenundinderLandder Schwarzen Wlachen (n ara Cara Ulaghilor) kommen. 63 Panaitescu 2000, 313. In diesen Kontext vonmglichenGrenzscharmtzeln stellt PanaitescuglaubhaftauchVersederReimchronikdesPhilippeMousket(1215-1283) ber angebliche Siege eines rumnischen Knigs ber Tataren.64 Von Feldzgen Ludwigs d. Gr. gegen Bogdan wei sonst nur Jnos Kkllei, vgl. Panaitescu 2000, 190. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug339 ist,solangedieMoldaualsselbstndigerStaatexistierthat(nalck2004, 1252b). Fr Drago, der ebenso wie Sas nach ihm nur ein Lokalherrscher in demnachihmbenanntenCmpulluiDragobeiNeamgewesensein wird, ermittelt Panaitescu unter Zugrundelegung der Angaben in den mol-dauischenChronikeneineHerrschaftszeitvon1352bis1354/55,frSas anschlieendbis1359(Panaitescu2000,381).1352fandtatschlichunter der Fhrung des siebenbrgischen Woiwoden Endre Lack (bei Antonio Bonni, Rerum Ungaricarum. Decas II. Liber X, 220: Andreas Ladislai lius)eineLandnahmevonMarmaroschausstatt.Vorausgegangenwar schon1345einRachefeldzugderSzklerderenFhrungauchdiesie-benbrgischen Rumnen unterstanden, so da sie also daran beteiligt ge-wesen sein werden gegen die Tataren in der Moldau, bei dem der tata-rischeAnfhrerAthlamosgefangengenommenundenthauptetworden war. Das ungarische Heer kehrte mit reicher Beute zurck. Anschlieend an denFeldzughatte derPapstdasBistum vonMilcov,dasin demMongo-lensturmuntergegangenwar,wiederhergestellt,undfrdieFortsetzung der Rckgewinnung der Moldau 10% der Einnahmen der Kirche in Un-garnzurVerfgunggestellt65.DerentscheidendeFeldzugvon1352, durchdendieTatarenendgltigausderMoldauvertriebenwurden,ging offenbarvonMarmaroschaus,dennderFlorentinerChronistGiovanni Villani(vor 1277-1348) berichtete, die Ungarn htten nach Kmpfen mit TatareninOstgalizienaufdemRckwegnachMarmaroschbeiderber-querung des Sereth groe Verluste erlitten (Panaitescu 2000, 377f.). Seit-her unterstand die Moldau Ungarn, bis der gegen Knig Ludwig rebellie-rende Bogdan sich selbstndig machte. Die von ihm vertriebenen Shne desSaswurdeninMarmaroschmitBesitzungenamIzadeSusum Cuhea, entschdigt (Demel 1986, 98f.; Panaitescu 2000, 379-384).

65Demel1986,98;Panaitescu2000,377f.DazudieQuelleJohannesdeThuroczy, Chronica, S. 166: Item cum gentes Tartarorum in regnum Hungarie sevientes connia partis Transsiluane et Siculos sepius infestarent, rex ipse strennuum et bellicosum virum Andream lium Laczk wayuodam Transiluanam contra ipsos Tartaros cum Siculis nobi-libus et valida gente destinavit. Qui terram, in qua habitabant, potenter subintrantes cum principe eorum nomine Athlamos ad resistendum eisdem cum magno exercitu in campo obviantesdebellavit, etipsum principem eorumdecapitavit, ac multabanderia et capti-vosTartarosregiemaiestatiinWyssegradtransmisit.PosthecetiamSiculiTartarosse-piusinvaserunt,etcummagnapredaadpropriaredierunt.QuiautemexipsisTartaris remanserunt, ad partes maritimas longe distantes ad alios Tartaros fugerunt. Ausfhrli-cher Antonio Bonni, Rerum Ungaricarum. Decas II. Liber II, 220f., wo die hnlich-keit mit der Batu-Legende deutlicher wird: Intercipitur Athlamus Tartarorum dux, qui, postquam receptui canere ceptum est, in castra relatus est confestim obtruncatur. Hosti-um castra derepta et signa cum innumera multitudine capta, que concatenata omnis Vi-cegradum ad regem ducta. Celebrata victoria Ludovici auspiciis parta et gratie triduo diis vindicibusacte.SiculideindeTartarorumreliquasinTransalpinissepiusinvasere,que, neadinteritumredigerentur,dimissahacValacchorumparteadimmensamsuorum multitudinem, que in maritimam Ponti oram effundebatur, se continuo recepere. 340Nikolaos Trunte Eine literarische Reminiszenz an die Vertreibung der Tataren aus der Moldau hat sich im serbischen Alexanderroman erhalten, wobei die Tata-ren hier Kumanen genannt werden. Eine Verbindung zwischen dem Alex-anderroman und den kriegerischen Ereignissen in Ungarn um die Mitte des 14. Jh. hat zuerst L. Hadrovics gesehen. Er hat gezeigt, da dem erhaltenen sdslavischen Text eine magyarische Version vorausgegangen sein mu, die er berzeugend Jnos Aprd, Diakon von Kokelburg (magy. Kkll) zu-schreibt(Hadrovics1960,259,281-286,291f.;Trunte1993,471-473).Der magyarische Text ist aus lateinischen und griechischen Vorlagen kompiliert, unterscheidetsichvonihnenaberu.a.durcheinenFeldzugAlexanders gegen Kumanen statt Skythen.DerAlexanderromannenntdenAnfhrer der Kumanen fnkfvsim, was Hadrovics mit Athlamos in der Biographie K-nig Ludwigs d.Gr. durch Jnos Kkllei und Othlamos in der des Johannes Minorita vergleicht (Hadrovics 1960, 260-268; Trunte 1993, 472). Nach dem Sieg Alexanders bitten die gefangenen Kumanen, fr sie einen neuen Herr-scherzubestimmen,undAlexandersWahlflltaufseinenNeffen dzwfneh+66. D. Christians (1991, 80) meinte, darin eine Ableitung von vancati zu ital. avanzare sehen zu drfen; eher ist an altrum. vanzator (bzw. lteres vandator) vendeur (Gaster 1991, II, 552) zu denken, das man mit Handels-niederlassungeninderMoldau,diederStaatsgrndungvorausgegangen sind,verbindenknnte.Hbscher,abersprachlichproblematischer,liee sich der Name mit altrum. va nator chasseur (Gaster 1991, II, 551) verknp-fen, denngenaudieseFunktionwirdDragozugeschrieben,deraufder Jagd nach einem Auerochsen in die Moldau kommt.

Ladislaus-Traditionen und moldauische Landnahme Es scheint, da sich die Kmpfe von 1345, bei denen der tatarische Anfh-rerumsLebenkam,einerseitsimserbischenAlexanderromanspiegeln, andererseitsinderAktualisierungdesaltungarischenMythosvomScha-manenkampf bei Heinrich von Mgeln und schlielich in der Batu-Legen-de.DerungarischeKnig,indessenRegierungszeitdieRckgewinnung derMoldaufllt,istLudwigd.Gr.,derschonvonI.Bogdan(1891,66f. Anm. 1) mit dem Ladislaus der Legende verknpft worden war. Es gibt al-lerdingskeinenerhaltenenmoldauischenTextderBatu-Legende,wohl aber hat sich offenbar eine Erinnerung an die verlustreiche berquerung

66 Nach dem Sieg wendet sich Alexander an die besiegten Kumanen ( -, 66-68): wf t dfituj esdm fnkfvsif. b df bdtedfnbdm. lf fotjotnt bdjn+cdjb r3gbnb.ptvkdfier+ptvkbvjbghbvcbdit.bd+lbzjc+vfrtljzbqzb3ltnt.zbtr+fkt2fz-lhehtrjit.rhfkfkt2fzlht.8rjkm5 gjvfufbnt.gjujnjdebdtlsgjvfufn+nt.lf8rjkwf zfitujfnkfvsifesk+cb.gjujnjdebv1b ndjb cv1b. wf t zfv+ gjcnfdb. zf dm ptvk zfie 8gecnb. c1btfkt2flhmne3dhbdm.gjcnfdbbv+wfhfnextlfcdjtujgh+dfuj.dzwfnehfbvtzt.v3fejvfkf nk4. dtkbrf t hfhjcn1. b csbc+ xmcn1 dm ptvk b8g3cnb. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug341 des Sereth erhalten, allerdings so, da es die Tataren sind, die schmhlich ertrinken.DiesndetsichbeidemrumnischenHistorikerMironCostin (1633-1691)67, und zwar in einer von Bogdan in Sankt-Petersburg aufgefun-denen Chronika ziem modawskich y multanskich in Form eines Briefes von 1684 an den Gromarschall der Krone (Polens) (Bogdan 1895, 141f.). Hier heit es (S. 160): JuzpodWgramisuccessoramiAtylechanatewszystkiestrony;yziemiaSiedmi-grodzka y Maremorysz y ziemia na Ocie byy, kiedy asew krol wgierski niecierpic Tatarowtych,ktorzysiiuzywSiedmigrodzkieyziemiszyrzyli,zebrananich woysko y pierwiey z zagor ich zegna, a potym przeprowadziwszy woysko y po t stron gor,nizeyRomanamiastanaszegonaSereciebitwimdayzwycizywszyw rzece SerecienaTatarowtopicychsipatrzcsamasewkrolwyrzekpowgiersku: seretem, seretem, co iest: tak mi s podoba, tak mi si podoba, y do tych czas ta rzeka nawiekiSeretemsizowie.Yztegoznaczetelatadugowiecznebyy,boiuz wszy[t]kie rzeki y same ziemie od powtorney osady imienia mai. Po tey porazce Tata-rowie daley w pola odstpili, a Ruminy, to iest Romanie, a naypierwiey Montanie albo MuntaniezgornawolnieyszegruntawystpilizhospodaremswoimNegruem,a potym nie zadugo y Modowanie z Maramoreszu z Dragosz swoim pierwszym hos-podarem tu w ziemi Modawsk wyszli y mieysca zrazu pod gorami osiedli. AusfhrlicherndetsichdasselbebeiEvstratieLogoftulinseinermol-dauischen Herkunftslegende Gtznhe blthtz1f Vjkljdtzbkjh, ib rev fe +nen ib fe bpujzbnghtN+nfhbltgtfxtcntkjrehb68sowieineinerDeizvodireamoldo-vnilor, de unde au venit ntr-acste locuri berschriebenen Interpolation des Simion Dasclul zur Chronik des Grigore Ureche (um 1590-1647)69: Evstratie LogoftulSimion Dasclul {...} re njfn+ genthtf cf cfe fgerfn lt Nfnfhi fi fntht ii fi ujziht, lt fe nhtren vezntkt z xtfcn+ wtfh+ ght kf Hjlzf, ght rfht rfkt iictvzt ghizcnizxi lt gtfnh+ z ljetkjrehictfak+a+rentltKfck+erhf.Iifif ujzizleightzvezwi,crjcfeiightfxtcniN+nfhi, rfhii fe ajcn k+reinjhi z Vjkljdf, lt qe ujzin g+z+ qe nhtren fgf Cihtnekei. Frjkj Kfck+e rhf, xt ct rifv+ ktitotCnfzickfd,cn+zlzwthvehiktfgti,fecnhiufn ezuehtot:Cihtntv,Cihtntv,fltr+: gkfxtvi, gkfxtvi, cferev)ixtvzji:fifvigkfxt.Vfifgjilfr+cfe ltcr+ktrfn wfhf, lt ght red+znek kei rhf xt fe )ic: Ci-htntv, fe gec zevtkt fgti: Cihtnek. Leg+ vekn+ ujfz+, xt fe ujzin ght Nfnfhi liz njfnt kjrehikt lt ezlt thf fit-)fwi, cnf z vekntkjrehi vgjnhidfjoikjhkeiKfck+e rhf ltxt xtif xt cnf, +newi thf, r+ ze ct gent cghii-zi, tfh+ xtif xt aetf, ki ct lf kezuf zfiznt ii cr+gf. {...} g+z qe crjc ltz njn kjrek, ii qe ltg+hnfn gtcnt [...] cu toat putrea sa s-au apucat de tta-ri a-i bate i a-i goni, de i-au trecut munte n ceastaparteprelaRodna,precarecalei smneprinstncidepiatrndoaolocuri s a fcute de Laslu craiul. i aa gonin-du-i prin muni, scos-au i pre aceti ttari, cariiaufostulcuitorilaMoldova,dei-au trecut apa Sirtiului. Acolea Laslu craiu ce s chiam leete Stanislav, stndu n rmu-rile apei, au strigatu ungurte: Sirtem, si-rtem, ce s zice rumnte, place-mi, place-mi, sau cum ai zice pre limba noastr: Aa-mi place, aa. Mai apoi, daca s-au disclicat ar, dup cuvntul craiului, ce au zis, sirtem, au pus nume apei Sirtiul. i dup mult goa-n ce au gonit pre ttari i-au gonit i i-au tre-cutpresteNistru,laCrmu,undeipn

67 Zu ihm und seinen Lebensdaten Cartojan 1996, 256-262. 68 Gaster 1991, I, 234, gibt als Datierung ca. 1650-1670 an, was aber korrigiert werden mu, denn seine Chronik geht der des Grigore Ureche voraus, vgl. Panaitescu in Costin, Letopiseul, 304 in einer Funote: Eustratie, al treilea logoft, a scris Letopiseul moldo-venesc, nainte de Ureche, letopise astzi pierdut. 69 Grigore Ureche, Letopiseul, 12f. Daten nach Cartojan 1996, 243-245. 342Nikolaos Trunte Evstratie LogoftulSimion Dasclul ZicnhekfRh#v,ezltiig+z+fcn+)inh+tcre.Lt frjkj cfe znjhc Kfck+erhf re kfel+ ii iheiht.astzi triescu, de acolo s-au ntorsuLaslu crai ndrtu cu mare laud i biruin. 70 BeidemhumanistischgebildetenMironCostinunterscheidetsichder Anfang des Textes von dem der rumnischen Vorlagen durch die lngst blicheGleichsetzungvonUngarnundHunnen;Costingebrauchtaber auerdem den Tatarennamen als Sammelbegriff fr Steppenvlker. So sind in seiner Diktion schon die Daker, die die Rmer zur Aufgabe der Provinz Dacia ntigten, Tataren71; aber auch das ist aber fr seine Zeit nicht unge-whnlich (Bogdan 1895, 151). Die Kolonisierung der Moldau durch den le-gendrenWoiwodenDragowurdedaherstetsbeiMironCostinwie schonbeiseinemVorgngerGrigoreUreche(Letopiseul,12f.)als Neubesiedlungverstanden(Costin,Letopiseul,6f.).BeiMironCostin war die rmische Eroberung des Landes durch Kaiser Trajan die erste, von dernochzuseinerZeitdieMoldauersoklagterinseinerChronika ziemmodawskich y multanskich keine Kenntnishtten(Bogdan1895, 153;Costin,Letopiseul,303).AlshumanistischGebildetem waren ihm Anknpfungen an die verehrte rmische Antike vertraut, wie sie sogar fr dieLitauerzuseinerZeitallgemeinakzeptiertwaren72.Indermoldaui-schen Chronistik gab es solche Anknpfungen hingegen noch nicht; ledig- 70TdcnhfnitKjuja+nek,Gtznheblthtz1fVjkljdtzbkjh,234f.;SimioninGrigoreUreche, Letopiseul,13.bersetzung(ineckigenKlammernTeile,diesichnurbeiEvstratie nden, in geschweiften solche, die sich nur bei Simion nden): mit all ihrer Macht be-gannen sie, die Tataren zu schlagen und sie zu verfolgen, und sie berquerten [die] Ber-ge in diesem Lande bei Rodnen, auf welchem Wege sich sogar noch an zwei Stellen von KnigLaslugemachteZeichenaufFelsennden.Sohater,sieberdieBergetrei-bend, die Tataren vertrieben, die Einwohner der Moldau gewesen waren, und er hat sie [verfolgt, bis er sie] ber das Wasser des Sereth getrieben hatte. Dort rief Knig Laslu, was auf Polnisch Stanisaw heit, am Ufer des Flusses stehend auf Ungarisch: Szeretem, szeretem, d.h. {auf Rumnisch} es gefllt mir, es gefllt mir, oder wie wir sagen so geflltesmir.Danachaber,alsdasLandbesiedeltwurde,gabmandemWassernach demAusspruchdes KnigsSzeretem denNamen Sereth. Nach langer Verfolgung, an der er die Tataren vertrieben hatte [aus allen Orten, an den sie gesessen hatten, leisteten sieWiderstandgegendieHeeredesKnigsLadislaus;jene,dieWiderstandleisteten, wurdengeschlagen,sodasiesichnichtmehrhaltenkonnten,jene,dieohen,ent-ferntensichundentkamen[...];bisdaersieausjedemOrtverjagthatteund] vertrieben ber den Dnestr auf die Krim, wo sie bis heute leben. Von dort kehrte Knig Laslu ruhm- und siegreich zurck. 71Bogdan1895,159(unterderKapitelberschriftOspustoszeniuosadytrayanowey przez Tatarow): nie mogc zatrzymac impetu ich [...] zeszli z tych mieysc y iedni co cel-nieyszydoItalieynazadposzli,drudzyktorzytuodnaszagoryzeszliyMaramoresz osiedli na rzeczkach, prawie srod gor ktore wgierskiemizowiemy; a ci ktorzy od Mul-tanskiey ziemie takze w gorach na rzece Ocie osielili si; y trwaa ta ich na tych mieys-cachosiedlinawdugiewieki,bowiezmietoczasowpodtysiclatydaley,yktoby chciapewniewiedziec,doczytabysitego,zewtychwiekachyAtylaChantuwte strony swiata wtargno y narod sawacki albo sowienski po nim. 72 So zuerst Jan Dugosz, Historiae, 459. Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug343 lich Anstze dazu fand er frher als bei den Rumnen selbst in der polni-schen Historiographie73, wo erwogen wurde, sie mit den antiken Volskern (Volscae)zuverbinden,sobeiJanDugosz(AnnalesIX,299)ineiner langen Parenthese, die schwerlich so ganz zufllig (zupenie przypad-kowe),wiedieKommentatorenmeinten(Garbacik/Pieradzka1975,377, Fn. 28) unter dem Jahre 1359 zu stehen kam:(quorum maiores et aboriginarii de Italie pulsi regno veteribusdominisetcolonisRuthenisprimumsubdole,deinde abundanteindiesmultitudineperviolenciamexpulsis,illamoccuparunt,inRuthe-norum quoque ritus et mores, quo facilior proveniret occupacio a propriis degeneran-tes transmigrarunt). Vor Miron Costin hatten Rumnen eine Verbindung ihrer Vorfahren mit Rom nie gesehen, mit der einzigen Ausnahme der schon zitierten Cronica moldo-rus, die die eponymischen Helden Roman und Vlahata aus Ve-nedig kommen lie. Unter der ersten Besiedlung verstand man hier daher jenelegendreunterKnigLadislaus,soausdrcklichSimionDasclulin seinen Interpolationen zur Chronik des Grigore Ureche (Letopiseul, 13). Ein krypto-orthodoxer Herrscher in der Moldau Die Moldau, die sich unter Bogdan von Ungarn gelst hatte, geriet bald in Abhngigkeit von Polen. Bereits Bogdans Sohn Laco (1365-1374) sah sich gezwungen,katholischeMissionare(Minoriten)insLandzulassen,und 1371 nahm er schlielich selbst den katholischen Glauben an (Demel 1986, 115). Es scheint unvorstellbar, da es gegen diese Politik keine orthodoxe Reaktion gegeben haben sollte, die sich an eine Vergangenheit erinnerte, als Ungarn den orthodoxen Rumnen in Siebenbrgen eine gewisse Selb-stndigkeitzugestandenhatte(Makkai,186-195).DieLegendeverknpft dieseverklrteZeitmitderHerrschaftdesKnigsLadislaus,wobeiein Detail,seineKrypto-Orthodoxie,genauaufLacopat,deroffenbar wirklichkrypto-orthodoxwar.ObwohlerselbstdenkatholischenGlau-benangenommenhatte,warseineFrauorthodox,underselbstwurde nachseinemTodeorthodoxbegraben(Demel1986,115).Mandarfalso vielleichtmiteinernichterhaltenenVersionderBatu-Legenderechnen, die Ende des 14. oder Anfang des 15. Jh. in pro-ungarischen Kreisen am moldauischen Hofe geschaffen worden sein sollte.

73SolcheAnknpfungsversuchegabesauchinderungarischenHistoriographie,so bereitsum1492beiAntonioBonni(RerumUngaricarum.DecasIII.LiberX,224), derValachiavondemrmischenNamenValeriaableitenwollteundalsTatsachemit-teilt, da die Rumnen die lateinische Sprache bewahrt htten. Whrend es sich hier um durch Humanisten wiedergewonnenes Wissen handelt, war fr Byzantiner schon im 13. Jh.dieromanischeHerkunftderRumnenklar,sobeiIoannesKinnamos: , (Tanasoca1995,49,190, Fn. 8). 344Nikolaos Trunte Weiteren Auftrieb erhielten die pro-ungarischen Stimmungen, als Stefan d.Gr. um 1470 einen Sieg ber Tataren am Dnestr errang. Gestrkt durch denErfolgversuchteStefandaraufhin,eineantitrkischeKoalitionzu schmieden,riefdamitaberinPolen,dasaneinerStrkungderPosition der Moldau nicht interessiert war, nur Beunruhigung hervor (Demel 1986, 132).EineRckorientierungderMoldaunachUngarnmuteineiner Zeit,daderpolnischeKnigKasimirIV.(1427-1492,seit1440litauischer Grofrst,seit1447polnischerKnig)alsSchwagerLadislausV.Prten-sionen auf den ungarischen Thron hegte, unerwnscht sein. 1471 zettelte Kasimir sogar einen freilich erfolglosen Aufstand gegen Mathias Corvinus (1458-1490) an (Felczak 1983, 98). Am 10. Januar 1475 errang Stefan d.Gr. dankseinerTaktikderverbranntenErdebeiVasluieinenvollstndigen Sieg ber die Osmanen, der ihm vom Papst den Ehrennamen athleta Chri-sti eintrug. Stefans Hoffen auf einen groen Kreuzzug gegen die Trken fandjedochkeinEcho.InsbesondereseinLehnsherr,KnigKasimir IV., versagte sich und suchte stattdessen die Annherung an die Hohe Pforte. Daraufhin schlo Stefan am 12. Juli 1475 eine Allianz mit Knig Mathias Corvinus.BereitsimfolgendenJahreaberzerstobenmitdertrotzunga-rischerUntersttzungnichtmehrabzuwendendenNiederlagebeiRz-boieni(25./26.Juli1476)diemoldauischenHoffnungenaufUnabhn-gigkeit. Nach dem Verlust der Festungen Chilia und Cetatea Alb(trk. AqKermn)imSommer1492mutesichdieMoldaubereitnden,den Osmanen Tribut zu zahlen (Demel 1986, 133f.; Huber 1973, 31). Das Verhalten Polens mu weite Kreise der Moldauer erbittert und zu-gleich zu einer weiteren Verklrung der frheren ungarischen Vorherrschaft gefhrthaben.DaspatzumGrundtenorderCronicamoldo-rus.In den70erJahren knntedaher dieBatu-Legende,wiesieunsindenrus-sischenChronikenerhaltenist,inderMoldaugeschaffenwordensein. Dazu passen auch weitere Details wie die Verwstung Wardeins durch die Osmanen 1473 (Popa 2005) und das Bestreben des Knigs Mathias Corvi-nus,derNachfolgerLadislausV.Postumuswar,Ungarn,Bhmenund dasReichinseinerHandzuvereinen,wasihmfrBhmenundTeile Deutschlands auch gelang (Bogyay1977,92;Felczak1983,98f.).Mathias Corvinus unterhielt auch enge Beziehungen zum Moskauer Grofrsten IvanIII.(1440-1505),mitdemer1482einBndnisgegenPolenschlo (Felczak 1983, 99). Es gab also auch hinreichend Kontakt zwischen Un-garn, der Moldau und Ruland, so da nicht erstaunt, da die Batu-Legen-de bald nach ihrer Schaffung in Ruland bekannt wurde. Schlielich ver-binden auch literarische MotiveStefan mit Ladislaus. So fastete Stefan im ZusammenhangmitseinemgroenSiegberdieTrken,freilichnicht vorderSchlacht,sondernhinterherausDemut,undMathiasCorvinus Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug345 sandte wie der Ladislaus der Legende an Papst und Kaiser, freilich ebenfalls erst nach dem Sieg Stefans: Annodomini1475dieMartisdecimaeptimaIanuarij,StephanusPalatinusMolda-ui, exercitumMahumeth Caris Thurcorum,centum & uigintimilia pugnatorum habentem, cui & Beerabi auxilia ferebant, Valachi populantem, circa palum Rako-uiecz&uuiBerliad,propriomarte,quinq3 tantmodomilibusSiculor,quorum terram abhgari rege abtractam inuamdition redegerat,magna clade, ed non incruentauorumuictoriamirabilideipottiafudit.Vixquadragintamiliapugnato-rumhabens,inquibusmaiorparsagretiumerat.Necinuperbiamexhacuictoria elatus, diebus quattuor continuis ieiuni inpane & aquagit.Peruniueram quo q3 terram uam bannum edixit, ne qus auderet bi, ed soli deo uictoriam llam appro-priare.[...]RexauthungariMathiascriptPap,Cari,&aliisregbusublimi actantia,ingnemThurcarexercitpergentesuasquorumStephanusValachi Palatinusductorerat,deleuie,uanitateoptinosSixtopapmit,&criptisu anctitatisauxiliapopocit(MathiadeMechouia,ChronicaPolonorum, f.). Die Batu-Legende bei Dimitrie Cantemir DiemutmalichemoldauischeBatu-Legendeistjedochnichterhalten. DaessieaberganzhnlichwieindenrussischenChronikengegeben habenmu,zeigtihreNacherzhlungbeidemmoldauischenFrsten (1710-1711) und Gelehrten Dimitrie Cantemir (1673-1723) in seinem Werk hjzbrekHjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh (S.359-363)74.Rozanov,derschonderSpur beiBogdannichtnachgegangenist,hatteoffenbarauchkeineKenntnis von dieser Nacherzhlung. Cantemir bezeichnet die Legende (S. 360) als stinkendesMrchen(genehjfcffcz+)undgrobeLge(S.361,vbzvz+re rjfhzt Lge mit Hrnern), seine Wiedergabe (im Konjunktiv) ist aber teil-weiseausfhrlicheralsauchdielngereVersionderrussischenChronik. Hingegen fehlt bei Cantemir der Ha Batus auf alles Christliche, die Schil-

74 Die Geschichtedes Werkes istkompliziert, dazu Toma in ihrer Einleitung,-. NachdenAngabenindervonGr.SulescuzuverantwortendenDruckausgabevon 1835-36entstanddasWerk1710,docharbeiteteCantemirdaranweiterbiszuseinem Tode. Freilich sagt Cantemir selbst, da der Text zunchst auf Lateinisch entstanden sei (S. ); der lateinische Text unter dem Titel Historia moldo-vlachica wurde 1717 vollendet, bliebaberungedruckt(S.).BiszuseinemTodeberarbeiteteerihnviermal(S. ). Zum Druck kam es erst 1835, trotz anderslautender Bekundungen des Herausgebers abermitzahlreichennderungenundEingriffenindenText,dievorallemmangelnden palographischenKenntnissenzuzuschreibenwaren(S. f.).VorderDruckausgabewar der Text bereits in Abschriften kursiert, von denen zwei bekannt sind: eine wurde 1730 vonIoanClain,BischofvonFogarasch,inWiengefundenundderTrinittskirchevon Blasendorfgeschenkt,diezweitewurde1756-57voneinemungebildetenSchlerder rumnischenSchulevonBlasendorf,ConstantinDimitrievici,erstellt(S.f.).Die neue kritische Ausgabe des Textes (Hronicul vechimei a romano-moldo-vlahilor, pub-licat sub auspiciile Academie Romne [...] de Gr. G. Tocilescu [...]. (Operele principelu DimitrieCantemir, t. VIII). Bucuresc 1901) basierte auf dem 1877 wiederaufgefundenen OriginalmanuskriptCantemirs,zogaberauchdielateinischeVersionvon1717unddie handschriftlichenKopienheran(S.f.).LetzereAusgabebliebmirleider unzugnglich. 346Nikolaos Trunte derungderStadtWardein(sogarderName),dieHerrschaftLadislaus auchberBhmenundDeutsche,dieorthodoxeVergangenheitder Ungarn und ihre Bekehrung durch Erzbischof Sava. Anders gesagt fehlen allediejenigenElemente,dieaneinenslavischenKompilatordenken lieen,so da die Cantemir bekannte Version auch lter sein knnte als diedenrussischenChronikenzugrundeliegende.Zugleichenthltsie Elemente,dieindenerhaltenenmoldauischenChroniken nicht erwhnt werden, aber zur Batu-Legende gehren, nmlich das Motiv der Sule, das derTrnenspurenimMarmor75undDetailsderSchlacht.BevorLadislaus dieSulebesteigt,bitteterwieinderCronicamoldo-rusdenKaiser um Hilfe76.Dazu kommt, was hier weniger von Bedeutung ist, da Cantemir teil-weise neue Erklrungen fr das Verhalten der Protagonisten liefert, wenn er etwa die Verteidigung Batus durch die Schwester des Knigs Ladislaus damiterklrt,dasiedenChanunterdessengeheiratethabe(s.o.);auch ttet Ladislaus seine Schwester keineswegs ohne Zgern: erst nach meh-rerenVersuchen,BatuunterSchonungseinerSchwesterdasHauptab-zuschlagen, ttet er beide mit einem Streich77.

75Lbvbnh1tRfzntvbh,hjzbrekHjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh,361:qh+kfrh+vbktkeKfck+e,rfhbktfe ajcn d+hc#zl, fn#nf c+ a1t ajcn lt a1thbzw ib lt w, r#n cn#kgek fxtkf lt vfhvjh+ lbz d#hd g+z+ z ntvtk1t c+k a1t gjnhbr+kbn. (bersetzung: und die Trnen Laslus, die er vergossen habe, seien so heiund scharf gewesen, da jeneMarmorsulevon derSpitzebis zumFun-dament durchlchert worden sei.) 76 Lbvbnh1t Rfzntvbh, hjzbrek Hjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh, 360f.: Kfck+e rhfk ezuehtcr d+p#zl r+ re xt c+ cn z gjnhbdf fn+nf tzezt lt N+nfha, ze df gent, re gewbzta, rfh1a ght k#zuf l#zcek cfe n#vgkfn, c+ c+ a1t zrbc znhfx xtnfnt, ib nhbvbw#zl cjka ght kf njwa rhf1a ib ljvz1a rhtobztoa, ib vfare llbzc kf zg+hfnek H#vekea, c+c+ a1t heufn c+a l fnjhs, c+ gjfn+ cnf z gjnhbdf f ztgh1ynbz ib dh+vfi lt jot f njn zvek rhtobztcr xt gewbz ib vfa zbvbr+ fnjhs fe genen lt kf l#zi1a kef, lt rfht kerhe Kflbckfe, lt njn fnjhk jvtztcr g+h+cbn, ib lt fkt cfkt gentha ckf ib ztgenbzxjc d+p#zlec+, c+ c+ a1t cebn znhez cn#kg lt vfhveh+. (bersetzung: Als der ungarische Knig Laslu sah, daernichtimstandeseinwrde,derUnzahlderTatarenentgegenzutretenmitden wenigen,diesichbeiihmbefanden,habeersichinjenerStadteingeschlossenund, indem er Boten an alle Knige und christlichen Herren schickte, insbesondere aber zum KaiservonRom,gebeten,daerihmHilfegebe,damiterdemGegnerundgemein-samen Feind des ganzen christlichen Volkes entgegentreten knne; er habe aber wenige oder eher keine Hilfe von ihnen erhalten, woraufhinLadislaus, von aller menschlichen Hilfe verlassenund sich aneigenen Krften schwachund unfhig erkennend, auf eine Marmorsule gestiegen sei.) 77 Lbvbnh1t Rfzntvbh, hjzbrek Hjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh, 362: ibfzu#zleklbzljc,zfeajcn gen#zl, c+kkjdfcr+ltcjhecf, gtznherfhc+a1t)bc:cjhj, gkr+warfgekznh4gfhnt, gtznherfc+ gjxkjdbgtg+u#zek.xtcjhfvfavekng+u#zekeafen#zl, ltr#nah+wbztc+e,jhar#zlc+znbzl Kfck+erenjgjhekc+nftrfgekkea?fn1t,qh+yc+c+a1tajcngktr#zlznhfxgfhnt,ibc+ka1t ajcncrenbzl;[...]Kfck+e vfa ght ehv+ rezjcr#zl, ghtrev cjh+cf z njn rbgek cbkot c+ fgtht gt ?eceh-vfz, ib vfa vekn athot d1ywf kea, ltr#n f ah+wbztc+e, znhfv#zlja rf zb ot ztgh1ynbzb njn jlfn+ njgjhek c+b a1t zlhtgnfn, ib fi lt nfht c+b a1t kjdbn, r#n re 4 kjdfk+ gt fv#zlja lt jlfn+ c+a a1tltcgb rfnlbzrfgg+z+zjk#zrekitk1a.(bersetzung:undalserihnvonhintener-reichte,habeerihnwegenseinerSchwesternichttreffenknnen,undhabezuihr gesagt:Schwester,haltedeinenKopfzurSeite,damitichdenHeidentreffenkann! Wie Knig Ladislaus Chan Batu erschlug347 Evstratie und Simion Dascalul zur Herkunft der RumnenCantemirs Werk ist eine polemische Schrift (Gaster 1991, I, ),in der er sich mit den moldauischen Chroniken auseinandersetzt, besonders mit den Interpolationen des Simion Dasclul in der Chronik des Ureche78. Er strtsichoffenbarwenigerandereigentlichenBatu-Legende(wenner auch ber die Schilderung der hohen Sule spottet)79 als vielmehr an der BehauptungSimionDascluls,derrmischeKaiserhabeLadislausals HilfstruppenStraenruber(fenjhn+k+htcr)geschickt,derenNachfahren die Rumnen seien.DenUrsprungfrsolcheineBehauptungmagmaninderRolleder Rumnen im Heere der Tataren vor der Grndung der moldauischen Mark sehen oder in der zeitgenssischen Meinung der Ungarn ber den Rebel-lenBogdanundseinenAnhang.DieungarischeQuelle,aufdiesichSi-mion beruft, ist freilich nicht bekannt. Die Aussagen bei ihm stimmen fast wrtlich mit denen bei Evstratie berein, so da er sie von ihm entliehen haben knnte. Das lst freilich nicht das Rtsel der unbekannten ungari-schen Chronik. Evstratie Logoftul Crhitktnjgiciwekxtkezuehtcre,r+jfhtr+zlght fxtcntkjrehbfeajcnk+rebzlN+nfhb,ibvek-w+zlectfxtcnbN+nfhbcfenbzcltfenhtrenib gtcntvezwbkfFhltfk.Ibvgizu+zlghtEzuehb Simion Dasclul Scrieltopiseulcelungurescucoare-cndupreacstelocuriaufostulcuind ttarii.Maiplodindu-sinmulindu-s ilindu-s,s-autinsudeautrecuti Aber die Schwester habe dem Heiden mehr geholfen als ihrem Bruder, jedesmal, wenn Laslu mit der Streitaxt ausholte, um dem Batie den Kopf abzuschlagen, habe sie sich zu derSeitegeneigtundhabeihnbeschtzt;[...]alsLasluschlielicherkannthabe,da seineSchwestersichbemhte,denMuslimzuverteidigenundmehrseinLeben behtetealsdasihresBruders,habeergegenbeidewiegegenFeindeaufeinmaldie Streitaxt gerichtet und so heftig sie getroffen, da er mit einem Schlag auf einmal beide gespalten habe vom Kopf bis zum Sattelknauf.) 78 Zu Simion vgl. Toma, 43, Anm. 110: Simion Dascalul este unul dintre interpolatorii croniciiluiGr.Ureche,crezndc-arcunoatefaptecelipseaunLetopiseula rii Moldovei. Se pare c Simion era un fel de secretar pe moia boierului Gavril Costache din inutulFlciului.Scarlat(1978,215)beschreibtdieArbeitsweiseGrigoreUrechesso, daernegativeAussagenzudenRumnenwohlgekannt,abernichtwiedergegeben habe. Simion Dasclul meinte dann, Ausgelassenes nachtragen zu mssen. Vgl. S. 13, wo Simion Dasclul selber spricht Ce aceast poveste a lui Laslu crai ce spune c au gonit precetittarinua-oscosUrchievornicul,dinltopisulcelleesc,cieuSimeon Dascalul o amu izvodit din ltopisul cel unguresc, care poveste o am socotit pre smne ce arat, c poate adevrat. (bersetzung: Was dieseErzhlung vonKnig Laslu, die berichtet, da er diese Tataren verjagt habe, anbetrifft, so hat sie nicht der Innenmi-nisterUrechederpolnischenChronikentnommen,sondernich,MeisterSimeon,habe sie aus der ungarischen Chronik bersetzt, welche Erzhlung, wie ich anhand von Spu-ren, die sie aufweist, meine, wahr sein kann.). 79Lbvbnh1tRfzntvbh,hjzbrekHjvfzj-Vjklj-Dkfbkjh,361:nhezcn#kgltvfhveh+fn#nflt zfkn, r#nltfbcfeajcnd+)#zld#hdek. {rfen+ltntvbh+, cn#kgekltvfhveh+eku+htcrr#ntcnt ltzfkn}.bersetzung:aufeinesohoheMarmorsule,damankaumihreSpitzese-hen konnte. [schau mal und wundere dich, wie hoch die bulgarische Marmorsule ist]. 348Nikolaos Trunte ltz jxiztkt kjh, zfe vfb genen f ceathbht xt cizueh Kfck+erhfkezuehtcre,r+heq)irr+feajcnd+h-jdzbr,cfecrekfnltcfeleckfvg+hfnekH+-vekeb, ltib fe xthien jfcnt znhfenjh vgj-nhbdfdh+vfibkjhctb.Ltxtvg+hfnekH+vekeb fkn fenjh ze qe a+u+lebn, xt qe lfn htcgezcib fe)bc:tec+znehfn,r+zlfvcn+nenkfvg+-h+wit,jvlteltwekvtec+zegiftgtznhefxttf, vekwb jfvtzb htb cfe a+ren z wtfhf vtf, ib r+-nt ntvzbwt, njfnt c+zn gkizt lt l+ziib. Ib ze vfi fv xtkt afxtxt wii djie lf wit, c+ afxi i)+zl+ re l+ziii. Tfh+ne z wtfhf vtf c+zeivfi flexi, r+ wii l+hetcr wit. Ltxt Kfck+e rhf lfr+ fe kefn fxtk fenjh n+k+htcr ltkf vg+hfnek H+vekeb, fe c+kbn kf wtfhf ezuehtf-cr+,[...].(TdcnhfntKjuja+nek,Gtznheblthtz1f Vjkljdtzbkjh, S. 234f.) prestemunte,laArdeal.impingndu peunguridinocinilesale,n-aumaipu-tutsuferi,cesingurLaslucraiulungu-rescu,cari-iziclosof,s-ausculatdes-au dus la mpratul Rmului, de -au cer-ut oaste ntru ajutoriu mpotriva vrjma-ilorsi.CempratulRmuluialtaju-toriu nu i-au fgduit, ce i-au dat rspun-su ntr-acesta chip, de i-au zis: Eu sntu jurat,cndamsttutlamprie,om de sabiia mea i de judeul mieu nu moa-r.Pentruaciaoameniris-aufcutn arameaictetemnieam,toatesntu pline de dnii i nu mai am ce le face, ci i-ivoidaie,sfaciizbndcudniii eus-micurescuaradednii.Iarn arameasnu-imaiaduci,ci-iudru-iescu ie.DciiLaslucraiu, daca au luatacel aju-toriutlhrescudelampratulRmului, au silit la ara Ungureasc, [...] (Ureche, Letopiseul, S. 12f.).80 NichtsdestowenigeristeingemeinsamerGrundbestandderLegendebei Evstratie und Simion