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Offizielles Nachrichtenblatt der BRUNA – Heimatverband der Brünner e. V. und der Brünner Sprachinselgemeinden e. V. Heft 2/2011 Schwäbisch Gmünd Jahrgang 63 Velehrad, eines der Ziele der diesjährigen Brünnreise der BRUNA ISSN 0007-263x

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  • Offizielles Nachrichtenblatt der BRUNA Heimatverband der Brnner e. V.und der Brnner Sprachinselgemeinden e. V.

    Heft 2/2011 Schwbisch Gmnd Jahrgang 63

    Velehrad, eines der Ziele der diesjhrigen Brnnreise der BRUNA

    ISSN 0007-263x

  • Der nchste Heimatbote erscheint Anfang Juni.

    Redaktionsschlu ist am 10.5.

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    Zu unserem Titelbild

    Das Kloster Velehrad wurde im Jahre 1205 auf Veranlassung des Ol-mtzer Bischofs Robert von England und der Untersttzung des mhrischen Markgrafen Ladislaus Heinrich, Bruder des Knigs Otto-kar I., gegrndet. Es war das erste Kloster der Zisterzienser in Mhren und wurde damals mit zwlf Ordensbrdern aus Kloster Plasy (Pla) besiedelt. Heute, seit 1990, wird es von den Jesuiten betreut. Papst Jo-hannes Paul II. besuchte das Kloster 1990. Dabei wies er auf Kyrill und Method hin. Diese beiden Apostel Mhrens lebten zwar 300 Jahre vor der Klos-tergrndung, aber es besteht berechtigter Anla zu glauben, da sie auch auf dem Gebiet des heutigen Velehrad wirkten.Sie wurden von Ratislav, dem Herrscher des mhr. Teiles des Gro-mhrischen Reiches und von Sventopluk, dem Herrscher des Frsten-tums Neutra, also dem heute slowakischen Teil von Gromhren, ins Land gerufen, um den rmisch-bayerischen Einflu zurckzudrn-gen. Das Land war damals lngst ber die Bistmer Passau und Re-gensburg christlich geworden.Der Hauptort des Herrschaftsgebietes von Ratislav wird in der Ge-gend von Stare Mesto, also von Velehrad vermutet. Velehrad schrieb sich bei der Grndung des Klosters Veligrad. Das war noch vor der slavischen Lautverschiebung, als das G zum H wurde. Da waren die Westslaven lngst wieder zum rmischen Alphabet zurckgekehrt.

  • als ich bei meinem Beitrag im letzten Heimatboten die bange Frage nach dem mglichen Verlauf des neuen Jahres stellte, konnte ich nicht ahnen, dass ich am 16. Feber auf meinem Weg zur BRUNA-Vorstands-sitzung auf offener Strae in Stuttgart ohnmchtig zusammenbrechen werde. Passanten haben sich glcklicherweise meiner angenommen, den Rettungswagen bestellt, der mich dann ins Krankenhaus brachte. Einer von den Augenzeugen ging dann noch in den Ratskeller, um den dort anwesenden und auf mich wartenden Vorstandsmitgliedern von dem Vorfall zu berichten.Erst am 3. Mrz konnte ich wieder fr einige Tage nach Hause gehen, um mich dann auf eine Wiederholung der Operation, die ich schon vor zwei Jahren mitgemacht hatte, vorzubereiten Damals, wie auch heute wieder, war die Herzklappe der auslsende Faktor. Dasselbe hatte ich im Jahre 2009 bereits dreimal erlebt, einmal sogar am Brn-ner Hauptbahnhof.Fest steht bis jetzt nur, dass ich auf alle Flle wieder operiert werden muss. Es steht nur noch nicht fest, wann und wie. Ich werde aber mit Sicherheit einige Wochen ausfallen. Die Bundesversammlung sollten war aber nicht verschieben und am 30. April abhalten.Im Augenblick ist es so, dass ich mich nirgendwo und nirgends ohne Begleitung aufhalten kann, weil eine Wiederholung, es war ja schon der dritte Anfall sich jederzeit wiederholen kann.Ich glaube ich bin es Ihnen allen schuldig, Sie ber meinen Gesund-heitszustand zu informieren.Mit den besten Gren verbleibe ichIhrKarl Walter ZieglerWir sprechen sicher im Namen aller BHB-Leser und aller Mitglieder der BRUNA und des Sprachinselvereins wenn wir Herrn Ziegler wnschen , da seine Gesund-heit so weit wie mglich wieder hergestellt wird und er noch ber Jahre ein gutes Leben fhren kann, vielleicht auch weiterhin zum Wohle der ihm zu Dank ver-pflichteten BRUNA.

    Liebe Brnnerinnen und Brnner, liebe Landsleute der Sprachinsel, liebe Freunde Brnns und der BRUNA,

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    BHB - Redaktion

  • Zur diesjhrigen BrnnreiseDie diesjhrige Reise soll vom 7. Bis 14. Mai stattfinden.Wir fahren wieder mit dem Zug von Mnchen nach Wien. Dort tref-fen wir uns auch wieder mit der hoffentlich zahlreichen Gruppe die aus Richtung Kln Frankfurt anreist. Es wird uns wieder ein Bus aus Brnn abholen. Der Bus wird uns dann zum Hotel Slovan brin-gen. Dort haben wir diesmal hoffentlich wieder gengend Einzelzim-mer bestellt. Ein kleiner Abend-Imbiss wartet auf uns.Am nchsten Tag, dem 8.Mai knnen Sie zunchst ausschlafen und das Frhstck genieen. Am frhen Nachmittag fahren wir mit der Tram nach idenice/Schimitz, wo wir den jdischen Friedhof besich-tigen werden. Anschlieend treffen wir uns wieder im Pfarrsaal zu ei-nem Imbi und besuchen dann wieder den Gemeindegottesdienst, der zum Teil zweisprachig gehalten wird.Am Dienstag den 10. Mai machen wir einen Tagesausflug nach We-lehrad und besuchen auch die berreste des Gromhrischen Reiches in der Umgebung von Uherske Hradit Ungarisch Hradisch. Mit-tagessen ist im Restaurant neben dem Museumsdorf in Welehrad vor-gesehen. Den Reiseleiter wird an diesem Tag voraussichtlich Herr Prof. Edvard Severa machen. Wenn es die Zeit erlaubt, werden wir auch noch die Burg Buchlov besichtigen. Das wre eine Alternative zur Basilika in Velehrad, die zur Zeit innen umfangreich renoviert wird und deren Besichtigung noch unsicher ist.Wir haben noch folgende Unternehmungen vorgesehen, die wir aber zeitlich noch nicht festgelegt haben: Halbtagesfahrt nach Retz mit der diesjhrigen Ausstellung ber den Barockmaler Johann Leopold Daysigner. Anschlieend fahren wir nach Stoitzendorf. Im Hof des Barockschlsschens Stolzendorf wer-den wir ein Serenadenkonzert organisieren. Bewirtung durch die Schloherrin. (Wetterabhngig!)Stadtrundfahrt in Brnn einschl. Besichtigung der Villa Tugendhat und einer Schiffsfahrt zur Burg Eichhorn. Besuch einer Vorstellung des Studententheaters Drehbhne Brnn.Adamsthal mit dem Zwettler Altar und dem Industriemuseum.Der Reisepreis wird diesmal 580.- Euro im DZ (EZ-Zuschlag 125.- Euro) betragen, der bitte wieder auf das BRUNA-Konto berwiesen

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  • werden soll. Die Konto-Nummer ist 134024-705 bei der Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70Die Preise in Kronen sind zwar berwiegend gleich geblieben aber der Wechselkurs hat sich stark verndert! Wir freuen uns wieder auf Sie!Herzlichst Ihr Reiseteam!Gerd Hanak, Maria Fojtova, Dr. Sylva Schwarzenegger

    Einige Fotoimpressionen zur Brnnreise.Welehrad Star Msta Mikulice Buchlov

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  • Pressemitteilung

    der sudetendeutschen Landsmannschaft in Oberbayern.Bundesregierung beschliet Einfhrung

    eines Nationalen Gedenktages der Vertriebenen

    Die Sudetendeutsche Landsmannschaft Oberbayern und der Bund der Vertriebenen Oberbayern begren die Absicht der Bundesregie-rung einen Nationalen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung von Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat einzufh-ren. Diese Menschen wurden damals vertrieben nur weil sie Deutsche wa-ren. Darunter waren nicht wenige, die zuvor aufgrund ihrer Religions-zugehrigkeit, ihrer politischer berzeugung oder aus andern Grnden in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Gefng-nissen sitzen mussten und das Glck hatten, diese Zeit zu berleben.Die Angriffe einiger politischer Kreise gegen dieses Vorhaben der Bundesregierung sind auf das Schrfste zurckzuweisen. Gerade die Partei Die Linke, die unter ihrem frheren Namen SED eine verbre-cherische Diktatur zu verantworten hat und Die Grnen, von deren Fhrungspersonal einige in linksextremistischen, vom SED-Regime gesteuerten Organisationen ihre politische Karriere begannen, sollten mit Extremismusvorwrfen gegen den BdV sich zurckhalten. Die Vertriebenen haben diesen Teil lngst aufgearbeitet, andere Bereiche von ffentlichkeit und Wirtschaft sind davon zum Teil noch weit ent-fernt.Es stellt sich auerdem die Frage, ob Leute wie Claudia Roth und Wolfgang Thierse berhaupt noch wrdig sind, im Deutschen Bun-destag als Vertretung des gesamten deutschen Volkes zu sitzen und auch vom Steuergeld der deutschen Heimatvertriebenen zu leben.

    Andreas Schmalcz

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  • Die Welt in der wir leben (mssen).Nicht wenige unserer alt gewordenen, pardon, lter gewordenen Le-ser werden sie auch verrckt finden, diese Welt, haben sich aber zu-rckgezogen in Resignation oder Fatalismus: Es ist ja doch nichts zu ndern.Das stimmt und auch nicht. Sicher, unsere Eltern waren auch nicht ganz unserer Meinung, wenn wir den Walzer pltzlich ablsten durch diese modernen Tnze, durch Foxtrott, Slowfox, English Waltz usw. und dann auch noch diese Negermusik anregend, auch aufregend fanden. Aber das waren damals im Grunde nur uerlich-keiten. Und weil sie das auch so sahen, lieen sie uns gewhren, denn die wirklichen Grundregeln des Zusammenlebens blieben damals nach wie vor gltig.Wie aber sieht es heute aus? Wohin sind wir geraten, genauer: getrie-ben worden?Was radikale nderung mit sich brachte war die so forciert betriebe-ne Gleichstellung von Mann und Frau. Anatomische Unterschiede waren zwar nicht weg zu leugnen, aber die biologischen versucht man zu ignorieren. Im Sport mag das vielleicht noch einiger-maen funktionieren, aber entspricht das noch normalem Empfinden, wenn Frauen mit Boxhandschuhen aufeinander eindreschen? Und Solda-tinnen durch den Morast robben und Jawoll Herr Unteroffizier brllen? Besonders beim Militr fllt einem das Leugnen von Unter-schieden, von bestehenden Grenzen auf. Vor einigen Wochen erregte ein Todesfall auf dem Schulschiff Gorch Fock die ffentlichkeit. Warum? Sicher, man empfindet Mitgefhl, aber die junge Frau, Offi-zieranwrterin, wute doch welche Belastungen auf sie zukommen wrden, und sie akzeptierte sie, weil sie so sein wollte, wie ihre mnn-lichen Kollegen. Was bewegt eine Frau zu beweisen, da sie eben-so mit der Waffe in der Hand durch Schlamm zu robben in der Lage ist wie ein Mann? Ist das wirklich eine Rolle, die die Schpfung ihr zu-gedacht hat? Frauen sind und bleiben eben die einzige Quelle neuen Lebens. Und ein Soldat, dem eine feindliche Soldatin gegenber steht? Wird er die Augen zudrcken bevor er abzieht um so eine Quelle neuen Lebens zum Verstummen zu bringen?Vielleicht handle ich mir den Vorwurf ein, die neue Zeit nicht zu verstehen, stock-konservativ zu sein, aber ich lasse nicht von der An-sicht, da es Berufe gibt, die ganz auf Mnner zugeschnitten sind;

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  • und solche, die fr Frauen typisch sind. Hier sollte man diese naturge-wollten Unterschiede respektieren. Mnner knnen nur mal nicht schwanger werden. Kinder knnen sie nur mit Hilfe einer Frau be-kommen. Aber seit Alice Schwarzer mit ihrer Emma den Frauen ein-zureden begann, da Kinder zu kriegen und Mutter zu sein nicht der Hauptzweck einer Frau sei, da die Selbstverwirklichung Vorrang habe, damals begann die Miachtung von Mutterschaft, von Kinder kriegen und gro ziehen, von Nachwuchs, von Familie und Zusam-mengehrigkeit der Generationen; es begann das einzutreten, was Thi-lo Sarrazin zur recht so nennt: Deutschland schafft sich ab.Das wird so bleiben, solange Mutter zu werden als Betriebsunfall angesehen wird, nicht als erstrebenswertes Ziel; in der Tat erstrebens-wert wohl nur bei einer gefestigten Beziehung, von Ehe wagt man ja gar nicht mehr zu sprechen. Fehlt diese Grundlage wird es in der Tat fr alleinstehende Mtter oft schwierig ihr Kind gro zu ziehen, da gibt es noch nicht ausreichende Hilfen. Aber abbringen lassen soll-ten sich die jungen Frauen nicht von der Erfllung des Kinderwun-sches, so er sie wirklich zu erfassen beginnt.Sonst schafft sich das alte Deutschland wirklich ab und macht vitale-ren, Vlkern mit natrlicherem Empfinden Platz. Wir werden es nicht mehr erleben, unsere Enkel ? Vielleicht, es liegt an ihnen.Aber auch Sie, verehrte Leser/innen, knnten versuchen Tchtern und Enkelinnen klar zu machen, was erstrebenswert ist, was das Le-ben, ber Konsum und Spa hinaus, wirklich lebenswert macht.

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    ErdbebenBei jeder Katastrophenmeldung ber ein Erdbeben auf unserer Welt, kommt ein eigenes Erlebnis in meine Erinnerung.Es war vor ungefhr 20 Jahren, als ich mitten in der Nacht in meinem Hotelzimmer in Tabriz / Iran aufwachte. Ich hatte den Eindruck, da sich im Zimmer alles drehte und verschob. Oh Gott dachte ich, jetzt hat es Dich erwischt, Kreislaufstrungen, Herzinfarkt oder was auch immer. Ich bekam es mit der Angst zu tun und griff nach dem Wasser-glas auf dem Nachttisch. Ich griff ins Leere, das Glas war nicht dort. Allmhlich klrte sich mein Blick, ich sah Lampen und Vorhnge wa-

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    ckeln, hrte jetzt auch ein Sthnen und chzen im Gemuer. Putz br-ckelte von der Decke.Ich versuchte aufzustehen und meine Gedanken zu klren. Es klingt makaber, aber ich gestehe meine Erleichterung, als ich erkennen mu-te, da ich keine Gesundheitsprobleme hatte, da es sich nur um ein Erdbeben handelt. Aus dem Bett zu steigen wenn alles wackelt ist gar nicht so einfach. Schlielich stand ich wie ein Seemann mit ge-spreizten Beinen aufrecht im Zimmer. Aus dem Fenster sah ich, da sich die Hotelgste vor dem Gebude in Sicherheit brachten. Das tat ich dann auch, ich nahm das ntigste (eigentlich nur den Pa und das Geld) mit mir und ging nach unten. Dort wurde uns von der Hotellei-tung erklrt, da das Gebude als absolut erdbebensicher gilt und wir ruhig wieder auf unsere Zimmer gehen knnten. Das taten wir dann auch. Eine gewisse Erfahrung mit Erdbeben hatte ich schon. Das schwere Beben im Friaul war auch in Mnchen zu spren, aber was wir in Mnchen sprten, war harmlos gegen das Erlebnis im Iran. Wenn ei-ne Bombe einschlgt, auch das erlebte ich in Tabriz, gibt es einen furchtbaren Krach. Ein Erdbeben aber geschieht vllig geruschlos, das ist richtig unheimlich.Am nchsten Morgen erfuhren wir, da sich das Epizentrum des Be-bens ungefhr 50 km entfernt befand. Nach und nach wurde bekannt, da ca. 25 000 Menschen ums Leben kamen.Nach einem Beben beginnt der Wiederaufbau, kann beginnen. Die Huser werden nach den Erfahrungen mit der Flutwelle vielleicht an hher gelegenen Pltzen aufgebaut, sie werden auch erdbebensiche-rer ausgefhrt werden. Solche Naturkatastrophen hat es immer gege-ben und die wird es auch in Zukunft geben.Nach einer Nuklearkatastrophe, das lehrt uns Tschernobyl, gibt es kei-nen Wiederaufbau. Das atomar verseuchte Gebiet ist fr jahrhunderte fr Menschen unbewohnbar.Was sich aber im Atomkraftwerk Fukushima abspielt ist menschenge-macht, auch wenn der Auslser der Katastrophe ein Naturereignis war. Aber die sich daraus ergebenden frchterlichen Folgen wurden von Menschen verursacht. Als technikglubiger Mensch war auch ich lange Zeit der Ansicht, da die Atomenergie ein Zukunftsmodell ist. Zu Anfang haben wir die Problematik mit unserem einfachen Ver-

  • Berufung gegen Urteil zum Egerer StadtwaldUtl.: Deutsche Bundesregierung handelt konsequent fr Vertriebene!

    Das Bundesministerium des Innern hat krzlich gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg zum Egerer Stadtwald beim Baye-rischen Verwaltungsgerichtshof Berufung eingelegt. Dazu erklrte der Vorsitzende der CDU/CSU Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten Klaus Brhmig:Die Bundesregierung hat vollkommen richtig gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg zum Egerer Stadtwald Berufung eingelegt und handelt damit konsequent fr die vertriebenen Egerln-der. Nach dem Regensburger Urteil vom 2. Dezember 2010 sollte die treu-hnderische Verwaltung des Egerer Stadtwaldes durch die Bundes-republik Deutschland bedingungslos aufgehoben und dadurch ein Verkauf ermglicht werden. Insbesondere die Auffassung des Gerichts, die Deutsch-Tschechische Erklrung von 1997 sei ein vlkerrechtlicher Vertrag und beide Seiten htten darin auf vermgensrechtliche Ansprche aus der Vergangen-heit generell verzichtet, ist ebenfalls aus Sicht der CDU/CSU-Fraktion vllig unzutreffend.

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    stand einfach nicht bersehen knnen, welche Belastungen wir fr Jahrhunderte der Menschheit aufladen! Wenn wir jetzt lernen, da die abgearbeiteten Brennstbe hundert Jahre ruhen mssen, um sich dann fr ein Jahrtausend in einem Endlager abzureagieren, ist das nichts, was die heutige Generation verantworten kann und darf!Nun knnen wir die Weltbevlkerung nicht so dezimieren, da die Menschheit ohne Technik berleben knnte. Es mssen also Wege der Energieerzeugung gefunden werden, die keine Hypotheken auf die Zukunft mit sich bringt. Weil ich immer noch technikglubig bin, hal-te ich das Desertec Projekt fr ein Zukunftsmodell. Also Strom aus der Wste fr Europa!

    Gerd Hanak

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  • Die CDU/CSU-Fraktion hat sich im engen Kontakt mit der Sudeten-deutschen Landsmannschaft und dem Bundesinnenministerium be-reits frh der Thematik des Egerer Stadtwaldes angenommen und entsprechende Weichen gestellt. So waren zuletzt Plne der Stadt Cheb offenkundig geworden, in dem beliebten Naherholungsgebiet einen Windpark errichten zu wollen, was die anliegenden bayerischen Gemeinden in helle Aufregung ver-setzt hatte. Oberbrgermeister Pavel Vanousek dementierte nach dem Regensburger Urteil diese Absichten nur halbherzig.Die CDU/CSU-Fraktion wird sich deshalb weiter fr eine Lsung ein-setzen, bei der die Interessen aller Beteiligten auch der Sudetendeut-schen bercksichtigt werden.HintergrundinformationDer Egerer Stadtwald ist eine im bayerischen Landkreis Tirschen-reuth gelegene Waldflche von ca. 640 Hektar, die nach dem Rechts-trgerabwicklungsgesetz von der Bundesrepublik Deutschland treuhnderisch verwaltet wird. Als Eigentmerin ist in den Grundb-chern die in der Tschechischen Republik gelegene Stadt Eger (heuti-ger Name: Cheb) eingetragen.

    SL

    Anmerkung: Selbst wenn der Stadtwald, was Gott verhten mge, ins Eigentum der Stadt Cheb bergehen sollte, ist das Gebiet nach wie vor deutsches Staatsgebiet und keine tschechische Enklave. Und wenn die Stadt Cheb einen Windkraftpark anlegen mchte, bedarf dieser der Genehmigung der deutschen Behrden. Leitungen mssen ber deutsches Gebiet gelegt werden usw. also da gibt es schon noch gengend Hemmschwellen. Abgesehen da es schamlos von der tschechischen Stadt Cheb ist, den Besitz fr sich zu reklamieren. Frage ist auch, ob denn die deutsche Rechtssprechung die durch die Be-nesch-Dekrete geschaffene Situation anerkennen mssen? Denn wie wir des sehen, Eigentmer ist die Stadt Eger, nicht Cheb. Ausserdem: Warum erklrt die bayr. Regierung das Gebiet nicht zum Natur-schutzgebiet. Das kann sie doch, unabhngig, wer der Eigentmer ist. Die Tschech. Regierung htte da sicher kein Problem, im umgekehr-ten Falle so etwas zu machen.

    (Red)

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  • Karlsbad erinnert sich..Wer von uns kennt nicht das berhmte Bder-Dreieck: Karlsbad, Ma-rienbad, Franzensbad ? Seit 1989, als die kommunistische Staatsherr-schaft zu Ende ging, bemht man sich, diesen Bdern wieder zu dem internationalen Status und Glanz zu verhelfen, den insbesondere Karlsbad sich schon lange vor dem ersten Weltkrieg erworben hatte. Sehr preiswerte Kuren werden in Deutschland fr das ganze Bder-dreieck angeboten und, wie man liest, auch zahlreich gebucht. Wen-den wir uns aber Karlsbad mit seinen besonders vielfltigen Thermalquellen zu.Bereits im 18. Jhd. war es in Karlsbad der Arzt Dr. David Becher, der durch seine Schriften und sein Wirken auf die Kurmglichkeiten hin-wies. Im 19. Jhd. war es der Arzt Dr. Josef von Lscher. Lange Zeit aber war in Karlsbad ein Arzt in Vergessenheit geraten, der sich nicht nur um die Stadt und ihren Ruf als Bderstadt sehr verdient gemacht hat: Jean de Carro. Zwar war schon vor mehr als hundert Jahren ein Hhenpfad nach ihm benannt worden, aber in den neunziger Jahren des 20. Jahrhun-derts entsann man sich in Karlsbad seiner wieder. An dem eben er-whnten de Carro-Weg (Carrova stezka), wurde in den Neunzigerjahren in der Nhe der Gotischen Kirche ein Hotel gebaut, das seinen Namen trgt. Ferner wurde auch eine Brcke ber die Tepl nach ihm benannt.Wir wollen hier nicht die Entstehungsgeschichte Karlsbads aufblt-tern, die bis ins 14. Jhd. und zu Karl IV. zurckreicht. Unser Interesse gilt dem uerst bemerkenswerten Arzt Jean de Carro, der lange be-vor er Karlsbad als Ort fr sein rztliches Wirken auserkor, anderen-orts rztlich ttig war.Geboren in der Schweiz studierte er Medizin in Schottland. Zurck in Genf machten sich dort auch die Auswirkungen der franzsischen Re-volution (1789) bemerkbar, was de Carro bewog nach Wien zu ber-siedeln. ber dreiig Jahre praktizierte er hchst erfolgreich in Wien, wo er nicht nur dank seines rztlichen Wissens und Knnens, son-dern auch durch gediegenes aristokratisches Auftretens Eingang in hchste Kreise fand.Zu seiner Zeit litt Europa, ja fast die halbe Welt an einer hchst infekti-sen Krankheit, den Pocken, auch Schwarze Blattern genannt.

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  • (Vielleicht knnen sich manche unserer Leser noch an Personen aus der Generation der Eltern erinnern, die mit narbigen Entstellungen im Gesicht behaftet waren: die Folgen abgeheilter Pocken. Pflichtimpfun-gen machten in der SR den Pocken bald den Garaus, aber erst 1980 war die Weltgesundheitsorganisation [WHO] in der Lage die Pocken weitweit als besiegt zu erklren.)De Carro wurde bereits wenige Jahre nach Beginn seiner rztlichen Ttigkeit in Wien auf Heilungserfolge bei Pocken aufmerksam, die auf den englischen Arzt Dr. Edward Jenner zurckgingen, der eine Schutzimpfung entwickelt hatte. De Carro begann im gleichen Sinne weiter zu forschen und wurde so zu einem Vorkmpfer dieser neuen Schutzimpfung auf dem Kontinent.Im fortgeschrittenen Alter suchten ihn verschiedene Erkrankungen heim, Arthritis, Gicht und anderes, wovon er sich in Karlsbad Besse-rung erhoffte. So bersiedelte er ca. 1828 dahin, seine Leiden besser-ten sich bald und darber hinaus wurde er in kurzer Zeit Kurarzt, auch wenn man diese Bezeichnung wohl seinerzeit noch nicht ge-brauchte. Vor allem aber entwickelte er neben seiner rztlichen Ttig-

    keit eine segensreiche Ttigkeit auf verschiedenen kulturellen Teilgebieten, die alle dazu bei-trugen, den Ruf von Karlsbad weltweit bekannt zu machen.Vllig zu recht entsann man sich des Wirkens dieses bemer-kenswerten Mannes und brach-te seinen Namen, wie oben erwhnt, wieder zur allgemei-nen Kenntnis.Heute ist Karlsbad wieder sei-nem alten Ruf gerecht gewor-den, auch wenn es sich vor allem zum Tummelplatz von Nachkommen oder Angehri-gen russischer Oligarchen wan-delte.

    Red.

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    Grabstein de Carro's in Karlsbad (Foto: Internet)

  • 4. Mrz 1919 4. Mrz 2012Dieser Tag jhrte sich heuer zum 92mal. Die Ereignisse drfen nach dem langen Zeitablauf aber nicht aus der Erinnerung schwinden. Die Probleme sind heute ebenso aktuell wie seinerzeit. Damals wurde den Sudetendeutschen das Selbstbestimmungsrecht verweigert und sie ge-gen ihren Willen mit Waffengewalt in einen Nationalstaat gepresst, dem sie nicht angehren wollten.Die damals gegrndete Tschechoslowakische Republik tat in der Fol-ge alles, um den Sudetendeutschen die Gleichberechtigung zu verwei-gern. Es war von Anfang an das Ziel, die Deutschen zu assimilieren. Man tat dies ganz offen und leugnete diese Absichten auch keines-wegs. Wir mssen feststellen, dass viele Konflikte auf der Welt aus dem un-geregelten Nebeneinander von Vlkern und Volksgruppen entstehen. Aus diesen leidvollen Erfahrungen heraus fordern die deutschen Hei-matvertriebenen seit langem ein international kodifiziertes Volksgrup-penrecht, das allen ethnischen Minderheiten die volle Entfaltungsmglichkeit auf kulturellem und politischem Gebiet ge-whrleisten msste.Mit dem in unserer Heimatstadt Brnn im Jahre 1905 beschlossenen Mhrischen Ausgleich wurde ein systematischer und gro angelegter Versuch unternommen, in einem Vielvlkerstaat ein geordnetes Zu-sammenleben mehrerer Volksgruppen , unter Wahrung ihrer Identi-tt, zu gewhrleisten. Leider konnte der Gedanke des Mhrischen Ausgleichs in der damals bereits national aufgewhlten Atmosphre nicht mehr in allen Teilen des Staates zur Geltung kommen. Nationale Unduldsamkeit, ja Hass, waren schon zu weit in die Herzen der Menschen gedrungen.Damals wie heute knnte aber der Mhrische Ausgleich ein Modell fr die Bereinigung von Minderheitenproblemen sein. Wir knnen stolz darauf sein, dass gerade in unserer mhrischen Heimat voraus-schauende und weitsichtige Politiker dieses Modell konzipierten.Wir alle wissen, dass der berschumende Nationalismus keinen Se-gen bringt. Gerade wir Sudetendeutschen habe dies schmerzlich er-fahren. Die Tschechen wurden mit ihrem Raub von 1945 ebenfalls nicht glcklich. Das Land war lange Zeit ruiniert, die Menschen ver-

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  • armt, an den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte konnte sie nicht wie andere Europer teilhaben.Tschechen und Sudetendeutsche sind gut beraten, wenn sie sich des-sen bewusst sind, dass sie immer Nachbarn waren, dass sie Nachbarn sind und immer Nachbarn bleiben werden. In der Nachbarschaft sind alle darauf angewiesen. Gut, zumindest aber vertrglich zusammen zu leben. Es ist dies immer von Vorteil fr beide Seiten. Ich wei, fr die Erlebnisgeneration ist dies ein schwieriges Verlan-gen. Unter uns Sudetendeutschen sind die Schrecknisse der Nach-kriegszeit nicht vergessen. Trotz der unheilvollen Geschehnisse in der jngeren Geschichte sollten wir aber alles daransetzen, gute Nachbar-schaft zu pflegen. Wir Sudetendeutschen haben diesen Willen und unsere Bereitschaft zu einem solchen Verhalten mehrfach bekundet. Es liegt nun an den Tschechen, die ausgestreckte Hand zur Vershnung anzunehmen. Mgen Sudetendeutsche und Tschechen aus den leidvollen Erfahrun-gen ihrer eigenen Geschichte lernen und den Weg zueinander finden. Das allmhliche Zusammenwachsen Europas mssen wir aktiv mit gestalten. Unsere Heimat wurde einst der Mittelpunkt, ja das Herz Eu-ropas genannt. Toleranz, Verstndnis, Zusammenarbeit und Frieden mssten gerade vom Herzen Europas aus ausgehen und Signalwir-kung fr den ganzen Kontinent haben. Allmhlich erfolgt von tschechischer Seite aus ein Umdenken. Leider ist dies aber bei der offiziellen und staatlichen Seite noch nicht der Fall. Mahnmale und Gedenksttte an die Vertreibung, die wir auch in unserer Heimat errichten durften sind ein Zeichen dafr. Sicher, es sind erst kleine Mosaiksteine. Aber es ist zumindest ein Anfang ge-macht. Wir mssen aber auch sagen, dass der einer echten Ausshnung im Wege steht, der heute nach wie vor noch fr die Beibehaltung der Be-nesch-Dekrete eintritt. Sie stehen nach wie vor einer echten Aussh-nung im Wege. Ich meine, dass sind die Lehren, die aus den Geschehnissen des 4.Mrz 1919 zu ziehen sind.

    Karl Walter Ziegler

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    Von der Ackermanngemeinde erreichte uns der folgende Aufruf, den wir ger-ne verffentlichen:

    Sehr geehrte Damen und Herren,ich bersende Ihnen mit der Bitte um Verffentlichung einen Aufruf des sudetendeutschen Visitators und des Geistlichen Beirats der Ackermann-Gemeinde zur internationalen Wallfahrt am 18. Juni 2011anlsslich des 200. Geburtstags des Hei-ligen Johannes Nepomuk Neumann in sei-nen Geburtsort Prachatitz (Bhmerwald).Folgende Eckdaten des Programmes sind bereits bekannt:09:00 Uhr Sternwallfahrt zum Marktplatz10:00 Uhr Festgottesdienst auf dem Markt-platz (tschechisch-deutsch, Live-bertra-gung durch das Tschechische Fernsehn)ab 12:30 Uhr bis zum Abend Kulturelles und musikalisches Programm auf dem Markplatz15:00 Uhr Liturgischer Wallfahrtsabschluss in der Kirche

    Der Budweiser Bischof Ji Paour hat mit einem Brief besonders die deutschen Landsleute zur Wallfahrt eingeladen. Dieser Brief ist der Mail ebenfalls als Anlage beigefgt. Mit freundlichen GrenMatthias DrrDas Bild (Foto: Gerd Hanak), von der Redaktion des BHB eingefgt, zeigt Johann von Nepomuk vor dem kniglichen Gericht. Es ging da-bei um die Besetzung eines Klostervorstandes. Der Knig ist Wenzel IV. Es stammt vom Seitenaltar der Kirche in Kdosuv / Gdossau und wurde von dem aus Kaaden / Kadan stammenden Barockmaler Jo-hann Leopold Daysigner gemalt. Einen Querschnitt der Werke dieses Malers zeigt die Sdmhrische Galerie Retz Stiftung Dr. Hellmut Bornemann- in einer Sonderausstellung vom 15. April bis Ende Okto-ber im Museum Retz, Znaimer Strae 7..

  • MhrenBei der jetzt stattfindenden Volkszhlung in der Tschechischen Repu-blik, ist unter der Rubrik Nationalitt / Volkszugehrigkeit erst-mals MHRISCH zugelassen. Aus dem Geschichtsunterricht ist uns Samo in Erinnerung geblieben, der da irgendwo in Mhren ein Reich gegrndet haben soll, das als Gromhrisches Reich bezeichnet wurde. Das trifft nach neueren Erkenntnissen nicht ganz zu, deshalb wollen wir uns hier mit diesen befassen.

    1. Das Reich des Samo (ca. 625 660)Samo war ein Kaufmann, der aus dem Frankenreich stammte. Er war der erste namentlich bekannte Herrscher eines slawischen Reiches. Er grndete um 623 / 624 das so genannte Reich des Samo in Ostmittel-europa. Er starb um 660. ber das Schicksal seines Reiches nach sei-nem Tode ist nichts bekannt, wahrscheinlich zerfiel es wieder in die einzelnen Stammesbestandteile.Dieses Reich war noch kein Staat im eigentlichen Sinne, es war ein Stammesbndnis mit einem gewhlten Anfhrer, nmlich Samo.Es gibt nur eine einzige zeitgenssische Quelle, die von diesen Ereig-nissen berichtet, nmlich die Fredegar-Chronik. Darin wird ber die Geschichte des Frankenreiches berichtet und dabei findet auch Samo und sein Reich eine Erwhnung. Alle spteren Quellen sind von die-ser Chronik abgeleitet.HerkunftSamos Herkunft ist ungewi: In der Fredegar-Chronik heit es ber ihn: Ein Mann namens Samo, frnkischer Herkunft aus dem Gau von Senonago. Wo dieses Senonago lag ist unbekannt. Es gibt ver-schiedene Vermutungen, die wir aber hier beiseite lassen.SituationIn dem relativ kleinen Gebiet im Mndungsgebiet der March drng-ten sich damals, also gegen Ende des 6. Jahrhunderts viele Vlker-schaften. Die Slawen lieen sich in der Sdslowakei ab ca. 500 nieder und siedelten im Laufe des 6. Jahrhunderts auch in Mhren. Die Ge-biete um die mittlere Donau wurden von den Langobarden und den Gebiden beherrscht. Um 567 kamen die nomadischen Awaren aus Asien, vernichteten die Gebiden und drngten die Langobarden nach Norditalien ab. Sie unterwarfen auch die Slawen.

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  • Samos AnkunftIm Frankenreich herrschte Knig Chlothar II. Ungefhr 623/624 unter-nahm Samo mit seinen Gefhrten einen Handelszug zu den Slawen. Wahrscheinlich brachte er trotz eines Embargos Waffen als Han-delsgut mit. Ob er im Gegenzug dazu Sklaven einkaufen wollte ist un-belegt, aber mglich.Einen solchen Handelszug mu man sich als regelrechte Karawane mit einer recht robusten bewaffneten Schutztruppe vorstellen. Die Slawen begannen just zu der Zeit einen Aufstand gegen die Awa-ren. Sie wollten das Besatzungsregime abschtteln. Die Awaren wa-ren zu diesem Zeitpunkt geschwcht, da ihr Versuch Konstantinopel zu erobern scheiterte. Sie erlitten 626 dort eine schwere Niederlage.Samo und seine Gruppe nahmen nach ihrer Ankunft bei den Slawen zwangslufig am Kampf gegen die Awaren teil und seine militri-schen Fhigkeiten verhalfen laut Fredegar-Chronik den Slawen zum Sieg. Daraufhin wurde Samo, wieder laut Fredegar-Chronik, von den Slawen wegen seiner entscheidenden Beteiligung an einer siegreichen Schlacht zum rex (Knig) gewhlt. Manche Historiker ziehen die Be-griffe Anfhrer oder Frst vor. Rex war zumindest derselbe Titel, den auch der Herrscher des Frankenreichs trug. Dabei ist nicht ausge-schlossen, da Samo von Dagobert I., dem Sohn Chlothars, der zu die-ser Zeit von seinem Vater als Unterknig im austrasischen Reichsteil (was teilweise dem heutigen Deutschland entspricht) eingesetzt wor-den war, zu den Slawen ausgesandt wurde. Das Ziel einer solchen Ak-tion war mglicherweise, eine weitere Macht zwischen den Awaren und dem frnkischen Reich aufzubauen und sein Reich so vor awari-schen Angriffen zu schtzen. Andere sehen dagegen in Samo einen Kompromikandidaten, auf den sich mehrere slawische Anfhrer einigen konnten. Die Wahl fiel demnach auf einen Fremden, um nicht unter den konkurrierenden Anfhrer einen zu bevorzugen.Samos Herrschaft Samo pate sich dem neuen kulturellen Umfeld rasch an. In der Fre-degar-Chronik wird erwhnt, da er zwlf slawische Frauen und mit ihnen 22 Shne und 15 Tchter gehabt habe. Dabei soll es sich den An-sichten einiger Historiker zufolge um Frauen aus den verschiedenen von Samo beherrschten Frstentmern gehandelt haben, das heit um politische Heiraten, worauf sich auch zwlf Stmme unter sei-ner Fhrung zusammengeschlossen htten. Angesichts der vielflti-

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  • gen Bedeutung der Zahl im Mittelalter sollte die Verllichkeit dieser Angabe jedoch nicht berschtzt werden. Unter Samos Herrschaft sol-len die Slawen noch weitere erfolgreiche Kriege gegen die Awaren ge-fhrt haben.

    Das Frankenreich um 650Ansonsten informiert die Fredegar-Chro-nik ber das Reich des Samo nur inso-fern, als es einen Bezug zu den Franken gibt. So wird angegeben, da das von den Awaren befreite Gebiet von weiteren frnkischen Kaufleuten aufgesucht wur-de. Im Jahr 631/632 beraubten und tte-ten Slawen eine Gruppe frnkischer Kaufleute. Daraufhin schickte Dagobert

    Gesandte in Samos Reich, um Wiedergutmachung fr diesen Mord und Diebstahl zu verlangen. Es wird angenommen, da Dagobert die-sen Zwischenfall zum Anla nahm, eine intensivere Ostpolitik zu beginnen. Allerdings gehrte der Schutz der frnkischen Untertanen auch innerhalb eines fremden Machtbereichs zu den Aufgaben des Knigs. Die Verhandlungen, die ein Sicharius im Auftrage Knig Da-goberts fhrte, blieben erfolglos. Die Fredegar-Chronik beschreibt sie wie folgt: wie es bei den Heiden und trichten Hochmtigen blich ist, machte Sa-mo nichts von dem, was sein Volk verbrochen hatte, wieder gut, sondern er wollte nur da gegenseitig Recht und Gerechtigkeit hinsichtlich dieser und anderer Anschuldigungen, die sich zwischen den Parteien ergaben, gel-tend gemacht wird. Sicharius sprach Samo gegenber unangebrachte [un-gerechte/beleidigende] Worte, die ihm nicht auferlegt worden waren, ja sogar Drohungen aus, da Samo und sein Volk Dagobert zum servicium [Dienstbarkeit oder Unterstellung unter seine Macht] verpflichtet sind. Sa-mo antwortete bereits mit Wut: Das Land, welches wir innehaben, ist das Land Dagoberts, und wir sind auch die seinen, vorausgesetzt jedoch, da er anordnet, da mit uns Frieden gehalten wird. Sicharius sagte: Es ist nicht mglich, da Christen und Diener Gottes Freundschaft mit Hunden schlie-en. Samo erwiderte: Wenn ihr die Diener Gottes seid und wir die Hunde Gottes, [dann] whrend ihr ununterbrochen gegen Gott handelt, nahmen wir uns die Erlaubnis, euch mit unseren Zhnen in Stcke zu reien. Dann warf Samo Sicharius hinaus.

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    Im selben Jahr wurde ein groangelegter Feldzug Dagoberts mit drei oder vier Heeren gegen Samo gefhrt. (Das vierte Heer wird in der Fredegar-Chronik spter nicht mehr erwhnt.) Die verbndeten Ala-mannen unter Herzog Chrodobert griffen die Randgebiete des Samo-Reichs an. Die verbndeten friulanischen Langobarden fielen sehr wahrscheinlich von Sden ein und besetzten die regio Zellia, wohl im heutigen Gailtal in Krnten gelegen. Das austrasische Hauptheer (vielleicht von Dagobert selbst angefhrt) sollte in das Herz des Rei-ches vordringen. Den einzelnen Heeren gelang es jedoch nicht, sich zu vereinigen. Whrend die ersten beiden Teilheere siegreich mit vie-len Gefangenen zurckkehrten, wurde das austrasische Hauptheer nach einer dreitgigen vergeblichen Belagerung eines Ortes Wogastis-burg, dessen Lage unbekannt ist, geschlagen. Die brig gebliebenen Kmpfer Dagoberts muten fliehen und smtliche Waffen und Zelte zurcklassen. Der Versuch, Samo zu unterwerfen, war damit geschei-tert.Daraufhin unternahmen die Slawen unter Samo mehrfach Einflle in Thringen und im stlichen Frankenreich, worauf auch Derwan (Der-van), ein bis dahin den Franken unterstehender Frst (dux) der im El-be-Saale-Gebiet ansssigen Sorben, von den Franken abfiel und sich Samo anschloss (Dervanus dux gente Surborium que ad regnum Fran-corum iam olem aspecserant). Seine Erwhnung ist der erste Quellenbe-leg fr die Anwesenheit von Slawen nrdlich des Erzgebirges. Mglicherweise waren auch (West-)Bhmen und die Gebiete der Ba-varia Slavica Bestandteil des Samo-Reiches geworden.Die Slawen unternahmen spter weitere Einflle in das Frankenreich, was Dagobert zu Manahmen zum Schutz der Ostgrenze seines Rei-ches zwang. So ernannte er 633 seinen Sohn Sigisbert zum Knig Aus-trasiens. Weitere Angaben ber Samos Reich fehlen, so da vermutlich bis zu Samos Tod keine nennenswerten Auseinanderset-zungen zwischen den Franken und Samo mehr stattgefunden haben. Aus der Dauer seiner Herrschaft, die mit 35 Jahren angegeben wird, lt sich schlieen, da Samo um das Jahr 658 verstarb.Nach Samos Tod Da fr das heutige Tschechien und die Slowakei fr die folgenden 150 Jahre (633/658 791) keine schriftlichen Quellen verfgbar sind, ist das Schicksal des Reiches unklar. Aufgrund archologischer Funde ist bekannt, da die Awaren um 650 in die heutige sdliche Slowakei

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    und im 8. Jahrhundert auch nach Sdmhren zurckkehrten und dort von da an mit den Slawen weiterlebten. Die Slawen in nrdlicheren und westlicheren Gebieten waren offenbar unabhngig von der awari-schen Oberherrschaft. Im Frankenreich kam es nach dem Tod von Da-gobert (639) zu einer Krise, in der die Franken kaum eine Bedrohung fr die benachbarten Slawen darstellten. Es erscheint also durchaus mglich, da einige politische und kulturelle Strukturen des Reiches des Samo Bestand hatten.

    Quelle: berwiegend Wikipedia.

    Im nchsten Heft befassen wir uns dann mit dem Gromhrischen Reich.

    F

    AKTUELLDobrenz: Kreuz von Unbekannten zerstrt Als wir diesen BHB vorbereitet haben erreichten uns immer neue Nachrichten ber das hlzerne Kreuz in Dobrenz/Dobronn.Zuerst haben Unbekannte am Kreuz zwei Zettel mit tschechischem Text angebracht:Nehmen Sie die berreste der Faschisten nach Deutschland und versauen Sie mit ihnen nicht unseren tschechischen Friedhof und: Eine schwache Vergeltung fr Lidice, Leky, Plotina, Velk Mezic, Te a jin.Einige Tage spter wurde das Kreuz sogar in der Hlfte zersgt. Wer diese Tat beging ist nicht bekannt. Die Polizei ermittelt in der Sache. Auf die Kreuzteile hat jemand einen Klebzettel mit der Anschrift ANTIFA geklebt. Man will jetzt im Dorf ber ein Denkmal aus Stein auf dem dortigen Friedhof verhandeln. Wie lange so ein Denk-mal unter diesen Umstnden unbeschdigt bleiben wrde lt sich im Moment jedoch nicht abschtzen. ber das Thema lesen Sie auch Neues aus Brnn. Fotos: DNES

  • Das 1. Deutsche Staatsgymnasium- Das lteste Gymnasium Brnns -

    Das lteste Gymnasium der Stadt Brnn war das I. Deutsche Staatsgymna-sium, in der Monarchie auch das I. k.k. Gymnasium genannt. Mit Sitz auf dem Elisabethplatz gegenber der Deutschen technischen Hochschule bil-dete diese Bildungsanstalt einer der wichtigsten Pfeiler deutsches Bildungs-wesen in Brnn. Die Geschichte dieses Gymnasiums geht Jahrhunderte zurck. Im Jahre 1927 feierte das Gymnasium das 350jhrige Jubilum ih-res Bestandes. Aus dieser Anlass entstand damals ein Bericht ber die um-fangreiche Geschichte des Gymnasiums, geschrieben vom damaligen Professor Dr. Josef Peschek aus dem wir den folgenden Text entnehmen.Die Anfnge dieser Brnner Schule datieren sich bis ins 16. Jahrhundert zu-rck. Am 6. August 1578 erffnete der Rektor P. Alexander Heller eine von den Jesuiten gefhrte lateinische Schule um die Jugend im katholischen Geiste heranzubilden. Der bhmische Aufstand vom Jahre 1618 hat die Entwicklung der Schule gebremst. Zu dieser Zeit mussten die Jesuiten Brnn sogar verlassen. Erst nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen feierten sie den Einzug in Brnn und wurden erst 1773 durch Maria Theresia in sterreich verboten.Die damalige Jesuitenschule diente nicht nur dem Adel und hheren Stn-de, sondern auch weiteste Kreise der stdtischen Bevlkerung schickten hierher ihre Kinder.Die Studienordnung aus dem Jahre 1599 war in 3 Punkten genau geregelt:1. die eloquentia die Fhigkeit die Rede im klassisichen Latein, in Poesie und Prosa2. die sapientia die wissenschaftliche Erkenntnis3. die papietas die Frmmigkeit und die Rechtglubigkeit.Zu erwhnen ist auch die Beteiligung der damaligen Schler am Verteidi-gung der Stadt whrend der Schwedenbelagerung. 75 Mitglieder zhlte das Studentenkorps von denen 6 ihr Leben lieen.Das Gymnasium bestand aus 6 Klassen, den vier unteren oder Grammatik-klassen, und den zwei oberen oder Humanittsklassen. Die Unterrichtss-prache war lateinisch, erst seit dem Jahre 1735 wurde ber eine kaiserliche Verordnung in den vier unteren Klassen auch deutsch unterrichtet.Nachdem die Jesuiten die Schule unter der Kaiserin Maria Theresia und ih-rem Nachfolger Josef II nicht mehr geregelt haben wurde eine neue Stu-

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    dienordnung ausgearbeitet. Latein blieb auch weiterhin Hauptunterrichts-gegenstand, war aber nur erst von der 3. Klasse an Unterrichtsprache. Dem Deutschunterrichts waren aber immer noch nicht eigene Unterrichtsstun-den zugewiesen, aber man lehrte Schn- und Rechtsschreiben in deutscher Schrift, auch wurde die deutsche Dichtkunst (Poesie) eingefhrt. Lehrer waren Mitglieder des Piaristenordens, Minoritenordens, auch weltliche Lehrer wurden genannt. Juden erhielten fortan auch Zutritt als Schler im Gymnasium. Seit 1594 war das Gymnasium im ehemaligen Jesuitenkloster untergebracht. Im November 1785 wurde ein neugebautes Schulgebude in der Alt- und Neufrhlichergasse bezogen, das aber bald nicht mehr aus-reichte. Am 20. Oktober 1862 wurde das heutige Gebude am Elisabethplatz bezo-gen. Es wurde von dem Architekten Eduard von Nll dem Erbauer des Wiener Opernhauses erbaut.Nach dem Jahre 1848 wurden zahlreiche Vernderungen im Schulsystem eingefhrt. Der Einfluss der Kirche wurde beschrnkt. Der Prlat der Au-gustiner in Altbrnn legte sein Amt als Gymnasialdirektor nieder; der ers-te weltliche Direktor der Anstalt war Dr. Phillipp Gabriel der sein Amt 1849 bernahm. Das Gymnasium wurde auf 87 Klassen erweitert. Neu war auch die Maturittsprfung, die 1850 verbindlich eingefhrt wurde.Ab 1856 wurde die tschechische Sprache obligat unterrichtet, jedoch bereits 1870 als unverbindlich erklrt, da mittlerweile in Brnn 1866 das erste tschechische Gymnasium erffnet wurde. Zu den bekanntesten Lehrern des Gymnasiums dieser zeit zhlte auch Dr. Franz Bratranek der das erste Handbuch der Deutschen Literatur schrieb. Bratranek wurde international bekannt als er Goethes naturwissenschaftliche Korrespondenz zusammen mit dem Grafen Sternberg und mit Alexander von Humboldt herausgege-ben hat. Er war auch ein begeisterter Botaniker und lehrte Philosophie.Bis zu dem Jahre 1918 hatte das Erste Gymnasium weitere Vernderung durchgemacht. Das Turnen, das bisher nicht eine Pflicht war wurde nach Ministerialerla von 1891 verbindlicher Unterrichtsgegenstand und ber-siedelte aus der bisherigen bungssttte, einem Kellerraum des Schulge-budes in die ber die Strae liegende Jahnturnhalle des Brnner Turnvereins.Ab dem Jahre 1908/1909 drften die ersten Privatistinnen dem Unterrichte als Hospitantinnen beiwohnen, erst 1908 wurde gestattet die Mdchen bei Einbung des Lehrstoffes heranzuziehen.Das erste Deutsche Gymnasium hatte 1879/1880 den hchsten Schler-

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    stand erreicht obwohl zu der Zeit schon das zweite Deutsche Gymnasium bestand. Das Gymnasium zhlte 639 Schler in den 8 Klassen mit 15 Abtei-lungen. Von nun an ging die Schlerzahl stndig zurck. Ursache war, da Schler, welche sich einem Fachstudium zuwendeten, die neu geschaf-fenen Brgerschulen als Vorbereitungsschulen besuchten und zuknftige Hrer der Deutschen Technik als Vorbereitung fr diese Hochschule die Realschule bevorzugten. Die Schlerzahl war im letzten Jahre vor dem I. Weltkrieg auf 403 gesunken.Nach Zerfall der Monarchie brachte die Einrichtung der Tschechoslowakei fr das Gymnasium zahlreiche Beschrnkungen. Aus dem I. Deutschen Gymnasium wurde sofort ein I. sl. (tschechoslowakisches) Gymnasium, allerdings mit deutschen Unterrichtssprache. Sofort wurde auch ein Unter-richt der tschechischen Sprache als Pflichtgegenstand eingefhrt. Die Sch-lerzahl fiel nach 1918 neuerlich, aus die jdische Kultusgemeinde aus politisch-wirtschaftlichen Erwgungen eigene Schulen fr Volksschler und Gymnasiasten gegrndet hatte, die bisherigen zahlreichen jdischen Schler wanderten ab. Die Schlerzahl fiel auf 250 im Schuljahr 1919/1920 und diese Hhe wurde im allgemeinem bis zum Bitteren Ende 1945 beibe-halten.Auch wurde das Gymnasium nach seinem Schler und dem ersten Prsi-denten der neu gegrndeten Tschechoslowakei T.G.Masaryk genannt (ber den Gymnasialschler Masaryk lesen Sie den anderen Bericht). An der Kante der Sd- und Westseite des Gebudes wurde ein Relief des Kopfes des Thomas Masaryk mit einer Gedenktafel in tschechischer, fran-zsischer und deutscher Sprache angebracht. Diese Erinnerungstafel gibt es dort bis heute, allerdings von den Tschechen mit einer rein tschechischer Tafel ersetzt. In dem Gebude gibt es heute eine tschechische Akademie fr Knstler und Musiker.

  • Tom-Thomas MasarykEin gebrtiger Tscheche, Deutsche, Slowake, Hanake, Mhrer oder

    ein Jude?Fragezeichen ber die nationale Herkunft des bekanntesten Brn-

    ner Schlers des Deutschen Gymnasiums

    Zu den wohl bekanntesten Schlern des I. Deutschen k.k. Gymnasi-ums gehrte der sptere erste tschechoslowakische Prsident Tom Masak, heute nur als Tom Masaryk bekannt. Da wir in diesem Heft ber die bevorstehende Volkszhlung in Tschechien und das dort frei ausdrckbare nationale Bekenntnis berichten, mchten wir auch einen kleinen Absatz ber die strittige nationale Herkunft des ersten tschechoslowakischen Prsidenten beifgen - eine interessante Sammlung von Tatsachen und Behauptun-gen aus Masaryks Leben mit Hinsicht auf seine wahre Nationalitt.Thomas Masaryk wurde am 6.3.1850 in dem sdmhrischen Ort Gding (heute Hodonn) geboren. Seine Mutter war eine Theresia Kropaczek, angeblich deutscher Nationali-tt. Sie war einige Zeit Kchin in Wien, sp-ter wurde sie am Gut des jdischen Gutsinhabers Nathan Redlich beschftigt. Als Vater wird ein slowakischer Rowrter, Kutscher und Analphabet namens Josef Maszrik genannt. Demnach entstammte der Prsident der Tschechoslowaken ziem-lich rmlichen Verhltnissen. Trotzdem er-wartete ihn von jungen Jahren an eine steile Karriere nach oben.Im Jahre 1865, 15jhrig, war Masaryk ein Schler des berhmten I.Deutschen k.k. Gymnasiums in Brnn am Elisabethplatz. In den offi-ziellen Lebenslufen von Masaryk lesen wir, da der aus armseligen Verhltnissen stammende Masaryk whrend seines Schulaufenthaltes in Brnn von dem Brnner Polizeidirektor Anton Ritter von Le Mon-nier finanziell untersttzt wurde. Wie aus den Dokumenten des Gym-

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    Masaryk im Jahre 1877

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    nasiums hervorgeht war Masaryk von den Schulgebhren nach ei-nem damaligen Gesetz befreit. Zu den Schulzeiten in Brnn schreibt sich Masaryk noch nach seinem Vater als Thomas Masak. Erst in der letzten Klasse des Gymnasi-ums kommt es zu seiner Namensnderung und im Jahre 1869 gibt es schon unter den anderen prominenten (oft jdischen) Schlern in der Klasse V des I. Brnner k.k. Gymnasiums einen Thomas Masaryk. Den verchtlich lautenden tschechischen Namen Masak (Aasfliege) lie Masaryk im Alter von 18 Jahren beim Pfarramt in Gding vern-dern. Spter kam noch der Vorname Garrigue dazu, den er von seiner amerikanischen Frau bernahm.Die Schulergebnisse des Thomas Masak in Brnn sind gut dokumen-tiert. Danach war er die ganzen Jahre ber ein auer-ordentlich begab-ter Schler. Er bekam immer das hchste Zeugnis der I. Classe mit Vorzug. In den Fchern wie Religionslehre, Lateinisch, Griechisch, Deutsch und Bhmisch, Mathematik, Naturwissenschaften oder Geo-graphie und Geschichte bekam Masaryk nur die besten Noten: sehr gut, vorzglich, recht gut, sehr befriedigend oder lobenswert. Ledig-lich im Turnen wurde Masaryk nur mit befriedigend benotet. Das interessante an den Zeugnissen ist, da Turnen in den 5 Jahren seines Studiums in den Zeugnissen nur einmal auftaucht. Der Schler Masaryk wurde von seinem Lehrer als fleiig eingestuft. Dem stehen aber die gezhlten versumten Unterrichts- stunden ge-genber: in der zweiten Klasse des Gymnasiums waren es 11 ver-sumte Stunden, in der dritten Klasse 22 Stunden, in der vierten Klasse 163 Stunden, davon 3 nicht entschuldigt (!) und in der fnften Klasse 65 Stunden. Vielleicht befrderte dies, neben anderen Quere-len, da er einen Schulverweis zu befrchten hatte, der nach Interven-tion seines Gnners, des Polizeiprsidenten Hofrat Le Monnier, in ein Consilium abeundi, also in ein freiwilliges Verlassen der Schule abge-ndert wurde. So verlie er das Gymnasium daher vor der Matura und zog mit seinem Gnner und dessen Sohn, dem er Nachhilfeunter-richt bereits in Brnn gegeben hatte, nach Wien, wo er schlielich ma-turierte. Da er lange Zeit deutsch besser sprach als tschechisch ist dem offiziellen Lebenslauf von Masaryk zu entnehmen. In Wien be-suchte Masaryk das akademische Gymnasium wo er maturierte. An-schlieend studierte er an der Wiener Universitt Philosophie. Spter ein Jahr lang noch an der Universitt in Leipzig. Bald darauf wurde er ins politische Leben gerufen. Er wurde schnell zur Fhrungsfigur des

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    tschechischen Volkes. Als die Vernderungen am Ende des 1. Welt-krieges die Grndung der langersehnten eigenen Republik ermglich-ten, wurde er zu tschechoslowaki-schen Prsidenten gewhlt.In seinem Lebenslauf gibt es gewisse Unklarheiten, genauer: Unglaub-wrdigkeiten. Wie es dort heit: absolvierte Masaryk zuerst eine Grundschule in sdmhrischen Tscheikowitz, danach ein Realgymna-sium in Auspitz/Hustopee. Einige Zeit praktizierte er in der Gdin-ger Schule und begann danach mit einer Ausbildung zum Schlosser in Wien. Beide Ttigkeiten hat er verlassen, kam zurck in die Heimat und begann mit der Ausbildung zum Schmied in einem anderen klei-nen sdmhrischen Ort namens Czeitsch. Kurz danach trat er in das Auspitzer Realgymnasium als Unterlehrer ein. Er begann mit der Vor-bereitung fr sein Studium am Brnner k.k. Gymnasium (was immer damit gemeint wird). Man muss sich allerdings fragen wie der junge noch nicht volljhrige Masaryk das alles htte schaffen knnen, wenn er im Alter von 15 Jahren schon ein ordentlicher Schler des Brnner Gymnasiums war? Vielleicht hat er oder haben die tschechischen Chronisten in ihrem nationalistischen Wahn den Lebenslauf von Ma-saryk absichtlich verschnert?Die spektakulrste Frage ist allerdings die nach seiner Herkunft. Die Historiker bestreiten oft den analphabetischen Kutscher Josef Mas-zrik als seinen wirklichen leiblichen Vater. Jemand der aus einer so armen Umgebung wie Thomas Masaryk entstammte htte alleine nicht so steil in seiner Karriere nach oben klettern knnen, wrde auch kaum die feine Ausbildung in den besten k.k. Schulen und Uni-versitten bekommen. Tatschlich scheint es sehr wahrscheinlich, da es jemanden im Hintergrund gab, der den Aufstieg des jungen Masa-ryk gezielt nach oben frderte. Als wirklich in Frage kommender leib-licher Vater von Masaryk wird oft der jdische Gutsinhaber Nathan Redlich genannt. Nathan Redlich war ein Grovater des bekannten s-terreichischen Juristen und Politikers Josef Redlich. Die uneheliche Herkunft Masaryks wrde u.a. auch die Tatsache klren, wieso Masa-ryks Mutter aus Wien zurckgekehrt, bei Redlich eine feste Anstel-lung bekam. Der slowakische Analphabet Josef Maszrik knnte demnach nur als Masaryks fiktiver Vater angesehen werden. Die mg-liche uneheliche Herkunft Masaryks wurde im politischen Kampf oft ausgenutzt. Sollte die Behauptung ber die Vaterschaft Nathan Red-lichs tatschlich stimmen, mte der erste Prsident der Tschechoslo-waken eigentlich richtig Tom Nathan Garrigue Redlich heien.

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    In dem Buch von Roland J. Hoffmann T.G. Masaryk und die tschechi-sche Frage, das 1988 in Mnchen/Oldenbourg (Collegium Caroli-num) erschien, lesen wir dazu: Frau Gertrud Redlich die zweite Frau des 1936 verstorbenen Josef Redlich hat dem Verfasser der vorliegen-den Arbeit besttigt, da ihr Mann langjhriger Reichsratskollege Masaryks und von diesem als Finanzminister der neugegrndeten Tschechoslowakischen Republik umworben ihr von diesem ver-wandtschaftlichen Verhltnis berichtet hat.Masaryk selber hat sich in seinem Leben zu seiner Herkunft mehr-mals geuert. In seinem fr die Wiener Universitt geschriebenen Curriculum Vitae gibt er an die Mutter ist eine Deutsche wobei er ber seinen legitimen slowakischen Vater keine Angaben macht! In ei-nem Brief von 1877 (nach L. ech) schreibt er mit Seele und Leib bin ich Tscheche wobei er gleichzeitig zugibt meine Mutter ist war ei-gentlich - eine Deutsche. In den bekannten Gesprchen mit dem tschechischen Schriftsteller Karel apek hat Masaryk seine Aussage insofern revidiert als er darin behauptete meine Mutter war eine Ha-nakin von Geburt, aber unter Deutschen in Hustope (Auspitz) aufge-wachsen. In einer 1892 in Brnn gehaltener Rede erklrte Masaryk: ich bin Mhrer bis ins Mark. In einem autobiographischen, fr slo-wakisches Publikum gedachten Aufsatz Slovensk vzpomienky (Slowakische Erinnerungen) schreibt Masaryk wiederum: ich glaube, da ich dem Blut nach reiner Slowake bin, ohne ungarischen oder deutschen Anschlag, wobei aber meine Mutter in ihrer Jungzeit besser deutsch sprach als tschechisch. Am 28.5.1918 hatte Masaryk in einer Rede in Chicago gesagt: Ich persnlich bin sehr glcklich ber den Umstand, da ich von Geburt mhrischer Slowake, meinem Bewut-sein nach Tscheche bin. Gegenber E. Ludwig uerte sich Masaryk 1935: Natrlich bin ich geborener Tscheche, ich kann mich ja nicht umgebren.Wer also war Thomas Masaryk von Herkunft wirklich? Diese Frage wird wahrscheinlich nie mehr beantwortet.

    Quellen: Stadtarchiv Brnn

    Das Buch von Roland J. Hoffmann T.G. Masaryk und die tschechische Frage

    Tschechisches Internet

  • Neues aus BrnnRekonstruktion der Villa Tugendhat wird fortgesetztSeit einem Jahr wird die bekannte Brnner Villa Tugendhat grndlich rekonstruiert. Dabei wird detailgenau darauf geachtet das ursprngli-che Aussehen der Villa aus der ersten Republik wieder herzustellen. Die ersten Besucher knnen schtzungsweise 2012 die Villa besuchen.Filmfestival in BrnnBrnn versucht sein eigenes internationales Festival in der Stadt zu etablieren. Genauso wie in Karlsbad waren in der Stadt Anfang Mrz internationale Filmprsentationen zu sehen. Der Name des schon im zweiten Jahr stattfindenden Filmfestivals lautet Cinema Mundi. In den Slen des Velk palek wurden die fr Oscars nominierten Filme gezeigt. Parallel damit liefen auch Filme aus der tschechischen Produktion. Als Gast wurde der international berhmte Regisseur Ji Menzel erwartet. Was in Brnn bei so einer groen Veranstaltung schon traditionell nicht fehlen durfte war die Mitarbeit mit der Masa-rykuniversitt. Die Studenten dieser in letzten Jahren stark gewachse-nen Universitt halfen mit, die Schler der Brnner Schulen ber die projizierten Filme zu unterrichten.Bekannte auslndische Schauspieler und Filmmacher, etwas die aus den U.S.A., waren allerdings bis zum Redaktionschlu nicht bekannt. Das Filmfestival ist anscheinend nur ein rtlicher Versuch, die aus Karlsbad bekannte groe Filmgala nachzuahmen. Aber wer wei, viel-leicht wird die Stadt in der Zukunft neben Weltwissenschaftlichem Zentrum, auch ein Mekka der europischen Filmindustrie?Waldorfpdagogik in BrnnIn Brnn gibt es tschechische Schulen die sich auf die sogenannte Wal-dorfpdagogik konzentrieren. Die Waldorfpdagogik ist eine durch Rudolf Steiner (18611925) begrndete Pdagogik auf der Grundlage der ebenfalls von ihm entwickelter Menschenkunde Anthroposophie. Zu diesen Schulen gehrt jetzt auch ein privates Gymnasium Integra Brno mit Sitz in Lsch.Die Waldorfpdagogik gibt es in Brnn seit 18 Jahren. Zu dieser Er-ziehungsweise gehren in Brnn einige Kindergrten und Grundschu-len (z.B. in die Grundschule in Sebrowitz).Wrme von Dukovany fr BrnnDie Stadt Brnn wrde gerne ihre Huser mit der Abfallwrme des

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  • Atomkraftwerks Dukovany versorgen. Dafr werden zur Zeit Plne fr die Wrmeleitung aus dem sdmhrischen Ort Dukovany nach Brnn geschmiedet. Sollte die Wrmeleitung tatschlich entstehen, wrde die Stadt eine preiswerte Wrmequelle bekommen. Doch das alles ist wie vieles in Brnn nur ein Wunsch einiger Plnemacher im Rathaus. Es werden noch Jahre vergehen bis daraus etwas wird.Kanalisationsnetz in BrnnZwar liegt die Wrmeleitung in den Kpfen der Politiker, wichtiger scheint aber, da das Kanalisationsnetz, das schon lange Jahrzehnte unter den Straen Brnns liegt, einer grndlichen Reparatur bedarf. Die Kanalisationsleitungen sind berlastet und oft auch beschdigt. Angeblich sind 25% des Abwassernetzes nicht funktionsfhig und be-ntigt dringend Ersatz. Zudem hat sich ergeben, da die Stadt mit ih-rem Abwasser ein wesentlicher Verunreiniger der Flsse ist. Die Verunreinigung geschieht insbesondere bei starkem Regen. Um die Verunreingung der Flsse whrend Starkregens zu senken wird ein sogenannter Retentionsbehlter in der Jeneweinova- Strae gebaut. Der Behlter wird das zuflieende Wasser zurckhalten und es erst nach Sedimentation der Schmutzpartikel in die Flsse ablassen.Die Probleme mit dem Abwasser sind fr die weitere Entwicklung der Stadt von hchster Prioritt. Ohne Ausweitung der Kanalisatio-nen ist eine weitere Vergrerung der Stadt unmglich.Bauarchitektur nach 1945Die Bauarchitektur nach dem Krieg in Brnn wird jetzt unter die Lu-pe genommen. Fachleute aus Brnn und sterreich werden die Brn-ner Nachkriegsbauten analysieren. Wieso gerade Experten aus sterreich wurde zwar in hiesigen Medien nicht korrekt begrndet, ist jedoch leicht zu erraten. Brnn war vor dem Krieg eine durch ster-reichische Architektur geprgte Stadt, wie kaum eine andere Stadt in Tschechien Es wundert also nicht, da die sterreicher jetzt die tsche-chischen Neubauten nach dem Krieg bewerten wollen. Und wer wei, vielleicht erhofft sich Brnn davon auch, da das eine oder andere Problem mit der vernachlssigten Stadtinfrastruktur der letzten Jahr-zehnte gelst wird?Neue Straenbahnwagen werden umgebautIn den letzten Jahren gibt es in Brnn immer mehr neue Straenbahn-wagen wie etwas den Porsche (ber diesen Wagen haben wir auch

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  • im BHB berichtet). Diese neuen Wagen haben die Sitze anders ange-ordnet. In den alten Wagen sa man mit dem Gesicht nach Vorne, auf einer Seite gab es zwei Sitze, auf der anderen Seite einen Sitz.In den neuen Wagen befinden sich auf jeder Wagenseite Lngsbnke. Man schaut daher auf das gegenberliegendes Fenster oder die dort Sitzenden. Obwohl die neuen Wagen ganz schn und modern ausse-hen beklagen sich viele Brnner ber die neue Sitzordnung. Die Be-grndung: es sei jetzt fr die Stehenden zu wenig Platz und man mte auf die vor einem Stehenden schauen.. Das ist natrlich vlli-ger Unsinn, den auf vor einem Stehende mute man immer schauen und der freie Raum war bei den frheren Sitzgelegenheiten (links zwei, rechts eine) wesentlich schmler. Die Beschwerden wurden trotzdem angenommen und man will jetzt die Sitze in den neuen Wagen wieder in die alte Ordnung zurckbau-en. Das wird natrlich viel Geld und Zeit kosten. Bezahlen werden das im Endeffekt wieder die Brnner. Die Fahrkarte in Brnn ist schon jetzt die teuerste in ganz Tschechien. Sogar in der groen Metro-pole Prag kostet die Fahrkarte weniger. Die Redaktion meint dazu, es wre schade die neuen Wagen durch einen Umbau aus dem Betrieb zu nehmen. Da das heutige Brnn stets behauptet ein wichtiges wis-senschaftliches Weltzen-trum zu werden fragen wir uns was haben die Wissenschaftler in Brnn gemacht als die Einfhrung der neuen Wagen geplant wurde?Englischtexte in BrnnDie deutsche Sprache ist in Brnn unbeliebt sagten die Politiker in Brnn zur Zeit des Papstbesuches. Anschei-nend gilt das nicht fr die englische Sprache die jetzt berall an den Haltestellen und anders-wo in Brnn zu lesen

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  • ist. Werbung an den Haltestellen wird jetzt oft in englischer Sprache betrieben. Dabei ist berhaupt nicht klar, ob die Brnner dieser Spra-che allgemein mchtig sind wie etwa die Bevlkerung in den Nieder-landen. Wir glauben eher nicht und so viele Englnder wird es in Brnn sicherlich nicht geben. Eine englische Werbung die nicht ver-standen wird bleibt wirkungslos; oder etwa nicht? Aber vielleicht funktioniert die Werbung in Brnn anders. Vielleicht sind diese Wer-beplakate gerade auf den nicht- englischsprechenden Brnner Brger abgestimmt? Vielleicht soll gerade der nicht verstandene englische Text die Kauflust bei den Brnnern steigern?hnlich unverstndlich tauchen die englischen Texte in dem neuen Universittskampus auf. Dort heit es Campus square (also ein Kampus-Platz) - in Wirklich-keit ist es eine Pizzeria. Hier knnte man vielleicht das englische dadurch erklren, da die Autoren des Universi-ttskomplexes schon an die Zeit gedacht haben, in der durch die neuen Straen die Topwissenschaftler aller Welt bummeln werden, die auch nichts anderes als die engli-sche Sprache kennen. Ist hier die Stadt der Zeit voraus geeilt?Kreuz in DobrenzGemeinderat von Dobrenz / Dobronn ist gegen eine Kreuzaufstel-lung. Am vergangenen Sommer wurden rund 13 Leichen von tsch. Ar-chologen in Dobrenz bei Iglau / Jihlava geborgen. Tschechische Einwohner hatten nach Kriegsende 1945 mit Schaufeln und Hauen diese sudetendeutschen Opfer erschlagen. Die tschechische Kriminal-polizei zusammen mit der Masarykuniversitt in Brnn prft durch Fachleute die Identitt der Leichenreste.Im Gemeinderat von Dobronn wurde unlngst von den Stadtrten beschlossen, am Ortsfriedhof kein Granitkreuz zur Erinnerung an die-ses Nachkriegsmassaker aufzustellen. Abgelehnt mit der Begrn-dung: die Kreuzhhe von 1,5 Metern widerspreche der Friedhofsordnung! Die Hhe der Grabdenkmler wird aber ber-haupt nicht erwhnt.

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  • Die Ergebnisse der Knochenanalyse sind auch noch nicht bekannt. Wie aber die zustndige Wissenschaftlerin der Masarykuniversitt ge-genber der Presse bekannt gab, ist es gar nicht sicher ob es mglich sein wird die Opfer zu identifizieren. Es wrde erschwert, weil die berreste angeblich stark durchfeuchtet sind.Ein Professor der Masarykuniversitt in Brnn verurteiltAls wir von einigen Jahren ber die Iglauer Gesprche der Acker-manngemeinde berichtet haben gab es bei dieser Veranstaltung da-mals eine unangenehme Situation als einer der geladenen Sprecher, ein tschechischer Professor aus der Masarykuniversitt direkt auf Konfrontation mit einem anderem Diskussionsteilnehmer, dem Abge-ordneten des europischen Parlaments Bernd Posselt ging. Posselt hat damals die Situation diplomatisch gelst und den Saal demonstrativ verlassen.Professor Horyna ist ein Philosoph, spezialisiert sich insbesondere auf deutsche Philosophie des Immanuel Kant und ist auch ein tschechi-scher Experte in der Religionswissenschaft. Er war jahrelang Vorsit-zende der tschechischen Religionistikgesellschaft.Derselbe tschechische Professor erregte jetzt die Aufmerksamkeit der hiesigen Medien als er wegen persnlichen Attacken auf einen Univer-sittskollegen von einem Brnner Gericht verurteilt wurde. In der ganzen Angelegenheit ging es darum, da der uns von den Iglauer Gesprchen bekannte Professor Horyna, einen Kollegen, auch Profes-sor der Masarykuniversitt, mit Hilfe von vulgren anonymen Mails mit dem Tode bedroht habe. Das Gericht fand im Februar den Profes-sor Horyna schuldig und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe in der H-he von 2000 Euro.Neue Moschee in BrnnDie Moslems haben in Brnn schon seit Jahren eine eigene Moschee. In der Stadt gibt es eine umfangreiche arabische Kommune. Diejeni-gen die in Brnn schon Geld gewechselt haben kennen diese Kommu-ne, denn die Araber betreiben praktisch jede Wechselstube in Brnn.Als man vor Jahren die arabische Moschee zu bauen beabsichtigte ha-ben die Brnner Brger, insbesondere in der Umgebung der geplan-ten Moschee, dagegen heftig protestiert. Der Bau wurde trotzdem vom Amt genehmigt, man durfte an der Moschee allerdings keinen Turm bauen, auch nichts was von auen betrachtet den traditionellen Moscheen in der arabischen Welt hneln wurde.

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  • Jetzt wollen die Araber eine neue Moschee haben. Nicht unbedingt ei-ne zweite, sondern eine neue, die wie eine traditionelle Moschee aus-sehen solle, also mit einem Minarettrmchen, wenn auch mit einem kleinen. Auch diesmal ruft diese Absicht der Araber Proteste hervor. Warten wir ab, ob in Brnn tatschlich ein arabischer Bau mit Mina-rett in den nchsten Jahren entstehen wird.Gedenkveranstaltung im RomamuseumIm Romamuseum wurde des 65. Jahrestages des Transportes der Ro-ma in den Konzentrationslager Auschwitz gedacht. An der Veranstal-tung nahmen nicht nur die Vertreter der Romaorganisationen teil, sondern auch Vertreter der Stadt und der Kreisregierung.Weitere Existenz der Motorradrennen in Brnn bedrohtDas Motorradrennen Grand Prix Brno, das jedes Jahr im August auf dem Brnner Masarykring stattfindet und viele Auslandsbesu-cher, insbesondere aus Deutschland und sterreich anlockt, befindet sich in roten Zahlen. Wie unlngst bekannt wurde, endete das Unter-nehmen voriges Jahr mit einem Millionenverlust und die betreuende Firma behauptet das Rennen nicht mehr finanzieren zu knnen. Bis-her wurde keine Lsung der Situation in der Brnner Presse bekannt gegeben.

    Gedenkgottesdienst fr TodesmarschopferAm 15. Mai findet in der Wieskirche bei Freising (B 301)

    ein Gedenkgottesdienst fr die beim Brnner Todesmarschumgekommenen vertriebenen Deutschen statt.

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    Stuttgarter Weienhofsiedlung in BrnnIn einem kleinen Raum der Stdt. Bcherei in der Koblin / Krapfengasse sind zur Zeit Bildtafeln der Stuttgarter Weienhofsiedlung zu sehen. Auf insgesamt 16 Bildern werden Huser dieser 1927 entstandenen Musterhuser gezeigt. Es handelt sich dabei um schwarz-wei Fotos, also um Abbildungen aus der Zeit kurz nach der Entstehung. Grundrizeichnungen runden das Bild ab.Die Erklrungen zu den Husern und die Lebenslufe der Architekten sind in deutscher Sprache abgefat.

  • Die Verffentlichungen in dieser Rubrik erfolgen nur auf der Grundlage von Meldungen der Kreisverbnde, die auch fr die Richtigkeit verant-wortlich sind, oder laut Zusendungen von BHB-Beziehern, die einen Ein-trag wnschen. Meldungen fr die Ausgabe Mrz-April bis 10.1.; fr Mai-Juni bis 10.3.; fr Juli-August bis 10.5.; fr September-Oktober bis 10.7.; fr November-Dezember bis 10.9.; fr Januar-Februar bis 10.11.

    98.: Czanderle geb. Pohnitzer, Marie, Dachsweg 21, 73230 Kirchheim, am 5. 05., frh. MdritzHornisch, Otto, DRK Pflegeheim, Im Klblesrain 2, 73430 Aalen, am 9. 05.

    96.: Brauner geb. Onheiser, Hilde, Meisenstr. 9, 73431 Aalen, am 1. 05., frh. MdritzDirmoser, Erna, Giebelstr. 12, 70499 Stuttgart, am 17. 05.

    94.: Lukasch, Helga, Wagmllerstr. 21, 80538 Mnchen, am 25. 05.93.: Peyerl, Traute, Martin-Luther-Str. 3, 87527 Sonthofen,

    am 30. 04.Kunetka geb. Knisch, Luise, Knigsbrunner Str. 3, Augsburg, am 20. 05.

    92.: Treibel, Hermann, Geyersperger Str. 62, 80689 Mnchen, am 17. 05.Stiehl, Helene, Beethovenstr. 4, 73033 Gppingen, am 1. 06.

    89.: Schufele, Anni, Wasserbergstr. 16, 73066 Uhingen, am 13. 04.Pschonder, Adele, Thoerlenstr. 22, 82467 Garmisch-Partenkirchen, am 1. 05., frh. Priesenitz

    88.: Weiner, Franz, Zeil 2, 75050 Stebbach, am 23. 05., frh. MdritzBarth geb. Heinisch, Lotti, Brunnenstr. 4, 74931 Lobbach, am 15. 05., frh. MorbesKindler geb. Heinisch, Greti, Hauptstr. 40, Altenheim, CH-3250 Lyss-BuswilStraka, Karl, Marschnerstr. 30, 22081 Hamburg, am 12. 5., frh. Priesenitz

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  • Autrata, Edmund, Biberacher Str. 94, 89079 Ulm, am 2. 06., frh. Priesenitz

    87.: Karafiat, Lore, Hegenwettengasse 16/1, 72336 Balingen, am 29. 04.Glatzl, Hilde, Freihof 43/3, A-1220 Wien, am 18. 05.Morawek, Horst, Hungerbhlstr. 22/8, 73614 Schorndorf, am 15. 05.

    86.: Richter, Wilhelm, St.Benedikt-Str. 21, 85716 Unterschleiheim, am 29. 05.Kurka, Anna, Jahnstr. 36, 70736 Fellbach-ffingen, am 22. 04.

    85.: Eisler, Friedrich, Hirsch-Gereuth-Str. 57 a, 81369 Mnchen, am 20. 05.Bartl, Gotthardt, Pliensbacher Weg 2, 73087 Bad Boll, am 2. 05.Repa, Adolf, Schillerstr. 11, 73108 Gammelshausen, am 31. 05.

    84.: Hanny geb. Lochmann, Luise, Ulrichkirchner Str. 14, A-2120 Wolkersdorf, am 26. 05., frh. MdritzKppler geb. Martin, Eva, Dr.med. Lerchenweg 36, 35578 Wetzlar, am 15. 05.Czerny, Ernst, Schwarzenbacher Str. 22, 81549 Mnchen, am 27. 04., frh. Morbes

    83.: Walter, Edith, Akazienweg 40/12, Pfungstadt, am 25. 05.Krenek, Gerhard, OStDir. , Frhlingstr. 6, 97816 Lohr, am 16. 04.Janka, Hedwig, Hochholzweg 1, 70619 Stuttgart, am 24. 04.Pupik, Emil, Johannisstr. 7, 89231 Neu-Ulm, am 11. 05.

    82.: Bernrieder, Margit, Bernabeistr. 3, 80639 Mnchen, am 12. 05.Hajek, Hans, Fhrenweg 7, 82223 Eichenau, am 12. 05.Unseld-Ngele, Edeltraut, Bessererstr. 14/2, 89073 Ulm, 23. 04.

    81.: Zeitel, Wolfgang, Dipl.Ing. Bahnhofstr. 15, 26188 Edewecht, am 16. 05.Duchon, Felix, Konstanzer Str. 8, 89233 Burlafingen, am 5. 05., frh. Priesenitz

    80.: Schupkegel geb. Hanreich, Else, Forststr. 8, 70794 Filderstadt, am 25. 05., frh. Mdritz

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  • Kohlberger, Karl, Friedrich-Neumann-Str. 42, 74321 Bietigheim, am 1.05.Grimm, Kurt, Hamerlinggasse 10, 88214 Ravensburg, am 10. 05., frh. Priesenitz

    79.: Waldhauser, Bibiane, Ludwigstr. 14/V, 82110 Germering, am 13. 06.Kratky, Luise, Carl-Hermann-Gaiser-Str. 23, 73033 Gppingen, am 16. 06.

    78.: Fritsch, Hugo, Rottensch-Hlzlfeld 7, A-6342 Niederndorf, am 9. 05.Hrtl, Elfriede, Neuwiesenstr. 10, 88214 Ravensburg, am 30. 05., frh. Priesenitz

    77.: Schimek, Barbara, Rheinstr. 42, 76676 Graben-Neudorf, am 5. 06., frh. MdritzGabrisch, Erich, Reichenaustr. 20, 81243 Mnchen, am 18. 05.Grimm, Alfred, Bahnhofstr. 6, 85435 Bad Reichenhall, am 30. 04.Goppold, Fritz, Dipl.Ing., Bernhardusring 27, 38304 Wolfenbttel, am 13. 04.

    75.: Czerwinka, Rudolf, Kirchstr. 6, 88476 Laupheim, am 22. 04., frh. Priesenitz

    73.: Roiter geb. Marzinka, Erika, Hartheim 106, A-4072 Alkoven, am 23. 05., frh. MdritzKinauer, Herbert, Ebertstr. 12, 89537 Giengen, am 30. 05., frh. MdritzPiller geb. Nowatschek, Marianne, Kppelesberg 6, 89155 Erbach, am 29. 04. frh. MdritzWittmann, Kurt, Hohenstaufenstr. 30, 73033 Gppingen, am 14. 05.

    72.: Pohnitzer, Werner, Math.-Felser-Str. 45, A-3830 Waidhofen/Th., am 9. 06., frh. Mdritz

    70.: Hansel, Maria, Krawehlstr. 52, 45130 Essen, am 24. 04.68.: Kotacka geb. Chlup, Renate, Martin-Buber-Weg 6,

    71686 Remseck-Aldingen, am 30. 04.Pfaff, Rotraut, Silcherstr. 101 a, 73614 Schorndorf, am 12. 06.

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  • Polzer, Reinhold, von-Ravenstein-Weg 15, 89160 Dornstadt-Tommerdingen, am 30. 05., frh. Priesenitz

    65.: Zakhari geb. Rybnitzki, Hanna, Hauptstr. 66, 70494 Filderstadt-Bonlanden, am 1. 06.

    66.: Lffler geb. Lellek, Anneliese, Amalienstr. 19, 76676 Graben-Neudorf, am 22.04., frh. Mdritz

    Geburtstage die schon frher erscheinen sollten, jedoch zu spt zur Kenntnis kamen:89.: Watzel, Josefine, Paul-Ehrlich-Str. 10, 72076 Tbingen,

    am 17. 03.

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    Kurt und Nora OndruschkaBlumenstrae 26 in 93138 Lappersdorf

    bis 1945 Brnn-Kumrowitz, konnten am 10. Mrz 2011 ihre

    Diamantene Hochzeitfeiern.

    Wir gratulieren

    Diamantene Hochzeit:Ondruschka, Nora und Kurt, Blumenstr. 26, 93138 Lappersdorf, frh. Kumrowitz, am 10. 03.

    Todesflle:Fischer geb. Putzker, Annemarie, Jakob-Burkhardt-Str. 13, 78464 Konstanz, * 24. 07. 1921 25. 02. 2011

    Allen Geburtstagskindern wnscht der Brnner Heimatbote Glck und Gesundheit, damit sie noch viele schne Tage im Kreise ihrer Lieben erleben knnen!

  • Anllich der Jahreshauptversammlung 2011 des BRUNA Kreisver-bandes am 28. Januar 2011 fanden sich erfreulicherweise zahlreiche Mitglieder in unserem Vereinslokal im Rhaetenhaus ein. Nach Be-kanntgabe der fr die JHV vorgeschriebenen Berichte, beantragte Herr Dr. Pillwein die Entlastung des Vorstandes, die einstimmig er-folgte. Frau Walz bat anschlieend Herrn Dr. Pillwein die Neu- bzw. Wiederwahl der Vorstandsmitglieder durchzufhren, was nach Zu-stimmung durch die Versammlung in vereinfachter Form erfolgte. Vorgeschlagen waren die Kandidaten:Frau Walz, Frau Bernrieder und die Herren Gabrisch, Hauswirth und Richter.

    Am 20. Feber erffnete die Bruna Remstalkreis den Reigen der Hei-mat-Nachmittage mit dem Motto: Mit Frhlichkeit ins neue Jahr! Ldm. Erich Wenzel begrte die Anwesenden, darunter unsere Gste die Ehepaare Kotacka und Seeger. Ldm. Horst Morawek hatte einen Film vorbereitet, und so konn-ten wir die Jubilumsfeier der BRUNA in Schwb. Gmnd nochmals in Bild und Ton genieen. Es freute uns alle, nochmals die Stunden in Schwb. Gmnd Revue passieren zu lassen. Dank sei Ldm. Morawek fr seine Arbeit. Da unser Motto auch Frh-lichkeit war, las Ldmn. Elvira Wenzel von Eugen Roth Die Bibel - Adam und Eva auf heitere Weise vor. Lustiges hrten wir auch aus Der Pfarrer und seine Gemeinde. Ldm. Kurt Dworschak las uns ei-ne Geschichte Der Schutzengel vor. Ein Sketch, gespielt von Elvira Wenzel und Rotraut Pfaff ber Regenschirm oder Stock sorgte fr Erheiterung. Wir sangen lustige Lieder mit bekannter Melodie und verndertem Text. Es war ein frhlicher Heimatnachmittag.

    Aus dem Verbandsleben

    BRUNA Remstalkreis

    BRUNA Kreisverband Mnchen

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    Alle vorgeschlagenen Kandidaten wurden einstimmig gewhlt, sie waren mit der Wahl einverstanden und werden die einzelnen Aufga-benbereiche in der ersten Vorstandssitzung aufteilen.Damit war der offizielle Teil der Zusammenkunft beendet und alle freuten sich auf den angekndigten Vortrag Die deutschen Brger-meister Brnns durch Herrn Dr. Pillwein. Dieses Thema, das uns Brnner natrlich sehr interessiert, wurde noch aufgewertet durch die von Herrn Hanak projizierten Bilder. Sie veranschaulichten ein-drucksvoll, wie Brnn zur damaligen Zeit ausgesehen hat. Es waren Bilder, die der Vortragende der Vergessenheit entrissen hatte und die den meisten unbekannt waren. So wurden die Ausfhrungen verdeut-licht und man konnte erkennen, wie eingeengt Brnn war und wie schn es sich spter nach der Beseitigung der Mauern prsentierte.Unter den deutschen Brgermeistern Brnns haben sich vor allem, ne-ben dem berhmtesten Ehrenbrger Christian dElvert, die Brger-meister Karl Giskra, Gustav Winterholler und August Wieser als Stadtoberhupter hervorgetan, wobei Christian dElvert wohl die weitreichendsten nderungen veranlate. Herausragend war vor al-lem die Begrnung des Spielbergs, da er damit den Brgern dieser Stadt eine grne Lunge schenkte, was sich nachhaltig heute noch zum Nutzen der Brnner Bevlkerung auswirkt. Er hatte nach Mg-lichkeiten zur Durchfhrung dieser gewaltigen Aufgabe, den bis da-hin kahlen Spielberg zu begrnen, gesucht und hat dieses Ziel auch erreicht. Mit Pferden, Muskelkraft und Schubkarren, mit der Mobili-sierung freiwilliger Arbeitskrfte aus der Bevlkerung, sogar durch die Heranziehung von Soldaten und dadurch, da Unmengen der be-ntigten Bume und Strucher gespendet wurden, war es ihm gelun-gen, innerhalb von 20 Monaten und ohne Schulden dieses Projekt zu bewltigen. Vor allem aber war es ihm zu verdanken, da der Fes-tungsgrtel, der die Stadt so beengte geschleift wurde, wodurch end-lich freie Flchen fr die Erweiterung der Stadt entstanden. Brgermeister Karl Giskra hat vor allem die Armen-Frsorge vorange-trieben und sich ebenfalls um Straenbau und Wasserleitung gekm-mert. Unter der Amtszeit von Gustav Winterholler entwickelte sich Brnn weiter, der Bau des Stadttheaters mit elektrischer Beleuchtung, die Einrichtung stdtischer Kindergrten, der Bau einer neuen Brcke ber die Schwarza und die Anlegung des Zentralfriedhofs fallen in seine Amtsperiode. Dem Brgermeister August Wieser war es zu ver-danken, da Brnn zu einer modernen Grostadt heranwuchs und

  • 20. Februar 2011Wir trafen uns wieder zu einer gemtlichen Runde in un-serem Stammlokal und freuten uns ber das Wiederse-hen bei ertrglicher Gesundheit und guter Laune.Zunchst haben wir uns mit Kaffee und feiner Torte ge-strkt. Dann berichtete Frau Elise Klimesch ber ihre so

    Neuer Vorstand des Kreisverbandes MnchenAm 10. Mrz 2011 traten die am 28. Jnner von der Mitgliederver-sammlung als Vorstand gewhlten Mitglieder des Kreisverbandes zu einer konstituierenden Vorstandssitzung zusammen. Gewhlt wur-den:

    Frau Gerlinde Walz als VorsitzendeHerr Erich Gabrisch als stellv. VorsitzenderHerr Wilhelm Richter als FinanzreferentHerr Hans Hauswirth als SchriftfhrerHerr Erich Gabrisch als OrganisationsreferentFrau Margit Bernrieder fr MitgliederkontakteAlle Wahlen erfolgten einstimmig unter Aufsicht des beigeladenen Mitgliedes Dr. PillweinBereits in der Mitgliederversammlung waren gewhlt worden:als Delegierte zur Bundesversammlung: Frau Walz und Herr Haus-wirth (stv.Gabrisch)als Kassenprfer: Frau Treibel und Herr Kratschmar

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    zwei neue Stadtviertel, nmlich die Schwarzen Felder und das Beam-tenheim, entstanden.Zum Schlu wre noch zu betonen, da alle deutschen Brgermeister von Brnn das Schulwesen durch den Bau von Bildungs- und Ausbil-dungseinrichtungen intensiv gefrdert haben. Dieser Nachmittag war wohl fr alle Mitglieder sehr interessant und hat sicher manchen von uns noch auf dem Nachhauseweg beschftigt.

    Friederike Treibel

    BRUNA Elingen

  • Heimatnachmittag am Samstag den 12.02.2011Zu unserem Faschingsnachmittag kamen nicht so viele Landsleute wie im Vorjahr. Der berhmte Pianist Alfred Brendel feierte seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 05.01.1931 im nordmhrischem Wiesenberg / Mhrisch Schnberg geboren. Mit sieben Jahren fhrte er seine erste eigene Komposition, einen Walzer auf und im Jahre 1948 in Graz war sein erstes Konzert. Er spielte Beethoven, Liszt, Mozart und Schubert meis-terhaft. Am 18.12.2008 gab er in Wien sein Abschiedskonzert. Alfred Brendel lebt in Plush / Dorset (England) und sein Sohn ist Cellist. Zum 100. Geburtstag Dr. Bruno Kreiskys am 22.01.2011 sind Bcher wie Ironimus Der wahre Kreisky und Das Bruno Kreisky Al-

    gelungene 13-tgige Kreuzfahrt im stlichen Mittelmeer. Dabei waren auch die technischen Daten von Interesse, das Schiff war z.B. immer-hin ca. 300 m lang. Frau Klimesch hatte auch sehr nette Begegnungen und alles war bestens organisiert. Auf dem Programm standen Grie-chenland, gypten und die Trkei mit div. Landausflgen zu den bib-lischen Sttten des Altertums, der Antike und des frhen Christentumes. Besonders beeindruckend waren wohl die giganti-schen Ausgrabungen von Ephesus in der westlichen Trkei. Griechen und Rmer haben hier groartige Spuren hinterlassen. Herzlichen Dank fr diese interessanten Ausfhrungen.Wir hrten auch ein besinnliches Gedicht ber die verlorene Heimat in schnen Versen, was uns aus dem Herzen sprach (Nachtrag Janu-ar). Und es gab noch eine kurze humorvolle Geschichte zum Schmun-zeln.Natrlich kam das Plaudern nicht zu kurz und wir freuten uns ber die Dekoration mit einem Hauch von Frhling.

    Beste Gre von Ilse Minarsch

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  • bum erschienen. Der Weltbrger und Reformer Bruno Kreisky wur-de vor 100 Jahren am 22.01.1911 in Wien geboren. Seine Vorfahren ka-men aus Bhmen und Mhren (Klattau und Znaim). Als groer Politiker prgte er die Geschichte der 2. Republik sterreichs. Ich bin der Meinung. war in den 70 / 80er Jahren eine hufige Redewen-dung Bruno Kreiskys. 30 Jahre gestaltete er die Innen und Auenpoli-tik in sterreich. Journalisten wies er mit den Satz zurecht: Lernen Sie zuerst Geschichte! Ein weiteres Vertreibungsbuch ist erschienen: Odsun Band 2 Die Vertreibung der Sudetendeutschen zu erwerben beim Sudetendeut-schen Institut in Mnchen. 65. Jahrestag des Beginns der organisier-ten Vertreibung und per Bahntransporten. Da der Jahrestag des Beginns der organisierten Vertreibung und Inhumanitt im heutigen Tschechien geruschlos vorberging, berraschte Hans Jrg Schmidt (Die Presse): Sind doch gerade in den letzten Monaten er-schtternde Geschichten von Mord und Totschlag an den Sudeten-deutschen, von aufgefundenen Massengrbern in Rundfunk, Fernsehen und anderen Medien behandelt worden. Es gab auch tschechische Kritik von Prsident Vclav Klaus zur Einseitigkeit der Geschichtsaufarbeitung im Lande. Im Jnner traf er mit Bundesprsi-dent Fischer zusammen. Bei der Mrzgedenkfeier im Vorjahr reagier-te Vclav Klaus heftig auf dessen Grubotschaft da darin die Bene Dekrete zu Recht als schweres Unrecht bezeichnet wurden. Vlker-mord Verteidiger Vclav Klaus wurde beim Wiener com.salt Kon-gress vom Organisator David Ungar Klein fr sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Verteidigung der brutalen Vertreibung von 3,2 Millionen deutscher Alt sterreicher wobei 241.000 Opfer 1945 / 46 zu beklagen waren aus ihrer seit mehr als acht Jahrhunderten an-gestammten Heimat ist wohl keine Empfehlung fr eine Ehrung. Die Ausstellung 50 Jahre Gartenbaukino 50 Jahre von Welt wird insbesondere Dipl. Arch. Robert Kotas Aufmerksamkeit gewidmet, der von 1950 1972 fr den Bau und Umbau von ber 40 Kinos ver-antwortlich und wichtigster Kinoarchitekt war. Er wurde am 16.03.1904 in Mhrisch Ostrau / Witkowitz geboren und starb am 19.02.1973 in Wien. Die Ausstellung luft bis April 2011 im Foyer des Gartenbaukinos in Wien. Habermann ist der erste Spielfilm den Deutschland, sterreich und Tschechien gemeinsam ber das dunkle Kapitel der Vertreibung der

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    Sudetendeutschen nach dem 2. Weltkrieg gedreht haben. Die Co-Pro-duktion von Jurai Herz beruht auf wahre Begebenheiten. Dieser Film zeigt zutiefst bewegend einen Teil der deutsch tschechischen Trag-die. Der Film handelt von der Geschichte des jungen Unternehmers August Habermann der Anfang der 30iger Jahre als angesehener Br-ger in einem kleinen mehrheitlich tschechischen Dorf im Sudetenland lebt. Am Ende verlor die gesamte sudetendeutsche Volksgruppe ihre Heimat, verbunden mit brutaler Gewalt und Entrechtung.Haber-mann ist in 1010 Wien, Fleischmarkt 6 im Cine Center und in 1030 Wien, Landstraer Hauptstrae 2a in den Village Cinemas zu sehen. Samstag den 26.02.2011 ist der 9. Ball der Heimat im Arcotel Wimber-ger. Samstag den 12.03.2011 ist Festrednerin beim Mrzgedenken die Pr-sidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach. Sie spricht im Haus der Begegnung in 1060 Wien, Knigseggasse 10 um 15:00 Uhr zum Thema Geschichtliche Wahrheiten bewahren und weiterge-ben. Bitte kommen Sie zu unserer Gedenkstunde!Zur Unterhalterung an unserem Faschingsnachmittag wurden lusti-gen Geschichten und Anekdoten von Otto Lunz und Anton Krutisch vorgetragen und anschlieend veranstalteten wir unsere Tombola. Unsere Hauptversammlung findet an unserem Heimatnachmittag am Samstag den 05.03.2011 statt. Nachdem noch viele Tombola Preise vorhanden sind, werden diese auf allgemeinen Wunsch nochmals ver-lost. ber zahlreiches Erscheinen freuen wir uns. Heimatnachmittag am Samstag den 05.03.2011Bei unserem heutigen Zusammentreffen versammelte sich eine kleine-re Brnner Runde als sonst, da sich leider einige Mitglieder wegen Krankheit entschuldigen muten. Am Samstag den 26.02.2011 fand im Arcotel Wimberger der 9.Ball der Heimat statt, mit Einzug der Trachtengruppen, Tanzeinlagen der Volkstanzpaare der Sudetendeut-schen Landsmannschaft und der Siebenbrger Sachsen. Wie jedes Jahr spielte die Tanzkapelle Die tscherbren mit einem vielflti-gen Programm zum Tanz auf. Wir gedachten auch des groen, belieb-ten Unterhaltungsknstler Peter Alexander, der mit seiner schauspielerisch- komdiantischen Begabung vielen Menschen Freu-de bereitet hat. Kraft seiner bhmischen Wurzeln brillierte Peter Alex-ander speziell mit dem Lied Wie Bhmen noch bei streich war . Seine Mutter war die Tochter eines Musikaliengeschftsmannes in

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    Obfrau:Ulrike Tumberger

    Schriftfhrerin:ChristianeTumberger

    Pilsen. Nachdem Peter das Gymnasium in Wien-Dbling wegen Laus-bubenstreichen verlassen mute, bestand er 1944 die Matura in Znaim. Sein Mitschler, Landeshauptmann a. D. Mag. Siegfried Lud-wig, bezeichnete ihn als liebem, kollegialem Klassenkameraden und er nahm Peter auch gelegentlich zu seinen Eltern nach Wostitz in Sd-mhren mit. Peter dem Groen wie er spter genannt wurde, ge-lang eine langjhrige Karriere als Filmschauspieler, Entertainer und Showmaster im Fernsehen mit einzigartigen Erfolgen, Auszeichnun-gen und Ehrungen. Das Belvedere stellt 100 Selbstbildnisse und Portraits von Egon Schie-le aus. Er wurde am 12.06.1890 in Tulln geboren und starb am 31.10.1918 in Wien. Seine Mutter stammte aus Krummau in Sdbh-men, wo er 1911 einige Monate lebte. In Tulln, Krems und Klosterneu-burg (1902-1906) absolvierte er die Schule. In Wien begann er ein Kunststudium an der Akademie der bildenden Knste. Die Ausstel-lung Egon Schieles Portraits und Selbstportraits ist noch bis 13.06.2011 im Belvedere zu sehen. Am 12.03.2011, 66 Jahre nach der Vertreibung Sudetendeutsches Ge-denken zum 92. Jahrestag des Bekenntnisses zu sterreich und zum Selbstbestimmungsrecht. Wie alljhrlich gedachten die Sudetendeut-schen der 54 Opfer des 4. Mrz 1919. Die Festrede hielt Erika Stein-bach, Mitglied des Deutschen Bundestages, Prsidentin des Bundes der Vertriebenen, zum Thema Geschichtliche Wahrheiten bewahren und weitergeben Durch Wahrheit zum Miteinander. Zu diesem be-sonderen Anla, Festrednerin Erika Steinbach, waren zahlreiche Eh-rengste und Landsleute erschienen. Zur musikalischen Untermalung wurden Lieder wie Tief drin im Bhmerwald, Du mein liebes Rie-sengebirge, Ich hatt einen Kameraden gesungen. Von unseren Brnner Mitgliedern nahmen auch viele am Mrzgedenken teil. Bei unserem heutigen Heimatnachmittag mit Hauptversammlung wurde der Vorstand gleichbleibend einstimmig wiedergewhlt. Auf allgemeinen Wunsch veranstalteten wir nochmals eine Tombola mit stimmungsvoller Unterhaltung der Preisverlosung. Unser nchster Heimatnachmittag findet am Samstag den 16.04.2011 statt. Wir freuen uns auf zahlreiches Kommen!

  • Das Rezept fr einen excelenten Apfelstrudel hat unsere Luise Hanny geb. Lochmann von ihrer Gromutter berliefert bekommen und fr uns aufgezeichnet. Damit es jeder von uns gelegentlich ausprobieren kann, wurde die Mdritzer Mundart auch ins Hochdeutsche bersetzt. Ein groer Dank fr die Mhe gilt dafr unserer Luise.

    Deutsche Sprachinselorte bei Brnn, e. V.Ortsgemeinschaft Mdritz

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    Der gute Apfelstrudel

    Apfelstrudel, der Gute, den hatunsere Gromutter oft gebacken.Zuerst gab sie Mehl auf das Nudelbrett, ein Lfferl l, dann warmes Wasser, nicht zu khl,ein Ei, sie hatte alles im Gefhl.Essig nur ein kleines Bichen,Salz eine Priese.Alles gut vermischen, fest knetenbis der Teig glatt ist wie Seide.Einen warmen Tiegel darber strzen,rasten lassen, sagen wir rundeine halbe bis eine dreiviertel Stund`.Dann ein sauberes Tuch aufbreiten undmit Mehl bestuben. Den Teig schnziehen in die Breite und in die Lnge,locker aus dem Handgelenke.Jetzt kommt die Apfelflle drauf.Zuerst mit flssiger Butter denTeig bestreichen, Semmelbrselndarber, ganz fein undwenn mglich sollen es saure pfel sein,klein gehobelt, Zucker, Rosinen undZimt, damit der Geschmack auch stimmt.Einrollen, auf das Blech ein bisschen Fett und auf den Strudel auch.Jetzt hinein in das Backrohr, backenEine halbe Stunde, danach bezuckern,der Strudel soll zergehen im Munde.Der Gromutter ist der Apfelstrudel

    Da guita Opflstrudl

    Opflstrudl, der Guita, den hot sa Ouft pocha, insa Gromuitta.Zaerscht hot sa gejbn as Mehl afsLudlprejtt, oa Lejfal l,donn boarms Bosser, nia za kiehl,oa Oa, sie hot ollas ghobt an Gfiehl.Ejssich ner a kloans Bissal,Solz a ner a Priesal.Ollas guit omischn, fejst knejtnbis da Toach glott is bia Seidn.A boarms Kastrolal drieber stirzn,rostn lossn, sog ma runda holba bis a dreiviertl Stund.Donn a saubers Tuich aufproatn undmit Mehl pastaubn. Den Toach schejzahn an die Proatn und an die Laejng,locka ausn Houndglejnk.Jetzt kimmt die Opflfill drauf.Zaerscht mit flssiger Butter denToach pastreiga, Semmlpresln drieberganz fei, undbenn meglich sullns saura Aeipfl sei,kloa ghoublt, Zucker, Zibebn und Zimtdomit da Gschmoch a stimmt.Zoumaroulln, afs Plejch a bissalFejtt und afn Strudl ach.Jetzt nei an die Rehrn, pochaA holba Stund, danoch ouzuckern,da Strudl sull zagehj an Mund.Der gromuitta is da Opflstrudl

  • Herzliche Ostergre, verbunden mit den besten Wnschen, an alle Mdrit-zer, Erbacher, Wolkersdorfer, sowie al-len Freunden der Sprachinselorte. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass am 18. Juni 2011 unser Mdritzer Treffen wieder in Stetten a. Heuchelberg stattfin-det. Selbstverstndlich sind dazu auch alle Landsleute aus der Brnner Sprachinsel recht herzlich eingeladen. Nhere Informationen zu unserem Treffen bringt der nchste Heimatbote.

    Im Namen des Mdritzer Heimatrates Euer Herbert Kinauer

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    Fotos: Das erste Bild zeigt den Altar der Mdritzer Kirche mit Osterkerze. Unten ist das letzte Abendmahl, ein geschnitztes Bild, gehrt der Familie Lochmann in Wolkersdorf.

    immer glunga, sie boa stoulz drauf,ins hot a gschmejckt, sie hot glochtund hot gsegn bia ma ins die Fingerhobn oglejckt.

    immer gelungen, sie war stolz darauf,uns hat er geschmeckt, sie hat gelcheltund sah wie wir uns die Fingerhaben abgeschleckt.

  • Herausgeber:BRUNA Heimatverband der Brnner e. V.Bundesvorsitzender:Karl Walter Ziegler,Krokusweg 3, 73655 Plderhausen,Ruf: (07181) 81645, Fax: (07181) 88120,e-mail: [email protected]: http://www.Bruenn.eu

    Redaktion und Anzeigen:Gerd Hanak, Tbor 30a, CZ-60200 Brno,Ruf: 00420-541236985, Fax: [email protected]

    Erscheinungsweise zweimonatlich.Druck: Druck- u. Medienzentrum Gerlingen

    Verantwortlich fr Geburtstagslisten:Thomas Schnirch, Uhlandstr. 45, D-73092Heiningen, Ruf und Fax: (0761) 41523.e-Mail: [email protected]

    Vertrieb, Adressverwaltung, Bestellungen,Abbestellungen: Rotraut Pfaff,Silcherstr. 101a, 73614 SchorndorfRuf: 07181-73881Fax: [email protected]

    Der BHB-Bezug kostet jhrlich 23,--.Zahlungen auf das Konto:BRUNA-Referat BHB, Postbank Stuttgart,