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1 Baumaßnahme Standortneuordnung der Goethe-Universität Frankfurt am Main Campus Westend - 2. Ausbaustufe Neubau eines Institutsgebäudes für die Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Psychologie, Humangeografie, einschl. Bereichsbibliothek und Tiefgarage sowie eines zentralen Gebäudes für die Verwaltung, das Präsidium und Hochschulrechenzentrum kurzfassender Sprachgebrauch: Neubau GEP - Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Präsidium Entwurfsansicht Übersicht Ausbau Campus Westend

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Baumaßnahme Standortneuordnung der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Campus Westend - 2. Ausbaustufe

Neubau eines Institutsgebäudes für die Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Psychologie, Humangeografie, einschl. Bereichsbibliothek und Tiefgarage sowie eines zentralen Gebäudes für die Verwaltung, das Präsidium und Hochschulrechenzentrum

kurzfassender Sprachgebrauch: Neubau GEP - Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Präsidium

Entwurfsansicht

Übersicht Ausbau Campus Westend

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Bauherr Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vertreten durch das Hessische Baumanagement, Regionalniederlassung Rhein-Main in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen Nutzer Goethe-Universität Frankfurt am Main Kostenträger Land Hessen, im Rahmen des HEUREKA Investitionsprogramms

Chronologie 1996: Erwerb des IG-Farben Areals mit Poelzig-Ensemble (Gebaut 1928 bis 30) 1999: Abschluss des "Kulturvertrages" zwischen Stadt Frankfurt und Land Hessen

2000: Kauf des Geländes nördlich des Poelzig-Baus 2002/2003: Städtebaulicher Wettbewerb Campus Westend Sept. 2007: Preisgerichtsentscheidung zum Architektenwettbewerb für

Neubau - "GEP"; 1. Preis an Müller Reimann Architekten, Berlin Dez. 2008: Spatenstich April 2009: Baubeginn - Baugrube/Verbau Mitte Juli 2009: Baubeginn - Rohbauarbeiten 25.11.2010: Richtfest April 2012: Fertigstellung und Übergabe an die Goethe-Universität

ES-Bau erstellt August 2008; genehmigt Dezember 2008

EW-Bau erstellt Juli 2009

Bauausführung April 2009 bis April 2012

Kosten (entspr. genehmigter ES-Bau)

Baukosten: 120.680.422,- €

Kunst: 1.100.000,- € Nebenkosten: 28.589.578,- € Gesamt: 150.370.000,- €

Ersteinrichtung/Gerät: ist zur Zeit in Aufstellung (entspr. eingereichter EW-Bau)

Baukosten: 121.963.253,- €

Kunst: 1.100.000,- € Nebenkosten: 27.675.267,- € Gesamt: 150.738.520,- €

Flächen/Rauminhalte HNF: 30.150 m² (GE: 23.110 m2; P: 7.040 m2)* (gerundet) BGF: 71.800 m² (GE: 41.690 m2; P: 13.080 m2; TG: 17.030 m2)* BRI: 290.000 m³ *: GE = Fachcluster; P = Verwaltungsgebäude „Präsidium“; TG = Tiefgarage

Bebaute Grundstücksfläche: 14.000 m2 (Baufeld incl. unbebauter Fläche: 14.825 m2) Bauwerksabmessungen: größte Länge: ca. 152 m, größte Breite ca. 118 m

Ausstattung ca. 1.300 Büroarbeitsplätze ca. 3.000 Plätze in Seminarräumen, Bibliothek, Besprechungs- und Sonderräumen ca. 180 Plätze in Cafeteria

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Aktueller Stand

Stand der Ausschreibungen

fast 90% der Gesamtleistungen sind ausgeschrieben bzw. befinden sich noch im Vergabeverfahren, davon ca. 85% EU-weit

Stand der Beauftragungen

ca. 80% der Gesamtleistungen sind beauftragt

Stand der Rohbau: 100 % (bis auf Restarbeiten im geringeren Umfang) Bauausführung Fenster: Verwaltungsgebäude 95%, Fakultätsgebäude 75% Natursteinfassade: Verwaltungsgebäude 60%, Fakultätsgebäude 0% Decken(gespachtelt): Verwaltungsgebäude 100%, Fakultätsgebäude 0% Doppelboden/Estrich: Verwaltungsgebäude 100%, Fakultätsgebäude 0% Trockenbau: Verwaltungsgebäude 60%, Fakultätsgebäude 0% Terminsituation im veranschlagten Terminrahmen Stand der Ausgaben ca. 45 Mio. € (Stand 01.11.2010)

Kostensituation im veranschlagten Kostenrahmen

Beteiligte

Projektleitung hbm Hessisches Baumanagement, Regionalniederlassung Rhein-Main Projektsteuerung HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart Objektplanung Müller Reimann Architekten, Berlin unter Hinzuziehung von weiteren Büros für:

- LP 6-7 sowie LP 8 Objektüberwachung:

BAL, Berlin

- Landschaftsplanung Vogt Landschaftsplaner, München - Lichtplanung: Licht Kunst, Berlin Gebäudetechnik Alhäuser + König, Hachenburg (GWA, WBR, ELT, Feuerlöschtechnik, Fördertechnik, Gebäudeleittechnik)

Tragwerksplanung Ruffert & Partner, Limburg Prüfstatik König + Heunisch, Frankfurt am Main Baugrundgutachten Dr. Hug Geoconsult, Oberursel Brandschutz Halfkann + Kirchner, Erkelenz Bauphysik ISWR Klapdor, Berlin Vermessung Steuernagel Ingenieure, Frankfurt am Main Küchenplanung Geisel, Bempflingen

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Beschreibung

Konzept + Nutzung Die wesentlichen Grundlagen der Planung sind die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das gesamte Campusgelände aus dem Jahr 2003 und des auf dieser Basis aufgestellten Bebauungsplans und dem Wettbewerbsergebnis des EU-weiten Realisierungswettbewerbs im Jahr 2007. Die Maßnahmen sind Teil der 2. Ausbaustufe. Das 5-geschossige Fachcluster („Fakultätsgebäude“) sowie das 4-geschossige Verwaltungsgebäude („Präsidium“) verstehen sich als eigenständige Orte mit jeweils individuellem Charakter, die gleichzeitig das sich entwickelnde Ensemble des Campus Westend weiter ergänzen. Es entstehen somit Bezüge zu den bestehenden Bauten Poelzigs wie auch zu den errichteten Neubauten der 1. Ausbaustufe (Hörsaalgebäude, Mensaerweiterung Anbau Casino, House of Finance, Rechts- u. Wirtschaftswissenschaften, Studierendenwohnungen der Kirchen). Diese wie auch die Bauten Poelzigs zeichnen sich durch klare und kraftvolle Volumetrien, sowie durch eine gemeinsame Materialsprache, insbesondere bei den Gebäudefassaden -aus. Beides wird bewusst weiterverfolgt. Das Fachcluster und das Verwaltungsgebäude („Präsidium“) werden als zwei oberirdisch eigenständige Gebäude auf einer gemeinsamen 2-geschossigen Tiefgarage für 600 PKW konzipiert. Die beiden Bauteile besitzen eine jeweils eigenständige Architektur, welche die unterschiedliche Nutzungsart betont. Sie bilden zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte einen Baublock entlang der Hansaallee. Dieser Gebäudekomplex prägt als Bindeglied zwischen Stadt und Campus die Zufahrt- und Eingangssituationen wesentlich mit und schließt den Universitätsstandort „Campus Westend“ nach Osten hin ab. Der Neubau für das Max-Planck-Institut (Baubeginn Frühjahr 2011) wird die südöstliche Ecke des Baufeldes besetzen. Auf den sich nördlich anschließenden Baufeldern des Fachclusters befindet sich jenseits der Lübecker Straße das ebenfalls zum 2. Bauabschnitt gehörende Exzellenzcluster „Die Herausbildung Normativer Ordnungen“, mit dessen Bauausführung im Mai 2010 begonnen wurde. Ebenso Bestandteil der 2. Ausbaustufe im nördlichen Areal wird noch der Neubau des Studierendenhauses sein. Auf dem kürzlich vom Land erworbenen campusnahen Grundstück Hansaallee 141 werden weitere 400 Wohneinheiten für Studierende errichtet. Darüber hinaus entstehen Ersatzwohnungen für Bund-/Zollbedienstete, die ihre derzeitigen Unterkünfte für die bauliche Entwicklung der Universität räumen müssen. Seitens der Stadt Frankfurt ist mit der Erneuerung der Hansaallee begonnen worden. In diesem Zuge erhält die Hansaallee durch einen mittigen Grünstreifen mit Baumreihen einen echten Alleencharakter. Zudem werden die seitlichen Gehwege verbreitert und Radwege angelegt. In den nördlichen Baufeldern ist zudem die 3. Ausbaustufe angelegt. Diese soll mit dem Fachcluster für Kunst, Musik und außereuropäische Sprachen und einem Seminarraumgebäude terminlich an die 2. Ausbaustufe anschließen. Weitere geplante Maßnahmen der 3. Ausbaustufe sind der Neubau einer Zentralbibliothek entlang der Miquelallee und die Akademie der Arbeit an der Eschersheimer Landstraße. Darüber hinaus ist geplant, das Deutsche Institut für internationale pädagogische Forschung (DIPF) und ein weiteres geisteswissenschaftliche Forschungsinstitut der Max-Planck-Gesellschaft auf den nördlichen Baufeldern zu realisieren... Die Flächen in den Gebäuden GEP sind planerisch entsprechend den Nutzungseinheiten gemäß der Hessischen Bauordnung in 400m2 (BGF) große Segmente aufgegliedert (mit Ausnahme der Untergeschosse). Jeder Nutzer erhält demnach eine bestimmte Anzahl Nutzungseinheiten. Innerhalb dieser Nutzungseinheiten ist eine freie Gestaltung der Flächen realisierbar (Zellenstruktur, Großraum, Kombinutzung usw.)

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In den beiden Bauteilen befinden sich folgende Fachbereiche, Nutzungen und Einrichtungen. Fachcluster („Fakultätsgebäude“): Büro- , Gruppenarbeits- und Seminarräume für die Fachbereiche Gesellschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Psychologie und Humangeographie (2. – 5. OG). Dazu eine große Fachbereichsbibliothek über zwei Geschossebenen (1.UG + EG) für 450T Bände, das Studien-Service-Center sowie eine Cafeteria (EG). Zudem beinhaltet das Fachcluster zwei große Innenhöfe (1-geschossig abgetreppt) als gestaltete Gartenhöfe mit Aufenthaltszonen auf der oberen Ebene. Verwaltungsgebäude („Präsidium“): Büro- und Besprechungsräume für die Hochschulleitung und Administration, kaufmännische und technische Verwaltungen sowie das zentrale Hochschulrechenzentrum (HRZ) der Goethe-Universität. Der unterbaute, mittige Gartenhof ist im Erdgeschoss mit einer eingeschossigen Halle besetzt, die durch großflächige Glas-Oberlichter belichtet wird. Die Halle bildet das repräsentative Zentrum des Gebäudes und ist multifunktional z.B. für Vorträge oder Ausstellungen nutzbar. Tiefgarage (2-geschossig): Die beiden Untergeschosse unterbauen vollflächig das Fakultäts- und Verwaltungsgebäude und beinhalten eine Tiefgarage mit 600 PKW-Stellplätzen, die untere Ebene der Fachbereichsbibliothek, die Räume für die Gebäudetechnik, Lageräume sowie die Server- und Maschinenräume des neuen Hochschulrechenzentrums (HRZ). Die Tiefgarage soll in den Nachtstunden für die Allgemeinheit nutzbar sein.

Konstruktion: Untergeschosse: als „weiße Wanne“ aus wasserundurchläßigem Beton, durchschnittliche Stärke der Bodenplatte = 1,20 m, dient zudem als Auftriebsicherung gegen drückendes Wasser.

Tragenden Teile: Stahlbetonkonstruktion (Decken, Stützen, Fassadenriegel usw.); die weitüberspannten und mit Lichtkuppeln versehenen Dächer der Hallen als Verbundkonstruktion (Stahlträger mit Beton).

Fassade: Natursteinfassade (Fachcluster: röm.Travertin; „Präsidium“: Jura-Kalkstein) Fenster: großflächige Fenster (Alu-Rahmen), mit außenliegendem Sonnenschutz und

innenliegendem Blendschutz Innenwände der Nutzungsbereiche: fast ausschließlich in Trockenbauweise aus

Gipsständerwänden Unterseiten der Geschossdecken: erhalten - da thermisch aktiv („Bauteilaktivierung“) - keine abgehängte Decken, sondern lediglich eine Spachtelung. Böden: weitgehend als Doppelböden/Hohlraumböden

Dächer: als Flachdachkonstruktion mit extensiver Begrünung. Innere Lichthöfe: als „Gartenhöfe“ ausgebildet

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Besonderheiten

Historisches Baudenkmal

Im Zuge der vorbereitenden Maßnahmen wurde auf dem Baufeld eine turmartiges Bauwerk entdeckt, welches sich bis dahin unter einem mit Bäumen dicht bewachsen Erdhügel befand. Dieses Bauwerk ist geprägt durch einen sehr gut erhaltenen, ca. 7 m hohen turmartigen Baukörper. Die Wandstärke beträgt ca. 1m und der Außendurchmesser ca. 6 m. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse der eingeschalteten Denkmalbehörden wurde das Bauwerk als zu erhaltendes Baudenkmal erklärt, welches nun in den geplanten Neubau zu integrieren galt. Die Kosten für die Erhaltung und Sanierung werden vom Land Hessen getragen. Der große Zufall, dass sich dieses Turmbauwerk im Bereich eines Luftraums der geplanten Bibliothek befindet, vereinfachte die planerische Umsetzung erheblich. Die Maßnahmen zur Erhaltung (u.a. umfangreiche Abfangung, Sanierung der Mörtelfugen) sowie die spätere gestalterische Einbindung des Turmes in den Neubau wurden eng mit dem städtischen Denkmalamt abgestimmt und inzwischen abgeschlossen.

Allgemeine Besonderheiten

(TABS) Thermisch Aktive Bauteil-Systeme: hier als „Betonkernaktivierung“ mittels der Geschossdecken

Fernwärmeversorgung durch Müllverbrennungsanlage Nordweststadt;

Einsparung von „Primärenergie“; Nutzung der Fernwärme zur Erzeugung von Kälte;

2-geschossige Tiefgarage mit insgesamt 600 PKW-Stellplätzen Natursteinfassaden

(Fachcluster: römischer Travertin; Verwaltungsgebäude: Jura-Kalkstein) Innenhöfe und Terrassen ausgestaltet als Gartenhöfe; Flachdächer mit extensiver Begrünung Bau und Installation eines neuen zentralen Hochschulrechenzentrums (HRZ), da

durch die mit dem Neubau verbundene Aufgabe des bisherigen Standorts auf dem Campus Bockenheim ein Ersatz geschaffen werden muss

Aufgestellt: E. Ehses - hbm RNL Rhein-Main - 18.11.2010)