chemie rund um die uhr
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� Der Nobelpreis 2010 im Spiegel der Presse
Meldungen vom 6. Oktober
2010 anlässlich Vergabe des
Chemie-Nobelpreises an das
Forscher-Trio Heck, Negishi und
Suzuki zeigen die weitreichende
Sachkenntnis der deutschen
Presse:
Frankfurter Allgemeine –
Zeitung für Deutschland
„Doch Kohlenstoff ist recht sta-
bil und reagiert deshalb übli-
cherweise nur schwer mit Sei-
nesgleichen und anderen Sub-
stanzen, was lange Zeit eine
Hürde für die synthetische Che-
mie darstellte.“
„Vier Jahre später hatte Heck
sein Verfahren an der University
of Delaware in Newark so verfei-
nert, dass es als Heck-Reaktion
bekannt wurde und breite An-
wendung bei der Herstellung
von Kunststoffen fand.“
Spiegel online
„Die Heck-Reaktion, Negishi-Re-
aktion und Suzuki-Reaktion er-
möglichen es Kohlenstoff-Ato-
men, sich auf Palladium-Ato-
men zusammenzufinden.“
Die Suzuki-Kupplung führe „zu
Flüssigkristallen für Displays
oder Leuchtdioden.“
Die Zeit
„Allerdings ist es knifflig, stabile
Kohlenstoffatome miteinander
zu verbinden. Anfangs entstan-
den in den Reagenzgläsern der
Chemiker nur sehr einfache Mo-
leküle. Bis es den diesjährigen
Nobelpreisträgern gelang, die-
ses Problem mit ihrer palladi-
umkatalysierten Kreuzkupplung
zu lösen.“
„Dank der Suzuki-Kupplung
kombiniert die chemische In-
dustrie Kohlenstoffatome zu
flüssigen Kristallen. Die werden
vor allem in Computerbildschir-
men und Leuchtdioden ver-
baut.“
Klaus Griesar, Darmstadt
� Morgens nach dem Aufstehen lassen sich Organiker wie Anorganiker vom Duschvor-
hang mit aufgedrucktem Periodensystem (Abbildung oben) inspirieren, ihren Kaffee mahlen sie im Porzellanmörser, und trinken ihn dann aus dem Becherglas.1)
Beim Outfit hat der Che-miker die Qual der Wahl: Soll es heute die Krawatte mit den stöchiometrischen Gleichun-gen oder die für Biotechniker sein (Abbildung links)? Die Chemikerin von Welt wird zur Molekülkette greifen: An einem Halsreifen hängen Vi-als mit 8-mm-Rollrand, ver-schlossen mit einer Bördel-randlochkappe aus Alumini-um inklusive eines Natur-kautschuk-PTFE-kaschierten Septums und gefüllt mit bun-ten Zuckerperlen.1)
Wenn es bei den Kollegen zwölfe schlägt, zeigt die Chemikeruhr Magnesium (Abbil-dung unten). Zumindest die ersten zwölf Ele-mente des Periodensystems führen solche Uh-ren immer wieder vor Augen. Das gesamte Pe-riodensystem aber liefert die Tastatur des Chemietaschenrechners Chemcode.1)
Chemie rund um die Uhr Am Nachmittag gibt es Chemikerkekse
(siehe Titelbild), gebacken mit Labcutter Sci-ence Cookie Cutters, entwickelt von ame-rikanischen Studenten, für die Praxis getestet von einer Anthropologin in Seattle (Abbil-dung unten) und beziehbar über die Ein -kaufs por tale Think geek und Amazon.2–5)
Zum Entspannen ließe sich vor einem Öl-gemälde mit Polypropylenkette von Michael Gril aus Neunkirchen meditieren. Bis zu dieser neuen chemischen Erfahrung ist allerdings mit drei Monaten Lieferzeit zu rechnen.1)
Zur guten Nacht fragt sich dann mancher: Wie sehen Mundgeruch (Abbildung unten, grün) und Fußpilz (orange) aus? Sind Syphi-lis (rosa) und Staphylokokken (blau) wirklich so abstoßend? Millionenfach vergrößerte Mi-kroben bieten sich als Kuscheltiere an.6)
Quellen
1) www.chemoline.de
2) www.sciencecookiecutters.com
3) notsohumblepie.blogspot.com
4) www.thinkgeek.com
5) www.amazon.com
6) www.riesenmikroben.de
Nachrichten aus der Chemie | 59 | April 2011 | www.gdch.de/nachrichten
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