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Alten- und Krankenhilfe Jahresbericht 2011/2012 2012 Caritasverband Olpe

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Alten- und Krankenhilfe

Jahresbericht 2011/2012

2012

Caritasverband Olpe

caritasbericht 2012 11.10.2012 15:13 Uhr Seite 1

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Inhalt

03 Vorwort

04 Der Caritasverband Olpe 2011 / 2012

07 Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe

10 Behindertenhilfe

14 Alten- und Krankenhilfe

24 Camino - der Caritas-Hospizdienst

25 Mitarbeitervertretungen / Ehemalige Mitarbeiter

26 Zentrale Dienste / CariArt und Weltladen

27 Organigramm

IMPRESSUM

Caritasverband für den Kreis Olpe e.V.Geschäftsstelle, Alte Landstr. 4, 57462 OlpeTel. 0 27 61 / 96 68 - 0Fax 0 27 61 / 96 68 - 1010www.caritas-olpe.de

Verantwortlich: Christoph Becker, Karina ReimannÜber die Geschäftstelle erhalten Sie Informationenzu allen Einrichtungen und Diensten.Stand: Okt. 2012 Satz: Jutta KorteAuflage: 2.000

Torte zur Einweihung der Caritas-Station Drolshagen

Inhalt

Projekt „Musik inClusive“

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3Vorwort 3

Gesundheit ist uns allen wichtig. Wenn wir krank sind, wünschenwir uns, dass wir schnell wieder auf die Beine kommen. Wer krankist, braucht konkrete Hilfe, aber auch aufmunternde Worte und So-lidarität.

In Deutschland hat jeder ein Recht auf Krankenversicherung. Dochtrotzdem ist der Zugang zum Gesundheitswesen nicht für jedengleich. Ein besonders hohes Gesundheitsrisiko tragen die Men-schen, die arm, langzeitarbeitslos oder gering qualifiziert sind. Sieleiden häufiger an chronischen Krankheiten und sterben - stati-stisch belegt - früher.

„Armut macht krank“ stellt die Caritas fest. Dabei verstehen wirKrankheit nicht nur körperlich. Wir wissen um das Zusammenspielvon Körper und Psyche. Unser Gesundheitssystem ist immer nochstark auf die körperliche Behandlung ausgerichtet. Was nicht aufRezepten steht, ist die mindestens genauso wichtige seelische undsoziale Unterstützung von Menschen.

Als Caritas kombinieren wir das Motto zur Jahreskampagne mitdem Zusatz „Jeder verdient Gesundheit“. Armutsprävention ist einegute Medizin - so heißt unser Rezept.

Was kann ich tun? Was kann jeder in seinem Bereich tun?> Als Privatperson: Ich erkläre meinem Hausarzt, dass ich bereit

bin, für einen bedürftigen Menschen die Praxisgebühr zu übernehmen.

> Als Patient im Wartezimmer: Ich ertrage mögliche Gerüche undMacken wohnungsloser oder psychisch kranker Menschen, nehme Blick- oder Gesprächskontakt auf.

> Als Mediziner: Ich nutze den Ermessensspielraum menschlich zu Gunsten Bedürftiger.

Armut macht krank

> Als Lehrer: Ich setze mich für Schüler ein, die sonst durchs Raster fallen.

> Als Krankenversicherter: Ich akzeptiere und unterstütze das Solidarsystem und zahle ggf. mehr ein als ich (Gott sei Dank!)in Anspruch nehmen muss.

> Als Arbeitgeber: Ich vermeide Gesundheitsgefahren und unnötige Belastungen am Arbeitsplatz.

> …

Auch als Caritasverband setzen wir uns dafür ein, dass Armut nichtkrank macht. Niedrigschwellige Anlauf- und Beratungsstellen, An-gebote für Bedürftige … Der Dienst am Nächsten ist unser Auftrag,den wir mit fast 1.500 hauptberuflichen und weiteren 1.500 ehren-amtlich Tätigen im Kreis Olpe leisten.

Armut darf aber auch uns als Mitarbeiter der Caritas nicht krank ma-chen: Gemeint ist hier der Mangel an Zeit durch hohe Vorgaben,knappe Budgets, hohe Anforderungen und Belastungen – für Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter im Hauptberuf wie im Ehrenamt. Wirhaben mit dem Jahr 2011 ein Jahr hinter uns, das auch wirtschaft-liche Grenzen deutlich gemacht hat. Immer höhere Kosten beikaum steigenden Vergütungen zeigen, dass unsere sozialen Sys-teme krank machen, wenn sie zu „arm“ ausgestattet sind. Wir müs-sen als Gesellschaft festlegen, was uns wichtig ist!

Bei aller Kritik und trotz schwieriger Bedingungen: Ich sage DANKEfür das Erreichte und wünsche uns Gottes Segen für die Zukunft!

> Lothar Epe

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4 Der Caritasverband Olpe 2011 / 2012

Unser Weg in schwierigerem Gelände – so lässt sich das Jahr 2011im Rückblick schlagwortartig überschreiben. Wir haben gerade imletzten Jahr den immer größeren Spagat zwischen gestiegenen Ko-sten und nur geringfügig steigenden oder real teilweise sinkendenErträgen gespürt. In der Folge dieser Entwicklung brechen die Er-gebnisse der Einrichtungen ein bis teilweise hin zu „roten Zahlen“.Wir haben auch gemerkt, dass die Sorgen im Umgang mit schwieri-geren Rahmenbedingungen bei unseren Mitarbeitern angekommensind. So hatten wir in einigen Einrichtungen mit steigenden Krank-heitszahlen zu tun, auch wenn wir insgesamt vergleichsweise immernoch günstige Quoten aufweisen. Aktives Handeln als Gesamtver-band und nicht passives Beklagen der schwierigen Grundsituationwar gefragt. Wir haben im vergangenen Jahr sieben wesentlicheHandlungsansätze für uns identifiziert und umgesetzt:

1. Radikal priorisierenRadikal priorisieren hieß auch Verlockungen widerstehen. Wir sindals Caritas nicht auf jeden Zug aufgesprungen, sondern haben unsauf unsere Kernkompetenz konzentriert. Caritas kann und mussnicht alles machen und nicht als Lückenbüßer für ausfallende staat-liche Systeme einspringen. Priorisieren heißt die Bedeutung der „Wirtschaftlichkeit“ anzuerken-nen. Das bedeutet nicht, dass die anderen Kriterien der Leitsätze(Fachlichkeit und Menschlichkeit) keine Bedeutung haben. Radikal priorisieren hieß auch, sich konsequent Zeit zu nehmen, umVeränderungen mit Mitarbeitern und Beteiligten zu besprechen, umMenschen mit auf den Weg zu nehmen.

2. Richtig investieren Wir erbringen unsere Leistungen durch Menschen. Der normale Be-triebswirt drückt es anders aus: Unser größter Kostenfaktor sind diePersonalkosten. Wir verstehen das Geld, was wir in die Gehälter,Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter stecken, als Investition. Richtig investieren, hieß im Mitarbeiterbereich unnötige Mehr- oderÜberstunden abzubauen, Personal nur auf der Basis genehmigterBudgets einzusetzen, genauer zu bewerten, welche Qualifikation fürwelchen Einsatz erforderlich ist (denn die Fachkräfte gehen unslangsam aber sicher auch aus) und bei aller Kritik zu unserem Tarif,den AVR, zu stehen. Richtig zu investieren, hieß für uns auch nach der „Beerdigung“ desZivildienstes, das neue Angebot „Bundesfreiwilligendienst“ aufzu-greifen und das Netzwerk mit Ehrenamt auszubauen, auch konzep-tionell. Eine gute Investition waren die Neubesetzung der Zentrumsleitungin Finnentrop mit Luzia Meier in Verbindung mit deren VertretungOliver Hürtgen, aber auch die Entscheidung für Anne Böhler als Lei-tung des Sozialen Dienstes im Caritas-Zentrum Wenden.

3. Sachkosten senkenBei unserem Verband mit fast 1.500 Mitarbeitern und etwa 50 Ein-richtungen kommen schon Mengen zusammen. Menge bedeutetgünstige Preise, wenn wir uns auf ein oder wenige Produkte einigen.Wir haben konsequent verhandelt und mehr gemeinsame Stan-dards definiert, um wirkliche Synergien zu realisieren.Der genauere Blick auf unsere Immobilien und deren Instandhaltunghat dafür gesorgt, dass wir eine neue Stelle für den Bereich Gebäu-demanagement eingerichtet und mit Benedikt König einen Fach-mann für „Baustellen“ eingestellt haben.

Verleihung Innovationspreis 2011 des Fachmagazins „Häusliche Pflege“Anne Böhler Benedikt König

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5Der Caritasverband Olpe 2011 / 2012

4. Erträge steigern und sichern Wir dürfen nicht nur helfen, sondern auch werben, da wir von unsund unserer Arbeit überzeugt sind. Gezielte und regelmäßige Wer-bung und Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz vor Ort haben die not-wendige Belegung bzw. Nachfrage gesichert. Ein Schritt dazu wardie Teilung der Caritas-Station Wenden und Drolshagen mit neuerPräsenz in Drolshagen direkt. Nicht zuletzt sind wir stolz auf unse-ren neuen Internetauftritt.Ein heikles Thema gehörte dazu: Wir haben häufiger erleben müs-sen, dass wir das vereinbarte Entgelt vom Kunden nicht oder nurteilweise erhalten. Früher war es Ehrensache, seine Schulden zubezahlen. Inzwischen müssen wir Forderungsabschreibungendurch zeitnahes und nachhaltiges Mahnwesen vermeiden. Das ha-ben wir für uns umgesetzt, mit Caritas-Anspruch, aber ohne unsausnutzen zu lassen. Wir benötigen noch mehr als bisher zusätzliche Finanzquellen. Da-bei reden wir nicht nur einfach von Spenden, aber auch. Die Beset-zung einer speziellen Stelle, neudeutsch „Fundraising“, hat das Vor-gehen gestützt. Die erfolgreiche Camino-Lotterie hat uns gezeigt,was möglich ist. Wir brauchen auch klare und gute Argumentations-hilfen für die Notwendigkeit von Spenden.

5. Überprüfung und KontrolleÜberprüfung und Kontrolle sind auch bei Caritas keine Tabuthemen,sondern Realität. Wir haben uns hier neu vergewissert und die Um-setzung noch verbindlicher gemacht. Zur Vereinbarung gehört dieÜberprüfung. Beim Nichterreichen von Zielen bzw. Nichtumsetzung

QM-Tag 2011

von Vereinbarungen erfolgen Reaktionen und ggf. auch Sanktionen.Das Ergebnis und unsere Glaubwürdigkeit stehen ansonsten aufdem Spiel. Überprüft haben wir auch Strukturen, die zum Beispiel zum neuenBereich Gefährdetenhilfe geführt haben. Regelmäßige Kunden-, Mitarbeiter- und Imagebefragungen gebenuns immer wieder neu ein klares Feedback, wie und wo wir stehen.Sie sind auch ein Teil von Kommunikation, womit wir schon beimnächsten Stichwort wären.

6. Kommunikation sicherstellenEiner unserer Leitsätze sagt: Jeder kennt seine Aufgaben und han-delt in seinem Zuständigkeitsbereich verantwortlich! Das bedeutete:Regelungen und Vereinbarungen klar formulieren und an die richti-gen Mitarbeiter kommunizieren. Wir haben uns bemüht, tatsäch-lichen oder empfundenen Druck nicht einfach „nach unten“ weiter-zugeben, sondern unsere besondere Verantwortung im Umgang mitsolchen Belastungen wahrzunehmen. Dazu gehörte die Ausrichtung des QM-Tages 2011 auf das magi-sche Dreieck Menschlichkeit, Fachlichkeit und Wirtschaftlichkeit,aber auch die so genannten Leiterwerkstätten mit den Führungs-kräften im Frühjahr und Herbst. Dabei galt: Unsere Kunden sollten möglichst nicht oder wenig mitden Auswirkungen belastet werden. Aber Kunden sind klar darüberzu informieren, wenn zusätzliche Leistungen (die über die zu erbrin-gende / bezahlte Leistung hinausgehen) nicht mehr oder nur nochgegen zusätzliche Bezahlung erbracht werden können.

Die Gewinner der Camino-Lotterie

Björn Bohusch - Fundraising

Eröffnung Caritas-Station Drolshagen

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H. Holthoff-Peiffer, C. Heuel,

L. Epe und C. Becker (v.l.)

6 Der Caritasverband Olpe 2011 / 2012

7. Mögliches und Unmögliches denken und tunZwischendurch schien es bei den Verwaltungshürden fast unmög-lich zu sein, dann wurde es doch umgesetzt: Die Satzungsände-rung. Im neuen Caritasrat hat Lothar Epe wie vorher im Vorstandden Vorsitz, eine Veränderung gab es im Aufsichtsrat der AKC, demnun Christoph Heuel vorsteht. Es gibt Dinge im Sinne von „heiligen Kühen“, die als solche identifi-ziert und auch „geschlachtet“ werden mussten. Es hat bewussteEntscheidungen zum Fortbestand, aber auch zur Beendigung defi-zitärer Bereiche gegeben. Wichtig dabei: Defizitbereiche transpa-rent machen und bewusste gesamtverbandliche Abwägung: Wasdarf der Caritasverband Olpe tun oder auch nicht tun?

Unterm Strich haben wir unseren Weg erfolgreich gemeistert, mitEinsatz, mit Konsequenz, mit dem Engagement vieler Beteiligterund vor allem mit Ideen, wie es gehen kann, mit Phantasie. Phanta-sie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt – so hat AlbertEinstein formuliert.Wir hatten bei aller Arbeit auch gute Gründe zum Feiern: 10 JahreAufWind war einer davon, außerdem die doppelte Auszeichnung un-seres Projektes Polnische Betreuungskräfte: Einmal durch die pol-nische Staatsregierung, dann durch den Innovationspreis HäuslichePflege, den wir gewonnen haben. Dazu durften wir zahlreicheDienstjubiläen langjähriger Mitarbeiter feiern, mehr als 1.000 Jahrefür die Caritas.

Ausblick auf das Jahr 2012Das Jahr 2012 verbinden wir aktuell mit vier großen Themen:

1. Strategie und OrganisationWir haben unsere Strategie als Verband, Fachbereiche und Einrich-tungen überprüft und neu ausgerichtet, im nächsten Schritt wird dieOrganisation auf den Prüfstand gestellt. Im Bereich Qualitätsma-nagement und den Zentralen Diensten ist das bereits erfolgt.

2. Finanzen und ZukunftssicherungDie Weiterentwicklung der Steuerung zeigt deutlich positive Ergeb-nisse, ergänzend bauen wir den Bereich Fundraising aus, aktuelldurch den Beschluss der Stiftungsgründung.

3. Menschen und MitarbeiterDer Mensch steht im Mittelpunkt, der Mitarbeiter auch. Das zeigtsich am Rahmenkonzept Ehrenamt, an der Einführung des Betrieb-lichen Eingliederungsmanagements für langzeiterkrankte Mitarbei-ter, im Abschluss und der Weiterführung des Führungskräfte-Nach-wuchspools, aber auch an personellen Entscheidungen wie dieÜbertragung der Olper Zentrumsleitung an Heiko Bösing oder dieder Verwaltungsleitungen in Olpe und Wenden an Elisabeth Hermesund Kristina Florath.

4. Entwicklung und InnovationIn Olpe ist unsere Großbaustelle zur Erweiterung des Caritas-Zen-trums gestartet, in Wenden haben wir nach den Machbarkeitsstu-dien den weiteren Weg entschieden und auch in Attendorn stellenwir die Ampeln für St. Liborius und das Objekt „Grafweg“ auf grün.Und dabei gibt es viel Raum für Innovation, bau- und projektbezo-gen wie bei „Musik inClusive“ im Frühjahr, aktuell bei der Übernah-me der FairMarkt-Standorte des Ketteler-Cardijn-Werkes oder derKooperation unseres Caritas-Tagestreffs mit der focus-Senioren-Ta-gesstätte in Attendorn.

Zum Abschluss dieser Einführung und mit Blick auf die folgendenSeiten: Dieser Jahresbericht mit Berichten zu den Einrichtungenund Diensten vermittelt einen Überblick über die Tätigkeiten undEntwicklung unseres Verbandes. Ständig passen wir unsere Dien-ste und Hilfeangebote, den sich wandelnden Problemlagen und ver-änderten Rahmenbedingungen an und entwickeln diese weiter. Dasgelingt, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit viel Herz undVerstand und vielfach weit über das normale Maß hinaus engagie-ren. Unser Dank gilt daher allen ehren- und hauptamtlichen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern, die sich in den unterschiedlichen Dien-sten und Einrichtungen des Verbandes für die Menschen, die ihnendort begegnen, einsetzen. Caritas wird so als segensreicher Dienstder Kirche am Menschen erfahrbar. Unser Dank gilt ebenso auch al-len Freunden und Förderern der Caritas, den Kommunen, demKreis, dem Landschaftsverband, dem Bistum, dem Land und demBund, die unsere Arbeit unterstützen. Dank sagen möchten wir aberauch allen, die mit uns und unserer Arbeit verbunden sind – für vie-le Anregungen, für die konstruktive Begleitung sowie für eine gute

Zusammenarbeit.Wir bitten Sie auch weiterhin um Ihr Ver-trauen und Ihre Unterstützung.

> Christoph Becker

1000 Jahre Caritas - Jubiläumsfeier Projekt „Musik inClusive“

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7Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe

Jubiläumsfeier mit Christoph Becker, Birgit Rau, Dorothea Clemens, Beatrice Hartmann, Alexa Knorn, Markus Feldmann (v.l.n.r.) Kundenfest 10 Jahre AufWind

gibt Aufwind für… alle an der Erziehung Beteiligten (Kinder, Jugendliche,

junge Erwachsene, Eltern, Alleinerziehende, Fachleute)… Familien mit besonderen Erziehungsschwierigkeiten… Kinder mit Behinderung o. Entwicklungsverzögerungen… Jugendliche und junge Erwachsene, deren Ablösung

vom Elternhaus problematisch ist… Kinder, die im Rahmen eines Patenschaftsprojektes von

„Generationen Hand in Hand“ unterstützt und begleitet werden

… Eltern, die kurbedürftig sind… Kinder, die an einer Ferienfreizeit teilnehmen möchten

• qualifiziert und menschlich• unabhängig und flexibel• lösungsorientiert• christlich und verlässlich• wohnortnah

Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe (KJGH)

Im Jubiläumsjahr 2011 wurde der zehnte Geburtstag mit Koopera-tionspartnern, Mitarbeitern sowie Kunden gebührend gefeiert.Das Leistungsspektrum im AufWind-Verbund wird in den Kernbe-reichen konstant in Anspruch genommen. Die Erziehungs-, Fami-lien– und Schulberatung ist mit 1.003 Anfragen der vorrangige An-sprechpartner zu Fragestellungen der Erziehung und Entwicklungvon Kindern. Durch personelle Umstrukturierungen war es vorran-gig Aufgabe, frei gewordene Stellen neu zu besetzen und Engpäs-se auszugleichen. Präventive Projekte wie Safe-Kurse und Ange-bote zum Thema „Prävention sexueller Missbrauch“ an Schulen er-weiterten das Angebot und intensivierten die Kooperationen mitSchulen und Familienzentren. Die Zahlen in der Frühförderung blei-ben stabil bei 258 Kunden. Mit einer neuen Leistungs-, Vergütungs-und Prüfungsvereinbarung wurden die Rahmenbedingungen 2011deutlich negativ verändert und erforderten veränderte Abläufe so-wie eine höhere Flexibilität und Belastung des Personals. Die Fall-zahlen bei den Hilfen zur Erziehung gingen im Jahr 2011 weiter zu-rück, so dass Personal eingespart werden musste.

Im Bereich Kur- und Erholungswesen sind die Fallzahlen seit Jah-ren aufgrund von veränderter Gesetzeslage und Weiterempfehlun-gen steigend, so dass die Anfragen die Kapazitäten des Personals

Das Entwickeln eines eigenen Profils, von passenden Kommunikations- und Organisationsstrukturen, der optimale Personaleinsatz, diepolitische Interessensvertretung, neue Angebote und die Auseinandersetzung mit der Haltung Inklusion sind die strategischen Ziele2010/2011 der Einrichtungen im Fachbereich KJGH.Sichtbar wird die neue Struktur im Bereich Gefährdetenhilfe. Hier werden die Dienste für Menschen, die durch steigende soziale Un-gleichheit, Arbeitslosigkeit, Wohnungsverlust, Scheidung, Krankheit oder seelische Krisen in besonders schwierige Lebenslagen geratensind, zusammengefasst. Eine vernetzte, soziale Infrastruktur und gezielte, politische Einflussnahme wirkt sozialen Notlagen entgegen. DieCaritas-Suchtberatung, der Fachdienst „Migration und Integration“, das Projekt Schuldnerhilfe werden hier gebündelt.Das Kur- und Erholungswesen zählt nun zu AufWind. Die Caritas-Koordination ist direkt der Leitung KJGH zugeordnet.> Dorothea Clemens

übersteigen. Die Ferienfreizeiten mit einer lan-gen Tradition fanden wieder mit insgesamt 117Kindern statt.Die Herausforderung der nächsten Jahre wirddie enge Verzahnung von Jugendhilfe undSchul- und Bildungssystemen sein. VerstärkteAngebote an Schulen deuten diesen Trend be-reits an.Für die Kernbereiche Hilfen zur Erziehung undFrühförderung besteht die Herausforderung ak-tuell darin, sich am „Markt“ zu positionieren. Diesbedeutet die Qualitätsmerkmale von AufWindhervorzuheben.Als zukünftige Themen kristallisieren sich die Ko-operation im Bereich Kinderschutz, im Rahmender Einzelintegration, zum Thema „PsychischeErkrankung“ und die Zusammenarbeit mit Eh-renamtlichen über das Projekt „GenerationenHand in Hand“ hinaus heraus. Das Thema „In-klusion“ wird von allen Fachdiensten unterstützt.

> Alexa Knorn

Alexa Knorn, Standort-

leitung Olpe

Bea Hartmann, Standort-

leitung Lennestadt

AufWind - 10 Jahre Hilfen aus einer Hand

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Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe

Ein Ausschnitt aus der Arbeitdes Fachverbandes

Beratungsstelle Jugend und BerufIn Kooperation mit zwei Hauptschulen wurden Knigge-Kurse für Ju-gendliche der Klasse zehn durchgeführt. In Theorie und Praxis lern-ten sie u.a. sich zu begrüßen, einen Tisch zu decken und die Tisch-regeln einzuhalten.

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)Unter dem Motto „Der Weg ist die Zukunft“ begannen 2011 über 60junge Menschen ihren freiwilligen Dienst in verschiedenen sozialenEinrichtungen. Durch ihre Arbeit bekommen sie einen interessantenEinblick in die soziale und pflegerische Arbeit.

IntegrationskurseIm Frühjahr 2011 wurde erfolgreich ein Integrations-Sprachkurs ab-geschlossen. Nach insgesamt 945 Stunden Unterricht bestanden80% der Frauen die Prüfung und bekamen in einer kleinen Feier-stunde ihre Zertifikate überreicht.

Perspektiven für die ZukunftFür Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe wird IN VIAunter dem Motto „Skills up“ ein Kompetenztraining anbieten.

Für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr sind Elternstart-Kursein verschiedenen Orten im Kreis Olpe geplant.

> Claudia Willeke

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Gemeinsam wachsen –Kinder mit und ohneBehinderungen.

Integration und Therapie· Krankengymnastik· Ergotherapie· Sprachtherapie· Motopädie· Psychomotorik

Viel Raum und Material· Snoezelenraum· Bällchenbad· Therapieräume

Erntedank 2011 Jahreskampagne 2011: Kein Mensch ist perfekt

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen und FrauensozialarbeitFachverband im Caritasverband für den Kreis Olpe e.V.

…bietet Mädchen und Frauen auf der Suche nach Sinn undZiel ihres Lebens Beratung, Begleitung und Bildung.

• Angebote zur beruflichen Information und OrientierungBewerbungstraining, Berufswahlorientierung, Kompetenztraining,Freiwilliges Soziales Jahr und Au-pair Vermittlung

• Angebote zur beruflichen Integration und QualifizierungBeschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte zur beruflichenTätigkeit in den sozialen, pflegerischen und haushaltsnahenDienstleistungsbereichen, Vermittlung in Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsstellen

• Angebote zur beruflichen, familiären und persönlichen BildungKurse im IN VIA Bildungswerk

Inklusion, Definition, KonfusionJeden Menschen als Teil der Gesellschaft wertzuschätzen, ist derAnspruch des Inklusionsgedankens. Die praktische Umsetzung istwichtig … und diskussionswürdig. Was politisch oder auch aus Sichtder öffentlichen Hand getan wird, ist nicht unbedingt das, was sichEltern und Mitarbeiter in Kindergärten vorstellen. „Wohnortnahe Be-treuung“ scheint die gewählte Definition von Inklusion zu sein. VieleEltern behinderter Kindern begrüßen das, da dies Normalität undZugehörigkeit vermittelt. Dass darüber hinaus gute Rahmenbedin-gung (z.B. Therapien) benötigt werden, damit Kinder ihre Entwik-klungspotentiale ausschöpfen können, bleibt außer Acht. WährendBetreuungsangebote für Kinder unter Drei mit Programmen und fi-nanziellen Mitteln umgesetzt werden, erfolgt die Umsetzung von In-klusion in Deutschland ohne Klarheit und Mittel. Inklusion ist mehrals „Wohnortnähe“. Manche Eltern werden aktiv durch Kostenträgerzu diesem Weg gedrängt. Freie Plätze und der Abbau von speziel-len Fördermöglichkeiten sind die Konsequenz durch die Hintertür. Wir wollen die Inklusion, aber nicht auf diesem Weg! Die Entwik-klungserfolge unserer Kinder und 100% Weiterempfehlungsquotedurch die Eltern geben uns Recht.

Unser Weg:Die Vorbereitung zur Schaffung von inklusiven Gruppen steht in denSt. Laurentius Kindergärten im Vordergrund. Die Förderbedingun-gen der heilpädagogischen Gruppen für insgesamt 17 Kinder mitBehinderung und einer Regelgruppe mit Altersmischung werdenkombiniert. Gemeinsam mit Eltern und Kindern laufen die Vorberei-tungen (z.B. Gruppenzusammensetzung). Die Umgestaltung derGruppenräume zu Aktionsräumen (z.B. Bewegungsraum, Kinder-werkstatt usw.) gibt den Startschuss zur weiteren Entwicklung. DieU3-Betreuung wurde weiterentwickelt und erfolgreich umgesetzt.

> Alexandra Hesse

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Vernetzung, Unterstützung und Begleitung

Caritas-Koordination steht für Zusammenarbeit mit Ehrenamt-lichen und Hauptamtlichen der Pastoral, des Verbandes und derCaritas-Fachverbände, insbesondere der Caritas-Konferenzen.Dazu gehören die regelmäßige Teilnahme an CKD-Regionalar-beitskreisen und Besuche in den Einrichtungen des Caritasverban-des, aber auch konkrete sozial-caritative Projekte wie beispiels-weise die Initiierung von Sprechstunden im Warenkorb (Olpe), einSprachkurs vor Ort, der regelmäßige „Samstagstreff“ mit Gottes-dienstbesuch für psychisch kranke Menschen in Attendorn, Besu-che der Notunterkünfte und natürlich die Vernetzung vieler unter-schiedlicher Einzelfallhilfen.

> Mechthild Tilke (v.l.) Elke Hippler, Mechthild Tilke, Gudrun Brill

– die Ansprechpartnerinnen des Fachdienstes Caritas-Koordination

Gefährdetenhilfe (Angebote kreisweit)

• Caritas-Suchtberatung- Kostenlose Information und Beratung zu allen Suchtthemen wie

Alkohol, Drogen, Medikamente, Glücksspiel, Nikotin, Internet …- Unterstützung für Betroffene, Angehörige u. Interessierte- Anonyme Onlineberatung- Nachsorge nach Therapie- Begleitung bei Substitution- Schulung konsumauffälliger Kraftfahrer- Präventionsangebote

• Fachdienst Integration und Migration- Beratung für Spätaussiedler, Flüchtlinge und Ausländer- Migrationsberatung für Erwachsene- Netzwerk- und Projektarbeit- Ausbildung von Integrationshelfern

• Caritas-Schuldnerhilfe- aufsuchende Beratung- Unterstützung bei der Schuldenregulierung- Schulung und Begleitung ehrenamtlicher

Schuldnerhelfer

Kinder-, Jugend- und Gefährdetenhilfe

Menschen am Rande gemeinsam unterstützen – dieGefährdetenhilfe im AufbruchDas Jahr 2011/ 2012 war und ist geprägt von der Zusammenführungder Dienste und Angebote, die Menschen in besonderen Lebensla-gen beraten. Diese sind seit kurzem unter dem Dach der Gefährde-tenhilfe zu finden. Diese setzt sich aus der Suchtberatung, demFachdienst für Integration und Migration und der Schuldnerhilfe zu-sammen. Der Umbenennung des Fachbereichs in „Kinder-, Jugend- und Ge-fährdetenhilfe“ in 2009/ 2010 als erstem Schritt, folgte die räumliche,fachliche und strukturelle Anpassung. Um dieses Ziel umzusetzen,wurde in 2011 ein Antrag beim Innovationsfonds gestellt. Die Aufga-be von Simone Clemens, als neuer Leiterin dieser Bereiche, war zu-nächst, alle Dienste auf der bisherigen Etage der Suchtberatung imCaritas-Beratungshaus in Olpe durch kleinere Umbaumaßnahmenunterzubringen. Dies konnte erfolgreich im Juni 2012 abgeschlossenwerden. Für das laufende Jahr steht nun die spannende Aufgabe an,die Teams und Angebote miteinander zu vernetzen, einen gemein-samen Namen und Logo sowie eine Fundraisingstrategie zu ent-wickeln. Die Arbeit dazu ist in vollem Gange.

Caritas-Suchtberatung- Beratung: 347 erreichte Personen- Begleitung von 90 Substituierten- Prävention: 1.900 erreichte Personen mit 94 Maßnahmen

Fachdienst Integration und Migration- Eröffnung multikultureller Seniorentreff- Neue Mitarbeiterin: Martina Zillinger

Caritas-Schuldnerhilfe- 72 Aufnahmen, 38 Abschlüsse- Einbindung 22 Ehrenamtlicher

> Simone Clemens

Martina Zillinger, Schuldnerhilfe und Inte-

gration-/Migrationsdienst

Präventions-Schulung „Kita-Move“mit Kursleitung Verena Stamm (o.r.)

Simone Clemens, Leitung Gefährdetenhilfe

5. Präventionsaktion „Leben ohne Qualm“

Abschluss-Sitzung des Sprachkurses

Caritas-Koordination· Zusammenarbeit mit Gesamtpastoral· Schnittstelle zum Ehrenamt in Gemeinden,

Einrichtungen und Diensten· Beratung und Begleitung und Vernetzung

caritativer Gremien und Dienste· Förderung ehrenamtlichen Engagements

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10 Behindertenhilfe

Das focus-Wohnhaus Lehmbergstraße trifft Tatort: Im Sommer2011 bescherte eine Reise nach Dresden einigen Bewohnern undBegleitungen - neben Sehenswürdigkeiten und Kopfsteinpflasterzum Durchrütteln der Rollstuhlfahrer - eine interessante Begeg-nung. Die Reisegruppe aus dem Sauerland kollidierte im Stadtzen-trum regelrecht mit einem Filmdreh. Urlaubsfotos mit dem bekann-ten Schauspieler Jörg Schüttauf dienten als besonderes Beweisma-terial.Nach langer Planungs- und Genehmigungsphase begannen imHerbst die lang ersehnten Umbaumaßnahmen zum Abbau der bei-den noch vorhandenen Doppelzimmer. Die Parkplätze reduziertensich durch Baufahrzeuge, der Innenhof bot noch nicht einmal mehrPlatz für den alljährlich gespendeten Weihnachtsbaum der Greven-brücker Feuerwehr. Dennoch freuen sich alle darauf, dass zukünftigjeder Bewohner in einem Einzelzimmer leben wird.

Im focus-Wohnhaus Aufm Kampe „gehören wir dazu“ - dies stel-len wir vor Ort immer wieder fest. Mit Unterstützung von 20 Ehren-amtlichen und zusätzlichen Helfern sind die Bewohner aktiv in dasOrtsgeschehen eingebunden. Zu den besonderen Highlights gehö-ren der Verkaufsstand beim Erntefest, der Besuch des Motorrad-clubs, die jährliche Schwimmaktion mit dem Schwimmclub, dasFeuerwehrfest, das Pfarrfest sowie das Angebot von Thai-Massa-gen. Personenbezogene Aktivitäten in Vereinen - begleitet durchOrtsansässige - ermöglichen zusätzlich ein vielfältiges Freizeitan-gebot. Mit hohem Engagement in der Zusammenarbeit werden Er-fahrungen im Miteinander vor Ort gesammelt. „Jeden Tag neu dieNetze auswerfen und die Sonne an Land ziehen“ schafft die Grund-lage, dass das Leben in Drolshagen nicht einfach nur „Alltag“ ist.In den focus-Wohnhäusern am Nordwall standen 2011 Ausflüge imMittelpunkt der Freizeitaktivitäten. Neben den Naherholungszielenragten Urlaube in Paderborn, München und am Chiemsee heraus.Im Rahmen der Angehörigenarbeit fanden Touren nach Münster undKönigswinter statt. Höhepunkt ist immer wieder das Fußballspiel derBewohner gegen die Mitarbeiter.

Bei den Mitarbeitern am Nordwall steht der Personenkreis der pfle-gebedürftigen Menschen mit geistiger Behinderung weiterhin imVordergrund. Auch 2011 wurden hierfür Schulungs- und Fortbil-dungsangebote wahrgenommen. Zwei Mitarbeiter nahmen im Rah-men des Freiwilligen Sozialen Jahres ihre Arbeit im Sommer auf.Bei den Außenwohngruppen wurden die Sanierungsarbeiten weiterbetrieben. Die Dämmung des Dachbodens, das neue Dach und derAnstrich der Außenfassade ergibt nun eine optische und energeti-sche Verbesserung der Einrichtung.

Im focus-Wohnhaus Herrnscheider Weg werden seit kurzem - inEinzelfällen - auch methadonsubstituierte Menschen betreut. DieseEntwicklung ist umgesetzt worden auf Grund der starken Nachfragenach Hilfeangeboten für diese Zielgruppe im Kreis Olpe.Inzwischen gehört das Soziotherapeutische Wohnhaus für chro-nisch suchtkranke Menschen fest zum Stadtbild von Drolshagen.Die Einrichtung arbeitet in Projekten mit Institutionen oder auch mitPrivatpersonen zusammen. Das letzte Projekt der Beschäftigungs-therapie „Schlepper-Restauration“ wurde ebenfalls von hilfreichenHandwerkern ehrenamtlich unterstützt. In 18-monatiger Arbeit hateine Gruppe von vier Bewohnern mit der fachlichen Unterstützungder Helfer einen 52 Jahre alten Trecker auseinandergebaut, ge-schliffen, geölt, lackiert - schließlich zusammengebaut und somitfahrtüchtig gemacht.

Der focus-Fachdienst Ambulant Betreutes Wohnen betreut rund150 Menschen mit Handicaps in der eigenen Wohnung. Unterstüt-zung erhalten die Betroffenen in den Bereichen, wo Hilfe notwendigist. Um sozialer Isolation bei den Klienten vorzubeugen, unterhältder Fachdienst ein umfangreiches und breit gefächertes Programman Freizeitangeboten. Höhepunkte der vielen Freizeitangebote imJahr 2011 waren die einwöchige Ferienfreizeit nach Scheidegg amBodensee und der Besuch der Landesfischereianstalt Albaum mitanschließendem Ausklang auf dem Rhein-Weser-Turm.

Bewohner und Begleiter des Wohnhauses Lehmbergstraße treffen den Schauspieler

Jörg Schüttauf (2. v. rechts) beim Filmdreh in Dresden

focus

Das Service-Netzwerk für Menschen

mit Behinderungen

Urlaub am Bodensee

Besuch des Motorradclubs

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11Behindertenhilfe

Ein ergänzendes Angebot stellen die focus-ServiceCentren dar. Fürdie Menschen mit Handicaps dienen sie als zentrale Anlaufstelle zurBeratung sowie zur Vermittlung von Angeboten und Dienstleistun-gen. Im Jahr 2011 nutzten kreisweit 49 Menschen die ServiceCen-tren als Ort der Beratung.

Für die Gäste der focus-SenTa bietet sich Struktur im Alltag vonMenschen mit Behinderungen. Diese Begleitung begann 2011 fürzwei neue Gäste. Die Beschäftigungsmöglichkeiten reichen vonEinzelaktivitäten bis zu Gemeinschaftserlebnissen für die elf Besu-cher. Angeboten wurde z.B. die Gestaltung eines Rosenkranzes.Aber auch die regelmäßigen Ausflüge zum Kegeln finden die Zu-stimmung bei den 51- bis 75-jährigen Nutzern des Tagesstrukturie-renden Angebots.

Im focus-Centro arbeiteten die Besucher mit viel Freude und gro-ßer Ausdauer an einer von Hand gestalteten Krippe aus Holz. DenKünstlern bedeutete es viel, dass ihr gemeinschaftliches Werk aufdem „Olper Krippenweg“ 2011 mit entsprechendem Text zum focus-Centro ausgestellt wurde. Neben vielen schönen Deko-Artikeln istdie Krippe in limitierter Auflage in diesem Jahr im focus-Lädchen inOlpe erhältlich.

Das Service-Netzwerk focus bietet - wie zuvor beschrieben - um-fassende Begleitung für inzwischen mehr als 300 Menschen mitHandicaps! Wir sind die Ansprechpartner für Fragen zur Unterstüt-zung, Begleitung und Beratung für Menschen mit Behinderungen.Wir können übergreifend vermitteln, individuell agieren und schnellreagieren - dank des komplexen Leistungsspektrums in den ver-schiedensten Disziplinen.

> Johannes Koch

Dienste und Einrichtungen im Netzwerk focus:

BeratungsangeboteServiceCentren in Altenhundem, Attendorn, Finnentrop und Olpe

Betreutes WohnenFachdienst Ambulant Betreutes WohnenWohnen in Gastfamilien

Stationäre Angebote mit 111 PlätzenWohnhäuser in Attendorn, Drolshagen und Grevenbrückmit den Schwerpunkten Alter, Sucht, Herausforderndes Verhalten und PflegeAußenwohngruppe in AttendornKurzzeitpflege in Attendorn und Grevenbrück

Tagestrukturierende Angebote mit 35 PlätzenTagesstätte Centro in Olpe – mit „Lädchen“Seniorentagesstätte SenTa in Attendorn

Kreisweite Angebote für Freizeit, Bildung und Sport

Herr Schirner bei der Motorreinigung

Ein Teil der Restaurationsgruppe freut

sich über die Fertigstellung des Treckers.

SenTa Kegelangebot:

Spaß beim Kegeln

Centro Krippe:

Olper Krippenweg

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Seit den Anfängen der Werthmann-Werkstätten als Werkstatt fürMenschen mit Behinderungen nimmt der Berufsbildungsbereich ei-ne wichtige und elementare Rolle ein. Nach Ende der Schulausbil-dung des jungen Menschen führt ihn der Weg innerhalb der Werk-stätten zunächst in den Berufsbildungsbereich. Dort werden nebenEignung und Neigung auch die Wünsche des Beschäftigten her-ausgearbeitet und daraus resultierend ein Fahrplan für die berufli-che Entwicklung innerhalb der nächsten zwei Jahre beschrieben.

Ständige Veränderungen durch neue Herausforderungen sind prä-gend für die letzten Jahre. Seit August 2011 wurde die neue Kon-zeption der Werthmann-Werkstätten für die Berufliche Bildung vonder Bundesagentur für Arbeit genehmigt. „Die größten Veränderun-gen in der Arbeit ist die Ausrichtung auf die einzelne Person, d.h.der Beschäftigte mit seinen Wünschen, Neigungen und Fähigkei-ten, sowie die deutlich stärkere Orientierung am allgemeinen Ar-beitsmarkt“, so Dirk Schürmann, Leiter der Abteilung eXtern zumneuen Konzept.

„Auch für uns hatten diese Veränderungen Auswirkungen auf un-sere tägliche Arbeit“, so Christian Schwane, Bildungsbegleiter inder beruflichen Bildung. Es wird deutlich am Beispiel von AndréLichterkus, der die Berufliche Bildung in der Werthmann-Werkstattmit einer abgebrochenen Helferausbildung begann. Durch die Ver-tiefung und Weiterentwicklung seiner Interessen und Fähigkeitenanhand von Unterrichtseinheiten, ergab sich die erste Möglichkeiteines Praktikums in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmark-tes.Nach Auswertung dieses Praktikums und anschließend vertiefen-den Schulungen konnte er Erfahrungen in einer Gärtnerei sam-meln.Durch diesen neuen Ansatz fand André Lichterkus einen Arbeits-platz außerhalb der Werkstatt, der seinen Wün-schen, Neigungen und Fähigkeiten entspricht undihm Spaß macht. „Gemeinsam mit meiner Bildungs-begleiterin Katharina Teipel habe ich mir meinen Be-rufswunsch erfüllen können“, so André Lichterkusheute auf seinem Arbeitsplatz.

„Dies ist genau der Ansatz unserer Werkstätten: Wirmachen Arbeit und Bildung nach den Vorstellungenund Kompetenzen der Beschäftigten möglich -innerhalb und außerhalb der Werkstätten“, so An-dreas Mönig, Leiter der Werthmann-Werkstätten.

12 Behindertenhilfe

Berufliche Bildung auf neuen Wegen

Werthmann-Werkstätten

Katharina Teipel im theoretischen Unterricht des Berufsbildungsbereichs

André Lichterkus freut sich, dass er einen Arbeitsplatz gefunden hat,

der seinen Interessen und Fähigkeiten entspricht.

Christian Schwane, Gruppenleiter in der Beruflichen Bildung, vor der

Planungstafel der Beruflichen Bildung

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13Behindertenhilfe

wird. „Unsere Kapazitäten sind absolut ausgeschöpft. Es bestehtaber weiterhin noch eine große Nachfrage in diesem Bereich undPrognosedaten zeichnen ein weiteres Wachstum in den kommen-den vier Jahren auf“, so Abteilungsleiterin Susanne Rüenauver. Ausdiesem Grund wird die die Abteilung um rund 300 Quadratmetervergrößert. Der Erweiterungsbau wird an den bestehenden Förder-bereich angeschlossen und ist zum Dezember 2012 bezugsfertig.

Abteilung Olpe:In Olpe sind 74 und in Welschen Ennest 48 Menschen mit psychi-schen Erkrankungen beschäftigt. Im Rahmen ihrer individuellen be-ruflichen Rehabilitation nehmen sie hier an differenzierten Maß-nahmen der beruflichen Bildung teil und/oder arbeiten an Arbeits-plätzen, die ihren Möglichkeiten entsprechen.Der Bildungskalender in der Abteilung Olpe ist für Menschen mitBehinderungen von hoher Bedeutung. Hierdurch wird lebenslan-ges Lernen ermöglicht. Im vergangenen Jahr wurden Veranstaltun-gen wie „Gewaltsituationen bewältigen“ (in Zusammenarbeit mitder Kreispolizeibehörde Olpe) und „Gestaltung einer Sitzecke“ imAußenbereich der Werkstatt in Olpe angeboten. Die Teilnehmerwurden von der Planung bis zur Fertigstellung eingebunden. Somitkonnte die Übernahme von Verantwortung gesteigert werden. TheoSelter, Leiter der Abteilung, freut sich darüber, dass der Förderver-ein der Werthmann-Werkstätten dieses Angebot finanziell unter-stützt und möglich gemacht hat.

> Andreas Mönig

Abteilung Attendorn:Die Produktionsauslastung in der Abteilung Attendorn war 2011sehr hoch. Insbesondere der Gartenlandschaftsbau erfreute sicheiner so großen Nachfrage. So gehören neben der klassischenGartenpflege der Baumschnitt, die Produktion von Brennholz sowieviele weitere Dinge rund um den Garten zur Aufgabenvielfalt unse-rer Gartenlandschaftsgruppen. Innerhalb der Abteilung werden not-wendige Renovierungsarbeiten im und am Gebäude weiter ver-folgt. So wurden die doch in die Jahre gekommenen Sanitärberei-che aus den siebziger Jahren aufwendig saniert und erstrahlenheute im modernen und zweckmäßigen Outfit.

Abteilung eXtern:Die Abteilung eXtern entwickelt sich weiter positiv. Die Anzahl derAußenarbeitsplätze steigt weiterhin. Außerdem konnten wieder Be-schäftigte in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse ver-mittelt werden. Durch eine neue Software wird die Dokumentationder Entwicklung der Beschäftigten mit ihren Zielen, Wünschen undNeigungen neu strukturiert und vereinfacht - dies ist ein weitererwichtiger Baustein bei der Umsetzung des Durchführungskonzep-tes für die berufliche Bildung.

Abteilung Lennestadt:Die Abteilung Lennestadt der Werthmann-Werkstätten ist geradeerst fünf Jahre alt, aber schon auf Wachstumskurs. Zurzeit sind hier104 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen be-schäftigt. Dazu gehört auch der Förderbereich, der derzeit um 16Plätze für schwerstmehrfach behinderte Beschäftigte erweitert

Die Werthmann-Werkstätten machen Arbeit möglich!

Werthmann-Werkstätten begleiten und fördernüber 520 Menschen mit Behinderungen…

…in Attendorn und Lennestadt Menschen mit geisti-gen und körperlichen Behinderungen

…in Olpe und Welschen Ennest Menschen mit physi-schen Erkrankungen und Behinderungen

…in der Abteilung eXtern durch Vermittlung aufAußenarbeitsplatz und den allgemeinen Arbeitsmarkt

Das Thema „Verkehrssicherheit“ mit der örtlichen Polizei

hat bei den Beschäftigten eine hohe Bedeutung.

Schlaglichter aus den Abteilungen

Der Anbau an der Abteilung in Lennestadt ist schon weit fortgeschritten.

Ab Dezember sollen diese Räume genutzt werden.

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14 Alten- und Krankenhilfe

Caritas-Zentrum Attendorn

Sommerleben im Haus Mutter Anna

Der Prozess des Zusammenwachsens schreitet im Caritas-Zen-trum Attendorn weiter voran. Die tagtägliche Kooperation ist im Ca-ritas-Zentrum spürbar. Die Caritas-Station ist oft das Bindeglied, sodass die Kundenbindung, angefangen vom „Essen auf Rädern“,über ambulante Leistungen, Service-Wohnen, Kurzzeit- und voll-stationäre Pflege bis hin zu Camino zunehmend eine durchgehen-de Kette der Dienstleistungen von den Kunden, aber auch von denMitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrgenommen wird. Inhaltlichsind wir im „Jahr 2“ nach der Bildung des Caritas-Zentrums gut vor-angekommen.Der Fortschritt gelang auf der anderen Seite in einer stürmischenZeit, das Jahr 2011 war gewissermaßen ein Kyrill-Jahr. Wir mus-sten uns auseinandersetzen mit Belegungslücken, einem erhöhtenKurzzeitpflegeanteil und dem Spagat zwischen Kostensteigerungund Pflegesatzentwicklung. Wir waren herausgefordert, Kurs undSegel neu auszurichten. Als Begleiterscheinung wurden Mitarbeiterbei schwierigem Kurs seekrank. Die verbleibende Besatzung for-derte dies besonders heraus. Diese Rahmenbedingungen machten die Arbeit nicht einfach. Füh-rungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren mit im „Boot“,Wege und Rahmenbedingungen neu zu gestalten. Unser Ziel: Einequalitativ gute Dienstleistung erbringen mit einem Team, das zu-sammenhält und zufrieden ist. Die Sorge Einzelner über den mög-lichen Verlust von Arbeitsplatzes und die Unsicherheit, wie unsereBestands- und mögliche Neukunden auf Veränderungen reagieren,haben uns ebenso beschäftigt wie Auswirkungen auf die anderenAngebote des Caritas-Zentrums.Trotz aller Herausforderungen gilt der Blick auch den Erfolgen undden Highlights im Caritasalltag im Dienst am Nächsten.

Caritas-Station - erfolgreich mit wachsendem TeamDie Gesamtentwicklung der Caritas-Station Attendorn war und istsehr positiv. Langjährige und motivierte Mitarbeiterinnen, dazu seitSeptember zwei Altenpflegeauszubildende und ein treuer undgleichzeitig wachsender Kundenstamm sind das Fundament fürdiese Entwicklung. Uli Mertens und Frank Decker führen ihr Teamin ruhigem Fahrwasser – mit Erfolg.

Service-Wohnen im Allee-Center – Erfolgsmodell seit 8 JahrenDas Service-Wohnen am zentralen Standort in der Hansestadt mitallen Möglichkeiten vor Ort inklusive Begleitung und Service durchdas Caritas-Zentrum sind niedrigschwellige Unterstützungsange-bote für ältere Menschen. Das erste Sommerfest, organisiert unddurchgeführt durch die Mieter und Eigentümer der Wohnungen im„Service-Wohnen Allee-Center“, zeigte, wie Gemeinschaft aktiv ge-stalten kann.

Haus Mutter Anna - Die Hausgemeinschaft für Menschen mitDemenz Einmal im Jahr bekommen die Bewohner Besuch vom 25-köpfigenTeam der Damen vom Grünen Weg rund um Margret Witte. Ge-meinsam und mit zünftiger Musik gab es so für alle einen gemüt-lichen Nachmittag in der Nicolaistube. Jörg Boenig und Mitarbeiterdes Sozialen Dienstes boten anschließend für den Seniorentreffund die Bewohner des Hauses frisch gegrillte Würstchen mit Kar-toffelsalat an. „Viele unserer Bewohner kennen die Damen vomGrünen Weg noch von früher und freuen sich immer sehr, wenn sieuns besuchen“, so Jörg Boenig. Aber auch das Team des HausesMutter Anna lässt es sich nicht nehmen, die ehrenamtlich enga-gierten Damen bei ihren monatlichen Treffen zu besuchen. „Letz-tens haben wir unser aktuelles Theaterstück dort aufgeführt undviel Applaus bekommen. Diese Kooperation bringt und macht Freu-de.“ Dieses Beispiel zeigt: Haus Mutter Anna ist im Leben der StadtAttendorn präsent. Mit großen Schritten geht es auf das erste „klei-ne“ Jubiläum zu, denn am 16. März 2008 zogen die ersten Bewoh-ner ein.

St. Liborius – Entwicklungsschritte auf dem Weg in die ZukunftIm quasi „Herzstück“ des Zentrums ging es neben dem „Alltag“ wei-ter mit den Planungen für die Erweiterung und Sanierung. Leidersind wir immer noch weitgehend bei Planungen und Abstimmun-gen. Ein Musterzimmer wurde eingerichtet, um Innovationen in derPraxis zu testen und Beteiligte – unter anderem auch Behörden –zu überzeugen. Es gab und gibt so manche Hürde zu überwinden.Dass das Seniorenhaus in diesem Jahr zusätzlich noch mit einemkritischen Fall und unverschuldet in die Medien gekommen ist, hatdie Herausforderungen noch weiter erhöht. Manchmal hilft nur be-ten …

Service-Wohnen

Allee-Center

Zusammenwachsen

in stürmischer Zeit

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15Alten- und Krankenhilfe

Seniorenmesse und noch viel mehrEine gelungene Premiere war die erste Senioren-messe in der Pfarrkirche Johannes Baptist. Spe-ziell ältere Menschen waren eingeladen und ka-men zahlreich. Die Messe zum Thema „Engel“ wur-de vom Seelsorgekreis des Caritas-Zentrums At-tendorn und Pfarrer Neuser gemeinsam vorbereitetund musikalisch begleitet von Inge Wanske undKlaus Zeimer. Zum Abschluss bekamen alle Got-tesdienstbesucher einen symbolischen „Schutzen-gel“. Anschließend waren alle zu einem gemütlichen Kaffeetrinkenim Seniorenhaus St. Liborius geladen. Bei all den Problemen undder intensiven Arbeit, die teilweise auch die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter über deren Leistungsfähigkeit beansprucht, sind solcheNachmittage, die Gespräche und das dankbare Lächeln eine klei-ne Entschädigung.

Caritas-Tagestreff – in Zukunft gemeinsam mit der SenTa auf dem Weg!?Beide Tagestrukturangebote liefen nicht „rund“. Die Idee nach ge-meinsamen Überlegungen: Ein gemeinsames Angebot im Schül-dernhof, in den ehemaligen Räumlichkeiten der Caritas-Station.Das Gebäude wurde bereits für den Caritas-Tagestreff schon um-gebaut, jetzt werden für eine gemeinsame Nutzung nun geringfügi-ge Maßnahmen nötig. Beide Teams haben sich auf den Weg ge-macht, dieses Projekt mit dem Schwerpunkt „Inklusive Betreuung“umzusetzen. Wir sind gespannt auf die ersten Tage, die Probleme,die Erfolge und die Perspektive für eine langfristige Entwicklung.Ganz unabhängig davon ist die Zusammenarbeit von focus unddem Caritas-Zentrum Attendorn im Bereich der Seniorenhilfe auchein Modell für die Zukunft – der Blick über den eigenen Kirchturmhinaus.

Fazit in Schlagworten- ein Leitungsteam, das alles gibt,- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

die rund im Uhr im Einsatz sind, - durchweg zufriedene Kunden, - viele Veranstaltungen in den Einrichtungen,- viel Präsenz im traditionellen Leben

der Stadt Attendorn und in den Dörfern, Das Caritas-Zentrum ist ein wichtiger Teil von Attendorn.

> Uwe Beul

Caritas-Zentrum Attendorn

BeratungSchulung von Patienten und Angehörigen, Gesprächskreisefür Pflegende, Demenzberatung, Hilfe im Umgang mit Äm-tern, Behörden etc.Service-Wohnen Allee-CenterSeniorengerechtes, individuelles Wohnen mit wählbarenUnterstützungsangeboten Caritas-Tagestreff AttendornTagesstrukturierung, TagesbetreuungCaritas-Station AttendornAmbulante Kranken- und Altenpflege, AlltagsbegleitungSeniorenhaus St. LiboriusStationäre Pflege, Kurzzeitpflege und TagesbetreuungHaus Mutter AnnaStationäre Pflege, Kurzzeitpflege und Tagesbetreuung

Camino - der Caritas-HospizdienstEhrenamtliche Hospizhelfer, Trauerbegleitung, Trauercafé,Gesprächskreise, Psychosoziale Unterstützung

Team der Caritas-Station Attendorn

Schüldernhof

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16 Alten- und Krankenhilfe

„Miteinander in kompetenter Vielfalt“

Caritas-Zentrum Finnentrop

Diese Vision schmückt in Form eines Schriftzuges die Wand desCaritas-Zentrums Finnentrop. Es sind nicht nur die vielfältigenKompetenzen der Mitarbeiter sowie das Zusammenspiel zwischenHaupt- und Ehrenamt gemeint, vielmehr ist dies mittlerweile auchauf den Zentrumsgedanken zu übertragen. Der Zusammenschlussvon Caritas-Station, Haus Habbecker Heide, Service-Wohnen so-wie Camino trägt Früchte. Die Wege sind kurz - die Entscheidungenschnell getroffen. Das Caritas-Zentrum Finnentrop lebt und verkör-pert somit ebenso die Vision des Caritasverbandes Olpe: Caritas.Nah. Am Nächsten.

Einer der Hauptfaktoren für diesen Erfolg ist die Mitarbeiterschaft.Sie zeichnet sich durch Motivation, Konstanz und Verlässlichkeitaus. Für die vakante Position der Zentrumsleitung wurde eine zu-kunftsorientierte Lösung gefunden. Luzia Meier bekleidet die Dop-pelfunktion der Pflegedienstleitung und Zentrumsleitung. OliverHürtgen - Projektleitung Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit -unterstützt sie in der Funktion als stellvertretende Zentrumsleitung.

Das Ehrenamt hat im Caritas-Zentrum Finnentrop einen hohenStellenwert. Der gesamten „Mannschaft“ ist bewusst, dass es in derheutigen Zeit ohne die ehrenamtliche Mitarbeit sehr engagierterBürger in dieser Form überhaupt nicht mehr funktionieren würde.Eine Besonderheit ist dabei sicherlich das junge Ehrenamt. GertrudDobbener, Leiterin des Sozialen Dienstes, und ihr Team verstehenes, junge Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit zu motivieren.Das Engagement wurde Anfang 2012 durch die Gemeinde Finn-entrop mit der Verleihung des Jugendbürgerpreises gewürdigt.

Die Caritas-Station Finnentrop konnte sich in den letzten zwei Jah-ren vollständig in das Caritas-Zentrum Finnentrop integrieren.Dank der vorbildlichen Arbeit der Pflegedienstleitung Barbara Vogtund ihrem Team konnte im Jahr 2012 bei der MDK-Überprüfung ei-ne „Eins“ vor dem Komma erzielt werden. Die positive Entwicklunzeigt sich ebenso bei der stabilen Anzahl von Patienten und einerzunehmenden Anzahl von Palliativpflegen. Im Jahr 2012 haben dreiMitarbeiterinnen der Caritas-Station die Weiterbildung zur Palliativ-Care Fachkraft erfolgreich absolviert.

Eine ebenso positive Entwicklung verzeichnet Camino. Im Septem-ber 2012 hat der Kurs zur Qualifizierung ehrenamtlicher Hospizhel-fer in Finnentrop begonnen. Dass dieses Thema an Sensibilität ge-wonnen hat, zeichnet sich an der hohen Teilnehmerzahl aus derhiesigen Region ab. Nach dem jetzigen Stand sieht es so aus, alskönne das Caritas-Zentrum Finnentrop ab April 2013 mindestens15 ehrenamtliche Hospizhelfer einsetzen.Seit Juni 2012 hat Camino Finnentrop offi-ziell einen prominenten Wegbegleiter. Gis-bert Baltes - bekannt aus Rundfunk undFernsehen, gebürtiger Heggener - unter-stützt den Dienst als prominente Persön-lichkeit aus der Region.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Zentrums ist das Angebot „Es-sen auf Rädern“. Dieses Angebot hat sich in den letzten Jahren eta-bliert und ist stetig gewachsen. Eine Umfrage eines externenUnternehmens im Frühjahr 2012 mit guten Ergebnissen hat dieVerantwortlichen dazu bewegt, seit August 2012 eine zweite Touranzubieten. Zurzeit werden ca. 1.300 Essen im Monat an Bürgerin-nen und Bürger der Gemeinde Finnentrop ausgeliefert. Nicht zu-letzt ist dies dem Motto „Täglich frisch gekocht und pünktlich aufden Tisch gebracht“ zu verdanken.

Verleihung des Jugendbürgerpreises durch

Bürgermeister Heß an das junge Ehrenamt

Klaus Schmelzer und Annette Folgner

Camino-Wegbegleiter

Gisbert Baltes

Bewohnerausflug 2012 Hubertusscheune Hülschotten

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17Alten- und Krankenhilfe

Luzia Meier, Gertrud Dobbener,

Barbara Vogt und Ruth Maumetzen

Das Service-Wohnen Finnentrop ist mit seinen elf Wohnungen seitder Erbauung ständig vermietet. Barrierefreier Wohnraum ist in derGemeinde Finnentrop knapp, so dass sich die Anfragen häufen. Inden letzten zwei Jahren haben sich die Mieter zu einer guten Haus-gemeinschaft zusammen gefunden. Die Mieter achten aufeinander,unterstützen sich gegenseitig und nutzen bei Bedarf die weiterenAngebote des Caritas-Zentrums.

Das Haus Habbecker Heide hat sich in den letzten 16 Jahren zu ei-ner festen Größe in Finnentrop entwickelt und ist aus der Regionnicht mehr wegzudenken. Viele bezeichnen es auch als das Mut-terschiff des Caritas-Zentrums Finnentrop. Die konstant stabile Be-legung, geringe Fluktuation in der Mitarbeiterschaft und überdurch-schnittliche Bewertung des MDK zeugen von einer sehr herzlichenAtmosphäre und einer hohen fachlichen Qualität der Arbeit. Eben-so wie im ambulanten Bereich konnten für den stationären Bereichim Jahre 2012 zwei Mitarbeiterinnen erfolgreich die Weiterbildungzur Palliativ-Care Fachkraft absolvieren. Es wird weiterhin großenWert auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses gelegt. Im Okt-ober 2012 starten erneut vier junge Menschen mit ihrer Ausbildungin der Altenpflege.

Besonders erwähnenswert ist die guteZusammenarbeit mit dem FördervereinSeniorenhaus Finnentrop e.V.. Dankder Unterstützung im vergangenen Jahrkonnten diverse Anschaffungen für dieverschiedensten Bereiche des Hausesgetätigt werden.

Für die Zukunft erwarten wir, dass dasCaritas-Zentrum Finnentrop weiterhinden Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit,Menschlichkeit und Fachlichkeit so gutwie in den letzten Jahren schafft und ge-meinsam mit dem Caritas-Beratungs-haus Finnentrop für die Bürger der Ge-meinde Finnentrop der erste Ansprech-partner in Notsituationen ist.

> Oliver Hürtgen

Caritas-Zentrum Finnentrop

Caritas-Station FinnentropAmbulante Kranken- und Altenpflege, Alltagsbegleitung,Essen auf Rädern, Hausnotruf mit SchlüsselhinterlegungHaus Habbecker HeideStationäre Pflege, Spezialisierte DemenzbetreuungService-Wohnen Habbecker HeideSeniorengerechtes, individuelles Wohnen mit wählbarenUnterstützungsangebotenBeratungSchulung und Beratung von Patienten und Angehörigen,Demenzberatung, Hilfe im Umgang mit Ämtern, Behör-den, etc.Camino - der Caritas-HospizdienstEhrenamtliche Hospizhelfer, Trauerbegleitung, Fachpfle-ge, Psychosoziale Unterstützung

Eva-Maria Wilschewski, Jennifer Rawe, Barbara Vogt,

Christina Kranauge und Kerstin Müller

Bewohnerausflug nach Hülschotten

Luzia Meier (Zentrumsleitung) und

Oliver Hürtgen (stellv. Zentrumsleitung)

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Die ZahlenNur wenige Menschen haben eine realistische Vorstellung davon,wie viele Menschen Tag für Tag und im Laufe eines Jahres durchdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Caritas-Zentrum Lenne-stadt und Kirchhundem unterstützt werden. Einige Zahlen belegen,wie wichtig das Caritas-Zentrum für viele in der Region Lennestadtund Kirchhundem ist.Über 340 Patienten wurden 2011 Tag für Tag durch die Caritas-Sta-tion unterstützt. Über das ganze Jahr hinweg nutzten über 600Menschen und ihre Familien die Angebote der Beratung, Pflegeund Alltagsbegleitung.Etwa 80 pflegebedürftige Senioren besuchten unsere Tagespfle-gen in Elspe und Kirchhundem. Die 99 Plätze im St. Franziskus Se-niorenhaus waren fast durchgängig belegt. Über 40 Neuaufnah-men und 146 Kurzzeitpflegen führten zu dieser guten Belegung.Mit unseren Angeboten Pflegeberatung, Demenzberatung, Alz-heimergruppe oder Trauercafé sprechen wir weitere Menschen an.Im Durchschnitt nutzen knapp 500 Menschen täglich unsere Ange-bote. Über 1.000 Menschen erreichten wir im Jahr 2011 mit den Hil-fen und Dienstleistungen. Viele Bürgerinnen und Bürger der Regionsind Besucher unserer Informations- und Schulungsveranstaltun-gen (z.B. Lennestädter Demenzwochen).

Da Camino ein wichtiger Schwerpunkt im Caritas-Zentrum Lenne-stadt und Kirchhundem ist, interessieren diese Zahlen auch ganzbesonders. Über 60 Patienten konnten wir im Rahmen der ambu-lanten Palliativpflege begleiten. Im St. Franziskus Seniorenhausverstarben 44 Bewohner, die wir dort begleiten konnten. Die ehren-amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizdienstesdurften 47 Menschen in der letzten Lebensphase und ihre Angehö-rigen begleiten.

Die ThemenImmer mehr Menschen werden in Folge des demografischen Wan-dels pflegebedürftig. Für ihre Unterstützung steht aber nicht ent-sprechend mehr Geld zur Verfügung. Der hohe finanzielle Druckhat uns im Jahr 2011 in ganz besonderer Weise beeinflusst. Diemenschlich und fachlich notwendigen Konzepte werden immerstärker durch mangelhafte Finanzierungsmöglichkeiten einge-schränkt.

18 Alten- und Krankenhilfe

Oktoberfest im St. Fransizkus Seniorenhaus

Caritas-Zentrum Lennestadt und Kirchhundem

Die Konzentration der ambulanten HilfenDie im letzten Bericht angekündigte Abgabe von „Essen auf Rä-dern“ und „Hausnotruf“ an andere Anbieter konnten wir für unserePatienten erfolgreich gestalten. In der Caritas-Station konzentrie-ren wir uns auf die Arbeitsbereiche Pflege, Beratung und Sterbebe-gleitung. Die Rahmenbedingungen sind so, dass unsere Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter vor Ort in sehr engen Zeitkorridoren arbei-ten. Dank der Unterstützung von Freunden, Förderern und Spen-dern ist es möglich, dass wir in klar festgelegten Bereichen Zeitverschenken. Diese Bereiche sind: Beratung und psychosozialeBegleitung, palliative Pflege und hospizliche Begleitung, Trauerca-fé und Trauerbegleitung.Eine ganz besondere Form des „Zeit schenken“ wird durch unsereehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.

Die Etablierung der TagespflegenDie St. Franziskus Tagespflege in Elspe und die Caritas-Tagespfle-ge Kirchhundem haben ihren festen Platz unter den Angeboten fürpflegebedürftige Senioren im Kreis Olpe. In Kirchhundem ist sehrschön zu beobachten, wie wir mit unseren Angeboten Teil der Ge-meinde sind. Der Standort Pfarrheim trägt sicher dazu bei. Prakti-sche Beispiele sind das Seniorenfrühstück in den Räumen der Ta-gespflege oder die feste Kooperation mit dem Kindergarten. Eszeigt sich, dass die Tagespflegen immer mehr das Bindeglied zwi-schen ambulanter und stationärer Unterstützung sind.

Tag der Offenen Tür beim Elspe Festival zugunsten von Camino

Kegelturnier 2011

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19Alten- und Krankenhilfe

Die Flexibilisierung der stationären HilfenVor der Einführung der Kurzzeitpflege im Jahr 2007 zogen etwa 40Bewohner jährlich in das St. Franziskus Seniorenhaus. Im Jahr2011 (die Zahlen oben belegen dies) hat sich die Zahl nahezu ver-fünffacht.Zu unserem Seniorenhaus gehört, dass wir ein Zuhause bietenwollen. Auch aufgrund der vielen Aufnahmen ist dieses Ziel nurschwer zu erreichen. Auswirkungen erleben wir für Bewohner undMitarbeiter. Die Integrationsanforderungen steigen für beide Grup-pen. Die Integration neuer Bewohner in den Alltag eines Wohnbe-reiches ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite bedeutet Ab-schied von dem, der geht. Beides muss verarbeitet und gestaltetwerden. Auch für diese Aufgaben stehen keine zusätzlichenRessourcen zur Verfügung. Das Thema des „Zeit schenken“ ist imSeniorenhaus genau so herausfordernd wie im ambulanten Be-reich.

Die Bedeutung der Freunde und FördererViele Angebote im Caritas-Zentrum sind nur mit und durch Freundeund Förderer möglich. Hierzu zählen auch die über 150 ehrenamt-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie haben den Patienten,

Caritas-Zentrum Lennestadt und Kirchhundem

Caritas-Station Lennestadt und KirchhundemAmbulante Kranken- und Altenpflege, Alltags-begleitung, Schlüsselhinterlegungsdienst

Caritas-Tagespflege KirchhundemUmfassende Betreuung, Pflege, Fahrdienst

St. Franziskus TagespflegeUmfassende Betreuung, Pflege, Fahrdienst

St. Franziskus SeniorenhausStationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Spezialisierte Angebote für Menschen mit Demenz

Beratung, Begleitung und SchulungPflegeberatung, Pflegeschulung, Unterstützung bei der Pflegeeinstufung, Demenzberatung, Alzheimergruppe

Camino - der Caritas-HospizdienstPalliative Pflege, Psychosoziale Begleitung, Seelsorge, Trauercafé

Gästen und Bewohnern an ganz verschiedenen Stellen im Jahr2011 über 8.000 Stunden Zeit geschenkt. Etwas ganz Besonderesist die außergewöhnlich hohe Zahl der Jugendlichen. Über 30 jun-ge Menschen engagieren sich regelmäßig im Seniorenhaus.

Insbesondere für Camino, den Caritas-Hospizdienst benötigen wirzusätzliche Geldmittel, um die notwendige Zeit einsetzen zu kön-nen. Verschiedene Aktionen tragen dazu bei, dass viele Menschenbereit sind, für unsere Anliegen zu spenden. Die Gruppe der Freun-de und Förderer oder die Muttertagskonzerte des Lions Club sindnur zwei Beispiele.

Ein besonderes Ereignis war der Tag der Offenen Tür beim ElspeFestival zugunsten von Camino. Über 4.000 Menschen besuchtenPfingsten 2012 die Bühne und unterstützten Camino. Die Planungdieses großen Ereignisses begannen wir im Herbst 2011. Auch die-se Aktion konnte nur durch das gemeinsame Tun von ehrenamt-lichen und beruflichen Mitarbeitern sowie den Freunden und För-derern vom Elspe Festival so erfolgreich gestaltet werden.

> Jürgen Voß

Das Team vom Camino-Tag beim Elspe-Festival

Frühschoppen-Konzert Seit 30 Jahren ehrenamtlich tätig!

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20 Alten- und Krankenhilfe

„Können wir das schaffen?“

- „Ja, wir schaffen das!“

Caritas-Zentrum Olpe

2. Bauabschnitt Bereich „Altes Feuerwehrhaus“

So lautete das Motto der Mitarbeiter des Caritas-Zentrums Olpenoch vor Baubeginn im Jahr 2008 in Bezug auf den bevorstehen-den An- und Umbau. Mittlerweile sind die neuen Service-Wohnun-gen an der Martinstraße alle vermietet und auch der Anbau im Se-niorenhaus Gerberweg wird von den Olper Bürgern gut angenom-men. 2011 starteten dann die Vorbereitungen für den zweiten Bau-abschnitt. Kurz vor Weihnachten begannen die Abrissarbeiten desalten Feuerwehrhauses an der Bleichewiese. Intern widmeten sichdie Mitarbeiter das Jahr über ganz dem Thema der Vernetzung dereinzelnen Arbeitsbereiche. Betriebliche Abläufe wurden angepasstund verbessert, man lernt sich besser kennen und schätzen. DerOlpe Bach ist nur nach außen die noch sichtbare Trennung des Ca-ritas-Zentrums. Der Vorteil für die hilfebedürftigen Menschen liegtauf der Hand: kurze Wege in der Vermittlung und für jeden das op-timale Angebot zur richtigen Zeit, das sind die Stärken der Zen-trums-Idee.

Beständigkeit auch in der BauphaseTrotz des Baulärms und Staub in den bisherigen Bauphasen warund ist es Ziel, die Lebensqualität der hilfebedürftigen Menschenbeizubehalten und zu verbessern. Mit zusätzlichen Angeboten undAbsprachen mit Heimaufsicht und dem medizinischen Dienst derKrankenkassen wurde diese Zeit gemeinsam gestaltet. Dies zeigtesich auch an der ausgewogenen Belegung und den zufriedenenKunden. Im Seniorenhaus Gerberweg zieht sich nach einem ruhi-geren Frühjahr der Trend der Vollbelegung fort. In der Caritas-Sta-tion ist der Patientenbestand bei derzeit 230 Kunden, Tendenz stei-gend. Die Caritas-Tagespflege wird auch ohne große Werbungsehr gut besucht und ist voll ausgelastet. Ebenfalls gut angenom-men werden die noch recht jungen eingestreuten Kurzzeitpflege-plätze im Seniorenhaus Gerberweg, oftmals durch Vermittlung derCaritas-Station oder der Caritas-Tagespflege.

FördervereinIn der Jahreshauptversammlung des Fördervereinsbeschlossen die Mitglieder einstimmig, nicht nur wiebisher, die Bewohner des Seniorenhauses zu unter-stützen, sondern alle Kunden des Caritas-Zentrums.Der Verein hilft auf ideelle und finanzielle Weise denKunden und auch Mitarbeitern, den Alltag zu vereinfa-chen und die Lebensqualität zu steigern. Dafür sorgendie Anschaffung von Hilfsmitteln, die nicht refinanziertwerden, die Hilfe und Unterstützung bei Ausflügen undAktivitäten mit den Kunden. Derzeit zählt der Verein88 Mitglieder. Eines der nächsten großen Ziele ist dieAnschaffung einer neuen Orgel für die hauseigeneAgatha-Kapelle.

esspunkt – die Kreiskantine wird geschlossenEs war ein schwieriger Schritt für die Verantwortlichen und die Mit-arbeiter der Kreiskantine „esspunkt“. Wegen nicht ausreichenderRefinanzierung musste nach fünf Jahren der esspunkt seine Türenschließen. Die vielen positiven Rückmeldungen der Mitarbeiter desKreishauses über die gemeinsame Zeit ließen die anfänglicheTraurigkeit kleiner werden. Was bleibt, sind die Gedanken an eineschöne gemeinsame Zeit. Die Mitarbeiter wurden für ihre Flexibi-lität, gute Laune und Motivation hoch gelobt. Die neuen Wege derMitarbeiter führten in die Selbstständigkeit, in ein Studium und auchins Caritas-Zentrum Olpe. Herzlichen Dank an dieser Stelle für diegute Zusammenarbeit!

Personelle VeränderungenAuch auf personeller Ebene gab es einige Änderungen. Silvia Krall-mann, Verwaltungsleitung, verabschiedete sich im September2011 in die Elternzeit. An ihre Stelle trat Elisabeth Hermes, die auf-grund ihrer langjährigen Erfahrung in den Verwaltungsabläufenebenso gewandt ist wie in der Qualitätssicherung.Mit dem Ausscheiden von Silvia Cierpka im November 2011 mus-ste auch die Position der ambulanten Pflegedienstleitung neu be-setzt werden. Als langjähriger Mitarbeiter und bislang stellvertre-tender stationärer Pflegedienstleiter trat Kai Schmidt diese Stellean. Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Steigerung der Mit-arbeiterzufriedenheit sind Herausforderungen, denen er sich gernestellt. Erste Erfolge sind bereits sichtbar.Nach über 20-jähiger Tätigkeit verlässt in diesem Jahr Karl-WilhelmMenke aus privaten Gründen den Caritasverband. Die Zentrums-leitung hat nun Heiko Bösing, bislang stationärer Pflegedienstleiterund stellvertretender Zentrumsleiter, übernommen.

Aktivierung der

Tagespflegegäste

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21Alten- und Krankenhilfe

Kneipp-Jubiläumssommerfest 2012, Kneippgarten

Dank an die Kneipp-

trainer während des

Kneipp-Jubiläumsfestes

2012 (v.l. Martina

Meurer, Birgit Burg-

haus, Silvia Halbe,

Heiko Bösing)

Gesundheitsförderung nach KneippDass das präventive Arbeiten nach Sebastian Kneipp erfolgreichist, zeigt eine Studie des Kneipp-Bundes in Zusammenarbeit mitder Berliner Charité und dem Seniorenhaus Gerberweg sowie wei-terer Altenpflegeeinrichtungen. Als erste Einrichtung in Deutsch-land mit dem Kneipp-Siegel wurde hier der richtige Weg beschrit-ten. Inzwischen arbeiten immer mehr Einrichtungen nach der Leh-re des Sebastian Kneipp, auch im Kreis Olpe.Mit dem Service-Wohnen im Löherweg, dem Seniorenhaus Ger-berweg und dem Kneipp-Verein Olpe wurde in 2012 gleich drei MalJubiläum mit einem großen Sommerfest gefeiert.

AusblickMit dem weiteren Ausbau des Caritas-Zentrums Olpe wird es in er-ster Linie darum gehen, in dieser Umbruchphase auch weiterhinunsere bestehenden Kunden, besonders die Bewohner im Senio-renhaus Gerberweg, optimal zu versorgen und bestehende Ange-bote auszubauen für die Menschen vor Ort.Auf in die nächste Runde! Ja, wir schaffen das!

> Heiko Bösing

Caritas-Zentrum Olpe

BeratungSchulung von Patienten und Angehörigen, Gesprächskreise für Pflegende, Demenzberatung, Hilfe im Umgang mit Ämtern, Behörden etc.Service-Wohnen Olpeindividuelles Wohnen mit Grund- und WahlangebotenCaritas-Tagespflege OlpeTagesstrukturierung, Tagesbetreuung, Pflege, Entlastung pflegender AngehörigerCaritas-Station OlpeAmbulante Kranken- und Altenpflege, Alltagsbegleitung, HausnotrufSeniorenhaus GerberwegStationäre Pflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, MittagstischCamino - der Caritas-HospizdienstPalliativ- und Hospizpflege, Ehrenamtliche Hospizhelfer,Trauerbegleitung, Trauercafé, Gesprächskreise, Psychosoziale Begleitung

Bewohnerin Frau Sauer bei der „kneippschen Tasse Kaffee“

Heiko Bösing, neuer Zentrumsleiter Kai Schmidt, neuer ambulanter

Pflegedienstleiter

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22 Alten- und Krankenhilfe

Eine Ära ging im Berichtszeitraum zu Ende. Im September 2011und April 2012 wurden mit den Schwestern Stephania, Ursula undKonrada die letzten drei im St. Josefsheim tätigen Ordensfrauenverabschiedet. In einer Feierstunde sprachen der Geschäftsführerdes Caritasverbandes, Christoph Becker, und der Leiter des Cari-tas-Zentrums Wenden, Vinzenz Hohleweg, den MarienschwesternRespekt und Wertschätzung für die großartigen Leistungen aus. Sosetzten die Marienschwestern vor 40 Jahren den Grundstein fürdas neue St. Josefsheim, eine in den siebziger Jahren nach neue-sten Erkenntnissen erbaute Einrichtung, und führten sie zu ihremheute geschätzten Ansehen. „Ihre Kongregation hat dem Haus einstarkes Fundament gegeben, das es auch in Zukunft tragen wird“,fasste Christoph Becker zusammen.Nach dem Weggang der Schwestern wurden die ehemaligen Kon-venträume renoviert, als Bewohnerzimmer eingerichtet und in denWohnbereich von Haus 2 integriert. Durch die Einbeziehung dergesamten sechsten Etage konnte dem Wunsch vieler Bewohnernach Verringerung der Doppelzimmer durch die Schaffung vonzehn weiteren Einzelzimmern entsprochen werden.

EntwicklungenMit der Caritas-Station Drolshagen den ambulanten Dienst vor Ortzu etablieren - das war das Ziel. Geeignete Räumlichkeiten wurdenim November 2011 ihrer Bestimmung übergeben. Die Pflege-dienstleitung obliegt Gaby Mika, ihre Stellvertreterin ist die geron-topsychiatrische Fachkraft Anke Middendorf. Zum Angebot gehö-ren alle typischen häuslichen Leistungen der Pflege und ergänzen-de hauswirtschaftliche Dienste. Die neuen räumlichen Möglichkei-ten nutzt jeden Donnerstagnachmittag der Drolshagener Tagestreffmit Betreuungsschwerpunkten für dementiell erkrankte Menschen.

In der Caritas-Station Wenden hat Mi-chaela Schultze nach dem Wechsel vonGaby Mika nach Drolshagen die Pflege-dienstleitung übernommen. Ihre Stell-vertreterin ist Julia Rocholl. Als neueVerwaltungsleiterin hat Kristina Florathdas Team des Caritas-Zentrums Wen-den verstärkt.

Ambulant und stationär - 2011 in ZahlenIm Wendener St. Josefsheim können bis zu 94 Personen wohnenund leben. 136 Menschen haben dieses Angebot im vergangenenJahr genutzt, davon kamen 43 zunächst als Gäste in Kurzzeitpfle-ge, 13 blieben im Haus. Bis zu ihrem Tod wurden 19 Bewohner be-gleitet - 14 von ihnen auch durch ehrenamtliche Camino-Mitarbei-ter.Die Caritas-Stationen versorgten in Drolshagen täglich etwa 100und in Wenden 125 Menschen in ihrem eigenen Zuhause. Im Be-richtszeitraum wurden in Wenden und in Drolshagen zusammen434 Menschen im Rahmen von mehr als 88.000 Einsätzen unter-stützt und gepflegt. Bis zu ihrem Tod begleitet wurden 58 Men-schen, 18 von ihnen im Rahmen des Caritas-Hospizdienstes Ca-mino.Ca. 35 Menschen treffen sich regelmäßig zum Austausch und Bei-sammensein im Camino-Treffen im Caritas-Zentrum Wenden.Fast 3.800 Portionen Essen auf Rädern wurden von April bis De-

Caritas-Zentrum Wenden

Gutes und Bewährtes sichern und wei-

ter entwickeln - neue Chancen nutzen

Auf dem Weg zum nächsten Patienten

Haus 1 - für die Sonne gerüstet

Kristina Florath

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23Alten- und Krankenhilfe

Caritas-Zentrum Wenden

Caritas-Station WendenAmbulante Kranken- und Altenpflege, Alltagsbegleitung

Caritas-Station DrolshagenAmbulante Kranken- und Altenpflege, Alltagsbegleitung

St. JosefsheimStationäre Pflege, Kurzzeitpflege und Tagesbetreuung

BeratungSchulung von Patienten und Angehörigen, Gesprächskreise, Demenzberatung, Pflegeberatung,Hilfe im Umgang mit Ämtern, Behörden, etc.

Camino – der Caritas-HospizdienstEhrenamtliche Hospizhelfer, Trauerbegleitung, Camino-Treffen, Psychosoziale Unterstützung

zember 2011 an durchschnittlich täglich 14 Teilnehmer ausgeliefert.Ende Dezember 2011 waren im Caritas-Zentrum Wenden 155hauptberufliche und in Ausbildung stehende Mitarbeiter in ambu-lanter und stationärer Pflege, in Hauswirtschaft, Küche, Wäscherei,Sozialdienst, Beratung, Begleitung und bei Camino tätig. Davonwaren in den Stationen Drolshagen und Wenden 49 und im St. Jo-sefsheim 106 tätig. Es ist immer wieder beeindruckend, wie selbst-verständlich ehrenamtliche Aktivitäten alltäglich und im Jahreskreisden Bewohnern wie auch ambulant versorgten Menschen das Ge-fühl von Heimat und Geborgenheit geben. Regelmäßig ehrenamt-lich tätig sind mehr als 100 Mitarbeiter. Zahlreiche weitere unter-stützen das Caritas-Zentrum im Rahmen von besonderen Festenund Anlässen.

AusblickDie zusätzlichen Möglichkeiten für Demenzkranke im Rahmen desPflege-Neuausrichtungsgesetzes (ab 2013) werden im Fokus derPlanungen neuer oder erweiterter Angebote stehen. Im Caritas-Zentrum Wenden wird - zunächst am Samstag - die Tagesbetreu-ung wieder angeboten und steht sowohl Bewohnern wie Gästen zurVerfügung.Um weitere Angebote zur Betreuung und Begleitung durchführenzu können, ist das Gewinnen und die Qualifizierung von neuen eh-renamtlichen Mitarbeitern ein wichtiges Zukunftsthema. So sollen

die Besuchsdienste ausgeweitet und vermehrt Fahrdienste, z.B. zuden Sonntagsgottesdiensten angeboten werden.Selbstverständlich bedeutet auch die zuletzt durch den Medizini-schen Dienst der Krankenversicherung bestätigte sehr gute Lei-stungsqualität der beiden Caritas-Stationen in Wenden und Drols-hagen sowie des St. Josefsheims kein Innehalten, sondern ist An-trieb, aus Traditionen und neuen Entwicklungen Zukunft aktiv zugestalten.Das gilt auch und besonders für die Räumlichkeiten des St. Jo-sefsheims. Was vor vierzig Jahren als zukunftsweisend gebautwurde, wird heute mit anderen Maßstäben gemessen. Die Strukturder beiden Gebäudeteile mit Wohngruppen und Gemeinschafts-räumen auf sieben Etagen ist nicht mehr zeitgemäß. Auf dem Weg zu einer abschließenden Standortentscheidung wur-den inzwischen im Rahmen von Machbarkeitsstudien die Möglich-keiten für einen Ersatzneubau am Standort Altenhofer Weg geprüftund bewertet. Damit ist unabhängig vom Erfolg noch laufender Prü-fungen anderer Standorte innerhalb des Zentralortes Wenden ge-sichert, dass die vorliegenden Konzepte eines zukunftsorientiertenWohnens und Lebens von Senioren mit unterschiedlichem Unter-stützungsbedarf und individuellem Serviceumfang im Caritas-Zen-trum Wenden realisiert werden können.

> Vinzenz Hohleweg

Auf Wiedersehen - Abschied von Sr. Konrada und Sr. Ursula

Ehrenamt und Tradition - der jährliche „Rollstuhltag“.

In diesem Jahr zur Wallfahrtskapelle Dörnschlade.

Einweihung der Caritas-Station Drolshagen am 15. November 2011

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Camino-Lotterie„Gesucht und Gefunden“ – so wird die seit 2007 bestehende Zu-sammenarbeit von Camino und dem Autohaus Keller bezeichnet.2010 entstand die Idee einer gemeinsamen Lotterie zugunsten vonCamino. Nach der Vorbereitungsphase startete das Projekt im April2011. Mit Hilfe der Mitarbeiter der Caritas und Autohaus Keller ka-men insgesamt 26.000 zusammen, die für die nachhaltige Unter-stützung von Camino genutzt werden.Herzlichen Dank an alle Unterstützer und Helfer!

MitarbeiterEin wesentliches Merkmal von Camino sind die qualifizierten Mitar-beiter im Haupt- und Ehrenamt. Seit der Neustrukturierung von Ca-mino wurden bereits zwei Schulungskurse für ehrenamtliche Ho-spizhelfer durchgeführt. Der dritte Kurs hat im September 2012 ge-startet.Gleichzeitig sind weitere Pflegemitarbeiter sowohl aus den ambu-lanten, als auch den stationären Bereichen zur Palliative-Care Fach-kraft ausgebildet worden. Gemeinsam arbeiten die Mitarbeiter in ei-nem multiprofessionellen Team zusammen. Auch im Bereich derBehindertenhilfe laufen Schulungen für die Mitarbeiter zu diesenThemenbereichen.

Wie es weitergehtIm Juni 2012 haben wir die zweite Etappe genommen und erneut ei-nen Camino-Workshop gestaltet. Dabei ging es um die Rückschaudes bisher Erreichten und die weitere Wegplanung. Nach der Er-stellung der Konzepte geht es nun weiter. Es werden Rahmenpro-zesse für den ambulanten und stationären Bereich entwickelt.

> Katharina Becker

- weiter auf dem Weg

Camino

Übergabe der Gewinne der Lotterie

Konzeptionen und Grundlagen sind wichtig für die Arbeit von Camino

Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt

ist ein wesentliches Merkmal von Camino

Camino-Workshop Juli 2012

Camino ist in jedem Caritas-Zentrum

als fester Bestandteil integriert.

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25Mitarbeitervertretungen / Ehemalige Mitarbeiter

Zeit, einmal zurück zu blicken:

Vor fast vier Jahren sind wir voller Elan und Zuversicht in die neueAmtzeit gestartet. Das bedeutete für die neue MAV 2009 sich zu fin-den und kennen zu lernen. Und auch für viele neu gewählte MAVMitglieder zu lernen, was MAV-Arbeit eigentlich ist.2010 startete sehr positiv mit der zweiten Auszeichnung zum be-sten Arbeitgeber hintereinander. Aber eine Hauptaufgabe in 2010war nach der Übernahme von St. Liborius, Haus Mutter Anna (At-tendorn) und St. Josef (Wenden), die Integration dieser Einrichtun-gen in die AKC. Dieses ist uns auf MAV-Ebene gut gelungen.Im Jahr 2011 gab es gleich zwei Hauptthemen: Zum einen die kom-plette Änderung der AVR-Regelungen und zum anderen der Spa-gat zwischen Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit im Verband. Fürdie beiden MAVen bestand die Herausforderung darin, zu überprü-fen, ob alle Mitarbeiterinnen un Mitarbeiter im Rahmen der Umstel-lungen ordnungsgemäß eingruppiert wurden.

Gertrud Feldpausch-Ungruhe mit Jubiläumstorte

MitarbeitervertretungenVier Jahre Amtszeit neigen sich dem Ende zu.

Im Mai 2013 wird neu gewählt.

In diesem Jahr ist die Wirtschaftlichkeit der AKC-Einrichtungen im-mer noch ein zentrales Thema, welches nach den schwierigen Jah-ren 2010 und 2011 auch nachvollziehbar ist. Dieses hat auch mehrund mehr Einfluss auf die MAV-Arbeit. So ist es nach schwierigenVerhandlungen gelungen, eine neue Dienstvereinbarung „Mobil-zeit“ auf den Weg zu bringen. Ein weiteres, immer nicht klaresThema, ist die Anwendung einiger AVR-Regelungen. Hier ist es2012 immer wieder zu unterschiedlichen Auslegungen der AVR ge-kommen. Es ist der MAV und dem Dienstgeber immer gelungen, ei-ne gemeinsame Basis zu finden.Aktuell sind beide MAVen damit beschäftigt, die Wahl im Frühjahr2013 vorzubereiten.

> Paul Ernst / Christoph Rinke

10 jähriges Jubiläum…

…feierte im März 2012 die Rentnergemeinschaft desCaritasverbandes Olpe.

Seit Januar 2002 werden ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter des Caritasverbandes Olpe, die aus Alters- oder Krankheits-gründen aus dem aktiven Dienst in den Rentenstand gegangensind, zu mehreren Ehemaligen-Treffen pro Jahr eingeladen. DieTreffen werden von einer ehemaligen Mitarbeiterin organisiert undgeleitet.Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit zum Wiedersehen, Er-innern und Erzählen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhaltenInformationen über aktuelle Entwicklungen und neue Einrichtungendes Caritasverbandes. Einige dieser Treffen finden in Einrichtun-gen des Caritasverbandes statt und werden verbunden mit Infor-mationen über die Ziele, Inhalte und Arbeitsmethoden der jeweili-gen Einrichtung.Es fanden auch Ausflüge statt, z.B. nach Paderborn, Aachen, Har-dehausen, Erfurt, ins Schulmuseum Bergisch-Gladbach und zumAltenberger Dom. Ferner besuchten wir die Bäckerei Hesse in Wel-schen Ennest, das Labyrinth in Drolshagen und die Pyramiden inMeggen. Zwei Mal feierten wir gemeinsam eine Hl. Messe in derKrypta der Marienkirche in Olpe und gedachten unserer verstorbe-nen ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Die Rentnergemeinschaft ist nach wie vor lebendig, interessiertund unternehmungslustig!

> Gertrud Feldpausch-Ungruhe

Ehemalige Mitarbeiter

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der Zeit viel zu kleinen Technikraum in der Geschäftsstelle waren dieGrenzen erreicht. Im Frühjahr 2012 wurde ein neuer externer Tech-nikraum bezogen, der alle Anforderungen an die Betriebs- und dieRaumsicherheit erfüllt. Zeitgleich wurde das Festnetz in weiten Teilen durch ein Richtfunk-netz ersetzt. Wie bei allen großen Projekten gab es an der einenoder anderen Stelle Umstellungsprobleme. Jetzt, wo alle Kompo-nenten aufeinander abgestimmt sind, können wir auf ein stabilesund flexibles Netzwerk schauen, das dynamisch den sich schnelländernden Anforderungen angepasst werden kann. Durch eine strategische Kooperation mit dem Caritasverband Soestwerden wir EDV-Wissen und Erfahrungen gemeinsam einbringen,um Synergie zu nutzen und zukünftig gemeinsame Projekte zu initi-ieren.Der Trend zu mehr Technik – auch in der Pflege – wird sich verstär-ken müssen, wenn wir nicht durch die gesetzlich vorgeschriebenenund ständig steigenden Verwaltungsarbeiten erdrückt werden wol-len. Damit steigen zugleich die Anforderungen an die Kolleginnenund Kollegen, die direkt an unseren Betreuten arbeiten.Getreu unserem Slogan helfen wir auch hier helfen, damit das Hel-fen im Vordergrund steht und nicht das Verwalten.

> Werner Henzgen

Zentrale Dienste

Veränderungen gestalten

Alle Veränderungen im Verband haben Auswirkungen bei den Zen-tralen Diensten. Mal sind es die Mitarbeiter neuer Einrichtungen, diezu neuen „Personalfällen“ werden und bewältigt sein wollen, malsind es strukturelle Veränderungen, die auch wirtschaftlich in der Fi-nanzbuchhaltung und dem Controlling abgebildet sein wollen. Inden Jahren 2011 und 2012 hat die Übernahme der drei neuen Al-tenheime nachgewirkt. Die Bündelungen der Angebote in den Cari-tas-Zentren musste genauso im Controlling nachgebildet werden,wie die Strukturveränderungen bei focus und der Kinder-, Jugend-und Gefährdetenhilfe. Damit Wachstum nicht automatisch ein Mehr an Personal bei denZentralen Dienste nach sich zieht, wurde in die Technikunterstüt-zung investiert. Durch den Einsatz neuer Software konnte die Effi-zienz so gesteigert werden, dass auf zusätzliches Personal weitge-hend verzichtet werden konnte, obwohl sich die Mitarbeiterzahl umfast 30% erhöht hat.Das kennzahlenbasierte Controlling wurde weiter ausgebaut, umdie wirtschaftliche Entwicklung zeitnah für Vorstand und Aufsichts-rat, aber besonders für die Geschäftsführung und die verantwort-lichen Leiter transparent zu machen.Der ständig steigende Technikeinsatz verlangt nach einer stabilenund leistungsfähigen EDV-Struktur. Das gilt gleichermaßen für diezentrale Hard- und Software, wie die Netzinfrastruktur. Beim im Lauf

Zentrale Dienste / CariArt und Weltladen

CariArt ist eine feste Größe im Caritasverband und in Lennestadt.Die Verbindung des Ladens für kleine Geschenke oder Kunst-gegenstände mit einer Anlaufstelle der Caritas ist etwas ganz Be-sonderes. Die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterin-nen hatten im Jahr 2011 über 350 Beratungs- und Gesprächskon-takte. Die Themen in den Gesprächen sind bunt gestreut. Entla-stung bei psychischen Problemen, die Suche nach einemPflegeheimplatz, das tröstende Gespräch oder der Wunsch ehren-amtlich tätig zu werden sind nur einige Beispiele.

Mit dem Umzug in das neue Caritas-Haus Lennestadtim Herbst 2012 verändert sich auch „CariArt“ und wird„CariArt und Weltladen“. Caritas-Arbeit und fairer Han-del passen gut zusammen. In dem neuen Ladenlokal inder Gartenstraße 6 in Altenhundem werden, neben dembekannten Sortiment, auch fair gehandelte Produkteverkauft. Außerdem sind Vorträge rund um das Themagerechter Handel geplant.Wir suchen noch Menschen, die sich in diesem Projektehrenamtlich engagieren und etwas Neues wagen wol-len.

> Jürgen Voß

CariArt und Weltladen

Brigitte Grewe-Kaiser

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Das Otmar Alt-Caritasbild

Sie suchen ein besonderes Geschenk für einen lieben Menschen, der Kunst magund sich mit den Anliegen und Themen der Caritas identifiziert:Aus einer limitierten Auflage können Sie ein Exemplar erwerben. Das Motiv mit demFormat ca. 30 x 30 cm ist in aufwändiger Siebdrucktechnik auf hochwertigem Büt-tenpapier (Blattformat 40 x 50 cm) gedruckt. Das Motiv kann als Blatt zum Preis von125,00 Euro oder gerahmt im wertigen Rahmen (Silberleiste mit spiegelfreiem Glas)zum Preis von 165,00 Euro erworben werden. Bitte wenden Sie sich an die Ge-schäftsstelle des Caritasverbandes Olpe (Ruth Wißner, Tel. 0 27 61 / 96 68 - 1016,Email: [email protected]).

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