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  • A U S N A T U R S T E I N N A C HD I N E N 1 3 4 3

    B O R D S T E I N E

  • 157

    58

    L E I T F A D E N F R A R C H I T E K T E N

    1 DEFINITIoNEN

    Fr die Anwendung dieser Norm gelten folgende

    Definitionen:

    1.1 Bordstein: Stein mit einer Lnge von mehr als

    300 mm, der im allgemeinen als Randstein von Ver-

    kehrs- oder Fuwegen benutzt wird (siehe Bild 1).

    1.1.1 kurvenstein fr Innenbogen (konkaver

    Bordstein): Kurvenstein, der in seiner Sichtflche

    nach innen gebogen ist.

    1.1.2 kurvenstein fr Auenbogen (konvexer

    Bordstein): Kurvenstein, der in seiner Sichtflche

    nach auen gebogen ist.

    1.1.3 Bearbeiteter Bordstein: Bordstein, dessen Aus-

    sehen durch eine oder mehrere mechanische oder

    Wrmebehandlungen der Oberflche verndert wurde.

    1.2 oberseite: Oberflche eines Bordsteins, die

    nach dem Verlegen sichtbar sein soll.

    1.3 Ist-Ma: Jede am Bordstein gemessene Gre.

    1.4 Nennma: Jede fr den Bordstein festgelegte

    Gre.

    1.5 Gesamtlnge: Die lngere Seite des kleinst-

    mglichen Rechtecks, das einen geraden Bordstein

    umschlieen kann. Dies gilt nur fr gerade Bordsteine.

    Die Gesamtlnge eines Kurvensteins wird an der Sicht-

    flche ermittelt (siehe Bild 2).

    1.6 Gesamtbreite: Die krzere Seite des kleinst-

    mglichen Rechtecks, das den Bordstein umschlie-

    en kann. Dies gilt nur fr gerade Bordsteine. Die

    Gesamtbreite eines Kurvensteins ist der am weitesten

    entfernte Punkt der Querschnittsflche des Bordsteins

    (siehe Bild 2).

    1.7 hhe: Abstand zwischen Ober- und Unterseite

    des Bordsteins.

    1.8 Anlauf: Vorgesehene Abweichung der vorde-

    ren Sichtflche eines Bordsteins von der Vertikalen.

    1.9 Fein bearbeitet: Werksteintechnisch bearbei-

    tete Oberflche, auf der zwischen den Scheitelpunk-

    ten und tiefsten Punkten ein Abstand von hchstens

    2 mm vorhanden ist (z. B. poliert, geschliffen oder

    mit einer Diamantscheibe oder einem Diamantblatt

    gesgt).

    1.10 Geschliffen: Stumpf geschliffene Oberflche.

    1.11 Grob bearbeitet: Werksteintechnisch bearbei-

    tete Oberflche, auf der zwischen den Scheitelpunk-

    ten und tiefsten Punkten ein Abstand von mehr als 2

    mm vorhanden ist ( z. B. gestockt, gespitzt, sandge-

    strahlt oder beflammt).

    1.12 Gestockt: Oberflche mit Erhebungen und

    Vertiefungen, die mit einem pneumatischen Stock-

    hammer erzeugt werden.

    Auszug der Deutschen Norm fr Bordsteine aus Naturstein fr Auenbereiche

    DINEN 1343

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    8

    L E I T F A D E N F R A R C H I T E K T E N

    1.13 Gespitzt: Durch mechanische Bearbeitung

    erzeugte Oberflche mit klar erkennbaren Spitzeisen-

    Merkmalen.

    1.14 Gespalten: Unbearbeitete, spaltrauhe Ober-

    flche.

    2 ANFoRDERUNGEN

    2.1 Allgemeines

    Wenn nicht anders angegeben, mssen Bordsteine in

    laufenden Metern geliefert werden. Bei Kurvensteinen

    stellt die Lnge den greren Durchmesser dar. Vom

    Hersteller ist die grte Nennlnge eines Bordsteins

    anzugeben. Die Enden von Kurvensteinen mssen

    radial sein.

    Kurvensteine werden nach dem Radius der vertikalen

    Sichtflche festgelegt. Die Gesamtlnge mehrerer

    Kurvensteine muss, ohne Fugen, am Bogen der

    Sichtflche gemessen werden. Die Mindestlnge von

    Kurvensteinen muss 500 mm betragen. Quadratische

    Endflchen drfen mit einer Fase versehen sein, deren

    Mae in vertikaler und horizontaler Richtung 2 mm

    nicht berschreiten. Die Mae grerer Fasen, abge-

    rundeter Ecken oder Abschrgungen sind, falls diese

    verwendet werden, vom Lieferanten anzugeben. Bei-

    spiele fr bliche Bordsteinquerschnitte sind auf Bild

    3 dargestellt.

    2.2 Zulssige Abweichungen

    2.2.1 Gesamtbreite und Gesamthhe

    Beim Messen nach dem normativen Anhang A.3.1

    muss die zulssige Abweichung der Gesamtbreite und

    -hhe, die vom Lieferanten zu deklarieren ist, Tabelle

    1 entsprechen.

    Bild 1: Schematische Darstellung von Bordstei- nen fr Auen- und Innenkurven

    1) Innenradius der konkaven Sichtflche, 2) Radius 3) Auenradius der konvexen Sichtflche

    Bild 2: Beispiel eines kurvensteins mit darge- stellter Gesamtlnge und -breite

    1) Gesamtlnge, 2) Gesamtbreite, 3) mit Anlauf oder Fase

    1

    32

    1

    2

    2

    3

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    L E I T F A D E N F R A R C H I T E K T E N

    2.2.2 Anlauf

    Beim Messen nach dem normativen Anhang A.3.2

    muss die zulssige Maabweichung des Anlaufs bei

    anlaufenden Bordsteinen Tabelle 2 entsprechen.

    2.2.3 Abweichungen der Sichtflchen (nur

    fr gerade Bordsteine). Beim Messen nach dem

    normativen Anhang A.3.3 mssen die zulssigen Ab-

    weichungen der Oberflchen von nominell geraden

    Bordsteinen Tabelle 3 entsprechen.

    2.2.4 Radius (nur fr kurvensteine)

    Beim Messen nach dem normativen Anhang A.3.4

    muss der Radius eines gespaltenen oder bearbeiteten

    Bordsteins zur bearbeiteten Flche innerhalb von 2%

    des deklarierten Wertes liegen.

    2.2.5 Unregelmigkeiten der Sichtflche

    Die Sichtflchen von Bordsteinen mssen frei von

    Bohrlchern sein. Beim Messen nach dem normativen

    Anhang A.3.5 drfen die zulssigen Abweichungen

    von Oberflchenerhebungen und -vertiefungen die

    in Tabelle 4 angegebenen Werte nicht berschreiten.

    Tabelle 1: Zulssige Abweichung fr Gesamtbreite und Gesamthhe

    zwischen zwei bearbeiteten Flchen

    zwischen einer bearbeiteten und einer gespaltenen Flche

    zwischen zwei gespaltenen Flchen

    Kennzeichnung

    Anwendungsort Breite (mm) hhe (mm)

    10

    3

    5

    Klasse 1 Klasse 2

    30

    10

    30

    20

    10

    20

    H2H1

    Tabelle 2: Zulssige Abweichung fr den Anlauf

    Bearbeitet

    Gespalten

    Gesgt

    kennzeichnungklasse 2 (mm)

    2

    5

    15

    D2klasse 1 (mm)

    5

    5

    15

    D1

  • 160

    8

    L E I T F A D E N F R A R C H I T E K T E N

    2.3 Bestndigkeit gegen Frost-Tau-Wechsel

    Vom Hersteller ist die Bestndigkeit gegen Frost-Tau-

    Wechsel des Steins nach Tabelle 5 anzugeben. Wenn

    es mglich ist, muss der Stein nach dem normativen

    Anhang B geprft werden, wobei die Bestndigkeit

    als Mindestwert (Anzahl der Wechselbeanspru-

    chungen vor Eintreten des Versagens) anzugeben

    ist, der fr Einzelproben zu erwarten ist. Wenn keine

    Anforderungen an die Bestndigkeit gegen Frost-Tau-

    Wechsel gestellt werden oder das Verhalten nicht be-

    stimmt worden ist, so muss dies angegeben werden.

    ANMERkUNG: Grnde, die die Durchfhrung der

    Prfung nach Anhang B unmglich machen, wren

    Zeitzwnge und fehlende geeignete Ausrstung.

    Tabelle 4: Zulssige Abweichungen fr Unregel-

    migkeiten der Sichtflche

    Gespalten

    Grob bearbeitet

    Fein bearbeitet

    + 10 mm, - 15 mm

    + 5 mm, - 10 mm

    + 3 mm, - 3 mm

    Tabelle 5: Bestndigkeit gegen Frost-Tau-Wechsel

    klasse

    kennzeichnung

    Anforderung

    klasse 0 klasse 1

    F0 F1

    keine Anforde-rung an die

    Bestndigkeit gegen Frost- Tau-Wechsel

    bestndig

    1) An dieser Ecke ist eine Fase oder Abrundung zugelas- sen (siehe 2.1).

    2) Fase

    3) Abrundung

    4) rechtwinklig

    5) mit Anlauf

    10

    8

    10

    10

    9

    1010

    10

    5

    10

    10

    6) gefast oder abge- schrgt

    7) Unterschnitt

    8) gefast oder abge- schrgt

    9) abgerundet

    10) Sichtflche

    1

    4

    10

    10

    2 3

    6

    7 10

    10

    10

    Bild 3: Beispiele fr Bordsteinquerschnitte

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    L E I T F A D E N F R A R C H I T E K T E N

    2.4 Biegefestigkeit

    Vom Hersteller ist ein Mindestwert fr die Biegefestig-

    keit (in MPa) anzugeben, der fr einzelne Probekrper

    zu erwarten ist, wenn diese nach dem normativen An-

    hang C geprft werden. Wenn das Verhalten nicht be-

    stimmt worden ist, so muss dies angegeben werden.

    ANMERkUNG: Hinweise zu den jeweiligen Bruch-

    lasten fr unterschiedliche Anwendungsklassen sind

    im informativen Anhang J enthalten.

    2.5 Aussehen und oberflchenbeschaffenheit

    2.5.1 Aussehen

    Weil Naturstein ein natrlich vorkommendes Material

    ist, drfen Farbvariationen, Aderung und Struktur-

    charakteristika der Erscheinungsform mit mehreren

    Probekrpern demonstriert werden (siehe 2.5.2).

    2.5.2 Vergleichsmuster

    Ein Vergleichsmuster muss aus einer Anzahl von

    Bordsteinen bestehen, die notwendig ist, um fr

    das Aussehen der endgltigen Verlegearbeit und die

    allgemeine Frbung, das Aderungsmuster, den Struk-

    turaufbau und die Oberflchenbeschaffenheit aussa-

    gekrftig zu sein. Es muss die allgemeine Farbvariation

    und Beschaffenheit des Natursteins aufzeigen, besagt

    jedoch nichts ber die Einheitlichkeit der Farbe und

    Aderung zwischen dem Muster und der Lieferung.

    Das Vergleichsmuster ist dem Abnehmer als Hilfsmittel

    zur Verfgung zu stellen und an ihn zu liefern, um

    bestimmte Charakteristika wie z. B. Adern, Flecken,

    Lcher in Travertin, Wurmlcher in Marmor, kristalline

    Adern und Rostflecken der angebotenen Materialien

    zu veranschaulichen.

    ANMERkUNG: Diese Charakteristika sollten nicht als

    Fehler oder als Grund fr Zurckweisungen gewertet

    werden.

    Auf dem Probekrper sind der Name und die Adres-