beiträge zur anatoiiie men schlichen herzens · dasselbe zurückzukommen haben und. betrachten...
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BEITRÄGE ZUR ANATOIIIE
M EN SCHLI CHEN HER Z ENS .
HERRN PR OF . DE . FR . M IE S CHE R " HIS
ZUM 9 . "_
ANU AR 1886,
DEM 50. "UBELTAGE
S E IN E R P R O M O T I O N A N D E R U NIVE R S I T Ä T B E R L I N
G E \VI D M E T
WI L H E LM H I S .
M I T 3 T A F E L N I N L I C H T D R U C K .
L E I P Z I G ,
VE R L A G V O N
1 8 8 6 .
i n fe r i u s.An der vorderen Ven trik elwan d lauft das Septum muson
lare links vom A or ten eingang aus , an der hinteren Wand rechts .VO I II
Ohrkanal.Das Septum musculare reicht in der Folge höher hinauf,
ohne indessen für sich allein die beiden Ven trik elh öh len j emals von
einander zu trennen . Vielmehr lässt es an seinem oberen Rand eine
Lücke frei,ein O s t i u m i n t e r v e n t r i c u l a r e , durch welches hindurch
die Höhlen währen d einiger Zeit commun iciren . Dies Ostium vermit
telt auch den Zusammenhan g des O h rk an a les mit der rechten Ventri
k elhöh le ,sowie denj enigen des A r ter ien sch enk els mit der linken .
M usk el u n d E n doth elh erz e ines menschlichen E mbryo aus dem B eginn der 4. Woche ( C onst ruction ) .
Sein defin itiver Schluss erfolgt hinten durch E in stulpung des O hrk aha les
in die Ventrikel und durch ein H erab rü ck en des von der hinteren Vor
hofsw an d ausgehenden Septum intermedium . Vorn erfolgt die Höhlen
trennung durch eine vom A rter ien sch en k el aus in den rechten Ventrikel
tretende G ew eb spla tte , da s S e p t u m aor t i c u m . Demnach besteht
das Septum Ven triculor um'
aus drei genetisch verschiedenen Stücken
1 . aus der Hauptanlage,dem musculösen S e p t u m i n fe r ius ;
2 . aus dem die Ostia venosa trennenden und in die Valvulae atrio
ventriculares auslaufenden Zwischenstück dem S e p tu m i n t e rme
d i um;3 . aus der Platte
,welche den A or ten erngang von der rechten Herz
höhle trennt,dem S e p t u m a o r t i c u m .
Von diesen drei Stücken gehört das Septum intermedium zu sei
nem grösseren Theil den Vorh öfen an . Wir werden weiter unten auf
dasselbe zurückzukommen haben und. betrachten zunächst das Septum
a orticum .
Die beiden a us dem Herzen hervorgehenden grossen Arterienstämme
sind a ls u ngeth eilter B u l b u s A o r t a e ursprünglich B estan dth e ile des
Herzens gewesen,und die G renze des letzteren hat soweit gereicht a ls
später der P er icardia lraum. Im Innern des Aortenbulbus tritt vor der
definitiven Scheidung beider Strombahnen eine unvollständige ein,wo
bei die spätere Pulmonal und die A or ten b ah n als die erweiterten End
abschnitte einer spiralig gedrehten fl achen Spalte erscheinen . . Zwei
gegen die Lichtung vorspringende, aus weicher B in desub stan z gebildete
Längsleisten verengern ihren Zusammenhang und bewirken , indem sie
sich begegnen,weiterhin auch deren Trennung. "ede der beiden ge
trennten Lichtungen zeigt anfangs einen dreistrahligen Q uerschnitt.
Die Scheidung beginnt oben und rückt von da a us nach abwärts,bald
F ig. 2 .
a . P.
Q uerschn itte durch den A ortenbulbus eines ca. 5w öchentlichen E mbryo. Der link e Schnitt vom unteren , der rechte vom oberen E nde . A A orten b ah n ,
P P n lmon a lb a h n .
folgt auch di e Rundung und A usgla ttung der beiden Blutbahnen und
nur im unteren Ende der letzteren erhält sich die dreistrahlige Form
des Q uerschnittes , indem die in die Lichtung vorspringenden Leisten
a ls S emilun a rk lapp en persistirem. Nachdem zunächst die Scheidung
der beiden Strombahnen erfolgt ist,leitet sich die Bildung getrennter
Wandungen ein,die Zellen der Muskelwand grupp iren sich con cen tr isch
um jeden der beiden G änge herum und in der Folge treten auch
äusserlich scheidende Län gsfurch en auf. Diese schneiden indessen nich t
durch,beide Stämme bleiben untereinander verbunden und von einer
gemeinsamen E p icardia lh ü lle umfasst. Die G ren zw a n d von Aorta und
Truncus pulmonalis besteht somit aus zwei dicken,den beiden G e
t'
ässen besonders zugehörigen Wandschichten und aus einer dazwischen
liegenden B indegew eb ssch ieh t.
Die beiden Strombahnen des Bulbus aortae beginnen rechts vom
oberen Rande des Septum musculare,der primäre G en us arteriosus
fü hrt eb en sow oh l nach der Aorten als n ach der P ulmon a llich tun g hin,und der Zugang z ur ersteren liegt hinter dem der letzteren . Die Lei
sten , welche die Trennung dieser beiden Bahnen h erb eiftlh ren,ver
l angem sich nach av ärts in den rechten Ventrikel hinein und die
eine derselben erreicht das Septum musculare und legt sich demselben
seitlich an .Durch das H era b rück en des Septum aorticum in den rech
ten Ventrikel wird es möglich , dass der hintere Theil des primären
C onus arteriosus vom vorderen getrennt wird und dass er als Aorten
öffnung vom linken Herzen her zugänglich bleibt. Der Anschluss des
linken Ventrikels an den A n fan gsth eil der Aorta geschieht durch den
offen bleibenden vorderen Theil des Foramen interventriculare hin
durch .
Nach E rorterung obiger Verhältnisse kann ich mich zur B espre
chung von Tafel I wenden . Dieselbe stellt die vordere Hälfte eines
Fig . 3 .
E rotf n etes H erz eines 4% wöchent lichen Embryo. P rofi lcon struction . A u n d. P A orten und P ulmonalr inne innerhalb des B ulbus A ortae . S . a . link e Hälfte des Septum aorticum . D ie F igur zeigt das A us
lauf en der A or ten r in n e ü ber dem O st ium intervent riculare .
durch eingespritzte C hromsäure gehärteten He rzens dar . 1 ) Der rechte
Vorhof fehlt,vom linken ist ein kleiner Streifen erhalten und man sieht
daran den Eingang in das Herzohr als eine scharf geschnittene "uer
ovale O effn un g. Unterhalb dieses Vorh ofs'
stück és i st ein Thei l der
Mitralklappe erhalten und zwar das linke Ende von j edem der beiden
Segel .
Zwischen beiden Ven tr ik elhoh len erhebt si ch das Septum muscu
lai e . Dasselbe beginnt unten mit e1ner breiten Basis,welch e in ihrer
linksseitigen Halfte compact gefügt erscheint,während sie rechts von
vielfachen L ü ck en räumen durchbrochen und aus einem System schräg
ansteigender .Strebepfeiler aufgebaut ist. Weiter nach oben wird das
1 ) E in e sch ematisirte A bb i l dun g de'
s'
selben P r ap artttes gibt Fig. 1 18 d . A n at .
m . E . III . S . 1 76 .
Septum in seiner ganzen Breite compact und indem es allmählich sich
verj üngt,läuft es zuoberst in eine stumpfe Kante aus . Diese Kante
ist es,welche das frühere Ostium interventriculare begrenzt hat , und
insofern erscheint es von besonderem Interesse,ihre Beziehung zu den
N a chb a rgeb ilden eingehend zu erörtern . Es ist unschwer zu consta
tiren,dass das Septum musculare auch am erwachsenen Herzen mit
seinem vorderen Saum nach links sich wendet und dass es in j enen
glatten Wulst übergeht,welcher unter dem Ostium arteriosum vorbei zur
vorderen Ven tr ik elwan d hinzieht. Dieser Wulst,den wir a ls L i m b u s
m a r g i n a l i s bezeichnen können,wird seinerseits von einigen aufstei
genden M usk elpfeilern gestützt.
Der Limbus marginalis erreicht di e Vorderwand des linken Ven
tr ik els in dem einspringenden Winkel zwischen dem A orten ursp run g
und dem linken Vorhof. Reinigt man von aussen her diese G egend
vom aufgelagerten Fett, so überzeugt man sich , dass die vordere Inter
ven tr icu la rfurch e, unter der A . coronaria sin. durch,auf die Ventrikel
basis übergeht und dass sie in eine Rinne sich fortsetzt, welche hinter
der Aorta vorbei in die rechte Kranzfurche führt ; mit dieser verlängert
sie sich,der rechten Kranzarterie folg end
,in die hintere In terven tr icu
larfurch e. Diese von der Herzspitze zur Ven trik elb asis und von da wie
derum zur Spitz e zurückführende Furche nenne ich S u l c u s a n n u l a r i s
oder R i n g f u r ch e . Dieselbe scheidet am embryonalen Herzen die
rechte von der linken Herzhälfte und ihr entspricht im Innern des
Herzens,ausser dem Septum musculare
, eine von oben her zwischen
dem G en us arteri osus und dem Ohrkanal einschneidende Leiste,welche
mit dem Septum zusammengenommen ein in windschiefer Ebene lie
gen des Diaphragma
Ich komme auf da s Septum musculare und auf dessen Limbus mar
gin a lis zurück . Wie die Taf. I gut w iedergieb t, so steigt dieser unter
dem A orten eingang schräg in die Höhe und nur um Weniges darüber
sind die rechte und di e l inke Tasche der Semilunarklappe befestigt.
Der oberste Rand des Septum musculare ist etwas nach rechts ausge
bogen , die beiden Klappensegel l iegen nicht allein über ihm,sondern
auch rechts davon, der A orten eingang greift in die rechte Herzhälfte
ü b er un d sein Boden überragt die musculöse Scheidewand nach Art
ein es Erkers . An dem T a f. I abgebildeten Präparate ist die Aorta so
abgeschnitten , dass ma n ihre Berührung mit dem Truncus pulmonalis
und mit dern G en us arteriosus verfolgen kann . Soweit di e beiden Ar
Von mein en durch H errn D r . E . Z i e g l e r in den H an del gebra chten Herzrn odellen zeigt N r . 6 die fragl i ch e L eiste bez . das r ingförmige D iaph ragma .
te1ien stamme einander anliegen , besteht di e Zwischenwand aus drei
Schichten . aus den j edem der G efässe eigen th ümlich en dick en ela sti
schen Wan dlagen und aus einer dazwischenliegenden lockeren Binde
gew eb spla tte . Die A orta reicht tiefer h erab , als die P ulmon a la rte1ie,sie berührt eine Strecke weit die Ven tr ik elw an d und soweit hat die
ihr anliegende Wandschicht musculösen C harakter . Unter dem rechten
Segel der Aortenklappe triff t "die Wand der Aortamit der des Ventrikels’
zusammen beide verschmelzen zu einer gemeinsamen B in desub stan z
p latte,welche ihrerseits unter rascher Z uschär fung a ls S ep t u m mem
b r a n a c e um die obere Kante des Septum musculare erreicht . Das
Septum membranaceum ist das hinterste Ende von demursprün glichenSeptum aorticum
,nach rückwärts reicht es b ereits an das G ebiet der
A trieven tr icu la rk lapp en heran und damit. an dasj enige des O h rk an a ls
und des Septum intermedium .
Die zwei B in desub stän z leistén,welche die Trennung der Arterien
bahnen einleiten (s . 0 . Fig . gehen gleich den an der S ep tumb ildungun b eth eiligten Leisten bei der nachfolgenden A usglättun g der Röhren
in die T u ri ica intima über,aus ihrem unteren Abschnitt entsteh en j e
di e rechten und die linken P a are ‚ ven den S emilun a r ta sch en , und dem
en tspr ech en d b leib en die Spitzen beider Kläpp en dreieck e'
dauernd ein
ander zugewendet. Tafel I zeigt die rechte und linke"
A or ten tasch e,
sowi e die linke P ulmon a ltas‘
öh e . Die Reste der rechten P ulmon altaséh e
sind verdeckt und ein kleiner Theil der vorderen sichtbar .
Sowohl in der Aorta als i n . der Pulmonalarterie verkümmert ober
halb der S emilun ark lappen die ursprünglich vorhandene M uscu la tur
des Aortenbulbus und sie macht einer mächtigen Entwickelung von
elastischer Substanz Platz,dagegen bleibt der Theil des Septum aorti
cum,welcher an den rechten Ventrikel anstösst
,mit Ausnah me des
hinteren E n dabsch'
n ittes musculös.
‘
Von oben nach abw a rts lassen sichsomit a uf Taf. I folgende Bezirke des Septum aorticum unterscheiden :
1 . der in terar terie‘
lle B ezirk oder da s S e p t u m a o r t i c u m s u p'
e
1"
l n s“
; er besteht aus den zwei vorwiegend elastischen Wandplatten und
und der zwischengeschobenen B in degew eb ssch ich t ;2 . der Bezirk zwischen Aorta un d rechtem Ventrikel oder das
S e p t u m a o r t i c u m i n f e r i u s ; er b esteht aus der elastischen Wand'
der Aorta, aus der dünnen Muskelwand des G enus arteriosus und aus
der in terniediären B in degew eb ssch icht ;3 . der Bezirk zwischen beiden Ventrikeln oder das S e p t u m m e m
b r a n a c eum.
Von den eben aufgezählten drei Bezirken umfasst der zweite das
Stuck der Scheidewand, welches R o k i t a n s k y a ls' vorderes Septum
bezeichnet h a t und von dem er an gieb t, dass es die Aorta von rechts
h er umgieb t und zwischen si e und das Ostium pulmonale sich ein
Der b etrefi en de Streifen ragt (s'
. T a f. I) convex nach abwärts
in den Ventr ikel herein und er setzt sich in j enen Wulst fort,welch er
a ls tr ennende Schwelle das G ebiet des Ostium arteriosum von dem des
Ostium venosum scheidet und der in der Seitenwand des Ventrikels
sein Ende erreicht . G r i s t a s u p r a v e n t r i c u l a r i s kann man den
selben nennen .
Wie R ok i t a n s k y in seiner inhaltsreichen Schrift uber die De
feote der H erzsch eidewän de gezeigt hat, so exist ir t im vorderen Theile
des muscu lösen Septum eine Strecke , die aus zwei , durch eine Z w i
seh en sch ich t getrennten F leisch lagen besteht. Man überzeugt sich hier
von an Durchschnitten , die annähernd senkrecht zu dem G enus arte
r iosn s geführt sind") Mit Rech t hebt dabei R o k i t a n s k y hervor,
dass der G enus pulmonalis a ls selbständiger Schlauch vor dem ü brigen
Septum musculare vorb eitr itt. Die Stelle, wo dies gesch ieht, entspricht,
vom linken Ventrikel aus genommen , dem Limbus marginalis obiger
Darstellung (S .
Die eben besprochene Trennung im Bereich e des G enus arteriosus
weist a uf eine frühe Faltenbildung der Wand ,bez . auf eine damit
gleichbedeutende Z ellen umlagerun g hin ; allein es i st klar , dass dabei
nicht die primäre zur Entstehung des Septum interventriculare führende
Einfaltung im Spiele sein kann,sondern nur die weit später erfolgende
,
welche die Bildung des Septum aorticum begleitet. Derselbe Vorgang,
welcher di e Pulmonalarterie von der Aorta scheidet,führt
,indem er
tiefer h erabgreift , auch am pulmonalen G enus arteriosus zur Bildung
einer r in gsherumgreifen den selbständigen Wand . Unter meinen embryo
nalen H erzmedellen eignen sich verschiedene,Nr. 4 und 6 und vor
allem das in obiger Fig. 3 abgebildete M odell,Nr. 1 1 dazu
,den Her
gan g zu veranschaulichen . Zu einem richtigen Verstän dn iss desselben
kan n man übrigens auch ohne Modell, mit Hülfe der Fig. 3 gelangen .
Dieselbe zeigt die l inke Hälfte des Septum aorticum als weiss ausge
sparten,mit S . a . bezeichneten Streifen . Lässt man
,gemäss den S . 3
mitgetheilten Erfahrungen , den Rändern dieses Streifens entlang eine
M usk elb ek leidung auftreten , so wird der G enus pulmonalis von einer
selbständigen Wand umgeben und vom vorderen Theil des Septum ge
schieden werden .
1 ) v. I t e k i t a n s k y , D ie D efecte der S cheiden wa n de des H erzen s . Wien 1 875.
S . 57 11 . ff .
2 ) M a n vergl . d ie F ig. 1 8 u nd 1 9 au f S . 59 u n d 6 0 von R o k i t a n s k y’
s Werk ,
sowie die F ig. 1 2 der G efässleh re von l l e n l e . 1 . A ufl . S . 1 2 .
Soweit es sich um eine eigentliche F urch enb ildun g, nicht blos um
U mgruppirun g von Muskelzellen handelt , s o wird die von links kom
mende,zwischen Aorta und Pulmonalis einschneidende Furche nach
abwärts im vorderen Sulcus interventricularis auslaufen . Die rechts
seitige Furche dagegen verliert sich wie die Beobachtung injieirter
Herzen zeigt,an der Seitenwand des rechten Ventrikels un d. ihr ent
spricht im Innern der H öhlung die oben besprochene G rista sup'
raven
tr icular is. Diese Leiste erscheint somit als der letzte Ausläufer von
der rechtsseitigen Anlage des Septum aorticum .
Die B ildung der Ostia venosa.
Der primäre Vorhof geb ert dem hinteren Schenkel der Herzschleife,
d . h . also der linken Herzhälfte an (Fig . 1 S . Durch das Hervor
wachsen der H er zoh ren wird derselbe frühzeitig zu einem voluminösen
G ebilde , welches den Aortenbulbus von beiden Seiten her umgreift,ein Verh a ltn iss , das sich auf die aus dem Aortenbulb us h ervorgegan
genen Arterienstämme dauernd überträgt. Die charakteristische Halb
mondform,die dem Q uerschnitt der Vorhöfe b eim Erwachsenen zu
kommt,
fin det sich beim Embryo sch on vom Ende der 3. Woche ab .
Von dem so voluminösen Herzvorhof h ebt sich der röhrenförmige
Ohrkanal sehr scharf ab .
_
Der Durchschnitt desselben zeigt das vom
Blut durchströmte E n doth elroh r als eine fl ache,beiderseits zurü ckge
krümmte Spalte . Der Zwischenraum zwischen dieser und der cy lind
r isch en Muskelwand wird auch hier sehr bald von einer weichen Binde
substanz eingenommen . Die Lichtung des O h rk a n a ls ist somit von
einer vorderen und einer hinteren Leiste,den A t r i ov e n t r i cu l a r l i p p en
nach L i n d e s,eingesäumt. Durch Aneinanderlagerung der beiden
Leisten kommt es im Verlauf der 5 . Embryonalwoche zur Bildung eines
die Spalte in zwei A b th eilun gen scheidenden.
Zwischenstückes . Mit
diesem tritt ein von der hinteren Vorhofswan d ausgehender Substanz
sporn in Verbindung und con stituirt ein,auf dem Durchschnitt stem
pela rtig aussehendes G ebilde , das ich als S e p t u m i n t e r m e d i u m
bezeichnet habe .
Der Ohrkanal stellt auf der beschriebenen Stufe der Entwickelung
ein von weicher B in desub stan z ausgefüttertes M usk elroh r da r mit zwei
getrennten Lichtungen ; eine scharfe Zugehörigkeit der rechten und der
linken Lichtung zu den betreff enden Ventr ikeln ist nicht ausgesprochen,
s o lange das Foramen interventriculare noch klaff t. Der entscheidende
Vorgang zur Bildung der definitiven O stien geschieh t mit der E in stü l
pung des O h rk an a ls in die Ven tr ik elh öh len . Indem die Aussenwand
des Kanals ein Stück der Ven tr ik elw a n d vor sich hertreibt, bildet sich
eine ringsherum in die Ventrikel vorspringende Falte,deren untere
Fläche mit den M usk elb a lk en der letzteren im Zusammenhang bleibt .
G leichzeitig rückt das Septum intermedium der oberen Kante des
F ig . 4.
H en dn rcb scb n itt. eines E mbryo von ca. 4% Wochen vor der Vereinigung des S eptum intermedium mit:dern S eptum in ferius .
M uskelsep tums entgegen und verwächst mit ihr. Die beiderseitigen
Ven trik elräume werden dadurch von einander geschieden und.j eder
ist forta n nur noch von einem einzigen Ostium venosum aus zugäng
li ch . Indem aber da s Septum intermedium viel breiter ist,a ls die
Kante des Septum musculare,so muss es dieses nach beiden Seiten
h in überragen , seine Ränder werden in die beiden Ventrikel vorge
trieben und b etheiligen sich a n der Bildung der A trioven tricula rk lappen .
Aus ihnen sind der mediale rechte und der vordere linke Klappen
zipfel abzuleiten .
Wahrend der Ohrkanal in die Ventrikel vorgeschoben wird,wird der Raum zwisch en den einander zugewendeten M usk elfläch en
von einer B in desub stan zlage erfüllt, die vom Epicardium ausgeht, und.
so finden sich an den"
aus dem Ohrkanal entstandenen Klappensegeln
fünf Schichten . Es sind dies vom O stium _ aus gerechnet :
1 . die B in desub stan zlage des O h rk an als (Endocardium),
2 . die Muskelwand des O h rk a n a ls,3 . die epicardia le Mittelschicht,
Fig . 5.
Q uerschnitt durch das Herz ein es E mbryo vom E nde der 5. Woche.
4. die ein gestü lpte Muskelwand des Ventrikels , welch e ihrerseits
mit dem Balkenwerk in Verbindung steht,
5. die anfangs dunne E n deth elb ek leidun g der Ven tr ik elfiäche (En
docardium) .
Von diesen fü nf Lagen verkü mmern in der Folge die Muskellagen
bis auf unscheinbare Reste,dagegen erhalten sich die beiden
,ende
cardia len G renzlagen und die ep icardia le Mittelschicht dauernd . Nach
den Beobachtungen von G u s s e n b a u e r 1) liegen die in den Klappen
1 ) Sitzungsber i chte der Wien er A k ademie . B d . 57 .
'
p ersisti ren den Muskelfasern nach einwärts von der epicardia len Mittel
schicht und sie sind danach als Reste der früheren Muskelwand des
O h rk an a les zu verstehen.
Betrachten wir nunmehr di e Ostia'
venosa a n dem in Tafel II da r
gestellten Durchschnitt durch das gehärtete Herz eines Erwachsenen .
Links hat der Schnitt ein Stück vom “
h in teren,rechts ein solches vom
vorderen Klappensegel getroff en . Beiderseits,gleichwie auf Tafel I
links,zeigen sich die Verhältnisse so , wi e sie durch ältere Beobachter
Fig . 6 .
Q uerschnitt durch das Herz eines E m b ryo vom E nde der 5. Woche .
bereits bekannt und durch H e n l e ’ s Abbildungen eingehend illustrirt
w erden sind : Das Endocardium des Vorhofs geht in die oberste,das
jen ige des Ventrikels in die unterste Schicht des Klappensegels über,ausserdem aber tritt in das l etztere eine dünne G ew eb sfl a tte ein
,welche
a us dem die M uscula tur trennenden ep ica rdialen B in degew eb sk eil, dem
Fa serring der Autoren,ihren Ursprung nimmt. Es bedarf eines ein
fa chen Hinweises a u f die T extfiguren 5 und 6 , um sich zu überzeugen ,wie genau diese Anordnung der Entstehungsgeschichte der Klappen
entsprich t. Auch findet der von früheren Beobachtern speciell betonte
Punkt einer grösseren Dicke der oberen E ndoca rdia lpla tte seine natur
liche Erklärung in dem ursp run glich ungleichen Verhalten der Aus
kleidung von Ohrkanal und Ventrikel .
Von besonderem en tw ick elun gsgesch ich tlich en Interesse erscheint
das Verhalten der Scheidewand und. der mit ihr verbundenen Klappen
zipfel : Das muscu löse Ventrikelseptum erhebt sich auch in seiner hin
teren Hälfte,unter allmählicher Z uschärfung, bis in die Nähe des ob eren
Ven trik elran des und es läuft zuoberst in eine stumpfe Kante aus .
Ueber dieser li egt eine vierkantige Leiste, w elche nach rü ckwärts mit
der Va lvulva E ustach i un d der Valvula sinistra zusammenhängt , nach
abwärts aber sich in das rechte mediale und das linke vordere Atrio
ven tr icula rsegel fortsetzt. Diese Leiste ist das aus Fig. 6 bekannte
S e p t u m i n t e r m e d i u m ; g leichwie in früh er Embryonalz eit , so
sitzt dasselbe auch j etzt n och,wie ein Reiter
,auf dem Septum inferius
auf. Von den beiden in die Klappen auslaufenden Schenkeln greift
der rechte weniger über die unterli egende Kante hinaus als der linke .
Die Ver löth un g mit dem Septum inferius ist eine verhältn issmässigschwach e und sie wird durch die en docardialen B in degew eb slagen ver
mittelt.
Die G ew eb sleiste,welche ich soeben als das embryonale Septum
intermedium beansprucht habe,ist natürli cherweise kein neuentdecktes
anatomisches G ebilde , si e ist unter anderen Namen längst bekannt.
Indem dieselbe über das eigentliche Ostium venosum ‘
h in aufragt, bildet
sie die Basis des Septum a triorum und trägt als solche den Namen
des Limb us Vieussen i . A n dern th eils_
aber ist klar,dass sie auch den
zwischen die venösen Ostia eingekeilten B in degew eb sstreifen umfasst,von dem die beiderseitigen Faserringe abgeb en und. den H e n l e als
den Nodus atrioventricularis dexter bezeichnet hat.
Das Septum intermedium schliesst den hinteren,das Septum aor
ticum den vorderen Thei l "des ursprünglich vorhandenen Ostium inter
ven tr iculare . Will man von dem Zusammentreffen beider Bildungen
eine Vorstellung bekommen,so hat man von der Basis h er ein Herz
z u betrachten, an welchem Vorhöfe und Arterien kurz abgetragen sind .
1)Das G ebiet der beiden Ostia arteriosa umfasst den Bezirk des pri
mären G enus arteriosus , das der Ostia venosa den des früheren Ohrk anals. Am ausgebildeten Herzen greift di e Rückwand der Aorta
etwas in den letzteren Bez irk über und sie macht dessen B egren zungs
lini e zu einer con ca ven . Die Stelle aber,wo das hintere Septum (inter
medium) das vordere (aorticum) trifft, liegt rechts vom A orten ursp rung,etwa dem I n sertion sran d der hinteren S emilun a r tasch e entsprechend.
1 ) M an vergl . z . B . H e n l e ’
s F ig. 24 S . 3 1 der G efassleh re .
Der S inus r euniens und seine Verb indung mit demHerzvorhofe.
Bei sehr jungen Embryonen verbinden sich sämmtlich e zum Herzen
führende Venen, die Vv. empha lomesen ter ieae, die VV. umbilicales und
die in der seitlich en Brustwand eingeschlossenen Venae cavae supe
rieres unterhalb des Zwerchfells zu einem gemeinsamen Behälter, dem
S i n u s r e u n i e n s . Seine Einmündung in den Vorhof bezeichne ich als
P o r t a v e s t i b u l i . Dieser Behälter hebt sich weiterhin aus der Z w erch
fellfiäch e heraus, und gleichzeitig verlassen die beiden oberen Hohlvenen
die Brustwand,sie treten gegen die primäre P er ica rdia lh öh le vor
,in
dem sie ein G ekröse hinter sich herziehen . Auf die Weise entsteht,
von einer gewissen Stufe ab , zwischen Zwerchfell und Herzvorhof
ein selbständig umgrenzter sackartige r Behälter, der von unten her das
Blut der Nabel und der D otterven en (späterh in das der V. cava in fe
rior) aufnimmt und in den von oben herab die Venae cavae superiores
eintreten . Der Uebergang der oberen Hohlvenen in den Saccus reuniens
geschieht ohne scharfe G renze, dieser nimmt in Folge davon die G estalt
eines hufeisenförmigen G ebildes an,an welchem ein Mittelstück und
zwei in die Venen auslaufende S eiten h örn er zu unterscheiden sind .
Von diesen ist das rechte frühzeitig stärker als das linke,indem auch
die rechte Hohlvene von Anfang ab ein U eb ergew ich t über die linke
besitzt. Durch ein zw eib lätter iges G ekröse sind das Mittelstück des
Saccus reuniens mit dem Zwerchfell und der hinteren Brustwand,die
beiden Hohlvenen mit der seitlichen Brustwand verbunden . Zwischen
den G ek rösb lättern tritt die untere Ven en b ah n hindurch,welch e ohne
Rücksicht auf ihre j eweilige Zusammensetzung hier kurzweg als Venacava inferior bezeichnet werden mag. M edialwärts davon bleibt n och
ein B aum übrig,der von B in desub stan z eingenommen wird
,und den
ich als das Z w i s ch e n f e ld oder die A r e a i n t e r p e s i ta bezeichnet
babe . Innerhalb dieses Z w isch en feldes bilden sich späterhin die Lun
gen ven en aus .
D a s linke H orn des Saccus reuniens nebst der Vena cava sinistra
verkümmert , und a ls deren sehr schwacher Rest erhält sich das von". Ma r s h a l l entdeckte Ligamentum venae cavae sin .
1) D as rechte
H orn treibt sich in den rech ten Vorh of so tief ein dass es zu einem
in tegriren den B esta n dth eil desselben wird und das Mittelstück des
1 ) O n the developmen t of the grea t a n ter ior vein s in man an d mamma l ia .
P b iles . T ra n sa ct ion s vom "a h re 1 850 . T . I .
Saccus erhalt sich a ls Sinus coronarius cordis . In Tafel III ist ein
inj ieir tes Herz von der Rückseite h er dargestellt , und. es ergieb t die
Vergleichung dieser Tafel mit Fig . 7 folgende Wahrnehmungen : der
Bezirk,welcher die obere und die untere Hohlvene aufn iinmt
,grenzt
sich noch beim erwachsenen Herzen von der Umgebung in bestimmter
Weise ab . Nach links geschieht die Abgrenzun g durch den Einschnitt,welcher di e beiden Vorhöfe von ei nander sch ei det
,nach rechts aber
ist an manchen Herzen,gleichwie am abgebildeten
,eine woh l ausge
sp roch en e Furche , der S u l c u s t e rm i n a l i s vorhanden , welcher das
Ven en geb iet im Bogen umgreift ; j edenfalls aber ist der C harakter, der
F ig. 7 .
Herz eines 4 wöchentlichen E mbryo von der R ü ck seit e her , mit an h a f tén dem Sinus re'uniens ( C onstruction ) . Die depp el tcon tou r i rte L inie bezeichnet die Verbin dung des Sinus reuniens mit dem Zw erch
f ell und das G ek röse der beiden Venen . Die p u n k t ir te L inie gibt die Höhlung des S inus an .
Wand dies und j enseits von der G renze ein verschiedener. In dem
die Venen"enden enthaltenden G ebiet ist die Wand glatt,ausserhalb
desselben aber trägt sie zahlreich e,den In terstitien von Mm . p eofi n a ti
entsprechende leisten a r tige Vertreibungen . Mehr oder weniger selb
ständig tri tt oft ein G eb ilde hervor,das ich a ls h i n t e r e n O h r l a p p 6 11
oder a ls Ap p e n d i x a u r i c u l a r i s p o s t e r i o r bezeichnen möchte . DiesG ebilde schiebt sich als unregelmässig höckeriger Wulst von der Seite
und“
von unten her zwischen das Ven engeb iet und. die Kranzfurche
ein und es endigt unterhalb der V. cava inferi or.
D a s in der beschriebenen Weise umgren zte G ebiet der Hohlvenen
ist id entisch mit dem Abschnitte des embry onalen Saccus reuniens, den
ich a ls dessen rechtes Horn bezeichnet habe . Wa r schon auf der
F ig. 7 abgebildeten E mb ryon a lstufe dies rechte Horn.
sehr viel mach
tiger gewesen a ls das Mittelstück und als das linke Horn , so ist am
erwachsenen Herzen der G egensatz noch viel ausgesprochener denn
früher.
D as Mittelstück des Saccus reuniens besteht a us dem Theil des
Sinus coronarius Welcher sich unter dem linken Vorhof vorb ei n ach
der unteren Ecke des rechten hinzieht. Die Ausdehnung dessel
ben n ach links wird äusserlich durch die I n sertion sstelle des Ligam .
venae cavae bezeichnet,innerlich durch einen
,gleichfalls seit ". Mar
s h a l l bekannten Klappen appara t. An dem Tafel I I I abgebildeten
Herzen ist die G renze des Saccus reuniens durch eine winkelige Bie
gung des Rohres n och besonders ausgeprägt. D ef S in us coronarius
zeigt hier eine nach links gerichtete scharfe Ecke,welche dem Ligam .
venae cavae entgegentritt. Wa s j enseits von dieser Stelle liegt,gehört
dem Ber eich secun där entstandener Herzvenen an .
Während sich am Herzen des Erwachsenen die A b theilungen des
Saccus reuniens mit wenig veränderter Form a u ffin den lassen,hat da s
G ebiet, das ich eben als Z w i sc h e n f e l d bezeichnet habe , eine aus
g ieb ige Versch iebung und Umformun g erfahren . Dasselbe umfasst am
ausgebildeten Herzen den Bereich der vier P ulmon a lven en und es cha
rak terisirt sich dadurch , dass es einer serö sen Bekleidung entbehrt .
Durch einen schmalen Verbindungsstreifen hängt das unbekleidete Feld
noch mit der Umgebun g der Vena cava inferior zusammen . Die ur
spr ü nglichen Beziehungen des Z w isch en feldes sind insofern am Felde
der P ulmon a lven en n och erhalten,als dieses den Zwischenraum zwischen
den beiden oberen Hohlvenen einnimmt ; allein während die Pulmonal
venen in die Decke des l inken Vorhofes eintreten,hat das primäre
Z w ischen fe ld erheblich tiefer gestanden und es ist mehr der rechten
a ls der linken Vorhofshälfte eingefügt gewesen . Wie die Verschiebung
der Ven en öfi'
n ungen im Einzelnen vor sich gegan gen ist, vermag ich nicht
zu berichten,weil i ch bis j etzt keine genügende Erfahrung darüber ge
sammelt babe . Durch F . S c h m i d t ist bekannt,und diese B eobach
tung kann ich bestätigen,dass in früher Zeit eine einfache Vena pul
mon a lis vorhanden ist , welche tief unten a n der linken Seite des
Z w ischen fe ldes in d ie hintere Vorhofsw a nd sich einsenkt.
1 ) M an vergl . a uch S c h m i d t ’
s A bbi ldungen in N ordisk t M edic . A rk iv. B d. I I
N o. 23 . F ig. 4 b is 6 .
i l l » , A natomie des menschlichen Herzens .
Der in den rechten Vorhof sich ein dra n gen de Abschnitt des Saccus
reuniens bildet an der Rückwand des embryonalen Herzens einen inin die Lichtung vorsprin genden breiten Wulst . Nach links davon liegt
das als eine Falte der oberen Wand entstandene pr imitive'
Vorhofssep tum,
das S e p t u m s u p e r i u s, und es ist von ihm durch eine schmale Bucht
geschieden.Neb en der vom Sinus reuniens in den Vorhof führenden
O efi°n un g
" treibt sich die Wand in Form von zwei scharfrandigen Falten
vor,es sind dies die V a l v u l a E u s ta ch i und die
"
V a l v u l a s i n i s t r a .
Die mediale Wand des Sinus reuniens wird grossen th eils von j enem
B in desub stan zk eil gebildet , welchem wir im Bereiche des Zwischen
F ig. 8 .
I n n en fiäch e des Herzens einesca. 4w öeh en t l ich en Embryo. C onst ruction . V c 3. Vena cava sup . S . 3 .
S eptum super ius . S. i . S ep tum inferius. P . s . Septum spurium. V. E . Valvula E u stach i . S . S pina vestibul iA l. hint ere A tr ioven tr icu lar l ipp e.
felds schon an der Rü ckseite des Herzens begegnet waren ; es dringt
dieser Keil als selbständige Bildung,als S p i n a v e s t i b u l i , in den
Vorh ofsraum ein , und seine mediale Hälfte tritt, unter dem Septum su
p er ius durch , ein Stück weit nach links herüber. Diese Spina vesti
buli ist es,die sich weiterh in mit den A tr ioven tr icularlipp en zum Sep
tum intermedium verbindet. Die beiden Klappen der aus dem Sinus
h erausfü h ren den Porta vestibuli,die Valvula E ustach i sowohl, als die
Valvula sinistra treten in schräger Richtung an die Basis der Spina
vestibuli heran . Nachdem diese in das Septum intermedium ü b erge
gangen ist, so werden sie mit ihmVerbunden erscheinen, w ie dies auch
Die membranose Platte des Septum a tr iorum zeigt an unserem P ra
parate eine auch an fötalen Herzen"
häufig zu beobachtende Eigen
th ümlichk eit das Vorhandensein n äml ich von einer Anzahl kleiner
rundlich er G ruben . Es sind dies wohl B este von früh er vorhandenen
Löchern,die sich den Beobachtungen von L i n d e s 1) zufolge am embryo
nalen Herzen '
in der S ep tuman lage stets zu bilden pfl egen . Offenbar
handelt es sich dabei um ähnliche G ew eb sverk ümmerun gen , wie sie
uns auch an der Eustachi ’schen un d der T h eb esi ’sch en Klappe häufig
genug begegnen .
Der Sinus coronarius cordis .mundet am entwickelten Herzen nicht
in den H eh lven en sin us ein, sondern er offn et sich unterhalb desselben
und unter der G rista terminalis . Dies Verhalten ist, wie ich am ange
geb en en Orte bereits eritw ick elt habe als ein secun där entstandenes
aufzufassen . Der primäre Zusammenhang des Sinus “ coronarius mit
dem übrigen Sinus reun iens hat sich geschlossen und an dessen Stelle
hat sich ein e directe Mündung in den Vorhof gebildet
Ich habe in obiger Schrift eine Reihe von Punkten un erortert ge
lassen , welche der Natur der Sache nach hätten mit h ineingebracht
werden können , so Vor allem die histologisch e Entwickelung des
Herzens . Die primären Anlagen scheiden sich sehr scharf a ls Muskel
u n d als B in desub stan zah lagen , und es bleiben im A llgemeinen die ein
zelnen M a ssen complexe ihrem anfängliche_
n C harakter späterhin treu ;indessen sehen wir im Laufe der weiteren Entwickelung doch wie
einerseits vorhandene M usk elan lagen verkümmern, während andererseits
Theile musk elh a ltig werden , die dies in ihrer ersten Anlage nicht ge
wesen sind . Z u den verkümmernden M usk elan lagen gehören diej enigen
der A tr ioven tr icula rk lapp en und die der grossen Ar terienstämme , zu
den Theilen , w eleh e secun där musk elha ltig werden , scheint der Lim
bus Vieussen i gerechnet werden zu müssen . Es wird eine Aufgabe
fernerer Forschung sein,die G eschichte der vorkommenden G ew eb s
verkümmerungen und G ew eb sverschieb ungen sorgfältig festzustellen .
1 ) G . L i n d e s , E in B eitrag z ur E n twick elungsgesch ich te des H erzen s . D orpat .
I n augur aldiss. 1 865.
2) I . c . S . 1 69 .
Druck von ". B . H i r s c h f e l d in L eipzig.
T a fe l 1
P un sch p ln x .
" i n , Z u r A natomie des Herzens . L lcb td r uck von I iömmle r "onas , Dresden .
Ve rlag von F . G . W . Vogel in I .e lp z lg.
T a fe l Il .
P un sch pinx .
H i s , Z u r A natom ie des Herzens . L ichtd ruck von R örnmier "onas, D resden .
Ve rlag von F . G . W. Vogel in L eipzig.
T a fe l III .
P unsch pinx.
" l s , Z u r A nat om ie des Herzens . L ieh td ruck von I ’.ömmler "on as, D resden
Ve rlag von F . W . Vogel in L eip zig
" C O LU M B IA U N IVE R S IT Y LI B R A R IE S
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