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Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland Branchenreport „Kliniken, Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister“

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Page 1: BMWI Branchenreport Kliniken

Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland

Branchenreport bdquoKliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleisterldquo

Inhaltsverzeichnis

1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick 3

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister 7

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote 9

31 Generelle Perspektiven 9

32 Binnenmarkt 16

33 Grenzuumlberschreitender (grenz naher) Gesundheitstourismus 17

34 Internationaler Gesundheits tourismus 18

4 Fazit 20

3Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Neue Nachfrageformen technischer Fortschritt und Kooperationen ndash der Zukunftsmarkt Gesundheits-tourismus bietet vielfaumlltige Chancen fuumlr die Anbieter aus Tourismus und Gesundheitswirtschaft Die Markt- und Trend for scher bescheinigen dem Gesundheits-tourismus in den naumlchsten Jahren einen klaren Be -deu tungszuwachs (vgl Leitfaden S 11) Immer mehr Menschen sind bereit auch im Urlaub etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun Der demographische Wan del wachsendes Gesundheitsbewusstsein und Werte-wandel neue Altersanforderungen Lebensstile Be -duumlrf nislagen und Indikationen aber auch der Einsatz neuer Technologien ndash fuumlr Anbieter aus Tourismus und Gesund heitswirtschaft ergeben sich zahl reiche Moumlglichkeiten der Angebotsgestaltung und Speziali-sierung Was sind die wichtigsten Treiber fuumlr die Entwicklung des bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo

1 Neue Zielgruppen und neue Beduumlrfnisse durch den demogra phischen Wandel

Der demographische Wandel bietet Chancen erfor-dert aber auch im Gesundheitstourismus ein Um den -ken Bar rie re freiheit und eine medizinisch-thera peu -tische Grundsicherung am Urlaubsort sind nur einige Beispiele um sich auf die aumllter werdende Zielgruppe einzustellen Aufgrund von Mobilitaumltseinschraumlnkun-gen oder chronischen Krankheiten will man in Zu -kunft nicht auf den Urlaub verzichten muumlssen Das heiszligt spezielle Service- und Kom fort leis tungen stellen besondere Anspruumlche der aumllteren Zielgruppe dar die sich in der gesamten Dienstleis tungs kette wider-spiegeln sollten Aber auch zielgerichtete Praumlventi-onsangebote fuumlr bdquoBetter Agingldquo und Programme die die besonderen Beduumlrfnislagen bei alterstypischen

1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Wie sehen erfolgreiche Angebote im Gesundheitstourismus aus Welche Produktanforderungen muumlssen Anbieter erfuumlllen Welche Trends und Neuerungen gibt es was sind Innovationen und wie lassen sich diese umsetzen Welches sind die Erfolgsstrategien Diese Fragen standen im Mittelpunkt des vom Deutschen Tourismusverband e V (DTV) initiierten und vom Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie gefoumlr-derten Projektes bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo Uumlber 400 Hinweisen aus einer bundes-weiten Veranstaltungsreihe Experteninterviews und umfassenden Recherchen zu innovativen Ansaumltzen und Best Practices ist der DTV nachgegangen

Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zusammengefasst der einen umfassenden Uumlberblick zu den Projektergebnissen bietet Vertiefend dazu wurden insgesamt sieben Branchenreports zu verschiedenen gesundheitstouristischen Anbietersegmenten verfasst

ƒ Alle Informationen zum Projekt zum Download des Leitfadens und der Branchenreports unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

Branchenreport bdquoGesundheitstourismus fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleisterldquo

Ihnen stehen neben dieser Ausgabe mit speziell zugeschnittenen Informationen fuumlr Kliniken Gesund-heitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister sechs weitere Branchenreports zu folgen-den Themen zur Verfuumlgung bdquoKurorte und Heilbaumlderldquo bdquoBeherbergungsanbieterldquo bdquoFlaumlchendestinationenldquo bdquoMedizintechnik und Kommunikationstechnologieldquo sowie bdquoStaumldtedestinationenldquo und bdquoGesundheitsregio-nen und Gesundheitsinitiativenldquo

Neben einer einfuumlhrenden Beschreibung der Marktsituation mit Blick auf den Status quo und auf zukuumlnftige Entwicklungen stehen den interessierten Fachlesern Praxisbeispiele Checklisten und Handlungsempfehlun-gen fuumlr die jeweiligen Segmente zur Verfuumlgung Eine Auswahl innovativer Ansaumltze guter Beispiele und Hinter gruumlnde soll Orientierung bieten interessante Impulse fuumlr die eigene Marktbearbeitung geben und wichtige Erfolgsfaktoren aufzeigen

4 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankungen in einem urlaubstypischen Ambiente beruumlcksichtigen haben gute Chancen

Nicht nur aumlltere Menschen nutzen kuumlnftig gesund-heitstouristische Angebote Neue Nachfrage ent-steht mit gro szliger Dynamik auch durch juumlngere mit-ten im Arbeitsleben stehenden Menschen mit hohen Anforderungen im priva ten und beruflichen Lebens-umfeld Stresspraumlvention wird gerade fuumlr wertschoumlp-fungsstarke und juumlngere Nachfragesegmente immer bedeutsamer

2 Gesundheit wird zum Lifestyle

Die Deutschen sind sich zunehmend bewusst dass sie selbst fuumlr ihre Gesundheit verantwortlich sind und eine Eigenvorsorge persoumlnlich lohnend ist Mehr Eigenverantwortung fuumlr die Gesundheit ergibt sich dabei nicht nur aus dem stetigen Ruumlckzug der Sozialversicherungstraumlger Immer mehr Menschen foumlrdern aktiv eine gesunde Lebensweise ndash auch im Urlaub bdquoSoft Healthldquo die Durchdringung gesund-heitlicher Aspekte in fast allen Wirt schafts- und Lebensbereichen haumllt Einzug in den Tourismus Der Wunsch zum Erhalt der physischen und psychi schen Leistungsfaumlhigkeit aumluszligert sich auch in neuen konkre-ten Produkten die sich beispielsweise um mentale Ge sund heit Selfness und innere Balance oder Ernaumlh-rungsurlaube drehen Klassische Erholungsformen wie Wandern und Radfahren werden zudem mit nachweislich gesundheitlichen Mehrwerten aufge-laden

3 Neue Rahmenbedingungen durch Oumlffnung der Marktstrukturen

In der Vergangenheit war der Gesundheitstouris-mus in Deutschland vor allem von kurativen Aufent-halten in praumldikatisierten Kurorten und Heilbaumldern gepraumlgt Im Zuge der Veraumlnderungen im Gesund-heitswesen haben sich die Rahmenbedingungen inzwischen aber grundlegend geaumlndert Durch den Ruumlckzug der Sozial versiche rungstraumlger werden die einstmals marktpraumlgenden kurfokussierten Anbie-ter zur Neuausrichtung angeregt Gleichzeitig wird der Weg frei fuumlr neue Anbieter Diese partizipieren nicht nur am gesundheitstouristischen Markt son-dern praumlgen diesen durch innovative zielgruppen-scharfe Angebotsformen und neue Vertriebswege

4 Innovationen und neue Koopera tionen auf Anbieterseite

Neue Moumlglichkeiten koumlnnen sich zudem durch den Einsatz neuer Technologien im Gesundheitstouris-mus ergeben Praumlventivdiagnostik mittels Hightech Check-ups Einsatz von Telemedizin Nachbetreuung gesundheitstouristischer Aufenthalte am Wohnort Angetrieben von der medizinischen und technologi-schen Entwicklung entstehen innovative Angebots-formen Neue einfache und preisguumlnstige Diagno-se- und Behandlungsformen (zum Beispiel mit Ein satz von Sen so ren) ermoumlglichen massentaugliche Produkte im Praumlventionsmarkt Online-Coaching-Instru men te er geben beispielsweise gaumlnzlich neue Formen des Dialogmarketings und der Kundenbin-dung Die Moumlg lich keiten zum unterstuumltzenden Ein-satz von Tel e kom munikation bei Praumlventions-angeboten in den Bereichen Stressmanagement Ernaumlh rung oder Bewegung sind noch laumlngst nicht ausgeschoumlpft

Zukunftsmarkt Gesundheitstourismus ndash Angebotspotenziale

Guumlnstige Rahmenbedingungen und neue Nachfra-gepotenziale bedeuten jedoch nicht automatisches Wachstum Der Markt steht derzeit an der Schwelle zu einem bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo der zu -neh mend an Fahrt gewinnt Neben selbstzahlerori-entierten Angeboten ist vor dem Hintergrund demo-graphischer Wandel und Fachkraumlftemangel auch das betriebliche Gesundheitsmanagement als Chan-ce fuumlr den Gesundheitstourismus zu nennen

Die Ergebnisse des Projektes bdquoInnovativer Gesund-heitstourismus in Deutschlandldquo haben zwar gezeigt Viele Anbie ter und Kooperationen bearbeiten den Markt bereits erfolgreich Deutlich wurde aber auch dass sich der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo insge-samt noch in einer fruumlhen Marktphase befindet Tou-rismus und Gesundheits wirt schaft fangen erst an Synergien systematisch zu nutzen

Doch in welchen konkreten Bereichen lassen sich ge -sundheitstouristische Angebote entwickeln und er -folgreich am Markt platzieren Generell laumlsst sich der Gesundheitstourismus drei verschiedenen Ausrich-tungen zuordnen (vgl Infobox) Neben klassischen

5Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

rung insbesondere fuumlr den Gesundheitstourismus im engeren Sinne der mit primaumlr gesundheitsorien-tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann Dazu zaumlhlen

ƒ indikationsunabhaumlngige Angebotssparten ndashrichten sich an gesunde Personen und zielen auf die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfauml-higkeit ab

ƒ Primaumlrpraumlvention mit den Zielen der Krank-heitsvermeidung Gesundheitserhaltung und dem Aufbau von Kompetenzen fuumlr eine gesundheitsfoumlrdernde Lebensweise

ƒ Erhoumlhung der Leistungsfaumlhigkeit

ƒ Erhoumlhung der Attraktivitaumlt

ƒ indikationsbezogene Angebotssparten ndash rich ten sich an Personen bei denen ein gesund-heitliches Problem bzw eine Diagnose bereits vorliegt

Erholungsreisen die mit gesundheitstouristischen Elementen aufgeladen sind und sich an ge sunde Personen richten (1) zaumlhlen auch Urlaubsangebote fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personengrup-pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr-werte fuumlr den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits-foumlrderung bzw Gesundheitserhaltung ausgerichtet zu sein Den Kernbereich des Gesundheits tourismus stellen die primaumlr gesundheits orientierten Reisefor-men bzw Angebotssparten (3) dar Ihnen liegen klar definierte medizinisch-therapeutische Ziele zu Grunde Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi-schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an Moumlglichkeiten fuumlr die Ent wicklung und Platzierung von Angeboten

Am Markt fuumlr Gesundheitstourismus gewinnt der medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung ndash die Nachfrage wird vielfaumlltiger und differenzierter eine staumlrkere Indikations- Beduumlrfnis- und Nutzenorien-tierung der Kunden ist zu beobachten Fuumlr Anbieter ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie-

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Gesundheitstourismus iwS Beispiele Motivation und Ziel

1 Urlaub fuumlr gesunde Personen-gruppen mit gesundheitlichen Mehrwerten

ƒ Familienurlaub an der See (Abhaumlrtung Reizklima)

ƒ Wellness- und Genussurlaubƒ Aktiv- und Sporturlaub

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ keine primaumlre gesundheitliche Zielsetzungƒ Gesundheit als Mehrwert

2 Urlaub fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personen-gruppen

ƒ barrierefreier Urlaub fuumlr Personen mit Mobilitaumltseinschraumlnkungen

ƒ betreuter Urlaub fuumlr chronisch Kranke und Angehoumlrige

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ spezialisierte gesundheitliche Versorgung

am Urlaubsort entsprechend Einschraumln-kung

3 Primaumlr gesundheitsorientierte Reiseformen bzw Angebots-sparten

Ohne Indikationƒ Primaumlrpraumlventionƒ Leistungsfaumlhigkeitƒ Attraktivitaumlt

Indikationsbezogenƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlventionƒ Rehabilitationƒ Heilung und Linderung

ƒ klar definierte medizinisch-therapeutisch gepraumlgte Motivation und Zielsetzung

Quelle PROJECT M amp KECK MEDICAL 2011

ƒ Ausfuumlhrliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen finden Sie im Leitfaden bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 2: BMWI Branchenreport Kliniken

Inhaltsverzeichnis

1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick 3

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister 7

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote 9

31 Generelle Perspektiven 9

32 Binnenmarkt 16

33 Grenzuumlberschreitender (grenz naher) Gesundheitstourismus 17

34 Internationaler Gesundheits tourismus 18

4 Fazit 20

3Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Neue Nachfrageformen technischer Fortschritt und Kooperationen ndash der Zukunftsmarkt Gesundheits-tourismus bietet vielfaumlltige Chancen fuumlr die Anbieter aus Tourismus und Gesundheitswirtschaft Die Markt- und Trend for scher bescheinigen dem Gesundheits-tourismus in den naumlchsten Jahren einen klaren Be -deu tungszuwachs (vgl Leitfaden S 11) Immer mehr Menschen sind bereit auch im Urlaub etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun Der demographische Wan del wachsendes Gesundheitsbewusstsein und Werte-wandel neue Altersanforderungen Lebensstile Be -duumlrf nislagen und Indikationen aber auch der Einsatz neuer Technologien ndash fuumlr Anbieter aus Tourismus und Gesund heitswirtschaft ergeben sich zahl reiche Moumlglichkeiten der Angebotsgestaltung und Speziali-sierung Was sind die wichtigsten Treiber fuumlr die Entwicklung des bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo

1 Neue Zielgruppen und neue Beduumlrfnisse durch den demogra phischen Wandel

Der demographische Wandel bietet Chancen erfor-dert aber auch im Gesundheitstourismus ein Um den -ken Bar rie re freiheit und eine medizinisch-thera peu -tische Grundsicherung am Urlaubsort sind nur einige Beispiele um sich auf die aumllter werdende Zielgruppe einzustellen Aufgrund von Mobilitaumltseinschraumlnkun-gen oder chronischen Krankheiten will man in Zu -kunft nicht auf den Urlaub verzichten muumlssen Das heiszligt spezielle Service- und Kom fort leis tungen stellen besondere Anspruumlche der aumllteren Zielgruppe dar die sich in der gesamten Dienstleis tungs kette wider-spiegeln sollten Aber auch zielgerichtete Praumlventi-onsangebote fuumlr bdquoBetter Agingldquo und Programme die die besonderen Beduumlrfnislagen bei alterstypischen

1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Wie sehen erfolgreiche Angebote im Gesundheitstourismus aus Welche Produktanforderungen muumlssen Anbieter erfuumlllen Welche Trends und Neuerungen gibt es was sind Innovationen und wie lassen sich diese umsetzen Welches sind die Erfolgsstrategien Diese Fragen standen im Mittelpunkt des vom Deutschen Tourismusverband e V (DTV) initiierten und vom Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie gefoumlr-derten Projektes bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo Uumlber 400 Hinweisen aus einer bundes-weiten Veranstaltungsreihe Experteninterviews und umfassenden Recherchen zu innovativen Ansaumltzen und Best Practices ist der DTV nachgegangen

Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zusammengefasst der einen umfassenden Uumlberblick zu den Projektergebnissen bietet Vertiefend dazu wurden insgesamt sieben Branchenreports zu verschiedenen gesundheitstouristischen Anbietersegmenten verfasst

ƒ Alle Informationen zum Projekt zum Download des Leitfadens und der Branchenreports unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

Branchenreport bdquoGesundheitstourismus fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleisterldquo

Ihnen stehen neben dieser Ausgabe mit speziell zugeschnittenen Informationen fuumlr Kliniken Gesund-heitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister sechs weitere Branchenreports zu folgen-den Themen zur Verfuumlgung bdquoKurorte und Heilbaumlderldquo bdquoBeherbergungsanbieterldquo bdquoFlaumlchendestinationenldquo bdquoMedizintechnik und Kommunikationstechnologieldquo sowie bdquoStaumldtedestinationenldquo und bdquoGesundheitsregio-nen und Gesundheitsinitiativenldquo

Neben einer einfuumlhrenden Beschreibung der Marktsituation mit Blick auf den Status quo und auf zukuumlnftige Entwicklungen stehen den interessierten Fachlesern Praxisbeispiele Checklisten und Handlungsempfehlun-gen fuumlr die jeweiligen Segmente zur Verfuumlgung Eine Auswahl innovativer Ansaumltze guter Beispiele und Hinter gruumlnde soll Orientierung bieten interessante Impulse fuumlr die eigene Marktbearbeitung geben und wichtige Erfolgsfaktoren aufzeigen

4 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankungen in einem urlaubstypischen Ambiente beruumlcksichtigen haben gute Chancen

Nicht nur aumlltere Menschen nutzen kuumlnftig gesund-heitstouristische Angebote Neue Nachfrage ent-steht mit gro szliger Dynamik auch durch juumlngere mit-ten im Arbeitsleben stehenden Menschen mit hohen Anforderungen im priva ten und beruflichen Lebens-umfeld Stresspraumlvention wird gerade fuumlr wertschoumlp-fungsstarke und juumlngere Nachfragesegmente immer bedeutsamer

2 Gesundheit wird zum Lifestyle

Die Deutschen sind sich zunehmend bewusst dass sie selbst fuumlr ihre Gesundheit verantwortlich sind und eine Eigenvorsorge persoumlnlich lohnend ist Mehr Eigenverantwortung fuumlr die Gesundheit ergibt sich dabei nicht nur aus dem stetigen Ruumlckzug der Sozialversicherungstraumlger Immer mehr Menschen foumlrdern aktiv eine gesunde Lebensweise ndash auch im Urlaub bdquoSoft Healthldquo die Durchdringung gesund-heitlicher Aspekte in fast allen Wirt schafts- und Lebensbereichen haumllt Einzug in den Tourismus Der Wunsch zum Erhalt der physischen und psychi schen Leistungsfaumlhigkeit aumluszligert sich auch in neuen konkre-ten Produkten die sich beispielsweise um mentale Ge sund heit Selfness und innere Balance oder Ernaumlh-rungsurlaube drehen Klassische Erholungsformen wie Wandern und Radfahren werden zudem mit nachweislich gesundheitlichen Mehrwerten aufge-laden

3 Neue Rahmenbedingungen durch Oumlffnung der Marktstrukturen

In der Vergangenheit war der Gesundheitstouris-mus in Deutschland vor allem von kurativen Aufent-halten in praumldikatisierten Kurorten und Heilbaumldern gepraumlgt Im Zuge der Veraumlnderungen im Gesund-heitswesen haben sich die Rahmenbedingungen inzwischen aber grundlegend geaumlndert Durch den Ruumlckzug der Sozial versiche rungstraumlger werden die einstmals marktpraumlgenden kurfokussierten Anbie-ter zur Neuausrichtung angeregt Gleichzeitig wird der Weg frei fuumlr neue Anbieter Diese partizipieren nicht nur am gesundheitstouristischen Markt son-dern praumlgen diesen durch innovative zielgruppen-scharfe Angebotsformen und neue Vertriebswege

4 Innovationen und neue Koopera tionen auf Anbieterseite

Neue Moumlglichkeiten koumlnnen sich zudem durch den Einsatz neuer Technologien im Gesundheitstouris-mus ergeben Praumlventivdiagnostik mittels Hightech Check-ups Einsatz von Telemedizin Nachbetreuung gesundheitstouristischer Aufenthalte am Wohnort Angetrieben von der medizinischen und technologi-schen Entwicklung entstehen innovative Angebots-formen Neue einfache und preisguumlnstige Diagno-se- und Behandlungsformen (zum Beispiel mit Ein satz von Sen so ren) ermoumlglichen massentaugliche Produkte im Praumlventionsmarkt Online-Coaching-Instru men te er geben beispielsweise gaumlnzlich neue Formen des Dialogmarketings und der Kundenbin-dung Die Moumlg lich keiten zum unterstuumltzenden Ein-satz von Tel e kom munikation bei Praumlventions-angeboten in den Bereichen Stressmanagement Ernaumlh rung oder Bewegung sind noch laumlngst nicht ausgeschoumlpft

Zukunftsmarkt Gesundheitstourismus ndash Angebotspotenziale

Guumlnstige Rahmenbedingungen und neue Nachfra-gepotenziale bedeuten jedoch nicht automatisches Wachstum Der Markt steht derzeit an der Schwelle zu einem bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo der zu -neh mend an Fahrt gewinnt Neben selbstzahlerori-entierten Angeboten ist vor dem Hintergrund demo-graphischer Wandel und Fachkraumlftemangel auch das betriebliche Gesundheitsmanagement als Chan-ce fuumlr den Gesundheitstourismus zu nennen

Die Ergebnisse des Projektes bdquoInnovativer Gesund-heitstourismus in Deutschlandldquo haben zwar gezeigt Viele Anbie ter und Kooperationen bearbeiten den Markt bereits erfolgreich Deutlich wurde aber auch dass sich der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo insge-samt noch in einer fruumlhen Marktphase befindet Tou-rismus und Gesundheits wirt schaft fangen erst an Synergien systematisch zu nutzen

Doch in welchen konkreten Bereichen lassen sich ge -sundheitstouristische Angebote entwickeln und er -folgreich am Markt platzieren Generell laumlsst sich der Gesundheitstourismus drei verschiedenen Ausrich-tungen zuordnen (vgl Infobox) Neben klassischen

5Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

rung insbesondere fuumlr den Gesundheitstourismus im engeren Sinne der mit primaumlr gesundheitsorien-tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann Dazu zaumlhlen

ƒ indikationsunabhaumlngige Angebotssparten ndashrichten sich an gesunde Personen und zielen auf die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfauml-higkeit ab

ƒ Primaumlrpraumlvention mit den Zielen der Krank-heitsvermeidung Gesundheitserhaltung und dem Aufbau von Kompetenzen fuumlr eine gesundheitsfoumlrdernde Lebensweise

ƒ Erhoumlhung der Leistungsfaumlhigkeit

ƒ Erhoumlhung der Attraktivitaumlt

ƒ indikationsbezogene Angebotssparten ndash rich ten sich an Personen bei denen ein gesund-heitliches Problem bzw eine Diagnose bereits vorliegt

Erholungsreisen die mit gesundheitstouristischen Elementen aufgeladen sind und sich an ge sunde Personen richten (1) zaumlhlen auch Urlaubsangebote fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personengrup-pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr-werte fuumlr den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits-foumlrderung bzw Gesundheitserhaltung ausgerichtet zu sein Den Kernbereich des Gesundheits tourismus stellen die primaumlr gesundheits orientierten Reisefor-men bzw Angebotssparten (3) dar Ihnen liegen klar definierte medizinisch-therapeutische Ziele zu Grunde Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi-schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an Moumlglichkeiten fuumlr die Ent wicklung und Platzierung von Angeboten

Am Markt fuumlr Gesundheitstourismus gewinnt der medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung ndash die Nachfrage wird vielfaumlltiger und differenzierter eine staumlrkere Indikations- Beduumlrfnis- und Nutzenorien-tierung der Kunden ist zu beobachten Fuumlr Anbieter ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie-

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Gesundheitstourismus iwS Beispiele Motivation und Ziel

1 Urlaub fuumlr gesunde Personen-gruppen mit gesundheitlichen Mehrwerten

ƒ Familienurlaub an der See (Abhaumlrtung Reizklima)

ƒ Wellness- und Genussurlaubƒ Aktiv- und Sporturlaub

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ keine primaumlre gesundheitliche Zielsetzungƒ Gesundheit als Mehrwert

2 Urlaub fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personen-gruppen

ƒ barrierefreier Urlaub fuumlr Personen mit Mobilitaumltseinschraumlnkungen

ƒ betreuter Urlaub fuumlr chronisch Kranke und Angehoumlrige

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ spezialisierte gesundheitliche Versorgung

am Urlaubsort entsprechend Einschraumln-kung

3 Primaumlr gesundheitsorientierte Reiseformen bzw Angebots-sparten

Ohne Indikationƒ Primaumlrpraumlventionƒ Leistungsfaumlhigkeitƒ Attraktivitaumlt

Indikationsbezogenƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlventionƒ Rehabilitationƒ Heilung und Linderung

ƒ klar definierte medizinisch-therapeutisch gepraumlgte Motivation und Zielsetzung

Quelle PROJECT M amp KECK MEDICAL 2011

ƒ Ausfuumlhrliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen finden Sie im Leitfaden bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 3: BMWI Branchenreport Kliniken

3Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Neue Nachfrageformen technischer Fortschritt und Kooperationen ndash der Zukunftsmarkt Gesundheits-tourismus bietet vielfaumlltige Chancen fuumlr die Anbieter aus Tourismus und Gesundheitswirtschaft Die Markt- und Trend for scher bescheinigen dem Gesundheits-tourismus in den naumlchsten Jahren einen klaren Be -deu tungszuwachs (vgl Leitfaden S 11) Immer mehr Menschen sind bereit auch im Urlaub etwas fuumlr ihre Gesundheit zu tun Der demographische Wan del wachsendes Gesundheitsbewusstsein und Werte-wandel neue Altersanforderungen Lebensstile Be -duumlrf nislagen und Indikationen aber auch der Einsatz neuer Technologien ndash fuumlr Anbieter aus Tourismus und Gesund heitswirtschaft ergeben sich zahl reiche Moumlglichkeiten der Angebotsgestaltung und Speziali-sierung Was sind die wichtigsten Treiber fuumlr die Entwicklung des bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo

1 Neue Zielgruppen und neue Beduumlrfnisse durch den demogra phischen Wandel

Der demographische Wandel bietet Chancen erfor-dert aber auch im Gesundheitstourismus ein Um den -ken Bar rie re freiheit und eine medizinisch-thera peu -tische Grundsicherung am Urlaubsort sind nur einige Beispiele um sich auf die aumllter werdende Zielgruppe einzustellen Aufgrund von Mobilitaumltseinschraumlnkun-gen oder chronischen Krankheiten will man in Zu -kunft nicht auf den Urlaub verzichten muumlssen Das heiszligt spezielle Service- und Kom fort leis tungen stellen besondere Anspruumlche der aumllteren Zielgruppe dar die sich in der gesamten Dienstleis tungs kette wider-spiegeln sollten Aber auch zielgerichtete Praumlventi-onsangebote fuumlr bdquoBetter Agingldquo und Programme die die besonderen Beduumlrfnislagen bei alterstypischen

1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Wie sehen erfolgreiche Angebote im Gesundheitstourismus aus Welche Produktanforderungen muumlssen Anbieter erfuumlllen Welche Trends und Neuerungen gibt es was sind Innovationen und wie lassen sich diese umsetzen Welches sind die Erfolgsstrategien Diese Fragen standen im Mittelpunkt des vom Deutschen Tourismusverband e V (DTV) initiierten und vom Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie gefoumlr-derten Projektes bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo Uumlber 400 Hinweisen aus einer bundes-weiten Veranstaltungsreihe Experteninterviews und umfassenden Recherchen zu innovativen Ansaumltzen und Best Practices ist der DTV nachgegangen

Die Ergebnisse wurden in einem Leitfaden zusammengefasst der einen umfassenden Uumlberblick zu den Projektergebnissen bietet Vertiefend dazu wurden insgesamt sieben Branchenreports zu verschiedenen gesundheitstouristischen Anbietersegmenten verfasst

ƒ Alle Informationen zum Projekt zum Download des Leitfadens und der Branchenreports unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

Branchenreport bdquoGesundheitstourismus fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleisterldquo

Ihnen stehen neben dieser Ausgabe mit speziell zugeschnittenen Informationen fuumlr Kliniken Gesund-heitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister sechs weitere Branchenreports zu folgen-den Themen zur Verfuumlgung bdquoKurorte und Heilbaumlderldquo bdquoBeherbergungsanbieterldquo bdquoFlaumlchendestinationenldquo bdquoMedizintechnik und Kommunikationstechnologieldquo sowie bdquoStaumldtedestinationenldquo und bdquoGesundheitsregio-nen und Gesundheitsinitiativenldquo

Neben einer einfuumlhrenden Beschreibung der Marktsituation mit Blick auf den Status quo und auf zukuumlnftige Entwicklungen stehen den interessierten Fachlesern Praxisbeispiele Checklisten und Handlungsempfehlun-gen fuumlr die jeweiligen Segmente zur Verfuumlgung Eine Auswahl innovativer Ansaumltze guter Beispiele und Hinter gruumlnde soll Orientierung bieten interessante Impulse fuumlr die eigene Marktbearbeitung geben und wichtige Erfolgsfaktoren aufzeigen

4 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankungen in einem urlaubstypischen Ambiente beruumlcksichtigen haben gute Chancen

Nicht nur aumlltere Menschen nutzen kuumlnftig gesund-heitstouristische Angebote Neue Nachfrage ent-steht mit gro szliger Dynamik auch durch juumlngere mit-ten im Arbeitsleben stehenden Menschen mit hohen Anforderungen im priva ten und beruflichen Lebens-umfeld Stresspraumlvention wird gerade fuumlr wertschoumlp-fungsstarke und juumlngere Nachfragesegmente immer bedeutsamer

2 Gesundheit wird zum Lifestyle

Die Deutschen sind sich zunehmend bewusst dass sie selbst fuumlr ihre Gesundheit verantwortlich sind und eine Eigenvorsorge persoumlnlich lohnend ist Mehr Eigenverantwortung fuumlr die Gesundheit ergibt sich dabei nicht nur aus dem stetigen Ruumlckzug der Sozialversicherungstraumlger Immer mehr Menschen foumlrdern aktiv eine gesunde Lebensweise ndash auch im Urlaub bdquoSoft Healthldquo die Durchdringung gesund-heitlicher Aspekte in fast allen Wirt schafts- und Lebensbereichen haumllt Einzug in den Tourismus Der Wunsch zum Erhalt der physischen und psychi schen Leistungsfaumlhigkeit aumluszligert sich auch in neuen konkre-ten Produkten die sich beispielsweise um mentale Ge sund heit Selfness und innere Balance oder Ernaumlh-rungsurlaube drehen Klassische Erholungsformen wie Wandern und Radfahren werden zudem mit nachweislich gesundheitlichen Mehrwerten aufge-laden

3 Neue Rahmenbedingungen durch Oumlffnung der Marktstrukturen

In der Vergangenheit war der Gesundheitstouris-mus in Deutschland vor allem von kurativen Aufent-halten in praumldikatisierten Kurorten und Heilbaumldern gepraumlgt Im Zuge der Veraumlnderungen im Gesund-heitswesen haben sich die Rahmenbedingungen inzwischen aber grundlegend geaumlndert Durch den Ruumlckzug der Sozial versiche rungstraumlger werden die einstmals marktpraumlgenden kurfokussierten Anbie-ter zur Neuausrichtung angeregt Gleichzeitig wird der Weg frei fuumlr neue Anbieter Diese partizipieren nicht nur am gesundheitstouristischen Markt son-dern praumlgen diesen durch innovative zielgruppen-scharfe Angebotsformen und neue Vertriebswege

4 Innovationen und neue Koopera tionen auf Anbieterseite

Neue Moumlglichkeiten koumlnnen sich zudem durch den Einsatz neuer Technologien im Gesundheitstouris-mus ergeben Praumlventivdiagnostik mittels Hightech Check-ups Einsatz von Telemedizin Nachbetreuung gesundheitstouristischer Aufenthalte am Wohnort Angetrieben von der medizinischen und technologi-schen Entwicklung entstehen innovative Angebots-formen Neue einfache und preisguumlnstige Diagno-se- und Behandlungsformen (zum Beispiel mit Ein satz von Sen so ren) ermoumlglichen massentaugliche Produkte im Praumlventionsmarkt Online-Coaching-Instru men te er geben beispielsweise gaumlnzlich neue Formen des Dialogmarketings und der Kundenbin-dung Die Moumlg lich keiten zum unterstuumltzenden Ein-satz von Tel e kom munikation bei Praumlventions-angeboten in den Bereichen Stressmanagement Ernaumlh rung oder Bewegung sind noch laumlngst nicht ausgeschoumlpft

Zukunftsmarkt Gesundheitstourismus ndash Angebotspotenziale

Guumlnstige Rahmenbedingungen und neue Nachfra-gepotenziale bedeuten jedoch nicht automatisches Wachstum Der Markt steht derzeit an der Schwelle zu einem bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo der zu -neh mend an Fahrt gewinnt Neben selbstzahlerori-entierten Angeboten ist vor dem Hintergrund demo-graphischer Wandel und Fachkraumlftemangel auch das betriebliche Gesundheitsmanagement als Chan-ce fuumlr den Gesundheitstourismus zu nennen

Die Ergebnisse des Projektes bdquoInnovativer Gesund-heitstourismus in Deutschlandldquo haben zwar gezeigt Viele Anbie ter und Kooperationen bearbeiten den Markt bereits erfolgreich Deutlich wurde aber auch dass sich der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo insge-samt noch in einer fruumlhen Marktphase befindet Tou-rismus und Gesundheits wirt schaft fangen erst an Synergien systematisch zu nutzen

Doch in welchen konkreten Bereichen lassen sich ge -sundheitstouristische Angebote entwickeln und er -folgreich am Markt platzieren Generell laumlsst sich der Gesundheitstourismus drei verschiedenen Ausrich-tungen zuordnen (vgl Infobox) Neben klassischen

5Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

rung insbesondere fuumlr den Gesundheitstourismus im engeren Sinne der mit primaumlr gesundheitsorien-tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann Dazu zaumlhlen

ƒ indikationsunabhaumlngige Angebotssparten ndashrichten sich an gesunde Personen und zielen auf die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfauml-higkeit ab

ƒ Primaumlrpraumlvention mit den Zielen der Krank-heitsvermeidung Gesundheitserhaltung und dem Aufbau von Kompetenzen fuumlr eine gesundheitsfoumlrdernde Lebensweise

ƒ Erhoumlhung der Leistungsfaumlhigkeit

ƒ Erhoumlhung der Attraktivitaumlt

ƒ indikationsbezogene Angebotssparten ndash rich ten sich an Personen bei denen ein gesund-heitliches Problem bzw eine Diagnose bereits vorliegt

Erholungsreisen die mit gesundheitstouristischen Elementen aufgeladen sind und sich an ge sunde Personen richten (1) zaumlhlen auch Urlaubsangebote fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personengrup-pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr-werte fuumlr den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits-foumlrderung bzw Gesundheitserhaltung ausgerichtet zu sein Den Kernbereich des Gesundheits tourismus stellen die primaumlr gesundheits orientierten Reisefor-men bzw Angebotssparten (3) dar Ihnen liegen klar definierte medizinisch-therapeutische Ziele zu Grunde Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi-schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an Moumlglichkeiten fuumlr die Ent wicklung und Platzierung von Angeboten

Am Markt fuumlr Gesundheitstourismus gewinnt der medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung ndash die Nachfrage wird vielfaumlltiger und differenzierter eine staumlrkere Indikations- Beduumlrfnis- und Nutzenorien-tierung der Kunden ist zu beobachten Fuumlr Anbieter ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie-

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Gesundheitstourismus iwS Beispiele Motivation und Ziel

1 Urlaub fuumlr gesunde Personen-gruppen mit gesundheitlichen Mehrwerten

ƒ Familienurlaub an der See (Abhaumlrtung Reizklima)

ƒ Wellness- und Genussurlaubƒ Aktiv- und Sporturlaub

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ keine primaumlre gesundheitliche Zielsetzungƒ Gesundheit als Mehrwert

2 Urlaub fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personen-gruppen

ƒ barrierefreier Urlaub fuumlr Personen mit Mobilitaumltseinschraumlnkungen

ƒ betreuter Urlaub fuumlr chronisch Kranke und Angehoumlrige

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ spezialisierte gesundheitliche Versorgung

am Urlaubsort entsprechend Einschraumln-kung

3 Primaumlr gesundheitsorientierte Reiseformen bzw Angebots-sparten

Ohne Indikationƒ Primaumlrpraumlventionƒ Leistungsfaumlhigkeitƒ Attraktivitaumlt

Indikationsbezogenƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlventionƒ Rehabilitationƒ Heilung und Linderung

ƒ klar definierte medizinisch-therapeutisch gepraumlgte Motivation und Zielsetzung

Quelle PROJECT M amp KECK MEDICAL 2011

ƒ Ausfuumlhrliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen finden Sie im Leitfaden bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 4: BMWI Branchenreport Kliniken

4 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankungen in einem urlaubstypischen Ambiente beruumlcksichtigen haben gute Chancen

Nicht nur aumlltere Menschen nutzen kuumlnftig gesund-heitstouristische Angebote Neue Nachfrage ent-steht mit gro szliger Dynamik auch durch juumlngere mit-ten im Arbeitsleben stehenden Menschen mit hohen Anforderungen im priva ten und beruflichen Lebens-umfeld Stresspraumlvention wird gerade fuumlr wertschoumlp-fungsstarke und juumlngere Nachfragesegmente immer bedeutsamer

2 Gesundheit wird zum Lifestyle

Die Deutschen sind sich zunehmend bewusst dass sie selbst fuumlr ihre Gesundheit verantwortlich sind und eine Eigenvorsorge persoumlnlich lohnend ist Mehr Eigenverantwortung fuumlr die Gesundheit ergibt sich dabei nicht nur aus dem stetigen Ruumlckzug der Sozialversicherungstraumlger Immer mehr Menschen foumlrdern aktiv eine gesunde Lebensweise ndash auch im Urlaub bdquoSoft Healthldquo die Durchdringung gesund-heitlicher Aspekte in fast allen Wirt schafts- und Lebensbereichen haumllt Einzug in den Tourismus Der Wunsch zum Erhalt der physischen und psychi schen Leistungsfaumlhigkeit aumluszligert sich auch in neuen konkre-ten Produkten die sich beispielsweise um mentale Ge sund heit Selfness und innere Balance oder Ernaumlh-rungsurlaube drehen Klassische Erholungsformen wie Wandern und Radfahren werden zudem mit nachweislich gesundheitlichen Mehrwerten aufge-laden

3 Neue Rahmenbedingungen durch Oumlffnung der Marktstrukturen

In der Vergangenheit war der Gesundheitstouris-mus in Deutschland vor allem von kurativen Aufent-halten in praumldikatisierten Kurorten und Heilbaumldern gepraumlgt Im Zuge der Veraumlnderungen im Gesund-heitswesen haben sich die Rahmenbedingungen inzwischen aber grundlegend geaumlndert Durch den Ruumlckzug der Sozial versiche rungstraumlger werden die einstmals marktpraumlgenden kurfokussierten Anbie-ter zur Neuausrichtung angeregt Gleichzeitig wird der Weg frei fuumlr neue Anbieter Diese partizipieren nicht nur am gesundheitstouristischen Markt son-dern praumlgen diesen durch innovative zielgruppen-scharfe Angebotsformen und neue Vertriebswege

4 Innovationen und neue Koopera tionen auf Anbieterseite

Neue Moumlglichkeiten koumlnnen sich zudem durch den Einsatz neuer Technologien im Gesundheitstouris-mus ergeben Praumlventivdiagnostik mittels Hightech Check-ups Einsatz von Telemedizin Nachbetreuung gesundheitstouristischer Aufenthalte am Wohnort Angetrieben von der medizinischen und technologi-schen Entwicklung entstehen innovative Angebots-formen Neue einfache und preisguumlnstige Diagno-se- und Behandlungsformen (zum Beispiel mit Ein satz von Sen so ren) ermoumlglichen massentaugliche Produkte im Praumlventionsmarkt Online-Coaching-Instru men te er geben beispielsweise gaumlnzlich neue Formen des Dialogmarketings und der Kundenbin-dung Die Moumlg lich keiten zum unterstuumltzenden Ein-satz von Tel e kom munikation bei Praumlventions-angeboten in den Bereichen Stressmanagement Ernaumlh rung oder Bewegung sind noch laumlngst nicht ausgeschoumlpft

Zukunftsmarkt Gesundheitstourismus ndash Angebotspotenziale

Guumlnstige Rahmenbedingungen und neue Nachfra-gepotenziale bedeuten jedoch nicht automatisches Wachstum Der Markt steht derzeit an der Schwelle zu einem bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo der zu -neh mend an Fahrt gewinnt Neben selbstzahlerori-entierten Angeboten ist vor dem Hintergrund demo-graphischer Wandel und Fachkraumlftemangel auch das betriebliche Gesundheitsmanagement als Chan-ce fuumlr den Gesundheitstourismus zu nennen

Die Ergebnisse des Projektes bdquoInnovativer Gesund-heitstourismus in Deutschlandldquo haben zwar gezeigt Viele Anbie ter und Kooperationen bearbeiten den Markt bereits erfolgreich Deutlich wurde aber auch dass sich der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo insge-samt noch in einer fruumlhen Marktphase befindet Tou-rismus und Gesundheits wirt schaft fangen erst an Synergien systematisch zu nutzen

Doch in welchen konkreten Bereichen lassen sich ge -sundheitstouristische Angebote entwickeln und er -folgreich am Markt platzieren Generell laumlsst sich der Gesundheitstourismus drei verschiedenen Ausrich-tungen zuordnen (vgl Infobox) Neben klassischen

5Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

rung insbesondere fuumlr den Gesundheitstourismus im engeren Sinne der mit primaumlr gesundheitsorien-tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann Dazu zaumlhlen

ƒ indikationsunabhaumlngige Angebotssparten ndashrichten sich an gesunde Personen und zielen auf die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfauml-higkeit ab

ƒ Primaumlrpraumlvention mit den Zielen der Krank-heitsvermeidung Gesundheitserhaltung und dem Aufbau von Kompetenzen fuumlr eine gesundheitsfoumlrdernde Lebensweise

ƒ Erhoumlhung der Leistungsfaumlhigkeit

ƒ Erhoumlhung der Attraktivitaumlt

ƒ indikationsbezogene Angebotssparten ndash rich ten sich an Personen bei denen ein gesund-heitliches Problem bzw eine Diagnose bereits vorliegt

Erholungsreisen die mit gesundheitstouristischen Elementen aufgeladen sind und sich an ge sunde Personen richten (1) zaumlhlen auch Urlaubsangebote fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personengrup-pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr-werte fuumlr den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits-foumlrderung bzw Gesundheitserhaltung ausgerichtet zu sein Den Kernbereich des Gesundheits tourismus stellen die primaumlr gesundheits orientierten Reisefor-men bzw Angebotssparten (3) dar Ihnen liegen klar definierte medizinisch-therapeutische Ziele zu Grunde Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi-schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an Moumlglichkeiten fuumlr die Ent wicklung und Platzierung von Angeboten

Am Markt fuumlr Gesundheitstourismus gewinnt der medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung ndash die Nachfrage wird vielfaumlltiger und differenzierter eine staumlrkere Indikations- Beduumlrfnis- und Nutzenorien-tierung der Kunden ist zu beobachten Fuumlr Anbieter ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie-

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Gesundheitstourismus iwS Beispiele Motivation und Ziel

1 Urlaub fuumlr gesunde Personen-gruppen mit gesundheitlichen Mehrwerten

ƒ Familienurlaub an der See (Abhaumlrtung Reizklima)

ƒ Wellness- und Genussurlaubƒ Aktiv- und Sporturlaub

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ keine primaumlre gesundheitliche Zielsetzungƒ Gesundheit als Mehrwert

2 Urlaub fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personen-gruppen

ƒ barrierefreier Urlaub fuumlr Personen mit Mobilitaumltseinschraumlnkungen

ƒ betreuter Urlaub fuumlr chronisch Kranke und Angehoumlrige

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ spezialisierte gesundheitliche Versorgung

am Urlaubsort entsprechend Einschraumln-kung

3 Primaumlr gesundheitsorientierte Reiseformen bzw Angebots-sparten

Ohne Indikationƒ Primaumlrpraumlventionƒ Leistungsfaumlhigkeitƒ Attraktivitaumlt

Indikationsbezogenƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlventionƒ Rehabilitationƒ Heilung und Linderung

ƒ klar definierte medizinisch-therapeutisch gepraumlgte Motivation und Zielsetzung

Quelle PROJECT M amp KECK MEDICAL 2011

ƒ Ausfuumlhrliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen finden Sie im Leitfaden bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 5: BMWI Branchenreport Kliniken

5Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

rung insbesondere fuumlr den Gesundheitstourismus im engeren Sinne der mit primaumlr gesundheitsorien-tierten Reiseformen (3) beschrieben werden kann Dazu zaumlhlen

ƒ indikationsunabhaumlngige Angebotssparten ndashrichten sich an gesunde Personen und zielen auf die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfauml-higkeit ab

ƒ Primaumlrpraumlvention mit den Zielen der Krank-heitsvermeidung Gesundheitserhaltung und dem Aufbau von Kompetenzen fuumlr eine gesundheitsfoumlrdernde Lebensweise

ƒ Erhoumlhung der Leistungsfaumlhigkeit

ƒ Erhoumlhung der Attraktivitaumlt

ƒ indikationsbezogene Angebotssparten ndash rich ten sich an Personen bei denen ein gesund-heitliches Problem bzw eine Diagnose bereits vorliegt

Erholungsreisen die mit gesundheitstouristischen Elementen aufgeladen sind und sich an ge sunde Personen richten (1) zaumlhlen auch Urlaubsangebote fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personengrup-pen (2) zum Gesundheitsurlaub im weiteren Sinne Beide Formen versprechen gesundheitliche Mehr-werte fuumlr den Gast ohne vorrangig auf Gesundheits-foumlrderung bzw Gesundheitserhaltung ausgerichtet zu sein Den Kernbereich des Gesundheits tourismus stellen die primaumlr gesundheits orientierten Reisefor-men bzw Angebotssparten (3) dar Ihnen liegen klar definierte medizinisch-therapeutische Ziele zu Grunde Aus dem Spektrum der gesundheitstouristi-schen Ausrichtungen ergibt sich eine Vielzahl an Moumlglichkeiten fuumlr die Ent wicklung und Platzierung von Angeboten

Am Markt fuumlr Gesundheitstourismus gewinnt der medizinische Aspekt zusehends an Bedeutung ndash die Nachfrage wird vielfaumlltiger und differenzierter eine staumlrkere Indikations- Beduumlrfnis- und Nutzenorien-tierung der Kunden ist zu beobachten Fuumlr Anbieter ergeben sich hieraus gute Chancen zur Spezialisie-

Projekt bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo

Gesundheitstourismus iwS Beispiele Motivation und Ziel

1 Urlaub fuumlr gesunde Personen-gruppen mit gesundheitlichen Mehrwerten

ƒ Familienurlaub an der See (Abhaumlrtung Reizklima)

ƒ Wellness- und Genussurlaubƒ Aktiv- und Sporturlaub

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ keine primaumlre gesundheitliche Zielsetzungƒ Gesundheit als Mehrwert

2 Urlaub fuumlr gesundheitlich eingeschraumlnkte Personen-gruppen

ƒ barrierefreier Urlaub fuumlr Personen mit Mobilitaumltseinschraumlnkungen

ƒ betreuter Urlaub fuumlr chronisch Kranke und Angehoumlrige

ƒ klassische Urlaubsmotivationƒ spezialisierte gesundheitliche Versorgung

am Urlaubsort entsprechend Einschraumln-kung

3 Primaumlr gesundheitsorientierte Reiseformen bzw Angebots-sparten

Ohne Indikationƒ Primaumlrpraumlventionƒ Leistungsfaumlhigkeitƒ Attraktivitaumlt

Indikationsbezogenƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlventionƒ Rehabilitationƒ Heilung und Linderung

ƒ klar definierte medizinisch-therapeutisch gepraumlgte Motivation und Zielsetzung

Quelle PROJECT M amp KECK MEDICAL 2011

ƒ Ausfuumlhrliche Informationen zu den verschiedenen gesundheitsorientierten Reiseformen finden Sie im Leitfaden bdquoInnovativer Gesundheitstourismus in Deutschlandldquo unter wwwinnovativer-gesundheitstourismusde oder wwwbmwide

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 6: BMWI Branchenreport Kliniken

6 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention mit dem Ziel der Fruumlherkennung der Verhinderung der Verschlimmerung oder des Wiederauftretens einer Erkrankung

Welche Merkmale kennzeichnen den bdquoNeuen Gesundheitstourismusldquo Dieserhellip

ƒ gehoumlrt kuumlnftig zum Angebot jeder Urlaubsdestination ndash Sicherheit Komfort und Barrierefreiheit gewinnen vor allem bei der wachsenden Zielgruppe der Aumllteren an Bedeutung und werden als wichtige Angebotsbestandteile nachgefragt

ƒ wird zunehmend differenzierter ndash fuumlr Anbieter ergeben sich zahlreiche Moumlglichkeiten der Spezialisie-rung auf Subthemen und fuumlr die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen (zum Beispiel nach Indika-tionen)

ƒ ist zunehmend medizinisch-therapeutisch abzusichern ndash messbare Ergebnisse und Wirkungsnachweise sind gefragt reine Wohlfuumlhlangebote verlieren zusehends an Bedeutung

ƒ wird indikationsorientierter ndash Primaumlrpraumlvention wird deutlich medizinischer und wird langfristig in ihrer Bedeutung von den indikationsbezogenen Angebotssparten der Sekundaumlr- und Tertiaumlrpraumlvention abgeloumlst

ƒ wird nachhaltiger ndash Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitschecks sowie Coachingangebote mit dem Ziel der langfristigen Lebensstilaumlnderung bzw des Entgegenwirkens von Altersbeschwerden -krank-heiten und Attraktivitaumltsverlust werden immer bedeutender

ƒ fordert deshalb neue Kombinationen und Paketangebote die uumlber den Aufenthalt hinausgehen ndash gesundheitliche Mehrwerte aus dem Urlaub werden in das Wohnumfeld uumlbertragen

ƒ braucht starke Anbieternetzwerke zwischen professionellen Gesundheitsdienstleistern und der Hotelle-rie Fitnessanbietern und Aumlrzten usw um den vielfaumlltigen Anforderungen der Gaumlste gerecht werden zu koumlnnen

ƒ benoumltigt zielgruppenspezifische Vertriebswege abseits der klassischen touristischen Marketingkanaumlle ndash veraumlnderte Interessenlagen und wandelndes Kommunikationsverhalten schaffen neue Orte der Kommu-nikation die eine zielgerichtete Ansprache ermoumlglichen

ƒ Rehabilitation zur Wiederherstellung der Gesundheit

ƒ Behandlungen von Erkrankungen zur Heilung und Linderung

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 7: BMWI Branchenreport Kliniken

7Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Umsatzoptimierung durch vergroumlszligertes Einzugsgebiet

In den Zeiten eines Kostensenkungsfokus im Gesund-heitswesen suchen immer mehr medizinisch-thera-peutische Dienstleister nach Wegen der Umsatzopti-mierung Dies kann mit inlaumlndischen Patienten durch eine Vergroumlszligerung des Einzugsgebietes gelingen Mit auslaumlndischen Patienten bieten sich zudem sogar Umsatzquellen die zu einem hohen Anteil extrabud-getaumlr sind Mit beidem qualifiziert sich der Gesund-heitstourismus als geeigneter Hebel im Rahmen umsatzoptimierender Maszlignahmen

Der medizinisch orientierte Gesundheits-tourismus ist stark segmentiert

Der Wettbewerb um Patienten mit standortfernem oder sogar auslaumlndischem Wohnort wird kontinuierlich staumlrker Kliniken investieren in Patientenzimmer mit hotelgleichem Standard bieten sowohl Therapie als auch Medical Wellness fuumlr bestimmte Erkrankungen und gruumlnden International Departments fuumlr die Akquise von auslaumlndischen Patienten und deren opti-male Versorgung waumlhrend ihres Aufenthaltes

Die Ansaumltze machen deutlich dass es keinen bdquoKoumlnigs-wegldquo gibt der fuumlr alle Gesundheitsdienstleister gene-rell gilt

Fuumlr die Rehabilitationskliniken kommt vor allem eine Spezialisierung auf Erkrankungen in Frage die eine Reise zu einem wohnortfernen Anbieter erlauben bei Akutkrankenhaumlusern sind es entsprechend uumlberwie-gend Leistungen deren Zeitpunkt weitgehend frei gewaumlhlt werden kann So werden beispielsweise kar-

diologische neurologische oder onkologische Reha-bilitation oder auch Leistungen wie Herz- Huumlft- und Knieoperationen nachgefragt

Viele grenznahe Kliniken haben die Gunst ihrer Lage genutzt und sich einen Markt im benachbarten Aus-land erschlossen Klinken der Maximalversorgung in der Naumlhe von Flughaumlfen haben wiederum ihre heraus ragenden Angebote erfolgreich in Osteuropa oder auch in den arabischen Staaten positioniert Unabhaumlngig davon ob die Klinikleistungen fuumlr aus-laumlndische Patienten ausschlieszliglich durch die Patien-ten selbst oder durch auslaumlndische Versicherungen finanziert werden sind diese Einnahmen in der Re -gel extrabudgetaumlr und koumlnnen damit zu einem wei-teren oumlkonomischen Standbein aufgebaut werden Rehabilitationskli niken in landschaftlich attraktiven aber duumlnn besiedelten Regionen werden nach geziel-ter Zu weiserkommunikation (in der Re gel durch Akut -kliniken und Arztpraxen) von Patienten aus entfernt gelegenen (inlaumlndischen) Ballungsraumlumen frequen-tiert Dabei werden sowohl krankenkassen finan zier-te Leistungen als auch Leistungen fuumlr Selbstzahler nachgefragt

Drei Segmente koumlnnen aufgrund unter-schiedlicher Erfolgsfaktoren grundsaumltzlich unterschieden werden

Medizintourismus kann somit entsprechend der Herkunft der Patienten nach drei Kategorien unter-schieden werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (aber grenznah) und

Der Gesundheitstourismus laumlsst sich zumindest tendenziell entsprechend der Lage der Anbieter differenzieren

1 bdquoUrbaner Gesundheits- und Medizintourismusldquo in Ballungsraumlumen mit den Schwerpunkten Diagnostik (Hightech-Check-ups) und Therapie (hochwertige apparative Ausstattung Spezialabteilungen) und

2 bdquoGesundheitstourismus in naturnahem Ferienambienteldquo praumlventionsorientiert (Bewegung Ernaumlh-rung Stressmanagement) wellnessdominiert Einbeziehung der Landschaft in das Angebot

2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch- therapeutischen Dienstleister

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 8: BMWI Branchenreport Kliniken

8 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

ƒ International (grenzfern)

2007 lieszligen sich dem Statistischen Bundesamt zufol-ge 70898 Patienten aus dem Ausland in deutschen Kliniken behandeln (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973) Allerdings ist aus dieser Angabe nicht abzulesen wie viele dieser Patienten ausschlieszliglich aus Gruumlnden der Diagnostik oder The-rapie in deutsche Kliniken gekommen sind und bei-spielsweise nicht im Rahmen eines Notfalls waumlhrend einer Urlaubsreise Die steigende Auslandsnach-frage nach medizinischen Leistungen deutscher Kli-niken laumlsst sich beispielsweise an der Behandlung russischer Patienten dokumentieren In drei Jahren (2004-2007) stieg die Anzahl um 138 Prozent (Dtsch Arztebl 2009 106(47) A-2361 B-2029 C-1973)

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 9: BMWI Branchenreport Kliniken

9Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

31 Generelle Perspektiven

Schritt 1 Fokussierung

Ohne eine eindeutige medizinisch-therapeutische bzw diagnostische Spezialisierung ist es sehr schwer im Gesundheitstourismus Fuszlig zu fassen Das Check-up-Angebot mit diagnostischen Mitteln die nahezu uumlberall zur Verfuumlgung stehen wird nur selten profi-tabel bzw auch nur kostendeckend am Markt etab-liert werden koumlnnen

Wenn es die Moumlglichkeiten erlauben sollten die Spezialisierungen medizinische Alleinstellungs-merkmale beinhalten Diese sind nicht immer iden-tisch mit den umsatzstaumlrksten Bereichen eines medi-zinischen Dienstleisters Nicht selten sind sie auch vom Dienstleister selbst nicht sofort und sicher iden-tifizierbar Alleinstellungsmerkmale koumlnnen sowohl im Rahmen von Kompetenzen als auch apparativer Ausstattungen identifiziert werden

Sowohl bei eigenstaumlndig entscheidenden deutschen als auch auslaumlndischen Patienten hat bei der Wahl einer wohnortfernen Klinik in der Regel die medizi-nische Qualitaumlt houmlchste Prioritaumlt die wesentlich von der wahrgenommenen Kompetenz des medizini-schen Personals abgeleitet wird Entscheidungsrele-vant sind jedoch auch die Lage und die Infrastruktur in Bezug auf medizinische Einrichtungen und Raumlum-lichkeiten Zusaumltzliche Leistungsangebote wie Medi-cal Wellness im Rahmen des Klinikaufenthaltes koumln-nen bei sonst gleichen Voraussetzungen ausschlaggebend sein

Bei auslaumlndischen Patienten sind neben dem inter-nationalen Ruf auch der Preis und die einfache Erreichbarkeit (bei auszligereuropaumlischen Patienten Flughafennaumlhe) des Standortes wesentliche Ent-scheidungsfaktoren Die nachfolgenden Beispiele zeigen die groszlige Diversitaumlt der moumlglichen Ansaumltze

Praxisbeispiele Spezielle Check-ups bdquoin urbanem Ambienteldquo

ƒ Mit dem Medizinischen PraumlventionsCentrum Hamburg wurde ein universitaumlres Zentrum mit hochmoderner Technik (u a Ganzkoumlrpertomo-

3 Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote

graphie Osteodensitometrie Spiroergometrie) geschaffen Die Check-ups finden in einem straff durchorganisierten halbtaumlgigen Untersuchungs-durchgang statt Die Gaumlste werden hierfuumlr in eigenen hotelartigen Kundenzimmern in geho-benem Ambiente (u a Chaiselongue Schreib-tisch mit Computer sowie Flachbildschirmfernse-her) untergebracht Auf Basis der erhobenen Befunde erfolgt eine individuelle Lebensstilbera-tung (wwwmpchde)

ƒ Praenobis bietet ua hochspezialisierte Hightech-Diagnostik und Personal Training auch an Gerauml-ten (wwwpraenobisde)

ƒ Culminasceum ua individueller Check-up um fasst zum Beispiel Bewegungsanalyse mit indi-vidu eller Trainingsstunde Ultraschall Haut-vorsorge Herz-Kreislauf-Untersuchung Lungen -funktions- und Fitnessdiagnostik Labor (wwwculminasceumde)

Praxisbeispiel Hochinnovative Therapie

ƒ Partikeltherapie mit Kohlenstoffionen Heidel-berger Ionenstrahl-Therapiezentrum Partikel-therapiezentrum Marburg (im Aufbau) Die Parti-keltherapie ist nur an wenigen Orten weltweit verfuumlgbar (Investitionen bis zu 100 Millionen Euro) und ermoumlglicht eine sehr praumlzise und wirksame Be hand lung von Krebserkrankungen Ein Tumor laumlsst sich punktgenau bestrahlen wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont wird Nach bisherigen Erfahrungen treten bei den Pati-enten keine oder wenig Nebenwirkungen auf So koumlnnen die Heilungschancen bei manchen Krebs-arten auf uumlber 90 Prozent steigen Therapeutische Moumlglichkeiten auf diesem auch international gesehen aumluszligerst wettbewerbsfaumlhigem Niveau koumlnnen zu einer (patienten-)touristischen Nach-frage in der Region (zum Beispiel im Rahmen von Rehabilitation Wellness und Angehoumlrigenauf-enthalt) fuumlhren Die Finanzierung durch Kran-kenkassen ist im Einzelfall zu klaumlren sie haumlngt in Deutschland von der jeweiligen Indikation ab (wwwukgmdeStichwort Partikeltherapie-zentrum)

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 10: BMWI Branchenreport Kliniken

10 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Telemedizinisch uumlber-wachtes Kardiotrekking St Irmingard Gesundheitswelt Chiemgau

ƒ Die Teilnehmer der Kardiotrekking-Programme haben die Moumlglichkeit sich waumlhrend der Tour telemedizinisch (Puls EKG und Blutdruck) mit Anbindung an die Klinik und an ein Kontrollzent-rum uumlberwachen zu lassen Es werden parallel drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichem Be -lastungsgrad angeboten Eine leichte Gruppe fuumlr Teilnehmer die eher in der Ebene laufen koumlnnen und moumlchten eine Gruppe fuumlr gut belastbare Gip felstuumlrmer und eine mittlere Gruppe fuumlr leich-te bis mittlere Berg- und Almwanderungen Die Teil nehmer koumlnnen jeden Tag neu entscheiden welcher Gruppe sie sich anschlieszligen moumlchten Die Tour wird von mehreren Tourenfuumlhrern und mindestens einem Arzt begleitet Neben der koumlr-perlichen Aktivitaumlt des Wanderns werden jeden Tag ver schie dene Gesundheitsbausteine angebo-ten ca 30 Minuten Fruumlhgymnastik ca 30 Minuten Entspannungsuumlbungen und 30 Minuten Vortrag bzw Ge spraumlchsrunde zu folgenden Gesund heits-themen Optimale koumlrperliche Belastung Einstel-lung von Blutdruck und Blutfettwerten mit und ohne Medikamente Umgang mit Stress und dem eigenen Biorhythmus Ernaumlhrung (wwwst-irmingardde)

Praxisbeispiel Technische Assistenzsysteme

ƒ Assistenzsysteme wie der BUTLERreg mit Telecare-Funktionen zum Beispiel Uumlberwachung und Monitoring mit Notfallortung Telecare Sturz-melder Medikamententimer (wwwfoniumde)

ƒ Moumlglichkeit des barrierefreien Informations-abrufs bzw des Einsatzes barrierefreier Technolo-gie auf Reisen Hogaware bietet Services die in der gesundheitstouristisch orientierten Beherber-gung oder in anderen Einrichtungen zum Einsatz kommen koumlnnen (wwwcw-softde)

ƒ XX-Well Online Beratung und Coaching in Er -naumlh rungs- Fitness- Diaumlt- und Rauchentwoumlhnung zur Integration in Programmen zum Beispiel in der Gesundheitshotellerie Softwareloumlsungen

koumlnnen in jeden Online-Auftritt integriert wer-den (wwwxx-wellcom)

Praxisbeispiel Leistungsdiagnostik und (Houmlhen-)Training

ƒ Das Hotel Bornmuumlhle spezialisiert sich auf die Zielgruppe der Sportler und bietet in seinem Houmlhentrainingszentrum sowie in zwei speziell mit bdquoLowoxygen-Technologieldquo (geringen Sauer-stoffgehalt in der Atemluft) ausgeruumlsteten bdquoHoumlhenzimmernldquo Akklimatisierungs- bzw Houmlhentraining im Flachland an (wwwbornmuehlede)

Praxisbeispiel Praumlventionspauschalen und Check-up-Programme

ƒ Beispielhaft genannt bdquoMit Genuss gesund in die Zukunftldquo in Bad Aibling Integration der medizi-nischen Kompetenz von drei Fachkliniken uumlber Vorsorgeuntersuchungen zu Schlaganfallrisiko Inneren Krankheiten (zum Beispiel Herz-Kreis-lauf) und Osteoporose (Knochendichtemessung) Kombination mit Bewegungsprogrammen (wwwaib-kurde)

Praxisbeispiele Spezifische Urlaubs-Gesundheitsprogramme fuumlr chronisch Kranke

ƒ Diagnostik Therapie und indikationsorientiertes Lebensstiltraining in urlaubstypischem Ambiente und mit urlaubstypischem Service HoraregIntensiv -woche fuumlr Parkinsonpatienten Segeberger Klini-ken (wwwsegebergerklinikende)

ƒ Herzprogramme im Herz-Kreislauf-Zentrum Groszlig Gerungs (wwwherz-kreislaufat)

Praxisbeispiel Medizinische Gesund-heits wochen im Gesundheitszentrum Saarschleife

ƒ Es werden zwei unterschiedliche Gesundheits-wochen angeboten Die individuelle Gesundheits-woche (u a 1 x aumlrztliches Informationsgespraumlch sechs Behandlungen aus dem Therapieangebot ndash Kneipp-Anwendungen Krankengymnastik Ergo-

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 11: BMWI Branchenreport Kliniken

11Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Erkrankung leicht verstaumlndlich und im Alltag anwendbar vermittelt wird Beispiel Albert Schweitzer Klinik 1) Das bdquoPneumoPlus Vitalldquo-Programm der MediClin Albert Schweitzer Klinik richtet sich an Patienten mit chronischen Atembeschwerden zum Beispiel mit Asthma chronischer Lungenerkrankung Bronchitis oder Tumorerkrankungen Ziel ist es die Atembeschwerden zu lindern die koumlrpereige-nen Abwehrkraumlfte zu steigern sowie Koumlrper und Seele zu stabilisieren 2) Urlaub mit Sauerstoff im Schwarzwald ist ein Pauschalangebot fuumlr Patienten mit Langzeit-Sau-erstoff-Therapie Neben der Sicherstellung der Langzeit-Sauerstofftherapie werden ua gesund-heitsbildende Vortraumlge und begleitete Wande-rungen angeboten (wwwmediclindeStichwort Patienten und Angehoumlrige Praumlventionskurse)

Praxisbeispiel Ferienwoche in der Memory Klinik Muumlnsterlingen Schweiz

ƒ Das Angebot richtet sich an Demenzkranke und ihre Angehoumlrigen Der Aufenthalt beinhaltet ein Angehoumlrigenseminar Tanz- und Bewegungs-stunden Kognitives Kompetenztraining Musik-therapie Malnachmittag Entspannung und Aus-fluumlge (wwwalzheimerinfoderat_und_hilfebetreuter_urlaub)

Schritt 2 Kooperationen zur Erweiterung der medizinisch-therapeutischen Wertschoumlpfungskette

Der gesundheits- oder medizintouristische Gast erwartet eine umfassende Rundumversorgung die weit uumlber die medizinische Kernleistung hinaus-geht In der Regel uumlberfordert dies die Kompetenzen und Ressourcen der medizinischen Dienstleister Loumlsungen bieten sich im Rahmen von Kooperatio-nen insbesondere in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung an Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vielfalt die sich auf der Grundlage der Kombination unterschiedlicher Kooperationspart-ner entwickeln laumlsst

therapie Massagen Waumlrme-Kaumlltetherapie Teil-nahme an hausinternen Gesundheitsvortraumlgen Nutzung der Baumlderlandschaft mit Whirlpools Wellenbad Auszligenbecken und Sauna auszligerdem Nutzung des hauseigenen Fitness-Raumes) sowie die orthopaumldische Gesundheitswoche (ua ein-mal aumlrztliches Informationsgespraumlch fuumlnfmal individuelle Krankengymnastik - Einzeltherapie agrave 20 Minuten fuumlnfmal medizinisches Muskelauf-bautraining unter Anlei tung zwei Termine aus dem Bereich der physikalischen Therapie zum Beispiel Waumlrmepackung Massage Wannenbauml-der Kaumlltekammer -67deg) (wwwsaarschleifedeSeiten_Medizinische-Gesundheitswochenaspx)

Praxisbeispiel Urlaubsbegleitende Praumlventionskurse und Urlaub fuumlr spezielle Indikationen

ƒ Die mediclin-Fachkliniken fuumlr Rehabilitation haben Praumlventionskurse im Angebot bei denen ein Urlaub in landschaftlich reizvoller Lage mit therapeutischen Leistungen verbunden werden kann Der wesentliche Bestandteil der Praumlventi-onskurse ist jeweils nach dem Schwerpunkt der Klinik ausgerichtet Praumlventionskurs KardioPlus ndash das Gesundheitsprogramm fuumlr Herz und Kreis-lauf Besonders geeignet fuumlr Menschen die eine Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben Praumlventionskurs OrthopaumldiePlus ndash das Mobilisierungsprogramm bei Gelenkbeschwer-den Diese Praumlventionskurse sind besonders ge -eignet fuumlr Arthrosepatienten um einen kuumlnstli-chen Gelenkersatz zu vermeiden und fuumlr alle die einer Arthrose vorbeugen wollen Praumlventions-kurs PflegePlus ndash Aktivierung und Erholung fuumlr Pflegebeduumlrftige (Stufe 1) und Angehoumlrige Diese Praumlventionskurse sind besonders geeignet fuumlr Pflegebeduumlrftige und Angehoumlrige die sich eine betreute Erholung goumlnnen moumlchten KlinikSpezi-al ndash Sonderprogramme verschiedener Art Zusaumltz-lich zu den oben genannten Programmen bieten einige Kliniken der MediClin Gruppe weitere Gesundheits- und Praumlventionskurse fuumlr verschie-dene Zielgruppen an Fuumlr Volkskrankheiten wie Diabetes Herzschwaumlche oder Ruumlckenleiden wur-den Pauschalarrangements entwickelt in denen theoretisches und praktisches Wissen uumlber die

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 12: BMWI Branchenreport Kliniken

12 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Kooperation Arbeitsmedizin Detmold Actiwell Staatsbad Pyrmont

ƒ Praumlventivmedizinische Angebote fuumlr Unterneh-menspezielle Berufsgruppen eingebettet in tou-ristisches Netzwerk (wwwphoenixcontactdepersonal4131_6978htm)

Praxisbeispiel Therapie im Hotel

ƒ Klinikhotels in enger raumlumlicher und organisato-rischer Anbindung an die Kernklinik enge Zusammenarbeit zwischen Hotel- und Klinikper-sonal im bdquoKlinikhotelldquo an der Kaiser-Karl-Klinik Bonn 5-Sterne Ambiente mit fachaumlrztlicher Betreuung (wwwkaiser-karl-klinikde)

Praxisbeispiele Gesund Tagen

ƒ bdquoMuumlsli statt Vanille-Croissants Nuumlsse statt Scho-koriegel Vitalgetraumlnke Stretchinguumlbungen in der Kaffeepauseldquo ndash Tagungspauschalen bei Part-nerhotels von Gesund Tagen (BAYERN TOURIS-MUS Marketing) nach der Gesundheitsgleichung Konzentriertes Arbeiten + gesunde Ernaumlhrung + Bewegung + Entspannung = effektives Tagen (wwwgesundtagenby)

ƒ Bio- und Tagungshotel Zeulenroda mit gesund-heitsorientierten Tagungsmodulen und Nachhal-tigkeitskonzept Option fuumlr Kliniken zum Beispiel Kooperation bei Check-up-Angeboten und Vor-traumlgen (wwwseehotel-zeulenrodacom)

Praxisbeispiele Gesundheitliche Aufladung von Wandern und Radfahren

ƒ In der TeutoVitalWanderWelt mit Angeboten u a zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Beschwer-den (wwwvitalwanderweltde)

ƒ Mit der GenussZeitReise (Bad Peterstal-Griesbach Ferienregion Daun Losheim am See) kooperieren drei Partnerregionen in einem Netzwerk fuumlr Wanderangebote mit Praumlventionstrainer (wwwtourismussaarlanddedegenusszeitreise)

Praxisbeispiele Indikationsorientierte Beherbergung

ƒ Vitalkonzept-Diabetikerhotels mit eigenen Quali-taumltskriterien fuumlr diabetikergerechte Uumlbernach-tungsmoumlglichkeiten und Services (wwwdiabetikerhotelscom)

ƒ Medical Wellness und ambulante Venenchirur-gie werden im Gesundheits- und Venenzentrum im Lindner Alpine amp Country Spa Hotel angebo-ten (wwwlindnerde)

ƒ Spezialisierung zum Thema bdquoGesunder Schlafldquo ndash bdquoGesund Schlafenldquo kann man im Nordseebad Friedrichskoog auch in Ferienappartements ler-nen (wwwsh-gesundheitde)

ƒ Angebote des Tomesa-Gesundheitszentrums und Hotels richten sich an Gaumlste mit Hautproblemen wie Psoriasis Neurodermitis oder Rosacea (wwwtomesade)

ƒ Diabetes-Kooperation Valbella Diabetes-Prophy-laxezentrum im Hotel Valbella als Kooperation zwischen Pharmaunternehmen und Hotel (wwwvalbellainnchbzw wwwnovonordiskch)

ƒ Kooperation von sieben Betrieben im oumlsterreichi-schen Waldviertel die u a unter der Marke bdquoXund-waumlrtsldquo und bdquoXund genieszligenldquo mit hochwertigen Qualitaumltskriterien Vorsorge- Gesundheits- und Sportangebote anbieten (wwwxundheitsweltat)

ƒ Gesundheitsreisen fuumlr die spezialisierte Well ness-hotellerie inkl Reisen zur betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung durch die Wellness-Hotels-Deutschland (wwwgesundheitsreisen-wellnesshotelscom)

Praxisbeispiel Industriekooperation

ƒ Qualitaumltsoptimierung durch medizinisch fokus-sierte Zusammenarbeit ndash Kooperation mit Phar-mazeutischer Industrie im Diabetes-Prophylaxe-zentrum im Hotel Valbella (wwwvalbellainnch bzw wwwnovonordiskchStichwort Diabetes Weekend-Intensivkurs)

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 13: BMWI Branchenreport Kliniken

13Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiele Gesundheits- und medizin-touristische Staumldtedestinationen Vorsorge und Check-ups

ƒ Das Centrovital in Berlin stellt eine Synthese aus hochspezialisiertem medizinischem Angebot und Wellness-Hotel dar zum Beispiel Programme mit spezieller Diagnostik und Therapie Gesundheits-checks Praumlvention und fachaumlrztliche Betreuung sowie Sightseeing Kultur Unterhaltung (wwwcentrovital-berlinde)

ƒ Das European Prevention Center (EPC) in Berlin vereint aumlrztliche Kompetenz der Vorsorgemedi-zin mit Hightech-Diagnostik sowie einer Lounge (wwwepc-checkupde)

ƒ Einstieg des Tourismusmarketings von Berlin in den Medizin- und Gesundheitstourismus das Ver-marktungsspektrum reicht von Gesund bleiben (Check-ups Fitness) Gesund werden (Eingriffe Behandlung in spezialisierten Kliniken) bis hin zu Wellness und einem Expertenpool (Informationen fuumlr Fachkraumlfte im Gesundheitswesen Kongress-standort Berlin) Hinzu kommt die Bewerbung innovativer Serviceangebote fuumlr End kunden zum Beispiel bdquocall a doc - first class aidldquo Ein beispiel haf-ter Ansatz gesundheitlicher Servicequalifizierung der uumlbertragbar ist Die schrittweise Verzahnung unterschiedlicher Initiativen ist im Pro zess

Werden zurzeit vor allem Patienten aus Russland Polen Groszligbritannien Spanien und Italien be han-delt will visitBerlin in Kooperation mit den Part-nern der Spitzenmedizin nun auch gezielt im arabischen Raum auf das medizinische Leistungs-spektrum aufmerksam machen

Neben den privaten Besuchern hat visitBerlin auch die Fachkraumlfte aus der Gesundheitswirtschaft als Zielgruppe im Visier ndash so werden beispielsweise in Berliner Kliniken Aus- und Fortbildungsange-bote fuumlr Aumlrzte geschaffen oder Coachings fuumlr Kran -kenhausmanager angeboten Das Berliner Touris-musmarketing macht sich dabei zu Nutze dass viele Fachkraumlfte aus Gesundheitswirtschaft und Pharmaindustrie zu Messen und Kongressen in

ƒ Die Kombination Wandern und Uumlbungen aus der Physiotherapie verbinden neue Gesundheitswan-derfuumlhrer in der Initiative bdquoGesundheitswandern Letrsquos go ndash jeder Schritt haumllt fit (wwwgesundheitswanderfuehrerde)

ƒ Damp-Radfit-Woche oder -Wochenende in Ko -operation mit dem Zentrum fuumlr Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Koumlln (wwwdamp-ostseehotelde)

Die vorgestellten Beispiele machen deutlich dass diese Angebote von den medizinisch-therapeuti-schen Dienstleistern zumindest thematisch in deren Geschaumlftsmodelle eingebunden werden koumlnnen

Praxisbeispiel Leistungserhaltung und -steigerung im Beruf

ƒ Business Health Campus Bad Reichenhall Busi-nessveranstaltungen (Tagungen Konferenzen Trainings und Workshops) werden mit gesund-heitsfoumlrdernden Aktivitaumlten aufgeladen eigene Veranstaltungen zum Themenkreis bdquoLebensquali-taumlt und Gesundheitldquo (zum Beispiel bdquoArbeitswelt und GesundheitldquobdquoDer Einzelne und seine Ge -sundheitldquo) Coachings Incentives Managertref-fen Fitness und Gemeinschaft (Programme fuumlr Vereine und Gruppen) um sich im Berufsalltag fit zu halten (wwwbusiness-health-campusde)

Auch hier wird deutlich dass medizinische Dienst-leister grundsaumltzlich in diesem Angebotskontext wertvolle Kompetenzen besitzen

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheits-management (BGM)

ƒ Gesundheitsresort Freiburg Kooperation von 4-Sterne Hotel (Dorint) und Mooswaldklinik in Staumldtedestination u a zum Thema bdquoGesund arbeitenldquo (wwwgesundheitsresort-freiburgde) Naumlhere Erlaumluterungen dazu auch im Branchen-report bdquoBeherbergungsanbieterldquo

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 14: BMWI Branchenreport Kliniken

14 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

die Stadt kommen Zukuumlnftig soll das Angebot an solchen geschaumlftsreisebegleitenden Programmen weiter ausgebaut werden (wwwvisitberlindedeerlebengesundheit)

ƒ Eine medizintouristische regionale Zielmarkt-spezifizierung in einer gesundheitstouristischen Staumldtedestination streben Koblenzer Kliniken und die Koblenz-Touristik an Marketingaktivitauml-ten werden auf die Zielgruppe britischer Medizin-touristen ausgerichtet und Vertriebswege gemeinsam bearbeitet

Praxisbeispiele Netzwerke in Destinationen

ƒ Auf der bdquoGesundheitsinsel Ruumlgenldquo ist das Ziel den bewaumlhrten individuellen Erholungsurlaub mit einem professionellen medizinischen Service zu verknuumlpfen Im Netzwerk arbeiten koordiniert von einer eigens eingerichteten Geschaumlftsstelle Gemeinden Hoteliers Apotheken Aumlrzte Kliniken Krankenkassen und Anbieter der Ernaumlhrungs-wirtschaft zusammen um die gesundheitliche Versorgung der Inselbevoumllkerung mit attraktiven Angeboten zu verbessern und vor allem den Ge -sundheitstourismus der Destination weiter zu entwickeln (wwwgesundheitsinsel-ruegende)

ƒ bdquoGesundes Land Tegernseeldquo als Netzwerk von Gesundheitsspezialisten in einer Destination (wwwgesundeslandde)

ƒ Die Gesundheitslandschaft Vulkaneifel kombiniert medizinisch-therapeutische Angebote (Therapie und Praumlvention) mit therapeutisch unterstuumltzen-den Natur- und Landschaftserlebnissen Die Basis stellen uumlber hundert Anbieter mit ge sundheits-touristischer Ausrichtung dar Das um fassende Projektvorhaben beinhaltet unter anderem die Neupositionierung der Kurorte Bad Bertrich Daun und Manderscheid die Abstimmung und Entwicklung der gesamten gesundheitstouristi-schen Infrastruktur sowie die Zusammenfuumlhrung der touristischen Organisationsstrukturen und saumlmtlicher Marketingaktivitaumlten der drei Ver-bandsgemeinden Daruumlber hinaus werden Auf-bau Koordinierung und Pflege eines medizi-nischtouristischen Dienstleistungsnetzwerks

(bereits als Genossenschaft gegruumlndet) forciert (wwwgesundheitslandschaft-vulkaneifelde)

Praxisbeispiele Zielgruppenfokus Hochbetagte Mehrgenerationen und barrierefreier Tourismus

ƒ Dienstleistungen Sicherheit und Komfort (bar-rierefrei) fuumlr 70plus-Gaumlste Hotel Pension Sonnen-huumlgel Bad Bevensen (wwwsonnenhuegel-bevensende)

ƒ Barrierefreies Vier-Sterne-Generationenhotel mit angegliedertem Pflegezentrum Naturheilzent-rum und Privatklinik bdquoAlte Dorfschuleldquo (wwwhotel-alte-dorfschulede)

ƒ Senioren in Bad Mergentheim (u a Haus-zu-Haus-An- und Abreiseservice aus den Hauptquell-gebieten)

ƒ Betreutes Reisen fuumlr Senioren in Bad Salzuflen ndash Zusammenschluss verschiedener Anbieter mit dem Ziel aumlltere und mobilitaumltseingeschraumlnkte Gaumlste anzusprechen (wwwbetreutes-reisende)

Reisende Hochbetagte wird es aufgrund der Alte-rung der Gesellschaft immer haumlufiger geben Eine medizinisch-therapeutische Betreuung ist haumlufig notwendig

Praxisbeispiel Patientenhotel Ludwigshafen

ƒ Das Patientenhotel hat eine klare Zielgruppen-definition ua Gaumlste die im Rahmen einer integ-rierten und Sektoren uumlbergreifenden medizini-schen Versorgung behandelt werden die nach einem laumlngeren stationaumlren Aufenthalt eine stati-onaumlre oder ambulante Rehabilitationsmaszlignahme wahrnehmen muumlssen die nach einer ambulan-ten Operation im haumluslichen Umfeld die Ge samt-versorgung nicht sicher stellen koumlnnen die vor einem klinischen Aufenthalt oder einem ambu-lanten Eingriff die unterstuumltzende Versorgung des Patientenhotels suchen und die enge Vernet-zung mit dem operierenden Arzt schaumltzen die sich einer ambulanten Therapie unterziehen muumlssen und einen weiten Anfahrtsweg haben

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 15: BMWI Branchenreport Kliniken

15Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

SGB V bdquoBetriebliche Gesundheitsfoumlrderungldquo zu be -ach ten)

Praxisbeispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement in Bad Pyrmont

ƒ U a Managementschulungen in gesundheitsbe-zogener Fuumlhrung in Unternehmen gt 3000 Mitar-beiter (wwwhufeland-thermedeclub-hufeland-fit_bgm)

Praxisbeispiel Swiss Prevention Center

ƒ Das Swiss Prevention Center Nottwil arbeitet mit Aumlrzten und Fachpersonen der Sportmedizin Nott-wil (Swiss Olympic Medical Center) und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil zusam-men Ein individuelles Patientenprofil wird erho-ben durch das Pruumlfen der persoumlnlichen Fitness einer medizinischen Untersuchung inklusive Labor dem Erstellen einer Ernaumlhrungsbilanz und einer Befragung zur Life Balance sowie zur men ta-len Verfassung (wwwswisspreventioncenterch)

die im Erkrankungsfall die Versorgungssicherheit mit dem besonderen Service des Patientenhotels wuumlnschen und Angehoumlrige die Gaumlste des Hotels oder Patienten bei einem stationaumlren Klinikauf-enthalt begleiten (wwwpatientenhotel-lude)

Schritt 3 Standardisierung der Rahmenbedingungen und Prozesse

Im Gesundheits- bzw Medizintourismus ist neben der medizinischen Kernleistung der Gesamteindruck von entscheidender Bedeutung Alle Rahmenbedin-gungen und Prozesse insbesondere die gaumlste- bzw patientennahen muumlssen kontinuierlich in gleich-bleibend hoher Qualitaumlt gewaumlhrleistet werden Dies ist in der Regel nur mit einem hohen Standardisie-rungsgrad zu erreichen Eine schriftliche Dokumen-tation der Qualitaumltsstandards ist unabdingbar Wenn Angebote im Rahmen der betrieblichen Gesund-heitsfoumlrderung bei Unternehmen platziert werden sollen ist die Standardisierung ebenfalls ein wichti-ges Akquiseinstrument (In Deutschland ist in Bezug auf die betriebliche Gesundheitsfoumlrderung der sect 20a

Checkliste Generelle Leitfragen fuumlr die Entwicklung von Angeboten

Schritt 1 Fokussierung

ƒ Auf welche Bereiche bzw Indikationen soll die gesundheits-medizintouristische Positionierung konzent-riert werden Ist das Angebot klar abgegrenzt

ƒ Koumlnnen in das Angebot Alleinstellungsmerkmale integriert werden Diese sind abzuleiten zum Beispiel aus dem Ranking der Abteilungen in ausgewaumlhlten Journals Veroumlffentlichungen der Mediziner uumlberre-gionalem Einzugsgebiet besonderer apparative Ausstattung

Schritt 2 Kooperationen

ƒ In welchen Bereichen koumlnnen Kooperationspartner die Qualitaumlt der Dienstleistung optimieren

ƒ Sind alle Bereiche kompetent und mit ausreichend Ressourcen versorgt so dass eine kontinuierliche Spitzenleistung erbracht werden kann

Schritt 3 Standardisierung

ƒ Sind saumlmtliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Raumambiente Utensilien) detailliert geregelt Sind alle Ablaumlufe (zum Beispiel Logistik Zeitintervalle Services) festgelegt

ƒ Sind ebenfalls die Schnittstellen zu den jeweiligen Kooperationspartnern so definiert dass aus Sicht des Gastes bzw Patienten keine Unterbrechung der Betreuung entsteht

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 16: BMWI Branchenreport Kliniken

16 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

kativen Ressourcen eingesetzt werden Eine konti-nuierliche Marktbearbeitung mit einer hohen Dichte an Kontakten kann in der Regel im Rahmen eines regionalen gesundheitsorientierten Netzwer-kes besser realisiert werden als im Alleingang eines Unternehmens

Praxisbeispiele Plattformbildung und Netzwerkentwicklung

ƒ Gesundheitsregion Rostock ndash neuer gesundheits-touristischer Ansatz der Region Rostock Marketing Initiative e V Gewinner des Ideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2010 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Die bdquoGesundheitsre-gion Rostockldquo verfolgt das Ziel sich als ein inno-vatives Netzwerk und zu einem fuumlhrenden gesundheitstouristischen Vermarkter zu entwi-ckeln (wwwregion-rostockde)

ƒ Gesundheitstourismus in der Metropolregion Bremen-Oldenburg ndash Vernetzung themenspezi-fischer Arbeitsgruppen auf der Grundlage mode-rierter Onlineforen (wwwmetropolregion-bremen-oldenburgde)

32 Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

Innerhalb von Deutschland ist eine Ausweitung des Einzugsgebietes in der Regel nur durch einen Ver-draumlngungswettbewerb zu erreichen Begrenzte Mar-keting- und Vertriebsressourcen machen eine sorg-faumlltige Analyse des interessierenden Einzugsgebietes erforderlich Hierfuumlr steht ein gesundheitsmarktana-lytisches Instrumentarium (ua Nutzung der sect 21 Krankenhausentgeltgesetz-Daten) zur Verfuumlgung das die jeweiligen Potenziale transparent machen kann

Zeigt die Gesundheitsmarktanalyse dass in einzel-nen Fachbereichen der Einzugsbereich bereits grouml-szliger ist als zu erwarten waumlre ist dies ein Hinweis auf ein gesundheits- bzw medizintouristisches Potenzi-al Kann diesbezuumlglich nichts identifiziert werden kann wie in 31 Schritt 1 vorgegangen werden

Zuweiser und Patientenkommunikation

Entsprechend der aktuell gesundheitsmarktanaly-tisch identifizierten Chancen sollten die kommuni-

Schritt 4 Vermarktung

Naumlhere Informationen fuumlr den Binnenmarkt grenzuumlberschreitenden und internationalen Markt finden Sie in den Unterkapiteln 32 bis 34

Checkliste Binnenmarkt

Quantitative Analyse des Marktumfeldes

ƒ In welchen Fachgebieten ist entsprechend der Gesundheitsmarktanalytik das Einzugsgebiet groumlszliger als zu erwarten waumlre Falls kein Ergebnis

ƒ In welchen Bereichen besteht eine besondere Reputation der Mediziner

ƒ Welche apparative Ausstattung gewaumlhrt einen Wettbewerbsvorteil

Zuweiser und Patientenkommunikation

ƒ Sind ausreichend personelle Ressourcen vorhanden um die Ergebnisse der Gesundheitsmarktanalytik zeitnah im Rahmen einer wirksamen Zuweiser- und Patientenkommunikation umzusetzen

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 17: BMWI Branchenreport Kliniken

17Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Bariatrische Operationen fuumlr daumlnische Patienten (Operationen gegen lebensbedrohliches Uumlbergewicht)

ƒ Adipositas Zentrum Nord Klinik Toumlnning in Schleswig-Holstein Versorgung daumlnischer Pati-enten im Rahmen der Adipositas-Chirurgie Daumlnischsprachige Website (wwwadipositas-nordde)

Praxisbeispiel Zusammenschluss grenznaher Kliniken

ƒ Euroregionaler Medizinischer Verein (EmV) Die EmV-Krankenhaumluser haben ihren Standort im Grenzgebiet zu den Niederlanden wodurch eine ortsnahe und schnelle Versorgung moumlglich ist Die Koordinierungsstelle des EmV ist die Kontakt-stelle fuumlr den bdquoZorgmakelaarldquo der niederlaumlndi-schen Krankenversicherung Menzis Patienten die uumlber Moumlglichkeiten der Behandlungen in den Mitgliedskrankenhaumlusern des EmV informiert werden moumlchten oder fuumlr eine Behandlung auf einer Warteliste stehen erhalten beim bdquoZorgma-kelaarldquo der Krankenversicherung fachkundige Hilfe Die Vermittlung und Zuweisung der Patien-ten erfolgt uumlber ein Koordinierungsbuumlro Beson-derer Bedarf an medizinischen Leistungen ist auf den Gebieten der Neurochirurgie der Orthopauml-die der Augenheilkunde und der Chirurgie ent-standen (wwwemedvde)

ƒ Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Suumld-westfalen ndash Entwicklung des Gesundheitstouris-mus in einem Netzwerk von 48 Unternehmen Kliniken und Dienstleistern (wwwgesundheitswirtschaftnet)

33 Grenzuumlberschreitender (grenz-naher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum

Eine sorgfaumlltige Analyse der Potenziale in den grenz-nahen Regionen des jeweiligen Nachbarlandes ist die Grundlage der Angebotsgestaltung Ursachen fuumlr eine grenzuumlberschreitende Nachfrage koumlnnen beispielsweise knappe apparative oder personelle Ressourcen unterschiedliche Preise oder auch ein wahrgenommenes Qualitaumltsproblem sein

Abstimmung mit den Versorgern Kranken-kassen und Behoumlrden des Nachbarlandes

Zeigt sich in der Analyse eine Uumlbereinstimmung zwi-schen der Nachfrage aus dem Nachbarland und dem entsprechenden Leistungsportfolio bei dem grenz-nahen deutschen Dienstleister ist zunaumlchst eine sorg-faumlltige Abstimmung mit den medizinischen Leis-tungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes erforderlich Im Rahmen dieses Pro-zesses koumlnnen ggf eine grenzuumlberschreitende Ver-sorgungskooperation und eine Kooperation zwischen mehreren deutschen Leistungserbringern sinnvoll sein

Checkliste Grenzuumlberschreitender (grenznaher) Gesundheitstourismus

Analyse der Nachfrage im grenznahen Raum in Bezug auf

ƒ Mangelnde apparative und personelle Ressourcen lange Wartezeiten

ƒ Preisgefaumllle

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Abstimmung mit Versorgern Krankenkassen und Behoumlrden sowie Identifikation von

ƒ Chancen fuumlr Kooperationen

ƒ Rechtlichen Huumlrden

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 18: BMWI Branchenreport Kliniken

18 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

spezifische Kommunikationsplattform (Hotline mit Nativesprechern mehrsprachige Website) Diese allein ist jedoch immer unzureichend Notwendig sind Ansprechpartner im jeweiligen Quellmarkt Dies koumlnnen professionelle Patientenvermittler aber auch Botschaften sein Berechenbarer sind Koopera-tionsvereinbarungen mit medizinischen Dienstleis-tern oder auch Krankenversicherungen

Praxisbeispiele Umfassender Service fuumlr auslaumlndische Patienten

ƒ Staumldtisches Klinikum Muumlnchen das International Department betreut uumlbergreifend die auslaumlndi-schen Patienten von fuumlnf Kliniken mit Services wie arabisch englisch und russisch sprechenden Koordinatoren Visaorganisation und Flughafen-transfer (wwwklinikum-muenchende)

ƒ Internationaler Patientenservice des Universitaumlts-klinikums Carl Gustav Clarus Dresden Neben den klassischen Servicemodulen auch Arrangements fuumlr spezielle kulturelle und religioumlse Beduumlrfnisse (wwwuniklinikum-dresdendepatienten-und-besucherinternational-patients)

ƒ Helios Kliniken Mehrsprachiges Serviceportal fuumlr auslaumlndische Patienten (wwwhelios-healthcarecom)

ƒ Klinikum der Johann-Wolfgang Goethe Universi-taumlt Frankfurt am Main bietet ua Kostenberech-nungen und Uumlbersetzung in Englisch und Rus-sisch (wwwklinikuni-frankfurtde)

Praxisbeispiel Quellmarktspezifitaumlt

ƒ Schoumln Klinik Bad Aibling Fokus auf arabische Patienten (wwwschoen-klinikencomStichwort Bad Aibling)

Praxisbeispiel Vertriebs- und Servicenetzwerk

ƒ Netzwerk zur Qualitaumltsoptimierung Servicege-stellung und zum Vertrieb ndash Network for better medical care Berlin (wwwnbmc-berlinde)

34 Internationaler Gesundheits-tourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

Eine Analyse der Quellmaumlrkte sollte systematisch nicht nur die arabischen Staaten und Osteuropa um -fassen sondern auch Afrika Nord- und Suumldamerika sowie Teile Asiens Sinn macht diese Analyse nur wenn gezielt im Rahmen spezieller Indikationen ge -sucht wird in denen die jeweilige Institution grund-saumltzlich medizinisch international wettbewerbsfauml-hig ist Dies setzt in der Regel hochwertige bauliche und apparative Rahmenbedingungen voraus Eben-so Voraussetzung ist ein internationaler Ruf der je -weiligen Mediziner

Internationales Benchmarking des Gesamtangebotes

Ist ein internationales Potenzial identifiziert worden sollte ein detailliertes Benchmarking mit den inter-nationalen Wettbewerbern durchgefuumlhrt werden Dies umfasst auch die Bereiche Logistik Service Be -herbergung und Unterhaltungswert des naumlheren Umfeldes Dabei sind ebenfalls die unterschiedli-chen kulturspezifischen Beduumlrfnisse zu beachten So sollte beispielsweise an einen Ansprechpartner fuumlr die jeweiligen Religionsgruppen gedacht werden In diesem Rahmen ist ebenfalls eine Besichtigung der wesentlichsten Wettbewerber zu empfehlen Das Angebot sollte erst dann am Markt platziert werden wenn in den Bereichen Logistik Service und Beher-bergung zumindest Gleichwertigkeit erreicht wor-den ist

Ein nur eingeschraumlnkt zu beeinflussender Faktor ist die Naumlhe bzw unkomplizierte und schnelle Erreich-barkeit eines internationalen Flughafens In Gren-zen kann ein effizienter Shuttle-Service eine groumlszligere Entfernung zum Flughafen kompensieren

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

Die quellmarktspezifische Etablierung von Vermark-tungsstrukturen ist in der Regel eine langwierige und schwierige Aufgabe Basis ist eine quellmarkt-

19Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

Impressum

Text und Redaktion

PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

Gestaltung

PRpetuum GmbH Muumlnchen

Bildnachweis

idrutu ndash iStockphoto

Herausgeber

Bundesministerium fuumlrWirtschaft und Technologie (BMWi)Oumlffentlichkeitsarbeit11019 Berlinwwwbmwide

Stand

August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
Page 19: BMWI Branchenreport Kliniken

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Praxisbeispiel Aumlsthetische Chirurgie und Praumlventivmedizin im 5-Sterne Ambiente

ƒ Hotel Breidenbacher Hof Duumlsseldorf Parallelan-gebot einer Beauty-Lounge mit Massagen Mani-kuumlren etc einer Fitness-Einrichtung einer Klinik fuumlr aumlsthetische Chirurgie (Pearl of aesthetics) und einer praumlventivmedizinischen Praxis (wwwbreidenbacherhofcapellade)

Praxisbeispiel Kooperation der Gesund-heitsdienstleister einer Destination

ƒ Gesundheitsregion Koumlln-Bonn Die Organisation bietet im Rahmen einer Kooperation von zahlrei-chen Gesundheitsdienstleistern (Kliniken Groszlig-praxen etc) eine gemeinsame Marketingplatt-form und Services wie Transport Uumlbersetzung Exkursionen an (wwwhealth-colognedeindexphpoption=com_contentamptask=sectionampid=6ampItemid=26)

Checkliste Internationaler Gesundheitstourismus

Analyse der Quellmaumlrkte

ƒ Fachspezifische Analyse im Rahmen der aus medizinischer Sicht international wettbewerbsfaumlhigen Bereiche

ƒ Beruumlcksichtigung von Osteuropa arabische Laumlnder westliches Asien Nord- und Suumldamerika

ƒ Uumlberlegene Qualitaumlt

Internationales Benchmarking

ƒ Sind Logistik Service und Beherbergung international wettbewerbsfaumlhig

ƒ Wurde dies durch stichprobenartige Besuche vor Ort uumlberpruumlft

Etablierung quellmarktspezifischer Vermarktungsstrukturen

ƒ U a professionelle Patientenvermittler Botschaften Kooperationen mit lokalen Leistungserbringern und Krankenkassen

20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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PROJECT M GmbHCornelius Obier Christoph Creutzburgwwwprojectmde

KECK MEDICAL GmbHDr med Andreas Keckwwwkeck-medicalde

Institut fuumlr Tourismus- und Baumlderforschungin Nordeuropa GmbH (NIT)Prof Dr Martin Lohmannwwwnit-kielde

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August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
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20 Branchenrepor t bdquoKliniken Gesundheit szentren und medizinisch -therapeutische Dienstleisterldquo

Im grenzuumlberschreitenden (grenznahen) Gesund-heitstourismus sollten Maumlngel in der Versorgung identifiziert und eine enge Abstimmung mit den Leistungserbringern Krankenkassen und Behoumlrden des Nachbarlandes durchgefuumlhrt werden

Der internationale Gesundheitstourismus erfordert eine Analyse der Maumlrkte in Osteuropa in den arabi-schen Laumlndern im westlichen Asien sowie in Nord- und Suumldamerika auf der Grundlage der vorliegen-den international wettbewerbsfaumlhigen Angebote Ebenso erforderlich ist eine internationale Wettbe-werbsfaumlhigkeit in den Bereichen Logistik Services und Beherbergung Auch das naumlhere Umfeld sollte hochkaraumltige Unterhaltungs- und Einkaufsgelegen-heiten bieten Fuumlr die Etablierung einer quell-marktspezifischen Vermarktungsstruktur bedarf es ua Ansprechpartnern und Kooperationen im jewei-ligen Quellmarkt

Der gesundheits- bzw medizintouristische Markt ist fuumlr Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister hinsichtlich einer Umsatzoptimierung von kontinuierlich zunehmen-dem Interesse

Generelle Erfolgsfaktoren sind die Fokussierung auf ein spezifisches Gebiet das Eingehen von Kooperati-onen vor allem in den Bereichen Logistik Service und Beherbergung sowie eine hohe Standardisie-rung des Gesamtangebotes

Der Markt kann in drei unterschiedliche Segmente unterteilt werden

ƒ Deutscher Binnenmarkt

ƒ Grenzuumlberschreitend (grenznah)

ƒ International (grenzfern)

Im Binnenmarkt ist eine quantitative Analyse des Marktumfeldes (ua auf Basis der sect 21 Krankenhaus-entgeltgesetz Daten) sowie eine zeitnahe und pro-fessionelle Zuweiser- und Patientenkommunikation erfolgsentscheidend

4 Fazit

Das Bundesministerium fuumlr Wirtschaft und Technologie ist mit dem audit berufundfamiliereg

fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit
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fuumlr seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH einer Initiative der Gemeinnuumltzigen Hertie-Stiftung verliehen

Diese pdf-Broschuumlre wird im Rahmen der Oumlffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums fuumlr Wirtschaft und Technologie herausgegeben Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern waumlhrend eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden Missbraumluchlich ist ins be son dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen an Infor ma tions staumlnden der Parteien sowie das Ein legen Auf drucken und Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwer-bung Unabhaumlngig da von wann auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfaumlnger zuge-gangen ist darf sie auch ohne zeit lichen Bezug zu einer Wahl nicht in einer Weise verwendet werden die als Parteinahme der Bundesregierung zu gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden koumlnnte

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August 2011

  • 1 Der bdquoNeue Gesundheitstourismusldquo im Uumlberblick
  • 2 Gesundheitstouristische Marktsituation der Kliniken Gesundheitszentren und medizinisch therapeutischen Dienstleister
  • 3Handlungshilfen Erfolgsfaktoren und Impulse fuumlr innovative Angebote
    • 31 Generelle Perspektiven
    • 32Binnenmarkt
    • 33 Grenzuumlberschreitender (grenzshynaher) Gesundheitstourismus
    • 34 Internationaler Gesundheitsshytourismus
      • 4 Fazit