begleitete elternschaft in der praxis lebenshilfe und arbeiterwohlfahrt
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Begleitete Elternschaft in der Praxis
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Derzeitige Situation in Deutschland
• 57 Träger deutschlandweit die Begleitete Elternschaft anbieten
• In den BL Berlin/ Brandenburg 32 davon 8 stationäre Einrichtungen mit 108 Plätzen
• Eltern mit stationärem Hilfebedarf müssen teilweise bis zu 300 km weit wegziehen, um ihre Kinder behalten zu können, weil keine flächendeckenden stationären Angebote vorhanden sind
• Gründung der LAG und BAG im Jahr 2000
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Ziel der Begleiteten Elternschaft
Wahrung des Kindeswohls in Verbindung mit dem Recht auf Elternschaft
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Begleitete Elternschaft Begleitung von Menschen mit überwiegend geistiger Beeinträchtigung und deren KinderAccompagnement des parents en situation de déficience
intellectuelleFormen:stationär : Rund um die Uhr- Betreuung (Tageskostensätze)résidentielleambulant : Eltern und Kinder leben zusammen ambulatoire z.B. in der eigenen Häuslichkeit oder einer Wohngemeinschaft
(Fachleistungsstundensatz)
• Kinderwohnung: Kinder leben in einer separaten Wohnung; Eltern wohnen in der Nähe ihrer Kinder und werden ambulant betreut ( Tageskostensatz )
Finanzierung:
• Kinder Kinder-und Jugendhilfe
• Eltern EingliederungshilfeLebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
• 1.Phase (2-3 Jahre höchstens)• intensives Lernen, Assistenz und Befähigung der
Elternteileapprentissage intensif
individuelle Hilfen aide individuelle entsprechend des festgestellten Hilfebedarfs der Elternteile
entsprechend Hilfeplanung SGB XII und aktive Unterstützung der Elternverantwortung
Hilfen zur Erziehung entsprechen der Hilfeplanung SGB VIII mit aktiver Nachtbetreuung
aide dans l'éducation des enfants
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
2. Phase–intensives Lernen, Assistenz und Befähigung der
Elternteile–individuelle Hilfen entsprechend des festgestellten
Hilfebedarfs der Elternteile entsprechend Hilfeplanung SGB XII und aktive Unterstützung der Elternverantwortung
–Hilfen zur Erziehung entsprechend der Hilfeplanung SGB VIII ohne aktive Nachtbetreuung
(Rufbereitschaft im Haus)
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
3. Phase• Eltern/ Elternteile werden nach Fachleistungsstunden
entsprechend des individuellen Hilfeplanes SGB XII unterstützt.
• Kind/ Kinder werden nach Fachleistungsstunden entsprechend des individuellen Hilfeplanes SGB VIII betreut.
• sinnvoll ist eine Mischfinanzierung( z.B.50% + 50% oder 25% + 75% oder 75% + 25%)
je nach Anteil der Betreuungsgewichtung
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
AWO und Lebenshilfe
• Der Verbleib in den einzelnen Phasen ist zeitlich im Vorfeld nicht festzulegen.durée des phases n'est pas fixé à l'avance
• Er richtet sich nach dem Entwicklungsstand der Eltern und Kinder.phase dépend du niveau de développement des parents et des enfants
• Der Bezugsbetreuer sollten nach Möglichkeit die Eltern und Kinder in allen Phasen durchgehend von Phase 1 bis 3 begleitenle même employé doit accompagner la famille dans toutes les phases
• Die Bezugsbetreuer sind verantwortlich für eine zielgerichtete, systematische und geplante Förderung der Eltern und deren Kinderemployé s'occupe du développement systématique des parents et des enfants
Voraussetzung für eine Aufnahme ist der ausdrückliche Wunsch und Wille die Hilfen annehmen zu wollen.
La condition préalable est la volonté et le désir d'accepter de l'aide
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Arbeitsschwerpunkte und Methodenaccents & méthodes
Eltern-Kind-Arbeit• Ziel: Stärkung der Elternrolle, Befähigung Verantwortung als
Eltern(teil) zu übernehmen
• Aufbau einer intensiven Eltern-Kind-Beziehung, Fokus im 1. Lebensjahr (Babymassage, Babyturnen, Babyschwimmen, etc.)fortifier la rélation intense entre le parent et l'enfant
• Vermittlung von entwicklungspsychologischen Kenntnissen in leichter Sprache (Konflikte und Bewältigungsstrategien)
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Arbeitsschwerpunkte und Methoden
Video- Home-Training• Ziele: Erkennen eigener Ressourcen
• Bereiche: Aufbau elterlicher Kompetenzen, Entwicklung des Rollenverständnisses, Begleitung von Entwicklungsschritten, Arbeit mit der Herkunftsfamilie, Begleitung bei Besuchskontakten
• Methoden: Elterntrainingskurse, Video- Interaktionsbegleitung
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Arbeitsschwerpunkte und Methoden
Arbeit mit dem nicht innewohnenden Elternteil„Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; […]“
(§1684 Abs. 1 BGB)travailler avec le parent qui ne vit pas dans l'appartement
Thematisierung hinsichtlich der gemeinsamen Elternverantwortung, evtl. gem. Sorgerecht. coresponsabilité des parents
• Dokumentation gem. Aktivitäten (Fotos, Erinnerungskisten)
• Beteiligung beider Elternteile an Höhepunkten im Leben des Kindes
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Arbeitsschwerpunkt und Methoden
Biographiearbeit• Auseinandersetzung mit eigener Biographie zur Stärkung der
Elternrolle
• Aufarbeitung eigener Lebensthemen im geschütztem Rahmen (Wurzeln der eigenen Lebensgeschichte)discuter des thèmes de la vie du parent (problèmes possibles dans enfance) dans un environnement protégé
• Fotoalben, Schatztruhen
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Elternbildung
• monatliche Elterntreffen mit verschiedenen Schwerpunktthemen und Austausch untereinander ; Eltern bestimmen Themen
• Medikamentenbelehrung• WB „ Erste Hilfe Kursen „ - speziell für Kinder• altersgerechtes Spielen ( Spielenachmittage )• Kochkurse• Elterntrainingskurse, z.B. Theatergruppe mit Rollenspiel• WB , Kinderschutz in leichter Sprache
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Arbeitsschwerpunkt der Hilfen zur Erziehung
Förderung der Kinder• Ausgleich eingeschränkter Fähig- und Fertigkeiten der Eltern durch
den Betreuer compensation des capacités limitées des parents par l'employé (devoirs etc)
• Beispiele: Hausaufgabenbetreuung, Geschichten vorlesen, etc.
• Entwicklungsdiagnostiken in regelmäßigen Abständen (Empfehlungen), Begleitung , wenn gewünscht und Betreuer agiert als „ Übersetzer “
• Kooperation mit externen Förderstellen
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Das Kind kommt in die Schule
• Unterstützung bei der Vorbereitung des Schuleintritts / Entscheidungen im Vorfeldassistance à la préparation de l'entrée de l'école
• Unterstützung bei der Bewältigung des Schulalltages
• Checkliste der LAG „Begleitete Elternschaft“ Brandenburg/Berlin
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Krisen, Kinderschutz §8a SGB VIII
crises & protection de l'enfance
• Entlastung der Eltern durch räumliche Trennung vom Kind in Krisensituationen (Kriseninterventionszimmer)soulagement des parents en situation de crise par la séparation physique de l'enfant
• Konzeption zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung (Checklisten, Handlungsanweisungen)
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Im Vordergrund steht die Familieund die Sicherung des Kindeswohls
Le plus important est la famille et le bien-être de l'enfant
Personalstruktur
• multiprofessionelle Teams bestehend aus Heilerziehungspflegern, ErzieherInnen mit Zusatzausbildungen, HeilpädagogenInnen, SozialarbeiterInnenl'équipe est composée des employés avec des qualifications différentes
(assistant social, éducateur, ...)
• Bezugsbetreuungssystem- Co- Betreuung
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Unsere wichtigsten Erfahrungen
Man braucht einen langen Atem, Herzblut und Überzeugung, Ausdauer und GeduldFähigkeit zur kontinuierlichen Selbstreflektion als wichtigstes Handwerkszeug im Umgang und in der Arbeit mit den Eltern, Nähe und Distanz wahren,Man muss den Eltern etwas zutrauen können und sie „machen lassen“/ ihren Weg zu findenMultiprofessionelles Team
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Was du mir sagst, das vergesse ich.Ce que tu me dis, je l’oublie.
Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich.
Ce que tu me montres, je me le rappelle.
Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
Ce que tu me laisses faire, je le comprends.
„Konfuzius“
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Merci pour votre attention!
Thank you for your attention!