biovision jahresbericht

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Eine Zukunft für alle, natürlich Un avenir pour tous, naturellement A future for all, naturally Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung Jahresbericht 2009

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Ein Rückblick auf die Aktivitäten von 2009 und ein Einblick in den finanziellen Jahresabschluss. Wir konnten die Einnahmen erhöhen und auch mehr Geld in unsere Projekte investieren.

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Eine Zukunft für alle, natürlich Un avenir pour tous, naturellementA future for all, naturally

Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung

Jahresbericht 2009

InhaltsverzeIchnIs

vorwort des Präsidenten 3

Biovision Portrait 5

Bericht der Geschäftsleitung 6

Projektberichte Gesundheit der Menschen 8Gesundheit der Tiere 10Gesundheit der Pflanzen 12Gesundheit der Umwelt 14Wissensverbreitung 16

Finanzbericht 18 – 21Betriebsrechnung 18Bilanz 19Projektaufwand 21

leistungsbericht 22 – 24Zweck der Stiftung 22Organisation 22Partner 24

sehr geehrte Gönnerinnen und GönnerDie Arbeit unserer Stiftung ist geprägt von der Überzeugung, dass Entwicklungsprojekte langfristig nur erfolgreich sein kön-nen, wenn die Betroffenen an der Basis mitentscheiden und direkt beteiligt sind. Deshalb setzt Biovision in Ostafrika auf lokale Partnerschaften und arbeitet eng mit der Bevölkerung zusammen. Es geht uns darum, wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie technische Innovationen mit traditionel-lem Wissen zu verbinden und möglichst breit zu vermitteln. Damit möchten wir Menschen mit den geeigneten Werkzeugen ausrüsten, damit sie ihre Lebensbedingungen in eigener Regie verbessern können. Dieser Weg ist nicht immer der einfachste, aber im Gegensatz zu den vermeintlich schnellen Abkürzungen führt er eher ans Ziel und bringt nachhaltige Erfolge.

Positive Erfahrungen mit diesem umfassenden Ansatz der Ent-wicklungszusammenarbeit machen wir zum Beispiel in den von Biovision unterstützten Projekten zur Malariabekämpfung in Kenia. Sowohl im städtischen Malindi an der Küste des Indi-schen Ozeans als auch im ländlichen Nyabondo auf einem Hochplateau im Westen des Landes ist es innert relativ kurzer Zeit gelungen, die Malariaerkrankungen um mehr als die Hälf-te zu reduzieren. Der Schlüssel zu diesem Erfolg sind vorbeu-gende Massnahmen auf mehreren Ebenen, die sich ergänzen und gegenseitig verstärken. Sie sollen nun auch der Bevölke-rung im äthiopischen Tolay zugute kommen. Zu den entschei-denden Faktoren gehören auch hier eine breite Ausbildung der Betroffenen sowie der Einsatz lokaler Partner.

Weil die integrierte Methode zur Malariaprävention umwelt-freundlich ist, schützt sie nicht nur die Menschen, sondern auch ihre natürlichen Lebensgrundlagen. Dies ist keine Selbst-verständlichkeit, denn im Kampf gegen die Malaria setzen ei-nige Länder – vor allem in Afrika – immer noch auf das in den Industriestaaten längst verbotene Insektizid DDT. Biovision lehnt diese Scheinlösung entschieden ab, denn die langlebige

Chemikalie und ihre ebenfalls giftigen Abbauprodukte rei-chern sich in der natürlichen Umwelt sowie in der Nahrungs-kette an, gefährden die biologische Vielfalt und belasten letzt-lich auch die menschliche Gesundheit. Zudem nimmt die Resistenz von Malariamücken gegen DDT zu.

Wir haben uns im Jahr 2009 deshalb auch auf politischer Ebe-ne für die umweltverträglichen Alternativen zur Malariabe-kämpfung und gegen die kurzsichtigen DDT-Einsätze engagiert – sei es in der Öffentlichkeitsarbeit, bei einer UNO-Konferenz der Stockholm Konvention in Genf, bei Regierungsstellen in Afrika oder beim Bundesamt für Umwelt in Bern. An der er-wähnten UNO-Konferenz debattierten die Vertragsstaaten im Mai über ein weltweites Verbot gefährlicher Pestizide. Als Mit-glied einer Expertengruppe, die das Thema nun weiterverfolgt, kann ich mich aktiv für eine Malariabekämpfung ohne DDT einsetzen.

Sowohl unsere Fortschritte in den Malaria-Projekten als auch bei der politischen, wissenschaftlich abgestützten Lobbyar-beit zeigen, dass sich der Einsatz für eine bessere Welt lohnt. Wir werden unsere Vision weiterverfolgen und engagieren uns für genügend und gesunde Nahrung für gesunde Menschen in einer gesunden Umwelt – hier wie anderswo. Unsere Arbeit hat in den vergangenen 12 Jahren vielen Menschen zu einem besseren Leben verholfen. Diese Erfolge sind nicht zuletzt Ihrer Solidarität mit Afrika und einer treuen Unterstützung zu ver-danken, auf die wir hoffentlich auch in Zukunft zählen dürfen.

Mit herzlichem Dank, Ihr

Dr. Hans Rudolf Herren

VoRwoRt | 3

Dr. hans r. herrenWelternährungspreisträger und Präsident der Stiftung Biovision

Der Kakamega Regenwald in Kenia bietet Lebensraum für zahlreiche einzigartige Tier- und Pflanzenarten.(Biovision-Projekt «Biodiversity Conservation»)

Traditionelle Tänzerinnen aus Lomut, Westpokot, Kenia(Biovision-Projekt «Cabesi»)

Infektionskrankheiten, tierseuchen, ernteschädlinge und übernutzte Ökosysteme behindern die entwicklung in afri-ka. Biovision geht diese Probleme mit nachhaltigen Metho-den an. Dabei arbeitet die stiftung eng mit lokalen Part-nern und der Bevölkerung zusammen.

Mit ihren Projekten verbessert Biovision seit 1998 die Lebens-bedingungen der Bevölkerung in Ostafrika. Die Schweizer Stif-tung verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, um die Pro-bleme der Armut an der Wurzel zu bekämpfen. Nach dem Credo unseres Gründers und Präsidenten Hans Rudolf Herren, der selber jahrzehntelang als Insektenforscher in Afrika gelebt hat, arbeiten wir dabei nicht gegen, sondern mit der Natur. Die meisten Menschen in Afrika sind Kleinbauern, deren Existenz unmittelbar von der Qualität ihrer natürlichen Lebensgrundla-gen abhängt. Deshalb sind eine intakte Umwelt, fruchtbare Böden, gute Ernten und gesunde Herden die Basis für ihr Wohlergehen und für eine nachhaltige Entwicklung der ländli-chen Gemeinschaften.

Für Biovision steht die Gesundheit der Menschen, Nutztiere, Agrarpflanzen sowie der natürlichen Ökosysteme im Zentrum der Entwicklungszusammenarbeit. In enger Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen vermitteln wir der Landbevöl-kerung in Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopien die dazu er-forderlichen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten. Ziel die-ser Ausbildungsprojekte ist die Stärkung der Kleinbäuerinnen und Landwirte. Dank dem erlernten Wissen sollen sie ihre be-triebseigenen und lokalen Ressourcen möglichst effizient ein-setzen sowie die natürliche Selbstregulation der Böden, Pflan-zen und Tiere besser nutzen können.

So zeigen etwa die in Kenia und Äthiopien durchgeführten Malaria-Projekte der Bevölkerung auf, wie sie sich mit einfa-chen Mitteln und ohne Einsatz von chemischen Giften selber wirksam vor dem gefürchteten Tropenfieber schützen kann. Auch Pflanzenkrankheiten und Ernteschädlinge, die zum Bei-spiel den Maisertrag schmälern, lassen sich mit wissenschaft-lich erprobten Methoden des biologischen Landbaus erfolg-reich in Schach halten. Und im Kampf gegen die Tsetsefliege, welche ganze Viehherden mit der Schlafkrankheit ansteckt, setzen wir auf umweltfreundliche Farb- und Duftfallen. Da-durch überleben mehr Nutztiere, womit es auch den Menschen besser geht. Dank den Initiativen von Biovision erhalten zehn-tausende von Kleinbauern in Ostafrika eine Chance, ihr Leben mit ökologischen Methoden zu verbessern und gleichzeitig ihre Umwelt zu erhalten. Kernanliegen sind dabei immer auch die Beteiligung und Mitsprache der Betroffenen sowie die Gleichstellung und Einkommensförderung.

Biovision

Ökologische entwicklung sichert eine zukunft für alle

PoRtRAIt BIoVISIoN | 5

«Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht.» Die Be-deutung dieser afrikanischen Weisheit kennt in Afrika jedes Bauernkind. Es gibt Massnahmen, die nichts zur Erreichung eines gesetzten Zieles beitragen – so gut die Absicht auch sein mag. Daneben existieren aber durchaus Methoden, deren An-eignung sich für Bäuerinnen und Landwirte lohnt. Dieses Wis-sen und die entsprechenden Techniken vermittelt die Stiftung Biovision in konkreten Projekten und mit spezifischen Infor-mationsprogrammen sowohl bei uns wie auch im Süden. So hilft zum Beispiel das am Rand der Maisfelder gepflanzte Napiergras – in den von Biovision seit Jahren unterstützten Push-Pull-Projekten (Seite 12) – inzwischen über 25 000 kenia- nischen Bauernfamilien in der Region des Viktoriasees, ihre Maisernten zu verdoppeln.

In solchen Basisprojekten fördern wir durch konkrete An-schauungsbeispiele und eine praxisbezogene Ausbildung die Verbreitung ökologischer Methoden in Afrika. Zusätzlich setzt Biovision weiterhin auf eine professionelle und anwenderori-entierte Information. Über unsere Kommunikationsprojekte erreichen wir in Ostafrika via Zeitung, Radio und Internet mitt-lerweile regelmässig über 3 Millionen Bäuerinnen und Bauern. Die lebhaften und zunehmenden Rückmeldungen in Form von Leserbriefen und SMS-Anfragen bei den zuständigen Redaktio-nen zeigen eindrücklich, dass die Botschaft ankommt und ge-fragt ist (Seite 16). Im Berichtsjahr hat die Stiftung zudem verschiedene Kooperationen ausgebaut und den Wissensaus-tausch von landwirtschaftlichen Ausbildungszentren zwischen Nord und Süd, aber auch innerhalb des afrikanischen Konti-nents verstärkt.

Einen Eindruck von der konkreten Arbeit in den einzelnen Pro-jekten vermitteln die ausgewählten Berichte auf den Seiten 8 bis 17. Insgesamt hat Biovision im Berichtsjahr 22 Projekte in Kenia, Tansania, Uganda, Äthiopien und der Schweiz unter-stützt.

Dank dem ausgezeichneten Geschäftsergebnis (Seite 18) konnten wir wichtige Aktivitäten weiterführen und internatio-nale Partnerschaften ausbauen. Trotz Finanzkrise und welt-weiter Rezession ist das Spendenvolumen gegenüber dem Vor-jahr um 17 Prozent auf 4,8 Millionen Franken angestiegen. Wir erachten dies als Vertrauensbeweis, dass unsere transparente Kommunikation und der Leistungsausweis von den Gönnerin-nen und Gönnern geschätzt und honoriert werden.

neues erscheinungsbildDie Auffrischung des öffentlichen Auftritts von Biovision trug dem Umstand Rechnung, dass unser Name allein die Zielset-zung der Stiftung nicht klar genug zum Ausdruck bringen konnte. Dies führte im In- und Ausland immer wieder zu Un-klarheiten. Deshalb haben wir das alte Logo nach 10 Jahren abgelöst und unser Erscheinungsbild verdeutlicht. Die inhaltli-che Ausrichtung bleibt dabei dieselbe. Als Stiftung für ökologi-sche Entwicklung führt Biovision die Arbeit im angestammten Bereich konsequent fort, und setzt die zunehmende Bekannt-heit dazu ein, auch Entscheidungsträger vermehrt in die Pflicht zu nehmen.

anwaltschaft und sensibilisierungAm Beispiel der erfolgreichen Malaria-Projekte in Afrika zeigt sich deutlich, wie Biovision auf verschiedenen Ebenen die ökologische Entwicklung voran treibt. Die Resultate im Kampf gegen Malaria brachten in den vergangenen Jahren eine Ver-besserung der Gesundheitssituation für über 120 000 Men-schen in den Projektgebieten (Seite 8). Um die erfolgreiche Anwendung einer umweltverträglichen Mückenkontrolle aus-zuweiten und vor allem auch den drohenden Vormarsch des gefährlichen Insektizids DDT in Afrika zu stoppen, hat Biovisi-on die Projektarbeit auf internationaler Ebene ausgedehnt. Dank einer fundierten Lobbyarbeit an der vierten Vertrags-staatenkonferenz der Stockholm Konvention in Genf ist es uns zusammen mit zielverwandten Organisationen gelungen, eine Ratifikation der Förderung von Alternativen zu DDT durchzu-bringen. Wir werden uns im Feld – aber auch auf politischer Ebene – weiterhin dafür einsetzen, dass diese Absichtserklä-rung der Regierungsvertreter nun auch umgesetzt wird.

nachhaltigkeit und selbstverantwortungUnser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit unterstreicht der konse-quente Aufbau der Projekte auf funktionierenden und lokal verankerten Netzwerken und Partnerorganisationen. Die Inve-stitionen in langfristig tragfähige Konzepte bedeuten auch, dass wir unsere Spenden möglichst zielgerichtet, effizient und wirkungsvoll einsetzen.

Sensibilisierung, Ausbildung und Wissensvermittlung sind In-vestitionen in die Zukunft. Diese Art der Entwicklungszusam-menarbeit erfordert einen langen Atem. Als gemeinnützige Nonprofit-Organisation setzt sich Biovision seit 12 Jahren für eine sozial gerechte und ökologisch ausgerichtete Entwick-

Tätigkeitsbericht

zukunft für alle, natürlich

6 | BERICHt DER GESCHÄFtSLEItUNG

lung ein. Die jährlich wachsende Unterstützung und Anerken-nung im In- und Ausland motivieren uns, diesen Ansatz konse-quent weiter zu verfolgen.

Ökologische lösungsansätze im zentrumBiovision unterstützt nachhaltige Entwicklungsprojekte, wel-che die Erarbeitung, Anwendung, Weiterentwicklung und Ver-breitung ökologischer Methoden fördern. Damit lässt sich eine Verbesserung der Lebenssituation erreichen, die nicht auf ei-ner Ausbeutung der natürlichen Umwelt beruht. Gemäss den Prinzipien der Nachhaltigkeit hat Biovision auch im Berichts-jahr 2009 einen Beitrag zur Erreichung der UNO-Millenniums-ziele geleistet – sowie zur Umsetzung der Empfehlungen im Welt-Agrarbericht IAASTD beigetragen.

Unser Fokus auf die Aufbereitung lebenswichtiger Informa-tionen, eine praxisorientierte Vermittlung von Wissen und den Austausch von Know-how ermächtigt Menschen im Süden wie im Norden zu einem selbstbestimmteren und umweltbewus-steren Handeln. Durch die lokale Verankerung und konse-quente Förderung der Selbstverantwortung in den Projekten werden die Betroffenen zu Beteiligten. Indem wir die Zusam-menarbeit mit Partnerorganisationen auf gleicher Augenhöhe fördern, schaffen wir keine neuen Abhängigkeiten, sondern setzen die gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze in die Tat um. Denn das Ziel ist so selbstverständlich wie verpflichtend: Zukunft für alle, natürlich.

Andreas SchriberGeschäftsleiter Stiftung Biovision

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Nachhaltige Entwicklungsprojekte bauen auf Ausbildung vor Ort und ermöglichen eine Verbesserung der Lebenssituation, die nicht auf einer Ausbeutung der Umwelt beruht. Geschäftsleiter Andreas Schriber diskutiert mit Schülern des Chemaley College in West Pokot, eine der ärmsten Regionen Kenias.

Moskito-SpäherInnen kartieren die Brutgebiete der Mücken in Siedlungsnähe und nehmen regelmässig Proben.

Der Einsatz von Moskitonetzen zum Schutz vor Mückenstichen ist eine der integrierten Massnahmen, welche in den «Stopp Malaria»-Projekten von Biovision angewendet werden.

Projekt «stopp Malaria – tolay»

Begünstigte: Die 12 000 Bewohnerinnen und Bewohner des Projektgebiets profitieren von einer verbesserten Gesundheitssituation durch die Reduktion der Malariafälle.

entwicklungsziel: Nachhaltige Verbesserung der Ge sundheit der Bevölkerung von Tolay durch umweltfreundliche Malaria-Kontrolle.

resultate:–  Gründung von 3 Malaria-Clubs mit 150 Schülerin-

nen und Schülern zur Förderung der Malaria-Prä-vention bei Jugendlichen und Kindern

–  2009 wurden 627 Gemeindemitglieder in der umweltfreundlichen Malariakontrolle ausgebildet

–  Durchführung des jährlichen Malaria-Tages zur Sensibilisierung der Bevölkerung in Tolay und Verteilung von über 500 Informationsbroschüren

Implementierende Partnerorganisation: icipe Äthiopien – African Insect Science for Food and Health

In Teilen Äthiopiens ist der Einsatz des umwelt- und gesund-heitsgefährdenden Insektenbekämpfungsmittels DDT seit Ende 2009 offiziell untersagt – so auch im Gibhe-Tal bei Tolay. Das Verbot bietet eine einmalige Chance, die Verbreitung der tödlichen Tropenkrankheit Malaria künftig mit umweltfreund-lichen Methoden zu stoppen.

Biovision stellt sich dieser Herausforderung und geht das Pro-blem – gemeinsam mit afrikanischen Partnern wie dem Insek-tenforschungszentrum icipe – auf mehreren Ebenen an. Im fruchtbaren Tieflandgebiet des grössten äthiopischen Regio-nalstaats Oromiya grassiert das Tropenfieber Malaria beson-ders schlimm. Es ist denn auch mit ein Grund für die erhebli-che Kindersterblichkeit in der ländlichen Region. Basierend auf einem früheren Projekt von Biovision zur umweltfreundli-chen Kontrolle der Tsetsefliege, welche die ebenfalls gefürchte-te Schlafkrankheit überträgt, wird in Tolay inzwischen auch die Anopheles-Mücke mit einem ganzheitlichen Ansatz bekämpft.

Stehende Gewässer sind ideale Brutgebiete der Insekten, die den gefährlichen Malariaerreger mit ihren Stichen auf Men-schen übertragen. Um die Zahl der Mücken wirksam zu redu-

zieren, werden Tümpel im Siedlungsgebiet von speziell ausge-bildeten Moskito-Späherinnen und Spähern erkundet, kartiert, überwacht und nach Möglichkeit in Gemeinschaftsarbeit trok-kengelegt. Später ist vorgesehen, die verbleibenden Mücken-larven mit einem umweltverträglichen Bakterium oder Pflan-zenextrakt zu dezimieren. Zudem werden insbesondere Risikogruppen wie Schwangere und Eltern von Kleinkindern unter fünf Jahren über die Wichtigkeit und den korrekten Ge-brauch von imprägnierten Moskitonetzen instruiert. Richtig angewendet bieten diese den besten Schutz vor den Mücken-stichen.

Nach dem Vorbild der laufend verbesserten Pilotprojekte zur Malariakontrolle in Kenia wird die lokale Bevölkerung an spe-ziellen Informationsveranstaltungen sensibilisiert und zur Mitarbeit motiviert, damit sich die Betroffenen selber wir-kungsvoll schützen können. Dazu gehört auch die Fachausbil-dung der Moskito-Späherinnen und Späher. Mit ihrem guten Draht zur Dorfgemeinschaft stellen sie eine langfristige Wir-kung der Schutzmassnahmen sicher.

Umweltfreundliche Malaria-Bekämpfung in Tolay

Prävention ist der beste schutz

GESUNDHEIt DER MENSCHEN | 9

Wasihu DigaKlassenbester und Mitglied des Malaria-Clubs der Secondary School in Tolay, Äthiopien

Dr. solomon WoldeArzt im Militärspital Tolay, Äthiopien

«Ich habe mich entschieden, einem Malaria-Club bei- zutreten, weil ich weiss, wie gefährlich diese Krankheit für uns ist. Am Projekt gefällt mir, dass wir einfache Methoden lernen, um uns vor der Malaria zu schützen.»

«In der Region ist die Verbreitungsrate der Malaria sehr hoch und viele Kinder sind an der Krankheit gestorben. Dank den Projektaktivitäten zeigen sich bereits vielversprechende Resultate: wir verzeichneten einen ersten Rückgang der Malariafälle. »

>>>Projektnummer: BV HH-03

Projektstart: 2007

Gesunde Pflugochsen und Milchkühe sind das wirt- schaftliche Rückgrat für zahlreiche Bauernfamilien in Benishangul-Gumuz.

In der Modell-Biofarm erlernen Bäuerinnen und Bauern in praxis-orientierten Kursen nachhaltige Landwirtschafts-methoden.

Projekt «tsetse-Kontrolle und Biolandbau in assosa»

Begünstigte: Über 1000 Kleinbäuerinnen und Klein bauern, sowie landwirtschaftliche Beratungs-teams profitieren von der Ausbildung und werden darin unterstützt, ihr Anbausystem zu verbessern und das Tsetsefliegen-Problem gemeinschaftlich auf Dorfebene anzugehen.

entwicklungsziel: Armutsbekämpfung und nachhalti-ge ländliche Entwicklung in Äthiopien durch wirksame umweltfreundliche Massnahmen fördern.

resultate:–  Aufbau und Inbetriebnahme der Modell-Biofarm

mit Viehstall, Biogasanlage, Gemüsebeeten, Kompost und weiteren Komponenten

–  52 Kleinbauern und 48 Kleinbäuerinnen erhielten einen praxisorientierten Ausbildungskurs in Biolandbaumethoden und ergänzenden Lehrgängen (Marketing, Gesundheit)

–  Ausbildung von 60 «Tsetse-Spähern» aus den betroffenen Dörfern, welche die Tsetse-Fallen überwachen und warten

Implementierende Partnerorganisation: BioEconomy Africa (BEA)

In der äthiopischen Provinz Benishangul-Gumuz, die im We-sten des Landes an der Grenze zum Sudan liegt, leben die mei-sten Menschen von der Landwirtschaft. Trotz fruchtbaren Böden und günstigen Klimabedingungen kommen viele Klein-bauern der Region nicht auf einen grünen Zweig und leiden regelmässig unter dem Mangel an Nahrungsmitteln. Ein Haupt-grund dafür ist die Tsetsefliege. Mit ihren Stichen überträgt sie die tödliche Schlafkrankheit auf Nutztiere und macht eine normale Viehhaltung dadurch praktisch unmöglich. Wo die Ochsen als Zugtiere für den Pflug fehlen, bleibt geeignetes Ackerland wegen mangelnder Arbeitskraft oft ungenutzt.

Um die Versorgung der Landbevölkerung mit Nahrungsmitteln – und ihre generelle Lebenssituation – zu verbessern, unter-stützt Biovision die Partnerorganisation BioEconomy Africa beim Aufbau einer Biofarm in Assosa. Die lokale Regierung hat für das Projekt fast 4 Hektaren Land zur Verfügung gestellt. Dieser Modellbauernhof soll der gesamten Region als land-wirtschaftliches Ausbildungszentrum dienen. Hier lernen Be-ratungsteams und hunderte von Bauern, ihre Ernährungssi-

cherheit zu erhöhen, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören. Dazu gehört vor allem auch der Schutz des Viehs durch eine wirksame Kontrolle der gefährlichen Tsetsefliegen mit kostengünstigen Farb- und Duftfallen. Gesunde Pflugoch-sen und Milchkühe sind das wirtschaftliche Rückgrat zahlrei-cher Bauernfamilien in Äthiopien. Sie ermöglichen ihnen eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion und begünstigen da-durch die ländliche Entwicklung. Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, führt die Biofarm ausgewählte Modellbauern auch in die Praxis des biologischen Landbaus ein. Hier lernen Frauen und Männer unter anderem, wie sie durch die Produktion von Kompost, Naturdünger und Gemüse ihre Erträge steigern kön-nen, ohne den Boden auszulaugen.

Projekt Tsetsefliegen-Kontrolle und Biolandbau in Assosa

sind die nutztiere gesund, gibt es genug zu essen

GESUNDHEIt DER tIERE | 11

Massad saidStudent Nutztierwissenschaft und Praktikant im Beratungsdienst Tiergesundheit in Assosa, Äthiopien

haraba abdulamahidModellbäuerin aus dem Dorf Alubo in Assosa, Äthiopien

«Die grösste Bürde für unsere Bauern ist die tsetse-Fliege. Nur wenn wir dieses Problem angehen, können wir die Gesundheit der tiere langfristig verbessern.»

«Im training habe ich viel erfahren, zum Beispiel über Hühnerhaltung oder wie ich selber Kompost herstellen kann. Diese neuen Ideen will ich nun bei mir auf dem Hof anwenden und so mein Einkommen verbessern.»

>>>Projektnummer: BV AH-04

Projektstart: 2009

In Trainingskursen im Feld lernen vor allem Bäuerinnen ohne Berufsausbildung, wie sie mit nachhaltigen Methoden ihre Erträge steigern können.

Projekt «nachhaltige landwirtschaft in zentralkenia»

Begünstigte: Mehr als 2000 Personen (davon 1500 Frauen) in den «Schulen auf dem Bauernhof» werden regelmässig in nachhaltigen Landwirtschaftsmetho-den unterrichtet und betreut. Die Bauernschulen erhalten das Pflanzungsmaterial, um Demonstrations-felder anzubauen.

entwicklungsziel: Verbesserung der Nahrungssicher-heit, Einkommensförderung und Armutsreduktion für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch Zugang zu nachhaltigen Anbaumethoden und regelmässiger Information zu Themen des Biolandbaus.

resultate:–  59 Bauernschulen im Feld wurden bereits

gegründet–  506 Kleinbäuerinnen und 201 Kleinbauern erhiel ten

im Jahr 2009 eine Ausbildung in nach haltiger Landwirtschaft. Zentral dabei ist die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit z.B. durch Viehdünger und Kompostproduktion

Implementierende Partnerorganisation: Kenya Agricultural Research Institute KARI

Die meisten Landwirtschaftsbetriebe in Zentralkenia werden von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern geführt, die weniger als 1 Hektare Land besitzen. Auf ihren kleinen Parzellen bauen sie vor allem die lokalen Grundnahrungsmittel Mais und Bohnen an. Um die Versorgung und Einkommenssituation der Haushal-te zu verbessern, unterstützt Biovision die lokale Partnerorga-nisation Kenyan Agriculture Research Institute (KARI) beim Aufbau und bei der Betreuung von 72 Bauernschulen. Auf den hier angelegten Demonstrationsfeldern lernen vor allem Bäue-rinnen ohne Berufsausbildung auf anschauliche Weise, wie sie mit neuen, nachhaltigen Methoden der Landwirtschaft ihre Ernten steigern können. Dieses Wissen geben die Ausgebilde-ten dann auch in ihren Dörfern weiter. Die praktischen Trai-nings an den Bauernschulen betonen die zentrale Bedeutung des Bodens als Wasser- und Nährstoffspeicher, dessen Frucht-barkeit sich unter anderem durch den Einsatz von Kompost und tierischem Dünger verbessern lässt.

Der Unterricht umfasst auch Lehrgänge in Milchwirtschaft und soll gleichzeitig mehr als 2000 Personen zugute kommen, so-bald alle Schulen aufgebaut sind. In den Kursen, die stark auf

die Bedürfnisse der Landbevölkerung abgestimmt sind, zeigt man den Teilnehmenden zudem die Vorteile von Zusammen-schlüssen auf lokaler Ebene auf. Denn dadurch können sie ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse bereits in den Dörfern verar-beiten und die Produkte gemeinsam vermarkten, um so eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.

Damit das an den Bauernschulen vermittelte Wissen möglichst flächendeckend verbreitet wird, arbeiten diese auch mit der von Biovision finanzierten Bauernzeitung «The Organic Far-mer» (TOF) zusammen. Die Redaktion nimmt besonders häufi-ge Fragen und Anregungen auf und macht sie im monatlich erscheinenden Magazin oder in der gleichnamigen wöchentli-chen Radiosendung einem breiten Publikum zugänglich. In einem nächsten Schritt soll die ländliche Bevölkerung auch zu den umfangreichen Informationen auf der Wissensplattform www.infonet-biovision.org im Internet besseren Zugang erhal-ten.

Nachhaltige Landwirtschaft in Zentralkenia

Bauernschulen verhelfen zu besseren ernten

GESUNDHEIt DER PFLANZEN | 13

samuel njihiaProjektleiter/Spezialist für Pflanzenkrankheiten des KARI in Nairobi, Kenia

«Unsere Böden hier in Kenia sind alt und wurden über Jahre mit viel Dünger noch mehr ausgelaugt. Es ist höchste Zeit, dass wir ihnen Nährstoffe zurückgeben. Deswegen vermitteln wir in unseren Kursen auch die Grundlagen für Kompostierung und natürlichen Dünger aus Viehmist.»

catherine WangariKleinbäuerin und Bauerntrainerin aus Muranga, Kenia

«Zuerst war ich etwas skeptisch, ob die neuen Me- thoden funktionieren. Aber dann habe ich gelernt, wie genau wir den Mais, das Desmodium und das Napier-gras anpflanzen sollten. Nicht nur ich konnte mich schliesslich überzeugen, sondern auch die Mitglieder meiner Bauerngruppe. Ich wurde eine Bauerntrainerin und konnte so mein wissen anderen Bauerngruppen weitergeben.»

>>>Projektnummer: BV PH-05

Projektstart: 2008

Die Mitglieder der Selbsthilfegruppen (wie z.B. Emily Sikuku) halten die Seidenraupen bei sich zu Hause, bis sie sich nach 4 Wochen zu Kokons verpuppen.

Projekt «seidenproduktion gegen die armut in Westkenia»

Begünstigte: 110 Mitglieder von Selbsthilfegruppen (80 Frauen und 30 Männer) erhalten eine Ausbildung in Seidenraupenzucht und Seidenproduktion. Von den einkommensfördernden Aktivitäten profitieren deren Familienangehörige und Hofgemeinschaften (insgesamt ca. 700 Personen).

entwicklungsziel: Nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von marginalisierten Frauen und ihren Familien im ländlichen Raum des Rachuonyo-Distriktes durch mehr Einkommen dank der Wieder-aufnahme der lokalen Seidenproduktion.

resultate:–  5 Personen mit Rollenmodellcharakter erhielten

eine Ausbildung, andere Personen darin auszubil-den, ihr Wissen in Seidenraupenzucht und Seidenproduktion weiterzugeben

–  25 000 Setzlinge von Maulbeerbäumen als Futter für die Seidenraupen und zum Bodenschutz gepflanzt

–  Aufzucht von 40 000 Seidenraupen durch die Gemeindemitglieder

–  10 Kilogramm hochwertige Seidenkokons produziert

Implementierende Partnerorganisation: icipe Kenya – African Insect Science for Food and Health

Tausende von neu gepflanzten Setzlingen des Maulbeerbaums sollen künftig das Einkommen ländlicher Haushalte im westke-nianischen Othoro aufbessern. Mit ihren tiefgründigen Wur-zeln und dem dichten Blätterwerk schützen diese Bäume die anfälligen Böden in der hügeligen Gegend östlich des Viktoria-sees vor Erosionsschäden. Vorrangig ist jedoch die Funktion der Maulbeerblätter als Futterquelle für die von der Selbsthil-fegruppe Kabondo gezüchteten Seidenraupen. Es sind vor al-lem alleinerziehende Kleinbäuerinnen, die mit der Insekten-haltung ein wichtiges Zusatzeinkommen erwirtschaften und dadurch ihre Lebensumstände verbessern. Während vier Wo-chen füttern sie die gefrässigen Raupen jeweils zuhause in einem Holzrahmen, bis sich diese zu Kokons verpuppen.

Im Rahmen eines Pilotprojekts des in der Hauptstadt Nairobi stationierten Insektenforschungsinstituts icipe erhielten eini-ge der Teammitglieder von Kabondo eine spezifische Ausbil-dung. Sie lernten, wie man die Seidenraupen aufzieht, ihre Kokons maschinell zu hochwertiger Seide weiterverarbeitet und den Webstuhl bedient. Dieses Wissen vermitteln sie nun in ihrer Gemeinde an weitere Interessierte.

Nach einem hoffnungsvollen Start legte jedoch ein gewaltiger Sturm das Produktionsgebäude mit den Spul- und Webmaschi-

nen in Trümmer. Dann brachten die politischen Unruhen nach der letzten Präsidentenwahl das Projekt anfangs 2008 vor-übergehend zum Stillstand. Trotz dieser Rückschläge liessen sich die beteiligten Frauen nicht unterkriegen. Für den Wieder-aufbau konnten sie auf die kenianische Regierung und eine einmalige finanzielle Unterstützung durch die Stiftung Bio-vision zählen. So war es ihnen möglich, 2009 bereits wieder rund 40 000 Seidenraupen aufzuziehen und 10 Kilogramm Seidenkokons zu gewinnen. Durch den Bau eines wettersiche-ren Fabrikationsgebäudes für das Seidenzentrum läuft nun auch die Produktion von Qualitätsseide wieder an.

Seidenproduktion in Westkenia

Insekten als neue einkommens- quelle für Frauen

GESUNDHEIt DER UMwELt | 15

Josua OdhiamboKleinbauer in Othoro, Kenia

everlyn ngukuSeidenraupen-Spezialistin und Fachberaterin am icipe in Nairobi, Kenia

«Für mich ist die Kokonproduktion sehr wichtig, denn ich habe kein eigenes Land und habe so die Chance, auf kleiner Fläche ein Einkommen zu erzielen.»

«othoro ist ein idealer ort für die Seidenproduktion. Mit relativ geringem Aufwand tragen wir dazu bei, dass die lokale Bevölkerung ihre Einkommensgrundlage breiter abstützen kann – auf eine nachhaltige und ökologische Art. Dass neben Biovision auch die Kenia- nische Regierung diese bedeutende Initiative fördert und an deren Erfolg glaubt, macht uns besonders stolz.»

>>>Projektnummer: BV EH-06

Projektstart: 2009

Über 3 Millionen Hörerinnen und Hörer schätzen an den Sendungen von TOF-Radio, dass Bauern zu Wort kommen, die von ihren Erfahrungen berichten.

John Cheburet (links), Projektleiter und Redaktor, interviewt einen Bauer. Der engagierte Radiojournalist hat kürzlich mit einer seiner Sendungen den «Farm Radio International»-Preis der Welternährungsorganisation FAO gewonnen.

Einmal pro Woche strahlt der staatliche Radiosender Kenya Broadcasting Corporation einen siebenminütigen Sonderbei-trag von TOFRadio für Kleinbäuerinnen und Landwirte aus. Wenn The Or ganic Farmer – oder kurz TOFRadio – in der am stärksten verbreiteten Sprache Kiswahili auf dem Programm steht, sitzen in Kenia und den angrenzenden Ländern Ostafri-kas jeweils 3 bis 5 Millionen Menschen vor den Radiogeräten. Was sie aus dem Äther erwarten, sind konkrete Tipps und An-regungen für den bäuerlichen Berufsalltag.

Das von Biovision koordinierte Projekt TOFRadio wird vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED) finanziert. Es bietet der Bevölkerung, die zu 80 Prozent in der Landwirt-schaft arbeitet, praktische Ratschläge zur nachhaltigen Ver-besserung ihrer Ernährungssituation und Lebensumstände. Hier erfahren auch Leute ohne Lese- und Schreibkenntnisse, wie sie mit biologischen Methoden ihre Ernteerträge steigern können. Der verantwortliche Redaktor John Cheburet berichtet etwa darüber, wie man die Bodenfruchtbarkeit der Felder auf-wertet, Schädlinge auf natürliche Weise bekämpft, den Mais

vor Krankheiten schützt oder die landwirtschaftlichen Produk-te besser vermarktet. Der Wissensdurst der Kleinbäuerinnen und Bauern ist enorm, zumal die meisten von ihnen sonst kei-nen Zugang zu einer landwirtschaftlichen Grund- und Weiter-bildung haben.

Mit Erfahrungsberichten, Feldbesuchen, neuen Forschungser-gebnissen, Interviews sowie der Beantwortung bäuerlicher Alltagsfragen trifft TOFRadio die Wellenlänge der ländlichen Bevölkerung, fördert ihr Gemeinschaftsgefühl und stärkt das Selbstvertrauen. Zudem nutzt die Sendung Synergien mit wei-teren Informations- und Bildungsprojekten von Biovision in Afrika: Dank dem Radioprogramm wächst die Bekanntheit der Bauern-Zeitung The Organic Farmer, und im Internet ergänzt die ebenfalls vom LED mitgetragene Plattform www.infonet-biovision.org die Wissensverbreitung in den elektronischen Medien. Damit stehen den Bäuerinnen und Bauern wichtige Informationen über ökologische Bewirtschaftungsmethoden auf verschiedenen Kommunikationskanälen zur Verfügung.

Radiosendungen für Kleinbauernfamilien in Ostafrika

Mit der landbevölkerung auf gleicher Wellenlänge

wISSENSVERBREItUNG | 17

victoria MutindaLandwirtschaftsberaterin im TOF-Informationszentrum in Kangundo, Kenia

John cheburetRedaktor TOFRadio in Nairobi, Kenia

«Das toF-Radio macht unsere Arbeit spannend: Die Bauern wollen von uns Landwirtschaftsberatern zusätzliche Informationen zu themen, die in den Sendungen angeschnitten wurden, was wir dann wiederum als Anregung ans toF-Radio weitergeben.»

Projekt «tOF radio»

Begünstigte: Die TOFRadio Sendungen erreichen jede Woche bis zu 5 Millionen Zuhörer/-innen in Kenia und anderen afrikanischen Ländern.

entwicklungsziel: Nachhaltige Verbesserung der Ernährungs- und Lebenssituation von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Ostafrika. Dies wird durch praxis - orientierte Informationen über ökologische Landwirt-schaft sowie Schädlings- und Krankheitsprävention angestrebt.

resultate:–  Die TOFRadio-Sendungen erreichen jede Woche bis

zu 5 Millionen Zuhörer/-innen in Kenia und anderen afrikanischen Ländern.

–  Die Radiosendung schafft Synergien mit dem TOF-Bauernmagazin und der Internetplattform www.infonet-biovision.org und beantwortet zusammen mit diesen Medien Hörer-Fragen.

>>>Projektnummer: BV IS-02.A

Projektstart: 2008«Radio ist ein faszinierendes Medium, das der Land - bevölkerung dringend benötigte Informationen zur nachhaltigen Landwirtschaft vermittelt. Die überwälti-genden Reaktionen zeigen mir, dass wir mit dem toFRadio gleichgesinnte Menschen zusammen gebracht haben.»

18 | BEtRIEBSRECHNUNG IN CHF

ertraG 2009 2008  Freie Spenden 2’269’331 2’325’808  Zweckgebundene Spenden 1’876’555 1’325’747  Mitgliederbeiträge 519’865 429’291  Legate 157’000 53’500 total ertrag 4’822’751 4’134’346Veränderung gegenüber Vorjahr 17% 29% aUFWanD Projektaufwand  Wissensverbreitung -1’997’216 -1’594’563  Gesundheit der Menschen -420’306 -321’980  Gesundheit der Tiere -92’267 -34’634  Gesundheit der Pflanzen -245’593 -301’005  Gesundheit der Umwelt -314’453 -270’652  Übriger Projektaufwand -67’161 -46’331 total Projektaufwand -3’136’996 -2’569’165 Veränderung gegenüber Vorjahr 22% 5% Mittelbeschaffung und Kommunikation -507’488 -438’257 verwaltung und administration  Personalaufwand -232’954 -179’820  Verwaltungsaufwand -195’146 -44’100 total verwaltung und administration -428’100 -223’920

Gesamtaufwand -4’072’584 -3’231’342 BetrIeBserGeBnIs 750’167 903’004vor Finanzerfolg, Ausserordentlicher Erfolg, Kursdifferenzen, Fonds- und Kapitalveränderungen  Finanzerfolg 2’370 1’602  Kursdifferenzen -11’676 13’229  Entnahmen zweckgebundene Fonds 1’635’202 1’292’723  Zuweisungen zweckgebundene Fonds -1’876’555 -1’325’747 total veränderungen -250’659 -18’193 BetrIeBserGeBnIs 499’508 884’811nach Finanzerfolg, Ausserordentlicher Erfolg, Kursdifferenzen, Fonds- und Kapitalveränderungen

Pascal schällibaumLeiter Finanzen und Administration

«Dank treuer Gönnerinnen und Gönner sowie durch gezielte Mittelbeschaffung konnten die Einnahmen gegenüber 2008 wiederum gesteigert werden. Der Mehraufwand im Bereich der Mittelbeschaffung/Kommunikation zahlte sich aus, indem mehr Geld in die Projektarbeit fliessen konnte (+ 22% gegenüber Vorjahr). Zudem sichert das finanzielle Polster eine kontinuierliche Projektarbeit.»

BILANZ IN CHF | 19

aKtIven 2009 2008 Umlaufvermögen  Flüssige Mittel 2’365’051 1’682’515  Wertschriften (Raiffeisen Futura – Swiss Franc Bond) 295’148 288’372  Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35’724 53’674  Projektkonti Partnerorganisationen 78’222 38’237  Warenlager 32’482 0  Aktive Rechnungsabgrenzung 22’534 22’011  Ausstehende Spenden 165’000 0 total Umlaufvermögen 2’994’161 2’084’809 anlagevermögen  Einrichtungen 8’780 0  Beteiligung Biovision Africa Trust 1’417 0 total anlagevermögen 10’197 0

total aktiven 3’004’358 2’084’809 PassIven Fremdkapital  Schulden aus Lieferungen und Leistungen 220’216 126’389  Passive Rechnungsabgrenzung und Rückstellungen 124’340 39’480 total Fremdkapital 344’556 165’869

Fondskapital  Wissensverbreitung 162’336 93’332  Gesundheit der Menschen 148’103 4’655  Gesundheit der Pflanzen 32’310 15’240  Gesundheit der Umwelt 12’685 853 total Fondskapital 355’434 114’080 Organisationskapital  Stiftungskapital 50’000 50’000  Zweckbestimmte Reserven 920’000 920’000  Freie Reserven 1’334’368 834’860 total Organisationskapital 2’304’368 1’804’860 total Passiven 3’004’358 2’084’809

Trotz der schwierigeren Wirtschaftslage verzeichnete Biovision erneut einen starken Anstieg der Spendeneinnahmen und Zuwen-dungen (+ 17% gegenüber Vorjahr). Die Zahlen zeigen, dass Spenderinnen, Spender, Mitglieder, Grossgönner, Stiftungen und Insti-tutionen Biovision und unseren Projekten auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Treue halten.

Das Organisationskapital der Stiftung Biovision beinhaltet zweckbestimmte (CHF 920’000) sowie freie (CHF 1’334’368) Reserven. Die zweckbestimmten Reserven dienen dazu, den mittel- und längerfristigen Projektverpflichtungen jederzeit reibungslos nachzukom-men. Die freien Reserven wurden bewusst aufgestockt, um für wirtschaftlich schwierigere Zeiten gewappnet zu sein und auch in Zukunft den Stiftungszweck voll erfüllen zu können. Im Weiteren werden damit neue Projekte entwickelt und initiiert. Die zweckbe-stimmten sowie die freien Reserven werden entsprechend unseren strengen Anlage richtlinien nachhaltig angelegt.

Der Kakamega-Wald ist der einzig verbliebene Regenwald in Kenia. Dank der Unterstützung von Biovision erwirt- schaften heute etwa 1500 Menschen in dessen Umge-bung ein höheres Einkommen, ohne den artenreichen Tropenwald zu zerstören.

PRoJEKtAUFwAND IN CHF | 21

WIssensverBreItUnG 2009 2008 BV IS-01 Infopool 1’117’363 818’090 BV IS-02 TOF Bauernzeitung 165’546 175’457 BV IS-02.A TOF Radio 65’676 31’326 BV IS-03 www.infonet-biovision.org 450’279 379’870 BV IS-04 Infonet – Verbreitung und Bewusstseinsbildung 71’850 50’754 BV IS-05 DDT-Kampagne 85’415 27’908 BV IS-06 Mission Movie 317 111’158 BV IS-07 Bustani ya Tushikamane (Garten der Solidarität) 11’952 0 BV TS-01 Akademie für Bäuerinnen und Bauern in Äthiopien 21’380 0 BV TS-02 Internationaler Trainingskurs in Biolandbau Uganda 7’438 0total Wissensverbreitung 1’997’216 1’594’563 GesUnDheIt Der Menschen BV HH-01 Stopp Malaria – Nyabondo 85’222 76’186 BV HH-02 Stopp Malaria – Malindi 162’535 123’802 BV HH-03 Stopp Malaria – Tolay 95’520 96’512 BV HH-04 IVM Malaria Model für T21 77’029 25’480total Gesundheit der Menschen 420’306 321’980 GesUnDheIt Der tIere BV AH-02 Tsetse Rollback Äthiopien 0 13’923 BV AH-03 Tsetse Rollback Expansion 0 20’711 BV AH-04 Tsetse Rollback und Biolandbau 92’267 0total Gesundheit der tiere 92’267 34’634 GesUnDheIt Der PFlanzen BV PH-01 PushPull Strategien 35’776 138’465 BV PH-02 IPM Tomate Ostafrika -9’764 48’658 BV PH-03 Langzeit-Systemvergleich 85’462 33’336 BV PH-04 Sebeta Biofarm 71’085 37’111 BV PH-05 PushPull Verbreitung mittels TOF 63’034 43’435total Gesundheit der Pflanzen 245’593 301’005 GesUnDheIt Der UMWelt BV EH-02 Cabesi 198’814 192’032 BV EH-03 Kleinunternehmen basierend auf Medizinalpflanzen 0 65’961 BV EH-05 Schutz der Biodiversität und Umweltbildung 95’539 12’659 BV EH-06 Seidenproduktion 20’100 0total Gesundheit der Umwelt 314’453 270’652

herKUnFt Der MIttel 2009 (IN CHF)Spenderinnen und Spender 2’410’244 Mitglieder 519’865 Unternehmen und Stiftungen 1’251’516 Öffentliche Institutionen 641’126

Biovision investiert in fünf Schwerpunktprogramme: Wissensverbreitung sowie in die «Gesundheit der Menschen, Tiere, Pflanzen und der Umwelt». Nachfolgend werden die Projektaufwendungen für die genannten Bereiche separat ausgewiesen.

Die vollständige, von der Revisionsstelle geprüfte Jahresrechnung ist auf Anfrage bei unserer Geschäftsstelle erhältlich. Zudem steht der Bericht unter www.biovision.ch zum Download bereit.

verWenDUnG Der MIttel 2009 (IN CHF)Projekte 3’136’996 Mittelbeschaffung und Kommunikation 507’488 Verwaltung und Administration 428’100

77.0 %

50.0 %13.3 %

26.0 %

10.7 %

12.5 %

10.5 %

Biovision ist eine gemeinnützige, konfessionell und parteipoli-tisch unabhängige Schweizer Stiftung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen. Sie unterstützt Projekte in aus-gewählten Entwicklungsregionen und im Inland. Ziel ist die Förderung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Res-sourcen unter sozialen Bedingungen sowie die Erhaltung der Pflanzen- und Tiervielfalt. Die Stiftung leistet Unterstützung zur Selbsthilfe und fördert ökologisches Denken und Handeln.Biovision untersteht der Kontrolle der Eidgenössischen Stif-tungsaufsicht, ist im Handelsregister eingetragen und von der ZEWO zertifiziert. Die Statuten sind auf der Website unter www.biovision.ch einsehbar und können bei der Geschäfts-stelle bezogen werden.

stiftungsratOberstes Gremium von Biovision ist der Stiftungsrat. Er be-steht aus maximal sieben Mitgliedern, die ihre Arbeit unent-geltlich leisten. Hans Rudolf Herren als Gründungsmitglied ist auf Lebzeiten im Stiftungsrat vertreten. Alle weiteren Mitglie-der sind jeweils für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt, wobei ihre Wiederwahl möglich ist.Der Stiftungsrat trägt die Gesamtverantwortung für die Tätig-keit von Biovision. Er ist zuständig für die strategische Aus-richtung sowie die Wahl des Geschäftsleiters und beauf sichtigt die Geschäftsstelle. Der Stiftungsrat genehmigt Jahresrech-nung, Jahresplanung, Jahresbudget und entscheidet über Un-terstützungsanträge. Im Berichtsjahr gehörten ihm folgende Mitglieder an: Dr. Hans Rudolf Herren, Dr. Barbara Frei Haller, Mathis Zimmermann, Dr. Ruedi Baumgartner.

revisionsstelleMit der Revision der Jahresrechnung ist die Firma ARGO Con-silium AG aus Stäfa (ZH) beauftragt worden.

Geschäfts- und BereichsleitungDie operative Führung der Stiftung Biovision liegt beim Ge-schäftsleiter Andreas Schriber. Die Bereichsverantwortlichen in der Geschäftsstelle sind Verena Albertin für die Programm-koordination, Peter Lüthi für Kommunikation und Kampagnen, Pascal Schällibaum für Finanzen und Administration und Reto Urech für Marketing.

Mitarbeiterinnen und MitarbeiterBiovision beschäftigt zwölf Mitarbeitende in der Schweiz, wo-von die meisten mit Teilpensen. Das professionelle Team aus qualifizierten internen und externen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern gewährleistet ein hohes Engagement sowie grosse fachliche Kompetenz in allen Bereichen.Biovision ist ein zertifizierter Betrieb für den Zivildienst. Im Geschäftsjahr 2009 haben vier Zivildienstleistende insge-samt 242 Tage für ihren gemeinnützigen Einsatz in der Zürcher Geschäftsstelle gearbeitet. Zudem beschäftigt die Stiftung regelmässig Praktikantinnen und Praktikanten, die in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Kommunikation und Ökologie erste Berufserfahrungen sammeln können.

zweck der stiftung Organisation

22 | LEIStUNGSBERICHt

Dr. Hans Rudolf HerrenGründungsmitglied,Stiftungsrats-Präsident

Dr. Barbara Frei HallerPharmazeutin und Ethnobotanikerin,Stiftungsrätin

Dr. Ruedi BaumgartnerProf. em. NADEL ETH Zürich, Stiftungsrat

Mathis ZimmermannRechtsanwalt, Gründungsmitglied,Stiftungsrat

ehrenamtliche arbeitDie Mitglieder des Stiftungsrates leisten ihren Einsatz ehren-amtlich und haben im Berichtsjahr für ihre über 340 Arbeits-stunden keine Honorare oder Entschädigungen bezogen. Auch ihre Mitwirkung in Ausschüssen sowie die Vertretung der Stif-tungsziele an internen und öffentlichen Veranstaltungen ist unentgeltlich erfolgt.Gemessen an den limitierten finanziellen und personellen Res-sourcen bestreitet Biovision ein umfangreiches Programm im In- und Ausland. Dies ist nur dank einem überdurchschnittli-chen ehrenamtlichen Einsatz vieler Freiwilliger auf allen Stu-fen möglich. Insgesamt sind für Biovision im Berichtsjahr über 900 Stunden Gratisarbeit geleistet worden.

schlanke OrganisationsstrukturBiovision legt grössten Wert auf einen effizienten Einsatz der Ressourcen und kann dabei auf viel ideelles Wohlwollen sowie auf die Unterstützung durch Geschäftspartner, zielverwandte Organisationen und private Supporter zählen. Kurze Entschei-dungswege durch die Projektleitung vor Ort und langjährige, gut eingespielte Projektpartner ermöglichen eine schlanke Ad-ministration am Geschäftssitz.Das Projektmanagement wird hauptsächlich von den Projekt-leitern vor Ort wahrgenommen. Damit liegt die Verantwortung für die Implementierung der finanzierten Massnahmen bei den ortsansässigen Fachleuten und den Begünstigten in den Pro-jektgebieten. Die lokale Beteiligung geht oft mit Ausbildung einher und dient unter anderem der nachhaltigen Verankerung des Erreichten.Als von der ZEWO zertifizierte Stiftung erfüllt Biovision die Be-stimmungen für gemeinnützige Organisationen in der Schweiz. Im Projektmanagement und -controlling hält sich Biovision an international akzeptierte Qualitätsstandards. Aktuelle Infor-mationen über die einzelnen Projekte sind auf den Seiten 8 bis 17 sowie auf der Website zu finden.

Projektleitung in afrika – Projektkoordination in der schweizBiovision hat 2009 im In- und Ausland 22 Projekte unterstützt. Vorhaben in Afrika werden partnerschaftlich mit lokalen Fach-leuten entwickelt. Die Durchführung und Leitung liegt bei eta-blierten Partnerorganisationen und deren Mitarbeitenden. Die Projektleiterinnen und Projektleiter stehen in engem Kontakt mit der Programmkoordination von Biovision am Geschäfts-sitz, die eine professionelle Begleitung sicherstellt.

Bedürfnisorientierte zusammenarbeitEntwicklungszusammenarbeit setzt Partnerschaften mit lokal verankerten Organisationen und Institutionen voraus. Sie bil-den die Grundlage für eine effiziente Planung und Durchfüh-rung der Projekte. Diese werden vor Ort entwickelt und der Biovision-Geschäftsstelle in Zürich auf Einladung zur Finan-zierung vorgelegt. Der Projektausschuss – in dem ein Mitglied des Stiftungsrates, die Programmverantwortliche und der Ge-schäftleiter von Biovision vertreten sind – prüft die Vorschläge und trifft anhand klar definierter Kriterien eine Vorauswahl. Der definitive Entscheid über die Unterstützungsanträge ob-liegt dem Stiftungsrat von Biovision.

Wirkung erzielen durch PartnerschaftenLangfristig ausgerichtete Entwicklungsprozesse bauen auf dem Engagement lokaler Akteure und dem langfristigen Ziel einer selbsttragenden Finanzierung auf. In Afrika und der Schweiz gibt es namhafte und engagierte Institutionen, die unsere Vision einer gesunden und solidarischen Welt mittra-gen. Unsere Partner verfügen über soziale Beziehungsnetze, kompetente und glaubwürdige Repräsentanten sowie den Zu-gang zur lokalen Bevölkerung und Erfahrungen in der Zusam-menarbeit mit ihr. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, setzt Biovision auf Netzwerke aus verlässlichen und langfristi-gen Partnerschaften im In- und Ausland.

| 23

24 | PARtNER

Biovision-Partnerschaften für eine ökologische entwicklungAvallain – Organisation für innovatives E-Learning für besseren Zugang zu BildungBEA – BioEconomy Africa, EthiopiaFiBL – Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Schweizicipe – African Insect Science for Food and HealthKARI – Kenya Agricultural Research InstituteKEFRI – The Kenya Forestry Research InstituteMI – Millennium Institute, USA

Aufgeführt sind Partnerorganisationen, mit denen Biovision einen Rahmenvertrag abgeschlossen hat.

Organisationen, die in Projekten und netzwerken mit Biovision zusammenarbeitenACt – African Conservation Tillage NetworkAIC – Agriculture Information Center (part of the Ministry of Agriculture of Kenya)Bridgeworks – Business into a better worldCDR/BoKU – Centre for Development Research / Universität für Bodenkultur, WienCoop – Coop Fonds für NachhaltigkeitDLCo-EA – Desert Locust Control Organisation East AfricaEawag – Abteilung Wasser und Siedlungshygiene in Entwick-lungsländernESPA – Environmental Sciences and Policy AssessmentHelvetas – Schweizer Gesellschaft für internationale ZusammenarbeitInfosud – Presseagentur für internationale Zusammenarbeit und EntwicklungspolitikKEMRI – Kenya Medical Research InstituteKENFAP – Kenya National Federation of Agricultural ProducersKIoF – Kenya Institute for Organic FarmingKU – Kenyatta UniversityKwS – Kenya Wildlife ServiceMedia 21 – Global Journalism Network GenevaPraxis Ethiopia – Interessensgruppe internationaler Forscher/innen für nachhaltige Entwicklung in ÄthiopienPlantahof – Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszen-trum, Landquart/GraubündenSHL – Schweizerische Hochschule für LandwirtschaftStI – Schweizer TropeninstituttFCG – Tanzania Forest Conservation GrouptSBF – Tropical Soil Biology and Fertility InstituteUNDP – United Nations Development ProgrammeVSF – Vétérinaires sans frontièreswoCAt – World Overview of Conservation Approaches and Technologiesw-3-w tanzania – Water for the third World Tanzania

verschiedene allianzenAllianz gegen HungerSchweizer Äthiopienallianz

Partnerschaften

Dr. Joseph MureithiVize-Direktor KARI in Nairobi, Kenia

Dr. selamavit aseffaLeitende Direktorin von BioEconomy Africa in Addis Abeba, Äthiopien

Prof. christian BorgemeisterGeneraldirektor des icipe in Nairobi, Kenia

«Das KARI arbeitet mit Biovision auf zwei Ebenen zusammen: Erstens schaffen und fördern wir landwirt-schaftliche Innovationen, um den Lebensstandard der Bauern zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Zweitens verbreiten wir über das Netzwerk von Biovision mit Bauernzeitung, toFRadio und Infonet diese relevanten und einfach verständlichen Informa-tionen auch an die ländliche Bevölkerung.»

«Als Medizinerin weiss ich, dass die Gesundheit der Menschen auch stark von gesunder Nahrung, gesunden tieren und einer gesunden Umwelt abhängt. Diese zentralen werte teilt BioEconomy Africa mit Biovision und sie sind die Basis unserer gleichberechtigten Partnerschaft. Zusammen können wir beide wirksamer zum Gesamtziel der nachhaltigen Entwicklung beitragen.»

«Angewandte Insektenforschung wird unter dem Ein- fluss des Klimawandels auf die Mehrheit der afrikani-schen Bevölkerung immer wichtiger. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit des icipe mit Biovision ist die Entwicklung und Verbreitung von nachhaltigen Stra- tegien, die den Menschen helfen sich den Veränderun-gen in ihrem täglichen Leben anzupassen.»

DANK | 25

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für die grosszü-gige Unterstützung unserer Projektarbeit im Berichtsjahr! Ihr Engagement macht es möglich, dass Biovision sich für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen und für den Schutz der Umwelt in Ostafrika einsetzen kann. Unser Dank geht auch an die nebenstehenden Organisationen, welche un-sere Projekte mit grosszügigen Beiträgen unterstützt haben:

Öffentliche hand, Kantone, städte und Gemeinden Liechtensteinischer

Entwicklungsdienst (LED)Lotteriefonds Kanton ZürichFinanzdepartement der

Stadt ZürichStadt SolothurnGemeinde Arlesheim

stiftungenConrad N. Hilton

FoundationFondation Alice & Karl

Schenkel-WagnerFondation AssistenceFondation SalviaFondation YoniGeorg und Emily von

Opel StiftungGeorges Wick StiftungKarl Mayer StiftungMarc Blaser StiftungMedicor FoundationStanley Thomas Johnson

StiftungStiftung ABANTUStiftung Barbara

Christiane KochStiftung CorymboStiftung DreiklangStiftung Drittes MillenniumStiftung Fons MargaritaStiftung Nord-SüdStiftung SymphasisStiftung TemperatioThe Hurst FoundationVontobel-Stiftung

UnternehmenApotheke Frey AGAtelier BinkertBank Sarasin & Cie AGBIONAT GMBHBruba Immobilien AnstaltCH Architekten AGdeepscreen GmbHFinaware AGFredy’s AGJ. Weder-Meier AGKnecht & Müller AGLeder-Locher AGOOIT.com AGRüegg Cheminée AGSotronik GmbHTerra Verde Thurkraftwerk AGVictorinox AG

andereEvang. Kirchgemeinde

ScherzingenEvang.-ref. Kirchgemeinde

Frutigen Langnau am Albis Bülach Luzern Muri-Gümligen Oberwinterthur

FAWCO – The Fed. of American Women’s Clubs Overseas

Kath. Pfarramt RichterswilKath. Kirchgemeinde

WattwilRef. Kirchgemeinde

Höngg Sursee

herzlichen Dank

Fredy hiestandInhaber Fredy’s AG

Dr. rudolf BatlinerGeschäftsführer Liechtensteinischer Entwicklungsdienst

«In der Schweiz geboren zu werden und all die Möglichkeiten für eine sichere Zukunft zu haben, ist für mich ein hohes Gut. Menschen zu helfen, die vom Leben nicht so verwöhnt werden, sehe ich deshalb als meine Pflicht. Biovision unterstütze ich, weil sich dadurch viele Menschen mit Hilfe zur Selbsthilfe ein besseres Leben aufbauen können.»

«wir verstehen uns als Investor in Entwicklung von Menschen, organisationen und Regionen in Entwick-lungsländern. Die Investition soll sich für beide Seiten lohnen, was am Beispiel des vom LED unterstützten Bauernradios in ostafrika sichtbar wird: Das Radio als Medium der armen Leute ist kostengünstig auf der Pro- duktionsseite und auf der Empfängerseite. In Kombina-tion mit dem Magazin «the organic Farmer» ergibt sich durch toF-Radio sogar ein Mehrwert. 1 + 1 = 3? In diesem Fall sicher.»

Den vorliegenden Jahresbericht gibt es in Deutscher und Englischer Sprache und ist zusammen mit weiteren Informationen über die Projekte von Biovision unter www.biovision.ch abrufbar.

Impressum ©Stiftung Biovision, Zürich

Konzept und textBeat Jordi, Flurina Wartmann, Reto Urech, Andreas Schriber, Peter Lüthi

FinanzberichtPascal Schällibaum

BildnachweisPeter Lüthi, Flurina Wartmann, Verena Albertin, Christof Sonderegger,Chantal Sierro, Andreas Schriber

titelbildKleinbauer mit Sorghum in Assosa, Äthiopien (Biovision-Projekt «Tsetse-Kontrolle und Biolandbau»)

Gestaltung Atelier Binkert, Zürich

Druck Sihldruck AG, Zürich

PapierqualitätCyclus Offset, 100 % Recycling

Biovision ist gemeinnützig und trägt das Gütesiegel der ZEWO.

Biovision ist in den USA als gemeinnützige Organisation anerkannt nach 501 (c)(3) und steuerbefreit.

Biovision ist in Kenia durch den Biovision Africa Trust vertreten und als gemein-nützige Organisation anerkannt.

spendenkontoFür Spenden aus der SchweizPC-Konto 87-193093-4

Spenden aus dem AuslandSWISS POST PostFinanceNordring 83030 Bern / SwitzerlandAccount Number87-193093-4Swiftcode: POFICHBEXXXIBAN CH 69 0900 0000 8719 3093 4

Spenden an Biovision können bei den Steuern abgezogen werden.

Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung ist markenrechtlich geschützt.

stiftung für ökologische entwicklung Fondation pour un développement écologique

Foundation for ecological development

Schaffhauserstrasse 18, 8006 Zürich, Tel. +41 44 341 97 18, PC-Konto 87-193093-4, www.biovision.ch

helfen sie Menschen in afrika!Biovision fördert seit über 10 Jahren die Entwicklung, Verbreitung und Anwendung von ökologischen, umwelt-freundlichen Methoden, mit denen Menschen in Entwicklungsregionen sich selber helfen können. Biovision ist gemeinnützig und von der ZEWO anerkannt. herzlichen Dank für Ihre spende! spendenkonto Pc 87-193093-4

«Ich setze mich mit meinem Namen für Biovision ein, weil mich der Projekt - ansatz überzeugt. Die Menschen werden vor ort ausgebildet, damit sie sich selber helfen können. So wird etwas aufgebaut, das nachhaltig ist.»

simone niggliBiovision-Botschafterin, Biologin, 15-fache OL-Weltmeisterin und3-fache Schweizer Sportlerin des Jahres.