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Ausgabe 2/2009
allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA
– Worauf Sie im Berufachten müssen
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Therapieoptionen bei Psoriasis S. 8
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inhaltAusgabe 2/2009
allergikus
Aus Medizin & ForschungBegleiterkrankungen bei atopischer Dermatitis richtig behandeln 4Schwere Asthmatiker sollten Glutamat in Lebensmitteln meiden 6Duftstoff in Körperpflegemitteln verursacht Allergien 7Psoriasis-Therapie im Überblick 8Bleichmittel im Badewasser kann Neurodermitis-Beschwerden lindern 10Verreisen mit einer chronischen Atemwegserkrankung – Was ist dabei zu beachten? 12COPD: Ventil gegen Luftnot bei Lungenemphysem 13
Neues aus der SelbsthilfeMit der Sonne auf Reisen: Worauf Sie bei Sonnenallergien achten müssen 14Der Umgang mit einer COPD: Der Arzt stellt die Weichen 17Die Mitgliedschaft im Deutschen Neurodermitis Bund 19Roland Kaiser veröffentlicht Buch über COPD 20Weitere wichtige Adressen 16
AktuellesNeurodermitis-Therapie im Überblick 21Wie Allergien behandelt werden können 22Allergische Hautkrankheiten und Ekzeme: Viele Beschäftigte müssen ihren Beruf wechseln 23Fundierte Gesundheitsratgeber im Internet 23Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma aktualisiert 24Nagel-Psoriasis: So hilft der Podologe 25Internetportal www.curado.de:Infos zu allergischen Hauterkrankungen u. v. m. 25
Kinder & Co.Erdnuss-Allergie bei Kindern ernst nehmen 26Neurodermitis: Früher Fischverzehr reduziert Ekzemrisiko 27Psoriasis als Entzündungskrankheit mit Systemcharakter 28Wie kindliches Asthma behandelt werden kann 29
Tipps & TermineBei jedem sechsten Allergiker leidet die Lebensqualität 30Tabletten bei Milchzucker-Unverträglichkeit meist kein Problem 30Buchtipp: Laktose-Intoleranz. Wenn Milchzucker krank macht 30Asthma und COPD: Wie man als Angehöriger effizient helfen kann 3112. Deutscher Lungentag 2009 31Glutenfreies Rezept: Griechische Pizza mit Feta und Spinat 32Bestellformular: allergikus kostenfrei für Arztpraxis/Klinik/SHG 33
allergikus mitgestalten/Impressum/Wissenschaftlicher Beirat 34Glossar 35
Worauf „Sonnenallergiker“ achten müssen S. 14
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So hilft der Podologe bei Nagel-Psoriasis S. 25
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4 allergikus
A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G
Ein Aspekt, der Patienten mit am häufigsten belastet,
ist ein extremer Juckreiz: Neurodermitis verläuft
in Schüben, d. h., nach einem unterschiedlich lan-
gen erscheinungsfreien Zeitraum kommt es zum erneuten
Ausbruch der Erkrankung. In den akuten Phasen bilden
sich juckende, entzündete Hautrötungen, die später nässen
können und verschorfen. Oft reagieren die Betroffenen mit
heftigem Kratzen. Dies irritiert die empfindliche Haut noch
mehr, was dann wiederum den Juckreiz verstärkt. Je nach
Schweregrad der Erkrankungen sind hier unterschied-
liche Behandlungsformen und Therapeutika angezeigt.
Medikamentöse TherapieBei leichtem Ekzem empfehlen Dermatologen ergänzend
zur Basispflege der trockenen Haut (z. B. mit hypoallerge-
nen Reinigungs- und Pflegeprodukten) Juckreiz lindernde
und keimtötende Wirkstoffe, die auf die betroffenen Haut-
regionen aufgetragen werden können (lokale Therapie).
Hierbei können Substanzen wie z. B. Zink oder Polidoca-
nol zum Einsatz kommen. Stellt sich keine Besserung ein,
kann ggf. auf Glukokortikosteroide (Kortison) oder Calci-
neurininhibitoren zurückgegriffen werden.
Anders bei ausgeprägten Ekzemen: Hier reicht eine loka-
le Wirkstoffanwendung meist nicht aus, sodass eine syste-
mische Therapie mit Wirkstoffen, die das Immunsystem
beeinflussen (z. B. in Tablettenform oder als Injektion), an-
gezeigt ist. Auch die sog. Phototherapie, bei der ultravio-
lettes Licht Vorgänge in der Haut beeinflusst, stellt eine
weitere Behandlungsoption dar.
Neurodermitiker-Haut ist besonders infektionsanfällig.
Häufig kommt es infolge einer Neurodermitis-Erkrankung
zu Infektionskrankheiten der Haut, da diese bei den Pa-
tienten bereits vorgeschädigt ist und so Krankheitserreger
eindringen und sich vermehren können. Neurodermitiker
sind u. a. besonders für Herpesviren, Grindflechte (Impe-
tigo contagiosa) und Dellwarzen anfällig.
HerpesinfektionHerpesviren stellen für Neurodermitiker insofern eine
Infektionsgefahr dar, als sie nach Penetration der geschä-
digten Haut zur Entstehung eines Herpesekzems führen
können. Hierbei bilden sich teils in Gruppen angeordnete
Bläschen, die ineinander übergehen und rasch platzen.
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BEGLEITERKRANKUNGEN beiatopischer Dermatitis
richtig behandelnWie Juckreiz und Infektionen Neurodermitiker beeinträchtigen
Die atopische Dermatitis (auch atopisches Ekzem,
Neurodermitis) resultiert aus einer Überreaktion
des Immunsystems und entsteht aus einem
Zusammenspiel verschiedener Faktoren (u. a.
genetische Disposition, Umwelteinflüsse und
psychische Faktoren), das bei den Betroffenen
zu roten, entzündlichen, schuppenden sowie
gelegentlich nässenden Ekzemen auf der Haut
führt. Diese werden nicht nur aus kosmetischen
Gründen als unangenehm empfunden: Neuro-
dermitiker sind infolge ihrer Erkrankung oftmals
mit einer Vielzahl von störenden Nebenerschei-
nungen und Begleiterkrankungen konfrontiert.
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Besteht der Verdacht, dass eine Herpesinfektion vorliegt,
sollten antivirale Salben (z. B. mit dem Wirkstoff Aciclovir)
lokal eingesetzt werden. Ist die Herpesinfektion gravie-
rend oder ist der Patient immungeschwächt, sollte ggf.
eine systemische Behandlung in Erwägung gezogen wer-
den. Als zusätzliche unterstützende Maßnahme kann auch
das Auftragen von Paraffinöl sinnvoll sein, da es u. a. das
Aufplatzen der Bläschen, das Bluten sowie die Selbstan-
steckung durch Fingerkontakt vermeiden hilft.
Hilfe bei DellwarzenVirus-bedingte Dellwarzen (Mollusca contagiosa) können
bei Neurodermitikern am ganzen Körper auftreten. Hier-
bei bilden sich harmlose Wucherungen bzw. Knoten in der
Größe von 3–5 mm, die eine glatte, eingedellte Oberfläche
ausweisen. Dellwarzen können i. d. R. mit einer speziellen
Pinzette verhältnismäßig schmerzlos ausgedrückt werden.
Ist jedoch ein großes Hautareal betroffen, können die War-
zen auch nach dem Auftragen bestimmter Salben und
Cremes abgeschabt werden. Hierbei ist jedoch eine örtli-
che Betäubung angeraten. Liegen übermäßig viele Dell-
warzen vor, sollten Vitamin-C-haltige Cremes großflächig
angewandt werden.
Häufig lässt sich im Rahmen einer Neurodermitis-Er-
krankung auch die Bildung von infektiösen Grindflechte
beobachten. Sie wird durch Bakterien (Staphylococcus
aureus) verursacht, die sich bei vielen Menschen auf der
Haut finden lassen. Anders als bei gesunden Menschen
ist es bei Neurodermitikern den Krankheitserregern mög-
lich, in die vorgeschädigte Haut einzudringen und sich
dort zu vermehren. In der Folge können sich auf den be-
troffenen Hautarealen (z. B. Hände, Gesicht, Mundwinkel)
eitrige bzw. mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden. Plat-
zen diese auf und entleeren ihren Inhalt, bilden sich gelbe
Krusten. Als Therapeutika stehen Betroffenen Mittel zur
Wunddesinfektion (Antiseptika) oder auch Antibiotika zur
Verfügung. Zusätzlich sollten Patienten beachten, dass sie
nicht an den wunden Stellen kratzen und die Bakterien
durch Berührung auf weiteren Hautregionen verteilen.
Eine sorgfältige Hygiene ist angeraten; so sollten z. B. nach
jedem Kontakt mit den Entzündungsherden die Hände
gereinigt werden. Handtücher und Bettwäsche sollten in
der Waschmaschine bei 90 Grad gewaschen werden; das
macht die Keime unschädlich.
Treten Infektionserkrankungen wie Grindflechte,Herpesekzem und Dellwarzen wiederkehrend auf,kann dies auch auf ein geschwächtes Immunsystemhinweisen. Ein gründliches Beratungsgespräch miteinem spezialisierten Arzt sollte deshalb jeder Be-handlung vorausgehen. � msf
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„Schwere und schlecht eingestellte Asthma-
tiker haben ein erhöhtes Risiko, dass sich
ihr Asthma nach dem Genuss glutamathal-
tiger Speisen verschlechtert“, erläutert Prof. Harald Morr,
Vorstandsvorsitzender der DLS. „Außerdem sind sie stär-
ker gefährdet als Gesunde, Krankheitsbeschwerden des
sog. Natriumglutamat-Syndrom-Komplexes zu entwickeln.
Dazu gehören Hautbrennen und -jucken, Kopfschmerzen,
Übelkeit, Herzrasen, Engegefühl in der Brust, Benom-
menheit, Abgeschlagenheit, Taubheitsgefühl und Atem-
beschwerden.“
Glutamat wird als sog. Geschmacksverstärker vielen Fer-
tignahrungsmitteln und Würzmitteln zugesetzt, um deren
Aromen zu intensivieren. „Glutamat kommt aber auch
natürlicherweise in Seegras, Seetang, Sojabohnen und
Zuckerrüben vor“, betont Morr. „Daher kann es nach dem
Verzehr solcher Produkte – z. B. in einem asiatischen Res-
taurant – bei einzelnen Personen mitunter zu Überemp-
findlichkeitsreaktionen kommen. Man spricht auch vom
sog. China-Restaurant-Syndrom, seitdem erstmals 1968 eine
Häufung der Fälle nach asiatischen Restaurantbesuchen
bekannt geworden war.“
Funktionen des Stammhirns beeinträchtigtChemisch gesehen ist Glutamat ein Natriumsalz der Glu-
taminsäure – einer natürlich vorkommenden Aminosäure,
die im Gehirn auch als Neurotransmitter wirkt. „Daher
kann Glutamat die Funktion unseres Stammhirns stören,
das neben elementaren Körperfunktionen auch den Hun-
ger regelt“, erklärt Morr. „So führt Glutamat zu einer Stei-
gerung des Appetits, kann bei empfindlichen Personen
aber auch Schweißausbrüche, Magenschmerzen, Bluthoch-
druck, Herzklopfen und Migräne verursachen. Allergikern
drohen durch Glutamat sogar epileptische Anfälle oder
Atemlähmung.“
AngabenderInhalts-stoffe genaustudierenDie Lungenärzte
der DLS empfeh-
len Asthmatikern
und Allergikern,
beim Einkauf von
verpackten Le-
bensmitteln da-
rauf zu achten,
dass diese keine
Geschmacksver-
stärker bzw. die entsprechenden E-Nummern (E 620 und
E 625) enthalten. „Einen entsprechenden Hinweis auf Ge-
schmacksverstärker finden Betroffene auch in Speisekar-
ten, da für Kantinen und Gaststättenverpflegung ebenfalls
eine Kennzeichnungspflicht für Glutamat besteht. Grund-
sätzlich argwöhnisch sollte man allerdings bei Fertignah-
rung uneindeutiger Zusammensetzung sein, da auch Zu-
taten wie z. B. Pizzasoße oder Ketchup möglicherweise
Glutamat enthalten können, ohne dass dies explizit ange-
geben ist. Misstrauisch sollte man auch stets werden, wenn
unter den aufgeführten Inhaltsstoffen der Begriff „Würze“
steht – sei es in Form von Würzsalz, Würzsoße, Würzstoff,
Würzmittel o. ä. Solche nicht weiter spezifizierten Würz-
gemische können beliebige Substanzen zur Geschmacks-
verstärkung beinhalten, die nicht extra ausgewiesen wer-
den müssen – wie z. B. Sojasoße und andere glutamat-
haltige Stoffe. Besondere Vorsicht ist außerdem vor dem
Zusatzstoff Guanylat geboten, da dieser sogar noch stärker
wirkt als Glutamat – und zwar um eine Zehnerpotenz“,
warnt Morr. �Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de
6 allergikus
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Patienten mit schwerem oder schlecht kontrolliertem Asthma sollten Lebensmittel, die
Glutamat enthalten, meiden, da diese lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen
hervorrufen können. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e. V.
(DLS) in Hannover unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte gesundheitliche
Neubewertung der Substanz Natriumglutamat, die von der amerikanischen Gesund-
heitsbehörde veranlasst wurde.
Schwere Asthmatiker sollten
Glutamat in Lebensmitteln meiden
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E in gängiger Duftstoff in Shampoos, Haarspülun-
gen und Duschgels kann Ekzeme verursachen.
Eine schwedische Studie zeigt, dass rund 2 % der dor-
tigen Bevölkerung allergisch auf Linalool reagieren.
Die Substanz ist damit nach Nickel und Kobalt das
dritthäufigste Kontaktallergen.
Reaktionen auf LinaloolJeder fünfte Schwede hat eine Kontaktallergie. Bei
den meisten reagiert der Körper ungewöhnlich heftig
auf Nickel. Mediziner der Universität Göteborg prüf-
ten nun bei mehr als 3.000 Hautpatienten die Ursache
ihres Ekzems. 5–7 % der Teilnehmer reagierten aller-
gisch auf Linalool.
Linalool in vielen Produkten enthaltenDer Duftstoff, der natürlich in ätherischen Ölen wie
etwa Lavendel oder Minze vorkommt, wird nicht nur
Körperpflegeprodukten zugesetzt, sondern auch Spül-
mitteln und Haushaltsreinigern. Enthalten ist er nach
Angaben der Universität in 60–80 % der parfümierten
Reinigungsartikel. „Linalool steckt in vielen Produkten
unserer Umgebung, und genau das ist wahrscheinlich
der Grund dafür, dass diese Kontaktallergie so verbrei-
tet ist“, sagt Johanna Brared Christensson. Allergen
wirkt die Substanz erst nach dem Kontakt mit Sauer-
stoff. �Quelle: Associated Press
Weitere Informationen zum Thema Kontaktaller-gien erhalten Sie z. B. bei der Deutschen Haut-und Allergiehilfe e. V., www.dha-allergien.de.
THEMA:TROCKENE KINDERHAUT
Klima, Umwelt, Neurodermitis...Hier erfahren Sie, wie Sie die Haut Ihres Kindes schützen können:
VON HAUT- UND KINDERÄRZTEN EMPFOHLENNUR IN APOTHEKEN
Keine Haut reagiert so emp-findlich auf Veränderungen wie die Kinderhaut. Genetische Veranlagung,seelische Anspannung oderStress und äußere Einflüsse wie Kleidung, Duft oder Farb-stoffe können unerträgliche Hautreizungen verursachen.
Bei Neurodermitis und trocke-ner Haut ist häufig die natürli-che Hautbarriere gestört und es geht Feuchtigkeit in den tie-feren Hautschichten verloren.Die Haut trocknet aus. Die Folgen sind Rötungen und quälender Juckreiz, die nicht selten zu chronischen Belas-tungen werden. Mittlerweile leiden bereits12-15% aller Kinder im Vor-schulalter an Neurodermitis.Für die tägliche Pflege der
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Linalool ist dritthäufigstesKontaktallergen
DUFTSTOFF
in Körper-
pflegemitteln
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ALLERGIEN
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8 allergikus
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Die Ursachen der Schuppenflechte wie eine zu schnelle Hauterneuerung sind bislang
nicht heilbar. In der Behandlung der Symptome wurden jedoch gerade in den letzten
Jahren diverse Fortschritte gemacht. So sind seit einiger Zeit bestimmte Biologicals
auch für die Behandlung der Psoriasis zugelassen, so z. B. Ustekinumab. Die Ergebnisse
zweier Studien (ACCEPT und PHOENIX) haben gezeigt, dass dieser monoklonale Anti-
körper richtig dosiert zu einer deutlichen Besserung der Symptome bei Psoriasis führen
kann. Auch im Hinblick auf eine Zulassung von Biologicals bei kindlicher Psoriasis wird
geforscht.
Psoriasis-Therapie
IM ÜBERBLICK
Medikamente zur äußerlichen AnwendungIn der Medizin hat der Grundsatz „altbewährt“ leider nicht
immer Gültigkeit. So gehörte der Einsatz von Teeren frü-
her zum Standard bei der Behandlung von Schuppen-
flechte. Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch die
Vermutung aufkommen, dass Teere krebserregend sind.
Kortikoide hingegen zählen nach wie vor zu den
wichtigsten Wirkstoffen gegen Schuppenflechte. Sie
haben eine entzündungshemmende Wirkung und wer-
den z. B. in Form von Cremes aufgetragen. Sie erzielen
häufig eine gute Wirkung.
Cremes und Salben, die Harnstoff enthalten, finden
ebenfalls einen großen Anwendungskreis im Bereich
der Schuppenflechte.
Des Weiteren kommen eigens für die Behandlung der
Psoriasis hergestellte Medikamente mit dem Wirkstoff
Cignolin zum Einsatz.
Zu den sog. physikalischen Therapien, die bei Psoria-
sis helfen können, zählen u. a. Therapien mit Licht
oder Sole.
Eine etwas ungewöhnlichere Methode ist die Behand-
lung mit sog. „Knabberfischen“. Eine spezielle Saug-
barben-Art entfernt hierbei in einem Therapiebad die
überschüssigen Hautschuppen der Erkrankten.
Zusätzlich wird durch dieses „Abknabbern“ eine Sti-
mulation des Nervensystems erreicht. Auch die Psyche
kann von einer solchen Behandlung profitieren.
Medikamente zur inneren AnwendungJe nach Schweregrad der Erkrankung werden bei einer
Psoriasis verschiedene Medikamente verabreicht.
Retinoide tragen zu einer Regulierung der Hauter-
neuerung bei.
Bei schweren Krankheitsverläufen kann mit Fumar-säureestern behandelt werden, welche in entzündungs-
auslösende Prozesse eingreifen.
Auch das sog. Ciclosporin wirkt entzündungshem-
mend. Es wurde ursprünglich nur bei Patienten ein-
gesetzt, die eine Transplantation vornehmen lassen
mussten, es zeigt jedoch u. a. auch bei Psoriasis eine
gute Ansprechrate. � ui
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Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Und eines der vielseitigsten. Sie schützt unseren Körper vor dem Eindringen von schädlichen Stoffen und vor krank machendenEinflüssen aus der Umgebung. Pollenallergene sind allerdings fähig, diesen biologischenSchutzmechanismus zu durchbrechen. Pollen aus der Luft gelangen nämlich nicht nur überdie Atemwege in unseren Organismus, sondern auch über die Haut – und können so eineSensibilisierung und allergische Reaktionen fördern.
Die Haarfollikel, die über unsere gesamte Haut verteilt sind, stellen eine besondereSchwachstelle dar. Schädliche Substanzen, die in die Haarfollikel gelangen, werden bis zu zehnMal länger gespeichert als in der Hornschicht. Jetzt gibt es eine wirksame Vorbeugung. NeuesteStudien* beweisen: Eucerin® pH5 Lotionen und pH5 Cremes schützen die Haut effektiv undhautverträglich! So wird durch die Anwendung der Eucerin® pH5 Produkte die hauteigeneBarrierefunktion aktiviert und das Eindringen von Luftallergenen in Haut und Haarfollikelsignifikant reduziert. Die Allergenbelastung des Körpers insgesamt sinkt.
Pollenallergene reizen Atemwege
und Augen. Was viele aber nicht wissen:
Die biologischen Störenfriede können unser
Immunsystem auch über die Haut belasten.
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Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:52 Uhr Seite 9
„Wegen des starken Juckreizes kratzen Neuro-
dermitis-Patienten ihre Haut oft auf und ziehen
sich dann Infektionen zu, die zur Bildung von Pusteln,
Krusten und nässender Haut führen“, erläutert Prof.
Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Gegen die
bakterielle Besiedelung der Haut, die meist durch Staphy-
lokokken erfolgt, kann man Antibiotika einsetzen – was
aber nicht unproblematisch ist, weil sich dadurch resis-
tente Keime bilden können, die gegen herkömmliche
Antibiotika unempfindlich sind. Anstelle von Antibiotika
wurden daher auch schon verschiedene Desinfektionsmit-
tel ausprobiert, die allerdings zu Hautreizungen führten
oder kosmetisch inakzeptable Auswirkungen hatten. Eine
vielversprechende Alternative, mit der sich die Bakterien
wirksam und ohne unerwünschte Nebenwirkungen abtö-
ten lassen, haben Wissenschaftler aus Chicago aufgezeigt:
Natriumhypochlorit – das ist ein Bleichmittel, das in vielen
Haushaltsreinigern enthalten ist und auch zum Desinfi-
zieren z. B. in Schwimmbädern verwendet wird.“
Im Bad auch den Kopf untertauchenIn der genannten Untersuchung nahmen 31 Neuroder-
mitis-Patienten (in einem Alter zwischen sechs Monaten
und 17 Jahren) über einen Zeitraum von drei Monaten
hinweg zwei Mal wöchentlich ein zehnminütiges Vollbad,
dem ein halber Becher 6 %-iges Natriumhypochlorit bei-
gegeben wurde. „Bereits nach einem Monat verbesserte
sich das Hautbild der Betroffenen deutlich im Vergleich
zur Kontrollgruppe, die ohne Bleichmittel badete“, betont
Prof. Morr. „In geringen Mengen eingesetzt ist Natrium-
hypochlorit für die Haut unbedenklich und zudem
erstaunlich geruchlos, sodass bei seiner Anwendung kein
penetranter Badeanstaltsgeruch zu befürchten ist. Um
ein potenzielles Reservoir für resistente Erreger in den
Nasenflügeln zu bekämpfen, bekamen die Patienten eine
antibiotische Nasensalbe verordnet, die an fünf aufeinan-
derfolgenden Tagen pro Monat angewendet wurde. Darü-
ber hinaus möchte ich Patienten empfehlen, beim Baden
auch mit dem Kopf – bei geschlossenen Augen – kurz un-
terzutauchen, damit alle Hautregionen mit dem Bleich-
mittel in Kontakt kommen. Ansonsten bleiben betroffene
Bereiche um Kopf und Hals von einer Besserung ausge-
nommen.“
Hintergrund NeurodermitisDie Neurodermitis ist eine der häufigsten allergisch be-dingten Hautkrankheiten, unter der allein in Deutsch-land etwa vier Millionen Menschen leiden. Bis zu 10 %der Kinder und jungen Erwachsenen sind von der Er-krankung betroffen, wobei sich die Häufigkeit wie beianderen Allergien auch in den Industrienationen inden letzten zehn Jahren verdreifacht hat. �
Quelle: www.lungenaerzte-im-Netz.de
10 allergikus
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omPatienten, die unter Neurodermitis leiden,
können ihre Beschwerden durch regel-
mäßige Vollbäder lindern, denen ein wenig
Bleichmittel zugesetzt wird. Darauf machen
die Lungenärzte der Deutschen Lungen-
stiftung e. V. (DSL) in Hannover unter
Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen
Studie aufmerksam.
BLEICHMITTEL im Badewasser kannNeurodermitis-Beschwerden lindern
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:52 Uhr Seite 10
Allein in Deutschland leidenca. 4 Millionen Menschen untertrockener, empfindlicher, zuNeurodermitis neigender Haut.
ANZEIGETHEMA: NEURODERMITIS
Auch Haut kann allergisch reagieren. Das A und Obei Hautproblemen ist die konsequente, täglichePflege mit geeigneten Produkten, um die gereizte
Haut wieder zur Ruhe kommen zu lassen, damit sich dieschützende Hautbarriere wieder aufbauen kann.
Die Haut juckt, schuppt und ist gereizt. Weil ihr Fett undFeuchtigkeit fehlen, erscheint sie stumpf, rau und häufigauch gerötet. Der Juckreiz führt durch ständiges Kratzenleicht zu Hautrissen. Dies erhöht die Anfälligkeit für bakte-rielle Entzündungen – und das Jucken wird noch stärker.
Dem Juckreiz gezielt entgegenwirkenBei der Suche nach wirksamen Mitteln, diesen Teufelskreisaus „Jucken – Kratzen – und wieder Jucken“ erfolgreich zudurchbrechen, rückt mehr und mehr das Johanniskraut inden Fokus der forschenden Dermatologie. Entdeckt wurdedessen besonders pflegende Wirkung von Wissenschaftlernder Universitäts-Hautklinik Freiburg. Sie wiesen nach, dassHyperforin, ein Inhaltsstoff des Johanniskrauts, über ent-zündungshemmende und zugleich antibakterielle Eigen-schaften verfügt. Die ebenfalls im Johanniskraut enthaltenen„Glucane“ tragen zu einer nachhaltigen Regeneration dergeschädigten Hautbarriere bei. Ein vergleichbares Wirk-spektrum ist bisher von keiner anderen Heilpflanze in dieserAusprägung bekannt.
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12 allergikus
D ie erste Antwort ist einfach. Selbst-
verständlich können und sollen
auch Menschen mit einer chronischen
Atemwegserkrankung einmal Urlaub
machen. Die zweite Antwort ist etwas
schwieriger; den „idealen“ Ort, den man
allen Betroffenen empfehlen kann, gibt
es nicht. Das liegt daran, dass jeder Pa-
tient seine ganz persönliche Atemwegs-
erkrankung hat und dass jeder über ein
sehr individuelles körperliches Leistungs-
vermögen verfügt. Ein Weg, den der eine
z. B. beim Wandern in einem Mittelge-
birge noch leicht bewältigen kann, stellt unter Umständen
für einen anderen schon ein kaum noch zu bewältigendes
Hindernis dar. Während der eine auf das Reizklima an der
See schwört, kommt der andere damit gar nicht zurecht.
Ausschlaggebend für einen erholsamen und schönen Ur-
laub sind daher die richtige Vorbereitung und eine sorg-
fältige Planung.
Wenn Sie z. B. ein Asthma bronchiale haben, kommt es
darauf an, ob dieses von Allergenen geprägt wird oder
nicht. Wenn Sie auf bestimmte Allergene mit asthmatischen
Beschwerden reagieren, müssen Sie die-
se am Urlaubsort – soweit möglich – mei-
den. Ein Pollenflugkalender kann dabei
helfen. Wenn Sie eine chronisch obstruk-
tive Bronchitis haben, kommt es vor allem
darauf an, wie stabil die Erkrankung im
Allgemeinen und bei Beginn der Reise
ist. Wie weit sind Sie körperlich noch be-
lastbar? In Abhängigkeit davon spielen
die Lage Ihrer Unterkunft, deren Umge-
bung, öffentliche Verkehrsmittel, Nicht-
raucher-Zimmer und Nichtraucher-Räu-
me eine wichtige Rolle. Zur Vermeidung
von Infekten ist zwingend witterungsgerechte Kleidung
(ein schneller Wetterwechsel ist sowohl an der See als
auch im Mittelgebirge möglich) erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Thema Reisen mitchronischen Atemwegserkrankungen können Sieder Homepage www.patientenliga-atemwegserkran-kungen.de entnehmen. �
Dr. rer. pol. Helmut Berck, Vorsitzender des Vorstandes,
Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V.
A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G
Verreisen mit einer chronischen Atemwegserkrankung –
Was ist dabei zu beachten?Immer wieder stellen sich auch Patienten mit einer chronischen Atemwegserkrankung –
sei es mit einer chronisch obstruktiven (einengenden) Bronchitis mit/ohne Lungenemphy-
sem oder mit einem Asthma bronchiale – die Frage: „Kann ich trotz meiner Krankheit
verreisen und wo sollte ich am besten hinfahren?“
Foto
: S
hutt
ers
tock
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Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:55 Uhr Seite 12
A U S M E D I Z I N & F O R S C H U N G
2/2009 13
C O P D: Ventil
gegen Luftnot bei
Lungenemphysem
Bei einem Lungenemphysem kann ein Ventil in
den Atemwegen die Luftnot lindern und die
Lebensqualität verbessern. Bei der chronisch-
obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden die Wän-
de in den kleinen Lungenbläschen allmählich zerstört.
Dadurch entstehen größere Blasen mit insgesamt weniger
Oberfläche, aus denen nur unzureichend Sauerstoff ins
Blut gelangt.
Sauerstoffaustausch durch Lungenvolumen-Reduktion (LVRS)verbessernBeim Ausatmen können die sich anschließenden kleineren
Atemwege kollabieren, sodass die „gefangene“ Luft die
Lunge überblähen lässt. Seit einigen Jahren weiß man,
dass eine Verringerung des Lungenvolumens den Sauer-
stoffaustausch verbessern kann. Um dies zu erreichen,
platzieren Ärzte mit einem Bronchoskop ein Ventil in aus-
gesuchten Bronchien in überblähten Lungenbereichen.
Mehr Platz zum AtmenDieses Ventil soll verhindern, dass neue Luft in diese
Lungenabschnitte eindringt. Wenn die alte Luft aus den
Blasen entweicht, schrumpft der Lungenlappen und die
umgebenden Lungenbereiche haben mehr Platz zum
Atmen. Manchen Patienten gehe es nach dieser sog. bron-
choskopischen Lungenvolumen-Reduktion besser, schreibt
Ralf Eberhardt vom Uniklinikum Heidelberg in der Deut-schen Medizinischen Wochenschrift. Grundsätzlich komme
das Verfahren aber nur dann infrage, wenn Medikamente,
körperliches Training oder eine Sauerstofftherapie keine
Linderung mehr verschafften. �Quelle: Associated Press
Foto
: S
hutt
ers
tock
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14 allergikus
N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
Deutscher Allergie- undAsthmabund e. V. (DAAB)
Fliethstr. 11441061 Mönchengladbach
Tel.: 0 21 61/81 49 40 Fax: 0 21 61/8 14 94 30
E-Mail: [email protected]
Mit der SONNE
auf Reisen:
Foto
: D
igitouch
Ursache für eine Mallorca-Akne ist das Zusammen-
treffen von Emulgatoren und/oder bestimmten
Fetten in Kosmetika oder Körperpflegemitteln
mit den einwirkenden UV-A-Strahlen bei einem Sonnen-
bad. Die Mallorca-Akne zeigt sich mit roten Flecken, Knöt-
chen, Papeln, manchmal Quaddeln und starkem Juckreiz
auf den „Sonnenterrassen“: Dekolleté, Schulterregion,
Arme und (seltener) Gesicht.
Worauf Sie bei SONNENALLERGIEN achten müssen
Die Beschwerden nehmen in dem Maße ab wie der natür-
liche Lichtschutz zunimmt. Eine wirksame Therapie er-
folgt mit Antihistaminika. Zur Vorbeugung einer Mallorca-
Akne sollte bereits einige Tage vor Reisebeginn die ge-
samte Pflegekosmetik auf lipid- und emulgatorfreie Kör-
perpflegeprodukte umgestellt werden. Im Urlaub sollten
fettfreie Lichtschutzmittel benutzt werden, die auch im
UV-A-Bereich absorbieren.
Sonnenlicht hat positive
Einflüsse auf Psyche und
Hormone – es hat aber
auch seine Schattenseiten.
Dies gilt insbesondere für
die UV-Strahlung. Die Haut-
reaktionen, die durch UV-A-
oder UV-B-Strahlung aus-
gelöst werden, haben im
Volksmund Namen wie
„Sonnenallergie“ oder
„Mallorca-Akne“. Allerdings
handelt es sich dabei um
unterschiedliche Krank-
heitsbilder. Informieren
Sie sich vor Urlaubsbeginn
über den geeigneten
Sonnenschutz, damit der
Urlaub auch die schönste
Jahreszeit bleibt.
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:55 Uhr Seite 14
2/2009 15
N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
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Polymorphe Lichtdermatose (PLD)Bei der polymorphen Lichtdermatose (PLD) tritt erst einige
Stunden bis zu mehreren Tagen nach dem Sonnenbad eine
Reaktion auf. Dies ist meist ein starker Juckreiz an den
sonnenbestrahlten Körperflächen. Die Hautausschläge
sehen dabei unterschiedlich (polymorph) aus. So treten
beispielsweise Bläschen, Knötchen, flächige Rötung, Ek-
zeme, entzündliche Hauterhebungen oder Quaddeln auf.
Auslöser sind überwiegend UV-A- sowie UV-B-Licht. Be-
troffene Körperpartien sind auch hier zuerst Dekolleté,
Handrücken und Unterarme, anschließend Schultergürtel,
Körperstamm und Beine.
Einen Schutz vor einer PLD bietet die konsequente
Anwendung eines Lichtschutzes, der UV-A- sowie UV-B-
Strahlenschutz gewährleistet und zugleich einen hohen
Lichtschutzfaktor besitzt. Der Aufenthalt im Schatten reicht
als einzige Prophylaxe nicht aus. Akuten Juckreiz lindert
ein Antihistaminikum. Arzneistoffe dieses Typs mit mittle-
rer Wirkungsdauer wirken auch vorbeugend.
Bei einer PLD-Disposition muss das Medikament bereits
drei Tage vor Reiseantritt sowie den ganzen Urlaub über
eingenommen werden. Außerdem empfiehlt sich eine Vor-
bestrahlung (Licht-Hyposensibilisierung) der Haut, die
sechs Wochen vor dem Urlaub beginnen muss. Vitamine
der B-Gruppe – Beta-Karotin und Kalzium – können be-
gleitend eingesetzt werden.
Die SonnenallergieEbenso wie die Mallorca-Akne wird auch die typische Son-
nenallergie durch eine Kombination von Kosmetik- oder
Arzneimittelinhaltsstoffen und UV-Strahlung ausgelöst.
Von einer Sonnenallergie sind meistens Arme und De-
kolleté, dann Hände, Schultergürtel, Körperstamm und
Beine betroffen. Die Symptome (z. B. Juckreiz) treten Stun-
den bis Tage nach der Bestrahlung auf. An der Haut zeigen
sich hierbei Rötung und/oder trockene, nässende, selten
blutende Bläschen oder Flecken in verschiedenen Größen.
Die Sonnenallergie wird vor allem durch UV-A-Strahlen
verursacht.
Als wirksame Therapie sowie auch zur Vorbeugung wer-
den Antihistaminika eingesetzt. Beta-Karotin, Kalzium und
Vitaminpräparate können begleitend eingesetzt werden.
Phototoxische ReaktionDie phototoxische Reaktion ist kaum bekannt, jedoch nicht
selten. Licht sowie ein zuerst nicht-allergen wirkender,
durch die Haut aufgenommener Ausgangsstoff können
die Ursachen sein. Solche Ausgangsstoffe sind etwa Kos-
metika, Lichtschutzmittel, Parfüms, über das Blut transpor-
tierte Medikamente, Nahrungsmittel oder verschiedene
Pflanzenwirkstoffe. Durch die Kombination von Licht und
einem solchen Stoff kommt es zu einer immunologisch
bedingten, aber nicht allergischen Schädigung der Haut-
zellen. Die Symptome treten erst Stunden nach der Be-
strahlung auf. Dies können Brennen, Stechen, sofortige
Rötung oder auch Schwellungen sowie verstärkter Son-
nenbrand sein. Als Vorbeugung ist es wichtig, vor dem
Reiseantritt mögliche Wechselwirkungen von Medika-
menten beim Sonnenbad mit dem Arzt abzuklären.
Photo-AllergieVon einer Photo-Allergie sind nur entsprechend durch ein
bestimmtes Allergen sensibilisierte Menschen betroffen.
Der Ekzem-auslösende Antikörper entsteht meist durch
UV-A-Bestrahlung. Symptome sind Rötung, Verdickung
der Haut und quälender Juckreiz. Innerhalb von 24 Stun-
den entstehen Knötchen und Bläschen, später tritt gele-
gentlich Schuppenbildung auf. Durch Vermeidung des
Allergens bilden sich die Veränderungen schnell zurück.
Vor dem Urlaub gilt es, einen Allergologen zu kontaktie-
ren, um abzuklären, ob ein gewisses Medikament für den
Urlaubszeitraum reduziert oder abgesetzt werden muss. �
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16 allergikus
N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
SOMMER-SONNEN-TIPPS
• Machen Sie es wie die Südländer und halten Sie wäh-rend der Mittagsstunden Siesta in geschlossenenRäumen.
• Schatten ist zwar gut, aber besonders in der Nähevon Wasser ist die UV-Belastung besonders hoch.
• Cremen Sie sich auch im Schatten ein; hier beträgt dieHöhe der Sonnenstrahlenintensität noch 50 %.
• Bekleidung, die den Körper bedeckt, hilft insbeson-dere, wenn es sich um spezielle UV-undurchlässigeStoffe handelt.
• Besorgen Sie sich Lichtschutzmittel mit hoher UV-A-Schutzwirkung; lagern Sie diese möglichst kühl.
• Lichtschutzmittel sind nicht unbegrenzt haltbar; ver-wenden Sie deshalb keine Reste vom letzten Jahr.
W E I T E R E W I C H T I G E A D R E S S E N
Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V.Blumenstr. 14 63303 DreieichTel.: 0 61 03/6 22 73www.aeda.de
Deutsche Atemwegsliga e. V.Burgstr. 12 33175 Bad LippspringeTel.: 0 52 52/93 36 15www.atemwegsliga.de
Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V.Heilsbachstr. 32 · 53123 BonnTel.: 02 28/36 79 10www.dha-allergien.de
Deutscher Psoriasis Bund e. V. (DPB)Seewartenstr. 10 20459 HamburgTel.: 0 40/22 33 99-0www.psoriasis-bund.de
ECARF – Europäische Stiftung für AllergieforschungKlinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieCharité - Universitätsmedizin BerlinCharitéplatz 1 10117 BerlinTel.: 0 30/450 518 182www.ecarf.org
Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e. V. (PSOAG)Schmitzweg 64 13437 BerlinTel.: 0 30/61 28 30 90www.psoriasis-selbsthilfe.org
Stiftung Deutscher PolleninformationsdienstIm Prinzenpalais/Burgstraße 33175 Bad LippspringeTel.: 0 52 52/93 12 03www.pollenstiftung.de
• Um anderen Unverträglichkeiten vorzubeugen, sollten
unparfümierte Produkte verwendet werden, deren
Grundlage Gel ist.
• Tragen Sie Lichtschutzmittel rechtzeitig auf; diese
brauchen 20–30 Minuten, bis sie ihre Wirksamkeit
erreichen.
• Beim Eincremen ist auch auf den Nasenrücken und
die Ohrmuscheln zu achten; für behaarte Hautpartien
sind Sonnenschutz-Sprays geeignet.
• Beim Baden brauchen Sie (und Ihre Kinder) wasser-
festen Lichtschutz.
• UV-Filtersubstanzen sind nicht völlig unbedenklich;
der Rest der Lichtschutzcremes sollte nicht als Body-
lotion verwendet werden.
• Schützen Sie besonders die sog. „Sonnenterrassen“:
Gesicht, Hals und Handrücken.
• Wenn Sie Medikamente nehmen, lesen Sie die
Packungsbeilage oder sprechen Sie erst mit Ihrem
Arzt, bevor Sie in die Sonne gehen.
• Vor allem für Kinder gilt es, einen umfangreichen
Schutz der Haut vor zu intensiven Sonnenstrahlen zu
gewährleisten. Daher empfiehlt sich der Schutz durch
Kleidung wie weit geschnittene und möglichst lange
Hosen, sonnendichte, aber nicht zu enge T-Shirts, Schu-
he, die den Fußrücken schützen sowie eine Kappe,
Hut oder Tuch als Gesichts- und Nackenschutz. Für
Kinder gilt es darüber hinaus, Hände und Gesicht ab
dem ersten Lebensjahr mit Sunblocker oder Zinkoxid-
salbe zu schützen.
Ein kostenloses Infoblatt zum Thema Sonnenallergie und eine Liste mit für Allergiker geeigneten Sonnenschutz-mitteln erhalten Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), Adresse siehe Seite 14, oben links. �
Sonja Lämmel, Diplom-Oecotrophologin und Mitglied im Beratungsteam des DAAB
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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
2/2009 17
Befragungen haben ergeben, dass kaum jemand
mit dem Wort COPD (hinter dieser Abkürzung
stehen die Anfangsbuchstaben der englischen
Bezeichnung dieser Erkrankung: Chronic Obstructive Pul-
monary Disease) etwas anfangen kann. Ein erstaunliches
Ergebnis, wenn man bedenkt, dass nicht nur in Deutsch-
land, sondern in der ganzen Welt Millionen von Men-
schen an einer COPD erkrankt sind – und zwar nicht nur
ältere Männer, sondern auch noch gar nicht so alte Frauen.
Die Rolle des ArztesWeil die Unkenntnis über das Wesen und die Folgen einer
COPD noch so weit verbreitet ist, haben die Informatio-
nen, die der Arzt seinen Patienten nach der Stellung der
Diagnose gibt, überspitzt formuliert eine „lebenswichtige“
Bedeutung. Wenn man mit COPD-Patienten darüber
spricht, welche Informationen des Arztes für sie beson-
ders wichtig gewesen wären, dann sollte die ideale Auf-
klärung über die Erkrankung die nachfolgenden Punkte
Das Portal für chronisch kranke Menschen
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aktuelaktuelll •• fundierfundiertt •• patientengpatientengererechtecht
Gut infGut informierormiert im Kampft im Kampfggegegen allergische Erkrankungen allergische Erkrankungeenn !!
AllergiAllergiee •• HauHautt •• AsthmaAsthma
umfassen: Der Arzt muss dem Patienten mit verständlichen
Worten erklären, welche (u. U. schon schwerwiegende) Er-
krankung seiner Lunge festgestellt wurde. Dabei sollte
auch geklärt werden, welchen Schweregrad die „persön-
liche“ COPD des Patienten hat. Entsprechend sollte der
Arzt mitteilen, welche medikamentöse Behandlung er für
angebracht hält und welche Grenzen die verschriebenen
Medikamente hinsichtlich ihrer Wirkung haben.
Hinweise zur nicht-medikamentösen TherapieFerner sollte der Arzt auch deutlich machen, wie wichtig
für den weiteren Verlauf einer COPD die nicht-medika-
mentöse Behandlung ist, also z. B. – falls noch erforder-
lich – der Verzicht auf das Rauchen. Die Beratung zur
nicht-medikamentösen Therapie sollte aber auch Hinwei-
se zu für den Patienten angemessenen körperlichen Betä-
tigungen (z. B. Lungensport, Atemphysiotherapie) sowie
zu atemerleichternden Körperhaltungen und Atemtech-
Der Umgang mit einer C O P D:
Der Arzt stellt die WEICHEN
Mit einer chronischen Atemwegserkrankung, also mit einem Asthma bronchiale, mit
einer chronisch obstruktiven (einengenden) Lungenerkrankung oder mit einem Lungen-
emphysem (Lungenüberblähung) zu leben, ist nicht einfach. Am Anfang steht die
Diagnose; sie muss „sicher“ sein. Von der Krankheit Asthma dürften wohl die meisten
Patienten, wenn sie erstmals mit dieser Diagnose konfrontiert werden, schon einmal
gehört haben. Was aber bedeutet es, eine COPD zu haben? Hierüber sollte der Arzt
genau informieren.
PatientenligaAtemwegserkrankungen e. V.
Geschäftsführerin: Sonja PlatacisBerliner Str. 84 · 55276 Dienheim
Tel.: 0 61 33/35 43 · Fax: 0 61 33/92 45 57
E-Mail: [email protected]
www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de
Geschäftszeiten:Montag - Donnerstag 8.30 - 13.30 Uhr
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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
18 allergikus
niken (Lippenbremse) beinhalten. Auch eine Beratung
hinsichtlich der Verringerung oder Erhöhung des Körper-
gewichts sollte erfolgen.
Auch die Aspekte Schulung und/oder Informationen über
den Umgang mit der COPD sollten nicht zu kurz kommen.
Der Arzt sollte aufklären, welche DMP-Programme die Kran-
kenkasse, der der Patient angehört, bietet und Hinweise
auf lokale, regionale oder bundesweit tätige Selbsthilfe-
organisationen für COPD-Patienten geben. Hilfreich kann
auch die Empfehlung von Info-Broschüren zum Thema
COPD sein, die der Arzt für patientenverständlich hält.
Ggf. kann er diese dem Patienten schon direkt mitgeben.
Der Patient sollte auch darüber informiert werden, welche
Auswirkungen die COPD als eine nicht heilbare Erkran-
kung – nach dem heutigen Erkenntnisstand der Medizin –
auf den gesundheitlichen Zustand des Körpers als Ganzes
hat, vor allem bezüglich des Herzkreislaufsystems. Auch
sollte geklärt werden, welche Bedeutung eine akute Ver-
schlechterung (Exazerbation) der COPD für den weiteren
Krankheitsverlauf und damit für die Lebensqualität und
-erwartung des Patienten hat. Weil dies so ist, sollte jeder
COPD-Patient einen schriftlichen Notfallplan haben und
er sollte auch die Medikamente verordnet bekommen, die
er im Notfall braucht.
Auf den Patienten eingehenBei der Aufklärung des Patienten durch den Arzt über Art
und Umfang seiner „persönlichen“ COPD kommt es aller-
dings nicht nur darauf an, dass der Arzt in einer „laienver-
ständlichen“ Sprache spricht, sondern dass er zwischen-
durch auch immer wieder fragt, ob ihn der Patient auch
wirklich verstanden hat oder ob er selbst noch Fragen
hat. Dass eine „Aufklärung“ des Patienten in der beschrie-
benen Art eine gewisse Zeit erfordert, wird nicht verkannt.
Zu bedenken ist allerdings auch, dass nach der Diagnose
COPD der Patient die Praxis des Arztes mit einer völlig
veränderten Perspektive nicht nur für sein eigenes Leben,
sondern auch für sein partnerschaftliches und soziales
Umfeld verlässt.
Die Krankheit ernst nehmenWas dem Patienten am wenigsten hilft, ist – vor dem Hin-
tergrund des häufig schwerwiegenden negativen Verlaufs
einer COPD – eine Verharmlosung dieser Erkrankung.
Sie nimmt ihm nämlich auf jeden Fall die Chance – wenn
er sie denn wahrnehmen will – so früh wie möglich auf
seine COPD selbst angemessen zu reagieren.
Aus vielen Gesprächen wissen wir, dass nicht nur die all-
gemeine Unwissenheit über die „Volkskrankheit“ COPD,
sondern auch die häufig unzureichende Aufklärung über
das „bösartige Wesen“ der COPD sehr viel individuelles
Leid zur Folge hat. Noch wird in viel zu vielen Fällen die
Diagnose COPD tragischerweise zu spät gestellt.
Ein weiterer Mangel der Aufklärung des Patienten ist die
unzureichende Information über die Bewahrung oder die
Wiedergewinnung der individuell (noch) möglichen kör-
perlichen Leistungsfähigkeit. Der Verlust der körperlichen
„Funktionsfähigkeit“ schon bei der Bewältigung (bisher)
normaler Aufgaben im Alltag – z. B. Duschen, Anziehen,
Gehen, Sprechen, Essen – führt viele COPD-Patienten
direkt in eine Depression, die ihrerseits wiederum die
Foto
: Lilly
Deuts
chla
nd
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N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
2/2009 19
DeutscherNeurodermitis Bund e. V.
Baumkamp 1822299 Hamburg
www.dnb-ev.de
Einstellung zur Therapie und zur Bewältigung der Er-
krankung negativ beeinflusst – Während des diesjähri-
gen Kongresses der Pneumologen in Mannheim wurde
daher eindringlich gefragt, ob nicht das Ausmaß der Ver-
besserung der körperlichen Betätigung zu einem wesent-
lichen Maßstab bei der Beurteilung des Erfolgs einer
Therapie gemacht werden müsste. So gesehen bräuchte
ein COPD-Patient eher einen Schrittzähler „Step-Count-
Meter“ als einen Peak-Flow-Meter (Ausatem-Spitzenfluss-
Messer).
FazitDie Diagnose COPD erfordert sowohl bei ihrer erstmaligenStellung als auch im weiteren Verlauf der Behandlungeine angemessene „schonungslose Offenheit“ des Arztesgegenüber seinem Patienten. Zumindest seinem behan-delnden Arzt sollte kein COPD-Patient vorwerfen können,was er alles anders gemacht hätte, wenn er nur von derSchwere seiner Erkrankung mehr gewusst hätte. �
Dr. rer. pol. Helmut Berck
DIE MITGLIEDSCHAFT
im Deutschen
Neurodermitis Bund
Nach heutigem Stand der Wissenschaft können Neu-
rodermitiker nur Erscheinungsfreiheit erreichen,
aber nicht geheilt werden. Um so wichtiger ist neben der
medizinischen Begleitung die Prävention und der eigen-
verantwortliche Umgang mit der Krankheit.
Der Deutsche Neurodermitis Bund ist ein Zusammen-
schluss von Betroffenen, die sich eine Institution geschaf-
fen haben, die Ihnen auf individuelle Fragen rund um das
Thema Neurodermitis Antworten oder Hilfe zur Bewälti-
gung der Krankheit geben kann. Der eingetragene Verein
verfügt durch sein zwanzigjähriges Bestehen über umfang-
reiches Informationsmaterial zum alltäglichen Umgang
mit der Krankheit. Er kann individuelle medizinische und
soziale Fragen, die in der alltäglichen Praxissituation nur
unbefriedigend beantwortet werden können, durch ent-
sprechende Fachleute klären lassen.
Eine Mitgliedschaft im Deutschen Neurodermitis Bund bie-
tet Betroffenen viele Vorteile. So können sie z. B. jederzeit
Informationen über Neurodermitis in der Geschäftsstelle
im persönlichen, telefonischen, brieflichen oder elektro-
nischen Kontakt abfragen. Dadurch wird das Gefühl ge-
stärkt, dass sie nicht alleine mit ihren Beschwerden und
Nöten sind. Mitglieder profitieren auch vom Fachwissen
des Wissenschaftlichen Beirates des DNB, das immer
aktuell und auf dem neuesten Stand der medizinischen
Forschung ist. �
Schnelle Hilfe bei Haut- und Umwelterkrankungen
Falsche Ernährung und die ständig wachsende Belastung unserer Umwelt gelten als wich-
tige Ursachen für die steigende Zahl von Allergien, Haut- und Umwelterkrankungen. Mithilfe
eines ganzheitlichen Diagnose- und Therapiekonzeptes werden in der Spezialklinik
Neukirchen die schwierigsten Formen von Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis),
Akne und schadstoffinduzierten Umwelterkrankungen wie MCS und CFS behandelt.
Die Klinik stützt ihr kortison- und bestrahlungsfreies Behandlungs-
konzept auf ein aufwändiges Diagnoseprogramm mit umweltanaly-
tischen, allergologischen, mikrobiologischen, immunologischen und
ernährungsphysiologischen Untersuchungen. Aufgrund der gewonne-
nen Erkenntnisse werden individuelle schadstoffausleitende, darmsa-
nierende, diätetische, immunstimulierende und psychologische The-
rapien eingeleitet. Aufgrund der überzeugend erfolgreichen Therapie
ist die Klinik von allen Krankenkassen anerkannt, die Patientenauf-
nahme erfolgt durch einfache ärztliche Einweisung.
Für ausführliche Informationen:
Spezialklinik Neukirchen GmbH & Co. KGKrankenhausstr. 993453 Neukirchen b. Hl. Blut
Tel.: 0 99 47/28-0Fax: 0 99 47/28-109E-Mail: [email protected]
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:24 Uhr Seite 19
N E U E S A U S D E R S E L B S T H I L F E
20 allergikus
78073 Bad Dürrheim, Gartenstraße 9, Tel.: 0 77 26/6 50, Fax: 0 77 26/93 95-929E-Mail: [email protected]; www.espan-klinik.de
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Seit neun Jahren lebt Schlagersänger Roland
Kaiser mit der unheilbaren Lungenerkrankung
COPD – jetzt hat er ein Buch darüber geschrieben.
„Ich will Menschen mit COPD und anderen chronischen
Krankheiten aufzeigen, dass sich in ihrem Leben zwar
einiges ändert, aber nicht alles vorbei ist“, sagte der 56-
Jährige. Für ihn sei damals bei der Diagnose eine Welt
zusammengebrochen. Seine Erfahrungen beschreibt der
Sänger („Santa Maria“, „Sieben Fässer Wein“) in dem Buch
„Atempause“, das im April erschienen ist.
In seinem Buch beschreibt Kaiser, wie ihm im Jahr 2000
erstmals die Luft wegblieb: „Ich erwachte mit dem Ge-
fühl, dass etwas Bedrohliches mit mir geschehen sei. Die
Situation war unfassbar, machte mir Angst.“ Er sei auf die
Intensivstation gekommen und an Atmungsgeräte ange-
schlossen worden. „Das Ganze erschien mir wie ein Alb-
traum.“ Sein Arzt teilte ihm später mit: „Sie haben eine
COPD. Diese Krankheit ist nicht heilbar.“
Für ihn sei damals eine Welt zusammengebrochen, sagt
Kaiser. „Für mich ging es um alles oder nichts. Mitten aus
dem Leben, von jetzt auf gleich mit dem Tod konfrontiert
zu werden, ist Wahnsinn. Es war die Liebe meiner Familie,
die mir das Leben rettete.“ Wegen seiner Krankheit hat
Kaiser immer ein Sauerstoffgerät im Reisegepäck dabei,
um sein Blut bei Bedarf mit Sauerstoff anzureichern. „Es
sieht ja niemand, wenn ich beispielsweise beim Telefonie-
ren unterhalb meiner Nase einen dünnen, transparenten
Sauerstoffschlauch trage.“ �
Quelle: Associated Press
Sänger lebt seit neunJahren mit unheilbarerLungenkrankheit
Foto
: G
loriella M
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Selbsthilfeorganisation für Neurodermitis-,Asthma-, Allergie-, Vitiligo- und PsoriasiskrankeOberstr. 171 · 56154 Boppard
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E-Mail für Info-Anforderung: [email protected]@aol.com (bitte Namen und Adresse nicht vergessen) www.neurodermitis.net
Öffnungszeiten: Mo. - Do. 7.30 - 12.00 Uhr und 13.00 - 16.30 Uhr
Der Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutsch-land lädt alle Betroffenen und Interessierten herzlichein, sich mit dem Verband in Verbindung zu setzten, In-formationen anzufordern oder sich beraten zu lassen. �
ROLAND KAISER
veröffentlicht
Buch über COPD
Bundesverband Neurodermitiskranker
in Deutschland e. V.
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:55 Uhr Seite 20
BasistherapieDie Haut von Neurodermitikern benötigt auch in schubfreien Zeiten mehr Pflege
als eine gesunde Haut. Hier eignen sich feuchtigkeitsspendende und rückfettende
Cremes und Salben. Präparate, die Harnstoff enthalten, zeigen oftmals eine gute Wir-
kung, sollten jedoch nicht auf die entzündete Haut aufgetragen werden. Harnstoff
(Urea) verhindert eine Verdickung der Haut und verstärkt das Eindringen weiterer
Substanzen in die Haut. Aus diesem Grund werden harnstoffhaltige Salben häufig
zeitgleich mit kortisonhaltigen Präparaten aufgetragen. Speziell bei Neurodermitis
und Psoriasis gilt zu beachten, dass Emulgatoren die natürlichen Hautfette auswa-
schen und die ohnehin geschwächte Hautbarriere nachhaltig schädigen können.
SchubtherapieIst die Haut bereits entzündet, kommen häufig Cremes und Salben mit Glukokorti-
koiden zum Einsatz. Sie lindern den Juckreiz und wirken der Entzündung entgegen.
Kann eine verstärkte Ansiedlung von Bakterien oder Pilzen nachgewiesen werden,
können Kombinationspräparate helfen, die Glukokortikoide und ein Antibiotikum
oder Antimykotikum enthalten. Bei schwereren Verlaufsformen können Glukokor-
tikoide auch oral, z. B. in Tablettenform, verabreicht werden. Seit einigen Jahren ste-
hen sog. Calcineurinhemmer (Tacrolimus, Pimecrolimus) für die Behandlung einer
Neurodermitis zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Immunsuppressiva, die das
lokale Immunsystem der Haut unterdrücken. Zusätzlich wirken auch sie entzün-
dungshemmend. Calcineurinhemmer werden zur Behandlung der atopischen Der-
matitis i. d. R. in Salbenform verwendet.
Gegen den Juckreiz können zusätzlich Antihistaminika eingenommen werden.
Dabei sollte beachtet werden, dass einige dieser Wirkstoffe Müdigkeit hervorrufen
können. Diese sollten ggf. nur am Abend eingenommen werden. Dann können sie
sogar bei Einschlafstörungen infolge von Juckreiz helfen.
Auch die Psyche leidetAuch die Psyche von Neurodermitiskranken leidet. Viele fühlen sich aufgrund des
veränderten Hautbilds ausgegrenzt. Zudem kann quälender Juckreiz in der Nacht
zu Unausgeschlafenheit und damit zu verstärkter Reizbarkeit sowie Konzentra-
tionsstörungen führen. Andersherum können psychische Belastungen Auslöser für
einen Neurodermitisschub sein. Ggf. sollte eine Psychotherapie in Betracht gezogen
werden. Kuraufenthalte am Meer oder im Hochgebirge können ebenso wie Behand-
lungen mit UV-Licht zusätzlich bei einer Neurodermitis helfen. � ui
Neurodermitis-Therapieim Überblick
A K T U E L L E S
2/2009 21
PSORIASIS?NEURODERMITIS?HAUTALLERGIEN?
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akuten Symptome
zur Regeneration
geschädigter Haut
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O H N E
E M U LG ATO R E N
Da die Ursachen von Neurodermitis sehr unterschiedlich sein
können, ist auch die Behandlung individuell verschieden. Außer-
dem hängt die Therapie auch vom jeweiligen Schweregrad der
Erkrankung ab. Stehen Auslöser wie z. B. bestimmte Nahrungs-
mittel fest, sollten diese wenn möglich gemieden werden. Des
Weiteren kommen bei der Behandlung Medikamente zur äußeren
sowie Präparate zur inneren Anwendung zum Einsatz.
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22 allergikus
A K T U E L L E S
Das Portal für chronisch kranke Menschen
w w w. c u r a d o . d e
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Antihistaminika regulieren das bei einer Aller-
gie bestehende Entzündungsgeschehen, indem
sie die Histamin-Wirkung durch Blockierung
spezifischer Histamin-Rezeptoren unterdrücken. Nach Ein-
nahme eines Antihistaminikums verspüren die Betroffe-
nen i. d. R. schon nach ca. 15–30 Minuten eine Linderung
der Symptome. Da neben Histamin jedoch noch weitere
Entzündungsmediatoren an einer Allergie beteiligt sind,
können Antihistaminika allergische Reaktionen nicht
vollständig unterdrücken. Sinnvoll kann deshalb ggf. die
Einnahme von Mastzellenstabilisatoren sein: Kreuzver-
netzen die IgE-Antikörper auf den Mastzellen („Allergie-
zellen“) mit einem spezifischen Allergen, schütten die
Mastzellen Entzündungsmediatoren (u. a. Histamin) aus.
Durch die Einnahme von sog. Mastzellenstabilisatoren,
die die Membran der Mastzellen verstärken, kann dieser
Mechanismus unterdrückt bzw. minimiert werden. Da die-
se Arzneistoffe jedoch nur langsam ins Gewebe gelangen,
sollten sie vor allem präventiv eingesetzt werden.
Zeigen sowohl Antihistaminika als auch Mastzellenstabi-
lisatoren nicht den gewünschten Erfolg, kann der Arzt den
Einsatz von Glukokortikoiden erwägen. Diese können z. B.
bei Heuschnupfen, allergischem Asthma, Neurodermitis
oder bei einem Kontaktekzem Mittel der Wahl sein. Neh-
men Allergie-Betroffene Glukokortikoide zu sich, können
sie i. d. R. einen ersten positiven Effekt schon innerhalb
von zwei Stun-
den feststellen.
Die volle Wirk-
samkeit erreicht
der Arzneistoff
nach ca. vier Ta-
gen. Dessen un-
geachtet sollten Glukokortikoide nur für einen bestimm-
ten Zeitraum eingesetzt werden, da es bei einer uneinge-
schränkten Therapie u. U. zu unerwünschten Wirkungen
kommen kann.
Als einzige Option, eine Allergie ursächlich zu behandeln,
steht die sog. Spezifische Immuntherapie (SIT) – auch Hy-
posensibilisierung genannt – zur Verfügung. Im Rahmen
dieser Behandlungsvariante wird dem Patienten das spe-
zifische Allergen in steigender Dosis injiziert bzw. in
Tropfenform über die Mundschleimhaut verabreicht, so-
dass sich der Organismus sukzessive an dieses gewöhnen
kann. Die Allergiesymptome gehen dadurch kontinuierlich
zurück. Da die SIT i. d. R. mehrere Jahre beansprucht, ist
bei dieser Behandlungsmethode die Geduld des Patienten
gefragt. Da die Wirksamkeit sowie eine hohe Erfolgsquote
der SIT in diversen Studien attestiert werden konnte, neh-
men viele Betroffene diesen Umstand jedoch gerne hin. �
msf
Wie Allergien BEHANDELT werden können
Am besten begegnet der Patient einer bestehenden Aller-
gie, indem er die relevanten Auslöser meidet. Diese sog.
Allergenkarenz lässt sich nicht immer durchführen, den
Betroffenen stehen jedoch verschiedene Arzneistoffe zur
Verfügung: Im Rahmen der medikamentösen Therapie
werden u. a. Antihistaminika, Mastzellenstabilisatoren
und Glukokortikoide eingesetzt.
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lia
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Hauterkrankungen treten z. B. bei vielen Berufsgrup-
pen der Bauwirtschaft auf und erscheinen als Rö-
tungen, Bläschen oder Ekzeme. Bei Fliesen- und Estrich-
legern, Maurern sowie Steinmetzen wird dieses durch
mechanische Einflüsse wie Sand, Gefahrstoffe oder stark
alkalischen Zement ausgelöst. Im Reinigungsgewerbe sind
es Mittel mit saurer oder alkalischer Wirkung, organische
Löse- oder Desinfektionsmittel. Maler und Lackierer haben
häufig Kontakt mit Allergien auslösenden Stoffen wie
Epoxidharzen. Für die Betroffenen sind Schmerzen und
unattraktives Aussehen (vor allem der Hände) sowie Ein-
bußen der Lebensqualität in Beruf und Freizeit die Folge.
In vielen Fällen sind die Hautschäden so groß, dass die
Beschäftigten ihre Berufstätigkeit aufgeben und umge-
schult werden müssen. Eine Besserung am Bau sei z. B.
nur in Sicht, wenn sich das Verhalten vieler Beschäftigter
ändere, so die Berufsgenossenschaft BG BAU. Durch den
Einsatz von Hautschutzmitteln vor der Arbeit, richtige
Handschuhe während der
Tätigkeit sowie Hautpflege-
cremes danach. Der Hand-
und Hautschutz müsse dabei
auf den jeweiligen Arbeits-
stoff abgestimmt werden.
Bei den gewerblichen Berufs-
genossenschaften wurden im
Jahr 2007 über 16.000 Anzei-
gen auf Verdacht einer Haut-
erkrankung eingereicht. In mehr als 9.700 Fällen war der
Zusammenhang zwischen Beruf und Hautkrankheit nach-
gewiesen. Bei jungen Erwerbstätigen nehmen Hautkrank-
heiten gegenüber anderen beruflich bedingten Erkran-
kungen sogar einen Anteil von über 90 % ein. Vorbeugen
ist also wichtig. �Quelle: Präventionskampagne Haut
der Gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung
Oft beginnt es mit einer kleinen schuppigen Veränderung der Haut und mündet in einem
Ekzem, mit blutigen Rissen und chronisch juckenden Stellen – 44 % aller bestätigten
Berufskrankheiten sind Hauterkrankungen; viele Betroffene müssen deswegen ihren
Beruf wechseln. In der Bauwirtschaft sind Hauterkrankungen bei jungen Erwerbstätigen
zwischen 15 und 25 Jahren sogar die häufigste bestätigte Berufskrankheit.
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ALLERGISCHE HAUTKRANKHEITEN UND EKZEME:
Viele Beschäftigte müssen ihren Beruf wechseln
A K T U E L L E S
Wer es sich ersparen möchte, aus
der Fülle an Informationen,
die im Internet zu den Erkrankungen
aus dem atopischen Formenkreis ange-
boten werden, selbst die relevanten
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Druck_gfmk_Allergikus_2_09 29.06.2009 12:25 Uhr Seite 23
24 allergikus
A K T U E L L E S
Patientenleitlinien zu Na-
tionalen Versorgungsleit-
linien werden spätestens
alle vier Jahre überarbeitet. Die
Konsultationsfassung der Patien-
tenleitlinie zur NVL Asthma liegt
jetzt in der zweiten Auflage vor.
An der Aktualisierung waren Ver-
treter der Patientenliga Atemwegs-
erkrankungen e. V., des Deutschen
Allergie- und Asthmabundes e. V.
(DAAB) sowie der Deutschen
Selbsthilfegruppe Sauerstoff
Langzeit Therapie (LOT) e. V. be-
teiligt. Bis zum August 2009 be-
steht für Patienten, Angehörige,
Mitglieder von Selbsthilfeorgani-
sationen, Experten und interes-
sierte Laien die Möglichkeit, diese
Konsultationsfassung zu kommen-
tieren oder Vorschläge zur Ände-
rung bzw. Ergänzung zu machen.
Die Kommentierung kann auf verschiedenen Wegen erfol-
gen: über das allgemeine Internet-Kontaktformular unter
www.versorgungsleitlinien.de/kontakt/index_html, per
E-Mail an [email protected] oder mithilfe eines strukturierten
Rückmeldebogens, der in Verbindung mit der Konsulta-
tionsfassung der Patientenleitlinie zum Download zur Ver-
fügung steht.
Verbesserte NutzerorientierungDie Überarbeitung der Patientenleitlinie war erforderlich,
da ihre Basis, die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma,
turnusmäßig aktualisiert wurde. Alle dort eingebrachten
Neuerungen wie ein verstärktes Augenmerk auf die Kon-
trolle der Erkrankung oder das aktualisierte Stufenschema
zur Asthmabehandlung müssen auch in der Patientenleit-
linie umgesetzt werden. Mit dem Ziel der Verbesserung
der Nutzerorientierung wurde vor der Aktualisierung eine
Befragung durchgeführt, die Aspekte der Verständlichkeit,
der Ausführlichkeit und der Handhabbarkeit erfasste.
Dazu wurde ein entsprechender
Fragebogen im Internet frei zu-
gänglich gemacht und die Selbst-
hilfeorganisationen über ihre
Dachverbände unter Hinweis
hierauf zur Rückmeldung einge-
laden. Obwohl die Umfrage nicht
repräsentativ war, konnten für
die Überarbeitung der Patienten-
leitlinie wichtige Hinweise aufge-
griffen werden, so z. B. besser auf
die psychischen Auswirkungen
der Erkrankungen einzugehen
oder die Zusammenarbeit medi-
zinischer Berufsgruppen bei Be-
handlung und Versorgung genau-
er darzustellen. Die Ergebnisse
der Befragung fanden bei der
Überarbeitung der Patientenleit-
linie entsprechende Berücksich-
tigung.
Die Konsultationsfassung der Patientenleitlinie zur NVL
Asthma ist Betroffenen und Interessierten unter der
Adresse www.asthma.versorgungsleitlinien.de frei zu-
gänglich. Ansprechpartner für Rückfragen ist Dr. Silke
Kischning, E-Mail: [email protected].
Patientenleitlinien sind Teil des Programms fürNationale Versorgungsleitlinien. Dieses Programm
steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer,Kassenärztlicher Bundesvereinigung und derArbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu aus-gewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um imRahmen der strukturierten Versorgung chronischkranker Menschen die angemessene und evidenz-
basierte ärztliche Versorgung darzustellen. �
Quelle: Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin
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Die Konsultationsversion der zweiten Auflage der Patientenleitlinie zur Nationalen
Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma steht ab sofort bis August 2009 zur öffentlichen
Kommentierung im Internet zur Verfügung.
PATIENTENLEITLINIE zur Nationalen
Versorgungsleitlinie Asthma aktualisiert
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Psoriasis (Schuppenflechte) an den Füßen lässt
sich nur dann optimal behandeln, wenn auch die
Nägel richtig gepflegt sind. Doch oft kommt es
zu Komplikationen, wenn die Patienten ihre Nägel selbst
schneiden. So kann der Nagel z. B. schnell splittern, weil
er brüchig und hart ist. Werden seine Seiten nicht richtig
abgefeilt, kann er sogar einwachsen. Eine Anlaufstelle für
Menschen mit Nagel-Psoriasis sollte daher ein ausgebilde-
ter medizinischer Fußpfleger (Podologe) sein. Dieser kann
helfen, Fehler zu vermeiden und die richtige Fußpflege
durchführen.
Bei Patienten, bei denen die Nagel-Psoriasis besonders
stark ausgeprägt ist, ist der Gang zum medizinischen Fuß-
pfleger i. d. R. alle drei bis vier Wochen nötig. Der Spezia-
list weiß nicht nur, wie der Nagel richtig gekürzt werden
muss oder dass nach dem Entfernen trockener Haut unter
dem Nagel eine Tamponade angelegt werden muss, son-
dern auch, wie trockene Haut abgetragen wird. Werkzeu-
ge, die dabei zum Einsatz kommen können, sind z. B. Horn-
hauthobel oder Skalpell. Auch wenn schmerzhafte Risse
(sog. Rhagaden) am Fuß des Patienten auftreten, kann der
Podologe helfen. Er kann ein Hydrokolloid-Pflaster anle-
gen, das Verhärtungen eindämmt und die Haut elastisch
macht. Ist der Nagel des Patienten eingewachsen (Rollna-
gel), kommt die sog. Spangentechnik zum Einsatz. Hier-
bei hebt ein dünner Draht von etwa 0,4 mm den Nagel in
seine ursprüngliche Form zurück. I. d. R. dauert es bis zu
eineinhalb Jahren, bis ein verwachsener Nagel mit dieser
Methode wieder gerichtet ist.
Eine Liste mit medizinischen Fußpflegern in ihrerNähe können interessierte Patienten von ihrer Kran-kenkasse bekommen. Weitere Informationen sindauch auf der Homepage www.podologenliste.deverfügbar. �
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A K T U E L L E S
NAGEL-PSORIASIS:
So hilft
der Podologe
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om
Internetportal www.curado.de:Infos zu allergischen Hauterkrankungen u.v.m.
Was ist Neurodermitis genau und wie entsteht sie? Welche Therapiemög-lichkeiten gibt es bei Psoriasis? Wie ergeht es Betroffenen, die an Psoriasisleiden? Tausend Fragen stellen sich Patienten mit allergischen Hauterkran-
kungen. Zahllose Quellen liefern eine Fülle von Informationen, die Betrof-
fene oftmals überfordern. Täglich besuchen immer mehr Menschen das
Chronikerportal www.curado.de, das durch ein erweitertes Indikationsspek-
trum ab sofort noch umfassender, aber übersichtlich und gut strukturiert
informiert. Besonders das neue Layout trägt dazu bei, einfach und gezielt
auf aktuelle Informationen sowie das Wissen zurückzugreifen, das Betroffe-
ne in ihrer jeweiligen Situation benötigen. Neben grundlegenden Berich-
ten zu Entstehung, Diagnose und Therapie allergischer Hautleiden bietet
www.curado.de zusätzlich auch die Möglichkeit, sich über neueste Studien-
ergebnisse zu informieren, eine geeignete Fachklinik zu finden, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen u. v. m.
Zusätzlich gibt es ein Forum, in dem Betroffene Erfahrungen austauschen oder Fragen stellen können. � at
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26 allergikus
K I N D E R & C O.
Ein anaphylaktischer Schock
entsteht bei Kindern am
häufigsten durch Nahrungs-
mittel. Das zeigte eine
Auswertung der Daten des
Anaphylaxie-Registers für
Deutschland. Besonders ge-
fährlich sind Allergien gegen
Erdnüsse. Schon winzige
Verunreinigungen von zwei
Milligramm können eine
allergische Reaktion in Gang
setzen, die im schlimmsten
Fall tödlich endet.
„Eine Sensibilisierung gegen Erdnuss-Aller-
gene lässt sich in Deutschland inzwischen
bei jedem zehnten Kind feststellen“, sagt
der Aachener Kinder- und Jugendarzt und Allergologe
Dr. Frank Friedrichs von der Gesellschaft für Pädiatrische
Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Weil Bestandteile
der Erdnuss in die Muttermilch übergehen, können schon
Säuglinge eine Überempfindlichkeit entwickeln. Die Erd-
nuss-Sensibilisierung führt oftmals lebenslang zu Beein-
trächtigungen.
„Sowohl bei einer aktuellen, aber auch bei einer früher
festgestellten Erdnuss-Allergie müssen die Patienten
grundsätzlich auf den Konsum von Erdnuss-Produkten
verzichten“, rät Prof. Dr. Thomas Fuchs vom Ärzteverband
Deutscher Allergologen (ÄDA) und Mitglied im wissen-
schaftlichen Beirat von allergikus. Abgesehen von der Mei-
dung aller erdnusshaltigen Lebensmittel gibt es für die
Betroffenen keine Möglichkeit, einer lebensbedrohlichen
Schockreaktion vorzubeugen. Die potenziell lebensbedroh-
liche, nicht therapier- oder heilbare Allergie auf Erdnüsse
mindert erheblich die Lebensqualität betroffener Kinder
und Jugendlicher. In einer Studie mit Neun- bis Zehn-
jährigen wurde für Kinder mit Erdnuss-Allergie eine
schlechtere Lebensqualität als für Kinder mit erblicher
Zuckerkrankheit (Diabetes Typ 1) festgestellt. „Die Angst
vor versehentlichem Verzehr von Allergie auslösenden
Nahrungsmitteln begleitet diese Kinder in der Schule und
in der Freizeit“, so Kinderallergologe Friedrichs. Er kriti-
siert, dass die Anaphylaxiegefahr bei Kindern unterschätzt
oder gar herabgespielt werde: „Selbsthilfegruppen in den
USA, England, Frankreich, den Niederlanden und Deutsch-
land versuchen mühsam, der Öffentlichkeit klarzumachen,
dass ein kleines Stück Kuchen ein Kind mit Nussallergie
gefährden kann. Allergiekranke Kinder erfahren in
Deutschland bisher bei Weitem nicht die ihnen zustehende
Aufmerksamkeit.“
Eine anaphylaktische Reaktion setzt sehr plötzlich einund kann innerhalb kurzer Zeit vom Schweregrad 1(Hautsymptome) zum Grad 4 (Atem- oder Herzstill-
stand) übergehen. „Daher ist bereits bei leichtenSymptomen höchste Vorsicht angezeigt“, warnt Prof.
Dr. Dr. Johannes Ring von der Haut- und Allergie-klinik der TU München. „Vor allem Erdnüsse habenein extrem hohes allergenes Potenzial. Der Körperentwickelt sehr häufig und sehr rasch eine Über-
empfindlichkeit und das Immunsystem reagiert aufErdnüsse oft besonders heftig.“ Der Münchener
Allergologe bemängelt, dass nur etwa ein Drittel der betroffenen Kinder mit Medikamenten für den
Notfall ausgestattet ist. �
Quelle: ÄDA
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: Technik
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Kra
nkenkasse
ERDNUSS-ALLERGIE
bei Kindern ernst nehmen
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 30.06.2009 14:36 Uhr Seite 26
K I N D E R & C O.
2/2009 27
Wie junge Familien vonNeurodermitis-Schulungen profitieren können
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Begleiterkrankungen beiNEURODERMITIS gezielt behandelnBegleiterkrankungen beiNEURODERMITIS gezielt behandeln
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09
Für große und kleine Patienten mit Hauterkrankungen stellt das neue Magazin Patient &Haut, das im Verlag GFMK erscheint, aktuelle Informationen rund um das Thema Haut
bereit. Diese Zeitschrift wird Betroffenen mit Neurodermitis, Psoriasis, Vitiligo u. a. chroni-
schen und/oder akuten Hautkrankheiten über Kliniken, Arztpraxen und Selbsthilfegruppen
kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bestellungen für einen kostenfreien Bezug über Selbst-hilfegruppen, Kliniken und Arztpraxen sind möglich unter: [email protected]. �
NEU: Magazin Patient & Hautfür Kinder und Erwachsene mit Hauterkrankungen
Laut einer schwedischen Studie haben kleine Kinder, die früh – d. h. vor dem neunten
Lebensmonat – Fisch essen, ein fast um ein Viertel geringeres Risiko, mit einem Jahr
Ekzeme bzw. Neurodermitis zu bekommen. Für ihre Arbeit hatten Dr. Bernt Alm, Kinder-
und Jugendarzt, und seine Kollegen von der Universität in Göteborg die Daten von fast
5.000 Kindern im Alter von sechs bis 12 Jahren bezüglich Krankheiten in der Familie,
Umgebung, Schwangerschaft, Rauchen, Stillen und Ernährung ausgewertet.
„V or allem fettreiche Kaltwasserfische wie z. B.
Lachs oder Hering enthalten große Mengen an
Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind die Gegen-
spieler der Arachidonsäure, aus der im Körper verschie-
dene entzündungs- und schmerzfördernde Botenstoffe
gebildet werden. Die Omega-3-Fettsäuren hemmen die
Bildung dieser Botenstoffe“, erklärt Dr. Monika Niehaus,
Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des
Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in
Thüringen. Die schwedischen Wissenschaftler nehmen an,
dass der Rückgang des Ekzemrisikos z. T. auf die Wirkung
von Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sei. Doch vermu-
ten sie auch andere Zusammenhänge, die sie noch nicht
ermitteln konnten. „Diese Studienergebnisse sind überra-
schend, denn nach bisherigen Erkenntnissen sollten zu-
mindest allergiegefährdete Kinder nicht frühzeitig Fisch
essen. Bei dieser Empfehlung wird es auch bleiben, bis
weitere Studien den positiven Effekt untermauern. Aller-
dings erinnert dies wieder daran, wie gesund Fisch ist“,
so Dr. Niehaus.
Die schwedischen Wissenschaftler stellten ebenfalls fest,
dass auch ein Vogel im Haus sich positiv auf die Haut-
gesundheit auswirkte. Möglicherweise kommen Kinder
durch die Vögel mit bestimmten Bakterien bzw. sog. Endo-
toxinen (Zerfallsprodukte von Bakterien) in Berührung,
die auch bei Landkindern einen schützenden Effekt ha-
ben. „Neueren Forschungen zufolge bewirkt der frühe
Kontakt mit Endotoxinen, wie ihn z. B. Kinder auf Bauern-
höfen haben, offenbar eine Immunreaktion, die vor einer
Sensibilisierung gegenüber Allergenen schützt. Experten
nennen dies den Bauernhofeffekt“, erklärt Dr. Niehaus.
Nach den Untersuchungsergebnissen hatten die Stilldauer,
evtl. Rauchen der Eltern oder der Zeitpunkt der Einfüh-
rung von Milch oder Eiern bei der Ernährung des Kindes
keinen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von Neu-
rodermitis. Hautekzeme in der Familie und insbesondere
bei den Geschwistern oder der Mutter erhöhten dagegen
wie erwartet das Erkrankungsrisiko (um ca. 82 %). �Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de
NEURODERMITIS: Früher FISCHVERZEHRreduziert Ekzemrisiko
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Druck_gfmk_Allergikus_2_09 30.06.2009 14:33 Uhr Seite 27
Kinder, die an Schuppenflechte leiden, sind in
ihrer Lebensqualität oftmals stark eingeschränkt.
Das ist besonders dann der Fall, wenn die Pso-
riasis von weiteren Erkrankungen begleitet wird. Wie eine
italienische Fall-Kontroll-Studie mit 560 Kindern zeigte,
lassen sich schon in der frühen Krankheitsphase bei den
kleinen Patienten häufig zusätzliche Leiden wie Fettstoff-
wechselstörungen, Diabetes mellitus, kardiovaskuläre
Probleme oder Morbus Crohn beobachten.
Die pathophysiologischen Ergebnisse der italienischen
Studie geben Anlass zum Umdenken: Wie der Dermato-
loge Prof. Gottfried Woezel, TU Dresden, in der Ärzte Zei-tung berichtete, sei durch die italienischen Forschungen
die Vorstellung, dass es sich bei Psoriasis um eine reine
Hauterkrankung handle, erneut infrage gestellt worden.
Mittlerweile verstehe die moderne Medizin die Schuppen-
flechte in erster Linie als eine chronische Entzündungs-
krankheit mit Systemcharakter, die immunvermittelt und
genetisch bedingt sei. Die Behandlung kindlicher Schup-
penflechte sollte diesem Umstand Rechnung tragen.
Neue TherapieoptionBis vor Kurzem standen systemisch wirkende Therapeu-
tika zur Behandlung kindlicher Psoriasis nicht zur Ver-
fügung. Abhängig vom individuellen Fall erfolgte i. d. R.
ein Off-Label-Einsatz von z. B. Methotrexat, Fumarester-
säure oder Retinoiden.
Seit Januar 2008 ist zur Behandlung von an Schuppen-
flechte erkrankten Kindern und Jugendlichen der Arznei-
stoff Etanercept zugelassen, dessen Wirksamkeit in einer
Studie mit ca. 200 Betroffenen belegt werden konnte.
Gegenwärtig werden weitere Biologicals als mögliche The-
rapeutika zur Behandlung kindlicher Psoriasis getestet.
Hintergrund BiologicalsBiologicals sind Medikamente, die in das Immunsystemdes Körpers eingreifen und u. a. bei Psoriasis ange-wendet werden.
So zählt z. B. Infliximab zu den gegen Schuppenflechteeingesetzten Biologicals. Vor einiger Zeit wurde zu-dem das Biological Ustekinumab für die Behandlungvon mittelschwerer bis schwerer Psoriasis zugelassen.Im Laufe zweier Studien, die auf der Annahme basie-ren, dass Psoriasis durch eine fehlgeleitete Abwehr vonBakterien ausgelöst wird, konnte bei den getestetenPersonen eine gute Ansprechrate auf diesen Wirkstoffgezeigt werden. Ustekinumab blockiert die Rezeptorenbestimmter Botenstoffe der Zellen des Immunsystems(sog. Interleukine).
Laut einer amerikanischen Studie konnten auch beiKindern gute Erfolge bei der Behandlung einer Pso-riasis mit Ustekinumab erzielt werden, sodass dieserWirkstoff auch diesbezüglich in Zukunft eine Rollespielen könnte. � ui
28 allergikus
K I N D E R & C O.
Psoriasis als
Entzündungskrankheit mit
SYSTEMCHARAKTER
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2/2009 29
K I N D E R & C O.
Die Medikamente, die bei Asthma angewandt
werden, lassen sich zwei großen Gruppen zu-
ordnen: Arzneimittel, die der Erweiterung der
Bronchien dienen (sog. Bronchodilatatoren) und Entzün-
dungshemmer. In jeder Gruppe kann wiederum zwischen
Dauertherapeutika (sog. Controllern) und Bedarfsmedi-
kamenten (sog. Relievern) unterschieden werden. Sie
können entweder topisch – direkt am gewünschten Wir-
kungsort – eingesetzt oder systemisch – im gesamten
Organismus wirkend – gegeben werden.
Eingesetzte WirkstofftypenZu den Wirkstoffen, die in der Asthmatherapie zur Anwen-
dung kommen, gehören Bronchien erweiternde kurz- und
langwirksame Beta-2-Sympathomimetika und entzün-
dungshemmende systemische bzw. topische Kortisonprä-
parate sowie Crotone zur Allergieprophylaxe, PDE-Hem-
mer zur Entspannung der Bronchialmuskulatur, Anticho-
linergika zur Anspannung der Bronchialmuskulatur und
Verringerung der Sekretbildung sowie Leukotrienanta-
gonisten, die die Wirkung eines entzündungsfördernden
Gewebshormons hemmen.
Nicht-medikamentöseBehandlungsansätzeDie nicht-medikamentöse Therapie sieht insbesondere die
Vermeidung von Auslösefaktoren für Asthmaanfälle vor.
Bei Allergien sollte nach Möglichkeit die strikte Vermei-
dung des/der allergieauslösenden Stoffe/s angestrebt
werden. In einem Haushalt, in dem ein asthmakrankes
Kind lebt, sollte selbstverständlich auch nicht geraucht
werden. Außerdem sollte eine dem Krankheitsbild ange-
messene körperliche Aktivität gewährleistet werden.
Optimal ergänzt werden kann die Therapie durch eine
Patientenschulung. Dabei werden Kenntnisse vermittelt,
die dem Patienten und seinen Eltern den Umgang mit der
chronischen Erkrankung Asthma erleichtern sollen. �Antje Habekuß
Die Behandlung des Asthmas bei Kindern
wird im Regelfall mit einer Kombination
aus medikamentösen und nicht-medika-
mentösen Maßnahmen durchgeführt.
Welche Wirkstoffe in welcher Dosierung
eingesetzt werden, richtet sich u. a. nach
dem Schweregrad der Erkrankung und
dem Alter des Kindes.
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Wie kindliches Asthma behandelt werden kann
Druck_gfmk_Allergikus_2_09 25.06.2009 13:59 Uhr Seite 29
M ilchzucker (Laktose) ist bei der Herstellung von Tabletten ein weitver-
breiteter Hilfsstoff. Auch Menschen mit einer Milchzuckerunverträg-
lichkeit (Laktose-Intoleranz) können Tabletten meist ohne Probleme einnehmen,
denn die enthaltenen Mengen Milchzucker sind sehr gering. Zum Vergleich:
Eine Tablette enthält nur selten mehr als 200 mg Milchzucker, das entspricht etwa der Milchzuckermenge in einem
Esslöffel Kuhmilch. Bei den meisten Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit ist noch eine Restaktivität des
Milchzucker abbauenden Enzyms vorhanden, mit der 6–12 g Milchzucker pro Mahlzeit verwertet werden können.
„Wer Probleme mit seinen Medikamenten hat, kann sich beim Apotheker informieren. Das gilt besonders für die Selbst-
medikation“, so Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bundesapothekerkammer. Wer Tabletten mit Milchzucker nicht gut
verträgt, kann vor oder direkt bei der Einnahme des Medikaments zusätzlich rezeptfreie Laktase-Präparate einnehmen.
Dieses Enzym baut den Milchzucker ab. Der Apotheker kann zudem nach Alternativen ohne den Hilfsstoff Milchzucker
suchen. � Quelle: ABDA
30 allergikus
T I P P S & T E R M I N E
Die Symptome einer Allergie können die Lebensqualität mitunter sehr stark einschränken.
Insgesamt ist jeder fünfte Bundesbürger ab 14 Jahren (19,5 %) von einer Allergie be-
troffen. Bei fast jedem sechsten Allergiker (15,6%) beeinträchtigt die Krankheit das Alltags-
leben deutlich oder sehr stark; dies entspricht etwa zwei Millionen Deutschen, die in
hohem Maße unter ihren allergischen Reaktionen leiden. Das zeigen die Ergebnisse
einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag der Apotheken Umschau. Insgesamt
jeder zweite Betroffene (51,3 %) erklärt, er sei zumindest ein wenig im Alltagsleben
beeinträchtigt. Überdurchschnittlich häufig klagen Hausstauballergiker über ihre
Krankheit: Jeder Dritte von ihnen (32,2 %) sagt aus, im Alltag ziemlich bis sehr stark
eingeschränkt zu sein. � Quelle: Apotheken Umschau
Tabletten bei Milchzucker-Unverträglichkeit
meist kein Problem
Bei jedem sechsten Allergikerleidet die Lebensqualität
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B U C H T I P P :
Thilo Schleip
Laktose-Intoleranz.Wenn Milchzuckerkrank macht
Trias Verlag
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Laktose-Intoleranz Wenn Milchzucker krank macht
M ilchzucker ist nicht nur in Milchprodukten enthalten. Als
beliebter Zusatzstoff kommt er auch in Tiefkühl-Pizza,
Wurst, Tütensuppen und vielen anderen Fertigprodukten vor.
Mit dem anschaulichen Ratgeberbuch „Laktose-Intoleranz. Wenn
Milchzucker krank macht“ können sich Betroffene einen guten
Überblick verschaffen: „Wo versteckt sich Milchzucker? Wie mei-
de ich ihn? Welche Lebensmittel vertrage ich gut? Wie ernähre
ich mich dennoch ausgewogen?“ – auf diese Fragen weiß Autor
Thilo Schleip, der selbst an Laktose-Intoleranz leidet, eine Antwort.
Hilfreich ist auch die praktische Liste mit über 1.600 laktosefreien
Lebensmitteln, über die sich die Patienten im Service-Teil infor-
mieren können. Fazit: Thilo Schleip zeigt, dass es geht, sich ge-nussvoll zu ernähren – auch ohne Milchzucker. �
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T I P P S & T E R M I N E
Asthma und C O P D:
Krankheiten wie Asthma oder COPD lösen manchmal
wahre Todesangst aus. Hat ein Angehöriger einen An-
fall, steht man oft hilflos daneben und würde doch so
gerne helfen. Das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber rät An-
gehörigen an erster Stelle, dem Patienten im Notfall rasch sein
Atemspray zu reichen, das er i. d. R. vom Arzt verordnet bekom-
men hat. Außerdem sollten beengende Kleidung gelockert und
Fenster geöffnet werden. Stellt sich nach kurzer Zeit keine Bes-
serung ein, sollte der Arzt gerufen werden. Angehörige sollten
den Kranken entsprechend beruhigen, wobei es wichtig ist, dass
sie ihre eigene Aufregung nicht deutlich zeigen.
Um dem Luftnot-Patienten im Alltag zu helfen, sollten einigeeinfache Regeln beachtet werden: Wichtig ist vor allem, für den
Betroffenen einfach da zu sein und ihn zu trösten. Fürsorgliches
Verhalten sollte jedoch nicht bedeuten, dass Angehörige dem
Betroffenen alles abnehmen. Dadurch traut er sich langfristig
immer weniger zu, was wiederum seine Beschwerden auf Dauer
verschlimmert. Die Devise heißt, den Angehörigen schonen, aber
in Maßen. Man sollte ihn z.B. motivieren, sich regelmäßig zu be-
wegen oder Atemgymnastik zu machen. Durch solche einfachen
Maßnahmen kann die Belastbarkeit verbessert werden. �
Quelle: Senioren Ratgeber
Foto
: D
AK
12. DEUTSCHER LUNGENTAGam 26. September 2009
MOTTO: „Wellness für die Lunge“
Der Deutsche Lungentag ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung,
die das Ziel verfolgt, das Fachgebiet Atemwegs- und Lungenkrank-
heit einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, die Lehre und Forschung im
Fachbereich Pneumologie sowie die Kompetenz des Patienten, Sympto-
me zu erkennen und richtig einzuschätzen, zu fördern. Die Planung und
Umsetzung des Deutschen Lungentags wird u. a. von Verbänden wie der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V., der
Deutschen Atemwegsliga e. V., der Deutschen Lungenstiftung e. V. u. v. m.
getragen.
Der Deutsche Lungentag 2009 steht unter dem Motto „Wellness fürdie Lunge“. Ausführliche Informationen hierzu sind ab Juli auf derInternetseite www.lungentag.de abrufbar. �
Wie man als Angehöriger
effizient helfen kann
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32 allergikus
T I P P S & T E R M I N E
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mit Nährwert-
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Glutenfreies Rezept
(Zutaten für 4 Personen) Pro Person: 554 kcal (2.319 kJ) – 20,1 g Eiweiß – 26,3 g Fett – 58,3 g Kohlenhydrate (4,9 BE)
Foto
: W
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Griechische Pizza mit Feta und Spinat
Zutaten300 g glutenfreies Mehl20 g Hefe1/8 l lauwarmes Wasser1/2 TL Salz4 EL Olivenöl1 Knoblauchzehe1 Zwiebel 150 g Spinat
4 Tomaten200 g Feta50 g grüne Oliven50 g schwarze Oliven200 g glutenfreies TomatenpüreeSalzPfefferMineralwasser
ZubereitungDas glutenfreie Mehl in eine Schüssel sieben und eine Vertiefung anbringen.Die Hefe hineinbröckeln und mit dem Wasser verrühren. Mit etwas Mehl be-decken und 10–15 Minuten gehen lassen. Dann das Salz und 2 EL Olivenölzugeben und einen glatten, aber nicht zu festen Hefeteig schlagen. Den Teigkräftig durchkneten, in vier gleichgroße Stücke teilen, diese rund kneten undzugedeckt nochmals 20 Minuten gehen lassen. Inzwischen Knoblauchzeheund Zwiebel abziehen, den Spinat putzen, waschen und gut abtropfen lassen.Die Tomaten in Scheiben schneiden. Die Teigstücke oval ausrollen und dieRänder leicht andrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech le-gen. Den Feta würfeln, die Oliven abtropfen lassen. Tomatenpüree mit Salz,Pfeffer und zerdrücktem Knoblauch würzen und auf die Pizzafladen verteilen.Mit Tomatenscheiben, Spinat, Zwiebelringen, Feta und Oliven belegen. DiePizzen mit etwas Öl beträufeln. Bei 220 °C im vorgeheizten Backofen 18–20Minuten backen.
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allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA
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• Dieses Magazin entsteht in redaktioneller Zusammenarbeit mit Betroffenen, Patienten-organisationen, Experten und Kliniken
• allergikus informiert, klärt auf, macht Mut
Ausgabe 3/2008
allergikusALLERGIE, HAUT & ASTHMA
– Weltweites Allergieproblemgezielt angehen
– Wie Patienten von Schulungen profitieren können
– Krankheitsverlauf aktivbeeinflussen
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34 allergikus
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W i s s e n s c h a f t l i c h e r B e i r a t
Prof. Dr. med. Aberer, Hautklinik Graz
Prof. Dr. med. Augustin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. med. Bufe, Ruhr-Universität Bochum
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Prof. Dr. oec. troph. Hermann, Fachhochschule Osnabrück
Prof. Dr. med. Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden
Prof. Dr. med. Merk, Universitätsklinik der RWTH Aachen
Prof. Dr. med. Mösges, Uniklinik Köln
Dr. med. Roos, Ärztehaus am Kreiskrankenhaus Wittmund
Prof. Dr. med. Schlenter, St. Marienkrankenhaus Frankfurt/Main
Prof. Dr. emerit. Seebacher, Dresden
Prof. Dr. med. Westhofen, Universitätsklinik der RWTH Aachen
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Prof. Dr. med. Zuberbier, Charité Berlin
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Herausgeber & Verlag:GFMK GmbH & Co. KG VerlagsgesellschaftPostfach 25 02 2451324 LeverkusenTel.: 02 14/3 10 57-0Fax: 02 14/3 10 57-19www.gfmk.comE-Mail: [email protected]äftsführer: Holger F. Caspari
Produktion:GFMK GmbH & Co. KG VerlagsgesellschaftHolger F. Caspari (V.i.S.d.P.)Anke Tennemann (Ressortleiterin Produktion)Ulrike IboldMarkus S. Felsmann Stefanie Zerres
Auflage: 60.000
Anzeigenleitung:Hilda Kesisoglu · Tel.: 02 14/3 10 57-28
Gestaltung:renierkens kommunikations-design, Kölnwww.renierkens.de
Druck: Messedruck Leipzig GmbH
Titelfoto: Shutterstock
Fotos/Abbildungen:DAK, Digitouch, Fotolia, Gloriella Music/Manfred Esser, Image Source, Lilly Deutsch-land, Photodisc, Photos.com, Shutterstock,Techniker Krankenkasse, Wirths PR
Redaktionsschluss:24. Juli 2009 für die Ausgabe 3/09
erscheint vierteljährlich. Über Selbsthilfe-gruppen, Krankenkassen, Arztpraxen und Kli-niken erhalten Sie das Magazin kostenlos.Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmun-gen bleiben alle Rechte dem Verlag vorbehal-ten. Der Verlag und die Redaktion übernehmenfür unverlangt eingesandte Manuskripte keineHaftung. Namentlich gekennzeichnete Bei-träge geben nicht zwangsläufig die Meinungder Redaktion wieder. Das Magazin und alle inihm enthaltenen Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Bei Nachdruck, auch wenn Ar-tikel auszugsweise verwendet werden, bedarfes der ausdrücklichen schriftlichen Zustim-mung. Nach erfolgter Zustimmung wird umAngabe der Quelle und Zusendung eines Be-legexemplars gebeten. Die Inhalte der Anzeigenmüssen nicht zwangsläufig mit der Meinungdes Herausgebers übereinstimmen. AP-Nachrichten – The Associated Press, alleRechte vorbehalten. AP-Nachrichten dürfenohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis vonAssociated Press weder veröffentlicht nochumgeschrieben oder weiterverarbeitet wer-den, sei dies zu gewerblichen oder anderenZwecken.
I M P R E S S U M / W I S S E N S C H A F T L I C H E R B E I R A T
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Aerosolfeiner Nebel mit kleinsten Wirkstoffteilchen,die im Nebel schweben; Aerosole können fürdie Verabreichung von inhalierbaren Medika-menten verwendet werden
AllergenBezeichnung für ein Antigen, das eine allergi-sche Reaktion und die Bildung von Immunglo-bulin E (spezieller Antikörper) auslöst. Dabeihandelt es sich meistens um Eiweiße in Pflan-zenpollen, Tierhaaren, -schuppen oder -exkre-menten und Nahrungsmitteln
AllergenexpositionKontakt mit Stoffen, die eine Allergie aus-lösen können
Allergenkarenz Vermeidung des Kontakts mit Allergenen mit dem Ziel, allergische Reaktionen zu vermeiden
Allergie überschießende Abwehrreaktion des Immun-systems auf normalerweise harmlose Um-weltstoffe
Anaphylaktischer Schockschwerste Form einer allergischen Reaktion,bei der der gesamte Organismus betroffen ist
AntigenSubstanz oder Fremdkörper, die bzw. der vomOrganismus als fremd erkannt wird und da-durch eine spezifische Immunantwort auslöst
Antihistaminikalindern die akuten Symptome einer aller-gischen Reaktion sehr schnell und haben einen positiven Einfluss auf das gesamte allergische Geschehen. Die Wirkung beruhtauf der Hemmung des Histamins, des wichtigsten Verursachers von Juckreiz. Außerdem hemmen Antihistaminika zusätz-lich die entzündungsauslösenden Substanzen (Mediatoren)
Antikörpervon Immunzellen gebildete Eiweiße, die anAnti- bzw. Allergene andocken und deren Eliminierung veranlassen
Asthmaanfallsweise, meist hochgradige Atemnot mitverschiedenen Ursachen
AtopieÜberempfindlichkeit von Haut und Schleim-häuten gegen Umweltstoffe
Bronchospasmusstarkes, krampfartiges Zusammenziehen der Bronchialmuskulatur, z. B. bei einem Asthma-Anfall
Compliancein der Pneumologie: Maß für die volumenab-hängige Dehnbarkeit der Lunge, des Brust-korbs bzw. von Lunge und Brustkorb; in derAllgemeinmedizin: Bereitschaft des Patienten,eine Therapie sorgfältig, regelmäßig und verantwortungsvoll durchzuführen
COPDengl.: chronic obstructive pulmonary disease;chronisch obstruktive Lungenerkrankung;Gruppe von Erkrankungen, die durch Husten,vermehrten Auswurf und Atemnot gekenn-zeichnet sind
Cortisonauch Kortison; Cortison ist ein körpereigenerStoff; Abkömmling des menschlichen Hormons Cortisol, welches in der Neben-nierenrinde produziert wird
Desensibilisierungsiehe Hyposensibilisierung
Dosieraerosoldamit Asthmamedikamente direkt an den Wirkort gelangen können, müssen sie inha-liert werden. Das geschieht häufig mithilfe ei-nes Dosieraerosols. Es ist so konstruiert, dassbei jedem Sprühstoß eine genau festgelegteMenge des Medikaments abgegeben wird
Emphysemchronische Lungenerkrankung in Form einer sog. irreversiblen (nicht rückgängig zu machenden) Überdehnung des Lungenge-webes, bei der aus vielen kleinen Lungenbläs-chen (Alveolen) wenige, größere Lufträumeentstehen. Hierdurch verliert die Lunge ihreElastizität, sie enthält weniger Gewebe undmehr Luft (Überblähung)
Exanthementzündlicher Hautausschlag auf großen Bereichen der Haut mit einem bestimmtenzeitlichen Ablauf. Beispiele: Masern, Röteln,Scharlach
GeneseEntstehung, Ursache einer Krankheit
Histaminbiogenes Amin, das aus Mastzellen aus-geschüttet wird und an die Rezeptoren derBlutgefäße gebunden ist; verursacht die allergischen Symptome Jucken und Rötung
Hyposensibilisierungauch Desensibilisierung oder SIT; Behand-lungsform von Allergien, bei der dem Körperdas Allergen in steigender Dosis injiziert wird,um die Allergieempfindlichkeit herabzusetzenbzw. ganz auszuschalten
ImmunglobulineEiweißmoleküle, die Bestandteil der körper-eigenen Immunabwehr sind (bestimmte Antikörper)
Inhalationsallergenz. B. Pollen oder Blütenstaub vieler Pflanzenund einige Sporen von Schimmelpilzen
KarenzVermeidung
KonjunktivitisBindehautentzündung
MakrophagenBlutabwehrzellen, die Bakterien, Viren, ge-schädigte Zellen oder Antigen-Antikörper-Komplexe in sich aufnehmen und zerstören
MukolyseSchleimlösung, die medikamentös mit Mukolytika oder mit krankengymnastischenMethoden (z. B. Klopfmassage) herbeigeführtwerden kann
Neurodermitisauch atopisches Ekzem, atopische Dermatitis;Erkrankung, deren Hauptsymptome rote,schuppende Haut und starker Juckreiz sind
Peak Flowmaximale Atemstromstärke bei forcierter Ausatmung (Norm: ca. 7-8 Liter pro Sekunde)
Prick-TestHauttest zur Bestimmung allergieauslösenderStoffe
PollinosePollenallergie, durch Blütenstaub hervor-gerufene allergische Reaktion
Provokationstestkontrollierte Belastung des Patienten mit möglicherweise allergen wirkenden Substanzen
Pseudoallergieallergische Reaktion, die sich durch Blut-untersuchungen nicht nachweisen lässt, aberdie gleichen Symptome zeigt wie eine Allergie
randomisiertzufällig
SensibilisierungS. bedeutet, dass der Körper nach mehrerenKontakten mit einer Substanz eine Allergiebzw. die Bereitschaft ausbildet, beim nächstenKontakt mit dem betreffenden Stoff allergischzu reagieren
SITSpezifische Immuntherapie; siehe Hyposensi-bilisierung
Sofortreaktionakut auftretende Symptomatik nach Antigen-kontakt; verschwindet bei Vermeidung des jeweiligen Allergens
Spätphasenreaktiontritt sechs bis acht Stunden nach Antigenkon-takt auf; die S. erklärt, warum Patienten vor allem abends allergische Beschwerden haben,obwohl kaum Antigene vorhanden sind, derAntigenkontakt aber tagsüber aufgetreten ist
Überempfindlichkeitverursacht wiederholbare Symptome oderKrankheitszeichen, die durch Kontakt mit einem Auslöser hervorgerufen werden; die Dosis des Auslösers wird von einer normalempfindlichen Person toleriert und ohne Symptome vertragen
UrtikariaNesselsucht
Zystische FibroseMukoviszidose (lat. mucus: Schleim, viscidus: zäh, klebrig) oder zystische Fibrose(engl.: cystic fibrosis, CF); genetisch bedingte,also angeborene Stoffwechselerkrankung
G L O S S A R
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