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Ausgabe 2/2009 a l l erg i kus ALLERGIE, HAUT & ASTHMA – Worauf Sie im Beruf achten müssen – Begleiterkrankungen richtig therapieren Ihr Exemplar zum Mitnehmen Jetzt online: Das Portal für chronisch kranke Menschen www.curado.de – Roland Kaiser macht Betroffenen Mut

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Ausgabe 2/2009

allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA

– Worauf Sie im Berufachten müssen

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Therapieoptionen bei Psoriasis S. 8

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inhaltAusgabe 2/2009

allergikus

Aus Medizin & ForschungBegleiterkrankungen bei atopischer Dermatitis richtig behandeln 4Schwere Asthmatiker sollten Glutamat in Lebensmitteln meiden 6Duftstoff in Körperpflegemitteln verursacht Allergien 7Psoriasis-Therapie im Überblick 8Bleichmittel im Badewasser kann Neurodermitis-Beschwerden lindern 10Verreisen mit einer chronischen Atemwegserkrankung – Was ist dabei zu beachten? 12COPD: Ventil gegen Luftnot bei Lungenemphysem 13

Neues aus der SelbsthilfeMit der Sonne auf Reisen: Worauf Sie bei Sonnenallergien achten müssen 14Der Umgang mit einer COPD: Der Arzt stellt die Weichen 17Die Mitgliedschaft im Deutschen Neurodermitis Bund 19Roland Kaiser veröffentlicht Buch über COPD 20Weitere wichtige Adressen 16

AktuellesNeurodermitis-Therapie im Überblick 21Wie Allergien behandelt werden können 22Allergische Hautkrankheiten und Ekzeme: Viele Beschäftigte müssen ihren Beruf wechseln 23Fundierte Gesundheitsratgeber im Internet 23Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma aktualisiert 24Nagel-Psoriasis: So hilft der Podologe 25Internetportal www.curado.de:Infos zu allergischen Hauterkrankungen u. v. m. 25

Kinder & Co.Erdnuss-Allergie bei Kindern ernst nehmen 26Neurodermitis: Früher Fischverzehr reduziert Ekzemrisiko 27Psoriasis als Entzündungskrankheit mit Systemcharakter 28Wie kindliches Asthma behandelt werden kann 29

Tipps & TermineBei jedem sechsten Allergiker leidet die Lebensqualität 30Tabletten bei Milchzucker-Unverträglichkeit meist kein Problem 30Buchtipp: Laktose-Intoleranz. Wenn Milchzucker krank macht 30Asthma und COPD: Wie man als Angehöriger effizient helfen kann 3112. Deutscher Lungentag 2009 31Glutenfreies Rezept: Griechische Pizza mit Feta und Spinat 32Bestellformular: allergikus kostenfrei für Arztpraxis/Klinik/SHG 33

allergikus mitgestalten/Impressum/Wissenschaftlicher Beirat 34Glossar 35

Worauf „Sonnenallergiker“ achten müssen S. 14

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So hilft der Podologe bei Nagel-Psoriasis S. 25

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4 allergikus

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Ein Aspekt, der Patienten mit am häufigsten belastet,

ist ein extremer Juckreiz: Neurodermitis verläuft

in Schüben, d. h., nach einem unterschiedlich lan-

gen erscheinungsfreien Zeitraum kommt es zum erneuten

Ausbruch der Erkrankung. In den akuten Phasen bilden

sich juckende, entzündete Hautrötungen, die später nässen

können und verschorfen. Oft reagieren die Betroffenen mit

heftigem Kratzen. Dies irritiert die empfindliche Haut noch

mehr, was dann wiederum den Juckreiz verstärkt. Je nach

Schweregrad der Erkrankungen sind hier unterschied-

liche Behandlungsformen und Therapeutika angezeigt.

Medikamentöse TherapieBei leichtem Ekzem empfehlen Dermatologen ergänzend

zur Basispflege der trockenen Haut (z. B. mit hypoallerge-

nen Reinigungs- und Pflegeprodukten) Juckreiz lindernde

und keimtötende Wirkstoffe, die auf die betroffenen Haut-

regionen aufgetragen werden können (lokale Therapie).

Hierbei können Substanzen wie z. B. Zink oder Polidoca-

nol zum Einsatz kommen. Stellt sich keine Besserung ein,

kann ggf. auf Glukokortikosteroide (Kortison) oder Calci-

neurininhibitoren zurückgegriffen werden.

Anders bei ausgeprägten Ekzemen: Hier reicht eine loka-

le Wirkstoffanwendung meist nicht aus, sodass eine syste-

mische Therapie mit Wirkstoffen, die das Immunsystem

beeinflussen (z. B. in Tablettenform oder als Injektion), an-

gezeigt ist. Auch die sog. Phototherapie, bei der ultravio-

lettes Licht Vorgänge in der Haut beeinflusst, stellt eine

weitere Behandlungsoption dar.

Neurodermitiker-Haut ist besonders infektionsanfällig.

Häufig kommt es infolge einer Neurodermitis-Erkrankung

zu Infektionskrankheiten der Haut, da diese bei den Pa-

tienten bereits vorgeschädigt ist und so Krankheitserreger

eindringen und sich vermehren können. Neurodermitiker

sind u. a. besonders für Herpesviren, Grindflechte (Impe-

tigo contagiosa) und Dellwarzen anfällig.

HerpesinfektionHerpesviren stellen für Neurodermitiker insofern eine

Infektionsgefahr dar, als sie nach Penetration der geschä-

digten Haut zur Entstehung eines Herpesekzems führen

können. Hierbei bilden sich teils in Gruppen angeordnete

Bläschen, die ineinander übergehen und rasch platzen.

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BEGLEITERKRANKUNGEN beiatopischer Dermatitis

richtig behandelnWie Juckreiz und Infektionen Neurodermitiker beeinträchtigen

Die atopische Dermatitis (auch atopisches Ekzem,

Neurodermitis) resultiert aus einer Überreaktion

des Immunsystems und entsteht aus einem

Zusammenspiel verschiedener Faktoren (u. a.

genetische Disposition, Umwelteinflüsse und

psychische Faktoren), das bei den Betroffenen

zu roten, entzündlichen, schuppenden sowie

gelegentlich nässenden Ekzemen auf der Haut

führt. Diese werden nicht nur aus kosmetischen

Gründen als unangenehm empfunden: Neuro-

dermitiker sind infolge ihrer Erkrankung oftmals

mit einer Vielzahl von störenden Nebenerschei-

nungen und Begleiterkrankungen konfrontiert.

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2/2009 5

Besteht der Verdacht, dass eine Herpesinfektion vorliegt,

sollten antivirale Salben (z. B. mit dem Wirkstoff Aciclovir)

lokal eingesetzt werden. Ist die Herpesinfektion gravie-

rend oder ist der Patient immungeschwächt, sollte ggf.

eine systemische Behandlung in Erwägung gezogen wer-

den. Als zusätzliche unterstützende Maßnahme kann auch

das Auftragen von Paraffinöl sinnvoll sein, da es u. a. das

Aufplatzen der Bläschen, das Bluten sowie die Selbstan-

steckung durch Fingerkontakt vermeiden hilft.

Hilfe bei DellwarzenVirus-bedingte Dellwarzen (Mollusca contagiosa) können

bei Neurodermitikern am ganzen Körper auftreten. Hier-

bei bilden sich harmlose Wucherungen bzw. Knoten in der

Größe von 3–5 mm, die eine glatte, eingedellte Oberfläche

ausweisen. Dellwarzen können i. d. R. mit einer speziellen

Pinzette verhältnismäßig schmerzlos ausgedrückt werden.

Ist jedoch ein großes Hautareal betroffen, können die War-

zen auch nach dem Auftragen bestimmter Salben und

Cremes abgeschabt werden. Hierbei ist jedoch eine örtli-

che Betäubung angeraten. Liegen übermäßig viele Dell-

warzen vor, sollten Vitamin-C-haltige Cremes großflächig

angewandt werden.

Häufig lässt sich im Rahmen einer Neurodermitis-Er-

krankung auch die Bildung von infektiösen Grindflechte

beobachten. Sie wird durch Bakterien (Staphylococcus

aureus) verursacht, die sich bei vielen Menschen auf der

Haut finden lassen. Anders als bei gesunden Menschen

ist es bei Neurodermitikern den Krankheitserregern mög-

lich, in die vorgeschädigte Haut einzudringen und sich

dort zu vermehren. In der Folge können sich auf den be-

troffenen Hautarealen (z. B. Hände, Gesicht, Mundwinkel)

eitrige bzw. mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden. Plat-

zen diese auf und entleeren ihren Inhalt, bilden sich gelbe

Krusten. Als Therapeutika stehen Betroffenen Mittel zur

Wunddesinfektion (Antiseptika) oder auch Antibiotika zur

Verfügung. Zusätzlich sollten Patienten beachten, dass sie

nicht an den wunden Stellen kratzen und die Bakterien

durch Berührung auf weiteren Hautregionen verteilen.

Eine sorgfältige Hygiene ist angeraten; so sollten z. B. nach

jedem Kontakt mit den Entzündungsherden die Hände

gereinigt werden. Handtücher und Bettwäsche sollten in

der Waschmaschine bei 90 Grad gewaschen werden; das

macht die Keime unschädlich.

Treten Infektionserkrankungen wie Grindflechte,Herpesekzem und Dellwarzen wiederkehrend auf,kann dies auch auf ein geschwächtes Immunsystemhinweisen. Ein gründliches Beratungsgespräch miteinem spezialisierten Arzt sollte deshalb jeder Be-handlung vorausgehen. � msf

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„Schwere und schlecht eingestellte Asthma-

tiker haben ein erhöhtes Risiko, dass sich

ihr Asthma nach dem Genuss glutamathal-

tiger Speisen verschlechtert“, erläutert Prof. Harald Morr,

Vorstandsvorsitzender der DLS. „Außerdem sind sie stär-

ker gefährdet als Gesunde, Krankheitsbeschwerden des

sog. Natriumglutamat-Syndrom-Komplexes zu entwickeln.

Dazu gehören Hautbrennen und -jucken, Kopfschmerzen,

Übelkeit, Herzrasen, Engegefühl in der Brust, Benom-

menheit, Abgeschlagenheit, Taubheitsgefühl und Atem-

beschwerden.“

Glutamat wird als sog. Geschmacksverstärker vielen Fer-

tignahrungsmitteln und Würzmitteln zugesetzt, um deren

Aromen zu intensivieren. „Glutamat kommt aber auch

natürlicherweise in Seegras, Seetang, Sojabohnen und

Zuckerrüben vor“, betont Morr. „Daher kann es nach dem

Verzehr solcher Produkte – z. B. in einem asiatischen Res-

taurant – bei einzelnen Personen mitunter zu Überemp-

findlichkeitsreaktionen kommen. Man spricht auch vom

sog. China-Restaurant-Syndrom, seitdem erstmals 1968 eine

Häufung der Fälle nach asiatischen Restaurantbesuchen

bekannt geworden war.“

Funktionen des Stammhirns beeinträchtigtChemisch gesehen ist Glutamat ein Natriumsalz der Glu-

taminsäure – einer natürlich vorkommenden Aminosäure,

die im Gehirn auch als Neurotransmitter wirkt. „Daher

kann Glutamat die Funktion unseres Stammhirns stören,

das neben elementaren Körperfunktionen auch den Hun-

ger regelt“, erklärt Morr. „So führt Glutamat zu einer Stei-

gerung des Appetits, kann bei empfindlichen Personen

aber auch Schweißausbrüche, Magenschmerzen, Bluthoch-

druck, Herzklopfen und Migräne verursachen. Allergikern

drohen durch Glutamat sogar epileptische Anfälle oder

Atemlähmung.“

AngabenderInhalts-stoffe genaustudierenDie Lungenärzte

der DLS empfeh-

len Asthmatikern

und Allergikern,

beim Einkauf von

verpackten Le-

bensmitteln da-

rauf zu achten,

dass diese keine

Geschmacksver-

stärker bzw. die entsprechenden E-Nummern (E 620 und

E 625) enthalten. „Einen entsprechenden Hinweis auf Ge-

schmacksverstärker finden Betroffene auch in Speisekar-

ten, da für Kantinen und Gaststättenverpflegung ebenfalls

eine Kennzeichnungspflicht für Glutamat besteht. Grund-

sätzlich argwöhnisch sollte man allerdings bei Fertignah-

rung uneindeutiger Zusammensetzung sein, da auch Zu-

taten wie z. B. Pizzasoße oder Ketchup möglicherweise

Glutamat enthalten können, ohne dass dies explizit ange-

geben ist. Misstrauisch sollte man auch stets werden, wenn

unter den aufgeführten Inhaltsstoffen der Begriff „Würze“

steht – sei es in Form von Würzsalz, Würzsoße, Würzstoff,

Würzmittel o. ä. Solche nicht weiter spezifizierten Würz-

gemische können beliebige Substanzen zur Geschmacks-

verstärkung beinhalten, die nicht extra ausgewiesen wer-

den müssen – wie z. B. Sojasoße und andere glutamat-

haltige Stoffe. Besondere Vorsicht ist außerdem vor dem

Zusatzstoff Guanylat geboten, da dieser sogar noch stärker

wirkt als Glutamat – und zwar um eine Zehnerpotenz“,

warnt Morr. �Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de

6 allergikus

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Patienten mit schwerem oder schlecht kontrolliertem Asthma sollten Lebensmittel, die

Glutamat enthalten, meiden, da diese lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen

hervorrufen können. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e. V.

(DLS) in Hannover unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte gesundheitliche

Neubewertung der Substanz Natriumglutamat, die von der amerikanischen Gesund-

heitsbehörde veranlasst wurde.

Schwere Asthmatiker sollten

Glutamat in Lebensmitteln meiden

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E in gängiger Duftstoff in Shampoos, Haarspülun-

gen und Duschgels kann Ekzeme verursachen.

Eine schwedische Studie zeigt, dass rund 2 % der dor-

tigen Bevölkerung allergisch auf Linalool reagieren.

Die Substanz ist damit nach Nickel und Kobalt das

dritthäufigste Kontaktallergen.

Reaktionen auf LinaloolJeder fünfte Schwede hat eine Kontaktallergie. Bei

den meisten reagiert der Körper ungewöhnlich heftig

auf Nickel. Mediziner der Universität Göteborg prüf-

ten nun bei mehr als 3.000 Hautpatienten die Ursache

ihres Ekzems. 5–7 % der Teilnehmer reagierten aller-

gisch auf Linalool.

Linalool in vielen Produkten enthaltenDer Duftstoff, der natürlich in ätherischen Ölen wie

etwa Lavendel oder Minze vorkommt, wird nicht nur

Körperpflegeprodukten zugesetzt, sondern auch Spül-

mitteln und Haushaltsreinigern. Enthalten ist er nach

Angaben der Universität in 60–80 % der parfümierten

Reinigungsartikel. „Linalool steckt in vielen Produkten

unserer Umgebung, und genau das ist wahrscheinlich

der Grund dafür, dass diese Kontaktallergie so verbrei-

tet ist“, sagt Johanna Brared Christensson. Allergen

wirkt die Substanz erst nach dem Kontakt mit Sauer-

stoff. �Quelle: Associated Press

Weitere Informationen zum Thema Kontaktaller-gien erhalten Sie z. B. bei der Deutschen Haut-und Allergiehilfe e. V., www.dha-allergien.de.

THEMA:TROCKENE KINDERHAUT

Klima, Umwelt, Neurodermitis...Hier erfahren Sie, wie Sie die Haut Ihres Kindes schützen können:

VON HAUT- UND KINDERÄRZTEN EMPFOHLENNUR IN APOTHEKEN

Keine Haut reagiert so emp-findlich auf Veränderungen wie die Kinderhaut. Genetische Veranlagung,seelische Anspannung oderStress und äußere Einflüsse wie Kleidung, Duft oder Farb-stoffe können unerträgliche Hautreizungen verursachen.

Bei Neurodermitis und trocke-ner Haut ist häufig die natürli-che Hautbarriere gestört und es geht Feuchtigkeit in den tie-feren Hautschichten verloren.Die Haut trocknet aus. Die Folgen sind Rötungen und quälender Juckreiz, die nicht selten zu chronischen Belas-tungen werden. Mittlerweile leiden bereits12-15% aller Kinder im Vor-schulalter an Neurodermitis.Für die tägliche Pflege der

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DUFTSTOFF

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pflegemitteln

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ALLERGIEN

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8 allergikus

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Die Ursachen der Schuppenflechte wie eine zu schnelle Hauterneuerung sind bislang

nicht heilbar. In der Behandlung der Symptome wurden jedoch gerade in den letzten

Jahren diverse Fortschritte gemacht. So sind seit einiger Zeit bestimmte Biologicals

auch für die Behandlung der Psoriasis zugelassen, so z. B. Ustekinumab. Die Ergebnisse

zweier Studien (ACCEPT und PHOENIX) haben gezeigt, dass dieser monoklonale Anti-

körper richtig dosiert zu einer deutlichen Besserung der Symptome bei Psoriasis führen

kann. Auch im Hinblick auf eine Zulassung von Biologicals bei kindlicher Psoriasis wird

geforscht.

Psoriasis-Therapie

IM ÜBERBLICK

Medikamente zur äußerlichen AnwendungIn der Medizin hat der Grundsatz „altbewährt“ leider nicht

immer Gültigkeit. So gehörte der Einsatz von Teeren frü-

her zum Standard bei der Behandlung von Schuppen-

flechte. Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch die

Vermutung aufkommen, dass Teere krebserregend sind.

Kortikoide hingegen zählen nach wie vor zu den

wichtigsten Wirkstoffen gegen Schuppenflechte. Sie

haben eine entzündungshemmende Wirkung und wer-

den z. B. in Form von Cremes aufgetragen. Sie erzielen

häufig eine gute Wirkung.

Cremes und Salben, die Harnstoff enthalten, finden

ebenfalls einen großen Anwendungskreis im Bereich

der Schuppenflechte.

Des Weiteren kommen eigens für die Behandlung der

Psoriasis hergestellte Medikamente mit dem Wirkstoff

Cignolin zum Einsatz.

Zu den sog. physikalischen Therapien, die bei Psoria-

sis helfen können, zählen u. a. Therapien mit Licht

oder Sole.

Eine etwas ungewöhnlichere Methode ist die Behand-

lung mit sog. „Knabberfischen“. Eine spezielle Saug-

barben-Art entfernt hierbei in einem Therapiebad die

überschüssigen Hautschuppen der Erkrankten.

Zusätzlich wird durch dieses „Abknabbern“ eine Sti-

mulation des Nervensystems erreicht. Auch die Psyche

kann von einer solchen Behandlung profitieren.

Medikamente zur inneren AnwendungJe nach Schweregrad der Erkrankung werden bei einer

Psoriasis verschiedene Medikamente verabreicht.

Retinoide tragen zu einer Regulierung der Hauter-

neuerung bei.

Bei schweren Krankheitsverläufen kann mit Fumar-säureestern behandelt werden, welche in entzündungs-

auslösende Prozesse eingreifen.

Auch das sog. Ciclosporin wirkt entzündungshem-

mend. Es wurde ursprünglich nur bei Patienten ein-

gesetzt, die eine Transplantation vornehmen lassen

mussten, es zeigt jedoch u. a. auch bei Psoriasis eine

gute Ansprechrate. � ui

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Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Und eines der vielseitigsten. Sie schützt unseren Körper vor dem Eindringen von schädlichen Stoffen und vor krank machendenEinflüssen aus der Umgebung. Pollenallergene sind allerdings fähig, diesen biologischenSchutzmechanismus zu durchbrechen. Pollen aus der Luft gelangen nämlich nicht nur überdie Atemwege in unseren Organismus, sondern auch über die Haut – und können so eineSensibilisierung und allergische Reaktionen fördern.

Die Haarfollikel, die über unsere gesamte Haut verteilt sind, stellen eine besondereSchwachstelle dar. Schädliche Substanzen, die in die Haarfollikel gelangen, werden bis zu zehnMal länger gespeichert als in der Hornschicht. Jetzt gibt es eine wirksame Vorbeugung. NeuesteStudien* beweisen: Eucerin® pH5 Lotionen und pH5 Cremes schützen die Haut effektiv undhautverträglich! So wird durch die Anwendung der Eucerin® pH5 Produkte die hauteigeneBarrierefunktion aktiviert und das Eindringen von Luftallergenen in Haut und Haarfollikelsignifikant reduziert. Die Allergenbelastung des Körpers insgesamt sinkt.

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und Augen. Was viele aber nicht wissen:

Die biologischen Störenfriede können unser

Immunsystem auch über die Haut belasten.

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„Wegen des starken Juckreizes kratzen Neuro-

dermitis-Patienten ihre Haut oft auf und ziehen

sich dann Infektionen zu, die zur Bildung von Pusteln,

Krusten und nässender Haut führen“, erläutert Prof.

Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Gegen die

bakterielle Besiedelung der Haut, die meist durch Staphy-

lokokken erfolgt, kann man Antibiotika einsetzen – was

aber nicht unproblematisch ist, weil sich dadurch resis-

tente Keime bilden können, die gegen herkömmliche

Antibiotika unempfindlich sind. Anstelle von Antibiotika

wurden daher auch schon verschiedene Desinfektionsmit-

tel ausprobiert, die allerdings zu Hautreizungen führten

oder kosmetisch inakzeptable Auswirkungen hatten. Eine

vielversprechende Alternative, mit der sich die Bakterien

wirksam und ohne unerwünschte Nebenwirkungen abtö-

ten lassen, haben Wissenschaftler aus Chicago aufgezeigt:

Natriumhypochlorit – das ist ein Bleichmittel, das in vielen

Haushaltsreinigern enthalten ist und auch zum Desinfi-

zieren z. B. in Schwimmbädern verwendet wird.“

Im Bad auch den Kopf untertauchenIn der genannten Untersuchung nahmen 31 Neuroder-

mitis-Patienten (in einem Alter zwischen sechs Monaten

und 17 Jahren) über einen Zeitraum von drei Monaten

hinweg zwei Mal wöchentlich ein zehnminütiges Vollbad,

dem ein halber Becher 6 %-iges Natriumhypochlorit bei-

gegeben wurde. „Bereits nach einem Monat verbesserte

sich das Hautbild der Betroffenen deutlich im Vergleich

zur Kontrollgruppe, die ohne Bleichmittel badete“, betont

Prof. Morr. „In geringen Mengen eingesetzt ist Natrium-

hypochlorit für die Haut unbedenklich und zudem

erstaunlich geruchlos, sodass bei seiner Anwendung kein

penetranter Badeanstaltsgeruch zu befürchten ist. Um

ein potenzielles Reservoir für resistente Erreger in den

Nasenflügeln zu bekämpfen, bekamen die Patienten eine

antibiotische Nasensalbe verordnet, die an fünf aufeinan-

derfolgenden Tagen pro Monat angewendet wurde. Darü-

ber hinaus möchte ich Patienten empfehlen, beim Baden

auch mit dem Kopf – bei geschlossenen Augen – kurz un-

terzutauchen, damit alle Hautregionen mit dem Bleich-

mittel in Kontakt kommen. Ansonsten bleiben betroffene

Bereiche um Kopf und Hals von einer Besserung ausge-

nommen.“

Hintergrund NeurodermitisDie Neurodermitis ist eine der häufigsten allergisch be-dingten Hautkrankheiten, unter der allein in Deutsch-land etwa vier Millionen Menschen leiden. Bis zu 10 %der Kinder und jungen Erwachsenen sind von der Er-krankung betroffen, wobei sich die Häufigkeit wie beianderen Allergien auch in den Industrienationen inden letzten zehn Jahren verdreifacht hat. �

Quelle: www.lungenaerzte-im-Netz.de

10 allergikus

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omPatienten, die unter Neurodermitis leiden,

können ihre Beschwerden durch regel-

mäßige Vollbäder lindern, denen ein wenig

Bleichmittel zugesetzt wird. Darauf machen

die Lungenärzte der Deutschen Lungen-

stiftung e. V. (DSL) in Hannover unter

Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen

Studie aufmerksam.

BLEICHMITTEL im Badewasser kannNeurodermitis-Beschwerden lindern

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:52 Uhr Seite 10

Allein in Deutschland leidenca. 4 Millionen Menschen untertrockener, empfindlicher, zuNeurodermitis neigender Haut.

ANZEIGETHEMA: NEURODERMITIS

Auch Haut kann allergisch reagieren. Das A und Obei Hautproblemen ist die konsequente, täglichePflege mit geeigneten Produkten, um die gereizte

Haut wieder zur Ruhe kommen zu lassen, damit sich dieschützende Hautbarriere wieder aufbauen kann.

Die Haut juckt, schuppt und ist gereizt. Weil ihr Fett undFeuchtigkeit fehlen, erscheint sie stumpf, rau und häufigauch gerötet. Der Juckreiz führt durch ständiges Kratzenleicht zu Hautrissen. Dies erhöht die Anfälligkeit für bakte-rielle Entzündungen – und das Jucken wird noch stärker.

Dem Juckreiz gezielt entgegenwirkenBei der Suche nach wirksamen Mitteln, diesen Teufelskreisaus „Jucken – Kratzen – und wieder Jucken“ erfolgreich zudurchbrechen, rückt mehr und mehr das Johanniskraut inden Fokus der forschenden Dermatologie. Entdeckt wurdedessen besonders pflegende Wirkung von Wissenschaftlernder Universitäts-Hautklinik Freiburg. Sie wiesen nach, dassHyperforin, ein Inhaltsstoff des Johanniskrauts, über ent-zündungshemmende und zugleich antibakterielle Eigen-schaften verfügt. Die ebenfalls im Johanniskraut enthaltenen„Glucane“ tragen zu einer nachhaltigen Regeneration dergeschädigten Hautbarriere bei. Ein vergleichbares Wirk-spektrum ist bisher von keiner anderen Heilpflanze in dieserAusprägung bekannt.

Bahnbrechendes HautpflegekonzeptAuf Basis dieser Erfolg versprechenden Ergebnisse entwi-ckelten die Freiburger Haut-Spezialisten ein sehr gut verträg-liches und mittlerweile patentiertes Pflegesortiment (Bedan®,rezeptfrei, nur in Apotheken) mit juckreizstillenden Eigen-schaften, das exakt auf die Belange der neurodermitischveranlagten Haut zugeschnitten ist. Häufig können so corti-sonhaltige Salben eingespart oder reduziert werden.Konsequent und täglich angewendet, regeneriert Bedan® dieempfindliche Schutzbarriere und kann akute Schübe der zuNeurodermitis neigenden Haut so vermindern und ihre zeit-lichen Abstände vergrößern.

Auch für Kinderhaut geeignetKinder haben nicht nur eine besonders empfindliche Haut,sie empfinden meist auch den Juckreiz weitaus störender.Bedan® kann, so das Ergebnis von dermatologischen Tests,bereits ab dem 6. Lebensmonat angewendet werden. Da dasmedizinische Hautpflegekonzept von Bedan® auf Cortison,schädigende Konservierungsstoffe und Duftstoffe verzich-tet, wurde die Bedan® Lotion von Ökotest mit „Sehr gut“ausgezeichnet.

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12 allergikus

D ie erste Antwort ist einfach. Selbst-

verständlich können und sollen

auch Menschen mit einer chronischen

Atemwegserkrankung einmal Urlaub

machen. Die zweite Antwort ist etwas

schwieriger; den „idealen“ Ort, den man

allen Betroffenen empfehlen kann, gibt

es nicht. Das liegt daran, dass jeder Pa-

tient seine ganz persönliche Atemwegs-

erkrankung hat und dass jeder über ein

sehr individuelles körperliches Leistungs-

vermögen verfügt. Ein Weg, den der eine

z. B. beim Wandern in einem Mittelge-

birge noch leicht bewältigen kann, stellt unter Umständen

für einen anderen schon ein kaum noch zu bewältigendes

Hindernis dar. Während der eine auf das Reizklima an der

See schwört, kommt der andere damit gar nicht zurecht.

Ausschlaggebend für einen erholsamen und schönen Ur-

laub sind daher die richtige Vorbereitung und eine sorg-

fältige Planung.

Wenn Sie z. B. ein Asthma bronchiale haben, kommt es

darauf an, ob dieses von Allergenen geprägt wird oder

nicht. Wenn Sie auf bestimmte Allergene mit asthmatischen

Beschwerden reagieren, müssen Sie die-

se am Urlaubsort – soweit möglich – mei-

den. Ein Pollenflugkalender kann dabei

helfen. Wenn Sie eine chronisch obstruk-

tive Bronchitis haben, kommt es vor allem

darauf an, wie stabil die Erkrankung im

Allgemeinen und bei Beginn der Reise

ist. Wie weit sind Sie körperlich noch be-

lastbar? In Abhängigkeit davon spielen

die Lage Ihrer Unterkunft, deren Umge-

bung, öffentliche Verkehrsmittel, Nicht-

raucher-Zimmer und Nichtraucher-Räu-

me eine wichtige Rolle. Zur Vermeidung

von Infekten ist zwingend witterungsgerechte Kleidung

(ein schneller Wetterwechsel ist sowohl an der See als

auch im Mittelgebirge möglich) erforderlich.

Ausführliche Informationen zum Thema Reisen mitchronischen Atemwegserkrankungen können Sieder Homepage www.patientenliga-atemwegserkran-kungen.de entnehmen. �

Dr. rer. pol. Helmut Berck, Vorsitzender des Vorstandes,

Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V.

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

Verreisen mit einer chronischen Atemwegserkrankung –

Was ist dabei zu beachten?Immer wieder stellen sich auch Patienten mit einer chronischen Atemwegserkrankung –

sei es mit einer chronisch obstruktiven (einengenden) Bronchitis mit/ohne Lungenemphy-

sem oder mit einem Asthma bronchiale – die Frage: „Kann ich trotz meiner Krankheit

verreisen und wo sollte ich am besten hinfahren?“

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hutt

ers

tock

Grenzenlose Freiheit

mit unseren mobilen MinisMobilität neu erleben mit den GTI Reise-Sauerstoff-Konzentratoren

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:55 Uhr Seite 12

A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G

2/2009 13

C O P D: Ventil

gegen Luftnot bei

Lungenemphysem

Bei einem Lungenemphysem kann ein Ventil in

den Atemwegen die Luftnot lindern und die

Lebensqualität verbessern. Bei der chronisch-

obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden die Wän-

de in den kleinen Lungenbläschen allmählich zerstört.

Dadurch entstehen größere Blasen mit insgesamt weniger

Oberfläche, aus denen nur unzureichend Sauerstoff ins

Blut gelangt.

Sauerstoffaustausch durch Lungenvolumen-Reduktion (LVRS)verbessernBeim Ausatmen können die sich anschließenden kleineren

Atemwege kollabieren, sodass die „gefangene“ Luft die

Lunge überblähen lässt. Seit einigen Jahren weiß man,

dass eine Verringerung des Lungenvolumens den Sauer-

stoffaustausch verbessern kann. Um dies zu erreichen,

platzieren Ärzte mit einem Bronchoskop ein Ventil in aus-

gesuchten Bronchien in überblähten Lungenbereichen.

Mehr Platz zum AtmenDieses Ventil soll verhindern, dass neue Luft in diese

Lungenabschnitte eindringt. Wenn die alte Luft aus den

Blasen entweicht, schrumpft der Lungenlappen und die

umgebenden Lungenbereiche haben mehr Platz zum

Atmen. Manchen Patienten gehe es nach dieser sog. bron-

choskopischen Lungenvolumen-Reduktion besser, schreibt

Ralf Eberhardt vom Uniklinikum Heidelberg in der Deut-schen Medizinischen Wochenschrift. Grundsätzlich komme

das Verfahren aber nur dann infrage, wenn Medikamente,

körperliches Training oder eine Sauerstofftherapie keine

Linderung mehr verschafften. �Quelle: Associated Press

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hutt

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tock

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14 allergikus

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

Deutscher Allergie- undAsthmabund e. V. (DAAB)

Fliethstr. 11441061 Mönchengladbach

Tel.: 0 21 61/81 49 40 Fax: 0 21 61/8 14 94 30

E-Mail: [email protected]

Mit der SONNE

auf Reisen:

Foto

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igitouch

Ursache für eine Mallorca-Akne ist das Zusammen-

treffen von Emulgatoren und/oder bestimmten

Fetten in Kosmetika oder Körperpflegemitteln

mit den einwirkenden UV-A-Strahlen bei einem Sonnen-

bad. Die Mallorca-Akne zeigt sich mit roten Flecken, Knöt-

chen, Papeln, manchmal Quaddeln und starkem Juckreiz

auf den „Sonnenterrassen“: Dekolleté, Schulterregion,

Arme und (seltener) Gesicht.

Worauf Sie bei SONNENALLERGIEN achten müssen

Die Beschwerden nehmen in dem Maße ab wie der natür-

liche Lichtschutz zunimmt. Eine wirksame Therapie er-

folgt mit Antihistaminika. Zur Vorbeugung einer Mallorca-

Akne sollte bereits einige Tage vor Reisebeginn die ge-

samte Pflegekosmetik auf lipid- und emulgatorfreie Kör-

perpflegeprodukte umgestellt werden. Im Urlaub sollten

fettfreie Lichtschutzmittel benutzt werden, die auch im

UV-A-Bereich absorbieren.

Sonnenlicht hat positive

Einflüsse auf Psyche und

Hormone – es hat aber

auch seine Schattenseiten.

Dies gilt insbesondere für

die UV-Strahlung. Die Haut-

reaktionen, die durch UV-A-

oder UV-B-Strahlung aus-

gelöst werden, haben im

Volksmund Namen wie

„Sonnenallergie“ oder

„Mallorca-Akne“. Allerdings

handelt es sich dabei um

unterschiedliche Krank-

heitsbilder. Informieren

Sie sich vor Urlaubsbeginn

über den geeigneten

Sonnenschutz, damit der

Urlaub auch die schönste

Jahreszeit bleibt.

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2/2009 15

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

Natürliche Reinheit

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Polymorphe Lichtdermatose (PLD)Bei der polymorphen Lichtdermatose (PLD) tritt erst einige

Stunden bis zu mehreren Tagen nach dem Sonnenbad eine

Reaktion auf. Dies ist meist ein starker Juckreiz an den

sonnenbestrahlten Körperflächen. Die Hautausschläge

sehen dabei unterschiedlich (polymorph) aus. So treten

beispielsweise Bläschen, Knötchen, flächige Rötung, Ek-

zeme, entzündliche Hauterhebungen oder Quaddeln auf.

Auslöser sind überwiegend UV-A- sowie UV-B-Licht. Be-

troffene Körperpartien sind auch hier zuerst Dekolleté,

Handrücken und Unterarme, anschließend Schultergürtel,

Körperstamm und Beine.

Einen Schutz vor einer PLD bietet die konsequente

Anwendung eines Lichtschutzes, der UV-A- sowie UV-B-

Strahlenschutz gewährleistet und zugleich einen hohen

Lichtschutzfaktor besitzt. Der Aufenthalt im Schatten reicht

als einzige Prophylaxe nicht aus. Akuten Juckreiz lindert

ein Antihistaminikum. Arzneistoffe dieses Typs mit mittle-

rer Wirkungsdauer wirken auch vorbeugend.

Bei einer PLD-Disposition muss das Medikament bereits

drei Tage vor Reiseantritt sowie den ganzen Urlaub über

eingenommen werden. Außerdem empfiehlt sich eine Vor-

bestrahlung (Licht-Hyposensibilisierung) der Haut, die

sechs Wochen vor dem Urlaub beginnen muss. Vitamine

der B-Gruppe – Beta-Karotin und Kalzium – können be-

gleitend eingesetzt werden.

Die SonnenallergieEbenso wie die Mallorca-Akne wird auch die typische Son-

nenallergie durch eine Kombination von Kosmetik- oder

Arzneimittelinhaltsstoffen und UV-Strahlung ausgelöst.

Von einer Sonnenallergie sind meistens Arme und De-

kolleté, dann Hände, Schultergürtel, Körperstamm und

Beine betroffen. Die Symptome (z. B. Juckreiz) treten Stun-

den bis Tage nach der Bestrahlung auf. An der Haut zeigen

sich hierbei Rötung und/oder trockene, nässende, selten

blutende Bläschen oder Flecken in verschiedenen Größen.

Die Sonnenallergie wird vor allem durch UV-A-Strahlen

verursacht.

Als wirksame Therapie sowie auch zur Vorbeugung wer-

den Antihistaminika eingesetzt. Beta-Karotin, Kalzium und

Vitaminpräparate können begleitend eingesetzt werden.

Phototoxische ReaktionDie phototoxische Reaktion ist kaum bekannt, jedoch nicht

selten. Licht sowie ein zuerst nicht-allergen wirkender,

durch die Haut aufgenommener Ausgangsstoff können

die Ursachen sein. Solche Ausgangsstoffe sind etwa Kos-

metika, Lichtschutzmittel, Parfüms, über das Blut transpor-

tierte Medikamente, Nahrungsmittel oder verschiedene

Pflanzenwirkstoffe. Durch die Kombination von Licht und

einem solchen Stoff kommt es zu einer immunologisch

bedingten, aber nicht allergischen Schädigung der Haut-

zellen. Die Symptome treten erst Stunden nach der Be-

strahlung auf. Dies können Brennen, Stechen, sofortige

Rötung oder auch Schwellungen sowie verstärkter Son-

nenbrand sein. Als Vorbeugung ist es wichtig, vor dem

Reiseantritt mögliche Wechselwirkungen von Medika-

menten beim Sonnenbad mit dem Arzt abzuklären.

Photo-AllergieVon einer Photo-Allergie sind nur entsprechend durch ein

bestimmtes Allergen sensibilisierte Menschen betroffen.

Der Ekzem-auslösende Antikörper entsteht meist durch

UV-A-Bestrahlung. Symptome sind Rötung, Verdickung

der Haut und quälender Juckreiz. Innerhalb von 24 Stun-

den entstehen Knötchen und Bläschen, später tritt gele-

gentlich Schuppenbildung auf. Durch Vermeidung des

Allergens bilden sich die Veränderungen schnell zurück.

Vor dem Urlaub gilt es, einen Allergologen zu kontaktie-

ren, um abzuklären, ob ein gewisses Medikament für den

Urlaubszeitraum reduziert oder abgesetzt werden muss. �

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16 allergikus

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

SOMMER-SONNEN-TIPPS

• Machen Sie es wie die Südländer und halten Sie wäh-rend der Mittagsstunden Siesta in geschlossenenRäumen.

• Schatten ist zwar gut, aber besonders in der Nähevon Wasser ist die UV-Belastung besonders hoch.

• Cremen Sie sich auch im Schatten ein; hier beträgt dieHöhe der Sonnenstrahlenintensität noch 50 %.

• Bekleidung, die den Körper bedeckt, hilft insbeson-dere, wenn es sich um spezielle UV-undurchlässigeStoffe handelt.

• Besorgen Sie sich Lichtschutzmittel mit hoher UV-A-Schutzwirkung; lagern Sie diese möglichst kühl.

• Lichtschutzmittel sind nicht unbegrenzt haltbar; ver-wenden Sie deshalb keine Reste vom letzten Jahr.

W E I T E R E W I C H T I G E A D R E S S E N

Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V.Blumenstr. 14 63303 DreieichTel.: 0 61 03/6 22 73www.aeda.de

Deutsche Atemwegsliga e. V.Burgstr. 12 33175 Bad LippspringeTel.: 0 52 52/93 36 15www.atemwegsliga.de

Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V.Heilsbachstr. 32 · 53123 BonnTel.: 02 28/36 79 10www.dha-allergien.de

Deutscher Psoriasis Bund e. V. (DPB)Seewartenstr. 10 20459 HamburgTel.: 0 40/22 33 99-0www.psoriasis-bund.de

ECARF – Europäische Stiftung für AllergieforschungKlinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieCharité - Universitätsmedizin BerlinCharitéplatz 1 10117 BerlinTel.: 0 30/450 518 182www.ecarf.org

Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e. V. (PSOAG)Schmitzweg 64 13437 BerlinTel.: 0 30/61 28 30 90www.psoriasis-selbsthilfe.org

Stiftung Deutscher PolleninformationsdienstIm Prinzenpalais/Burgstraße 33175 Bad LippspringeTel.: 0 52 52/93 12 03www.pollenstiftung.de

• Um anderen Unverträglichkeiten vorzubeugen, sollten

unparfümierte Produkte verwendet werden, deren

Grundlage Gel ist.

• Tragen Sie Lichtschutzmittel rechtzeitig auf; diese

brauchen 20–30 Minuten, bis sie ihre Wirksamkeit

erreichen.

• Beim Eincremen ist auch auf den Nasenrücken und

die Ohrmuscheln zu achten; für behaarte Hautpartien

sind Sonnenschutz-Sprays geeignet.

• Beim Baden brauchen Sie (und Ihre Kinder) wasser-

festen Lichtschutz.

• UV-Filtersubstanzen sind nicht völlig unbedenklich;

der Rest der Lichtschutzcremes sollte nicht als Body-

lotion verwendet werden.

• Schützen Sie besonders die sog. „Sonnenterrassen“:

Gesicht, Hals und Handrücken.

• Wenn Sie Medikamente nehmen, lesen Sie die

Packungsbeilage oder sprechen Sie erst mit Ihrem

Arzt, bevor Sie in die Sonne gehen.

• Vor allem für Kinder gilt es, einen umfangreichen

Schutz der Haut vor zu intensiven Sonnenstrahlen zu

gewährleisten. Daher empfiehlt sich der Schutz durch

Kleidung wie weit geschnittene und möglichst lange

Hosen, sonnendichte, aber nicht zu enge T-Shirts, Schu-

he, die den Fußrücken schützen sowie eine Kappe,

Hut oder Tuch als Gesichts- und Nackenschutz. Für

Kinder gilt es darüber hinaus, Hände und Gesicht ab

dem ersten Lebensjahr mit Sunblocker oder Zinkoxid-

salbe zu schützen.

Ein kostenloses Infoblatt zum Thema Sonnenallergie und eine Liste mit für Allergiker geeigneten Sonnenschutz-mitteln erhalten Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), Adresse siehe Seite 14, oben links. �

Sonja Lämmel, Diplom-Oecotrophologin und Mitglied im Beratungsteam des DAAB

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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

2/2009 17

Befragungen haben ergeben, dass kaum jemand

mit dem Wort COPD (hinter dieser Abkürzung

stehen die Anfangsbuchstaben der englischen

Bezeichnung dieser Erkrankung: Chronic Obstructive Pul-

monary Disease) etwas anfangen kann. Ein erstaunliches

Ergebnis, wenn man bedenkt, dass nicht nur in Deutsch-

land, sondern in der ganzen Welt Millionen von Men-

schen an einer COPD erkrankt sind – und zwar nicht nur

ältere Männer, sondern auch noch gar nicht so alte Frauen.

Die Rolle des ArztesWeil die Unkenntnis über das Wesen und die Folgen einer

COPD noch so weit verbreitet ist, haben die Informatio-

nen, die der Arzt seinen Patienten nach der Stellung der

Diagnose gibt, überspitzt formuliert eine „lebenswichtige“

Bedeutung. Wenn man mit COPD-Patienten darüber

spricht, welche Informationen des Arztes für sie beson-

ders wichtig gewesen wären, dann sollte die ideale Auf-

klärung über die Erkrankung die nachfolgenden Punkte

Das Portal für chronisch kranke Menschen

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Gut infGut informierormiert im Kampft im Kampfggegegen allergische Erkrankungen allergische Erkrankungeenn !!

AllergiAllergiee •• HauHautt •• AsthmaAsthma

umfassen: Der Arzt muss dem Patienten mit verständlichen

Worten erklären, welche (u. U. schon schwerwiegende) Er-

krankung seiner Lunge festgestellt wurde. Dabei sollte

auch geklärt werden, welchen Schweregrad die „persön-

liche“ COPD des Patienten hat. Entsprechend sollte der

Arzt mitteilen, welche medikamentöse Behandlung er für

angebracht hält und welche Grenzen die verschriebenen

Medikamente hinsichtlich ihrer Wirkung haben.

Hinweise zur nicht-medikamentösen TherapieFerner sollte der Arzt auch deutlich machen, wie wichtig

für den weiteren Verlauf einer COPD die nicht-medika-

mentöse Behandlung ist, also z. B. – falls noch erforder-

lich – der Verzicht auf das Rauchen. Die Beratung zur

nicht-medikamentösen Therapie sollte aber auch Hinwei-

se zu für den Patienten angemessenen körperlichen Betä-

tigungen (z. B. Lungensport, Atemphysiotherapie) sowie

zu atemerleichternden Körperhaltungen und Atemtech-

Der Umgang mit einer C O P D:

Der Arzt stellt die WEICHEN

Mit einer chronischen Atemwegserkrankung, also mit einem Asthma bronchiale, mit

einer chronisch obstruktiven (einengenden) Lungenerkrankung oder mit einem Lungen-

emphysem (Lungenüberblähung) zu leben, ist nicht einfach. Am Anfang steht die

Diagnose; sie muss „sicher“ sein. Von der Krankheit Asthma dürften wohl die meisten

Patienten, wenn sie erstmals mit dieser Diagnose konfrontiert werden, schon einmal

gehört haben. Was aber bedeutet es, eine COPD zu haben? Hierüber sollte der Arzt

genau informieren.

PatientenligaAtemwegserkrankungen e. V.

Geschäftsführerin: Sonja PlatacisBerliner Str. 84 · 55276 Dienheim

Tel.: 0 61 33/35 43 · Fax: 0 61 33/92 45 57

E-Mail: [email protected]

www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de

Geschäftszeiten:Montag - Donnerstag 8.30 - 13.30 Uhr

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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

18 allergikus

niken (Lippenbremse) beinhalten. Auch eine Beratung

hinsichtlich der Verringerung oder Erhöhung des Körper-

gewichts sollte erfolgen.

Auch die Aspekte Schulung und/oder Informationen über

den Umgang mit der COPD sollten nicht zu kurz kommen.

Der Arzt sollte aufklären, welche DMP-Programme die Kran-

kenkasse, der der Patient angehört, bietet und Hinweise

auf lokale, regionale oder bundesweit tätige Selbsthilfe-

organisationen für COPD-Patienten geben. Hilfreich kann

auch die Empfehlung von Info-Broschüren zum Thema

COPD sein, die der Arzt für patientenverständlich hält.

Ggf. kann er diese dem Patienten schon direkt mitgeben.

Der Patient sollte auch darüber informiert werden, welche

Auswirkungen die COPD als eine nicht heilbare Erkran-

kung – nach dem heutigen Erkenntnisstand der Medizin –

auf den gesundheitlichen Zustand des Körpers als Ganzes

hat, vor allem bezüglich des Herzkreislaufsystems. Auch

sollte geklärt werden, welche Bedeutung eine akute Ver-

schlechterung (Exazerbation) der COPD für den weiteren

Krankheitsverlauf und damit für die Lebensqualität und

-erwartung des Patienten hat. Weil dies so ist, sollte jeder

COPD-Patient einen schriftlichen Notfallplan haben und

er sollte auch die Medikamente verordnet bekommen, die

er im Notfall braucht.

Auf den Patienten eingehenBei der Aufklärung des Patienten durch den Arzt über Art

und Umfang seiner „persönlichen“ COPD kommt es aller-

dings nicht nur darauf an, dass der Arzt in einer „laienver-

ständlichen“ Sprache spricht, sondern dass er zwischen-

durch auch immer wieder fragt, ob ihn der Patient auch

wirklich verstanden hat oder ob er selbst noch Fragen

hat. Dass eine „Aufklärung“ des Patienten in der beschrie-

benen Art eine gewisse Zeit erfordert, wird nicht verkannt.

Zu bedenken ist allerdings auch, dass nach der Diagnose

COPD der Patient die Praxis des Arztes mit einer völlig

veränderten Perspektive nicht nur für sein eigenes Leben,

sondern auch für sein partnerschaftliches und soziales

Umfeld verlässt.

Die Krankheit ernst nehmenWas dem Patienten am wenigsten hilft, ist – vor dem Hin-

tergrund des häufig schwerwiegenden negativen Verlaufs

einer COPD – eine Verharmlosung dieser Erkrankung.

Sie nimmt ihm nämlich auf jeden Fall die Chance – wenn

er sie denn wahrnehmen will – so früh wie möglich auf

seine COPD selbst angemessen zu reagieren.

Aus vielen Gesprächen wissen wir, dass nicht nur die all-

gemeine Unwissenheit über die „Volkskrankheit“ COPD,

sondern auch die häufig unzureichende Aufklärung über

das „bösartige Wesen“ der COPD sehr viel individuelles

Leid zur Folge hat. Noch wird in viel zu vielen Fällen die

Diagnose COPD tragischerweise zu spät gestellt.

Ein weiterer Mangel der Aufklärung des Patienten ist die

unzureichende Information über die Bewahrung oder die

Wiedergewinnung der individuell (noch) möglichen kör-

perlichen Leistungsfähigkeit. Der Verlust der körperlichen

„Funktionsfähigkeit“ schon bei der Bewältigung (bisher)

normaler Aufgaben im Alltag – z. B. Duschen, Anziehen,

Gehen, Sprechen, Essen – führt viele COPD-Patienten

direkt in eine Depression, die ihrerseits wiederum die

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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

2/2009 19

DeutscherNeurodermitis Bund e. V.

Baumkamp 1822299 Hamburg

www.dnb-ev.de

Einstellung zur Therapie und zur Bewältigung der Er-

krankung negativ beeinflusst – Während des diesjähri-

gen Kongresses der Pneumologen in Mannheim wurde

daher eindringlich gefragt, ob nicht das Ausmaß der Ver-

besserung der körperlichen Betätigung zu einem wesent-

lichen Maßstab bei der Beurteilung des Erfolgs einer

Therapie gemacht werden müsste. So gesehen bräuchte

ein COPD-Patient eher einen Schrittzähler „Step-Count-

Meter“ als einen Peak-Flow-Meter (Ausatem-Spitzenfluss-

Messer).

FazitDie Diagnose COPD erfordert sowohl bei ihrer erstmaligenStellung als auch im weiteren Verlauf der Behandlungeine angemessene „schonungslose Offenheit“ des Arztesgegenüber seinem Patienten. Zumindest seinem behan-delnden Arzt sollte kein COPD-Patient vorwerfen können,was er alles anders gemacht hätte, wenn er nur von derSchwere seiner Erkrankung mehr gewusst hätte. �

Dr. rer. pol. Helmut Berck

DIE MITGLIEDSCHAFT

im Deutschen

Neurodermitis Bund

Nach heutigem Stand der Wissenschaft können Neu-

rodermitiker nur Erscheinungsfreiheit erreichen,

aber nicht geheilt werden. Um so wichtiger ist neben der

medizinischen Begleitung die Prävention und der eigen-

verantwortliche Umgang mit der Krankheit.

Der Deutsche Neurodermitis Bund ist ein Zusammen-

schluss von Betroffenen, die sich eine Institution geschaf-

fen haben, die Ihnen auf individuelle Fragen rund um das

Thema Neurodermitis Antworten oder Hilfe zur Bewälti-

gung der Krankheit geben kann. Der eingetragene Verein

verfügt durch sein zwanzigjähriges Bestehen über umfang-

reiches Informationsmaterial zum alltäglichen Umgang

mit der Krankheit. Er kann individuelle medizinische und

soziale Fragen, die in der alltäglichen Praxissituation nur

unbefriedigend beantwortet werden können, durch ent-

sprechende Fachleute klären lassen.

Eine Mitgliedschaft im Deutschen Neurodermitis Bund bie-

tet Betroffenen viele Vorteile. So können sie z. B. jederzeit

Informationen über Neurodermitis in der Geschäftsstelle

im persönlichen, telefonischen, brieflichen oder elektro-

nischen Kontakt abfragen. Dadurch wird das Gefühl ge-

stärkt, dass sie nicht alleine mit ihren Beschwerden und

Nöten sind. Mitglieder profitieren auch vom Fachwissen

des Wissenschaftlichen Beirates des DNB, das immer

aktuell und auf dem neuesten Stand der medizinischen

Forschung ist. �

Schnelle Hilfe bei Haut- und Umwelterkrankungen

Falsche Ernährung und die ständig wachsende Belastung unserer Umwelt gelten als wich-

tige Ursachen für die steigende Zahl von Allergien, Haut- und Umwelterkrankungen. Mithilfe

eines ganzheitlichen Diagnose- und Therapiekonzeptes werden in der Spezialklinik

Neukirchen die schwierigsten Formen von Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis),

Akne und schadstoffinduzierten Umwelterkrankungen wie MCS und CFS behandelt.

Die Klinik stützt ihr kortison- und bestrahlungsfreies Behandlungs-

konzept auf ein aufwändiges Diagnoseprogramm mit umweltanaly-

tischen, allergologischen, mikrobiologischen, immunologischen und

ernährungsphysiologischen Untersuchungen. Aufgrund der gewonne-

nen Erkenntnisse werden individuelle schadstoffausleitende, darmsa-

nierende, diätetische, immunstimulierende und psychologische The-

rapien eingeleitet. Aufgrund der überzeugend erfolgreichen Therapie

ist die Klinik von allen Krankenkassen anerkannt, die Patientenauf-

nahme erfolgt durch einfache ärztliche Einweisung.

Für ausführliche Informationen:

Spezialklinik Neukirchen GmbH & Co. KGKrankenhausstr. 993453 Neukirchen b. Hl. Blut

Tel.: 0 99 47/28-0Fax: 0 99 47/28-109E-Mail: [email protected]

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:24 Uhr Seite 19

N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E

20 allergikus

78073 Bad Dürrheim, Gartenstraße 9, Tel.: 0 77 26/6 50, Fax: 0 77 26/93 95-929E-Mail: [email protected]; www.espan-klinik.de

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Seit neun Jahren lebt Schlagersänger Roland

Kaiser mit der unheilbaren Lungenerkrankung

COPD – jetzt hat er ein Buch darüber geschrieben.

„Ich will Menschen mit COPD und anderen chronischen

Krankheiten aufzeigen, dass sich in ihrem Leben zwar

einiges ändert, aber nicht alles vorbei ist“, sagte der 56-

Jährige. Für ihn sei damals bei der Diagnose eine Welt

zusammengebrochen. Seine Erfahrungen beschreibt der

Sänger („Santa Maria“, „Sieben Fässer Wein“) in dem Buch

„Atempause“, das im April erschienen ist.

In seinem Buch beschreibt Kaiser, wie ihm im Jahr 2000

erstmals die Luft wegblieb: „Ich erwachte mit dem Ge-

fühl, dass etwas Bedrohliches mit mir geschehen sei. Die

Situation war unfassbar, machte mir Angst.“ Er sei auf die

Intensivstation gekommen und an Atmungsgeräte ange-

schlossen worden. „Das Ganze erschien mir wie ein Alb-

traum.“ Sein Arzt teilte ihm später mit: „Sie haben eine

COPD. Diese Krankheit ist nicht heilbar.“

Für ihn sei damals eine Welt zusammengebrochen, sagt

Kaiser. „Für mich ging es um alles oder nichts. Mitten aus

dem Leben, von jetzt auf gleich mit dem Tod konfrontiert

zu werden, ist Wahnsinn. Es war die Liebe meiner Familie,

die mir das Leben rettete.“ Wegen seiner Krankheit hat

Kaiser immer ein Sauerstoffgerät im Reisegepäck dabei,

um sein Blut bei Bedarf mit Sauerstoff anzureichern. „Es

sieht ja niemand, wenn ich beispielsweise beim Telefonie-

ren unterhalb meiner Nase einen dünnen, transparenten

Sauerstoffschlauch trage.“ �

Quelle: Associated Press

Sänger lebt seit neunJahren mit unheilbarerLungenkrankheit

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Selbsthilfeorganisation für Neurodermitis-,Asthma-, Allergie-, Vitiligo- und PsoriasiskrankeOberstr. 171 · 56154 Boppard

Tel.: 0 67 42/87 13-0 · Fax: 0 67 42/27 95

E-Mail für Info-Anforderung: [email protected]@aol.com (bitte Namen und Adresse nicht vergessen) www.neurodermitis.net

Öffnungszeiten: Mo. - Do. 7.30 - 12.00 Uhr und 13.00 - 16.30 Uhr

Der Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutsch-land lädt alle Betroffenen und Interessierten herzlichein, sich mit dem Verband in Verbindung zu setzten, In-formationen anzufordern oder sich beraten zu lassen. �

ROLAND KAISER

veröffentlicht

Buch über COPD

Bundesverband Neurodermitiskranker

in Deutschland e. V.

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:55 Uhr Seite 20

BasistherapieDie Haut von Neurodermitikern benötigt auch in schubfreien Zeiten mehr Pflege

als eine gesunde Haut. Hier eignen sich feuchtigkeitsspendende und rückfettende

Cremes und Salben. Präparate, die Harnstoff enthalten, zeigen oftmals eine gute Wir-

kung, sollten jedoch nicht auf die entzündete Haut aufgetragen werden. Harnstoff

(Urea) verhindert eine Verdickung der Haut und verstärkt das Eindringen weiterer

Substanzen in die Haut. Aus diesem Grund werden harnstoffhaltige Salben häufig

zeitgleich mit kortisonhaltigen Präparaten aufgetragen. Speziell bei Neurodermitis

und Psoriasis gilt zu beachten, dass Emulgatoren die natürlichen Hautfette auswa-

schen und die ohnehin geschwächte Hautbarriere nachhaltig schädigen können.

SchubtherapieIst die Haut bereits entzündet, kommen häufig Cremes und Salben mit Glukokorti-

koiden zum Einsatz. Sie lindern den Juckreiz und wirken der Entzündung entgegen.

Kann eine verstärkte Ansiedlung von Bakterien oder Pilzen nachgewiesen werden,

können Kombinationspräparate helfen, die Glukokortikoide und ein Antibiotikum

oder Antimykotikum enthalten. Bei schwereren Verlaufsformen können Glukokor-

tikoide auch oral, z. B. in Tablettenform, verabreicht werden. Seit einigen Jahren ste-

hen sog. Calcineurinhemmer (Tacrolimus, Pimecrolimus) für die Behandlung einer

Neurodermitis zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Immunsuppressiva, die das

lokale Immunsystem der Haut unterdrücken. Zusätzlich wirken auch sie entzün-

dungshemmend. Calcineurinhemmer werden zur Behandlung der atopischen Der-

matitis i. d. R. in Salbenform verwendet.

Gegen den Juckreiz können zusätzlich Antihistaminika eingenommen werden.

Dabei sollte beachtet werden, dass einige dieser Wirkstoffe Müdigkeit hervorrufen

können. Diese sollten ggf. nur am Abend eingenommen werden. Dann können sie

sogar bei Einschlafstörungen infolge von Juckreiz helfen.

Auch die Psyche leidetAuch die Psyche von Neurodermitiskranken leidet. Viele fühlen sich aufgrund des

veränderten Hautbilds ausgegrenzt. Zudem kann quälender Juckreiz in der Nacht

zu Unausgeschlafenheit und damit zu verstärkter Reizbarkeit sowie Konzentra-

tionsstörungen führen. Andersherum können psychische Belastungen Auslöser für

einen Neurodermitisschub sein. Ggf. sollte eine Psychotherapie in Betracht gezogen

werden. Kuraufenthalte am Meer oder im Hochgebirge können ebenso wie Behand-

lungen mit UV-Licht zusätzlich bei einer Neurodermitis helfen. � ui

Neurodermitis-Therapieim Überblick

A K T U E L L E S

2/2009 21

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Da die Ursachen von Neurodermitis sehr unterschiedlich sein

können, ist auch die Behandlung individuell verschieden. Außer-

dem hängt die Therapie auch vom jeweiligen Schweregrad der

Erkrankung ab. Stehen Auslöser wie z. B. bestimmte Nahrungs-

mittel fest, sollten diese wenn möglich gemieden werden. Des

Weiteren kommen bei der Behandlung Medikamente zur äußeren

sowie Präparate zur inneren Anwendung zum Einsatz.

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:58 Uhr Seite 21

22 allergikus

A K T U E L L E S

Das Portal für chronisch kranke Menschen

w w w. c u r a d o . d e

Ihr BeitraIhr Beitrag bei Curado!g bei Curado!

Sie sind BetrSie sind Betroffoffenerener,, Angehöriger oderAngehöriger oderExperExperte in Klinik oder Fte in Klinik oder Forschunorschungg ??

Senden Sie uns Ihren Beitrag* [email protected].

*alle Beiträge werden vor Veröffentlichung inhaltlich geprüft

Antihistaminika regulieren das bei einer Aller-

gie bestehende Entzündungsgeschehen, indem

sie die Histamin-Wirkung durch Blockierung

spezifischer Histamin-Rezeptoren unterdrücken. Nach Ein-

nahme eines Antihistaminikums verspüren die Betroffe-

nen i. d. R. schon nach ca. 15–30 Minuten eine Linderung

der Symptome. Da neben Histamin jedoch noch weitere

Entzündungsmediatoren an einer Allergie beteiligt sind,

können Antihistaminika allergische Reaktionen nicht

vollständig unterdrücken. Sinnvoll kann deshalb ggf. die

Einnahme von Mastzellenstabilisatoren sein: Kreuzver-

netzen die IgE-Antikörper auf den Mastzellen („Allergie-

zellen“) mit einem spezifischen Allergen, schütten die

Mastzellen Entzündungsmediatoren (u. a. Histamin) aus.

Durch die Einnahme von sog. Mastzellenstabilisatoren,

die die Membran der Mastzellen verstärken, kann dieser

Mechanismus unterdrückt bzw. minimiert werden. Da die-

se Arzneistoffe jedoch nur langsam ins Gewebe gelangen,

sollten sie vor allem präventiv eingesetzt werden.

Zeigen sowohl Antihistaminika als auch Mastzellenstabi-

lisatoren nicht den gewünschten Erfolg, kann der Arzt den

Einsatz von Glukokortikoiden erwägen. Diese können z. B.

bei Heuschnupfen, allergischem Asthma, Neurodermitis

oder bei einem Kontaktekzem Mittel der Wahl sein. Neh-

men Allergie-Betroffene Glukokortikoide zu sich, können

sie i. d. R. einen ersten positiven Effekt schon innerhalb

von zwei Stun-

den feststellen.

Die volle Wirk-

samkeit erreicht

der Arzneistoff

nach ca. vier Ta-

gen. Dessen un-

geachtet sollten Glukokortikoide nur für einen bestimm-

ten Zeitraum eingesetzt werden, da es bei einer uneinge-

schränkten Therapie u. U. zu unerwünschten Wirkungen

kommen kann.

Als einzige Option, eine Allergie ursächlich zu behandeln,

steht die sog. Spezifische Immuntherapie (SIT) – auch Hy-

posensibilisierung genannt – zur Verfügung. Im Rahmen

dieser Behandlungsvariante wird dem Patienten das spe-

zifische Allergen in steigender Dosis injiziert bzw. in

Tropfenform über die Mundschleimhaut verabreicht, so-

dass sich der Organismus sukzessive an dieses gewöhnen

kann. Die Allergiesymptome gehen dadurch kontinuierlich

zurück. Da die SIT i. d. R. mehrere Jahre beansprucht, ist

bei dieser Behandlungsmethode die Geduld des Patienten

gefragt. Da die Wirksamkeit sowie eine hohe Erfolgsquote

der SIT in diversen Studien attestiert werden konnte, neh-

men viele Betroffene diesen Umstand jedoch gerne hin. �

msf

Wie Allergien BEHANDELT werden können

Am besten begegnet der Patient einer bestehenden Aller-

gie, indem er die relevanten Auslöser meidet. Diese sog.

Allergenkarenz lässt sich nicht immer durchführen, den

Betroffenen stehen jedoch verschiedene Arzneistoffe zur

Verfügung: Im Rahmen der medikamentösen Therapie

werden u. a. Antihistaminika, Mastzellenstabilisatoren

und Glukokortikoide eingesetzt.

Foto

: Foto

lia

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:58 Uhr Seite 22

Hauterkrankungen treten z. B. bei vielen Berufsgrup-

pen der Bauwirtschaft auf und erscheinen als Rö-

tungen, Bläschen oder Ekzeme. Bei Fliesen- und Estrich-

legern, Maurern sowie Steinmetzen wird dieses durch

mechanische Einflüsse wie Sand, Gefahrstoffe oder stark

alkalischen Zement ausgelöst. Im Reinigungsgewerbe sind

es Mittel mit saurer oder alkalischer Wirkung, organische

Löse- oder Desinfektionsmittel. Maler und Lackierer haben

häufig Kontakt mit Allergien auslösenden Stoffen wie

Epoxidharzen. Für die Betroffenen sind Schmerzen und

unattraktives Aussehen (vor allem der Hände) sowie Ein-

bußen der Lebensqualität in Beruf und Freizeit die Folge.

In vielen Fällen sind die Hautschäden so groß, dass die

Beschäftigten ihre Berufstätigkeit aufgeben und umge-

schult werden müssen. Eine Besserung am Bau sei z. B.

nur in Sicht, wenn sich das Verhalten vieler Beschäftigter

ändere, so die Berufsgenossenschaft BG BAU. Durch den

Einsatz von Hautschutzmitteln vor der Arbeit, richtige

Handschuhe während der

Tätigkeit sowie Hautpflege-

cremes danach. Der Hand-

und Hautschutz müsse dabei

auf den jeweiligen Arbeits-

stoff abgestimmt werden.

Bei den gewerblichen Berufs-

genossenschaften wurden im

Jahr 2007 über 16.000 Anzei-

gen auf Verdacht einer Haut-

erkrankung eingereicht. In mehr als 9.700 Fällen war der

Zusammenhang zwischen Beruf und Hautkrankheit nach-

gewiesen. Bei jungen Erwerbstätigen nehmen Hautkrank-

heiten gegenüber anderen beruflich bedingten Erkran-

kungen sogar einen Anteil von über 90 % ein. Vorbeugen

ist also wichtig. �Quelle: Präventionskampagne Haut

der Gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung

Oft beginnt es mit einer kleinen schuppigen Veränderung der Haut und mündet in einem

Ekzem, mit blutigen Rissen und chronisch juckenden Stellen – 44 % aller bestätigten

Berufskrankheiten sind Hauterkrankungen; viele Betroffene müssen deswegen ihren

Beruf wechseln. In der Bauwirtschaft sind Hauterkrankungen bei jungen Erwerbstätigen

zwischen 15 und 25 Jahren sogar die häufigste bestätigte Berufskrankheit.

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hutt

ers

tock

2/2009 23

ALLERGISCHE HAUTKRANKHEITEN UND EKZEME:

Viele Beschäftigte müssen ihren Beruf wechseln

A K T U E L L E S

Wer es sich ersparen möchte, aus

der Fülle an Informationen,

die im Internet zu den Erkrankungen

aus dem atopischen Formenkreis ange-

boten werden, selbst die relevanten

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Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:25 Uhr Seite 23

24 allergikus

A K T U E L L E S

Patientenleitlinien zu Na-

tionalen Versorgungsleit-

linien werden spätestens

alle vier Jahre überarbeitet. Die

Konsultationsfassung der Patien-

tenleitlinie zur NVL Asthma liegt

jetzt in der zweiten Auflage vor.

An der Aktualisierung waren Ver-

treter der Patientenliga Atemwegs-

erkrankungen e. V., des Deutschen

Allergie- und Asthmabundes e. V.

(DAAB) sowie der Deutschen

Selbsthilfegruppe Sauerstoff

Langzeit Therapie (LOT) e. V. be-

teiligt. Bis zum August 2009 be-

steht für Patienten, Angehörige,

Mitglieder von Selbsthilfeorgani-

sationen, Experten und interes-

sierte Laien die Möglichkeit, diese

Konsultationsfassung zu kommen-

tieren oder Vorschläge zur Ände-

rung bzw. Ergänzung zu machen.

Die Kommentierung kann auf verschiedenen Wegen erfol-

gen: über das allgemeine Internet-Kontaktformular unter

www.versorgungsleitlinien.de/kontakt/index_html, per

E-Mail an [email protected] oder mithilfe eines strukturierten

Rückmeldebogens, der in Verbindung mit der Konsulta-

tionsfassung der Patientenleitlinie zum Download zur Ver-

fügung steht.

Verbesserte NutzerorientierungDie Überarbeitung der Patientenleitlinie war erforderlich,

da ihre Basis, die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma,

turnusmäßig aktualisiert wurde. Alle dort eingebrachten

Neuerungen wie ein verstärktes Augenmerk auf die Kon-

trolle der Erkrankung oder das aktualisierte Stufenschema

zur Asthmabehandlung müssen auch in der Patientenleit-

linie umgesetzt werden. Mit dem Ziel der Verbesserung

der Nutzerorientierung wurde vor der Aktualisierung eine

Befragung durchgeführt, die Aspekte der Verständlichkeit,

der Ausführlichkeit und der Handhabbarkeit erfasste.

Dazu wurde ein entsprechender

Fragebogen im Internet frei zu-

gänglich gemacht und die Selbst-

hilfeorganisationen über ihre

Dachverbände unter Hinweis

hierauf zur Rückmeldung einge-

laden. Obwohl die Umfrage nicht

repräsentativ war, konnten für

die Überarbeitung der Patienten-

leitlinie wichtige Hinweise aufge-

griffen werden, so z. B. besser auf

die psychischen Auswirkungen

der Erkrankungen einzugehen

oder die Zusammenarbeit medi-

zinischer Berufsgruppen bei Be-

handlung und Versorgung genau-

er darzustellen. Die Ergebnisse

der Befragung fanden bei der

Überarbeitung der Patientenleit-

linie entsprechende Berücksich-

tigung.

Die Konsultationsfassung der Patientenleitlinie zur NVL

Asthma ist Betroffenen und Interessierten unter der

Adresse www.asthma.versorgungsleitlinien.de frei zu-

gänglich. Ansprechpartner für Rückfragen ist Dr. Silke

Kischning, E-Mail: [email protected].

Patientenleitlinien sind Teil des Programms fürNationale Versorgungsleitlinien. Dieses Programm

steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer,Kassenärztlicher Bundesvereinigung und derArbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen

Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu aus-gewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um imRahmen der strukturierten Versorgung chronischkranker Menschen die angemessene und evidenz-

basierte ärztliche Versorgung darzustellen. �

Quelle: Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin

Foto

: P

hoto

dis

c

Die Konsultationsversion der zweiten Auflage der Patientenleitlinie zur Nationalen

Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma steht ab sofort bis August 2009 zur öffentlichen

Kommentierung im Internet zur Verfügung.

PATIENTENLEITLINIE zur Nationalen

Versorgungsleitlinie Asthma aktualisiert

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:58 Uhr Seite 24

Psoriasis (Schuppenflechte) an den Füßen lässt

sich nur dann optimal behandeln, wenn auch die

Nägel richtig gepflegt sind. Doch oft kommt es

zu Komplikationen, wenn die Patienten ihre Nägel selbst

schneiden. So kann der Nagel z. B. schnell splittern, weil

er brüchig und hart ist. Werden seine Seiten nicht richtig

abgefeilt, kann er sogar einwachsen. Eine Anlaufstelle für

Menschen mit Nagel-Psoriasis sollte daher ein ausgebilde-

ter medizinischer Fußpfleger (Podologe) sein. Dieser kann

helfen, Fehler zu vermeiden und die richtige Fußpflege

durchführen.

Bei Patienten, bei denen die Nagel-Psoriasis besonders

stark ausgeprägt ist, ist der Gang zum medizinischen Fuß-

pfleger i. d. R. alle drei bis vier Wochen nötig. Der Spezia-

list weiß nicht nur, wie der Nagel richtig gekürzt werden

muss oder dass nach dem Entfernen trockener Haut unter

dem Nagel eine Tamponade angelegt werden muss, son-

dern auch, wie trockene Haut abgetragen wird. Werkzeu-

ge, die dabei zum Einsatz kommen können, sind z. B. Horn-

hauthobel oder Skalpell. Auch wenn schmerzhafte Risse

(sog. Rhagaden) am Fuß des Patienten auftreten, kann der

Podologe helfen. Er kann ein Hydrokolloid-Pflaster anle-

gen, das Verhärtungen eindämmt und die Haut elastisch

macht. Ist der Nagel des Patienten eingewachsen (Rollna-

gel), kommt die sog. Spangentechnik zum Einsatz. Hier-

bei hebt ein dünner Draht von etwa 0,4 mm den Nagel in

seine ursprüngliche Form zurück. I. d. R. dauert es bis zu

eineinhalb Jahren, bis ein verwachsener Nagel mit dieser

Methode wieder gerichtet ist.

Eine Liste mit medizinischen Fußpflegern in ihrerNähe können interessierte Patienten von ihrer Kran-kenkasse bekommen. Weitere Informationen sindauch auf der Homepage www.podologenliste.deverfügbar. �

msf

2/2009 25

A K T U E L L E S

NAGEL-PSORIASIS:

So hilft

der Podologe

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s.c

om

Internetportal www.curado.de:Infos zu allergischen Hauterkrankungen u.v.m.

Was ist Neurodermitis genau und wie entsteht sie? Welche Therapiemög-lichkeiten gibt es bei Psoriasis? Wie ergeht es Betroffenen, die an Psoriasisleiden? Tausend Fragen stellen sich Patienten mit allergischen Hauterkran-

kungen. Zahllose Quellen liefern eine Fülle von Informationen, die Betrof-

fene oftmals überfordern. Täglich besuchen immer mehr Menschen das

Chronikerportal www.curado.de, das durch ein erweitertes Indikationsspek-

trum ab sofort noch umfassender, aber übersichtlich und gut strukturiert

informiert. Besonders das neue Layout trägt dazu bei, einfach und gezielt

auf aktuelle Informationen sowie das Wissen zurückzugreifen, das Betroffe-

ne in ihrer jeweiligen Situation benötigen. Neben grundlegenden Berich-

ten zu Entstehung, Diagnose und Therapie allergischer Hautleiden bietet

www.curado.de zusätzlich auch die Möglichkeit, sich über neueste Studien-

ergebnisse zu informieren, eine geeignete Fachklinik zu finden, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen u. v. m.

Zusätzlich gibt es ein Forum, in dem Betroffene Erfahrungen austauschen oder Fragen stellen können. � at

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:26 Uhr Seite 25

26 allergikus

K I N D E R & C O.

Ein anaphylaktischer Schock

entsteht bei Kindern am

häufigsten durch Nahrungs-

mittel. Das zeigte eine

Auswertung der Daten des

Anaphylaxie-Registers für

Deutschland. Besonders ge-

fährlich sind Allergien gegen

Erdnüsse. Schon winzige

Verunreinigungen von zwei

Milligramm können eine

allergische Reaktion in Gang

setzen, die im schlimmsten

Fall tödlich endet.

„Eine Sensibilisierung gegen Erdnuss-Aller-

gene lässt sich in Deutschland inzwischen

bei jedem zehnten Kind feststellen“, sagt

der Aachener Kinder- und Jugendarzt und Allergologe

Dr. Frank Friedrichs von der Gesellschaft für Pädiatrische

Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Weil Bestandteile

der Erdnuss in die Muttermilch übergehen, können schon

Säuglinge eine Überempfindlichkeit entwickeln. Die Erd-

nuss-Sensibilisierung führt oftmals lebenslang zu Beein-

trächtigungen.

„Sowohl bei einer aktuellen, aber auch bei einer früher

festgestellten Erdnuss-Allergie müssen die Patienten

grundsätzlich auf den Konsum von Erdnuss-Produkten

verzichten“, rät Prof. Dr. Thomas Fuchs vom Ärzteverband

Deutscher Allergologen (ÄDA) und Mitglied im wissen-

schaftlichen Beirat von allergikus. Abgesehen von der Mei-

dung aller erdnusshaltigen Lebensmittel gibt es für die

Betroffenen keine Möglichkeit, einer lebensbedrohlichen

Schockreaktion vorzubeugen. Die potenziell lebensbedroh-

liche, nicht therapier- oder heilbare Allergie auf Erdnüsse

mindert erheblich die Lebensqualität betroffener Kinder

und Jugendlicher. In einer Studie mit Neun- bis Zehn-

jährigen wurde für Kinder mit Erdnuss-Allergie eine

schlechtere Lebensqualität als für Kinder mit erblicher

Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 1) festgestellt. „Die Angst

vor versehentlichem Verzehr von Allergie auslösenden

Nahrungsmitteln begleitet diese Kinder in der Schule und

in der Freizeit“, so Kinderallergologe Friedrichs. Er kriti-

siert, dass die Anaphylaxiegefahr bei Kindern unterschätzt

oder gar herabgespielt werde: „Selbsthilfegruppen in den

USA, England, Frankreich, den Niederlanden und Deutsch-

land versuchen mühsam, der Öffentlichkeit klarzumachen,

dass ein kleines Stück Kuchen ein Kind mit Nussallergie

gefährden kann. Allergiekranke Kinder erfahren in

Deutschland bisher bei Weitem nicht die ihnen zustehende

Aufmerksamkeit.“

Eine anaphylaktische Reaktion setzt sehr plötzlich einund kann innerhalb kurzer Zeit vom Schweregrad 1(Hautsymptome) zum Grad 4 (Atem- oder Herzstill-

stand) übergehen. „Daher ist bereits bei leichtenSymptomen höchste Vorsicht angezeigt“, warnt Prof.

Dr. Dr. Johannes Ring von der Haut- und Allergie-klinik der TU München. „Vor allem Erdnüsse habenein extrem hohes allergenes Potenzial. Der Körperentwickelt sehr häufig und sehr rasch eine Über-

empfindlichkeit und das Immunsystem reagiert aufErdnüsse oft besonders heftig.“ Der Münchener

Allergologe bemängelt, dass nur etwa ein Drittel der betroffenen Kinder mit Medikamenten für den

Notfall ausgestattet ist. �

Quelle: ÄDA

Foto

: Technik

er

Kra

nkenkasse

ERDNUSS-ALLERGIE

bei Kindern ernst nehmen

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 30.06.2009 14:36 Uhr Seite 26

K I N D E R & C O.

2/2009 27

Wie junge Familien vonNeurodermitis-Schulungen profitieren können

Mit kalten Flammen Psoriasistherapieren

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Begleiterkrankungen beiNEURODERMITIS gezielt behandelnBegleiterkrankungen beiNEURODERMITIS gezielt behandeln

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09

Für große und kleine Patienten mit Hauterkrankungen stellt das neue Magazin Patient &Haut, das im Verlag GFMK erscheint, aktuelle Informationen rund um das Thema Haut

bereit. Diese Zeitschrift wird Betroffenen mit Neurodermitis, Psoriasis, Vitiligo u. a. chroni-

schen und/oder akuten Hautkrankheiten über Kliniken, Arztpraxen und Selbsthilfegruppen

kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bestellungen für einen kostenfreien Bezug über Selbst-hilfegruppen, Kliniken und Arztpraxen sind möglich unter: [email protected]. �

NEU: Magazin Patient & Hautfür Kinder und Erwachsene mit Hauterkrankungen

Laut einer schwedischen Studie haben kleine Kinder, die früh – d. h. vor dem neunten

Lebensmonat – Fisch essen, ein fast um ein Viertel geringeres Risiko, mit einem Jahr

Ekzeme bzw. Neurodermitis zu bekommen. Für ihre Arbeit hatten Dr. Bernt Alm, Kinder-

und Jugendarzt, und seine Kollegen von der Universität in Göteborg die Daten von fast

5.000 Kindern im Alter von sechs bis 12 Jahren bezüglich Krankheiten in der Familie,

Umgebung, Schwangerschaft, Rauchen, Stillen und Ernährung ausgewertet.

„V or allem fettreiche Kaltwasserfische wie z. B.

Lachs oder Hering enthalten große Mengen an

Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind die Gegen-

spieler der Arachidonsäure, aus der im Körper verschie-

dene entzündungs- und schmerzfördernde Botenstoffe

gebildet werden. Die Omega-3-Fettsäuren hemmen die

Bildung dieser Botenstoffe“, erklärt Dr. Monika Niehaus,

Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des

Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in

Thüringen. Die schwedischen Wissenschaftler nehmen an,

dass der Rückgang des Ekzemrisikos z. T. auf die Wirkung

von Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sei. Doch vermu-

ten sie auch andere Zusammenhänge, die sie noch nicht

ermitteln konnten. „Diese Studienergebnisse sind überra-

schend, denn nach bisherigen Erkenntnissen sollten zu-

mindest allergiegefährdete Kinder nicht frühzeitig Fisch

essen. Bei dieser Empfehlung wird es auch bleiben, bis

weitere Studien den positiven Effekt untermauern. Aller-

dings erinnert dies wieder daran, wie gesund Fisch ist“,

so Dr. Niehaus.

Die schwedischen Wissenschaftler stellten ebenfalls fest,

dass auch ein Vogel im Haus sich positiv auf die Haut-

gesundheit auswirkte. Möglicherweise kommen Kinder

durch die Vögel mit bestimmten Bakterien bzw. sog. Endo-

toxinen (Zerfallsprodukte von Bakterien) in Berührung,

die auch bei Landkindern einen schützenden Effekt ha-

ben. „Neueren Forschungen zufolge bewirkt der frühe

Kontakt mit Endotoxinen, wie ihn z. B. Kinder auf Bauern-

höfen haben, offenbar eine Immunreaktion, die vor einer

Sensibilisierung gegenüber Allergenen schützt. Experten

nennen dies den Bauernhofeffekt“, erklärt Dr. Niehaus.

Nach den Untersuchungsergebnissen hatten die Stilldauer,

evtl. Rauchen der Eltern oder der Zeitpunkt der Einfüh-

rung von Milch oder Eiern bei der Ernährung des Kindes

keinen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von Neu-

rodermitis. Hautekzeme in der Familie und insbesondere

bei den Geschwistern oder der Mutter erhöhten dagegen

wie erwartet das Erkrankungsrisiko (um ca. 82 %). �Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

NEURODERMITIS: Früher FISCHVERZEHRreduziert Ekzemrisiko

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s.c

om

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 30.06.2009 14:33 Uhr Seite 27

Kinder, die an Schuppenflechte leiden, sind in

ihrer Lebensqualität oftmals stark eingeschränkt.

Das ist besonders dann der Fall, wenn die Pso-

riasis von weiteren Erkrankungen begleitet wird. Wie eine

italienische Fall-Kontroll-Studie mit 560 Kindern zeigte,

lassen sich schon in der frühen Krankheitsphase bei den

kleinen Patienten häufig zusätzliche Leiden wie Fettstoff-

wechselstörungen, Diabetes mellitus, kardiovaskuläre

Probleme oder Morbus Crohn beobachten.

Die pathophysiologischen Ergebnisse der italienischen

Studie geben Anlass zum Umdenken: Wie der Dermato-

loge Prof. Gottfried Woezel, TU Dresden, in der Ärzte Zei-tung berichtete, sei durch die italienischen Forschungen

die Vorstellung, dass es sich bei Psoriasis um eine reine

Hauterkrankung handle, erneut infrage gestellt worden.

Mittlerweile verstehe die moderne Medizin die Schuppen-

flechte in erster Linie als eine chronische Entzündungs-

krankheit mit Systemcharakter, die immunvermittelt und

genetisch bedingt sei. Die Behandlung kindlicher Schup-

penflechte sollte diesem Umstand Rechnung tragen.

Neue TherapieoptionBis vor Kurzem standen systemisch wirkende Therapeu-

tika zur Behandlung kindlicher Psoriasis nicht zur Ver-

fügung. Abhängig vom individuellen Fall erfolgte i. d. R.

ein Off-Label-Einsatz von z. B. Methotrexat, Fumarester-

säure oder Retinoiden.

Seit Januar 2008 ist zur Behandlung von an Schuppen-

flechte erkrankten Kindern und Jugendlichen der Arznei-

stoff Etanercept zugelassen, dessen Wirksamkeit in einer

Studie mit ca. 200 Betroffenen belegt werden konnte.

Gegenwärtig werden weitere Biologicals als mögliche The-

rapeutika zur Behandlung kindlicher Psoriasis getestet.

Hintergrund BiologicalsBiologicals sind Medikamente, die in das Immunsystemdes Körpers eingreifen und u. a. bei Psoriasis ange-wendet werden.

So zählt z. B. Infliximab zu den gegen Schuppenflechteeingesetzten Biologicals. Vor einiger Zeit wurde zu-dem das Biological Ustekinumab für die Behandlungvon mittelschwerer bis schwerer Psoriasis zugelassen.Im Laufe zweier Studien, die auf der Annahme basie-ren, dass Psoriasis durch eine fehlgeleitete Abwehr vonBakterien ausgelöst wird, konnte bei den getestetenPersonen eine gute Ansprechrate auf diesen Wirkstoffgezeigt werden. Ustekinumab blockiert die Rezeptorenbestimmter Botenstoffe der Zellen des Immunsystems(sog. Interleukine).

Laut einer amerikanischen Studie konnten auch beiKindern gute Erfolge bei der Behandlung einer Pso-riasis mit Ustekinumab erzielt werden, sodass dieserWirkstoff auch diesbezüglich in Zukunft eine Rollespielen könnte. � ui

28 allergikus

K I N D E R & C O.

Psoriasis als

Entzündungskrankheit mit

SYSTEMCHARAKTER

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AK

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:59 Uhr Seite 28

2/2009 29

K I N D E R & C O.

Die Medikamente, die bei Asthma angewandt

werden, lassen sich zwei großen Gruppen zu-

ordnen: Arzneimittel, die der Erweiterung der

Bronchien dienen (sog. Bronchodilatatoren) und Entzün-

dungshemmer. In jeder Gruppe kann wiederum zwischen

Dauertherapeutika (sog. Controllern) und Bedarfsmedi-

kamenten (sog. Relievern) unterschieden werden. Sie

können entweder topisch – direkt am gewünschten Wir-

kungsort – eingesetzt oder systemisch – im gesamten

Organismus wirkend – gegeben werden.

Eingesetzte WirkstofftypenZu den Wirkstoffen, die in der Asthmatherapie zur Anwen-

dung kommen, gehören Bronchien erweiternde kurz- und

langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und entzün-

dungshemmende systemische bzw. topische Kortisonprä-

parate sowie Crotone zur Allergieprophylaxe, PDE-Hem-

mer zur Entspannung der Bronchialmuskulatur, Anticho-

linergika zur Anspannung der Bronchialmuskulatur und

Verringerung der Sekretbildung sowie Leukotrienanta-

gonisten, die die Wirkung eines entzündungsfördernden

Gewebshormons hemmen.

Nicht-medikamentöseBehandlungsansätzeDie nicht-medikamentöse Therapie sieht insbesondere die

Vermeidung von Auslösefaktoren für Asthmaanfälle vor.

Bei Allergien sollte nach Möglichkeit die strikte Vermei-

dung des/der allergieauslösenden Stoffe/s angestrebt

werden. In einem Haushalt, in dem ein asthmakrankes

Kind lebt, sollte selbstverständlich auch nicht geraucht

werden. Außerdem sollte eine dem Krankheitsbild ange-

messene körperliche Aktivität gewährleistet werden.

Optimal ergänzt werden kann die Therapie durch eine

Patientenschulung. Dabei werden Kenntnisse vermittelt,

die dem Patienten und seinen Eltern den Umgang mit der

chronischen Erkrankung Asthma erleichtern sollen. �Antje Habekuß

Die Behandlung des Asthmas bei Kindern

wird im Regelfall mit einer Kombination

aus medikamentösen und nicht-medika-

mentösen Maßnahmen durchgeführt.

Welche Wirkstoffe in welcher Dosierung

eingesetzt werden, richtet sich u. a. nach

dem Schweregrad der Erkrankung und

dem Alter des Kindes.

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Wie kindliches Asthma behandelt werden kann

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:59 Uhr Seite 29

M ilchzucker (Laktose) ist bei der Herstellung von Tabletten ein weitver-

breiteter Hilfsstoff. Auch Menschen mit einer Milchzuckerunverträg-

lichkeit (Laktose-Intoleranz) können Tabletten meist ohne Probleme einnehmen,

denn die enthaltenen Mengen Milchzucker sind sehr gering. Zum Vergleich:

Eine Tablette enthält nur selten mehr als 200 mg Milchzucker, das entspricht etwa der Milchzuckermenge in einem

Esslöffel Kuhmilch. Bei den meisten Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit ist noch eine Restaktivität des

Milchzucker abbauenden Enzyms vorhanden, mit der 6–12 g Milchzucker pro Mahlzeit verwertet werden können.

„Wer Probleme mit seinen Medikamenten hat, kann sich beim Apotheker informieren. Das gilt besonders für die Selbst-

medikation“, so Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bundesapothekerkammer. Wer Tabletten mit Milchzucker nicht gut

verträgt, kann vor oder direkt bei der Einnahme des Medikaments zusätzlich rezeptfreie Laktase-Präparate einnehmen.

Dieses Enzym baut den Milchzucker ab. Der Apotheker kann zudem nach Alternativen ohne den Hilfsstoff Milchzucker

suchen. � Quelle: ABDA

30 allergikus

T I P P S & T E R M I N E

Die Symptome einer Allergie können die Lebensqualität mitunter sehr stark einschränken.

Insgesamt ist jeder fünfte Bundesbürger ab 14 Jahren (19,5 %) von einer Allergie be-

troffen. Bei fast jedem sechsten Allergiker (15,6%) beeinträchtigt die Krankheit das Alltags-

leben deutlich oder sehr stark; dies entspricht etwa zwei Millionen Deutschen, die in

hohem Maße unter ihren allergischen Reaktionen leiden. Das zeigen die Ergebnisse

einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag der Apotheken Umschau. Insgesamt

jeder zweite Betroffene (51,3 %) erklärt, er sei zumindest ein wenig im Alltagsleben

beeinträchtigt. Überdurchschnittlich häufig klagen Hausstauballergiker über ihre

Krankheit: Jeder Dritte von ihnen (32,2 %) sagt aus, im Alltag ziemlich bis sehr stark

eingeschränkt zu sein. � Quelle: Apotheken Umschau

Tabletten bei Milchzucker-Unverträglichkeit

meist kein Problem

Bei jedem sechsten Allergikerleidet die Lebensqualität

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B U C H T I P P :

Thilo Schleip

Laktose-Intoleranz.Wenn Milchzuckerkrank macht

Trias Verlag

ISBN 978-3830432401

143 Seiten

14,95 Euro

Laktose-Intoleranz Wenn Milchzucker krank macht

M ilchzucker ist nicht nur in Milchprodukten enthalten. Als

beliebter Zusatzstoff kommt er auch in Tiefkühl-Pizza,

Wurst, Tütensuppen und vielen anderen Fertigprodukten vor.

Mit dem anschaulichen Ratgeberbuch „Laktose-Intoleranz. Wenn

Milchzucker krank macht“ können sich Betroffene einen guten

Überblick verschaffen: „Wo versteckt sich Milchzucker? Wie mei-

de ich ihn? Welche Lebensmittel vertrage ich gut? Wie ernähre

ich mich dennoch ausgewogen?“ – auf diese Fragen weiß Autor

Thilo Schleip, der selbst an Laktose-Intoleranz leidet, eine Antwort.

Hilfreich ist auch die praktische Liste mit über 1.600 laktosefreien

Lebensmitteln, über die sich die Patienten im Service-Teil infor-

mieren können. Fazit: Thilo Schleip zeigt, dass es geht, sich ge-nussvoll zu ernähren – auch ohne Milchzucker. �

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2/2009 31

T I P P S & T E R M I N E

Asthma und C O P D:

Krankheiten wie Asthma oder COPD lösen manchmal

wahre Todesangst aus. Hat ein Angehöriger einen An-

fall, steht man oft hilflos daneben und würde doch so

gerne helfen. Das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber rät An-

gehörigen an erster Stelle, dem Patienten im Notfall rasch sein

Atemspray zu reichen, das er i. d. R. vom Arzt verordnet bekom-

men hat. Außerdem sollten beengende Kleidung gelockert und

Fenster geöffnet werden. Stellt sich nach kurzer Zeit keine Bes-

serung ein, sollte der Arzt gerufen werden. Angehörige sollten

den Kranken entsprechend beruhigen, wobei es wichtig ist, dass

sie ihre eigene Aufregung nicht deutlich zeigen.

Um dem Luftnot-Patienten im Alltag zu helfen, sollten einigeeinfache Regeln beachtet werden: Wichtig ist vor allem, für den

Betroffenen einfach da zu sein und ihn zu trösten. Fürsorgliches

Verhalten sollte jedoch nicht bedeuten, dass Angehörige dem

Betroffenen alles abnehmen. Dadurch traut er sich langfristig

immer weniger zu, was wiederum seine Beschwerden auf Dauer

verschlimmert. Die Devise heißt, den Angehörigen schonen, aber

in Maßen. Man sollte ihn z.B. motivieren, sich regelmäßig zu be-

wegen oder Atemgymnastik zu machen. Durch solche einfachen

Maßnahmen kann die Belastbarkeit verbessert werden. �

Quelle: Senioren Ratgeber

Foto

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AK

12. DEUTSCHER LUNGENTAGam 26. September 2009

MOTTO: „Wellness für die Lunge“

Der Deutsche Lungentag ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung,

die das Ziel verfolgt, das Fachgebiet Atemwegs- und Lungenkrank-

heit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, die Lehre und Forschung im

Fachbereich Pneumologie sowie die Kompetenz des Patienten, Sympto-

me zu erkennen und richtig einzuschätzen, zu fördern. Die Planung und

Umsetzung des Deutschen Lungentags wird u. a. von Verbänden wie der

Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V., der

Deutschen Atemwegsliga e. V., der Deutschen Lungenstiftung e. V. u. v. m.

getragen.

Der Deutsche Lungentag 2009 steht unter dem Motto „Wellness fürdie Lunge“. Ausführliche Informationen hierzu sind ab Juli auf derInternetseite www.lungentag.de abrufbar. �

Wie man als Angehöriger

effizient helfen kann

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32 allergikus

T I P P S & T E R M I N E

Leckere Rezepte

mit Nährwert-

Berechnungen unter:

www.nasch-eis.de

Sommerfrischer Eisgenuss-Lactosefrei-

Genießen Sie herrlich leckeres Eis ganz ohne Kompromisse:

Nasch Premium EisDer volle Eisgenuss ohne Milch!

Glutenfreies Rezept

(Zutaten für 4 Personen) Pro Person: 554 kcal (2.319 kJ) – 20,1 g Eiweiß – 26,3 g Fett – 58,3 g Kohlenhydrate (4,9 BE)

Foto

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Griechische Pizza mit Feta und Spinat

Zutaten300 g glutenfreies Mehl20 g Hefe1/8 l lauwarmes Wasser1/2 TL Salz4 EL Olivenöl1 Knoblauchzehe1 Zwiebel 150 g Spinat

4 Tomaten200 g Feta50 g grüne Oliven50 g schwarze Oliven200 g glutenfreies TomatenpüreeSalzPfefferMineralwasser

ZubereitungDas glutenfreie Mehl in eine Schüssel sieben und eine Vertiefung anbringen.Die Hefe hineinbröckeln und mit dem Wasser verrühren. Mit etwas Mehl be-decken und 10–15 Minuten gehen lassen. Dann das Salz und 2 EL Olivenölzugeben und einen glatten, aber nicht zu festen Hefeteig schlagen. Den Teigkräftig durchkneten, in vier gleichgroße Stücke teilen, diese rund kneten undzugedeckt nochmals 20 Minuten gehen lassen. Inzwischen Knoblauchzeheund Zwiebel abziehen, den Spinat putzen, waschen und gut abtropfen lassen.Die Tomaten in Scheiben schneiden. Die Teigstücke oval ausrollen und dieRänder leicht andrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech le-gen. Den Feta würfeln, die Oliven abtropfen lassen. Tomatenpüree mit Salz,Pfeffer und zerdrücktem Knoblauch würzen und auf die Pizzafladen verteilen.Mit Tomatenscheiben, Spinat, Zwiebelringen, Feta und Oliven belegen. DiePizzen mit etwas Öl beträufeln. Bei 220 °C im vorgeheizten Backofen 18–20Minuten backen.

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allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA

B E S T E L L F O R M U L A R F Ü R D E N K O S T E N F R E I E N B E Z U G

GFMK GmbH & Co. KG

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Kostenfrei für Ihre Praxis/Klinik/SHG

• Themen, die bewegen

• Dieses Magazin entsteht in redaktioneller Zusammenarbeit mit Betroffenen, Patienten-organisationen, Experten und Kliniken

• allergikus informiert, klärt auf, macht Mut

Ausgabe 3/2008

allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA

– Weltweites Allergieproblemgezielt angehen

– Wie Patienten von Schulungen profitieren können

– Krankheitsverlauf aktivbeeinflussen

Ihr Exemplar

zum

Mitn

ehmen

Jetzt online:

Das Portal für chronischkranke Menschenwww.curado.de

Per Fax an: 0214/310 57-29 oderper E-Mail an: [email protected]

(Institution: Name der Arztpraxis oder Klinik)

(Zusatz, z. B. Abteilung)

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(PLZ, Ort)

Information für PatientenWenn Sie dieses Magazin gerne regelmäßig

kostenfrei lesen möchten, legen Sie dieses

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vor und bitten Sie um Bestellung. Unsere In-

formationsschriften sind bei Bestellung über

Arztpraxen, Kliniken und SHG kostenfrei.

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ein. Es entstehen für Sie keine Kosten. I. d. R. werden jeweils

30–50 Exemplare geliefert. Eine Zuteilung kann aufgrund

der begrenzten Auflage nicht garantiert werden. Ergänzend

zu unserem Magazin erscheinen in unserem Verlag in unre-

gelmäßigen Abständen auch themenbezogene Ratgeberbro-

schüren, die Sie ebenfalls kostenfrei erhalten. Wenn Sie

unsere Publikationen nicht mehr beziehen möchten, kön-

nen Sie diese jederzeit telefonisch unter der Nummer 0214/

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bzw. Adresse s. o.). Bitte sehen Sie von unfreien Rücksen-

dungen ab.

Wir möchten allergikus (4 Ausgaben pro Jahr) kostenfrei zur Auslage in unserer Praxis/Klinik/SHGerhalten. Bitte senden Sie das Magazin an folgende Anschrift:

2/2009 33

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 14:02 Uhr Seite 33

34 allergikus

Sie möchten Ihren Landesverband oder Ihre Gruppe vorstellen?

Sie möchten Termine bekannt geben?

Es gibt in Ihrem Bundesland eine neue Gruppe?

Sie möchten uns mit Berichten an Jubiläen, Festen, Workkshops und

Tagungen teilhaben lassen?

Sie haben ein Gedicht oder eine Geschichte über Ihr Leben mitt der Krankheit geschrieben?

Sie wollen über bestimmte Themen mehr wissen?

W i s s e n s c h a f t l i c h e r B e i r a t

Prof. Dr. med. Aberer, Hautklinik Graz

Prof. Dr. med. Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Prof. Dr. med. Bufe, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. med. Fuchs, Georg-August-Universität Göttingen

Prof. Dr. med. Gieler, Justus-Liebig-Universität Gießen

Prof. Dr. oec. troph. Hermann, Fachhochschule Osnabrück

Prof. Dr. med. Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden

Prof. Dr. med. Merk, Universitätsklinik der RWTH Aachen

Prof. Dr. med. Mösges, Uniklinik Köln

Dr. med. Roos, Ärztehaus am Kreiskrankenhaus Wittmund

Prof. Dr. med. Schlenter, St. Marienkrankenhaus Frankfurt/Main

Prof. Dr. emerit. Seebacher, Dresden

Prof. Dr. med. Westhofen, Universitätsklinik der RWTH Aachen

Prof. Dr. med. Zielen, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Prof. Dr. med. Zuberbier, Charité Berlin

Geben Sie anderen Betroffenen die Gelegenheit, Einblick in Ihre Arbeit zu gewinnen und geben Sie uns Anregungen, damit wir die Artikel auf Ihr Informationsbedürfnis abstimmen können.

Wie brauchen wir Text- und Bildmaterial?

Idealerweise senden Sie uns Ihren Bericht oder Ihre

Mitteilung als Word-Datei per E-Mail, Diskette oder CD.

Fotos, Bilder oder Abbildungen benötigen wir in druckfähi-

ger Auflösung (Dateien, 300 dpi) bzw. als Originale. Letztere

gehen Ihnen nach der Bearbeitung umgehend wieder zu.

GFMK GmbH & Co. KGVerlagsgesellschaftPostfach 25 02 2451324 LeverkusenE-Mail: [email protected].: 02 14/3 10 57-0Fax: 02 14/3 10 57-19

allergikusmitgestalten

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– Wie Patienten von Schulungen profitieren können

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allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA

I M P R E S S U M

Herausgeber & Verlag:GFMK GmbH & Co. KG VerlagsgesellschaftPostfach 25 02 2451324 LeverkusenTel.: 02 14/3 10 57-0Fax: 02 14/3 10 57-19www.gfmk.comE-Mail: [email protected]äftsführer: Holger F. Caspari

Produktion:GFMK GmbH & Co. KG VerlagsgesellschaftHolger F. Caspari (V.i.S.d.P.)Anke Tennemann (Ressortleiterin Produktion)Ulrike IboldMarkus S. Felsmann Stefanie Zerres

Auflage: 60.000

Anzeigenleitung:Hilda Kesisoglu · Tel.: 02 14/3 10 57-28

Gestaltung:renierkens kommunikations-design, Kölnwww.renierkens.de

Druck: Messedruck Leipzig GmbH

Titelfoto: Shutterstock

Fotos/Abbildungen:DAK, Digitouch, Fotolia, Gloriella Music/Manfred Esser, Image Source, Lilly Deutsch-land, Photodisc, Photos.com, Shutterstock,Techniker Krankenkasse, Wirths PR

Redaktionsschluss:24. Juli 2009 für die Ausgabe 3/09

erscheint vierteljährlich. Über Selbsthilfe-gruppen, Krankenkassen, Arztpraxen und Kli-niken erhalten Sie das Magazin kostenlos.Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmun-gen bleiben alle Rechte dem Verlag vorbehal-ten. Der Verlag und die Redaktion übernehmenfür unverlangt eingesandte Manuskripte keineHaftung. Namentlich gekennzeichnete Bei-träge geben nicht zwangsläufig die Meinungder Redaktion wieder. Das Magazin und alle inihm enthaltenen Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Bei Nachdruck, auch wenn Ar-tikel auszugsweise verwendet werden, bedarfes der ausdrücklichen schriftlichen Zustim-mung. Nach erfolgter Zustimmung wird umAngabe der Quelle und Zusendung eines Be-legexemplars gebeten. Die Inhalte der Anzeigenmüssen nicht zwangsläufig mit der Meinungdes Herausgebers übereinstimmen. AP-Nachrichten – The Associated Press, alleRechte vorbehalten. AP-Nachrichten dürfenohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis vonAssociated Press weder veröffentlicht nochumgeschrieben oder weiterverarbeitet wer-den, sei dies zu gewerblichen oder anderenZwecken.

I M P R E S S U M / W I S S E N S C H A F T L I C H E R B E I R A T

Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:30 Uhr Seite 34

Aerosolfeiner Nebel mit kleinsten Wirkstoffteilchen,die im Nebel schweben; Aerosole können fürdie Verabreichung von inhalierbaren Medika-menten verwendet werden

AllergenBezeichnung für ein Antigen, das eine allergi-sche Reaktion und die Bildung von Immunglo-bulin E (spezieller Antikörper) auslöst. Dabeihandelt es sich meistens um Eiweiße in Pflan-zenpollen, Tierhaaren, -schuppen oder -exkre-menten und Nahrungsmitteln

AllergenexpositionKontakt mit Stoffen, die eine Allergie aus-lösen können

Allergenkarenz Vermeidung des Kontakts mit Allergenen mit dem Ziel, allergische Reaktionen zu vermeiden

Allergie überschießende Abwehrreaktion des Immun-systems auf normalerweise harmlose Um-weltstoffe

Anaphylaktischer Schockschwerste Form einer allergischen Reaktion,bei der der gesamte Organismus betroffen ist

AntigenSubstanz oder Fremdkörper, die bzw. der vomOrganismus als fremd erkannt wird und da-durch eine spezifische Immunantwort auslöst

Antihistaminikalindern die akuten Symptome einer aller-gischen Reaktion sehr schnell und haben einen positiven Einfluss auf das gesamte allergische Geschehen. Die Wirkung beruhtauf der Hemmung des Histamins, des wichtigsten Verursachers von Juckreiz. Außerdem hemmen Antihistaminika zusätz-lich die entzündungsauslösenden Substanzen (Mediatoren)

Antikörpervon Immunzellen gebildete Eiweiße, die anAnti- bzw. Allergene andocken und deren Eliminierung veranlassen

Asthmaanfallsweise, meist hochgradige Atemnot mitverschiedenen Ursachen

AtopieÜberempfindlichkeit von Haut und Schleim-häuten gegen Umweltstoffe

Bronchospasmusstarkes, krampfartiges Zusammenziehen der Bronchialmuskulatur, z. B. bei einem Asthma-Anfall

Compliancein der Pneumologie: Maß für die volumenab-hängige Dehnbarkeit der Lunge, des Brust-korbs bzw. von Lunge und Brustkorb; in derAllgemeinmedizin: Bereitschaft des Patienten,eine Therapie sorgfältig, regelmäßig und verantwortungsvoll durchzuführen

COPDengl.: chronic obstructive pulmonary disease;chronisch obstruktive Lungenerkrankung;Gruppe von Erkrankungen, die durch Husten,vermehrten Auswurf und Atemnot gekenn-zeichnet sind

Cortisonauch Kortison; Cortison ist ein körpereigenerStoff; Abkömmling des menschlichen Hormons Cortisol, welches in der Neben-nierenrinde produziert wird

Desensibilisierungsiehe Hyposensibilisierung

Dosieraerosoldamit Asthmamedikamente direkt an den Wirkort gelangen können, müssen sie inha-liert werden. Das geschieht häufig mithilfe ei-nes Dosieraerosols. Es ist so konstruiert, dassbei jedem Sprühstoß eine genau festgelegteMenge des Medikaments abgegeben wird

Emphysemchronische Lungenerkrankung in Form einer sog. irreversiblen (nicht rückgängig zu machenden) Überdehnung des Lungenge-webes, bei der aus vielen kleinen Lungenbläs-chen (Alveolen) wenige, größere Lufträumeentstehen. Hierdurch verliert die Lunge ihreElastizität, sie enthält weniger Gewebe undmehr Luft (Überblähung)

Exanthementzündlicher Hautausschlag auf großen Bereichen der Haut mit einem bestimmtenzeitlichen Ablauf. Beispiele: Masern, Röteln,Scharlach

GeneseEntstehung, Ursache einer Krankheit

Histaminbiogenes Amin, das aus Mastzellen aus-geschüttet wird und an die Rezeptoren derBlutgefäße gebunden ist; verursacht die allergischen Symptome Jucken und Rötung

Hyposensibilisierungauch Desensibilisierung oder SIT; Behand-lungsform von Allergien, bei der dem Körperdas Allergen in steigender Dosis injiziert wird,um die Allergieempfindlichkeit herabzusetzenbzw. ganz auszuschalten

ImmunglobulineEiweißmoleküle, die Bestandteil der körper-eigenen Immunabwehr sind (bestimmte Antikörper)

Inhalationsallergenz. B. Pollen oder Blütenstaub vieler Pflanzenund einige Sporen von Schimmelpilzen

KarenzVermeidung

KonjunktivitisBindehautentzündung

MakrophagenBlutabwehrzellen, die Bakterien, Viren, ge-schädigte Zellen oder Antigen-Antikörper-Komplexe in sich aufnehmen und zerstören

MukolyseSchleimlösung, die medikamentös mit Mukolytika oder mit krankengymnastischenMethoden (z. B. Klopfmassage) herbeigeführtwerden kann

Neurodermitisauch atopisches Ekzem, atopische Dermatitis;Erkrankung, deren Hauptsymptome rote,schuppende Haut und starker Juckreiz sind

Peak Flowmaximale Atemstromstärke bei forcierter Ausatmung (Norm: ca. 7-8 Liter pro Sekunde)

Prick-TestHauttest zur Bestimmung allergieauslösenderStoffe

PollinosePollenallergie, durch Blütenstaub hervor-gerufene allergische Reaktion

Provokationstestkontrollierte Belastung des Patienten mit möglicherweise allergen wirkenden Substanzen

Pseudoallergieallergische Reaktion, die sich durch Blut-untersuchungen nicht nachweisen lässt, aberdie gleichen Symptome zeigt wie eine Allergie

randomisiertzufällig

SensibilisierungS. bedeutet, dass der Körper nach mehrerenKontakten mit einer Substanz eine Allergiebzw. die Bereitschaft ausbildet, beim nächstenKontakt mit dem betreffenden Stoff allergischzu reagieren

SITSpezifische Immuntherapie; siehe Hyposensi-bilisierung

Sofortreaktionakut auftretende Symptomatik nach Antigen-kontakt; verschwindet bei Vermeidung des jeweiligen Allergens

Spätphasenreaktiontritt sechs bis acht Stunden nach Antigenkon-takt auf; die S. erklärt, warum Patienten vor allem abends allergische Beschwerden haben,obwohl kaum Antigene vorhanden sind, derAntigenkontakt aber tagsüber aufgetreten ist

Überempfindlichkeitverursacht wiederholbare Symptome oderKrankheitszeichen, die durch Kontakt mit einem Auslöser hervorgerufen werden; die Dosis des Auslösers wird von einer normalempfindlichen Person toleriert und ohne Symptome vertragen

UrtikariaNesselsucht

Zystische FibroseMukoviszidose (lat. mucus: Schleim, viscidus: zäh, klebrig) oder zystische Fibrose(engl.: cystic fibrosis, CF); genetisch bedingte,also angeborene Stoffwechselerkrankung

G L O S S A R

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