café für theater und pferd · sist bernard edwars die jazz-, funk- und rock-formation chic, die...
TRANSCRIPT
Stadtleben 32MITTWOCH/DONNERSTAG, 3./4. OKTOBER 2018
3. Oktober Diskussion
NZZ-PodiumNRW „Einmöglichernegativer Ausgang bei einer Un-ternehmung, mit dem Nachteile,Verlust, Schäden verbundensind.“ So wird laut Duden der Be-griff „Risiko“ definiert – und genauum diesen Begriff soll es im Rah-men einer Podiumsdiskussiongehen, die Jürg Müller von der„Neuen Zürcher Zeitung“ leitet.Ob Investitionen, beim Sport oderin der Liebe: „Wer wagt, der ge-winnt!“, „Das Risiko gehe ich ein“,sosagtmanjedenfalls.DieseSprü-che aber gelangen spätestensdann an ihre Grenzen, wenn esum Leben oder Tod geht, um geo-politische Risiken geht – das zeigtein Blick in die deutsche Geschich-te.18 bis 19.45 Uhr mit anschlie-ßendem Apéro, SchauspielKöln, Depot 2, Schanzenstraße6-20, Karten für 5 Euro unterwww.schauspiel.koeln oder Tel.0221-22128400.
HEUTE – MORGEN –ÜBERMORGEN
Yello-Sänger Dieter Meier, Teil-nehmer der Diskussion im Depot
4. Oktober Theater
Hildegard Scholten Schlagfer-tige, trockene Natürlichkeit be-sticht mit skurriler Komik: Mit tief-gründigen Liedern und ehrlichenTexten verzaubert HildegardScholten ihr Publikum. Die Stili-kone gilt als Liebhaberin der klei-nen Augenblicke und großen Ab-surditäten. Betörend eigenwillig,aber so, dass man sie nur sym-pathisch finden kann, bezieht siedas Publikum in ihre Show mit einund singt spontan für einzelneZuhörer. „Sie nimmt es von dirund gibt es dir als Kunst zurück“,schreibteinKritikerüberScholten,„immer wieder ereignen sich klei-ne Wunder durch die Art, wie siesich öffnet.“20.30 Uhr, Atelier Theater,Roonstraße 78, Tickets für 18Euro unter www.atelierthea-ter.de oder unter Tel. 0221-242485.
5. Oktober Gesprächsreihe
Kunst mit Büchern Wie kaumein anderer Künstler seiner Ge-neration hat Franz Erhard Waltherden traditionellen Kunstbegriffhinterfragt und nachwirkend ver-ändert. Der Kern seines Werkbe-griffs: Ein Werk sei noch nicht inden den Hervorbringungen desKünstlers existent, sondern ent-stehe erst durch die Handlung:Aus passivem Betrachter wird soein aktiver Benutzer, wenn er zuphysischer und imaginierter Aus-einandersetzung mit Walthers„Handlungsobjekten“ angeregtwird. Im Rahmen der Gesprächs-reihe „Kunst mit Büchern“ desVereins der FReunde der Kunst-und Museumsbibliothek sprichter über das „Prinzip Buch“ – auchdie Buchform war früh Elementseiner Vorstellung von Handlun-gen als Werkbestandteil.18.30 Uhr, Lesesaal der Kunst-und Museumsbibliothek, Hein-rich-Böll-Platz/ Bischofgarten-straße 1, Eintritt frei.
CD-Präsentation wie viele Liederüber den Rhein mag es geben? Womög-lich so viele wie es Rheinkiesel gibt. Ihregenaue Zahl lässt sich kaum ergründen.Sicher ist, dass mit der neuen CD aus derReihe„KölscheHeimat“18Titeldazuge-kommen sind. Die vierte Ausgabe trägtden Titel „Met Sang UN Klang, de Fischwände bang“. Das von Helmut Fran-genberg, künstlerischer Leiter des vonder Kreissparkasse geförderten Musik-projektes, zusammengestellte Albumwidmet sich dem Rhein. „Der Fluss wirdseit einiger Zeit touristisch neu ent-deckt. Er schwimmt wieder auf einerSympathiewelle. Genau da möchten wirmit der CD andocken und die musikali-sche Tradition der Rheinlieder auffri-schen“, sagte Frangenberg, der auch Re-dakteur beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ist, bei der Album-Präsentation in derKassenhalle. Neben Neu-Interpretatio-nen von Klassikern wie „Wenn das Was-ser im Rhein goldner Wein wär“, „Sudesing, sä stopp“ und „Heidewitzka, HerrKapitän“ überrascht das Album mit ei-ner Reihe neuer Lieder. Die Titel moder-
neren Zuschnitts preisen nicht mehr dieVorzügevonWein,WeibundGesang,aufgroßeGefühleundromantischeSchwär-mereien setzen einige der Texte den-noch.StanddemfröhlichenZechereinst
der Sinn nach der schönen Winzerin,verzehrt sich nun die Rheinnixe nach ei-nem Straßenmusiker am Ufer. Emanzi-pation macht auch vorm alten VaterRhein nicht Halt. Die CD hat zwei Brü-ckenpfeiler: Alte Lieder werden neu ent-deckt,neueLiederschaffenunentdeckteBilder und Eindrücke des großen euro-päischen Flusses.
Wie sehr dieses musikalische Experi-ment gelungen ist, wurde bei der Live-Vorstellung deutlich. Mit BjörnHeuser,Kempes Feinest, unterstützt von Mil-jö-Sänger Mike Kremer, Betty LaMin-ga,MiljöundderGruppeChansonTrot-toirmit Gastsänger StefanKnittler tra-ten einige der auf dem Album vertrete-nen Künstler auf. Die Mischung zwi-schen ruhigen, fast melancholischenTexten und heiteren Geschichten rundum den Rhein kam gut an. Der stärksteTitelderCDisteinalterBekannter:„Hei-dewitzka“ in der Interpretation von„Ni-kitatis un Fründe“. Einer dieser Freundeist Peter Brings, der den Evergreen vonKarl Berbuer singt. (mos)www.koelscheheimat.de
Mike Kremer im Duett mit Nici Kemper-mann von Kempes Finest Foto: Bause
Konzert Bereits als Teenager spielte erals Gitarrist in der Band der „Sesamstra-ße“.1970gründeteergemeinsammitBas-sist Bernard Edwars die Jazz-, Funk- undRock-Formation CHIC, die mit Hits wie„Good Times“ oder„I Want Your Love“ dieDisco-Ära der 70er-Jahre enorm beein-flusste.HeutegehörtNileRodgerszudengrößten Legenden der amerikanischenMusikszene. Nach 26 Jahren, in denen eretwa als Produzent und Komponist mitStars wie Michael Jackson, Madonna,Duft Punk und Pharrell Williams arbei-tete, veröffentlichte er am 28. Septemberdas neue CHIC-Album „It’s About Time“,mit dem er nun auf Welttournee geht.Auch in Köln macht er Halt: am 7. Dezem-ber im Palladium. Der allgemeine Vorver-kauf startet am 5. Oktober um 9 Uhr. (kle)
Gastronomie„So etwas Schönes hät-te man sich doch schon vor Jahren alsTheater-Café an der Aachener Straßegewünscht“, sagte Peter Millowitsch,der mit neuem Hund, dem Strafford-shire-Terrier Tünn, zur Eröffnung des„CaféMillowitsch“anderNiehlerStraße312 kam. Aus den Räumen eines frühe-ren China-Restaurants hat Inhaber Hol-ger Renz (57), Chef des Krankentrans-port-Unternehmens Accon, in den ver-gangen Monaten mit dem Segen der Fa-milie Millowitsch ein schmuckes Caféeingerichtet–dezentinRot-,Braun-undGrautönen gehalten.
Die Wände zieren reichlich Fotos ausder Historie von vier Generationen Mil-lowitsch sowie Szenenbilder und Film-ausschnitte aus alten Theater-Inszenie-rungen. Dazu auch unter Glas gerahmteinige Jacken, die Willy Millowitsch zuLebzeitengernegetragenhatte–wiedasweiße Jackett, in dem er stets in der„La-chenden Sporthalle“ und einige Jahreauch in der „Lachenden Kölnarena“ auf-trat. „Das haben wir alles gerne zur Ver-fügung gestellt“, sagt Millowitsch. „DaderHerrRenzeinseriöserMannist,kannman das machen.“ Das Café bietet alsoviel Nostalgie und Erinnerungen anKölns wohl berühmteste Theaterdynas-tie.UnddasistaucheinbisschenderVer-dienst der langjährigen WDR-Modera-torin Carmen Thomas. „Ich habe dochdenRenzunddenMillowitschmiteinan-
der verkuppelt. Ich kannte ja beide rechtgut und habe sie dann miteinander be-kannt gemacht.“
Aus dieser Bekanntschaft ist auch derrecht erfolgreiche Hengst Millowitschhervorgegangen.DennRenz,deralsköl-sche Frohnatur gilt und einige namhafteRennpferdebesitzt,dieweltweitmitköl-schen Namen – so Küngel, Leevje undBützje oder auch der kürzlich nach Aus-tralien verkaufte Schabau– an den Start
gehen, hatte den Schauspieler als Pfer-de-Paten und Namensgeber gewinnenkönne. Und da in dem neuen Lokal zweigroße Farbbilder des Hengstes Millo-witsch hängen, der auf dem Gestüt Rött-gen in Rath-Heumar trainiert wird, wa-ren auch Jockey Andreas Helfenbeinund Erfolgstrainer Markus Klug zur Er-öffnung gekommen. Viele Rennen sollMillowitsch (Klug: „unkompliziert, mitgutemCharakterundSiegeswillen“),derdiesen Sonntag in Düsseldorf am Startwar und inzwischen schon mehr als370000EuroanGewinn-Prämienerzielthat, nicht mehr laufen, sondern alsDeckhengst in die Zucht wechseln.
Dagegen denkt Namensgeber PeterMillowitsch noch lange nicht ans EndeseinerBühnenkarriere,auchwennerdas
legendäre Millowitsch-Theater vor guteinem halben Jahr aufgegeben hat. „Indieser Woche inszeniere ich in Düssel-dorf an der Komödie an der Steinstraßedas Stück »Oscar & Felix« mit Ralf Berg,Alexander von der Groeben und ande-ren.“ Als Kinofilm war die Geschichtemit JackLemmonundWalterMatthau1969 für einen Oscar nominiert.
Spielt Millowitsch da auch selbst mit?„Da wäre schon eine schöne Rolle fürmich dabei. Aber das geht leider termin-lich nicht.“ Das Stück in Düsseldorf wirdbis Mitte Januar gespielt und kollidiertmit seinen Kölner Terminen. Denn ab1. Dezember steht Millowitsch an seineralten Wirkungsstätte mit der Hambur-ger Volksschauspielerin Heidi Mahlerin „Tratsch im Treppenhaus“ auf derBühne. Und vielleicht führt er die Kolle-gin dann ja mal in das Café Millowitschaus.DerzeitsinddortvorallemeinFrüh-stückundKuchenallerArt–soaucheinespezielle Millowitsch-Torte – im Ange-bot. „Ein Koch, der die kölsche Küchepräsentieren kann, wird noch gesucht“,sagt Geschäftsführer Ibrahim Gündüz.Für Inhaber Renz ist das Café erst derAuftakteinersichlangsamaufbauendenKette. „Ich plane ähnliche Millowitsch-Cafés in den Kölner Krankenhäusern.Das nächste wohl im Vinzenz-Hospitalin Nippes. Die wollen ja umbauen.“
NORBERT RAMME
Carmen Thomas (v. l.), Holger Renz, Peter Millowitsch, Markus Klug und Andreas Helfenbein im Café Millowitsch Foto: Rakoczy
Peter Millowitsch inszeniertin Düsseldorf und spieltmit Heidi Mahler in Köln
Motorworld Das schnellste für denStraßenverkehr zugelassene Auto derWelt mit mehr als 400 Kilometer pro Stun-de, exklusive Pelzkollektionen und Dia-mantenimWertvoninsgesamt200Millio-nen Euro: Genau diese Luxus-Gegenstän-de stehen kommendes Wochenende, 6.
und 7. Oktober, bei derVeranstaltung „Dreamsof Luxery meets Motor-world Köln“ am But-zweilerhof im Mittel-punkt. Bis zu 4000 Per-sonen finden in derEvent-Location im Köl-ner Nordwesten Platz.Allerdings darf an derersten Veranstaltung
am Samstag nur mit persönlicher Einla-dung teilgenommen werden. Erwartetwerden dabei 400 bis 600 Besucher. „Essind zahlreiche Prominente aus dem Life-style- und Luxusbereich zu Gast, für dieunteranderemmitdenOriginal-Stimmender ehemaligen Pop-Band Milli Vanilliein internationales Showprogramm gebo-ten wird“, so GünterGoder, Promoter desEvent-Formats. Bei so viel Reichtum undLuxussollenaberauchalleanderenKölnernicht zu kurz kommen. Darum öffnet dieMotorworld am Sonntag, 7. Oktober, von10 Uhr bis 20 Uhr ihre Türen für alle Inter-essierten. Eintritt ist frei. (ihi)www.dreams-of.luxery.de
GünterGoder
Nile Rodgers ist mit neuem Album zurück
Amphi-Festival Einmal im Jahr ver-sammeln sich Tausende Fans der schwar-zenSzeneinKöln,umTeildesgrößtenGo-thic-Festivals in Europa zu sein. Und die-jenigen,diefürdasmusikalischeRahmen-programm zuständig sind, bereiten sichschon jetzt langsam auf die nächste Aus-gabe am 20. und 21. Juli 2019 vor. Nach derBekanntgabe der ersten Bands sind nunweitereKünstler,diebeim15.Amphi-Fes-tival im Tanzbrunnen auf der Bühne ste-hen werden, dazugekommen. Mit dabeisind etwa Nachtmahr, Unzucht, L’ÂmeImmortelle, Rabia Sorda, Janus, PinkTurns Blue, Massive Ego, Seadrake undFїx8:Sёd8. Tickets, die an beiden Tagengültig sind, gibt es ab 93 Euro. (kle)www.amphi-festival.de
Der Rhein auf der Sympathiewelle
Disco-Legende NileRodgers bald in Köln
Café für Theater und Pferd
Luxus-Fahrzeugeund Diamanten
Weitere Bandsbekanntgegeben
Ausgewählt von Norbert Ramme und Nina Klempt0221/2242533Mail: [email protected]