beimpfen pilz

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  • 8/18/2019 beimpfen pilz

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    Pilzzucht auf Holz | Baumstämmen

    Shiitake | Lentinula edodes Baumstamm-Kultur  

    Baumstämme können ganzjährig mit Impfdübeln oder Pilzbrut beimpft und im Garten aufgestellt oder

     vergraben werden. Die Baumstämme liefern, nachdem sie vollständig vom Pilz-Mycel durchwachsen

    sind, über mehrere Jahre leckere, frische Pilze. Wichtig hierbei ist, die Baumstämme gerade in der

     Anfangsphase frostfrei, aber auch nicht bei über 25 °C zu lagern. 

    Um Speisepilze auf Baumstämmen zu kultivieren, werden am besten Laubbaumhölzer verwendet, wieEsche, Ahorn, Buche, Birke, Erle, Kastanie o.ä., mit Rinde und max. 4 Monate nachdem der Baum

    gefällt wurde. Ideal sind Stämme mit einer Länge von 50-80 cm und einem Durchmesser von 15-25

    cm.

    Beachten Sie unbedingt, dass das Holz nach dem Schlagen zunächst 4 Wochen gelagert werden sollte,

    damit Stoffe, die der lebende Baum produziert hat, um Pilze in der Natur abzuwehren, aus dem Holz

    entweichen.

    Vorbereitung und Beimpfen der Baumstämme mit Impfdübeln 

    Stehen gesunde Baumstämme zur Verfügung, können diese einfach mit Impfdübeln beimpft werden.

    Die Dübel sind bereits vollständig vom Mycel durchwachsen und eignen sich hervorragend, um das

    Mycel auf den Baumstamm zu übertragen.

     

    Dazu werden die Baumstämme zunächst 48 Stunden mit Leitungswasser gewässert. Das

    funktioniert wunderbar in der Badewanne oder in einem großen Eimer/Faß.

      Nach dem Wässern werden die Baumstämme zunächst einen Tag lang, z.B. auf einer großen

    Plane, getrocknet

     

     Anschließend werden die Stämme gleichmäßig verteilt mit Bohrlöchern versehen und mitMycel durchwachsenen Impfdübeln bestückt. Beim Bohren der Löcher ist Vorsicht geboten.

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     Wird zu schnell gebohrt, erhitzt sich das Holz stark, was zur Folge hat, dass das Mycel das

    Holz nur sehr schwer und langsam besiedeln kann.

       Wählen Sie den Durchmesser der Bohrlöcher genau so groß, dass die Dübel direkt am Holz

    anliegen und kein Spiel haben. Des Weiteren sollen die Impfdübel vollständig im Holz

     verschwinden! So kann das Mycel schnell auf den Baumstamm übersiedeln.

     

    Bestücken Sie den Baumstamm auch an den Schnittflächen mit Bohrlöchern und Dübeln  Nachdem die Bohrlöcher mit den Dübeln bestückt sind, werden diese mit Klebeband oder

    flüssigem Wachs einer Kerze versiegelt.

    Bohrlöcher gleichmäßig verteilt anbringen.....  .....anschließend mit Impfdübeln bestücken 

    Lagern und Durchwachsen der beimpften Hölzer 

    Das Mycel durchwächst die Baumstämme, abhängig von der jeweiligen Pilz-gattung, innerhalb der

    nächsten 10-12 Wochen. Während der gesamte Durchwachsphase werden die Baumstämme bei 10-25

    °C im Keller oder Garten gelagert und permanent feucht gehalten. Regelmäßiges Wässern

    ist also Pflicht. Achten Sie stets darauf, dass genügend Frischluft an die beimpften Baumstämme

    gelangt, sonst besteht akute Schimmelgefahr und die Stämme werden unbrauchbar !!! Sobald nebenden Impfdübeln weißes Mycel sichtbar wird, sind die Baumstämme durchwachsen.

    Einleitung der Fruchtkörperbildung 

    Suchen Sie sich nun einen schattigen Platz in Ihrem Garten und stellen die Baumstämme senkrecht

    dort auf. Die unteren 15 cm des Stammes werden eingegraben, die Erde rund um den Baumstamm

    und das Holz regelmäßig gewässert. Es erscheinen die ersten Fruchtkörper, sobald die

    Umweltbedingungen zur Fruchtung der jeweiligen Pilzgattung günstig sind. Da SchneckenPilze ebenfalls lieben, schützen Sie die Stämme gut vor diesen gefräßigen Zeitgenossen z.B. durch

    einen kleinen Zaun.

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    Besonderheiten bei Shiitake-Kulturen 

    Baumstämme mit Shiitake Kulturen benötigen keinen Kontakt mit dem Boden, um Fruchtkörper zu bilden. Es

    reicht also aus, die beimpften Stämme an einen schattigen Ort aufzustellen oder an eine Wand/Zaun etc.

    anzulehnen. Um die Fruchtkörperbildung einzuleiten, wird der vollständig besiedelte Stamm für ca. 24 Stunden

    in kaltes Wassereingelegt, anschließend abtropfen gelassen und dann mit der Schnittkante mehrere Male auf den

    Boden aufgeschlagen. Dadurch lockert sich das Mycel im Baumstamm auf und wird angeregt, Fruchtkörper zu

    produzieren. Bereits 14 Tage danach sollten die ersten Mini-Fruchtkörper des Shiitake zu sehen sein. Nach der

    Ernte benötigen die Stämme etwa 6 Wochen Ruhe und liefern erneut leckere Shiitake-Pilze, nachdem die

    Prozedur mit dem Wässern und Aufschlagen auf dem Boden wieder durchgeführt wurde.

    Shiitake | Lentinula edodes Baumstammkultur