bern-bls travel guide 11
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Bern-BLS Travel Guide 11TRANSCRIPT
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BlS aGPersonenverkehrGenfergasse 11CH-3001 Bernwww.loetschberger.ch
Gut unterwegs in der lötschberger-regionFrühling/Sommer/Herbst
Einfach tolle Ausflüge.
Inhalt
Die Lötschberger-Idee 06 Einfach tolle Ausflüge 08 Wandern 10 Die Strecken 12 Der Zug
Von Bern nach Spiez 14 Die Fahrt von Bern nach Spiez 22 Bern 26 Münsingen 28 Thun 32 Spiez
Von Spiez nach Kandersteg 36 Die Fahrt von Spiez nach Kandersteg 46 Mülenen 48 Reichenbach i. K., Kiental 50 Frutigen 54 Kandersteg
Von Kandersteg nach Goppenstein 62 Die Fahrt von Kandersteg nach Goppenstein 72 Goppenstein, Lötschental
Von Goppenstein nach Brig 76 Die Fahrt von Goppenstein nach Brig 88 Hohtenn 88 Ausserberg 89 Eggerberg 89 Lalden 94 Brig
Von Spiez nach Zweisimmen 98 Die Fahrt von Spiez nach Zweisimmen 108 Wimmis 110 Oey-Diemtigen, Diemtigtal 112 Erlenbach i. S. 114 Weissenburg 115 Oberwil i. S. 115 Boltigen 118 Zweisimmen
Diverses 122 Winterausblick 124 Services 126 Broschüren bestellen
CHF 8.–
11 Travel Guide:
Legende
Lötschberger-Strecke Andere Bahnlinien Buslinien
Schifffahrt Berner Oberland Bergbahnen Wanderwege Pass Berggipfel
Lötschberger-Bahnhöfe
Andere Bahnhöfe Autoverlad Lötschberg Lötschberg-Basistunnel Bus Schiff Luftseilbahn Standseilbahn Gruppenumlaufbahn Gondelbahn Sesselbahn
1 Simmentaler Hausweg2 Promenade Ferroviaire3 Lötschberger-
Bahnwanderweg4 Lötschberger-SüdrampeC Coop-Verkaufsstellen
Impressum3. Auflage, 30000 Exemplare, Bern © 2011Herausgeber BLS AG, Personenverkehr, Genfergasse 11, 3001 BernGestaltung erdmannpeisker GmbH, BielBLS AG, Personenverkehr, BernFotografie Jeroen Seyffer, BernDruck AST & FISCHER AG, 3084 Wabern
www.loetschberger.ch
Massgeschneiderte Ausflugsangebote: www.loetschberger.ch
entdecken Sie mit wenigen Klicks viele tolle ausflüge. alle wichtigen reiseinfos wie Fahrplan, Wetterprognosen, Preise und Öffnungszeiten erhalten Sie aus einer Hand. Wer noch mehr über die ausflugsziele erfahren will, schaut sich die video-Clips dazu an.
«Als Zugbegleiterin habe ich einen richtigen Traumberuf. Täglich fahre ich durch die schönsten Regionen des Berner Oberlands und des Wallis. Die fast hundertjährige Lötschberg-Bergstrecke von Bern via Kandersteg bis ins Wallis fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Es ist schwer vor-stellbar, dass die Menschen bereits vor 100 Jahren so eindrückliche Bau-werke wie zum Beispiel den Kanderviadukt oder die Kehrschleifen rund um die Felsenburg bauen konnten. Im Berner Oberland fühle ich mich zu Hause. Ich bin in Reichenbach i. K. aufgewachsen und schon von klein auf mit dem Pferd in dieser fast bilder-buchhaften Region unterwegs. Auch wenn ich einen Ausflug mit meinen Freunden plane, bleiben wir meistens in der Lötschberger-Region. Ob ein Abstecher ins Simmen-, Kander- oder Lötschental – es gibt immer viel zu sehen und zu erleben. Steigen Sie in den Zug ein und lernen Sie die Region kennen – ich freue mich auf Ihren Besuch.» Ihre Nadia Lehmann, Zugbegleiterin BLS
5Willkommen |4 | Willkommen
Einfach tolle Ausflüge.
Zwischen Bern, Brig und Zweisimmen er-warten Sie viel unberührte Natur und bei-nahe unbegrenzte Freizeitmöglichkeiten. Steigen Sie ein und entdecken Sie mit dem Lötschberger ein ganz besonderes Stück Schweiz.
In der Lötschberger-Region gibt es für jeden Geschmack und bei jedem Wetter viel zu se-hen und zu erleben. Ruhige Wanderung oder rasante Biketour? Atemberaubende Fahrt mit der Bergbahn oder fordernde Kletterpartie? Sommerrodeln mit der Familie oder roman-tisches Tête-à-tête in einem Bergrestaurant? Gemütliche Schifffahrt oder spannender Museumsbesuch? Sie haben die Wahl.
Der Lötschberger, der Ausflugszug der BLS, bringt Sie schnell und bequem zu unseren Tourismuspartnern im Berner Oberland und im Oberwallis. Damit Sie unterwegs nichts verpassen, haben wir diesen kompakten Reisebegleiter für Sie ausgearbeitet. Er lie-fert wichtige Tipps und macht die Fahrt mit packenden Hintergrundinformationen zum Erlebnis.
Verpflegung, Sonnencrème und alles Weitere für Ihren Ausflug finden Sie ganz in Ihrer Nähe oder direkt vor Ort bei Coop. Unser Partner ist wie wir eng mit der Region ver-bunden. Gemeinsam freuen wir uns auf Ih-ren Besuch und wünschen viel Vergnügen im Lötschberger-Land.
Willkommen im Lötschberger-Land
Ihr Ausflugsplaner im Internet Mit dem Lötschberger wird die Freizeit-planung zum Kinderspiel: Auf www.loetschberger.ch finden Sie mit we-nigen Klicks massgeschneiderte Ausflugs-ideen und alle nötigen Informationen, von der Wetterprognose bis zum Fahrplan für die Anreise. Sie können Ihr Programm bequem zu Hause ausdrucken und haben so alle An-gaben jederzeit griffbereit. www.loetschberger.ch
6 7Einfach tolle Ausflüge | Die Lötschberger-Idee || Die Lötschberger-Idee | Einfach tolle Ausflüge
Das informative Lötschberger Wanderbuch «Zu Fuss im Berner Oberland und im Ober-wallis» beschreibt die 41 schönsten Wan-derrouten und Themenwege entlang der Strecken Bern–Brig und Zweisimmen. Das Buch bietet Wandervorschläge für jeden Geschmack und informiert umfassend über die Lötschberger-Region. Ob ein Halbta-gesausflug, eine Bergwanderung oder gar eine mehrtätige Passwanderung – Wander-lustige haben die Wahl. Für die drei wär-meren Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst gibt es insgesamt 34 Wandervor-schläge, Winterwanderfans finden passend zur Saison sieben Wanderungen durch den Schnee.
Unterwegs mit der Familie oder mit Freun-den gibt es in der Lötschberger-Region viel zu sehen und zu erleben. Auf dem Nieder-horn begegnen Sie Steinböcken, auf den Alp-wirtschafts- und Kulturwegen lernen Sie viel Neues kennen und im Gasteretal wandern Sie durch nahezu unberührte Natur. Auf der Themenwanderung «Lötschberger-Bahn-wanderweg» erhalten Sie spannende Infor-mationen rund um den Bau der 100-jäh-rigen Lötschberg-Bergstrecke. Entlang der sonnenverwöhnten Lötschberg-Südrampe faszinieren die über hundert Meter hohen Viadukte, die typischen Walliser Dörfer oder die malerischen Rebberge.
Das Lötschberger-Wanderbuch informiert Sie über diese und viele weitere schöne Wan-derungen in der Lötschberger-Region. Mit dem Wanderbuch erhalten Sie auf jeder Wanderung die nötige Prise Hintergrund-wissen. www.loetschberger.ch/broschueren
Lötschberger WanderbuchZu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis.
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In Ferdinand Hodlers Gemälden wandern und badenWimmis – Spiez – Spiezberg – Strandweg – Leissigen – Därligen 22,7 km, 5½ Std.
Anfahrt auf die Spiezerbucht.
Die Hauptattraktion im Dorf Wimmis am Fuss des Niesens ist sein Schloss, wo bereits die Römer einen Wachturm aufge-stellt hatten. Zur Römerzeit wur-den die paar Häuser «Vinde-mias» genannt, was bei den Weinbergen bedeutet.Durch die Bahnhof-, Unter-dorf- und schliesslich die Chrü-migstrasse gehen wir durchs Dorf, gelangen zum Schulhaus und verlassen Wimmis. Entlang der Autostrasse erreichen wir
Eifeld, überqueren die Kan-der, gelangen dann auf die Be-tonstrasse zum Betonwerk. Am Waldrand zweigt der Wan-derweg von der Strasse ab und steigt durch den Spiezwiler-wald leicht an. Hoch über dem Spiezmoos erreichen wir Spiez-wiler und wandern hinab nach Spiez. An der reformierten Kirche vorbei und über den Friedhof erreichen wir die Rebberge am Fuss des Spiezbergs. Hier sind wir auf
der Fährte des Weinlehrpfa-des. Seit über tausend Jahren gedeihen in Spiez Reben. Wir gehen hinab in die Spiezer-bucht zum Schloss, touristi-sche Hauptattraktion mit Reprä-sentationsräumen des 13. bis 18. Jahrhunderts. Es zeigt den Wandel von einer mittelalterli-chen Burg zu einem patrizischen Wohnsitz, in welchem die adeli-gen Familien von Strättligen, von Bubenberg und von Erlach gewohnt haben. Auch der aus-
Standort Wanderwegweiser
Zum nächsten Zwischenziel
Eifeld Spiezwiler Räumli – Spiez Spiezberg Faulensee (Strandweg) Leissigen Därligen
wegweiser, welche nach rechts in die Höhe weisen. Beim Strandbad Krattigen kehren wir im Ristorante Lido da Elio ein. Bald nach der Gipsfabrik geht der Weg vom Ufer weg in die Höhe nach Leissigen. Durch das Buchholz und über Weiden wandern wir schliesslich hinab nach Därligen, wo das Kursschiff zurück nach Thun be-reits wartet.
Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. Wegen der Länge konditionell anspruchvoll.
RichtzeitWanderzeit 5½ Std.
AnfahrtMit dem Zug nach Wimmis. Zurück mit Zug oder Schiff ab Därligen.
Weitere Informationenwww.thunersee.ch
Verpflegung unterwegsVerschiedene Restaurants inner-halb der Orte Wimmis, Spiezwiler, Spiez, Faulensee, beim Strandbad in Krattigen, in Leissigen und Där-ligen.
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gedehnte Schlosspark und die über 1000 jährige frühromani-sche Schlosskirche sind sehens-würdig. Das Hotel Belvédère in Spiez war während der Fuss-ballweltmeisterschaft 1954 Quartier der deutschen Natio-nalmannschaft. Der dort unter den Spielern entstandene «Geist von Spiez» wird als wichtiger Faktor angesehen, der das Wun-der von Bern, den Gewinn der Weltmeisterschaft, erst möglich machte.Von der Schiffländte folgen wir dem Strandweg nach Fau-lensee. Diese Landschaft soll
den Kunstmaler Ferdinand Hodler am Ende des 19. Jahr-hunderts derart gefesselt ha-ben, dass er schier Essen und Trinken vergass. In seinen wun-derbaren Gemälden hat er die Pracht der Thunerseeregion zwi-schen 1870 und 1904 festgehal-ten.Immer wieder bieten sich gute Badegelegenheiten im Thuner-see. In Faulensee wurde beim Bau der Kirche in den frühen 1960er Jahren die Fundamente einer frühmittelalterlichen Burg entdeckt. Wir folgen weiter dem Ufer und ignorieren die Wander-
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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Trittsicherheit und gutes Schuh-werk erforderlich.
RichtzeitWanderzeit 3¾ Std.
AnfahrtMit dem Bus/dem Schiff ab Thun bis Beatenbucht, Standseilbahn nach Beatenberg und Gondelbahn bis aufs Niederhorn.
RückfahrtMit dem Postauto ab Habkern (nach Interlaken-West).
Weitere Informationenwww.niederhorn.ch
Verpflegung unterwegsBerghaus Niederhorn Gasthof Bären, HabkernRestaurant Alpenblick, HabkernSporthotel, HabkernRestaurant Enzian, HabkernCafé Schürli, Habkern
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Die perfekte Gratwanderung im Reich der SteinböckeNiederhorn – Gemmenalphorn – Habkern 11 km, 3¾ Std.
Auf dem Güggisgrat stehen Steinböcke öfters Spalier.Von der Beatenbucht am Thu-nersee fahren wir mit der Stand-seilbahn nach Beatenberg. Mit seinen sieben Kilometern Länge gilt es als längstes Dorf Europas. Hier wechseln wir auf die Gondelbahn, die uns aufs Niederhorn bringt. An den schroffen und steilen Felsen des Niederhorns hat sich eine Stein-bockkolonie von rund hundert Tieren etabliert. Umgesiedelt wurden die ersten Steinböcke im Jahr 1949 vom Augstmatthorn hierher. Wir beobachten ein paar dieser stolzen Alpenkönige aus nächster Nähe. Sie fürchten sich kaum von den Wanderleu-ten und grasen unmittelbar ne-ben dem Wegrand. Der Pfad senkt sich leicht, ehe er auf dem Güggisgrat zwischen vom Wind zerzausten Bäumen und Sträuchern gegen den Burg-feldstand ansteigt. Linkerhand blicken wir schwindelerregend tief ins Justistal. Die steilen Wände auf der Schattsite bis
ins fast tausend Meter tiefer lie-gende Tal bieten dem Steinbock diesen einzigartigen Lebens-raum. Ein Schild am Wegrand weist uns auf die erforderliche Trittsicherheit sowie auf benö-tigtes festes Schuhwerk hin. Der Wegabschnitt auf der schroffen Kammkante bis zum Gem-menalphorn ist denn auch teil-weise mit Stahlseilen gesichert. Vom Gipfel haben wir eine wun-derbare Sicht auf die Fels- und Karstlandschaft der Sieben Hengste.Karst sind eindrückliche, vom Wasser gebildete Erosionsfor-men. Charrenfelder zeigen ei-genartige Oberflächenformen wie Ritzen, kleine und kleinste Tälchen sowie grosse Klüfte, die in Höhlen führen. Spuren wie von Wagenrädern gezogen oder Kratzspuren von Fingern eines Riesen aus der Sagenwelt? Man kann sich das Gebiet leicht als Refugium von Elfen und Zwer-gen vorstellen. Die Erdwissen-
Im Laufe vieler Jahrtausende bilden sich aus kleinen Fugen und Klüften tiefe Schächte und lange Gänge. Das Wasser dringt in diese Ritzen, Gänge und Klüfte ein und fliesst im Unter-grund durch Höhlen ab. Wasser auf der Oberfläche ist rar. Auf den Charrenfeldern überleben oft nur Pflanzen, die das Wasser direkt aus der Luft aufnehmen können, wie Flechten und Moo-se. Im Untergrund hat sich hier während Jahrmillionen ein Höh-lensystem von einzigartiger Grösse gebildet. Mit einer
schaft sagt uns, dass Karster-scheinungen durch das Lösen des Kalkes mit kohlensäurehal-tigem Regenwasser entstehen.
Länge von 140 Kilometern ist das Höhlensystem im Gebiet der Charrenfelder/Sieben Hengste-Hohgant nach dem Höllloch im Muotathal das zweitlängste der Schweiz. Auch die Höhendifferenz dieses Höh-lensystems ist mit 1340 Metern weltweit beachtlich.Der Abstieg nach Habkern ist abwechslungsreich. An den Ab-hängen des Horns verlieren wir
auf Serpentinenpfaden rasch an Höhe. Kalkbuckel und -löcher in allen Variationen, Alpenro-senstauden, verwitterte Tannen, trockenes Gras prägen nun die Landschaft. Über Bäreney geht es hinunter nach Habkern. Am Ziel erwartet uns ein bemer-kenswertes Ortsbild mit bäuerli-chen Blockbauten vorwiegend aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Standort Wanderwegweiser
Zum nächsten Zwischenziel
Gemmenalphorn Burgfeldstand Oberberg Bäreney
40 Streckenprofile mit Wanderzeiten, öffentlichen Verkehrsmitteln, Gasthäusern und Sehenswürdigkeiten.
41 Routenkarten mit eingezeichneter Wanderstrecke und den Standorten der Wegweiser.
Das neue Lötschberger Wanderbuch ist erhältlich für CHF 20.– in allen BLSReisezentren oder unter www.loetschberger.ch/broschueren
8 9 Wandern | Die Lötschberger-Idee || Die Lötschberger-Idee | Wandern
NEU
Lötschberger
Wanderbuch
CHF 20.–
FahrplanDie direkten Lötschberger-Züge fahren mor-gens, abends und am Sonntag ganztags ab resp. bis Bern. Während der restlichen Be-triebszeiten verkehren Züge nach Spiez mit Anschluss von und nach Bern. Ab Dezem-ber 2011 fahren die Lötschberger-Züge neu täglich im Stundentakt ab /nach Bern. Den genauen Fahrplan für Ihren Ausflug finden Sie unter www.loetschberger.ch
Erlebnis BahnfahrtDer erste Höhepunkt Ihres Ausflugs er-wartet Sie bereits am Bahnhof: Die Lötsch-berger-Züge machen die Fahrt über die atemberaubenden Strecken mit teilweise über 100-jähriger Geschichte zum unver-gesslichen Erlebnis.
Auch nach Eröffnung des Lötschberg-Basis-tunnels hat die klassische Bergstrecke zwi-schen dem Berner Oberland und dem Wal-lis nichts von ihrem Reiz verloren. Bahn- und Naturfreunde überlassen den Weg durch den 34,6 Kilometer langen Basistunnel des-halb den Eiligen und geniessen stattdessen im Lötschberger einmalige Ausblicke z. B. ins Rhonetal. Die Strecken von Spiez nach Zweisimmen und über Frutigen und Kan-dersteg nach Brig bildeten lange Zeit den Lebensnerv der Region. Sie sind bis heute schon allein wegen der imposanten Bau-werke wie des Kanderviadukts oder der Kehrschleifen um die Felsenburg eine Reise wert. Aber auch die Orte und Täler entlang der Bahnlinie verlocken mit ihren zahl-reichen attraktiven Freizeit angeboten immer wieder zu einem Besuch.
Gewusst wie einsteigenDer Regio-Express bringt Sie direkt von Bern nach Brig oder Zweisimmen. In Spiez wird er nach einem kurzen Stopp getrennt. Die beiden vorderen Züge fahren nach Fru-tigen–Kandersteg–Goppenstein–Brig, die hinteren setzen Ihre Fahrt in Richtung Zwei-simmen fort. Achten Sie also bereits beim Einsteigen darauf, Dass Sie in den richtigen Zugteil steigen.
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Höhenprofil der Lötschberger-Strecke von Spiez nach Brig mit Tunnels
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Höhenprofil der Lötschberger-Strecke von Spiez nach Zweisimmen mit Tunnels
* Halt auf Verlangen
Höhenprofil der Lötschberger-Strecke von Bern nach Spiez
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10 11Die Strecken | Die Lötschberger-Idee || Die Lötschberger-Idee | Die Strecken
Eigenschaften152 Sitzplätze (davon 28 in der 1. Klasse) | Max. Geschwindigkeit: 160 km/h | Ansprechendes Innendesign | Klimatisierter Fahrgastraum | Niederflureinstiege | Multifunktionsabteile | Grosse Fenster mit Panoramaaussicht | Mo-dernes Fahrgastinformationssystem | Steck-dosen in der 1. und 2. Klasse
Die Lötschberger-Züge der BLS wurden ei-gens für den Einsatz auf der traditionellen Lötschberg-Bergstrecke und im Simmen-tal beschafft und ausgestattet. Nach der Be-schaffung der ersten Serie von 13 Lötsch-berger-Fahrzeugen im Jahr 2008/2009 und einer weiteren Serie von 8 Fahrzeugen im Jahr 2009/2010 sind seit Februar 2010 21 Lötschberger im Einsatz.
Wagen 1. Klasse Multifunktionsabteil für Gepäck, Velos und Schneesportgeräte
Platz für Fahrgäste im Rollstuhl Rollstuhlgängige Toilette
Mst. 1:25
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Simmental
CONNECTING UNESCO WORLD HERITAGES CONNECTING UNESCO WORLD HERITAGES
12 13Der Zug | Die Lötschberger-Idee || Die Lötschberger-Idee | Der Zug
Aaretal und Thunersee –von Bern nach Spiez.
Wer früher von Bern nach Spiez reisen wollte, holperte in der Pferdekutsche rund drei Stunden nach Thun und stieg dort in ein Ruderboot oder ein Segelschiff. Erst als 1859 die Schweizerische Centralbahn die Strecke zwischen Bern Wylerfeld und dem damaligen Endbahnhof Thun sowie 1861 die kurze Verlängerung nach Scherzligen in Betrieb nahm, rückte das Berner Oberland einen Schritt näher an die grossen Schwei-zer Städte. 1893 wurde die Strecke von der linksufrigen Thunerseebahn, welche heute zur BLS gehört, weitergeführt. Nun konnten Reisende mit dem Dampfzug schnell und bequem bis nach Spiez und weiter nach Där-ligen beziehungsweise Interlaken fahren. Das Umsteigen auf ein Dampfschiff in Thun war damit endgültig überflüssig geworden.
Im Jahr 1902 ging die Schweizerische Cen-tralbahn gemeinsam mit anderen Privat-bahnen in den Schweizerischen Bundes-bahnen SBB auf. 1912 begannen diese mit dem Bau einer zweiten Spur auf der Strecke Bern–Thun. Die Strecke von Scherzligen nach Spiez wurde 1914 von der Thunersee-bahn ebenfalls zweispurig ausgebaut und 1915 elektrifiziert. Die SBB folgten diesem Beispiel und elektrifizierten zwischen 1918 und 1919 die Linie Bern–Thun. Mit dem Neubau des Bahnhofs Thun wurde die Sta-tion in Scherzligen überflüssig. Auch heute noch rollt die BLS – von den Reisenden meist unbemerkt – auf Schienen der SBB von Bern nach Thun und anschliessend auf eigener Strecke weiter nach Zweisimmen, Brig und Interlaken Ost.
Zahlen und Fakten
Schwellenhöhe Bern: 540,2 m ü. M. (tiefster Punkt der Reise mit dem Lötschberger befindet sich nach Münsingen bei Wichtrach: 530,1 m ü. M.)Schwellenhöhe Thun: 559,9 m ü. M. Schwellenhöhe Spiez: 627,7 m ü. M.Streckenlänge: 41,00 kmDer Lötschberger hält in: Bern, Münsingen, Thun und SpiezAnzahl grösserer Brücken: 4Anzahl Tunnel: 0Streckeneröffnung: Bern Wylerfeld–Thun 1. Juli 1859, Thun–Scherzligen 1. Juni 1861, Scherzligen–Spiez–Därligen 1. Juni 1893Elektrifizierung: Bern–Thun–Scherzligen 7. Juli 1919, Scherzligen–Spiez 1. Mai 1915Max. Reisegeschwindigkeit: 160 km/hMax. Neigung Bern–Thun: 11‰Max. Neigung Thun–Spiez: 15‰
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15Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez14
5 ThunBei der Einfahrt grüsst links kurz das Schloss Thun. > Seiten 18/19
6 StockhornDie imposante Stockhornkette ragt hinter Thun auf der rechten Seite auf.
7 ThunerseeLinks liegt der Thunersee, der Blick zurück schweift über Stadt und Schloss Thun.> Seiten 20/21
8 Kanderdelta Links liegt das Kanderdelta, in Fahrtrichtung sieht man rechts die Kanderschlucht.
9 EinigenWenig später führt die Strecke an Einigen vorbei. Das Dorf am See ist wegen seiner kleinen Kirche bekannt: Sie wurde 1228 erst-mals erwähnt und gilt damit als ältestes Got-teshaus im Berner Oberland und als Mutter der sogenannten «1000-jährigen Kirchen am Thunersee».
10 SpiezAuf den Rebbergen, die bei der Einfahrt auf der linken Seite liegen, wird der berühmte «Spiezer» angebaut.
1 BantigerDen Berg mit seinem markanten, 196 Meter hohen Sendeturm sieht man bei Ostermun-digen auf der linken Seite.
2 WittigkofenDie Hochhäuser von Wittigkofen auf der rechten Seite wurden an der EXPO 1964 als Muster vorbildlicher schweizerischer Stadt-planung vorgestellt. Das Projekt zeichnete sich durch zwei Besonderheiten aus: die Ver-legung des gesamten Privatverkehrs auf eine unterirdische Ebene und ein ökumenisches Kirchenzentrum.
3 Strecke Bern–Langnau–Luzern Hinter Gümligen zweigt auf der linken Seite die einspurige Linie durch das Emmental und das Entlebuch nach Luzern ab.
4 Belpberg/Psychiatriezentrum Münsingen Vor Münsingen trennt auf der rechten Seite der Belpberg das Aaretal vom Gürbetal. Der 11 Kilometer lange, 862 Meter hohe und bis zu 4 Kilometer breite, isolierte Bergrücken ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.Ebenfalls auf der rechten Seite liegt das Psy-chiatriezentrum Münsingen. Das Gebäude wurde im Jahr 1895 gebaut und beeindruckt mit seiner einzigartigen Architektur.
Nach der Abfahrt in Bern geniesst man aus dem rechten Zugfenster einen herrlichen Ausblick über die Stadt mit ihrem charakteristischen Münster und der Bundeshauskuppel. Im Vordergrund führen die Lorrainebrücke und die Kornhausbrücke über die Aare, im Hinter-grund erheben sich die Gipfel der Berner Alpen. Rechts unten sieht man den Blutturm: Er wurde im 15. Jahrhundert als Eckstein der Verteidigungsmauer errichtet.
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Münsingen
17Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez16
Schloss Thun
Kurz vor der Einfahrt im Bahnhof Thun sieht man aus dem linken Fenster das Zähringer Schloss Thun.
Schloss ThunBereits in der Jungsteinzeit (ca. 2500 v. Chr.) gab es im Stadtgebiet von Thun eine Siedlung. Der Name Thun wird vom keltischen Wort «dunum» abgeleitet, was so viel wie «befe-stigter Hügel» heisst. Um 1190 erbaute Her-zog Berchtold V. von Zähringen den noch heute vollständig erhaltenen Burgturm. Als im Jahr 1218 das Geschlecht der Zähringer ausstarb, erbten die Grafen von Kyburg Burg und Stadt Thun. Die nächsten Besitzer, die Stadt Bern, errichteten über dem Turm den mächtigen Dachstuhl. Im 15. Jahrhundert wurde das sogenannte Neue Schloss, die Nebengebäude der Burganlage, neu gebaut. Die neuen Räumlichkeiten dienten als Amts- und Wohnräume der bernischen Schultheis-sen und wurden später mehrmals umgebaut.
Heute ist in den fünf grossen Sälen des Turmes das Schlossmuseum untergebracht. Der imposante Rittersaal, mit romanischer Bauweise aus der Zeit der Zähringer, ist einer der am besten erhaltenen Repräsentations-räume aus dem Mittelalter. Die Ecktürme gewähren einen unvergleichlichen Ausblick auf die Stadt Thun und die umliegende Re-gion. Im Schlossmuseum können Daueraus-stellungen sowie das historische Museum besucht werden. Das Museum ist von April bis Oktober täglich geöffnet.
18 19Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez
Thunersee
Niederhorn 1950 m
Hinter Thun liegt auf der linken Seite der Thunersee – er gilt zu Recht als einer der schönsten Seen der Schweiz. Alle Orte auf der gegenüberliegenden Seite des Thunersees sind bequem mit dem Schiff erreichbar. Das Niederhorn im Hintergrund ist von der Schiff- und der Busstation Beatenbucht aus mit einer Standseilbahn und einer Gruppenumlaufbahn erschlossen.
Sigriswiler Rothorn 2051 m
Aeschlen
Gunten
Justistal
Merligen
Beaten-bucht
Sigriswil
Der ThunerseeDie klarblauen Fluten des Thunersees erstre-cken sich zwischen Merligen und Faulensee auf maximal 3 Kilometer Breite und bis in 217 Meter Tiefe. Die zahlreichen Buchten am Ufer beherbergen malerische Dörfer, alt-ehrwürdige Schlösser und moderne Villen.
Im 17. und 18. Jahrhundert war der See ein wichtiger Verkehrsweg. Mit kleinen Schif-fen wurden Waren und Personen zwischen Thun und Interlaken transportiert. 1835 schliesslich holten die Gebrüder Knechthofer mit der «Bellevue» das erste Dampfschiff auf den Thunersee.
Dieser Stich zeigt das Dampfschiff Bellevue bei Oberhofen.
Heute ist die Schifffahrt Berner Oberland mit einer modernen Flotte unterwegs. Star und unbestrittener Publikumsliebling auf dem Thunersee ist jedoch ein Klassiker aus dem Jahr 1906: der Schaufelraddampfer Blümlisalp.
Oberhofen
Wetterhorn3692 m
Schreckhorn4078 m
Sunnlauenen
20 21Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez
Bodenständigkeit und Savoir-faire, Kultur und Politik, Tradition und Moderne: Sel-ten leben Gegensätze so friedlich vereint wie in der Bundesstadt. Bern blickt zurück auf eine glanzvolle Vergangenheit – und mit weltoffenem Charme in die Zukunft.
Für die rund 130 000 Einwohner von Bern besteht kaum ein Zweifel daran, dass ihre
Schwellenhöhe: 540,2 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Die Haselnusslebkuchen mit dem Relief eines Berner Bären sind das ganze Jahr heiss begehrt und in den Bäckereien der Stadt Bern erhältlich.
Stadt die schönste der Schweiz ist. Immerhin wurde das einzigartige und ausserordentlich gut erhaltene Stadtbild von der UNESCO 1983 mit dem Titel «Welterbe» ausgezeichnet.
Beim Bummel durch die Altstadt begegnet man auf Schritt und Tritt den Zeugen mit-telalterlicher Baukunst wie dem Zytglogge (Zeitglockenturm), den charakteristischen
Laubengängen oder dem Rathaus. Aber Bern kann auch Beispiele moderner Architektur von Weltrang vorweisen. Zum Beispiel das 2005 eröffnete Zentrum Paul Klee, das Ein-kaufszentrum Westside des Architekten Daniel Libeskind oder das Fussballstadion Stade de Suisse. Die Bundesstadt beweist damit, dass sie auch als Welterbe ihre Welt-offenheit bewahrt hat.
Sehenswürdigkeiten Münster im spätgotischen Stil Bundeshaus, Sitz des Bundesrats und
des Parlaments Zytglogge mit kunstvoller astrono-
mischer Kalenderuhr aus dem Jahr 1530 BärenPark, die Heimat der Wappentiere
Bei jedem Wetter Das Zentrum Paul Klee zeigt neben
Werken des bedeutenden Künstlers auch attraktive Sonderausstellungen. Kleine Besucher können ihre Fantasie im Kindermuseum Creaviva ausleben
Im schlossähnlichen Historischen Museum findet man eine der bedeu- tendsten kulturhistorischen Samm- lungen der Schweiz und das erste Einstein-Museum der Welt
Das Schweizerische Alpine Museum erzählt die Geschichte der Schweizer Bergwelt und bietet mit zahlreichen Reliefs einen kurzweiligen Überblick über Matterhorn, Bernina & Co.
Barry, der mutige Bernhardinerhund, ist nur einer der Publikumslieblinge im Naturhistorischen Museum. Verschie- dene Ausstellungen vermitteln die Vielfalt der Natur auf spannende Art
Westside, das neue Einkaufs- und Frei- zeitzentrum der Superlative, mit eigener S-Bahn-Haltestelle Bern Brünnen West- side, lädt zum Einkaufsbummel oder zur Entspannung in der Bade- und Wellness- Oase Bernaqua
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Bern Bahnhof,
im Bahnhof Bern
Weitere Infos www.loetschberger.ch/bern
Bern
22 23Bern | Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez | Bern
Mitbringsel/Souvenir: Diverse Souvenirs sind in der Tourist Information im Bahnhof erhältlichBei jedem Wetter: Die Lauben bieten Ihnen zuverlässigen Schutz vor RegenSpezialitäten: Besuchen Sie in der Tourist Information beim BärenPark gleich auch noch die einzigartige BernShowSchönster Aussichtspunkt: Vom Rosen-garten aus geniessen Sie einen wunder-schönen Ausblick auf die Berner Altstadt
Öffnungszeiten: Tourist Information im BahnhofMontag–Samstag, 9–19 UhrSonntag und allgemeine Feiertage, 9–18 Uhr
Tourist Information beim BärenPark1. März bis 31. Mai, 10–16 Uhr1. Juni bis 30. September, 9–18 Uhr1. Oktober bis 31. Oktober, 10–16 Uhr1. November bis 28. Februar, Freitag–Sonntag, 11–16 Uhr
Wegbeschreibung: Die Tourist Informa-tion befindet sich im Bahnhof Bern.
Bern Tourismus, Tourist Information im Bahnhof, CH-3011 Bern, Tel. +41 (0)31 328 12 12,[email protected], www.bern.com
Bern TourismusGanz schön clever: der iPod-AudioGuideEntdecken Sie Bern individuell und doch geführt – geniessen Sie ein multimediales Erlebnis: Der iPod-AudioGuide ist Ihr per-sönlicher Stadtführer. Er lotst Sie überall dorthin, wo Bern am schönsten ist, und er-zählt Ihnen in Wort und Bild alles, was Sie über die Sehenswürdigkeiten des UNESCO- Welterbes wissen müssen.
So einfach funktioniert der iPod-AudioGuide: Wählen Sie zwischen zwei sich ergänzenden Routen. Präzise Weginstruktionen führen Sie direkt zu den Sehenswürdigkeiten. Da-bei können Sie die Standorte auch einzeln anwählen. Und natürlich beginnen Sie den Spaziergang zeitlich unabhängig und legen Pausen ein, wann immer Sie wollen. Unter-malt wird der Stadtführer durch die Musik bekannter Berner Künstler.
Den iPod-AudioGuide erhalten Sie in der Tourist Information im Bahnhof und in der Tourist Information beim BärenPark. Gegen Abgabe eines Depots können Sie ihn dort mieten und anschliessend wieder zurück-geben.www.loetschberger.ch/berntourismus
Bernaqua – Erlebnisbad & SpaBadespass &Wellness bei jedem WettterIm Bernaqua – Erlebnisbad & Spa im West-side werden alle Sinne angesprochen. Wer Spektakel sucht, tummelt sich im Erleb-nisbad. Wer Körper, Geist und Seele etwas Besonderes gönnen will, taucht ein in eine sinnliche Erlebnisoase. Neben einem asia-tischen Spa und einem Römisch-Irischen Bad werden Sie in einer breitgefächerten Saunawelt verzaubertwww.loetschberger.ch/bernaqua
Bei jedem Wetter: Badespass für die ganze Familie auf 2000m2 WasserflächeSpezialitäten: Profitieren Sie vom RailAway-Kombi mit 10% Ermässigung auf Bahnfahrt und Eintritt ins Bernaqua Erlebnisbad. Am Abgangsbahnhof lösen
Öffnungszeiten: Montag–Sonntag, 9–22 UhrSpezialöffnungszeiten siehe Internet
Wegbeschreibung: Das Bernaqua ist im Westside-Komplex und befindet sich direkt beim Bahnhof Bern Brünnen WestsideBernaqua – Erlebnisbad & SpaRiedbachstrasse 98, CH-3027 Bern,Tel. +41 (0)31 556 95 95, [email protected], www.bernaqua.ch
24 25Bern | Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez | Bern
Führerstandsfahrten am Lötschberg.
«Einmal Lokführer sein ...», erfüllen Sie sich einen Jugendtraum. Steigen Sie in Bern ein und blicken Sie dem Lokführer über die Schultern, wenn er den Zug durchs Aaretal nach Spiez fährt. Weiter geht es über die bald 100-jährige Lötschberg-Bergstrecke. Weitere Informationen unter Telefon +41 (0)58 327 47 14 oder unter www.loetschberger.ch/fuehrerstand
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Wer in Bern oder Thun arbeitet, aber lieber im Grünen wohnt, findet in Münsingen sein Glück: Das Dorf mit rund 11 000 Einwohnern bietet beste Verkehrsverbin-dungen in beide Richtungen. Als Hauptort des Aaretals verfügt es ausserdem über eine beeindruckende Zahl eigener Gewerbe- und Industriebetriebe.
Auch bei Erholungssuchenden erfreut sich Münsingen grosser Beliebtheit. Nicht etwa nur wegen Aareschwimmbad und Park des Psychatriezentrums Münsingen, sondern auch als idealer Ausgangspunkt für leichte Wanderungen.
MünsingenSchwellenhöhe: 530,6 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Die Liliput-Dampfbahn Aaretal verkehrt im Sommer jedes zweite Wochenende im Park des Psychatriezentrums Münsingen.
Wandertipps Wanderung von Münsingen (Aaretal)
nach Toffen (Gürbetal) Aare-Wanderung von Münsingen nach
Thun oder nach Bern
Bei jedem Wetter Besuch im Museum Schloss Münsingen
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Münsingen, auf
dem Dorfplatz Münsingen
Weitere Infos www.loetschberger.ch/muensingen
26 | Von Bern nach Spiez | Münsingen
Am Eingang zum Berner Oberland wacht das imposante Zähringerschloss über eine Stadt mit lebhaften Plätzen, romantischen Gassen und prächtigen Bauten.
Wenn die Sonne vom Himmel lacht, weht beinahe ein Hauch Pariser Flair durch die Strassen und Gassen von Thun. Tatsächlich bietet die Oberländer Metropole mit rund
Schwellenhöhe: 559,9 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: An Bord der Schiffe auf dem Thunersee geniessen Sie eine atem-beraubende Sicht auf die majestätische Bergwelt und die malerischen Uferorte.
43 000 Einwohnern einiges, das man so eher an der Seine vermuten würde. Zum Beispiel kleine Boutiquen und Ateliers mit eigenen Kreationen, Delikatessen à la carte und ver-steckte Cafés für ein Tête-à-Tête. Doch auch wer das typisch Schweizerische bevorzugt, findet in der intakten Thuner Altstadt vom rostfreien Armeesackmesser bis zum wür-zigen Alpkäse alles, was das Herz begehrt.
und ist das älteste noch erhaltene Panorama weltweit.
Das Kunstmuseum im ehemaligen Grand Hotel Thunerhof führt Sonder- ausstellung mit Schwerpunkt Gegen wartskunst
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Freienhof, 100 m
vom Bahnhof
Weiterreisen
Spiez–Beatenbucht–Interlaken West
Beatenbucht–Interlaken Ost
Weitere Infos www.loetschberger.ch/thun
Wandertipps Strandweg von Thun nach Gwatt
Sehenswürdigkeiten Schloss Thun, erbaut von den Herzögen
von Zähringen kurz vor 1200, Schloss Schadau aus dem Jahr 1852 mit eng- lischem Garten, Gourmetrestaurant und dem schweizerischen Gastronomie- Museum
Bei jedem Wetter Das Historische Museum im Schloss
Thun zeigt einen beeindruckenden Querschnitt durch die regionale Kultur mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert
Das Thun-Panorama (39x7,5 m) von Marquard Wocher (1760–1830) wird im Pavillon des Schaudauparks ausgestellt
Thun TourismusAltstadtführung für CHF 15.–Entdecken Sie den Charme der Thuner Alt-stadt und des mittelalterlichen Schlossbergs an einer öffentlichen Führung.www.loetschberger.ch/thuntourismus
Führung: Mai, Juni und Oktober jeweils Mittwoch und Samstag / Juli, August und September zusätzlich FreitagTreffpunkt: 14 Uhr beimWelcome-Center im Bahnhof Thun
Welcome-Center Thun TourismusBahnhof, Postfach 2582, CH-3600 Thun, Tel. +41 (0)33 225 90 00, [email protected]
Thun
28 29Thun | Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez | Thun
Niederhorn (1950 m ü. M.)Niederhorn: beste Aussichten Das neu umgebaute Berghaus Niederhorn überrascht die Gäste mit Moderne, Gemüt-lichkeit und «Glasklarem» aus dem regio-nalen Angebot. Die einmalige Bergkulisse mit Eiger, Mönch und Jungfrau, die 120 km Spazier- und Wanderwege, Alpen-OL, Trotti- Bikes und Wildbeobachtungen mit Aussicht auf Steinbockkolonien, Gämse und Murmel-tiere sind immer wieder einen Ausflug wert. www.loetschberger.ch/niederhorn
Neuigkeiten: Im Juli und August jeden Donnerstag und Freitag Abendrundfahrt für GeniesserSchönster Aussichtspunkt: Niederhorn mit Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie Blick ins Mittelland
Betriebszeiten Thunersee-Beatenberg-Niederhorn-Bahnen: 22. April bis 6. Nov-ember 2011 sowie 17. Dezember 2011 bis März 2012 (bitte beachten Sie die Revisi-onszeiten im Internet)Wegbeschreibung: Schiff ab Thun, Spiez oder Interlaken nach Beatenbucht oder Bus ab Thun oder Interlaken nach Beatenbucht oder Beatenberg.
Thunersee-Beatenberg-Niederhorn-Bahnen, CH-3803 Beatenberg, Tel. +41 (0)33 841 08 41, [email protected], www.niederhorn.ch
Schifffahrt Berner OberlandMit dem Schiff ablegen und auflebenOb ein Ausflug zu zweit, alleine, mit der Fa-milie oder mit Freunden: Wir halten jederzeit viele Angebote für unvergessliche Augen-blicke auf dem Thuner- und dem Brienzersee bereit. Geniessen Sie wunderbare Aussichten auf die imposante Bergwelt und verbinden Sie die Fahrt mit einem feinen Mittagessen. Oder erleben Sie einen unvergesslichen Sonnen- untergang bei einer Abendrundfahrt auf un-serem Lounge-Schiff. www.loetschberger.ch/schiff
Neuigkeiten: Lunch-Schiff auf dem Thuner-see. Rundfahrt mit Grilladen an Bord des MS «Stockhorn». Jeden Mittwoch vom 1. Juni bis 31. August 2011Spezialitäten: Abendrundfahrt auf dem Brienzersee mit dem Dampfschiff Lötsch-berg, jeden Samstag vom 9. Juli bis 31. August 2011
Betriebszeiten Schiff: Tägliche Kursschiff-fahrten vom 22. April bis 16. Oktober 2011Wegbeschreibung: Die Schiffstationen Thun, Interlaken West, Interlaken Ost und Brienz liegen gegenüber der jeweiligen Bahnhöfe.
BLS AG, Schifffahrt, Lachenweg 19, CH-3601 Thun, Tel. +41 (0)58 327 48 11, [email protected], www.bls.ch/schiff
30 | Von Bern nach Spiez | Thun
Ihr eigener Zug nach Ihrem Fahrplan. Exklusive Charterzüge für Familien-feste, Vereine, Firmen und Gesellschaften. Unsere Fahrzeugflotte – von historisch bis modern – bringt die Stimmung Ihrer Gesellschaft mit Sicher-heit auf Touren. Gerne stellen wir für Sie eine massgeschneiderte Offerte für Ihre Reise zusammen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Telefon +41 (0)58 327 47 14 oder unter www.bls.ch/charter
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Sie feiern und geniessen – wir organisieren und fahren.
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Eingebettet in Hügel und Rebhänge, lädt die kleine Stadt am Thunersee mit ihrem milden Klima zum Verweilen ein. Dank zentraler Lage und komfortablen Ver-kehrsverbindungen ist Spiez ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge ins Berner Oberland und ins Wallis.
Seit Tausenden von Jahren gedeihen in Spiez
Schwellenhöhe: 627,7 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Wein aus den Spiezer Rebbergen ist ein köstliches – und rares – Mitbringsel. Er ist meist von April bis Juni bei der Rebbaugenossenschaft erhältlich.
Reben. Ein guter Grund für die rund 12 500 Spiezerinnen und Spiezer, ihren Wein am «Läset-Sunntig» (25. September 2011) or-dentlich zu feiern.Mehr als einen Besuch wert ist auch die von Reben gesäumte, von smaragdfarbenem Wasser umspielte und von einer imposanten Alpenlandschaft und dem Schloss gekrönte «schönste Bucht Europas». Das im Mittel-
alter erbaute Schloss Spiez diente zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert den ad-ligen Familien von Strättligen, von Buben-berg und von Erlach als Wohnsitz.
Die Bucht liegt bei der kleinen Halbinsel und ist vom Bahnhof aus zu Fuss in 15 Mi-nuten erreichbar. Im Sommer verkehrt zu-dem das «Spiezer Zügli» zwischen Bahnhof und Schiffstation.
Wandertipps Abwechslungsreiche Strandwanderung
von Spiez nach Faulensee
Sehenswürdigkeiten Die Spiezer Bucht gilt als eine der
schönsten Europas Im «Spiezer Zügli» lässt sich das Dorf
bequem von der Strasse aus erkunden
Bei jedem Wetter Das auf einer kleinen Halbinsel ge-
legene Schloss Spiez gehört zu den schönsten Zeugen bernischer Historie
Ein typisches Simmentalerhaus aus dem Jahr 1728 beherbergt das Heimat- und Rebbaumuseum mit vollständig eingerichteter Küferwerkstatt
Das Artilleriewerk Faulensee und die Festung Hondrich dienten im 2. Welt- krieg der Verteidigung von General Guisans berühmtem Alpenreduit
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Spiez, an der
Oberlandstrasse, Nähe Bahnhof
Weiterreisen GoldenPass Panoramic Zweisimmen–Montreux oder Interlaken Ost–Luzern
Thun oder Beatenbucht– Interlaken West
Weitere Infos www.loetschberger.ch/spiez
Spiez
32 33Spiez | Von Bern nach Spiez || Von Bern nach Spiez | Spiez
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Tellspiele InterlakenTell Freilichtspiele Interlaken 2011Das erfolgreiche Stück von Friedrich Schiller wird hier seit bald 100 Jahren aufgeführt. Vom 16. Juni bis 2. September jeweils donnerstags, ab 16. Juli auch samstags, Spielbeginn jeweils um 20 Uhr.www.loetschberger.ch/tellspiele
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Interlaken West mit Bus Nr. 5 Richtung Wilderswil bis Matten (Hotel Sonne).
Tell Freilichtspiele Interlaken, Höheweg 37, CH-3800 Interlaken, Tel. +41 (0)33 822 37 22, [email protected]
SpiezKulinarisches ZügliErleben Sie immer am 2. Donnerstag des Mo-nats kulinarische Genüsse auf einer vergnüg-lichen Rundfahrt. Auch für Gruppen buch-bar. www.loetschberger.ch/spiez-zuegli
Wegbeschreibung: Treffpunkt beim Bus-bahnhof Spiez
Spiez Marketing AG, Bahnhof, Postfach 357, CH-3700 Spiez, Tel. +41 (0)33 655 90 00, [email protected]
34 | Von Bern nach Spiez | Spiez
Lötschberg-Nordrampe – von Spiez nach Kandersteg.
Dem Bau der Lötschbergstrecke ging ein lan-ger Kampf der Berner für ihre eigene Bahn-verbindung Richtung Süden voraus. Ab 1881 widmete sich Oberrichter, Regierungs- und Nationalrat Wilhelm Teuscher (1834–1903) ganz dem Bau eines Anschlusses an die ge-plante und 1906 eröffnete Simplonbahn. Trotzdem vergingen über 30 Jahre, bis der erste Zug durch den Lötschberg rollte. Die Spiez-Frutigen-Bahn dampfte dagegen be-reits 1901 erstmals über die Schienen.
1906 beschloss die Berner Regierung den Bau einer neuen Bahnstrecke von Frutigen nach Brig und gründete mit finanzieller Unterstüt-zung aus Frankreich die Berner Alpenbahn-Gesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon BLS. Gleichzeitig wurde entschieden, die Strecke mit der damals kaum erprobten Einphasen-Wechselstromtechnik (15 000 Volt 16⅔ Hz) auszurüsten. Die durch die BLS übernom-
mene Linie von Spiez nach Frutigen diente ab 1910 als Versuchsstrecke. Der Pioniergeist hat sich gelohnt: Heute fahren fast alle Schwei-zer Normalspurbahnen mit diesem System. Die 13 ersten BLS-Lokomotiven waren zudem die weltweit stärksten Elektroloks der damaligen Zeit. Mit 2500 PS schleppten sie bis zu 350 Tonnen schwere Züge mit 45 km/h über die steilen Rampen. Ein Exemplar des Typs Fb 5/7 steht heute im Verkehrshaus Luzern.
Zwischen Frutigen und dem Nordportal des Scheiteltunnels liegen 460 Meter Höhen- differenz, welche unter anderem mithilfe einer Doppelschleife bewältigt wurden. So können auf 10 Streckenkilometern mit ei-ner maximalen Neigung von 27 Promille 270 Höhenmeter auf nur 3 Kilometern Luft-linie überwunden werden.
Zahlen und Fakten
Schwellenhöhe Spiez: 627,7 m ü. M.Schwellenhöhe Frutigen: 779,2 m ü. M.Schwellenhöhe Kandersteg: 1175,7 m ü. M.Streckenlänge: 31,57 kmDer Lötschberger hält in: Spiez, Mülenen*, Reichenbach i. K., Frutigen und KanderstegAnzahl grösserer Brücken: 13Anzahl Tunnel: 15Streckeneröffnung: Spiez–Frutigen 25. Juli 1901, Frutigen–Kandersteg 15. Juli 1913Elektrifizierung: Spiez–Frutigen 1. November 1910, Frutigen–Kandersteg bei Eröffnung 1913Max. Reisegeschwindigkeit: 80 km/hMax. Neigung Spiez–Frutigen: 15‰Max. Neigung Frutigen–Kandersteg: 27‰
* Halt auf Verlangen
m ü. M.
km
‰ 15
0 7 8 14 32
27
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1200
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1000
900
800
700
600
37Von Spiez nach Kandersteg || Von Spiez nach Kandersteg36
6 KanderviadukteWenig später überqueren wir den neuen Kan-derviadukt. Wirft man auf der rechten Seite einen Blick zurück, sieht man die Ruine der 800 Jahre alten Tellenburg. > Seiten 44/45
7 KandergrundDas Dorf mit dem markanten Kirchlein liegt auf der rechten Seite und ist einer der Aus-gangspunkte für den Lötschberger-Bahnwan-derweg. > Seiten 56/57
8 FelsenburgNach einer ausladenden Linkskurve sieht man in Fahrtrichtung links vorn die Ruine Felsenburg.
9 Blausee-MitholzGleich darauf passieren wir die nicht mehr genutzte Station Blausee-Mitholz.
10 KehrtunnelIm 1665 Meter langen Kehrtunnel wechseln wir erneut die Richtung und fahren wieder Richtung Süden. Auf der rechten Seite sieht man zum zweiten Mal die Ruine Felsenburg, diesmal von oben.
1 HondrichtunnelHinter Spiez fährt der Zug in den 1737 Meter langen Hondrichtunnel, dahinter begrüssen uns auf der rechten Seite die Kander und der Niesen.
2 MülenenKurz vor dem Bahnhof liegt rechts die Talsta-tion der 1910 gebauten Standseilbahn auf den Niesen (2362 m ü. M.).
3 Kiental/BlümlisalpNach Reichenbach i. K. liegt auf der linken Seite der Zugang in das für sein Wildschutzgebiet und den Jagdbannbezirk bekannte Kiental. Im Hintergrund die 3661 Meter hohe Blümlisalp mit der sagenumwobenen Eiskrone. > Seiten 40/41
4 EngstligentunnelZwischen Reichenbach i. K. und Frutigen zweigt auf der linken Seite die Strecke zum Lötschberg-Basistunnel ab. Die Fahrt zum Nordportal führt durch den 2600 Meter langen Engstligentunnel.
5 Lötschberg-BasistunnelHinter Frutigen sieht man links das Nordpor-tal des 2007 eröffneten Lötschberg-Basis-tunnels mit der «breitesten Treppe Europas» (Nottreppe). > Seiten 42/43
Nach der Abfahrt in Spiez verabschiedet sich linker Hand die Bahnstrecke nach Interlaken Ost. Über den Thunersee hat man einen herrlichen Ausblick bis nach Interlaken.
Spiez
Zweisimmen
Bern
Reichenbach i. K.Mülenen 3
4
2
Frutigen
Kandersteg
5
10
Brig
6
98
7
1
3938 Von Spiez nach Kandersteg || Von Spiez nach Kandersteg
Blümlisalp 3661 m
Kiental
Der Zug rollt weiter von Reichenbach in Richtung Frutigen. Kurz nach Reichenbach sieht man auf der linken Seite hinter dem Gehrihorn bereits die drei Gipfel der sagenumwobenen Blümlisalp aufragen.
Gehrihorn 2130 m
Kander
Die Sage von der BlümlisalpVor langer Zeit soll die Blümlisalp die schönste und ertragreichste Alp weit und breit gewesen sein. Ein Senn lebte dort mit seiner jungen, hochmütigen Magd. Damit ihre Füsse nicht schmutzig wurden, baute er ihr einen Weg aus Käselaiben und wusch die Stufen mit Milch. Als die Mutter von dieser Verschwendung hörte, beschloss sie, ihrem Sohn ins Gewissen zu reden. Der Senn aber lachte die Alte nur aus und servierte ihr auf Geheiss der Magd saure, schmutzige Milch. Da wandte sich die Mutter entsetzt ab und stieg hinunter ins Tal. Dort angekommen, reckte sie die Faust zum Himmel und rief: «Gott soll euch strafen, ihr Frevler. Auf immer und ewig seid verflucht auf der Blümlisalp!»
Kaum waren die Worte verklungen, begann ein Tosen und Rauschen. Schwarze Wolken türmten sich um den Berg auf und riesige Eis- und Felsbrocken begruben die Blüm-lisalp für immer unter sich. Nur wenn ein besonders wildes Unwetter tobt, steigen der Senn und seine Magd aus ihrem kalten Grab und heulen mit dem Sturm um die Wette.
40 41| Von Spiez nach Kandersteg Von Spiez nach Kandersteg |
Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Frutigen sieht man links das Nordportal des 2007 eröffneten Lötschberg-Basistunnels mit der «breitesten Treppe Europas».
Der Lötschberg-Basistunnel Nachdem das Schweizer Stimmvolk die neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT mit den beiden neuen Basistunneln am Lötschberg und Gotthard 1992 mit deutlicher Mehr-heit angenommen hatte, entbrannte eine politische Debatte um die Finanzierung. In der Folge wurde der Lötschberg-Basistunnel mit einigen Abstrichen realisiert und am 9. Dezember 2007 eröffnet. Mit nur 828 m ü. M. ist der Lötschberg-Basis- tunnel die tiefste Alpenquerung und zählt zu den modernsten, sichersten und technisch komplexesten Bahntunneln der Welt. Er wird mit bis zu 250 km/h befahren. > Seite 53
Tropenhaus FrutigenDer Lötschberg-Basistunnel gibt auf der Nordseite 20 Grad Celsius warmes Berg-wasser ab. Es stammt aus den Kalkschichten der Doldenhorndecke, welche vom Tunnel unterhalb des Kander- und des Gasteretals durchquert wird. Weil das warme Wasser die Aufstiegs- und Laichgewässer der einhei-mischen Seeforelle stört, darf dieses nicht in die Kander eingeleitet werden. So entstand die Idee, im Tropenhaus Frutigen mit dem warmen Wasser eine Störzucht sowie eine Produktion von tropischen Früchten zu be-treiben. Die Ausstellung rund um das Tropen- haus sowie die hauseigenen Restaurants sind täglich geöffnet.
Niederhorn 1950 m
Sigriswiler Rothorn 2051 m
Niesen 2362 m
4342 | Von Spiez nach Kandersteg Von Spiez nach Kandersteg |
Kanderviadukte Der alte Kanderviadukt gehört zu einem der meistfotografierten Bauwerke der Lötschberg- Bergstrecke. Auf durchschnittlich 28 Metern Höhe überspannt er die Kander und das Kandertal.
Der gemauerte Bogenviadukt ist 265 Meter lang und stammt aus dem Jahr 1913. Er weist 10 Öffnungen mit einer Breite von 20 Metern und eine Öffnung von 25 Metern Breite auf.
Der 1981 erbaute Betonbalkenviadukt ist 285 Meter lang und somit der längste Via-dukt der Bergstrecke. Er steht 15 Meter nördlich des alten Viaduktes und verfügt über dieselben Stützpfeilerabstände.
TellenburgUm 1200 hauptsächlich für den Einzug von Wegzöllen gebaut, diente sie bis 1798 als Amtssitz. Sie wurde 1885 ein Raub der Flammen.
Nach der Abfahrt in Frutigen und einer Linkskurve befährt der Zug den neuen Kanderviadukt. Wirft man auf der rechten Seite einen Blick zurück, sieht man die Ruine Tellenburg und im Hintergrund die Niesenkette.
Alter Kanderviadukt
TellenburgNiesenkette
44 45| Von Spiez nach Kandersteg Von Spiez nach Kandersteg |
Niesen (2362 m ü. M)Der Berg mit einmaligem Panorama Eine spannende Fahrt mit der Standseilbahn bringt Sie zur Bergstation Niesen Kulm. Von dort erreichen Sie nach einem kurzen Spa-ziergang die Gipfelplattform mit dem ein-maligen 360°-Panorama auf die imposante Bergwelt. Wer es gemütlich, kulinarisch und fantastisch mag, besucht das Berg-haus mit seinem einzigartigen Glaspavillon und der grossen Sonnenterrasse. www.loetschberger.ch/niesen
Bei jedem Wetter: Ob auf der Sonnenter-rasse oder im Glaspavillon – den Niesen kann man bei jedem Wetter geniessenSpezialitäten: Frühstücksbuffets und Abendfahrten mit Themenbuffets
Betriebszeiten Standseilbahn: 22. April bis 13. November 2011, täglich ab 8 UhrWegbeschreibung: Ab Bahnhof Mülenen 200 m zu Fuss
Niesenbahn AG, CH-3711 Mülenen, Tel. +41 (0)33 676 77 11, [email protected]
Schwellenhöhe: 692,0 m ü. M.
Mülenen*
Das erste Dorf im Kandertal beeindruckt mit einer bewegten Geschichte und einem imposanten Hausberg.
Früher spielte Mülenen dank seiner Lage in der Talenge eine wichtige strategische Rolle. So wurde das Dorf im Mittelalter und auch im 2. Weltkrieg mit Bauwerken zum Absperren des Kandertales gegen Feinde ausgerüstet. Heute gibt sich der Ort mit seinen 200 Ein-wohnern zum Glück gastfreundlich: Die Talstation der Niesenbahn lockt Reisende aus aller Welt auf den 2362 Meter hohen Aussichtsberg.
Wandertipps Mülenen–Schwandegg Mülenen–Niesen Kulm
Weiterreisen
Schwandegg–Niesen Kulm
Weitere Infos www.loetschberger.ch/muelenen
* Halt auf Verlangen
47Mülenen | Von Spiez nach Kandersteg |46 | Von Spiez nach Kandersteg | Mülenen
Reichenbach liegt abseits der grossen Tou-ristenströme. Auf diese Weise hat sich das Dorf zwischen Spiez und Frutigen seinen ursprünglichen Charakter bis heute be-wahren können.
Reichenbach mit rund 3400 Einwohnern liegt gleich zu Beginn des Kandertals in einem der schönsten voralpinen Gebiete der Schweiz – am Fuss der Blümlisalp. Dahinter befindet sich das wildromantische Kiental. Das Dorf Reichenbach lädt mit typischen Holzhäusern und der alten Kirche zu einem Dorfbummel ein.
Reichenbach i. K.Schwellenhöhe: 708,2 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Fahrt über die steilste Postautostrecke Europas ab Reichenbach i. K. auf die Griesalp.
Wandertipps Lötschberg-Panoramaweg
Ramslauenen–Kandersteg
Sehenswürdigkeiten Reichenbacher Häuserweg
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Reichenbach
Weiterreisen Kiental, im Sommer auch auf die Griesalp
Weitere Infos www.loetschberger.ch/reichenbach
Reichenbach KientalAlpwirtschafts- und NaturlehrpfadVon Reichenbach i. K. aus fährt das Post-auto auf die Griesalp, den Ausgangspunkt unvergesslicher Wanderungen. Der Alp-wirtschafts- und Naturlehrpfad vermittelt Wissenswertes über das Leben und die Natur in der Region. Gemütliche Bergrestaurants laden mit feinen Spezialitäten zum Verwei-len, quirlige Bergbäche und schattige Wäl-der sorgen für erfrischende Inspiration. www.loetschberger.ch/kiental
Mitbringsel/Souvenir: Bergkäse und Mutschli aus den BergkäsereienWandertipp: Alpwirtschafts- und Natur-lehrpfad mit zwei Wegvarianten (1½ und 4½ Stunden Wanderzeit)
Betriebszeiten Postauto:28. Mai bis 23. Oktober 2011,täglich
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Reichen-bach i. K. mit dem Postauto bis Griesalp, Kurhaus
Kiental Reichenbach Tourismus, CH-3723 Kiental/CH-3713 ReichenbachTel. +41 (0)33 676 10 10, Tel. +41 (0)33 676 35 [email protected], [email protected]
PostAuto-Linie GriesalpSteilste PostAuto-Linie EuropasFahren Sie von Reichenbach i. K. mit dem Post auto auf der steilsten Postautostrecke Europas (28% Steigung) zur Griesalp im Kiental. Auf verschiedenen Rundwegen gibt es dort nicht nur viel zu sehen, sondern auch zu lesen, zu beobachten, zu fühlen und zu hö-ren. An den Informationsstellen erfährt Jung und Alt allerhand Wissenswertes über die Kientaler Flora, Fauna, Geologie, Alpwirt-schaft und die Herstellung des feinen Alpkä-ses. Die Wanderung führt zurück zur Halte-stelle Griesalp, Kurhaus.Von dort bringt Sie das Postauto bequem hinunter nach Reichen-bach i. K. www.loetschberger.ch/postauto
Spezialitäten: Steilste Postautostrecke EuropasSchönster Aussichtspunkt: Von der Holzbrücke in den Hexenkessel
Betriebszeiten: Fahrt bis Griesalp 28. Mai bis 23. Oktober 2011, Fahrt bis Kiental ganzjährigWegbeschreibung: Ab Bahnhof Reichen-bach i. K. mit dem Postauto bis Griesalp, Kurhaus.
PostAuto Schweiz AG, Region Bern,Geschäftsstelle Interlaken, Aareckstrasse 6, CH-3800 Interlaken, Tel. +41 (0)58 448 20 08,[email protected], www.postauto.ch
48 49| Von Spiez nach Kandersteg | Reichenbach i. K., Kiental Reichenbach i. K., Kiental | Von Spiez nach Kandersteg |
Mit 6700 Einwohnern ist Frutigen der Hauptort des Kandertals und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Dem währschaften Dorf im weiten Talgrund merkt man seine Bedeutung an: Wie früher die stolze Tel-lenburg «wacht» es heute über alle Ver-bindungen zwischen dem Unterland, dem Wallis, Kandersteg und Adelboden.
Schwellenhöhe: 779,2 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Der «Blaue Kuchen» wurde früher nur zu hohen Festtagen aufgetischt. Heute findet man das delikate Blätterteiggebäck am Wochenende in den Bäckereien.
Doch für das blosse Umsteigen ist Frutigen viel zu schade. Mit dem Balmhorn, dem El-sighorn, dem Gehrihorn und der Niesen-kette bietet die Landschaft hier viele Gründe für eine Entdeckungstour zu Fuss oder mit dem Bike. Kulturell und kulinarisch bietet Frutigen mit dem im Jahr 2009 eröffneten Tropenhaus den Besuchern ein ideales Schlechtwetterprogramm.
Auch ein Abstecher nach Adelboden darf nicht fehlen. Zahlreiche Bergbahnen und ein wachsendes Wellnessangebot machen das idyllische Chaletdorf am Fuss des Wildstru-bels zu einer der vielseitigsten Feriendesti-nationen im Berner Oberland – sowohl im Sommer als auch im Winter.
Frutigen
Wandertipps Promenade Ferroviaire > Seite 53
Lötschberger-Bahnwanderweg > Seiten 56/57
Sehenswürdigkeiten Burgruine Tellenburg aus dem
12. Jahrhundert Kanderviadukte Hängebrücke Hostalde (153 m) Dorf Adelboden Cholerenschlucht und Pochtenkessel Engstligen-Wasserfälle Natur- und Kletterparadies Elsigenalp
Gruppenreise Besichtigung Lötschberg-Basistunnel
Bei jedem Wetter Sportzentrum Frutigen (Hallenbad) Tropenhaus Frutigen Heimatmuseum Adelboden
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Frutigen, an der
Falkenstrasse im Dorfzentrum Coop-Verkaufsstelle Adelboden,
Nähe Bushaltestelle Adelboden, Post
Weiterreisen Achseten–Adelboden oder Kandergrund–Blausee–Kandersteg
Weitere Infos www.loetschberger.ch/frutigen
| Von Spiez nach Kandersteg | Frutigen, Adelboden Frutigen, Adelboden | Von Spiez nach Kandersteg | 5150
Automobliverkehr Frutigen–Adelboden AGAdelboden schnell erreicht mit der AFA Nach der Busfahrt mit der AFA wartet zum Beispiel der lehrreiche und abenteuerliche Naturlehrpfad Schutz-Wald-Mensch auf der Tschentenalp www.loetschberger.ch/afa
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Frutigen mit dem Bus der AFA nach Adelboden, Post. AFA, Automobliverkehr Frutigen-Adelboden AG, Dorfstrasse 4, 3715 Adelboden ,Tel. +41 (0)33 673 74 74, [email protected]
Elsigen-MetschPanoramaweg Elsigenalp–FrutigenEntlang der Wanderroute posieren die Nie-senkette oder der Thunersee geduldig für die Kamera. www.loetschberger.ch/elsigenalp
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Frutigen mit dem Bus bis Achseten, Kirche, weiter mit dem Kleinbus bis Elsigenalpbahn. Frutigen Tourismus, Postfach 59, CH-3714 Frutigen, Tel. +41 (0)33 671 14 21, [email protected]
Sportzentrum FrutigenBewegen – Entspannen – GeniessenEntdecken Sie den Fit- und Wellnessbereich, den neuen Hallenbadbereich und entspannen Sie bei atemberaubender Aussicht im Whirl-pool. www.loetschberger.ch/sportzentrum
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Frutigen Fussmarsch 10 Min. zum Sportzentrum.Sportzentrum Frutigen AG, Sportweg 1, Tel. +41 (0)33 672 50 50, [email protected]
Der Lötschberg- und der Gotthard-Basis-tunnel sind die Kernstücke der Neuen Ei-senbahn-Alpentransversale (NEAT). Die Lötschberg-Basisstrecke wurde am 15. Juni 2007 eröffnet und gilt als modernste Bahn-strecke auf der Achse Rotterdam–Genua. Sie erhöht die Transportleistung im Personen- und Güterverkehr zwischen Norden und Sü-den erheblich. Seit dem 9. Dezember 2007 verkehren hier die Züge gemäss regulärem Fahrplan.
Die Promenade Ferroviaire informiert über zahlreiche Hintergründe rund um den Bau der Pionierstrecke und zeigt auf, wie der einwandfreie Betrieb des Jahrhundertbau-werks Tag für Tag gewährleistet wird. Auf diesem Rundweg begegnen Sie 18 Schau-tafeln, welche die wichtigsten Zahlen und Fakten sowie interessante Geschichten und Anekdoten enthalten. Die Promenade Fer-roviaire vermittelt Einheimischen, Ferien-gästen, Schulklassen und Ausflüglern einen umfassenden Eindruck über Geschichte, Bau und Betrieb der Lötschberg-Basisstrecke. Der Weg ist gut mit Kinderwagen und Roll-stühlen befahrbar. Viel Spass bei einer ge-mütlichen Wanderung zu Fuss oder mit dem Velo. www.loetschberger.ch/ferroviaire
Promenade FerroviaireDer Wanderweg zum Jahrhundertbauwerk der Lötschberg-Basisstrecke.
Tropenhaus FrutigenGeniessen – Entdecken – VerstehenBesuchen Sie die erste alpine Stör- und Kavi-arzucht in tropischem Ambiente. Ein idealer Ausflugstipp für genussreiches Erleben.www.loetschberger.ch/tropenhaus
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Frutigen Fussmarsch ca. 10 Min., Wegweisern folgen. Tropenhaus Frutigen AG, Tropenhausweg 13714 Frutigen, Tel. +41 (0)33 672 11 [email protected]
Bahnhof–Tropenhaus–Auenrevitalisierung
Wengi/Ey–Bahnhof, 1¼ Std.
Bahnhof–Tropenhaus Frutigen, 20 Min.
Bahnhof–Interventionszentrum–Widibrücke–
Intervetionsstelle–Nordportal Basistunnel–
Bahnhof, 50 Min.
Nordportal Basistunnel–Tellenburg–Hubelhuus,
30 Min.
Tellenburg
Kirche
Lötschberg-Bergstrecke
Tropenhaus Frutigen
Hallenbad
PromenadeFerroviaire
Parcours B/D BLS
AG
Promenade FerroviaireDer Wanderweg ist gut beschildert und startet am Bahnhof Frutigen. Die Wege sind ganzjährig begehbar.
52 53Frutigen, Adelboden | Von Spiez nach Kandersteg || Von Spiez nach Kandersteg | Frutigen, Adelboden
Seit Jahrhunderten heisst Kandersteg Rei-sende aus aller Welt herzlich willkommen. Seinen Sinn für Gastfreundschaft und den bodenständigen Charakter hat sich das 1200-Seelen-Dorf am Lötschberg-Scheitel-tunnel bis heute bewahrt.
In alten Zeiten rasteten die Passgänger in Kandersteg, bevor Sie über den Lötschen-
Schwellenhöhe: 1175,7 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Die süssen Kanderstägerli sind heiss begehrt. Erhältlich in den örtlichen Bäckereien.
oder den Gemmipass ins Wallis oder nach Italien weiterreisten. Später wurde das Dorf zum beliebten Ferienziel für unterneh-mungslustige Engländer und weitere Gäste aus dem In- und Ausland.
Jeweils in der letzten Januarwoche taucht das ganze Dorf in die Belle Epoque ab. Die Blüte- zeit des Tourismus kann dann nochmals
miterlebt werden. Heutzutage ist Kandersteg bekannt für seine Naturwunder, wie zum Beispiel den Oeschinensee oder das sagen-umwobene Gasteretal. Zu Fuss oder mit dem Bike können Feriengäste und die Pfad-finder des internationalen Pfadfinderzen-trums in Kandersteg diese schöne Gegend erkunden.
Wandertipps Lötschberger-Bahnwanderweg
> Seiten 56/57 Von Kandersteg zum wunderschönen
Oeschinensee Auf dem alten Säumerweg von
Kandersteg über die Gemmi nach Leukerbad
Von Kandersteg durch das sagenum- wobene Gasteretal nach Selden
Von Selden über den Lötschenpass nach Ferden
Velotouren Von Kandersteg mit dem Velo rasant
hinunter nach Spiez Von Kandersteg mit dem E-Bike FLYER
durchs Gasteretal oder Üschinental und zurück
Velos und E-Bike FLYER können am Bahnhof Kandersteg gemietet werden
Sehenswürdigkeiten Oeschinensee – der schönste See
der Alpen Der romantische Blausee mit eigenem
Naturpark und Forellenzucht Sunnbüel mit Blick aufs Kandertal Tier- und Pflanzenparadies Allmenalp
Bei jedem Wetter Dorfmuseum beim Tourismusbüro Kletterhalle beim Bahnhof
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Kandersteg, an der
Bahnhofstrasse direkt beim Bahnhof
Weiterreisen Blausee–Frutigen oder Selden oder Talstation Sunnbüel
Allmenalp oder Sunnbüel (Gemmi)
Oeschinensee
Weitere Infos www.loetschberger.ch/kandersteg
Kandersteg
5554 | Von Spiez nach Kandersteg | Kandersteg Kandersteg | Von Spiez nach Kandersteg |
Bahn-wanderweg
Wer gerne wandert und dabei mehr über den Zugverkehr, die Lötschberg-Bergstrecke und das Kandertal erfahren möchte, kann auf dem Lötschberger-Bahnwanderweg der BLS von Kandersteg nach Frutigen das Lehrreiche mit dem Angenehmen verbin-den. Der Weg verläuft zum Teil entlang der Gleise, steigt aber auch hoch über die Bahn-strecke hinauf und gewährt von dort impo-sante Ausblicke auf Viadukte und Kehrtun-nels sowie herrliche Einblicke ins Kandertal. Unterwegs liefern 43 Tafeln spannende In-formationen über Eisenbahn, Gleisanlagen, Bauten und Züge.
Ab dem Bahnhof Kandersteg führt der Lötschberger-Bahnwanderweg zur Kirche in Kandergrund und weiter bis nach Fru-tigen. Wer die rund vierstündige Wande-rung abkürzen möchte, fährt ab Kander-steg einfach mit dem Bus nach Mitholz, Balmhorn, und nimmt von dort das ab-wechslungsreiche Kernstück nach Kan-dergrund unter die Füsse (1 Stunde). Von Kandergrund, Altels, können Sie wieder mit dem Bus bequem nach Frutigen fahren. www.loetschberger.ch/bahnwanderweg
Lötschberger-BahnwanderwegDer Wanderweg ist mit gelben Wegwei-sern signalisiert und von Mai bis Oktober begehbar. Er verläuft teilweise entlang der Lötschberg-Bergstrecke und hat mehrere steile Metalltreppen und ist deshalb nicht für Rollstuhlfahrer, kleine Kinder und Hunde geeignet.
Lötschberger-Bahnwanderweg Wo sich Wander- und Eisenbahnfreunde treffen.
Lötschberger WanderbuchDas informative Wanderbuch beschreibt die 41 schönsten Wanderrouten und Themen-wege entlang der Strecken Bern–Brig und Zweisimmen. > Seiten 8/9
Wanderweg
Tellenburg
Kirche Kandergrund
Felsenburg
Feuerstelle
Bushaltestelle
Lötschberg-Bergstrecke
Bahnhof
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5756 | Von Spiez nach Kandersteg | Lötschberger-Bahnwanderweg Lötschberger-Bahnwanderweg | Von Spiez nach Kandersteg |
Bei jedem Wetter: Lassen Sie sich von den hausgemachten Spezialitäten in einem der drei Gastwirtschaftsbetrieben verwöhnenSpezialitäten: Die attraktive Sommer-Rodelbahn bei der Bergstation ist für Jung und Alt ein unvergessliches ErlebnisWandertipp: Rundwanderung Heuberg 3 Stunden (1959 m)Schönster Aussichtspunkt: Geniessen Sie vom Ufer des Oeschinensees den wunder-schönen Blick auf die Blümlisalpgruppe
Betriebszeiten Gondelbahn Sommer 2011:7. Mai bis 24. Juni, 9–17 Uhr 25. Juni bis 18. September, 8.15–18 Uhr 19. September bis 23. Oktober, 9–17 Uhr
Öffnungszeiten Rodelbahn 2011:Rodelbahn täglich bei guter Witterung offen, 7. Mai bis 24. Juni / 19. Sept bis 23. Okt.: 9.30–16.30 Uhr 25. Juni–11. Sept.: 9.30–17.15 Uhr
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Kandersteg zu Fuss ca. 15 Min. bis zur Talstation oder mit dem Ortsbus, gemäss Fahrplan.
Gondelbahn KanderstegOeschinensee AG, CH-3718 Kandersteg,Tel. +41 (0)33 675 11 18, [email protected]
OeschinenseeEintauchen – Geniessen – ErholenEntdecken Sie mit dem Oeschinensee ei-nen der schönsten Bergseen der Alpen. Das Ausflugsgebiet im Berner Oberland gehört zum UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Aktivitäten wie Rudern, Rodeln oder Bräteln laden zum gemütlichen Verweilen ein. Geniessen Sie von hier aus den Blick in die wunderschöne Bergwelt der Blümlisalpgruppe.
Profitieren Sie vom RailAway-Kombi mit 10% Ermässigung auf Bahnfahrt und Zusatz-leistung. Im ermässigten Preis inbegriffen: Bahnfahrt (10%) und Gondelbahnfahrt re-tour (10%), drei Fahrten auf der Rodelbahn oder ½ Stunde mit dem Ruderboot auf dem See oder ein Konsumationsgutschein (nur bei schlechtem Wetter), einzulösen im Hotel Oeschinensee, im Berghaus Oeschinensee oder im Restaurant zur Sennhütte.
Dieses RailAway-Kombi erhalten Sie an den meisten bedienten Schweizer Bahnhöfen. Das Bahnbillett ist drei Tage gültig. Angebot gültig vom 7. Mai bis 23. Oktober 2011.www.loetschberger.ch/oeschinensee
Mitbringsel/Souvenir: Verschiedene Geschenkartikel und viele Produkte aus der BioforelleBei jedem Wetter: Der Blausee ist bei jedem Wetter einen Besuch wertSpezialitäten: Im Restaurant gibts viele Spezialitäten aus der eigenen Bioforellen-zuchtSchönster Aussichtspunkt: Im Glasboden-boot über den Forellen schweben
Öffnungszeiten: 1. April bis 30. Okt. 2011 täglich ab 9 Uhr, 1. November 2011 bis25. März 2012 ab 10 Uhr
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Frutigen oder Kandersteg mit dem Bus bis zur Halte- stelle Blausee BE.
Naturpark Blausee, Blausee AG, CH-3717 Blausee, Tel. +41 (0)33 672 33 33, [email protected]
BlauseeKleine Welt, grosser GenussDer Naturpark Blausee ist ein einzigartiges Kleinod. Mystisch und unbekannt wirkt die Umgebung – ein Märchen, das viel Platz für Fantasie lässt: ein See mit klarem Berg-quellwasser, verwunschene Wege, Moos und riesige Tannen. Felsen wie Gnome, die das nächtliche Scheinwerferspiel wie Schauspie-ler aus einer Sage aussehen lässt. Lassen Sie sich am Feuer der Grillstellen von Ihren Kindern die Wurst als Waldräuberfilet verkaufen. Auch diesen dürfte es hier dank eines tollen Spielplatzes nicht so schnell lang-weilig werden.
Schweben Sie im Glasbodenboot übers Was-ser und entdecken Sie die berühmten Blausee- forellen. Die alpine Bioforellenzucht kann natürlich besichtigt werden.Gegen Abend weicht die fröhliche Betrieb-samkeit erneut einer verträumten Ruhe. Bald gehen im See die Lichter an. Lassen Sie sich verzaubern – zum Beispiel am berühmten Kino-Open-Air (29.6.–9.7.2011) von der wettergeschützten Terrasse aus: Die Lein-wand scheint wie von Geisterhand gehalten über dem Wasser zu schweben. Kulinariker und andere Geniesser kommen im Gault-Millau-Restaurant und Unikat-Hotel mit Spa auf ihre Kosten.www.loetschberger.ch/blausee
58 59Kandersteg | Von Spiez nach Kandersteg || Von Spiez nach Kandersteg | Kandersteg
bls.Autoverlad Lötschberg
Schneller ins Wallis.
Kandersteg–Goppenstein in nur 15 Minuten. Tagsüber alle 30 Minuten Verbindungen in beide Richtungen, bei grossem Verkehrsaufkommen alle 15 Minuten und bei Grossandrang noch häufiger. Damit Sie Ihre Ferien im Wallis noch länger geniessen können. Weitere Informationen unter www.bls.ch/autoverlad
Inserat PBA.indd 1 07.02.2011 14:36:57
Luftseilbahn SunnbüelGemmipass: der WanderklassikerDer Gemmipass ist eine historische Verbin-dung zwischen dem Kanton Bern und dem Wallis mit gepflegten Wanderwegen.www.loetschberger.ch/sunnbuel
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Kandersteg Fussmarch von ca. 30 Min. via Ruedihuus-Pfadizentrum zur Talstation. Oder mit dem Ortsbus gemäss Fahrplan.
Luftseilbahn Kandersteg-Sunnbüel AG, CH-3718 Kandersteg, Tel. +41 (0)33 675 81 41,[email protected]
AllmenalpIn Fahrt mit der PanoramabahnAuf der Allmenalp kommen alle Wanderer, Kletterer und Gleitschirmflieger auf ihre Kosten. www.loetschberger.ch/allmenalp
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Kandersteg Fussmarsch ca. 10 Min. den Wegweisern fol-gen.
Luftseilbahn Kandersteg–Allmenalp, CH-3718 Kandersteg,Tel. +41 (0)33 675 16 90,[email protected]
60 | Von Spiez nach Kandersteg | Kandersteg
Durch den Lötschberg – von Kandersteg nach Goppenstein.
Die Arbeiten am Lötschberg-Scheiteltunnel begannen 1906 vorerst mit Schaufeln und Pickeln. Erst Anfang 1907 kamen die mit Druckluft betriebenen Stossbohrmaschinen zum Einsatz. Während im Norden eine be-stehende Strasse zur Baustelle führte, musste das Material auf der Südseite zu Beginn mit Maultieren über einen steilen Pfad durch die Lonzaschlucht transportiert werden.
Gearbeitet wurde in drei Schichten rund um die Uhr, auch sonntags. 17 bis 22 Män-ner transportierten das Ausbruchmaterial nach jeder Sprengung ab. Pro Tag wuchs der Tunnel so im Durchschnitt 7 Meter in den Berg. Saisonal stieg die Zahl der Arbeiter – hauptsächlich Italiener – auf bis zu 3300. Um diese und die oftmals mitgereisten Fa-milien unterzubringen, wurden in Frutigen,
Kandersteg, Goppenstein und Naters eigens Barackendörfer aufgebaut.
Am 31.3.1911 um 3.50 Uhr erfolgte der Durchschlag des von Beginn an doppelspu-rig geplanten Lötschberg-Scheiteltunnels. Die Einweihung wurde am 27. und 28. Juni mit Böllerschüssen, Extrablättern und einem schulfreien Tag gefeiert. Zwei Extrazüge brachten dazu 800 Ehrengäste ins Wallis. Doch die Freude wurde durch zwei Un-glücksfälle während der Bauarbeiten getrübt: Am 29.2.1908 wurden 12 Ingenieure in Gop-penstein Opfer eines Lawinenunglücks und am 24.7.1908 wurden 25 italienische Mineure und zwei Pferde nach einer Sprengung von Schlamm- und Wassermassen verschüttet. Insgesamt forderte der Bau der Lötschberg-bahn 112 Menschenleben.
Zahlen und Fakten
Schwellenhöhe Kandersteg: 1175,7 m ü. M.Schwellenhöhe Nordportal Lötschbergtunnel: 1196,7 m ü. M.Schwellenhöhe höchster Punkt Bergstrecke (im Tunnel): 1239,5 m ü. M. (höchster Normal-spurtunnel der Schweiz)Schwellenhöhe Südportal Lötschbergtunnel: 1216,3 m ü. M.Schwellenhöhe Goppenstein (höchster Bahn-hof der Reise): 1216,3 m ü. M.Streckenlänge: 16,87 kmLänge Lötschberg-Scheiteltunnel: 14,61 km, somit zurzeit der sechzehntlängste Eisenbahn-tunnel der Welt (damals der drittlängste)Der Lötschberger hält in: Kandersteg und GoppensteinAnzahl grösserer Brücken: 1Anzahl Tunnel: 1Streckeneröffnung: 15. Juli 1913 (Vollbetrieb ab 18. September)Elektrifizierung: Bei StreckeneröffnungMax. Reisegeschwindigkeit: 125 km/hMax. Neigung: 14‰Max. Neigung im Tunnel: 7‰
m ü. M.
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63Von Kandersteg nach Goppenstein || Von Kandersteg nach Goppenstein62
Über den Dächern der Autowagen sieht man rechts die Luftseilbahn Sunnbüel, das Gällihorn und den Lohner. Zwischen den beiden Bergen kann man einen Blick in das Üschinental werfen.
3 LötschbergtunnelDer Zug verschwindet nun im 14612 Meter langen Lötschberg-Scheiteltunnel.> Seiten 70/71
1 BLS Autoverlad LötschbergDie Verladeanlagen für die Autozüge nach Goppenstein und Iselle sieht man nach der Abfahrt in Kandersteg auf der rechten Seite. > Seiten 66/67
2 Internationales PfadfinderzentrumKurz nach der Abfahrt führt die Strecke durch das internationale Pfadfinderzentrum. Bereits seit 1923 dient es Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt als Treffpunkt.
Lohner 3049 m
Gällihorn 2284 m
Gasteretal
Luftseilbahn Sunnbüel Üschinental
Bern
Kandersteg
1
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Brig
Goppenstein
6564 Von Kandersteg nach Goppenstein || Von Kandersteg nach Goppenstein
Unmittelbar beim Bahnhof Kandersteg liegt rechter Hand das Terminal des Autoverlads Lötschberg. Mit dem Zug reisen Wagen und Insassen in nur 15 Minuten durch den Lötschberg auf die Alpensüdseite nach Goppenstein.
BLS Autoverlad LötschbergRund 1,3 Millionen Personenwagen, Wohn-mobile, Lastwagen, Busse und Motorräder befördert der Autoverlad jährlich auf dem schnellsten Weg vom Espace Mittelland ins Wallis und umgekehrt. Ein Hauptgrund, den Autoverlad zu nutzen, ist zweifellos das at-traktive Angebot zwischen Kandersteg und Goppenstein, verbunden mit den geringen Wartezeiten. Die Züge fahren jeden Tag min-destens im Halbstundentakt in beide Rich-tungen, bei grossem Verkehrsaufkommen alle 15 Minuten und in Spitzenzeiten noch häufiger.
Seit 1926 werden vereinzelt Autos auf of-fenen Güterwagen durch den Tunnel trans-portiert. 1960 dürfen Reisende während der Fahrt erstmals im Auto sitzen bleiben. Ende der Sechzigerjahre rollen die ersten vierachsigen Verladewagen über die Stre-cke, die Anzahl der verladenen Fahrzeuge steigt. Ein Rückgang der Verladefrequenzen folgt 1980 mit der Eröffnung des Gotthard-Strassentunnels und 2007 mit der Inbetrieb-nahme des Lötschberg-Basistunnels.
Übrigens: Von April bis Oktober verkehren mindestens jedes Wochenende direkte Auto-züge von Kandersteg nach Iselle (I). So lassen sich Lötschberg- und Simplontunnel in nur einer Stunde passieren – ganz ohne Stress und Stau.
66 67Von Kandersteg nach Goppenstein || Von Kandersteg nach Goppenstein
Der GemmipassBereits die alten Römer sollen vom Berner Mittelland über den Gemmipass ins Wallis gewandert sein. Während sich gut betuchte Reisende früher in Sänften und später im bekannten «Gemmi-Wägeli» über den Pass befördern liessen, stehen den Besuchern heute bequeme Luftseilbahnen, gepflegte Wanderwege und gemütliche Berggasthäuser zur Verfügung. Unverändert geblieben sind hingegen die eindrücklichen Landschaften der Gemmi-Region, die bei jedem Besuch aufs Neue faszinieren.
Schäferfest auf der GemmiJährlich kommen am letzten Sonntag im Juli um Punkt 11.30 Uhr rund 800 Schafe am See- ufer des sonst so ruhigen Daubensees zusam-men. Am Vormittag treffen die Bauern mit ihren Schafen am Daubensee ein und halten sie zurück, bis das Gläck ausgestreut wird. Das Gläck ist eine Mischung aus Kleie und Salz und ein ganz besonderer Leckerbissen für die Schafe. Losgelassen, rennen die Schafe wie wild von den steilen Hängen hinab. Bereits seit 1957 bietet das Schäferfest für Hirten und Bauern eine gute Gelegenheit für ein Freundschaftstreffen, sind sie doch durch hohe Berge und unwegsame Gegenden von-einander getrennt. Das Fest wird mit traditi- oneller Musik sowie mit Jodlern und Fahnen- schwingern gefeiert. Das Schäferfest findet dieses Jahr am Sonntag, 31. Juli 2011, statt.
Etwa einen Kilometer über dem Lötschbergtunnel liegt der Gemmi-pass mit dem Daubensee. Der Weg von Kandersteg nach Leukerbad war früher neben dem Lötschenpass die wichtigste Verbindung zwi-schen Bern und dem Wallis.
68 69Von Kandersteg nach Goppenstein || Von Kandersteg nach Goppenstein
Tragödie im Lötschberg-ScheiteltunnelEine Fehleinschätzung der geologischen Verhältnisse unter dem Gasteretal führte am 24. Juli 1908 zu einer Tragödie im Lötsch-bergtunnel: Als eine Sprengung an der nord-seitigen Stollenbrust bei Tunnelkilometer 2,675 die voll gesogenen und unter grossem Druck stehenden Schuttschichten erreichte, löste sich eine gewaltige Schlammlawine. In-nerhalb von nur 15 Minuten schossen die braunen Fluten 1600 Meter tief in den Tun-nel und begruben 25 Mineure unter sich. Die Leichen konnten nie geborgen werden und ruhen seither hinter einer 10 Meter dicken Wand im verschütteten Stollen. Als Folge des Unglücks musste die Strecke mit einer Ausweichschlaufe am Gasteretal vorbeige-führt werden. Die deutlich spürbare S-Kurve verlängert den Tunnel um rund 800 Meter und erinnert bis heute an das tragische Un-glück.
Vor hundert Jahren, am 31. März 1911, wur-de der Tunnel schliesslich durchschlagen und am 19. Juni 1913 feierlich dem Betrieb der BLS Lötschbergbahn übergeben.
Dieses historische Telegramm wurde ca. eine Stunde nach dem Durchschlag an die BLS in Bern verschickt und verkündete, dass der Tunnel um Punkt 3.50 Uhr durchschlagen wurde.
Am 31. März 1911 war es so weit. Der Lötschbergtunnel ist durch-schlagen. Die beteiligten Ingenieure der Nord- und Südseite schütteln sich die Hände. Nach viereinhalb Jahren harter Arbeit und etlichen Verlusten an Menschenleben ist der Lötschbergtunnel Realität ge-worden.
70 71| Von Kandersteg nach Goppenstein Von Kandersteg nach Goppenstein |
Lötschental Tourismus
Themenweg Klima und GletscherEntlang von insgesamt 23 Stationen erläutert der Lehrpfad die Entwicklung der eindrucks-vollen Hochgebirgslandschaft im Vorfeld des Langgletschers, Start auf der Fafleralp.www.loetschberger.ch/loetschental
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Goppen-stein bringt Sie das Postauto direkt zum Ausgangspunkt Fafleralp.Lötschental Tourismus, CH-3918 Wiler,Tel. +41 (0)27 938 88 88, [email protected] www.loetschental.ch
Goppenstein bildet das Eingangstor zum Lötschental. Es ist zwischen den impo-santen Berner und Walliser Alpen ein-gebettet. Wegen der jahrhundertelangen Abgeschiedenheit haben viele alte Bräuche überlebt, so zum Beispiel die Herrgotts-grenadiere oder die urigen Tschäggättä.
Das Lötschental konnte seinen wildroman-tischen Charme dank vielen unverbauten
Schwellenhöhe: 1216,3 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Maskenanhänger und Souvenirmasken erhältlich im Tourismusbüro in Wiler.
Landschaften und intakten Dörfern bis heute bewahren. Genau das schätzen auch die Gäste, die hier naturnahe und erholsame Ferien ab-seits der grossen Touristenzentren suchen. Internationale Bedeutung hat auch das Gebiet um Jungfrau-Aletsch und Bietschhorn im südöstlichen Teil des Tals gefunden – es ist be-reits seit 2001 Teil des UNESCO-Weltnatur- erbes.
Bräuche Die furchterregenden Tschäggättä mit
ihren traditionellen Larven (Masken) aus Arvenholz treiben während der Fasnacht ihr Unwesen.
Die Prozession und die Paraden der Lötschentaler Herrgottsgrenadiere kann man z. B. an Fronleichnam oder am darauf folgenden Segenssonntag beobachten.
Weiterreisen Blatten–Fafleralp (Lötschental) oder Gampel–Steg
Weitere Infos www.loetschberger.ch/goppenstein
Goppenstein Wandertipps Lötschentaler Höhenweg Lötschentaler Sagenweg mit Sagenquiz Themenweg Klima & Gletscher
Sehenswürdigkeiten Dorfzentren mit typischen
Walliser Häusern Beinhaus Kippel aus dem Jahr 1556 Kirche St. Martin in Kippel Lauchernalp mit Blick auf das
Bietschhorn
Bei jedem Wetter Im Lötschentaler Museum in Kippel
können Sie in die Welt alpiner Tradi- tionen und Bräuche eintauchen.
7372 | Von Kandersteg nach Goppenstein | Goppenstein, Lötschental Goppenstein, Lötschental | Von Kandersteg nach Goppenstein |
Neuigkeiten: Machen Sie mit beim neuen Quiz zum Sagenwanderweg und werden Sie Lötschentaler SagenkönigBei jedem Wetter: Schnitzen Sie in der Schnitzstube in Ferden Ihre eigene Löt-schentaler Maske (mind. 5 Personen, auf Voranmeldung) Tel. +41 (0)27 938 88 88 Wandertipp: Entlang des Lötschentaler Höhenwegs sind zahlreiche Kapellen zufin-den. Lernen Sie die besinnliche Seite des bekannten Höhenwegs kennenSchönster Aussichtspunkt: Vom Panorama-restaurant Zudili auf der Lauchernalp aus geniessen Sie eine fantastische Ausssicht auf die umliegende Bergwelt
Betriebszeiten Lauchernalp Bergbahnen: 4. Juni bis 30. Oktober 2011
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Goppen-stein bringt Sie das Postauto direkt nach Wiler (Lötschen), Seilbahn.
Lauchernalp Bergbahnen AG, CH-3918 WilerTel. +41 (0)27 938 89 99, [email protected]
Lauchernalp BergbahnenSagenhafter Lötschentaler HöhenwegDas Lötschental ist wahrhaftig ein magisches Tal, reich an spannenden Sagen, ausserge-wöhnlichen Traditionen und Brauchtümern, einem einzigartigen Berg-Tal-Panorama und dem schönsten Talabschluss der Alpen. Der Lötschentaler Höhenweg verbindet all diese Komponenten und zählt daher zu den ganz grossen und bekannten Höhenwegen im Wallis. Gelegen in einer Höhenlage von mehrheitlich 1900 bis 2100 m ü. M., ver-mittelt er ein magisches Panorama auf das Lötschental.Der Wanderweg führt über wildromantische Wälder und Alpwiesen und bietet idyllische Picknickplätze zum Erholen am malerischen Schwarzsee. Zehn verschiedene Lötschen-taler Sagen entführen den interessierten Wanderer in die Welt der Mythen und Mär-chen, und der Wanderweg wird zum Erleb-nis für Gross und Klein. Der bekannteste Teil des Lötschentaler Höhenweges, der so gennante Sagenweg, führt von der Bergstation der Luftseilbahn Lauchernalp auf die Fafleralp (Wanderzeit 2 Stunden und 30 Minuten).www.loetschberger.ch/lauchernalp
In alten Zeiten lebte im Lötschental eine Wit-we mit ihren beiden Töchtern. Ihre Hütte stand in der Gegend des Langgletschers, der heute vom Eismeer des Aletschfirns bis tief hi-nunter ins Tal reicht. Die Gegend wurde von wilden Tieren geplagt und litt unter Wasser-mangel. Die beiden Jungfrauen geboten den Bären und Wölfen mit starker Hand Einhalt, doch gegen die Dürre waren auch sie macht-los. Selten regnete es mehr als einen Tag und das Wasser für Vieh und Herd musste von weit hergeholt werden. So kam es oft vor, dass die Sennerinnen und die Herde den grösssten Durst leiden mussten.
Eines Tages wanderte ein fahrender Schüler namens Lonza durch das Gebirge. Dabei ge-riet er vom Weg ab und gelangte nach lan-gem Herumirren zur einsamen Alphütte. Die Mutter freute sich über den Besuch und be-wirtete den jungen Mann mit Käse, Brot und Rahm. Beim Abschied liess Lonza den Blick nochmals durch das schöne, aber trockene Tal schweifen und sprach: «Als Dank für eure Gastfreundschaft will ich euch verraten, wie ihr künftig nie mehr unter der Dürre leiden müsst.» – «Das wäre ein grosses Glück», erwi-derte die Mutter mit erwartungsvollem Blick. «Gut, dann schickt eure jüngere Tochter aus, um von sieben Gletschern je ein Stücklein Eis abzubrechen. Legt dieses oben auf den Pass-sattel der Lötschenlücke, und wenn im Spät-herbst der Gletscher wächst, werdet ihr für immer genug Wasser haben.»
Als die Töchter am Sonntag von der Weide in die Hütte zurückkehrten, berichtete die
Mutter vom guten Rat des fahrrenden Schü-lers. Die jüngere mit Namen Seline war gleich bereit, den beschwerlichen Gang ins ewige Eis zu wagen. «Ich nehme in der Hutte Brot, Käse und Zieger für zwei Tage mit. Wenn auch der Hund mitläuft, so will ich es wagen.» Lange stieg sie in den Abhängen, Schründen und Steilhalden herum und trug unter grossen Mühen die sieben Eisstücklein zusammen, um sie auf der Lötschenlücke ins trockene Gras zu legen.
Nach einigen Tagen trieb die Neugier Seline und ihre Schwester erneut auf den Passsattel. Die beiden staunten nicht schlecht, als sie sahen, dass die Eisstücke nicht geschmolzen waren. Im Gegenteil: Die Brocken waren fest angefroren und liessen sich nicht mehr vom Fleck bewegen. Mit jedem Tag wuchs die Eisfläche ein Stückchen, und so entstand mit der Zeit ein kleiner Gletscher, der selbst im heissesten Sommer nicht mehr abschmolz und jeden Winter breiter und dicker wur-de. Aus dem Gletschertor floss ein milchig weisses Bächlein, das zur Erinnerung an den fahrenden Schüler Lonza genannt wurde. Der Wassermangel hatte damit ein Ende und Mut-ter und Töchter waren glücklicher als je zuvor.
Heute liegt die Hütte der drei Frauen tief un-ter dem Eis, und die Lonza ist längst zu einem reissenden Bergwasser angeschwollen.
Wie der Langgletscher entstanden ist. Die Sage vom Langgletscher im Lötschental.
74 75Goppenstein, Lötschental | Von Kandersteg nach Goppenstein || Von Kandersteg nach Goppenstein | Goppenstein, Lötschental
Lötschberg-Südrampe – von Goppenstein nach Brig.
Galt es auf der Nordrampe, die Höhenstufe vor Kandersteg zu überwinden, wartete auf der Südrampe eine neue Herausforderung: Um von Goppenstein bis Brig 562 Meter in die Tiefe zu führen, musste die Strecke mit einer maximalen Neigung von 27 Promille in den steil abfallenden Felshang geschnit-ten werden. Dafür waren zahlreiche Tunnel-, Lehnen- und Brückenkonstruktionen nötig. Eine dampfbetriebene, über 28 Kilometer lange Dienstbahn versorgte die diversen Baustellen von August 1907 bis Dezember 1912 mit Material und Arbeitskräften. Am 27. Februar 1913 wurde die letzte Lücke im Schienenstrang der Lötschbergbahn kurz vor Ausserberg mit einer kleinen Feier ge-schlossen.
An den steil abfallenden Bergflanken lau-erten von jeher Naturgefahren, und das
nicht nur bei Schnee. Deshalb hat die BLS zwischen 1913 und 1936 rund 10 Millionen Bäume entlang der Strecke aufgeforstet. Hin-zu kommen über 1100 Schutzmauern und Lawinenschutzbauten. Heute kümmert sich ein Team von Forstwarten täglich um die für den Schutz der Bahn so wichtigen Wälder und Bauwerke.
Bei der Errichtung der Rampenstrecke reich-ten die Finanzen nicht für einen doppelspu-rigen Bau. Die Tunnelgewölbe sowie Wider-lager und Pfeiler der zahlreichen Brücken wurden jedoch schon damals für ein zweites Gleis vorbereitet. 1976 schliesslich genehmig- te der Bundesrat den Kredit für den Ausbau der Lötschberg-Bergstrecke. Nach 16-jäh-riger Planungs- und Bauzeit wurde die nun durchgehend doppelspurige Strecke am 8. Mai 1992 eingeweiht.
Zahlen und Fakten
Schwellenhöhe Goppenstein: 1216,3 m ü. M.Schwellenhöhe Ausserberg: 931,3 m ü. M.Schwellenhöhe Brig: 677,7 m ü. M.Streckenlänge: 25,38 kmDer Lötschberger hält in: Goppenstein, Hohtenn*, Ausserberg, Eggerberg*, Lalden* und BrigAnzahl grösserer Brücken: 10 Anzahl Tunnel: 34Streckeneröffnung: 15. Juni 1913Elektrifizierung: Bei StreckeneröffnungMax. Reisegeschwindigkeit: 80 km/hMax. Neigung: 27‰
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77Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig76
5 ViktoriatunnelWer hinter Ausserberg auf der rechten Seite einen Blick zurückwirft, sieht die markante Felsformation, die an Königin Victoria von Grossbritannien erinnert.
6 BaltschiederviaduktDanach verdient der Baltschiederviadukt Beachtung.
7 EggerbergNach Eggerberg sieht man rechts im Tal Visp und die Lonzawerke, darüber die Berg- kette der Mischabel. Mit 4545 Metern ist der Dom der höchste, vollständig auf Schweizer Boden gelegene Berg.
8 BrigerbadHinter Lalden passiert der Zug den Kurort mit seinen berühmten Thermalquellen (rechts unten).
9 GlisDie Dorfkirche mit dem hohen romanischen Turm gehört zu den schönsten und reichsten im ganzen Wallis.
10 BrigDahinter kann man bereits einen ersten Blick auf das Städtchen Brig mit der imposanten Kirche und den Türmen des Stockalper- palastes im Vordergrund erhaschen.
1 RhonetalTunnel und Lawinengalerien wechseln sich ab mit kurzen Stücken offener Strecke. Auf der anderen Seite des 1600 Meter langen Mittalgrabentunnels erwartet uns tief unten das mächtige Rhonetal.
2 HohtennNach Hohtenn durchschneidet die Bahnlinie nun sämtliche Ausläufer des Bietschhorn-massivs.
3 LuogelkinviaduktDanach befahren wir den Luogelkinviadukt, welcher mit fünf Bogengewölben aus Hau-steinen das Tal überwindet. > Seiten 82/83
4 BietschtalviaduktVor dem Bietschtalviadukt liegt unten rechts im Tal Raron mit der markanten Burg- und Felsenkirche. > Seiten 84/85Es folgt der 136 Meter lange Bietschtalvia-dukt, von dem aus sich links das alte Dienst-bahntrassee verfolgen lässt. Noch heute sieht man die Trasse der schmalspurigen Bahn, die zum Bau der Lötschbergstrecke gebaut wurde. Heute nutzt der Lötschberger- Südrampen-Wanderweg die Trasse mit Tun-nel und Brücken. > Seiten 82/83
Hinter Goppenstein überquert der Zug die Lonza und fährt auf der Lötschberg-Südrampe hinunter ins Tal. Der Name Lonza stammt vom keltischen «Loudentia» und bedeutet Bleibach. Der Fluss, der am Langgletscher entspringt, durchquert das Lötschen-tal. Unterhalb von Goppenstein mündet er in die Lonzaschlucht und fliesst schliesslich bei Gampel in die Rhone.
Goppenstein
Bern
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Hohtenn
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79Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig78
Rhone
Gampel
Steg
Lonza
Rhone
Wer vor Hohtenn einen Blick hinunter ins Rhonetal wirft, sieht Gampel und Steg. Die beiden Gemeinden sind zusammengewachsen und werden nur vom Bach Lonza getrennt.
Das WallisDas Wallis erstreckt sich von den Berner und den Waadtländer Alpen im Norden zu den Walliser Alpen mit den höchsten Schweizer Bergen im Süden. Ihrem Schutz verdanken das obere Wallis und das untere Vispertal ihr trockenes und warmes Steppenklima. Die Wasserversorgung erfolgt vielerorts durch Leitungen aus dem Mittelalter, Suonen oder Bisse genannt. Gleichzeitig findet man im Wallis auch die drei grössten Eisflächen der Alpen: den Aletsch-, den Gorner- und den Fieschergletscher.
Flimmernde Hitze, ewiges Eis, schattige Wälder und sonnendurchflutete Rebberge – so gegensätzlich wie die Walliser Landschaft zeigt sich auch die Sprache des Kantons. Östlich von Sierre oder Siders hört man das charakteristische Walliserdeutsch, im Unter- wallis spricht man dagegen Französisch, zum Teil auch noch einen frankoprovenza-lischen Dialekt. Der Verlauf der natürlichen Sprachgrenze wird vom kleinen Bach Ras-pille markiert.
Die RhoneDie Rhone – im Wallis Rotten oder Rottu ge-nannt – fliesst durch das nach ihr benannte Tal von Gletsch hinunter zum Genfersee. Der Fluss entspringt am Rhonegletscher und mündet nach 812 Kilometern schliesslich bei Arles ins Mittelmeer.
Von 1863 bis 1896 fand im Wallis die er-ste Flusskorrektur statt. Um die Talebene zu bewirtschaften, wurde die Rhone in ein neues Bett gelegt. Dabei verkürzte sich der Flusslauf auf Schweizer Boden von 230 auf 119 Kilometer. Zwischen 1930 und 1960 wurden zudem die Deiche erhöht und ein Doppelprofil angelegt.
80 81Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig
Hier überquert der Lötschberger den 127 Meter langen Luogelkin-viadukt. Gut sichtbar ist die ehemalige Trasse der Baubahn, welche heute vom Wanderweg Lötschberger-Südrampe genutzt wird.
Der LuogelkinviaduktDer gemauerte Viadukt ist 127 Meter lang und verfügt über eine Höhe von 51 Metern. Die vielen steilen Einschnitte im Gelände werden von den Einheimischen Lüegilchi genannt.
Der BietschtalviaduktDie 136 Meter lange Eisenkonstruktion wird von 125 000 Nieten zusammengehalten.
Der BaltschiederviaduktDie neu doppelspurige Brücke führt auf der Talseite über den 54 Meter tiefen Abgrund.
Wanderweg Lötschberger-Südrampe
82 83Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig
Raron 638 m
Unterbäch 1193 m
Augstbordhorn 2972 m
Der Kulturweg Ausserberg–Raron Der Kulturweg ist eine uralte Wegverbin-dung von Ausserberg nach Raron. Er war vor der Entwässerung der Talebene und der Eindämmung der Rhone die einzige Strasse durch das Tal. Der Naturpfad gilt heute als äusserst beliebter Wanderweg, der in nicht all-zu strengen Wintern das ganze Jahr begehbar ist. Die einfache und gemütliche Wanderung führt vom Bahnhof Ausserberg westlich nach St. German und weiter nach Raron, wo man die Burg- und die Felsenkirche erreicht.
Rechts im Tal liegt Raron, bewacht von seiner markanten Burgkirche. Ihr Chor ist das stilreinste Beispiel für spätgotische Baukunst im Wallis. Ebenfalls bekannt, aber von oben nicht zu sehen, ist die Felsenkirche aus dem Jahr 1974.
Die Burgkirche und die Felsenkirche1505 erhielt Ulrich Ruffiner den Auftrag, aus der trutzigen Burg der Freiherren von Raron eine Kirche zu machen. Die Kirche gehört heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Schweiz. Bekannt ist auch der Friedhof mit dem Grab des 1926 verstorbenen Dich-ters Rainer Maria Rilke. Etwa 120 Meter unter der Burgkirche be-findet sich die Felsenkirche St. Michael. Sie wurde 1974 nach 3-jähriger Bautätigkeit fertiggestellt. Mit 500 Sitzplätzen ist sie das grösste, sich komplett im Felsinnern befin-dende Gotteshaus der Neuzeit – und ein ein-drucksvolles Beispiel für die jahrtausende-alte Kunst der Felsarchitektur.
Burgkirche Raron
84 85Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig
Hier überquert der Lötschberger den 101 Meter langen Baltschieder-viadukt. Das Baltschiedertal ist das längste, grösste und zugleich schönste im ganzen Bietschhornmassiv. Seinen Namen hat es von der Öffnung beim Dorf Baltschieder. Die Trasse der ehemaligen Baubahn mit Tunnel und Brücke ist heute Teil des Wanderweges Lötschberger- Südrampe.
Wanderweg Lötschberger-Südrampe
Baltschiedertal
Baltschiederbach
Die SuonenDas Baltschiedertal gehört zu den trocken-sten Gegenden der Schweiz. Doch mit Ein-fallsreichtum und Mut machten die Tal-bewohner der Dürre ein Ende: Sie bauten die Suonen Gorperij und Nijwarch. Diese leiteten Wasser von den höher gelegenen Bergtälern und Gletschern auf die Wiesen und Äcker.
Die Sage vom fahrenden ScholarEin fahrender Scholar (Gelehrter) versprach den Ausserbergern, alle Wasserleitungen in den Fels einzuhauen, wenn sie ihn als Bürger aufnähmen. Denn nur so konnte er seine Ge-liebte vor den Altar führen. Bevor die Leute zustimmten, wollten sie Proben seiner Kunst sehen. So ging er zum Ort, wo das Wasser in hölzernen Rinnen um den Fels herum ge-führt werden musste und bestrich den Felsen mit einer Flüssigkeit. Tags darauf konnte er den Stein ganz einfach mit einer Mörtelkelle herausnehmen. Als man dies sah, wurde der Schwarzkünstler vom Richter zum Galgen verurteilt und zur Richtstätte im Blattwald unterhalb der Leukerbrücke geführt. Als der Verurteilte auf die Brücke kam, warf er das Fläschchen mit der Flüssigkeit in die Rhone, worauf sich der Fluss in zwei Hälften teilte. Dies kam den Ausserbergern mysteriös vor und sie begnadigten den Scholar. Dieser wollte aber gehängt werden, da er ohne sein Wundermittel nun nicht mehr leben könne. So wurde er gehängt.
Noch heute kann man den schön gehauenen Kanal in den Felsen von Nijwarch im Balt-schiedertal besichtigen.
86 87Von Goppenstein nach Brig || Von Goppenstein nach Brig
Schwellenhöhe: 1078,0 m ü. M. Schwellenhöhe: 852,7 m ü. M.Schwellenhöhe: 931,3 m ü. M. Schwellenhöhe: 800,7 m ü. M.
Hohtenn* Eggerberg*Ausserberg Lalden*
Das Dorf mit rund 200 Einwohnern ist die eigentliche Aussichtsterrasse an der Lötschberg-Südrampe.
Hohtenn liegt auf halber Höhe zwischen dem Tal und der Bahnstation. Vom Stationsplatz aus hat man einen tollen Blick ins Wallis.
Wandertipps Wanderweg Lötschberger-Südrampe
> Seiten 92/93
Sehenswürdigkeiten Burgerhaus aus dem Jahr 1707 Historischer Stadel auf dem Dorfplatz Panoramatafel auf dem Stationsplatz
Weitere Infos www.loetschberger.ch/hohtenn
Eggerberg mit 345 Einwohnern ist kein eigentliches Dorf, sondern ein Verbund von 13 Weilern.
Das Ortszentrum mit Kirche, Schul- und Burgerhaus liegt im Weiler Mühlachru.
Wandertipps Wanderweg Lötschberger-Südrampe
> Seiten 92/93
Sehenswürdigkeiten Suone Gorperi mit Holzkanal Meerheji Weiler Eggen und Alpe Finnen
Bei jedem Wetter Weinbaumuseum
Weitere Infos www.loetschberger.ch/eggerberg
In Ausserberg bilden Altes und Neues ei-nen harmonischen Kontrast.
Das Dorf mit rund 670 Einwohnern liegt am Hang zwischen dem Baltschiedertal und dem Bietschtal und erstreckt sich von der Rhone bis zum Gipfel des Wiwannihorns.
Wandertipps Wanderweg Lötschberger-Südrampe
> Seiten 92/93 Kulturweg von Ausserberg nach Raron
> Seiten 84/85 Suonenwanderungen im Baltschiedertal
Sehenswürdigkeiten Alter Dorfkern mit Getreidestadel Mit Wasser angetriebene Mühle
Weitere Infos www.loetschberger.ch/ausserberg
Die moderne Kirche aus dem Jahr 1976 ist das Wahrzeichen von Lalden.
Die Ortschaft mit rund 680 Einwohnern liegt 150 Meter unterhalb der Station im Tal-grund. Das kleine Bauerndorf präsentiert sich heute als lebendige Gemeinde mit Industrie- und Gewerbebetrieben.
Wandertipps Wanderweg Lötschberger-Südrampe
> Seiten 92/93 Wanderung nach Brigerbad ins Thermalbad
Weitere Infos www.loetschberger.ch/lalden
Lötschberger-Tipp: Erleben Sie die Lötschberger-Südrampe mit dem E-Bike FLYER. Mietstationen im Restaurant Bahnhof oder Sonnenhalde in Ausserberg.
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8988 | Von Goppenstein nach Brig | Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden | Von Goppenstein nach Brig |
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Tourismus Raron – NiedergestelnKulturweg von Ausserberg nach RaronErleben Sie eine geführte Kulturwanderung entlang der Lötschberg-Südrampe und eine Führung durch Raron inkl. echten Walliser Gaumenfreuden. www.loetschberger.ch/raron
Wegbeschreibung: Wanderung ab Bahn-hof Ausserberg nach St. German, Burgkirche Raron, Rilkegrab und Museum auf der Burg.
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90 | Von Goppenstein nach Brig | Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden
Südrampe
Der klassische Höhenweg von Hohtenn nach Lalden überrascht und fasziniert Wanderer jeder Altersgruppe mit seinem lebhaften Wechselspiel zwischen alpiner und südlicher Vegetation. Besonders beeindruckend sind die Bewässerungskanäle (Suonen), welche sich über mehrere Kilometer an zerklüf-teten Steilwänden und Abgründen entlang schlängeln. Unterwegs begegnet man auch den typischen Walliserhäusern aus dunklem Holz sowie imposanten Meisterwerken des Bahnbaus aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Lötschberger-Südrampe Der Wanderweg ist mit gelben Wegweisern signalisiert und von März bis November begehbar. Er verläuft teilweise entlang der Lötschberg-Bergstrecke und führt durch das UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.
Lötschberger-SüdrampeDen Wanderklassiker neu erleben.
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Die hohen Viadukte, zahlreichen Tunnels und kühn an die Bergflanke angelegten Stre-ckenabschnitte lassen nicht nur die Herzen von Bahnfreunden höherschlagen.
Die Lötschberger-Südrampe führt auf der Sonnenseite des Rhonetals von Hohtenn nach Lalden. Dank mehreren Bahnhöfen entlang der Strecke können problemlos ein-zelne Etappen gegangen werden. www.loetschberger.ch/suedrampe
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Lötschberger WanderbuchDas informative Wanderbuch beschreibt die 41 schönsten Wanderrouten und Themen-wege entlang der Strecken Bern–Brig und Zweisimmen. > Seiten 8/9
Legende
Wanderweg
Luogelkinviadukt
Bietschtalviadukt
Baltschiederviadukt
Picknickplatz
Verpflegungsmöglichkeit
Lötschberg-Bergstrecke
Bahnhof
Theresienkapelle
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92 | Von Goppenstein nach Brig | Lötschberger-Südrampe 93Lötschberger-Südrampe | Von Goppenstein nach Brig |
Dass Brig im Zentrum der Alpen ein wich-tiger Knotenpunkt zwischen Norden und Süden ist, erkannten die Römer ebenso wie die Kelten und die Alemannen. Den Bau einer Strasse über den Simplon überliessen sie jedoch einem anderen Eroberer: dem grossen Napoleon.
Vielleicht sind es die vielfältigen kulturellen
Schwellenhöhe: 677,7 m ü. M.
Lötschberger-Tipp: Das Walliser Roggenbrot aus Sauerteig ist erhältlich in den Bäckereiender Stadt.
Einflüsse, die aus Brig die lebhafteste Stadt im ganzen Wallis machen. Auf den öffent-lichen Plätzen und in den vielen Garten-restaurants kann man sich von der beinahe schon mediterranen Lebensfreude der rund 12 200 Einwohner überzeugen – und anste-cken lassen. Von hier aus führen aber längst nicht alle Wege nach Rom. Stattdessen ist man in weniger als zwei Stunden in Zermatt,
Chamonix, Stresa oder gar in der Modeme-tropole Milano. Doch wer will schon wei-terreisen, wenn es in der Alpenstadt so viel Schönes zu entdecken und zu erleben gibt? Schuld daran ist nicht zuletzt der als «Fugger der Alpen» bekannte Händler Kaspar Jodok von Stockalper (1609–1691). Er liess in sei-ner Heimat zahlreiche Schlösser, Klöster und Kirchen erbauen. Sein Stockalperpalast gilt unter Kennern als markantestes Barockge-bäude der Schweiz.
Wandertipps Stockalperweg von Brig über den
Simplonpass nach Gondo
Sehenswürdigkeiten Stockalperpalast (Schloss und Garten) Kleiner Simplonexpress zwischen Brig
und Naters (Rundfahrt)
Bei jedem Wetter Schweizergarde-Museum
Zentrum Garde in Naters Freiluft-Thermalbad Brigerbad Safranmuseum im historischen
Zehntenstadel von Mund
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Brig, Gliserallee
Nähe Bahnhof
Weiterreisen
Leuk–Sion–Lausanne
Blatten b. Naters
Weitere Infos www.loetschberger.ch/brig
Brig
94 | Von Goppenstein nach Brig | Brig 95Brig | Von Goppenstein nach Brig |
Neuigkeiten: Das Alpaka-Trekking auf Torrent verspricht viel Spass für die ganze FamilieBei jedem Wetter: Entspannung in den Thermalbädern bei Sonne und RegenSpezialitäten: Profitieren Sie vom attrak-tiven Midweek-Preis mit 10% Rabatt bei einer Anreise von Sonntag bis Mittwoch Schönster Aussichtspunkt: Die neue Aussichtsplattform auf der Gemmi bietet einmalige Ausblicke auf die imposante Felsenkulisse von Leukerbad und die Viertausender der Walliser Alpen
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| Von Goppenstein nach Brig | Brig96
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Simmental –von Spiez nach Zweisimmen.
Die ursprünglich geplante Transitbahn von Vevey nach Thun über Bulle und das Sim-mental scheiterte am Geschäftssinn der Simmentaler: Als für die Strecke über den Brünig die Schmalspur gewählt wurde, ent-schieden sich die findigen Bauern für eine eigene Normalspurbahn mit Anschluss an das europäische Schienennetz, um ihre be-gehrten Kühe ohne Umladen zu den grossen Viehmärkten transportieren zu können.
Das Projekt wurde von der Thunerseebahn und dem Kanton Bern unterstützt. So ging 1897 die Spiez–Erlenbach-Bahn nach nur einem Jahr Bauzeit in Betrieb. Doch einigen namhaften Simmentalern war das nicht ge-nug: Sie wollten die Strecke bis Zweisimmen weiterführen. Eine zweite Gesellschaft wurde gegründet, und 1902 nahm schliesslich auch die Erlenbach–Zweisimmen-Bahn ihren
Betrieb auf. Beide Bahnen sind heute Teil der BLS.
Ab 1905 führte die meterspurige Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) nach Zwei-simmen. Seither wurde oft über die Möglich-keit diskutiert, den schmalspurigen Zügen durch das Einlegen einer dritten Schiene die Weiterfahrt über Spiez, Interlaken und den Brünig nach Luzern zu ermöglichen. Im Gegenzug sollte die MOB-Zweiglinie Zweisimmen–Lenk auf Normalspur um-gebaut werden. Mit Zugsdrehgestellen, die sich automatisch an die jeweilige Spurbreite anpassen lassen, könnte dieser Wunsch zu-mindest teilweise in Erfüllung gehen: Die be-kannten GoldenPass -Panoramic-Züge der MOB pendeln dann durchgehend zwischen Montreux und Interlaken Ost.
Zahlen und Fakten
Schwellenhöhe Spiez: 627,7 m ü. M.Schwellenhöhe Erlenbach i. S.: 680,6 m ü. M.Schwellenhöhe Zweisimmen: 941,6 m ü. M.Streckenlänge: 34,90 kmDer Lötschberger hält in: Spiez, Wimmis, Burgholz*, Oey-Diemtigen, Erlenbach i. S., Ringoldingen*, Därstetten, Weissenburg*, Oberwil i. S., Enge i. S.*, Boltigen, Weissen-bach, Grubenwald* und ZweisimmenAnzahl grösserer Brücken: 8Anzahl Tunnel: 4Streckeneröffnung: Spiez–Erlenbach i. S. 16. August 1897, Erlenbach i. S.–Zweisimmen 31. Oktober 1902Elektrifizierung: Spiez–Erlenbach i. S. 1. Juli 1920Elektrifizierung: Erlenbach i. S.–Zweisimmen1. November 1920Max. Reisegeschwindigkeit: 100 km/hMax. Neigung Spiez–Erlenbach i. S.: 15‰Max. Neigung Erlenbach i. S.–Zweisimmen: 25‰
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99Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen98
5 DiemtigtalHinter der Station Oey-Diemtigen lohnt sich ein kurzer Blick ins Diemtigtal auf der linken Seite. > Seiten 104/105
6 StockhornNach Erlenbach sieht man rechter Hand kurz die Seilbahn der Stockhorn-Bahn.
7 JaunpassDie Strasse nach Bulle liegt hinter Boltigen auf der rechten Seite.
8 WeissenbachLinks kann man die rauschende Simme und eine der typischen alten Holzbrücken bewun-dern.
9 ForellenseeDie bekannte Forellenzucht erblickt man kurz vor Zweisimmen auf der rechten Seite.
1 SpiezNach der Abfahrt aus dem Bahnhof sieht man links die beiden Stauseelein der Bernischen Kraftwerke. Sie sind durch Druckstollen mit der Zentrale am Thunersee verbunden.
2 SimmenfluhKurz vor Wimmis erhebt sich auf der rechten Seite die Simmenfluh.
3 Schloss WimmisWer vor dem Dorf linker Hand einen Blick nach vorne wirft, sieht das Schloss Wimmis. Davor steht die Mauritiuskirche aus dem 10. Jahrhundert.
4 Enge von PortDurch diese steile Felspassage erreicht der Zug das Simmental mit seiner grandiosen Bergwelt. Hinter Wimmis durchquert die Bahn die Enge von Port. > Seiten 102/103
Nach Spiez grüssen linker Hand die imposante Niesen-«Pyramide» und die Simmenfluh.
Spiez
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Weissenbach
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Erlenbach i. S.
Oberwil i. S.
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101Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen100
Simmenfluh 1422 m
Burgfluh 979 m
Enge von Port
Links von der majestätischen Simmenfluh sieht man die Enge von Port, die Passage zum eigentlichen Simmental.
Das Simmental Archäologische Funde belegen, dass das Simmental bereits in der Altsteinzeit be-wohnt wurde. Im Mittelalter wechselten Teile des Simmentals ihre Zugehörigkeit – von den Herren von Raron zum Kanton Freiburg und schliesslich zum Kanton Bern. Das anmutige Schloss Wimmis diente dabei stets als Wach- und Zollposten. Die Enge von Port, die Schlucht zwischen der Simmen- und der Burgfluh bei Wimmis, bildet seit Jahrhunderten den natürlichen Eingang ins Simmental.
Simmentaler KüheBereits die alten Römer wussten die Kühe aus dem Simmental zu schätzen. Nachweislich begonnen hat die gezielte Zucht jedoch erst im 13. Jh. Freiherr Rudolf II. brachte seine Tiere vom Kloster Einsiedeln ins Berner Oberland, wo diese das Heimatrecht und wohl auch ihren heutigen Namen erhielten. Der ausgezeichnete Ruf der Simmentaler Kühe verbreitete sich rasch über die Lan-desgrenzen hinaus. Seit dem 16. Jh. sind Exporte ins benachbarte Ausland bekannt. Seit Mitte des 19. Jh. werden Simmentaler Kühe nach Afrika exportiert. Ende der 60er-Jahre eroberte das Simmentaler Vieh auch Nordamerika, Australien und Neuseeland. Damit gehören die Kühe mit ca. 50 Millio-nen Tieren zu den weltweit bedeutendsten Rinderrassen.
102 103Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen
Das DiemtigtalDas 14 Kilometer lange, verzweigte Talsys-tem zwischen dem Simmental und dem Kan-dertal erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt über 130 Quadratkilometern. Die Gemeinde Diemtigen hat den durch Bauern-häuser aus dem 16., 18. und 19. Jahrhundert geprägten Siedlungscharakter vorbildlich erhalten und wurde dafür 1986 mit dem Wakkerpreis des Schweizerischen Heimat-schutzes für Baukultur und Streusiedlung ausgezeichnet. Auch heute trägt das Diem-tigtal aktiv zum Erhalt seiner Umwelt bei: Das Projekt eines regionalen Naturparks ist bereits weit fortgeschritten.
Der GrimmimutzDas gutmütige Waldmannli liebt den Frie-den und die Natur über alles. Doch die üble Pfefferhexe und ihr Mann Lothar versuchen immer wieder, die Ruhe auf der Grimmialp zu stören. Zum Glück können der Grimmi-mutz und sein Freund, der Riese Spillgert, die bösen Pläne der beiden vereiteln.Die spannenden Geschichten rund um den Grimmimutz erwachen auf dem gleichna-migen Erlebnisweg an verschiedenen Spiel-posten zum Leben – ein Spass für Kinder und Junggebliebene. Den Start des Grimmi-mutzweges erreicht man mit dem Postauto ab Oey-Diemtigen bis zur Endstation Hotel Spillgerten.
Wirft man kurz nach Ausfahrt Oey-Diemtigen links einen Blick aus dem Fenster, sieht man den Eingang ins Diemtigtal.
Niesenkette2362 m
Chirel
Diemtigtal
Wiriehorn2304 m
104 105Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen
Kurz vor Einfahrt in Zweisimmen sieht man in der Ferne auf der linken Seite das Wildstrubelgebiet.
Das Wildstrubelmassiv Zuoberst im Simmental liegt das zum Teil stark vergletscherte Wildstrubelmassiv mit drei fast gleich hohen Gipfeln. Bereits in rö-mischer Zeit und im Mittelalter wurde das Gebiet rund um das Wildstrubelmassiv mit dem Gemmi- und dem Rawilpass als Über-gang zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis genutzt. Beide Pässe können noch heute in ein- oder mehrtägigen Touren begangen werden.
Die SimmeAm Westfuss des Wildstrubels – auf der Rezli- alp auf 1405 m ü. M. – entspringt die Simme aus den Siebenbrunnen, einer Felsspalte mit sieben Quellen. Unterhalb der Rezlialp bildet der Fluss die Simmenfälle und stürzt bei der Lenk i. S. in Richtung Tal. Nach Wimmis fliesst die Simme in die Kander, welche bei Einigen in den Thunersee mündet. Die Simme ist heute grösstenteils begradigt. Nach dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 2005 startet im Jahr 2011 im untersten Teil der Simme ein neues Renaturierungs- und Hochwasserschutzprojekt.
Flöschhorn 2079 mWildstrubelgebiet
3244 m
Die Siebenbrunnen auf der Rezlialp.
106 107Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen
Mit Kind und Kegel was erleben:www.loetschberger.ch
Einfach tolle Ausfl üge.
Schwellenhöhe: 628,6 m ü. M.
Wimmis
Hier, wo sich Fluss, Bahn und Strasse durch das enge Tor zwischen Simmenfluh und Burgfluh zwängen, wacht das Dorf Wimmis über den Zugang zum Simmental.
Entsprechend gross war früher auch die strategische Bedeutung des Ortes. Die wehr-hafte Vergangenheit haben die rund 2900 Einwohner aber längst hinter sich gelassen: Das heutige Wimmis ist ein modernes Dorf mit vielseitigen Industrie- und Gewerbebe-reichen.
Lötschberger-Tipp: Wenn der Saft der süssen Kirschen aus der Region während 15 Stundenüber einem Holzfeuer eingekocht wird, hilft die ganze Bevölkerung mit. Das feine Chirschmues ist im Lebensmittelgeschäft Treffpunkt sowie bei der Gemeindeverwaltung erhältlich und lange haltbar.
Wandertipps Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117 Bergwanderung von Wimmis auf
den Niesen
Sehenswürdigkeiten Schloss und Kirche Wimmis
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Wimmis
Weitere Infos www.loetschberger.ch/wimmis
108 | Von Spiez nach Zweisimmen | Wimmis
Schwellenhöhe: 669,8 m ü. M.
Oey-Diemtigen
Die Gemeinde Diemtigen mit ihren rund 2150 Einwohnern ist flächenmässig die fünftgrösste Gemeinde des Kantons Bern und die grösste Alpwirtschaftsgemeinde der Schweiz. Im Dorfteil Oey befindet sich der einzige Bahnhof des Diemtigtals.
Das Diemtigtal liegt zwischen der Nie-sen- und der Turnenkette. Den südlichen Abschluss bilden das Seehorn, Spillgerten, das Rauflihorn und der höchste Gipfel des Tals, die Männlifluh (2652 Meter). Fildrich und Chirel sorgen für die Entwässerung des Tals. Sie fliessen im Horboden zusam-men und münden bei Oey in die Simme.
Lötschberger-Tipp: Erlebnisweg Grimmimutz, ein Wandererlebnis für Gross und Klein.
Wandertipps Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117 Themenweg Naturpark Diemtigtal Diemtigtaler Hausweg
Sehenswürdigkeiten Bergsee Sebergsee Wiriehorn
Weiterreisen
Zwischenflüh–Grimmialp
Weitere Infos www.loetschberger.ch/oey-diemtigen
DiemtigtalKönigliche AusflügeDas Diemtigtal ist Kandidat für die Auszeich-nung «Naturpark, Landschaft von nationaler Bedeutung». Dank einer abwechslungs-reichen und weitläufigen Naturlandschaft eignet sich die romantische Gegend ideal für Aktivferien. 200 km markierte Wander-wege führen dem Wasser entlang, zu alten Häusern hin und zu saftigen Alpen hinauf.www.loetschberger.ch/diemtigtal
Neuigkeiten: Der Walderlebnispfad ist ein Themenweg und führt durch eine Sturm-holzfläche, die der Orkan Lothar im Jahr 1999 verursacht hat. Spielposten vermitteln interaktives LernenWandertipp: Der Diemtigtaler Talwander-weg gehört zu den schönsten seiner Art
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Oey-Diemtigen bringt Sie das Postauto ins Diemtigtal.
Diemtigtal Tourismus, CH-3753 Oey, Tel. +41 (0)33 681 26 06, [email protected]
110 111| Von Spiez nach Zweisimmen | Oey-Diemtigen, Diemtigtal Oey-Diemtigen, Diemtigtal | Von Spiez nach Zweisimmen |
B E R G E S E E N
Schwellenhöhe: 680,6 m ü. M.
Erlenbach i. S.
Die ausgedehnten Wälder über dem Dorf verleihen Erlenbach den Eindruck urtüm-licher Geborgenheit.
Aber auch der Ort selbst – sanft in frucht-bare Wiesen eingebettet – strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Obwohl die rund 1700 Ein-wohner ihr Geld heute grösstenteils nicht mehr mit der Landwirtschaft verdienen, hat Erlenbach seinen ländlichen Charme bis heute bewahrt.
Wandertipps Rundwanderung auf dem Erlebnispfad
Stockhorn ab Mittelstation Chrindi Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117
Aussichtspunkt Stockhorn
Bei jedem Wetter Museum der alten Landschaft
Niedersimmental
Weiterreisen
Chrindi–Stockhorn
Weitere Infos www.loetschberger.ch/erlenbach
Stockhorn (2190 m ü. M.)Stockhorn im Simmental – Berge, SeenTanken Sie Ihren Körper und Geist im Som-mer und Winter bei uns auf dem Stockhorn wieder auf. Lassen Sie den Alltag hinter sich beim Anblick der fantastischen Bergkulisse und geniessen Sie die Stille an den zwei idyl-lischen Bergseen. Das Panoramarestaurant verwöhnt Sie mit einer Vielfalt von Lecker-bissen. Entdecken Sie aktiv auf unseren ge-pflegten Wanderwegen, beim Fischen oder Klettern im Sommer und beim Schnee-schuhlaufen und Wandern im Winter das Stockhorngebiet.www.loetschberger.ch/stockhorn
Bei jedem Wetter: Aussicht durch die Stock-horn-Augen in der einzigartigen FelsgalerieWandertipp: Rundwanderweg Hinterstocken-see: Die abwechslungsreiche Wanderung mit geringer Höhendifferenz dauert ca. 40 Min.
Betriebszeiten Luftseilbahn: 22. April bis 6. November 2011 täglich,16. November 2011 bis 4. März 2012 Mittwoch–SonntagWegbeschreibung: Ab Bahnhof Erlen-bach i. S. zu Fuss ca. 10–15 Min. bis zur Talstation der Stockhornbahn. Einfach den Wegweisern folgen.
Stockhornbahn AG, CH-3762 Erlenbach i. S., Tel. +41 (0)33 681 21 81, [email protected]
112 | Von Spiez nach Zweisimmen | Erlenbach i. S. 113Erlenbach i. S. | Von Spiez nach Zweisimmen |
Schwellenhöhe: 836,8 m ü. M. Schwellenhöhe: 817,1 m ü. M.
Oberwil i. S. BoltigenEtwas abseits gelegen hat sich Oberwil sei-ne Simmentaler Eigenheit und Bodenstän-digkeit bis heute bewahren können.
Unverfälschten Simmentaler Charakter zeigt bereits der Kirchturm: Die achteckige Bau-weise ist typisch für das ganze Tal – ebenso wie die währschafte Herzlichkeit der 800 Oberwiler.
Wandertipps Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117 Wanderung von Oberwil zum Schnuren-
loch, einem prähistorischen Rastplatz
Sehenswürdigkeiten Kirche aus dem Jahr 1228 Holzbrücke
Weitere Infos www.loetschberger.ch/oberwil
Trotz der wachsenden touristischen und gewerblichen Bedeutung ist das Dorfbild von Boltigen bis heute stark von der Land-wirtschaft geprägt.
Bei einem Spaziergang durch das 1400-Seelen- Dorf kann man sich an lebendiger Tradition und einem gesunden Bauerntum erfreuen. Manch schönes Haus zeugt dabei nicht nur vom Erfolg, sondern auch vom handwerk-lichen Können seiner Bewohner.
Wandertipps Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117 Rundwanderung auf dem Ogi-Weg
des Sports und der Freundschaft Obersimmentaler Hausweg Boltigen–
Zweisimmen–Lenk
Weitere Infos www.loetschberger.ch/boltigen
Schwellenhöhe: Weissenburg: 781,8 m ü. M.
Weissenburg*
Im 19. Jahrhundert war die Weissenburger Thermalquelle weit über die Schweizer Grenzen hinaus berühmt. Bis zum Zweiten Weltkrieg fuhren Adlige aus ganz Europa hierher zur Kur. Die Spuren der mondänen Vergangenheit kann man auch heute noch besichtigen.
Die Ruinen der Burg und des ehemaligen Weissenburgbads zeugen von der früheren Bedeutung der Gemeinde. Die Gemeinde Weissenburg-Därstetten ist mit 860 Ein-wohnern aber auch heute noch ein Eldorado für Freunde gut erhaltener Kulturgüter. Hier findet man einige der schönsten und bedeutendsten Bauernhäuser des ganzen Simmentals.
Wandertipps Simmentaler Hausweg > Seiten 116/117 Wanderung zu den Ruinen des
Weissenburgbads
Sehenswürdigkeiten Kirche aus dem 12. Jahrhundert Holzbrücke
Weitere Infos www.loetschberger.ch/weissenburg
* Halt auf Verlangen
Lötschberger-Tipp: Bis vor wenigen Jahren wurde das Kurwasser aus der Thermalquelle als «Weissenburger Mineralwasser» in der ganzen Schweiz verkauft. Heute kann man es am Brunnen auf dem Bahnhofplatz gratis in die mitgebrachte Flasche abfüllen.
114 | Von Spiez nach Zweisimmen | Weissenburg, Oberwil i. S., Boltigen 115Weissenburg, Oberwil i. S., Boltigen | Von Spiez nach Zweisimmen |
Lötschberger WanderbuchDas informative Wanderbuch beschreibt die 41 schönsten Wanderrouten und Themen-wege entlang der Strecken Bern–Brig und Zweisimmen. > Seiten 8/9
Simmentaler Hausweg
Informationen über Alter, Architektur und Besonderheiten aufgeführt. Der Hausweg führt, teils auf Naturpfaden, teils über Asphaltsträsschen mit wenig Ver-kehr, von Wimmis bis nach Boltigen. Der Weg verläuft teilweise entlang der Lötsch-berger-Linie Spiez–Zweisimmen. Deshalb besteht die Möglichkeit, in Oey-Diemtigen, Erlenbach, Ringoldingen, Därstetten oder Weissenburg die Wanderung abzukürzen und den Lötschberger wieder zu besteigen. www.loetschberger.ch/simmentalerhausweg
Simmentaler HauswegEntdecken Sie die Simmentaler Zimmermannskunst
Die Zucht und der Export der inzwischen weltbekannten Simmentaler Kühe brachte früh schon grossen Reichtum in das sonnige Bergtal. Die damaligen Bewohner zeigten diesen gerne mit prächtigen Häusern. So entstand über die Jahre eine hohe Zimmer-mannskunst. Harmonische architektonische Spitzenleistungen sind einfach aus dem gu-ten Gefühl entstanden.
Entlang dem Simmentaler Hausweg befin-den sich viele prächtige Gebäude mit ein-drücklichen Fassadenmalereien. An den Häusern sind Schilder mit ausführlichen
Simmentaler HauswegDer Hausweg ist mit braunen Wegweisern signalisiert und teilt sich in Erlenbach in ei-nen Talweg nach Weissenburg und einen Terrassenweg nach Oberwil und Boltigen. Lohnenswert ist auch die Besichtigung eines einzelnen Dorfes, z. B. Wimmis (ca. 1 Std.) oder Erlenbach (ca. 45 Min.).
Terrassenweg
Verpflegungsmöglichkeit
Lötschberger-Bahnstrecke
Talweg
Bahnhof
117116 Simmentaler Hausweg | Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen | Simmentaler Hausweg
Es gibt viele gute Gründe für einen Besuch im Berner Oberland. Einer davon führt früher oder später nach Zweisimmen. Das heimelige Dorf mit rund 3000 Einwohnern ist ein idealer Ausgangspunkt für Wande-rer, Ausflügler und Sportler.
Das traditionelle Chaletdorf präsentiert sich stolz vor seinem imposanten Hausberg – dem Rinderberg. Mit seinen 105 Kilometern
Schwellenhöhe: 941,6 m ü. M.
Pisten und den vielen attraktiven Grat- und Höhenwanderungen ist er bei Ausflüglern das ganze Jahr hindurch sehr beliebt. Der Rinderberg verbindet Saanenmöser, Schön-ried und St. Stephan und ist damit das grösste Wandergebiet der Region.
Im verkehrsberuhigten Dorfzentrum lässt es sich angenehm flanieren und einkaufen. Kulturinteressierte erfahren bei einem Be-
Wandertipps Burgweg Burg Mannenberg Höhenwanderung von Zweisimmen
über den Rinderberg und das Horneggli nach Schönried
Moor-, Kultur-, und Wildweg auf dem Sparenmoos
Velotouren Veloweg von Zweisimmen über
St. Stephan zu den Simmenfällen Veloweg von Zweisimmen nach Spiez Velos können am Bahnhof Zweisimmen
gemietet werden
Sehenswürdigkeiten Rinderberg (2011 m), Gondelbahn
ab Zweisimmen Mittelalterliche Kirche und Beinhaus
Zweisimmen Sparenmoos
Bei jedem Wetter Besuch des Obersimmentaler
Heimatmuseums
Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Zweisimmen, an
der Thunstrasse, 300 m vom Bahnhof
Weiterreisen Lenk oder Gstaad–Montreux
Sparenmoos
Eggweid–Rinderberg
Weitere Infos www.loetschberger.ch/zweisimmen
Zweisimmen
Lötschberger-Tipp: Besuchen Sie einen der traditionellen Jahrmärkte in Zweisimmen am 3. Mai, 4. Oktober oder 27. Oktober 2011.
such des Obersimmentaler Heimatmuseums mehr über Geschichte und Traditionen von Zweisimmen. Das Heimatmuseum ist selbst Teil der Obersimmentaler Geschichte. Das Bauernhaus stammt aus dem Jahre 1647 und ist nahezu im Originalzustand erhalten.
Zweisimmen ist ein wichtiger Verkehrskno-tenpunkt. Reisende in die Lenk oder nach Gstaad steigen hier um. Andere steigen in den GoldenPass Panoramic und reisen mit dem Ausflugsklassiker an den Genfersee.
Zweisimmen | Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen | Zweisimmen118 119
Schönried-RellerliEin Berg voller VergnügenDer Hausberg von Schönried lockt im Som-mer mit einem grossen Freizeitangebot und dient als Ausgangspunkt für Höhenwande-rungen zum Jaunpass oder zum Sparenmoos. Zu den Attraktionen gehört eine rasante Fahrt auf der Sommerrodelbahn oder eine Trottinettabfahrt bis nach Schönried. Das Berghaus Rellerli wartet mit kulinarischen Köstlichkeiten auf.www.loetschberger.ch/rellerli
Spezialitäten: Rasante Fahrt auf der 620 Meter langen Rodelbahn mit wunder-schöner Aussicht auf das Saanenland Wandertipp: Auf dem Panoramaweg übers Hugeli und über den Hundsrügg zum Sparenmoos oder zum Jaunpass
Betriebszeiten Gondelbahn 2011:23. April bis 25. Mai, Samstag–Mittwoch28. Mai bis 12. Oktober, Montag–Sonntag15. Okt. bis 16. Nov., Samstag–Mittwochjeweils 9–16.30 UhrWegbeschreibung: Ab Bahnhof Schönried via Hauptstrasse in 3 Min. zu Fuss zur Talstation der Gondelbahn Rellerli. Gstaad Mountain Rides, Promenade 41, CH-3780 Gstaad, Tel. +41 (0)33 748 81 81, [email protected] www.gstaad.ch
Mitbringsel: Postkarte mit DVD zum GoldenPass (erhältlich an den GoldenPass- Bahnhöfen Montreux und Zweisimmen)Neuigkeiten: Profitieren Sie vom ermäs-sigten RailAway-Kombi für die Rundreise Bern–Brig–Montreux–Zweisimmen–BernSpezialitäten: VIP-Sitze auf der Strecke Montreux–Zweisimmen mit Blick auf die Strecke, wie aus der Sicht des Lokführers (Reservation obligatorisch)Schönster Aussichtspunkt: Blick über den Genfersee oberhalb von Montreux
Fahrplan: Bern ab 8.39, Brig an 10.24 Uhr Brig ab 10.28, Montreux an 11.53 UhrMontreux ab 15.45, Zweisimmen an 17.32 UhrZweisimmen ab 17.38, Spiez an 18.21 UhrSpiez ab 18.25, Bern an 18.54 Uhr oder Zweisimmen ab 18.01, Bern an 19.20 Uhr (Direktverbindung)
GoldenPass Reisezentrum, CH-3770 Zweisimmen, Tel. +41 (0)33 729 87 40, [email protected]
GoldenPass Line Luzern–Interlaken–MontreuxGeniessen Sie die gediegenen Panoramic- oder Classic-Züge zwischen Zweisimmen und Montreux. Es erwartet Sie eine ausserge-wöhnliche Reise in Luxuszügen mit einer Pa-noramasicht auf wunderbare Landschaften – ein permanentes Schauspiel mit Pässen, be-rühmten Bergen, Seen und unvergesslichen Ausflügen.
Rundreisetipp: Mit dem Lötschberger reisen Sie ab Bern oder Spiez über die Lötschberg-Bergstrecke via Kandersteg nach Brig. Der InterRegio bringt Sie in rascher Fahrt durch das Wallis nach Montreux. Geniessen Sie hier einen Spaziergang entlang des Seeufers und ein Mittagessen.In Montreux besteigen Sie den GoldenPass Panoramic nach Zweisimmen. Der Zug er-klimmt mit Leichtigkeit die Rebberge ober-halb Montreux und erreicht die Hochebene des Pays-d’Enhaut. Berühmte Orte wie Châ-teau-d’Oex und Gstaad säumen die Strecke. Nach einer erlebnisreichen Fahrt erreichen Sie Zweisimmen, wo Sie mit dem Golden-Pass Panoramic nach Spiez oder aber mit dem Lötschberger nach Bern weiterfahren können.www.loetschberger.ch/goldenpass
Lenk-BetelbergDer längste Spielplatz der SchweizDie Erlebniswelt am Betelberg mit Murmeli-Trail, Spielplatz, Alpenblumenweg und wei-teren Attraktionen für Jung und Alt.www.loetschberger.ch/lenk-betelberg
Wegbeschreibung: Ab Bahnhof Lenk zum Dorfkreisel, weiter entlang der Rawilstrasse bis zur Talstation Betelberg.
Lenk Bergbahnen, Kronenplatz 7, CH-3775 Lenk, Tel. +41 (0)33 736 30 [email protected]
120 121Zweisimmen | Von Spiez nach Zweisimmen || Von Spiez nach Zweisimmen | Zweisimmen
Die Lötschberger-Region hat auch im Win-ter einiges zu bieten. Wie wärs mit Skifahren auf der Lauchernalp, Snowboarden in Adel-boden/Lenk oder in Schönried, Schlitteln im Kiental und am Oeschinensee, Langlaufen in Kandersteg und Zweisimmen, Schneeschuh-laufen auf dem Elsighorn oder Wandern auf dem Gemmipass? Dies sind nur einige Bei-spiele aus der riesigen Auswahl an Freizeit-angeboten. So schön und abwechslungsreich ist die kalte Jahreszeit mit dem Lötschberger. Alle Informationen für Ihre Winterausflüge finden Sie unter www.loetschberger.ch
Winterspass im Lötschberger-Land.
122 123Winterausblick || Winterausblick
Stand 2011, Änderungen vorbehalten
Services
Sitzplatzreservation EinzelreisendeAuf der Strecke Bern–Spiez–Kandersteg–Goppenstein–Brig können Sie bis am Vor-tag um 15 Uhr an jedem Schweizer Bahn-hof Sitzplätze reservieren. Auf der Fahrt nach Brig befinden sich die reservierten Plätze im vordersten Zugteil, in Richtung Spiez/Bern im hintersten.Sie können bis zu 9 Sitzplätze reservieren. Die Kosten belaufen sich auf CHF 5.– pro Sitz-platz resp. maximal CHF 15.– pro Reserva-tion. Im Regio Spiez–Zweisimmen sind keine Reservationen für Einzelreisende möglich.
GruppenFür Reisegruppen ab zehn Personen ist eine Reservation von Sitzplätzen obligatorisch. Die kostenlose Reservation kann an jedem Schweizer Bahnhof vorgenommen werden und ist für sämtliche Strecken möglich. Mit dem Gruppenfahrausweis profitieren Sie von 20% Rabatt auf den Normalpreis, jede zehnte Person fährt zudem gratis mit. Weitere Infos und ein Online-Reservations -formular finden Sie unter www.bls.ch/gruppen
Reisende mit Handicap Die Niederflureinstiege des Lötschbergs er-leichtern Ihnen das Ein- und Aussteigen. In Bern, Münsingen, Thun, Spiez, Frutigen, Kan-dersteg, Goppenstein, Brig und Zweisimmen kann zudem unter der Nummer +41 (0)800 007 102 bis eine Stunde vor Abfahrt eine Ein- und Ausstiegshilfe angefordert werden. Die Bahnhöfe Thun, Spiez, Frutigen, Brig, Oey-Diemtigen und Wimmis verfügen über stufenlose Perronzugänge mit Rampe oder
Lift und erhöhte Perrons. Der Abstand zwi-schen Perron und Zug beträgt ca. 20 cm.Weitere Infos unter www.bls.ch/handicap
Gepäckaufgabe Reisegepäck SchweizUm Ihre Reise im Lötschberger unbeschwert zu geniessen, können Sie Ihr Gepäck vor-gängig an jedem bedienten Bahnschalter auf-geben. Bei einer Aufgabe bis 19 Uhr treffen Koffer und Taschen spätestens am über-nächsten Tag bis 9 Uhr an den Ziel bahn höfen Bern, Münsingen, Thun, Spiez, Frutigen, Kan-dersteg, Wiler Post, Brig oder Zweisimmen ein.Mit einem gültigen Bahnbillett kostet der Transport CHF 10.– pro Gepäckstück.
Schnelles ReisegepäckWenn Sie Ihr Gepäck bis 9 Uhr an einem von 45 ausgewählten Bahnhöfen in der Schweiz aufgeben, können Sie es am gleichen Tag ab 18 Uhr (an einigen Destinationen etwas später) an den Zielbahnhöfen Bern, Thun, Spiez, Kandersteg, Brig oder Zweisimmen abholen. Die Kosten betragen CHF 20.– pro Gepäckstück. Weitere Infos unter www.sbb.ch/gepaeck
Veloselbstverlad Wenn Sie Ihr Velo mit auf die Reise nehmen möchten, können Sie dieses im Lötschber-ger selber verladen. Achten Sie auf die mit einem weissen Fahrrad gekennzeichneten Türen und benutzen Sie die dafür vorgese-henen Velohaken. Der Velotransport ist kos-tenpflichtig.Weitere Infos unter www.sbb.ch/velo
Velovermietung In Bern, Thun, Kandersteg, Brig und Zwei-simmen haben Sie die Möglichkeit, direkt am Bahnhof ein Velo zu mieten. Wir emp-fehlen Ihnen eine vorgängige Reservation via Internet.Weitere Infos unter www.rent-a-bike.ch
Fundservice VerlustmeldungSie haben im Zug etwas verloren oder ver-gessen? Dann geben Sie einfach am nächs-ten Bahnhof eine Verlustmeldung auf. Die BLS ist an den Fundservice der SBB ange-schlossen, was eine schweizweite und um-fassende Suche ermöglicht. Die gefundenen Gegenstände werden täglich abgeglichen, am 4. und 10. Tag informieren wir Sie per SMS, E-Mail oder Brief über den aktuellen Stand Ihrer Suche.Verlustmeldungen können für CHF 15.– an jedem Bahnschalter sowie kostenlos im In-ternet aufgegeben werden.
SuchauftragFalls Sie in einem begleiteten Zug oder an einem bedienten Bahnhof etwas Wertvolles oder Wichtiges verloren haben, bietet der Fundservice die Möglichkeit einer sofortigen Suche. Der Suchauftrag kostet CHF 50.– und kann am Bahnschalter sowie telefonisch (nur mit Kreditkarte) unter der Nummer +41 (0)900 300 300 in Auftrag gegeben werden.Weitere Infos unter www.sbb.ch/fundservice
Begleiteter Zug/Selbstkontrolle
Auf der Strecke Bern–Spiez–Kandersteg–Goppenstein–Brig haben Sie die Möglich- -keit, Fahrscheine mit einem Zuschlag von CHF 10.–, Klassenwechsel ohne Zuschlag (min. CHF 5.–) direkt im Zug beim BLS-Zug-begleiter zu lösen.
Der Regio zwischen Spiez und Zweisimmen verkehrt unbegleitet, hier gilt die Selbstkon-trolle. Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein bezahlen einen Zuschlag von CHF 80.– (bei Barzahlung) resp. CHF 100.– (bei Bezahlung gegen Rechnung).
Bediente Verkaufsstellen An folgenden Haltestellen im Lötschberger-Gebiet stehen wir Ihnen bei Fragen oder für Dienstleistungen gerne persönlich zur Verfügung: Bern, Münsingen, Thun, Spiez, Frutigen, Kandersteg, Brig, Wimmis und Zweisimmen. Die übrigen Haltestellen sind mit mindestens einem Billettautomaten aus-gestattet.
Begeistert oder enttäuscht?Haben Sie Anmerkungen oder Anregungen zu Ihrer Fahrt mit dem Lötschberger? Dann freuen wir uns über Ihre Reaktion.
Kontaktformular: www.bls.ch/echoBLS AG, Personenverkehr, Kundenecho, Genfergasse 11, CH-3001 BernTel. +41 (0)58 327 31 32 Montag bis Freitag, 8–17.30 Uhr
124 125Services || Services
Nächster Halt: Ihr Briefkasten
Gerne senden wir Ihnen unsere Broschüren direkt nach Hause. Unser Kundenmagazin «Steifzug» können Sie als Gratisabo bestellen. Download und Bestellung unter Telefon +41 (0)58 327 60 30, auf www.bls.ch/broschueren oder senden Sie einfach eine E-Mail an [email protected]
126 | Broschüren bestellen
Ausflugs- broschüreSommer
Ausflugs- broschüreWinter
StreifzugKundenmagazin im Gratisabo
Lötschberger Travel Guide und Panoramakarte
Emmental Tours Seminare und Gruppenausflüge
Schifffahrt Berner Oberland Fahrplan
Golden-PassLine Travel Guide
Fahrplan 2011Thuner- und Brienzersee
Horaire lacs de Thoune et de BrienzTimetable Lake Thun and Brienz
Ablegen. Aufleben.
Schifffahrt Berner OberlandFahrplan/Horaire/Timetable 2011
1 I Frühling 2011
Streifzug
Kundenmagazin der BLS
Jürg Schmid,Direktor SchweizTourismus: «Wandern hat etwas Therapeutisches.»ab Seite 8
Frühling am Wasser: Zweiteilige Emmenwanderung
mit der BLS ab Seite 20
DOSTO: Angenehmer pendeln im Doppelstock-Triebzug
ab Seite 34
Schifffahrt Berner Oberland Aktivitäten
Aktivitäten 2011Thuner- und Brienzersee
Activities 2011 – Lake Thun and Lake Brienz
Ablegen. Aufleben.
Schifffahrt Berner OberlandAktivitäten 2011
bls.Bus
Sonntags unterwegs: der BLS-Wanderbus.1. Mai bis 30. Oktober 2011
Mit dem BLS-Wanderbus zum Chuderhüsi, zur Lüderenalp und zur Mettlenalp.
BusAusflugstipps
www.bls.ch/ausflug
bls.Ausflug
E wie E-Bike-ErlebnisDie schönsten E-Bike-Routen 2011
Bike_Flyer_A5.indd 1 28.03.11 10:16
VeloAusflugstipps
Routen und Tipps 2011
Wandern entlang der Lötschberg-Bergstrecke
www.loetschberger.ch
Wander_Flyer_Umschlag.indd 3 28.03.11 10:14
WandernLötschberger
Autoverlad Lötschberg Infos & Tipps
Charterzüge
bls.Autoverlad Lötschberg
Autoverlad Lötschberg 2011 Kandersteg–Goppenstein Kandersteg–Iselle (Italien)
12.12.2010 –10.12.2011
Transport des automobiles au LötschbergLötschberg car transportation
www.bls.ch/autoverlad