bodymusic artikel (mub 3_2010)

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THEMA: BRENNPUNKT MUSIK 30 Dass das Beklopfen und Betrommeln des Körpers wohltuend und somit auch „aufbauend“ sein kann, erahnt nicht nur derjenige, der sich nach einem anstrengenden Tag eine Massage gönnt oder beim abendlichen Sportkurs den ganzen Körper zwecks Aktivierung von oben bis unten abklopft. Auch in anderen Bereichen nut- zen sowohl Menschen als auch Tiere (z. B. Goril- las) beispielsweise das Beklopfen der eigenen Brust um sich zu stärken und über die Thymus- drüse die Abwehrkräfte zu stimulieren. 1 Darüber hinaus werben insbesondere Naturheilverfahren (z. B. Meridian-Energie-Techniken) mit ernst zu nehmenden Slogans wie „Klopf dich gesund!“ Beim Musizieren mit Körperklängen werden in erster Linie der eigene Körper, aber auch Objekte (z. B. Fußboden) oder andere Körper (z. B. Hände / Rücken des Partners) rhythmisch beklopft, wobei es hierbei nicht um therapeutische Aspekte, son- dern vielmehr um musikalische geht. Im Folgen- den wird dargestellt und an Beispielen verdeut- licht, in welcher Weise Bodymusic und im enge- ren Sinn Körperperkussion in der schulischen Praxis aufbauend sein können. bodymusic Bodymusic bezeichnet die Musik, die ausschließ- lich mit dem Körper, also ohne Instrumente, pro- duziert wird. Neben dem zentralen Element der Bodypercussion spielen auch Gesang und Vocal- und Mouthpercussion eine Rolle. Bodymusic ist immer auch eine Art Tanz oder Performance, da die rhythmischen Bewegungsabläufe der Körper- perkussion fließend und intuitiv oder bewusst choreografiert sind. „Body Music is that music /dance created by the sounds the body can produce via clapping, slap- ping, stepping, and vocalizing. Body Music was probably the first music. Before people began slapping rocks and hollowing logs for drums, they were probably stomping, clapping, farting, and grunting to express their musical ideas. The- re are many Body Musics still thriving today.“ 2 Bodymusic kann als Urform des Musizierens und des menschlichen Ausdrucks im Bereich Musik verstanden werden. Bodymusic ist nach wie vor lebendig, im ständigen Wandel und wird in vie- len Kulturen auch heute noch gepflegt. 3 Mittler- weile findet sogar einmal jährlich ein internatio- nales „Body Music Festival“ in Nordamerika bzw. 2010 in Brasilien statt. 4 Hier treffen sich zahlrei- che KünstlerInnen unterschiedlichster Nationen, um zeitgemäße und traditionelle Formen der Bo- dymusic zu präsentieren, miteinander zu musi- zieren und somit kulturübergreifend zu wirken und in Workshops ihr Wissen und Können an In- teressierte weiterzugeben. Für dieses Festival ist der kanadische Künstler Keith Terry verantwort- lich, der auch den Begriff Bodymusic stark ge- prägt und vor allem in Europa verbreitet hat. bodymusic in der schule Das Musizieren mit Körperklängen und Stimme ist in der schulischen Musizierpraxis mittlerweile recht verbreitet. Kein Wunder, denn das Musizie- ren kann zumindest auf der spieltechnischen Ebene nahezu voraussetzungslos umgesetzt wer- den und baut die Teilnehmenden in vielerlei Hinsicht auf: sowohl in der Körperspannung, die größer wird, als auch in der Körperwahrneh- mung, die durch das Beklopfen und metrisch- rhythmische Agieren bewusster wird. Darüber hinaus stärkt der erfinderische Umgang mit Kör- perklängen, der sich bestens in diesem Zusam- menhang anbietet, die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Bodymusic sollte in der Schule kontinuierlich eingesetzt werden. In der Grundschule und zu Beginn der Sekundarstufe (Klasse 5) wird man problemlos an die Patsch- und Klatschlieder, die SchülerInnen intrinsisch motiviert und höchst virtuos in ihrer Freizeit meist mit einem Partner ausführen, anknüpfen können. Problematisch kann es werden, wenn man ca. ab Klasse 6 fri- schen Muts Bodymusic etablieren möchte und zunächst auf Ablehnung stößt, weil das Beklop- fen des eigenen, sich im Wachstum befindlichen Körpers anfangs befremdlich ist und die Jugend- lichen eben nicht mehr an die Kinderspiele der Grundschulzeit erinnert werden möchten. Einen gelungenen Anfang können hier Bodygrooves Bodymusic baut auf! Sich auf die Schulter klopfen und lautstark in die Hände klatschen christiane jasper

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Zum Einsatz im Musikunterricht

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Page 1: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

THEMA: BRENNPUNKT MUSIK30

Dass das Beklopfen und Betrommeln des

Körpers wohltuend und somit auch „aufbauend“

sein kann, erahnt nicht nur derjenige, der sich

nach einem anstrengenden Tag eine Massage

gönnt oder beim abendlichen Sportkurs den

ganzen Körper zwecks Aktivierung von oben bis

unten abklopft. Auch in anderen Bereichen nut-

zen sowohl Menschen als auch Tiere (z. B. Goril-

las) beispielsweise das Beklopfen der eigenen

Brust um sich zu stärken und über die Thymus-

drüse die Abwehrkräfte zu stimulieren.1 Darüber

hinaus werben insbesondere Naturheilverfahren

(z. B. Meridian-Energie-Techniken) mit ernst zu

nehmenden Slogans wie „Klopf dich gesund!“

Beim Musizieren mit Körperklängen werden in

erster Linie der eigene Körper, aber auch Objekte

(z. B. Fußboden) oder andere Körper (z. B. Hände /

Rücken des Partners) rhythmisch beklopft, wobei

es hierbei nicht um therapeutische Aspekte, son-

dern vielmehr um musikalische geht. Im Folgen-

den wird dargestellt und an Beispielen verdeut-

licht, in welcher Weise Bodymusic und im enge-

ren Sinn Körperperkussion in der schulischen

Praxis aufbauend sein können.

bodymusic

Bodymusic bezeichnet die Musik, die ausschließ-

lich mit dem Körper, also ohne Instrumente, pro-

duziert wird. Neben dem zentralen Element der

Bodypercussion spielen auch Gesang und Vocal-

und Mouthpercussion eine Rolle. Bodymusic ist

immer auch eine Art Tanz oder Performance, da

die rhythmischen Bewegungsabläufe der Körper-

perkussion fließend und intuitiv oder bewusst

choreografiert sind.

„Body Music is that music / dance created by the

sounds the body can produce via clapping, slap-

ping, stepping, and vocalizing. Body Music was

probably the first music. Before people began

slapping rocks and hollowing logs for drums,

they were probably stomping, clapping, farting,

and grunting to express their musical ideas. The-

re are many Body Musics still thriving today.“2

Bodymusic kann als Urform des Musizierens und

des menschlichen Ausdrucks im Bereich Musik

verstanden werden. Bodymusic ist nach wie vor

lebendig, im ständigen Wandel und wird in vie-

len Kulturen auch heute noch gepflegt.3 Mittler-

weile findet sogar einmal jährlich ein internatio-

nales „Body Music Festival“ in Nordamerika bzw.

2010 in Brasilien statt.4 Hier treffen sich zahlrei-

che KünstlerInnen unterschiedlichster Nationen,

um zeitgemäße und traditionelle Formen der Bo-

dymusic zu präsentieren, miteinander zu musi-

zieren und somit kulturübergreifend zu wirken

und in Workshops ihr Wissen und Können an In-

teressierte weiterzugeben. Für dieses Festival ist

der kanadische Künstler Keith Terry verantwort-

lich, der auch den Begriff Bodymusic stark ge-

prägt und vor allem in Europa verbreitet hat.

bodymusic in der schule

Das Musizieren mit Körperklängen und Stimme ist

in der schulischen Musizierpraxis mittlerweile

recht verbreitet. Kein Wunder, denn das Musizie-

ren kann zumindest auf der spieltechnischen

Ebene nahezu voraussetzungslos umgesetzt wer-

den und baut die Teilnehmenden in vielerlei

Hinsicht auf: sowohl in der Körperspannung, die

größer wird, als auch in der Körperwahrneh-

mung, die durch das Beklopfen und metrisch-

rhythmische Agieren bewusster wird. Darüber

hinaus stärkt der erfinderische Umgang mit Kör -

perklängen, der sich bestens in diesem Zusam-

menhang anbietet, die Jugendlichen in ihrer

Persönlichkeitsentwicklung.

Bodymusic sollte in der Schule kontinuierlich

eingesetzt werden. In der Grundschule und zu

Beginn der Sekundarstufe (Klasse 5) wird man

problemlos an die Patsch- und Klatschlieder, die

SchülerInnen intrinsisch motiviert und höchst

virtuos in ihrer Freizeit meist mit einem Partner

ausführen, anknüpfen können. Problematisch

kann es werden, wenn man ca. ab Klasse 6 fri-

schen Muts Bodymusic etablieren möchte und

zunächst auf Ablehnung stößt, weil das Beklop-

fen des eigenen, sich im Wachstum befindlichen

Körpers anfangs befremdlich ist und die Jugend-

lichen eben nicht mehr an die Kinderspiele der

Grundschulzeit erinnert werden möchten. Einen

gelungenen Anfang können hier Bodygrooves

Bodymusic baut auf!Sich auf die Schulter klopfen und lautstark in die Hände klatschenchristiane jasper

Page 2: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

bilden, die sich an Rhythmen der populären Mu-

sik orientieren, die auch in der Lehrerpräsenta -

tion sicher und selbstverständlich vorgetragen

werden und die durch positive Beispiele von ju-

gendlichen Darstellern aus dem unerschöpflichen

Angebot des Webs ergänzt werden.

Kontinuität ist aus verschiedenen Gründen wich-

tig. Zum einen geht es darum, die Bewegungs-

abläufe kennen zu lernen und bestimmte Muster

zu speichern, um flexibel (im Sinne einer Impro-

visation) damit umgehen zu können. Auch der

lustvolle Umgang mit Körperklängen kann da-

durch noch mehr an Bedeutung gewinnen. Des

Weiteren geht es um den Aufbau der „sozialen

Sicherheit“. Beim Einsatz von Bodymusic werden

sehr schnell für alle innerhalb einer Gruppe Defi-

zite in der Koordination, der Beweglichkeit und

der metro-rhythmischen Kompetenz sichtbar.

Damit die Jugendlichen sich dennoch trauen,

sich körperlich zu präsentieren, sollten sie sich in

der Gruppe aufgehoben fühlen, Vertrauen in

diese haben, wissen, dass sie nicht ausgelacht

werden, und vielfältige Chancen für (individuel-

le) Übungen und Wiederholungen erhalten, um

eben Kompetenzen aufbauen zu können. Anders

als beim herkömmlichen Einsatz von Instrumen-

ten im Klassen- oder Kursverband kann sich der

Einzelne bei der Bodymusic weder hinter einem

Notenständer noch einem Instrument verstecken,

sondern muss mit seinem Körper sehr unmittel-

bar und für alle sichtbar handeln. Das stellt an-

fangs eine Gefahr dar, der man sich als Lehrkraft

bewusst sein sollte. Konkrete Beispiele für Übun-

gen und Spielformen, die hierfür dienlich sein

können, erfolgen im weiteren Verlauf dieses Arti-

kels.

einsatzmöglichkeiten und

funktionen

Ohne im Detail auf alle Einsatzmöglichkeiten und

Funktionen von Bodymusic im Rahmen des Mu-

sikunterrichts einzugehen, seien hier nur die we-

sentlichen Aspekte erwähnt. Weitere Ausführun-

gen sind an anderer Stelle nachzulesen.5

Sich selbst körperperkussiv begleitenEine weit verbreitete Form der Bodymusic ist die

Kombination aus vokaler und körperperkussiver

Ebene.6 Die Bodypercussion erfüllt hier die Funk-

tion einer rhythmisch-metrischen Lied- oder

Vers begleitung. Die SchülerInnen begleiten sich

selbst beim Singen oder rhythmischen Sprechen.

Die Besonderheit hierbei ist die Zwei- bis Vier-

stimmigkeit, die in einer einzigen Person ohne

Hinzufügen eines Instruments erklingt. Neben

der vokalen kann es ein bis zwei rhythmische

Ebenen in den Händen (z. B. patschend etc.) ge-

ben und noch eine weitere Ebene in den Füßen,

die im einfachsten Fall das Metrum darstellt, aber

auch rhythmisch angelegt sein kann. Im schuli-

schen Einsatz ist die Zweistimmigkeit gebräuch-

lich; Vokal- und Bodypercussion-Rhythmus kön-

nen dabei auch identisch sein. Sich selbst beim

Singen oder rhythmischen Sprechen mit einem

körperperkussiven Drum-Pattern zu begleiten,

klingt auch für die Ohren der Jugendlichen gut,

bringt durch die motorische als auch sportive

Herausforderung Spaß und kann dementspre-

chend wohl tun und psychosozial aufbauen.

Einen Rhythmus gestaltenEine weitere Einsatzmöglichkeit von Bodymusic

besteht darin, eine vorgegebene Rhythmusstruk-

tur (z. B. von John Cage,7 einen Ausschnitt eines

rhythmisch geprägten Werks8 oder auch einen

Groove aus dem lateinamerikanischen Raum) mit

Bodymusic zu gestalten und um eigene Improvi-

sationen oder elementare Kompositionen (z. B.

eigene Breaks) zu erweitern. Hier können unter-

schiedliche Zielsetzungen relevant sein. Im Vor-

dergrund steht die Rhythmusstruktur, die über

den Körper erfahren und be- und verarbeitet

wird. Das Hören und gegebenenfalls auch prakti-

sche Musizieren der Originalkomposition kann

dem Prozess voran- oder nachgestellt werden.

Klangmalerei betreibenBodymusic muss aber nicht immer nur rhyth-

misch eingesetzt werden. Körper- und Mund-

klänge können selbstverständlich auch ametrisch

und klang- und lautmalerisch erklingen. Hier

finden sich hervorragende Beispiele in der zeit-

genössischen Musik und auch Einsatzmöglichkei-

ten im fächerübergreifenden Unterricht (z. B. Ge-

staltung von Gedichten von Ernst Jandl o. Ä.).

Jugendliche, die unerfahren im explorativen Um-

gang mit dem Körper- und der Stimme sind,

sollten meines Erachtens zunächst vielfältige Er-

fahrungen im metrisch-rhythmischen Bereich

sammeln und vielerlei Impulse (z. B. varianten-

reiche Spieltechniken und Klänge) aufnehmen,

bevor sie auf diese Art und Weise mit Bodymusic

umgehen (können).

Instrumentalspiel vorbereitenDarüber hinaus wird Bodymusic und im engeren

Sinn Bodypercussion auch gerne im Musikunter-

richt genutzt, um motorische Abläufe (z. B. Spiel-

techniken für Instrumente) vorzuüben und an-

zubahnen. Hier zeichnen sich zwei unterschiedli-

che Herangehensweisen ab: Zum einen können

die Klangfarben, die über die Körperklänge er-

fahren werden, synonymen Instrumentalklang-

farben zugeordnet werden (z. B. tief klingender

Brustpatscher wird zum dunkel klingenden

Trommelklang). Zum anderen kann der Handsatz

(Rechts-links-Koordination) durch unterschied -

liche Patscher mit einer großen Gruppe geübt

werden, bevor es an die Instrumente geht. Der

Handsatz ist der identische, der beispielsweise

für das folgende Spiel auf Stabspielen benötigt

wird. Verschiedene Anschlagsorte der Patscher

können wiederum für verschiedene Tonhöhen

stehen. Und Pausen können hierbei bestens

durch leise Körperklänge (z. B. Schnipsen) mit

Bewegung gefüllt und somit auch körperlich und

zeitlich erfahrbar werden, sodass sie im weiteren

Verlauf innerlich präsent sind.

In dieser Arbeitsweise steckt ein musikpädagogi-

scher Vorteil, der wiederum für die SchülerInnen

aufbauend sein kann. Indem zunächst eine Re-

duktion auf die rhythmische Ebene erfolgt, kön-

nen schneller Erfolgserlebnisse verbucht werden

und die Übertragung auf Instrumente erscheint

spielend einfach. Darüber hinaus entstehen kei-

ne langen Wartezeiten, weil eben alle auf ihre

Weise (Differenzierung im Niveau möglich) aktiv

mitmusizieren können, was ebenfalls motivie-

rend ist.

31&bildung

3.10musik

Dateien – DVD1 Let’s go – binär langsam2 Let’s go – additive Erarbeitung ternär3 Rhythmus ist leicht – Beispiel4 Kuckuck – Kehrreim5 Kuckuck – Beispiel6 What shall we do – Kehrreim langsam7 What shall we do – Kehrreim schneller8 What shall we do – 1. Strophe9 What shall we do – Refrain10 What shall we do – Beispiel

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5 6 7 8 9 10 11 12 13

musikpaedagogik-online.deKostenloser Download für AbonnentInnen

Beitrag als PDF-Datei

ArbeitsblätterAuf einem Baum ein Kuckuck – S. 34What shall we do – Bodymusic –S. 35Let’s go – S. 36Rhythmus ist leicht?! – S. 37

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Slammin All-Body Band (InternationalBody Music Festival), © Mike Melnyk

Page 3: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

THEMA: BRENNPUNKT MUSIK32

übungen

Viele der folgenden Übungen können als Warm-

ups zu Beginn einer Musikstunde mit immer

neuen Anforderungen (nämlich aufbauend) über

einen langen Zeitraum (kontinuierlich) eingesetzt

und selbstverständlich um weitere Beispiele er-

gänzt werden.9 Bei den folgenden Übungen wird

zunächst zu einer klingenden Musik vom Ton -

träger agiert. Diese bietet insbesondere anfangs

Struktur und wirkt gerade für Jugendliche, die

täglich über viele Stunden Musik hören, vertraut,

weil sie sich „klanglich aufgehoben“ fühlen. Ne-

ben populär orientierter Musik,10 die von den

SchülerInnen mitgebracht wird und im Tempo

variiert, sollte die Lehrkraft nach und nach auch

Musik anderer Genres, vor allem auch solche, die

jenseits des 4/4-Takts gestaltet ist, einfließen las-

sen. Bei den folgenden Übungen nimmt sich die

Lehrkraft selbst stark zurück und befindet sich

gegebenenfalls auch außerhalb des Kreises.

Im Puls der ZeitDie Lerngruppe steht im Kreis. Diese Übung er-

folgt zunächst mit der Blickrichtung nach innen

(Frontalkreis), später mit der Blickrichtung nach

außen und auch mit geschlossenen Augen. Zu

einer erklingenden Musik soll das Metrum gefun-

den und körperlich gezeigt werden. Ob es in den

Füßen, den Armen, mit Körperklängen, in der

Schulter oder wechselnd veräußert wird, bleibt

jedem überlassen. Das Abgucken und Ideen auf-

greifen ist insbesondere anfangs erwünscht, um

die Wahrnehmung zu schulen und Verschiedenes

auszuprobieren. Hierbei wird man schon feststel-

len und sollte dieses auch in einem kurzen Mur-

melgespräch aufgreifen, dass das Metrum durch-

aus unterschiedlich empfunden werden kann

(z. B. Viertel- oder Halbepuls). Nach einer Weile

des Hörens und körperlichen Mitwirkens wird die

Musik leiser (still) gedreht. Aufgabe ist es, das

Metrum weiterhin in der Gruppe schwingen zu

lassen, bis schließlich die Musik wieder hörbar

wird. In einem kurzen Gespräch kann anschlie-

ßend erörtert werden, an wem und was sich

Einzelne orientiert haben, ob das Metrum stabil

war und wie die Gruppe dieses optimieren

könnte.

TaktvollEin Großteil der abendländischen Kunstmusik ist

periodisch aufgebaut und auch populäre Musik

ist in der Regel in klare Abschnitte, meist in vier-

oder achttaktige Phrasen, untergliedert. Für das

praktische Musizieren, also auch für Bodymusic,

ist es daher unerlässlich, ein Takt- und Phrasen-

empfinden aufzubauen.

Zu einer erklingenden Musik bewegt jede Person

einen Takt lang metrisch ein Körperteil und

wechselt im folgenden Takt das Körperteil. Im

weiteren Verlauf soll sich jeder Schüler eine Kette

von acht unterschiedlichen, gut fließenden Be-

wegungsmustern überlegen, die von einem Part-

ner mit variierenden Körperklängen unterlegt

werden können. Voraussetzung hierfür ist, dass

die Gruppe schon sehr viele Spieltechniken der

Bodypercussion kennt oder spätestens jetzt Gele-

genheit hat, diese auszuprobieren. Diese acht

gestalteten Bodymusic-Takte, die gerne auch die

Fortbewegung mit einbeziehen können, werden

auch ohne Musik vom Tonträger musiziert und

mit anderen Paaren kombiniert.

Zeig mir die 1, 2, 3 + …Sobald man die Taktstruktur erkannt hat, kann

man einzelne Zählzeiten über Körperklänge her-

vorheben und dadurch auch schon interessante

Rhythmen bilden, die sich in die erklingende

Musik einfügen oder sich ihr widersetzen. Diese

Übung kann abermals im Kreis mit Blick nach in-

nen, außen und geschlossenen Augen ausgeführt

werden.

Die Lerngruppe wird aufgefordert mit einem Kör-

perteil (später auch einer hörbaren Klanggeste)

eine vorgegebene Zählzeit zu zeigen. Anfangs

agieren alle unisono, später werden Gruppen

eingeteilt, die unterschiedliche Zählzeiten akus -

tisch hervorheben. Neben den betonten Zählzei-

ten sollten auch unbetonte und schließlich Kom-

binationen, die kurze Patterns ergeben (z. B.

„Zeig mir die 2 + und 4“), verschieden kombi-

niert erklingen. Auch SchülerInnen leiten dieses

Spiel an.

kurze spielstücke

Im Folgenden werden kurze Spielstücke für die

Klassenstufen 5 und 6 vorgestellt, die von den

SchülerInnen in kooperativen Lernformen mit

Bodymusic gestaltet werden sollen. Vorausset-

zung hierfür ist, dass sowohl kooperative Lern-

formen als auch Gestaltungsaufgaben bekannt

sind und regelmäßig geübt werden. Je nach Ziel-

setzung sind die kurzen Spielstücke über mehrere

Wochen innerhalb der Warm-ups zu Beginn ei-

ner Musikstunde zu integrieren. Sie können auch

innerhalb einer mehrstündigen Einheit zum The-

ma „Bodymusic“ einen prominenteren Platz ein-

nehmen.

Von der Bodypercussion zur Bodymusic: Let’s goDer kurze Zweitakter (s. Arbeitsblatt „Let’s go“),

der sowohl ternär als auch binär (s. Film 1 „Let’s

go – binär langsam“ auf der Heft-DVD) phrasiert

werden kann, lässt sich problemlos im Kreis über

das Call & Call-Verfahren11 vermitteln. Hierbei

kann man beispielsweise sukzessiv eine Zählzeit

hinzunehmen (additive Erarbeitung, vgl. den

Film 2 „Let’s go – additive Erarbeitung ternär“

auf der Heft-DVD). Let’s go wird im Plenum ein-

stimmig musiziert, das Metrum (erst in Vierteln,

später auch im schnelleren Tempo in Halben)

sollte zunächst deutlich hörbar in den Füßen ar-

tikuliert werden. SchülerInnen, die dazu noch

nicht in der Lage sind, konzentrieren sich auf die

Handaktionen. Erste Aufgabe für eine kurze Tan-

demphase (Partnerarbeit) ist es nun, den Groove

unisono, anschließend im Kanon (nach vier

Schlägen) zu üben. Für die sich anschließende

Präsentationsphase schließen sich zwei Tandems

zusammen, spielen sich gegenseitig die Ergebnis-

se vor und geben sich Rückmeldungen über Sta-

bilität im Metrum, Rhythmus und Kanonspiel.

Die Tandempaare erhalten im Weiteren die Auf-

gabe, den Kanon vierstimmig auszuführen und

in ihrer Gruppe zu üben (Einsatz nach zwei Vier-

teln). Vorteil der Methode ist, dass die unter-

schiedlichen Lerntempi von einer Kleingruppe in

der Regel sehr gut aufgefangen werden und die

SchülerInnen sich bes tens untereinander helfen

können. Je nach Ermessen kann die Lehrkraft

auch leistungshomogene Tandempaare zusam-

menstellen und die Aufgabenstellungen variieren

(qualitative und quantitative Differenzierung).

Während einzelne Tandems unisono üben, sind

andere Tandempaare damit beschäftigt, den

vierstimmigen Kanon zu gestalten. Weitere Auf-

gabenstellungen können daher folgende sein:

den Groove mit einem Text und / oder Mund-

klängen (z. B. Mouthpercussion) versehen,

Fortbewegung, Platzwechsel (z. B. auch Dre-

hungen) und Partnerbezug (z. B. in die Hände

des Partners klatschen) integrieren,

bereits nach einer Viertelnote in den Kanon

einsteigen (8-stimmig),

einen Ablauf (Ziel: Aufführung) gestalten, der

die Elemente Ein- und Mehrstimmigkeit, Breaks /

Generalpausen, Improvisationsabschnitte, Cho-

reografie etc. enthält.

Der Gestaltungsprozess und die Ergebnisse sollten

z. B. in Tipp-Top-Runden12 reflektiert werden.

Page 4: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

Von der Sprache zur Bodymusic: Rhythmus ist leichtBei der vokalen Erarbeitung des viertaktigen Ver-

ses13 (s. Arbeitsblatt „Rhythmus ist leicht“ und

den Film 3 „Rhythmus ist leicht – Beispiel“ auf

der Heft-DVD) ist besonderes Augenmerk auf die

Pausen am Ende der ersten beiden Takte zu le-

gen. Der erste Takt kann auch wie folgt rhythmi-

siert werden, was dem natürlichen Sprachfluss

etwas näher kommt:

Aufgaben, die in kooperativen Lernformen (z. B.

nummerierte Köpfe; ideal sind vier Personen pro

Gruppe) ausgeführt werden sollen, können sein:

Den Vers homorhythmisch mit einer Bodyper-

cussion unterlegen, die zeitgleich zur vokalen

Ebene musiziert wird (vgl. den Film 3 „Rhythmus

ist leicht – Beispiel“ auf der Heft-DVD).

Zum vokalen Rhythmus einen bodypercussi-

ven Gegenpool setzen. Dafür können auch Un-

tergruppen gebildet werden, sodass nicht alle

Ebenen von allen Personen ausgeführt werden

müssen, sondern durch die Anzahl der Personen

eine Mehrstimmigkeit erreicht wird.

Das neu entworfene Stück im vierstimmigen

Kanon ausführen (Einsatz taktweise).

Sich einen Ablauf überlegen (s. o.). Hierfür

können gegebenenfalls Kriterien an die Hand ge-

geben werden.

vom lied zur bodymusic

Die Lieder Auf einem Baum ein Kuckuck und

What shall we do with the drunken sailor sind

häufig mit sehr unterschiedlichen Schwerpunk-

ten Unterrichtsgegenstand in den Klassenstufen 5

und 6 und eignen sich bestens für ein Eintau-

chen in Bodymusic. Auf die Einbindung in eine

Unterrichtseinheit (z. B. Shantys und Seemanns-

lieder) wird an dieser Stelle aus Platzmangel ver-

zichtet. Der Fokus liegt hier im Aufzeigen vom er-

finderischen Umgang mit Bodymusic. Es wird an

dieser Stelle vorausgesetzt, dass die Lieder den

SchülerInnen ebenso bekannt sind wie grundle-

gende Techniken der Körperperkussion und ko-

operative Lernprozesse. Die Ergebnisse, die hier

notiert sind und in den Filmen 5 „Kuckuck –

Beispiel“ und 10 „What shall we do – Beispiel“

auf der Heft-DVD in voller Länge zu sehen sind,

sind Beispiele, zum Teil auch mit erhöhtem

Schwierigkeitsgrad. Sie zeigen eine von vielen

Möglichkeiten auf, wie die Lieder mit Bodyper-

cussion ausgestaltet werden können, sodass im

Zusammenklang Bodymusic entsteht. Die Body-

percussion sollte nach Möglichkeit von den Schü-

lerInnen selbst erfunden werden. Diese kann

selbstverständlich auch sehr elementar angelegt

sein.

Auf einem Baum ein KuckuckIm ersten Arbeitsschritt wird eine körperperkussi-

ve Begleitung für den Kehrreim „sim saladim …“,

der in allen Strophen gleich bleiben soll, in Part-

ner- oder Gruppenarbeit erfunden (vgl. Arbeits-

blatt „Auf einem Baum ein Kuckuck“ und den

Film 4 „Kuckuck – Kehrreim“ auf der Heft-DVD).

In weiteren Arbeitsphasen (möglichst arbeits -

teilig) können die Strophen und gegebenenfalls

noch Vor- und Zwischenspiel gestaltet werden.

Ob die Begleitung im selben Rhythmus wie der

Liedtext, ostinatohaft oder sogar eher klangma -

lerisch und mit gestischen Elementen erfolgt, ist

freigestellt. In Film 5 „Kuckuck – Beispiel“ sind

Mischformen zu sehen. Da die Übergänge zwi-

schen den Strophen sehr schnell erfolgen, wurde

hier die Entscheidung getroffen, meist einen oder

mehrere Zwischentakte einzuschieben. Des Wei-

teren wurde verabredet, jede Strophe diatonisch

aufwärts zu führen, um den Spannungsbogen

des Liedinhalts musikalisch zu verdeut lichen.

Wer weniger Zeit in die Ausgestaltung des Lieds

investieren möchte, unterstreicht nur den Kehr-

reim mit Bodypercussion und erfindet ein Vor-

und Zwischenspiel. Hier werden schon grundle-

gende Prinzipien deutlich, und der Effekt bei ei-

ner Aufführung ist immens.

What shall we do Bei diesem Lied (s. Arbeitsblatt „What shall we

do – Bodymusic“) kann ebenfalls die Strophen-

gestaltung durch unterschiedliche Schülergrup-

pen erfolgen (vgl. Film 8 „What shall we do –

1. Strophe“) und nur der Kehrreim „early in the

morning“ am Ende einer jeden Strophe gemein-

sam vereinbart werden (vgl. die Filme 6 „What

shall we do – Kehrreim langsam“ und 7 „What

shall we do – Kehrreim schneller“ auf der Heft-

DVD). Ebenso kann der Refrain („Hooray and up

she rises“), der zwischen den Strophen steht, im-

mer gleich bleibend sein (vgl. den Film 9 „What

shall we do – Refrain“). Mundklänge sind bei

den beigefügten Beispielen, bei denen es sich

abermals nur um denkbare Ergebnisse handelt,

nicht zu hören. Sie würden die Bodymusic um

weitere Sounds bereichern und könnten von

einzelnen SchülerInnen, die dann auf den Ge-

sang verzichten würden, hinzugefügt werden.

Alle Beispiele sollen die Bedeutung des lustvollen

Musizierens mit Bodymusic hervorheben und den

mentalen und körperlichen Aufbau, der sich ei-

nem dabei erschließt, unterstreichen. In diesem

Sinne: Viel Freude beim Probieren, Agieren und

Bodymusizieren!

1 Das Beklopfen der Thymusdrüse, welche hinter dem Brust-

bein lokalisiert ist, führt zu einem Hormonausstoß, der die

Abwehrkräfte stimulieren kann.

2 Keith Terry: „Body Music“, in: The Orff Echo 1992, S. 2.

3 Der spanische Flamenco mit einer Kombination aus filigra-

nen Fußrhythmen, kunstvollen Klatsch- und Schnipstechni-

ken sowie Gesang, der bayrische Schuhplattler, die südafri-

kanischen Gumboots-Tänze, die Klatsch- und Patschtechni-

ken auf Südpazifischen Inseln, die Kombinationen aus Brust-

patschern und Gesang in Marokko, die brasilianische Body-

percussionmusik sind nur einige Beispiele für immer noch

aktuelle Bodymusic.

4 Infos unter: www.crosspulse.com.

5 vgl. Christiane Jasper: „Slapclap trifft Snapstep. Bodymusic

mit der Klasse“, in: Georg Maas und Jürgen Terhag (Hg): Mu-

sikunterricht heute, Bd. 8, Oldershausen 2010.

6 vgl. Christiane Jasper: „Bruschnikla?! Ein Minispielstück mit

Körper- und Vokalklängen für unterschiedlichste Altersstu-

fen“, in: Musik & Bildung 2/2008, S. 34-37.

7 Beispielsweise bieten sich Ausschnitte aus Living Room Mu-

sic auch zur Umsetzung und Gestaltung mit Bodymusic an.

8 Beispielsweise Klavierwerke (z. B. Mikrokosmos oder Für

Kinder) von Béla Bartók.

9 Beispiele in: Jürgen Terhag: Warmups. Musikalische Übun-

gen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Mainz 2010.

10 Hiermit sind unzählige Stilrichtungen, auch weniger ver-

breitete, je nach Interesse der Jugendlichen gemeint.

11 vgl. Jürgen Terhag: Warmups, a. a. O., S. 117 (Glossar).

12 In Tipp-Top-Runden erfragt die präsentierende Gruppe die

MitschülerInnen nach gelungenen Aspekten (Tops) sowie nach

Verbesserungsvorschlägen (Tipps). Die Rückmeldungen werden

von der Lehrkraft mitgeschrieben und für eine anschließende

Arbeitsphase wieder an die agierende Gruppe ausgeteilt.

13 vgl. Christiane Jasper: „Rhythmus ist leicht?! Übungen

rund um einen Sprechkanon mit Körperperkussion und

Schlaginstrumenten für die Klassenstufen 5 und 6“, in: klas-

se musik 3/2003, S. 31-35.

33&bildung

3.10musik

44 � � ��� � �Rhyth-mus ist leicht.

weitere beiträge zu

„bodypercussion“

Spezialheft:

Christiane Jasper: Body & Table Grooves. Körper-

und Materialpercussion in der Schule (Musik &

Bildung spezial), Mainz 2009

Artikel:

Elisa Handt und Christiane Jasper: „Brasilianischer

Bodygroove. Ein bewegter Rhythmus für Bodyper-

cussion und Instrumente“, in: Musik & Bildung

4/2009, S. 52-55

Christiane Jasper: „Bruschnikla?! Ein Minispiel-

stück mit Körper- und Vokalklängen für unter-

schiedlichste Altersstufen“, in: Musik & Bildung

2/2008, S. 34-37

Christiane Jasper: „Rhythmus ist leicht?! Übungen

rund um einen Sprechkanon mit Körperperkussion

und Schlaginstrumenten für die Klassenstufen 5

und 6“, in: klasse musik 3/2003, S. 31-35

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Page 5: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

ARBEITSBLATT FÜR LEHRER34

2. Da kam ein junger Jäger

sim saladim bamba saladu saladim

da kam ein junger Jägersmann.

(stampfen – Brustklopfen mit Faust)

3. Der schoss den armen Kuckuck

sim saladim bamba saladu saladim

der schoss den armen Kuckuck tot.

(Feierabendklatscher, Fingerklatscher imKreis, Ende Kopf senken)

Auf einem Baum ein Kuckuck – Bodymusic����������

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Stimme

Somalia

atschen

n Bein

ampfen

�� � � � �Auf

ei

nem

�- Baum

ein

Ku

ckuck

-

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� � � � � �

Fingerklatschen in Kreisform

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��sim

Kehrreim

�sa la- dim

�- bam

�ba

�- sa la- du

�- sa la- dim

- auf

- ei

nem

�- Baum

ein

Ku

ckuck

- saß.

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RüH

� � � � � � �

FlaH

� � � � ��Arme seitwärts, setzen

� � � � � � � � � ��

nach vorne rutschen

� � � � � � � � � �

Musik und Text: trad., Bodypercussion: Christiane Jasper

Stimme

SomaliaClap

Klatschen

Patschen Bein

Stampfen

Stimme

SomaliaClap

Klatschen

PatschenBein

Stampfen

Zwischenspiel: 4 Takte (wie Vorspiel, umeigene Achse drehen), gegebenenfalls auch

Improvisation oder mehrstimmiges Spiel

4. Und als ein Jahr vergangen

sim saladim bamba saladu saladim

und als ein Jahr vergangen war.

(Ostinato stampfen – patschen, wie Vorspiel)

Somalia Clap 2 (liHand auf re Schulter)

Somalia Clap 3 (beideHandrücken gegen-einander klatschen)

Fingerklatschen inKreisform

Somalia Clap 1 (rechteHand patscht auflinke Schulter)

Stampfen rechts Stampfen links

Geste des SetzensBrustklopfen mit Faust Feierabendklatscher

Kehrreim

nach vorne rutschen

Arme seitwärtsGeste des Setzens

Fingerklatschen in Kreisform

5. Da war der Kuckuck wieder

sim saladim bamba saladu saladim

da war der Kuckuck wieder da.

(Fingerklatscher im Kreis, Geste des Setzensam Ende)

bodymusic-elemente

Legende:Notenhals aufwärts = rechteKörperseiteNotenhals abwärts = linkeKörperseite(Das Klatschen ist hiervonausgenommen.)FlaH = FlachhandklatscherRüH = Rückhandklatscher(bei Somalia Clap beideHandrücken gegeneinander)Somalia Clap = rechte Handpatscht auf linke Schulter,linke Hand auf rechte SchulterPfeil = Geste des Setzens Am Ende einer Strophe evtl.einen weiteren Takt hinzu -fügen.

Patschen Bein rechts Patschen Bein links

Page 6: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

ARBEITSBLATT FÜR LEHRER 35

Legende:Notenhals nach oben = rechte KörperseiteNotenhals nach unten = linke Körperseite(Das Klatschen ist hiervon ausgenommen.)Patschen Bein: vordere Körperseite (vorne) auf die Ober-schenkel und hintere Körperseite (hinten) auf das Gesäß

What shall we do – Bodymusic

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hnipsen

atschen

en Brust

en Bein

ampfen

�What

��shall

��we

��do

��with

��the

��drun

��ken

��- sai

��lor,

��- What

��shall

��we

��do

��with

��the

��drun

��ken

��- sai

��lor,

��-

� � � �� � � �� �� � � � � �� � � �

� �wischen

�� � � � �wischen

�� � �� ��� � �� � � � ��� � �� � �

5

�What

��shall

��we

nach vorne gleiten, fragende Geste

��do

��with

��the

��drun

��ken

�- sai

�lor,

�- ear

Kehrreim:�ly

��- in

��the

��morn

�ing?

�-

� � � �� � �� �� �� � �� �� � � � �� � �� �

wischen

�� � � � vorne

�� ��hinten

�� ��

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9

�Hoo

Refrain:

�ray

� ��- and

��up

��she

��ri

��ses,

��- Hoo

�ray

� ��- and

��up

��she

��ri

��ses,

��-

� � � �� � � �� � �� � �� � � � �� � �� �

� �� �� �� �� �� �� � �� �� �� ��

�� ��

Beinkreis

�Fuß aufstellen

� � � � �

13

�Hoo

�ray

� ��- and

��up

��she

�ri

�ses,

�- ear

Kehrreim:�ly

��- in

��the

��morn

�ing?

�-

� � � �� � �� �� �� � �� � �� � �� � �� � �� �� ��

�� �� �� �� � vorne

�� ��hinten

�� ��

� � � � � �� �

5. Put him in the long-boat until he’s sober.

Hooray …

6. Pull out the plug and wet him all over.

Hooray …

7. Shave his belly with a rusty razor.

Hooray …

8. That’s what to do with a drunken sailor.

Hooray …

Schnipsen

Klatschen

Patschen Brust

Patschen/WischenBein

Stampfen

Schnipsen

Klatschen

PatschenBrust

Patschen/Wischen Bein

Stampfen

Musik und Texte: trad. (Shanty)Bodypercussion: Christiane Jasper

Strophe Refrain

KehrreimKehrreim

KlatschenPatschen Brust (rechts,links)

Wischen rechts (+ links)

Patschen Bein / Po hinten Stampfen rechts (+ links)

Patschen Bein vornnach vorne gleiten,fragende Geste

2. Take him and shake him and try to awake him.

Hooray …

3. Give him a dose of salt and water.

Hooray …

4. Give him a dash with a bossom’s rubber.

Hooray …

Beinkreis linksBeinkreis rechts Patschen Bein vorn

bodymusic-elemente

Page 7: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

ARBEITSBLATT36

Let’s go

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�... ... ...

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�... ...

� � �Let's go!

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�Bru

�RüH Bru

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�FlaH RüH FlaH

� � � � �FlaH FlaH

�� �

rechts

�links

� � �

Stimme

1.) 2.) 3.) 4.) Christiane Jasper

Klatschen

Patschen Oberschenkel

Juba(Patschen Brust)

Patschen Oberschenkel rechts

Patschen Oberschenkel links

Flachhandklatscher (FlaH)

Rückhandklatscher (RüH)

Juba Brustpatscher (Bru)

Juba Rückhand klatscher

bodypercussion-elemente

Legende:FlaH = FlachhandklatschenRüH = Rückhandklatschen (rechte Rückhand schlägt in linke

Handinnenfläche)Bru = Patschen mit rechter Hand auf oberen BrustkorbBeim Juba-Schlag wird die linke Hand parallel zum Brust-korb bzw. zur rechten Hand gehalten.

Partnerarbeitsphase: 1. Stellt euch gegenüber auf und übt gemeinsam das Stück! Die Bilder und Noten helfen euch dabei.

2. Spielt das Stück im Kanon. Die zweite Person setzt nach vier Schlägen (bei Ziffer 3) ein. Achtet auf ein gemeinsames Metrum.

Tandemphase: 3. Schließt euch mit einem anderen Paar zusammen und spielt euch gegenseitig eure Ergebnisse vor. Gebt euch Tipps zur Verbesserung.

4. Stellt euch paarweise gegenüber (wie in einem Quadrat) auf und spielt das Stück gemeinsam einstimmig. Probiert es auch im zwei-

stimmigen (Einsatz nach 4 Schlägen) und vierstimmigen (Einsatz nach je zwei Schlägen) Kanon.

5. Gestaltet das einstimmige Spiel, indem ihr Drehungen, Platzwechsel, Fortbewegung nutzt, in die Hände des Gegenübers klatscht oder

euch andere Varianten (z. B. Text unterlegen, Mouthpercussion beifügen) überlegt.

6. Verabredet und übt einen wirkungsvollen Ablauf mit einem klaren Anfang und Ende. Hier dürft ihr einstimmig und mehrstimmig

musizieren und eure Varianten zeigen. Die Ergebnisse werden später vor der Klasse präsentiert.

ternär oder binär

!

Page 8: Bodymusic Artikel (MuB 3_2010)

ARBEITSBLATT 37

Rhythmus ist leicht?!

Stimme

Stimme

mündlich überliefert1.) 2.)

3.) 4.)

44 � � ��� � �Rhyth-mus ist leicht.

Nummerierte Köpfe (4er-Gruppen):1. Verteilt die Ämter: Zeitwächter, Protokollant, Gesprächsführer, Taktgeber / Einzähler!

2. Sprecht das Stück gemeinsam mehrmals hintereinander! Achtet dabei auf das Metrum und die Pausen.

3. Erfindet gemeinsam eine Bodypercussion! Jede gesprochene Silbe erhält dabei einen Körperklang. Diese können sich auch wieder -

holen. Die Bodypercussion soll gut spielbar und leicht merkbar sein.

4. Übt eure Bodypercussion mit und ohne Sprache!

5. Notiert eure Bodypercussion in der leeren Zeile! Überlegt euch gemeinsam, wie ihr das machen möchtet. Findet eine Notation,

die leicht verständlich ist und die ihr gut lesen könnt. Auch Zeichnungen oder Abkürzungen von Wörtern sind möglich.

Diese könnt ihr auch unten erläutern.

Zusatzaufgaben:6. Musiziert euer neues Stück im Kanon (Einsatz nach jeweils einem Takt)!

7. Erfindet ein vokales und / oder körperperkussives Ostinato, welches durchgängig zu hören ist!

8. Denkt euch einen neuen Text (zweite Strophe) aus und schreibt ihn auf!

!

Rhythmus-Alternative

für Takt 1:

Rhyth - mus ist leicht. Rhyth - mus ist nicht schwer.

Fang doch mal an, du kannst es dann, siehst du. Ja.

Bodypercussion

Bodypercussion

Erläuterungen unserer Bodypercussion: