aspekte der externen informationsbeschaffung im rahmen des wissensmanagements in kleinen und...

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1 Einleitung Durch die Internet-Technologie wurden die MɆglichkeiten zur Beschaffung von In- formationen aus externen Quellen stark er- weitert. Einerseits entstanden durch den Einsatz der Internet-Technologie neue Zu- gangswege zu bestehenden Informations- quellen und andererseits wurden neue in- haltliche Angebote selbst geschaffen. In dieser Arbeit wird deskriptiv dar- gestellt, wie im Rahmen des Wissensmana- gements kleine und mittlere Beratungs- unternehmen Informationen aus externen Quellen beschaffen. Dazu werden vorab die Grundvoraussetzungen thematisiert, wie Informationen ausgewȨhlt und an die bestehende Wissensbasis gekoppelt wer- den. Die dargestellten Forschungsergeb- nisse stehen in der Tradition des wirt- schaftswissenschaftlichen Zugangs zu Wissensmanagement. Eine Darstellung der unterschiedlichen AnsȨtze findet sich bspw. in [Roeh00, 79 ff.]. Im nȨchsten Schritt werden auf Ebene der Gesamtorganisation die grundsȨtzli- chen MɆglichkeiten dargestellt, Informa- tionen aus externen Quellen zu beschaffen. Mit den empirischen Daten wird die Be- deutung der einzelnen Informationsquel- len fɒr kleine und mittlere Beratungsunter- nehmen gezeigt. Danach werden die Rah- menbedingungen thematisiert, die das In- formationsbeschaffungsverhalten wesent- lich beeinflussen. Im Anschluss werden auf individueller Ebene die derzeit ver- wendeten Informationsquellen in Bezug auf verschiedene, fɒr Mitarbeiter relevante, Themengebiete aufgezeigt. Es wird der Frage nachgegangen, wie die Informationsbeschaffung aus externen Quellen in kleinen und mittleren Bera- tungsunternehmen gestaltet wird. Daran gliedern sich zwei Subfragen: aus welchen externen Quellen beziehen kleine und mittlere Beratungsunter- nehmen auf der Ebene der Gesamt- organisation derzeit ihre Informatio- nen und welche Themen werden aus welchen Quellen auf individueller Ebene nach- gefragt? Auf diesen beiden Subfragen basierend, quasi als Ist-Analyse des Informations- beschaffungsverhaltens, wird ein Gestal- tungsentwurf fɒr ein ganzheitliches Wis- sensmanagementsystem vorgelegt. In Abgrenzung zu konventionellen An- sȨtzen zur Konzeption und Implementie- rung von Wissensmanagementsystemen basieren die Ƞberlegungen auf einer empi- rischen quantitativen Analyse des aktuel- len Informationsbeschaffungsverhaltens von kleinen und mittleren Beratungsunter- nehmen. In den wenigsten FȨllen wird bei der Einfɒhrung von Wissensmanagement- systemen der tatsȨchliche Umgang mit Wissen, im Sinne einer Ist-Analyse, erho- ben. Die Konzeption und Implementie- rung von Wissensmanagementsystemen erfolgt daher meist ohne explizit und de- tailliert zu wissen, wie mit Informationen und Wissen im Unternehmen umgegangen wird. Zudem liegen kaum empirische Da- ten ɒber den Umgang mit Informationen bzw. Wissen in Unternehmen vor. Dieser Ansatz greift dagegen auf quantitative em- pirische Daten ɒber das Informations- beschaffungsverhalten zurɒck, deren Aus- sagen auf andere Bereiche ɒbertragen und daher fɒr konzeptionelle Ƞberlegungen ɒber Gestaltungselemente fɒr Wissens- managementsysteme genutzt werden kɆn- nen. Durch das Forschungsdesign wird der Informationsfluss auf der Ebene der Ge- samtorganisation und auf der Mitarbeiter- ebene deutlich beobachtbar. Dieser Ansatz unterscheidet sich bspw. von [HaNo99] oder [Will98,114 ff.], da die Schlussfolge- rungen auf Basis einer sehr detaillierten quantitativen Analyse des Informations- beschaffungsverhaltens erfolgt und nicht auf Basis von Einzelfallstudien. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich die wesentlichen Grundzɒge zur Erstellung von Informationsangeboten und zur Kon- zeption von Wissensmanagementsystemen ableiten. 2 Forschungsmethodik Es wird ein Ausschnitt einer Befragung prȨsentiert, die im Rahmen eines drittmit- telfinanzierten Forschungsprojekts zum MMag. Wolfgang H. Gɒttel, wissen- schaftlicher Assistent und selbststȨn- diger Managementberater, Mag. (FH) Angelika Dietrich, wissenschaftliche Assistentin, Fachhochschule Wiener Neustadt, Fachbereich Management-, Organisations- und Personalberatung, Johannes Gutenberg-Strasse 3, A-2700 Wr. Neustadt. E-Mail: {wolfgang.guettel | angelika.dietrich} @fhwn.ac.at Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen Wolfgang H. Gɒttel, Angelika Dietrich WI – Schwerpunktaufsatz WIRTSCHAFTSINFORMATIK 43 (2001) 5, S. 477–485 477

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Page 1: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

1 Einleitung

Durch die Internet-Technologie wurdendieM�glichkeiten zur Beschaffung von In-formationen aus externenQuellen stark er-weitert. Einerseits entstanden durch denEinsatz der Internet-Technologie neue Zu-gangswege zu bestehenden Informations-quellen und andererseits wurden neue in-haltliche Angebote selbst geschaffen.

In dieser Arbeit wird deskriptiv dar-gestellt, wie im Rahmen des Wissensmana-gements kleine und mittlere Beratungs-unternehmen Informationen aus externenQuellen beschaffen. Dazu werden vorabdie Grundvoraussetzungen thematisiert,wie Informationen ausgew�hlt und an diebestehende Wissensbasis gekoppelt wer-den. Die dargestellten Forschungsergeb-nisse stehen in der Tradition des wirt-schaftswissenschaftlichen Zugangs zuWissensmanagement. Eine Darstellung derunterschiedlichen Ans�tze findet sichbspw. in [Roeh00, 79 ff.].

Im n�chsten Schritt werden auf Ebeneder Gesamtorganisation die grunds�tzli-chen M�glichkeiten dargestellt, Informa-tionen aus externenQuellen zu beschaffen.Mit den empirischen Daten wird die Be-deutung der einzelnen Informationsquel-len f�r kleine undmittlere Beratungsunter-nehmen gezeigt. Danach werden die Rah-menbedingungen thematisiert, die das In-formationsbeschaffungsverhalten wesent-lich beeinflussen. Im Anschluss werdenauf individueller Ebene die derzeit ver-wendeten Informationsquellen in Bezugauf verschiedene, f�rMitarbeiter relevante,Themengebiete aufgezeigt.

Es wird der Frage nachgegangen, wiedie Informationsbeschaffung aus externenQuellen in kleinen und mittleren Bera-tungsunternehmen gestaltet wird. Darangliedern sich zwei Subfragen:

– aus welchen externen Quellen beziehenkleine und mittlere Beratungsunter-nehmen auf der Ebene der Gesamt-organisation derzeit ihre Informatio-nen und

– welche Themen werden aus welchenQuellen auf individueller Ebene nach-gefragt?

Auf diesen beiden Subfragen basierend,quasi als Ist-Analyse des Informations-beschaffungsverhaltens, wird ein Gestal-tungsentwurf f�r ein ganzheitliches Wis-sensmanagementsystem vorgelegt.

In Abgrenzung zu konventionellen An-s�tzen zur Konzeption und Implementie-rung von Wissensmanagementsystemenbasieren die �berlegungen auf einer empi-rischen quantitativen Analyse des aktuel-len Informationsbeschaffungsverhaltensvon kleinen und mittleren Beratungsunter-nehmen. In den wenigsten F�llen wird beider Einf�hrung von Wissensmanagement-systemen der tats�chliche Umgang mitWissen, im Sinne einer Ist-Analyse, erho-ben. Die Konzeption und Implementie-rung von Wissensmanagementsystemenerfolgt daher meist ohne explizit und de-tailliert zu wissen, wie mit Informationenund Wissen im Unternehmen umgegangenwird. Zudem liegen kaum empirische Da-ten �ber den Umgang mit Informationenbzw. Wissen in Unternehmen vor. DieserAnsatz greift dagegen auf quantitative em-pirische Daten �ber das Informations-beschaffungsverhalten zur�ck, deren Aus-sagen auf andere Bereiche �bertragen unddaher f�r konzeptionelle �berlegungen�ber Gestaltungselemente f�r Wissens-managementsysteme genutzt werden k�n-nen. Durch das Forschungsdesign wird derInformationsfluss auf der Ebene der Ge-samtorganisation und auf der Mitarbeiter-ebene deutlich beobachtbar. Dieser Ansatzunterscheidet sich bspw. von [HaNo99]

oder [Will98,114 ff.], da die Schlussfolge-rungen auf Basis einer sehr detailliertenquantitativen Analyse des Informations-beschaffungsverhaltens erfolgt und nichtauf Basis von Einzelfallstudien. Aus dengewonnenen Erkenntnissen lassen sich diewesentlichen Grundz�ge zur Erstellungvon Informationsangeboten und zur Kon-zeption vonWissensmanagementsystemenableiten.

2 Forschungsmethodik

Es wird ein Ausschnitt einer Befragungpr�sentiert, die im Rahmen eines drittmit-telfinanzierten Forschungsprojekts zum

MMag.WolfgangH. G�ttel, wissen-schaftlicher Assistent und selbstst�n-diger Managementberater, Mag. (FH)Angelika Dietrich, wissenschaftlicheAssistentin, FachhochschuleWienerNeustadt, FachbereichManagement-,Organisations- und Personalberatung,Johannes Gutenberg-Strasse 3,A-2700Wr. Neustadt. E-Mail:{wolfgang.guettel | angelika.dietrich}@fhwn.ac.at

Aspek te der externenInformat ionsbeschaffung

im Rahmen desWissensmanagement sin kleinen und mi t tlerenBeratungsunternehmen

Wolfgang H. G�ttel, Angelika Dietrich

WI – Schwerpunktaufsatz

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 43 (2001) 5, S. 477–485 477

Page 2: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

Thema Informationsmanagement undE-Business durchgef�hrt wurde. Im erstenSchritt wurden aus einer Datenbank des�sterreichischen Kreditschutzverbands(KSV) Unternehmen der Branche Unter-nehmensberatung gem�ß dem NACE-Code (Nomenclature g�n�ral des activit�s�conomique dans les Communaut�s Euro-p�ens) selektiert. Zur Definition von Bera-tung allgemein siehe [Tits97, 29]. Danachwurden in dieser Branche alle Unterneh-men ausgew�hlt, die den Kriterien eineskleinen und mittleren Unternehmens(KMU) gen�gten und in den Bundesl�n-dern Wien und Nieder�sterreich ihrenHauptsitz hatten (N = 51). Aus dieserGrundgesamtheit wurde eine 25%-ige Zu-fallsstichprobe gezogen. Im Januar 2001wurden 12 Personen in Form von �berwie-gend standardisierten Interviews pers�n-lich befragt. Die Daten wurden quantitativausgewertet und um zus�tzliche qualitati-ve Informationen erg�nzt. Als Ansprech-personen dienten in 33% der F�lle der Ge-sch�ftsf�hrer / Inhaber / Prokurist, in 25%ein Abteilungsleiter und in den restlichen42% einMitarbeiter (Berater).

Insgesamt umfasste die gesamte Studie53 wissensintensive KMUs aus verschiede-nen Branchen. Im Folgenden werden dieempirischen Ergebnisse der Befragung von12 Beratungsunternehmen dargestellt. Inder Tendenz gelten die pr�sentierten Er-gebnisse f�r wissensintensive KMUs ins-gesamt. Die wesentliche Divergenz zeigtesich in der Bedeutung der Informations-beschaffung aus externen Quellen. Dieseist bei jenen Unternehmen deutlich h�her,deren Wissensintensit�t sich in der Leis-tung („Produktintelligenz“) niederschl�gt,also z. B. bei Beratungsunternehmen. ImGegensatz dazumessen jene Unternehmender externen Informationsbeschaffung ins-gesamt eine geringere Bedeutung zu, beidenen sich die Wissensintensivit�t in derWertsch�pfungskette widerspiegelt, z. B.bei Softwareentwicklungsunternehmen.Zur Unterscheidung vonWissensintensit�tin der Wertsch�pfungskette und in derLeistung siehe [Nort99, 26 f.].

Da die Unternehmen aus einer Daten-bank selektiertet wurden, bedienten sichdie Autoren quantitativer Merkmale zurAbgrenzung der KMUs. Zur Definitionvon KMUs nach quantitativen und quali-tativen Kriterien siehe [Mugl93]. Als einKMU gilt ein Unternehmen, dessen An-zahl an Besch�ftigten zwischen 5 und 200Mitarbeitern liegt und dessen aktueller

Jahresumsatz EUR 363.364,– (ATS 5Mio.)�bersteigt. Die Autoren beschr�nkten sichauf KMUs, da Großunternehmen in derRegel �ber eigene Kommunikationsabtei-lungen verf�gen, die den Informationsflussvon und nach außen st�rker kanalisieren(bspw. [PrRa97, 129]). Regionale Nieder-lassungen internationaler Beratungsunter-nehmen wurden nicht ber�cksichtigt, dadort die Informationsbeschaffung in derRegel �ber zentrale Kommunikations-abteilungen imHeadquarter erfolgt.

Bei kleinen und mittleren Beratungs-unternehmen hat der ProduktionsfaktorWissen mehr Bedeutung als andere Pro-duktionsfaktoren und stellt oftmals daseinzig relevante Betriebsverm�gen dar[Hofm01, 63]. Zur Abgrenzung von wis-sensintensiven Unternehmen siehe [Star92,715, ReKr96, 10 ff., SyWe96, 192 f.]. Damitdiese Unternehmen ihre Wettbewerbs-f�higkeit aufrecht erhalten k�nnen, mussdie Wissensbasis besonders aktuell seinbzw. an aktuelle Ereignisse angepasst wer-den [Dist00, 539 f.].

3 Wissenserwerb undInformationsbeschaffung

Obwohl hier nur der Ausschnitt der Infor-mationsbeschaffung thematisiert wird, istes f�r ein ganzheitliches Verst�ndnis not-wendig, kurz auf die Grundlagen des Wis-senserwerbs einzugehen, da die Informati-onsbeschaffung ihren Ausgangspunkt inder vorhandenen Wissensbasis findet.Durch neue Informationen wird die Wis-sensbasis im Zuge individueller bzw. kol-lektiver Lernprozesse ver�ndert.

3.1 Wissenserwerb

Das Neue am Informationszeitalter ist,dass Entscheidungen nicht mehr unter un-vollst�ndigen Daten und Informationengetroffen werden, sondern unter einemZuviel an Daten [G�ld98, 154]. Daten sindallerdings nur der Rohstoff, der f�r sichwenig bedeutet, wenig kostet und wenigwert ist. Damit Daten wahrgenommenwerden k�nnen, m�ssen sie in irgendeinerForm codiert werden. F�r die Codierungstehen folgende M�glichkeiten zur Ver-f�gung: Zahlen, Sprache / Text und Bilder[Will98, 7].

Wenn einzelne Individuen und sozialeSysteme Daten wahrnehmen und verwer-ten, also als relevant klassifizieren, werdenaus Daten durch diesen Akt der SelektionInformationen. Informationen sind somitimmer empf�ngerorientiert [G�ld98, 155].Die Zuschreibung der Relevanz ist dabeizwingend systemspezifisch und system-abh�ngig. Daher kann Information immernur systemrelativ sein [Will98, 8].

Wenn diese Information „sinnvoll“ andie vorhandene Wissensbasis gekoppeltwerden kann, ist �ber diesen Koppelungs-prozess bzw. Lernprozess neues Wissenentstanden [Will98, 11]. Ob eine Informa-tion dabei vom Individuum oder vom so-zialen System als „sinnvoll“ erachtet wird,h�ngt einzig von der vorhandenen Wis-sensbasis mit den entsprechenden Rele-vanzkriterien ab. Zu einem Zuwachs anWissen kommt es somit erst dann, wenndie Information an vorhandenes Wissenangekn�pft werden kann. „Wissen stelltdas Endprodukt des Lernprozesses dar, indemDaten als Informationen wahrgenom-men und als neues Wissen gelernt werden“[G�ld98, 155]. Das Ausmaß des vorhandenWissens hat direkten Einfluss auf die F�-higkeit, Daten respektive InformationenzuWissen weiter zu verarbeiten.

Die F�higkeit, aus der externenUmweltWissen zu identifizieren, zu bewerten undzu generieren, h�ngt also weitgehend vonder vorhandenen Wissensbasis und der da-von abh�ngigen Aufnahmef�higkeit (Ab-sorptive Capacity) ab [CoLe90, 128]. “Atthe most elementar level, this priorknowledge includes basic skills or even ashared language but may also includeknowledge of the most recent scientific ortechnological developments in a givenfield” [CoLe90, 128].

3.2 Informationsbeschaffung

Unternehmen gewinnen einen erheblichenTeil an Wissen aus Quellen, die außerhalbdes Unternehmens liegen [PrRa97, 52].“In den Beziehungen zu Kunden, zu Kon-kurrenten sowie zu Partnern in Koope-rationen besteht ein erhebliches und sehroft unausgesch�pftes Potenzial des Wis-senserwerbs. Durch Rekrutierung von Ex-perten oder die Akquisition von besondersinnovativen Unternehmen k�nnen Firmensich Know-how einkaufen, das sie aus ei-gener Kraft nicht entwickeln k�nnten”[PrRa97, 52]. Der Beschaffungsprozess

Wolfgang H. G�ttel, Angelika Dietrich

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Page 3: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

dieser Wissenspotenziale selbst wird in derWissensmanagement-Literatur nur kur-sorisch thematisiert. Im Vordergrund stehtdie Transformation der Wissenspotenzialein individuelles bzw. kollektives Wissen.In weiterer Folge wird der Schwerpunktauf die Informationsbeschaffung aus exter-nenQuellen gelegt.

„Unendliche Verwirrungen entstehenalleine dadurch, dass geradezu habituellvon Wissenstransfer, Wissensaustausch,Dokumentation von Wissen, gespeicher-tem Wissen und Wissensgenerierung dieRede ist, wenn nicht Wissen, sondern Da-ten gemeint sind“ [Will98, 7]. Da in derWissensmanagement-Literatur eine klareBegriffsabgrenzung zwischen Informati-ons- und Wissensbeschaffung fehlt, wer-den die Termini Informationsbeschaffungund Wissensbeschaffung in dieser Arbeitsynonym verwendet. Explizit wird daraufhingewiesen, dass Wissen im Gegensatz zuInformation nicht „einfach beschafft“ wer-den kann, sondern dass diese beschafftenPotenziale erst �ber einen individuellenbzw. kollektiven Lernprozess nutzbar ge-macht werdenm�ssen.

4 M�glichkeiten derexternen Informations-beschaffung auf der Ebeneder Gesamtorganisation

Die Pr�sentation der empirischen Datenwird in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil(Kap. 4) werden die Formen der Informa-tionsbeschaffung auf der Ebene der Ge-samtorganisation dargestellt. Im zweitenTeil (Kap. 6) wird das Informations-beschaffungsverhalten auf der Ebene deseinzelnen Mitarbeiters erl�utert. Beispiels-weise kann die Einstellung neuer Mitarbei-ter (Wissenstr�ger) oder Kooperationenmit anderen Unternehmen vom einzelnenMitarbeiter zur Deckung des eigenen In-formationsbedarfs nicht ad hoc initiiertund durchgef�hrt werden. Diese Entschei-dungen werden kraft Kompetenz von dendefinierten Entscheidungstr�gern im Na-men der Gesamtorganisation getroffen.Dagegen ist es jedem Mitarbeiter in einemkleinen und mittleren Beratungsunterneh-men m�glich, im Internet zu recherchie-ren, Fachliteratur zu lesen oder mit Kun-den zu sprechen. Nach einer kurzen Dar-

stellung der Rahmenbedingungen der In-formationsbeschaffung (Kap. 6) wird imzweiten Teil deshalb auf individueller Ebe-ne die Form der bisherigen Informations-nachfrage beleuchtet.

„Durch Wissensexplosion und gleich-zeitigeWissensfragmentierung sind Unter-nehmen oft nicht in der Lage, s�mtlichesf�r den Erfolg notweniges Know-how auseigener Kraft zu entwickeln“ [PrRa97,147 f.]. Um neues Wissen f�r ein Unter-nehmen zu gewinnen, kann neben derNutzung des vorhandenen Wissens undder gemeinsamen Entwicklung von neuemWissen, auch externes Wissen beschafftwerden. Dies ist insbesondere dann not-wendig, wenn bestimmte Wissenspoten-ziale f�r die Organisation nicht verf�gbarsind bzw. intern nicht effizient aufgebautwerden k�nnen.

Im Folgenden werden die wesentlichs-ten M�glichkeiten auf der Ebene der Ge-samtorganisation dargestellt, um f�r einUnternehmen Informationen aus externenQuellen zu beschaffen. Siehe dazu im We-sentlichen [Sch�96, 219 ff.; PrRa97, 127 ff.und S. 145 ff.; G�ld98, 261 ff.].

Informationsbeschaffung durch die�bernahme / Akquisition von Unterneh-men: Die �bernahme von anderen Unter-nehmen ist quantitativ und qualitativ dieumfangreichste Form des Erwerbs vonWissenspotenzialen. Durch eine Akquisi-

tion besteht die M�glichkeit, an die Wis-sensbest�nde des �bernommenen Unter-nehmens zu gelangen. Es kann zwischeneiner Investition in Wissenspotenziale undder �bernahme eines Unternehmenszwecks kurzfristiger Schließung einerWis-sensl�cke differenziert werden [PrRa97,160]. Die Wissenspotenziale m�ssen imanschließenden Post-Merger-Integrations-prozess erschlossen werden. Dabei drohtdie Gefahr, dass einerseits der Wissens-transfer nicht gelingt und andererseits be-deutende Wissenstr�ger das Unternehmenverlassen. Jedenfalls entscheidet die Ge-staltung des gesamten �bernahmeprozes-ses dar�ber, ob die angestrebten Ziele auchtats�chlich erreicht werden (dazu bspw.[HaJe92]).

Informationsbeschaffung durch den Er-werb von Patenten und Lizenzen:Mit demZukauf von Patenten und Lizenzen wer-den „immateriell-rechtliche Wissenstr�-ger“, zumeist mit erheblichem finanziel-lem Aufwand, beschafft [G�ld98, 264 f.].Der Erwerb von Patenten und Lizenzeneignet sich zur Schließung von Technolo-gie-, Kapazit�ts-, Zeit- und Kapitaldefizi-ten [PrRa97, 168]. Die Nutzung des da-durch gewonnenen Wissens kann unmit-telbar erfolgen.

Informationsbeschaffung durch Koope-rationen mit anderen Unternehmen: Wis-sen kann �ber Kooperationen mit anderen

Kernpunkte f�r dasManagement

, Das strategischeManagement vonWissenspotenzialen muss die zuk�nf-tigen Anforderungen an die Expertise des Unternehmens erfassen. Der Auf-bau von Expertise ist nur l�ngerfristig m�glich und muss strategisch geplantwerden.

, Die strategische Erweiterung der Wissensbasis wird durch IT-Infrastruktur unddurch die Schaffung von sozialen Interaktionsm�glichkeiten unterst�tzt. Dieserfordert eine Integration von technisch-materiellen und sozialen Elementenin das Wissensmanagement.

, Bevor mit einer Optimierung desWissensmanagementsystems begonnenwird, muss eine Ist-Analyse des derzeitigen Umgangs mit Wissen im Unter-nehmen durchgef�hrt werden. Darauf aufbauend hat die Soll-Konzeptiondie vorhandenen St�rken zu unterst�tzen und m�gliche Defizite auszu-gleichen.

Stichworte: Informationsbeschaffung, Informationsmanagement, Wissens-management, Beratungsunternehmen,Wissensmanagementsystem

Externe Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements

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Page 4: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

Unternehmen erworben werden. DieseZusammenarbeit kann in Form von losenNetzwerken [PrRa97, 132 ff.] bis hin zu ei-ner auf Dauer ausgelegten Zusammen-arbeit, bspw. in Form von strategischenAllianzen, f�hren [PrRa97, 161 f.]. Sobaldein Unternehmen eine Kooperation ein-geht, entstehen Potenziale zur Wissens-gewinnung.

Informationsbeschaffung durch Koope-rationen mit Forschungsinstitutionen: Einebesondere Form der Zusammenarbeitstellt die Kooperation mit Forschungs-institutionen (beispielsweise mit außeruni-versit�ren Forschungsinstituten, Univer-sit�ten und Fachhochschulen) dar. Hierwird von den Unternehmen die “Produk-tion von Wissen” ausgelagert bzw. es wer-den “Wissenskonserven” eingekauft.Durch die N�he zu externen Wissenspro-duzenten (Think Tanks oder Think Facto-ries) wird l�ngerfristig eine Verbesserungder organisationalenWissensbasis erwartet[PrRa97, 130]. Die Kooperationen mitdemZiel der Informationsgewinnung k�n-nen gemeinsame Projekte, Auftragsfor-schung oder Kontakte auf informeller Ba-sis umfassen.

Informationsbeschaffung durch den Er-werb von Expertise (Einstellung neuerMitarbeiter, Weiterbildungsmaßnahmenund Fachtrainings): Bei dieser Form derInformationsbeschaffung wird Experten-wissen entweder l�ngerfristig durch dieAufnahme neuer Mitarbeiter oder kurz-fristig �ber Weiterbildungsmaßnahmenund Fachtrainings dem Unternehmen zu-

g�nglich gemacht. Mit der Einstellungneuer Mitarbeiter werden jedoch f�r dieOrganisation nur Wissenspotenziale er-schlossen, die nicht unmittelbar zur De-ckung einer Wissensl�cke verwendet wer-den k�nnen [Sch�96, 220]. Die Aufnahmeneuer Mitarbeiter zum expliziten Wissens-erwerb kann als langfristige Maßnahmeangesehen werden, die mit dem Ziel betrie-ben wird, Potenziale im Unternehmen zuetablieren. Dabei verhindern Wissens- undLernbarrieren ([G�ld98, 261; Sch�96,107 ff.]), dass die Wissenspotenziale auchtats�chlich in vollem Umfang realisiertwerden. Da die Aufnahmef�higkeit (Ab-sorptive Capacity) einer Organisation vonder Aufnahmef�higkeit ihrer Mitarbeiterabh�ngt [CoLe90, 131], verbreitert sich dieAufnahmef�higkeit der Organisation mitder Heterogenit�t der Mitarbeiter. Dem-nach kann die Einstellung von Mitarbei-tern mit unterschiedlichen Erfahrungshin-tergr�nden die Probleml�sungsf�higkeitder Organisation insgesamt erh�hen[PrRa97, 155 f.]. Da die Zust�ndigkeitenf�r die Informationsbeschaffung aus exter-nen Quellen �berwiegend bei jedem ein-zelnen Mitarbeiter liegt (vgl. Kap. 6), be-stehen vielf�ltige Anschlussm�glichkeitenvon Informationen an die Wissensbasis derOrganisation insgesamt.

Informationsbeschaffung durch denVergleich mit anderen Unternehmen /Benchmarking: �ber den gezielten Ver-gleich mit anderen Unternehmen, bei-spielsweise durch systematisches Bench-marking (bspw. [Pies94]), k�nnen Infor-

mationen gewonnen werden. Durch dieses„Lernen von externen Partnern“ [G�ld98,262] werden Best Practices identifiziertundmit eigenen Projekten verglichen.

Informationsbeschaffung durch den Er-werb von materiellen Informationstr�gern(B�cher, Zeitungen / Zeitschriften, Manu-als, Videos, CD-ROMs, Datenbanken undSoftware):Der Erwerb von materiellen In-formationstr�gern stellt eine verh�ltnis-m�ßig einfache Form der Informations-beschaffung dar. Durch den Ankauf dieser„Wissenskonserven“ werden f�r die Orga-nisation Informationen beschafft, derenPotenziale ebenfalls erst durch eine sinn-volle Integration in die bestehende Wis-sensbasis erschlossen werden k�nnen. Dader Zugriff auf materielle Informationstr�-ger offline oder online erfolgen kann, wirddie Unterscheidung des Zugangs nicht aufder Ebene der Gesamtorganisation son-dern erst auf individueller Ebene getroffen.Daher wird hier auf eine eigene Ausschil-derung des Internets als Informationsquel-le verzichtet.

Informationsbeschaffung durch Markt-screening (bspw. durch Beobachtung viaInternet und �ber pers�nliche Gespr�che):Neben der Beschaffung von materiellenInformationstr�gern l�sst sich das Internetf�r die Beobachtung der aktuellen Ent-wicklungen im Wettbewerbsumfeld nut-zen. Unter Internet ist hier das technischesMedium zu verstehen, das den Zugang zuInhalten erm�glicht. Zudem k�nnen auchohne Kooperationen aus dem Kreis derStakeholder durch Beobachtung und �berpers�nliche Gespr�che Informationen ge-wonnen werden.

Tabelle 1 zeigt im �berblick die Bedeu-tung der einzelnen M�glichkeiten der ex-ternen Informationsbeschaffung f�r kleineund mittlere Beratungsunternehmen aufder Ebene der Gesamtorganisation. DieReihung derM�glichkeiten erfolgt danach,wie sehr es im Bereich der Gesamtorgani-sation bzw. im Bereich des einzelnen Mit-arbeiters liegt, auf die Informationsquellezuzugreifen. W�hrend beispielsweise �berAkquisitionen und den Zukauf von Paten-ten nur auf der Ebene der Gesamtorganisa-tion entschieden werden kann, ist einMarktscreening auch dem einzelnen Mit-arbeiter m�glich.

Die empirischen Daten zeigen, dassdemExpertenwissen von kleinen undmitt-leren Beratungsunternehmen der h�chsteStellenwert bei der Beschaffung von Infor-mationen aus externen Quellen zuge-

Tabelle 1 Bedeutung der verschiedenen M�glichkeiten der externen Informationsbeschaf-fung f�r kleine und mittlere Beratungsunternehmen

M�glichkeiten der externen Informationsbeschaffung Mittelwert

�bernahme / Akquisi t ion von Unternehmen 4,5

Erwerb von Patenten und Lizenzen 4,6

Kooperationen mit Unternehmen 2,6

Kooperationen mit Forschungsinst i tut ionen 3,1

Erwerb von Expert ise (Einstellung neuer Mitarbeiter,Weiterbildungund Fachtrainings)

1,8

Vergleich mit andern Unternehmen / Benchmarking 2,9

Beschaffung von materiellen Informationstr�gern (offline / online) 2,2

Marktscreening (bspw. durch Beobachtung via Internet und �ber pers�nlicheGespr�che)

2,0

DieWerte beziehen sich auf denMittelwert einer 5-teiligen Skala (1= sehr wichtig; 5 = unwichtig); (n = 12)

Wolfgang H. G�ttel, Angelika Dietrich

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Page 5: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

schrieben wird. Dieses Wissen fließt durchdie Aufnahme neuer Mitarbeiter oderdurch Weiterbildung und Trainings in dasUnternehmen ein. Dies hebt nochmals dievon [SyWe96, 193] herausgestrichene Be-deutung von Experten f�r wissensintensiveUnternehmen hervor. Einerseits erm�g-licht die Aufnahme von neuen Mitarbei-tern den Unternehmen, die organisationaleWissensbasis zu vergr�ßern. Auf der ande-ren Seite kann ein Abgang eines Expertengerade f�r ein kleines und mittleres Bera-tungsunternehmen existenzbedrohendeAusmaße annehmen, sofern das individu-elleWissen nicht derOrganisation zug�ng-lich gemacht wurde. Die Daten unterstrei-chen die Bedeutung eines zielgerichtetenWissensmanagements in diesen Organisa-tionen. Wenn es gelingt, das personalisierteExpertenwissen in die organisationaleWis-sensbasis zu integrieren, verringert sich et-was die Abh�ngigkeit des Unternehmensvon einzelnen Experten. Der Erwerb vonExpertise ist eine Investition in die Wis-sensbasis des Unternehmens bzw. der Mit-arbeiter und kann durch einen l�ngerfristi-gen Prozess der Organisation insgesamtzug�nglich gemacht werden.

Die zweitwichtigste Form zur Beschaf-fung von Informationen aus externenQuellen ist das Marktscreening, d. h. dieInformationsgewinnung aus Beobachtun-gen via Internet oder aus pers�nlichen Ge-spr�chen. Diese Form der Beschaffung vonInformationen aus externen Quellen ist re-lativ einfach, f�r jeden Mitarbeiter durch-f�hrbar und kosteng�nstig.

Der Zukauf von materiellen Informa-tionen, also Informationen aus B�chern,Zeitschriften / Zeitungen, Manuals, Vi-deos, CD-ROMs, Datenbanken und Soft-ware �ber Online- und Offline-Kan�lenimmt die drittgr�ßte Relevanz ein. Durchden Ankauf von materiellen Informatio-nen wird der Eindruck vermittelt, dass essich dabei vor allem um direkt verwert-bares Wissen handelt. „In der Praxis ist al-lerdings h�ufig der Ankauf von nicht inte-grationsf�higen Ressourcen zu beobach-ten. Die Pr�fung der importierten Produk-te im Vorfeld ist daher von besonderer Be-deutung“ [PrRa97, 168].

Die Zusammenarbeit mit anderen Un-ternehmen sowie Kooperationen mit For-schungsinstitutionen nehmen bei der Be-schaffung von externen Informationen nureine durchschnittliche Bedeutung ein.

Der Vergleich mit anderen Unterneh-men, bspw. durch Benchmarking, wird

von den befragten kleinen und mittlerenBeratungsunternehmen als weniger bedeu-tend eingesch�tzt. Gleichermaßen stellt dieAkquisition von innovativen Unterneh-men keine gangbare Alternative dar, umInformationen aus externen Quellen zubeschaffen. Am unattraktivsten wirdschließlich von kleinen und mittleren Be-ratungsunternehmen die Beschaffung vonInformationen �ber den Erwerb von Pa-tenten und Lizenzen eingesch�tzt.

„Wir m�ssen daher beim Wissens-erwerb generell zwischen einer Investitionin die Zukunft (Potenzial) und einer Inves-tition in die Gegenwart (direkt verwert-baresWissen) unterscheiden. Ein integrier-tes Wissensmanagement muss den Aufbauvon Potenzialen und den effizienten Er-werb direkt verwertbaren Wissens mit ge-eigneten Instrumenten unterst�tzen“[PrRa97, 150]. Um den kurzfristigen In-formationsbedarf zu decken, k�nnenbspw. B�cher oder Manuals gekauft wer-den. Dabei handelt es sich in bezug auf dasWissenspotenzial um eine Investition indie Gegenwart. Mit der Einstellung neuerMitarbeiter wird dagegen in die Zukunftinvestiert, indem dadurch der Zugriff aufpersonengebundenes Wissen m�glichwird. Der tats�chliche Transfer von diesemindividuellen Know-how muss in eineml�ngerfristigen Prozess gestaltet werden.Der Einstellungsprozess von neuen Mit-arbeitern f�hrt durch verschiedene Barrie-ren (bspw. [G�ld98, 261]) nicht unmittel-bar zumTransfer desWissens und kann so-mit als zum Teil langfristige Beschaffungs-strategie angesehen werden. Dagegen istder Zukauf von materiellen Informationenin Form von druckbasierten Medien, Soft-ware etc. eher auf kurzfristigen Wissens-zuwachs ausgerichtet.

5 Rahmenbedingungen beider Beschaffung von Informa-tionen aus externen Quellen

Die empirischen Daten zeigen, dass dieMehrzahl der Mitarbeiter in den kleinenund mittleren Beratungsunternehmenselbst f�r die Informationsbeschaffung zu-st�ndig ist. Durch die Nutzung des PCsverf�gen die Mitarbeiter �ber einen ein-fachen Zugang zu externen Informations-quellen. F�r die Informationsbeschaffungist in kleinen und mittleren Beratungs-

unternehmen zu 96% jeder einzelne Mit-arbeiter verantwortlich. Eine eigene Pres-seabteilung (4%) spielt dagegen eine unter-geordnete Rolle. In allen 12 untersuchtenUnternehmen hat jeder Mitarbeiter einenPC. Des Weiteren haben in allen Unter-nehmen alle Mitarbeiter Zugang zum In-ternet. Durch diese hohe PC-Durchdrin-gung sowie den uneingeschr�nkten Zu-gang zum Internet ist es m�glich, dass dieMitarbeiter direkt f�r die Informations-beschaffung aus externen Quellen verant-wortlich sind. Diese IT-Infrastruktur stehtzwar im Office zur Verf�gung, bei der Ar-beit mit dem Kunden vor Ort kann jedochnicht immer im vollen Umfang auf dieseAusstattung zur�ckgegriffen werden. Au-ßerdem merkt [Will98, 118 f.] an, dass vieleBerater „ausgepr�gte Computer>muffel<“sind undwenig Zeit f�r die Nutzung dieserTechnologien aufbringen.

6 Quellen und Themender externen Informations-beschaffung auf individuellerEbene

In diesem Kapitel werden M�glichkeitenzur Beschaffung von Informationen ausexternen Quellen thematisiert, die demeinzelnen Mitarbeiter in einem kleinenund mittleren Beratungsunternehmen zurVerf�gung stehen. Zur Darstellung der Er-gebnisse wurden drei Themenbereicheausgew�hlt, die jeweils R�ckschl�sse aufdie dort vorzufindende Art der Informati-on zulassen. Dabei wird in unternehmens-spezifische, branchenspezifische und all-gemeine (wirtschaftliche) Informations-arten unterschieden. Es wird bewusst eineEinschr�nkung auf drei idealtypische The-menfelder vorgenommen und, im Sinnedieser aggregierten Darstellung, auf eineNennung unterschiedlichster Themen ver-zichtet. Eine breite Themenklassifikationaus der Sicht der Informationswirtschaftfindet sich bspw. bei [Stoc00]. Alle The-men lassen sich aus Sicht des einzelnenMitarbeiters auf der Achse Spezifit�t (indi-viduelle G�ltigkeit) und Allgemeing�ltig-keit positionieren und schwerpunktm�ßigin die Kategorien unternehmensspezifisch,branchenspezifisch und allgemein (wirt-schaftsspezifisch) verorten.

Tabelle 2 gibt einen �berblick �ber dieBedeutung der Informationsquellen in den

Externe Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements

481

Page 6: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

einzelnen Themengebieten bei der exter-nen Informationsbeschaffung f�r die be-fragten Mitarbeiter von kleinen und mitt-leren Beratungsunternehmen.

Bild 1 zeigt, dass die Mitarbeiter in klei-nen und mittleren Beratungsunternehmenihre Informationen im Wesentlichen auszwei externen Quellen sch�pfen: aus dem

pers�nlichen Gespr�ch mit Kunden undaus der Fachliteratur.

Das Internet hat sich als Quelle zur Be-schaffung von externen Informationenetabliert. In diesem Zusammenhang sinddie Inhalte des Internets und nicht dietechnischen Strukturen gemeint, die denZugang zu diesen Inhalten erm�glichen.Vor allem zur Beschaffung von branchen-spezifischen Informationen wird dem In-ternet Bedeutung zugeschrieben. Aller-dings wird bei der Beschaffung von bran-chenspezifischen und allgemeinen Infor-mationen noch immer druckbasierten Me-dien (Fachzeitschriften und -b�chern,Zeitschriften und Presse) eine h�here Rele-vanz als dem Internet beigemessen.

Durch die Fokussierung auf eine be-stimmte Branche bzw. ein bestimmtes„Fach“, entsprechen die in der Fachlitera-tur angebotenen Informationen sprachlichund inhaltlich tendenziell dem bei denMitarbeitern in den jeweiligen Branchenvorhandenen branchenbezogenen Basis-wissen. “Thus, prior related knowledgeconfers an ability to recognize the value ofnew information” [CoLe90, 128]. In die-sem Sinne erh�ht das branchenspezifischeBasiswissen der Mitarbeiter die Wahr-scheinlichkeit, dass einer Information auseiner Fachzeitschrift bzw. einem Fachbuchentsprechender Wert zugemessen wird.Die aus den empirischen Daten ersicht-liche Relevanz von Fachliteratur zur Infor-mationsbeschaffung aus externen Quellenst�tzt diese These.

Die Beschaffung von spezifischen In-formationen �ber die eigenen Kunden er-folgt in pers�nlichen Gespr�chen. Die Be-deutung des pers�nlichen Gespr�chs wird�ber das Kernthemengebiet (Informatio-nen �ber Kunden) hinausgehend noch inden beiden anderen Themengebieten sehrhoch eingesch�tzt. Pers�nliche Gespr�cheerlauben eine Informationsgewinnungdurch interaktionales Handeln, wodurchdie Information an die vorhandene Wis-sensbasis sukzessive angepasst werdenkann. Im Gegensatz dazu verf�gen dieFachliteratur und das Internet nur �bersehr eingeschr�nkte M�glichkeiten der in-dividuellen Anpassung der Inhalte (Per-sonalisierung).

Den beiden traditionellen Informati-onsquellen, pers�nliche Gespr�che undFachliteratur, wird dabei in allen drei ideal-typischen Themenfeldern eine h�here Re-levanz zugemessen als dem Internet. Daf�rfinden sich drei Erkl�rungsans�tze: Kon-

Tabelle 2 Relevanz von Themen und Bezugsquellen bei der externen Informationsnachfragevon kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

Informationen �ber

InformationsquelleKunden Markt,Wettbewerber

und Produkteallgemeine Trendsin der Wirtschaft

spezifischeInformationsart

branchenspezifischeInformationsart

allgemeineInformationsart

Internet (Inhalte) 2,5 2,1 2,5

Tagespresse 2,6 2,1 1,8

Wochen- / Monats-zei tschr iften

2,4 2,5 2,3

Firmendatenbanken 3,3 3,4 3,7

Fachzei tschr iftenund Fachb�cher

2,7 1,9 1,7

Seminare 3,9 3,5 3,3

Pers�nliche Gespr�chemit Kunden

1,0 1,7 1,8

Pers�nliche Gespr�chemit Dri t ten

2,2 2,2 2,2

DieWerte beziehen sich auf denMittelwert einer 5-teiligen Skala (1= sehr wichtig; 5 = unwichtig); (n = 12)

1

1,5

2

2,5

3

3,5

4

4,5

5

Inte

rnet

(Inhalte)

Tagesp

ress

e

Woch

en-

/

Monats

zeitsc

hrift

en

Firm

endate

nbanke

n

Fach

zeitsc

hrift

en

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büch

er

Sem

inare

Pers

önlic

he

Gesp

räch

em

it

Kunden

Pers

önlic

he

Gesp

räch

em

it

Dritt

en

Bezugsquellen

Bedeutung der

Bezugsquelle

spezifische Informationsart

branchenspezifische Informationsart

allgemeine Informationsartgering

hoch

Bild 1 Relevanz von Themen und Bezugsquellen bei der externen Informationsbeschaffungvon kleinen und mittleren Beratungsunternehmen (Quelle: eigene Grafik)

Wolfgang H. G�ttel, Angelika Dietrich

482

Page 7: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

textrelevanz, Validit�t des Mediums sowieInteraktionalit�t. W�hrend beim pers�nli-chen Gespr�ch vielf�ltige Kontextinfor-mationen mitgeliefert werden und dieFachliteratur im branchenspezifischenKontext eingebettet ist, wird im Internetdie Information meist kontextlos geliefert.Daher f�llt es den Nutzern schwer, die aufelektronischem Wege gewonnenen Infor-mationen in einen sinnvollen Kontext zustellen [Weic01, 444 ff.]. Daneben leidetdas Internet als Wissensmedium an einge-schr�nkter Glaubw�rdigkeit und eignetsich nur dann als Informationsquelle,wenn die M�glichkeit einer Validierungbesteht [Roeh00, 177 f.]. Dies k�nnte mitein Grund sein, warum das Internet derFachliteratur in bezug auf das Kriteriumder Relevanz der Informationsquelle selbstim Themengebiet „Allgemeine Trends inder Wirtschaft“ unterlegen ist. Hinsicht-lich der Interaktionalit�t ist das pers�nli-che Gespr�ch dem Internet �berlegen, daes tendenziell schnellere, vielf�ltigere unddirektere Interaktionen zul�sst.

7 Aspekte der externenInformationsbeschaffungim Rahmen desWissens-managements

Die Daten zeigen, dass die Informations-beschaffung imRahmen desWissensmana-gements in kleinen und mittleren Bera-tungsunternehmen auf der Ebene der Ge-samtorganisation im Wesentlichen auf dreiInformationsquellen basiert. Dies sind derErwerb von Expertenwissen (neue Mit-arbeiter, Weiterbildung, Trainings), Markt-screening sowie �ber den Zukauf (online /offline) von materiellen Informationstr�-gern (druckbasierte Medien, Softwareetc.). Bei der Aufnahme von neuen Mit-arbeitern werden Potenziale erworben, de-ren Wissen erst �ber einen l�ngerfristigenProzess der Organisation zug�nglich ge-macht werden kann. Durch den Zukaufvon materiellen Informationstr�gern wer-den dagegen kurzfristige Informations-bedarfe gedeckt. Jene externen Informati-onsquellen, deren Erschließung mit hohenfinanziellen Aufw�nden und mit einemlangfristigen Wissensgenerierungsprozessverbunden ist, sind f�r kleine und mittlereBeratungsunternehmen nicht von Rele-vanz.

Die Mitarbeiter, die �berwiegend selbstf�r die Informationsbeschaffung aus exter-nen Quellen verantwortlich sind, nutzenvor allem zwei Informationsquellen: per-s�nliche Gespr�che mit Kunden und Fach-literatur. Das pers�nliche Gespr�ch mitKunden ist als Quelle insbesondere f�rspezifische Informationen �ber Kundenund f�r branchenbezogene Informationenrelevant. F�r allgemeine Trends in derWirtschaft und f�r Informationen �ber dieeigene Branche greifen die Mitarbeiter aufFachliteratur zur�ck. Das Internet (Inhal-te) hat sich als dritte wesentliche Informa-tionsquelle etabliert. Die Daten zeigen,dass es vor allem bei der Beschaffung vonbranchenspezifischen Informationen Ver-wendung findet.

Aus diesen Daten lassen sich grund-legende Schlussfolgerungen �ber das In-formationsbeschaffungsverhalten aus ex-ternen und internen Quellen auf individu-eller Ebene ziehen. Die Erkenntnisse ge-ben aber gleichermaßen Aufschluss �berdie Anforderungen an das Wissensmana-gement insgesamt. Jedenfalls gilt es, aufder Ebene der Gesamtorganisation und aufder Ebene des einzelnen Mitarbeiters diesoziale und die technisch-materielle Kom-ponente in Abh�ngigkeit der relevantenInhalte zu ber�cksichtigen (Bild 2).

Die externe Informationsbeschaffungbasiert auf zwei S�ulen. Bei der individuel-len Informationsbeschaffung ist das per-s�nliche Gespr�ch f�r die Gewinnung von

spezifischen und branchenspezifischen In-formationen elementar. Die technisch-ma-terielle S�ule wird durch die Bedeutungvon Fachliteratur und Internet-Quellen re-pr�sentiert.

Auf der Ebene der Gesamtorganisationbasiert die Informationsbeschaffung aufdem Erwerb von Expertenwissen und aufdem Zukauf von technisch-materiellenWissenspotenzialen.W�hrend der Transferder technisch-materiellen Wissenspoten-ziale im Prinzip kurzfristig m�glich ist,kann der Wissenstransfer von Expertisenur in einem l�ngerfristigen sozialen Pro-zess erfolgen.

Bei der Einf�hrung bzw. Erweiterungeines organisationalen Wissensmanage-mentsystems muss daher darauf geachtetwerden, wie bisher Informationen (externund intern) beschafft wurden, damit dieGanzheitlichkeit, die gem�ß der Daten aufden genannten zwei S�ulen beruht, ge-wahrt bleibt.

Auf die Gesamtorganisation bezogengilt es, die operative Ebene bei der Infor-mationsbeschaffung, die durch die einzel-nen Mitarbeiter und durch kurzfristig zu-g�ngliche Informationsquellen abgedecktist, um eine strategische Komponente zuerg�nzen. Der langfristige Wissensaufbausoll dabei die Wissensbasis der Mitarbeiterund der Organisation insgesamt erweiternund die Aufnahmef�higkeit (AbsorptiveCapacity) vergr�ßern. Die strategischeEbene des Wissensmanagements muss sich

Inhalte

Wissensmanagement

technisch-materiell sozial

Ebene

Gesamtorganisation

Ebene

Mitarbeiter

Beschaffung

von Expertenwissen

Beschaffung

von materiellen

Wissensträgern

Fachzeitschriften

Internet

Persönliche

Gespräche

Bild 2 Grundlagen der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanage-ments (Quelle: eigene Graphik)

Externe Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements

483

Page 8: Aspekte der externen Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements in kleinen und mittleren Beratungsunternehmen

zudem auch in der Personalpolitik (Rekru-tierung sowie Aus- und Weiterbildung),als ein entscheidender Bereich des Wis-sensmanagements in kleinen und mittlerenBeratungsunternehmen, wiederfinden.Weiters kommt dem Wissensmanagementdie Aufgabe zu, das personalisierte Exper-tenwissen auf einer organisationalen Ebe-ne zug�nglich zu machen und zu spei-chern, um einen Wissensverlust durch denAbgang von Experten zu lindern.

F�r die Informationsbeschaffung k�n-nen somit vier Perspektiven (Bild 3) unter-schieden werden, die allerdings eng zu-sammenh�ngen. Auf der operativen Ebenewird Information durch die einzelnenMit-arbeiter aus kurzfristig zug�nglichen In-formationsquellen beschafft. Die Informa-tionsbeschaffung ist dabei um eine strate-gische Komponente zu erg�nzen. Auf die-ser strategischen Ebene muss die organisa-tionale Wissensbasis vor allem durch ziel-gerichtete Personalpolitik (Rekrutierungsowie Aus- und Weiterbildung) weiterent-wickelt werde. Damit wird der großen Be-deutung des individuellen Wissens f�r dieOrganisation Rechnung getragen. Diesesindividuelle Wissen kann der Organisationnur in einem l�ngerfristigen Prozess zu-g�nglich gemacht werden. Dabei ist zu be-r�cksichtigen, dass die Informationen ei-nerseits �ber technisch-materielle und an-dererseits �ber soziale Informationskan�lebeschafft bzw. ausgetauscht werden. DesWeiteren ist dokumentierbares und kaumdokumentierbares Wissen [G�ld98, 274 f.]zu unterschieden, das jeweils unterschied-lich transferiert wird. Um der Vielschich-tigkeit der Informationsbeschaffung zuentsprechen, muss die zielgerichtete Orga-nisation des Wissens (Wissensmanage-ment) ganzheitlich konzeptioniert, umge-setzt und controllt werden.

8 Conclusio

Basierend auf einer quantitativen empiri-schen Ist-Analyse des Informations-beschaffungsverhaltens von kleinen undmittleren Beratungsunternehmen wurdendie wesentlichsten Elemente f�r ein Wis-sensmanagementsystem herausgearbeitet.Dieses Wissensmanagementsystem inte-griert und adaptiert die bisher angewand-ten Formen der Informationsbeschaffungaus externen Quellen. Ein Wissensmana-gementsystem muss demzufolge eine tech-nisch-materielle mit einer sozialen Kom-ponente vereinen, um die Organisationund deren Mitarbeiter mit den notwendi-gen Informationen aus externen Quellenzu versorgen. Der systematische Ausbauder vorhandenen Wissensbasen braucht alsErg�nzung der operativen Ebene, d.i. diekurzfristige Beschaffung von Informatio-nen, eine strategische Ausrichtung. DieAnforderung an eine strategische Konzep-tion des Wissensmanagementsystems um-fasst die Abdeckung der vier Perspektivender Informationsbeschaffung. Zu Beginnsteht die Frage, welche F�higkeiten die Or-ganisation langfristig ben�tigt, um denstrategischen Zielen gerecht zu werden.Davon abgeleitet m�ssen die vorhandenenWissenspotenziale auf organisationalerund individueller Ebene identifiziert wer-den. Aus der Gegen�berstellung des zu-k�nftigen Bedarfs mit dem vorhandenenWissenpotenzial ergibt sich die zu schlie-ßende Wissensl�cke. Bei kleinen und mitt-leren Beratungsunternehmen wird dieserermittelte Bedarf, gem�ß den Erkenntnis-sen aus den empirischen Daten, auf derEbene der Gesamtorganisation haupts�ch-lich durch den Erwerb von Expertise, alsoder Aufnahme neuer Mitarbeiter bzw.

Weiterbildung und Fachtrainings, abge-deckt. Auf der Ebene der einzelnen Mit-arbeiter dominieren pers�nliche Gespr�-che und Fachliteratur als wesentlichste In-formationsquellen. Bei der Konzeptionvon Wissensmanagementsystemen sinddaher diese beiden Informationskan�legleichwertig zu ber�cksichtigen. Die Un-terst�tzung durch IT-basierende Wissens-managementsysteme hat daher auf dieseAnforderungen bei der Informations-beschaffung R�cksicht zu nehmen und ho-he Qualit�t und Validit�t der Inhalte mitausreichenden Personalisierungsm�glich-keiten sicherzustellen. W�hrend doku-mentierbare Informationen in Datenban-ken abgelegt und �ber diesen Weg der Or-ganisation zug�nglich gemacht werdenk�nnen, m�ssen bei nicht-dokumentier-baren Informationen passende sozialeAustauschmodi institutionalisiert werden.

Weitere empirische Forschung w�re imBereich von quantitativen Analysen derWissensmanagementprozesse (Beschaf-fung / Generierung, Speicherung, Transferund Anwendung) insgesamt notwendig.Im Bereich der Beratung k�nnten mit einerbreiteren Stichprobe auch die Auswirkun-gen der unterschiedlichen Beratungsans�t-ze bzw. Organisationsformen auf das ex-terne Informationsbeschaffungsverhaltenim Rahmen das Wissensmanagement un-tersucht werden.

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strategisch operativ

Gesamtorganisation Mitarbeiter

Zeitliche Perspektive

Organisatorische Perspektive

sozial technisch-materiellTransfer-Perspektive

kaum dokumentierbar dokumentierbarSpeicher-Perspektive

Bild 3 Perspektiven der Informationsbeschaffung im Rahmen des Wissensmanagements(Quelle: eigene Grafik)

Wolfgang H. G�ttel, Angelika Dietrich

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