bilanzpressekonferenz europas führender - aurubis · 2015-08-13 · 1999/2000 2000/01 2001/02...
TRANSCRIPT
www.na-ag.com
Finanzkalender
Zwischenbericht zum 1. Quartal 2005/06 31. Januar 2006
Bilanzpressekonferenz 31. Januar 2006
Analystenkonferenz 31. Januar 2006
Hauptversammlung 30. März 2006
Dividendenzahlung 31. März 2006
Zwischenbericht zum 2. Quartal 2005/06 11. Mai 2006
Zwischenbericht zum 3. Quartal 2005/06 10. August 2006
Hamburger Börsentag 28. Oktober 2006
Vorläufiges Jahresergebnis 2005/06 19. Dezember 2006
Unsere Produkte
Kupferverarbeitung
Kupfererzeugung
Kathoden
Formate Drähte Bänder
Im Segment Kupfererzeugung
produziert die NA aus Kupferkon-
zentraten und Recyclingrohstoffen
vor allem Kupferkathoden, die
grundsätzlich den sehr hohen
Qualitätsanforderungen der
Metallbörsen entsprechen.
Die Kupferkathoden werden innerhalb des Konzerns
zu hochwertigen Kupferprodukten verarbeitet:
Gießwalzdraht für die Kabel-, Draht-, Elektro- und
Telekommunikationsindustrie sowie Strangguss-
produkte für die Herstellung von Rohren, Blechen,
Vorwalzband/Bändern und Profilen.
Europas führenderintegrierter Kupferkonzern
Geschäftsbericht 2004/05
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04/0
5
NA_D_BG_Umschlag 27.02.2006 14:34 Uhr Seite 2
2002/032001/022000/011999/2000
US$/t 1.787 1.684 1.525 1.653
Mio. € 1.897 2.010 1.842 1.816
Mio. € 107 111 98 79
Mio. € 74 65 42 16
Mio. € 69 57 31 3
Mio. € 41 42 21 4
Mio. € 78 86 97 64
Mio. € 691 709 955 914
Mio. € 237 259 464 437
Mio. € 79 69 47 26
Mio. € 33 47 56 63
Mio. € 260 280 397 391
Mio. € 378 396 353 291
€ 1,20 1,26 0,63 0,10
€ 0,75 0,75 0,65 -
3.154 3.195 3.374 3.458
Mio. € 150 168 178 192
1.000 t 503 540 554 530
1.000 t 382 347 285 342
1.000 t 197 204 203 193
1.000 t - - 149 138
1.000 t - - 59 52
1.000 t - - 12 12
t 20 23 28 25
t 483 680 727 831
Kupferpreis LME-Settlement (ø)
Ergebnis
Umsatzerlöse
EBITDA
EBIT
EBT
Jahresüberschuss *
Brutto-Cashflow
Bilanz
Bilanzsumme
Anlagevermögen
Investitionen
Abschreibungen
Eigenkapital *
Aktie
Marktkapitalisierung****
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø)
Personalaufwand
Produktion
Kathoden **
Gießwalzdraht**
Stranggussprodukte
Vorwalzband
Bänder
Profildrähte
Gold
Silber
NA-Konzern, nach IFRS, bis 2000/01 nach HGB
+/-2004/052003/04
Kupferpreis LME-Settlement (ø) US$/t 2.607 3.382 + 29,7 %
Ergebnis
Umsatzerlöse Mio. € 2.481 3.022 + 21,8 %
EBITDA Mio. € 129 163 + 26,3 %
EBIT Mio. € 58 99 + 70,7 %
EBT Mio. € 47 90 + 91,5 %
Jahresüberschuss * Mio. € 27 61 + 125,9 %
Brutto-Cashflow Mio. € 118 137 + 16,1 %
Bilanz
Bilanzsumme Mio. € 990 1.128 + 13,9 %
Anlagevermögen Mio. € 396 366 - 7,6 %
Investitionen Mio. € 28 33 + 17,9 %
Abschreibungen Mio. € 70 64 - 8,6 %
Eigenkapital * Mio. € 409 442 + 8,1 %
Aktie
Marktkapitalisierung**** Mio. € 432 625 + 44,7 %
Ergebnis je Aktie € 0,76 1,77 + 132,9 %
Dividende je Aktie € 0,65 1,00 + 53,8 %
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø) 3.206 3.158 - 1,5 %
Personalaufwand Mio. € 180 189 + 5,0 %
Produktion
Kathoden** 1.000 t 522 558 + 6,9 %
Gießwalzdraht** 1.000 t 399 375 - 6,0 %
Stranggussprodukte 1.000 t 257 237 - 7,8 %
Vorwalzband 1.000 t 122 116 - 4,9 %
Bänder 1.000 t 63 50 - 20,6 %
Profildrähte 1.000 t 13 12 - 7,7 %
Gold t 21 29 + 38,1 %
Silber t 759 880 + 15,9 %
Kennzahlen
***
***
***
* Einschließlich Anteile anderer Gesellschafter** Einschließlich Hüttenwerke Kayser (HK) bzw. Anteil an Deutscher Giessdraht seit 01.01.2000
*** Seit Geschäftsjahr 2001/02; hochgerechnet auf zwölf Monate**** am Geschäftsjahresende
Im Geschäftsjahr 2004/05 erhielten wir positive Impulse
vom boomenden Kupfermarkt, die – unterstützt durch
kontinuierliche Maßnahmen der Effizienzsteigerung –
zu einer erfreulichen Gewinndynamik und Dividenden-
entwicklung führten.
Konzernumsatz
in Mio. €
04/0503/04
3.0222.481 Konzernergebnis (EBIT)
in Mio. €
04/0503/04
9958
Die Norddeutsche Affinerie ist mit einem Marktanteil von
22 % einer der beiden größten Kupferproduzenten Europas
und der führende Kupferrecycler weltweit.
Auch im Geschäftsfeld Kupferverarbeitung nehmen wir
in Europa eine führende Marktstellung ein.
NA_D_BG_Umschlag 27.02.2006 14:34 Uhr Seite 1
1
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
NA-ProfilDer Kupfermarkt … 8, Geschäftsmodell … 12, Strategie … 16,
Highlights 2004/05 … 20, Das Geschäftsjahr im Überblick … 24
Sustainable DevelopmentMitarbeiter, Umweltschutz, Gesellschaftliches Engagement
Aktie & Corporate Governance
NA-Aktie … 28, Corporate Governance Bericht … 32, Bericht des Aufsichtsrats … 37,
Organe … 40
Konzernlagebericht
Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf … 44, Segmente … 54,
Vermögens- und Ertragslage … 64, Zentrale Services … 68, Personal und Soziales … 71,
Forschung & Entwicklung … 74, Umweltschutz … 75, Risikobericht … 76, Ausblick … 80
Konzernabschluss
Konzern-GuV … 81, Konzernbilanz … 82, Konzern-Kapitalflussrechnung … 84,
Entwicklung des Konzerneigenkapitals … 85,
Entwicklung des Konzernanlagevermögens … 86, Konzernanhang … 88,
Bestätigungsvermerk … 116
Weitere InformationenWesentliche Beteiligungen … 117, Glossar … 118,
Erläuterungen zu den Kennzahlen … 120, Mehrjahresübersicht, Finanzkalender
>> 6
>> 26
>> 28
>> 42
>> 81
>> 117
>> 2
Aktienkurs + 40 %
Dividende + 54 %
Cashflow + 16 %
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
liebe Freunde der Norddeutschen Affinerie,
das Geschäftsjahr 2004/05 war das beste seit dem Börsengang der Norddeutschen Affinerie
1998. Die NA-Aktie erfreut sich wachsender Beliebtheit und eines großen Vertrauens bei privaten
und institutionellen Anlegern im In- und Ausland. Das zeigen die Kursgewinne. Denn wir halten
Wort und bleiben bei unserer bewährten Dividendenpolitik, etwa 70 % des Jahresgewinns den
NA-Aktionären zu überweisen. Erstmals wird die NA 1,00 € pro Aktie ausschütten.
Scherzhaft wird die NA-Aktie manchmal als Rentenpapier bezeichnet. Wir betrachten das als
Vertrauensbeweis und Ansporn für unsere Arbeit. Das gute Jahresergebnis 2004/05 der NA kann
aber leider auch bei dem einen und dem anderen vergessen machen, dass das Geld nicht vom
Himmel gefallen ist. Kupfer und die NA befanden sich in einem sehr positiven internationalen
Umfeld. Einziger Schwachpunkt war die flaue Konjunktur in Deutschland. Der NA-Gewinn ist aber
auch das Resultat unermüdlicher Anstrengungen aller NA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, uns
im harten internationalen Wettbewerb durchzusetzen. Dies wird der NA am Produktionsstandort
Deutschland nicht leicht gemacht.
Es wird schier endlos über die Steuerlast und die Lohnzusatzkosten in unserem Lande geredet,
übersehen wird dabei indessen, dass das Dickicht der Gesetze und Verordnungen munter weiter
wuchert. Doch gerade die staatliche Überregulierung erweist sich in der Praxis immer mehr als
Hindernis langfristiger Investitionen.
Die vier Stromerzeuger in Deutschland und die beiden marktbeherrschenden Gaskonzerne spre-
chen dieser Tage viel von den Herausforderungen der Globalisierung und versuchen damit ihre
Preiserhöhungen zu bemänteln. Für die NA ist Globalisierung jedoch kein negativer Begriff. Für
die NA ist Globalisierung beides: Herausforderung und Chance. Denn die NA muss sich tag-
täglich den Herausforderungen globalen Wettbewerbs stellen – und das seit ihrer Gründung
vor 140 Jahren durch Hamburger Kaufleute und Industrielle.
2
Dr. Michael Landau (rechts) ist seit 1981 für die NA tätig.
Im März 1998 wurde er in den Vorstand berufen und ist seit
1999 ordentliches Mitglied des Vorstands. Er zeichnet für
das Segment Kupfererzeugung verantwortlich.
Dr. Werner Marnette (Mitte, rechts) begann 1978 bei
der NA. 1990 wurde er in den Vorstand berufen und ist
seit 1994 Vorstandsvorsitzender. Seit 2002 ist er Vizepräses
der Handelskammer Hamburg.
Dr. Bernd Drouven (links) ist seit 2001 im NA-Konzern
tätig. Bis zur Veräußerung der Spiess-Urania Chemicals
GmbH im Jahr 2003 war er deren Geschäftsführer und
wechselte im Januar 2004 als Prokurist in den Bereich
Strategische Planung/Internationale Beziehungen.
Seit 01.01.2006 verantwortet er das Ressort Finanzen
im NA-Vorstand.
Dr. Bernd Langner (Mitte, links) arbeitet seit 1982 für
die NA und ist seit dem 01.01.2003 ordentliches Mitglied
des Vorstands, in dem er das Segment Kupferverarbeitung
verantwortet. Seit Januar 2002 ist er Geschäftsführer von
Prymetall in Stolberg.
Die NA bekennt sich seit 1866 zum internationalen Wettbewerb. Aber er muss fair sein. Die
Grundsätze fairen Wettbewerbs und des Schutzes geistigen Eigentums haben zwar viele Staaten
mit ihrem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) unterschrieben, aber leider nicht zum
Maßstab eigenen Handelns gemacht. Wenn es ins Detail geht, dann wird hier eine Subvention
verschleiert und dort ein nichttarifäres Handelshindernis errichtet. Auch die jüngste WTO-
Konferenz in Hongkong war für die Kupferbranche eine herbe Enttäuschung: Weder China noch
Indien haben Abstriche von der staatlichen Subventionierung und Förderung ihrer landeseigenen
Industrie gemacht. Wirklich frei ist der Handel mit Kupferrohstoffen und Kupferprodukten nur
in der Europäischen Union.
Wenn sich die EU-Kommission und die neue Bundesregierung nachdrücklich und immer wieder
zum globalen Wettbewerb bekennen, dann ist es an beiden, nicht nur verbal von China, Indien
und anderen protektionistischen Ländern Fairness im Wettbewerb einzufordern, sondern auch
geeignete Maßregeln zu treffen, damit Unternehmen und Arbeitnehmer in der EU im Welthandel
nicht länger benachteiligt bleiben.
3Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Eines steht fest: Die NA muss in diesem und im darauf folgenden Geschäftsjahr international
schneller wachsen als bisher. Dazu wird sie zusätzliche Märkte in Übersee für sich erschließen.
NA-Aktionäre fragen mich häufig: Warum ist die NA nicht längst in Asien vertreten, dort, wo die
Wirtschaft boomt und ein beispielloser gesellschaftlicher Aufholprozess im Gange ist? Denen
sage ich: Wir sind ja längst vor Ort. Wir kennen wie wenige andere den internationalen Kupfer-
markt und die darin agierenden Branchenunternehmen. Wir wissen also auch darüber sehr gut
Bescheid, wo die Stolpersteine liegen.
Wir bemühen uns um größtmögliche Offenheit gegenüber unseren Aktionären und gegenüber
den Finanzanalysten und versuchen, sie mit unseren Überlegungen vertraut zu machen. Gerade
dies war der Grund, weshalb die NA in diesem Jahr zum dritten Mal den Investor Relations-Preis
erhielt.
Wenn die NA im europäischen Ausland oder in Übersee investiert, dann darf es nicht halbherzig
geschehen, sondern muss in jeder Hinsicht von Anfang an gekonnt sein. Die Investition der NA
muss sitzen. Dazu verfügt die NA über die notwendigen Mittel, das technische und das kauf-
männische Know-how.
Es wäre aber ein fataler Fehler, wenn wir unserem europäischen Heimatmarkt weniger Aufmerk-
samkeit schenken würden. Denn die EU hat nach wie vor einen riesigen Kupferbedarf, der nur
von dem in Asien übertroffen wird. Sollte uns nicht alles täuschen, dann kommt die deutsche
Wirtschaft ganz allmählich wieder auf Touren. Die NA muss auf den Tag vorbereitet sein, wenn
die Konjunktur für die europäische Kupferhalbzeugindustrie wieder brummt. Deshalb wird die
NA wie in den Vorjahren alles daransetzen, ihre Kapazität zur Verarbeitung von Kupferkonzentrat
in Hamburg stetig auszubauen.
Stillstand bedeutet Rückschritt. Folglich ist die NA auch am Standort Deutschland offensiv. Das
zeigt sich nicht nur in Lünen, wo wir uns mit intelligenter Technik neue Recyclingrohstoffe, wie
kupferhaltige Industrierückstände oder Elektronikschrott erschlossen haben, sondern auch in
Hamburg, wo ab Herbst dieses Jahres der Prototyp der Anlage getestet werden wird, auf der die
CIS-Solarzelle später in Serie produziert werden soll. Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn man
sagt, dass die CIS-Zelle der NA alle Voraussetzungen bietet, die Erzeugung von Solarenergie welt-
weit populär zu machen.
4
Alle Innovationen sind jedoch zum Scheitern verurteilt, wenn sich am Standort Deutschland die
Rahmenbedingungen verschlechtern statt verbessern. Inzwischen haben auch die Politiker und
Bürger zur Kenntnis genommen, dass Strom und Gas lebensnotwendige Rohstoffe der deutschen
Industrie sind. Aus Sicht der NA aber muss alles geschehen, dass dem immer gefährlicheren Preis-
auftrieb bei Strom und Gas ein Ende gesetzt wird. Sonst werden nach dem Aus in der Aluminium-
erzeugung in Hamburg und Stade Hunderttausende von Arbeitsplätzen in den energieintensiven
Unternehmen in Deutschland vernichtet werden.
Die NA wird nicht nachlassen, sich dafür einzusetzen, dass auch ausländische Erzeuger auf der
bislang hermetisch abgeschotteten Strompreisinsel Deutschland eine echte Wettbewerbschance
erhalten. Denn nur durch fairen internationalen Wettbewerb werden Wirtschaft und Bürger in
den Genuss angemessener Strompreise kommen.
Hier schließt sich der Kreis. Globalisierung kann nur funktionieren, wenn auch im Inland die
Grundregeln des freien Wettbewerbs geachtet und realisiert werden.
Werner Marnette
5Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Kupfer ist das Metall der Zukunft – und schon lange über seine traditionellen
Einsatzgebiete im Bauwesen oder der Elektrotechnik hinausgewachsen: Ob im
neuen Airbus A 380, als Bestandteil der Raumsonde Deep Impact, die im Juli 2005
zur Erkundung des Kometen Tempel 1 eingesetzt wurde, oder als Leiterbahn auf
einem Computerchip – die herausragenden Eigenschaften des Metalls Kupfer
machen es universell einsetzbar, auch für modernste Anwendungen.
Metall der Zukunft
6
7
Kasim Aydin, Hüttenwerker Rohhütte Werk Ost
8
Kupfernotierung
und Börsenbestände
Kupferpreis LME
■ Bestände Asien
■ Bestände USA
■ Bestände Europa
10/0501/99
500
in Tsd. t
1.000
1.500
2.000
in US$/ t
3.000
4.000
Kupferpreiszyklus
seit 1972
Drei-Monats-Notierung
in US$/ t
10/0501/72
2.000
3.000
4.000
Weltweite
Bedarfsentwicklung
für raffiniertes Kupfer
in Tsd. t
ab 2005 Prognose
(Quelle: Brook Hunt)
2010e2000 2005
21.06615.185
20.000
10.000
Kupfer ist der Werkstoff des industriellen Fortschritts. Weltweit werden jährlich 17 Mio. t
des »roten Metalls« benötigt – und der Bedarf nimmt enorm zu. Was macht es so begehrt?
Vor allem seine hervorragende Strom- und Wärmeleitfähigkeit: Gut zwei Drittel der nachge-
fragten Kupfermengen werden zu Energiekabeln und Kabeln für die lokale Stromversorgung
verarbeitet sowie zu feinen und feinsten Drähten, die in Hausinstallationen, Autos, PCs
und der Unterhaltungselektronik Verwendung finden.
Der Kupferpreis bildet sich an den internationalen Metallbörsen in London, New York und
Shanghai – wo Qualitätskupfer in Form von Kupferkathoden gehandelt wird – auf Basis
von physischen Transaktionen und Kurssicherungsgeschäften. Neben fundamentalen Markt-
faktoren wie Minen- und Hüttenproduktion, vorhandenen Kupferbeständen und Nachfrage-
entwicklungen, beeinflussen auch Investmentfonds und andere Anlagegesellschaften die
Kupferpreise als wichtigste Richtgröße für alle Geschäftsaktivitäten der Branche.
Die stärksten Wachstumsimpulse kommen momentan aus den bevölkerungsreichen
Schwellenländern. Innerhalb kürzester Zeit ist China zum größten Kupfernachfrager der
Welt geworden und wird diese Spitzenposition in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
Westeuropa, Nordamerika und Japan sind als traditionelle Absatzmärkte mit einer seit
Jahren konstanten Nachfrage aber nicht zu unterschätzen.
Der Kupfermarkt
9NA-ProfilDer Kupfermarkt
Kupfer ist der ideale Stromleiter. Unter den wenigen Leiterwerkstoffen besetzt
Kupfer – abgesehen von Supraleitern – in technisch-wirtschaftlicher Sicht die
Spitzenstellung. Konsequenterweise wird es auch in Anlagen zur Energie-
erzeugung verwendet – wie in Windrädern. Mit einer installierten Gesamt-
leistung von 6.100 Megawatt (MW) ist Deutschland in der Nutzung der Windkraft
weltweit führend, auch wenn diese nur einen sehr geringen Anteil zur Gesamt-
energieerzeugung beiträgt.
Metall mit Leitfunktion
10
11
Ilhan Tekin, Kurzschlusssucher Elektrolyse Werk Ost
Minen undRecyclingmärkte >> >> >>Kupfererzeugung
Kathoden
Konzentratmärkte
Recyclingmärkte Formate
Draht
Profildrähte
BänderVorwalzband
KupferverarbeitungWeiter- und Endverarbeiter
Der NA-Konzern integriert die Geschäftsfelder Kupfererzeugung und Kupfer-
verarbeitung. Hierzu setzen wir als Rohstoffe zu 60 % Kupferkonzentrat und zu
40 % Recyclingmaterialien ein. Beide durchlaufen bei der NA großindustrielle
Schmelz- und Raffinierprozesse. Das enthaltene Kupfer wird zu Kupferkathoden
verarbeitet, aus denen wir im nächsten Schritt auch Kupferprodukte herstellen.
Neben Silber und Gold ergänzen zahlreiche Spezialprodukte wie Schwefelsäure
oder Eisensilikat unser Produktprogramm.
■ Produktionskapazität: 560.000 t
Kupferkathoden p.a.
■ Marktanteil der NA in Europa: 22 %
■ Verarbeitungskapazität für
Kupferkonzentrate seit 2000:
+ 50 % auf 1,1 Mio. t
■ Modernste Produktions-
und Umwelttechnik
■ Weltweit führend bei der Produktion
von Stranggussformaten und
Vorwalzband
■ Europäische Spitzenstellung bei
der Herstellung von Gießwalzdraht,
Fertigbändern aus Kupfer und
Kupferlegierungen sowie Profil-
drähten aus Messing
■ Innovative und qualitätsorientierte
Produktpolitik bietet NA-Kunden
maßgeschneiderte Lösungen
12
Mittels organischem und externem Wachstum haben wir unsere Marktposition
als Kupferproduzent und -verarbeiter konsequent ausgebaut. Im Kupferrecycling
ist die NA international führend. Mit der Übernahme von Prymetall und der
50 %-Beteiligung an Schwermetall Halbzeugwerk haben wir die horizontale Inte-
gration so vorangetrieben, dass die NA heute auch zu den führenden Herstellern
von Kupferprodukten in Europa zählt.
NA – führender integrierterKupferkonzern Europas
13NA-ProfilGeschäftsmodell
GESCHÄFTSFELD KUPFERERZEUGUNGDie NA stellt mittels pyrometallurgischer und elektrolytischer Verfahren Kupferkathoden aus
Kupferkonzentraten und Recyclingrohstoffen her. Beide Rohstoffarten kaufen wir international zu.
Die NA selbst ist nicht an Kupferminen beteiligt. Unsere Kupferkathoden erfüllen grundsätzlich
die hohen Qualitätsanforderungen der Metallbörsen. Der Börsenpreis für Kupfer ist für uns ein
durchlaufender Posten. Unsere Einnahmen sind zum größten Teil durch Schmelz- und Raffinier-
löhne bestimmt, die mit den Rohstofflieferanten als Verarbeitungsentgelte vereinbart werden.
Zum Geschäftsfeld Kupfererzeugung zählt auch die Produktion von Edelmetallen, Schwefelsäure,
Eisensilikat- sowie weiterer Metall- und Chemieprodukte.
GESCHÄFTSFELD KUPFERVERARBEITUNGAls horizontal integrierter Konzern verarbeiten wir unsere Kupferkathoden selbst zu Kupfer-
produkten – neben Gießwalzdraht für die Kabel- und Drahtindustrie produziert die NA Strang-
gussformate zur internen Weiterverarbeitung. Bei Schwermetall Halbzeugwerk in Stolberg, an der
die NA mit 50 % beteiligt ist, werden daraus Vorwalzbänder gefertigt. Unsere Tochtergesellschaft
Prymetall verarbeitet diese zu Bändern und stellt Profildrähte her. Die Basis für das Geschäft mit
Kupferprodukten ist der Börsenpreis für Kupfer. Als Entgelt für die Verarbeitung von Kupferkatho-
den zu Kupferprodukten erzielt die NA darauf so genannte Formataufpreise.
Kupfer glänzt auch in jeder Euromünze. Dies hat Tradition – Kupfer wird schon
seit den Anfängen der Zivilisation für Umlaufmünzen benutzt. Für die 10-, 20-
und 50-Cent-Münzen der Gegenwart wurde sogar eine neue Kupferlegierung
geschaffen: das messingfarbene „Nordic Gold“ mit einem Kupferanteil von fast
90 %. Warum es sich so gut für Münzen eignet? Die einzigartige Verformbarkeit
von Kupfer ermöglicht klare Bilder und saubere Randprägungen, während seine
hervorragende elektrische Leitfähigkeit ihm beim Einsatz in Automaten zugute
kommt. Nicht zuletzt überzeugt Kupfer mit seinen antibakteriellen Eigenschaften
und dem geringen Risiko allergischer Reaktionen.
Metall von Wert
14
15
Jens Meyer, Verfahrensmechaniker Rod-Anlage Hamburg
Europa
AfrikaLateinamerika
Nordamerika
GUS
Asien
Australien
5.797 8.363
Kupferbedarf weltweitKupferproduktion weltweit
(raffiniertes Kupfer, in Tsd. t, Quelle: Brook Hunt 2005)
16.700 17.000
2.510 3.931
4.079 973
1.799 2.660
1.495 730
545 163
469 156
Der Markt für Kupfer ist international geprägt. Die großen Bergbauländer mit
einer Jahresproduktion von über 1 Mio. t Kupfer im Konzentrat sind Chile, die
USA und Indonesien. Die Erzeugung von raffiniertem Kupfer konzentriert sich
minennah ebenfalls vor allem auf Chile und die USA, ist aber auch in Japan und
Europa sehr hoch. Die traditionellen Absatzmärkte für Kupfer liegen in den hoch
entwickelten Industrieländern. Neue, dynamisch wachsende Produktions- und
Nachfragezentren sind in China und Indien entstanden.
Kupfer international
16
Die NA verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Ihre Basis ist Exzellenz im
gesamten operativen Geschäft. Wir setzen auf herausragende Produktqualität,
vorbildlichen Umweltschutz sowie individuellen, technischen und kaufmännischen
Service. Bei den Rohstoffen reicht unsere Leistung von maßgeschneiderten Recyc-
linglösungen bis zu langfristigen Abnahmeverträgen für die Minenindustrie. Beim
Verkauf von Kupferprodukten bieten wir unseren Kunden mit höchster Zuver-
lässigkeit ein individuell abgestimmtes Serviceangebot, das sogar single sourcing,
also die enge Bindung an einen Geschäftspartner, zulässt. Die NA verfolgt drei
strategische Ziele:
Strategie
17NA-ProfilStrategie
STÄRKUNG DES BESTEHENDEN GESCHÄFTSWir fokussieren uns darauf, Weltspitze in der Metallerzeugung zu sein und unseren internatio-
nalen Vorsprung im Recyclinggeschäft auszubauen. Wie erreichen wir dies? Im Anschluss an die
erfolgreiche Einführung von hoch moderner Ofentechnik im Recyclingzentrum Lünen werden wir
die Konzentratverarbeitung in der Hamburger Rohhütte Werk Ost (RWO) erweitern. Unser Ziel ist
es, die Verarbeitungskapazität erneut dauerhaft zu steigern. Im Recycling stärken wir das direkte
Industriegeschäft und gehen mit der Intensivierung des Elektronikschrottrecycling neue Wege.
ÜBERREGIONALES WACHSTUM Bislang ist der NA-Konzern mit seinen Standorten überwiegend in Deutschland beheimatet.
Angesichts veränderter globaler Marktstrukturen leiten wir nun seine Internationalisierung ein:
Dabei haben wir sowohl die Produktmärkte mit extremem Wachstum – wie China – im Fokus
als auch die Ausweitung unseres traditionellen Kerngeschäfts.
ANBIETER INTELLIGENTER KUPFERLÖSUNGEN FÜR KUNDEN Wir nutzen die Wachstumsoptionen des Kupfermarktes und der kupfernahen Märkte aktiv.
Dabei leitet uns der Grundsatz, dass aus hoch reinen NA-Kupferkathoden Produkte entstehen
sollen, die vor allem hohe elektrische sowie thermische Leitfähigkeit besitzen und sich leicht
verarbeiten lassen: Gießwalzdraht zur Kabelherstellung, Stranggussprodukte als Vormaterial der
Fertigung von Kabelbändern, Stromschienen und Wärmetauschern, Bänder für die Herstellung
von Kabelabschirmungen und Steckverbinder. Darüber hinaus suchen wir aktiv nach weiteren
Anwendungen für Kupfer und Kupferlegierungen in Spezialprodukten mit hoher Wertschöpfung
in Zukunftsindustrien. Erstes viel versprechendes Produkt ist unsere CIS-Solarzelle.
Ohne diesen Werkstoff würde kein Auto fahren. In einem Mittelklasse-PKW
steckt heute aufgrund des Einbaus elektronischer Komponenten und elektrisch
betriebener Zubehörteile rund ein Kilometer Kupferkabel. Elektrofahrzeuge und
solche mit Hybridantrieb, bei denen ein Elektromotor den herkömmlichen ergänzt,
haben eine neue Stufe der Entwicklung erreicht. Da beide Fahrzeugtypen Elektro-
motoren nutzen, enthalten sie wesentlich mehr Kupfer als „normale“ Autos.
Seit ihrer Markteinführung vor acht Jahren setzten die Japaner mehr als 400.000
Hybride ab. Und der Motorisierungsgrad steigt – in Deutschland kommen in-
zwischen auf 1.000 Einwohner über 500 PKWs, riesiger Nachholbedarf besteht
in China und Indien.
Metall in Bewegung
18
19
Angela Wehrt, Geschäftsbereichsleiterin Kupferprodukte
Beim Bau des 100 MW-Kraftwerks legen wir Wert auf moderne, aber bewährte und umwelt-
freundliche Anlagentechnik, die in erheblichem Maße Primärenergieressourcen schont. Auch die
Abgasreinigung garantiert minimale Immissionswerte. Unsere Abteilung Energiewirtschaft hat
Ersatzbrennstoff (EBS) als geeignetes Brennmaterial identifiziert. Hierbei handelt es sich um
hoch-kalorische Sortierfraktionen aus dem Haus- und Gewerbemüll, die von Metallen und Schad-
stoffen weitestgehend befreit und deren zulässige Inhaltsstoffe spezifiziert sind. In einer Koope-
rationsvereinbarung verpflichtet sich die Stadtreinigung Hamburg (SRHH), über zwanzig Jahre
jeweils 750.000 Tonnen Ersatzbrennstoff an die NA zu liefern. Der Einsatz dieses Materials wird
von der SRHH, die die Müllfraktionen sonst selbst thermisch verwerten müsste, vergütet.
Überschussstrom kann in das Netz eingespeist werden. Für Revisionszeiten oder eventuelle
Störfälle im Kraftwerk sichert eine zusätzliche Gasmotorenstation innerhalb von Minuten die
Erzeugung von 16 MW Strom. Im äußersten Notfall ist ein Rückgriff auf das Netz der Strom-
konzerne garantiert.
UMWELTFREUNDLICHE ENERGIEERZEUGUNG
GÜNSTIGE UND SICHERE VERSORGUNG
Eigenes Kraftwerk geplant
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Angesichts der hohen Strompreise hat die NA nach Lösungswegen gesucht.
Gemeinsam mit Partnern planen wir den Bau eines 100 MW-Kraftwerks auf
eigenem Gelände am Standort Hamburg. Der hier erzeugte Strom wird deutlich
unter den aktuellen Preisen der Leipziger Strombörse European Energy Exchange
(EEX) plus Durchleitung liegen. Die Stromlieferung soll ab dem Geschäftsjahr
2008/09 beginnen.
21NA-ProfilHighlights 2004/05
Die Neuausrichtung des Kupferkonzentrattransports – von der Unterelbe durch
den Hamburger Hafen bis zum Werksgelände – entwickelte sich zur wichtigsten
Herausforderung der Mitarbeiter der Abteilung NA-Logistik.
Neue Konzentratlogistik
Brunsbüttel
Hamburg
Elbe
Nordsee
Am 1. Mai vergangenen Jahres schloss die NA mit den Hafenbetrieben Brunsbüttel einen
Zwanzig-Jahresvertrag ab, der das Löschen der Seeschiffe, die sortenreine Lagerung der
unterschiedlichen Konzentratsorten, die Probenahme und das Vormischen der Konzentrate
für die Hamburger Rohhütte in Brunsbüttel vorsieht. Umschlag, Lagerung und Konzentrat-
mischung werden zukünftig elektronisch gesteuert. Für den Transport von Brunsbüttel zur
NA sind hochmoderne Binnenschiffe vorgesehen, die neuesten Sicherheitsstandards ent-
sprechen. Insgesamt wird die private Hafengesellschaft Brunsbüttel für die neue Konzentrat-
logistik gut 37 Mio. € in Brunsbüttel und Hamburg investieren. Wir erwarten daraus ein
jährliches Einsparpotenzial bei den Handlingkosten von ca. 4,5 Mio. €.
Warum hat die NA eine eigene Solarzelle entwickelt? Das werden wir im In- und
Ausland gefragt. Unsere Antwort lautet: Alle Grundstoffe für die CIS-Solarzelle,
also Kupfer, Indium und Selen, produzieren wir selbst. Und die Kerntechnologie,
das Galvanisieren, beherrscht die NA seit mehr als 100 Jahren. Im Unterschied
zur heutigen Solarbranche verfügt die NA in diesem Projekt über die gesamte
Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zum Endprodukt.
22
Maria Mihhailova, Chemisch-Technische Assistentin, CIS-Solartechnik GmbH
Die NA-Solarzelle
23NA-ProfilHighlights 2004/05
HERAUSRAGENDE PRODUKTEIGENSCHAFTENMit der CIS-Solarzelle gelang die Entwicklung eines anspruchsvollen Produktes, das im Vergleich
zur traditionellen Siliziumzelle erhebliche Vorteile bietet. Auf die Trägerfolie aus Kupfer, Titan
oder Edelstahl wird eine zwei Millionstel Meter dünne Schicht aus einer Kupfer-, Indium- und
Selenverbindung, das so genannte CIS, aufgebracht.
Vor allem ihre außergewöhnliche Flexibilität und individuell anpassbare Formgebung macht
die CIS-Solarzelle der NA für architektonisch anspruchsvolle Gebäude interessant. So lassen sich
Solardächer in Zukunft eleganter gestalten als mit den starren Modulen heutiger Photovoltaik-
anlagen. Im Prinzip sind der Anwendung bei komplexen Dachkonstruktionen oder bei der Inte-
gration in Fassaden, Außenjalousien, Segel und Textilien keine Grenzen gesetzt. Ihr geringes
Gewicht und ihre sehr hohe mechanische Stabilität eröffnen zukünftig auch sehr interessante
Einsatzfelder in netzunabhängigen Bereichen, wie z.B. in abgelegenen sonnenreichen Gegenden
der Erde oder bei Outdoorausrüstungen.
DEUTLICHE PRODUKTIONSVORTEILEDa die CIS-Solarzelle in kontinuierlicher Massenfertigung produziert werden kann, sind ihre
Herstellungskosten deutlich geringer als bei der traditionellen Zelle. Dies wollen wir in einer
Pilotlinie unter Beweis stellen und zusammen mit unserem Partner, dem Heizungs-, Klima-
und Sanitärgroßhandelshaus Cordes & Graefe KG in Bremen, bis Ende 2007 die Marktreife
des Produktes erreichen. Parallel dazu werden wir den bereits guten Wirkungsgrad der CIS-
Solarzelle nochmals verbessern.
Oktober 2004
NA vertieft Beziehungen zu Rohstoff-Nationen:
Besuch des Ministers für Hochschulbildung, Ausbildung
und Arbeitsbeschaffungsprogramme der Republik
Namibia und des Botschafters Namibias in Deutschland
(Anlass: Verfahrenstechnik Kupferproduktion)
NA erhöht Sicherheit weiter: Umrüstung des Binnen-
tankschiffs ENA1 mit Sicherheitssystem SHIPVIEW
erfolgreich abgeschlossen
NA informiert: Tag der offenen Tür im Recycling-
zentrum Lünen
NA strategisch: Führungskräftetagung des Konzerns
mit 200 NA-Managern in Lünen
Dezember 2004
NA – Dividendenpapier: Ankündigung einer Rückkehr
zur bewährten Dividendenpolitik (65 cents/Aktie)
NA engagiert im Umweltschutz: Vorstellung der
Untersuchung zur umweltgerechten Kupferproduktion
durch EPEA Internationale Umweltforschung GmbH
und anschließende Pressekonferenz mit dem Staatsrat
für Wirtschaft und Arbeit, Gunther Bonz, im Hamburger
Rathaus zum Thema Metallrecycling und Elektronik-
schrottrecycling
November 2004
NA vertieft Beziehungen zu Rohstoff-Nationen:
Besuch des Wirtschafts- und Energieministers Chiles
bei NA (Anlass: deutsch-chilenische Handelsbeziehungen,
Energiepolitik)
NA investiert in Umweltschutz: Einweihung der
neuen Sekundärhütte RWN und der dort vorgenom-
menen Umweltschutzmaßnahmen (Investitions-
volumen ca. 6 Mio €), durch die die Staubemissionen
dieses Betriebes um 70 % gesenkt werden
Februar 2005
NA hilft: Übergabe eines symbolischen Schecks über
150.000 €, die von den Mitarbeitern und der NA gesam-
melt worden waren, an den Generalkonsul von Sri Lanka
zum Bau von 25 Häusern für Tsunami geschädigte
Familien
24
Juli 2005
NA erfolgreich: NA gewinnt Investor Relations-
Wettbewerb des Wirtschaftsmagazins Capital
und der DVFA
August 2005
NA bildet aus: Ole von Beust und Werner Marnette
begrüßen die 53 neuen Auszubildenden der NA
– unsere Ausbildungsquote liegt bei 6,9 %
April/Mai 2005
NA optimiert: Beschluss des NA-Vorstands, kein
Förderband für den Konzentrattransport im Hamburger
Hafen zu errichten und von 2007 an den Umschlag von
Kupferkonzentrat in Brunsbüttel vorzunehmen
NA strategisch: NA etabliert Partnerschaft mit Cordes
& Graefe KG, Bremen, zur Fortsetzung der Entwicklung
einer kupferbasierten Solarzelle und gründet eine
Entwicklungsgesellschaft
Das Geschäftsjahr im Überblick
25NA-ProfilDas Geschäftsjahr im Überblick
März 2005
NA erhöht Free Float: Abgabe des 10 %-Aktienanteils
der HSH Nordbank AG zur breiten Streuung an in- und
ausländische Investoren
NA informiert: Hauptversammlung mit 2.700
Aktionären verlief erfolgreich
MITARBEITERGutes Umfeld für engagierte Mitarbeiter
Der Erfolg des NA-Konzerns beruht auf der Leistung
und hohen persönlichen Motivation aller Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter. Wir bekennen uns in
unserem Verhaltenskodex zu einem freundlichen,
sachbetonten und fairen Miteinander ohne Benach-
teiligung von Minderheiten. Die NA bietet gute
Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie eine
leistungs- und erfolgsorientierte Vergütung, die den
Teamgeist berücksichtigt. Eine flexible Arbeitszeit-
gestaltung bietet individuelle Arbeitsmöglichkeiten,
Zielvereinbarungen eröffnen Perspektiven und
machen den Arbeitserfolg messbar. In Mitarbeiter-
gesprächen pflegen wir die offene Kommunikation
zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Und wir
bieten Perspektiven: Führungspositionen der ersten
und zweiten Ebene im NA-Konzern werden fast aus-
schließlich mit eigenen Nachwuchskräften besetzt.
Aus- und Weiterbildung
wird bei uns groß geschrieben
Aus- und Weiterbildung haben strategische Be-
deutung für die Zukunftsfähigkeit des NA-Konzerns.
Sie werden von der Unternehmensleitung intensiv
gefördert. Interne und externe Schulungsmaßnah-
men vertiefen das Mitarbeiter Know-how und lie-
fern die Basis, um den Entwicklungen und Anfor-
derungen unserer Zeit kompetent begegnen zu
können. Die Ausbildungsquote im Konzern liegt bei
6,9 %, am Standort Hamburg sogar bei 7,9 %. Der
große Erfolg unserer Ausbildung wird auch extern
bestätigt. Nachdem die NA bereits im Dezember
2003 und 2004 von der Handelskammer Hamburg
für herausragende Leistungen in der Berufsaus-
bildung ausgezeichnet wurde, erhielt sie am
02.03.2005 vom Ersten Bürgermeister der Freien
und Hansestadt Hamburg, Ole von Beust, eine
weitere Auszeichnung für ihr Engagement bei
der Ausbildung Jugendlicher mit Migrations-
hintergrund.
Unternehmerisches Handeln im Industriekonzern NA orientiert sich
an den Grundsätzen der nachhaltigen betrieblichen, ökologischen
und sozialen Entwicklung.
Sustainable Development
26
UMWELTSCHUTZDie NA steht in der Verantwortung gegenüber
Menschen und Umwelt. Dies belegen u.a. unsere
Umwelterklärungen, die beispielhaft für unsere
transparente Informationspolitik in allen Bereichen
des Umweltschutzes stehen.
Zusätzlich zu dem jährlich von externen Gutachtern
überprüften Umweltmanagementsystem nach inter-
nationalen Standards ist die NA in ihrer Umwelt-
schutzstrategie viele unterschiedliche Selbstver-
pflichtungen eingegangen. Dazu gehören die im
Konzern verankerte Initiative „Responsible Care“ der
Chemischen Industrie und die Hamburger Umwelt-
partnerschaft. In dieser freiwilligen Vereinbarung
verpflichten sich Unternehmen zu herausragenden,
freiwilligen Umweltschutzmaßnahmen und einer
engen Kooperation mit den Behörden.
Mit unseren international anerkannten Recycling-
aktivitäten tragen wir in erheblichem Maße zur
Schonung natürlicher Ressourcen und zur Vermei-
dung von Abfall bei. So unterstützt die NA aktiv die
Klimapolitik der EU. Mit messbarem Erfolg: In Lünen
und Hamburg gelang es uns, die CO2-Emissionen
seit 2000 je nach Standort um 32 bzw. 36 % zu senken.
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENTGesellschaftliche Verantwortung übernehmen wir
in vielfältigen regionalen Projekten. Unser soziales
Engagement konzentriert sich auf die Förderung
junger Menschen in Schule, Ausbildung und Sport.
Dazu gehört insbesondere die Ausbildungsför-
derung junger Mädchen aus Randgruppen und
Migrantenfamilien. Mit der Schule Slomanstieg in
Hamburg-Veddel besteht eine Kooperationsverein-
barung, wonach die Schüler der 8. Klasse einmal pro
Woche in der Abteilung Aus- und Fortbildung der
NA einen berufsvorbereitenden Praxistag absolvie-
ren. Um den Kindern und Jugendlichen des Stadt-
teils Veddel ein sinnvolles Freizeitangebot zu machen,
unterstützt die NA gemeinsam mit der Hamburger
Wohnungsgesellschaft SAGA GWG und dem Bezirk
Hamburg-Mitte eine Initiative zum Erlernen des
Kanu- und Segelsports. Der unweit vom Werk Lünen
gelegenen Overbergschule stellten wir PC-Arbeits-
plätze zur Verfügung. An allen Standorten fördert
der NA-Konzern den Breiten- und nicht professionel-
len Mannschaftssport.
27Sustainable Development
Berufsvorbereitender Praxistag der Schule Slomanstieg
NA-Aktie in ungebrochenem Aufwärtstrend:
+ 40 % zum Geschäftsjahresende
Die NA-Aktie begann das Geschäftsjahr am 01.10.2004
mit einem Kurs von 13,12 € und fiel Anfang November
2004 auf ihr Jahrestief bei 11,70 €. Bis Mitte Dezember
bewegte sich der NA-Kurs seitwärts. Anschließend
ging es wieder aufwärts – verbunden mit einer Er-
höhung des Handelsvolumens. Der Schlusskurs am
30.12.2004 betrug 14,15 €. Diese positive Kursent-
wicklung wurde durch die Veröffentlichung des vor-
läufigen Ergebnisses des Geschäftsjahres 2003/04
mit dem Dividendenvorschlag von 0,65 €/Aktie am
16.12.2004 gestützt. Am 01.03.2005 erreichte die
Aktie ihren unterjährigen Höhepunkt bei 18,40 €.
In der folgenden Konsolidierungsphase schwächte
sich der Kurs zwischenzeitlich ab, die Aktie notierte
am 02.05.2005 bei 14,50 €. Angetrieben von positi-
ven Meldungen über die aktuelle und zukünftige
wirtschaftliche Lage der NA erholte sich der Kurs
zum Geschäftsjahresende wieder und schloss am
30.09.2005 mit 18,48 € knapp unter dem Jahres-
höchstkurs von 18,73 € am 21.09.2005.
Die Marktkapitalisierung der NA hat sich vorrangig
dank des Wertanstiegs der NA-Aktie spürbar erhöht.
Darüber hinaus erhöhte sich die Zahl der NA-Aktien
im Rahmen der letzten Tranche des Stock Option-
Plans von 33,4 Mio. auf 33,8 Mio. Stück. Beide Ent-
wicklungen führten zu einer deutlichen Festigung
der Position der Aktie im MDAX.
Aktie & Corporate GovernanceDie gute Verfassung der deutschen Aktienmärkte spiegelte sich im Anstieg des
DAX und MDAX wider. Die NA-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2004/05 wiederum
sehr gut entwickelt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres erzielte die Aktie einen
Wertzuwachs von 40 %.
Performance der NA-Aktie im Vergleich zum DAX und MDAX in %
Monatliche Aktienumsätze der NA-Aktie in Tsd. Stück (XETRA-Angaben)
150 %
125 %
100 %
3.000
28
30.12.2005
21,75 €Kurs der NA-Aktie
01.10.2004
13,12 €
12/200510/2004
NA-Aktie
MDAX
DAX
Gute Performance der NA-Aktie im Vergleich
zum DAX und MDAX
Die deutschen Aktienindices DAX und MDAX ent-
wickelten sich wie im Vorjahr positiv. Die NA-Aktie
hatte im Geschäftsjahr einen Zuwachs von + 40 %
gleichlaufend mit dem MDAX. Damit übertraf die
NA-Aktie die Wertentwicklung des DAX, der um
30 % zulegte.
NA-Aktien befinden sich zu 90 % im Streubesitz
Am 11.03.2005 verkaufte die HSH Nordbank AG,
Hamburg/Kiel, ihre 10 %ige NA-Beteiligung an ver-
schiedene ausländische Investoren. Damit erhöhte
sich der NA-Free Float auf 90 %, was die Position
der NA-Aktie im MDAX weiter festigte und ein noch
ausgewogeneres Verhältnis zwischen institutionel-
len und Privatanlegern zur Folge hatte. Der von insti-
tutionellen Anlegern gehaltene Aktienanteil stieg
von 30 auf 40 %, während der Prozentsatz inlän-
discher Privataktionäre weiterhin bei gut 50 % liegt.
Kaum verändert hat sich mit 10 % auch der Aktien-
besitz des Hauptaktionärs Possehl Beteiligungs-
verwaltung GmbH in Lübeck.
Hohe Dividende
Nach Ausschüttung einer Dividende in Höhe von
0,65 € im Geschäftsjahr 2003/04 unterstreichen wir
mit dem erhöhten Dividendenvorschlag für 2004/05
die Bedeutung der NA-Aktie als hervorragenden
Dividendenwert.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptver-
sammlung am 30.03.2006 eine Dividende pro Aktie
in Höhe von 1,00 € vorschlagen. Damit erreicht die
NA eine Ausschüttungsquote von 75 %, die Divi-
dendenrendite liegt bezogen auf den Schlusskurs
des Geschäftsjahres bei 5,4 %. Der verbleibende
Jahresüberschuss in Höhe von 22 Mio. € wird zur
Stärkung der Finanzbasis den Rücklagen zugeführt.
Für die NA-Aktie sprechen viele gute Gründe:
29Aktie & Corporate GovernanceNA-Aktie
■■ Langfristiges Wachstum des Kupfermarktes
■■ Starke Position in der Wertschöpfungskette
■■ Leistungsfähige, gut ausgebildete Mitarbeiter
■■ Innovative Technik
■■ Stetige Verbesserung und Wachstum
■■ Gesunde Finanzen und Ertragskraft
■■ Substanzwert mit guter Dividende
Erfolgreiche Kommunikation
mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären
Der offene, zeitnahe Dialog mit allen Kapitalmarkt-
teilnehmern und Aktionären ist Basis unserer erfolg-
reichen Investor Relations-Tätigkeit. Wie üblich waren
sowohl unsere Bilanzpressekonferenz in Hamburg als
auch die anschließende DVFA-Analystenkonferenz in
Frankfurt a.M. am 31.01.2005 sehr gut besucht
– ein Indikator für das breite Interesse an der NA.
Die intensive Betreuung der institutionellen Anleger
und potenziellen Investoren wurde fortgesetzt.
Angesichts der Internationalität dieser Interessen-
gruppen haben wir die aktuelle Lage und zukünftige
Entwicklung der NA im Rahmen von Roadshows
nicht nur in Deutschland, sondern auch in den euro-
päischen Finanzzentren und den USA präsentiert.
Eine wachsende Zahl von Interessenten besuchte
die NA in Hamburg und machte sich ein Bild vom
hohen technischen Stand unserer Anlagen.
Wir freuen uns darüber, dass die NA 2005 zum
dritten Mal für ihre Investor Relations-Arbeit aus-
gezeichnet wurde. Nach den Jahren 2000 (SDAX)
und 2001 belegten wir den ersten Platz des
Investor Relations-Wettbewerbs des Wirtschafts-
magazins Capital und der Deutschen Vereinigung
für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA)
in der Kategorie MDAX. Die NA wird ihre Investor
Relations-Arbeit auch in Zukunft intensiv fortsetzen.
Zahlreiche Untersuchungen von Finanzanalysten,
die durchweg zu einer positiven Zukunftseinschät-
zung der NA-Aktie kamen, unterstrichen das hohe
Interesse der Anleger. Die sehr erfreuliche Kursent-
wicklung der NA-Aktie spiegelte die Kaufempfehlun-
gen wider. Erstmalig haben die Commerzbank,
Dresdner Kleinwort Wasserstein und die West LB
Analystenberichte über die NA veröffentlicht.
Im Rahmen unserer Veranstaltung Dialog mit
den Aktionären fördern wir auch den Dialog mit
unseren Privataktionären: Im Sommer 2005 nutzten
jeweils rund 500 Aktionäre auf zwei Veranstaltun-
gen die Möglichkeit, sich vor Ort über ihre NA zu
informieren.
Hauptversammlung wieder gut besucht
Am 31.03.2005 fand die siebte öffentliche Haupt-
versammlung der NA im Hamburger Congress
Centrum (CCH) statt. Die gut 2.700 anwesenden
Aktionäre informierten sich über die Entwicklung
der NA. Der Bericht des Vorstandsvorsitzenden
über das Geschäftsjahr 2003/04 und die Zukunfts-
aussichten der NA wurde mit großem Interesse
aufgenommen und fand Beifall. Der Vorstand
beantwortete die anschließenden Fragen der
Aktionäre ausführlich.
30
Aktionärsstruktur seit dem 11. März 2005
in %
InstitutionelleInvestoren 40 %
Private Anleger 50 %
Possehl Beteiligungs-verwaltung GmbH 10 %
2004/052003/042002/032001/022000/01
Schlusskurs in Frankfurt am Geschäftsjahresende in € 12,25 10,80 8,82 12,93 18,48
Jahreshöchstkurs (Schlusskurs) in € 15,00 15,50 11,97 12,93 18,73
Jahrestiefstkurs (Schlusskurs) in € 10,50 10,50 8,40 8,94 11,70
Marktkapitalisierung am Geschäftsjahresende in Mio. € 396 353 291 432 622
Anzahl der Aktien in Tsd. Stück 32.353 32.703 33.044 33.409,2 33.813,4
Dividende bzw. Dividendenvorschlag in € 0,75 0,65 – 0,65 1,00
Ausschüttungsquote in % 61 68 – 76 75
Ergebnis je Aktie* in € 1,26 0,63 0,10 0,76 1,77
KGV am Geschäftsjahresende 9,80 17,2 89,8 17,1 10,5
* nach IFRS, 2000/01 nach HGB
Kennzahlen der NA-Aktie
Wertpapierkennnummer: 676650
International Securities Identification Number (ISIN): DE 0006766504
Börsensegment: MDAX
Handelsplätze: Frankfurt, Hamburg
Emissionskurs: 12,78 €
Durchschnittlicher Umsatz pro Tag: 100.854 Aktien im XETRA-Handel
142.038 Aktien an allen deutschen Börsen
Analysten-Coverage 2005
Bankhaus Lampe
Berenberg Bank
BW Bank
Cazenove
Commerzbank
Deutsche Bank
Dresdner Kleinwort Wasserstein
DZ Bank
HSBC Trinkaus & Burkhardt
M.M. Warburg
Norddeutsche Landesbank
Vara Research
West LB
Kürzel
Deutsche Börse NDA
Reuters NAFG
Bloomberg NDA GR
31Aktie & Corporate GovernanceNA-Aktie
Bericht von Vorstand und Aufsichtsratüber die Corporate Governance des Unternehmens
Die Norddeutsche Affinerie AG bekennt sich zu einer
verantwortungsvollen, transparenten und auf Wert-
steigerung ausgerichteten Unternehmensführung
und entspricht bis auf drei begründete Ausnahmen
den Empfehlungen des Deutschen Corporate Gover-
nance Kodex.
Das Unternehmen entspricht auch den freiwilligen
Anregungen des Kodex weitestgehend. Lediglich die
zeitgleiche Verfolgung der Hauptversammlung über
das Internet wird noch nicht angeboten (Abweichung
von Kodex Ziff. 2.3.4) und die erfolgsorientierte Ver-
gütung der Aufsichtsratsmitglieder enthält keine
auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezoge-
nen Bestandteile (Abweichung von Kodex Ziff. 5.4.7
Abs. 2, Satz 2). Die Grundsätze des Kodex wurden
über die Gesellschaft hinaus auch bei den Konzern-
unternehmen durch Änderungen und Ergänzungen
der Beiratsordnungen und Geschäftsanweisungen
für die Geschäftsführungen umgesetzt.
Hauptversammlung
Zur Erleichterung der Wahrnehmung ihrer Rechte
und zur Vorbereitung der Aktionäre auf die Haupt-
versammlung werden die relevanten Berichte und
Unterlagen auf der Internetseite der Norddeutschen
Affinerie AG (www.na-ag.com) bereitgestellt und
den Aktionären auf Verlangen zugesandt. Soweit
die Aktionäre in der Hauptversammlung ihre Stimm-
rechte nicht selbst ausüben können, besteht die
Möglichkeit, einen Mitarbeiter des Unternehmens
als weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter zu
beauftragen, der auch während der Hauptversamm-
lung erreichbar ist.
Enge Zusammenarbeit zwischen Vorstand
und Aufsichtsrat
Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des
Unternehmens eng zusammen. Der Vorstand infor-
miert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und
umfassend über alle für das Unternehmen relevan-
ten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung,
der Risikolage und des Risikomanagements. Abwei-
chungen von den Plänen und Zielen werden im Ein-
zelnen erläutert. Die strategische Ausrichtung des
Unternehmens wird mit dem Aufsichtsrat abge-
stimmt. Für Geschäfte von grundlegender Bedeu-
tung hat der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte
zugunsten des Aufsichtsrats festgelegt.
Die Gesellschaft hat einen mitbestimmten Aufsichts-
rat. Die Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer
bereiten die Sitzungen des Plenums jeweils geson-
dert mit Mitgliedern des Vorstands vor.
Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen Vor-
standsmitglieder der Gesellschaft an.
Die Gesellschaft hat für Vorstand und Aufsichtsrat
sowie Geschäftsführer der Konzernunternehmen
eine D&O-Versicherung (Vermögensschaden-Haft-
pflichtversicherung) mit angemessenen Selbst-
behalten abgeschlossen.
Vergütung von Vorstand
Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder
umfasst fixe und variable Bestandteile. Die varia-
blen Vergütungsteile enthalten einmalige sowie
jährlich wiederkehrende, an den geschäftlichen
Erfolg gebundene Komponenten und auch Kom-
ponenten mit langfristiger Anreizwirkung und
Risikocharakter.
32
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat am 31.03.2005
die Hauptversammlung über die Grundzüge des Ver-
gütungssystems und deren Veränderungen infor-
miert. Der Aufsichtsrat hat, insbesondere im Zusam-
menhang mit dem neuen Aktienoptionsprogramm,
über die Struktur des Vergütungssystems für den
Vorstand beraten und sie überprüft.
Vorstand und Führungskräfte des NA-Konzerns waren
seit 1998 an einem Stock Option-Plan beteiligt. Er
unterteilte sich in fünf Tranchen und wurde über
die Ausgabe neuer Aktien finanziert. Es wurden
festverzinsliche Wandelschuldverschreibungen aus-
gegeben, die den Erwerber zum Kauf neuer Aktien
berechtigten, wenn sich die NA-Aktie im Vergleich
zum CDAX innerhalb von drei Jahren besser ent-
wickelt hatte. Die letzte Tranche dieses Options-
programms endete im April 2005 und war erneut
erfolgreich.
Der zu zahlende – unter dem Kurs der neuen NA-
Aktie liegende – Kaufpreis wurde durch den Perfor-
mancekoeffizienten bestimmt. Der Referenzkurs,
zu dem die Aktienoptionen im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr ausgeübt werden konnten, wurde am
Tag nach der Hauptversammlung mit 11,51 € fest-
gelegt. Der Kurs der NA-Aktie hatte sich in der Refe-
renzperiode um 42 % besser als der CDAX entwickelt.
Die Wandlungsperiode lief vom 04.04.2005 bis zum
22.04.2005. In dieser Zeit schwankte der Kurs der
NA-Aktie zwischen 15,07 € (18.04.2005) und 16,20 €
(14.04.2005), so dass während der gesamten Aus-
übungsperiode die Aktienoptionen werthaltig waren.
Dieser Stock Option-Plan ist mit Ende der Wand-
lungsperiode am 22.04.2005 insgesamt ausge-
laufen.
Neues Incentive-Programm
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat am 08.12.2004
ein neues Incentive-Programm für Vorstand und
Führungskräfte beschlossen, das an die Stelle des
bisherigen Stock Option-Plans tritt.
Das Programm beinhaltet 2 Komponenten:
Teil A
Die Hürdenkomponente berücksichtigt die Kurs-
entwicklung der NA-Aktie innerhalb der Referenz-
periode (in der Regel 3 Jahre) und ist nur dann
erfolgreich, wenn der Kurs um einen bei Laufzeit-
beginn festgelegten Prozentsatz (in der Regel Aus-
übungshürde 10 %) angestiegen ist. Die Differenz
zwischen Kurs bei Ausübung der Option und Kurs
bei Laufzeitbeginn multipliziert mit der Anzahl der
Optionen wird ausgezahlt.
Teil B
Die Performancekomponente berücksichtigt die
Entwicklung der NA-Aktie im Verhältnis zur Ent-
wicklung des CDAX und ist erfolgreich, wenn sich
die NA-Aktie innerhalb von drei Jahren besser als
der CDAX entwickelt hat.
Cap
Der Gewinn pro Option ist begrenzt auf den Kurs
der NA-Aktie bei Laufzeitbeginn.
Die Finanzierung erfolgt nicht über eine Kapital-
erhöhung, sondern über die Gewinn- und Verlust-
rechnung als Personalaufwand (phantom stocks).
Voraussetzung für die Teilnahme am Incentive-Pro-
gramm ist der fortdauernde Besitz einer bestimm-
ten Anzahl von NA-Aktien. Auf eine erworbene Aktie
entfallen je fünf Optionen des Programms Teil A und
Teil B. Der Gewinn pro Option ist begrenzt auf den
Kurs der NA-Aktie bei Laufzeitbeginn.
33Aktie & Corporate GovernanceCorporate Governance Bericht
Die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die
konkrete Ausgestaltung des laufenden Aktien-
optionsprogramms sind auf der Internetseite der
Gesellschaft bekannt gemacht.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung
der Norddeutschen Affinerie AG festgelegt. Jedes
Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz
der bei der Ausübung seines Amtes entstandenen
Auslagen eine feste Vergütung von 10.000,00 €/
Geschäftsjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats
erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5fache
dieses Betrages. Aufsichtsratmitglieder, die einem
Ausschuss des Aufsichtsrats angehören, erhalten
zusätzlich 2.500,00 €/Geschäftsjahr pro Ausschuss,
insgesamt höchstens jedoch 5.000,00 €/Geschäfts-
jahr. Aufsichtsratsmitglieder, die in einem Ausschuss
des Aufsichtsrats den Vorsitz innehaben, erhalten
zusätzlich 5.000,00 €/Geschäftsjahr pro Vorsitz in
einem Ausschuss, höchstens jedoch 10.000,00 €/
Geschäftsjahr.
Zusätzlich zur festen Vergütung erhalten die Mit-
glieder des Aufsichtsrats eine erfolgsorientierte
Vergütung von 200,00 €/Cent der über 20 Cent hin-
ausgehenden für das jeweilige Geschäftsjahr auf
eine Stückaktie an die Aktionäre ausgeschütteten
Dividende.
Ausschüsse
Der Aufsichtsrat hat einen paritätisch besetzten
sechsköpfigen Personalausschuss gebildet. Er be-
fasste sich im Berichtsjahr insbesondere mit der
Neubesetzung des Finanzvorstands, der Verlän-
gerung eines bestehenden Vorstandsvertrags sowie
mit der Struktur und Höhe der Vergütung für den
gesamten Vorstand.
Der Aufsichtsrat hat einen paritätisch besetzten
vierköpfigen Prüfungsausschuss (Audit Committee)
gebildet. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Mit-
glied des Ausschusses, aber nicht dessen Vorsitzen-
der. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses ver-
fügt über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in
der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen
und internen Kontrollverfahren.
Der Prüfungsausschuss hat sich insbesondere mit
dem Jahres- und Konzernabschluss des abgelaufe-
nen Geschäftsjahres, mit Fragen der Rechnungs-
legung und des Risikomanagements, der erforder-
lichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der
Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschluss-
prüfer, der Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte
und der Honorarvereinbarung befasst.
Die Ausschussvorsitzenden berichten über die
Arbeit der Ausschüsse dem Aufsichtsrat jeweils
regelmäßig.
Effizienzprüfung
Der Aufsichtsrat hat laufend und insbesondere auf
seiner Sitzung am 15.09.2005 die Effizienz seiner
Tätigkeit erneut überprüft und über Optimierungs-
möglichkeiten beraten.
34
Unabhängigkeit
Dem Aufsichtsrat soll eine nach seiner Einschätzung
ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder an-
gehören. Auf der ordentlichen Aufsichtsratssitzung
vom 15.09.2005 hat sich der Aufsichtsrat mit dieser
Fragestellung beschäftigt und festgestellt, dass ihm
eine nach seiner Einschätzung ausreichende Anzahl
unabhängiger Mitglieder angehört.
Transparenz
Der Anspruch, allen Zielgruppen die gleichen In-
formationen in deutscher und englischer Sprache
zum gleichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen,
hat in unserer Unternehmenskommunikation einen
hohen Stellenwert. Über das Internet können sich
auch Privatanleger zeitnah über aktuelle Entwick-
lungen im Konzern informieren. Ad-hoc-Mitteilun-
gen der Norddeutschen Affinerie werden den Aktio-
nären über die Website der Gesellschaft zur Verfü-
gung gestellt. Die Entsprechenserklärung und alle
nicht mehr aktuellen Entsprechenserklärungen
zum Corporate Governance Kodex sind auf der
Internetseite zugänglich gemacht.
Nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz müssen die
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats den
Erwerb und die Veräußerung von Aktien der Gesell-
schaft offen legen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
sind durch die Mitglieder des Vorstands, Dr. Werner
Marnette, Dr. Michael Landau und Dr. Bernd Langner,
sowie des ehemaligen Vorstandsmitglieds Dr. Toralf
Haag und des Aufsichtsratsmitglieds Günter Kroll
durch Wandlung und Verkauf im Rahmen des Stock
Option-Plans der Norddeutschen Affinerie AG in der
Zeit vom 04.04.2005 bis zum 22.04.2005 sowie dar-
über hinaus mitteilungspflichtige Geschäfte getä-
tigt worden, und zwar haben sie im Geschäftsjahr
insgesamt 61.010 Stückaktien der Gesellschaft er-
worben und 44.800 Aktien veräußert. Die Gesellschaft
hat diese Meldungen ihrerseits der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungen gemeldet und veröffentlicht.
Verantwortungsvoller Umgang mit Risiken
Zu einer guten Corporate Governance gehört auch
der verantwortungsbewusste Umgang des Unter-
nehmens mit Risiken. Im Rahmen unseres wert-
orientierten Konzernmanagements sorgt ein Risiko-
management dafür, dass Risiken erkannt und die
Risikopositionen optimiert werden.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Der Konzernabschluss der Norddeutschen Affine-
rie AG und ihrer Tochterunternehmen sowie die
Zwischenberichte erfolgen nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) gemäß den
aktuellen Vorgaben des International Accounting
Standards Board.
Zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2004/05
wurde von der ordentlichen Hauptversammlung
2004 die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Berlin und Frankfurt am Main, gewählt.
Für die Abschlussprüfung hat der Prüfungsaus-
schuss vor Unterbreitung des Wahlvorschlags eine
Erklärung des Prüfers über die Beziehungen zwi-
schen dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen und
seinen Prüfern einerseits und dem Unternehmen
und seinen Organen andererseits über Umstände,
die Zweifel an der Unabhängigkeit aufkommen
lassen könnten, angefordert und ihn verpflichtet,
solche Umstände auch mitzuteilen, wenn sie wäh-
rend der Prüfung auftreten und unverzüglich be-
seitigt werden sollten.
35Aktie & Corporate GovernanceCorporate Governance Bericht
Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass
dieser den Aufsichtsrat informiert bzw. im Prüf-
bericht vermerkt, wenn er bei Durchführung der
Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine
Unrichtigkeit der vom Vorstand und Aufsichtsrat
abgegebenen Erklärung im Kodex ergeben.
Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des
Aufsichtsrats über den Jahres- und Konzernabschluss
teilgenommen und über die wesentlichen Ergeb-
nisse seiner Prüfung berichtet.
Der Abschlussprüfer hat keine Unrichtigkeit der
abgegebenen Erklärung zum Corporate Governance
Kodex festgestellt.
Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat der Norddeutschen
Affinerie AG erklären, dass in dem Zeitraum vom
01.10.2004 bis zum 20.07.2005 den vom Bundes-
ministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektro-
nischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Emp-
fehlungen der „Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex“ in ihrer Fassung vom
21.05.2003 mit nachfolgenden Einschränkungen
entsprochen wurde bzw. danach den am 20.07.2005
bekannt gemachten Empfehlungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex in der Fassung vom
02.06.2005 mit nachfolgenden Einschränkungen
entsprochen wurde und mit nachfolgenden Ein-
schränkungen entsprochen wird:
■ Die Gesellschaft hat ihr Geschäftsjahresende
jeweils zum 30.09. eines Jahres. Eine öffentliche
Zugänglichmachung des Konzernabschlusses bei
Einhaltung der 90-Tagesfrist würde zu einer Ver-
öffentlichung innerhalb der Feiertagsperiode zum
Ende des Kalenderjahres führen und keine aus-
reichende Aufmerksamkeit (z.B. über Bilanzpresse-
konferenz und Analystenkonferenz) erhalten.
■ Die Veröffentlichung findet daher auch weiterhin
binnen 120 Tagen nach Geschäftsjahresende statt
(Abweichung von Kodex Ziff. 7.1.2, Satz 2). Die
Zwischenberichte werden, wie in Kodex Ziff. 7.1.2
empfohlen, binnen 45 Tagen nach Ende des Be-
richtszeitraums öffentlich zugänglich gemacht.
■ Die Gesellschaft wird die Vergütung der Vorstands-
mitglieder im Anhang des Konzernabschlusses
nicht individualisiert ausweisen (Abweichung
von Kodex Ziff. 4.2.4, Satz 2).
■ Die Gesellschaft wird die Vergütung der Aufsichts-
ratsmitglieder im Corporate Governance Bericht
nicht individualisiert ausweisen (Abweichung von
Kodex Ziff. 5.4.7 Absatz 3, Satz 1). Nach Auffassung
von Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft
hätten bei der Norddeutschen Affinerie AG indi-
vidualisierte Angaben der Vergütung der Vor-
standsmitglieder und der Aufsichtsratsmitglieder
keinen erheblichen zusätzlichen Informationswert
gegenüber den Gesamtangaben im Anhang des
Konzernabschlusses. Trotz dieser Auffassung wird
die Gesellschaft spätestens mit Wirksamkeit des
Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetzes die
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat indi-
vidualisiert angeben.
Hamburg, den 25. Januar 2006
Der Vorstand Der Aufsichtsrat
Dr. Werner Marnette Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg
(Vorsitzender) (Vorsitzender)
Dr. Michael Landau
(Vorstandsmitglied)
36
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
das Geschäftsjahr 2004/05 war sehr erfreulich. Die
verfolgten Strategien haben sich bewährt und das
strenge Kosten- und Effizienzmanagement zeigt
seine Wirkungen. Auch im abgelaufenen Geschäfts-
jahr 2004/05 stand der Aufsichtsrat in einem stän-
digen Kontakt mit dem Vorstand und hat die we-
sentlichen Geschäftsvorgänge begleitet und über-
wacht. Der Aufsichtsrat unterstützt die strategische
Ausrichtung des Konzerns und die Geschäftsführung
des Vorstands. Die Leistung von Vorstand, Führungs-
personal und Mitarbeitern in allen Bereichen, die
zu dem hervorragenden Geschäftsergebnis geführt
haben, verdient unsere Anerkennung.
Der Aufsichtsrat nahm im Berichtsjahr die ihm nach
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung
des Unternehmens regelmäßig beraten und die Ge-
schäftsführung laufend überwacht. Vorstand und
Aufsichtsrat arbeiteten eng zusammen. In alle Ent-
scheidungen von grundlegender Bedeutung für das
Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden.
Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat in
schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig,
zeitnah und umfassend über die beabsichtigte
Geschäftspolitik, alle grundsätzlichen Fragen der
Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, In-
vestitions- und Personalplanung und der strate-
gischen Weiterentwicklung. Er informierte zudem
über die Rentabilität der Gesellschaft, den Gang
der Geschäfte, die Lage des Konzerns einschließlich
der Risikolage sowie über das Risikomanagement
und die Ergebnisverbesserungsprogramme.
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens
stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab und
erörterte mit ihm in regelmäßigen Abständen den
Stand der Strategieumsetzung. Ausführlich wurde
die Strategie der Gesellschaft in einer außerordent-
lichen Aufsichtsratssitzung am 29.06.2005 disku-
tiert. Abweichungen des tatsächlichen Geschäfts-
verlaufs von den aufgestellten Plänen und berichte-
ten Zielen wurden unter Angabe von Gründen dar-
gestellt und erläutert. Alle für das Unternehmen
bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden nach aus-
führlichen Berichten des Vorstands im Aufsichtsrats-
plenum und in den jeweils zuständigen Ausschüssen
eingehend erörtert. Entscheidungsnotwendige Un-
terlagen, insbesondere der Jahresabschluss, der Kon-
zernabschluss und der Prüfungsbericht, sind den
Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig vor den
Sitzungen zugeleitet worden. Der Aufsichtsrat er-
teilte die Zustimmung zu wichtigen, zustimmungs-
pflichtigen Geschäften.
Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb
der Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kon-
takt mit dem Vorstand und ließ sich über die aktuel-
le Entwicklung der Geschäftslage und die wesent-
lichen Geschäftsvorfälle laufend informieren.
Im Geschäftsjahr 2004/05 fanden vier turnus-
mäßige Aufsichtsratssitzungen sowie eine außer-
ordentliche Strategiesitzung statt.
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats
37Aktie & Corporate GovernanceBericht des Aufsichtsrats
Über Projekte und Vorhaben, die für die Gesellschaft
von besonderer Bedeutung waren, wurde der Auf-
sichtsrat auch zwischen den Sitzungen ausführlich
informiert.
Arbeit der Ausschüsse
Der Aufsichtsrat hat unverändert neben dem ge-
setzlichen Ausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG
einen Vorbesprechungsausschuss, einen Personal-
ausschuss und einen Prüfungsausschuss (Audit
Committee) gebildet. Die Ausschüsse sind jeweils
paritätisch mit Vertretern der Anteilseigner und der
Arbeitnehmer besetzt. Mit Ausnahme des Prüfungs-
ausschusses ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats
auch Vorsitzender der Ausschüsse. Der Personalaus-
schuss tagte im Berichtsjahr fünfmal, der Prüfungs-
ausschuss dreimal. Der Vorbesprechungsausschuss
tagte im Berichtsjahr nicht. Ein wesentlicher Arbeits-
schwerpunkt des Personalausschusses war die Neu-
besetzung der Position des Finanzvorstands nach
dem Ausscheiden von Herrn Dr. Toralf Haag sowie
die Überprüfung der Struktur und Höhe der Ver-
gütung für den gesamten Vorstand. Der Prüfungs-
ausschuss befasste sich mit der Erteilung des Prü-
fungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Bestim-
mung der Prüfungsschwerpunkte und der Honorar-
vereinbarung. Ferner überwachte er die Unabhängig-
keit des Abschlussprüfers. Des Weiteren befasste sich
der Prüfungsausschuss mit Fragen der Rechnungs-
legung und des Risikomanagements des Unter-
nehmens einschließlich der Aufgaben der internen
Revision. Wesentliche Risiken besprach er mit dem
Vorstand.
Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichteten
nach den Sitzungen an den Aufsichtsrat über die
Arbeit der Ausschüsse.
Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat
Gegenstand regelmäßiger Beratungen im Plenum
waren die Entwicklungen auf den Metall- und De-
visenmärkten sowie auf den Rohstoff- und Produkt-
märkten. Die daraus resultierenden Auswirkungen
auf die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft sowie
der einzelnen Segmente einschließlich der Konzern-
gesellschaften wurden erörtert. Auf jeder Sitzung
befasste sich der Aufsichtsrat mit den laufenden
Effizienz- und Wertsteigerungsmaßnahmen im
Konzern. Die strategische Ausrichtung der Nord-
deutschen Affinerie wurde ausführlich im Rahmen
einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats
erläutert.
Corporate Governance
Das Aufsichtsratsplenum hat über die Struktur des
Vergütungssystems für den Vorstand beraten und
wird diese regelmäßig überprüfen. Auf der ordent-
lichen Sitzung am 08.12.2004 billigte der Aufsichtsrat
das neue virtuelle Incentive-Programm für Vorstand
und Führungskräfte. In mehreren Sitzungen hat sich
der Aufsichtsrat mit der Überprüfung seiner Effi-
zienz beschäftigt. Insbesondere auf seiner Sitzung
am 15.09.2005 hat der Aufsichtsrat die Effizienz
seiner Tätigkeit überprüft und über Optimierungs-
möglichkeiten beraten.
Auf seiner Sitzung am 15.09.2005 hat sich der Auf-
sichtsrat mit seiner Unabhängigkeit befasst und
festgestellt, dass ihm nach seiner Einschätzung eine
ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder
angehören.
Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen
Vorstandsmitglieder der Gesellschaft an.
Am 25.01.2006 haben Vorstand und Aufsichtsrat
erneut die Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG
dahingehend abgegeben, dass den Empfehlungen
38
der „Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ in ihrer Fassung vom 21.05.2003
bis auf drei begründete Abweichungen entsprochen
wurde bzw. den am 20.07.2005 bekannt gemachten
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom
02.06.2005 bis auf selbige drei begründete Ausnah-
men entsprochen wurde bzw. entsprochen wird.
Die Entsprechenserklärung ist unter
www.na-ag.com zugänglich.
Jahres- und Konzernabschlussprüfung
Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB auf-
gestellte Jahresabschluss der Gesellschaft und der
nach internationalen Rechnungslegungsstandards
(IFRS) aufgestellte Konzernabschluss für das Ge-
schäftsjahr vom 01.10.2004 bis zum 30.09.2005 und
die Lageberichte für die Gesellschaft und deren Kon-
zern wurden gemäß Beschluss der Hauptversamm-
lung der NA am 31.03.2005 und der anschließenden
Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat von der
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesell-
schaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin und
Frankfurt a. M., geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Alle
Aufsichtsratsmitglieder erhielten rechtzeitig die Jah-
resabschlussunterlagen und Prüfungsberichte sowie
den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung
des Bilanzgewinns. Diese Unterlagen wurden in den
Sitzungen des Aufsichtsrats am 25.01.2006 und am
31.01.2006 ausführlich besprochen. Der Abschluss-
prüfer berichtete im Rahmen dieser Sitzungen über
die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und
stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte
zur Verfügung. Auf Basis seiner eigenen Prüfung des
Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, der
Lageberichte für die Gesellschaft und deren Konzern
und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanz-
gewinns stimmte der Aufsichtsrat dem Ergebnis der
Prüfung durch den Abschlussprüfer zu und stellte
auf der Sitzung am 31.01.2006 fest, dass nach dem
abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Ein-
wendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billig-
te den Jahresabschluss, der damit festgestellt ist,
sowie den Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat
schloss sich dem Vorschlag des Vorstands für die
Verwendung des Bilanzgewinns an.
Wechsel im Vorstand
Zum 31.07.2005 schied Herr Dr. Toralf Haag auf
eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, um sich
anderen Aufgaben zu widmen. Wir bedauern den
Fortgang und danken Herrn Dr. Haag für sein
Wirken zum Wohle des Konzerns.
Am 14.12.2005 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Bernd
Drouven zum neuen Finanzvorstand mit Wirkung
zum 01.01.2006 bestellt. Herr Dr. Drouven ist seit
dem Jahre 2001 im Konzern der Gesellschaft tätig.
Er war von 2001 bis zu deren Veräußerung im Jahre
2003 Geschäftsführer der damaligen Tochtergesell-
schaft Spiess-Urania Chemicals GmbH. Seit Januar
2004 war Herr Dr. Drouven als Prokurist für den
Bereich Strategische Planung/Internationale
Beziehungen zuständig.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Unter-
nehmensleitungen sowie allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und den Arbeitnehmervertretun-
gen für ihren verantwortungsbewussten, engagier-
ten Einsatz und die im Berichtsjahr geleistete Arbeit.
Hamburg, 31. Januar 2006
Der Aufsichtsrat
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg
(Vorsitzender)
39Aktie & Corporate GovernanceBericht des Aufsichtsrats
Organe
AUFSICHTSRATDr.-Ing. Ernst J. Wortberg, Dortmund
Vorsitzender
ehem. Vorstandsvorsitzender
der L. Possehl & Co. mbH, Lübeck
Hans-Jürgen Grundmann, Seevetal*
Stellvertretender Vorsitzender
Betriebsschlosser
Vorsitzender des Betriebsrats
der Norddeutschen Affinerie AG
Gottlieb Förster, Itzstedt*
Gewerkschaftssekretär der
IG Bergbau, Chemie, Energie, Hannover
– Bayer Industry Services Geschäftsführung
GmbH, Leverkusen
Mitglied des Aufsichtsrats
– Gerresheimer Glas GmbH, Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrats
– Chemie Pensionsfonds AG, München
Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Peter von Foerster, Hamburg
– Holcim (Deutschland) AG, Hamburg
Vorsitzender des Aufsichtsrats
– Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG, Hamburg
Vorsitzender des Aufsichtsrats
– Unilever Deutschland GmbH, Hamburg
Mitglied des Aufsichtsrats
– Hemmoor Zement AG i.L., Hamburg
Mitglied des Aufsichtsrats
– Desitin Arzneimittel GmbH, Hamburg
stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrats
– Bernhard Schulte KG, Hamburg
Mitglied des Beirats
Ulf Gänger, Hamburg
ehem. Mitglied des Vorstands der Hamburgischen
Landesbank, Hamburg (jetzt HSH Nordbank AG,
Hamburg und Kiel)
– mobilcom AG, Büdelsdorf
Mitglied des Aufsichtsrats (bis 31.05.2005)
– NAVIS Schiffahrts- und Speditions-
Aktiengesellschaft, Hamburg
Vorsitzender des Aufsichtsrats
– VON ESSEN KG BANKGESELLSCHAFT, Essen
Vorsitzender des Verwaltungsrats
– Peter Cremer Holding GmbH & Co., Hamburg
Vorsitzender des Beirats
– Gewürzwerk Hermann Laue (GmbH & Co.),
Ahrensburg
stellv. Vorsitzender des Beirats
Rainer Grohe, Otterstadt
Executive Director der Galileo Joint Undertaking,
Brüssel, Belgien
– Ball Packaging Europe GmbH, Ratingen
Vorsitzender des Aufsichtsrats
– K+S Aktiengesellschaft, Kassel
Mitglied des Aufsichtsrats
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Haußelt, Germersheim
Leiter des Instituts für Materialforschung III des
Forschungszentrums Karlsruhe GmbH, Karlsruhe
– Lehrstuhl für Werkstoffprozesstechnik,
Institut für Mikrosystemtechnik,
Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg i. Br.
Gerd Körner, Hamburg*
Kfm. Angestellter in der Finanzbuchhaltung
der Norddeutschen Affinerie AG
Mitglied des Betriebsrats der
Norddeutschen Affinerie AG
Günter Kroll, Hamburg*
Diplom-Ingenieur
Leiter der Abteilung Aus- und Fortbildung
der Norddeutschen Affinerie AG
* von der Belegschaft gewählt
40
Rolf Schwertz, Datteln*
Maurer und Kesselwärter
Mitglied des Betriebsrats der Norddeutschen
Affinerie AG, Hüttenwerke Kayser
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hamburg
Vorstandsvorsitzender der REpower Systems AG,
Hamburg
– Ersol Solar Energy, Erfurt
Mitglied des Aufsichtsrats
– ThyssenKrupp Technologies AG, Essen
Mitglied des Aufsichtsrats
Helmut Wirtz, Stolberg*
Geschäftsführer der IG Metall, Stolberg
AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATSVermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3
Mitbestimmungsgesetz
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg (Vorsitzender)
Hans-Jürgen Grundmann (stellv. Vorsitzender)
Dr. Peter von Foerster
Gerd Körner
Prüfungsausschuss (Audit Committee)
Ulf Gänger (Vorsitzender)
Gottlieb Förster
Hans-Jürgen Grundmann
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg
Personalausschuss
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg (Vorsitzender)
Dr. Peter von Foerster
Hans-Jürgen Grundmann
Gerd Körner
Günter Kroll
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vorbesprechungsausschuss
Dr.-Ing. Ernst J. Wortberg (Vorsitzender)
Dr. Peter von Foerster
Hans-Jürgen Grundmann
Günter Kroll
VORSTANDDr. Werner Marnette, Hollenstedt
geb.: 27.09.1945
Vorsitzender und Arbeitsdirektor
bestellt bis 31.03.2010
– Leoni AG, Nürnberg
Mitglied des Aufsichtsrats
– L. Possehl & Co. mbH, Lübeck
Mitglied des Beirats
Dr. Michael Landau, Mölln
geb.: 26.07.1950
Mitglied des Vorstands
bestellt bis 31.05.2007
Dr. Toralf A. Haag, Hamburg
geb.: 29.03.1966
Mitglied des Vorstands bis 31.07.2005
Dr. Bernd E. Langner, Winsen/Luhe
geb.: 30.01.1949
Mitglied des Vorstands
bestellt bis 31.12.2008
– Prymetall GmbH & Co. KG, Stolberg
Sprecher der Geschäftsführung
Dr. Bernd Drouven, Hamburg
geb.: 19.09.1955
Mitglied des Vorstands ab 01.01.2006
bestellt bis 31.12.2008
41Aktie & Corporate GovernanceOrgane
42
NA steigert Ergebnis und erhöht Dividende
■■ Gestiegene Schmelzlohneinnahmen führten zu höheren
Ergebnissen in der Kupfererzeugung
■■ Produktion und Absatz von Gießwalzdraht, Stranggussformaten
und Vorwalzband erreichten ein hohes Niveau
■■ Ergebnisse der Tochtergesellschaften Prymetall (100 %)
und Schwermetall Halbzeugwerk (50 %) verbesserten sich
■■ Preiseffekte des Kupfermarktes konnten genutzt werden
■■ Sehr gutes Jahresergebnis ermöglicht Vorschlag einer
Dividendenerhöhung auf 1 € pro Aktie (Vorjahr 0,65 €)
Kupferpreis
in US$/t LME Settlement
04/0500/01
3.3822.6071.6531.5251.684
Konzernlagebericht
Anhaltende Kupferknappheit und
hohe Nachfrage lassen Kupferpreise
auf historischen Höchststand steigen.
+ 30 %3.500
1.500
43KonzernlageberichtÜberblick
Stabil verlaufender Produktverkauf
und stark gestiegene Metallpreise
führen zu deutlichem Umsatz-
zuwachs.
Konzernumsatz
in Mio. €
(nach IFRS, 00/01 nach HGB)
04/0500/01
3.0222.4811.8161.8422.010+ 22 %
Guter Geschäftsverlauf und striktes
Kostenmanagement verbessern
Jahresergebnis um fast das Doppelte.
+ 71 %
Das höhere Konzernergebnis trug
maßgeblich zum Anstieg des Brutto-
Cashflow bei.
+ 16 %
Konzernergebnis (EBIT)
in Mio. €
(nach IFRS, 00/01 nach HGB)
04/0500/01
9958164265
Brutto-Cashflow
in Mio. €
(nach IFRS, 00/01 nach HGB)
04/0500/01
137118649786
WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Aufschwung der Weltwirtschaft setzte sich fort
Im Kalenderjahr 2005 wuchs die Weltwirtschaft um
gut 4 %. Weder der Ölpreisanstieg noch die Verteue-
rung der Industrierohstoffe vermochten das Wachs-
tum zu bremsen. Wesentliche Gründe für diese sta-
bile weltwirtschaftliche Entwicklung waren der an-
dauernde Wachstumsschub in China, die robuste
Konjunktur in den USA und das sehr niedrige Zins-
niveau in den Industrieländern. Im Unterschied zu
den Ölpreiskrisen der 70er- und 80er-Jahre bestimm-
ten nicht strategische Angebotsverknappungen, son-
dern die hohe Nachfrage und jahrelang versäumte
Investitionen in den Aus- oder Neubau US-ameri-
kanischer Ölraffinerien die Preise. Da sich der Preis-
anstieg fast über zwei Jahre hinzog und die Ölinten-
sität der Industrieproduktion seit den 70er-Jahren
nachhaltig gesunken ist, blieb die Verteuerung der
Rohstoffe Öl und Gas bislang ohne schwer wiegen-
de Folgen für die Weltkonjunktur.
Robuster Aufschwung in den USA,
kräftiges Wachstum in China
Unter den Industrieländern zeigten die USA die
höchste wirtschaftliche Dynamik. Das Bruttoinlands-
produkt legte 2005 um 3,6 % zu. Privater Konsum,
hohe Staatsausgaben und Investitionen stützten die
US-Konjunktur auf breiter Basis. In Japan belebten
die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen und
die langsam wiederkehrende Kaufbereitschaft der
privaten Haushalte die Wirtschaft. Die zweitgrößte
Volkswirtschaft der Welt wuchs um gut 2 %.
Deutlich höher fiel das Wachstum der Schwellen-
länder aus. Die aufstrebenden Staaten in Ostasien
und Südamerika erreichten im Jahr 2005 ein durch-
schnittliches Wachstum von fast 6 %. Angeführt
wurde diese Gruppe einmal mehr von China. Alle
Versuche der Zentralregierung in Peking, das Wachs-
tum etwas zu dämpfen, verfehlten ihre Wirkung.
Stattdessen stieg Chinas Wirtschaftsleistung um
rund 10 %.
Während des Geschäftsjahres 2004/05 standen neben Mineralöl und Erdgas auch
die Metalle im Brennpunkt des Rohstoffbooms. Der Kupferpreis stieg auf bisher
nicht gekannte Höhen. Ursachen seines Anstiegs waren der stark wachsende
Kupferbedarf und die hierdurch hervorgerufene geringe Verfügbarkeit von Kupfer-
kathoden. Die Nachfrageimpulse gingen vor allem von der rasch wachsenden
Wirtschaft Chinas aus. Zusätzlich bestimmten Stillstände verschiedener Kupfer-
hütten und somit Mengeneinbußen bei der Kupferproduktion die Preisentwick-
lung für Kupfer. Als Folge sanken die Kupfervorräte der Metallbörsen auf neue
Tiefstände.
Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
44
Geringe Dynamik in Europa
Die europäische Wirtschaft entwickelte sich 2005
uneinheitlich und ohne rechten Schwung – insge-
samt belief sich das Wachstum auf 1,5 %. Lediglich
die neuen EU-Beitrittsländer in Mittel- und Osteuropa
wuchsen mit durchschnittlich 4 % kräftig. Während
Spanien und Frankreich von ihrer guten Baukon-
junktur profitierten, bewegte sich Italien am Rand
der Rezession. Die Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank war expansiv ausgerichtet, die lang-
fristigen Zinsen gaben auf niedrigem Niveau noch-
mals nach.
Deutsche Wirtschaft ohne Antrieb
Die deutsche Konjunktur war im Jahr 2005 gespal-
ten zwischen Export- und Binnenwirtschaft. Die
anhaltende Exportdynamik blieb die wichtigste
Stütze der deutschen Wirtschaft. Während sich die
Ausrüstungsinvestitionen leicht belebten, sanken
die Konsumausgaben der privaten Haushalte im
Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Erwerbstätigen
und das verfügbare Einkommen stagnierten trotz
einer steuerlichen Entlastung zu Jahresbeginn. Ins-
gesamt zeigte sich die deutsche Wirtschaft ohne
Antrieb. Seit dem Frühsommer hellte sich jedoch
die Industriekonjunktur infolge höherer Auslands-
nachfrage nach Investitionsgütern aus Deutsch-
land merklich auf.
Schwacher US-Dollar
Das Geschäftsjahr war von einem schwachen
US-Dollar geprägt. Ausgehend von 1,24 US$/€ im
Oktober bewegte sich der Kurs Ende Dezember
2004 auf 1,36 US$/€ und damit auf den schwäch-
sten Wert seit Einführung des Euros. Danach erholte
sich die US-Währung jedoch bis September 2005
auf 1,21 US$/€. Im Durchschnitt des Geschäfts-
jahres notierte der US-Dollar bei 1,27 US$/€.
BRANCHENENTWICKLUNG
Branchensituation
Kupfer ist eine klassische Commodity. Die Kupfer-
preise bilden sich an den internationalen Metall-
börsen, insbesondere an der London Metal Exchange
(LME), die als Terminmarkt organisiert ist. Die Lon-
doner Kurse haben weltweit Leitfunktion. Gehan-
delt werden Kupferkathoden, die präzise den fest-
gelegten Spezifikationen und Qualitätskriterien
entsprechen müssen. Das Börsengeschäft umfasst
sowohl physische Transaktionen als auch reine
Termingeschäfte, die zur Kurssicherung oder als
Investment abgeschlossen werden.
Die Kupferkathoden der Norddeutschen Affinerie
(NA) sind aufgrund ihrer hervorragenden Qualität
als eigene Handelsmarke an der LME zugelassen.
Für das Kupfergeschäft der NA sind die beiden LME-
Funktionen Preisbildung und Kurssicherung von
elementarer Bedeutung. Dies gilt gleichermaßen für
den Rohstoffeinkauf wie für den Produktabsatz.
45KonzernlageberichtRahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
BIP-Wachstum 2005
(Prognose)
China USA Japan Europa Deutschland
0,8 %1,5 %2 %3,6 %10 %
Kapitalanlagegesellschaften (Fonds) nutzen die LME
hingegen zunehmend für spekulative Investments
in Metallrohstoffe. So haben sich Commodities als
eigene Klasse in den Investment-Portfolios etabliert.
Mittlerweile werden Milliardenbeträge in Rohstoff-
körbe, indexorientierte Anlagen und direkt in Futures
investiert.
Die Kursentwicklung des Kupfers basiert dennoch
vornehmlich auf direkten, fundamentalen Markt-
faktoren, darunter Minen- und Hüttenproduktion,
Bestandsentwicklungen in den Lagerhäusern der
Metallbörsen sowie Kupfernachfrage. Richtung ge-
bend sind zudem gesamtwirtschaftliche Rahmen-
bedingungen und Entwicklungen an den Devisen-
märkten. Für die NA – die als so genannte Lohnhütte
nicht über eigene Minen verfügt und ihre Rohstoffe
am Weltmarkt kaufen muss – ist der Kupferpreis ein
durchlaufender Posten. Er wird in den Rohstoffen
von der NA bezahlt und in den Produkten an die
Kunden weitergegeben.
Die NA lebt damit nicht direkt vom Kupferpreis.
Allerdings hat der Kupferpreis Einfluss auf das Roh-
stoff- und Produktgeschäft. Steigende Kupferpreise
führen in der Regel zu verbesserten Bedingungen
auf den Rohstoffmärkten und begünstigen die Ge-
winnmarge der NA (Schmelz- und Raffinierlöhne).
Andererseits dokumentiert ein steigender Kupfer-
preis eine gute Nachfragesituation nach Kupfer
und begünstigt damit die Gewinnmarge für Kupfer-
kathoden und -produkte (Kathodenprämie und
Formataufpreise).
Branchenkonjunktur
Fundament für Kupferpreisanstieg
wurde früh gelegt
Bei Kupfer konnte das physische Angebot mit der
schnell wachsenden Nachfrage aus China und an-
deren stark expandierenden Schwellenländern nicht
mithalten. Hierzu trugen auch die seit geraumer
Zeit sehr schwache Investitionstätigkeit der Minen
und deren Tarifauseinandersetzungen verbunden
mit wilden Streiks bei.
Die nicht ausreichende Kupferproduktion war der
entscheidende Impuls für den Kupferpreisanstieg.
Nachdem die Kupfererzeugung in den Jahren 2002
und 2003 bei etwa 15,3 Mio. t stagniert hatte,
wurde auch 2004 mit 15,9 Mio. t nur geringfügig
mehr Kupfer produziert.
Diese Quasi-Stagnation kollidierte mit der enormen
Wirtschaftsdynamik in China und Indien. Getragen
von riesigen Infrastrukturinvestitionen, schnell wach-
sender privater Unternehmertätigkeit und steigen-
den Lebensstandards breiter Bevölkerungsschichten
wuchs der Kupferbedarf Chinas allein 2004 um
18 % auf 3,6 Mio. t. Inzwischen ist das bevölkerungs-
reichste Land der Erde der größte Kupfernachfrager
der Welt.
46
Preisbildung entlang der Wertschöpfung
EinkaufspreisKonzentrat
und Recycling-rohstoff
Schmelz- und
Raffinierlohn
KupferpreisLME
Kathodenprämieund
Formataufpreis
VerkaufspreisKupfer-produkt
Vor diesem Hintergrund verstärkte sich das Ungleich-
gewicht zwischen Kupferproduktion und -nachfrage
am Weltmarkt. Das globale Produktionsdefizit stieg
nach Angaben der International Copper Study Group
von 413.000 t im Jahr 2003 auf 867.000 t im Jahr
2004. Als Konsequenz fielen die Börsenbestände
bereits im Jahr 2004 auf Tiefstände.
Kupfermarkt entwickelte sich besser als erwartet
Das Geschäftsjahr 2004/05 der NA begann mit
Kupferkursen von 3.110 US$/t (Settlement) und
2.979 US$/t (Drei-Monats-Kurs). Zu diesem Zeitpunkt
notierte Kupfer – ausgehend vom Kursniveau zu
Beginn des Booms Mitte 2003 – bereits um 90 %
höher. Für 2005 lagen Marktprognosen vor, wonach
sich der 2004 einsetzende Produktionsanstieg be-
schleunigen, die Nachfrage zurückgehen und sich
der Kupfermarkt zur Jahresmitte statistisch wieder
im Gleichgewicht befinden würde. Stattdessen
wurde der Markt von Rekordpreisen überrascht:
Mitte September 2005 wurde mit 3.978 US$/t der
höchste an der LME ermittelte Kurs (Settlement-
Kurs) des Geschäftsjahres erreicht. Zu diesem Zeit-
punkt lag die Backwardation – also der Betrag, um
den der Kassa-Wert den Drei-Monats-Wert übersteigt
– bei 184,50 US$/t. Der durchschnittliche Kupferpreis
des Geschäftsjahres übertraf mit 3.382 US$/t den
Vorjahreswert um 30 %.
Weltweite Kupferknappheit hält an
Die Kupferminen haben weltweit ihre Kapazitäten
ausgebaut, was auf der nachfolgenden Hüttenstufe
nicht im gleichen Umfang der Fall war. So kam es
bei den Hütten zu Produktionsengpässen. Viele
Kupferhütten führten obendrein im ersten Halbjahr
2005 ihre periodischen Wartungsstillstände durch,
wodurch erhebliche Produktionsmengen ausfielen.
Verschärft wurde die Situation durch Streiks.
Die Auslastung der weltweiten Produktionskapa-
zitäten für raffiniertes Kupfer sank in diesem Um-
feld von 88 % im Jahr 2001 auf 82 % im Jahr 2004.
Insgesamt wurden rund 17 Mio. t Kupferkathoden
im Jahr 2005 produziert.
Die Kupferbestände in den Lagerhäusern der inter-
nationalen Metallbörsen gingen weiter zurück und
erreichten im Sommer 2005 einen Tiefstand von
70.000 t. Auch die Kathodenbestände der Verar-
beiter wurden stark reduziert.
47KonzernlageberichtRahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
Kupfernotierung
und Börsenbestände
Kupferpreis LME
Bestände Asien
Bestände USA
Bestände Europa
10/0501/99
500
in Tsd. t
1.000
1.500
2.000
in US$/ t
3.000
4.000
Weltweite Kupferbilanz
in Tsd. t
+ = Überschuss/- = Defizit
*Jan.-Sept., Prognose
(Quelle: International
Copper Study Group)
2005*2001
- 190- 867- 413108684
0
Hoher Kupferbedarf Chinas und Indiens
kompensiert Nachfragerückgänge
in traditionellen Märkten
Von den traditionell wichtigen Kupferabsatzmärkten
Europa und Nordamerika gingen nur wenig Impulse
aus. Während die Kupfernachfrage in Nordamerika
nach jüngsten Statistikdaten 2005 um etwa 3 % fiel,
war in Europa ein leichter Rückgang von 2 % zu ver-
zeichnen. Dagegen wuchs die Nachfrage im asia-
tischen Raum, vor allem in China, kräftig. Hierdurch
blieb das weltweite Produktionsdefizit für raffinier-
tes Kupfer bestehen. Wachstumszentrum des Kupfer-
marktes ist heute eindeutig China, wo die Konjunk-
turdynamik den Kupferbedarf stützt und der Zu-
wachs 2005 etwa 9 % erreicht hat.
Unterschiedliche Ergebniseffekte
für Kupferunternehmen
Der Preisboom am Kupfermarkt wirkte sich – ab-
hängig von der jeweiligen Wertschöpfungsstufe –
für Unternehmen der Kupferwirtschaft unterschied-
lich aus. Die größten Ergebnisverbesserungen erziel-
ten Unternehmen des Kupferbergbaus (Minen) und
integrierte Minen/Hütten-Unternehmen, die direkt
vom hohen Kupferpreis profitieren. Lohnhütten wie
die NA, die Kupferkonzentrate zukaufen bzw. sich
auf den internationalen Rohstoffmärkten alimentie-
ren müssen, sind hingegen vom Konzentratangebot
am Weltmarkt und den erzielbaren Schmelz- und
Raffinierlöhnen abhängig. Vor allem im Spotgeschäft
der Kupferkonzentrate kam es zu einem starken An-
stieg der ergebnistragenden Schmelz- und Raffinier-
löhne. Auch im längerfristigen Konzentratgeschäft
verbesserten sich die Konditionen.
Die Märkte für Altkupfer blieben hinsichtlich der
Rohstoffverfügbarkeit und der erzielbaren Raffinier-
löhne eng. Für Kupferkathoden erhöhten sich auf-
grund der knappen Verfügbarkeit die Prämien, d.h.
die Aufpreise auf den Börsenpreis. Generell war
die Kupferindustrie mit hohen Kapitalkosten für
ihre Bestände (Working Capital) konfrontiert. Dies
traf insbesondere die mittelständisch strukturierte
kupferverarbeitende Industrie hart. In Teilbereichen
kam es sogar zu einer preisbedingten Kupfersub-
stitution durch andere Materialien.
Wie bei anderen Grundstoffen (Stahl, Aluminium, ...)
befinden sich alle Schritte der Wertschöpfungskette
des Kupfers in einem starken globalen Wettbewerb
und haben ihren metallpreisbildenden Bezugspunkt
in den internationalen Metallbörsen. Gleichzeitig
sind alle Schritte der Wertschöpfungskette der Grund-
stoffe, so auch bei Kupfer, energieintensiv und die
Energiekosten gehören zu den wichtigsten Kosten-
48
Entwicklung des
weltweiten Kupferbedarfs
in Mio. t
Europa
China
Nordamerika
2001 2005
4,0
3,0
2,0
Weltweiter Kupfereinsatz 2005
in % (Quelle: Brook Hunt, 2005)Europa 24 %
Lateinamerika 6 %
China 22 %
Restliches Asien 26 %
Nordamerika 16 %
Sonstige 6 %
faktoren. Weltweit war die Kupferindustrie durch
die generell ansteigenden Energiepreise belastet,
darunter die deutsche Kupferindustrie besonders
durch den dramatischen Anstieg der heimischen
Strom- und Gaspreise, der seine Ursachen im feh-
lenden Wettbewerb auf den deutschen Energie-
märkten hat. Die Weitergabe dieser Energiepreis-
steigerungen an Lieferanten und Abnehmer auf
den Rohstoff- und Produktmärkten ist aufgrund
des starken internationalen Wettbewerbs nicht
realisierbar.
NA-KONZERN
Systematischer Ausbau der Produktion seit 1866
Die Entwicklung der NA zum führenden Kupferpro-
duzenten Europas folgt dem weltweit stetig wach-
senden Bedarf nach Kupfer in allen Bereichen des
modernen Lebens. Diese Entwicklung ist geprägt
durch die zunehmende Verwendung des Kupfers in
der Elektro-, der Elektronik-, der Maschinenbau-, der
Automobil- und Fahrzeug- sowie der Bauindustrie.
Am 28.04.1866 als Aktiengesellschaft zur Erzeugung
von Kupfer, Gold und Silber in Hamburg gegründet,
konzentrierte sich die NA frühzeitig auf Kupfer als
Kernaktivität. Der systematische Ausbau dieser Pro-
duktionsbasis ist der rote Faden in der Unterneh-
mensgeschichte der NA. Der NA-Konzern ist heute,
140 Jahre nach Gründung des Kernunternehmens,
entlang der Wertschöpfungskette des Kupfers auf-
gestellt und integriert die Segmente Kupfererzeu-
gung und Kupferverarbeitung. Gleichzeitig hat sich
die NA zu einem bedeutenden Produzenten von
Edelmetallen weiterentwickelt.
Die Integration dieser Wertschöpfungsschritte zu
einem Gesamtunternehmen und die Nutzung der
sich daraus ergebenden Synergien machen die
besondere wirtschaftliche Stärke der NA aus.
NA-Segmente: Kupfererzeugung
und Kupferverarbeitung
Das Segment Kupfererzeugung umfasst die Schmelz-
und Raffinieraktivitäten an den Standorten Hamburg
und Lünen sowie kleinere Tochtergesellschaften und
Beteiligungen im Rohstoffhandel und in der Roh-
stoffaufbereitung. Im Stammwerk Hamburg werden
börsenfähige Kupferkathoden vorrangig aus Kupfer-
konzentraten hergestellt. Im NA-Recyclingzentrum
Lünen wird eine Vielzahl kupferhaltiger Sekundär-
rohstoffe ebenfalls zu Kupferkathoden aufgearbeitet.
Neben Kupferkathoden werden im Segment aus den
Rohstoffen vor allem Edelmetalle, Schwefelsäure
und Eisensilikatprodukte erzeugt und vermarktet.
Das Segment Kupferverarbeitung setzt die Wert-
schöpfung des Kupfers fort. Auf der ersten Verarbei-
tungsstufe produziert die NA aus Kathoden Gieß-
walzdraht (NA Hamburg/Deutsche Giessdraht
Emmerich) und Stranggussformate (NA Hamburg).
In der Beteiligungsgesellschaft Schwermetall Halb-
zeugwerk (50 % NA) und der Tochtergesellschaft
Prymetall in Stolberg (100 % NA) werden die in
Hamburg und Stolberg produzierten Strangguss-
formate auf der zweiten Stufe zu Vorwalzband,
Bändern und Profildrähten weiterverarbeitet.
49KonzernlageberichtRahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
Hervorragend positioniert
Hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter,
ständige Innovation, konsequente Marktorientie-
rung und enge Beziehungen zu Lieferanten und
Kunden sind das Fundament für den Geschäftser-
folg und die Ertragsstärke der NA. Die NA hat ihre
Stellung auf den internationalen Rohstoff- und Ab-
satzmärkten während der vergangenen Jahre Zug
um Zug ausgebaut. Mit einer Verarbeitungskapazi-
tät von über 1 Mio. t Kupferkonzentrat im Jahr zählt
die NA heute zu den führenden Kupferhütten der
Welt. Im Kupferrecycling ist die NA sogar weltweit
Nummer 1. Auch bei der Herstellung von Kupfer-
produkten belegt die NA international Spitzenposi-
tionen. Dies gilt insbesondere für Gießwalzdraht
und Stranggussformate. Ausgehend von dieser
soliden Basis im europäischen Kernmarkt verfolgt
die NA Schritte zur internationalen Expansion.
KONZERNSTRATEGIE
Operative Maßnahmen
zur Wertsteigerung des Konzerns
Im NA-Konzern sind in den letzten beiden Jahren
Projekte zur Ergebnisverbesserung mit einem Poten-
zial von insgesamt ca. 80 Mio. € umgesetzt worden.
Alle Maßnahmen greifen und haben mitentschei-
dend zur erfreulichen Ergebnisentwicklung der
NA beigetragen.
Externen Kostenbelastungen und wachsendem
internationalen Wettbewerbsdruck werden wir
auch künftig mit weiteren Schritten zur Produktivi-
täts- und Effizienzsteigerung und einer Weiterent-
wicklung der strategischen Ausrichtung entgegen-
treten.
Bei den Produktionskosten stellt die aktuelle Preis-
explosion auf den deutschen Energiemärkten auch
für die NA eine zunehmende Bedrohung dar, da
wir die gestiegenen Energiekosten nicht an unsere
Kunden weiterreichen können.
Zusammen mit Verbänden und anderen deutschen
Industrieunternehmen kämpft die NA daher in der
Öffentlichkeit und auf politischer Ebene gegen die
Energiepreisentwicklung in Deutschland.
Operativ arbeiten wir mit Hochdruck an weiteren
Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs
und zur Steigerung der Energieeffizienz. Als wich-
tigsten Schritt zur Senkung der Energiekosten
planen wir gemeinsam mit Partnern den Bau eines
100-MW-Kraftwerks auf eigenem Gelände am Stand-
ort Hamburg. Das Kraftwerk soll ab dem Geschäfts-
jahr 2008/09 das Werk Hamburg mit Strom zu
einem Preis versorgen, der deutlich unter den
heutigen Börsenpreisen liegt.
50
Strategische Maßnahmen
Strategisch konzentriert sich die NA auf weiteres
Wachstum bei der Erzeugung und Verarbeitung des
Kupfers. Auf allen operativen Feldern verfolgt die
NA das Ziel der Technikführerschaft und wird auf
den Rohstoff- und Produktmärkten noch stärker als
leistungsfähiger kundenorientierter Dienstleister
auftreten. Die begonnene Vorwärtsintegration in
Deutschland im Bereich der Kupferflachprodukte
muss weiter den Marktentwicklungen und Kunden-
ansprüchen angepasst werden.
Dem Wachstum der Rohstoff- und Produktmärkte
des Kupfers sind in Deutschland und in den anderen
Ländern Europas Grenzen gesetzt, auch wenn der
Kupferbedarf in Europa bis zum Jahre 2010 auf
4,3 Mio. t ansteigen wird. Wir werden daher Schritte
zur Internationalisierung des Geschäfts mit Blick
auf starke Wachstumsregionen mit Nachdruck
verfolgen.
China ist eine der Regionen für internationales
Wachstum der NA. Wir beabsichtigen hier zusam-
men mit chinesischen Privatinvestoren in der Pro-
vinz Shandong eine Kupferhütte mit integriertem
Kraftwerk und eine Gießwalzdrahtanlage zu bauen.
Um die im Mai 2005 begonnenen Vorgespräche
für ein Joint Venture in eine konkrete Phase münden
zu lassen, hatte die NA mit den chinesischen Part-
nern im Dezember 2005 einen Letter of Intent (LOI)
unterzeichnet. Während der in 2006 anstehenden
Gespräche sollen die essenziellen Fragen des Pro-
jektes geklärt werden. Dazu gehören die Finanzie-
rung, die dauerhafte Versorgung der Hütte mit
Kupferkonzentrat sowie die Einbindung des Kraft-
werks in das Kupferprojekt.
Die Kupfererzeugung in Hamburg wird schrittweise
ausgebaut. Die Prozesse und Abläufe bei der Ver-
arbeitung von Kupferkonzentraten werden kon-
tinuierlich weiterentwickelt. Hierbei setzt die NA
auf den bereits in der Vergangenheit wiederholt
praktizierten und wirtschaftlich sehr erfolgreichen
Kapazitätsausbau der bestehenden Schmelz- und
Raffinierbetriebe. Gleichzeitig werden internatio-
nale Wachstumschancen durch Kooperation bzw.
Integration mit internationalen Partnern verfolgt.
Die NA steht für Exzellenz im Recycling und wird
diese Position weiter verstärken, auch auf interna-
tionaler Ebene. Der hohe Technikstandard der NA,
verbunden mit einer Spitzenposition im Umwelt-
schutz, öffnet den Zutritt zu diesen Rohstoff-
märkten der Zukunft.
In den Märkten für Kupfergießwalzdraht und Strang-
gussformaten wird sich die NA in erster Linie auf
die Festigung und den Ausbau ihrer heutigen Markt-
position in Europa konzentrieren. Insbesondere in
den Bereichen Logistik- und metallbezogener Service-
dienstleistungen bieten sich sehr gute Ansatzpunkte.
Basierend auf dem hervorragenden Know-how der
NA wird auch in diesen Produktbereichen eine Inter-
nationalisierung des Geschäfts angestrebt. Hier bie-
ten sich auch außerhalb Asiens sehr gute Chancen.
51KonzernlageberichtRahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
Die im Jahre 2002 begonnene Vorwärtsintegration
der NA in den Bereich Kupferflachprodukte hat die
angestrebten Wachstums- und Ergebnisziele bisher
nur zum Teil erfüllt, war aber für die Erweiterung
unseres Stranggussgeschäfts strategisch sehr wich-
tig. Ein fallender Markt in Europa, zusätzliche Produk-
tionskapazitäten und die Verlagerung von Produktio-
nen nach Asien sind die entscheidenden Gründe.
Diese Effekte waren auch durch erfolgreiche Kosten-
senkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen
bisher nicht zu kompensieren. Während im Produkt-
bereich Vorwalzband positive Entwicklungen bereits
eingeleitet werden konnten, sind im Endprodukt-
bereich für Kupfer- und Kupferlegierungsbänder die
Zukunftschancen eher verhalten. Wir werden daher
in diesem Bereich Schritte der strategischen Neu-
ausrichtung gehen müssen.
GESCHÄFTSVERLAUF ROHSTOFFE UND PRODUKTE
Überangebot an Kupferkonzentraten ermöglicht
gute Versorgung und deutlich verbesserte
Schmelz- und Raffinierlöhne
Der freie internationale Markt für Kupferkonzentrate
umfasst weltweit eine Menge von etwa 16 Mio. t
(trocken) mit etwa 4,8 Mio. t Kupferinhalt (30 %).
Davon übernimmt die NA derzeit etwa 1,1 Mio. t
Konzentrat mit etwa 330.000 t Kupferinhalt.
Durch den Ausbau bestehender und den Aufschluss
neuer Minen wird sich die globale Konzentratpro-
duktion bis 2008 um fast 1 Mio. t Kupferinhalt pro
Jahr erhöhen. An diesem Mengenwachstum und an
den tendenziell ansteigenden Schmelzlöhnen wird
die NA teilhaben.
Der Markt für Kupferkonzentrate hat sich für uns
sehr erfreulich entwickelt. Die Minen produzierten
aufgrund der gestiegenen Kupferpreise auf hohem
Niveau, so dass die Minenproduktion im Jahr 2005
im Vergleich zum Jahr 2004 um knapp 5 % anstieg.
Gleichzeitig häuften sich im ersten Halbjahr 2005
die planmäßigen Wartungsstillstände bei Kupfer-
hütten, die für eine Drosselung der Konzentratnach-
frage sorgten. Damit überstieg das Angebot an
Konzentraten die verfügbaren Verarbeitungskapa-
zitäten der Hütten erheblich.
Die Schmelz- und Raffinierlöhne (TC/RC) für Kon-
zentrate auf dem Spotmarkt stiegen zeitweise auf
historische Höchststände und zogen auch für lang-
fristige Verträge spürbar an. Am Kupferkonzentrat-
markt kam es im Sommer 2005 nach den zuvor
erreichten Spitzen-TC/RCs von 200 US$/t und
20 cents/lb im Spotgeschäft zunächst zu einer Ge-
genbewegung. Streiks beeinträchtigten die Minen-
produktion und die Konzentratnachfrage Chinas
nahm zu. Zum Herbstbeginn bewegten sich die
TC/RCs am Spotmarkt zwischen 150 und 170 US$/t
und 15 bis 17 cents/lb. Mit steigender Konzentrat-
produktion und besserer Versorgung der Hütten
nahm der Überschuss am Markt aber wieder zu.
Als Folge erhöhten sich die Schmelzlöhne im Spot-
geschäft erneut.
Die NA nutzte die Marktentwicklung im Zuge ihrer
Einkaufsstrategie für Kupferkonzentrate und baute
die Mengenversorgung aus. In den neu verhandel-
ten Einkaufsverträgen gelang es, die Schmelz- und
Raffinierlöhne deutlich anzuheben.
52
Recyclingaktivitäten verstärkt in einem Markt
mit steigender Altkupfernachfrage
Recycling schont natürliche Ressourcen und wert-
volle Energie und ist daher wesentlicher Bestandteil
einer nachhaltigen Wirtschaft. Kupfer und Edel-
metalle lassen sich ohne Qualitätsverlust beliebig
oft in den Werkstoffkreislauf zurückführen. Die Re-
cyclingstoffe der Zukunft sind aber komplex aufge-
baute Verbundstoffe mit in der Regel hochwertigen
Metallgehalten und der Tendenz zu stärkerer Mini-
aturisierung. Dies stellt völlig neue Anforderungen
an die Logistik und an die Verarbeitungstechnik. Der
Markt für metallische und metallhaltige Recycling-
stoffe ist stark anwachsend. Infolge staatlicher Vor-
gaben werden in Europa neue Strukturen der Kreis-
laufwirtschaft entstehen. Das traditionelle Recycling
von Kupferschrotten ist hingegen tendenziell ab-
nehmend, wird aber für die Grundversorgung der
Hütten und Halbzeugwerke notwendig bleiben.
Die Lage am europäischen Altkupfermarkt verbes-
serte sich nach anfänglicher Knappheit, als die chi-
nesischen Einkäufer in den Sommermonaten etwas
zurückhaltender auftraten. Besonders zum Ende des
4. Quartals herrschte jedoch wieder Knappheit. Die
Lagerbestände im Handel sind sehr niedrig. Zwar
sorgte der hohe Kupferpreis für eine gute Verfüg-
barkeit, die Nachfrage war jedoch intensiv und ging
sowohl von Kupferhütten als auch von Halbzeug-
und Messingwerken aus. In Relation zu den sehr
hohen Kupferpreisen des Geschäftsjahres lagen die
Raffinierlöhne für Altkupfer zu niedrig, bewegten
sich aber im Durchschnitt auf dem Niveau des Vor-
jahres. Unterstützt von unserer Strategie der breiten
Marktdurchdringung konnten wir die Altkupferver-
sorgung der Schmelzbetriebe in Lünen und Ham-
burg, die vorwiegend im Spotgeschäft erfolgt, voll-
ständig sichern.
Das Angebot an sonstigen Recyclingrohstoffen war
durchgehend zufrieden stellend. Zu ihnen gehören
Materialien mit z.T. sehr niedrigen Kupfer- und hö-
heren Edelmetallgehalten, die bei Industrieunter-
nehmen anfallen oder aus dem End-of-Life-Sektor
stammen. Die Verarbeitung von Elektro- und Elek-
tronikschrotten konnte bei der NA deutlich aus-
gebaut werden.
Kupferproduktmärkte mit Schwächen
Die europäische Nachfrage nach Kupferprodukten
zeigte im Geschäftsjahr Schwächen. Die Halbzeug-
werke berichteten von Auftragsrückgängen bis zu
20 %. Ausschlaggebend waren das geringe Wirt-
schaftswachstum in Europa sowie ungünstige
Branchenentwicklungen. Betroffen waren vor allem
Standardprodukte mit geringen Margen. Wegen
des zunehmend höheren Kupferpreises änderte
sich das Orderverhalten der Kunden – es zielte vor
allem auf die Minimierung von Beständen ab und
war von Kurzfristigkeit und Flexibilität geprägt.
Darüber hinaus kam es in einzelnen Bereichen –
wie bei Kupferrohren – zu Werkstoffsubstitutionen.
Anders als in den USA sahen sich europäische Halb-
zeugwerke nicht in der Lage, die höheren Energie-
preise ihren Kunden zu belasten. Bei steigendem
Wettbewerb und schwacher Nachfrage standen
die Margen infolgedessen unter Druck.
Die Kabel- und Drahtwerke nahmen weltweit
gegenüber dem Vorjahr nur 2 % mehr Gießwalz-
draht (Rod) ab, an den europäischen Märkten stag-
nierte ihr Bedarf. Gleichzeitig stieg die Rod-Produk-
tion in Deutschland aufgrund der Reaktivierung
von Kapazitäten der MKM Mansfelder Kupfer und
Messing GmbH.
53KonzernlageberichtRahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
SEGMENT KUPFERERZEUGUNG
Überblick über das Geschäftsjahr 2004/05
Im Segment Kupfererzeugung hat die NA die positi-
ve Situation an den Rohstoffmärkten konsequent
genutzt – alle Produktionsanlagen waren voll aus-
gelastet. In den Schmelzbetrieben erreichten wir
hohe Durchsätze an Kupferkonzentraten und Recyc-
lingrohstoffen. Auch in der Kathodenerzeugung
verzeichneten wir mit insgesamt 557.500 t einen
Höchststand.
Diese sehr gute operative Leistung spiegelt sich im
Ergebnis des Segments Kupfererzeugung wider.
Bei einem Umsatz von 2.276 Mio. € steigerten wir
das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 56,3 Mio. €
gegenüber dem Vorjahr (22,4 Mio. €) auf mehr als
das Doppelte. Die Anzahl der Beschäftigten blieb
zum Stichtag 30.09.2005 mit 2.060 Mitarbeitern
(Vorjahr 2.056) nahezu konstant.
Marketing Metallurgie
Gute Entwicklung des Konzentratmarktes genutzt
Der Markt für Kupferkonzentrate entwickelte sich
im Laufe des Geschäftsjahres für die NA sehr vor-
teilhaft. Die Schmelzlöhne für prompte Lieferungen
erreichten Höchststände und auch im Langfrist-
bereich verbesserten sich die Einkaufskonditionen
deutlich. In enger Abstimmung mit unseren Lie-
feranten konnten wir Bezugsmengen unter lang-
fristigen Verträgen reduzieren und erhielten so die
Möglichkeit, zusätzliche Tonnagen zu den vorteil-
haften Bedingungen des Spotmarktes zu kaufen.
Gleichzeitig nutzten wir das gute Schmelzlohn-
niveau auch für Abschlüsse über zukünftige
Lieferungen.
Die anhaltende Kupfer-Backwardation erbrachte
zusätzliche Ergebnisbeiträge. Allerdings wirkte sich
die Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem
Vorjahr negativ auf unsere Einnahmen in Euro aus.
Segmente
Das operative Geschäft im NA-Konzern ist in den Segmenten Kupfererzeugung
und Kupferverarbeitung zusammengefasst. Der Geschäftsverlauf in beiden Seg-
menten war während des Geschäftsjahres vom hohen Kupferpreis gekennzeichnet
und insgesamt zufrieden stellend. Alle Geschäftsbereiche wurden weiter gestärkt
und die Positionen im Wettbewerb gefestigt und ausgebaut. Dies wird auch
unsere Aufgabe im neuen Geschäftsjahr sein.
Segment Kupfererzeugungin Mio. €
2004/052003/04
Umsatzerlöse 1.572 2.276
EBT 22,4 56,3
EBIT 27,1 59,8
Investitionen 20,5 23,5
Abschreibungen 43,1 42,7
Anzahl der Mitarbeiter (30.09.) 2.056 2.060
Geschäftsbereiche: Marketing Metallurgie
Marketing Recycling
Primärkupfererzeugung
Sekundärkupfererzeugung/Edelmetalle
54
Marketing Recycling
Marktposition des Recyclingbereichs verbessert
Die Recyclingmärkte entwickelten sich aufgrund
des hohen Kupferpreisniveaus insgesamt zufrieden
stellend. Unsere Strategie der breiten Bearbeitung
internationaler Märkte und der starken Marktprä-
senz vor Ort hat sich erneut als erfolgreich erwiesen.
Bei Altkupfer war das Materialangebot knapp.
Unsere guten Lieferantenbeziehungen sorgten trotz
des hohen Nachfragesogs aus China für eine konti-
nuierliche Materialversorgung. Es gelang der NA,
die im Vorjahr erzielten Raffinierlöhne annähernd
wieder zu erreichen. Bei anderen Recyclingrohstoffen
war das Angebot besser.
Die NA hat gegenüber den politischen Gremien –
nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch
in China selbst – die Wettbewerb verzerrenden Han-
delspraktiken herausgestellt. Sie betreffen zuneh-
mend auch andere Metallrohstoffe und gehen vor
allem von China, Indien und Russland aus. Die NA
ist der Auffassung, dass hierfür dringend handels-
politische Lösungen gefunden werden müssen.
Einsatz von Recyclingmaterialien
weiter gesteigert und diversifiziert
Die Ausweitung der Palette von Einsatzmaterialien
hat unser Recycling weiter diversifiziert. Einen we-
sentlichen Anteil besitzt das Geschäft mit Entfall-
stellen in Industriebetrieben und mit Materialien
aus dem End-of-life-Bereich. Die höchste Steigerung
der Einsatzmengen erfolgte bei Elektro- und Elektro-
nikschrotten. Die NA geht davon aus, dass die An-
fallmengen im Rahmen der künftigen Umsetzung
der europäischen Elektro- und Elektronikschrottver-
ordnung weiter steigen werden.
Bei der Annahme und Verarbeitung verschiedener
Recyclingmaterialien ist die NA sehr flexibel. Dieses
ist ein wesentlicher Teil unseres umfassenden Ser-
vicepaketes als weltgrößter Kupferrecycler. Anfang
September 2005 wurde in Lünen eine neue Material-
aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Damit
ist das Werk Lünen in der Lage, auch solche Materia-
lien zu verarbeiten, die bisher für den direkten Ofen-
einsatz aufgrund ihrer Stückgröße oder physikalisch-
chemischen Zusammensetzung nur begrenzt ge-
eignet waren.
55KonzernlageberichtSegmente
Konzentratdurchsatz
in Tsd. t
00/01 04/05
1.091842 958 1.021 1.021
Primärkupfererzeugung
Konzentratverarbeitung übersteigt
Vorjahresdurchsatz deutlich
Die Primärkupfererzeugung ist das Herzstück unse-
rer Kupferproduktion in Hamburg. Sie besteht aus
der Rohhütte Werk Ost (RWO), die aus Konzentrat
Kupferanoden herstellt, und aus der Elektrolyse Werk
Ost (ELWO), die aus den Kupferanoden Kupferkatho-
den produziert. Die SO2-haltigen Prozessabgase der
RWO werden in der Kontaktanlage zu hochreiner
Schwefelsäure verarbeitet. Das optimale Zusammen-
spiel aller drei Anlagen ist für den wirtschaftlichen
Erfolg der Primärkupfererzeugung von allergrößter
Bedeutung.
Die sehr gute Konzentratversorgung erlaubte es,
die Anlagen der Primärkupfererzeugung voll aus-
zulasten. Die Konzentratverarbeitung übertraf im
Geschäftsjahr mit 1,09 Mio. t die Durchsatzleistung
des Vorjahres (1,02 Mio. t) um 7 %.
Insgesamt haben wir 466.000 t Kupferanoden
(Vorjahr 444.000 t) erzeugt. Davon wurden für die
Kathodenproduktion in der Hamburger Elektrolyse
rund 430.000 t eingesetzt, der Rest für die Katho-
denproduktion in der Lüner Elektrolyse.
Wie in keinem anderen Produktionsbereich ist die
NA bei der Primärkupfererzeugung dem internatio-
nalen Wettbewerb ausgesetzt. Die ständige Ver-
besserung der Durchsatzleistung, der Anlagenver-
fügbarkeit und der Arbeitsproduktivität sind daher
die Inhalte der permanenten Optimierungsüber-
legungen. Diese Verbesserungen werden – soweit
möglich – im laufenden Betrieb durchgeführt, bei
größeren Schritten sind in der Regel kurzzeitig
Produktionsstillstände erforderlich.
In der RWO waren für den Sommer 2006 solche
Verbesserungsmaßnahmen und gesetzlich vorge-
schriebene Revisionsarbeiten geplant. Sie konnten
auf das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2005/06
vorgezogen werden. Für diese Maßnahmen mußten
wir die Konzentratverarbeitung vorübergehend
außer Betrieb nehmen. Jetzt verfügen wir über eine
erhöhte Durchsatzleistung, die sich bei hohen
Schmelzlöhnen im neuen Geschäftsjahr insgesamt
positiv auswirken wird.
Die Kupferelektrolyse in Hamburg produzierte im
Geschäftsjahr 375.000 t Kupferkathoden (Vorjahr
354.000 t) – vor allem für die Weiterverarbeitung
im Segment Kupferprodukte. Im Januar 2005 wurde
in der ELWO die 5millionste Tonne Kupferkathoden
seit Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1989 pro-
duziert. Neben dem Erreichen einer hohen Produk-
tionsleistung lag der Focus auf Effizienzsteigerun-
gen zur weiteren Senkung der Kosten.
Schwefelsäureproduktion ebenfalls angestiegen
Der in den Kupferkonzentraten enthaltene Schwefel
wird im Zuge der Verarbeitungsprozesse in unserer
Kontaktanlage als Schwefelsäure ausgebracht.
Durch die erhöhte Konzentratverarbeitung stieg
auch die Schwefelsäureproduktion an. Sie übertraf
56
Kathodenproduktion
in Tsd. t
00/01 04/05
558540 554 530 522
mit 1,07 Mio. t den Vorjahreswert von 0,99 Mio. t
um 8 %. Da das Angebot für Schwefelsäure im
Geschäftsjahr relativ knapp war, konnten wir unsere
Erlöse sowohl mengen- als auch preisbedingt deut-
lich steigern. Während die Absatzsituation in unse-
rem Kernmarkt Europa stabil blieb, beobachteten wir
ab Frühjahr 2005 in anderen Regionen erste Zeichen
einer Marktabschwächung, insbesondere im Spot-
geschäft. Dank langfristiger Vertragsstrukturen
waren wir hiervon allerdings nur geringfügig be-
troffen.
Sekundärkupfererzeugung/Edelmetalle
Neben der Primärkupfererzeugung betreibt die NA
an den Standorten Hamburg und Lünen Anlagen
zur Sekundärkupfererzeugung und zusätzlich in
Hamburg eine Anlage zur Edelmetallgewinnung.
In der Sekundärkupfererzeugung werden kupfer-
und edelmetallhaltige Sekundärrohstoffe/Recyc-
lingmaterialien sowie Zwischenprodukte aus der
Primärkupfererzeugung verarbeitet. In der Edel-
metallanlage werden Feinsilber und Feingold pro-
duziert. Durch die Kombination von Primär- und
Sekundärkupfererzeugung einschließlich der Edel-
metallgewinnung verfügt die NA im internationalen
Vergleich über ein Alleinstellungsmerkmal; dies
bietet ihr die Möglichkeit, sich gegenüber Wettbe-
werbern beim Ausbringen von Metallen, speziell
Edelmetallen, wesentlich zu differenzieren.
Sekundärhütte in Hamburg voll ausgelastet
Die Sekundärhütte in Hamburg verarbeitet kupfer-,
blei- und edelmetallhaltige Einsatzstoffe, darunter
auch Zwischenprodukte aus der Primärkupfererzeu-
gung. Sie war während des Geschäftsjahres voll aus-
gelastet. Mit 15.400 t lag die Bleiproduktion knapp
unter Vorjahresniveau (16.000 t). Hauptabsatzge-
biete waren die Batterie- und Kabelindustrie sowie
der Anlagenbau.
Modernisierung der Edelmetallgewinnung
abgeschlossen
In der Edelmetallgewinnung werden die Edelme-
talle aus den Rohstoffen der NA und aus Kaufpro-
dukten verarbeitet. Im Januar 2005 haben wir die
neue Silberelektrolyse in Betrieb genommen und
die Modernisierung der Edelmetallgewinnung
damit abgeschlossen. Hierdurch verfügen wir über
eine moderne, effiziente Edelmetallgewinnung als
Basis für neue Wachstumsschritte im Konzentrat-
und Recyclinggeschäft. Sie ermöglichte es der NA,
den Edelmetallvorlauf im Rohstoffmix der Primär-
und Sekundärkupfererzeugung weiter zu erhöhen.
Die Silberproduktion stieg gegenüber dem Vorjahr
um 15 % auf 880 t (Vorjahr 759 t). Auch die Gold-
produktion lag mit 29 t deutlich über dem Vor-
jahreswert von 21 t.
Recyclingzentrum Lünen steigert Durchsatz
und Produktion
Im Recyclingzentrum des Konzerns am Standort
Lünen gewährleistete die gute Versorgung mit
Recyclingmaterialien ebenfalls eine volle Auslastung
der Verarbeitungskapazitäten. Die zentrale Anlage
ist das Kayser Recycling System (KRS). Es ist in die
traditionelle Kupfererzeugung des Lüner Betriebs
voll integriert und ergänzt das klassische Recycling
57KonzernlageberichtSegmente
Gold- und Silberproduktion
in t
00/01 04/05
680 727 831 759 880
23 28 25 21 29
Silber
Gold
von Kupferschrott um die Verarbeitung von metall-
haltigen Industrieabfällen bis hin zu kupfer- und
edelmetallhaltigen Fraktionen von Produkten am
Ende ihrer Lebenszyklen. Die Durchsatzmengen
des KRS wurden im Vergleich zum Vorjahr nochmals
um rund 9 % auf 184.000 t erhöht. Hierbei kamen
verstärkt moderne Recyclingmaterialien wie Elektro-
und Elektronikschrotte zum Einsatz.
Bei guter Altkupferversorgung wurde die Anoden-
produktion in Lünen um 8 % gesteigert. Ergänzt
um Anodenlieferungen aus der Hamburger Primär-
kupferproduktion konnte die Elektrolysekapazität
des Standorts vollständig ausgelastet werden. Die
Kathodenproduktion in Lünen erreichte mit 182.000 t
einen neuen Höchstwert – ein Anstieg um 9 %
gegenüber dem Vorjahr (168.000 t).
Kabelzerlegeleistung nimmt zu
Auf der mechanischen Vorstufe zur Sekundär-
kupfererzeugung in Hamburg und Lünen arbeitet
unsere Tochtergesellschaft CABLO Metall-Recycling
& Handel GmbH (CABLO) in Fehrbellin, die Spezialist
für die Metall-Kunststoff-Trennung sowie das Recyc-
ling von Kabelproduktionsabfällen und Altkabel-
schrotten ist. Die Vormaterialien akquiriert CABLO
bei Kabelwerken, Systemlieferanten für die Auto-
mobilindustrie, Energieversorgern und Telekommu-
nikationsanbietern. Im Geschäftsjahr wuchs die
Kabelzerlegeleistung im Vergleich zum Vorjahr
um 7 % auf insgesamt 22.000 t.
Neben- und Spezialprodukte
der Kupfererzeugung
Im Verhüttungsprozess der NA entstehen Eisen-
silikate. Sie werden in verschiedenen Stückgrößen
oder als Granulat ausgebracht und von der NA-
Tochtergesellschaft Peute Baustoff GmbH (PBG) in
Hamburg vermarktet. Das stückige Eisensilikat wird
vorwiegend zu Wasserbausteinen sowie Mineral-
stoffen für den modernen Verkehrswegebau und
die Betonindustrie weiterverarbeitet. Das Granulat
wird überwiegend als Strahlmittel zur mechani-
schen Oberflächenbehandlung verwendet.
Im Geschäftsjahr gelang es, die Marktposition von
PBG zu stärken und mit 744.000 t insgesamt 9 %
mehr Eisensilikatprodukte als im Vorjahr (681.000 t)
zu verkaufen, da die öffentlichen Investitionen im
Bereich Wasserbau leicht zugenommen haben. Auch
der Absatz von Zuschlagstoffen im Marktsegment
Schwerbeton konnte forciert werden.
Unsere Tochtergesellschaft Retorte Ulrich Scharrer
GmbH (Retorte), in Röthenbach (Bayern), ist im Be-
reich Selen-Spezialprodukte tätig. Aus Rohselen, das
bei der NA in Hamburg ausgebracht und zusätzlich
weltweit zugekauft wird, erzeugt das Unternehmen
Selenchemikalien, Selenmetall und hochreines Selen.
Diese Produkte werden weltweit für unterschiedliche
Anwendungen, z.B. in der Fotokopier-, Glas-, Futter-
mittel- und Nahrungsmittelindustrie vertrieben.
Das Geschäft von Retorte hat eine sehr positive Ent-
wicklung genommen. Der Selenpreis ist aufgrund
einer starken globalen Nachfrage deutlich gestiegen.
Auch hier gingen wesentliche Impulse vom wach-
senden Bedarf Chinas aus. Retorte produzierte 660 t
Selenprodukte (Vorjahr 600 t), wovon rund 75 %
exportiert wurden.
58
SEGMENT KUPFERVERARBEITUNG
Überblick über das Geschäftsjahr 2004/05
Bei ihren Kupferprodukten (Gießwalzdraht, Strang-
gussformate und Flacherzeugnisse) hat sich die
NA insgesamt sehr gut behaupten können, zumal
der europäische Kernmarkt Schwächen zeigte und
durch eine erheblich angestiegene Wettbewerbs-
intensität gekennzeichnet war.
Der Umsatz im Segment lag bei 2.244 Mio. € und
übertraf damit das Vorjahr um 14 %. Für diesen
Umsatzanstieg ist im Wesentlichen der Anstieg
der Metallpreise verantwortlich.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern des Segments lag
bei 38,3 Mio. € (Vorjahr 20,3 Mio. €) und war damit
sehr erfreulich. Den größten Ergebnisbeitrag leistete
der Geschäftsbereich Kupferprodukte (Gießwalz-
draht und Stranggussprodukte). Allerdings konnten
auch die Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co.
KG, Stolberg, (Schwermetall Halbzeugwerk) und
die Prymetall GmbH & Co. KG (Prymetall), Stolberg,
trotz schwachen Geschäftsverlaufs ein positives
Ergebnis beitragen. In einer insgesamt schwierigen
Situation der europäischen Halbzeugbranche wirk-
ten sich bei beiden Unternehmen die durchgeführ-
ten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaß-
nahmen sehr positiv aus.
Leider erfüllt der Teilkonzern Prymetall auch mittel-
fristig nach wie vor nicht unsere Renditevorgaben.
Wir haben daher vorsorglich einen Betrag von
8,2 Mio. € auf dessen Geschäfts- und Firmenwert
abgeschrieben.
Am 30.09.2005 waren im Segment Kupferverarbei-
tung 1.124 Mitarbeiter (Vorjahr 1.129) beschäftigt.
Kupferprodukte
Der Geschäftsbereich Kupferprodukte fasst die Pro-
duktion und die Vermarktung von Gießwalzdraht
und Stranggussformaten aus Reinkupferwerkstoffen
zusammen. Die zugehörigen Produktionsstätten
liegen in Hamburg und in Emmerich (Deutsche
Giessdraht GmbH – DG). Die DG ist ein Joint Ven-
ture der NA (60 %) und der Codelco (40 %).
Die Versorgung des Geschäftsbereichs erfolgt im
Wesentlichen über eigene Kupferkathoden aus dem
NA-Konzern, zugekaufte hochwertige Kupferkatho-
den sowie weitere direkt einsatzfähige Kupferroh-
stoffe.
Der Geschäftsbereich Kupferprodukte besitzt insge-
samt eine Produktionskapazität von etwa 700.000 t.
Segment Kupferverarbeitungin Mio. €
2004/052003/04
Umsatzerlöse 1.967 2.244
EBT 20,3 38,3
EBIT 27,2 44,2
Investitionen 7,4 9,8
Abschreibungen 27,1 20,8
Anzahl der Mitarbeiter (30.09.) 1.129 1.124
Geschäftsbereiche: Kupferprodukte
Schwermetall Halbzeugwerk
Prymetall
59KonzernlageberichtSegmente
Der Kernmarkt des Geschäftsbereichs umfasst die
europäische Halbzeug- sowie Kabel- und Drahtindus-
trie. Etwa 54 % des Umsatzes werden in Deutsch-
land und etwa 46 % im europäischen und außer-
europäischen Ausland erzielt. Die NA arbeitet auch
in diesem Bereich sehr kundenorientiert. Unsere
konsequente Ausrichtung auf die Wünsche und Be-
dürfnisse der Kunden ermöglichte uns im letzten
Geschäftsjahr weitere Single-Sourcing-Verträge ab-
zuschließen. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor für
unsere Kunden ist dabei neben Liefersicherheit und
Zuverlässigkeit der kaufmännische Service der NA,
zu dem auch die Möglichkeiten der Kursabsicherung
(Hedging) über unser e-Business Portal Copper
Online gehören. Die intensive technische Kunden-
betreuung in allen Fragen rund um unsere Kupfer-
produkte vervollständigt das Serviceangebot der NA.
Zufrieden stellende Geschäftsentwicklung
in abgeschwächten Produktmärkten
Die Nachfrage nach Gießwalzdraht und Strangguss-
produkten aus der europäischen Investitionsgüter-
industrie, der Energieerzeugung und -verteilung
sowie der Antriebstechnik war stabil. Demgegen-
über blieb die Nachfrage aus der Bauindustrie und
dem Bereich Kälte- und Klimatechnik hinter den
Erwartungen zurück. Negative Effekte gingen auch
von einem stringenteren Bestandsmanagement
unserer Kunden aus, deren Finanzierungsbedarf
allein schon durch den hohen Kupferpreis stieg.
Auch nahm die Gefahr der Substitution von Kupfer
in einigen Anwendungen zu. Dies gilt jedoch nicht
für Kupfer als Leitmaterial von Strom und Wärme,
da Kupfer hier wirtschaftlich durch keine anderen
Werkstoffe substituiert werden kann.
In einem insgesamt schwachen Markt für Gießwalz-
draht konnten wir uns im Laufe des Geschäftsjahres
sehr gut behaupten. Während insbesondere die
Nachfrage aus dem Sektor der Lackdrahtfertigung
unter konjunkturellen Einflüssen litt, war die Nach-
frage in den Sektoren Energiekabel und Telekommu-
nikationskabel stabiler. Trotz des stagnierenden
mitteleuropäischen Absatzmarktes und der Teil-
verlagerung der Kabelfertigung für die Automobil-
industrie nach Osteuropa haben wir unseren
Marktanteil halten und in einigen Bereichen sogar
ausbauen können.
Unsere hochwertigen Stranggussprodukte wurden
insbesondere von der Telekommunikations-, aber
auch von der Elektro- und Elektronikindustrie stark
nachgefragt. In diesem Bereich konnten unsere
exportorientierten Kunden durch den sich zeitweise
gegenüber dem US-Dollar abschwächenden Euro
ihren Absatz steigern.
Rückläufig entwickelte sich die Nachfrage nach
Stranggussprodukten für den Bausektor sowie für
die Kälte- und Klimatechnik. So war auch unsere
Produktgruppe Rundbarren vom schwachen Kupfer-
rohrmarkt betroffen, da hier neben der immer noch
zurückhaltenden Baukonjunktur die beginnende
Substitution durch Kunststoffrohre den Absatz
bereichsweise beeinträchtigte.
Neue Produkte, wie z.B. hoch- und höchstreine
Kupferformate in speziellen Abmessungen für
Anwendungen in Medizin- und Messtechnik,
wurden dagegen stärker nachgefragt.
60
Produktion von Gießwalzdraht (Rod)
bleibt auf hohem Niveau
Gießwalzdraht ist das Ausgangsprodukt für die
Herstellung von Kupferkabeln und -draht. Wir er-
zeugen Rod in unterschiedlichen Durchmessern von
8 bis 21 mm. Er wird in Form von so genannten Coils
(Bunde) mit Gewichten von 3 bis 6 t von uns zum
Teil direkt bis vor die Drahtziehmaschinen unserer
Kunden geliefert. Optimale Logistik, Lieferzuver-
lässigkeit und Qualität zählen daher zu den ent-
scheidenden Kundenanforderungen.
Die NA produziert Rod in ihren Drahtanlagen in
Hamburg und Emmerich. Beide Anlagen arbeiten
nach demselben Verfahrensprinzip und stehen in
einem ständigen Benchmark-Vergleich und Erfah-
rungsaustausch. Dies sichert höchste Produktqua-
lität und eine führende Kostenposition. In der Ham-
burger Anlage haben wir das bestehende Verfahren
zur Oberflächenbehandlung des Drahtes durch
den Einsatz eines neuen Wirkmediums optimiert.
Hierdurch konnte nicht nur die Rodqualität weiter
verbessert werden, sondern auch die bisherige auf-
wendige Oberflächenbehandlung entfallen. Die
Produktivität ist hierdurch nochmals gestiegen.
Gleichzeitig haben wir in Hamburg die Umstellung
der gesamten Rod-Produktionslinie auf ein neues
Prozessleitsystem abgeschlossen. Auch hierdurch
wird eine Produktivitätsverbesserung erreicht.
Zudem können die Energieträger Erdgas und Strom
noch effizienter genutzt werden.
In Emmerich führten zahlreiche Optimierungen im
Gießbereich ebenfalls zu verbesserten Leistungs-
kennziffern.
Die Hamburger Anlage wird direkt mit Kathoden
der Hamburger Kupferelektrolyse versorgt. Die An-
lage in Emmerich erhält einen erheblichen Teil ihrer
Versorgung aus der Kupferelektrolyse in Lünen, die
nur etwa 110 km entfernt ist.
Die Rod-Produktion im NA-Konzern lag während
des Geschäftsjahres erneut auf hohem Niveau. Am
Standort Hamburg wurden insgesamt 258.000 t
erzeugt. Darin sind 7.000 t der sauerstofffreien
Top-Rodqualität enthalten, die wir für Spezialan-
wendungen in der Elektronikindustrie herstellen.
Der Mengenanteil der NA in Emmerich betrug
117.000 t. Damit stellten wir mit insgesamt
375.000 t zwar 6 % weniger her als im Vorjahr
(399.000 t), verzeichneten damit jedoch die zweit-
höchste Gießwalzdraht-Produktion in der Unter-
nehmensgeschichte.
In Europa besetzt die NA im Markt für Gieß-
walzdraht die zweite Position.
61KonzernlageberichtSegmente
Gießwalzdrahtproduktion
in Tsd. t
00/01 04/05
375347 285 342 399
Produktion von Stranggussformaten
erreicht erneut Spitzenwert
Stranggussformate sind die Ausgangsprodukte
für die Herstellung von Kupferrohren und Kupfer-
flachprodukten. Generell wird zwischen Rundbolzen
(Billets) und Walzplatten (Cakes) unterschieden.
Während Gießwalzdraht ein weitgehend standar-
disiertes Produkt ist, werden Stranggussformate
hinsichtlich Geometrie, Gewicht und Zusammen-
setzung des Kupferwerkstoffes kundenspezifisch
hergestellt. Die NA hat sich hier vor allem auf hoch-
wertige Produkte, die in der Elektro- und Elektronik-
industrie Anwendung finden, spezialisiert.
Bei Stranggussformaten nimmt die NA mit einem
Marktanteil von etwa 49 % am freien Markt den
europäischen Spitzenplatz ein.
Die Kunden der NA sind nationale und internatio-
nale Unternehmen der Halbzeugindustrie, die den
ersten Schritt ihrer eigenen Wertschöpfung ganz
oder teilweise an die NA ausgelagert haben. Hieraus
ergibt sich eine hohe Verpflichtung der NA hinsicht-
lich Qualität und Liefertreue.
Einen Teil der Walzplatten, die zur Herstellung
von Bändern und Folien dienen, verarbeitet der
NA-Konzern bei der 50 %-Tochter Schwermetall
Halbzeugwerk und bei Prymetall.
Die NA produziert in Hamburg auf insgesamt vier
voneinander unabhängigen Gießanlagen. Davon
arbeitet eine Anlage semikontinuierlich und ist für
Spezialprodukte aus besonderen Kupferwerkstoffen
ausgelegt. Generell deckt die NA alle Reinkupfer-
werkstoffe ab, bei denen hohe elektrische Leitfähig-
keit und Wärmeleitfähigkeit sowie sehr gute me-
chanische Eigenschaften gefordert werden.
Es wurden 237.000 t (Vorjahr 257.000 t) Strangguss-
formate produziert, was dem zweithöchsten Wert
in der Geschichte der NA entspricht. Von dieser Pro-
duktionsmenge wurden 111.000 t an Schwermetall
Halbzeugwerk im eigenen bzw. Kundenauftrag
ausgeliefert.
Im Sommer 2005 wurde die älteste der vier Gieß-
anlagen erneuert und erweitert, womit wir eine
Produktivitäts- und Kapazitätssteigerung von etwa
10 % erreichen konnten.
In allen Anlagen haben wir im Geschäftsjahr mo-
dernste Prozessleittechnik installiert und hierdurch
die Produktivität und die Effizienz weiter erhöht.
Schwermetall Halbzeugwerk
(Vorwalzband)
Schwermetall Halbzeugwerk ist ein Joint Venture
der Wieland-Werke AG (50 %) und der NA (50 %).
Das Unternehmen beliefert die Anteilseignerfirmen
sowie Drittkunden mit Vorwalzbändern aus Kupfer
und Kupferlegierungen. Mit einer Kapazität von
über 300.000 t ist Schwermetall Halbzeugwerk das
größte Kupferwarmwalzwerk der Welt. Das Unter-
nehmen verfügt auch im internationalen Vergleich
über eine hervorragende Qualitäts- und Kosten-
position.
62
Stranggussproduktion
in Tsd. t
00/01 04/05
237204 203 193 257
Neben dem Warmwalzwerk besitzt Schwermetall
Halbzeugwerk eine eigene Gießerei für Strang-
gussformate vorrangig aus Messing und anderen
Kupferlegierungen.
Bei einem insgesamt schwierigen Marktumfeld hat
sich die Ergebnissituation von Schwermetall Halb-
zeugwerk erheblich verbessert. Mitentscheidend
hierfür sind organisatorische Maßnahmen sowie
Verbesserungen in allen Produktionsbereichen.
Im Geschäftsjahr hat Schwermetall Halbzeugwerk
insgesamt etwa 160.000 t eigene Stranggussfor-
mate produziert (Vorjahr 166.000 t). Die Produktion
von Vorwalzband lag mit 232.000 t um 4,9 % unter
der des Vorjahres (244.000 t). An Prymetall wurden
61.900 t Vorwalzband geliefert (Vorjahr 76.800 t).
Dem geringeren Mengenabsatz an Prymetall stand
ein relativ stabiles Geschäft mit der Wieland Werke
AG und Dritten gegenüber. Für den Bereich Auto-
mobil und Kommunikation setzten wir zunehmend
höherwertige Speziallegierungen ab und erzielten
eine leichte Verbesserung der durchschnittlichen
Erlöse. Allerdings litt der Export unter dem überwie-
gend schwachen US-Dollar und den stark steigen-
den Frachtkosten.
Prymetall (Band- und Drahtprodukte)
Prymetall stellt in Stolberg Band- und Drahtprodukte
her. Das Vormaterial für die Bandprodukte wird über
Schwermetall Halbzeugwerk bezogen. Für die Her-
stellung der Drahtprodukte aus Messing kommen
Stranggussformate zum Einsatz, die in einer eige-
nen Gießerei erzeugt werden.
Seit der Übernahme von EIP Metals Ltd., Smethwick
(UK), besitzt Prymetall ein Schneidcenter für Band-
produkte in Großbritannien, das den unverändert
interessanten angelsächsischen Markt bedient. Das
Schneidcenter beschäftigt nach einer örtlichen Ver-
legung der Betriebsstätte und dem Abschluss einer
umfassenden Restrukturierung 33 Mitarbeiter.
Der Absatz von Prymetall litt unter der schwachen
Inlandskonjunktur und dem hohen Kupferpreis.
Auch wirkte sich der Wegfall von Verträgen im Ex-
portgeschäft infolge des ungünstigen Euro/US-
Dollar-Kurses auf den Mengenabsatz aus.
Bei Prymetall wurden im Geschäftsjahr 61.800 t
Band und Draht produziert. Dies sind etwa 19 %
weniger als im vorangegangenen Geschäftsjahr.
Der Absatzrückgang entfiel fast ausschließlich auf
margenschwache Massenprodukte. Bei speziellen
Reinkupferprodukten konnten neue Märkte er-
schlossen werden. Im Bereich der Profildrähte muss-
te nach Jahren eines gleich bleibenden Produktab-
satzes erstmals ein leichter Rückgang hingenom-
men werden.
Prymetall trug zum Ergebnis des NA-Konzerns
mit einem leicht positiven Ergebnis bei. Dies ist
erfreulich, denn hierin wirkten sich insbesondere
die erfolgreich abgeschlossenen Kostensenkungs-
programme aus. Da eine grundlegende Veränderung
der Marktsituation mittelfristig nicht zu erwarten
ist, müssen weitergehende Schritte zur strategi-
schen Neuausrichtung von Prymetall eingeleitet
werden.
63KonzernlageberichtSegmente
Vermögens- und Ertragslage
64
Bei einem positiven Geschäftsverlauf konnte der NA-Konzern im Geschäftsjahr
2004/05 sein Ergebnis vor Steuern mit 90 Mio. € (Vorjahr 47 Mio. €) fast verdop-
peln. Der Jahresüberschuss erhöhte sich ebenfalls signifikant von 27 Mio. € auf
61 Mio. €. Bei stabilem Produktverkauf nahm der Konzernumsatz insbesondere
durch die stark gestiegenen Metallpreise auf 3.022 Mio. € zu. Wesentliche Impulse
für die gute Ergebnisentwicklung gingen von gestiegenen Schmelzlohneinnahmen
und einem hohen Produktions- und Absatzniveau für Kupferprodukte aus.
Wie in den Vorjahren berichtet der NA-Konzern für
das Geschäftsjahr 2004/05 nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS).
Von den im Rahmen des Improvement Project vor-
genommenen Änderungen der IFRS durch das Inter-
national Accounting Standards Board (IASB) war
für das Geschäftsjahr 2004/05 lediglich der IFRS 3
verpflichtend anzuwenden. Freiwillig wurden jedoch
die überarbeiteten Standards IAS 1, IAS 27, IAS 32
und IAS 39 sowie der neu veröffentlichte IFRS 2
vorzeitig angewendet. Die sich gegenüber dem
Vorjahr ergebenden Änderungen betreffen somit
neben dem Entfallen der planmäßigen Abschreibun-
gen auf Geschäfts- und Firmenwerte, die Darstel-
lung des Abschlusses, den Ansatz, die Bewertung
und Darstellung von Finanzinstrumenten sowie die
Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungs-
systemen.
Daneben hat sich gegenüber dem Vorjahr der
Konsolidierungskreis leicht verändert. Erstmalig voll
konsolidiert wurde die EIP Metals Ltd., Smethwick
(UK), eine Tochter der Prymetall GmbH & Co. KG,
Stolberg. Die ebenfalls neu gegründete CIS Solar-
technik GmbH & Co. KG, Bremerhaven, an der die
Norddeutsche Affinerie einen Anteil von 50 % hält,
wurde quotal einbezogen.
Bilanzstruktur
Im Geschäftsjahr 2004/05 stieg die Bilanzsumme
des NA-Konzerns um 138 Mio. € auf 1.128 Mio. €.
Ein Auslöser hierfür war das um 40 Mio. € höhere
Vorratsvermögen von 366 Mio. € aufgrund gestie-
gener Metallpreise und -mengen. Zum anderen
stieg parallel dazu der Bestand an Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenständen auf ein Niveau
von 365 Mio. € (Vorjahr 249 Mio. €). Dabei waren
zum 30.09.2005 mit einem Volumen von 37 Mio. €
weniger Forderungen als im Vorjahr im Rahmen von
Factoringvereinbarungen regresslos verkauft (Vor-
jahr 48 Mio. €). Neben dem Anstieg der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen um 36 Mio. € waren
deutlich höhere sonstige Vermögensgegenstände
aus der Bilanzierung von Börsentermingeschäften
für die Veränderung verantwortlich.
Bilanzstruktur des NA-Konzerns
in %
2004 2005 2005 2004
Anlagevermögen 40 32
32
333
39
16
45
Vorräte 33
Forderungen etc. 25
41 Eigenkapital
20 Rückstellungen
39 Verbindlichkeiten etc.
Flüssige Mittel 2
Das Anlagevermögen verringerte sich von 396 Mio. €
im Vorjahr auf 366 Mio. € zum 30.09.2005. Sein
Anteil an der Bilanzsumme beträgt damit 32 %
(Vorjahr 40 %).
Die Passivseite der Bilanz zeigt nach wie vor eine
ausgewogene Struktur. Der deutlich höhere Jahres-
überschuss von 61 Mio. € (Vorjahr 27 Mio. €) sowie
die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen des Aktien-
optionsprogramms führten zu einer Erhöhung des
Eigenkapitals um insgesamt 32 Mio. €. Kompensa-
torisch wirkten ergebnisneutrale Eigenkapitalver-
änderungen aus der Bilanzierung von Börsentermin-
geschäften. Einschließlich der Anteile anderer Ge-
sellschafter beträgt das Eigenkapital zum Ende des
Geschäftsjahres 442 Mio. € und macht damit 39 %
der Bilanzsumme aus (Vorjahr 41 %). Die gegenüber
dem Vorjahr leicht gesunkene Eigenkapitalquote
hat ihren Ursprung in der gestiegenen Bilanzsumme.
Unverändert ist das Anlagevermögen durch das
Eigenkapital voll gedeckt.
Der starke operative Cashflow des Konzerns er-
möglichte einen Abbau der Finanzverbindlichkeiten
um 45 Mio. € auf 125 Mio. €. Nach Einbeziehung
der flüssigen Mittel belaufen sich damit die
Netto-Finanzverbindlichkeiten zum 30.09.2005
auf 95 Mio. €, nach 154 Mio. € zum 30.09.2004.
In der Folge sank das Gearing, das Verhältnis von
Netto-Finanzverbindlichkeiten zu Eigenkapital, deut-
lich auf 21,6 % (Vorjahr 37,6 %). Auch das Verhältnis
von Netto-Finanzverbindlichkeiten zu Ergebnis vor
Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sowie
das Verhältnis von EBITDA zu Zinsergebnis haben
sich im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich ver-
bessert. Betrug das Verhältnis von Netto-Finanzver-
bindlichkeiten zu EBITDA im Vorjahr 1,2, so hat es
sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 0,6 halbiert.
Die Abdeckung des Zinsergebnisses durch das
EBITDA stieg dagegen auf 17,2 nach 11,0 im
vorangegangenen Geschäftsjahr. Sämtliche Finanz-
kennzahlen des Konzerns weisen damit ein sehr
hohes Niveau auf.
Ergebnis
Durch die erfolgreiche Durchführung konzernweiter
Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogram-
me, einer guten operativen Leistung und günstige
Marktbedingungen gelang es, das Konzernergebnis
vor Steuern um 43 Mio. € auf 90 Mio. € zu steigern.
Das erzielte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT)
lag damit bei 99 Mio. € (Vorjahr 58 Mio. €). Der Ab-
bau von Finanzverbindlichkeiten führte gleichzeitig
zu einem leichten Rückgang des durchschnittlich
eingesetzten Kapitals (Capital Employed).
65KonzernlageberichtVermögens- und Ertragslage
Finanzkennzahlen des NA-Konzerns
30.09.200530.09.2004
37,6 % 21,6 %
1,2 0,6
11,0 17,2
Gearing =Netto-Finanzverbindlichkeiten
Eigenkapital
EBITDA-
Interest =
Coverage
EBITDA
Zinsergebnis
Netto-Finanzverbindlichkeiten
EBITDA
Für das Geschäftsjahr 2004/05 betrug das Capital
Employed 600 Mio. € (Vorjahr 608 Mio. €). Hiervon
ausgehend erhöhte sich die Rendite auf das ein-
gesetzte Kapital (ROCE) deutlich auf 16,5 %, nach
9,6 % im Vorjahr. Sie zeigt die Ertragskraft des in-
vestierten Kapitals und errechnet sich wie neben-
stehend dargestellt.
Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Ab-
schreibungen (EBITDA) des Jahres 2004/05 lag mit
163 Mio. € um 34 Mio. € deutlich über dem Wert
des Vorjahres.
Cashflow
Der Brutto-Cashflow des Geschäftsjahres betrug
137 Mio. € (Vorjahr 118 Mio. €). Nach Einbeziehung
der Veränderungen des Working Capital verbleibt
ein Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit
(Netto-Cashflow) von 121 Mio. € (Vorjahr 47 Mio. €).
Dieser stand unter anderem zur Finanzierung der
im Konzern getätigten Investitionen in Höhe von
33 Mio. € in immaterielle Vermögensgegenstände
und das Sachanlagevermögen zur Verfügung. Nach
Abzug des Mittelabflusses aus Investitionstätigkeit
ergab sich für das Geschäftsjahr 2004/05 ein Zah-
lungsmittelüberschuss (Free-Cashflow) von 91 Mio. €,
der für Dividenden- und Zinszahlungen sowie die
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten zur Verfügung
stand. Der Free-Cashflow des Vorjahres betrug
24 Mio. €.
Wertschöpfungsrechnung
Die Wertschöpfungsrechnung stellt die Summe
der durch den Konzern erbrachten wirtschaftlichen
Leistungen nach Abzug aller Vorleistungen und
Abschreibungen dar. Für das Geschäftsjahr 2004/05
betrug die Netto-Wertschöpfung des NA-Konzerns
293 Mio. € (Vorjahr 242 Mio. €).
Cashflow
in Mio. €
Brutto-Cashflow
Veränderungdes Working
Capital
Netto-Cashflow
Mittelabflussaus Investitions-
tätigkeit
Free- Cashflow
91137 - 16 121 - 30
Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE)in T€
30.09.200530.09.2004
Eigenkapital einschließlich Anteile
fremder Gesellschafter 409.133 441.535
Rückstellungen für Pensionen 49.797 51.060
Finanzverbindlichkeiten 169.662 125.116
. /. Flüssige Mittel - 15.824 - 29.678
Eingesetztes Kapital (Capital Employed)
zum Stichtag 612.768 588.033
Durchschnittliches eingesetztes Kapital
(Capital Employed) 607.921 600.401
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit 46.651 89.850
Zinsergebnis 11.716 9.475
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT) 58.367 99.325
Rendite auf das eingesetzte
Kapital (ROCE) 9,6 % 16,5 %
Rendite auf das
eingesetzte Kapital =
(ROCE)
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT)
Eingesetztes Kapital (Capital Employed)
66
Die Verwendungsrechnung zeigt, in welchem Um-
fang die gegenüber dem Unternehmen anspruchs-
berechtigten Gruppen an der Wertschöpfung par-
tizipieren. Im Geschäftsjahr 2004/05 bezogen den
größten Teil von 189 Mio. € die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Konzerns. Dies entspricht 64 %
der Netto-Wertschöpfung. Öffentliche Hand und
Darlehensgeber erhielten einen Anteil von zusam-
men 15 %. Zur Ausschüttung an Aktionäre stehen
12 % zur Verfügung, für andere Gesellschafter und
zur internen Stärkung des Geschäfts verblieben 9 %
der Wertschöpfung bzw. 27 Mio. €.
Investitionen
Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegen-
stände und Sachanlagen des NA-Konzerns erhöhten
sich im Geschäftsjahr 2004/05 auf 33 Mio. € (Vor-
jahr 28 Mio. €). Auf das Segment Kupfererzeugung
entfielen hiervon 23,6 Mio. €, auf das Segment
Kupferverarbeitung 9,8 Mio. €. Im Rahmen unserer
Investitionstätigkeit wurden mehrere Projekte zur
Kostensenkung und zur Steigerung der Energie-
effizienz durchgeführt. Einer der Schwerpunkte war
die Modernisierung der Edelmetallverarbeitung.
Im Januar 2005 konnte die neue Silberelektrolyse
in Betrieb genommen werden, deren Produktivität
um fast 20 % höher als die der alten Anlage liegt.
Ein weiteres zentrales Investitionsvorhaben war
die Materialvorbereitung für Recyclingrohstoffe in
Lünen. Die Anlage zur hüttengerechten Vorberei-
tung der Materialien wurde im September 2005
planmäßig in Betrieb genommen und erweitert
unsere Verarbeitungsmöglichkeiten im Bereich
der neuen Recyclingrohstoffe deutlich. Weitere we-
sentliche Investitionen galten den Umweltschutz-
maßnahmen in der Hamburger Sekundärhütte,
mit denen die Emissions- und Immissionssituation
nochmals deutlich verbessert werden konnte.
Wertschöpfungsrechnungin T€
2003/04
Entstehung
Unternehmensleistung 2.521.076 3.051.494 100 %
. /. Vorleistungen - 2.208.531 - 2.694.561 - 88 %
Brutto-Wertschöpfung 312.545 356.933 12 %
. /. Abschreibungen - 70.454 - 63.647 - 2 %
Netto-Wertschöpfung 242.091 293.286 10 %
Verwendung
Mitarbeiter 180.326 189.487 64 %
Aktionäre 21.716 33.814 12 %
Öffentliche Hand 20.054 29.076 10 %
Darlehensgeber 15.114 13.949 5 %
Unternehmen und
andere Gesellschafter 4.881 26.960 9 %
2004/05
67KonzernlageberichtVermögens- und Ertragslage
Investitionen im NA-Konzern
in Mio. €
00/01 04/05
3369 47 26 28
Materialeinkauf agierte erfolgreich
Der Einkauf der NA wurde im abgelaufenen Jahr
durch enger werdende Märkte erschwert. Zu Beginn
des Geschäftsjahres verlängerten sich die Liefer-
zeiten für Stahl, Gussprodukte und andere Betriebs-
und Hilfsstoffe, die in der NA-Produktion eingesetzt
werden. Im 2. Quartal kam es selbst bei Nebenpro-
dukten zu spürbaren Lieferengpässen. Ein anderes
Bild zeigte sich bei der Daten- und Telekommunika-
tion, wo nach wie vor starker Wettbewerb herrscht.
Hier konnte der NA-Einkauf Chancen nutzen und
Verträge zugunsten der NA verbessern.
Schwierige Bedingungen bei Strom und Gas
Für energieintensive Unternehmen der Grundstoff-
industrie wie die NA hat die Versorgung mit Strom
und Gas zu wettbewerbsfähigen Preisen existen-
zielle Bedeutung.
Der NA-Konzern verbraucht mit seinen energiein-
tensiven Produktionsprozessen jährlich etwa 900
Mio. kWh Strom. Für die wichtigsten Produktions-
standorte in Hamburg und Lünen haben wir recht-
zeitig Lieferverträge abschließen können, die uns,
gemessen am heutigen Börsenpreisniveau, güns-
tiger stellen. Sie sind jedoch zeitlich befristet.
Neben Strom ist Erdgas das zweitwichtigste Stand-
bein der Energieversorgung des NA-Konzerns. Ins-
gesamt werden jährlich 680 Mio. kWh Gas verbraucht,
davon entfallen auf den Standort Hamburg ca. zwei
Drittel.
Im Bereich Zentrale Services sind konzernübergreifend Dienstleistungen und
Funktionen zusammengefasst. Er umfasst organisatorisch den Materialeinkauf,
das Technische Büro, die Energiewirtschaft, die Bereiche Instandhaltung und
Verfahrenstechnik, die Konzernlogistik, die analytischen Laboratorien sowie
die allgemeine Verwaltung/Werksicherheit.
Zentrale Services
68
Strompreisentwicklung
in ct/kWh
Konzessionsabgabe
EEG (Erneuerbare
Energien Gesetz)
KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)
Stromsteuer
Index
Staatliche Eingriffe
Energiepreise/Basispreis
Marktbeherrschung der Versorger
und deren Auswirkung
an der Strombörse EEX, Leipzig
10/0501/99
6
12
Die Gasversorgung des Standorts Hamburg wurde
im abgelaufenen Geschäftsjahr vertraglich neu
gesichert. Es gelang, eine im Vergleich zum Markt-
niveau vorteilhafte Preisformel auszuhandeln, die
auf eine Laufzeit von fünf Jahren festgeschrieben
wurde. Für den Standort Lünen hat die NA auch für
2006 einen Gasliefervertrag auf Festpreisbasis ab-
geschlossen. Damit lässt sich das Risiko steigender
Ölpreise umgehen, zumal die Aufhebung der Öl-Gas-
preis-Bindung in Deutschland längst noch nicht
abzusehen ist.
Ungeachtet der öffentlichen Kritik haben die
Strompreise an der Leipziger Energiebörse (EEX)
neue Höchststände erreicht. Kostete die Lieferung
von Grundlaststrom Anfang des Geschäftsjahres
noch 34,70 €/MWh, waren am Ende 44,41 €/MWh
zu zahlen. Dieser dramatische Preisanstieg hat sich
auf über 50 €/MWh fortgesetzt.
Die steigenden Strompreise an der EEX belasten vor
allem die energieintensive Industrie, da ihre Strom-
kosten maßgeblich vom Börsenpreis bestimmt wer-
den und in geringerem Umfang als beim Mittel-
stand von Netzentgelten und staatlichen Eingriffen
abhängen.
Bereits im Sommer 2004 hat die Monopolkommis-
sion des Bundeswirtschaftsministeriums die Situ-
ation auf dem deutschen Energiemarkt kritisiert.
Insbesondere beim Strom fehle es aufgrund der
marktbeherrschenden Stellung der großen vier
Energieversorgungsunternehmen an Wettbewerb.
Dies dokumentiert unter anderem die vollständige
Einpreisung der kostenlos den Energieversorgern
überlassenen CO2-Zertifikate in den Strompreis an
der EEX seit Beginn des EU-Emissionsrechtehandels
im Januar 2005.
Auch die Belastungen der Industrieunternehmen
aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) sind
erneut gestiegen – der Belastungssatz ohne Härte-
fallregelung beträgt mittlerweile gut 7 €/MWh,
was im Falle des NA-Konzerns jährliche Kosten in
Höhe von 6,5 Mio. € bedeuten würde. Die Härtefall-
regelung eröffnet der NA jedoch die Möglichkeit,
die EEG-Belastung auf 2,2 Mio. € zu reduzieren.
Die Aussichten auf eine grundlegende Veränderung
der Energielandschaft in Deutschland, d.h. Abschaf-
fung des Oligopols, Schaffung von Transparenz an
der Leipziger Strombörse, Beseitigung der Mehrfach-
belastung durch staatliche Eingriffe, Verlängerung
der Laufzeiten der Kernkraftwerke etc., sind wenig
positiv. Dies wird generell weitere Produktions-
schließungen und -verlagerungen in Deutschland
zur Folge haben.
69KonzernlageberichtZentrale Services
CO2-Zertifikathandel
Preis-Strom-Grund-
lastlieferung 2006
(in €/MWh)
Preis CO2-Zertifikat
(in €/t)
12/0510/04
30 €/MWh
55
6 €/t
34
Die NA hat daher aktiv reagiert und nach neuen
Lösungswegen gesucht. Als wichtigsten Schritt
zur Senkung der Energiekosten planen wir gemein-
sam mit Partnern den Bau eines 100-MW-Kraft-
werks auf eigenem Gelände am Standort Hamburg.
Das Kraftwerk soll ab dem Geschäftsjahr 2008/09
das Werk Hamburg mit Strom zu einem Preis ver-
sorgen, der deutlich unter den heutigen Börsen-
preisen liegt.
Weitere Einsparpotenziale gehoben
Unabhängig vom Bau des geplanten Ersatzbrenn-
stoff-Kraftwerks arbeitet die NA ständig an der
Erhöhung ihrer Energieeffizienz. Angesichts immer
weiter steigender Energiepreise kam der Optimie-
rung der Energiewirtschaft im NA-Konzern im Ge-
schäftsjahr eine besonders herausragende Bedeu-
tung zu. Zur besseren Erfassung der Energieströme
im Werk Hamburg und zur gezielteren Steuerung
des Energieverbrauchs richteten wir eine Energie-
leitwarte ein, die im Herbst 2005 in Betrieb ging.
Darüber hinaus arbeiteten wir daran, durch ein
Energieverbundkonzept, die unter Wärmeentste-
hung ablaufenden exothermen Produktionsprozesse
in der NA für die Eigenenergieerzeugung zu nutzen.
Mit der Umsetzung wurde im Geschäftsjahr begon-
nen. Eine neu installierte Turbine produziert 18 Mio.
kWh/Jahr Strom aus Abwärme und ein neuer Ab-
wärmekessel reduziert den Erdgasverbrauch der
NA um 23 Mio. kWh/Jahr.
Logistik
Im Mai 2005 hat die NA entschieden, ihre Logistik
für die Versorgung mit Kupferkonzentrat neu zu
ordnen. Ab Januar 2007 wird das aus Übersee im-
portierte Konzentrat im Elbehafen Brunsbüttel
umgeschlagen, dort in einer großen Lagerhalle
sortenrein gelagert und dann per Binnenschiff ins
Werk auf der Peute transportiert werden. Für die
neue Konzentratlogistik wird die private Hafen-
gesellschaft Brunsbüttel insgesamt gut 37 Mio. €
in Brunsbüttel und Hamburg investieren.
Veränderungen stehen auch ab Jahresbeginn 2006
für den Transport unserer Schwefelsäure an. Die
NA hat sich von ihren zwei Spezialschiffen getrennt,
die hier, gechartert von einer Transportfirma, bisher
im Einsatz waren. Zukünftig wird die Schwefelsäure-
Logistik von der Bremer Reederei Dettmer wahr-
genommen, die über große Erfahrung im Umgang
und Transport von flüssigen Gefahrstoffen aller
Art verfügt. Hiermit sind neben einer erhöhten
Transportsicherheit deutliche Kosteneinsparungen
verbunden.
70
71KonzernlageberichtZentrale Services, Personal und Soziales
Mitarbeiterzahl konstant
Die Zahl der Beschäftigten im NA-Konzern blieb
mit 3.187 zum Bilanzstichtag nahezu unverändert
(Vorjahr 3.185). Hierin enthalten waren 33 Mitar-
beiter der Tochtergesellschaft EIP Metals Ltd., Smeth-
wick (UK), und vier Mitarbeiter der CIS GmbH & Co.
KG (50 %), die erstmalig konsolidiert wurden. Im NA-
Konzern waren am Geschäftsjahresende insgesamt
180 Mitarbeiter in Altersteilzeit – das entspricht
einer Quote von 5,6 %.
Bei der NA AG betrug der Personalstand zum Ende
des Geschäftsjahres 2.424 Mitarbeiter, davon 1.976
in Hamburg (Vorjahr 2.000) und 448 in Lünen (Vor-
jahr 456).
Knapp zwei Drittel der NA-Beschäftigten arbeiten
im gewerblichen Bereich. Etwa 24 % der Angestell-
ten verfügen über eine abgeschlossene Hochschul-
ausbildung, 13 % sind als Meister in den operativen
Segmenten und im Bereich Zentrale Services tätig.
Der Anteil weiblicher Arbeitskräfte, die vor allem in
der Verwaltung beschäftigt sind, liegt bei 8 %.
Qualifikation als Wettbewerbsvorteil
Um im internationalen Wettbewerb zukunftsfähig
zu bleiben, benötigt die NA bestens ausgebildete
Nachwuchskräfte – also investiert die NA nachhaltig
in die konzernweite Aus- und Fortbildung ihrer Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter.
Am Bilanzstichtag befanden sich insgesamt 220
junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis
mit der NA – dies entspricht einer konzernweiten
Ausbildungsquote von 6,9 %. Auch im neuen Aus-
bildungsjahr haben wir wieder Ausbildungsplätze
in 16 Berufen angeboten. 63 Mädchen und Jungen
konnten nach ihrem Schulabschluss mit der Aus-
bildung bei der NA beginnen. Dazu wurden sie am
Standort Hamburg gemeinsam mit ihren Eltern
vom Ersten Bürgermeister der Stadt, Herrn Ole von
Beust, begrüßt.
Im Geschäftsjahr haben wir die fachspezifische
Weiterbildung unserer Mitarbeiter intensiviert.
Rund 1.300 Beschäftigte aller Bereiche nahmen an
entsprechenden Maßnahmen teil. So gelang es,
offene Führungspositionen überwiegend mit ge-
schulten Kräften aus dem eigenen Haus zu besetzen.
Wir werden auch in Zukunft den systematischen
Qualifizierungsmaßnahmen in unserer Mitarbeiter-
förderung und -entwicklung hohe Bedeutung
beimessen.
Personal und Soziales
Rund 3.200 Menschen setzen sich im NA-Konzern mit Kompetenz und Verant-
wortungsbewusstsein für die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ein.
Jede individuelle Leistung trägt zum Erfolg des gesamten Konzerns bei. Wir fördern
deshalb unsere Mitarbeiter mit vielfältigen Maßnahmen, die von umfassender
Aus- und Fortbildung bis zu Erfolgsbeteiligungen und Aktienerwerbsprogrammen
reichen.
Vorschlagsaktion Konzern-Ideen 3000
sehr gut angelaufen
Die NA verfügt seit langem über ein betriebliches
Vorschlagswesen, das konzernweit einen hohen
Stellenwert besitzt, denn der Ideenreichtum der
NA-Mitarbeiter ist unser Potenzial zur Verbesserung
von Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Eine beson-
dere Aktion wurde im April 2005 mit dem Projekt
Konzern-Ideen 3000 gestartet. Jeder Mitarbeiter
war aufgefordert, wenigstens einen Verbesserungs-
vorschlag zu machen, um insgesamt 3.000 Verbes-
serungsvorschläge innerhalb eines Jahres zu gene-
rieren. Das Interesse an der Aktion war sehr groß.
Schon frühzeitig wurde erkennbar, dass wir die
Zielsetzung erreichen werden.
Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter
schafft hohe Motivation
Variable Vergütungskomponenten
Leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungskom-
ponenten, wie sie im Geschäftsjahr 2000/01 bei
der NA AG eingeführt wurden, sind elementarer Be-
standteil unserer Einkommensgestaltung. Die Leis-
tung des Einzelnen wird hierbei ebenso zugrunde
gelegt wie die Leistung seines Teams, der Abteilung
oder des Betriebes. Die dritte variable Komponente
des Vergütungssystems ist der Unternehmens-
erfolg. Durch dieses System werden hohe Leistungs-
anreize geschaffen und die Motivation der Mit-
arbeiter gesteigert.
Wenn Bundespräsident Horst Köhler fordert, die
Ertragsbeteiligung der Arbeitnehmer stärker zu för-
dern, so erfüllt unser leistungs- und erfolgsorientier-
tes Vergütungssystem diese Forderung in vorbildlicher
Weise. Die Mitarbeiter werden hierdurch an der jewei-
ligen Ergebnissituation des Unternehmens beteiligt.
Die Erfolgsbeteiligung trägt dazu bei, eine eventuell
bestehende Kluft zwischen Arbeitnehmern auf der
einen Seite und den Arbeitgebern bzw. den Aktio-
nären auf der anderen Seite zu verringern bzw. zu
beseitigen.
Aktienoptionsprogramm
Im Frühjahr 2005 endete die Laufzeit der fünften
und letzten Tranche unseres Stock Option-Plans, der
anlässlich des Börsengangs der NA im Jahr 1998
eingeführt worden war. Da die NA-Aktie sich erneut
besser entwickelte als der CDAX, konnten die Teil-
nehmer ihre Aktienoptionen ausüben und haben im
Zeitraum vom 04.04.2005 bis zum 22.04.2005 ins-
gesamt 404.200 Aktien erworben.
Der Aufsichtsrat hat im Dezember 2004 ein neues
Programm in Form eines virtuellen Stock Option-
Plans als Teil einer kapitalmarktorientierten Vergü-
tung für Vorstand, leitende und außertarifliche
Mitarbeiter beschlossen. Hiermit wird erneut ein
Vergütungselement angeboten, das – bei guter
Entwicklung des NA-Aktienkurses und bei Erfüllung
vorher festgelegter Benchmarks – zu einer Beteili-
gung an der Wertsteigerung des Unternehmens
führen wird.
72
Mitarbeiter Konzern
jeweils zum 30.09.
(nach IFRS, 2001 nach HGB)
2001 2005
3.1873.207 3.520 3.386 3.185
73KonzernlageberichtPersonal und Soziales
Teilnahmevoraussetzung ist, dass die Führungs-
kräfte eine festgelegte Anzahl von NA-Aktien besit-
zen. Im Dezember 2004 wurde die erste und im April
2005 die zweite Tranche des neuen Programms aus-
gegeben.
Belegschaftsaktien
Die NA fördert auch den Erwerb von NA-Aktien
durch Mitarbeiter. Allen tariflichen Beschäftigten
im Konzern wurde ein vergünstigter Aktienbezug
eingeräumt. Vom Angebot haben 1.017 Mitarbeiter
Gebrauch gemacht und 21.279 Aktien erworben.
Die NA hat hohes Interesse daran, dass möglichst
viele Mitarbeiter an der Gesellschaft beteiligt sind.
Kapitalbeteiligungen in Arbeitnehmerhand erhöhen
das Verständnis der Mitarbeiter für die berechtigten
Anliegen der Aktionäre. Die Mitarbeiter erleben als
Anteilseigner selbst, wie sich die Entwicklung der
NA auf den Kapitalmarkt niederschlägt. Sie erfah-
ren, dass letztlich Arbeitnehmer, Arbeitgeber und
Aktionäre im selben Boot sitzen.
Arbeitssicherheit weiter verbessert
Die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz
haben im gesamten NA-Konzern höchste Priorität.
Unsere Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicher-
heit und zur Unfallsenkung zeigen Erfolge. Im Ge-
schäftsjahr lag der Schwerpunkt auf intensiven,
praxisbezogenen Schulungen und auf der Durchfüh-
rung verhaltensorientierter Sicherheitsbegehungen,
in denen Führungskräfte im Gespräch mit Mitarbei-
tern vor Ort das Sicherheitsverhalten überprüfen
und weitere Verbesserungen erarbeiten.
Bei der NA AG in Hamburg kam es zu deutlich we-
niger Unfällen. Mit 6,1 meldepflichtigen Unfällen
je 1 Mio. gearbeiteter Stunden erreichten wir einen
historischen Tiefstand, der merklich unter dem
Durchschnitt der Berufsgenossenschaft der Che-
mischen Industrie liegt. Hiermit zeigen sich bei der
NA AG deutlich die Erfolge der zahlreichen Initia-
tiven zur Verbesserung der Arbeitssicherheit. Die
anderen Konzernunternehmen weisen ebenfalls
eine rückläufige Entwicklung bei den Arbeitsunfäl-
len auf, können zum Teil jedoch nicht an die sehr
guten Ergebnisse in Hamburg anknüpfen. Arbeits-
sicherheit wird jedoch als Konzernaufgabe gesehen
und so sind wir sicher, dass die konzernweiten Be-
mühungen zu einem weiteren Rückgang der Unfall-
zahlen bei allen Konzernunternehmen führen
werden.
Viele Mitarbeiter für lange Betriebs-
zugehörigkeit geehrt
Die große Verbundenheit der NA-Mitarbeiter mit
ihrem Unternehmen spiegelte sich erneut in der
Zahl der Arbeitsjubiläen wider: Während des Ge-
schäftsjahres feierten im NA-Konzern 20 Mitarbeiter
ihr 40-jähriges und 77 Mitarbeiter ihr 25-jähriges
Arbeitsjubiläum. Allen Jubilaren gebührt unser Dank
für ihre Loyalität zur NA und ihren engagierten
Einsatz.
Dank des Vorstands
Das Geschäftsjahr 2004/05 war sehr erfolgreich.
Hieran hatten der hohe Einsatz und das große
Engagement unserer Mitarbeiter entscheidenden
Anteil. Dafür möchten wir ihnen ausdrücklich dan-
ken. Den Arbeitnehmervertretern gilt unser Dank
für die sehr konstruktive und vertrauensvolle
Zusammenarbeit.
Verfahrensentwicklungen zur Optimierung
der Stoffkreisläufe der NA
Ziel der NA ist die weitere Stärkung ihrer Position als
Dienstleister im Rohstoff- und Recyclingmarkt. F&E
unterstützt das Segment Kupfererzeugung beim
Ausbau der Konzentratverarbeitung und der Aus-
bringung zusätzlicher Begleitelemente.
Im Bereich Recycling befassen wir uns mit der pro-
zessgerechten Vorbereitung von Recyclingrohstoffen
und der Optimierung der metallurgischen Reaktio-
nen und der Prozessführung im zentralen Recycling-
aggregat KRS.
Gute Fortschritte bei der Entwicklung
von Kupferprodukten
Im Segment Kupferverarbeitung beschäftigt sich
F&E maßgeblich mit der Entwicklung von Kupfer-
produkten und wird dabei durch die RWTH Aachen
unterstützt. Der Fokus lag vor allem auf der Entwick-
lung von Reinkupfer-Spezialprodukten. Bei Prymetall
wurde durch die Verbesserung feuerverzinnter Bän-
der eine Ausweitung der Produktion erreicht. Diese
Weiterentwicklung war der Ausgangspunkt für
neue Produkte: Darunter sehr dünne und mecha-
nisch empfindliche, feuerverzinnte Kupferbänder.
Starker Partner für die Weiterentwicklung
flexibler CIS-Solarzellen gefunden
Die Entwicklung der flexiblen Solarzelle (CIS), die auf
dem Einsatz von Kupfer (Cu), Indium (In) und Selen
(Se) basiert, ist inzwischen sehr weit fortgeschritten.
Im Geschäftsjahr gelang es uns, den Wirkungsgrad
der Labor-Solarzelle nochmals zu steigern. Er liegt
jetzt über 11 %. Die Eignung für großtechnische
Anwendungen konnte ebenfalls festgestellt werden.
Der Markt für Solarzellen ist nicht nur in Deutsch-
land, sondern auch weltweit extrem gewachsen.
Mit unserem Projektpartner Cordes & Graefe KG
haben wir deshalb in 2005 ein Joint Venture ge-
gründet, um die kundenorientierte Umsetzung in
ein marktreifes Produkt voranzutreiben. Gemeinsam
arbeiten wir am Aufbau der Pilotanlage, um dort bis
Ende 2007 marktreife CIS-Solarmodule herzustellen.
Der Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) hat sich auf die Verbesserung von
Prozessabläufen und Verfahrenstechnik konzentriert und an der Neu- und Weiter-
entwicklung von Kupferprodukten gearbeitet. Organisatorisch ist er in Hamburg
angesiedelt. Insgesamt gehören zu diesem Bereich 27 Mitarbeiter. Sie werden
projektmäßig im gesamten Konzern eingesetzt. Dabei arbeitet das F&E-Team der
NA auch mit technischen Hochschulen zusammen. Der F&E-Aufwand betrug im
Geschäftsjahr ca. 5,5 Mio € und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Forschung & Entwicklung
74
75KonzernlageberichtForschung & Entwicklung, Umweltschutz
Umweltschutzmaßnahmen in der Hamburger
Sekundärhütte zeigen Erfolge
Mit einem der größten Umweltschutzprojekte
der vergangenen Jahre konnte die NA ihre Staub-
emissionen in der Rohhütte Werk Nord (RWN) um
70 % senken. Die RWN ist prozesstechnisch der
Konzentratverarbeitung parallel geschaltet. Sie
verarbeitet metallhaltige Zwischenprodukte aus
der eigenen Kupfererzeugung sowie zugekaufte
Sekundärmaterialien anderer Hüttenbetriebe und
Recyclingmaterialien. Die RWN erzeugt daraus
Rohkupfer, Werkblei und die edelmetallhaltigen
Zwischenprodukte, aus denen in der NA Silber,
Gold und Platin gewonnen werden.
Bereits 1991 war die Sekundärhütte bis auf Teil-
bereiche umwelt- und verfahrenstechnisch moder-
nisiert worden. Die verbliebenen Teilbereiche verur-
sachten diffuse Emissionen, die sich auf die Luft-
qualität im Nahbereich der NA auswirkten. Durch
die Einhausung der Schmelzaggregate und die
Errichtung einer Halle über dem Zwischenprodukt-
platz wurde dem jetzt entgegengewirkt. Die Ende
2004 abgeschlossenen Maßnahmen haben gegrif-
fen: Die Grenzwerte der TA-Luft werden deutlich
unterschritten. Die Luftqualität im Nahbereich der
NA hat sich deutlich verbessert, wie eine Mitteilung
der Hamburger Umweltbehörde 2005 bestätigte.
Der nachhaltige Umweltschutz gehört im NA-Konzern zu den primären Unter-
nehmenszielen und wird ständig verbessert. Seit 1980 hat die NA in Hamburg für
die Reinhaltung von Luft, Boden und Gewässer etwa 250 Mio. € investiert. Obwohl
wir im Umweltschutz bereits heute führend sind, werden wir diese Stellung noch
weiter ausbauen. Dabei ist das sehr hohe Niveau am Standort Hamburg Maßstab
für den gesamten Konzern.
Umweltschutz
Investitionen
in den Umweltschutz
der NA AG, Hamburg
in % der Gesamtinvestitionen
00/01 04/05
2232 29 21 43
Die Risiken werden von den jeweiligen Bereichen
hinsichtlich ihrer Ursache, Häufigkeit und dem mög-
lichen Verlustpotenzial in Zusammenarbeit mit dem
Risikomanagement kategorisiert sowie weitestge-
hend qualitativ und – soweit möglich – quantitativ
bewertet. Notwendige Anpassungen und Ergänzun-
gen erfolgen regelmäßig. Wesentliche Veränderun-
gen der relevanten Risiken hat es bei der NA gegen-
über dem Vorjahr nicht gegeben.
Die NA und ihre aktiven Tochtergesellschaften haben
die Wagnisse im Risikomanagement prüfungsfähig
dokumentiert. Die Entwicklung wesentlicher Risiken
bei den Konzerngesellschaften wird im Rahmen
eines integrierten Risikomanagements zentral be-
gleitet. Wir verfolgen eine konsequente Risikopolitik.
Neue Risiken gehen wir nur nach intensiver Unter-
suchung ein. In der NA-Organisation ist das Risiko-
management als Unternehmensführungsfunktion
direkt dem Vorstand zugeordnet.
Risikokategorien
Grundlage des funktionsfähigen Risikomanagements
der NA ist die Einbeziehung aller Unternehmens-
bereiche. Risiken werden nach ihrer Bedeutung in
Risiken in Kernprozessen – Beschaffung, Produktion
sowie Absatz – und Risiken in Unterstützungspro-
zessen unterteilt.
Risiken in Kernprozessen
Beschaffung von Rohstoffen
Wesentlich für den erfolgreichen Betrieb der NA ist
die laufende Versorgung mit geeigneten Rohstoffen.
Insbesondere den Bezug von Kupferkonzentrat –
dem wichtigsten Rohstoff unserer Kupfererzeugung
– hat die NA hauptsächlich durch langfristige Liefer-
verträge sichergestellt. Die Versorgung über unter-
schiedliche Minen sichert die NA gegen Versorgungs-
engpässe aufgrund möglicher Lieferschwierigkeiten
einzelner Lieferanten ab. Schmelzlöhne werden zu
80 bis 90 % über mehrjährige Zeiträume vereinbart,
so dass kurzfristige Preisausschläge im Konzentrat-
markt sich nur in geringem Maße auf das Ergebnis
der NA auswirken.
Andere Rohstoffe – wie Altkupfer und weitere Re-
cyclingmaterialien – beschaffen wir auf den Sekun-
därmärkten. Durch Erweiterung der Verarbeitungs-
möglichkeiten und Steigerung des Einsatzes kom-
plexer Recyclingmaterialien reduzieren wir konse-
quent die Abhängigkeit vom volatilen Altkupfer-
markt.
Die Versorgung der Produktionsanlagen zur Her-
stellung von Gießwalzdraht und Stranggussforma-
ten erfolgt weitgehend durch Kupferkathoden aus
den Elektrolysen in Hamburg und Lünen. Zusätz-
liche Kathoden werden nach Bedarf über den Markt
beschafft.
Die unternehmerischen Tätigkeiten des NA-Geschäfts sind naturgemäß mit Risiken
unterschiedlichen Ausmaßes und verschiedener Eintrittswahrscheinlichkeit behaftet.
Die Entwicklung der relevanten Risiken wird laufend beobachtet. Dabei werden sowohl
aktuelle als auch zukünftige Risiken betrachtet. Schwerpunkte sind die frühzeitige
Erkennung, Bewertung, Vorbeugung und Beherrschung von Risiken.
76
Risikobericht
77KonzernlageberichtRisikobericht
Produktion
Die Gewährleistung einer hohen Auslastung und
Verfügbarkeit unserer Anlagen ist das wesentliche
Unternehmensziel im Produktionsbereich. Die er-
folgreiche Umsetzung dieses Ziels bei gleichzeitiger
Verbesserung der Effizienz der Anlagen belegt das
gute Zusammenspiel der Produktionsbetriebe und
des Servicebereichs der NA.
Um negativen Einflüssen aus möglichen Störungen
des Betriebsablaufs entgegenzuwirken, sind um-
fangreiche Alarm- und Gefahrenabwehrpläne vor-
handen. Mitarbeiter werden im Rahmen von Stör-
fallübungen und Probealarmen geschult. Feuer-
und Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherungen
für alle wesentlichen Produktionsanlagen im NA-
Konzern begrenzen potenzielle Ausfallrisiken.
Absatz
Die Vermarktung der NA-Produkte ist durch lang-
jährige Lieferbeziehungen gekennzeichnet. Dank
des engen Kundenkontakts erkennen wir Entwick-
lungen an den Absatzmärkten und zukünftige An-
forderungen an unsere Produkte rechtzeitig und
beziehen sie in die Planung ein. Mit der vollzogenen
Vorwärtsintegration des NA-Konzerns wurden zu-
sätzliche, wichtige Marktkenntnisse erschlossen.
Mit konstant hoher Produktqualität und großer
Lieferzuverlässigkeit sorgen wir bei unseren Kunden
für hohe Akzeptanz unserer Produkte und grenzen
uns gegenüber anderen Erzeugern ab.
Risiken in Unterstützungsprozessen
Finanzrisiken
Unser Geschäft umfasst Risiken aus der Entwick-
lung von Devisenrelationen sowie dem Metall- und
Devisenhandel. Risiken aus Metallpreisschwankun-
gen, Fremdwährungen und Zinsänderungen begeg-
net die NA täglich durch Absicherungsgeschäfte mit
verschiedenen Finanzinstrumenten. Ein- und ausge-
hende Metallmengen aus Grundgeschäften werden
täglich gegeneinander aufgerechnet und verbleiben-
de Spitzenmengen durch Börsengeschäfte ebenfalls
täglich glattgestellt. Dabei werden auch Markt-
chancen, die sich aufgrund von Termininkongruen-
zen ergeben, genutzt. Zur Absicherung im Metall-
und Devisenbereich werden Spot- und Forwardkon-
trakte eingesetzt.
Zukünftige Fremdwährungseinnahmen werden
im Wesentlichen durch Forwardgeschäfte und
Optionen abgesichert. Verschiebungen der Devisen-
relationen – insbesondere bezüglich des Verhält-
nisses des Euros zum US-Dollar – können jedoch nur
auf begrenzte Zeit gesichert werden. Die Versorgung
mit Liquidität ist durch die starke Cashflow-Gene-
rierung und die vorhandenen kurz- und langfristigen
Kreditlinien seitens unserer Banken sichergestellt.
Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung kön-
nen aufgefangen werden.
Ein eigenständiger Führungskreis mit Beteiligung
des Vorstands verfolgt regelmäßig und zeitnah die
Entwicklung der Metall- und Devisenmärkte sowie
der Kurs- und die Liquiditätsposition der NA. Mög-
liche Einschussverpflichtungen aufgrund von Bör-
sengeschäften werden berücksichtigt. Offene Nomi-
nalvolumen unserer derivativen Finanzkontrakte
und den Marktwert aller offenen Kontrakte weisen
wir im Anhang des Jahresabschlusses unter Ziffer
23 auf den Seiten 108 und 109 gesondert aus. Die
US-Dollar-Einnahmen des Geschäftsjahres 2005/06
waren bereits Ende Dezember 2005 zu 80 % kurs-
gesichert.
Bei Metall- und Devisenhandelsgeschäften arbeiten
wir ausschließlich mit erstklassigen Partnern zu-
sammen. Wesentliche Risiken im Bereich des Metall-
handels sowie der Devisen- und Liquiditätsposition
sind derzeit nicht zu erkennen.
Forderungsrisiken
Die Entwicklung der Forderungen gegenüber unse-
ren Geschäftspartnern verfolgen wir tagesaktuell.
Neben marktüblichen Instrumenten wie z.B. Akkre-
ditiven und Garantien nutzen wir insbesondere
Warenkreditversicherungen zur Absicherung poten-
zieller Forderungsausfälle. Im Rahmen von Factoring-
vereinbarungen werden auch Forderungen regress-
los verkauft.
Rechtliche Risiken
Gerichts-, Schieds-, Patentverfahren oder Schaden-
ersatzforderungen, die einen erheblichen Einfluss
auf die wirtschaftliche Lage des NA-Konzerns haben,
sind nicht anhängig oder angedroht. Für rechtliche
Risiken sind angemessene Rückstellungen gebildet
worden.
Sonstige Risiken
Durch zielgerichtete Investitionen und laufende
Prozessoptimierungen realisieren wir eine konti-
nuierliche Verbesserung beim Umweltschutz und
stellen die Einhaltung von Gesetzen, Auflagen und
Verordnungen sicher. Auch Arbeitssicherheit und
Gesundheitsvorsorge haben einen großen Stellen-
wert und befinden sich auf hohem Niveau.
Im Bereich der IT und Kommunikationstechnik sind
wir durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen
unseres Servicerechenzentrums gegen mögliche
Ausfälle unserer operativen Systeme abgesichert.
Die betriebswirtschaftlichen und gesetzlichen An-
forderungen an die Software werden durch konti-
nuierliche Anpassungen zeitgerecht erfüllt.
78
79KonzernlageberichtRisikobericht
Zukünftige Risiken
Ein wesentliches Risiko besteht im Bereich der Strom-
preisentwicklung in Deutschland. Das Preisniveau
der EEX stellt eine erhebliche, potenzielle Belastung
dar. Dieser Entwicklung steuern wir aktiv entgegen.
Die Vorbereitung zum Bau eines Ersatzbrennstoff-
kraftwerks auf dem Betriebsgelände der NA ist
bereits weit vorangeschritten. Darüber hinaus setz-
ten wir umfangreiche Maßnahmen zur Reduzierung
des externen Strombedarfs um.
Die langfristige und daher nicht mit klassischen
Sicherungsgeschäften beherrschbare Entwicklung
des US-Dollars hat erheblichen Einfluss auf die Er-
gebnissituation der NA. Dieser fällt bei einem feste-
ren US-Dollar positiv, bei einer Abschwächung der
US-Währung negativ aus.
Konjunkturelle Entwicklungen haben sowohl in
Deutschland als auch auf internationaler Ebene Ein-
fluss auf die Absatzsituation von Kupferprodukten
und die Entwicklung des Kupferpreises. Wir sehen
in der langfristigen Entwicklung der internationalen
Kupfernachfrage eine Chance auf grundsätzliche
Verbesserung der Absatzsituation, da von einem
stetigen Wachstum ausgegangen wird. Substitu-
tionstendenzen, die durch hohe Kupferpreise aus-
gelöst werden, sehen wir derzeit nicht als bedroh-
lich an.
Gesamtrisiko
Bei Bewertung der aktuell und zukünftig risikorele-
vanten Faktoren ergeben sich keine bestandsgefähr-
denden Risiken für die NA. Unsere sehr solide Bilanz-
struktur mit einer hohen Eigenkapitalquote sichert
die NA gegen mögliche wirtschaftliche Belastungen.
Die gute Liquiditätsposition durch Generierung
eines hohen Cashflows und vorhandener nutzbarer
Kreditlinien gewährleistet den laufenden Geschäfts-
betrieb und ermöglicht Investitionen sowohl in
internes als auch in externes Wachstum.
Der vom Aufsichtsrat der NA eingerichtete Prüfungs-
ausschuss (Audit Committee) hat sich entsprechend
Ziffer 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance
Kodex auch intensiv mit Fragen des Risikomanage-
ments befasst.
Der Abschlussprüfer hat das Risikoüberwachungs-
system auf Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften
überprüft. Sowohl der Prüfungsausschuss als auch
der Abschlussprüfer haben festgestellt, dass der
Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maß-
nahmen in geeigneter Form getroffen hat und dass
das Überwachungssystem die Voraussetzungen
dafür erfüllt.
Nach dem hohen Wachstum der Weltwirtschaft von
4,3 % im Jahr 2005 wird sich die Konjunktur 2006
leicht abschwächen. Zwar bleiben die USA ein Wachs-
tumszentrum der Weltwirtschaft, die US-Wirtschaft
wird ihre derzeitige Dynamik aber nicht fortführen
können. Asien und Europa sind ebenfalls Treiber des
globalen Aufschwungs.
Die Konjunktur in Europa gewinnt 2006 an Fahrt.
Asien wird seine Schrittmacherfunktion beibehalten.
Die kräftige Nachfrage nach Kupfer und Kupferpro-
dukten hält weiter an. Dies gilt für die Märkte in
Nordamerika und in erster Linie in Asien. Bei einem
insgesamt verbesserten Konjunkturklima in den
europäischen Kernmärkten, vor allem in Deutsch-
land, wird für Kupfer auch hier ein Bedarfsanstieg
erwartet. Dieser Bedarfsanstieg hat seine Ursache
in der steigenden Investitionstätigkeit. Gleichzeitig
fördert der im Vergleich zum Euro festere US-Dollar
den Export nach Übersee. Weiter absatzhemmend
könnte sich im Commodity-Bereich der Kupferpreis
auswirken, falls er auf der aktuellen Höhe verbleiben
sollte. Er würde der Kupfersubstitution im Rohr-
und Bedachungsbereich Vorschub leisten.
Generell wird auch in 2006 mit einer weiter beste-
henden Knappheit an Kupferkathoden gerechnet.
Dies spiegelt sich in der mit 105 US$/t weiterhin
hohen Jahresprämie für Kupferkathoden wider.
Die NA geht von einer guten Situation auf den
Märkten für Kupferkonzentrate aus. Dies betrifft die
Mengenverfügbarkeit und auch die Schmelzlöhne.
Dagegen dürfte die Knappheit auf den Altkupfer-
märkten anhalten. Der Markt für andere Recycling-
materialien, insbesondere Elektronikschrotte, wird
sich durch die in 2006 wirksam werdende neue
Gesetzgebung (Elektronikschrottverordnung –
WEEE) nochmals verbessern.
Die Marktentwicklung für die wichtigsten Produkte
der NA (Gießwalzdraht, Stranggussformate, Vor-
walzbänder) ist weiterhin positiv und schließt sich
an die Entwicklung des Vorjahres an bzw. hat sich in
Teilbereichen sogar verbessert.
Der Markt für Flachprodukte wird weiterhin unter
Druck stehen. Allerdings sind auch hier leichte
Verbesserungstendenzen erkennbar.
Zur Sicherstellung der finanziellen Flexibilität bei
der Realisierung wichtiger Zukunftsprojekte hat die
NA am 31. Januar 2006 von der Möglichkeit einer
Kapitalerhöhung um knapp 10 % Gebrauch gemacht.
Diese Maßnahme stärkt sowohl die Eigenkapitalbasis
als auch die Liquiditätsposition der NA nachhaltig.
Auch zukünftig wird die NA alle Anstrengungen
unternehmen, ihre Kostenposition und ihre Pro-
duktivität zu verbessern. Ein wichtiger Schritt hier-
für war der vorgezogene Revisions- und Wartungs-
stillstand in der Konzentrathütte, der sich im Laufe
des gesamten Geschäftsjahres insgesamt sehr
positiv auswirken wird.
Für das Geschäftsjahr 2005/06 erwartet die NA
eine erfreuliche und sich an 2004/05 anschließende
Geschäftsentwicklung.
Ausblick
80
vom 01.10. bis 30.09. (nach IFRS)
in T€
2003/042004/05
Umsatzerlöse 1 3.022.352 2.480.708
Veränderung des Bestands
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 26.127 38.410
Andere aktivierte Eigenleistungen 3.015 1.958
Sonstige betriebliche Erträge 2 23.660 27.970
Materialaufwand 3 - 2.633.600 - 2.160.663
Rohergebnis 441.554 388.383
Personalaufwand 4 - 189.487 - 180.326
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen 5 - 63.647 - 70.454
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 - 89.172 - 79.611
Betriebsergebnis 99.248 57.992
Beteiligungsergebnis 7 77 375
Zinserträge 8 4.474 3.398
Zinsaufwendungen 8 - 13.949 - 15.114
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 89.850 46.651
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9 - 29.076 - 20.054
Konzernjahresüberschuss 60.774 26.597
Anteile anderer Gesellschafter
am Konzernjahresüberschuss 10 - 1.412 - 1.472
Konzernjahresüberschuss ohne Anteile
anderer Gesellschafter 59.362 25.125
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 11 1,77 0,76
Verwässertes Ergebnis je Aktie 11 1,76 0,74
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang Nr.
81KonzernabschlussKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung
zum 30.09. (nach IFRS)
in T€
30.09.200430.09.2005Anhang Nr.
Immaterielle Vermögenswerte 29.209 38.047
Sachanlagen 334.582 356.404
Als Finanzinvestitionen gehaltene Grundstücke und Gebäude 128 141
Anteile an verbundenen Unternehmen 273 300
Beteiligungen 616 603
Übrige Finanzanlagen 867 908
Finanzanlagen 1.756 1.811
Anlagevermögen 12 365.675 396.403
Aktive latente Steuern 1.310 1.204
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14 24.859 23.663
Langfristige Vermögenswerte 391.844 421.270
Vorräte 13 366.178 326.364
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 197.233 161.682
Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte 142.889 63.784
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 14 340.122 225.466
Wertpapiere 15 200 967
Flüssige Mittel 16 29.678 15.824
Kurzfristige Vermögenswerte 736.178 568.621
Summe Aktiva 1.128.022 989.891
Konzernbilanz
Aktiva
82
30.09.200430.09.2005Anhang Nr.
Gezeichnetes Kapital 86.562 85.528
Kapitalrücklage 34.731 29.409
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 333.655 296.009
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung - 17.714 - 6.136
Anteile anderer Gesellschafter 4.301 4.323
Eigenkapital 17 441.535 409.133
Rückstellung für Pensionen 18 51.060 49.797
Latente Steuern 19 33.214 43.027
Sonstige langfristige Rückstellungen 20 35.205 29.892
Langfristige Rückstellungen 119.479 122.716
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 104.408 112.273
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 340 342
Langfristige Verbindlichkeiten 21 104.748 112.615
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 224.227 235.331
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 20 58.331 75.574
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 20.708 57.389
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 236.070 131.495
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 6.860 13.519
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 140.291 67.450
Kurzfristige Verbindlichkeiten 21 403.929 269.853
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 462.260 345.427
Fremdkapital 686.487 580.758
Summe Passiva 1.128.022 989.891
Passiva
83KonzernabschlussKonzernbilanz
in T€
2003/042004/05
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 89.850 46.651
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 63.647 70.412
Abschreibungen auf kurzfristige Vermögenswerte 168 3.592
Veränderung langfristiger Rückstellungen 6.576 1.924
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagengegenständen 1.169 795
Ergebnis aus Beteiligungen - 77 - 375
Zinsergebnis 9.475 11.716
Auszahlungen für Ertragsteuern - 34.192 - 16.570
Brutto-Cashflow 136.616 118.145
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
sowie der Wertpapiere - 52.252 - 46.284
Veränderung der Vorräte - 38.236 - 66.883
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen - 14.801 12.597
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) 89.389 28.972
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 120.716 46.547
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen - 33.355 - 27.986
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen - 1.733 0
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagengegenständen 679 1.280
Zinseinnahmen 4.474 3.398
Erhaltene Dividenden 77 375
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -29.858 - 22.933
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 4.653 3.243
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen
und Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 5.507 31.436
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen
und Finanzverbindlichkeiten - 50.065 - 37.163
Zinsausgaben - 13.949 - 15.114
Dividendenzahlungen - 23.150 - 1.200
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -77.004 - 18.798
Veränderung der Zahlungsmittel 13.854 4.816
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 15.824 11.008
Flüssige Mittel am Ende der Periode 29.678 15.824
Eine Erläuterung der Kapitalflussrechnung findet sich auf Seite 110 dieses Berichts
Konzern-Kapitalflussrechnung
84
in T€ Gesamt
Stand am 30.09.2003 84.593 27.101 270.850 3.941 4.051 390.536
Kapitalerhöhung 935 2.308 3.243
Dividendenzahlung - 1.200 - 1.200
Konzernjahresüberschuss 25.125 1.472 26.597
Cashflow Hedges - 15.245 - 15.245
Latente Steuern
auf Cashflow Hedges 5.168 5.168
Übrige Veränderungen 34 34
Stand am 30.09.2004 85.528 29.409 296.009 - 6.136 4.323 409.133
Kapitalerhöhung 1.034 3.618 4.652
Dividendenzahlung - 21.716 - 1.434 - 23.150
Konzernjahresüberschuss 59.362 1.412 60.774
Cashflow Hedges - 18.454 - 18.454
Latente Steuern
auf Cashflow Hedges 6.850 6.850
Währungsänderungen 26 26
Eigenkapitalzuführung
durch Joint Venture-Partner 1.704 1.704
Stand am 30.09.2005 86.562 34.731 333.655 - 17.714 4.301 441.535
Anteile andererGesellschafter
ErfolgsneutraleEigenkapital-veränderung
ErwirtschaftetesKonzern-
eigenkapital
KapitalrücklageGezeichnetes Kapital
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Weitere Erläuterungen des Eigenkapitals erfolgen auf Seite 102 dieses Berichts.
85KonzernabschlussKonzern-Kapitalflussrechnung, Entwicklung des Konzerneigenkapitals
zum 30.09.2005
in T€ Umbuchungen
Immaterielle Vermögenswerte
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten 25.134 1.188 1.744 0
2. Geschäfts- und Firmenwert 42.065 1.105 0 0
3. Geleistete Anzahlungen 0 329 0 0
67.199 2.622 1.744 0
Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 312.643 5.176 3.049 810
2. Technische Anlagen und Maschinen 874.675 16.682 30.747 4.298
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 62.753 3.824 3.081 52
4. Gemietete und geleaste Anlagen 9.390 171 75 0
5. Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau 5.550 6.217 278 - 5.160
1.265.011 32.070 37.230 0
Als Finanzinvestition gehaltene Grundstücke und Gebäude 363 0 0 0
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.325 0 27 0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 465 0 0 0
3. Beteiligungen 1.089 25 12 0
4. Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen 625 0 0 0
5. Sonstige Ausleihungen 443 37 78 0
4.947 62 117 0
1.337.520 34.754 39.091 0
AbgängeZugänge im Geschäftsjahr
Anschaffungs- bzw.Herstellungskosten
01.10.2004
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
86
Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer lagen zum 30.09.2005 mit Ausnahme von Geschäfts- und Firmenwerten nicht vor.
0 20.668 3.910 5.982 3.237 14
0 18.200 24.970 32.065 0 8.200
0 0 329 0 0 0
0 38.868 29.209 38.047 3.237 8.214
3 228.952 86.631 87.358 6.663 0
12 639.220 225.700 246.889 40.210 1.128
1 52.035 11.514 11.612 3.403 58
0 5.078 4.408 4.995 721 0
0 0 6.329 5.550 0 0
16 925.285 334.582 356.404 50.997 1.186
0 235 128 141 13 0
0 2.025 273 300 0 0
0 0 465 465 0 0
0 486 616 603 0 0
0 625 0 0 0 0
0 0 402 443 0 0
0 3.136 1.756 1.811 0 0
16 967.524 365.675 396.403 54.247 9.400
außerplanmäßigeAbschreibungen
im laufendenGeschäftsjahr
planmäßigeAbschreibungen
im laufendenGeschäftsjahr
Restbuchwert30.09.2004
Restbuchwert30.09.2005
Abschreibungen30.09.2005
Währungs-änderungen
(Netto)
87KonzernabschlussEntwicklung des Konzernanlagevermögens
Konzernanhang
88
ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN
Der vorliegende Konzernabschluss der Norddeutschen
Affinerie AG, Hamburg, zum 30.09.2005 wurde nach
den am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwenden-
den International Financial Reporting Standards (IFRS)
des International Accounting Standards Board, London
(IASB), unter Berücksichtigung der Interpretationen des
International Financial Reporting Interpretations Com-
mittee (IFRIC) aufgestellt. Es wurden keine Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden nach deutschem Recht ver-
wendet, die nicht in Übereinstimmung mit den IFRS
stehen.
Die Vorschriften des § 292a HGB über die Befreiung von
der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den in
Deutschland gültigen Rechnungslegungsgrundsätzen
sind erfüllt. Der vorliegende Abschluss steht in Überein-
stimmung mit den Richtlinien der Europäischen Union
zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG).
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle
Beträge werden in Währungseinheiten von Tausend
ausgewiesen. Ausgenommen hiervon sind die Angabe
des Ergebnisses je Aktie und der Gewinnverwendungs-
vorschlag. Kurzfristige und langfristige Vermögenswerte
wurden erstmals als getrennte Gliederungsgruppen in
der Bilanz dargestellt. Der Ausweis des Vorjahres wurde
entsprechend angepasst. Von den kurzfristigen Ver-
mögenswerten und Schulden wird erwartet, dass sie
innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten nach
dem Bilanzstichtag realisiert werden.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Verbind-
lichkeiten erfolgte grundsätzlich zu fortgeführten
Anschaffungs- bzw. Herstellkosten. Derivative Finanz-
instrumente sowie als zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte wurden zum Zeitwert be-
wertet. Bei der Erstellung eines Jahresabschlusses nach
IFRS ist es ferner nötig, durch den Vorstand in wesent-
lichen Teilbereichen Annahmen und Schätzungen vor-
zunehmen, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis
der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie
der Erträge und Aufwendungen haben. Hauptanwen-
dungsbereiche für Annahmen und Schätzungen liegen
in der Festlegung der Nutzungsdauern von Vermögens-
werten des Anlagevermögens, der Ermittlung abge-
zinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitsprü-
fungen und der Bildung von Rückstellungen für Pen-
sionsverpflichtungen sowie von Drohverlust- und
Umweltschutzrückstellungen. Die tatsächlichen Werte
können von den Schätzungen abweichen. Wo diese Ein-
fluss auf die Bewertung hatten, wurden die zugrunde
gelegten Prämissen unter dem jeweiligen Gliederungs-
punkt des Anhangs gesondert erläutert.
ÄNDERUNG DES JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSES 2004/05
Der Jahresabschluss der Norddeutschen Affinerie AG
zum 30. September 2005 ist auf Grundlage eines
Vorstandsbeschlusses mit Zustimmung des Aufsichts-
rates jeweils vom 31. Januar 2006 geändert worden.
Die Änderungen betreffen die Reduzierung der Ein-
stellungen in andere Gewinnrücklagen um 3.340.919 €
auf 18.671.701 € und eine entsprechende Erhöhung
des Bilanzgewinns auf 37.154.319 €.
Die Änderungen sind vor dem Hintergrund eines mit
Zustimmung des Aufsichtsrates ergangenen Vorstands-
beschlusses vom 31. Januar 2006 erfolgt, das Grund-
kapital der Norddeutschen Affinerie AG auf der Grund-
lage der von der Hauptversammlung am 31. März 2005
beschlossenen Ermächtigung (genehmigtes Kapital)
um bis zu € 8.552.752,64 durch Ausgabe von bis zu
3.340.919 neuen Stückaktien gegen Bareinlage zu er-
höhen. Die jungen Aktien werden durch die Dresdner
Bank AG, Dresdner Kleinwort Wasserstein, am 31. Janu-
ar 2006 im Wege eines sog. Accelerated Bookbuilding
platziert. Die neuen Stückaktien sind mit voller Ge-
winnberechtigung für das Geschäftsjahr 2004/05
ausgestattet worden.
Die Änderungen des Jahresabschlusses der Nord-
deutschen Affinerie AG wurden im Konzernabschluss
der Gesellschaft in entsprechender Weise vor-
genommen.
89Konzernanhang
WESENTLICHE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DER RECHNUNGSLEGUNG NACH IFRS UND DEUTSCHEM HANDELSRECHT
Der vorliegende Konzernabschluss nach IFRS enthält
folgende wesentliche, vom deutschen Handelsrecht
(HGB) abweichende Bilanzierungs- und Bewertungs-
methoden:
– Die Bewertung des Anlagevermögens geschieht
unter Berücksichtigung linearer Abschreibungen bei
zum Teil längeren wirtschaftlichen Nutzungsdauern.
Miet- und Leasingobjekte werden beim Mieter oder
Leasingnehmer aktiviert, falls faktisch wirtschaft-
liches Eigentum besteht (Finanzierungsleasing). Die
daraus resultierende Verpflichtung wird als Finanz-
verbindlichkeit passiviert. Durchgeführte Großrepa-
raturen werden als Anlagengegenstand aktiviert und
planmäßig abgeschrieben.
– Forderungen, liquide Mittel und Verbindlichkeiten
in Fremdwährungen werden zum Stichtagskurs
am Bilanzstichtag bewertet. Dies kann zum Ausweis
nicht realisierter Gewinne führen. Pauschalwert-
berichtigungen auf Forderungen sind nach IFRS
nicht zulässig.
– Latente Steuern werden bilanzorientiert ermittelt.
Daneben besteht eine Aktivierungspflicht für aktive
latente Steuern, im Gegensatz zu dem nach HGB im
Einzelabschluss bestehenden Aktivierungswahlrecht.
Im Falle von Verlustvorträgen sind latente Steuern zu
aktivieren, sofern damit zu rechnen ist, dass diese
genutzt werden können.
– Die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen erfolgt
nach IFRS unter Berücksichtigung zukünftiger erwar-
teter demographischer Entwicklungen, Einkommens-
und Rententrends sowie des langfristigen Kapital-
marktzinses für die Abzinsung. Das zur Abdeckung
der Verpflichtungen vorhandene Planvermögen wird
mit den Pensionsverpflichtungen aufgerechnet.
– Die Bildung sonstiger Rückstellungen wird nach den
IFRS restriktiver gehandhabt als nach HGB. Aufwands-
rückstellungen sind grundsätzlich nicht zulässig.
Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber
Dritten sind nur noch dann zu bilden, wenn der
Eintritt der zugrunde liegenden Verpflichtung wahr-
scheinlich ist und die Höhe der voraussichtlichen
Inanspruchnahme verlässlich geschätzt werden
kann.
– Derivative Finanzinstrumente werden zu Markt-
werten bewertet.
– Aufgrund des erstmals anzuwendenden IFRS 3
ist ein Geschäfts- und Firmenwert nicht mehr plan-
mäßig abzuschreiben, sondern einmal jährlich einer
Werthaltigkeitsprüfung zu unterziehen. Nach HGB
wird die planmäßige Abschreibung des Geschäfts-
und Firmenwerts weiterhin fortgeführt.
Für die in den vorliegenden Abschluss einbezogenen
Abschlüsse der Gesellschaften werden einheitliche,
für den Norddeutsche Affinerie-Konzern geltende
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde
gelegt. Die Abschlüsse aller wesentlichen oder prü-
fungspflichtigen Unternehmen sind von unabhän-
gigen Wirtschaftsprüfern geprüft.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbs-
methode zum Erwerbszeitpunkt. Die Anschaffungs-
kosten der erworbenen Anteile werden hierbei mit dem
Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden
des Tochterunternehmens zum Erwerbszeitpunkt ver-
rechnet. Unterschiedsbeträge aus der Verrechnung
werden als Geschäfts- und Firmenwerte aktiviert und
einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.
Entsprechend der Maßgabe des von der Norddeutschen
Affinerie erstmalig anzuwendenden IFRS 3 wurden, im
Unterschied zum Vorjahr, im Berichtsjahr keine plan-
mäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmen-
werte vorgenommen.
Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und
Haftungsverhältnisse sowie Umsätze, andere Erträge
und Aufwendungen werden eliminiert. Innerhalb des
Konzerns entstandene Zwischengewinne werden,
sofern nicht unwesentlich, bereinigt.
Mit Ausnahme einer Tochtergesellschaft handelt es
sich bei allen in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen um inländische Gesellschaften. Der
Jahresabschluss dieses Tochterunternehmens wurde
nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro
umgerechnet. Vermögenswerte und Schulden werden
mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn-
und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnitts-
kursen umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus
werden ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.
Für quotal einbezogene Gemeinschaftsunternehmen
werden die Konsolidierungsgrundsätze entsprechend
angewendet. Die erforderlichen Konsolidierungsmaß-
nahmen aus Beziehungen zwischen solchen Unterneh-
men und den übrigen Konzernunternehmen werden
beteiligungsproportional vorgenommen.
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
90
In den Konzernabschluss wurden zum Bilanzstichtag
neben der Muttergesellschaft Norddeutsche Affinerie
AG sechs weitere Gesellschaften im Wege der Vollkon-
solidierung einbezogen, bei denen die Norddeutsche
Affinerie AG direkt oder indirekt über die Mehrheit
der Stimmrechte und somit über die Beherrschung
verfügt. Dabei erstmalig einbezogen wurde die ab
dem 01.01.2005 aktive EIP Metals Ltd., Smethwick
(UK). Die im Vorjahr ebenfalls konsolidierte NA Venture
GmbH, Hamburg, wurde im Geschäftsjahr 2004/05
mit der Norddeutsche Affinerie AG verschmolzen.
Gemäß IAS 31 quotal einbezogen wurde die Schwer-
metall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg, sowie
erstmalig die neu gegründete CIS Solartechnik GmbH
& Co. KG, Bremerhaven. An beiden besteht eine Beteili-
gung von 50 %. Beide Gesellschaften werden mit jeweils
einem weiteren Partner gemeinschaftlich geführt (Joint
Venture). Die bei der Bilanzierung zugrunde gelegten
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen
denen der voll konsolidierten Tochtergesellschaften.
Der Anteil der Schwermetall an den Vermögenswerten
des Konzerns zum 30.09.2005 betrug 54.067 T€, an den
Schulden 22.714 T€. Im Berichtsjahr betrug der Beitrag
der Gesellschaft zum Jahresüberschuss des Konzerns
2.669 T€, der zum Umsatz 89.149 T€.
Die CIS Solartechnik hatte an den Vermögenswerten
des Konzerns zum 30.09.2005 einen Anteil von 319 T€,
an den Schulden von 18 T€. Der Beitrag der Gesellschaft
zum Jahresüberschuss des Konzerns betrug im Berichts-
jahr - 273 T€. Da die Gesellschaft bislang nur forschend
tätig war, wurden keine Umsatzerlöse erzielt.
Tochtergesellschaften, die aufgrund ruhender oder
geringer Geschäftstätigkeit für die Vermittlung eines
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der
Zahlungsströme des Konzerns von untergeordneter
Bedeutung sind, werden nicht konsolidiert. Sie sind zu
Zeitwerten bzw., falls diese nicht bestimmbar sind, mit
den fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.
Der Anteil dieser Gesellschaften machte insgesamt
weniger als ein Prozent der Bilanzsumme, des Um-
satzes und des Ergebnisses aus.
KONSOLIDIERUNGSKREIS
Angewendete StandardsFreiwillig vorzeitig angewendet wurden die überar-
beiteten Standards IAS 1, IAS 27, IAS 32 und IAS 39
sowie der neu veröffentlichte IFRS 2. IFRS 4 und IFRS 5
sowie die übrigen Änderungen bestehender Standards
im Rahmen des Improvement Projects des IASB finden
im Konzernabschluss zum 30.09.2005 noch keine An-
wendung. Für kommende Abschlüsse ist vor allem die
Neufassung von IAS 2 für den Konzern von Bedeutung.
Da hiernach eine Bilanzierung nach der LIFO-Methode
grundsätzlich nicht mehr zulässig sein wird, wird sich
die Bewertung der im Vorratsvermögen gebundenen
Metallbestände wesentlich ändern.
Ertrags- und AufwandsrealisierungUmsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden
mit Erbringung der Leistung bzw. mit Übergang der
Gefahren auf den Kunden realisiert.
Betriebliche Aufwendungen werden zum Zeitpunkt
Ihrer Verursachung ergebniswirksam. Zinserträge wie
Zinsaufwendungen werden periodengerecht erfasst.
Sofern Erträge oder Aufwendungen aus Gewinnab-
führungs- bzw. Verlustübernahmeverträgen entstehen,
werden diese mit Ablauf des Geschäftsjahres realisiert.
Zinsaufwendungen aus Leasingverträgen werden nach
der Effektivzinsmethode erfasst. Den Konzernunterneh-
men zustehende Dividenden werden zum Zeitpunkt
des Entstehens des Ausschüttungsanspruchs verein-
nahmt.
AnlagevermögenImmaterielle Vermögenswerte werden, falls sie erwor-
ben wurden, zu Anschaffungskosten, selbst erstellte
immaterielle Vermögenswerte, die wirtschaftlich nutz-
bar sind, mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die
planmäßige Abschreibung erfolgt linear entsprechend
ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer. Immaterielle
Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer
sind im Konzernabschluss nicht enthalten.
Gegenstände des Sachanlagevermögens, welche
länger als ein Jahr dem Geschäftsbetrieb dienen, sind
mit ihren Anschaffungs- und Herstellungskosten ab-
züglich der planmäßigen Abschreibungen bewertet.
Die Herstellungskosten umfassen sämtliche direkt
dem Anlagengegenstand zurechenbaren Kosten sowie
angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemein-
kosten. Finanzierungskosten bleiben unberücksichtigt.
Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear.
Die zugrunde gelegten Abschreibungsdauern entspre-
chen den erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern
im Konzern. Im Wesentlichen wurden folgende
Nutzungsdauern angesetzt:
Gebäude 25 bis 40 Jahre
Grundstückseinrichtungen 10 bis 25 Jahre
Technische Anlagen
und Maschinen 5 bis 20 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 Jahre
Sofern die Voraussetzungen des IAS 17 für ein Finan-
zierungsleasing erfüllt sind, werden gemietete oder
geleaste Sachanlagen ebenfalls im Anlagevermögen
bilanziert. Dies ist der Fall, falls alle wesentlichen Risi-
ken und Chancen, die mit dem wirtschaftlichen Eigen-
tum in Verbindung stehen, bei der betreffenden Kon-
zerngesellschaft liegen. Entsprechende Sachanlagen
werden zum Zeitwert bzw. zum niedrigeren Barwert
der Mindestmiet- und Leasingzahlungen aktiviert und
linear über die Laufzeit des Miet- bzw. Leasingvertrags
oder, wenn ein Eigentumsübergang am Ende der Ver-
tragslaufzeit erwartet wurde, über die wirtschaftliche
Nutzungsdauer abgeschrieben. Die aus den künftigen
Miet- und Leasingraten resultierenden Zahlungsver-
pflichtungen sind in Höhe des Barwerts als Verbind-
lichkeit passiviert.
In Fällen, in denen der Nettoveräußerungspreis bzw.
der Nutzwert des betroffenen Vermögenswerts unter
den Buchwert gesunken ist, werden gemäß IAS 36
außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit findet auf der
Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden
Einheit statt.
Finanzanlagen werden zum Zeitpunkt des Erwerbs
mit ihren Anschaffungskosten aktiviert. Langfristige
und nicht verzinsliche Ausleihungen sind, soweit sie
nicht unwesentlich waren, abgezinst. Sofern Finanz-
anlagen bis zur Endfälligkeit gehalten werden, werden
diese zum Bilanzstichtag zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten bewertet.
Als Finanzinvestitionen gehaltene Gebäude werden
zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich plan-
mäßiger linearer Abschreibungen entsprechend den
zuvor dargestellten Nutzungsdauern für Gebäude
bewertet.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
91KonzernanhangKonsolidierungsgrundsätze, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
VorräteDas Vorratsvermögen wird zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten bewertet. Hierbei umfassen die
Herstellkosten alle direkt dem Herstellungsprozess
zurechenbaren Kosten sowie angemessene Anteile
fertigungsbezogener Gemeinkosten. Insoweit es sich
bei Vorräten um Metallbestände handelt, wurden diese
nach der LIFO-Methode bilanziert. Der Ansatz zum
Bilanzstichtag erfolgt zum jeweils niedrigeren Wert von
Anschaffungs- oder Herstellungskosten einerseits und
realisierbarem Nettoveräußerungswert abzüglich der
noch anfallenden Kosten der Veräußerung andererseits.
Der Nettoveräußerungswert wird grundsätzlich auf der
Basis des Nettoveräußerungspreises des Endproduktes
bestimmt.
Forderungen und sonstige VermögenswerteForderungen und sonstige Vermögenswerte werden
mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Sofern Risiken im Forderungsbestand bestehen, wird
diesen durch Einzelwertberichtigungen oder pauscha-
lierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit über
einem Jahr werden abgezinst. Bei Forderungen, die in-
nerhalb eines Jahres fällig sind, wird unterstellt, dass
der Zeitwert dem Nominalwert entspricht. Forderungen
in fremder Währung werden zum Zeitpunkt der Erst-
bewertung mit dem gültigen Tageskurs und zum
Bilanzstichtag mit dem Briefkurs am Bilanzstichtag
bewertet.
Übriges UmlaufvermögenWertpapiere des Umlaufvermögens werden als zur
Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
zum Bilanzstichtag zu dem aus dem Börsenkurs ab-
geleiteten Zeitwert bilanziert. Bewertungsergebnisse
werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst, soweit
sie nicht auf außerplanmäßige Wertminderungen ent-
fallen. Bei Abgang der Wertpapiere werden die kumu-
lierten Gewinne oder Verluste ergebniswirksam erfasst.
Flüssige Mittel sind zu fortgeführten Anschaffungs-
kosten angesetzt. Fremdwährungsbestände wurden
zum Briefkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Latente SteuernGemäß IAS 12 werden latente Steuern für sämtliche
Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen
den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und den
entsprechenden Wertansätzen nach IFRS gebildet, falls
diese zu einer künftigen steuerlichen Be- oder Entlas-
tung führen und sich im Zeitablauf ausgleichen. Aktive
latente Steuern werden bis zur Höhe ihrer wahrschein-
lichen Nutzbarkeit aktiviert. Steuerliche Verlustvorträge
werden dabei berücksichtigt, soweit sich diese inner-
halb eines übersehbaren Zeitraumes nutzen lassen.
Aktive und passive latente Steuern werden saldiert,
sofern sich diese auf Steuern vom Einkommen und
Ertrag beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde
erhoben werden und die laufenden Steuern gegen-
einander verrechnet werden können.
RückstellungenRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-
tungen werden auf der Grundlage versicherungsma-
thematischer Gutachten entsprechend dem nach IAS
19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren
ermittelt. Die zugrunde gelegten demographischen
Annahmen sowie Einkommens- und Rententrends und
der anzuwendende Zinssatz werden auf Basis aktueller
Schätzungen zum Bilanzstichtag bestimmt. Versiche-
rungsmathematische Gewinne und Verluste ergeben
sich aus Abweichungen der tatsächlichen Parameter
gegenüber den Rechnungsannahmen. Entsprechend
dem in IAS 19 dargestellten Korridorverfahren werden
die zum Beginn des Geschäftsjahres bestehenden ver-
sicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
amortisiert, soweit sie 10 % des Verpflichtungsumfangs
bzw. des Zeitwerts des Planvermögens zum Beginn des
Geschäftsjahres übersteigen. Der ergebniswirksam
erfasste Betrag der Periode entspricht dabei dem den
Korridor übersteigenden Betrag, verteilt auf die Rest-
dienstdauer der Pensionsberechtigten. Der im Pensions-
aufwand enthaltene Zinsanteil wird dabei als Zinsauf-
wand im Finanzergebnis ausgewiesen.
Sonstige Rückstellungen werden für alle übrigen un-
gewissen Verpflichtungen und Risiken des Konzerns
gebildet, sofern eine Verpflichtung gegenüber Dritten
aus einem vergangenen Ereignis besteht, ein Mittel-
abfluss daraus wahrscheinlich ist und zuverlässig
geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen
werden dabei mit ihrem Barwert angesetzt, falls der
Zinseffekt wesentlich ist.
92
VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unver-
zinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit
einer Laufzeit über einem Jahr werden abgezinst, wenn
der Zinseffekt wesentlich ist. Bei Verbindlichkeiten, die
innerhalb eines Jahres fällig sind, wird unterstellt, dass
der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht. Ver-
bindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verträgen wer-
den zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem
Barwert der Miet- bzw. Leasingraten oder, sofern nie-
driger, mit dem Zeitwert des Miet- oder Leasinggegen-
standes angesetzt. In den Folgeperioden führen die
in den Miet- bzw. Leasingraten enthaltenen Tilgungs-
anteile zu einer Minderung der Verbindlichkeit. In Fremd-
währung valutierende Verbindlichkeiten werden zum
Zeitpunkt der Erstbewertung mit dem gültigen Tages-
kurs und zum Bilanzstichtag mit dem Geldkurs am
Bilanzstichtag bewertet.
Finanzinstrumente Im NA-Konzern werden derivative Finanzinstrumente
zur Sicherung von Zins- und Währungsrisiken sowie zur
Absicherung von NE-Metallpreisrisiken eingesetzt.
Entsprechend IAS 39 werden sämtliche derivativen
Finanzinstrumente zum Marktwert bilanziert. Die
Veränderung der Marktwerte der Derivate, die nicht
Teil eines Cashflow Hedges sind, wird ergebniswirksam
erfasst. Bei einem Fair Value Hedge erfolgt neben der
ergebniswirksamen Anpassung des Derivates gleich-
zeitig eine ergebniswirksame Anpassung des Grund-
geschäfts. Dagegen wird bei einem Cashflow Hedge
das Ergebnis des effektiven Teils aus der Sicherungs-
beziehung direkt im Eigenkapital, der ineffektive Teil
des Derivates dagegen in der Gewinn- und Verlustrech-
nung ausgewiesen. Das entsprechende Ergebnis wird
realisiert, sobald das abgesicherte Grundgeschäft ergeb-
niswirksam wird. Lieferverträge über NE-Metalle wur-
den im Geschäftsjahr 2004/05 sowohl zur Deckung des
erwarteten Bedarfs an Rohstoffen bzw. des erwarteten
Verkaufs von Fertigprodukten als auch zur Nutzung
von Preisschwankungen zwischen kurz- und langfris-
tigen Terminkursen abgeschlossen. Mit Anwendung
des geänderten IAS 39.06 wurden daher erstmals im
Geschäftsjahr 2004/05 auch preisfixierte Metallliefer-
verträge als derivative Finanzinstrumente bilanziert
und ergebniswirksam zum Zeitwert bilanziert.
Die Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisiko-
managements des Konzerns sowie die Nominal- und
Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden
unter Tz. 23 in diesem Anhang dargestellt.
Die Bestimmung der Zeitwerte der Finanzinstrumente
geschieht auf Basis entsprechender Markt- bzw. Bör-
senwerte oder Bewertungsmethoden. Für flüssige
Mittel und andere originäre Finanzinstrumente, außer
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, ent-
sprechen die Zeitwerte den zu den jeweiligen Stich-
tagen bilanzierten Buchwerten.
Für bestimmte Derivate des NA-Konzerns, die unge-
achtet ihrer wirtschaftlichen Sicherungswirkung die
Kriterien des IAS 39 für eine Bilanzierung als Sicherungs-
geschäft nicht erfüllen, werden die Zeitwertveränderun-
gen ergebniswirksam berücksichtigt.
Im Berichtsjahr wurde eine Minderung der Marktwerte
in Höhe von 18,5 Mio. € direkt im Eigenkapital berück-
sichtigt. Demgegenüber wirkte sich eine Anpassung
der Fair Values in Höhe von 9,0 Mio. €, die über die Ge-
winn- und Verlustrechnung verbucht wurden, positiv
auf das Ergebnis aus.
Anteilsbasierte VergütungskomponentenFür Vorstand, leitende und außertarifliche Mitarbeiter
des Konzerns besteht seit dem Geschäftsjahr 2004/05
eine anteilsbasierte Vergütungskomponente mit Bar-
ausgleich, auf die die Ansatz- und Bewertungsvor-
schriften des IFRS 2 vorzeitig angewendet wurden.
Die Bewertung der hieraus resultierenden Verpflich-
tung erfolgt in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der
ausgegebenen Optionen. Der Personalaufwand wird
zeitanteilig über die Wartefrist der Optionen ergebnis-
wirksam erfasst. Dieser wird zu jedem Bilanzstichtag
während der Sperrfrist und bis zur Ausübung der
Optionen auf Basis eines Optionspreismodells unter
Berücksichtigung von Änderungen der Bewertungs-
parameter neu berechnet. Die bilanziellen Auswirkun-
gen im Geschäftsjahr 2004/05 werden unter Tz. 4
zum Personalaufwand dargestellt.
93KonzernanhangBilanzierungs- und Bewertungsmethoden
in T€ 2003/042004/05
Aufgliederung nach Produktgruppen
Kupferkathoden 411.850 264.027
Gießwalzdraht 1.042.586 901.444
Stranggussformate 531.936 548.163
Vorwalzband, Bänder und Profile 235.025 206.601
Edelmetalle 616.406 456.661
Chemikalien 30.897 37.235
Sonstiges 153.652 66.577
3.022.352 2.480.708
Die Umsatzerlöse für Gießwalzdraht und Strangguss-
produkte berücksichtigen auch Erlöse für Wandel-
kathoden, die bereits veräußert wurden, jedoch erst
nach Spezifizierung durch den Kunden in den ge-
wünschten Formaten geliefert werden.
Eine weitere Untergliederung der Umsatzerlöse des
Konzerns nach Konzernsegmenten findet sich im
Rahmen der Segmentberichterstattung auf Seite 111.
in T€ 2003/042004/05
Auflösung von Rückstellungen 2.555 1.108
Ausgleichsposten für die Inanspruchnahme von Rückstellungen 1.793 3.701
Erträge aus dem Abgang von Anlagengegenständen 140 144
Schadenersatz und Entschädigungen 564 1.426
Übrige Erträge 18.608 21.591
– davon Mieteinnahmen aus Finanzinvestitionen 175 172
23.660 27.970
2. Sonstige betriebliche Erträge
in T€ 2003/042004/05
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren 2.545.075 2.085.357
Bezogene Leistungen 88.525 75.306
2.633.600 2.160.663
3. Materialaufwand
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
In den übrigen Erträgen wurden vor allem Kosten-
erstattungen und Leistungen für Fremde, Erträge aus
Mieten und Pachten, periodenfremde Einnahmen,
Erträge aus dem Abgang von Umlaufvermögen zusam-
mengefasst.
1. Umsatzerlöse
94
Der Materialaufwand erhöhte sich aufgrund der ge-
stiegenen Umsatzerlöse. Unter Berücksichtigung der
Bestandsveränderungen stieg die Materialaufwands-
quote leicht auf 86,4 %. Erstmalig im Materialaufwand
ausgewiesen wurden Währungsdifferenzen in Höhe
von 1,5 Mio. €.
in T€ 2003/042004/05
Löhne und Gehälter 154.839 144.917
Soziale Ausgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 34.648 35.409
– davon für Altersversorgung 4.976 5.355
189.487 180.326
4. Personalaufwand und Mitarbeiter
Die Aufwendungen für Altersversorgung bestehen im
Wesentlichen aus Zuführungen zu den Pensionsrück-
stellungen und Zuweisungen an extern finanzierte
Versorgungssysteme.
Für Vorstand, leitende und außertarifliche Mitarbeiter
des Konzerns besteht eine anteilsbasierte Vergütungs-
komponente mit Barausgleich. Teilnahmevoraussetzung
ist, dass die Führungskräfte eine festgelegte Anzahl von
NA-Aktien besitzen. Im Geschäftsjahr 2004/05 wurden
zwei Tranchen mit 484.950 bzw. 424.900 Optionen
gewährt. Die Optionen können nach einer Wartefrist
von drei Jahren, frühestens jedoch nach der dritten
ordentlichen Hauptversammlung seit Laufzeitbeginn
der jeweiligen Tranche ausgeübt werden. Im Laufe
des Geschäftsjahres 2004/05 sind daher noch keine
Optionen ausgeübt worden. Das Recht, die Optionen
auszuüben, sowie die Höhe der Sonderzahlung, die
jedem Teilnehmer bei Ausübung seiner Optionsrechte
zusteht, werden anhand von zwei Erfolgskriterien
ermittelt, die von der prozentualen Wertsteigerung
der NA-Aktie bzw. von der Entwicklung der NA-Aktie
im Vergleich zu dem Referenzindex abhängen. Der
hieraus resultierende Personalaufwand wird zeitan-
teilig über die Wartefrist der Optionen ergebniswirk-
sam erfasst. Die Bewertung erfolgt in Höhe des bei-
zulegenden Zeitwerts der ausgegebenen Optionen.
Dieser wird zu jedem Bilanzstichtag während der
Sperrfrist und bis zur Ausübung der Optionen auf Ba-
sis eines Optionspreismodells unter Berücksichtigung
von Änderungen der Bewertungsparameter neu be-
rechnet. Zum 30.09.2005 lag der Zeitwert je Options-
recht zwischen 0,89 € und 6,58 €, die hierfür erfasste
Rückstellung zum Bilanzstichtag betrug 1.075 T€.
Die Anzahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter
betrug im Jahresdurchschnitt:
95KonzernanhangErläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
2003/042004/05
Gewerbliche Arbeitnehmer 2.042 2.088
Angestellte 932 937
Auszubildende 184 181
3.158 3.206
– davon entfallen auf Gemeinschaftsunternehmen 128 127
Die Abschreibungen im Konzern betragen insgesamt
63.647 T€ (Vorjahr 70.454 T€). Diese enthalten Ab-
schreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe
von 52.183 T€ (Vorjahr 53.919 T€), auf Geschäfts- oder
Firmenwerte in Höhe von 8.200 T€ (Vorjahr 12.826 T€),
auf übrige immaterielle Vermögenswerte von 3.251 T€
(Vorjahr 3.691 T€) sowie auf als Finanzanlagen gehaltene
Grundstücke und Gebäude von 13 T€ (Vorjahr 18 T€).
Der außerplanmäßige Anteil der Abschreibungen auf
Anlagengegenstände des Sachanlagevermögens
beträgt 1.186 T€.
Entsprechend den Regelungen des IFRS 3 erfolgte im
Berichtsjahr erstmalig keine planmäßige Abschreibung
auf Geschäfts- und Firmenwerte. Die planmäßigen Ab-
schreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte betru-
gen im Vorjahr 2.826 T€. Auf der Basis der gemäß IFRS 3
regelmäßig stattfindenden Werthaltigkeitsprüfung
wurde im Berichtsjahr aufgrund gesunkener Rendite-
erwartungen jedoch ein Geschäfts- und Firmenwert
des Teilkonzerns Prymetall in Höhe von 8.200 T€ wert-
berichtigt. Grundlage der Werthaltigkeitsprüfung ist
eine Bewertung des Nutzwerts der einzelnen zahlungs-
mittelgenerierenden Einheit mittels der Discounted-
Cashflow-Methode.
Dabei werden die in der Konzernplanung für die nächs-
ten vier Jahre prognostizierten Zahlungsströme ohne
Berücksichtigung einer weiteren Wachstumsrate auf
die künftigen Jahre fortgeschrieben und auf den Bilanz-
stichtag abgezinst. Zum 30.09.2005 betrug der Zinssatz
hierfür 6,5 %. Die Konzernplanung berücksichtigt bei
der Prognose der Zahlungsströme neben den künftigen
Markt- und Branchenerwartungen auch die Erfahrun-
gen der Vergangenheit.
Die außerplanmäßige Abschreibung auf übrige imma-
terielle Vermögenswerte beträgt 14 T€.
Eine detaillierte Aufteilung der Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanz-
anlagen findet sich in der Darstellung des Anlage-
vermögens auf den Seiten 86/87.
5. Abschreibungen
in T€ 2003/042004/05
Periodenfremde Aufwendungen 2.351 5.746
Zuführungen zu Rückstellungen 5.248 2.515
Übrige Betriebsaufwendungen 21.212 16.391
Verwaltungsaufwendungen 27.856 21.477
Vertriebsaufwendungen 31.631 32.613
Sonstige betriebliche Steuern 874 869
89.172 79.611
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die periodenfremden Aufwendungen beinhalten im
Wesentlichen Verluste aus dem Abgang von Gegen-
ständen des Anlagevermögens und im Vorjahr ins-
besondere Wertberichtigungen auf Forderungen.
Bei den Vertriebsaufwendungen handelt es sich
hauptsächlich um Frachtkosten.
96
in T€ 2003/042004/05
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 0
Erträge aus Beteiligungen 77 375
77 375
7. Beteiligungsergebnis
in T€ 2003/042004/05
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 29 26
Zinsen und ähnliche Erträge 4.445 3.372
Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 13.949 - 15.114
- 9.475 - 11.716
8. Zinsergebnis
Bei den Erträgen aus Beteiligungen handelt es sich um
Ausschüttungen von nicht konsolidierten Tochtergesell-
schaften.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhalten Zins-
anteile aus den Zuführungsbeträgen für die Pensions-
rückstellungen in Höhe von 3.256 T€ (Vorjahr 2.907 T€).
9. Steuern
Als Ertragsteuern werden die gezahlten oder geschul-
deten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die
latenten Steuern ausgewiesen. Der Ertragsteuerauf-
wand einschließlich der latenten Steuern setzt sich
wie folgt zusammen:
in T€ 2003/042004/05
Laufende Steuern 32.246 15.570
Latente Steuern - 3.170 4.484
29.076 20.054
97KonzernanhangErläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
in T€ 2003/042004/05
Überleitungsrechnung:
Ergebnis vor Steuern 89.850 46.651
Theoretischer Steueraufwand mit 40 % 35.940 18.660
Veränderungen des theoretischen Steueraufwandes aufgrund:
– Verlustvorträgen - 1.962 - 2.386
– Verlustzuweisungen Personengesellschaften
und abweichenden Steuersätzen 659 1.733
– Steuern aus Vorjahren - 6.905 962
– nicht abzugsfähiger Aufwendungen 1.116 972
– steuerfreier Erträge 228 55
– sonstige 0 58
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 29.076 20.054
In den Ertragsteuern sind Minderaufwendungen für
latente Steuern in Höhe von 6.905 T€ enthalten, die
vorangegangenen Perioden zuzuordnen sind und im
Zusammenhang mit der Korrektur von Ergänzungs-
bilanzen entstanden sind. Im Vorjahr waren hier Steuer-
nachzahlungen in Höhe von 962 T€ auszuweisen. Nicht
enthalten sind Steuererstattungsansprüche in Höhe
von 389 T€, die bei Auszahlung der vorgeschlagenen
Dividende vergütet werden.
Gemäß IAS 12.81 ist der tatsächliche Steueraufwand
mit dem Steueraufwand zu vergleichen, der sich bei
Verwendung des Konzernsteuersatzes auf das aus-
gewiesene Konzernergebnis vor Steuern theoretisch
ergeben hätte.
Der in der Überleitungsrechnung verwendete Gesamt-
steuersatz von 40 % besteht aus einem Körperschaft-
steuersatz von 25 % zuzüglich des Solidaritätszuschlages
von 5,5 % auf die Körperschaftsteuerschuld, zuzüglich
eines auf Basis verschiedener Hebesätze ermittelten
effektiven Gewerbesteuersatzes von 18,5 %.
98
99KonzernanhangErläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den ein-
zelnen Bilanzpositionen und auf steuerliche Verlust-
vorträge entfallen die folgenden bilanzierten aktiven
und passiven latenten Steuern:
Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 8.576 9.855 71 8.780
Sachanlagen 750 45.730 772 50.954
Finanzanlagen 15 10 1.010 4
Vorräte 0 625 0 0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 33.203 61.595 1.039 24.895
Pensionsrückstellungen 1.475 0 1.132 0
Sonstige Rückstellungen 17.133 991 24.053 1.348
Verbindlichkeiten 45.533 25.655 13.044 815
Steuerliche Verlustvorträge 5.872 0 4.284 0
Saldierung - 111.247 - 111.247 - 43.699 - 43.699
Konsolidierung - 502 - 70
Konzernbilanz 1.310 33.214 1.204 43.027
Aktive latente Steuern
Aktive latente Steuernin T€
2003/042004/05
10. Anteile anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss
Von dem ausgewiesenen Jahresüberschuss des abge-
laufenen Geschäftsjahres in Höhe von 60.774 T€ (Vor-
jahr 26.597 T€) steht ein Anteil von 1.412 T€ (Vorjahr
1.472 T€) anderen Gesellschaftern zu. Dieser betrifft
die Anteile anderer Gesellschafter an der Deutschen
Giessdraht GmbH, Emmerich.
11. Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet
sich durch Division des Konzernergebnisses durch
den gewichteten Durchschnitt der während des
Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Anzahl
von Aktien.
Passive latente Steuern
Bei den immateriellen Vermögenswerten resultiert
die Abweichung zum Vorjahr aus einer Anpassung der
latenten Steuern auf Ergänzungsbilanzen bei Personen-
gesellschaften und einer Korrektur der Vorjahre.
Die Veränderung bei Forderungen und sonstigen Ver-
mögenswerten sowie den Verbindlichkeiten sind haupt-
sächlich auf die Erhöhung der Marktwerte derivativer
Finanzinstrumente infolge gestiegener Metallpreise
zurückzuführen. Soweit latente Steuern auf die Bewer-
tung derivativer Finanzinstrumente im Rahmen von
Cashflow Hedges entfielen, wurden diese in Höhe
von 6.850 T€ direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt
1.987 T€ wurden keine latenten Steueransprüche
aktiviert.
12. Anlagevermögen
Eine Übersicht über die Entwicklung und nähere Auf-
gliederung des Anlagevermögens des Konzerns ist auf
den Seiten 86/87 dargestellt.
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten ent-
geltlich erworbene Nutzungsrechte sowie im Rahmen
der Konsolidierung im Konzern entstandene Geschäfts-
und Firmenwerte. Auf der Grundlage der regelmäßigen
Werthaltigkeitsprüfung wurde auf einen Geschäfts-
und Firmenwert des Teilkonzerns Prymetall eine Wert-
berichtigung vorgenommen. Der Buchwert der Ge-
schäfts- und Firmenwerte entfällt mit 23.761 T€ (Vor-
jahr 30.856 T€) im Wesentlichen auf den Teilkonzern
Prymetall. Aus einer nachträglichen Kaufpreisanpas-
sung für den Erwerb des Teilkonzerns Prymetall resul-
tiert eine Erhöhung des Geschäfts- und Firmenwerts
in Höhe von 1.105 T€.
Entwicklungskosten wurden nicht aktiviert, da diese die
Voraussetzungen des IAS 38 für eine Aktivierung nicht
vollständig erfüllten.
Gemietete oder geleaste Sachanlagen machten am
Anlagevermögen einen Anteil von 4.408 T€ (Vorjahr
4.995 T€) aus. Dabei handelt es sich im Wesentlichen
um Tanks zur Einlagerung von Schwefelsäure und PKW
sowie im Vorjahr um EDV-Hardware. Den Leasingver-
trägen liegen im Wesentlichen feste Mietvereinbarun-
gen zugrunde. Sicherheiten hierfür wurden nicht
gestellt.
Zum Bilanzstichtag war im Konzern insgesamt Sach-
anlagevermögen mit einem Buchwert in Höhe von
569 T€ als Kreditsicherheit begeben (Vorjahr 43.345 T€).
Das Bestellobligo für Gegenstände des Sachanlage-
vermögens zu diesem Zeitpunkt betrug 10.743 T€
(Vorjahr 10.671 T€).
Der Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen
Grundstücke und Gebäude betrug 2.273 T€. Zum
30.09.2005 betragen die hierfür erwarteten Mietein-
nahmen 773 T€, davon 175 T€ innerhalb eines Jahres.
Eine vollständige Übersicht des bei der Norddeutschen
Affinerie AG unter den Finanzanlagen bilanzierten
Anteilsbesitzes befindet sich auf Seite 115.
in T€ 2003/042004/05
Konzernjahresüberschuss 59.362 25.125
Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in 1.000) 33.601 33.268
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in € 1,77 0,76
in T€ 2003/042004/05
Konzernjahresüberschuss 59.362 25.125
+ Zinsaufwand Wandelanleihe 0 49
- Steuern 0 -19
Berichtigtes Periodenergebnis 59.362 25.155
Gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl - verwässert (in 1.000) 33.813 33.832
Verwässertes Ergebnis je Aktie in € 1,76 0,74
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie
wird der Durchschnitt der im Geschäftsjahr in Umlauf
befindlichen Aktien um die Anzahl der Aktien erhöht,
die bei Ausübung aller Wandlungsrechte aus Wandel-
anleihen der Norddeutschen Affinerie AG maximal aus-
gegeben werden könnten. Entsprechend werden dem
Konzernergebnis die für Wandelanleihen angefallenen
Zinsaufwendungen abzüglich der entsprechenden
Steuern hinzugerechnet.
100
101KonzernanhangErläuterungen zur Bilanz
in T€ 30.09.200430.09.2005
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 158.715 145.783
Unfertige Erzeugnisse 150.869 123.213
Fertige Erzeugnisse, Waren 56.594 57.127
Geleistete Anzahlungen 0 241
366.178 326.364
13. Vorräte
14. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
30.09.2004
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 197.233 0 0 197.233 161.682
Forderungen gegen nahestehende
Unternehmen und Personen 5.505 0 0 5.505 5.504
Sonstige Forderungen
und Vermögenswerte 137.384 0 24.859 162.243 81.943
364.981 249.129
30.09.2005mehr als 5 Jahre1 bis 5 Jahreunter 1 Jahrin T€
GesamtRestlaufzeit
Bei den Metallvorräten beträgt der Unterschiedsbetrag
zwischen Nettoveräußerungswert zum Bilanzstichtag
und Bilanzwert 307.868 T€ (Vorjahr 168.523 T€). Hier
zeigt sich der deutliche Kursanstieg bei der Mehrheit
der im Konzern verarbeiteten Metalle.
Wertberichtigungen erfolgten im Geschäftsjahr in
Höhe von 4.796 T€ (Vorjahr 5.027 T€). Der Buchwert
sämtlicher zu einem niedrigeren Nettoveräußerungs-
wert fortgeführten Vorräte betrug zum Stichtag
55.588 T€ (Vorjahr 33.874 T€). Für in früheren Jahren
vorgenommene Wertberichtigungen erfolgten im
Berichtsjahr aufgrund gestiegener Marktwerte Zu-
schreibungen in Höhe von 3 T€ (Vorjahr 468 T€).
Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen hat seine Ursachen vor allem in den metall-
preisbedingt gestiegenen Umsatzerlösen des Konzerns.
Außerdem wurde mit 37 Mio. € ein geringerer Forde-
rungsbestand als im Vorjahr (48 Mio. €) regresslos im
Rahmen von Factoringvereinbarungen verkauft.
Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen
und Personen bestehen im Wesentlichen aus einer
Forderung gegenüber der Schwermetall Halbzeugwerk
GmbH & Co. KG, die quotal in den Konzern einbezogen
wurde, sowie aus geringeren Forderungen gegenüber
nicht in die Konsolidierung einbezogene Beteiligungs-
unternehmen.
Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte ent-
halten unter anderem einen Vermögenswert aus der
Überdeckung von Pensionsfonds in Höhe von 24.859 T€
sowie positive Marktwerte aus derivativen Finanz-
instrumenten in Höhe von 112.415 T€. Außerdem sind
hierunter Steuererstattungsansprüche gegenüber
Finanzbehörden in Höhe von 16.143 T€ und aktive
Rechnungsabgrenzungsposten von 763 T€ erfasst. Im
Vorjahr wurde unter dieser Position ferner der an der
Spiess-Urania Chemicals GmbH gehaltene Anteil von
20 % bilanziert, für den am Bilanzstichtag des Vorjahres
eine Verkaufsabsicht bestand. Die Veräußerung erfolgte
zu Beginn des Geschäftsjahres 2004/05.
15. Wertpapiere
Ausgewiesen werden festverzinsliche Wertpapiere, die
sämtlich verpfändet sind.
16. Flüssige Mittel
Die flüssigen Mitteln beinhalten laufende und Fest-
geldguthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände
und Schecks. Bei den Guthaben bei Kreditinstituten
handelt es sich vor allem um Euro-Guthaben bei
unterschiedlichen Banken.
17. Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital der Norddeutschen Affinerie
AG zum 30.09.2005 beträgt 86.562.304 €. Es ist in
33.813.400 Stück Inhaberaktien eingeteilt. Auf jede
Aktie entfällt ein Anteil von 2,56 € am Grundkapital.
Im Rahmen des Stock Option-Plans für Vorstand und
Führungskräfte wurden im abgelaufenen Geschäfts-
jahr 404.200 Stück neue Inhaberaktien im Umtausch
gegen Wandelschuldverschreibungen ausgegeben. Ihr
rechnerischer Anteil am gezeichneten Kapital beträgt
1.034.752 €. Das Aufgeld aus der Kapitalerhöhung in
Höhe von 8,95 € je Aktie wurde mit einem Gesamt-
betrag von 3.617.590 € in die Kapitalrücklage ein-
gestellt.
Auf der Hauptversammlung am 31.03.2005 wurde
beschlossen, ein neues genehmigtes Kapital zu schaf-
fen. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grund-
kapital in der Zeit bis zum 30.03.2010 mit Zustimmung
des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Aktien gegen
Bar- und/oder Sacheinlage einmalig oder in mehreren
Teilbeträgen um bis 42.763.776 € zu erhöhen.
Gleichzeitig wurde durch Beschluss der Hauptver-
sammlung das bisherige bedingte Kapital II angepasst.
Es beträgt nunmehr 41.500.000 € und dient der Ge-
währung von Rechten an die Inhaber von Options-
und/oder Wandelschuldverschreibungen, die bis zum
30.03.2010 begeben werden können.
Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umfasst
neben dem Konzernjahresüberschuss die Gewinn-
rücklagen der Konzernunternehmen, die kumulierten
einbehaltenen Jahresergebnisse der Tochterunterneh-
men seit deren erstmaliger Einbeziehung sowie die
kumulierten Beträge aus ergebniswirksamen Konso-
lidierungsvorgängen, soweit sie nicht auf Anteile
anderer Gesellschafter entfallen. Ebenfalls enthalten
ist die gesetzliche Rücklage von 6.391 T€, die nicht für
eine Ausschüttung zur Verfügung steht. Die Wert-
änderungen derivativer Finanzinstrumente im Rahmen
von Cashflow Hedges sind mit - 11.604 T€ ergebnis-
neutral in den erfolgsneutralen Eigenkapitalver-
änderungen berücksichtigt.
Minderheitsanteile werden aufgrund der Änderungen
des IAS 27 erstmals innerhalb des Eigenkapitals aus-
gewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend
angepasst. Der Ausgleichsposten enthält die Anteile
konzernfremder Gesellschafter am Eigenkapital der
voll konsolidierten Gesellschaften. Zum 30.09.2005
betreffen diese ausschließlich die Deutsche Giess-
draht GmbH.
Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung des
Eigenkapitals befindet sich auf Seite 85 dieses
Geschäftsberichts.
102
103KonzernanhangErläuterungen zur Bilanz
Gewinnverwendungsvorschlag
Die Erstellung des Einzelabschlusses der Nord-
deutschen Affinerie AG erfolgte nach deutschen
Rechnungslegungsvorschriften (HGB).
18. Rückstellungen für Pensionen
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern
sowohl in Form von Leistungs- als auch von Beitrags-
zusagen.
Die Mehrzahl der im Konzern vorhandenen Alters-
versorgungssysteme basiert auf Leistungszusagen
(Defined Benefit Plans). Dabei kommen rückstellungs-
und extern finanzierte Versorgungssysteme zur An-
wendung.
Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen
wurden folgende Marktzinssätze, Lohn-/Gehalts-
und Rententrends zugrunde gelegt:
Jahresüberschuss der Norddeutschen Affinerie Aktiengesellschaft 45.047.000,00 €
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 10.779.020,00 €
55.826.020,00 €
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen 18.671.701,00 €
Bilanzgewinn 37.154.319,00 €
30.09.200430.09.2005
Rechnungszinsfuß 4,00 % 5,25 %
Erwartete Einkommensentwicklung 2,25 % 2,25 %
Erwartete Rentenentwicklung 4,00 % alle 3 Jahre 4,00 % alle 3 Jahre
Erwartete Rendite auf das Planvermögen 4,50 % 4,50 %
Fluktuation 1,00 % bis 10,00 % 3,50 % bis 6,20 %
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den
Bilanzgewinn der Norddeutschen Affinerie AG in Höhe
von € 37.154.319 zur Zahlung einer Dividende von
1,00 € je Stückaktie (= € 37.154.319) zu verwenden.
Als Endalter wurde das Alter der frühestmöglichen
Inanspruchnahme einer vorzeitigen Altersrente aus der
gesetzlichen Rentenversicherung nach dem Renten-
reformgesetz 1999 angesetzt. Die entsprechenden
Rechnungsgrundlagen beruhen auf den „Richttafeln
2005G“ von Prof. Klaus Heubeck.
Im Falle von überdeckten Pensionsfonds sind entspre-
chende Vermögenswerte in den sonstigen Vermögens-
werten nach IAS 19.58 bilanziert. Die in der Konzern-
bilanz ausgewiesene Nettoschuld für Leistungszusagen
lässt sich wie folgt herleiten:
in T€ 2003/042004/05
Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungszusagen 38.469 33.348
+ Barwert der fondsfinanzierten Versorgungszusagen 262.262 216.937
= Barwert der Versorgungszusagen 300.731 250.285
- Zeitwert des Planvermögens - 230.955 - 216.725
- Nicht erfasste versicherungsmathematische Verluste - 43.575 - 7.426
= In der Bilanz erfasste Nettoschuld 26.201 26.134
+ Vermögenswert gem. IAS 19.58 24.859 23.663
= In der Bilanz erfasste Rückstellung 51.060 49.797
in T€ 2003/042004/05
Rückstellung zum Beginn des Geschäftsjahres 49.797 48.155
+ in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Nettoaufwand 8.847 8.208
- im Geschäftsjahr erfolgte Auszahlungen
an Versorgungsberechtigte (unmittelbare Zusagen) - 3.138 - 3.296
- im Geschäftsjahr erfolgte Auszahlungen
an Versorgungseinrichtungen (bei mittelbaren Zusagen) - 4.446 - 3.270
= Stand der Rückstellung zum Ende des Geschäftsjahres 51.060 49.797
in T€ 2003/042004/05
Laufender Dienstzeitaufwand 5.529 5.142
Zinsaufwand auf die Verpflichtung 12.806 12.884
Erwartete Erträge aus Planvermögen - 9.550 - 9.850
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 15 32
Übernommene Vermögenswerte 47 0
Summe der erfolgswirksam erfassten Beträge 8.847 8.208
Die Rückstellung entwickelte sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr folgendermaßen:
In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende
Beträge ergebniswirksam erfasst:
Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen lagen
mit 10.452 T€ über den erwarteten Erträgen.
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Zusagen
der betrieblichen Altersversorgung betrugen im
Berichtsjahr 18 T€.
104
105KonzernanhangErläuterungen zur Bilanz
19. Rückstellungen für latente Steuern
Die Zusammensetzung der Rückstellungen für latente
Steuern wird unter der Tz. 9. Steuern detailliert dar-
gestellt.
20. Sonstige Rückstellungen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die
einzelnen Gruppen von Rückstellungen folgender-
maßen:
30.09.2005
Personalrückstellungen 37.059 7.555 1.789 15.192 42.907
Umweltrückstellungen 7.911 80 0 613 8.444
Drohende Verluste
aus schwebenden Geschäften 51.404 21.317 0 2.756 32.843
Übrige 9.092 3.636 766 4.652 9.342
105.466 32.588 2.555 23.213 93.536
ZuführungenAuflösungenInanspruch-nahme
01.10.2004in T€
Stand per Stand per
In den Zuführungen zu Personal- und Umweltrück-
stellungen sind Aufzinsungen in Höhe von 1.153 T€
enthalten.
Die Personalrückstellungen betreffen überwiegend
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern für Weih-
nachtsgratifikationen, ausstehende Urlaubsansprüche,
Jubiläumszuwendungen, Überbrückungsgeld, Erfolgs-
vergütungen und aus Altersteilzeitverträgen. Die Um-
weltrückstellungen beziehen sich im Wesentlichen auf
Sanierungsmaßnahmen an den Standorten Hamburg
und Lünen. Zur Durchführung dieser Maßnahmen
stehen grundsätzlich verschiedene Methoden zur Ver-
fügung. Die Ermittlung der voraussichtlich zu erwarten-
den Kosten erfolgte unter Berücksichtigung der bishe-
rigen Erfahrungen in vergleichbaren Fällen, vorliegen-
der Gutachten sowie der Sanierungsmethoden, die
voraussichtlich eingesetzt werden.
Rückstellungen für drohende Verluste aus schweben-
den Geschäften wurden für nicht kostendeckende
Schmelzlöhne gebildet. Die Ermittlung der Rückstellun-
gen erfolgt zu Vollkosten auf Basis der Konzernplanung
des Folgejahres. Dabei werden auch erwartete Kosten-
steigerungen berücksichtigt.
21. Verbindlichkeiten
30.09.2004
Finanzverbindlichkeiten 20.708 101.536 2.872 125.116 169.662
– davon Wandelanleihen 0 0 0 0 1.037
– davon aus Leasingverpflichtungen 695 2.602 1.131 4.428 5.947
– davon aus Wechselverbindlichkeiten 0 0 0 0 1.750
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen 236.070 0 0 236.070 131.495
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 737 0 0 737 594
Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehenden Unternehmen
und Personen 2.425 0 0 2.425 2.602
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 6.860 0 0 6.860 13.519
Sonstige Verbindlichkeiten 137.129 340 0 137.469 64.596
508.677 382.468
30.09.2005mehr als 5 Jahre1 bis 5 Jahreunter 1 Jahrin T€
GesamtRestlaufzeit
Die Konditionen der Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten aus Darlehen und deren Buchwerte
zum Bilanzstichtag 30.09.2005 ergeben sich aus der
folgenden Tabelle:
106
Buchwert T€Zinsbindung bisGewogener Durchschnittszinssatz
5,5 % 2006 3.733
Euribor + Marge 2007 20.000
3,5 % 2007 31.608
Euribor + Marge 2008 5.102
4,6 % 2008 15.839
4,9 % 2009 23.897
3,7 % 2010 5.019
Euribor + Marge 2011 2.550
5,5 % 2011 1.807
3,7 % 2013 1.256
4,4 % 2014 669
111.480
107KonzernanhangErläuterungen zur Bilanz
Der ausgewiesene Gesamtbetrag teilt sich auf in lang-
fristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 100.675 T€
sowie kurzfristige Finanzverbindlichkeiten von 10.805 T€.
Daneben werden 9.208 T€ Kontokorrentkredite gegen-
über Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanz-
verbindlichkeiten ausgewiesen.
Zur Absicherung variabler Zinsvereinbarungen wurden
Zinsswap-Geschäfte abgeschlossen. Der Zeitwert der
langfristigen Finanzverbindlichkeiten beträgt auf Basis
des derzeit marktüblichen Zinssatzes 107.105 T€.
Bei einem Tochterunternehmen wurden Verbindlich-
keiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 3.833 T€
durch Grundpfandrechte und Anlagengegenstände
besichert.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhält-
nissen werden in der Konzernbilanz unter den Finanz-
verbindlichkeiten ausgewiesen. Diese enthalten die
Barwerte der Leasingraten sowie deren vertraglich
festgeschriebene Restbuchwerte bei Vertragsende.
Zahlungen hierfür werden wie folgt fällig:
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthielten Verbind-
lichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von
8.059 T€ (im Vorjahr 9.139 T€). Daneben waren die
unter dieser Position ausgewiesenen Steuerverbind-
lichkeiten und negativen Marktwerte für Metall-
und Devisentermingeschäfte von Bedeutung.
erwartete Leasingzahlungen 889 3.059 1.295
Zinsanteil 194 457 164
Tilgungsanteil 695 2.602 1.131
mehr als 5 Jahre1 bis 5 Jahreunter 1 Jahrin T€
in T€ 2003/042004/05
Wechselobligo 424 666
Bestellobligo aus Investitionsaufträgen 10.743 10.671
Rücklieferverpflichtungen 7.959 7.395
Gewährleistungsverpflichtungen und übrige 5.171 4.583
24.297 23.315
22. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Das Bestellobligo aus Investitionsaufträgen betrifft aus-
schließlich Gegenstände des Sachanlagevermögens. Für
einen am 01.01.2007 beginnenden langfristigen Vertrag
mit einer Laufzeit von 20 Jahren bestehen sonstige
finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 8,7 Mio. € p.a.
Die Rücklieferverpflichtungen beruhen auf Umarbei-
tungsgeschäften und betreffen den Wert der Metall-
inhalte, die von Konzerngesellschaften zurückzuliefern
sind. Diesen Verpflichtungen stehen entsprechende
Rückgriffsforderungen gegenüber.
23. Finanzinstrumente
Verpflichtungen aus Operating-
Leasingverhältnissen 2.771 8.233 0
mehr als 5 Jahre1 bis 5 Jahreunter 1 Jahrin T€
Die aufwandswirksam erfassten Miet- und Leasing-
zahlungen des Geschäftsjahres 2004/05 betrugen
2.958 T€.
Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit ist der
NA-Konzern vor allem NE-Metallpreis- und Wechsel-
kursschwankungen sowie Ausfallrisiken im Bereich der
Forderungen ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es,
die Preis- und Währungsrisiken durch den Abschluss von
NE-Metalltermin- und Devisentermingeschäften zu
begrenzen. Diese betreffen schwerpunktmäßig Kupfer
und US-Dollar. Ein- und ausgehende Metallmengen
aus Grundgeschäften werden täglich gegeneinander
aufgerechnet und verbleibende Spitzenmengen durch
Börsengeschäfte ebenfalls täglich glattgestellt. Soweit
die Voraussetzungen für Cashflow Hedges gegeben
waren, wurden die Ergebnisse aus den Sicherungs-
geschäften bisher in Höhe des effektiven Teils des
Sicherungsgeschäfts zunächst im Eigenkapital erfasst.
Die Berücksichtigung im Ergebnis des betreffenden
Geschäftsjahres erfolgt hierbei nach Erfüllung des
Sicherungszwecks. Da Lieferverträge über NE-Metalle
im Geschäftsjahr 2004/05 sowohl zur Deckung des
erwarteten Bedarfs an Rohstoffen bzw. des erwarteten
Verkaufs von Fertigprodukten als auch zur Nutzung
von Marktchancen, die sich aufgrund von Terminin-
kongruenzen ergeben, genutzt werden, sind aufgrund
der geänderten Regelungen des IAS 39 erstmals auch
preisfixierte Metalllieferverträge als derivative Finanz-
instrumente ergebniswirksam zu erfassen. Gewinne
und Verluste aus der gegenläufigen Entwicklung der
Marktwerte der Grund- und Sicherungsgeschäfte
werden somit unmittelbar in der Gewinn- und Ver-
lustrechnung berücksichtigt.
Zukünftige Fremdwährungseinnahmen werden im
Wesentlichen durch Forwardgeschäfte und Optionen
abgesichert. Grundsätzliche Verschiebungen der De-
visenrelationen – insbesondere bezüglich des Verhält-
nisses des Euros zum US-Dollar – können jedoch nur
auf begrenzte Zeit gesichert werden. Bei Metall- und
Devisenhandelsgeschäften arbeiten wir ausschließlich
mit erstklassigen Partnern zusammen.
Die Versorgung mit Liquidität ist durch die starke
Cashflow-Generierung und die vorhandenen kurz- und
langfristigen Kreditlinien seitens unserer Banken sicher-
gestellt. Schwankungen in der Cashflow-Entwicklung
können aufgefangen werden.
Ein eigenständiger Führungskreis mit Beteiligung des
Vorstands verfolgt regelmäßig und zeitnah die Ent-
wicklung der Metall- und Devisenmärkte sowie der
Kurs- und die Liquiditätsposition der NA. Mögliche Ein-
schussverpflichtungen aufgrund von Börsengeschäften
werden berücksichtigt. Die US-Dollar-Einnahmen des
Geschäftsjahres 2005/06 waren bereits Ende Dezember
2005 zu 80 % kursgesichert.
108
Finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und LeasingverhältnissenZum 30.09.2005 bestanden Verpflichtungen aus
Operating-Leasingverhältnissen in Höhe von 11.004 T€.
Diese sind wie folgt fällig:
Zur Begrenzung der Ausfallrisiken verfolgen wir die
Forderungen gegenüber unseren Geschäftspartnern
tagesaktuell. Neben marktüblichen Instrumenten wie
z.B. Akkreditiven und Garantien nutzen wir insbeson-
dere Warenkreditversicherungen zur Absicherung
potenzieller Forderungsausfälle. Im Rahmen von
Factoringvereinbarungen werden auch Forderungen
regresslos verkauft. Das maximale potenzielle
Ausfallrisiko der Forderungen entspricht ihrem
Buchwert.
Daneben auftretende Zinsrisiken werden durch
Zinsderivate abgesichert.
109KonzernanhangErläuterungen zur Bilanz
in Mio. €
Nominalvolumen
30.09.200430.09.2005
NE-Metalltermingeschäfte (Börse)
Restlaufzeit bis 1 Jahr 474,3 306,1
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 360,2 38,3
834,5 344,4
NE-Metalltermingeschäfte (physisch)
Restlaufzeit bis 1 Jahr 222,7 123,1
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 9,4 8,9
232,1 132,0
Devisentermingeschäfte
Restlaufzeit bis 1 Jahr 195,9 248,7
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 285,9 22,1
481,8 270,8
Optionsgeschäfte
Devisen 79,8 57,4
Zinsderivate 40,0 93,9
Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstru-
mente ergibt sich aus der Summe aller Ein- und Ver-
kaufskontrakte. Der Marktwert dagegen errechnet sich
aus der Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen
des Bewertungsstichtags. Er gibt an, wie sich – losgelöst
von den Grundgeschäften – das Ergebnis bei Glattstel-
lung der Derivatekontrakte verändern würde. Für Metall-
termingeschäfte beträgt der Marktwert, der sich folglich
aus der Aufrechnung von Gewinnen und Verlusten der
Einzelposten ergibt, zum Bilanzstichtag - 15,1 Mio. €
und für Zinsderivate - 0,8 Mio. €. Die Marktwerte der
Devisentermingeschäfte entsprechen den Kontrakt-
werten. Für Optionsgeschäfte, für die eine Prämie ge-
zahlt wurde, beträgt der Unterschiedsbetrag zwischen
Anschaffungs- und Marktwert - 1,3 Mio. €.
110
Die Kapitalflussrechnung stellt die Zahlungsströme
des NA-Konzerns dar. Entsprechend IAS 7 wird dabei
zwischen Mittelzufluss aus operativer Geschäfts-
tätigkeit, Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit und
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit unter-
schieden.
Ausgehend von dem Ergebnis der gewöhnlichen Ge-
schäftstätigkeit wird durch Bereinigung um Abschrei-
bungen und andere nicht zahlungswirksame Aufwen-
dungen und Erträge sowie des Finanzergebnisses und
der Ausgaben für Ertragsteuern zunächst der Brutto-
Cashflow ausgewiesen. Das Zinsergebnis besteht hier-
bei aus Zinserträgen in Höhe von 4.474 T€ (Vorjahr
3.398 T€) und Zinsaufwendungen von 13.949 T€ (Vor-
jahr 15.114 T€). Im Berichtszeitraum vorgenommene
Zuschreibungen wurden mit den entsprechenden Ab-
schreibungen saldiert. Nach Berücksichtigung der Ver-
änderungen des Working Capital ergibt sich daraus
der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
(Netto-Cashflow).
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit besteht im
Berichtsjahr im Wesentlichen aus Auszahlungen für
Investitionen in das Anlagevermögen. Im Einzelnen
betrafen diese Investitionen in immaterielle Vermögens-
werte in Höhe von 1.505 T€ (Vorjahr 710 T€), Investi-
tionen in Sachanlagen von 31.788 T€ (Vorjahr 27.237 T€)
und Investitionen in Finanzanlagen von 62 T€ (Vorjahr
39 T€). Für den Erwerb von Tochterunternehmen erfolg-
ten Auszahlungen in Höhe von 1.733 T€.
In den Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
wurden neben Ein- und Auszahlungen aus der Bege-
bung und Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlich-
keiten auch Kapitalerhöhungen, Dividendenzahlungen
und Ausgaben für Zinsen einbezogen.
ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
in T€
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze 2.276.418 1.571.732 2.244.117 1.966.614 1.215 465
Intersegmentumsätze 1.465.988 1.034.275 33.410 23.826 0 2
Außenumsätze 810.430 537.457 2.210.707 1.942.788 1.215 463 3.022.352 2.480.708
Ergebnis
vor Ertragsteuern 56.275 22.372 38.254 20.284 - 4.679 3.995 89.850 46.651
EBIT 59.836 27.110 44.150 27.222 - 4.661 4.035 99.325 58.367
EBITDA 102.579 70.251 64.902 54.323 - 4.509 4.247 162.972 128.821
Beteiligungsergebnis 56 0 5 0 16 375 77 375
Anlagevermögen 266.939 286.031 96.746 106.985 1.990 3.387 365.675 396.403
Investitionen 23.549 20.506 9.776 7.425 30 55 33.355 27.986
Abschreibungen 42.743 43.141 20.752 27.101 152 212 63.647 70.454
Übrige nicht
zahlungswirksame
Aufwendungen - 11.753 9.922 3.256 7.179 440 1.012 - 8.057 18.113
Segmentvermögen 701.915 605.495 389.822 359.643 5.297 7.725 1.097.034 972.863
Segmentschulden 398.048 273.415 125.437 90.668 4.672 3.986 528.157 368.069
Durchschnittliche
Mitarbeiterzahl 2.048 2.075 1.109 1.131 1 0 3.158 3.206
Personalaufwand 123.914 115.905 65.489 64.421 84 0 189.487 180.326
2004/05 2003/042004/052004/052004/05
Segment Kupfererzeugung Segment Kupferverarbeitung Sonstige Konzern gesamt
111KonzernanhangErläuterungen zur Kapitalflussrechnung, Segmentberichterstattung
2003/042003/042003/04
Die vorliegende Segmentberichterstattung folgt der
internen Organisation und Berichterstattung des NA-
Konzerns. Die Einteilung der Segmente entspricht den
Prozessabläufen und der Produktionsstruktur. In der
Spalte Sonstige werden all jene Beträge und Ergebnisse
ausgewiesen, die keinem der beiden definierten Seg-
mente zugeordnet werden können.
Bei der Berechnung der Segmentzahlen wurden die im
Anhang dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungs-
grundsätze zugrunde gelegt. Eine Aufteilung der Seg-
mente nach geographischen Einheiten entfällt, da der
Konzern fast ausschließlich Betriebsstätten im Inland
unterhält.
112
Aufteilung
der Umsatzerlöse
auf Regionen in %
Inland 68,3 80,3 54,0 57,4 100,0 100,0 57,9 62,4
Übrige Europäische
Union 22,7 16,4 27,4 27,0 0 0 26,1 24,7
Übriges Europa 2,2 1,8 10,0 6,2 0 0 7,9 5,2
Sonstige 6,8 1,5 8,6 9,4 0 0 8,1 7,7
100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2004/05 2003/042004/052004/052004/05
Segment Kupfererzeugung Segment Kupferverarbeitung Sonstige Konzern gesamt
2003/042003/042003/04
Der NA-Konzern realisiert den überwiegenden Teil
seiner Umsätze in Ländern der Europäischen Union.
Die genaue Aufteilung der Umsatzerlöse auf Segmente
und Regionen stellt sich wie folgt dar:
Segment Kupfererzeugung
■ Geschäftsbereich Marketing Metallurgie
■ Geschäftsbereich Marketing Recycling
■ Produktionsbereich Primärkupfererzeugung
■ Produktionsbereich Sekundärkupfererzeugung/Edelmetalle
Das Segment Kupfererzeugung umfasst alle Bereiche
von der Beschaffung kupfer- und edelmetallhaltiger
Rohstoffe bis zur Erzeugung von marktgängigen Me-
tallen. Rohstoffe hierfür sind im Wesentlichen Kupfer-
konzentrate, kupferhaltige Recyclingmaterialien und
edelmetallhaltige Vorstoffe. Hieraus werden vor allem
börsenfähige Kupferkathoden sowie marktfähige Gold-,
Silber- und Platinmetallprodukte erzeugt. Daneben
werden auch Produkte aus den natürlichen Begleit-
elementen der Rohstoffe, wie Schwefelsäure und
Eisensilikat, hergestellt.
Die erzeugten Kupferkathoden werden zum größten
Teil an das Segment Kupferverarbeitung abgegeben.
Edelmetalle, Schwefelsäure und Eisensilikat werden
dagegen hauptsächlich an externe Abnehmer verkauft.
Im Segment Kupferverarbeitung erfolgt die Weiter-
verarbeitung zu Kupferprodukten und die externe
Vermarktung. Daher wird der größere Teil der Um-
satzerlöse des Segments Kupfererzeugung innerhalb
des Konzerns erzielt. Daneben erfolgt im Segment
Kupfererzeugung die Herstellung hochwertiger Selen-
produkte sowie die umweltfreundliche Zerlegung von
Kabeln und der Verkauf der daraus erzeugten Granulate.
Segment Kupferverarbeitung
■ Geschäftsbereich Kupferprodukte
■ Prymetall
■ Schwermetall Halbzeugwerk
Das Segment Kupferverarbeitung umfasst die Erzeu-
gung und Vermarktung von Gießwalzdraht, Strang-
gussformaten, Vorwalzbändern, Bändern und Profilen
sowie den Kupferhandel. Vorprodukte hierfür sind vor
allem die im Segment Kupfererzeugung hergestellten
Kupferkathoden. Hauptsächlicher Absatzmarkt für die
Produkte des Segments Kupferverarbeitung ist Europa.
SegmentdatenDie Umsatzerlöse der Segmente bestehen einerseits
aus Intersegmentumsätzen zwischen den unterschied-
lichen Segmenten und andererseits aus Außenum-
sätzen mit Dritten. Letztere ergeben in Summe die
Umsatzerlöse des Konzerns. Die für zwischen den ver-
schiedenen Konzerngesellschaften und Segmenten
ausgetauschten Produkte und Dienstleistungen erho-
benen Preise und Konditionen entsprechen denen mit
unabhängigen Geschäftspartnern.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern stellt den Beitrag des
einzelnen Segments zum Konzernergebnis dar. Anteile
anderer Gesellschafter am Ergebnis, aufgrund von
Minderheitsbeteiligungen an Tochterunternehmen,
sind hierin enthalten.
Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) der einzel-
nen Segmente stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern,
bereinigt um das jeweilige Zinsergebnis, dar. Darauf
aufbauend, ist das EBITDA (Earnings before Interest,
Taxes, Depreciation and Amortisation) das um die Ab-
schreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen bereinigte EBIT.
Das Beteiligungsergebnis besteht aus Dividendenzah-
lungen nicht konsolidierter Gesellschaften.
Daneben ist das Anlagevermögen der Segmente
ausgewiesen. Geschäfts- und Firmenwerte aus der
Konsolidierung werden dabei dem jeweiligen Segment
zugeordnet. Der Ausweis der Abschreibungen auf das
Anlagevermögen erfolgte analog. Von den Abschrei-
bungen des Segments Kupferverarbeitung entfallen
8.200 T€ auf eine Wertberichtigung auf Geschäfts-
und Firmenwerte.
Zuführungen zu Rückstellungen wurden, soweit eine
Zuordnung zu einem Segment möglich war, ebenso wie
Wertberichtigungen im Umlaufvermögen unter den
übrigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen auf-
geführt.
Das Segmentvermögen von insgesamt 1.097.034 T€
(Vorjahr 972.863 T€) setzt sich aus sämtlichen Aktiva
mit Ausnahme aktiver latenter Steuern von 1.310 T€
(Vorjahr 1.204 T€) und liquider Mittel von 29.678 T€
(Vorjahr 15.824 T€) zusammen.
Die Segmentschulden bestehen sowohl aus Rück-
stellungen als auch aus Verbindlichkeiten aus Lieferun-
gen und Leistungen sowie den übrigen Verbindlich-
keiten der einzelnen Segmente. Die Gesamtschulden
des Konzerns von 686.487 T€ (Vorjahr 580.758 T€)
bestehen aus den Segmentschulden von 528.157 T€
(Vorjahr 368.069 T€) zuzüglich der Finanzschulden von
125.116 T€ (Vorjahr 169.662 T€) und latenten Steuern
von 33.214 T€ (Vorjahr 43.027 T€).
In die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Segmente
wurden sämtliche Mitarbeiter all jener Unternehmen
einbezogen, die im vorliegenden Konzernabschluss voll
konsolidiert wurden. Die Mitarbeiter der quotal einbe-
zogenen Gesellschaften wurden entsprechend der vom
Konzern gehaltenen Quote anteilig berücksichtigt. Der
Ausweis des Personalaufwands erfolgte entsprechend.
113KonzernanhangSegmentberichterstattung
114
SONSTIGE ANGABEN
Angaben über die Beziehungen zu nahestehendenUnternehmen und PersonenGemäß IAS 24 gelten als nahestehende Unternehmen
und Personen alle Einzelpersonen oder Unternehmen,
die vom Unternehmen beeinflusst werden können
oder solche, die selbst das Unternehmen beeinflussen
können.
Im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit er-
bringen und beziehen innerhalb des NA-Konzerns
verschiedene Unternehmen unterschiedliche Leistun-
gen für bzw. von nahestehenden Unternehmen. Diese
Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Markt-
preisen abgewickelt. Soweit es sich dabei um Dienst-
leistungen handelt, werden diese auf Basis bestehen-
der Verträge abgerechnet.
Einzelne Aktionäre der Norddeutschen Affinerie AG mit
maßgeblichem Einfluss auf den NA-Konzern existieren
nicht. Die Beziehungen zu Vorstand und Aufsichtsrat
werden im Folgenden erläutert.
Angaben zu Vorstand und AufsichtsratGesamtbezügeDie Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr
2004/05 betragen 2.857.460 € und beinhalten für das
abgelaufene Geschäftsjahr neben einem festen Anteil
in Höhe von 1.248.993 €, einen erfolgswirksamen Anteil
von 1.363.625 € sowie eine Komponente mit langfris-
tiger Anreizwirkung von 244.842 €. Zusätzlich beträgt
der anteilige Zeitwert der vom Vorstand im Rahmen
des neuen Incentive Programms erworbenen Optionen
125.579 €.
Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinter-
bliebene erhielten insgesamt 981.312 €, für ihre
Pensionsansprüche sind 10.723.840 € zurückgestellt.
Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen im Geschäfts-
jahr 2004/05 367.000 €.
AktienbesitzVon den Mitgliedern des Aufsichtsrats werden 8.916
Aktien und denen des Vorstands 29.551 Aktien der
Norddeutschen Affinerie AG gehalten.
Meldepflichtige WertpapiergeschäfteDie Mitglieder des Vorstands Dr. Werner Marnette,
Dr. Michael Landau, Dr. Bernd Langner sowie das ehe-
malige Vorstandsmitglied Dr. Toralf Haag und das Auf-
sichtsratsmitglied Günter Kroll haben der Gesellschaft
mitgeteilt, dass sie durch Wandlung und Verkauf im
Rahmen des Stock Option-Plans der Norddeutschen
Affinerie AG in der Zeit vom 04.04.2005 bis zum
22.04.2005 sowie darüber hinaus mitteilungspflichtige
Geschäfte getätigt haben, und zwar haben sie im Ge-
schäftsjahr insgesamt 61.010 Stückaktien der Gesell-
schaft erworben, wovon im Rahmen der Wandlungs-
frist 44.800 Aktien veräußert wurden. Die Gesellschaft
hat diese Meldungen ihrerseits der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungen gemeldet und veröffentlicht.
Entsprechenserklärung zum Deutschen CorporateGovernance Kodex nach § 161 AktGDie nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung ist vom
Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und den Aktio-
nären auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich
gemacht worden.
Ereignisse nach dem BilanzstichtagDer Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates
am 31. Januar 2006 beschlossen, das Grundkapital der
Norddeutschen Affinerie AG auf der Grundlage der von
der Hauptversammlung am 31. März 2005 beschlosse-
nen Ermächtigung (genehmigtes Kapital) um bis zu
€ 8.552.752,64 durch Ausgabe von bis zu 3.340.919
neuen Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen. Die
jungen Aktien werden durch die Dresdner Bank AG,
Dresdner Kleinwort Wasserstein, am 31. Januar 2006
im Wege eines sog. Accelerated Bookbuilding platziert.
Die neuen Stückaktien sind mit voller Gewinnberech-
tigung für das Geschäftsjahr 2004/05 ausgestattet
worden.
Hamburg, den 11. Januar 2006 / 31. Januar 2006
Norddeutsche Affinerie AG
Hovestraße 50
20539 Hamburg
Der Vorstand
Dr. Werner Marnette Dr. Bernd Drouven
Dr. Michael Landau Dr. Bernd Langner
ANTEILSBESITZ GEM. § 285 NR. 11 HGB AM 30.09.2005
115KonzernanhangSonstige Angaben, Anteilsbesitz
1 Norddeutsche Affinerie AG € 86.562
2 Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich 60 € 6.200 1 60 11.053 3.632
3 Prymetall GmbH, Stolberg 100 € 30 1 100 33 2
4 Prymetall GmbH & Co. KG, Stolberg 100 € 12.800 1 100 14.719 4.611
5 CABLO Metall-Recycling & Handel GmbH, Fehrbellin 100 € 767 1 100 3.765 502
6 RETORTE Ulrich Scharrer GmbH, Röthenbach 100 € 2.045 1 100 3.484 1.207
7 Peute Baustoff GmbH, Hamburg 100 € 52 1 100 863 727
8 EIP Metals Ltd., Smethwick (UK) 100 £ 2.130 4 100 543 - 1.587
9 E.R.N. Elektro-Recycling NORD GmbH, Hamburg 70 € 512 1 70 681 163
10 CIS Solartechnik GmbH & Co. KG, Bremerhaven 50 € 800 1 50 4.119 - 545
11 C.M.R. International N.V., Antwerpen 50 € 1.000 1 50 1.288 101
12 VisioNA GmbH, Hamburg 50 € 25 1 50 18 - 4
13 Berliner Kupfer-Raffinerie GmbH i.L., Hamburg 100 € 30 1 100 31 0
14 Hüttenbau-Gesellschaft Peute mbH, Hamburg 100 € 26 1 100 87 0
15 Hüttenwerk Kayser Lünen GmbH, Lünen 100 € 26 1 100 27 1
16 PHG Peute Hafen- und Industrie-
betriebsgesellschaft mbH, Hamburg 7 € 26 1 7 77 3
17 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH, Stolberg 50 € 52 4 50 67 12
18 Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg 50 € 12.500 4 50 23.539 5.098
19 JoSeCo GmbH, Kirchheim/Schwaben 33 € 225 6 33 178 14
Jahres-ergebnisin 1.000
Eigen-kapital
in 1.000
Anteilin %
direktgehalten
über
Gez. Kapitalin 1.000
WährungAnteilKonzern
in %Name und Sitz der Gesellschaften
Im Rahmen des Konzernabschlusses wurden die
Gesellschaften 2 sowie 4 bis 8 voll konsolidiert.
Die Gesellschaften Nr. 10 und 18 wurden quotal
konsolidiert.
Wir haben den von der Norddeutsche Affinerie AG
aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalverän-
derungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang,
und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr
vom 1. Oktober 2004 bis 30. September 2005 geprüft.
Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS)
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesell-
schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Konzernabschluss abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den
deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festge-
stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-
schlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichen-
der Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzern-
abschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück-
sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise
für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung be-
inhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs-
grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des
Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzern-
abschluss in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der
Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vor-
stand für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2004 bis
30. September 2005 aufgestellten Konzernlagebericht
erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlage-
bericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der
Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen
Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir,
dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2004 bis 30. Sep-
tember 2005 die Voraussetzungen für eine Befreiung
der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzern-
abschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem
Recht erfüllen.
Diese Bestätigung erteilen wir auf Grund unserer
pflichtgemäßen, am 11. Januar 2006 abgeschlossenen
Konzernabschlussprüfung und unserer Nachtrags-
prüfung, die sich auf die Änderung des Gewinnverwen-
dungsvorschlags im Anhang bezog. Auf die Begründung
der Änderung durch die Gesellschaft im geänderten
Anhang und im geänderten Konzernlagebericht wird
verwiesen. Die Nachtragsprüfung hat zu keinen Ein-
wendungen geführt.
Hamburg, den 11. Januar 2006 / 31. Januar 2006
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Krall Ditting
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers116
>>Kupfererzeugung
CABLO Metall-Recycling & Handel GmbH, Fehrbellin
Kapital: 767 T€
Beteiligung NA: 100 %
Tätigkeit: Kabelzerlegung
Geschäftsführer: Dr. Michael Liesegang/Jörg Landau
PEUTE BAUSTOFF GmbH, Hamburg
Kapital: 52 T€
Beteiligung NA: 100 %
Tätigkeit: Baustoffhandel
Geschäftsführer: Manfred Hamann
RETORTE Ulrich Scharrer GmbH, Röthenbach
Kapital: 2.045 T€
Beteiligung NA: 100 %
Tätigkeit: Selenprodukte
Geschäftsführer: Bernd Treiber
Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG, Stolberg
Kapital: 12.500 T€
Beteiligung NA: 50 %
Tätigkeit: Vorwalzbänder Cu und Cu-Legierungen
Geschäftsführer: Dirk Harten
Prymetall GmbH & Co. KG, Stolberg
Kapital: 12.800 T€
Beteiligung NA: 100 %
Tätigkeit: Kupferhalbzeuge
Geschäftsführer: Dr. Bernd Langner
Dr. Holger Artelt
Dr. Jürgen Jestrabek
EIP Metals Ltd., Smethwick (UK)
Kapital: 2.130 T£
Beteiligung NA: 100 %
Tätigkeit: Schneidcenter
Geschäftsführer: Dr. Holger Artelt
Deutsche Giessdraht GmbH, Emmerich/Rhein
Kapital: 6.200 T€
Beteiligung NA: 60 %
Tätigkeit: Gießwalzdraht
Geschäftsführer: Dr. Stefan Schneider
Kupferverarbeitung
Wesentliche Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
der Norddeutschen Affinerie AG
117Wesentliche Beteiligungen
Glossar118
Anodenpositive Elektroden einer Elektrolysezelle, Endprodukt
der RWO; Kupfergehalt rund 99,5 %
AnodenschlammWichtiges Nebenprodukt der Kupferelektrolyse, das sich
bei der Auflösung der Kupferanoden auf dem Boden
der Elektrolysezelle absetzt. Mit dem Anodenschlamm
werden edle und unlösliche Bestandteile der Anode
ausgebracht (z.B. Silber, Gold, Selen und Blei).
BackwardationKursverhältnis an der LME, bei dem der Preis für
prompte Lieferung höher ist als der Preis für spätere
Liefertermine. Gemeint ist i.d.R. die Preisdifferenz
zwischen Kassa- und Drei-Monatsgeschäft. Sie ist
Kennzeichen für geringe Verfügbarkeit von Kathoden
zur kurzfristigen Lieferung.
CIS-SolarzelleBei dieser Solarzelle wird auf eine Trägerfolie aus
Kupfer, Titan oder Edelstahl eine zwei Millionstel Meter
dünne Schicht aus einer Kupfer-, Indium- und Selen-
verbindung aufgebracht. Der Name CIS setzt sich aus
den Anfangsbuchstaben der Metalle zusammen:
copper, indium, selen.
COMEXEine der – neben der LME – wichtigen Metallbörsen
mit Sitz in New York. Sie hat vor allem Bedeutung für
den amerikanischen Markt.
CommoditySammelbegriff für börsenmäßig gehandelte Waren;
dazu gehören Nichteisenmetalle wie Kupfer und Zinn,
aber auch Rohöl, Rinder, Getreide oder Kaffee
Edelstahlkathodenblechein der Kupferelektrolyse eingesetzte negative Elektro-
den, an denen sich die von den Anoden abgegebenen
und in Lösung gegangenen Kupferionen kathodisch
als metallisches Kupfer abscheiden
EisensilikatBegleitprodukt der Kupfergewinnung. Im Verhüttungs-
prozess wird das im Kupferkonzentrat oder in den
Recyclingrohstoffen chemisch gebundene Eisen unter
Zugabe von Sand zu Eisensilikat. Als Granulat oder in
stückiger Form findet es vor allem in der Bauindustrie
Verwendung.
EntfallstellenUnternehmen und Betriebe, in denen metallhaltige
Produktionsreststoffe anfallen. Diese können im Re-
cyclingzentrum Lünen umweltfreundlich aufbereitet
und verarbeitet werden.
FormataufpreisEntgelt für die Verarbeitung von Kupferkathoden
zu Kupferprodukten
GießwalzdrahtIn einem kontinuierlichen Verfahren hergestelltes
Vorprodukt für die Produktion von Kupferdrähten.
Standarddurchmesser: 8 mm. Auch andere Ab-
messungen sind lieferbar.
KathodenQualitätsprodukt der Kupferelektrolyse (Kupfergehalt
99,99 %) und erstes börsenfähiges Produkt der Kupfer-
erzeugung
KonverterMetallurgisches Aggregat, in dem in der Regel oxidie-
rende Metallgewinnungs- oder Raffinationsprozesse
stattfinden. Der Kupferstein aus dem Schwebeschmelz-
ofen wird im Konverter zu Blisterkupfer verarbeitet.
KRSKayser Recycling System, hoch modernes Recycling-
system zur Verarbeitung einer großen Bandbreite von
kupferhaltigen Sekundärrohstoffen am Standort Lünen
(Kupfer-) ElektrolyseDie Elektrolyse ist ein elektrochemischer Prozess und
die letzte Raffinationsstufe der Kupfergewinnung.
Anode und Kathode werden in eine schwefelsaure
Lösung (Elektrolyt) gehängt und an einen Stromkreis
angeschlossen. Kupfer und unedlere Elemente (z.B.
Nickel) gehen an der Anode in Lösung. An der Kathode
scheidet sich Kupfer aus der Lösung mit einer Reinheit
von 99,99 % ab. Edlere Metalle (z.B. Silber und Gold)
und unlösliche Bestandteile sinken im so genannten
Anodenschlamm auf den Boden der Elektrolysezelle.
KupferkonzentratProdukt aus der Aufbereitung (Anreicherung) von
Kupfererzen, Hauptrohstoff der NA. Da Kupfer in seinen
Erzen fast ausschließlich chemisch gebunden ist und in
niedrigen Konzentrationen (0,5 % bis 4 % Kupferinhalt)
vorliegt, werden die Erze nach Gewinnung in der Mine
in Aufbereitungsanlagen zu Konzentraten angereichert
(Kupfergehalt 25 % bis 40 %).
119Glossar
LME London Metal Exchange: die umsatzstärkste und
wichtigste Metallbörse der Welt
OF-KupferOxygen-Free (sauerstofffreies) Kupfer; Kupfer-Spezial-
sorte mit höchster Leitfähigkeit für elektrische und
elektronische Anwendungen
Primärkupferaus Kupfererzen gewonnenes Kupfer
RecyclingmaterialienMaterialien aus der Kreislaufführung von Stoffen.
Sie entstehen als Reststoffe in Produktionsprozessen
oder bei der Aufbereitung von Alt- und Fehlprodukten
und eignen sich ideal für das Recycling.
RohhütteWerksteil, in dem die Gewinnung von Rohmetallen
erfolgt. Typische Produkte sind Kupferanoden und
Werkblei.
RWO Rohhütte Werk Ost, Werksteil der NA in Hamburg
Schmelzlöhne, Raffinierlöhne(Verarbeitungsentgelte)Entgelte, die die NA für die Verarbeitung von Erzkonzen-
trat und Recyclingrohstoffen zu Kupfer erhält
Schwebeschmelzofen (SSO)Im SSO findet der erste Prozessschritt bei der Ver-
arbeitung von Kupferkonzentrat statt. Das in einem
Reaktionsschacht herabfallende (schwebende) Kon-
zentrat reagiert mit Sauerstoff und schmilzt durch
die frei werdende Wärme. Schwefel und Eisen werden
in Zwischenprodukten abgetrennt. Kupfer reichert sich
im Kupferstein an (Kupfergehalt ca. 65 %).
Sekundärkupferaus Recyclingmaterialien gewonnenes Kupfer
Settlementkursoffizieller Kassa-Brief-Kurs an der LME; Preisgrundlage
in Jahresverkaufsverträgen
Single-Sourcingein Produkt oder eine Leistung wird nur von einem
Zulieferer bezogen
SpotmarktTagesgeschäft; Markt für prompte Lieferungen
Stranggussverfahrenkontinuierliches Gießverfahren, bei dem endlose Stränge
erzeugt werden. Eine mitlaufende Säge trennt während
des Gießprozesses Einzelbarren mit variablen Längen
ab. Diese so genannten Stranggussprodukte mit unter-
schiedlichen Querschnitten werden durch Walzen und
Strangpressen zu Blechen, Folien, Profilen und Rohren
weiterverarbeitet.
Sustainable DevelopmentNachhaltige zukunftsverträgliche Entwicklung.
Sustainable Development gilt seit der UN-Konferenz
von 1992 als nützliches, weil vorwärts weisendes und
konsensstiftendes Leitbild im Umweltschutz.
TOP RODsauerstofffreier Kupferdraht, der je nach Kunden-
wunsch Legierungselemente bis 5 % enthält
Treibkonvertereinstufiges pyrometallurgisches Aggregat zur Ge-
winnung von Edelmetallen aus dem Anodenschlamm
der Elektrolyse
120 Erläuterungen
Impressum
EBT Das EBT (Earnings before Taxes) ist das Ergebnis
vor Ertragsteuern. Es zeigt die Ertragskraft eines
Unternehmens.
EBIT Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) ist
das Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen. Es zeigt
die operative Ertragskraft eines Unternehmens unab-
hängig von dessen Kapitalstruktur.
EBITDA Das EBITDA (Earnings before Interest and
Taxes, Depreciation and Amortisation) ist das Ergebnis
vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschreibungen. Es zeigt
die operative Ertragskraft eines Unternehmens unab-
hängig von dessen Kapitalstruktur und Investitions-
neigung.
ROCE Der ROCE (Return on Capital Employed) bezeich-
net das Verhältnis von EBIT zum durchschnittlich einge-
setzten Kapital (Capital Employed). Er beschreibt damit
die Verzinsung des eingesetzten Kapitals im Berichts-
zeitraum.
Eingesetztes Kapital (Capital Employed) Das eingesetz-
te Kapital (Capital Employed) setzt sich zusammen aus
Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und Finanzver-
bindlichkeiten, unter Abzug der flüssigen Mittel.
Gearing Das Gearing ist das Verhältnis von Netto-
Finanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital.
Netto-Finanzverbindlichkeiten Die Netto-Finanzver-
bindlichkeiten setzten sich zusammen aus den lang-
und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten abzüglich
der flüssigen Mittel.
Brutto-Cashflow Der Brutto-Cashflow ist die Summe
der erwirtschafteten Zahlungsmittel vor Berücksichti-
gung zahlungswirksamer Veränderungen des Working
Capital.
Netto-Cashflow Der Netto-Cashflow ist der erwirt-
schaftete Zahlungsmittelüberschuss nach Berück-
sichtigung zahlungswirksamer Veränderungen des
Working Capital. Er steht dem Unternehmen für
Auszahlungen im Rahmen der Investitions- und
Finanzierungstätigkeit zur Verfügung.
Free-Cashflow Der Free-Cashflow ist der erwirtschaf-
tete Zahlungsmittelüberschuss unter Berücksichtigung
zahlungswirksamer Veränderungen des Working Capital,
nach Abzug der Auszahlungen für Investitionen. Er steht
dem Unternehmen für Dividenden und Zinszahlungen
sowie zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten zur
Verfügung.
Wenn Sie mehr Informationen wünschen,
wenden Sie sich bitte an:
Norddeutsche Affinerie AG
Hovestraße 50, 20539 Hamburg
www.na-ag.com
Unternehmenskommunikation
Dr. Franz Wauschkuhn
Telefon: 040/78 83-23 03
Telefax: 040/78 83-30 03
Dieter Birkholz
Telefon: 040/78 83-39 69
Telefax: 040/78 83-30 03
Investor Relations
Marcus Kartenbeck
Telefon: 040/78 83-31 78
Telefax: 040/78 83-31 30
Konzept, Text & Design
Impacct Communication GmbH, Hamburg
People-Fotos
Dirk Uhlenbrock, Hamburg
Weitere Fotos
Norddeutsche Affinerie AG, REpower Systems AG
(Foto: Jan Oelker), DaimlerChrysler AG, Airbus S.A.S.
Druck
Kauffeldt GmbH & Co. KG, Ahrensburg
Rechtlicher Hinweis
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete
Aussagen, die auf unseren gegenwärtigen Annahmen
und Prognosen beruhen. Bekannte wie auch unbekann-
te Risiken, Ungewissheiten und Einflüsse können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanz-
lage oder die Entwicklung von den hier gegebenen
Einschätzungen abweichen. Wir übernehmen keine
Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu
aktualisieren.
2002/032001/022000/011999/2000
US$/t 1.787 1.684 1.525 1.653
Mio. € 1.897 2.010 1.842 1.816
Mio. € 107 111 98 79
Mio. € 74 65 42 16
Mio. € 69 57 31 3
Mio. € 41 42 21 4
Mio. € 78 86 97 64
Mio. € 691 709 955 914
Mio. € 237 259 464 437
Mio. € 79 69 47 26
Mio. € 33 47 56 63
Mio. € 260 280 397 391
Mio. € 378 396 353 291
€ 1,20 1,26 0,63 0,10
€ 0,75 0,75 0,65 -
3.154 3.195 3.374 3.458
Mio. € 150 168 178 192
1.000 t 503 540 554 530
1.000 t 382 347 285 342
1.000 t 197 204 203 193
1.000 t - - 149 138
1.000 t - - 59 52
1.000 t - - 12 12
t 20 23 28 25
t 483 680 727 831
Kupferpreis LME-Settlement (ø)
Ergebnis
Umsatzerlöse
EBITDA
EBIT
EBT
Jahresüberschuss *
Brutto-Cashflow
Bilanz
Bilanzsumme
Anlagevermögen
Investitionen
Abschreibungen
Eigenkapital *
Aktie
Marktkapitalisierung****
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø)
Personalaufwand
Produktion
Kathoden **
Gießwalzdraht**
Stranggussprodukte
Vorwalzband
Bänder
Profildrähte
Gold
Silber
NA-Konzern, nach IFRS, bis 2000/01 nach HGB
+/-2004/052003/04
Kupferpreis LME-Settlement (ø) US$/t 2.607 3.382 + 29,7 %
Ergebnis
Umsatzerlöse Mio. € 2.481 3.022 + 21,8 %
EBITDA Mio. € 129 163 + 26,3 %
EBIT Mio. € 58 99 + 70,7 %
EBT Mio. € 47 90 + 91,5 %
Jahresüberschuss * Mio. € 27 61 + 125,9 %
Brutto-Cashflow Mio. € 118 137 + 16,1 %
Bilanz
Bilanzsumme Mio. € 990 1.128 + 13,9 %
Anlagevermögen Mio. € 396 366 - 7,6 %
Investitionen Mio. € 28 33 + 17,9 %
Abschreibungen Mio. € 70 64 - 8,6 %
Eigenkapital * Mio. € 409 442 + 8,1 %
Aktie
Marktkapitalisierung**** Mio. € 432 625 + 44,7 %
Ergebnis je Aktie € 0,76 1,77 + 132,9 %
Dividende je Aktie € 0,65 1,00 + 53,8 %
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø) 3.206 3.158 - 1,5 %
Personalaufwand Mio. € 180 189 + 5,0 %
Produktion
Kathoden** 1.000 t 522 558 + 6,9 %
Gießwalzdraht** 1.000 t 399 375 - 6,0 %
Stranggussprodukte 1.000 t 257 237 - 7,8 %
Vorwalzband 1.000 t 122 116 - 4,9 %
Bänder 1.000 t 63 50 - 20,6 %
Profildrähte 1.000 t 13 12 - 7,7 %
Gold t 21 29 + 38,1 %
Silber t 759 880 + 15,9 %
Kennzahlen
***
***
***
* Einschließlich Anteile anderer Gesellschafter** Einschließlich Hüttenwerke Kayser (HK) bzw. Anteil an Deutscher Giessdraht seit 01.01.2000
*** Seit Geschäftsjahr 2001/02; hochgerechnet auf zwölf Monate**** am Geschäftsjahresende
Im Geschäftsjahr 2004/05 erhielten wir positive Impulse
vom boomenden Kupfermarkt, die – unterstützt durch
kontinuierliche Maßnahmen der Effizienzsteigerung –
zu einer erfreulichen Gewinndynamik und Dividenden-
entwicklung führten.
Konzernumsatz
in Mio. €
04/0503/04
3.0222.481 Konzernergebnis (EBIT)
in Mio. €
04/0503/04
9958
Die Norddeutsche Affinerie ist mit einem Marktanteil von
22 % einer der beiden größten Kupferproduzenten Europas
und der führende Kupferrecycler weltweit.
Auch im Geschäftsfeld Kupferverarbeitung nehmen wir
in Europa eine führende Marktstellung ein.
NA_D_BG_Umschlag 27.02.2006 14:34 Uhr Seite 1
2002/032001/022000/011999/2000
US$/t 1.787 1.684 1.525 1.653
Mio. € 1.897 2.010 1.842 1.816
Mio. € 107 111 98 79
Mio. € 74 65 42 16
Mio. € 69 57 31 3
Mio. € 41 42 21 4
Mio. € 78 86 97 64
Mio. € 691 709 955 914
Mio. € 237 259 464 437
Mio. € 79 69 47 26
Mio. € 33 47 56 63
Mio. € 260 280 397 391
Mio. € 378 396 353 291
€ 1,20 1,26 0,63 0,10
€ 0,75 0,75 0,65 -
3.154 3.195 3.374 3.458
Mio. € 150 168 178 192
1.000 t 503 540 554 530
1.000 t 382 347 285 342
1.000 t 197 204 203 193
1.000 t - - 149 138
1.000 t - - 59 52
1.000 t - - 12 12
t 20 23 28 25
t 483 680 727 831
Kupferpreis LME-Settlement (ø)
Ergebnis
Umsatzerlöse
EBITDA
EBIT
EBT
Jahresüberschuss *
Brutto-Cashflow
Bilanz
Bilanzsumme
Anlagevermögen
Investitionen
Abschreibungen
Eigenkapital *
Aktie
Marktkapitalisierung****
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø)
Personalaufwand
Produktion
Kathoden **
Gießwalzdraht**
Stranggussprodukte
Vorwalzband
Bänder
Profildrähte
Gold
Silber
NA-Konzern, nach IFRS, bis 2000/01 nach HGB
+/-2004/052003/04
Kupferpreis LME-Settlement (ø) US$/t 2.607 3.382 + 29,7 %
Ergebnis
Umsatzerlöse Mio. € 2.481 3.022 + 21,8 %
EBITDA Mio. € 129 163 + 26,3 %
EBIT Mio. € 58 99 + 70,7 %
EBT Mio. € 47 90 + 91,5 %
Jahresüberschuss * Mio. € 27 61 + 125,9 %
Brutto-Cashflow Mio. € 118 137 + 16,1 %
Bilanz
Bilanzsumme Mio. € 990 1.128 + 13,9 %
Anlagevermögen Mio. € 396 366 - 7,6 %
Investitionen Mio. € 28 33 + 17,9 %
Abschreibungen Mio. € 70 64 - 8,6 %
Eigenkapital * Mio. € 409 442 + 8,1 %
Aktie
Marktkapitalisierung**** Mio. € 432 625 + 44,7 %
Ergebnis je Aktie € 0,76 1,77 + 132,9 %
Dividende je Aktie € 0,65 1,00 + 53,8 %
Mitarbeiter
Anzahl der Mitarbeiter (ø) 3.206 3.158 - 1,5 %
Personalaufwand Mio. € 180 189 + 5,0 %
Produktion
Kathoden** 1.000 t 522 558 + 6,9 %
Gießwalzdraht** 1.000 t 399 375 - 6,0 %
Stranggussprodukte 1.000 t 257 237 - 7,8 %
Vorwalzband 1.000 t 122 116 - 4,9 %
Bänder 1.000 t 63 50 - 20,6 %
Profildrähte 1.000 t 13 12 - 7,7 %
Gold t 21 29 + 38,1 %
Silber t 759 880 + 15,9 %
Kennzahlen
***
***
***
* Einschließlich Anteile anderer Gesellschafter** Einschließlich Hüttenwerke Kayser (HK) bzw. Anteil an Deutscher Giessdraht seit 01.01.2000
*** Seit Geschäftsjahr 2001/02; hochgerechnet auf zwölf Monate**** am Geschäftsjahresende
Im Geschäftsjahr 2004/05 erhielten wir positive Impulse
vom boomenden Kupfermarkt, die – unterstützt durch
kontinuierliche Maßnahmen der Effizienzsteigerung –
zu einer erfreulichen Gewinndynamik und Dividenden-
entwicklung führten.
Konzernumsatz
in Mio. €
04/0503/04
3.0222.481 Konzernergebnis (EBIT)
in Mio. €
04/0503/04
9958
Die Norddeutsche Affinerie ist mit einem Marktanteil von
22 % einer der beiden größten Kupferproduzenten Europas
und der führende Kupferrecycler weltweit.
Auch im Geschäftsfeld Kupferverarbeitung nehmen wir
in Europa eine führende Marktstellung ein.
NA_D_BG_Umschlag 27.02.2006 14:34 Uhr Seite 1
www.na-ag.com
Finanzkalender
Zwischenbericht zum 1. Quartal 2005/06 31. Januar 2006
Bilanzpressekonferenz 31. Januar 2006
Analystenkonferenz 31. Januar 2006
Hauptversammlung 30. März 2006
Dividendenzahlung 31. März 2006
Zwischenbericht zum 2. Quartal 2005/06 11. Mai 2006
Zwischenbericht zum 3. Quartal 2005/06 10. August 2006
Hamburger Börsentag 28. Oktober 2006
Vorläufiges Jahresergebnis 2005/06 19. Dezember 2006
Unsere Produkte
Kupferverarbeitung
Kupfererzeugung
Kathoden
Formate Drähte Bänder
Im Segment Kupfererzeugung
produziert die NA aus Kupferkon-
zentraten und Recyclingrohstoffen
vor allem Kupferkathoden, die
grundsätzlich den sehr hohen
Qualitätsanforderungen der
Metallbörsen entsprechen.
Die Kupferkathoden werden innerhalb des Konzerns
zu hochwertigen Kupferprodukten verarbeitet:
Gießwalzdraht für die Kabel-, Draht-, Elektro- und
Telekommunikationsindustrie sowie Strangguss-
produkte für die Herstellung von Rohren, Blechen,
Vorwalzband/Bändern und Profilen.
Europas führenderintegrierter Kupferkonzern
Geschäftsbericht 2004/05
Nor
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AG
Ges
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Bilanzpressekonferenz 31. Januar 2006
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Hauptversammlung 30. März 2006
Dividendenzahlung 31. März 2006
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Hamburger Börsentag 28. Oktober 2006
Vorläufiges Jahresergebnis 2005/06 19. Dezember 2006
Unsere Produkte
Kupferverarbeitung
Kupfererzeugung
Kathoden
Formate Drähte Bänder
Im Segment Kupfererzeugung
produziert die NA aus Kupferkon-
zentraten und Recyclingrohstoffen
vor allem Kupferkathoden, die
grundsätzlich den sehr hohen
Qualitätsanforderungen der
Metallbörsen entsprechen.
Die Kupferkathoden werden innerhalb des Konzerns
zu hochwertigen Kupferprodukten verarbeitet:
Gießwalzdraht für die Kabel-, Draht-, Elektro- und
Telekommunikationsindustrie sowie Strangguss-
produkte für die Herstellung von Rohren, Blechen,
Vorwalzband/Bändern und Profilen.
Europas führenderintegrierter Kupferkonzern
Geschäftsbericht 2004/05
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