biosynthese niedermolekularer naturstoffe (reihe „bausteine der modernen physiologie”) von h. r....

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Page 1: Biosynthese niedermolekularer Naturstoffe (Reihe „Bausteine der modernen Physiologie”) von H. R. Schütte, 150 Abb., 176 S., Preis DM 38,00, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1982

382 Buchbesprechungen Arch. Pharm.

In der Einfiihrung (S. 2) vermiRt man einen Hinweis auf die Notwendigkeit von Neuentwicklungen infolge Resistenzbildung. In Tab. 1 (S. 4/5), Entwicklungen in der Arzneimittelforschung, sieht man den seit 25 Jahren deutlichen Ubergang vom Einzelforscher zum Team. Die Zielgruppen fur die nachsten 20 Jahre (S. 5) lassen klar erkennen, daR auf dem Arzneimittelsektor noch viele Wiinsche offen sind.

Einige kritische Bemerkungen seien erlaubt. Es fallt auf, daR die anorganischen Arzneistoffe etwas stiefmiitterlich behandelt werden. So werden Eisenverbindungen in 3 Zeilen abgehandelt , Alaune, Iod, Schwefel, Hydrogenperoxid werden nicht besprochen, MgO (S. 778) ist nicht abfuhrend, Zinksulfat erscheint nur als Emeticum. Auch manche offizinellen Naturstoffe sind nicht vorhanden, so z.B. Glucose. Pentetrazol wird (S. 794) als Secretomotoricum aufgefiihrt. Vereinzelt wird in den Formeln nicht die Konfiguration beriicksichtigt (z.B. S. 138 L-Tyrosin, L-Dopa; S. 669 L-Adrenalin; S. 676 L-Ephedrin). Die Feststellung, daR es fur Hypnotica keinen Rezeptor gibt (S. 241), ist durch unsere Arbeiten so nicht mehr richtig. Es stimmt nicht, daR die unterschiedliche Wirkung der Enantiomere von N-Alkylbarbituraten infolge unterschiedlicher Biotransformationsgeschwindigkeit zustandekommt. Manche Nebenwirkungen von Arzneimitteln werden etwas verharmlost, so z.B. das Gray-Syndrom nach Chloramphenicol bei Sauglingen, das auf die noch nicht voll ausgepragte Glucuronyl-Transferase-Aktivitat zuriickzufiihren ist . Auch die , ,physiologisch gute Vertraglichkeit" von Cremophor EL@ (S. 165) mu8 iiberpriift werden, nachdem ernste Zwischenfalle bei der Anwendung von Propanidid bekanntgeworden sind. Einige Kleinigkeiten, die den hervorragenden Gesamteindruck des Buches, das in jede pharmazeutische Bibliothek gehort, in keiner Weise mindern konnen.

J. Knabe, Saarbriicken [B 281

Biosynthese niedermoleknlarer Naturstoffe (Reihe , ,Bausteine der modemen Physiologie") von H.R. Schiitte, 150Abb., 176S., Preis DM38,00, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1982.

Naturstoffe verschiedenartigster Strukturen werden meist aus wenigen einfachen Verbindungen aufgebaut. Einschlagige Lehrbiicher, auch der Pharmazeutischen Biologie, behandeln aber diese biosynthetischen Zusammenhange oft nur am Rande. Spezielle Handbiicher sind dagegen oft mit komplizierten Details iiberfrachtet. Zwischen diesen Extremen liegt das vorliegende Buch von Schiine, der im Institut fiir Biochemie der Pflanzen in HaIle, Akademie der Wissenschaften der DDR, vie1 zur Aufklarung zahlreicher Biosynthesewege beigetragen hat.

Die Grundziige der Biosynthese werden in diesem Buch an Beispielen klar und ohne belastende Einzelheiten, etwa der Beweisftihrung, aufgezeigt. Nach der Einfiihrung mit Hinweisen auf die Methodik der Biosyntheseforschung wird die Bildung der einzelnen Naturstoffgruppen diskutiert: Proteinogene Aminosauren, Nikotinsaure und verwandte Verbindungen, Porphyrine, F'yrimidine, Purine und verwandte Verbindungen, vom Acetat abgeleitete Naturstoffe, Phenylpropanabkomm- linge, nichtproteinogene Aminosauren, nichtribosomale Peptidsynthesen, cyanogene Glykoside und Senfolglucoside sowie Alkaloide. Weiterfiihrende Literatur wird fiir jedes Kapitel angegeben.

Anschauliche Beispiele, klare Gliederung des Textes und Ausdrucksweise sowie iibersichtliche Formelbilder machen diese Einfiihrung zu einer empfehlenswerten Lektiire. Wegen der vielen Beispiele zur Biosynthese pflanzlicher Arzneistoffe ist dieses Buch gerade Pharmaziestudenten hoherer Semester zu empfehlen.

G. Blaschke, Miinster [B 291

Flavonoids and Bioflavonoids, 1981 (Studies in Organic Chemistry, ll), herausgeg. von L. Farkas, M. Gzibor, F. KAllay und H. Wagner, XIX, 534 S., Preis US-$104.75, Elsevier Scientific Publishing Company, Amsterdam - Oxford - New York 1982.