blumenwiesen als pollen- und nektarlieferanten für … · auch als trachtpflanze für bienen...
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14.02.11 Claus Raab
Blumenwiesen als Pollen- und Nektarlieferanten für unsere
Nützlinge
14.02.11 Claus Raab
Bedrohte NaturDie Vereinten Nationen (UN) hatten das Jahr 2010 zum
Internationalen Jahr der Biodiversität (Artenvielfalt) erklärt, um auf deren Verlust hinzuweisen. Tausende Hektar Wiesen
und Biotope verschwinden jährlich und müssen der Wirtschaft, Industrie und dem Straßenbau Platz machen. Der Grünlandverlust hat weitreichende Folgen: Es werden
klimaschädigende Treibhausgase freigesetzt, der Wasserschutz gerät in Bedrängnis und die Artenvielfalt geht
zurück. Am meisten sind hiervon Wildbienen,Hummeln, Schmetterlinge und auch wiesenbrütende Vögel betroffen.
Jeder sollte bestrebt sein, einer lebendigen Wiese eine Chance zu geben, denn es ist kaum aufwändiger, als
monotonen und sterilen Rasen anzulegen.
14.02.11 Claus Raab
Die Natur leistet uns seit jeher lebenswichtige Dienste, und das gratis.
Sauberes Wasser, fruchtbare Böden, reine Luft, Insekten, die unsere Nutzpflanzen bestäuben, bewaldete Berghänge, die uns vor Lawinen, Erdrutschen und Überschwemmungen schützen, Feuchtgebiete zur Wasserreinigung. Das alles liefert uns die Lebensvielfalt der Natur.
Solange wir sie nicht zerstörenErst langsam wird uns bewusst, wie wertvoll diese sogenannten
Ökosystem-Dienstleistungen sind. Endlich dämmert uns, dass geschädigte Ökosysteme die
Gesellschaft teuer zu stehen kommen. Mit dem vielen Geld das jetzt für die Naturschäden ausgegeben wird, könnte man z.B. die Landwirte und Landbesitzer dafür bezahlen, dass sie die Artenvielfalt auf ihrem Land erhalten oder wieder herstellen.
14.02.11 Claus Raab
Biogasanlagen
• Mit dem Anstieg von Biogasanlagen in unserer Region steigt in gleichem Maße der Maisanbau.
• Eine Untersuchung durch das Institut Wildtierforschung Hannover hat ergeben, dass Mais für Insekten, Vögel, Hasen und Kleinsäuger unattraktiv und lediglich mit blühenden Rändern und Aussaatschneisen bedeutungsvoll für die Biodiversität ist.
• Im Haushaltsentwurf der Bayerischen Staatsregierung wurde die bisherige Ausgleichszahlung für Blühflächen gestrichen. D.h. wenn Landwirte für das Nichtbearbeiten einer Fläche und das Ansäen einer Bienenweide keine Prämie erhalten, werden sie künftig den letzten Flecken Grund, mit Monokulturen, wie Mais, bewirtschaften.
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Wildpflanzen als neue Energiepflanzen?
• Biomasseproduktion aus Wildpflanzen – eine Chance für die Tiere der Agrarlandschaft?
• Seit drei Jahren läuft ein Forschungsprojekt der Landes- anstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim über „Biomasseaufwuchs aus Blühpflanzen.“
• Die aus Nordamerika stammende durchwachseneSilphie (Silphium perfoliatum)ist eine ausdauernde und mehr-jährige Energiepflanze, die sichauch als Trachtpflanze fürBienen bewährt hat.
14.02.11 Claus Raab
Bienenweiden anlegen
• Imker, Landwirte und Naturfreunde sollten bestrebt sein, in ihrer Region Bienenweiden anzulegen. Honigbienen und noch viel mehr die Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge sind unersetzlich. Als Blütenbestäuber sorgen sie für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Doch wo finden diese Insekten in der Natur noch ausreichend Nahrung? Sie sind auf zusätzliche Futterplätze angewiesen. Im Sommer 2009 gingen Schreckensmeldungen durch die Presse:
• „Bienen verhungern mitten im Sommer!“ • Wir wollen das ändern! Helfen Sie mit!• Im Fachhandel und in Verbrauchermärkten wird im Frühjahr entsprechendes
Saatgut zu akzeptablen Preisen angeboten. Wenn Sie in der Nähe Ihrer Bienen ein Blumenbeet mit Borretsch, Lupinen, Kornblumen, Mohn, Phacelia, Senf, Ringelblumen, Malven, Sonnenblumen .... anlegen, dann erhöhen Sie auch das Pollenangebot für Ihre Nützlinge.
• Außerdem ist die Blütenpracht von Mai bis Oktober eine Augenweide!
14.02.11 Claus Raab
Das Insektenjahr beginnt -
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Hummeln
• Hummeln bilden einjährige Staaten• Weltweit gibt es ca. 100 Hummelarten• In Deutschland gibt es nur noch max. 30
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Wildbienen• Wildbienen sind überwiegend einzeln lebende Solitärbienen• Sie leben nur einen Sommer, die Königin legt im Herbst Eier• Weltweit gibt es ca. 2000 Arten• In Deutschland gibt es nur noch knapp 500 Arten
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Die Honigbiene• Die Honigbiene ist die bekannteste in der Familie der
Hautflügler. Bereits im Kindergartenalter machen wir Menschen schon mit der „Biene Maja“ Bekanntschaft.
• Die einzige Art, die mit ca. 10.000 Individuen überwintert
Sammelbiene Bienenkönigin
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Wespen und Hornissen
• Wespen und Hornissen bilden einjährige Staaten• Sie sind nicht behaart und benötigen Temperaturen von + 15° C• Sie leben von tierischem Eiweiß und benötigen zur Aufzucht
ihrer Brut Blattläuse, Fliegen, Käfer und auch Bienen.
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Die Weide, eine willkommene Futterquelle im Frühjahr
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Bei der Obstbaumblüte sind alle Flugbienen unterwegs
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So sahen die Wiesen noch vor 25 Jahren aus
• Solche saftigen Löwenzahnwiesen sind heute eine Seltenheit.
• Hier fanden alle Insekten ausreichend Nektar und Pollen.
• Auch im Hausgarten könnten Löwenzahn, Gänseblümchen und Weißklee blühen, wenn man ihn nicht ständig kahl mähen würde!
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Kleine Bienenweide mit Mohn und Borretsch
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Borretsch in voller Blüte
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Bienenweide im Garten
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Weitere Bienenweide im Garten
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Türkenmohn, eine beliebte Trachtquelle der Insekten
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Grundstock für die Bienenweide in Plech Auf einer Wiese, umgeben von
Waldbäumen und verschiedenen Heckenpflanzen, stellte ich zuerst einen Bienenstand auf. Danach wurde im Herbst 2008 eine Fläche von ca. 1100 m² umgepflügt und im Frühjahr 2009 fein geeggt. Zur Aussaat wurden ca. 2,5 kg diverser Blumensamen aus Verbraucher-märkten für max. 40 € gekauft und mit einem halben Eimer feuchtem Sand gemischt und von Hand ausgesät. Anschließend habe ich die Samenkörner mit einem breiten Gartenrechen in den Boden eingearbeitet.
Es ist wichtig, dass der Acker nicht gedüngt wird, sonst gehen viele Blumensorten nicht auf!
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Bienenweide im Juni
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Bienenweide im Juli
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Bienenweide im August
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Bienenweide im September
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Hier fühlen sich unsere Bienen wohl
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Ein Paradies auch für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge
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Bestäubung durch Honigbienen
• Der Nutzen der Bestäubung durch die Honigbienen wird weltweit mit 60 Milliarden Dollar beziffert.
• In Amerika werden seit einigen Jahren die großen Plantagen mit Mandelbäumen, Zitronen-, Apfel- und Kirschbäumen und zum Schluss die Blaubeeren von Bienen der Wanderimker bestäubt.
• Ca. 1,5 Millionen Bienenvölker reisen jährlich quer durch das Land. Auf riesigen Lastwägen werden bis zu 500 Bienenvölker pro Fuhre in vierstöckigen Stapeln Tausende km durchs Land gekarrt. Für eine dreiwöchige Bestäubung pro Ort erhalten die Imker 80 Dollar pro Volk. Bei fünfmaligem Einsatz bringt jedes Volk 400 Dollar pro Saison und dazu kommt noch die Honigvermarktung.
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In Kalifornien werden jährlich 240 000 Hektar Mandelbäume von 40 Milliarden Bienen bestäubt
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In der chinesischen Provinz Sichuan werden die Birnbäume von Hand bestäubt. In den 1980er Jahren wurden dort alle Bienen durch
unkontrollierten Einsatz von Pestiziten getötet.
14.02.11 Claus Raab
Bienensterben
• 1953 war weltweit ein großes Bienensterben in den Obstbaugebieten zu verzeichnen, weil damals mit dem Insektizid „DDT“ gespritzt wurde. Das Mittel wurde kurzfristig für den Einsatz in Europa und den USA verboten. Dies konnte nur geschehen, weil die Pharmakonzerne damals noch keine so große Lobby wie heute hatten.
• Zwischen 1963 und 1977 kam für Obstbauern ein neues Pestizid „Pencap M“ auf den Markt. In dieser Zeit verloren die Imker in den USA 50 % ihrer Völker. Die Pharmaindustrie verteidigte dieses Spritzmittel bis 1981; erst dann wurde es verboten.
• Ab 1977 trat die Varroamilbe ihren Siegeszug an und ist seitdem für massives Bienensterben verantwortlich.
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Bienensterben in Frankreich
1981 wurde in Frankreich ein weiteres Pestizid mit dem Namen „Gaucho“ eingesetzt. Dieses Mittel enthält das für Insekten tödliche Pestizid „Imidacloprid“, das bei den Bienen das Nervensystem schädigt und gleichzeitig Orientierungs-, Gedächtnis- und Kommunikations-störungen auslöst. Das damalige Massensterben der Bienen hat die 50 000 französischen Imker schwer getroffen und sie bekamen weder vom Staat, geschweige von der Pharmaindustrie Unterstützung. Daraufhin haben sie das Gerücht in Umlauf gebracht, Albert Einstein habe schon vor vielen Jahren darauf hingewiesen: „ Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Dieses falsche Einstein-Zitat zeigte Wirkung und das Pestizid „Gaucho“ wurde vom Markt genommen.
14.02.11 Claus Raab
Eine Feuchtwiese, angelegt durch das Netzwerk Blühende Landschaften(Initiator: Utto Baumgartner)
14.02.11 Claus Raab
Ein Mohnfeld, angelegt durch das Netzwerk Blühende Landschaften(Utto Baumgartner)
14.02.11 Claus Raab
Wenn man will, könnten auch an Straßenränder blühende Streifen entstehen
14.02.11 Claus Raab
Die Varroa-Milbe, der schlimmste Schädling unserer Honigbiene
• Die Varroaplage und ihre Sekundärinfektionen, wie das Akute-Bienen- Paralyse-Virus, das Deformierte-Flügelvirus, und ab 2007 das CCD (Colony Collapse Disorder) „Völkerkollaps“, können komplette Völker ausrotten. Bei diesen Krankheiten verlassen die Bienen Brut, Königin und ihren Stock und kehren nicht wieder zurück, um andere Bienen nicht anzustecken. In Amerika sind im Winter 2007/08 ca. 60 % aller Bienenvölker verschwunden.
• Für alle Imker ist es deshalb wichtig, gezielte Varroa-Bekämpfungen mit erfolgreichen Mitteln durchzuführen. Perizin, Apistan,Bayvarol oder Amitraz sind ungeeignet, weil die Milben gegen diese einseitigen Mittel resistent geworden sind, und nur zu steigenden Belastungen des Wachses und des Honigs führen.
• Organische Säuren ohne Rückstandsprobleme wie Ameisensäure, Oxalsäure und Milchsäure werden derzeit von allen Bieneninstituten empfohlen. Ameisensäure (85 %) mit der Tropfflasche bei Temperaturen von ca. 25 ° C hat sich am besten bewährt, weil sie auch in die verdeckelte Brut wirkt und die dort sitzenden Milben abtötet. Zusätzlich sollte eine Winterbehandlung (Restentmilbung) in der brutfreien Zeit mit Oxalsäure oder Milchsäure erfolgen.
14.02.11 Claus Raab
A llein die Schönheit der ungezähmten Natur ist Grund genug,
sie zu retten und zu bewahren!