brennen + löschen - freiwillige feuerwehr freudenberg · voraussetzung einer verbrennung...
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Ausbildungsinhalt
• Oxidation• Erscheinungsformen der Verbrennung• Die Voraussetzung einer Verbrennung• Die Verbrennungsgeschwindigkeit• Die Löschmethoden• Die Löschmittel
Oxidation ist eine Verbindung von Stoffen mit Sauerstoff
langsamer Ablauf:
- Rosten von Eisen- Verwesung
organischer Stoffe- Stoffwechsel im
menschlichen Körper
Schneller Ablauf:
- Glühen von Holzkohle- Erdgasflamme- Explosion von aufge-
wirbeltem Eisenstaub
Die Verbrennung ist eine Oxidation.-Sie verläuft schnell und mit Lichterscheinung.-Jede Verbrennung ist eine Oxidation.-Jedoch nicht jede Oxidation ist eine Verbrennung. - Der Unterschied liegt in der Reaktionsge-schwindigkeit (Oxidationsgeschwindigkeit).
Zusammenfassung:
Oxidation:Ist eine Reaktion eines Stoffes mit Sauerstoff, wobei der Sauerstoff als Oxidationsmittel wirkt.
Verbrennung:Ist eine selbstständig ablaufende Reaktion zwischen einem brennbarem Stoff und Sauerstoff. Dadurch wird Energie in Form von Wärme + Licht frei.
Das Feuer ist die sichtbare, äußere Begleiterscheinung einer Verbrennung. Je nach Aggregat-
zustand des brennbaren Stoffs kann das Feuer als Flamme
und /oder Glut auftreten.
Flüssige Stoffe
• Verbrennung mit Flammenbildung (z.B. Benzin, Diesel, Alkohol)Nach dem Übergang in den gasförmigen Zustand.
Feste Stoffe
• Verbrennung mit Flammenbildung (z.B. Harz, Wachs, Paraffin)
• Verbrennung mit Glutbildung (z.B. Eisen, Aluminium, Magnesium)
• Verbrennung mit Glut- und Flammenbildung (z.B. Holz, Kohle, Papier)
Feuer
• Feuer ist der Oberbegriff sowohl für be-stimmungsgemäßes Brennen (Nutzfeuer) als auch für nicht bestimmungsgemäßes Brennen (Schadenfeuer).
Voraussetzung einer Verbrennung
Stoffliche Voraussetzung
- brennbaren Stoff- Sauerstoff- Mengenverhältnis
Energetische Voraussetzung
- Zündtemperatur bzw. Mindestverbrennungstem-peratur-Katalysator
Brennbare Stoffe• Brennbare Stoffe sind gasförmige, flüssige oder feste
Stoffe, die im Gemisch oder im Kontakt mit Sauerstoff zum Brennen angeregt werden können.
• Die Erscheinungsformen sind als Staub, Nebel oder Dämpfe
• Der brennbare Stoff muss chemische Bestandteile enthalten (Atome/Moleküle), die in der Lage sind mit Sauerstoff zu reagieren.
• Brennbare Stoffe können in drei verschiedenen Aggregat-zuständen vorliegen. (Fest, flüssig, gasförmig)
• Unter Einwirkung von Wärme kann ein Stoff seinen Agg-regatzustand verändern.
BrandklassenBrandklasse Form/Zustand Erscheinungsbild bei
der VerbrennungBeispiel
A Brennbare feste Stoffe
Flammen und/oder Glutbildung
Stroh, Holz, Papier, Kunststoffe
B Brennbare flüssige oder flüssig werdende Stoffe
Flammenbildung Benzin, Diesel, Öl, Alkohol, Lack, Teer
C Brennbare Gase Flammenbildung Erdgas, Propan, Butan, Acetylen
D Brennbare Metalle und Legierungen
Glutbildung Aluminium, Magnesium
F Brennbare Fette Flammenbildung Fette, Wachs
Sauerstoff• Der Sauerstoff ist der Reaktionspartner jeder
Verbrennung und somit neben dem brennbaren Stoff die zweite wichtige Voraussetzung für eine Verbrennung.
• Sauerstoff ist farblos, geruchlos, geschmack-los und nicht brennbar
• Sauerstoff ist jedoch sehr reaktionsfreudig• Die Verbrennung verläuft je nach Sauerstoff-
gehalt schneller oder langsamer.
Das Mengenverhältnis
• Unter dem Mengenverhältnis ( stöchio-metrische Zusammensetzung) versteht man das jeweils vorliegende Verhältnis des brennbaren Stoffes zu der Menge des Sauerstoffs.
• Je besser die stöchiometrische Zusammen-setzung, desto rascher verläuft die Ver-brennung.
Das Mengenverhältnis
• Je weiter man sich vom richtigen Mengen-verhältnis entfernt, desto langsamer verläuft die Oxidation, bis schließlich die Grenze der Verbrennungsmöglichkeit erreicht ist.
• Diese Grenze bezeichnet man als untere und obere Explosionsgrenze, auch Zündgrenze genannt.
• Der Bereich innerhalb der Explosionsgrenze bezeichnet man als Explosionsbereich.
Der Flammpunkt• Das für den Verbrennungsvorgang richtige
Mengenverhältnis wird besonders bei der Verbrennung von Dämpfen und Gasen brennbarer Flüssigkeiten deutlich.
• Brennbare Flüssigkeiten brennen nicht selbst, sondern nur ihre Dämpfe. Flüssigkei-ten geben bei jeder Temperatur Dämpfe ab.
• Bevor eine Zündung erfolgen kann, muss eine ausreichende Dampfkonzentration über der Flüssigkeitsoberfläche vorhanden sein.
Beispiel: Diesel
20°C: Es entwickeln sich zwar Dämpfe, deren Menge jedoch für eine Entzündung nicht ausreicht.
60°C: Bei dieser Temperatur entwickeln so viele Dämpfe, dass über der Flüssigkeit ein zündfähiges Dampf- Luftgemisch vorliegt. Die UEG ist somit erreicht.
Aus diesem Grund definiert man den soge-nannten Flammpunkt.
Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die niedrigste
Flüssigkeitstemperatur, bei der sich unter festgelegten
Bedingungen Dämpfe in einer solchen Menge bilden, dass über
dem Flüssigkeitsspiegel ein durch Fremdzündung entzündbares Dampf – Luftgemisch bildet.
Nach der Entzündung verbrennt die Dampfmenge mit kurzem
Aufflammen und erlischt dann wieder, da die Dampfbildungsge-
schwindigkeit kleiner als die Verbrennungsgeschwindigkeit ist.
Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten brennen erst dann selbstständig
weiter, wenn sie ihren Brennpunkt erreicht haben!
Brennpunkt
• Der Brennpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die Temperatur, bei der sich Dämpfe in solcher Menge bilden, dass nach ihrer Zündung ein selbstständiges Weiterbrennen erfolgt.
• Die Differenz zwischen Flammpunkt und Brennpunkt beträgt nur wenige °C, sodass der Brennpunkt in der Feuerwehrpraxis nur von geringer Bedeutung ist.
Brennbare Flüssigkeiten werden nach der BetrSichV in hoch-
entzündlich, leicht entzündlich und entzündlich eingeteilt.
• Hoch entzündlich: Flammpunkt unter 0°C• Leicht entzündlich: Flammpunkt zwischen
0°C und 21°C• Entzündlich: Flammpunkt zwischen 21°C
und 55°C
Zündtemperatur • Die Zündtemperatur einer explosionsfähigen
Atmosphäre ist die niedrigste Temperatur einer erhitzten Oberfläche (Wand), an der dieses Gemisch gerade noch zum Brennen mit Flammenerscheinung angeregt wird.
• Die Zündtemperatur wird auch Zündpunkt genannt.
• Die Zuführung der nötigen Aktivierungsenergie kann von außen (Fremdzündung) oder von selbst (Selbstentzündung) erfolgen.
Zündtemperatur / Zündpunkt
• Methan• Propan• Aceton • Wasserstoff• Kohlenmonoxid
650°C510°C540°C560°C605°C
Bei der Selbstentzündung ist eine Entzündung ohne eine Energiezu-
fuhr von außen möglich, durch Oxidation oder Zerfallsreaktion.
• Heu : Wärmeproduktion durch Bakterien• Phosphor: Starke Oxidation bei Raum-
temperatur.
Die Mindestverbrennungstemperatur
• Ist die Verbrennung eingeleitet, so ist eine Mindestenergie nötig damit die Verbrennung weiterläuft.
• Die niedrigste Temperatur die ein Brennstoff –Luft-Gemisch zum selbstständigen Brennen be-nötigt ist die Mindestverbrennungstemperatur.
Zusammenfassung der Temperaturen
FlammpunktBrennpunkt
Zündtemperatur
Mindestverbrennungs-temperatur
Brandtemperatur
Katalysator
Die meisten Verbrennungsreaktionen sind gehemmte Systeme, auch bei vorhanden sein der stofflichen Vorraussetzungen bedarf es noch eines energetischen Anstoßes, damit es zu einer selbstständig ablaufenden Verbrennung kommen kann.
Dieser Anstoß wird als Aktivierungsenergie be-zeichnet.
Katalysator
Katalysatoren sind Stoffe, die mit einem der an der Reaktion beteiligten Stoffe eine Ver-bindung eingeht, die dann mit anderen Stoffen so weiterreagieren, dass die Katalysatoren im Verlauf der Gesamtreaktion wieder zurückge-bildet werden.
Katalysator
Durch die Anwesenheit eines geeigneten Katalysators wird die Aktivierungsenergie und somit auch die Zündtemperatur und die Mindestverbrennungstemperatur stark herabge-setzt.
Ein Katalysator kann jedoch unmögliche Reaktionen nicht möglich machen.
Verbrennungsgeschwindigkeit
• Die Verbrennungsarten lassen sich nach ihrer steigenden Verbrennungsreaktion unterscheiden.
• Brand• Explosion
Brand
Relativ geringe Verbrennungsgeschwindigkeit
Relativ hohe Verbrennungsgeschwindigkeit
Beispiele:
Schwelbrand
Glimmbrand
Glutbrand
Beispiel:
Flammenbrand
Explosion
• Die Explosion teilt man nach ihrer Reaktions-geschwindigkeit in zwei Vorgänge ein:
• Verpuffung / Deflagration• Detonation
Explosion
Relativ hohe Verbrennungsgeschwindigkeit Relativ sehr hohe
Verbrennungsgeschwindigkeit
Beispiel:
Verpuffung
Deflagration
Beispiel:
Detonation
Verpuffung / Deflagration
• Die Verpuffung ist eine rasch verlaufende Verbrennung, die man auch als schwache Explosion bezeichnen kann.
• Sie verläuft relativ langsam mit mäßiger Druck- und Geräuschentwicklung
• Die Deflagration verläuft schneller als die Verpuffung ab und geht mit hoher Druck- und Geräuschentwicklung einher, jedoch läuft sie unterhalb der Schallgeschwindigkeit ab.
Detonation
• Die Detonation ist mit einer Stoßwelle und einer Flammenreaktion verbunden
• Sie läuft oberhalb der Schallgeschwindigkeit ab.
Die Explosion ist eine plötzliche Zerfalls- oder Oxidationsreaktion,
die außerordentlich schnell verläuft und mit starker Wärme-, Druck-, Licht- und Geräuschentwicklung
einhergeht.
Flash over
Der Flash over (Rauchdürchzündung) ist der Übergang eines Entstehungsbrandes in einen voll-
entwickelten Brand, in dem durch die Wärme-strahlung im gesamten Raum gebildete Pyrolyse-produkte innerhalb von wenigen Sekunden durch-
zünden. Eine Luftzufuhr kann diesen Vorgang begünstigen!
Anzeichen eines Flash over
• Sehr starker Temperaturanstieg innerhalb des Brandraumes
• heißer und dichter dunkler Brandrauch• Flammenzungen an der Grenze zwischen
Rauchschicht und der Luftschicht wenige Sekunden vor der Durchzündung
Gegenmaßnahmen Flash over
• Rauchabzug schaffen (RWA, Dachfenster)• Vorsichtiges öffnen von Türen und Fenster
aus der Deckung heraus• Verwendung von Hohlstrahlrohren• Kurze Sprühstrahlstöße, mit hoher Wasser-
menge in den Brandrauch
Backdraft
Kommt es in einem Brandraum nicht zu einem Flash over, können sich die Pyrolysegase abkühlen und so zu einem entstehenden Unterdruck führen. Sobald diesem zu fetten Gemisch Luft zugeführt
wird, kann es zu einem Backdraft (Rauchexplosion) kommen. Bei diesem Vorgang schlägt eine
Flammenfront in Verbindung mit einer Druckwelle aus der Belüftungsöffnung raus.
Anzeichen für einen Backdraft
• Späte Branderkennung• Geschlossener Brandraum mit heißer Tür-
klinke oder Ruß beschlagene Glasscheiben• Luftzug in den Raum nach dem öffnen einer
Tür oder Fenster (Sofort wieder schließen)
Gegenmaßnahme Backdraft
• Geeigneten Rauchabzug schaffen, aus ge-sicherter Deckung heraus
• Vornahme von Hohlstrahlrohren, aus geeigneter Deckung heraus
• Benutzung von Nebellöschgeräten (Fognail)
Physikalische Vorraussetzungen der Brandausbreitung
Eine Brandausbreitung ist grundsätzlich nur möglich, wenn sich die freiwerdende Verbrennungswärme auf die in der Umgebung befindlichen, brennbaren Stoffe übertragen kann und die Zündtemperatur erreicht wird.
Möglichkeiten der Brandausbreitung
• Wärmeleitung: Innerhalb fester und flüssiger Stoffe
• Wärmeströmung: Mitführung durch Flüßig-keiten, sowie Gasen und Dämpfen
• Wärmestrahlung: Elektromagnetische Wellenstrahlung durch den Raum, benötigt keinen Stoff zur Übertragung
Wärmeleitung
Wärmeleitung erfolgt immer über einen Wärmeleiter der fest, flüssig oder
gasförmig ist.In der Praxis kommen in Erster Linie Metalle, wie Stahlträger in Frage die
durch mehrere Räume gehen.
Wärmeströmung, Konvektion oder Wärmemitführung
• Ist an strömende (fließende) flüssige oder gasförmige Stoffe gebunden.
• In oberen Gebäudeteilen kann es zu einem Wärmestau bis zur Zündtemperatur kommen (Treppenhäuser, Fahrstühle, Lüftungsschächte)
Wärmestrahlung
• Die Wärmestrahlung ist nicht an einen Stoff gebunden, sondern sie ist eine Wellenstrahlung die sich unabhängig von Windrichtung- und stärke ausbreitet.
• Sie verringert sich mit der Entfernung
Wärmestrahlung
Die ausgestrahlte Wärmemenge ist abhängig von:
Flammen- und / oder GluttemperaturGröße der WärmeabstrahlflächeDauer der Ausstrahlung
Mögliche Mängel der Brandausbreitung
• Bauliche Mängel• Betriebliche Mängel• Funkenflug / Flugfeuer• Feuerbrücken• Rauchdurchzündung- / explosion• Löschtechnische Fehler• Löschtaktische Fehler
Bauliche Mängel
• Öffnungen in Brandwänden• Nicht fachgerecht erstellte Kabel – und
Lüfttungsschächte• Fehlerhafte Elektroinstallation
Betriebliche Mängel
• Fehlende oder defekte Löscheinrichtungen• Festgestellte Brand- und Rauchschutztüren• Ansammlung von brennbaren Material an
ungeeigneter Stelle
Flugfeuer / Funkenflug
• Sind größere brennbare Teile die durch Luftbewegung aufgewirbelt und fortgetragen werden und an anderer Stelle glühend niederfallen
• Ausbreitung durch Thermik, Wind und Sturm• Waldbrand, Teerpappe, Heu + Stroh
Feuerbrücken
• Sind Aneinanderreihungen brennbarer Stoffe, die es dem Feuer ermöglichen sich auszubreiten
• Kabelschächte• Holzbauteile in andere Gebäude
Löschtechnische / taktische Fehler
• Wahl des falschen Löschmittels• Mit Vollstrahl bei Staubbränden vorgehen• Kaminbrände mit Wasser löschen• Löschwasser in Säuren spritzen
Vorraussetzung für die Verbrennung
• Brennbarer Stoff • Sauerstoff• Richtige Mengenverhältnis
• Zündtemperatur• Katalysator
Wird einer dieser fünf Bedingungen beseitigt wird der
Verbrennungsvorgang abgebrochen oder gestört. Löschen ist also das
Stoppen bzw.Stören eines Verbrennungs- vorganges durch die Nichter-füllung bzw. Entzug min.
einer der fünf Oxidationsvoraussetzungen.
Stickeffekt
• Verdünnung des Sauerstoffs
• Abmagerung des brennbaren Stoff
• Trennung des brenn-baren Stoffs vom Sauerstoff
• Einsatz von CO²
• Entfernung des Stoffes
• Luftabschluss mittels Schaum oder Pulver
Inhibierende Wirkung
• Störung des chemischen Verbrennungsvorgang
• Durch ein Einsatz von Halonen
• Durch den Einsatz von ABC oder BC Pulver
Löschmittel Wasser
• Chemisches Zeichen: H²O• Schmelzpunkt bei 0° C• Wasser ist sobald Salze, Säuren oder Basen
enthalten sind, elektrisch leitend• Aus 1 Liter Wasser werden bei voll-ständiger
Verdampfung 1700 l Wasserdampf• Ab ca. 1500°C zerfällt Wasser in seine
chemischen Bestandteile
Löschmittel Wasser
• VollstrahlVorteile:-Wurfweite-Auftreffwucht-EindringtiefeNachteile:-Wasserschaden-Gefahr der Staubexplosion
• SprühstrahlVorteile:-große Kühlwirkung durchkleine Wassertröpfchen-geringe WassermengeNachteile:-geringe Wurfweite-geringe Eindringtiefe-viel Wasserdampf (sehr heiß)
Löschmittel Wasser
• Verwendung als Wassernebel mittels Hohlstrahlrohr
• Vorteil:Sehr geringer WasserschadenHohe Wärmeaufnahme
Nachteil:Sehr geringe ReichweiteHohe Wasserdampftemperatur(Verbrühungsgefahr!)
Löschmittel Wasser
• Anwendbar bei nahezu allen Bränden der Brandklasse „A“
• Bedingt anwendbar in elektrischen Anlagen
Löschmittel Wasser, bei Verwendung an elektrischen Anlagen sind folgende
Mindestabstände einzuhalten:Spannung Sprühstrahl Vollstrahl
Bis 1000 Volt(Niederspannung) 1m 5mÜber 1000 Volt(Hochspannung) 5m 10m
Vorsicht mit dem Löschmittel Wasser bei:
• Bränden der Brandklasse B+C• Staubbränden• Glutbränden (Koks) in geschlossenen Räumen• Phosphorbränden• Bränden quellfähiger Stoffe• Bränden von Düngemittel (nitrose Gase)• Beim Vorkommen von Säuren und Laugen
Löschmittel Wasser
Niemals anwenden:
-Bränden der Brandklasse „D“-Schornsteinbränden-Bränden von Chemikalien, die mit Wasser heftig reagieren.
Löschmittel Schaum
• Schaum als Löschmittel besteht aus drei Komponenten
• Wasser• Schaummittel• Luft
Die Zumischung
Unter der Zumischung versteht man den prozentualen Anteil vom Schaummittel am
Schaummittel-Wassergemisch.Beispiel:
Eine 3%-ige Zumischung bedeutet, dass das Wasser-Schaummittelgemisch aus 97% Wasser und 3% Schaummittel besteht.
Die Verschäumungszahl
Die Verschäumungszahl (VZ) ist das Verhältnis zwischen dem Flüssigkeitsvolumen (Wasser + Schaummittel) und dem erzeugten Schaum-volumen.Sie gibt an um das wievielfache sich dich Flüssig-keitsmenge bei der Verschäumung vergrößert.
Die Verschäumungszahl
Beispiel:100 Liter
Schaummittel/Wassergemisch ergeben bei einer Verschäumungszahl von 75
insgesamt 7500 Liter Schaum.
Schaumarten
Schaumart VZ Wasseranteil Luftanteil
Schwerschaum 4 bis 20 Hoch Gering
Mittelschaum 21 bis 200 Mittel Mittel
Leichtschaum 201bis 1000 Gering hoch
Löschwirkung Schaumarten
Leichtschaum Trennen (Ersticken)
Mittelschaum Trennen
Schwerschaum Trennen und Abkühlen
Einsatzgrundsätze Schaum• Erst warten bis der Schaum aus dem Schaumrohr tritt, dann
anfangen einzuschäumen.• Schaumstrahl nicht direkt in die brennende Flüssigkeit halten,
sondern an den Tankwandungen hineinfließen lassen.• Schaum nicht in stromführenden Anlagen einsetzen.• Schaumverträglichkeit beachten.• Zur Schaumerzeugung sollte saubere Luft verwendet werden.• Keinen Mehrbereichsschaum mit Proteinschaum vermischen.• Einen Schaumangriff erst beginnen wenn genug Schaummittel zur
Verfügung steht.• Ein Schaumangriff ist erst zulässig, wenn sich keine hilflosen
Personen mehr im Einsatzbereich befinden.
Schaummittelberechnung
Schwerschaum: 2 Liter Schaummittel pro m²
Leichtschaum 0,4 Liter Schaummittel pro m²
Wasserhalbzeit
• Als Wasserhalbzeit (WHZ) bezeichnet man die Zeit, in der die Hälfte des im Schaum enthaltenen Wassers ausgetreten ist. Sie ist somit ein Maß für die Beständigkeit des Schaumes. Bei Schwer- und Mittelschaum soll sie bei 15-20 min. liegen (AFFF ca. 8min.)
Zerstörungsrate
• Ist der prozentuale Schaumverlust, der in-folge direkter Flammenberührung, heißer Wandungen von Behältern, Strahlungs-wärme, heißen brennenden Flüssigkeiten u.ä. auftritt.
• Als Faustwert kann bei Schwer- und Mittel-schaum ZR= 50% angenommen werden.
Löschmittel Pulver
Das Löschmittel Pulver gehört zu den Trockenlöschmittel. Es hat einen breiten Anwendungsbereich und ist bei fast allen
vorkommenden Arten von Bränden verwendbar. Es existieren mehrere Sorten von
Löschpulver, die sich an den Brandklasseneinteilungen orientieren.
BC - Löschpulver
• Ist für die Brandklassen B + C geeignet• Weißes, geruchloses, wasserlösliches Pulver• Verwendbar bei Bränden in elektrischen
Anlagen• Die Löschwirkung beruht auf der
heterogenen Inhibition (antikatalytische Löscheffekt)
ABC - Pulver
• Ist für die Brandklassen A + B +C geeignet• Weiße, geruchloses, wasserlösliches Pulver• Löschwirkung bei Brandklasse A ist das
Trennen• Löschwirkung bei Brandklasse B + C ist die
Inhibition (antikatalytischer Löscheffekt)
D - Löschpulver• Ist für die Brandklasse D geeignet• Weißes, graues bis schwarzes Pulver• Löschwirkung beruht auf dem Trennen• Im Einsatzfall wird das Pulver drucklos auf
den Brandherd aufgebracht.• Vorsicht! Chemische Reaktion mit dem
brennenden Metall ist möglich, (toxische Gase), umluftunabhängigen Atemschutz be-nutzen.
Vorteile des Löschmittel Pulver
• Ungiftig, keine gesundheitsschädliche Wirkung• Lagerfähigkeit, ist nach längerer Zeit noch
rieselfähig• Isolationsfähig, Löschwolken dürfen nicht
elektrisch leitend sein• Umweltverträglich
Nachteile des Löschmittel Pulver
• Die Löschwolke nimmt vor allem in geschlossenen Räumen völlig die Sicht (Panik)
• Empfindliche Anlagen werden verschmutzt oder sogar zerstört
• Geringe Wurfweite• Gefahr der Rückzündung• Löschpulver darf nicht in elektr. Anlagen über
1000Volt eingesetzt werden.• Die Glasurschicht ist elektrisch leitend
Löschmittel Kohlenstoffdioxid CO²
• CO² ist ein unbrennbares, farb- und geruchloses Gas
• Es ist für die Brandklassen B + C, sowie bei Bränden in elektrischen Anlagen geeignet
• CO² ist ein Atemgift der Gruppe 3 • Die Löschwirkung ist das Ersticken der
Flammenbildung durch Sauerstoffverdrängung
Vorteile CO²
• Die Löschwirkung setzt schlagartig ein.• CO² ist ein sauberes, rückstandsloses
Löschmittel• Es ist elektrisch nicht leitend• Es ist nicht ätzend oder korrosiv• Auch bei Minustemperaturen einsetzbar
Nachteile CO²
• Geringe Wurfweite 1-2 Meter• Gefahr der Rückzündung, da es sich schnell
verflüchtigt• CO²-Schnee bewirkt auf der Haut Gewebe-
schädigungen (Verbrennungen)• CO² ist Atemgift, Vorsicht in geschl. Räumen• Bei sehr hohen Temperaturen spaltet sich CO² in
Bestandteile auf und wird zu einem brennbaren, giftigen Gas
Sonstige Löschmittel
• Inergen (künstlich hergestelltes Löschgas)• Sand• Graugussspäne• Schweröl• Steinstaub• Stickstoff• Wasserdampf• Halon
Anwendungsbereiche der Löschmittel
Löschmittel A B C D Verw. elektr.Anlagen
Wasser Vollstrahl Ja Nein Nein Nein bedingtWasser Sprühstr. Ja Nein Nein Nein bedingtSchaum Ja Ja Nein Nein neinBC- Löschpulver Nein Ja Ja Nein JaABC-Löschpulver Ja Ja Ja Nein NeinD- Löschpulver Nein Nein Nein Ja NeinCO² Nein Ja Ja Nein Ja