berliner tiere

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Fürs Wohlbefinden der Tiere >>> Seite 3 • Die Artenvielfalt erhalten >>> Seite 4 • Die Rezepte des Futtermittelmanagers >>> Seite 7 BERLINER Nr. 24 September / Oktober 2015 herausgegeben von in Zusammenarbeit mit Die Haupt- stadtzoos wer- den jährlich von ca. vier Millionen Men- schen besucht. Damit haben Zoo und Tierpark mehr Besucher als die Museumsinsel und tragen ganz entscheidend zur touristi- schen Attraktivität Berlins bei. Unsere zoologischen Einrich- tungen sind jedoch mehr als nur ein Ort der Begegnung und der Freizeit. Zoo und Tierpark haben im Natur- und Artenschutz eine einzigartige Stellung: Sie enga- gieren sich ganzheitlich und ma- chen globalen Artenschutz lokal erlebbar. Die moderne, komplexe Welt des Natur- und Artenschut- zes hat viele Tätigkeitsfelder und viele Mitstreiter. Zoo, Aquarium und Tierpark haben die einzigar- tige Möglichkeit, ihre Besucher in die weite Welt der Tiere zu entführen und für den interna- tionalen Artenschutz zu sensibili- sieren. Viele bedrohte Tierarten werden nur noch durch Zoos vor dem Aussterben bewahrt. Zoos können besonders gut über die Natur und die Notwendigkeit ih- res Schutzes informieren. So werden die Tiere aus Tierpark und Zoo zu Botschaftern ihrer Artgenossen. Zoos und Aquarien sind ein einzigartiges Geflecht aus biolo- gischer Vielfalt, Fachwissen und Gesetzes- und Umweltverantwor- tung. Sie beteiligen sich an ge- meinsamen Zucht- und Bildungs- programmen, Forschungs- und Feldprojekten. Sie wollen die Ausrottung von Tierarten verhin- dern, die biologische Vielfalt be- wahren und ein Naturschutzbe- wusstsein schaffen. Die direkte Mitarbeit an diesen globalen Tä- tigkeitsfeldern ist nur bedingt möglich. Jeder Einzelne kann dennoch einen Beitrag leisten, indem er selbst Botschafter für Zoo und Tierpark wird. Unter- stützen Sie durch Ihr Engage- ment in der Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo diese ver- antwortungsvollen Aufgaben! Thomas Ziolko, Vorsitzender der Förderge- meinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. 16 tapsige Pfoten tollen derzeit um Tigermama Aurora, ohne zu ermüden. Die Vierlinge sind für den Tierpark etwas Beson- deres, auch weil sie bei Tigern sehr selten vorkommen. Klettern, purzeln, toben: Es gibt Stammbesucher, die können sich an dem wunderbaren Schauspiel auf der Außenanlage des Alfred- Brehm-Hauses nicht sattsehen. Stundenlang gucken sie den quir- ligen Amurtigern zu, die am 23. April das Licht der Welt erblickten. Jede Bewegung versuchen sie mit ihren Kameras festzuhalten. „Und manchmal fragen sie uns wirklich Löcher in den Bauch“, sagt Tier- pflegerin Petra Schröder scherz- haft. Sie wollen wissen, ob sich die Kleinen gut entwickeln, was sie fressen, ob sie schon ihren Vater kennengelernt haben. Auch wenn den vielbeschäftigten Pflegern we- nig Zeit für lange Gespräche bleibt, ein bisschen plaudern sie dann doch aus dem Armurtigerleben. In kleinen Schritten wird die Welt für die noch namenlosen Vierlinge immer interessanter. Waren sie zunächst in der abge- schirmten Mutterbox unterge- bracht, wurde später Papa Darius in die Nachbarbox gestellt, sodass die Familie Sichtkontakt aufneh- men konnte. Später trennte nur ein Gitter die Boxen. „Es war toll zu beobachten, wie Kinder und Papa prusteten“, beschreibt Petra Schröder die langsame Annähe- rungsphase. Dies sei als „Hallo“ und freundliche Begrüßung zu verstehen. „Eines Tages leckte er sogar den Lütten die Pfoten“, er- zählt die Tierpflegerin begeistert. Auf die Außenanlage ging es Ende Juni. Vorher wurde ein kleines Wasserbecken aufgebaut eine Mini-Pfütze – zum Spielen für die Tigerkinder. Mehr auf Seite 6. bey/Foto: Tierpark Berlin/Rudloff Mit uns engagieren Sie sich für die Artenvielfalt der Hauptstadtzoos

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KW 35 Ein Journal der Berliner Woche über Tiere, Zoo und Tierpark in Berlin.

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Fürs Wohlbefinden der Tiere >>> Seite 3 • Die Artenvielfalt erhalten >>> Seite 4 • Die Rezepte des Futtermittelmanagers >>> Seite 7

BERLINERNr. 24

September / Oktober 2015

herausgegeben von

in Zusammenarbeit mit

Die Haupt-stadtzoos wer-den jährlichvon ca. vierMillionen Men-schen besucht.Damit haben

Zoo und Tierpark mehr Besucherals die Museumsinsel und tragenganz entscheidend zur touristi-schen Attraktivität Berlins bei.Unsere zoologischen Einrich-

tungen sind jedoch mehr als nurein Ort der Begegnung und derFreizeit. Zoo und Tierpark habenim Natur- und Artenschutz eineeinzigartige Stellung: Sie enga-gieren sich ganzheitlich und ma-chen globalen Artenschutz lokalerlebbar. Die moderne, komplexeWelt des Natur- und Artenschut-zes hat viele Tätigkeitsfelder undviele Mitstreiter. Zoo, Aquariumund Tierpark haben die einzigar-tige Möglichkeit, ihre Besucherin die weite Welt der Tiere zuentführen und für den interna-tionalen Artenschutz zu sensibili-sieren. Viele bedrohte Tierartenwerden nur noch durch Zoos vordem Aussterben bewahrt. Zooskönnen besonders gut über dieNatur und die Notwendigkeit ih-res Schutzes informieren. Sowerden die Tiere aus Tierparkund Zoo zu Botschaftern ihrerArtgenossen.Zoos und Aquarien sind ein

einzigartiges Geflecht aus biolo-gischer Vielfalt, Fachwissen undGesetzes- und Umweltverantwor-tung. Sie beteiligen sich an ge-meinsamen Zucht- und Bildungs-programmen, Forschungs- undFeldprojekten. Sie wollen dieAusrottung von Tierarten verhin-dern, die biologische Vielfalt be-wahren und ein Naturschutzbe-wusstsein schaffen. Die direkteMitarbeit an diesen globalen Tä-tigkeitsfeldern ist nur bedingtmöglich. Jeder Einzelne kanndennoch einen Beitrag leisten,indem er selbst Botschafter fürZoo und Tierpark wird. Unter-stützen Sie durch Ihr Engage-ment in der Fördergemeinschaftvon Tierpark und Zoo diese ver-antwortungsvollen Aufgaben!

Thomas Ziolko,Vorsitzender der Förderge-meinschaft von TierparkBerlin und Zoo Berlin e.V.

16 tapsige Pfoten tollen derzeitum Tigermama Aurora, ohnezu ermüden. Die Vierlinge sindfür den Tierpark etwas Beson-deres, auch weil sie bei Tigernsehr selten vorkommen.

Klettern, purzeln, toben: Es gibtStammbesucher, die können sichan dem wunderbaren Schauspielauf der Außenanlage des Alfred-Brehm-Hauses nicht sattsehen.Stundenlang gucken sie den quir-

ligen Amurtigern zu, die am 23.April das Licht der Welt erblickten.Jede Bewegung versuchen sie mitihren Kameras festzuhalten. „Undmanchmal fragen sie uns wirklichLöcher in den Bauch“, sagt Tier-pflegerin Petra Schröder scherz-haft. Sie wollen wissen, ob sich dieKleinen gut entwickeln, was siefressen, ob sie schon ihren Vaterkennengelernt haben. Auch wennden vielbeschäftigten Pflegern we-nig Zeit für lange Gespräche bleibt,

ein bisschen plaudern sie danndoch aus dem Armurtigerleben.In kleinen Schritten wird die

Welt für die noch namenlosenVierlinge immer interessanter.Waren sie zunächst in der abge-schirmten Mutterbox unterge-bracht, wurde später Papa Dariusin die Nachbarbox gestellt, sodassdie Familie Sichtkontakt aufneh-men konnte. Später trennte nurein Gitter die Boxen. „Es war tollzu beobachten, wie Kinder und

Papa prusteten“, beschreibt PetraSchröder die langsame Annähe-rungsphase. Dies sei als „Hallo“und freundliche Begrüßung zuverstehen. „Eines Tages leckte ersogar den Lütten die Pfoten“, er-zählt die Tierpflegerin begeistert.Auf die Außenanlage ging es EndeJuni. Vorher wurde ein kleinesWasserbecken aufgebaut – eineMini-Pfütze – zum Spielen für dieTigerkinder. Mehr auf Seite 6.

bey/Foto: Tierpark Berlin/Rudloff

Mit uns engagierenSie sich für dieArtenvielfalt derHauptstadtzoos

Seite 2 • September / Oktober 2015 Der Förderverein informiert

BERLINER

Mitten in unserer Stadt prä-sentieren sich die beiden tie-rischen Oasen – der TierparkBerlin und der Zoo Berlin mitdem Aquarium.

Der Hauptstadtzoo mit zweiStandorten hat es sich zur Aufga-be gemacht, Tierzucht, Tier- undArtenschutz sowie Forschung undBildung zur Erhaltung der Arten-vielfalt zu betreiben. Mit ihremindividuellen und einzigartigenCharakter bilden die Hauptstadt-zoos den größten Tierbestand derWelt und sind die meistbesuchtenFreizeitmagneten in Berlin.Der Tierpark Berlin mit dem

Schloss Friedrichsfelde und der

Zoo Berlin mit dem Zoo-Aquariumstehen vor großen Herausforde-rungen: Sie müssen sich unter Be-rücksichtigung der modernenStandards für Zoos weiterentwi-ckeln. Jede Veränderung ist je-doch mit zusätzlichen finanziellenAnstrengungen verbunden.Als Freund der Hauptstadtzoos

sichern Sie mit Ihrer Mitglied-schaft den Erhalt der tierischenOasen Berlins und nehmen an derEntwicklung aktiv teil. Durch dieehrenamtliche Struktur des För-dervereins von Tierpark und Zooist sichergestellt, dass 100 Prozentder Spenden in die Förderung vonZoo und Tierpark fließen. Gleich-zeitig bieten die Freunde der

Hauptstadtzoos eine Vielzahl vonMöglichkeiten, um sich für die Ar-tenvielfalt der Hauptstadtzoos zuengagieren. Erfahren Sie ständigviele Neuigkeiten aus dem tieri-schen Berlin und profitieren Sievon der Arbeit:• 20 Prozent Ermäßigung aufdie Jahreskarten von Tierpark,Zoo und Aquarium• 50 Prozent Ermäßigung aufden Tageseintritt in denHauptstadtzoos• monatliche Spezialführungenund Sonderveranstaltungen• spannende Exkursionen zu güns-tigen Preisen in andere Zoos• Beiträge und Spenden sindsteuerlich absetzbar

Werden Sie Freund der Hauptstadtzoos!Aktive Förderung von Zoo Berlin und Tierpark Berlin

impressum

erscheint imBerliner Wochenblatt Verlag GmbH,Wilhelmstraße 139, 10963 BerlinTelefon: (030) 25 91 784 00

Chefredakteur: Helmut Herold (V.i.S.d.P)

in Zusammenarbeit mit derGemeinschaft der Förderer von Tierpark

Berlin und Zoo Berlin e.V. (030) 51 53 14 07

www.freunde-hauptstadtzoos.de

Anzeigen: Thomas Ziolko

Redaktion: Berliner Woche

Druck: Axel Springer Druckhaus SpandauAuflage: 40.000 Exemplare

wird kostenlos verteilt an denKassen von Tierpark und Zoo Berlinsowie in Berliner Bürgerämtern

BERLINERBeitrittserklärungHiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Gemeinschaftder Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.

Freunde Name Vorname Geburtstag

Antragssteller

Familienmitglied

Familienmitglied

Adresse

Straße, Hausnummer

PLZ, Wohnort

Telefon

Email

Bitte ausschneiden und ausgefüllt senden an:Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V.Am Tierpark 125, 10319 Berlin

Ich überweise umgehend folgenden Beitrag (bitte ankreuzen)

Jahresbeitrag für Mitglieder (mind. 30 Euro)

Jahresbeitrag für weitere Familienmitglieder (mind. 25 Euro)

Jahresbeitrag für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre (mind. 15 Euro)

Bitte senden Sie mir nach Jahresablauf eine Spendenbescheinigung zu.

Diese Beitrittserklärung kann ich innerhalb von 14 Tagen nach ihrerAbgabe schriftlich widerrufen. Meine persönlichen Angaben werden aus-schließlich als Mitgliedsdateien für die Freunde Hauptstadtzoos verwandt.Meine Mitgliedsunterlagen erhalte ich umgehend nach Eingang derBeitragszahlung(en) auf das Konto der CommerzbankIBAN: DE02 1204 0000 0912 9008 00 · BIC: COBADEFFXXX

Ort, Datum

Unterschrift

Es ist kein einfaches Themaund so mancher will am liebs-ten nicht darüber nachdenken.

Irgendwann jedoch werden diemeisten von uns mit der Fragekonfrontiert: Was bleibt von mir,wenn ich nicht mehr da bin? Waswird aus meinem schwer verdien-tem Geld? Wie kann ich Gutestun? Mit einem Testament könnenSie zu Lebzeiten Antworten aufdiese Fragen geben. Sie könnennicht nur für Ihre Familie oder Ih-re Freunde sorgen. Sie könnengleichzeitig die Welt von morgennachhaltig mitgestalten und ver-bessern. Mit einem Testament zu-gunsten der Stiftung Hauptstadt-

zoos bewirken Sie Gutes für denZoo und für den Tierpark über alleZeit hinaus. Ihr letzter Wille wirdin guten Händen sein! Die Gre-mien, die Stiftungsaufsicht vomLand Berlin, Fachleute im Kurato-rium der Stiftung sowie die schlan-ke Struktur sichern, dass die Erträ-ge des Kapitals ihrem eigentlichenZweck zugutekommen. In einempersönlichen Gespräch informie-ren wir Sie gerne oder senden Ih-nen eine Infobroschüre zu:

Infos und Kontakt:Stiftung Hauptstadtzoos,Am Tierpark 125, 10319 Berlint 51 53 14 [email protected]

Testament stiftet ZukunftDer Wille versetzt Berge. Besonders der letzte!

Es war eines der heftigstenUnwetter, die jemals die geor-gische Hauptstadt Tiflis heim-gesucht haben. SintflutartigeRegenfälle ließen in der Nachtzum 14. Juni den kleinen FlussVere, der teilweise unterirdischdurch die Stadt fließt, über dieUfer treten.

Mehrere Menschen fielen denWassermassen zum Opfer. Mit amschlimmsten traf es den Zoo. Et-wa 300 Tiere ertranken, einigekonnten zudem aus ihren zerstör-ten Gehegen entlaufen, darunterLöwen, Wölfe und Bären. DerSachschaden, den das Unwetterhinterließ, ist bisher nicht abzu-schätzen. Die Berliner Freundevon Zoo und Tierpark waren vonden Ereignissen erschüttert undwollten umgehend helfen. Dankder Unterstützung von vielenSpendern konnte der Fördervereindem Zoo Tiflis nun 3000 Euro fürden Wiederaufbau überweisen.„Der Schaden für Tiflis ist enorm,und wir wollen dieser tierischenOase Solidarität und Unterstützungaus Berlin zukommen lassen“, sagtThomas Ziolko, Vorsitzender derFreunde der Hauptstadtzoos.

Förderverein unterstützt den WiederaufbauDer Zoo in der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde im Juni nach heftigem Unwetter weitgehend zerstört

Bereits kurz nach dem verheerenden Unwetter griffen viele Georgier freiwillig zu den Schaufeln, um wenigstens die schlimmsten Schäden in ih-rem Zoo zu beseitigen. Bis die Einrichtung aber wieder in altem Glanz erstrahlt, werden mit Sicherheit Jahre vergehen. Foto: Zviad Avalliani, wikipedia.org

Der Förderverein informiert September / Oktober 2015 • Seite 3

BERLINER

Energie für den Zoo.Und alle Stadtaffen.

Energie für Berlin.

Vor über einem Jahr haben dieFreunde der Hauptstadtzooseinen Fonds für Tierbeschäfti-gung gebildet. Hieraus werdenAnschaffungen für die Tierbe-schäftigung im Tierpark undim Zoo finanziert. Bisher konn-ten ca. 15 000 Euro hierfür zurVerfügung gestellt werden.

Nicht nur für die Tierbeschäfti-gung, sondern auch für die Ver-besserung der Tierhaltung in denHauptstadtzoos sind eine Vielzahlan Investitionen notwendig. Zu-sätzliche Pflege fördert nämlichdas Wohlbefinden der in den zoo-logischen Einrichtungen lebendenTiere ganz entscheidend.

Rinder haben beispielsweisedas Bedürfnis, sich zu scheuernund zu kratzen. Dadurch reinigensie sich selbst und befreien sichvon Zecken und Milben. Das Bürs-ten stimuliert den Kreislauf.Durch das großflächige Bürstenund Massieren wird die Haut bes-ser durchblutet sowie der Stoff-wechsel angeregt. Der Einsatz ei-ner Viehbürste ist ein wesentli-cher Beitrag zum Wohlergehenvon Rindern. Die Tiere werdenruhiger, ihr Wohlbefinden wirdgesteigert. Die Scheuerbürsten fürRinder kosten 79 Euro pro Stück.

Auch Rinder lieben MassagenVerbesserung der Haltungsbedingungen soll das Wohlbefinden der Tiere steigern

Alle Gestellteile sind in verzinkterAusführung und wurden für denhärtesten Einsatz in Zoos getestet.

Gerne wollen wir als Förderver-ein die Anschaffung von Scheuer-bürsten finanziell fördern. Mit ei-ner Spende können Sie das Wohl-befinden der Tiere in Zoo und

Tierpark unterstützen. Sollten wirmehr Spenden für die Scheuer-bürsten einnehmen, als für dieAnschaffung benötigt werden,werden die zusätzlichen Spendenfür die weitere Verbesserung derTierhaltung im Tierpark und imZoo verwendet.

Wieder können Sie mit „BerlinerTiere“ tolle Preise gewinnen.Wenn Sie die Beiträge dieser Aus-gabe aufmerksam gelesen haben,können Sie folgende Frage garan-tiert beantworten:

Welches Tier aus der Regionunterstützt der Fördervereinmit einem Artenschutzprojekt?

Unter allen richtigen Einsendun-gen verlosen wir die folgenden at-traktiven Preise:• 1. Preis: Eine Jahreskarte für

den Zoo oder für den Tierpark• 2.-4. Preis: Zwei Freikarten für

den Venezianischen Masken-ball am 6. Februar im SchlossFriedrichsfelde

• 5. Preis: Zwei Tageskarten fürden Zoo oder für den Tierpark

Schicken Sie Ihre Lösung auf ei-ner Postkarte an:

Gemeinschaft der Förderer vonTierpark und Zoo Berlin e.V.

Am Tierpark 12510319 Berlin

Einsendeschluss ist am 31. Dezem-ber 2015. Es gilt das Datum desPoststempels. Vergessen Sie aufder Postkarte Ihre Anschrift undTelefonnummer nicht! Bei mehre-ren richtigen Einsendungen ent-scheidet das Los. Der Rechtswegist ausgeschlossen. Die Preise wer-den den Gewinnern zugeschickt.

Gewinnspielmit tollen Preisen

Gutes tun tut gut!

Spendenkonto:Freunde HauptstadtzoosCommerzbankIBAN DE02 1204 0000 0912 9008 00BIC COBADEFFXXXBetreff: Verbesserung Tierhaltung

Einfach, aber äußerst effektiv: Eine Viehbürste trägt zum Wohlbefinden der Rinder bei. Foto: Förderverein

Seite 4 • September / Oktober 2015 Der Förderverein informiert

BERLINER

Eine der großen Aufgaben vonzoologischen Einrichtungen istder Natur- und Artenschutz.Auch die Freunde der Haupt-stadtzoos haben sich dieserAufgabe verschrieben.

Seit über drei Jahren unterstützensie finanziell ein Projekt für denKleinen Panda, auch Katzenbärgenannt, welches sich für denüberregionalen Schutz des KleinenPandas in der östlichen Himalaya-region in Nepal, Bhutan und In-dien einsetzt. Der Kleine Panda,der im Chinesischen auch „Feuer-fuchs“ genannt wird, ist in der dor-tigen Gebirgslandschaft heimisch.Kernpunkt des Projekts ist es, Kat-zenbären in geschützten Gebietenwieder anzusiedeln.

Ein Artenschutzprojekt für Ugan-da-Giraffen – auch als Rothschild-giraffe bekannt – unterstützt derFörderverein seit zwei Jahren. Umdie letzten Uganda-Giraffen effek-tiv schützen zu können, ist in Ko-operation der Uganda WildlifeAuthority und IUCN SSC Giraffe &Okapi Specialist Group mit derUnterstützung der Giraffe Conser-vation Foundation, der AfricanWildlife Foundation und demUganda Wildlife Education Centerein Forschungsprojekt in Ugandaentstanden, welches der wissen-schaftlichen Bestandserfassungder Uganda-Giraffen dient. Mitdiesen Erkenntnissen wird einenachhaltige Schutzstrategie für dieUganda-Giraffe entwickelt.

Mit einem Projekt für Rote Variswird die Rettung der bedrohtenLemurenart in Madagaskar unter-stützt. Ziel des Projekts ist es, diePopulation der Roten Varis in

Menschenobhut zu vergrößern. Essoll ein Zuchtprogramm mit demZiel aufgebaut werden, die RotenVaris auszuwildern. Zu Beginn desAuswilderungsprogramms sollenTiere aus europäischen Zoos ingroßen Gehegen freigelassen wer-den, um sie langsam an Umge-bung und Futterpflanzen zu ge-wöhnen, aber auch, um eine medi-zinische Überwachung sicherzu-stellen. Gleichzeitig werden diemadagassischen Zoos im Haltungs-und Zuchtmanagement beraten.

Für ein „besonderes“ Krokodil, denGanges-Gavial, engagieren sichdie Freunde von Zoo und Tierparkseit 2014 ebenfalls. Der Ganges-Gavial lebt in Restbeständen in In-dien und Nepal. Mittlerweile gibtes nur noch ca. 200 dieser urzeitli-chen Tiere in freier Wildbahn. Oh-ne menschliche Hilfe ist ein Über-leben in den kommenden Jahr-zehnten nicht mehr möglich. DieGharial Conservation Alliance isteine innovative Naturschutzorga-nisation, die sich auf den Lebens-raumschutz und das Schaffen vonSchutzgebieten konzentriert.

Aber auch der Schutz einer Tierartin unserer Region ist dem Vereinwichtig. Die Großtrappe zählt zuden schwersten flugfähigen Vö-geln der Welt und besiedelt heutesteppenähnliche Agrarlandschaf-ten. Nach Verlusten ihres Lebens-raumes und starken Bestandsein-bußen findet man meist nur nochkleine Restvorkommen in Bran-denburg sowie in Sachsen-Anhalt.In speziellen Schutzgebieten wirddurch Wegesperrungen und Besu-cherlenkung eine ungestörte Balzgesichert. Anstelle großer Mono-kulturen können durch ein Mosaik

extensiv genutzter Teilflächen Stö-rungen durch Landwirtschaftsar-beiten deutlich verringert unddurch eine große Vielfalt an Pflan-zen und wirbellosen Tierarten er-folgreiche Bruten und ein ausrei-chendes Nahrungsangebot für Kü-ken ermöglicht werden.

Darüber hinaus will der Förderver-ein in diesem Jahr auch noch einProjekt für Spitzmaulnashörnerfinanziell unterstützen. Den dra-matischen Rückgang des Bestandsvon Spitzmaulnashörnern wollensie als Anlass nehmen, um sichhier gezielt zu engagieren. DerZoo Berlin ist weltberühmt gewor-den in der Nachzucht dieser impo-santen Tiere.

Insgesamt werden für diese Pro-jekte 5000 Euro benötigt. Davonfließen 500 Euro in das Projekt fürden Kleinen Panda, 1000 Euro indas Projekt für die Uganda-Giraf-fen, 1000 Euro in das Projekt fürden Roten Vari, 500 Euro in dasProjekt für Ganges-Gaviale, 500Euro in das Projekt für Großtrap-pen und 1000 Euro möchten wirfür ein Projekt für Spitzmaulnas-hörner zur Verfügung stellen. Fürdie Informations- und Bildungsar-beit im Bereich Artenschutz benö-tigen wir mindestens 500 Euro.Um dieses Ziel zu erreichen, sinddie Freunde der Hauptstadtzoosauf Spenden angewiesen und freu-en sich, wenn Sie den Artenschutzunterstützen. Fotos: Förderverein

Spendenkonto:Freunde HauptstadtzoosCommerzbankIBAN DE02 1204 0000 0912 9008 00BIC COBADEFFXXXBetreff: Artenschutzarbeit

Dem Artenschutz verpflichtetIhre Unterstützung bewirkt Großes – Sichern Sie die Artenvielfalt!

500 Euro für den Ganges-Gavial

500 Euro für den Kleinen Panda

1000 Euro für die Uganda-Giraffe

1000 Euro für den Roten Vari

1000 Euro für das Spitzmaulnashorn500 Euro für die Großtrappe

Veranstaltungen September / Oktober 2015 • Seite 5

BERLINER

Benefizkonzert für Tierpark und Zoo:Die HauptstadtTenöreim Französischen DomDonnerstag, 17. Dezember 2015Beginn: 19 UhrEinlass: 18 Uhr - Eintritt: 27 EuroRasant, bunt und voller Überraschun-gen: so wie die Hauptstadt selbst sinddie drei Tenöre Maik Tödter, Kim Schra-der und Thorsten Hennig, am Pianovon Ronald Herold begleitet, die an die-sem Abend ihr Programm „Vom Kak-tus zum Tannenbaum“ präsentieren.Festliche Stimmung, gute Laune und na-türlich viel Spass garantiert dieses Kon-zert mit Evergreens wie „Untern Linden“,„Dein ist mein ganzes Herz“ und „Meinkleiner grüner Kaktus“ sowie beliebtenOpernarien.Kartenverkauf: Tel. 51 53 14 07alle [email protected]

www.stiftung-hauptstadtzoos.deAn diesem Abend entführt das Schloss Friedrichsfelde in die Zeit von Königin Luise von Preußen. Der Glanzund die Farbenpracht einer längst vergangenen Epoche werden neu erstrahlen. Bei heiteren Tänzen des spä-ten 18. und frühen 19. Jahrhunderts werden Sie an diesem Abend auf eine Zeitreise mitgenommen. Dieseseinmalige Abenteuer beginnt bereits mit der Wahl Ihrer Kleidung und den passenden Accessoires. Dressco-de/Kostümzwang: Empire-Regency-Mode, Eintritt: 37 Euro inkl. Begrüßungssekt und Buffet. Foto: Förderverein

Mitten im Tierpark Berlin,dem größten LandschaftszooEuropas, liegt das SchlossFriedrichsfelde. Die Konzertein dem frühklassizistischen Ge-bäude sind etwas ganz Beson-deres. Erleben Sie in diesemhistorischen Ambiente stim-mungsvolle Konzerte!

Freitag, 6. November, 20 UhrGilbert Bécaud – Monsieur100 000 Volt:Gilbert Bécaud war einer der gro-ßen Weltstars des französischenChansons. „Monsieur Dynamite“,der stets mit Anzug und gepunk-teter Krawatte auftrat, hatte eineenorme Spannung auf der Bühne,auch bei den leisen Tönen. SeineLieder bleiben für die Ewigkeitund werden an diesem Abendvom französischen Sänger undSchauspieler Pierre de la Rocheinterpretiert. Die bekanntestensowie manche vergessene Chan-sons werden in dieser Hommagean diesen einmaligen Interpretenerinnern. Der Eintritt kostet 25Euro, inkl. Begrüßungssekt.

Freitag, 4. Dezember, 20 UhrKann denn Liebe Sünde sein?Gassenhauer wie „Für mich soll’srote Rosen regnen“, „Ich weiß, eswird einmal ein Wunder ge-scheh’n“, „Er heißt Waldemar“,„Nur nicht aus Liebe weinen...,Kann denn Liebe Sünde sein?“oder „Yes, Sir!“ werden an diesemAbend von der MezzosopranistinMonika Degenhardt und der Pia-nistin Marita Mirsalimova darge-boten. Kann denn Liebe Sündesein? Und wenn schon: Davongeht die Welt nicht unter. DerEintritt zu diesem Abend kostet25 Euro, inkl. Begrüßungssekt.

Tiere hautnaherlebenFütterungen, Tiershowsund mehr in Zoo undTierpark Berlin

Tierpark Berlin (Auswahl)Giraffen: täglich 12 Uhr, ggü. Elefanten

Seekühe: täglich 12 Uhr, Elefantenhaus

Erdwölfe: täglich 14.15 Uhr, ggü. denPanzernashörnern

Asiatische Elefanten: täglich 15 Uhr,vor dem Elefantenhaus

Pinguine: täglich 15 Uhr, Pinguinanlage

Raubkatzenfütterung: außer Di und Frtäglich 15 Uhr im Alfred-Brehm-Haus

Blutbrustpavian: täglich 15.30 Uhr

Affen im Affenhaus: täglich 14.30 Uhr

Eisbären-Talk: täglich 11 Uhr

Zoo Berlin (Auswahl)Eisbären: täglich 10.30 Uhr

Seebären: täglich 11 Uhr

Gorillas: täglich 11.30 Uhr

Königspinguine: täglich 13.45 Uhr

Flusspferde: täglich 14.15 Uhr

Nasenbären: täglich 14.15 Uhr

Seelöwen-Show: täglich 15.15 Uhr

Pelikane: täglich 15.30 Uhr

Affen im Tropenaffenhaus: täglich 16 Uhr

Aquarium BerlinSüßwasserfische der Landschaftsaquarien(Becken 22-24): Mo und Do 13.30 Uhr

Schaufelnasenhaie, Hammerhaie undandere Großfische: Mo und Do 14 Uhr

Schwarzspitzen-Riffhaie, Muränen u.a.:Mo und Do 14.30 Uhr

Königin-Luise-Ball / Empire-Regency-BallKostümball der Extraklasse am Sonnabend, 14. November, 20 Uhr

Konzerte im königlichen AmbienteSchloss Friedrichsfelde lädt wieder zu stimmungsvollen Musikabenden ein

Samstag, 5. Dezember, 20 Uhr„Me(e)rry Christmas“, das et-was andere WeihnachtskonzertDie Konzerte der beiden PianistenUlrike Mai und Lutz Gerlach sindBegegnungen der ganz besonde-ren Art. Zwischen klassischer Tra-dition und Jazz eröffnen dieKünstler den Blick auf ein ganz ei-genes „Pianorama“. Es erklingenklassische Kompositionen und be-kannte Weihnachtslieder auf un-gewöhnliche, manchmal „uner-hörte“ Art interpretiert und arran-giert. Der Eintritt kostet 22 Euro,inkl. Begrüßungssekt.

Freitag, 11. Dezember, 20 UhrGospelkonzert im SchlossDonna Brown and the GoldenGospel Pearls kommen direkt ausdem New Yorker Stadtteil Har-lem. Sie bringen die schönstenGospels und Spirituals mit nachFriedrichsfelde. Zur besinnlichen,kalten Jahreszeit treffen Wogenaus Emotionen und Jazz aufei-nander und verschmelzen zu ei-nem andächtigen und zugleichausgelassenen Konzert. GenießenSie die schönen Stunden der Mu-sik! Der Eintritt kostet 25 Euro,inkl. Begrüßungssekt.

Samstag, 26. Dezember, 18 UhrDean Martin Christmas ShowWer kennt sie nicht, diese wun-derbar dahin gesäuselten Weih-nachtslieder von Dean Martin wie„Let it snow“, „Baby it’s cold out-side“ oder „White Christmas“?.Am zweiten Weihnachtstagnimmt sich der Berliner Sängerund Entertainer Lenard Streicherin Begleitung des Rambald Bell-mann Trios dem Weihnachtsre-pertoire des „King of cool“ an undwidmet ihm mit der dazugehöri-gen Portion Ironie und einem Au-genzwinkern einen ganzenAbend. Der Eintritt kostet 25Euro, inkl. Begrüßungssekt.

Freitag, 8. Januar, 20 UhrJacques-Brel-AbendWenn man die Chansons des gro-ßen belgischen LiedermachersJacques Brel hört, dann wird ei-nem klar: er hat keine halben Sa-chen gemacht. Es geht um Todund Liebe, Hass und Leid, Freudeund Ekstase. Brel war ein Fatalist,seine Bühnenauftritte dramatischeStatements, seine Texte gesell-schaftskritische Kommentare. Undso fatalistisch seine Texte sind, sowerden diese von Karsten Zinsergesungen und inszeniert, vollerInbrunst, voll von Energie, immermit einem Hauch von Pathos. Be-gleitet wird er von Julian Beckeram Klavier. Der Eintritt kostet 25Euro, inkl. Begrüßungssekt.

Kartenverkauf:Telefonisch:t 51 53 14 07, per E-Mailan [email protected] an allen Vorverkaufskassen undan der Tierpark-Kasse am Schloss Fried-richsfelde. Lassen Sie sich das komplet-te Konzertprogramm zusenden unterwww.schloss-friedrichsfelde.de

Das Kleinod des Tierparks: Schloss Friedrichsfelde. Foto: Förderverein

Seite 6 • September / Oktober 2015 Tierpark-Geschichten

BERLINER

Anlässlich des 60. Geburtstags des Tierparks gab Lichtenbergs Bür-germeisterin Birgit Monteiro dem kleinen Känguru nicht nur seinenbzw. ihren Namen, sondern übernahm auch gleich die Patenschaft. An-dreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark, ließ es sich nicht neh-men, die Patenschaftsurkunde persönlich zu überreichen. Foto: Tierpark Berlin

Ein kleiner Kerl mit großemSchicksalsschlag: Monti, dersechs Monate alte Känguru-Jun-ge, ist Halbwaise und wird imTierpark per Hand aufgezogen.Alle drei Stunden bekommt dasFlink-Wallaby die Flasche.

Hier wohnt also Monti: in einembunten Stoffbeutel mit langemTragegurt. Eine luftdurchlässigeUmhängetasche dient dem Babyals Ersatzbeutel. Seine Mutter warEnde Juni überraschend an einerLungenentzündung gestorben.Nun kümmert sich das Team vonRevierpfleger René Walther umdas Känguru. Liebevoll setzen sieden Kleinen in die breite Tasche,in der zudem ein kuschliges Hand-tuch und eine Wärmflasche ste-cken. Sie tragen ihn umher, oft di-rekt am Körper, oder hängen denBeutel auch manchmal im Rauman einen Haken. Nachts nimmt ihnsogar ein Pfleger mit nach Hause.„Monti ist ein aufgeweckter Kerl

und hat stets großen Appetit“, sagtRené Walther. Alle drei Stundenbekommt er sein FläschchenMilch. „Wir geben ihm laktose-freie, weil normale Kuhmilch beiKängurus zur Erblindung führenkann“, erklärt der Pfleger. Dochnach und nach wird nun sein Spei-seplan abwechslungsreicher. AuchSalat, Möhren, Gurken und Grasgehören mittlerweile dazu. Reich-lich 40 Zentimeter misst das Kän-guru-Junge bereits und genießtsichtlich die Kennlernstunden imFreien. Fest steht bereits: Nurnoch bis Ende August bleibt Monti

Sensation im Tierpark: Diegrößte Moschusochsen-HerdeMitteleuropas lebt jetzt inFriedrichsfelde. Muschel undBommel sind die neuen Mitglie-der der neunköpfigen Herde.

Längst erobern die beiden Kälberdie rustikale Außenanlage. In die-sen Tagen genießen sie vor allemschattige Plätze unter alten Bäu-men. Muschel und Bommel habensich auf dem weitläufigen Arealeingelebt und sind jetzt „dauerhaftdraußen“, wie es Tierpflegerin Ja-na Simon formuliert.Das war nicht von Anfang an so.

Denn junge Moschusochsen sindsehr wetterempfindlich, weil sieohne Deckhaare geboren werden.„Bei trockener Kälte oder etwaSchneefall ist das kein Problem“,sagt Kurator Christian Kern. Abersobald es regnet, kann das für dieJungen lebensbedrohlich sein. DerNiederschlag durchweicht die Un-terwolle bis auf die Haut und ver-ursacht womöglich eine Lungen-entzündung. „Wir haben die bei-den deshalb erst Mitte Juni insFreie gelassen“, sagt Kern über dieEnde April und Ende Mai gebore-nen Tiere.In den ersten riskanten Wochen

waren sie im Stall, der für Tier-parkbesucher unter der Hügel-Landschaft praktisch unsichtbar

Nach dem Tobengibt’s leckeresSchabefleisch

Warum Monti im Ersatzbeutel lebtDas Flink-Wallaby-Baby ist Halbwaise und wird per Hand aufgezogen

Die Amurtiger-Vierlinge im Tierpark begeistern derzeit die Besu-cher. Auch die Tierpfleger haben an ihren Schützlingen viel Freu-de. Denn die tapsig-neugierigen und sehr verspielten Jungtieregedeihen prächtig. Und was fressen die Vierlinge? Außer der Mut-termilch unter anderem Schabefleischhäppchen, Küken und roheEier. Um die tapsigen Vierbeiner auseinander zu halten, greifenPetra Schröder und ihr Team zu kleinen Tricks. So schneiden sieden Raubkatzen mitunter „verschiedene Frisuren“ ins Fell.Für den Tierpark ist die Vierlingsgeburt auch deshalb eine Sen-

sation, weil Mutter Aurora ihren neuesten Wurf annimmt undsich rührend um die Kleinen kümmert. Erst im Dezember 2014brachte sie Drillinge zur Welt, hatte aber zu wenig Milch, sodasszwei der damals drei Jungtiere nach elf Tagen starben. Alishaüberlebte und wurde per Hand aufgezogen. Gemeinsam mit Dra-gan – ebenfalls ein handaufgezogener Armurtiger – verbrachte sieeinige Wochen im Zoo Eberswalde. „Inzwischen leben beide inFriedrichsfelde und wachsen auch weiter zusammen auf“, sagt Ku-rator Christian Kern. Wie es nach 2016 mit den beiden weitergeht– dann sind sie geschlechtsreif – entscheide sich innerhalb des Eu-ropäischen Erhaltungszuchtprogramms, erklärt der Experte. Auchdie Tiger-Eltern der Vierlinge, Aurora und Darius, sind aufgrundihrer Abstammung Teil dieses Projektes und wertvoll für die Ar-murtiger-Population. „Deshalb freuen wir uns besonders, dass al-le Geschwister so putzmunter ihre Anlage erkunden“, sagt Kern.Nur 29 Prozent aller Tigergeburten sind Vierlingswürfe. Seit

Bestehen des Tierparks wurden dort bisher 134 dieser wertvollenJungtiere geboren. Sie werden auch als Sibirische Tiger bezeich-net und gelten als die größten lebenden Katzen der Erde. Ihr Le-bensraum erstreckt sich in freier Wildbahn von den Taiga-Wäl-dern im äußersten Südosten Russlands bis an die Grenze zu Chi-na und Nordkorea. Es gibt nur noch rund 450 Tiere. Zurückzufüh-ren ist der geringe Bestand auf die massive Jagd sowie die groß-flächige Zerstörung ihres Lebensraumes in den 40er-Jahren des20. Jahrhunderts. bey/Fotos: Barz

die meiste Zeit im Ersatzbehältnis.„Dann ist er sieben Monate alt undwürde auch unter normalen Be-dingungen den Beutel der Mutterverlassen“, erklärt der Reviertier-pfleger.Der kleine Kerl mit dem gold-

braunen Fell bekam seinen Namendirekt von Lichtenbergs Bürger-meisterin Birgit Monteiro (SPD).Sie übernahm außerdem die Pa-tenschaft über das Flink-Wallaby.Zoo- und Tierparkdirektor Andre-as Knieriem freut sich über das En-gagement der Politikerin. „Da-durch wird natürlich eine ganzpersönliche Beziehung zu einemTier gesponnen“, sagt er. „Wir sind

immer froh, wenn wir neue Patenfinden, deren Unterstützung in diePflege und Unterbringung der Tie-re investiert wird.“Übrigens: Erst seit Mitte Mai le-

ben Flink-Wallabys im TierparkBerlin. Sie kamen direkt aus demZoo Rotterdam nach Friedrichsfel-de. Wie Kurator Christian Kern be-richtet, freundeten sich die „Neu-linge“ bereits nach wenigen Tagenmit ihren Mitbewohnern – denBennettkängurus, den ÖstlichenBergkängurus und den Gelbfuß-Felsenkängurus – an. Europaweitgibt es nur im Berliner Tierparkund bei den Münchner KollegenFlink-Wallabys. bey

Keine Deckhaare, kein AußenspaziergangMuschel und Bommel komplettieren die Moschusochsen-Herde

ist, oder in der überdachten Anla-ge untergebracht.Aber warum muss diese beson-

dere Vorsicht gewahrt werden?„Muschel und Bommel sind Be-standteil des Europäischen Erhal-tungszuchtprogrammes und somitwichtig für die Zukunft ihres euro-päischen Bestandes“, erklärt Kern.Schließlich galten bis in die1920er-Jahre Moschusochsendurch die Jagd als stark bedroht.Dank verschiedener Schutzmaß-

nahmen und Auswilderungsversu-che erholten sich die Freilandbe-stände langsam. In freier Wild-bahn leben derzeit wieder rund30 000 Tiere. Die Herden kommenvor allem in Grönland, Kanada,Alaska, Norwegen und Schwedenvor. Doch anders als ihr Name ver-muten lässt, zählen Moschusoch-sen nicht zu den Wildrindern. Siesind vielmehr Verwandte derWildschafe und -ziegen – sowiewahre Relikte der letzten Eiszeit:Aus Fossilienfunden geht nämlichhervor, dass sie die einzige überle-bende Art einer ganzen Gruppeder Hornträger-Spezies sind, stapf-ten somit bereits zu Lebzeiten derMammuts durch die Tundra.Fälschlicherweise als Ochsen beti-telt, hat zumindest eines Handund Fuß: Während der Paarungs-zeit reichern Moschusochsen-Bul-len ihren Urin mit einer moschus-artig riechenden Substanz an.Die Aufzucht in zoologischen

Einrichtungen gilt aber als außer-ordentlich schwierig, nicht nur we-gen der Gefahr durch Feuchtigkeit.„Auch die Zusammenstellung derNahrung muss stimmen“, betontder Kurator. Durch jahrelange Er-fahrung passt die Rezeptur imTierpark jedenfalls genau. Dort be-kommen sie Laub, Gräser und Heusowie kleingehäckselte Wurzeln,Kartoffeln und Möhren. bey

Durch die neugeborenen Kälberhat die Moschusochsenherde imTierpark Berlin nun eine Rekord-größe erreicht. Foto: Barz

Hinter den Kulissen September / Oktober 2015 • Seite 7

BERLINER

Christian Matschei ist der ersteFuttermittelmanager Deutsch-lands. In Absprache mit Kura-toren und Pflegern sorgt er imTierpark und im Zoo für einenoptimalen Speiseplan der Be-wohner.

Nicht Feuerwehrmann oder Poli-zist – nein, irgendetwas mit Tierensollte es sein. Unbedingt, daswusste Christian Matschei schonals Kind. „Ich bin im Prinzip imBerliner Tierpark groß geworden“,sagt er lächelnd. In jeden Ferienwar er in Friedrichsfelde, an denWochenenden und manchmalgleich nach der Schule. Später or-ganisierte er dort den Jugendclub,sammelte praktische Erfahrungenwährend seines Zoologie- und Bio-logiestudiums im größten Land-schaftstiergarten Europas und warVolontär-Assistent. „Mich faszinie-ren nicht nur die Tiere, ich begeis-tere mich ebenso für die Natur, für

die toll gestalteten Parks in Tier-garten und Lichtenberg“, sagt Mat-schei. Dass er seit Dezember 2014nun dort arbeiten darf, wo er sichschon immer gern aufhielt, machtihn sehr glücklich. „Ich sehe meineneue Aufgabe als große Herausfor-derung, in der ich voll und ganzaufgehe“, beschreibt der 39-Jähri-ge seinen Gemütszustand.

Und was hat er nun konkret zutun? „Wichtigstes Ziel ist ein opti-males Futter für eine optimale Le-bensweise, die der in der freienNatur am nahesten kommt“, ver-sucht der promovierte Experte sei-ne Aufgabe zu beschreiben. Engarbeitet er dabei mit den verant-wortlichen Kuratoren und Pflegernzusammen, betont er mehrmals.Die seien bislang für die richtigeNahrung der verschiedenen Tier-arten verantwortlich gewesen. MitChristian Matschei soll dieser Pro-zess optimiert und effektiver ge-staltet werden. Dabei will Mat-

Der Berliner Zoo ist weltbe-rühmt für seine erfolgreicheSpitzmaulnashornzucht. 19 Bul-len und Kühe wurden dort seit1981 geboren. Dayo und Hodarisind die beiden Jüngsten.

Am Rand der Außenanlage, dichtan den dicken Metallgittern, lehntHodari. So als ob er seine Ruhe ha-ben will. Doch Mutter Maburi lässtihren zehn Monate alten Sohnnicht aus den Augen. Vor einerPfütze bleibt sie kurz stehen, legtsich dann aber ebenfalls auf denBoden und genießt scheinbar denBlickkontakt zu dem jungen Bul-len. Aber Hodari interessiert daswenig. Er dreht lieber den KopfRichtung Zoobesucher. Die habensich wie immer vor der Anlagereichlich versammelt. „Der Kleinebewegt sich ja“, ruft ein Mädchenund winkt ihm zu. Sie weiß nicht,dass Hodari das auf diese Entfer-nung überhaupt nicht wahrnimmt.Denn Spitzmaulnashörner sindverdammt kurzsichtig.

Sieben solche Unpaarhufer le-ben zurzeit im Zoo. Neben Hodaris

Bullige FeinschmeckerSpitzmaulnashorn-Anlage soll demnächst umgebaut werden

der Kurator: Weil einfach zu wenigPlatz ist und Spitzmaulnashörnertypische Einzelgänger sind. Küheund Bullen markieren ihr Territo-rium, um Artgenossen fern zu hal-ten. Breitmaulnashörner dagegenleben in Gruppen. Fest steht be-reits jetzt: Auch die beiden Neuge-borenen werden einmal weggege-ben. Mindestens drei Jahre bleibensie bei ihrer Mutter. Wo es danachhingeht, wird innerhalb des Erhal-tungszuchtprogramms entschieden.

Dass Wilderer in Afrika immerwieder Spitzmaulnashörner schie-

ßen, hat viele Gründe: So ver-spricht sich die chinesische Medi-zin vom pulverisierten Horn unteranderem Manneskraft. In Vietnamdient es als Nahrungsergänzungs-mittel und im Jemen werden ausden Hörnern Dolchgriffe gemacht.Ein Kilogramm Nashornhorn kos-tet auf dem Schwarzmarkt 80 000Dollar. Das Horn selbst sitzt übri-gens locker auf der Haut. „Das istzu spüren, wenn man daran rüt-telt, es besteht praktisch aus zu-sammengepappten Haaren“, er-klärt Ochs. bey

Die 2014 geborenen Spitzmaulnashornkälber sind der beste Beweis fürdie Zuchterfolge des Berliner Zoos. Foto: Barz

Topinambur fürs Okapi, Lodde für die PinguineTraumjob gefunden: Christian Matschei will als Futtermittelmanager auch mal Neues ausprobieren

Im Juni haben tatkräftige Helfer des Fördervereins im Berliner ZooLaubsilage hergestellt. Der Arbeitseinsatz stand unter der Leitungdes Futtermittelmanagers, Dr. Christian Matschei (Bildmitte). Dassilierte, also durch Gärung konserviertes Laub ist vor allem im Win-ter als Futter für Antilopen und Giraffen, aber auch für Rinder ge-eignet. Gerne können auch Sie bei Arbeitseinsätzen im Zoo oder imTierpark helfen. Wenden Sie sich einfach an den Förderverein.

Gutes tun tut gut! schei das Rad nicht neu erfinden.Gern greift er auf Bewährtes zu-rück, blickt selbstverständlich hin-ter die Kulissen, fragt, wägt ab,probiert und testet mitunter nochnicht Dagewesenes.

So wie seine Idee mit der Laub-silage. Mit Unterstützung des För-dervereins wurde in den zurücklie-genden Wochen Laubsilage herge-stellt: In Handarbeit Blätter vonSchnittästen gezupft und danachluftdicht aufbewahrt. „DurchMilchsäuregärung entsteht biszum Herbst ein aromatisches, vita-minreiches Futter“, erklärt der Ma-nager. Die Praxis wird zeigen, obder Versuch zunächst im Zoo gutankommt. „Wenn ja, führen wirdas 2016 auch im Tierpark ein“,kündigt Christian Matschei an. Ex-perimentiert wird derzeit gleich-

wohl bei der Fütterung von Rob-ben und Pinguinen. Stand bei ih-nen bislang vor allem Hering aufdem Speiseplan, dürfen sie jetztWittling und Lodde probieren.Auch die Kurzhalsgiraffen lernengerade andere Geschmacksrich-tungen kennen und fressen neuer-dings Topinambur. Und bei denPelikanen kommt nun manchmaldie Schwarzmund-Grundel – einSüßwasserfisch – in den Napf.

„Ich lege großen Wert auf Spei-senvielfalt“, sagt Matschei. Natür-lich gab es die bislang auch schon,aber Matschei kann sich nun in-tensiv mit allem, was dazugehört,befassen. Der Manager meint da-mit unter anderem, dass sämtlicheFutteranbieter auf dem Prüfstandstehen. Die 735 Tonnen Heu, diepro Jahr beispielsweise verfüttert

werden, kommen von Branden-burger Landwirten. Ebenso die et-wa 62 640 Eier oder die 308 Ton-nen Möhren. Neben den täglichenRundgängen muss Christian Mat-schei viel Büroarbeit bewältigen:den Kontakt zu den Anbietern hal-ten, Verträge schließen, die Logis-tik organisieren und vieles mehr.Ständig steht er im Austausch mitden Mitarbeitern in den Gehegenund Ställen, wartet auf Rückmel-dungen und reagiert in jedem Fallschnell. „Ganz wichtig ist Konti-nuität im Speiseplan“, betont derManager.

Wenn er nach einem abwechs-lungsreichen Arbeitstag Zoo oderTierpark verlässt, freut er sichschon auf den nächsten Morgen:„Ich habe hier meinen Traumjobgefunden“, ist er sich sicher. bey

Ob’s den Tieren wohl schmeckt? Christian Matscheis legt bei der Futterauswahl Wert auf Qualität. Foto: Bey

Vater Jasper und dem ebenfalls imOktober 2014 geborenen BullenDayo sind es noch vier Kühe. „Erst-mals gab es im vergangenen Jahrzwei Nashorngeburten innerhalbvon zwei Wochen – das ist schonsehr selten“, erklärt Kurator An-dreas Ochs. Weltweit kamen 2014nur vier Junge in Zoos zur Welt:außer in Berlin noch in Leipzigund Miami.

Die Aufzucht der in freier Wild-bahn bedrohten Tierart – nur nochetwa 5000 dieser Nashörner gibtes in Afrika – ist zwar nach Aussa-

ge von Ochs „unproblematisch“,verlangt den Pflegern dennoch ei-niges ab. In Ernährungsfragen bei-spielsweise seien die Spitzmaul-nashörner echte Diven. „Speziali-sierte Esser“, formuliert es der Ku-rator. Mit einer Oberlippe, die he-rausragt wie eine Füllerspitze,zupfen die Feinschmecker ganzvornehm einzelne Kräuter, Blätter,Laub und Gras. Bis zu 40 Kilo ver-zehren sie davon täglich.

Ihre Haut braucht vor allem imWinter ganz besondere Pflege.Deshalb geht es ab ins Solarium.Oder besser gesagt: Die UV-Lam-pen, die von den Decken der Ställeleuchten, werden zwei Mal täglichfür jeweils eine halbe Stunde ein-geschaltet. Und weil ihre dickeHaut leicht reißt, sprühen die Pfle-ger die Tiere in der kalten, trocke-nen Jahreszeit mit Paraffin ein.

Damit sich die bis zu über einerTonne schweren Bewohner künf-tig im Zoo noch wohler fühlen, sol-len die Nashornanlagen in dennächsten Jahren umgebaut wer-den. „Zurzeit lassen wir die Tiereim Wechsel ins Freie“, berichtet

Kurator bei den Zoo-Nashörnern:Andreas Ochs. Foto: Bey

Seite 8 • September / Oktober 2015 Aus der Kinderstube

BERLINER

WIR SIND DIE NEUEN!Wieder gab es viel Nachwuchs in Zoo und Tierpark

Kalifornische Seelöwen gehören schonimmer zu den Publikumslieblingen desZoos. Hermann, der neueste Nachwuchsvon Enzo und Sandra, erblickte am 4.Juni das Licht der Welt. Von seinen Art-genossen kann sich der Kleine viel abgu-cken: Saltos, Schraubensprünge, Bällebalancieren, Küsschen geben. In derwarmen Jahreszeit nächtigen die Seelö-wen draußen an Land. Im Winter verlas-sen sie dagegen kaum das Becken, son-dern schlafen auch im Schwimmen. DasWasser hat dann eine Temperatur vonfünf Grad. Die Weibchen bekommen je-weils nur ein Junges, das ein Jahr langgesäugt wird. Kurios: Seelöwenbabyskönnen nicht schwimmen, sie müssen eserst lernen. Foto: Zoo Berlin/Klaus Rudloff

Hermann ist der Liebling HumboldtpinguinegeschlüpftGleich drei Küken schlüpften beiden Humboldtpinguinen im Tier-park: Vielpunkt und Benny, Leonund Frau Schulz sowie Jumperund Sina wurden Eltern. Der Hum-boldtpinguin gehört zur Gattungder Brillenpinguine, wird bis zu 45Zentimeter groß und etwa vier Ki-logramm schwer. Humboldtpin-guine zählen zu den bedrohten Ar-ten und werden als „gefährdet“eingestuft. Erstmals wissenschaft-lich beschrieben wurden diese Tie-re 1834 von Franz Julius Ferdi-nand Meyen. Er benannte die Artnach ihrem ersten Entdecker, Ale-xander von Humboldt. Der sollschon während seiner Amerikareise1799-1804 diese Tiere in der Ge-gend um Callao in Peru beobachtethaben. Foto: Tierpark Berlin/Klaus Rudloff

Seltenes Antilopenkalb genießt die FreiheitDer Berliner Zoo freut sich über Nachwuchs bei den Blessböcken, ei-ner seltenen Antilopenart aus Südafrika. Das junge Weibchen kam am9. Juni zur Welt und verbrachte die ersten Tage im Innenstall. Inzwi-schen genießt es seine Freiheit auf einer großen Außenanlage undzeigt sich den Besuchern. Ihre Haltung gilt als schwierig, denn sie sindrecht störungsanfällig. Gefährdet ist die Tierart allerdings nicht, son-dern kommt in großen Beständen in Wildfarmen und Naturschutzge-bieten vor. Neben dem Berliner Zoo leben unter anderem in den ZoosAachen, Hannover und Magdeburg Blessböcke. Foto: Zoo Berlin/Klaus Rudloff

Im Juni wurde ein Milu – oder auch Davidshirsch genannt – im Zoo geboren. Dem Nachwuchs gehtes gut und er erkundet neugierig seine Umwelt. Ursprünglich im östlichen Asien beheimatet, ist derMilu in freier Wildbahn allerdings seit mehreren hundert Jahren ausgerottet. Die Säugetiere habeneine Besonderheit, nämlich den längsten Schwanz aller Hirsche. Er misst bei einem erwachsenenTier bis zu 35 Zentimeter. Im Sommer leuchtet das Fell kräf-tig rotbraun, im Winter ist es blass hellbraun gefärbt.Foto: Zoo Berlin/Klaus Rudloff

Neugieriger Davidshirsch

Dreimal kleine MhorrgazellenDreimal Nachwuchs gab es im Juni bei den Mhorr-gazellen: Vater der Jungtiere ist Nador, der voracht Jahren in München das Licht der Welt er-blickte. Mhorrgazellen sind stark von der Ausrot-tung bedroht und werden seit 1981 kontinuierlichgezüchtet. Seit 2013 sind die Mhorrgazellen imTierpark mit den Addax-Antilopen vergesellschaf-tet. 1992 und 1994 kamen fünf Nachzuchttiere inTunesien und Marokko zur Wiederauswilderung.Das Fell der Mhorrgazelle ist im Rückenbereich,der Brust und am Hals dunkelbraun gefärbt. Derrestliche Teil sieht weiß aus. Foto: Tierpark Berlin/Klaus Rudloff

Kitze passen in zwei HändeFatima und Samantha heißen die beiden Ostchinesi-schen Schopfhirsch-Kinder. Ihr Vater ist Eugenius, dereinst im Zoo Rotterdam zur Welt kam. Die Mütter derMädchen sind Fenja und Eileen – beide waren zuvorim englischen Zoo Twycross daheim. Der Tierpark hatjetzt die größte Zuchtgruppe dieser in Europa seltengehaltenen Echthirsche. Verwandt sind sie mit denbekannteren Muntjaks. Die Kitze sehen weiß getupftaus und sind so klein, dass sie anfangs sogar in zweiHände passen. Eine auffällige Besonderheit gibt es beiden Männchen: Sie besitzen verlängerte Eckzähne,die aus dem Maul ragen. Foto: Tierpark Berlin/Klaus Rudloff

Noch kleiner Zottel, aber bald ein KolossEin kleiner Zottel, derausgewachsen ein Ko-loss ist. Bisons sinddie größten Säugetie-re Nordamerikas. ImZoo lebt eine kleineHerde. Seit 4. Junigibt es dort Nach-wuchs – ein jungesMädchen. Die Elternheißen Sammy undBiggy. Erst späterwird sich die Wolleder Kleinen wie beiden Alttieren dunkel-braun färben. Wog das Jungtier bei der Geburt etwa 30 Kilogramm,bringt ein ausgewachsenes Weibchen bis zu 900 Kilogramm auf dieWaage. In freier Wildbahn waren Bisons im 19. Jahrhundert durchden Menschen so gut wie ausgerottet. Heute leben in Nordamerikawieder nahezu 500 000 Tiere. Foto: Zoo Berlin/Klaus Rudloff