cm gb10 imageteil d final layout 1 - constantin medien … „step up 3d“, „resident evil:...
TRANSCRIPT
Geschäftsbericht 2010
100%
100%
Wesentliche Tochtergesellschaften der Highlight Communications AG
47,3%
100%
100%
100%
100%
100%
Wesentliche Tochtergesellschaften der Constantin Medien AG
100%
VEREINFACHTE KONZERNSTRUKTURStand: 31. Dezember 2010
KENNZAHLEN
IN MIO. EURO
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Bilanzsumme
Gezeichnetes Kapital
Eigenkapital
Eigenkapitalquote (in Prozent)
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Umsatzerlöse
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Abschreibungen und Wertminderungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ergebnisanteil Anteilseigner
Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Anzahl Aktien im Umlauf in Mio.
Aktienkurs in Euro
Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf)
Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio.
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (unverwässert) in Euro
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (verwässert) in Euro
Mitarbeiter (Stichtag)
31.12.2010
281,7
144,9
59,7
620,4
85,1
71,0
11,4%
43,3
259,6
1.1. bis
31.12.2010
470,3
156,1
241,2
73,0
118,8
-112,6
6,2
3,4
-11,4
183,0
-86,1
-43,2
31.12.2010
77,7
1,75
136,0
1.1. bis
31.12.2010
77,4
-0,15
-0,15
1.520
31.12.2009
293,9
145,8
71,6
644,9
85,1
109,8
17,0%
86,3
214,5
1.1. bis
31.12.2009
511,1
168,2
281,1
61,8
169,2
-167,8
1,4
-0,3
8,7
65,8
-64,0
-19,0
31.12.2009
77,7
2,00
155,4
1.1. bis
31.12.2009
75,7
0,12
0,12
1.351
DAS JAHR
| FEBRUAR 2010
Am 2. Februar wird im Rahmen einer Pressekonferenz die neue Mul-timedia-Dachmarke SPORT1 für den Sportsender DSF und dasSportportal Sport1 präsentiert.
| MÄRZ 2010
Am 24. März gibt der Konzern die Erneuerung des Mandates zurVermarktung der kommerziellen Rechte an der UEFA ChampionsLeague, der UEFA Europa League und dem UEFA Super Cup zwi-schen der Highlight Communications-Tochtergesellschaft TEAM undder UEFA bekannt.
Gleichzeitig wird vereinbart, dass die UEFA ihre 20-prozentige Be-teiligung an der TEAM Holding AG zum 30. Juni 2010 an die High-light Communications AG veräußert, die damit dann 100 Prozentder Anteile hält.
| APRIL 2010
Am 11. April wird im Rahmen der Neuausrichtung des Sportseg-ments die neue Multimedia-Dachmarke SPORT1 für sämtliche TV-,Online- und Mobile-Aktivitäten des Konzerns eingeführt.
Am 22. April veröffentlicht die Constantin Medien AG ein Rück-kaufangebot für die 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013.
| MAI 2010
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Constantin Medien AGund der Deutschen Telekom AG wird am 7. Mai das Eröffnungsspielder Eishockey WM zwischen Deutschland und den USA exklusiv in3D und HD bei LIGA total! gezeigt. Die redaktionelle und produk-tionstechnische Verantwortung für die Umsetzung liegt dabei beiSPORT1, PLAZAMEDIA und Constantin Sport Medien als Veranstal-ter von LIGA total!
| JUNI 2010
Die Aktionäre der Constantin Medien AG stimmen am 9. Juni aufder ordentlichen Hauptversammlung allen Tagesordnungspunktenmit Zustimmungsquoten von jeweils mehr als 96 Prozent zu.
Am 10. Juni informiert die Highlight Communications AG über Ver-änderungen in der Management-Struktur der TEAM Marketing. Dasoperative Management wird seitdem von einer Senior ManagementGroup verantwortet.
| AUGUST 2010
Im August nimmt die Constantin Sport Marketing GmbH als neuerZentralvermarkter aller Marken des Sportsegments sowie für Dritt-kunden und deren Plattformen ihren Betrieb auf.
| SEPTEMBER 2010
Im Rahmen seiner Multimedia-Strategie kündigt der Konzern den
Start des neuen Pay-TV-Senders SPORT1+ in SD und HD an, derüber die Plattformen von Kabel Deutschland, Kabel BW und Unity-media sowie über Entertain, die TV-Plattform der Deutschen Tele-kom, verbreitet wird.
Am 6. September gibt die Highlight Communications AG die vorzei-tige Verlängerung der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen ihrerTochtergesellschaft TEAM und den Wiener Philharmonikern bis2017 bekannt.
Am 16. September startet nach „Step Up 3D“ mit „Resident Evil:Afterlife“ die zweite S3D-Produktion der Constantin Film AG in dendeutschen Kinos. Der vierte Teil der „Resident Evil“-Reihe setzt sich– wie auch in den anderen Ländern – auf Anhieb an die Spitze derKino-Charts.
| OKTOBER 2010
Der Vorstand der Constantin Medien AG beschließt am 5. Oktober,eine Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro zu bege-ben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0Prozent pro Jahr verzinst.
Am 7. Oktober startet mit der „Konferenz der Tiere“ die dritte 3D-Produktion der Constantin Film AG in den deutschen Kinos.
| NOVEMBER 2010
Im Rahmen der Erschließung weiterer digitaler Distributionskanälestartet am 1. November mit SPORT1 HD das Programm des Free-TV-Senders SPORT1 im hochauflösenden HD-Standard auf der Platt-form HD+ des Satellitenbetreibers SES ASTRA. Im weiteren Jahres-verlauf kommen die Kabelnetzbetreiber Unitymedia, Tele Columbusund Kabel BW als Verbreitungsplattformen hinzu. Bereits im Sep-tember war SPORT1 HD bei Entertain gestartet.
SPORT1 erweitert sein Eishockey-Engagement und wird offiziellerPartner des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Die Kooperationumfasst zudem die exklusiven Übertragungsrechte am DeutschlandCup bis einschließlich 2013 und die exklusiven Verwertungsrechtean allen Spielen der deutschen Nationalmannschaft für die kom-menden drei Jahre. Darüber hinaus erwirbt SPORT1 von der Infront Sports & Media dieexklusiven Live-Rechte an der IIHF Weltmeisterschaft im Eishockeybis 2017.
| DEZEMBER 2010
SPORT1 gibt am 17. Dezember den Erwerb umfangreicher Subli-zenz-Rechte an der Formel1-Saison 2011 von RTL bekannt.
Nach „Step up 3D“, „Resident Evil: Afterlife 3D“ und „Konferenzder Tiere“ (3D) knackt „vincent will meer“ als vierter Kinofilm imVerleih der Constantin Film AG im Jahr 2010 die Millionenmarke.
DAS UNTERNEHMEN
INHALT
DAS UNTERNEHMEN | INHALT
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die aufEinschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren.Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Fak-toren wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichenund geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken
oder das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dassdie tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen.Die Constantin Medien AG beabsichtigt nicht, die in dem Geschäfts-bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktua-lisieren.
| ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE-UND LAGEBERICHT
20 1. Geschäft und Rahmenbedingungen
45 2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
des Constantin Medien-Konzerns
50 3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
der Constantin Medien AG
53 4. Personalbericht
54 5. Nachtragsbericht
55 6. Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289
Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
56 7. Angaben zu wesentlichen Geschäften mit
nahe stehenden Unternehmen und Personen
im Berichtszeitraum
56 8. Risikobericht
64 9. Chancenbericht
66 10. Prognosebericht
| DAS UNTERNEHMEN
4 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
6 Organe
7 Bericht des Aufsichtsrats
10 Erklärung zur Unternehmensführung
gem. § 289a HGB
14 Die Aktie der Constantin Medien AG
2
| KONZERNABSCHLUSS
74 Konzernbilanz
76 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
77 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
78 Konzern-Kapitalflussrechnung
80 Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung
82 Konzernanhang
82 1. Allgemeine Erläuterungen
82 2. Rechnungslegung
85 3. Angaben zum Konsolidierungskreis
89 4. Beschreibung der angewendeten Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden
102 5. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
125 6. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn-
und Verlustrechnung
129 7. Angaben zum finanziellen Risikomanagement
140 8. Segmentberichterstattung
143 9. Ermessensausübung/Schätzungsunsicherheiten
144 10. Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten
und sonstige finanzielle Verpflichtungen
145 11. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen
und Personen
146 12. Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
147 13. Sonstige Pflichtangaben
150 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
151 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
| AG-ABSCHLUSS
152 AG-Bilanz (HGB)
154 AG-Gewinn- und Verlustrechnung (HGB)
| DAS UNTERNEHMEN
155 Finanzkalender 2011
155 Impressum
3
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
der Constantin Medien-Konzern blickt auf ein anspruchsvolles
Geschäftsjahr 2010 zurück, in dem unsere Erwartungen an die
Geschäftsentwicklung leicht übertroffen wurden. Der Kon-
zernumsatz lag mit 470,3 Mio. Euro etwas oberhalb der Ziel-
spanne von 440 bis 460 Mio. Euro und erwartungsgemäß
unter Vorjahr. Beim Ergebnis Anteilseigner in Höhe von -11,4
Mio. Euro haben wir uns gegenüber dem prognostizierten Ziel-
korridor von -12 Mio. Euro bis -14 Mio. Euro leicht verbessert.
Wie in den Vorjahren auch war das Ergebnis in erheblichem
Umfang durch Abschreibungen aus der Allokation des Kauf-
preises für unsere Beteiligung an der Highlight Communica-
tions AG belastet. Wir haben somit 2010 jene Ziele, die wir
dem Kapitalmarkt schon sehr frühzeitig angekündigt hatten,
erreicht. Diese Verlässlichkeit ist wichtig, denn sie ist die
Grundlage für das Vertrauen in unser Unternehmen.
Die drei operativen Segmente der Constantin Medien AG haben
sich im vergangenen Jahr unterschiedlich entwickelt:
Im Segment Sport ist es gelungen, trotz des unverändert wett-
bewerbsintensiven TV-Werbemarktes das Ergebnis um 14,5
Mio. Euro zu verbessern und nahezu ausgeglichen abzuschlies-
sen. Grundlage dieser erfreulichen Entwicklung war die bereits
Mitte 2009 eingeleitete umfangreiche Restrukturierung unse-
rer Sportgeschäfte, die wir im dritten Quartal 2010 erfolgreich
abschlossen haben. Im Mittelpunkt stand dabei die Einfüh-
rung der Multimedia-Dachmarke SPORT1 für alle TV-, Online-
und Mobile-Aktivitäten, verbunden mit der inhaltlichen und
organisatorischen Verzahnung der verschiedenen Plattformen.
Dazu gehörte auch die Integration aller Vermarktungsaktivitä-
ten im Sport durch die neue Vermarktungsgesellschaft Con-
stantin Sport Marketing GmbH, die im dritten Quartal 2010
an den Start ging.
Wir haben aber nicht nur Strukturen und Prozesse optimiert
und Kosten reduziert, sondern das Sportsegment auch strate-
gisch und programmlich weiterentwickelt. Der Free-TV-Sender
SPORT1 tätigte erhebliche Investitionen in neue Rechte und
Formate und baute dabei vor allem die Live-Berichterstattung
massiv aus. Zudem haben wir im Zuge der Neuausrichtung des
Segments gezielt neue digitale Distributionskanäle für unser
umfangreiches Sportangebot erschlossen: Die Verbreitung des
TV-Programms von SPORT1 im hochauflösenden HD-Standard
und der am 1. Oktober 2010 erfolgte Start unseres neuen Pay-
TV-Senders SPORT1+ in HD und SD waren erste wichtige
Schritte auf diesem Weg, den wir weitergehen werden.
Das Segment Film verzeichnete 2010 eine schwächere
Geschäftsentwicklung als im Vorjahr, die jedoch im Rahmen
unserer Erwartungen lag. Gründe waren vor allem ein geringe-
res Produktionsvolumen bei TV-Auftragsproduktionen aufgrund
der noch immer restriktiven Ausgabepolitik der TV-Sender
sowie geringere Erlöse in den Bereichen Kinoverleih und Lizenz-
handel. Nachdem 2009 ein Ausnahmejahr an den Kinokassen
gewesen war, ging die Zahl der Kinobesucher 2010 in Deutsch-
land um rund 14 Prozent zurück. Ungeachtet dessen festigte
die Constantin Film AG ihre Position als führender unabhängi-
ger deutscher Hersteller und Verleiher von Kino-, DVD- und
Fernsehfilmen. Jeder zweite Film unter den Top 10 der
beliebtesten deutschen Produktionen des Jahres 2010 wurde
von Constantin Film produziert und in die Kinos gebracht.
Besucherstärkster Constantin Film-Titel war die 3D-Animation
„Konferenz der Tiere“, die von Anfang Oktober bis Jahresende
mehr als 1,4 Millionen Menschen in die Kinos lockte. Aber
auch die anderen im zweiten Halbjahr 2010 gestarteten 3D-
Titel „Step Up 3D“ und „Resident Evil: Afterlife“ erfüllten
unsere Erwartungen. Wir erwarten durch die Etablierung und
Weiterentwicklung der 3D-Technologie attraktive Perspektiven
für die internationale Filmindustrie. Die Constantin Film AG
hat den Anspruch, diesen Trend in den kommenden Jahren
mitzuprägen.
Das Segment Sport- und Event-Marketing verzeichnete 2010
sowohl operativ als auch in strategischer Hinsicht ein erfolg-
reiches Jahr. Der Umsatz nahm – einhergehend mit einer
Ergebnisverbesserung – zu, durch höhere Erlöse aus der
erfolgreichen Vermarktung der UEFA Champions League und
der UEFA Europa League. Zum wiederholten Mal stellte die
Highlight Communications-Tochtergesellschaft TEAM damit
ihre Kompetenz und Leistungskraft bei der Vermarktung der
Topwettbewerbe im europäischen Klubfußball unter Beweis.
Umso mehr freut es uns, dass der europäische Fußballverband
UEFA die bewährte Zusammenarbeit mit TEAM bis zur Spiel-
zeit 2014/2015 und bei Erreichen bestimmter Leistungsziele
VORWORT DES VORSTANDSVORSITZENDEN
4
DAS UNTERNEHMEN | VORWORT DES VORSTANDSVORSITZENDEN
sogar bis 2018 verlängert hat. Darüber hinaus gelang es TEAM
im vergangenen Jahr, einen neuen Agenturvertrag mit den
Wiener Philharmonikern bis 2017 abzuschließen, so dass auch
diese erfolgreiche Partnerschaft fortgeführt werden wird.
Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,
für die operative Geschäftsentwicklung des Constantin Medien-
Konzerns im laufenden Geschäftsjahr sind wir grundsätzlich
positiv gestimmt. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist freund-
lich, wenngleich konjunkturelle Risikofaktoren wie die euro-
päische Schuldenkrise nicht außer Acht gelassen werden
dürfen.
Im Segment Sport werden wir die Digitalisierung und Diversi-
fizierung der Verbreitungswege für unsere Inhalte vorantreiben
und uns neue Erlösquellen erschließen. Von großer Bedeutung
wird sein, ob und in welchem Ausmaß SPORT1 als Sparten-
sender von der wieder steigenden Ausgabenbereitschaft der
werbungtreibenden Wirtschaft profitieren kann. Im Filmge-
schäft wollen wir nach dem Grundsatz „Klasse statt Masse“
den Schwerpunkt weiterhin auf aufwendige 3D-Produktionen,
Filme mit Event-Charakter, Family Entertainment-Produktio-
nen sowie Bestseller-Verfilmungen legen. Im Geschäftsfeld TV-
Auftragsproduktionen bleibt abzuwarten, ob die verbesserten
Rahmenbedingungen zu einer Belebung der Sendernachfrage
führen. Für das Segment Sport- und Event-Marketing gehen
wir auf Basis langfristiger Verträge von einer unverändert
erfolgreichen Geschäftsentwicklung aus.
Ausblick auf das Jahr 2011: Wir sind in Summe zuversicht-
lich, dass der Constantin Medien-Konzern im Jahr 2011 bei
dem langfristigen Ziel, stabile positive Ergebnisse zu erwirt-
schaften, einen weiteren Schritt nach vorne machen wird.
Unter Berücksichtigung der Aufwendungen für die Konzern-
finanzierung und die Holding gehen wir zwar für das laufende
Jahr von einem negativen Konzernergebnis Anteilseigner aus,
jedoch auf deutlich reduziertem Niveau.
Der Vorstand prognostiziert für das Geschäftsjahr 2011 einen
Konzernumsatz zwischen 470 Mio. Euro und 490 Mio. Euro
und ein auf die Anteilseigner entfallendes Konzernergebnis
von -6 Mio. Euro bis -7 Mio. Euro. Ich bin sicher, dass sich die
Constantin Medien AG auch bei dieser Einschätzung als
verlässlich erweisen wird.
Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, möchte ich
abschließend – ebenso wie allen Kunden, Geschäftspartnern
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – für Ihr
Vertrauen und Ihre Unterstützung herzlich danken.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
5
Vorstand
Der Vorstand der Constantin Medien AG setzte sich zum
31. Dezember 2010 wie folgt zusammen:
Bernhard Burgener, Vorsitzender des Vorstands/CEO
Bernhard Burgener ist seit dem 1. September 2008 Vor-
standsvorsitzender der Constantin Medien AG. Er ist verant-
wortlich für die strategische Entwicklung der gesamten Unter-
nehmensgruppe, die Betreuung der Großaktionäre, die M&A-
Aktivitäten, Kommunikation sowie für Gesellschafts- und
Aktienrecht und Compliance. Seit 1. Juli 2009 verantwortet
Bernhard Burgener auch das gesamte operative Geschäft des
Geschäftsfelds Sport.
Darüber hinaus zeichnet er über die Beteiligungsgesellschaft
Highlight Communications AG, bei der er das Amt des Dele-
gierten des Verwaltungsrats ausübt, auch für die Segmente
Film mit der Highlight Communications-Tochtergesellschaft
Constantin Film AG, deren Vorstandsvorsitzender er seit dem
1. Januar 2009 ist, sowie das Segment Sport- und Event-Mar-
keting, das über die Highlight Communications-Beteiligungs-
gesellschaft TEAM abgedeckt wird, verantwortlich. Bei TEAM
übt Herr Burgener die Funktion des Verwaltungsratspräsidenten
aus.
Antonio Arrigoni, Vorstand Finanzen/CFO
Antonio Arrigoni ist seit dem 1. April 2008 Mitglied des Vor-
stands der Constantin Medien AG und verantwortlich für die
Bereiche Finanzen, Investor Relations, Rechnungswesen, Con-
trolling, Personal und Verwaltung, Recht sowie IT und Pro-
zessmanagement. Daneben ist Herr Arrigoni Mitglied des
Verwaltungsrats der Highlight Communications AG.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG setzte sich zum
31. Dezember 2010 wie folgt zusammen*:
Fred Kogel, Vorsitzender
Werner E. Klatten, stellvertretender Vorsitzender
Dr. Erwin Conradi, Mitglied
Dr. Dieter Hahn, Mitglied
Dr. Bernd Kuhn, Mitglied
Jan P. Weidner, Mitglied
* Für Informationen über die unterjährige Besetzung des Aufsichtsratsverweisen wir auf die Darstellung im Berichts des Aufsichtsrats (Seite7), im zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht (Seite 21)sowie im Konzernanhang, Kapitel 13 „Sonstige Pflichtangaben“(Seite 147).
ORGANE
6
DAS UNTERNEHMEN | ORGANE
7
BERICHT DES AUFSICHTSRATS | DAS UNTERNEHMEN
Fred Kogel, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG hat im Jahr 2010
– entsprechend seinen gesetzlichen und satzungsmäßigen Ver-
pflichtungen – den Vorstand der Gesellschaft beraten sowie
dessen Tätigkeiten überwacht. Anhand von mündlichen und
schriftlichen Berichten befasste sich das Gremium ausführlich
mit dem Geschäftsverlauf von AG und Konzern sowie mit
wesentlichen Geschäftsvorfällen.
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG besteht aus sechs
Mitgliedern, die nach § 5 Ziffer 1 der Satzung von der Haupt-
versammlung gewählt werden. Im zurückliegenden Geschäfts-
jahr kam es zu folgenden Veränderungen im Aufsichtsrat der
Gesellschaft:
Mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung
der Constantin Medien AG vom 9. Juni 2010 endete die Amts-
zeit der mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung
vom 27. Juni 2007 in das Kontrollgremium gewählten Auf-
sichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin Conradi und Herr Martin
Wagner. Mit Schreiben vom 19. Juli 2010 hat der Vorstand in
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat gemäß § 104 Abs 2 Satz 2
AktG die gerichtliche Bestellung von Herrn Dr. Conradi und da-
rüber hinaus auch für Herrn Rechtsanwalt Dr. Bernd Kuhn
beim zuständigen Registergericht beantragt, da Herr Martin
Wagner nicht mehr zur Verfügung stand. Mit Beschluss vom
6. August 2010 hat das Registergericht die Herren Dr. Con-
radi und Dr. Kuhn antragsgemäß zu Aufsichtsratsmitgliedern
der Gesellschaft bestellt.
Derzeit bildet der Aufsichtsrat drei Ausschüsse:
– Der Personal- und Nominierungsausschuss, der im Jahr 2010
ein Mal tagte, ist unter anderem für die Vorbereitung und
Verhandlung der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern
des Vorstands sowie für die Vorbereitung der Wahl von Auf-
sichtsratsmitgliedern durch die Hauptversammlung zustän-
dig. Er besteht aus drei Mitgliedern: Herrn Dr. Dieter Hahn
und Herrn Fred Kogel, wobei Herr Kogel den Vorsitz und
Herr Dr. Hahn den stellvertretenden Vorsitz innehaben. Fer-
ner gehört dem Personal- und Nominierungsausschuss Herr
Dr. Erwin Conradi an.
– Der ebenfalls aus drei Mitgliedern bestehende Prüfungs-
ausschuss befasst sich insbesondere mit Fragen der Rech-
nungslegung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems,
des Risikomanagements, Compliance und der Erteilung des
Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer. 2010 tagte das
Gremium vier Mal. Vorsitzender des Prüfungsausschusses
ist Herr Jan P. Weidner, der am 21. Mai 2010 den Vorsitz
von Herrn Werner E. Klatten übernommen hat, der seither
einfaches Mitglied dieses Kontrollgremiums ist. Stellvertre-
tender Vorsitzender ist Herr Dr. Dieter Hahn.
– Dem Ausschuss Recht und Compliance obliegt die Überwa-
chung und Beratung des Vorstands bei der Einhaltung der ge-
setzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richt-
linien. Der Ausschuss konstituierte sich im Berichtsjahr, in
dem er insgesamt vier Mal tagte. Der Umfang des Gremiums
wurde nach den ersten beiden Sitzungen von zwei auf drei Mit-
glieder erhöht. Vorsitzender ist nach Ausscheiden von Herrn
Martin Wagner aus dem Aufsichtsrat Herr Dr. Bernd Kuhn.
Ferner gehören diesem Ausschuss die Herren Fred Kogel
(stellvertretender Vorsitzender) und Werner E. Klatten an.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Berichtsjahr insge-
samt fünf ordentliche Sitzungen abgehalten. An vier Sitzungen
nahmen alle Mitglieder des Gremiums teil; bei einer Sitzung
fehlten zwei Mitglieder entschuldigt. Wie in den Vorjahren und
allgemein üblich waren auch jeweils beide Mitglieder des Vor-
stands bei den Aufsichtsratssitzungen anwesend, um dem Auf-
sichtsrat Bericht zu erstatten und dessen Fragen zu beant-
worten. Ferner hat das Kontrollgremium, wie in den Vorjahren
auch, Sachverständige zu den Beratungen hinzugezogen, insbe-
sondere Wirtschaftsprüfer. Auch zwischen den Sitzungen stan-
den der Vorstand und die Mitglieder des Aufsichtsrats in stän-
digem Kontakt, so dass das Kontrollgremium jederzeit über die
Geschäftslage der Constantin Medien AG und des Constantin
Medien-Konzerns unterrichtet war. Dies gilt insbesondere für
die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat. Wie üblich hat
der Aufsichtsrat Beschlüsse auf Basis aussagekräftiger Unter-
lagen auch zwischen den Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst.
Im Jahr 2010 befasste sich der Aufsichtsrat insbesondere mit
folgenden Themen:
Geschäftslage und Geschäftsentwicklung
In seinen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich
mit der aktuellen Geschäftssituation in der Constantin Medien
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
AG und im Konzern. Dabei wurden die laufende Geschäfts-
entwicklung, die Liquiditätslage, wesentliche Geschäftsvorfälle
und Veränderungen der Risikolage in den drei Segmenten
Sport, Film sowie Sport- und Event-Marketing vom Vorstand
dargestellt und mit dem Aufsichtsrat eingehend erörtert. Auch
die wirtschaftliche Entwicklung der Constantin Medien AG war
regelmäßig Gegenstand der Beratungen. Insbesondere die be-
reits 2009 begonnene Restrukturierung des Sportsegments mit
der Schaffung der Dachmarke SPORT1 sowie die strategischen
und wirtschaftlichen Mittelfristplanungen für die Aktivitäten
in diesem Bereich standen im Berichtsjahr im Fokus. Dabei
ging es um die fortlaufende Analyse der wirtschaftlichen und
rechtlichen Rahmenbedingungen im Sportwerbe- und Sport-
produktionsmarkt und die daraus abzuleitenden strategischen
Chancen und Risiken für die Sportgesellschaften SPORT1 und
PLAZAMEDIA.
Unternehmensfinanzierung
Breiten Raum nahmen in den Beratungen des Berichtsjahres
der Finanzierungsbedarf und die Finanzierungsstrategie der
Constantin Medien AG und des Constantin Medien-Konzerns
ein. Im Vordergrund stand dabei der weitere Rückkauf von
Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 durch ein „Tender
Offer“, in dessen Rahmen 847.285 Anleihestücke zum Preis
von 5,65 Euro von der Gesellschaft zurückerworben wurden.
Darüber hinaus erörterte und prüfte der Aufsichtsrat verschie-
dene Alternativen zur langfristigen Unternehmensfinanzierung.
Der Aufsichtsrat billigte am 5. Oktober 2010 im Umlaufver-
fahren die Begebung einer Unternehmensanleihe im Volumen
von 30 Mio. Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren.
Investments und Desinvestments
Der Aufsichtsrat stimmte im Berichtsjahr verschiedenen wich-
tigen Investments und Desinvestments im Konzern zu. Dazu
gehörte unter anderem der Start des neuen Pay-TV-Kanals
SPORT1+ in SD- und HD-Qualität sowie die Verbreitung des
SPORT1-Programms in HD-Qualität. Die Veräußerung der
Minderheitsbeteiligung der Constantin Medien AG an der
WIGE Media AG zählte zu den Desinvestments im vergange-
nen Jahr.
Darüber hinaus wurde dem Gremium die langfristige Verein-
barung über die Verlängerung des Mandates der Highlight
Communications-Tochtergesellschaft TEAM zur Vermarktung
der UEFA Champions League, der UEFA Europa League und
des UEFA Super Cups durch die UEFA präsentiert. Der zum
30. Juni 2010 erfolgte Erwerb der restlichen 20 Prozent an
der Team Holding AG von der UEFA wurde dem Aufsichtsrat
ebenfalls vorgestellt.
Neustrukturierungen im Segment Sport
Durch mehrere gesellschaftsrechtliche Veränderungen wurde
im Jahresverlauf 2010 die Restrukturierung des Segments
Sport abgeschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte in diesem Zu-
sammenhang der Verschmelzung der Sport1 Online GmbH auf
die Sport1 GmbH und der im Anschluss erfolgten Abspaltung
des Vermarktungsbereichs der Sport1 GmbH auf die AdImpulse
Media GmbH zu, die in Constantin Sport Marketing GmbH um-
benannt wurde und als zentrale Vermarktungseinheit für das
gesamte Sportsegment fungiert.
Vorstandsbestellungen und Vorstandsvergütung
Der Aufsichtsrat befasste sich in enger Abstimmung mit dem
Personal- und Nominierungsausschuss im Berichtsjahr einge-
hend mit der Neuverhandlung der Vorstandsverträge von Herrn
Bernhard Burgener und Herrn Antonio Arrigoni. Im Rahmen
der Neuverhandlungen wurde sichergestellt, dass bei der Vor-
standsvergütung alle gesetzlichen Vorgaben des Vorstandsver-
gütungsgesetzes, insbesondere auch bei der vertraglichen Aus-
gestaltung der variablen Vergütungskomponenten, umgesetzt
wurden. Der Aufsichtsrat hat Herrn Bernhard Burgener bis zum
31. August 2013 einstimmig zum Vorsitzenden des Vorstands
bestellt und seinen Vorstandsdienstvertrag entsprechend neu ge-
fasst. Ebenso einstimmig erfolgte der Beschluss, Herrn Antonio
Arrigoni bis zum 30. Juni 2014 zum Mitglied des Vorstands zu
bestellen und seinen Vorstandsdienstvertrag neu zu fassen.
Erläuterungen der im Lagebericht und Konzernlagebericht der
Gesellschaft gemachten Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB
Die Constantin Medien AG hat im Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr 2010 Angaben gemäß § 315 Abs. 4 HGB ge-
macht. Die Angaben dienen der Umsetzung der Richtlinie
2004/25 EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
21. April 2004, die Übernahmeangebote betrifft. Gesellschaf-
ten, deren stimmberechtigte Aktien an einem organisierten
Markt im Sinne des § 2 Abs. 7 des Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetzes (WpÜG) zugelassen sind, müssen solche
Angaben machen – unabhängig davon, ob ein Übernahme-
8
DAS UNTERNEHMEN | BERICHT DES AUFSICHTSRATS
9
angebot vorliegt oder zu erwarten ist. Die Angaben dienen dem
Zweck, potenzielle Bieter in die Lage zu versetzen, sich ein
umfassendes Bild von der Gesellschaft und von etwaigen Über-
nahmehindernissen zu machen. Der Aufsichtsrat hat die ent-
sprechenden Angaben im zusammengefassten Konzernlage-
und Lagebericht geprüft. Einzelheiten zu dem Themenkomplex
sind dem zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht
(Kapitel 6) zu entnehmen.
Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses
Die mit der Abschlussprüfung beauftragte Pricewaterhouse-
Coopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahres-
abschluss der Constantin Medien AG, den Konzernabschluss
sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzern-
lagebericht zum 31. Dezember 2010 geprüft und mit einem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahres-
abschluss, der Konzernjahresabschluss sowie der Bericht über
die Lage der Gesellschaft und des Konzerns wurden zusam-
men mit den Berichten des Abschlussprüfers allen Mitgliedern
des Aufsichtsrats mit ausreichender Frist übersendet, so dass
eine sorgfältige Prüfung der Dokumente möglich war.
Die Prüfer berichteten dem Aufsichtsrat in der bilanzfeststel-
lenden Aufsichtsratssitzung am 22. März 2011 über die
wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte
die Jahresabschlüsse der Constantin Medien AG und des Kon-
zerns sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten
Konzernlagebericht eingehend und nahm die Ergebnisse des
Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat
erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine
Einwände gegen den Jahresabschluss und den Konzern-
abschluss. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahres-
abschluss und Konzernabschluss der Gesellschaft. Der Jahres-
abschluss ist damit festgestellt.
Der Constantin Medien-Konzern hat im Jahr 2010 die Restruk-
turierung im Sportsegment abgeschlossen und damit die
Weichen für eine positive Entwicklung dieses Bereichs auch
in einem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld gestellt.
Auch im Jahr 2011 wird die weitere Entwicklung des Sport-
segments, insbesondere von SPORT1, im Fokus der Bemü-
hungen seitens des Managements und des Aufsichtsrats
stehen. Im Segment Film sieht der Aufsichtsrat den Konzern
unverändert gut positioniert. Das Segment Sport- und Event-
Marketing konnte durch den Abschluss eines neuen langfristi-
gen Vermarktungsvertrags mit der UEFA die Basis legen, seine
erfolgreiche Geschäftsentwicklung langfristig fortzusetzen.
Diese Entwicklungen stimmen aus heutiger Sicht, ungeachtet
aller Herausforderungen in unseren Märkten, zuversichtlich für
die Zukunft des Constantin Medien-Konzerns. Der Aufsichtsrat
spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern des Konzerns seinen herzlichen Dank für die geleistete
Arbeit aus. Ihre Kompetenz, ihre Kreativität und ihr Engage-
ment sind die Basis unseres Erfolgs.
Im März 2011
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG
Fred Kogel
Vorsitzender
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat berichten gem. Ziffer 3.10 des Deut-
schen Corporate Governance Kodex (DCGK) über die Corporate
Governance der Constantin Medien AG.
Vorstand und Aufsichtsrat der Constantin Medien AG erklären,
dass den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex (DCGK) in der Fassung vom 18. Juni 2009 mit den in
der Entsprechenserklärung vom Dezember 2009 genannten
Ausnahmen entsprochen wurde und dass den Empfehlungen
des Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 mit den folgen-
den Ausnahmen entsprochen wird:
– Eine Altersgrenze für Vorstände ist nicht festgelegt (Ziffer
5.1.2 des Kodex).
Im Hinblick auf das Alter der zwei Mitglieder des Vorstands
unserer Gesellschaft erscheint die Festlegung einer Alters-
grenze derzeit nicht erforderlich. Darüber hinaus scheint der
Gesellschaft eine feste Altersgrenze ein sehr starres Instrument
zu sein, das die Flexibilität des Aufsichtsrats bei der Bestellung
von Mitgliedern des Vorstands unnötig einschränkt; der Auf-
sichtsrat wird das Alter von Vorstandsmitgliedern bei der Neu-
oder Wiederbestellung ohnehin berücksichtigen.
– Konkrete Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats,
die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situa-
tion die internationale Tätigkeit des Unternehmens, poten-
tielle Interessenskonflikte, eine festzulegende Altersgrenze
für Aufsichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berück-
sichtigen und eine angemessene Beteiligung von Frauen vor-
sehen (Ziffer 5.4.1 des Kodex), werden derzeit erst erarbeitet.
Nach der neu gefassten Ziffer 5.4.1 des Kodex soll der Auf-
sichtsrat konkrete Ziele für seine Zusammensetzung benennen,
die unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation
die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potentielle
Interessenskonflikte, eine festzulegende Altersgrenze für Auf-
sichtsratsmitglieder und Vielfalt (Diversity) berücksichtigen
und eine angemessene Beteiligung von Frauen vorsehen. Den
Anforderungen der neugefassten Ziffer 5.4.1 des Kodex wird
zum Zeitpunkt der Abgabe dieser Erklärung noch nicht ent-
sprochen, da die besondere Bedeutung der Thematik eine an-
gemessene Behandlung im Aufsichtsrat erfordert, die im erfor-
derlichen Umfang noch nicht möglich war und im Geschäfts-
jahr 2011 erfolgen soll.
– Die Frist für die Vorlage von Quartalsberichten (Zwischen-
berichten) wird derzeit noch nicht auf 45 Tage nach Ende
des Berichtszeitraums verkürzt (Ziffer 7.1.2 des Kodex).
Es ist vorgesehen, auch diese Empfehlung des DCGK (Vorlage
von Quartalsberichten innerhalb von 45 Tagen), der derzeit
noch nicht entsprochen wird, sobald wie möglich zu erfüllen.
Im Hinblick auf die Komplexität der in unserer Gesellschaft
und ihren Beteiligungen erfolgenden Rechnungslegung, soll
dies aber erst erfolgen, wenn durch eine Optimierung der in-
ternen Abläufe sichergestellt ist, dass dies mit der notwendi-
gen Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit geleistet werden kann.
Die jeweils aktuelle Fassung der Entsprechenserklärung zum
Deutschen Corporate Governance Kodex sowie frühere Fas-
sungen sind auf der Homepage www.constantin-medien.de ein-
sehbar.
Angaben zu Unternehmensführungspraktiken
Grundsätze
Der Vorstand und der Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unter-
nehmens vertrauensvoll zusammen und fühlen sich dem Grund-
satz einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes
verpflichtet. Die Constantin Medien AG hat das Ziel, dem Ver-
trauen ihrer Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter sowie ihrer
gesellschaftlichen Verantwortung dauerhaft gerecht zu werden.
Dabei bestimmen die Prinzipien verantwortungsbewusster und
guter Unternehmensführung das Handeln der Leitungs- und
Kontrollgremien der Gesellschaft. Integrität im Umgang mit,
sowie Glaubwürdigkeit, Seriosität und Zuverlässigkeit gegen-
über Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden, Aktionären,
Investoren und der Öffentlichkeit sind dabei elementare Ver-
haltensgrundsätze.
Der Constantin Medien-Konzern steht für regelmäßige, trans-
parente und zeitnahe Kommunikation. Die Berichterstattung
über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Constantin
Medien AG erfolgt in Geschäftsberichten, Halbjahresfinanz-
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEM. §289a HGB
10
DAS UNTERNEHMEN | ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEM. § 289a HGB
11
und Quartalsberichten. Darüber hinaus werden Informationen
im Wege von Pressemitteilungen bzw. Ad-hoc-Mitteilungen ver-
öffentlicht. Sämtliche Berichte, Meldungen und Präsentatio-
nen sowie weitere ausführliche Informationen zur Constantin
Medien AG stellt die Gesellschaft auf ihrer Homepage
www.constantin-medien.de bereit.
Aktionäre und Hauptversammlung
Die Aktionäre der Constantin Medien AG können ihre Rechte
in der Hauptversammlung wahrnehmen und dort ihr Stimm-
recht ausüben. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptver-
sammlung teilzunehmen, dort das Wort zu den jeweiligen
Tagesordnungspunkten zu ergreifen und Fragen sowie Anträge
zu stellen. Die Constantin Medien AG erleichtert ihren Aktionä-
ren die persönliche Wahrnehmung ihrer Rechte durch die
Bestellung eines an die Weisung der Aktionäre gebundenen
Stimmrechtsvertreters.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Die Constantin Medien AG stellt ihren Konzernabschluss sowie
die Konzernzwischenabschlüsse nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) auf, wie sie in der Euro-
päischen Union anzuwenden sind. Der Jahresabschluss der
Constantin Medien AG wird nach deutschem Handelsrecht
(HGB) erstellt. Die Aufstellung des Konzern- und des Jahres-
abschlusses liegt in der Verantwortung des Vorstands. Nach
Erstellung werden Konzern- und Jahresabschluss von dem von
der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer geprüft und
vom Aufsichtsrat festgestellt bzw. gebilligt.
Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass er den Vor-
sitzenden des Aufsichtsrats und den Vorsitzenden des Prü-
fungsausschusses unverzüglich über Ausschluss- oder
Befangenheitsgründe sowie über wesentliche Feststellungen
und Vorkommnisse während der Prüfung unterrichtet.
Steuerungsgrößen und Kontrollsystem
Für die strategische Ausrichtung und die Steuerung des Kon-
zerns ist der Vorstand der Constantin Medien AG verantwort-
lich. Die operative Verantwortung bei den Tochtergesell-
schaften im Segment Sport liegt bei den jeweiligen Geschäfts-
führungen. Die Highlight Communications AG und die Con-
stantin Film AG werden durch den Verwaltungsrat bzw. den
Vorstand eigenständig geführt. Als maßgebliche Steuerungs-
größen werden finanzielle Leistungsindikatoren (vor allem Um-
satz und Ergebnisgrößen) und nicht-finanzielle Leistungsindi-
katoren (auf Basis der jeweiligen Geschäftsmodelle in den
einzelnen Segmenten) unterschieden. Detaillierte Angaben zu
Steuerungssystem und Leistungsindikatoren finden Sie im zu-
sammengefassten Konzernlage- und Lagebericht im Kapitel
1.6 „Steuerungssystem und Leistungsindikatoren“ (Seite 25).
Das interne Kontrollsystem der Constantin Medien-Gruppe um-
fasst alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung
der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und der Ordnungsmäßig-
keit der internen wie externen Rechnungslegung und trägt zur
Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften bei.
Eine ausführliche Beschreibung der Elemente des internen
Kontrollsystems im Konzern, das auch das konzernweite Risiko-
managementsystem umfasst, finden Sie im zusammengefass-
ten Konzernlage- und Lagebericht im Kapitel 8 „Risikobericht“
(Seite 56).
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
Die Constantin Medien AG als Obergesellschaft des Konzerns
hat als deutsche Aktiengesellschaft ein duales Führungs- und
Kontrollsystem („Two-Tier-System“), d.h. Vorstand und Auf-
sichtsrat sind personell strikt voneinander getrennt.
Der Vorstand der Constantin Medien AG besteht seit dem
1. Juli 2009 aus zwei Mitgliedern, dem Vorsitzenden des Vor-
stands, Herrn Bernhard Burgener, und dem Vorstand Finanzen,
Herrn Antonio Arrigoni. Der Vorstand führt die Geschäfte der
Constantin Medien AG in eigener Verantwortung und vertritt
diese gegenüber Dritten. Zu den wesentlichen Aufgaben des
Vorstands zählen die Festlegung der strategischen Ausrichtung,
die Führung des Konzerns sowie die Überwachung des Risiko-
managements.
Der Vorstand arbeitet eng mit dem Aufsichtsrat zusammen. Er
informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend
über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen
der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des
Risikomanagements. Hierbei stimmt der Vorstand die strate-
gische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat
ab und erörtert die Strategieumsetzung in regelmäßigen Ab-
ständen. Entscheidungsnotwendige Unterlagen, insbesondere
der Jahresabschluss der Constantin Medien AG, der Konzern-
abschluss und der Prüfungsbericht, werden den Mitgliedern
des Aufsichtsrats vor der jeweiligen Sitzung zugeleitet. In der
Geschäftsordnung für den Vorstand sind Zustimmungsvorbe-
halte für den Aufsichtsrat im Hinblick auf Geschäfte von
grundlegender und besonderer wirtschaftlicher Bedeutung
festgelegt.
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG besteht aus sechs
Mitgliedern. Er berät und überwacht den Vorstand bei der Unter-
nehmensführung. Er ist darüber hinaus auch für die Bestellung
der Mitglieder des Vorstands zuständig. Der Aufsichtsrat hat
einen Personal- und Nominierungsausschuss, einen Prüfungs-
ausschuss („Audit Committee“) sowie einen Ausschuss Recht
und Compliance gebildet. Der Personal- und Nominierungs-
ausschuss ist insbesondere für die Vorbereitung und Verhand-
lung der Verträge mit Vorstandsmitgliedern sowie für die
Erarbeitung von Wahlvorschlägen betreffend die Wahl neuer
Mitglieder des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung zu-
ständig. Er erarbeitet darüber hinaus Vorschläge an das Plenum
des Aufsichtsrats zum Vergütungssystem für den Vorstand. Der
Prüfungsausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Wahr-
nehmung seiner Überwachungsfunktion, insbesondere in den
Bereichen Rechnungslegung, interne Kontrollsysteme, Risiko-
management, Wahl sowie Überwachung des Abschlussprüfers
und Compliance. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses,
Herr Jan P. Weidner ist unabhängiger Finanzexperte und ver-
fügt aus seiner beruflichen Praxis über besondere Kenntnisse
und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungs-
grundsätzen und internen Kontrollverfahren. Dem Ausschuss
Recht und Compliance obliegt die Überwachung und Beratung
des Vorstands bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestim-
mungen und der unternehmensinternen Richtlinien.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden insgesamt fünf ordentliche
Aufsichtsratssitzungen abgehalten. Der Prüfungsausschuss hat
turnusmäßig vier Mal, der Personal- und Nominierungsaus-
schuss ein Mal und der Ausschuss Recht und Compliance vier
Mal getagt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erläutert jedes Jahr die
Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse in seinem
Bericht an die Aktionäre im jeweiligen Geschäftsbericht der
Gesellschaft.
Laufzeit der Vorstandsverträge
Herr Bernhard Burgener ist seit dem 1. September 2008 Mit-
glied des Vorstands der Constantin Medien AG und fungiert
seitdem als Vorstandsvorsitzender. Sein Vertrag hatte eine
Laufzeit bis zum 31. August 2011. Herr Burgener wurde am
17. November 2010 über den 31. August 2011 hinaus bis
zum 31. August 2013 zum Vorsitzenden des Vorstands bestellt
und sein Anstellungsvertrag entsprechend neu gefasst.
Mit Wirkung zum 1. April 2008 hat Herrn Antonio Arrigoni die
Position des Finanzvorstands der Constantin Medien AG über-
nommen. Sein Anstellungsvertrag hatte eine Laufzeit bis zum
31. März 2011. Herr Arrigoni wurde am 18. August 2010 über
den 31. März 2010 hinaus bis zum 30. Juni 2014 zum Mit-
glied des Vorstands bestellt und sein Anstellungsvertrag ent-
sprechend neu gefasst.
Bei der Neugestaltung der Vorstandsverträge wurden insbe-
sondere auch die Regelungen des am 5. August 2009 in Kraft
getretenen Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergü-
tung (VorstAG) berücksichtigt.
Bericht über die Vergütung des Vorstands
Gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex umfassen
die monetären Vergütungsteile jedes Vorstandsmitglieds sowohl
fixe als auch variable Bestandteile. Die variablen Vergütungs-
bestandteile werden zum einen vom Aufsichtsrat im Rahmen
seines pflichtgemäßen Ermessens festgesetzt und enthalten
zum anderen eine mehrjährige Bemessensgrundlage, die sich
unter anderem an der Entwicklung des Börsenkurses und den
Ergebnissen des Konzerns orientiert. Die variablen Vergü-
tungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die
Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem einen soge-
nannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne wichtigen
Grund vorzeitig endet.
Die Mitglieder des Vorstands erhalten als Nebenleistungen die
Erstattung sämtlicher Spesen, Auslagen und sonstiger Aufwen-
dungen, die ihnen im Rahmen der Tätigkeit für die Gesell-
schaft entstehen, sowie die Zurverfügungstellung eines Pkw
zur dienstlichen und privaten Nutzung. Außerdem hat die Ge-
sellschaft zu Gunsten der Mitglieder des Vorstands eine D&O-
Versicherung, die einen den gesetzlichen Bestimmungen
12
DAS UNTERNEHMEN | ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEM. § 289a HGB
13
entsprechenden Selbstbehalt vorsieht, und eine Unfall-/Invali-
ditätsversicherung abgeschlossen.
Leistungszusagen gegenüber Mitgliedern des Vorstands der
Constantin Medien AG für den Fall des Kontrollwechsels bei
der Constantin Medien AG bestehen nicht.
Bericht über die Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in § 12 der
Satzung der Constantin Medien AG geregelt. Die Aufsichts-
ratsmitglieder erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine
feste und eine variable jährliche Vergütung. Die feste Vergü-
tung beträgt 20.000 Euro für ein Mitglied des Aufsichtsrats,
30.000 Euro für den stv. Vorsitzenden des Aufsichtsrats sowie
60.000 Euro für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Für die
Mitgliedschaft in Ausschüssen erhalten Aufsichtsratsmitglie-
der eine zusätzliche feste Vergütung in Höhe von jeweils 5.000
Euro bzw. für den Vorsitz in Höhe von 10.000 Euro. Die variable
Vergütung orientiert sich zum Teil am kurzfristigen und zum
Teil am langfristigen Erfolg des Unternehmens. Bei unterjäh-
rigem Ausscheiden aus dem oder Eintritt in den Aufsichtsrat
wird die Vergütung nur zeitanteilig gezahlt.
Weitere Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat finden
Sie im Kapitel „Organe“ (Seite 6), im zusammengefassten
Konzernlage- und Lagebericht (Seite 21, 27f) und im Konzern-
anhang, Kapitel 13 „Sonstige Pflichtangaben“ (Seite 147).
Entwicklung der Kapitalmärkte
Auf dem deutschen Aktienmarkt und den internationalen Kapi-
talmärkten setzte sich nach einer kurzen Konsolidierungsphase
zum Jahresbeginn 2010 der allgemeine Aufwärtstrend, bedingt
durch positive wirtschaftliche Impulse und unterstützt durch
ein weiterhin historisch niedriges Zinsniveau, zunächst weiter
fort. Diese Bewegung mündete im zweiten Quartal 2010 in
Verbindung mit aufkommenden Unsicherheiten im Hinblick auf
die Stabilität des Finanzsystems und der Verschuldung einiger
Länder in eine volatile Seitwärtsbewegung. Aufgrund der weite-
ren Aufhellung von Konjunkturindikatoren, die durch positive
Unternehmenszahlen untermauert wurden, und infolge der zu-
nehmenden Risikobereitschaft der Kapitalmarktteilnehmer,
schloss sich ab dem dritten Quartal 2010 eine volatile Auf-
wärtsbewegung an, die sich gegen Jahresende beschleunigte.
Allerdings bleiben auch weiterhin Risikofaktoren hinsichtlich
der Stabilität des Finanzsystems und der Qualität des kon-
junkturellen Aufschwungs bestehen, die sich in teilweise sehr
volatilen Bewegungen am Kapitalmarkt manifestieren.
Die positive Entwicklung im Jahresverlauf resultierte in einer
Notierung vieler Leitindizes zum Jahresende auf einem Niveau
deutlich oberhalb der Kurse zum Jahresanfang. So konnte der
deutsche Leitindex DAX im Kalenderjahr 2010 um 16 Prozent
zulegen und schloss am 31. Dezember mit 6.914 Punkten.
Die Neben- und Medienwerte des deutschen Aktienmarktes
konnten teilweise noch deutlicher zulegen, wobei diese Werte
im Gegensatz zu den sogenannten „Blue Chips“ von den voraus-
gegangenen Kursrückgängen auch vergleichsweise stärker be-
troffen waren. Der Small-Cap-Index SDAX, in dem auch die
Constantin Medien-Aktie enthalten ist, schloss nach einem An-
stieg um knapp 46 Prozent bei 5.174 Punkten und der Index
für deutsche Medienwerte (DAXsector Media) erzielte im Ver-
gleich zum Jahresbeginn eine Verbesserung von rund 62 Pro-
zent auf 144 Punkte.
Entwicklung der Constantin Medien-Aktie
Der Kursverlauf der Constantin Medien-Aktie war im Geschäfts-
jahr 2010 insgesamt von einer volatilen Abwärtsbewegung ge-
kennzeichnet und entwickelte sich damit entgegen dem
allgemeinen Markttrend. Dabei folgte der Kurs zum Jahresbe-
ginn analog dem Gesamtmarkt zunächst einer Abwärtsbewe-
gung, die durch die Kursanstiege Mitte Februar teilweise kom-
pensiert wurde. Entgegen dem allgemeinen Markttrend schloss
sich jedoch im zweiten Quartal 2010 eine volatile Abwärtsbe-
wegung an. Die leichte Aufwärtsbewegung im dritten Quartal
2010 beschleunigte sich analog der Entwicklung im Kapital-
markt gegen Jahresende, wurde jedoch aufgrund fallender
Kurse ab Mitte Dezember teilweise kompensiert. Die Constantin
Medien-Aktie schloss zum Jahresende bei 1,75 Euro. Zum 31.
Dezember 2010 lagen das 52-Wochen-Hoch bei 2,07 Euro
(11. Januar 2010) und das 52-Wochen-Tief bei 1,50 Euro (8.
Juni 2010). Damit entwickelte sich der Kurs der Constantin
Medien-Aktie mit -12,5 Prozent deutlich unterhalb ihrer Ver-
gleichsindizes für deutsche Nebenwerte SDAX (+45,8 Prozent)
und deutsche Medienwerte DAXsector Media (+62,2 Prozent).
Von Unternehmensseite wurden im Geschäftsjahr 2010 neben
den Geschäftszahlen vor allem Informationen zur Restruktu-
rierung und Neuausrichtung des Segments Sport mit der Zu-
sammenführung der TV-, Online- und Mobile-Aktivitäten dieses
Segments unter der Dachmarke SPORT1 und der Umsetzung
der Multimedia-Strategie durch zusätzliche Verbreitung des
Programms über Pay- bzw. HD-Kanäle veröffentlicht. Im Seg-
ment Sport- und Event-Marketing konnte das Tochterunter-
nehmen TEAM die Verlängerung der Vermarktungsverträge mit
der UEFA und den Wiener Philharmonikern bekannt geben. Im
Rahmen dieser Verlängerung hat das Tochterunternehmen
Highlight Communications AG 20 Prozent der Anteile der Team
Holding AG von der UEFA erworben und damit ihre Beteiligung
auf 100 Prozent aufgestockt. Neben dem öffentlichen Angebot
zum Rückerwerb der 5,25% Wandelschuldverschreibung
2006/2013 wurde die erfolgreiche Platzierung einer Unter-
nehmensanleihe bekannt geben. Im weiteren Verlauf nach dem
Bilanzstichtag folgte die Aktie der Constantin Medien AG einer
Aufwärtsbewegung. Der Kurs der Aktie schloss am 15. Februar
2011 bei 1,98 Euro.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden rund 20,3 Mio. Stück der Con-
stantin Medien-Aktie (Tagesdurchschnitt 0,08 Mio. Stück) an
deutschen Börsen gehandelt. Damit verzeichnete der Wert im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang
des Handelsvolumens um 28,3 Prozent. Aufgrund der niedrige-
ren Handelsvolumina im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich
die Umschlagshäufigkeit der umlaufenden Aktien über zwölf
Monate zum Stichtag auf den Faktor von 0,28 (Vorjahr: 0,37).
DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
14
DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
15
Grundkapital und Aktionärsstruktur
Das Grundkapital der Constantin Medien AG wies im Geschäfts-
jahr 2010 keine Änderung auf und belief sich zum 31. Dezem-
ber 2010 auf rund 85,1 Mio. Euro. Infolge der Vollkonsolidie-
rung der Tochtergesellschaft Highlight Communications AG
qualifizieren deren Anteile an der Constantin Medien AG als
eigene Anteile, so dass die Gesellschaft über die Highlight
Communications AG zum 31. Dezember 2010 insgesamt 7,4
Mio. eigene, nicht stimmberechtigte Aktien hielt (8,7 Prozent
vom Grundkapital). Nach Abzug dieser Aktien, befanden sich
zum Stichtag rund 77,7 Mio. Aktien im Umlauf.
Herr Burgener teilte der Gesellschaft am 26. Juli 2010 über
eine Directors’ Dealings-Meldung die Aufstockung seiner Betei-
ligung auf 5,9 Prozent am Grundkapital mit. Der Streubesitz
der Constantin Medien-Aktie zum 31. Dezember 2010 betrug
57,0 Prozent des Grundkapitals.
XETRA-SCHLUSSKURSE DER CONSTANTIN MEDIEN-AKTIE IM VERGLEICH ZU SDAX UND DAXSECTOR MEDIA
Indizes zum Vergleich indexiert auf den Constantin Medien-Schlusskurs zum 31. Dezember 2009
31.12.09 31.3.10 30.6.10 30.9.10 31.12.10
4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
Constantin Medien AG SDAX DAXsector Media
AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31. DEZEMBER 2010
Grundkapital: 85,1 Mio. Aktien
EIGENE ANTEILE1
KF 152
DR. ERWIN CON-
RADI
BERNHARD BURGENER
DR. DIETER HAHN
1Überwiegend gehalten über die Highlight Communications AG2Kaufoption für weitere 8,0 Prozent des Grundkapitals bis 31. März 2011
8,7%
18,7%
5,9%
57,0%
6,7%
3,0%
Im Ranking der Deutschen Börse lag die Constantin Medien-
Aktie unter allen MDAX- und SDAX-Werten zum 31. Dezem-
ber 2010 auf Rang 105 (Vorjahr: 86) nach Handelsvolumen in
den letzten zwölf Monaten bzw. auf Rang 106 (Vorjahr: 81)
nach der sogenannten „Free-Float-Börsenkapitalisierung“.
STREUBESITZ
16
DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
Der Kurs der 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
stieg im Geschäftsjahr 2010 um 17,6 Prozent und schloss bei
5,89 Euro. Zum 15. Februar 2011 lag der Kurs bei 5,88 Euro.
Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123
Aktien der Constantin Medien AG.
Die Aktien der Highlight Communications AG, ein Unternehmen
der Constantin Medien-Gruppe, entwickelten sich im Geschäfts-
jahr 2010 analog der Constantin Medien-Aktie unterhalb ihrer
Vergleichsindizes. Der Kurs schloss zum 31. Dezember 2010
bei 4,19 Euro, ein Kursanstieg von 3,2 Prozent seit Jahresbe-
ginn 2010. Zum 15. Februar 2011 lag der Kurs bei 4,78 Euro.
Die Constantin Medien AG hat zum 13. Oktober 2010 eine
Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro in Form
einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren im In-
und Ausland begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf
Jahren und ist mit 9,0 Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde
im Nachgang durch Dritte in den Freiverkehr der Wertpapier-
börse einbezogen.
DE0009147207/914720
CH0006539198/920299
DE000A0GQKR4/A0GQKR
DE000A1EWS01/A1EWS0
SDAX, DAXsector Media
1,75 / 2,07 / 1,50 Euro
4,19 / 4,70 / 3,53 Euro
5,89 / 5,89 / 5,00 Euro
94,75 / -- / -- Prozent
85,1 Mio. Stück
77,7 Mio. Stück
7,4 Mio. Stück
29.000 Stück
136,0 Mio. Euro
193,1 Mio. Euro
43,7 Mio. Euro
27,5 Mio. Euro
INFORMATIONEN ZU CONSTANTIN MEDIEN-WERTPAPIEREN PER 31. DEZEMBER 2010
ISIN/Börsenkürzel
– Stammaktie (Prime Standard Segment)
– Aktie der Highlight Communications AG (Prime Standard Segment)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Reg. Markt)
– Unternehmensanleihe 2010/2015 (Freiverkehr)
Indizes
Schlusskurs 31.12.2010/52-Wochen-Hoch/52-Wochen-Tief
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Frankfurt)
– Unternehmensanleihe 2010/2015 (Frankfurt)
Grundkapital 31.12.2010
Aktien im Umlauf (31.12.2010)
Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Umlauf
Unternehmensanleihe 2010/2015 im Umlauf
Marktbewertung (bezogen auf Stück im Umlauf zum 31.12.2010)
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013
– Unternehmensanleihe 2010/2015
Weitere Kapitalmarkttitel der Constantin Medien AG
17
Directors’ Dealings zum 31. Dezember 2010
Im Geschäftsjahr 2010 wurden der Gesellschaft von Mitglie-
dern des Vorstands und des Aufsichtsrats die in der nachfol-
genden Tabelle aufgeführten mitteilungspflichtigen Erwerbs-
und Veräußerungsgeschäfte mitgeteilt:
NAME
VorstandBernhard Burgener
KURS
in Euro
1,55
DATUM
21.7.10
GESCHÄFT
Kauf
WERTPAPIER
Aktie
GESAMT
in Euro
1.162.500
ANZAHL
in Stück
750.000
Investor-Relations-Aktivitäten
Im Fokus der Investor-Relations-Aktivitäten der Constantin
Medien-Gruppe steht die umfassende und zeitnahe Information
aller Kapitalmarktteilnehmer (institutionelle und private Inves-
toren, Analysten und Finanzpresse). Es ist unser erklärtes Ziel,
mit einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit eine faire Bewer-
tung der Constantin Medien-Aktie zu erreichen. Die Basis dazu
bilden unsere regelmässig veröffentlichten Geschäfts- und
Quartalsberichte, die einen detaillierten Einblick in die aktu-
elle Entwicklung und die Perspektiven unseres Unternehmens
vermitteln. Darüber hinaus werden umfangreiche Informatio-
nen zur Constantin Medien-Gruppe auf unserer Website unter
www.constantin-medien.de zur Verfügung gestellt.
Neben einer Vielzahl von Einzelgesprächen mit institutionellen
Investoren stand die Constantin Medien AG Interessenten zu-
dem bei zwei Investorenkonferenzen zur Verfügung. Zahlreiche
Einzelanfragen von privaten Investoren wurden darüber hinaus
durch unseren Investor-Relations-Bereich bearbeitet. Neben
der Teilnahme an Veranstaltungen für Analysten und Investoren
ist es unser Ziel, eine möglichst hohe Anzahl von Analysten zu
betreuen.
Die Constantin Medien-Aktie wird aktiv von acht Research-
Häusern beobachtet. In den letzten zwölf Monaten wurden von
folgenden sechs unterschiedlichen Instituten Studien zur
Constantin Medien AG veröffentlicht:
– Close Brothers Seydler Bank – Commerzbank
– Deutsche Bank – DZ Bank
– Viscardi – WestLB
Aktienbesitz von Organen zum 31. Dezember 2010
Die Organmitglieder Herr Bernhard Burgener (Vorstandsvor-
sitzender), Herr Dr. Dieter Hahn (Mitglied des Aufsichtsrats)
und Herr Dr. Erwin Conradi (Mitglied des Aufsichtsrats) hielten
zum 31. Dezember 2010 jeweils direkt oder indirekt einen
Bestand an Aktien bzw. Aktienanspruch von mehr als 1 Pro-
zent vom Grundkapital. Der Aktienbestand der Organmitglieder
sowie ihnen nahestehender Personen zum 31. Dezember 2010
ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle. Ein Aktienanspruch
aus Optionsrechten für Organmitglieder besteht nicht.
ORGAN NAME
Vorstand Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
Aufsichtsrat Fred Kogel
Werner E. Klatten
Dr. Erwin Conradi
Dr. Dieter Hahn
Dr. Bernd Kuhn
Jan P. Weidner
AKTIENBESITZ
5.050.000
6.279
0
33.000
5.735.950
2.543.000
8.470
0
18
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
19
1 Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Geschäftstätigkeit
Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes
Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München und
ist auf das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem
Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG
auf die Segmente Film sowie Sport- und Event-Marketing aus-
gerichtet.
Das Segment „Sport“ beinhaltet die Aktivitäten im Bereich Fern-
sehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1 (zuvor DSF, Deutsches
SportFernsehen) und dem Pay-TV-Sender SPORT1+ sowie im
Online-Bereich das Sportportal SPORT1.de. Der Einmarken-
Strategie folgend, präsentieren sich sowohl der Sportsender als
auch das Sportportal seit 11. April 2010 unter der neuen Dach-
marke SPORT1. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterunter-
nehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-Sender
LIGA total! als eigenständiges Live-Programm. Weitere wesent-
liche Konzerngesellschaft ist PLAZAMEDIA, die mit ihren
Tochterunternehmen umfangreiche Dienstleistungen im Bereich
Produktion anbietet. Seit August 2010 ist zudem der neue Zen-
tralvermarkter Constantin Sport Marketing für die integrierte und
plattformübergreifende Vermarktung der konzerneigenen Marken
des Sportsegments verantwortlich und als Drittvermarkter auch
für externe Anbieter und deren Plattformen tätig.
Im Segment „Film“ sind die Aktivitäten der Constantin Film
AG und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Com-
munications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertain-
ment zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der
bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher
von Kino-, Video/DVD- und Fernsehfilmen. Das Tätigkeitsfeld
der Constantin Film AG umfasst die Produktion und Herstel-
lung von Filmen sowie die Auswertung von eigenproduzierten
und erworbenen Filmrechten. Bei der Auswertung der Film-
rechte werden sämtliche Stufen der Verwertungskette vom
Kino über Video/DVD bis hin zum Fernsehen ausgeschöpft. Die
eigenproduzierten Filme werden in der Regel weltweit ver-
marktet, während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im
deutschsprachigen Raum vertrieben werden. Darüber hinaus
erstellt die Constantin Film-Gruppe fiktionale sowie non-fiktio-
nale Produkte für TV-Sender. Zur Verwertung der Videorechte
an Eigen- und Lizenztiteln verfügt die Highlight Communica-
tions AG über eine eigene Vertriebsorganisation. In der Schweiz
und in Österreich erfolgt der Vertrieb über die Gesellschaften
der Rainbow Home Entertainment. Zusätzlich werden in diesen
Ländern auch Drittprodukte vermarktet. Im deutschen Markt
arbeitet die 100-prozentige Beteiligung Highlight Communi-
cations (Deutschland) GmbH mit der Paramount Home Enter-
tainment zusammen.
Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ umfasst die Aktivi-
täten der Team Holding AG (TEAM) und deren Tochtergesell-
schaften. Die in Luzern ansässige TEAM-Gruppe ist auf die glo-
bale Vermarktung internationaler Großveranstaltungen spezia-
lisiert. Als eine der weltweit führenden Agenturen auf diesem
Gebiet vermarktet sie im Auftrag des Europäischen Fußball-
verbands exklusiv sowohl die UEFA Champions League als
auch die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup.
Weitere Projekte der TEAM-Gruppe sind die Vermarktung des
Eurovision Song Contest sowie eine Marketingkooperation mit
den Wiener Philharmonikern. Im Rahmen dieser Zusammen-
arbeit vermarktet TEAM das weltweit bekannte Neujahrskon-
zert und das jährlich stattfindende Sommernachtskonzert im
Schlosspark Schönbrunn.
„Sonstiges“ beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien
AG als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten
der EM.TV Finance B.V.
1.2 Konzernstruktur
Die Constantin Medien AG ist als Obergesellschaft die konzern-
leitende Holding. Ihr obliegen die strategische Steuerung des
Konzerns sowie die Zentralfunktionen wie Personalwesen,
Rechnungswesen, Recht, Finanzierung sowie Unternehmens-
kommunikation und Investor Relations.
Die Constantin Sport Holding GmbH fungiert als Obergesell-
schaft der Tochtergesellschaften des Segments Sport und ist
zu 100 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG. Sie hält
u.a. jeweils 100 Prozent der Anteile an der Sport1 GmbH (zuvor
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH), an der Constantin
Sport Medien GmbH sowie an der Constantin Sport Marketing
GmbH (zuvor AdImpulse Media GmbH). Auch die PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film-Produktion ist eine 100-prozentige Betei-
ligung der Constantin Sport Holding. PLAZAMEDIA hält ihrer-
seits Anteile an weiteren Konzerngesellschaften wie u.a. jeweils
20
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
21
100 Prozent an der PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H., Wien/
Österreich, und der PLAZAMEDIA Swiss AG, Wollerau/Schweiz.
Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft
nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wert-
papierbörse notiert ist. Sie hält u.a. 100 Prozent an der Con-
stantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln/
Schweiz und der Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.,
Wien/Österreich. Seit dem 30. Juni 2010 hält sie zudem 100
Prozent (zuvor 80 Prozent) an der Team Holding AG, Luzern/
Schweiz.
1.3 Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2010
Ausgliederung von Lizenz-, Synchronisations- und Koproduk-
tionsverträgen
Die Ausgliederung von Lizenz-, Synchronisations- und Kopro-
duktionsverträgen der Constantin Medien AG auf die RM 2925
Vermögensverwaltungs GmbH als übernehmendem Rechts-
träger wurde abgeschlossen und im Januar 2010 in das Han-
delregister der beteiligten Unternehmen (Constantin Medien
AG und RM 2925 Vermögensverwaltungs GmbH) eingetragen.
Der Verkauf der Anteile erfolgte im Februar 2010.
Gesellschaft zieht Schlussstrich unter Organhaftungsverfahren
Da gegen die Beschlüsse der außerordentlichen Hauptver-
sammlung vom 15. Dezember 2009 zu den Vergleichsverein-
barungen mit den beiden Vermögensschadenhaftpflicht-
Versicherern CHUBB Insurance of Europe SE (CHUBB) und
ACE European Group Limited (ACE) trotz der Widersprüche
bis Ablauf der Klagefrist im Januar 2010 keine Anfechtungs-
klagen erhoben wurden, wurden die Ansprüche der Constan-
tin Medien AG in Höhe von brutto 57,5 Mio. Euro Anfang
Februar 2010 beglichen. Aufgrund vertraglicher Verpflich-
tungen hat die Constantin Medien AG einen Teil der Ver-
gleichssumme, rund 9,2 Mio. Euro, ebenfalls Anfang Februar
2010 abgeführt.
Rückkaufangebot für 5,25% Wandelschuldverschreibung
2006/2013 angenommen
Am 22. April 2010 wurde den Gläubigern der von der EM.TV
Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, begebenen und von
der Constantin Medien AG garantierten 5,25% Wandelschuld-
verschreibung 2006/2013 ein Rückkaufangebot von mindes-
tens 5,65 Euro pro Schuldverschreibung (einschließlich
anteiliger Stückzinsen) unterbreitet. Am 4. Mai 2010 teilte
die Constantin Medien AG mit, dass ein einheitlicher Kauf-
preis für alle angenommenen Rückkaufangebote von 5,65 Euro
erzielt werden konnte. Der Gesamtnennbetrag der erworbenen
Schuldverschreibungen belief sich auf rund 4,9 Mio. Euro.
Ordentliche Hauptversammlung der Constantin Medien AG
Am 9. Juni 2010 stimmte die ordentliche Hauptversammlung
der Constantin Medien AG, auf der 41,4 Prozent des Grund-
kapitals vertreten waren, allen Punkten der Tagesordnung mit
Zustimmungsquoten von jeweils mehr als 96 Prozent zu.
Veränderungen im Aufsichtsrat der Constantin Medien AG
Mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung
der Constantin Medien AG vom 9. Juni 2010 endete die Amts-
zeit der mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung
vom 27. Juni 2007 in das Kontrollgremium gewählten Auf-
sichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin Conradi und Herr Martin
Wagner. Mit Schreiben vom 19. Juli 2010 hat der Vorstand in
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat gemäß § 104 Abs 2 Satz
2 AktG die gerichtliche Bestellung von Herrn Dr. Conradi und
darüber hinaus auch für Herrn Rechtsanwalt Dr. Bernd Kuhn
beim zuständigen Registergericht beantragt, da Herr Martin
Wagner nicht mehr zur Verfügung stand. Mit Beschluss vom
6. August 2010 hat das Registergericht die Herren Dr. Conradi
und Dr. Kuhn antragsgemäß zu Aufsichtsratsmitgliedern der
Gesellschaft bestellt.
Constantin Medien AG begibt Unternehmensanleihe
Der Vorstand der Constantin Medien AG hat am 5. Oktober 2010
mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine Unter-
nehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro zu begeben.
Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0
Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen In-
vestoren im In- und Ausland platziert und dient insbesondere
der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten. Die
Unternehmensanleihe wurde am 13. Oktober 2010 begeben.
Neuausrichtung des Sportsegments – Einführung der Multi-
media-Dachmarke SPORT1
Im Zuge der Neuausrichtung innerhalb des Sportsegments der
Constantin Medien AG und, um dem Zusammenwachsen me-
dialer Plattformen und dem sich verändernden Mediennutzungs-
verhalten von Zuschauern und Nutzern Rechnung zu tragen,
wurde am 11. April 2010 für sämtliche TV-, Online- und Mobile-
Aktivitäten des Konzerns die neue Dachmarke SPORT1 ein-
geführt.
Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen im Zusammenhang mit
der Einführung von SPORT1
Am 29. März 2010 erfolgte mit der Eintragung in das Han-
delsregister die Umfirmierung der DSF Deutsches SportFern-
sehen GmbH in Sport1 GmbH sowie die Umfirmierung der
Schwestergesellschaft Sport1 GmbH in Sport1 Online GmbH.
Am 30. Juli 2010 wurde mit Eintragung ins Handelsregister
die Sport1 Online GmbH auf die Sport1 GmbH verschmolzen.
Einführung des neuen Zentralvermarkters Constantin Sport
Marketing
Im August 2010 nahm der neue Zentralvermarkter Constantin
Sport Marketing zur Vermarktung der Marken des Sportseg-
ments und Dritter seinen Betrieb auf. Hiefür wurde am 20.
August der SPORT1-Teilbetrieb Vetrieb und Marketing abge-
spalten und in die Constantin Sport Marketing GmbH einge-
gliedert. Zuvor war am 10. August 2010 bereits die Umfir-
mierung der AdImpulse Media GmbH in Constantin Sport
Marketing GmbH im Handelsregister eingetragen worden.
Abschluss der Restrukturierung und Erschließung digitaler
Distributionskanäle – Start von SPORT1 HD und SPORT1+
Nach der Zusammenführung der TV-, Online- und Mobile-
Plattformen unter der Multimedia-Dachmarke SPORT1 und
der Inbetriebnahme des Zentralvermarkters Constantin Sport
Marketing wurde die strukturelle und gesellschaftsrechtliche
Restrukturierung des Sportsegments abgeschlossen. Im dritten
und vierten Quartal 2010 wurden im Sinne der Multimedia-
Strategie neue Kanäle und Distributionsmöglichkeiten für die
Verbreitung des Programms von SPORT1 im High Definition-
Standard erschlossen und zudem der neue Pay-TV-Sportsen-
der SPORT1+ in HD und SD gestartet.
Erstes 3D-Eishockey-Spiel in Europa
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Constantin
Medien AG und der Deutschen Telekom AG wurde das Eröff-
nungsspiel der Eishockey WM zwischen Gastgeber Deutsch-
land und den USA am 7. Mai 2010 in Gelsenkirchen – neben
der Live-Übertragung in 3D und HD bei LIGA total! – live und
exklusiv in SD auf SPORT1 gezeigt. Zum ersten Mal wurde
damit in Deutschland dem Endverbraucher ein Sport-Event
als 3D-Übertragung zugänglich gemacht.
Sky Austria beauftragt PLAZAMEDIA Austria
Sky Austria hat die PLAZAMEDIA-Tochtergesellschaft PLAZA-
MEDIA Austria Ges.m.b.H. im dritten Quartal 2010 mit der
Produktion der Österreichischen Fußball-Bundesliga (insge-
samt 360 Spiele pro Saison) für die Spielzeiten 2010/2011
bis 2012/2013 beauftragt.
SPORT1 baut Eishockey-Engagement massiv aus
Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Deutschen Eishockey-
Bund (DEB) hat SPORT1 im November 2010 die exklusiven
Rechte am Deutschland Cup bis einschließlich 2013 zur
Übertragung auf SPORT1 und SPORT1+ und zudem auch die
exklusiven medialen Verwertungsrechte an allen Spielen der
deutschen Nationalmannschaft für die kommenden drei Jahre
erworben. Darüber hinaus ist SPORT1 seit November 2010
auch offizieller Partner des DEB. Zudem hat sich SPORT1 von
der Infront Sports & Media AG, Zug/Schweiz, die exklusiven
medialen Live-Rechte an der IIHF Weltmeisterschaft im Eis-
hockey für sämtliche Verbreitungswege bis zum Jahr 2017
gesichert.
SPORT1 berichtet auch 2011 live und in Highlights von der
Formel 1
Im Dezember 2010 sicherte sich SPORT1 von RTL umfang-
reiche Sublizenz-Rechte für die Berichterstattung über die
Formel 1-Saison 2011. Das Rechtepaket umfasst die exklusive
Live-Übertragung im Free-TV des 1. und 2. Freien Trainings
am Freitag und die Zusammenfassungen der Qualifyings am
Samstag und der Rennen am Sonntag.
Kooperationsvertrag mit Little Shark Entertainment verlängert
Im Januar 2010 hat die Constantin Film AG den Kooperations-
vertrag mit der Kölner Produktionsfirma Little Shark Enter-
tainment, die 1998 von Regisseur Sönke Wortmann gegrün-
det wurde, vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert. Ziel der
Zusammenarbeit ist die Entwicklung, Herstellung und Aus-
wertung von Koproduktionen beider Firmen.
Constantin Film erneut erfolgreichster Produzent und Verleiher
deutscher Filme 2009
Die Constantin Film AG war erneut erfolgreichster Produzent
22
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
und Verleiher deutscher Filme des Kinojahres 2009 und
sicherte sich bei Vergabe der Referenzmittel der Filmförde-
rungsanstalt (FFA) im April 2010 zum fünften Mal in beiden
Kategorien den „FFA-Branchentiger“. Insgesamt vergab die
FFA 15,7 Mio. Euro Referenzmittelförderung an die wirt-
schaftlich und kulturell erfolgreichsten deutschen Produzen-
ten, Verleiher und Kurzfilmer des Jahres 2009. Die Constantin
Film AG punktete in der Produktionswertung mit 12 Filmen –
darunter „Die Päpstin“, „Männersache“ und „Wickie und die
starken Männer“ – und bekam eine Referenzförderung von 2,0
Mio. Euro zugesprochen. In der Kategorie „Verleih“ sicherte
sich die Constantin Film Verleih GmbH bereits zum sechsten
Mal in Folge den FFA-Branchentiger: 16 Filme sorgten für
eine Fördersumme von 854.000 Euro. Die Rat Pack Filmpro-
duktion GmbH erhielt im ersten Quartal 2010 eine Referenz-
förderung in der Höhe von 273.080 Euro.
Quelle: FFA, Pressemitteilung vom 1. April 2010
Deutscher Filmpreis für Bernd Eichinger und weitere Aus-
zeichnungen für Constantin Film-Gruppe
Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 23. April
2010 in Berlin wurde Bernd Eichinger für hervorragende Ver-
dienste um den deutschen Film mit dem Ehrenpreis ausge-
zeichnet. Über den Preis für den „Besten Kinderfilm“ für
„Vorstadtkrokodile 1“ freute sich das Team der Rat Pack Film-
produktion GmbH. „Wickie und die starken Männer“ und Re-
gisseur Michael Bully Herbig wurden am 30. April 2010 mit
dem „GOLDENEN SPATZ“ der deutschen Kindermedienstiftung
und im Rahmen des Münchner Filmfests, ebenso wie die Con-
stantin Film-Koproduktion „Hier kommt Lola“, mit dem Kinder-
Medien-Preis „DER WEISSE ELEFANT“ ausgezeichnet.
Auf dem Giffoni Kinder- und Jugendfestival Ende Juli 2010
wurden die Constantin Film Family Entertainment-Produktionen
„Hier kommt Lola“ und „Vorstadtkrokodile 2“ mit dem ersten
Preis prämiert. Darüber hinaus erhielt „Hier kommt Lola“ den
Publikumspreis.
Den Bayerischen Filmpreis 2010 erhielten die Produktionen
„vincent will meer“ und „Konferenz der Tiere“. Hauptdarsteller
und Drehbuchautor Florian David Fitz wurde bei der Preisver-
leihung am 14. Januar 2011 in München mit dem „Bayerischen
Filmpreis 2010 Drehbuch“ ausgezeichnet. Bereits im November
2010 gewann er für seine Darstellung des am Tourette-Syndrom
leidenden Vincent den „Bambi Schauspieler National“. Darüber
hinaus erhielt die Olga Film Produktion den „Publikumspreis
des Bayerischen Filmpreises“. Den „Bayerischen Filmpreis
2010 Kinderfilm“ erhielten die Produzenten und Regisseure
Reinhard Klooss und Holger Tappe für „Konferenz der Tiere“.
Constantin Film Schweiz AG erwirbt Kontraproduktion AG
Nachdem die Constantin Film Schweiz AG, Basel/Schweiz mit
Vertrag vom 14. Mai 2010 79 Prozent der Anteile der Kontra-
produktion AG, Zürich/Schweiz, zu einem Kaufpreis von 6 Euro
erworben hatte, erfolgte am 13. August 2010 die Akquisition
der restlichen 21 Prozent der Anteile zu einem Kaufpreis von
2 Euro durch die Constantin Film Schweiz AG.
Erfolgreicher Kinostart von „Sennentuntschi“
Am 23. September 2010 feierte „Sennentuntschi“ – eine Pro-
duktion der Kontraproduktion AG – als Eröffnungsfilm des
„Zurich Film Festival“ seine Weltpremiere. Die Alpensaga des
Schweizer Erfolgsregisseurs Michael Steiner war Mitte Oktober
2010 in den Schweizer Kinos angelaufen und mit mehr als
145.000 Besuchern der erfolgreichste Schweizer Film 2010.
Verlängerung des TEAM-Mandats durch die UEFA
Am 24. März 2010 schloss die UEFA mit TEAM einen neuen
Agenturvertrag ab. Darin beauftragte die UEFA ihren langjäh-
rigen Partner TEAM mit der Vermarktung der kommerziellen
Rechte für die UEFA Champions League, die UEFA Europa
League und den UEFA Super Cup für zunächst drei weitere
Spielzeiten (2012/2013 bis 2014/2015). Bei Erreichen ver-
einbarter Leistungsziele verlängert sich dieser Vertrag auto-
matisch bis mindestens Juni 2018.
Neues Management bei TEAM
Am 10. Juni 2010 hat die Highlight Communications AG Ver-
änderungen in der Management-Struktur der TEAM Television
Event And Media Marketing AG bekannt gegeben. Seit die-
sem Zeitpunkt besteht der Verwaltungsrat der Gesellschaft aus
dem Präsidenten Bernhard Burgener und dem Delegierten
Martin Wagner. Das operative Management liegt in der Gesamt-
verantwortung einer Senior Management Group.
Erwerb der UEFA-Beteiligung an der Team Holding AG
Mit Wirkung zum 30. Juni 2010 hat die UEFA ihre 20-pro-
zentige Beteiligung an der Team Holding AG an die Highlight
23
Communications AG verkauft, die seitdem 100 Prozent der
Anteile der Team Holding AG hält.
Vorzeitige Verlängerung des Kooperationsvertrags mit den
Wiener Philharmonikern
Am 6. September 2010 gab die Highlight Communications AG
bekannt, dass sich die Wiener Philharmoniker und TEAM
vorzeitig über die Verlängerung ihrer erfolgreichen Zusam-
menarbeit für weitere fünf Jahre bis 2017 geeinigt haben.
1.4 Rechtliche Einflussfaktoren
Auf die Geschäftsaktivitäten des Constantin Medien-Konzerns
als international tätiges Unternehmen wirken zahlreiche in-
und ausländische Rechtsordnungen ein.
Bestimmender rechtlicher Einflussfaktor für den Free-TV-Sen-
der SPORT1, den Pay-TV-Sender SPORT1+ und auch den Bun-
desliga-Live-Sender LIGA total!, der von der Constantin Sport
Medien GmbH veranstaltet wird, sind der Rundfunkstaatsver-
trag und die Landesmediengesetze, deren Einhaltung von den
jeweiligen Medienanstalten der Bundesländer überwacht wird.
Sowohl SPORT1 als auch SPORT1+ sowie LIGA total! fallen
hierbei in die Zuständigkeit der Bayerischen Landeszentrale
für neue Medien (BLM).
Der Free-TV-Sender SPORT1 verfügt über eine Sendelizenz bis
zum 20. April 2015. Der Pay-TV-Sender SPORT1+ verfügt
über eine bis zum 31. März 2012 gültige Sendelizenz. Hierfür
wurde am 19. Juli 2010 von der BLM die Umbenennung des
Senders „DSF-digital“, für dessen Betrieb die BLM am 25.
März 2004 eine Sendelizenz erteilt hatte, in SPORT1+ und
ebenso das Programmschema des Pay-TV-Senders genehmigt.
Der Constantin Sport Medien GmbH hat die BLM eine Sende-
lizenz bis zum 31. Juli 2017 erteilt.
Die im Februar 2009 durch die Landesmedienanstalten ver-
abschiedete Gewinnspielsatzung sieht u.a. strengere Regelun-
gen für „Call-In-Formate“ vor. Dabei stehen neben dem Schutz
von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Trans-
parenzanforderungen an die Gewinnspiele im Vordergrund.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags am
1. Januar 2008 war die Bewerbung von Sportwetten in
Deutschland (in TV und Internet) zunächst generell nicht durch-
führbar. Am 8. September 2010 hat jedoch der Europäische
Gerichtshof entschieden, dass das deutsche Glücksspielwesen
inkohärent und dessen rechtliche Ausgestaltung wie auch tat-
sächliche Handhabung europarechtswidrig ist. Das EU-Recht
hat einen klaren Anwendungsvorrang vor nationalem Recht und
damit konkret auch vor dem Glücksspielstaatsvertrag. Dies
wurde auch mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungs-
gerichts vom 24. November 2010 noch einmal klargestellt.
Unabhängig davon sind Glücksspiele ohne Einsatz und Unter-
haltungsspiele, bei denen der Einsatz pro Spiel auf maximal
50 Euro Cent begrenzt ist, erlaubt.
Für die Constantin Film AG ist die Filmförderung im Rahmen
des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) von großer Bedeutung.
Der DFFF dient dazu, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
der Filmwirtschaft in Deutschland zu verbessern, die inter-
nationale Wettbewerbsfähigkeit der filmwirtschaftlichen Un-
ternehmen zu erhalten und zu fördern und nachhaltige Impulse
für den Filmproduktionsstandort Deutschland sowie weitere
volkswirtschaftliche Effekte zu erzielen. Im Jahr 2010 hat der
DFFF rund 58,9 Mio. Euro vergeben. Die insgesamt 115 ge-
förderten Kinofilme sorgten in der deutschen Filmproduk-
tionsbranche für wirtschaftliche Effekte von mehr als 340 Mio.
Euro*. Der DFFF hat in den letzten Jahren Deutschland als inter-
nationalen Filmstandort nachhaltig gestärkt.
*Quelle: Pressemitteilung des DFFF vom 20. Januar 2011
Darüber hinaus unterliegen die Constantin Medien AG sowie
ihre Beteiligung Highlight Communications AG aufgrund ihrer
Börsennotierungen erheblichen gesetzlichen Anforderungen
bei der Berichterstattung sowie der Aufstellung und Veröffent-
lichung von Konzernabschlüssen.
1.5 Marktforschung und Entwicklung
Bei der Sport1 GmbH bildet die Markt- bzw. TV-Zuschauerfor-
schung die Basis, um das Programm ihrer Sender SPORT1
sowie SPORT1+ laufend auf seine Attraktivität für den
Zuschauer hin zu überprüfen, attraktive Lizenzrechte zu er-
werben, innovative Formate zu entwickeln und eine zuschauer-
gerechte Programmierung des Sendeablaufs sicherzustellen.
Die Sport1 GmbH ist Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft
Fernsehforschung (AGF), die die Gesellschaft für Konsumfor-
schung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung
beauftragt.
24
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
SPORT1.de analysiert ebenfalls regelmäßig ausgewählte Key
Performance Indicators. Dabei stand 2010 quartalsweise von
der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) die stan-
dardisierte Online-Reichweitenwährung Unique User, also die
Anzahl der eindeutigen Nutzer eines Web-Angebotes, zur Ver-
fügung. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Ver-
breitung von Werbeträgern e.V. (IVW) weist monatlich die
Nutzungsdaten von Werbeträgern im Internet aus. Aus den
erhobenen Page Impressions (PI) und Visits lassen sich Trends
im Branchensegment ablesen.
Da Innovationen zu den strategischen Erfolgsfaktoren im Produk-
tionsdienstleistungsbereich gehören, richtet die PLAZAMEDIA-
Gruppe einen besonderen Fokus auf die Weiterentwicklung
ihrer technologischen Leistungsfähigkeit. Um der zunehmenden
Nachfrage nach innovativen hochauflösenden Produktionen voll-
umfänglich gerecht werden zu können, stand das Jahr 2010
bei PLAZAMEDIA ganz im Zeichen der Weiterentwicklung des
zukunftsorientierten hochauflösenden Fernsehstandards HDTV,
der eine deutlich verbesserte Ton- und Bildqualität garantiert,
und vermehrten Produktionen in 3D, die bei der Sportbericht-
erstattung und -übertragung völlig neue und außergewöhnliche
Inszenierungen ermöglichen.
Die Constantin Sport Marketing analysiert kontinuierlich die
Entwicklung der Werbespendings aller relevanten Werbetrei-
benden und Mitbewerber für die Medien TV und Online an-
hand der Erhebungen der Brutto-Werbeumsätze von Nielsen
Media Research und ist daher auch Lizenznehmer der Nielsen
Werbestatistik. Daneben bildet die TV- und Marktforschung auf
Basis der GfK-Reichweitendaten die Grundlage für die markt-
adäquate Preisgestaltung der TV-Vermarktungsflächen. Daher
ist auch die Constantin Sport Marketing Lizenznehmer der Ar-
beitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF).
Die Medienbranche hat sich in den letzten zehn Jahren stark
gewandelt. Vor allem die fortschreitende Konvergenz der
Medien und die rasante Entwicklung des Internets haben dazu
beigetragen, dass sich die Art und Weise der Entwicklung, Her-
stellung und Verwertung audiovisueller Inhalte geändert hat.
Nachdem die FFA vor nunmehr bereits zehn Jahren letztmals
eine Studie zur Lage der Film- und Fernsehwirtschaft in
Deutschland veröffentlicht hat, ist im laufenden Geschäftsjahr
mit neuen Ergebnissen in diesem Bereich zu rechnen. Wichtige
Daten wie u.a. zu Unternehmensstrukturen, Finanzierungs-
quellen, Produktionsvolumina, Standortfaktoren, Beschäftigten-
struktur etc. sind für die Arbeit und Strategie der Constantin
Film AG von großer Relevanz.
1.6 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren
1.6.1 Konzernsteuerung
Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategische
Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich. Bei
den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt die opera-
tive Verantwortung bei den Geschäftsführungen der jeweiligen
Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesellschaften dieses
Segments erfolgt über Gesellschafterversammlungen und ähn-
liche Gremien.
Die Highlight Communications AG als Aktiengesellschaft nach
Schweizer Recht und die Constantin Film AG als Aktiengesell-
schaft nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungs-
rat bzw. den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin
Medien AG nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe
über ihre 47,3-Prozent-Beteiligung als Aktionär Einfluss.
1.6.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
Umsatz- und Ergebnis-Größen bilden die maßgeblichen Steue-
rungsgrößen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns im
Hinblick auf die operative Leistungsfähigkeit. Zur Kontrolle
und Einordnung der im Konzern erzielten Kapitalrentabilitäten
werden mehrmals jährlich weitere Kennziffern ermittelt, da-
runter die Eigenkapitalrentabilität sowie die Gesamtkapital-
rentabilität. Diese Kennziffern werden mit den Kennziffern
anderer Unternehmen verglichen. Zusätzlich werden weitere
wesentliche finanzielle Steuerungsgrößen wie das Betriebser-
gebnis (EBIT), die Umsatzrendite (EBIT-Marge) und der Ergeb-
nisanteil Anteileigner ermittelt.
1.6.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren
Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind für den
Constantin Medien-Konzern nicht-finanzielle Leistungsindika-
toren bzw. Erfolgsfaktoren für die Performance des Unterneh-
mens von zentraler Bedeutung. Diese ergeben sich aus den
spezifischen Anforderungen des jeweiligen Geschäftsmodells.
Bei den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist nach Seg-
menten zu differenzieren.
25
1.6.3.1 Segment Sport
Bei SPORT1 sind diese für den Free-TV-Bereich die täglichen
Reichweiten und Marktanteile, die von der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) erhoben werden, für den Online-Bereich
die standardisierte Online-Reichweitenwährung Unique Users,
die 2010 quartalsweise von der Arbeitsgemeinschaft Online
Forschung (AGOF) ausgewiesen wurden. Darüber hinaus weist
die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern e.V. (IVW) monatlich die Page Impressions
(PI) und Visits aus. Für den Pay-TV-Bereich ist die Zahl der
Abonnenten wesentlicher Indikator.
Technische Reichweite: Für die Attraktivität von SPORT1 als
Plattform für die werbetreibende Wirtschaft ist die technische
Reichweite des Senders (terrestrisch, via Kabel und Satellit) von
großer Bedeutung. Derzeit weist SPORT1 eine Reichweite von
knapp 93 Prozent der erreichbaren Haushalte in Deutschland
aus und kann somit nahezu flächendeckend empfangen werden.
Zugang zu Sportrechten: Um den Marktanteil in der Kernziel-
gruppe halten bzw. ausbauen zu können, ist der Zugang zu und
die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten für SPORT1 von
großer Bedeutung. Die Berücksichtigung des Senders bei den
Vergabeprozessen für solche Sportrechte ist somit sehr wichtig.
Dies gilt insbesondere für die Übertragung von Fußballspielen.
Der Zugang ist unter anderem von überzeugenden Programm-
konzepten und einem engen Kontaktnetz mit Entscheidungs-
trägern in diesem Bereich abhängig. Auch im Hinblick auf den
neuen Pay-TV-Sportkanal SPORT1+ sind der Zugang zu und
die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten wichtige Kriterien,
wenn es darum geht, den Pay Value garantieren und sukzessive
steigern zu können.
Redaktionelle Kompetenz: Zur Erzielung angemessener Zu-
schauer- und Nutzerreichweiten, die wiederum die Grundlage
für Werbeschaltungen der Wirtschaft sind, müssen sowohl
SPORT1 als auch SPORT1.de eine attraktive und kompetente
Berichterstattung über Sportereignisse sicherstellen. Für die
Akzeptanz bei den Zielgruppen, aber auch für die Erteilung
notwendiger aufsichtsrechtlicher Genehmigungen, ist entschei-
dend, in welchem Umfang diese z.B. dem Sender Sportkom-
petenz und journalistische Glaubwürdigkeit zubilligen. Dieses
Know-how ist im Hinblick auf die Erschließung weiterer Distri-
butionsplattformen auch für SPORT1+ bestimmender Faktor.
Entsprechend wichtig ist die Rekrutierung, Förderung und
Sicherung von gut ausgebildeten, fachkundigen, engagierten
und kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
In den Bereichen Online und Mobile ist im Hinblick auf das
sich verändernde Nutzungsverhalten und die steigende Nach-
frage, insbesondere in Richtung Bewegtbild, neben der inhalt-
lichen insbesondere die technische Kompetenz zur Weiter-
entwicklung von Multimedia-Applikationen relevant.
Bei der Positionierung von LIGA total! sowie der Wahrnehmung,
Akzeptanz und Zufriedenheit auf Kundenseite, die sich wie-
derum auf die Entwicklung der Abrufzahlen des Plattformbe-
treibers Deutsche Telekom AG auswirken, besitzt die fundierte
redaktionelle Aufbereitung und Präsentation der Bundesliga
und 2. Bundesliga ebenfalls höchste Priorität. Auch der Bun-
desliga-Sender LIGA total! arbeitet daher in der Redaktion aus-
schließlich mit renommierten Sportjournalisten und Experten.
Innovationsfähigkeit und kapazitive Leistungsfähigkeit: Der
Erfolg von LIGA total! hängt nicht zuletzt auch von der tech-
nologischen Innovationsfähigkeit und der produktionstech-
nischen Leistungsfähigkeit des Veranstalters ab. Gerade im
Hinblick auf die vielfältigen Features, die der Plattformbetrei-
ber bis dato und auch in Zukunft anbieten wird, und das
Produktionsvolumen pro Spieltag sind an die Leistungsfähig-
keit bei der technisch hochkomplexen Abwicklung und an die
Kompetenz des gesamten Teams höchste Anforderungen
zu stellen. Darüber hinaus gilt es auch, die fehlerfreie Ver-
breitung über die mobilen Endgeräte und die Belieferung des
Archivs zu gewährleisten. Hinzu kommen die insbesondere bei
Live-Produktionen notwendige Sendesicherheit sowie eine
fehlerfreie und rechtzeitige Anlieferung bzw. Übertragung des
Produktes.
Um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen
zu können, ist auch für PLAZAMEDIA die kapazitive Leis-
tungsfähigkeit im Hinblick auf Produktionsvolumina von ent-
scheidender Bedeutung. Der produzierte Programm-Output in
Stunden ist ein Anknüpfungspunkt für die vor- und nachgela-
gerten Services.
Der Programm-Output wird nach folgenden Kriterien analysiert
(Angaben in Tausend Stunden):
26
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
– Live vs. nicht live in 2010: 182, davon live 53
(Vj.: 156, davon live 28)
– Klassisches TV vs. IPTV in 2010: 182, davon IPTV 80
(Vj.: 156, davon IPTV 60)
– Sport vs. Non-Sports in 2010: 182, davon Sport 138
(Vj.: 156, davon Sport 101)
Der Erfolg der PLAZAMEDIA hängt wesentlich von der Fähig-
keit ab, ihren Kunden hochwertige und zukunftsorientierte
Dienstleistungen in den Bereichen Außen-, Innen- bzw. Studio-
und Postproduktion sowie in den Feldern Neue Medien, Pro-
grammabwicklung und Consulting anzubieten. Vor dem Hin-
tergrund der erhöhten Nachfrage nach Produktionstech-
nologien wie HD und 3D ist neben der Erfahrung gerade auch
die Innovationskompetenz einer der wettbewerbskritischen
Faktoren. Im Hinblick auf die reibungslose Abwicklung tech-
nisch hochkomplexer Produktionsprozesse – u.a. bei LIGA
total! – sind darüber hinaus auch an die Kompetenz und Flexi-
bilität der gesamten Produktionsorganisation höchste Anfor-
derungen zu stellen.
Für einen Vermarkter wie die Constantin Sport Marketing sind
insbesondere eine hohe Marktdurchdringung bei allen rele-
vanten Media-Agenturen und Werbetreibenden, sowohl auf der
Ebene der Entscheider als auch auf operativer Planungsebene
im Hinblick auf die Umsetzung der Vermarktungskonzepte und
-strategien von maßgeblicher Relevanz.
1.6.3.2 Segment Film
Der Konkurrenzdruck auf dem Kinomarkt war auch 2010 wie-
der sehr groß. Vor diesem Hintergrund beobachtet die Con-
stantin Film AG sehr genau die Aktivitäten ihrer Wettbewerber,
um die eigenen Kinostarts bestmöglich nach Marktumfeld und
Jahreszeit zu platzieren. Bei der Produktion seiner Kinofilme
setzt das Unternehmen verstärkt auf Titel, die emotional stark
auf die Bedürfnisse des Publikums ausgerichtet sind, auf be-
stimmten Marken basieren, Event-Charakter haben und/oder
in 3D realisiert werden können. Deshalb arbeitet die Constantin
Film AG schon seit Jahrzehnten sehr eng mit renommierten
und erfahrenen Drehbuchautoren, Regisseuren und Produzenten
im In- und Ausland zusammen, die über großes Know-how bei
der Produktion von Kinofilmen und TV-Formaten verfügen.
Die besondere Kompetenz der Constantin Film AG im Hinblick
auf die Entwicklung und die Produktion von Kinofilmen doku-
mentiert sich in der Tatsache, dass 13 der deutschen Top-30-
Filme, die von 2002 bis 2010 in die Kinos kamen, aus dem
Constantin Film-Verleih stammten und/oder von der Constantin
Film AG produziert wurden. Im gleichen Zeitraum wurden na-
hezu 40 Prozent der Kinotickets, die für eine deutsche Pro-
duktion verkauft wurden, für einen Constantin Film-Titel gelöst.
Quelle: Blickpunkt: Film, 8. März 2011 (EDI Rentrak)
1.6.3.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Vermarktung von Rechten: Ausschlaggebend für den Erfolg im
Segment Sport- und Event-Marketing ist die Möglichkeit zur
Vermarktung attraktiver, in der Regel international auswertbarer
Rechte. Die wichtigsten Voraussetzungen für entsprechende
Vermarktungsaufträge sind enge, auf Vertrauen basierende
Geschäftsbeziehungen mit den Rechteinhabern.
1.7 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB
Im Hinblick auf die Entsprechenserklärung, die Angaben zur
Unternehmensführungspraxis sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat und die Zusammen-
setzung und Arbeitsweise von Ausschüssen verweisen wir auf
unsere Homepage: www.constantin-medien.de/Investor Relations/
Erklärung zur Unternehmensführung gem. § 289a HGB.
1.8 Grundzüge des Vergütungssystems
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Constantin
Medien AG liegt im Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats.
Die Vergütung entspricht den Vorgaben des Aktiengesetzes
sowie den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Cor-
porate Governance Kodex.
Die monetären Vergütungsteile jedes Vorstandsmitglieds um-
fassen sowohl fixe als auch variable Bestandteile. Die varia-
blen Vergütungsbestandteile werden zum einen vom Aufsichts-
rat im Rahmen seines pflichtgemäßen Ermessens festgesetzt
und enthalten zum anderen eine mehrjährige Bemessens-
grundlage, die sich u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses
und den Ergebnissen des Konzerns orientiert. Die variablen
Vergütungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich
begrenzt. Die Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem
einen sogenannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne
wichtigen Grund vorzeitig endet.
27
Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Vorstands
Zum 31. Dezember 2010 entfallen auf die zu diesem Zeit-
punkt bestellten Mitglieder des Vorstands keine Options-
rechte, die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG
berechtigen.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in §12 der
Satzung der Constantin Medien AG geregelt. Demnach erhalten
die Mitglieder neben einer fixen Vergütung auch eine erfolgs-
orientierte Vergütung, die unter anderem auch – wie im Deut-
schen Corporate Governance Kodex vorgesehen – auf den lang-
fristigen Unternehmenserfolg bezogene Bestandteile enthält.
Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Aufsichtsrats
Zum 31. Dezember 2010 entfallen auf die Mitglieder des Auf-
sichtsrats keine Optionsrechte, die zum Bezug von Aktien der
Constantin Medien AG berechtigen.
Für Einzelheiten zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
wird auf Kapitel 13.4 des Konzernanhangs verwiesen.
1.9 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Nach dem Einbruch im Rezessionsjahr 2009 haben sich die
Volkswirtschaften im Jahr 2010 wieder deutlich erholt. Die Erho-
lung erfolgte dabei schneller als noch zu Beginn des Berichts-
jahres von Experten angenommen. Der Internationale Wäh-
rungsfonds (IWF) korrigierte deshalb Anfang Oktober 2010
zum wiederholten Mal seine Erwartungen für das Gesamtjahr
nach oben und rechnete mit einem deutlichen Wachstum der
Weltwirtschaft von 4,8 Prozent. Motoren dieser positiven Ent-
wicklung sind demnach unverändert vor allem schnell wach-
sende Schwellenländer wie China oder Indien.
Deutschland erreichte nach Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes eine preisbereinigte Steigerung des Brutto-
inlandsprodukts (BIP) um 3,6 Prozent (2009: -4,7 Prozent).
Damit lag die deutsche Wirtschaft an der Spitze der Volkswirt-
schaften in der Euro-Zone. Nachdem die Impulse dafür zunächst
aus dem Ausland gekommen waren, gewann, so das Münchner
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., die Binnenwirtschaft
im Jahresverlauf mehr und mehr an Bedeutung. Besonders
wichtig war dafür der Investitionsanreiz der Wirtschaft, der aus
einem historisch niedrigen Zinsniveau resultierte.
Allerdings stellten Konjunkturexperten übereinstimmend fest,
dass die konjunkturelle Erholung nach wie vor fragil sei und Risiken
berge. So mahnt der IWF vor allem Reformen im Finanzsektor
und bei der Konsolidierung der Staatshaushalte an. Übereinstim-
mend wurde gegen Ende des Jahres 2010 mit einer Abschwächung
des globalen Wirtschaftswachstums im Jahr 2011 gerechnet.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Out-look, Oktober 2010, ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München,Konjunkturprognose 2010/2011, 14. Dezember 2010, StatistischesBundesamt, Pressemitteilung, 12. Januar 2011
1.10 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
1.10.1 Segment Sport
Free-TV
Radio, Fernsehen und Multimedia haben in Deutschland im
zurückliegenden Jahr weiter an Relevanz gewonnen. Fernse-
hen erreichte laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung
(AGF) pro Tag im Durchschnitt mehr als 70 Prozent der Be-
völkerung und die Zuschauer schalteten im vergangenen Jahr
durchschnittlich 223 Minuten täglich ein (2009: 212 Minu-
ten). Auch die Nutzung von Online- und Mobile-Angeboten hat
im zurückliegenden Jahr zugenommen, bleibt allerdings hinter
der Radio- und TV-Nutzung zurück.
Die im Jahr 2010 gestiegene TV-Nutzung in Verbindung mit
der konjunkturellen Erholung spiegelt sich auch in der positi-
ven Entwicklung der Brutto-Werbeerlöse wider. Der Zentralver-
band der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) erwartete für 2010
ein Wachstum der Brutto-Investitionen in den gesamten Werbe-
markt von 2,3 Prozent auf 29,5 Mrd. Euro. Nach dem erheb-
lichen Abschwung in 2009 um -6 Prozent ist in 2010 die
Kehrtwende in Richtung Aufschwung erfolgt. Laut Nielsen
Media Research sind die Brutto-Werbeerlöse im Gesamtjahr
2010 in der Fernsehwerbung um 16,2 Prozent auf 10,91 Mrd.
Euro (2009: rund 9,4 Mrd. Euro) gestiegen.
Quellen: Nielsen Werbstatistik; Nielsen Media Research GmbH; Zeitraum:Januar - Dezember 2009; Januar - Dezember 2010, ZAW, Pressemittei-lung „ZAW-Prognosen 2010 und 2011: Werbemarkt dockt an BIP an“und Studie „Allmählich aufwärts.“ Der deutsche Werbemarkt 2010/2011
Pay-TV
Nach Angaben des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien
e. V. (VPRT) erreichte der Pay-TV-Markt in Deutschland im Jahr
2010 ein Gesamtvolumen von 1,1 Mrd. Euro. Das entspricht
für den Gesamtmarkt plattformübergreifend einem Wachstum
von 6 Prozent gegenüber 2009.
28
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Die Angebote im Bereich Pay-TV umfassen neben der „klassi-
schen“ Pay-TV-Plattform von Sky Deutschland auch kosten-
pflichtige Programmplattformen von Kabelnetzbetreibern wie
Kabel Deutschland und Unitymedia oder andere TV-Plattformen
wie zum Beispiel „Entertain“ der Deutschen Telekom über den
Verbreitungsweg IPTV.
Quellen: Pressemitteilung VPRT, 17. Januar 2011, PressemitteilungBLM vom 28. Januar 2011, Artikel in IT-Times vom 18. Januar 2011
Online
Insgesamt sind auch die Online-Bruttowerbeumsätze im Jahr
2010 gegenüber dem Vorjahr um knapp 35 Prozent deutlich auf
2,35 Mrd. Euro gestiegen. Dabei sind insbesondere die Werbe-
umsätze im Bereich der Bewegtbild-Vermarktung überdurch-
schnittlich gewachsen. Weiterhin hat jedoch die klassische
Online-Media-Vermarktung den mit Abstand größten Anteil.
Das Preisgefüge im Online-Segment ist insgesamt relativ stabil
geblieben, was unter anderem an der hohen Nachfrage im Pre-
mium-Bewegtbild- und Mobile-Bereich liegt. Zudem haben
weiteren Verschiebungen der Werbebudgets in Richtung digitale
Kanäle stattgefunden.
Quellen: Nielsen Werbstatistik; Nielsen Media Research GmbH, BVDBInterview 20. Januar 2010 in HORIZONT
IPTV
Im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten hat Deutsch-
land im Bereich des IPTV-Fernsehens nach wie vor niedrigere
Nutzerzahlen. Dies ist insbesondere auf den stark fragmen-
tierten deutschen Fernsehmarkt mit seiner ausgeprägten Free-
TV-Kultur und der starken Marktposition der Kabelnetz-
betreiber zurückzuführen. Dennoch hat sich die Zahl der Haus-
halte in Deutschland, die den Fernsehempfang über IPTV
nutzen, einer aktuellen Studie von PricewaterhouseCoopers
(PwC) zufolge im Jahr 2009 verdoppelt. Ende 2009 lag die Zahl
der Haushalte, die ihr Fernsehprogramm über IPTV empfangen,
bei über einer Million.
Wesentliche Treiber für den Verbreitungsweg IPTV sind attrak-
tive Inhalte, Flexibilität, Zeitsouveränität, einfache Handha-
bung sowie technische Funktionalitäten wie zum Beispiel das
sogenannte „triple play“ (Fernsehen, Internet und Telefonie).
Interaktive Zusatzfunktionen wie die Rückkanalfähigkeit, die
verschiedene interaktive Dienste wie zum Beispiel Video-on-
Demand ermöglicht, und vor allem neue Technologien wie HD
sind laut der PwC-Studie für den Konsumenten wichtige
Kriterien. Darüber hinaus gewann 2010 das Thema 3D weiter
an Bedeutung: Branchenexperten zufolge wird diese Techno-
logie in den kommenden drei bis fünf Jahren eine große Rele-
vanz für den Markt erlangen.
Bis zum Jahr 2014 prognostiziert PwC einen Anstieg der IPTV-
Haushalte in Deutschland von 1,5 Millionen in 2010 auf 2,9
Millionen. Mit diesen Wachstumsraten würde sich die IPTV-
Durchdringung in deutschen Haushalten von 2,6 Prozent im
Jahr 2009 auf 7,5 Prozent in 2014 erhöhen. Die technische
Nutzung über den Verbreitungsweg IPTV wird sich der Studie
zufolge dabei in den kommenden vier Jahren signifikant ver-
ändern: Fernsehen wird 2014 über entsprechende IP-fähige
TV-Geräte konsumiert, da Internet und TV verschmelzen
werden.
Quelle: Studie „German entertainment and media outlook: 2010 - 2014“,PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Produktionsdienstleistung
Trotz der deutlichen Erholung des TV-Werbemarktes und damit
verbunden erhöhter TV-Werbeausgaben war der Produktions-
markt im Jahr 2010 unverändert durch den allgemeinen Konsoli-
dierungs-, Preis- und Veränderungsdruck in der Medienbranche
– vor allem auch im Pay-TV-Bereich – geprägt.
Weiterhin bestimmend waren einerseits die anhaltend starke
Nachfrage nach digitalen und günstigen Spartenkanälen, an-
dererseits aber auch nach hochwertigen HD- und 3D-Produk-
tionen. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunika-
tionselektronik (GFU) erwartet, dass sich der Anteil an HDTV-
Geräten im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehern in 2010
auf rund 75 Prozent erhöhen wird. Gleichzeitig nahm auch der
Anteil an HD-Inhalten und deren Verbreitung zu. So waren
Ende 2010 in Deutschland bereits 39 Sender im HD-Format
zu empfangen.* Weiterer wichtiger Motor für die Produktions-
branche war im vergangenen Jahr das Thema 3D.
*Quelle: www.hdtv-pro.de
Erfahrung und Innovationskompetenz waren in der Produktions-
branche auch 2010 wettbewerbsentscheidende Faktoren, wenn
es darum ging, auf budgetentlastende Produktionsmethoden um-
zustellen oder neue Formate zu entwickeln und umzusetzen.
29
Vermarktung
Auch 2010 war die Gesamtsituation des TV-Werbemarktes mit
weiterhin konditionenorientierten Geschäftsmodellen sowie der
unverändert hohen Wettbewerbsintensität unter den TV-Ver-
marktern geprägt. Der TV-Vermarktungsmarkt in Deutschland
besteht im Wesentlichen aus neun Vermarktern und wird
dominiert von den Vermarktungsgesellschaften der beiden
großen Senderfamilien ProSiebenSat.1 und der Mediengruppe
RTL Deutschland. SevenOne Media und IP Deutschland haben
in 2010 zusammen 75,6 Prozent der gesamten TV-Bruttower-
beinvestitionen abgedeckt. Weitere 9,6 Prozent lagen bei den
beiden öffentlich-rechtlichen Vermarktern.
Der Online-Vermarktermarkt stellt sich deutlich fragmentierter
dar: Im aktuellen Vermarkter-Ranking nach Unique Usern der
Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) werden wei-
terhin 70 Vermarkter abgebildet. Dabei decken die Top 4-Ver-
markter in diesem Ranking Interactive Media, Tomorrow
Focus, SevenOne Media und United Internet Media rund 48
Prozent der gesamten Online-Bruttowerbeumsätze 2010 nach
Nielsen ab.
Quellen: Nielsen Werbestatistik; Nielsen Media Research GmbH Zeit-raum: Januar - Dezember 2010 und Ranking der Vermarkter AGOF e.V./internet facts 2010-III
Die 2010 gestiegene TV-Nutzung in Verbindung mit der kon-
junkturellen Erholung spiegelt sich in der positiven Entwick-
lung der Brutto-Werbeerlöse 2010 wieder. Laut Nielsen Media
Research sind die Brutto Werbeerlöse im Gesamtjahr 2010 in
der Fernsehwerbung um 16,2 Prozent und im Segment der On-
linewerbung sogar um 34,8 Prozent gestiegen. Allerdings han-
delt es sich bei den von Nielsen erfassten Brutto-Werbeerlösen
lediglich um einen Indikator für den Bruttowerbedruck, bei
dem auch Sondereffekte zur Geltung kommen und der nicht
mit den realen Netto-Werbeerlösen gleichzusetzen ist.
Quelle: Nielsen Werbstatistik; Nielsen Media Research GmbH; Zeitraum:Januar - Dezember 2009, Januar - Dezember 2010,
1.10.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
3D war im Jahr 2010 der weltweit vorherrschende Trend in der
Kinobranche. Filme wie beispielsweise „Alice im Wunderland“,
„Drachenzähmen leicht gemacht“, „Toy Story 3“ oder „Rapun-
zel – Neu verföhnt“ und nicht zuletzt Constantin Film-Produk-
tionen wie „Resident Evil: Afterlife“ setzten diesen Trend, der
durch „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ ausgelöst wurde, er-
folgreich fort. Aber auch viele zweidimensionale Filme (unter
anderem „Inception“, „Sherlock Holmes“, „Sex and the City
2“ und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1“)
fanden im vergangenen Jahr ein breites Publikum und sorgten
für ein insgesamt gutes Kinojahr 2010. Fortsetzungen (Fran-
chises) erfolgreicher Filme oder die Abenteuer berühmter
Comic-Helden in 3D werden daher auch 2011 bei den Holly-
wood-Studios hoch im Kurs stehen.
Auch in Deutschland war die Begeisterung für 3D-Titel im ver-
gangenen Jahr ungebrochen. Allerdings gab es nur zwei deut-
sche 3D-Produktionen, die auf Anhieb sehr erfolgreich waren:
Die Constantin Film-Eigenproduktionen „Resident Evil: After-
life“ und „Konferenz der Tiere“ belegten – gemessen am Um-
satz – die beiden ersten Plätze der deutschen Topfilme 2010.
Um in den kommenden Jahren eine ausreichende Anzahl 3D-
fähiger Kinoleinwände zu schaffen, war eine schnelle Ent-
scheidung im Streit um das Filmförderungsgesetz (FFG)
unerlässlich. Nachdem im Berichtsjahr die Kinoketten UCI,
CineStar und Cinemaxx ihre Zahlungen an die Filmförde-
rungsanstalt (FFA) unter Verweis auf vorläufigen Rechtsschutz
zeitweise sogar ganz eingestellt hatten, erklärte das Bundes-
verwaltungsgericht Leipzig am 23. Februar 2011 das FFG für
rechtmäßig. Damit ist das Fortbestehen dieses wichtigen
Finanzierungselements für den deutschen Film gesichert. Die
Entscheidung wird sich positiv auf die gesamte deutsche Kino-
landschaft auswirken, da die Auszahlung von Referenz- und
Fördermitteln für die Produktionsaktivitäten und die weitere
Digitalisierung von Kinos unerlässlich ist.
Quelle: „Marktstatistik Deutschland Gesamt Jahr 2010, 4. Januar 2010bis 2. Januar 2011“ von Rentrak EDI, Bericht/Januar 2011
TV-Auftragsproduktion
So rapide, wie es im Zuge der Bankenkrise ab Herbst 2008
abwärts ging, so rasant hat sich der Werbemarkt im Jahr 2010
wieder erholt. In seiner im November von 4 Prozent nach oben
korrigierten Prognose für den gesamten TV-Netto-Werbemarkt
rechnete der Verband Privater Rundfunk und Telemedien
(VPRT) nun mit 6 Prozent Wachstum bei den Werbeeinnahmen.
Wir gehen davon aus, dass sich die höheren Werbeeinnahmen
der TV-Sender in absehbarer Zeit auch in einer Belebung des
Bereichs Auftragsproduktionen niederschlagen werden. Insge-
30
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
31
samt werden in Deutschland jährlich rund 3 Mrd. Euro für TV-
Produktionen ausgegeben. Rund ein Viertel dieses Auftragsvo-
lumens entfällt auf die Privatsender ProSieben, SAT.1 und
RTL, während die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD
und ZDF etwa zwei Drittel davon ordern.
Quelle: VPRT e.V. (Basis: Expertenbefragung, zuletzt aktualisiert im November 2010)
Kinoverleih
Im weltweit größten Kinomarkt, den USA, gingen die Besu-
cherzahlen im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent zurück. Die
Umsatzerlöse blieben – aufgrund höherer Ticketpreise für 3D-
Filme – dagegen mit 10,51 Mrd. US-Dollar nahezu auf dem
Niveau des Jahres 2009 (10,54 Mrd. US-Dollar). Damit
konnte die amerikanische Kinobranche zum zweiten Mal in
Folge ein Einspielergebnis im zweistelligen Milliardenbereich
realisieren.
Quelle: Rentrak EDI und Artikel „Das US-Kinojahr“ aus Blickpunkt:Film vom 14. Januar 2011
Die deutsche Kinobranche kann mit den Jahreszahlen für 2010
dagegen nicht zufrieden sein. Nach Auswertungen der Filmför-
derungsanstalt verzeichneten die Besucherzahlen einen deutli-
chen Rückgang um 13,5 Prozent auf 126,6 Mio. Zuschauer
(Vorjahr: 146,3 Millionen). Dieses Minus ist fast ausschließlich
auf den Besucherschwund bei deutschen Produktionen zurück-
zuführen. Denn deutsche Filme erreichten mit insgesamt 20,9
Mio. Zuschauern nur rund die Hälfte ihrer Besucher aus dem
Vorjahr (39,9 Millionen). Der Marktanteil einheimischer Pro-
duktionen ging dementsprechend von 27,4 Prozent auf 16,8
Prozent zurück. Dass die Umsatzzahlen vor diesem Hintergrund
nur relativ wenig gesunken sind, ist ausschließlich auf die Auf-
schläge für 3D-Tickets zurückzuführen. Insgesamt erzielte die
Branche im Jahr 2010 einen Umsatz von 920,4 Mio. Euro und
damit 5,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor (976,1 Mio. Euro).
Quelle: FFA info, Ausgabe 1/11, veröffentlicht am 9. Februar 2011
Erfolgreichster Film an den deutschen Kinokassen war das be-
reits im Dezember 2009 gestartete Science-Fiction-Abenteuer
„Avatar“, das mit insgesamt 11,2 Mio. Besuchern einen Um-
satz von mehr als 114 Mio. Euro generierte. Auf Platz zwei lag
„Harry Potter 7“ mit 5,2 Mio. Zuschauern. Die besucher-
stärkste deutsche Produktion war mit rund 1,5 Mio. Zuschauern
die Komödie „Friendship!“, dicht gefolgt von der Constantin
Film CGI-Produktion „Konferenz der Tiere“ mit mehr als 1,4
Mio. Besuchern, während die internationale Constantin Film-
Produktion „Resident Evil: Afterlife“ mit rund 11,6 Mio.
Euro die höchsten Umsätze eines deutschen Films erzielen
konnte.
Quelle: „Marktstatistik Deutschland Gesamtjahr 2010, 4. Januar 2010bis 2. Januar 2011“ von Rentrak EDI, Bericht/Januar 2011
Home Entertainment
Blu-ray bleibt auf Wachstumskurs
Die mit Abstand größten Home Entertainment-Märkte liegen
in den USA und Großbritannien. Die britischen Home-Enter-
tainment-Anbieter konnten 2010 einen Gesamtumsatz von
rund drei Mrd. Euro realisieren und damit das Vorjahresniveau
halten. Einbußen im DVD-Bereich wurden dabei durch deutli-
che Zuwächse im Blu-ray-Geschäft (+55 Prozent beim Absatz)
sowie bei Kauf-Downloads (+123 Prozent beim Umsatz) kom-
pensiert.
Der US-amerikanische Markt verzeichnete erneut ein Umsatz-
minus von 3,3 Prozent auf 18,8 Mrd. US-Dollar, wobei sich
allerdings die Blu-ray-Gesamterlöse um 53 Prozent auf 2,3 Mrd.
US-Dollar erhöhten. Ähnliches gilt für den Bereich des Digi-
talvertriebs (Video-on-Demand und Electronic Sell-Through),
dessen Umsätze um 19 Prozent auf 2,5 Mrd. US-Dollar an-
stiegen. Mit einem weiteren Rückgang im zweistelligen Pro-
zentbereich (-11,4 Prozent) blieb der DVD-Bereich dagegen das
Sorgenkind der Branche.
Quelle: Blickpunkt: Film 4/11, Seite 33, „Licht am Horizont“
In Deutschland setzte sich die Marktdurchdringung durch das
High Definition-Format im vergangenen Jahr mit deutlichen
Zuwächsen fort. Nach Auswertungen der Gesellschaft für Kon-
sumforschung (GfK) wurden im Berichtsjahr 12 Mio. Blu-ray-
Discs abgesetzt, was fast einer Verdopplung im Vergleich zum
Vorjahr (6,2 Millionen) entspricht. Damit war bereits jeder
zehnte verkaufte Datenträger eine „blaue Scheibe“. Ein wei-
terer deutlicher Preisverfall um durchschnittlich 3,11 Euro auf
16,03 Euro führte allerdings dazu, dass die Umsätze im Blu-
ray-Verkauf nur um 62 Prozent auf 193 Mio. Euro (Vorjahr:
119 Mio. Euro) anstiegen.
Der Gesamtumsatz der deutschen Home Entertainment-Branche
lag mit 1,67 Mrd. Euro um knapp 1 Prozent über dem schon
sehr hohen Vorjahresniveau (1,65 Mrd. Euro). Der DVD-Kauf-
markt, der im Jahr 2009 noch ein leichtes Plus erzielen
konnte, musste dabei Umsatzeinbußen von knapp 6 Prozent
auf 1,19 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,26 Mrd. Euro) hinnehmen.
Dieses Minus resultierte einerseits aus einem Rückgang der
Verkaufsmenge von 106,6 Millionen auf 103,5 Mio. DVDs,
andererseits aus einem weiteren leichten Absinken des
durchschnittlichen Verkaufspreises von 11,80 Euro auf
11,51 Euro.
Erfreulich entwickelte sich dagegen der digitale Kaufmarkt
(Electronic Sell-Through) – eine Vertriebsform, bei der Filme
nicht mehr auf physischen Datenträgern, sondern als Dateien
angeboten werden, die dann auf den eigenen Computer he-
runtergeladen werden können. Der Umsatz dieses Kaufmarkt-
Segments hat sich binnen Jahresfrist von 8 Mio. Euro (2009)
auf 22 Mio. Euro (2010) nahezu verdreifacht, sodass in-
zwischen schon fast 2 Prozent aller verkauften filmischen
Inhalte in rein digitaler Form erworben werden.
Quelle: GfK Consumer Panel „Video sell-through market” und „Video onDemand, Pay per View, Electronic Sell-Through”, Dezember 2010
Abwärtstrend im Verleihgeschäft verlangsamt sich
Mit einem Umsatzvolumen von 264 Mio. Euro blieben die Er-
löse des deutschen Videotheken-Fachhandels nur leicht unter
dem Niveau des Jahres 2009 (269 Mio. Euro) – ein deutlicher
Fortschritt gegenüber den Einbußen in den Vorjahren. Bele-
bend wirkte sich dabei vor allem die positive Entwicklung im
digitalen Verleihgeschäft (Video-on-Demand und Pay-per-View)
aus, dessen Umsätze von 13 Mio. Euro auf 21 Mio. Euro (+61
Prozent) anstiegen. Damit wird inzwischen schon fast jeder
zwölfte Umsatz-Euro im Verleih aus dem Online-Geschäft
generiert.
Die Erlöse aus der Vermietung physischer Datenträger – sei es
in der Videothek, an einem Automaten oder per Postzustellung
– haben sich dagegen um weitere 5 Prozent auf 243 Mio. Euro
(Vorjahr: 256 Mio. Euro) verringert. Ein deutlicher Umsatzan-
stieg (+60 Prozent auf 24 Mio. Euro) im Blu-ray-Segment
reichte dabei nicht aus, um die Rückgänge im DVD-Bereich
(-23 Mio. Euro) zu kompensieren. Das Hauptproblem der her-
kömmlichen Videotheken bleibt der weiter anhaltende Kun-
denschwund. Nachdem die Zahl der Ausleiher im Jahr 2009
bereits auf 7,8 Millionen gesunken war, ging sie im Berichts-
jahr noch einmal um mehr als 5 Prozent auf 7,4 Millionen
zurück.
Quelle: GfK Consumer Panel „Video rental market” und „Video on Demand, Pay per View, Electronic Sell-Through”, Dezember 2010
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Über die Zukunft des Fernsehens im digitalen Zeitalter wurde
im vergangenen Jahr viel diskutiert. Im Gegensatz zu der po-
pulären These, dass das Fernsehen die Zukunft hinter und den
Untergang vor sich habe, ist seine Marktposition derzeit noch
sehr gut. Mit hoher Aufmerksamkeit werden allerdings Ankün-
digungen von Internet- und Technologieunternehmen (unter
anderem Google und Apple), in den Fernsehmarkt einzusteigen,
verfolgt. Ob diese Geschäftsmodelle sich bewähren können,
bleibt abzuwarten.
Während in den vergangenen zehn Jahren die TV-Nutzung des
klassischen, linearen Fernsehens in Europa kontinuierlich ge-
stiegen ist, können Zuschauer im Zuge der immer stärkeren
Digitalisierung dank neuer Nutzungsformen wie digitale Video-
rekorder, On-Demand-Plattformen oder mobile Anwendungen
heute in immer größerem Maße entscheiden, welche Inhalte
sie wann und wo sehen wollen. Dadurch ist eine Verschiebung
von der linearen Nutzung, die an ein festes Programmschema
gebunden ist, hin zur non-linearen Nutzung von TV-Inhalten
bereits spürbar.
Die TV-Sender bieten dazu bereits interessante Abrufplattfor-
men an. Aus der steigenden Nachfrage der Zuschauer – bei-
spielsweise für On-Demand-Angebote – ein nachhaltig profi-
tables Geschäftsmodell zu entwickeln, wird zukünftig eine der
zentralen Aufgaben der TV-Sender sein. Deshalb bleibt auch
der Erwerb von TV-Rechten an hochwertigen Filmen ein wich-
tiger Bestandteil ihrer Programmpaletten. Denn Filme können
einerseits in den Demand-Portalen angeboten werden, ande-
rerseits tragen sie wesentlich dazu bei, die Attraktivität eines
Fernsehprogramms zu erhöhen und damit auch zukünftig eine
Alternative zu den Angeboten der Internetunternehmen zu
schaffen.
1.10.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb
Das Jahr 2010 war – wie bereits beschrieben – von einer starken
Erholung auf den Medienmärkten geprägt, wobei speziell der
32
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Pay-TV-Markt weiter expandierte. Getrieben wurde das welt-
weite Wachstum von der fortlaufenden Digitalisierung der Kabel-
netze, der Einführung von Pay-TV-Angeboten in neu errichte-
ten digitalen, terrestrischen Netzen, der kontinuierlichen Ein-
führung von IPTV-Diensten sowie einer wachsenden Mittel-
klasse in den aufstrebenden Märkten.
Premium-Sportrechte für TV-Sender immer wichtiger
Die schnelle Erholung des TV-Werbemarktes hat die finanzielle
Lage der TV-Sender deutlich verbessert, was dazu beigetragen
hat, dass der Erwerb von Sportrechten wieder erschwinglicher
für sie wurde. Zwar nimmt der Wettbewerb im Sendermarkt
nach wie vor zu, da es jetzt Überschneidungen mit Programm-
inhalten neuer Marktteilnehmer gibt, die vorher in eigenstän-
digen Bereichen agierten, jedoch handelt es sich bei diesen
neuen Marktteilnehmern in vielen Fällen eher um interessierte
Beobachter als um aktive Bieter für Premium-Sportrechte.
Die strukturellen Veränderungen des Medienmarkts, die von der
Digitalisierung, dem wachsenden Senderangebot und alternati-
ven Konsumplattformen getrieben werden, schaffen allerdings
positive Bedingungen für Premium-Sportrechte. Da sich einige
der begehrtesten, werberelevanten Publikumsgruppen auf eine
wachsende Zahl von Kanälen verteilen oder auf Online- und
On-Demand-Angebote ausweichen, wird es für die Sender und
die werbetreibende Wirtschaft schwieriger, das junge wohlha-
bende Massenpublikum zu erreichen, das sie brauchen, um
ihre Einnahmen zu steigern.
Daher werden Premium-Live-Sportrechte wie zum Beispiel die
UEFA Champions League und die UEFA Europa League zu
immer wichtigeren Programmangeboten für Sender, die dieses
wertvolle Publikum ansprechen wollen.
Sportsponsoring verzeichnet wieder Zuwächse
Nachdem sich das Sport-Sponsoring im Jahr 2009 aufgrund
des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds leicht rück-
läufig entwickelte, stiegen die weltweiten Sponsoringausgaben
im Berichtsjahr – laut einer Studie des Beratungsunterneh-
mens IEG – wieder um 5,2 Prozent auf 46,3 Mrd. US-Dollar
an. Dies beweist das nach wie vor vorherrschende Vertrauen in
die Wirksamkeit des Sport-Sponsorings.
Quelle: IEG, London 2010
Sponsorenrechte für Premium-Sportereignisse verzeichnen
also weiterhin eine erfreuliche Entwicklung, da diese wertvolle
Kommunikationsplattformen für Sponsoren darstellen und
somit auch für steigende Einnahmen bei den Rechteinhabern
sorgen.
1.11 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der
Segmente des Konzerns
1.11.1 Segment Sport
Free-TV
Für SPORT1 standen 2010 die Einführung der neuen Multi-
media-Dachmarke SPORT1 für sämtliche TV-, Online- und
Mobile-Aktivitäten innerhalb des Sportsegments und die damit
verbundene inhaltliche Verzahnung und die gesellschaftsrecht-
liche Zusammenführung der Plattformen im Vordergrund. Mit
Einführung von SPORT1 waren insbesondere auch massive
programmliche Veränderungen verbunden: So zeigte SPORT1
im vergangenen Jahr über 1.265 Stunden Live-Sport – im Ver-
gleich zu 2009 eine Steigerung von mehr als 18 Prozent.
Zudem wurden umfangreiche Investitionen in neue Rechte ge-
tätigt. Neben dem Zuwachs an Live-Sport wurde im vergangenen
Jahr das News-Angebot deutlich ausgebaut und rund 20 neue
Sportainment-Formate, Dokumentationen, Motormagazine und
Formate mit starker Fokussierung auf Fußball in das Programm
aufgenommen – ein Volumen von über 280 Stunden. Im zweiten
Halbjahr stand insbesondere die Erschließung neuer Distribu-
tionsplattformen zur Verbreitung von SPORT1 HD und des Pay-
TV-Senders SPORT1+ im Mittelpunkt.
Die Jahresmarktanteile von SPORT1 lagen in 2010 mit 0,8
Prozent bei Zuschauern gesamt (Z 3+) und 1,4 Prozent in der
Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre leicht unter dem Vor-
jahresniveau (2009: 0,9 Prozent Z 3+; 1,5 Prozent M 14-49).
Sehr erfolgreich war SPORT1 im Berichtszeitraum vor allem
mit der Eishockey WM – das zuschauerträchtige Turnier be-
scherte dem Sender im zweiten Quartal herausragende Reich-
weiten von bis zu 3,9 Millionen in der Spitze im 2. Halbfinale
Russland – Deutschland (Marktanteile bis zu 16,8 Prozent
Z 3+ und 29,2 Prozent in der Kernzielgruppe). SPORT1 erzielte
damit die beste Reichweite seit Mai 2007. Darüber hinaus
zahlte sich das Übertragungsrecht an Qualifikationsspielen der
UEFA Europa League aus: Mit der Live-Berichterstattung zum
Rückspiel des VfB Stuttgart gegen SK Slovan Bratislava
33
erzielte SPORT1 1,3 Mio. Zuschauer im Durchschnitt und 2,4
Millionen in der Spitze. Noch erfolgreicher schnitt das Mon-
tags-Live-Spiel der 2. Bundesliga FC St. Pauli – FC Augsburg
mit 1,4 Mio. Zuschauer im Durchschnitt ab. Auch der bestän-
dige Quotengarant „Doppelpass – Die Krombacher-Runde“
erzielte in 2010 bis zu 1,2 Mio. Zuschauer im Durchschnitt.
Im Nicht-Fußballbereich konnte SPORT1 u.a. mit den Live-
Übertragungen der Handball-Europameisterschaft der Männer
im Januar (bis zu 1,3 Mio. Zuschauer in der Spitze; Marktan-
teile von 3,7 Prozent Z 3+ und 4,4 Prozent in der Zielgruppe
M 14-49 Jahre) sowie der Berichterstattung zur MotoGP (bis
zu 0,78 Mio. Zuschauer im Durchschnitt) punkten.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope)
34
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
SPORT1 – „Doppelpass – Die Krombacher-Runde“ 11. April 2010
Pay-TV
Im zweiten Halbjahr 2010 standen die Implementierung der
technischen und redaktionellen Infrastruktur sowie der Erwerb
von Rechten für den Ausbau des Programmportfolios des
neuen Pay-TV-Kanals SPORT1+ im Mittelpunkt.
Neben den Live-Ausstrahlungsrechten an der US-amerikani-
schen Profiliga NFL für die Saison 2010/2011 und 2011/2012
(inklusive Super Bowl und Pro Bowl) hat SPORT1+ mit den
Live-Partien der englischen Pokalwettbewerbe FA Cup und Carling
Cup, dem französischen Fußballpokal und der italienischen
Coppa Italia auch europäischen Spitzenfußball im Programm.
Darüber hinaus überträgt der Pay-TV-Sender live und exklusiv
85 Spiele der TOYOTA Handball-Bundesliga sowie ausgewählte
Partien der Beko Basketball Bundesliga. Auch die Turkish
Airlines Euroleague, der bedeutendste Basketball-Klubwett-
bewerb Europas, und die CEV Volleyball Champions League
sind Bestandteil des Programmangebots von SPORT1+. Im
Bereich Motorsport zeigt SPORT1+ unter anderem die Rennen
der Motorrad-WM MotoGP, der FIM Speedway oder das
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring live. In diesem Jahr
überträgt SPORT1+ zudem die Basketball-EM 2011 sowie die
Eishockey WM 2011.
Online
SPORT1.de konnte an die positive Entwicklung der Nutzer-
zahlen aus 2009 anschließen und verzeichnete im vergangenen
Jahr neue Rekord-Reichweiten bei den Zugriffszahlen. Gegen-
35
über dem Vorjahr steigerten sich die Visits um 19 Prozent auf
durchschnittlich 29,1 Millionen und die Page Impressions
(Seitenaufrufe) um 49 Prozent auf durchschnittlich 245 Mil-
lionen. Hervorzuheben sind die Werte in den Monaten April,
Mai und Juni 2010 – gleich drei Mal in Folge stellte das Sport-
portal neue monatliche Top-Reichweiten auf. Diese Entwick-
lung ist maßgeblich auf die inhaltliche Verzahnung von TV,
Online und Mobile im Zuge der Einmarken-Strategie zurück-
zuführen. Darüber hinaus sorgte insbesondere die Bericht-
erstattung zu den Olympischen Spielen, zur Eishockey WM,
zur Fußball-Bundesliga, zur UEFA Champions League sowie
zur FIFA WM 2010™ für gesteigertes Interesse an SPORT1.de.
Weitere Faktoren waren außerdem die Ausweitung und opti-
mierte Positionierung multimedialer Inhalte und interaktiver
Features.
Die sehr guten Reichweiten spiegelten sich auch in dem 2010
vierteljährlich veröffentlichten Internet-Vermarktungsbericht
„internet facts“ der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online
Forschung) wider. Nach dem bereits sehr guten Start ins Jahr
2010 konnte SPORT1.de im zweiten Quartal einen neuen
Spitzenwert bei den Unique Usern erzielen. Im Zeitraum April
bis Juni besuchten durchschnittlich 3,4 Millionen Unique User
die Online-Plattform und damit 900.000 Unique User mehr
als im ersten Quartal 2010 und bescherten SPORT1.de im
zweiten Quartal 2010 die Marktführerschaft unter den deut-
schen Sportportalen. Dieser überdurchschnittlich hohe Wert
konnte im dritten Quartal 2010 mit durchschnittlich 2,9 Mil-
lionen Unique Usern zwar nicht erzielt werden, dennoch kann
SPORT1.de auf eine sehr erfreuliche Entwicklung der Unique
User-Zahlen im vergangenen Jahr zurückblicken. Aufgrund der
im ersten Quartal 2010 bei der AGOF erfolgten Verfahrensän-
derung bei der Erhebung der Unique User-Zahlen sind die
Werte für das zweite und dritte Quartal 2010 nicht mit den
AGOF-Ausweisungen für die jeweiligen Quartale des Vorjahres
vergleichbar.
Quelle: AGOF internet facts, 2010-II (April - Juni 2010), 2010-III(Juli - September 2010)
Auch im vierten Quartal 2010 verzeichnete SPORT1.de eine erfolg-
reiche Reichweitenentwicklung: Mit der Berichterstattung zum
Saison-Ende der Formel 1 sowie dem Start der NBA und der Bas-
ketball-Bundesliga erzielte SPORT1.de laut IVW durchschnittlich
28,4 Mio. Visits und 245,3 Mio. Page Impressions und damit
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung bei den
Visits um 13 Prozent und bei den PIs sogar um 48 Prozent.
Motorrad-WM MotoGP NFL-Duell – Green Bay Packers vs. Arizona Cardinals
Im Bereich Mobile konnte SPORT1 durch den kontinuierlichen
Ausbau der sehr erfolgreichen SPORT1-iPhone-App sowie
durch den Launch der iPad-App die Reichweiten ebenfalls
deutlich steigern. Zum Jahresende verzeichnete die SPORT1-
iPhone-App rund 680.000 Downloads. In der Markt-Media-
Studie der AGOF „mobile facts 2010“ rangierte die
SPORT1-App unter den Top 20 Mobile Apps und erreichte wäh-
rend des Untersuchungszeitraums für einen durchschnittlichen
Monat 167.000 Unique Mobile User.
Quelle: IVW Online-Nutzungsdaten 2010, AGOF internet facts 2010-III,AGOF mobile facts 2010
IPTV
Nach der erfolgreichen Aufbau- und Einführungsphase des
neuen Bundesliga-Live-Senders LIGA total! im Jahr 2009 star-
tete LIGA total! im Januar 2010 zum Rückrunden-Auftakt der
Fußball-Bundesliga-Saison 2009/2010 wie gewohnt mit der
Übertragung aller Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga
live und in der Konferenz sowie ausführlichen Zusammenfas-
sungen der einzelnen Partien. Die Spiele der ersten Liga und
die entsprechenden Konferenzen wurden zudem komplett in
HD gezeigt und auch aus einem vollkommen mit HD-Techno-
logie ausgestatteten Studio präsentiert. Neben der Live-
Berichterstattung hat der Zuschauer auch die Möglichkeit aus
einer Vielzahl technischer Features zu wählen und kann z.B.
sämtliche Spiele und Zusammenfassungen auch zeitunabhängig
im TV-Archiv oder über „LIGA total! Interaktiv“ jederzeit auch
die Live-Ticker aller Spiele, Blitztabellen, aktuelle Spielstände,
Statistiken oder Spielszenen abrufen. Alle Spiele der Bundes-
liga und 2. Bundesliga inklusive der Konferenzen sind darüber
hinaus auch live über UMTS-fähige mobile Endgeräte und
Smartphones wie das iPhone abrufbar.
Zum Rückrundenstart der Saison 2009/2010 wurde am 18.
Spieltag mit der „LIGA total! Spieltaganalyse“ ein neues For-
mat eingeführt, das im Free-TV auf SPORT1 in der Regel im
Anschluss an das Montagsspiel der 2. Bundesliga ausgestrahlt
wird und einen detaillierten Rückblick auf den abgelaufenen
Spieltag bietet.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Bundesliga-
Saison von LIGA total! standen im dritten Quartal die Vorbe-
reitungen für den Start der neuen Spielzeit 2010/2011 im
Fokus. Mit der „Persönlichen Konferenz“ präsentiert LIGA
total! seit Saisonstart 2010/2011 eine weltweite Innovation:
Über ein einfaches Menü können die LIGA total!-Abonnenten
36
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
„LIGA total! Spieltaganalyse“ – Thomas Strunz, Matthias Opdenhövel und Fredi Bobic
dabei aus allen parallel laufenden Spielen ihre persönliche
Konferenz mit den Partien ihrer Wahl zusammenstellen.
Produktionsdienstleistung
Am 23. Februar 2010 realisierte PLAZAMEDIA für Sky
Deutschland das Champions League-Spiel VfB Stuttgart gegen
den FC Barcelona in Stuttgart im zukunftsträchtigen 3D-For-
mat. Zudem erfolgte im ersten Quartal 2010 die Beauftragung
eines zweiten HD-Sport-Kanals durch Sky Deutschland.
Mit dem Eröffnungsspiel der Eishockey WM in Deutschland stand
für PLAZAMEDIA eine weitere 3D-Produktion im Mittelpunkt.
Neben der Produktion des Eröffnungsspiels in 3D/HD für LIGA
total! setzte PLAZAMEDIA die gesamte Eishockey WM (7. bis
23. Mai) auch für SPORT1 um.
Während der FIFA WM™ in Südafrika übernahm PLAZAMEDIA
das Live-Streaming aller WM-Spiele für die mobilen Endgeräte
der Deutschen Telekom, insbesondere für das Angebot auf dem
iPhone, und die Produktion eines 24-Stunden-Kanals mit
WM-Highlights und News. Für den Pay-TV-Sender Sky erstellte
PLAZAMEDIA sowohl die Studio-Sendung, alle 64 Spiele als
auch die Konferenz der Spiele an den letzten Gruppenspiel-
tagen. Darüber hinaus wurden für www.sky.de auch die Live-
Streamings aller WM-Spiele und zusätzlich die täglichen High-
lights der Studio-Sendungen und der WM-Spiele aufbereitet.
Ferner produzierte PLAZAMEDIA für sky.de alle 64 Spiele live
im Internet für das iPad. Und schließlich produzierte PLAZA-
MEDIA für den Host-Broadcaster HBS im International Broad-
casting Center in Johannesburg alle WM-Inhalte in elf Spra-
chen, die weltweit von Mobilfunkanbietern zum Empfang auf
mobilen Endgeräten angeboten wurden.
Seit dem Start der Saison 2010/2011 im dritten Quartal produ-
ziert PLAZAMEDIA für Sky die Konferenzen der Bundesliga und
UEFA Champions League und ebenso die dazugehörigen Studio-
sendungen aus der neuen HD Regie für alle Fußballformate sowie
für die neue Sportshow „Samstag LIVE!“ in HD. Ferner ist PLAZA-
MEDIA – ebenfalls im Auftrag von Sky – neben der Abwicklung
der bereits bestehenden sechs 24-Stunden-SD-Kanäle mit Beginn
des dritten Quartals auch für die Umsetzung des zweiten HD-
Sport-Kanals Sky Sport HD2 verantwortlich. Zudem werden seit
Start der Saison 2010 sämtliche Live-Inhalte und Highlights der
Bundesliga, des DFB-Pokals, der UEFA Champions League, der
UEFA Europa League und der englischen Premier League in vier
Qualitätsstufen für das iPad encodiert und gestreamt.
37
LIGA total! – „Persönliche Konferenz“
Eröffnungsspiel Eishockey WM – Deutschland vs. USA
Im Auftrag der internationalen Sportmarketing-Agentur Infront
Sports & Media AG, Zug/Schweiz, produzierte die PLAZAMEDIA
Swiss AG im September 2010 vier Qualifikationsspiele zur
UEFA EURO 2012™ – fünf weitere realisiert PLAZAMEDIA
2011.
Schließlich setzte PLAZAMEDIA im Rahmen einer Kooperation
zwischen SPORT1, der Deutschen Telekom AG, HD+/ASTRA
und dem polnischen Pay-TV-Anbieter „n“, die HD-DTH-Platt-
form der TVN Gruppe, Anfang Dezember 2010 den Universum
Box-Abend produktionstechnisch in 3D und HD um.
Vermarktung
Nachdem die Constantin Sport Marketing GmbH im dritten
Quartal 2010 ihren Betrieb aufgenommen hat, konnte der Zen-
tralvermarkter für das 2. Laureus Fußball-Benefizspiel Merce-
des Benz als Presenting-Partner für TV, Teletext, Online und
Mobile gewinnen und damit gleich zu Beginn der Geschäfts-
tätigkeit seine integrierte und plattformübergreifende Ver-
marktungsstrategie mit einem namhaften Partner umsetzen.
Zum Start der Fußball-Bundesliga Saison 2010/2011 wurden
alle relevanten Sponsoring-Partnerschaften, u.a. die Koopera-
tionen bei „Doppelpass – die Krombacher Runde“, „Hattrick –
die 2. Liga“ oder „Bundesliga Pur“ fortgeführt und teilweise
ausgebaut.
Seit November 2010 engagiert sich die Constantin Sport Mar-
keting neben IP Deutschland, SevenOne Media, EL CARTEL
MEDIA, VIACOM Brand Solutions und DISCOVERY NET-
WORKS Deutschland als sechster Vermarkter im Veranstalter-
kreis des TV-Wirkungstages. Insgesamt stehen die Veranstalter
damit für 16 TV-Sender, die rund 90 Prozent des TV-Werbe-
marktes repräsentieren. Sie betreiben gemeinsames Gattungs-
marketing für den Werbeträger Fernsehen. Diese umfasst
insbesondere die Organisation und Durchführung des jährlich
stattfindenden TV-Wirkungstags.
Im Dezember 2010 präsentierte die Constantin Sport Marke-
ting im Rahmen einer Roadshow allen großen Mediaagenturen
und -netzwerken ihr Vermarktungsportfolio. Parallel dazu
wurden auch die Verhandlungen über die Jahresvereinbarun-
gen für 2011 aufgenommen.
1.11.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
Vor dem Hintergrund eines kompetitiven Marktes verfolgt die
Constantin Film AG die Strategie, zukünftig insgesamt weniger
Filme zu produzieren, dafür aber den Schwerpunkt auf auf-
wendige 3D-Produktionen, Filme mit Event-Charakter, Family
Entertainment-Produktionen sowie Bestsellerverfilmungen zu
legen. Von daher starteten im Jahr 2010 die Dreharbeiten zu
lediglich fünf Eigen- und Koproduktionen – eine deutliche
Reduzierung um zehn Projekte im Vergleich zu 2009.
Mitte Juli 2010 fiel die erste Klappe zu „Vorstadtkrokodile 3“,
dem dritten und letzten Abenteuer der bekannten Jugend-
bande. Produziert wurde der Film von den Constantin-Mehr-
heitsbeteiligungen Rat Pack Filmproduktion und Westside
Filmproduktion. „Vorstadtkrokodile 3“ läuft seit Mitte Januar
2011 erfolgreich in den deutschen Kinos.
Die Dreharbeiten zur aufwendigen 3D-Produktion „Die drei
Musketiere“ fanden von Ende August bis Mitte November
2010 statt. In der Neuverfilmung des berühmten Literatur-
klassikers von Alexandre Dumas agieren unter anderem Logan
Lerman, Matthew MacFadyen, Orlando Bloom, Milla Jovovich
38
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Mercedes Benz – Presenting-Partner 2. Laureus Fußball-Benefizspiel
39
und Oscar®-Preisträger Christoph Waltz. Das Mantel-und-
Degen-Abenteuer, das auf dem Filmmarkt in Cannes bereits
erfolgreich in fast alle Länder der Welt verkauft werden konnte,
wird Anfang September 2011 auf die Leinwand kommen.
Das neue Abenteuer des cleveren Wikingerjungen Wickie
(„Wickie – Auf großer Fahrt“), das ebenfalls in 3D produziert
wird, wurde von der Rat Pack Filmproduktion von Ende August
bis Mitte Dezember gedreht. Der Film wird Ende September
2011 in die deutschen Kinos kommen.
Im Bereich Fremdproduktionen hat die Constantin Film AG die
deutschen Auswertungsrechte des französischen Kinohits „La
Rafle“ („Die Kinder von Paris“) erworben, der Mitte Februar
2011 in den deutschen Kinos angelaufen ist. Darüber hinaus
konnte sich die Constantin Film AG die deutschen Verwer-
tungsrechte an der US-Komödie „LOL“, die mit Teenie-Star
Miley Cyrus und Demi Moore prominent besetzt ist, und dem
actionreichen Fantasy-Historienfilm „War of Gods“ sichern. Die
deutschen Kinostarts beider Filme stehen noch nicht fest.
Auf dem American Film Market (AFM) erwarb die Constantin
Film AG außerdem die deutschen Verwertungsrechte für einige
vielversprechende Filme. An erster Stelle steht dabei die auf-
wendige Produktion „Walking with Dinosaurs 3D“, die die
„Die drei Musketiere“
„Wickie – Auf großer Fahrt“ in 3D
Lebensgeschichte eines Dinosauriers erzählt. Der Produktions-
beginn des Films war im Oktober 2010; der Kinostart ist für
Ende 2013 geplant.
Im Dezember 2010 starteten die Dreharbeiten zur Action-
komödie „So Undercover“ mit Miley Cyrus, die noch in diesem
Jahr in die Kinos kommen soll. Ebenfalls noch in der Pipeline
ist mit „Step Up 4 3D“ der vierte Teil des erfolgreichen Fran-
chises. Produktionsbeginn des Tanzspektakels ist für März
2011 geplant; der voraussichtliche Kinostart wird Anfang
2012 sein.
TV-Auftragsproduktion
Im Bereich TV-Auftragsproduktion wurden im Berichtsjahr vor
dem Hintergrund der immer noch anhaltenden Sparmaßnahmen
der Fernsehsender zwar weniger Projekte realisiert als noch
2009, jedoch konnten mit hochwertigen Produktionen einige
erfreuliche Quotenerfolge erzielt werden. So erreichte beispiels-
weise der Zweiteiler „Eisfieber“ nach dem Roman-Bestseller von
Ken Follett, der im Januar im ZDF ausgestrahlt wurde, bis zu
1,43 Millionen Zuschauer und Marktanteile von bis zu 10,3 Pro-
zent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Der dritte Film der Johannes-Mario-Simmel-Reihe „Liebe ist nur
ein Wort“ wurde im März im ZDF gesendet und erzielte mit 4,34
Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 13,3 Prozent in der
werberelevanten Zielgruppe.
Der Event-Action-Thriller „Der große Stromausfall“, eine Pro-
duktion der Constantin Television GmbH, war Ende November
auf SAT.1 zu sehen und erreichte einen guten Marktanteil von
11,4 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der
Pilotfilm zur Action-Krimiserie „Die Draufgänger“ mit Jörg
Schüttauf und Dominic Boeer lief Mitte Dezember 2010 auf
RTL und kam auf einen sehr guten Marktanteil von 18,6 Pro-
zent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Auf der Produktionsseite realisiert die Polyscreen Produk-
tionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH seit Anfang
September 2010 die bereits vierte Staffel der preisgekrönten
Daily „Dahoam is Dahoam“, die seit dem Jahr 2007 sehr
erfolgreich im Vorabendprogramm des Bayerischen Rundfunks
ausgestrahlt wird und seitdem konstant hohe Marktanteile er-
zielt. Bei der Constantin Film-Tochtergesellschaft Olga Film
befand sich zum Ende des Jahres 2010 eine neue Folge der
beliebten ZDF-Kriminalreihe „Kommissarin Lucas“ in Post-
produktion. Eine weitere Folge ist derzeit in Vorbereitung und
soll ab April 2011 gedreht werden.
Auch im Bereich TV-Entertainment hatte der trotz Erholung
des Werbemarktes nach wie vor anhaltende Sparkurs der TV-
Sender im Jahr 2010 noch immer Einfluss auf das Produk-
tionsvolumen der Constantin Entertainment GmbH. So er-
reichte beispielsweise die vierte Staffel der SAT.1-Eventshow
„Die Comedy-Falle“ bei ihrer Ausstrahlung im März einen
guten Durchschnittsmarktanteil von 12,9 Prozent in der wer-
berelevanten Zielgruppe. Die Primetimeshow „Der Comedy
Olymp“, die Anfang Januar 2010 auf RTL lief, erzielte bei den
14- bis 49-Jährigen sogar einen Spitzenmarktanteil von 22,0
Prozent. Die Courtshow „Richter Alexander Hold“ (inzwischen
Staffel neun) ist nach wie vor ein Dauerbrenner auf SAT.1 und
kam auf Durchschnittsmarktanteile von bis zu 14,5 Prozent.
Quelle: Quoten über AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope täglich aktuell)
Im europäischen Ausland produzierte die Constantin Entertain-
ment-Gruppe im vierten Quartal 2010 die dritte Staffel der
40
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
„Eisfieber“
41
Kinoverleih
Die Constantin Film AG brachte im Berichtsjahr 14 Filme in die
deutschen Kinos, davon 11 Eigen-/Koproduktionen und drei
Lizenztitel. Vier Filme dieser Staffel konnten die magische Mil-
lionengrenze bei den Zuschauerzahlen überspringen. Darüber
hinaus wurde jeder zweite Film unter den Top 10 der beliebtes-
ten deutschen Produktionen des Jahres 2010 – gemessen an der
Besucherresonanz – von der Constantin Film AG produziert und
in die Kinos gebracht. Mit diesen erneut beeindruckenden Re-
sultaten sicherte sich die Constantin Film AG einen Marktanteil
von 6,9 Prozent nach Zuschauern und 6,8 Prozent nach Umsatz.
Besucherstärkster Constantin-Titel des Jahres war die CGI-Ko-
produktion „Konferenz der Tiere“ – der erste deutsche Anima-
tionsfilm in 3D. Anfang Oktober 2010 gestartet, faszinierte die
Leinwandadaption des Erich Kästner-Klassikers bis zum Jah-
resende mehr als 1,4 Millionen Zuschauer, von denen 54
Prozent die 3D-Vorführungen besuchten. Damit spielte „Kon-
ferenz der Tiere“ allein in Deutschland rund 10,4 Mio. Euro
ein. Noch besser schnitt im Hinblick auf den Umsatz die in-
ternationale Constantin Film-Koproduktion „Resident Evil:
Afterlife“ ab, die in Deutschland einen Umsatz von 11,6 Mio.
Euro erzielte und damit Platz eins der Jahres-Charts eroberte.
Der erstmals komplett in 3D gedrehte und geschnittene vierte
Teil der „Resident Evil“-Reihe lockte mehr als 1,1 Millionen
Besucher (davon 96 Prozent aus 3D-Vorführungen) in die deut-
schen Kinos und sorgte außerdem für einen der erfolgreichs-
ten internationalen Kinostarts in der Geschichte der Constantin
Film AG. Bereits am Startwochenende war das Action-Spekta-
kel die Nummer eins in den weltweiten Kinocharts und konnte
das Ergebnis seines Vorgängers „Resident Evil: Extinction“ fast
verdreifachen. Insgesamt erzielte „Resident Evil: Afterlife“ ein
weltweites Box Office von rund 300 Mio. US-Dollar.
„Konferenz der Tiere“
erfolgreichen kroatischen Castingshow „Hrvatska Trazi Zvijezdu“
(Kroatien sucht den Superstar), die seit Ende Februar 2011 aus-
gestrahlt wird. In Produktion befanden sich darüber hinaus u.a.
die zweite Staffel der Kochshow „Kuchenne Rewolucje“ (eine
polnische Version des internationalen Erfolgsformats „Kitchen
Nightmares“) sowie die neue Reality-Dokumentation „Sun-
shine Girls“, die Constantin Entertainment Hellas für Alpha TV
realisiert.
Sehr erfreuliche Ergebnisse erzielte auch der Lizenztitel „Step
Up 3D“. Nach seinem Kinostart Ende August 2010 setzte sich
der dritte Teil der erfolgreichen Tanzfilm-Reihe sofort an die
Spitze der deutschen Kinocharts und begeisterte mehr als eine
Million Zuschauer (davon 93 Prozent aus 3D-Vorführungen).
Nur knapp dahinter platzierte sich das tragikomische Road-
movie „vincent will meer“. Die Produktion der Constantin-
Tochtergesellschaft Olga Film entwickelte sich mit rund einer
Million Besuchern zu einem absoluten Überraschungserfolg.
Quellen: „Marktstatistik Deutschland Gesamt Jahr 2010, 4. Januar2010 bis 2. Januar 2011“ von Rentrak EDI, Bericht/Januar 2011
Home Entertainment
Die Highlight Communications-Gruppe konnte auch im Be-
richtsjahr ihre Marktposition im deutschsprachigen Raum mit
hochkarätigen Erstveröffentlichungen und einer Vielzahl er-
folgreicher Zweitvermarktungen gut behaupten. In Deutsch-
land, wo sie zusammen mit ihrem Vertriebspartner Paramount
Home Entertainment agiert, konnte der Anteil im Kaufmarkt
stabil bei 9 Prozent gehalten werden. Im Verleihmarkt erreichte
sie einen gemeinsamen Marktanteil von 10 Prozent, nachdem
er im Vorjahr noch bei 12 Prozent lag.
Quelle: GfK Consumer Panel „Video sell-through market” und „Videorental market” 2010
Bereits Mitte März 2010 kam die absatzstärkste Neuveröf-
fentlichung – die Michael Bully Herbig-Komödie „Wickie und
die starken Männer“ – in den Handel. Mit insgesamt 645.000
DVDs und Blu-rays, die bis zum Jahresende über die Ladenti-
sche gingen, entwickelte sich die Adaption der populären
Zeichentrickserie zur zweiterfolgreichsten Independent-Pro-
duktion des Jahres und eroberte Platz 9 der deutschen Ver-
kaufs-Charts. Darüber hinaus wurde „Wickie“ bei der
Verleihung des Branchenpreises Video Champion 2010 als
beste Produktion in der Kategorie „Deutscher Film“ ausge-
zeichnet.
Ein vergleichbarer Verkaufserfolg gelang mit der internationa-
len Constantin Film-Koproduktion „Die Päpstin“. Nachdem
das Historienepos mit Johanna Wokalek in der Titelrolle im
Jahr 2009 schon mehr als 2,3 Millionen Zuschauer in die
Kinos gelockt hatte, konnten von der Heimkinoversion seit
dem Verkaufsstart Anfang März 370.000 Einheiten abgesetzt
werden. Sehr erfreuliche Ergebnisse erzielte auch die tempe-
ramentvolle Culture Clash-Komödie „Maria, ihm schmeckt’s
nicht!“ mit 205.000 verkauften Exemplaren. Weitere High-
lights der Programmstaffel 2010 waren unter anderem das
turbulente Roadmovie „vincent will meer“, das Jugendaben-
42
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
„Resident Evil: Afterlife“
„Maria, ihm schmeckt´s nicht!“
43
teuer „Vorstadtkrokodile 2“ sowie die actiongeladenen Lizenz-
titel „Gesetz der Rache“, „Centurion“ und „Solomon Kane“.
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Mit ihrer hochwertigen Filmbibliothek ist die Constantin Film
AG ein interessanter Partner für die großen deutschen Fern-
sehsender, zu denen sie auch nach wie vor enge Kontakte
pflegt. In der Free-TV-Auswertung wurden wesentliche Um-
sätze aus der Lizenzierung von Filme wie „Fantastic Four –
Rise of the Silver Surfer“, „Resident Evil: Extinction“, „Aste-
rix bei den Olympischen Spielen“, „Der Wixxer“, „Hui Buh –
Das Schlossgespenst“ und „Kirschblüten – Hanami“ erzielt.
Für das Pay-TV wurden unter anderem die Rechte von „Maria,
ihm schmeckt´s nicht!“, „Freche Mädchen“, „Männersache“,
„Unbeugsam (Defiance)“ und „The Women – Von kleinen und
großen Affären“ lizenziert.
1.11.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb
TEAM-Agenturverträge verlängert
Die Highlight-Tochtergesellschaft TEAM konnte ihr UEFA-
Mandat zur Vermarktung der kommerziellen Rechte für die bei-
den bedeutendsten Klubfußball-Wettbewerbe verlängern. Im
März 2010 haben die UEFA und TEAM einen neuen Agentur-
vertrag abgeschlossen, mit dem die UEFA TEAM mit der wei-
teren Vermarktung der kommerziellen Rechte für die UEFA
Champions League, die UEFA Europa League und den UEFA
Super Cup beauftragte. Der Vertrag gilt zunächst für die Spiel-
zeiten 2012/2013 bis 2014/2015 und verlängert sich beim
Erreichen bestimmter vereinbarter Leistungsziele um eine wei-
tere Periode bis mindestens Juni 2018.
Darüber hinaus ist es TEAM gelungen, einen neuen Agentur-
vertrag mit den Wiener Philharmonikern abzuschließen. Der
Auftrag von TEAM zur Vermarktung der wichtigsten TV- und
Sponsorenrechte des Orchesters wurde um fünf Jahre verlängert
und läuft nun bis 2017.
Erstklassige operative Abwicklung im Fußballbereich
Aus operativer Sicht stand zunächst die erfolgreiche Abwick-
lung der K.-o.-Runden der UEFA Champions League und der
UEFA Europa League für die Saison 2009/2010 im Fokus.
Während der „Endrunde“ dieser Wettbewerbe wurden 88
Spiele mit Vereinen wie Manchester United, FC Barcelona oder
AC Mailand (UEFA Champions League) sowie Ajax Amsterdam,
Juventus Turin und Werder Bremen (UEFA Europa League) ab-
gewickelt, wobei TEAM mit der gewohnten Zuverlässigkeit und
Professionalität agierte.
Gleichzeitig übernahm TEAM die umfangreichen Vorbereitungen
für die kommerzielle Abwicklung der Endspiele der beiden
führenden europäischen Klubfußball-Wettbewerbe. Das erste
Endspiel der neuen UEFA Europa League bestritten in Ham-
burg der FC Fulham und Atletico Madrid. Das prestigeträchtige
Endspiel der UEFA Champions League, in dem der FC Bayern
München und der FC Internazionale Milano um den Titel der
besten Vereinsmannschaft in Europa kämpften, wurde im be-
rühmten Santiago-Bernabéu-Stadion in Madrid ausgetragen.
Anschließend war TEAM einmal mehr für die kommerzielle Ab-
wicklung des UEFA Super Cups verantwortlich. Ende August
trafen dabei in Monaco der amtierende UEFA Champions
League-Sieger, FC Internazionale Milano, und der Gewinner
der UEFA Europa League, Atletico Madrid, aufeinander. Wie in
den Jahren zuvor markierten der UEFA Super Cup und andere
Veranstaltungen in der „Monaco-Woche“ den Auftakt zur
neuen Saison der europäischen Klubfußball-Wettbewerbe.
Gewinner der UEFA Champions-League: FC Internazionale Milano
Nach dem UEFA Super Cup lag der TEAM-Fokus auf der Grup-
penphase der UEFA Champions League und der UEFA Europa
League für die Saison 2010/2011. Zwischen August und
Dezember 2010 wurden dabei insgesamt 260 Begegnungen
in ganz Europa erfolgreich von TEAM abgewickelt.
Guter Start in den neuen UEFA-Vermarktungszyklus
Nach der Verlängerung des TEAM-Mandats durch die UEFA lag
der Fokus auf dem Start des Vermarktungsprozesses für die
TV- und Sponsorenrechte (Spielzeiten 2012/2013, 2013/2014
und 2014/2015), der nach umfangreichen Vorbereitungen im
vierten Quartal 2010 begann. Die ersten Ergebnisse waren
trotz der schwierigen Konjunktur- und Marktbedingungen sehr
positiv. Für den neuen Rechtezyklus wurden bereits Verträge
mit größeren Sendern wie Sky Italia, Mediaset, Fox USA und
Al Jazeera abgeschlossen. Diese starken Ergebnisse beweisen
erneut die kommerzielle Zugkraft dieser UEFA-Wettbewerbe.
Darüber hinaus unterstreichen sie, dass TEAM dank langjähriger
Erfahrung und Expertise die bestmöglichen Vermarktungser-
gebnisse erzielen kann.
Musik-Sponsoring und TV-Vertrieb
Erfolgreiche Musikprojekte
Bei der Vermarktung von TV- und Sponsorenrechten für die lau-
fenden Musikprojekte erzielte TEAM eine nachhaltige Entwick-
lung. Einerseits wurde die von TEAM initiierte exklusive
Partnerschaft zwischen den Wiener Philharmonikern und Rolex
in ihrem zweiten Jahr erfolgreich fortgeführt. Zudem konnten
die Sponsorenrechte für den Eurovision Song Contest erneut
vollständig verkauft werden, wobei große Marken wie beispiels-
weise Telenor und Nivea die Gelegenheit nutzten, sich als Partner
an dieser äußerst beliebten Veranstaltung zu beteiligen.
Im operativen Bereich stand zunächst das Neujahrskonzert
2010 der Wiener Philharmoniker, das zum zweiten Mal vom
französischen Dirigenten Georges Prêtre geleitet wurde, im Mit-
telpunkt. Weltweit verfolgten rund 45 Millionen Menschen in
72 Ländern die Darbietung live oder zeitversetzt. Mit dieser
internationalen Reichweite untermauert das Neujahrskonzert
einmal mehr seine Position als weltweit größtes Musik-Event
im Klassikbereich.
Vom 25. (erstes Halbfinale) bis 29. Mai (Finale) fand in Oslo
der Eurovision Song Contest 2010 statt. An der 55. Auflage
der wichtigsten Veranstaltung im Bereich der Unterhaltungs-
musik in Europa nahmen 39 Länder teil. Die Veranstaltungs-
halle war mit 18.000 Zuschauern ausverkauft und die
Live-Übertragung des mit Spannung erwarteten Finales erzielte
in vielen Ländern herausragende Einschaltquoten. Allein im
Gewinnerland Deutschland verfolgten bis zu 14,7 Mio. Men-
schen den Wettbewerb. Das entspricht einem Marktanteil von
49,1 Prozent bei den Zuschauern gesamt und 61,4 Prozent
bei den 14- bis 49-Jährigen. Weltweit faszinierte der Song
Contest mehr als 105 Millionen Fernsehzuschauer.
Quelle: EBU/Mediametrie, 25. - 29. Mai 2010
Das zweite musikalische Highlight des Sommers, das Sommer-
nachtskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von
Franz Welser-Möst, fand am 8. Juni 2010 statt. Diese Open-
Air-Veranstaltung im einzigartigen Ambiente des Schlossparks
Schönbrunn faszinierte nicht nur die 100.000 Zuschauer vor
Ort, sondern auch die zahlreichen Liebhaber klassischer Musik
vor den Bildschirmen in über 60 Ländern.
44
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Wiener Philharmoniker – Sommernachtskonzert Schlosspark Schönbrunn
2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards
Die Constantin Medien AG erstellt den Konzernabschluss nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie von der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde
um weitere Erläuterungen sowie um den Konzernlagebericht
ergänzt.
Der vorliegende zusammengefasste Konzernlage- und Lagebe-
richt der Constantin Medien AG wurde gemäß § 315 HGB erstellt.
Er orientiert sich an den Bestimmungen und Empfehlungen des
Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 15 (DRS 15) des
Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees e.V.
2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums
Die Geschäftsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns im
Jahr 2010 verlief etwas besser als zuletzt erwartet.
Der Umsatz lag im Berichtsjahr bei 470,3 Mio. Euro und damit
leicht über dem Zielkorridor von 440 Mio. Euro bis 460 Mio.
Euro. Gegenüber dem Vorjahr (511,1 Mio. Euro) errechnet sich
ein Rückgang um 8,0 Prozent, der die erwartet schwächere
Umsatzentwicklung in den Segmenten Sport und Film spiegelt.
Das Betriebsergebnis (EBIT) des Constantin Medien-Konzerns
wurde im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 (1,4 Mio. Euro) um
4,8 Mio. Euro auf 6,2 Mio. Euro gesteigert. Zur Ergebnisverbes-
serung trug insbesondere das Segment Sport- und Event-Marke-
ting bei. Im Betriebsergebnis sind Sonderaufwendungen aufgrund
von akquisitionsbedingten PPA-Abschreibungen und Wertmin-
derungen von 21,4 Mio. Euro (2009: 49,7 Mio. Euro) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2010 belief sich der Ergebnisanteil Anteils-
eigner auf -11,4 Mio. Euro gegenüber 8,7 Mio. Euro im Vorjahr.
Dies bedeutet eine leichte Verbesserung gegenüber der Prog-
nose von -12 Mio. Euro bis -14 Mio. Euro. Der Rückgang des
Ergebnisanteils Anteilseigner resultierte in erster Linie aus im Vor-
jahr erfassten Sondereffekten im Bereich Sonstiges. Im Vorjahr
war in diesem Bereich ein Nettoertrag von 48,3 Mio. Euro aus
Vergleichsvereinbarungen mit D&O-Versicherern erfasst worden.
45
ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
SEGMENTENTWICKLUNG 2010 in TEUR
Umsatzerlöse
Sport
Film
Segment Sport- und Event-Marketing
Sonstiges
Umsatzerlöse gesamt
Segmentergebnis
Sport
Film
Segment Sport- und Event-Marketing
Sonstiges
Segmentergebnis gesamt
Veränderung
-12.024
-39.859
11.109
0
-40.774
14.525
25.815
4.972
-40.557
4.755
1.1 bis
31.12.2009
168.167
281.064
61.835
0
511.066
-14.840
-20.803
2.248
34.820
1.425
1.1 bis
31.12.2010
156.143
241.205
72.944
0
470.292
-315
5.012
7.220
-5.737
6.180
2.3 Segmententwicklung
2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
Das Segment Sport verzeichnete im Geschäftsjahr 2010 einen
Umsatz von 156,1 Mio. Euro, ein Rückgang um 7,2 Prozent
gegenüber dem Vorjahreswert (168,2 Mio. Euro). Die Umsatz-
entwicklung spiegelt den vor allem für kleine Sender unverän-
dert von konditionenorientierten Geschäftsmodellen geprägten
und wettbewerbsintensiven TV-Werbemarkt wider. Ferner wirkten
sich das anhaltende Kostenbewusstsein der Kunden und der
nach wie vor herrschende Preis- und Margendruck im Produk-
tionsmarkt aus. Darüber hinaus war die Umsatzentwicklung
durch den Wegfall von im Jahr 2009 veräußerten Gesellschaften
beeinträchtigt, insbesondere der Creation Club (CC) GmbH.
Gegenläufig wirkten sich die Erlöse im Bereich IPTV (Bundes-
liga-Sender LIGA total!) aus, die im Vorjahr erst mit Beginn
des dritten Quartals angefallen waren.
Das Segmentergebnis für das Geschäftsjahr 2010 belief sich
auf -0,3 Mio. Euro und lag im Rahmen der Erwartungen. Gegen-
über dem Segmentergebnis im Vorjahr von -14,8 Mio. Euro er-
rechnet sich eine Verbesserung um 14,5 Mio. Euro. Die Mitte
2009 eingeleitete Restrukturierung des Segments wurde im
dritten Quartal 2010 abgeschlossen.
Im Segment Film lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2010 mit
241,2 Mio. Euro um 14,2 Prozent unter dem Wert des Vor-
jahreszeitraums (281,1 Mio. Euro). Der Rückgang, der den eige-
nen Erwartungen entsprach, ist vor allem auf ein niedrigeres
Produktionsvolumen bei TV-Auftragsproduktionen und auf ge-
ringere Umsätze in den Bereichen Kinoverleih und Lizenzhandel
zurückzuführen.
Das Segmentergebnis belief sich auf 5,0 Mio. Euro nach -20,8
Mio. Euro im Vorjahr. Im Segmentergebnis sind planmäßige
PPA-Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von 2,9 Mio.
Euro (2009: 7,1 Mio. Euro) sowie Wertminderungen von 0,7
Mio. Euro (2009: 26,3 Mio. Euro) enthalten. Der Rückgang
der PPA-Abschreibungen beruht einerseits auf geringeren
Abschreibungen auf Anpassungen aus der Kaufpreisallokation
im Filmvermögen. Andererseits waren im Vorjahreszeitraum
noch PPA-Abschreibungen auf den Auftragsbestand einer Con-
stantin Film-Tochtergesellschaft und Wertminderungen auf den
Markennamen Constantin enthalten. Bereinigt um diese
Effekte belief sich das Segmentergebnis auf 8,6 Mio. Euro
(2009: 12,6 Mio. Euro).
Das Segment Sport- und Event-Marketing weist für 2010 einen
Umsatz von 73,0 Mio. Euro aus. Der Anstieg um 18,1 Prozent
im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 (61,8 Mio. Euro) beruhte
im Wesentlichen auf höheren Vermarktungserlösen für die
UEFA Champions League und die UEFA Europa League.
Das Segmentergebnis belief sich auf 7,2 Mio. Euro und lag damit
deutlich über dem Vorjahreswert (2,2 Mio. Euro). Der Anstieg
um 5,0 Mio. Euro ist teilweise auf den veränderten Ausweis
des bis 30. Juni 2010 noch enthaltenen Ergebnisanteils der
UEFA an der Team Holding AG zurückzuführen. In dem Seg-
mentergebnis sind planmäßige PPA-Abschreibungen von 17,7
Mio. Euro (2009: 16,2 Mio. Euro) sowie Wertminderungen auf
Geschäfts- oder Firmenwerte von 3,2 Mio. Euro (2009: 4,1
Mio. Euro) enthalten. Auf bereinigter Basis errechnet sich ein
Segmentergebnis von 28,1 Mio. Euro (2009: 22,5 Mio. Euro).
Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges lag bei -5,7 Mio. Euro
(2009: 34,8 Mio. Euro). Der starke Ergebnisrückgang ist auf
den im Vorjahr erfassten außerordentlichen Nettoertrag von
48,3 Mio. Euro aus Vergleichen mit D&O-Versicherern im
Zusammenhang mit Klagen gegen frühere Organmitglieder
zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung dieses Sondereffekts
errechnet sich ein Vorjahresergebnis von -13,5 Mio. Euro. Auf
dieser Basis konnte das Ergebnis, im Wesentlichen durch
Kostensenkungsmaßnahmen in der Holding, um 7,8 Mio. Euro
verbessert werden.
2.4 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Constantin Medien-
Konzerns
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von
470,3 Mio. Euro (2009: 511,1 Mio. Euro).
Der Posten „aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte
Eigenleistungen“ in Höhe von 70,2 Mio. Euro wurde um 6,7
Mio. Euro niedriger ausgewiesen als im Vorjahr (76,9 Mio. Euro).
Der Rückgang spiegelt im Wesentlichen das niedrigere Produk-
tionsvolumen bei den Eigenproduktionen im Segment Film wider.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 41,7
Mio. Euro auf 25,2 Mio. Euro (2009: 66,9 Mio. Euro). Der Vor-
jahreswert war durch Sondereinflüsse aus Vergleichen mit den
D&O-Versicherern im Zusammenhang mit Organhaftungsklagen
46
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
47
erheblich beeinflusst gewesen. Gegenläufig wirkte sich 2010
der Anstieg der Erträge aus Schadensersatz wegen Urheber-
rechtsverletzungen im Segment Film aus.
Der Material- und Lizenzaufwand sank, im Wesentlichen auf-
grund eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Produktions-
volumens im Segment Film, um 21,6 Mio. Euro auf 250,5
Mio. Euro (2009: 272,1 Mio. Euro).
Der Rückgang des Personalaufwands um 5,0 Mio. Euro auf
132,6 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2009 (137,6 Mio.
Euro) ist zum einen auf den Wegfall von im Vorjahr veräußerten
Gesellschaften zurückzuführen. Zum anderen spiegelt die Ent-
wicklung die Effekte aus den im zweiten Halbjahr 2009 ange-
kündigten Personalanpassungen, vor allem in der Holding und
im Sportsegment.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen von 76,0
Mio. Euro im Vorjahr um 12,1 Mio. Euro auf 63,9 Mio. Euro
zurück. Die Verringerung ist zum einen auf den Wegfall von im
Jahr 2009 veräußerten Gesellschaften sowie auf Kostensen-
kungen vor allem in der Holding zurückzuführen. Zum anderen
waren im Vorjahreszeitraum in dieser Position noch die
Ergebnisanteile der UEFA an der Team Holding AG als Auf-
wand ausgewiesen worden. Gegenläufig wirkten erhöhte Auf-
wendungen für die Geltendmachung von urheberrechtlichen
Ansprüchen.
Der Constantin Medien-Konzern weist für das Geschäftsjahr
2010 ein um 50,4 Mio. Euro auf 118,8 Mio. Euro rückläufiges
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
aus (2009: 169,2 Mio. Euro). Im Vorjahreswert war ein Net-
toertrag im Zusammenhang mit den Vergleichen mit den D&O-
Versicherern in Höhe von 48,3 Mio. Euro enthalten.
Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich auf
112,6 Mio. Euro und lagen damit um 55,2 Mio. Euro unter dem
Vorjahreswert von 167,8 Mio. Euro. Die Verminderung resultierte
zum einen aus dem Rückgang der planmäßigen Abschreibungen
und Wertminderungen auf das Filmvermögen um 31,1 Mio.
Euro auf 83,4 Mio. Euro, wobei die Wertminderungen auf das
Filmvermögen um 7,3 Mio. Euro auf noch 7,0 Mio. Euro zu-
rückgingen. Zum anderen reduzierten sich die planmäßigen
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Ver-
mögenswerte und Sachanlagen um 23,1 Mio. Euro auf 26,1
Mio. Euro. Dieser Rückgang entfällt nahezu vollständig (22,3
Mio. Euro) auf geringere Wertminderungen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum
Vorjahr (1,4 Mio. Euro) um 4,8 Mio. Euro auf 6,2 Mio. Euro.
Das Finanzergebnis belief sich auf -2,6 Mio. Euro nach -3,1
Mio. Euro im Vorjahr. Dabei verminderten sich die Finanzer-
träge um 3,1 Mio. Euro auf 7,9 Mio. Euro (2009: 11,0 Mio.
Euro), in erster Linie durch um 9,0 Mio. Euro niedrigere
Erträge aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen
2006/2013. Positiv wirkten sich höhere Währungsgewinne von
4,8 Mio. Euro aus (2009: 0,2 Mio. Euro).
Die Finanzaufwendungen betrugen 10,6 Mio. Euro und
verringerten sich um 3,6 Mio. Euro, vor allem aufgrund von
geringeren Zinsaufwendungen (3,5 Mio. Euro).
Der Konzern verzeichnete im Geschäftsjahr 2010 ein Ergebnis
vor Steuern von 3,4 Mio. Euro, das damit um 3,7 Mio. Euro
über dem Vorjahreswert (-0,3 Mio. Euro) lag.
Im Geschäftsjahr 2010 fiel ein Steueraufwand von 5,8 Mio.
Euro an nach einem Steuerertrag von 4,3 Mio. Euro im Vor-
jahr. Der Unterschied von 10,1 Mio. Euro ist im Wesentlichen
auf den Wegfall von latenten Steuererträgen zurückzuführen.
Die latenten Steuererträge des Vorjahres standen vor allem
im Zusammenhang mit PPA-Abschreibungen und Wertmin-
derungen.
Das Konzernjahresergebnis im Geschäftsjahr 2010 verringerte
sich um 6,5 Mio. Euro auf -2,5 Mio. Euro nach 4,0 Mio. Euro
im Vorjahr.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner betrug -11,4 Mio. Euro (2009:
8,7 Mio. Euro) und lag damit leicht unterhalb der Zielspanne
von -12 Mio. Euro bis -14 Mio. Euro. Der Ergebnisanteil An-
teilseigner ohne beherrschenden Einfluss betrug 8,9 Mio. Euro
(2009: -4,7 Mio. Euro). Das Ergebnis Anteilseigner entspricht
einem Ergebnis je Aktie sowohl auf unverwässerter als auch auf
verwässerter Basis von -0,15 Euro (2009: 0,12 Euro je Aktie).
48
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe Aktiva
Veränderung
-12.191
-12.270
-67
-24.528
31.12.2009
293.870
350.923
92
644.885
31.12.2010
281.679
338.653
25
620.357
2.5 Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
Die Verminderung der langfristigen Vermögenswerte um 12,2
Mio. Euro auf 281,7 Mio. Euro resultierte aus der im Wesent-
lichen abschreibungsbedingten Verringerung der sonstigen im-
materiellen Vermögenswerte um 11,9 Mio. Euro und der
Abnahme der langfristigen Forderungen um 3,6 Mio. Euro auf
7,1 Mio. Euro. Gegenläufig wirkte die vor allem währungsbe-
dingte Erhöhung der Geschäfts- oder Firmenwerte um 3,0 Mio.
Euro auf 42,7 Mio. Euro.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich in Summe um
12,3 Mio. Euro auf 338,7 Mio. Euro. Die Posten Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
sowie Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Joint
Ventures sanken in Summe um 72,8 Mio. Euro auf zusammen
122,5 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des im ersten
Quartal 2010 verzeichneten Zahlungseingangs von brutto 57,5
Mio. Euro aus den Vergleichen mit den D&O-Versicherern. Ent-
sprechend verzeichneten die Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente im Stichtagsvergleich einen deutlichen
Anstieg um 60,4 Mio. Euro auf 208,9 Mio. Euro.
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Passiva
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Summe Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe Passiva
Veränderung
-24.007
-14.789
-38.796
-27.274
41.588
-46
-24.528
31.12.2009
54.790
54.992
109.782
112.978
422.078
47
644.885
31.12.2010
30.783
40.203
70.986
85.704
463.666
1
620.357
2.6 Finanzlage des Constantin Medien-Konzerns
Das Eigenkapital des Konzerns wurde 2010 in erster Linie
durch den Erwerb des 20-prozentigen Anteils an der Team Hol-
ding AG im zweiten Quartal 2010 durch die Highlight Com-
munications AG beeinflusst. Der Erwerb dieser Anteile führte
auf Ebene der Constantin Medien AG zur Verminderung des
Eigenkapitals der Anteilseigner um 17,7 Mio. Euro und zur
49
Verminderung der Anteile ohne beherrschenden Einfluss um
21,7 Mio. Euro. Insgesamt reduzierte sich das Eigenkapital
der Anteilseigner im Stichtagsvergleich um 24,0 Mio. Euro auf
30,8 Mio. Euro. Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss
nahmen um 14,8 Mio. Euro auf 40,2 Mio. Euro ab.
Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2010
11,4 Prozent (Ende 2009: 17,0 Prozent). Die bereinigte
Eigenkapitalquote (nach Saldierung der erhaltenen Anzahlungen
mit dem Filmvermögen sowie der filmbezogenen Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente mit den entsprechenden
Finanzverbindlichkeiten) betrug 14,6 Prozent (Ende 2009:
21,7 Prozent).
Die Verminderung der langfristigen Schulden um 27,3 Mio.
Euro auf 85,7 Mio. Euro ergab sich im Wesentlichen aus der
Verringerung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um
43,0 Mio. Euro auf 43,3 Mio. Euro. Der Rückgang ist vor allem
auf die Umgliederung der Wandelschuldverschreibungen (44,3
Mio. Euro) und einer Darlehenstranche (15,0 Mio. Euro) in die
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Darüber
hinaus wirkte sich der weitere Rückkauf von Wandelschuld-
verschreibungen 2006/2013 in Höhe von nominal 14,9 Mio.
Euro aus. Bestandserhöhend war dagegen die im vierten Quartal
2010 erfolgte Begebung einer Unternehmensanleihe mit
einem Nominalwert von 30 Mio. Euro, einem Kupon von 9 Pro-
zent und einer Laufzeit bis zum 13. Oktober 2015. Zum 31.
Dezember 2010 belief sich der Buchwert der Anleihe nach
Rückkauf von Stücken in Höhe von nominal 1,0 Mio. Euro auf
28,3 Mio. Euro. Des Weiteren erhöhten sich die sonstigen
langfristigen Verbindlichkeiten von 0,1 Mio. Euro auf 10,7
Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des Ansatzes eines unter
bestimmten Voraussetzungen fälligen, diskontierten weiteren
Kaufpreisanteils von 9,5 Mio. Euro für den Erwerb des 20-pro-
zentigen Anteils an der Team Holding AG.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 41,6 Mio. Euro
auf 463,7 Mio. Euro (31. Dezember 2009: 422,1 Mio. Euro).
Der Anstieg ist vor allem auf die Zunahme der kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten um 45,1 Mio. Euro auf 259,6 Mio.
Euro zurückzuführen, der wesentlich aus den bereits erläuter-
ten Umgliederungen der Wandelschuldverschreibungen und
der Darlehenstranche resultierte. Die erhaltenen Anzahlungen
erhöhten sich um 10,6 Mio. Euro auf 46,1 Mio. Euro. Hierbei
handelt es sich vor allem um Zahlungseingänge, für die noch
keine Umsatzlegung erfolgt ist. Die Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sanken
hingegen um 7,4 Mio. Euro auf 127,0 Mio. Euro.
2.7 Liquiditätsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns
2.7.1 Cash-Flow
Der Constantin Medien-Konzern weist im Geschäftsjahr 2010
einen positiven Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe
von 183,0 Mio. Euro aus (2009: 65,8 Mio. Euro). Die deutli-
che Erhöhung resultierte in erster Linie aus der Abnahme der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen
Forderungen – im Wesentlichen Folge der Zahlung der Ver-
gleichsbeträge von den beiden D&O-Versicherern.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte 2010 ein Mittelabfluss
von 86,1 Mio. Euro (2009: Mittelabfluss von 64,0 Mio. Euro),
der wie im Vorjahr vor allem für Produktionen im Segment Film
anfiel.
Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittel-
abfluss von 43,2 Mio. Euro (2009: Mittelabfluss von 19,0 Mio.
Euro). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Zahlung von
30,0 Mio. Euro für den Erwerb des restlichen 20-prozentigen
Anteils an der Team Holding AG und aus der Nettoauszahlung
durch Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insge-
samt 11,3 Mio. Euro.
In der Summe ergab sich ein positiver Cash-Flow der Berichts-
periode von 53,7 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss von 17,6
Mio. Euro im Geschäftsjahr 2009.
2.7.2 Liquiditätslage und -management
Die Konzerngesellschaften Highlight Communications AG und
Constantin Film AG steuern ihre Liquidität jeweils selbstständig.
Die Steuerung der liquiden Mittel für das Segment Sport er-
folgt durch die Constantin Medien AG in Abstimmung mit den
operativen Gesellschaften. Für die Gesellschaften des Seg-
ments Sport fungiert die Constantin Medien AG als finanz-
wirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige
und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanz-
bedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicher-
zustellen. Die Basis dafür bildet eine rollierende Liquiditäts-
planung mit Abweichungsanalyse auf monatlicher Basis.
Zudem wird der Liquiditätsstatus innerhalb des Konzerns
regelmäßig überprüft.
Die Nettoverschuldung des Constantin Medien-Konzerns setzte
sich zum 31. Dezember 2010 und 2009 wie folgt zusammen:
50
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
| ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
NETTOVERSCHULDUNG ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Liquide Mittel
Kurzfristige Finanzschulden
Langfristige Finanzschulden
Nettoverschuldung
Veränderung
60.421
45.134
-42.963
58.250
31.12.2009
148.511
214.466
86.263
-152.218
31.12.2010
208.932
259.600
43.300
-93.968
Zum 31. Dezember 2010 beliefen sich die freien Kreditlinien
der Constantin Medien-Gruppe auf 104,0 Mio. Euro (31. De-
zember 2009: 98,6 Mio. Euro).
Bei einem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement
des Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im Vorder-
grund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditäts-
bedarf grundsätzlich aus dem Cash-Flow ihrer betrieblichen
Geschäftstätigkeit finanzieren können. Im Falle größerer
Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zu-
sätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernoberge-
sellschaft abgestimmt.
2.8 Investitionen des Constantin Medien-Konzerns
Im Jahr 2010 betrugen die Zugänge bei immateriellen und ma-
teriellen Vermögenswerten im Konzern 86,4 Mio. Euro (2009:
85,1 Mio. Euro).
Davon entfielen 78,2 Mio. Euro auf das Filmvermögen. In tech-
nische Anlagen und Maschinen wurden 4,5 Mio. Euro inves-
tiert, vornehmlich in technische Ausstattungen im Segment
Sport, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Ausbau der
Produktion in HD.
3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage derConstantin Medien AG
Der Jahresabschluss der Constantin Medien AG zum 31. De-
zember 2010 wurde nach den Regelungen des Bilanzrechts-
modernisierungsgesetzes (BilMoG) erstellt. Die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend Art. 67 Abs. 8 EGHGB nicht angepasst.
Die für die Gesellschaft relevanten Änderungen betreffen den
Ausweis der eigenen Anteile, die Abzinsung langfristiger Rück-
stellungen, die Fremdwährungsbewertung, die Bildung latenter
Steuern sowie zusätzliche Anhangsangaben.
3.1 Umsatz- und Ertragsentwicklung der Constantin Medien AG
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 8,2 Mio.
Euro, ein Rückgang um 6,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vor-
jahr. Der Rückgang ist im Wesentlichen Folge niedrigerer
Buchgewinne aus der Veräußerung von Finanzanlagen (0,3
Mio. Euro nach 6,1 Mio. Euro im Vorjahr). Wesentliche Ein-
zelposten waren im Berichtsjahr Kostenweiterbelastungen an
verbundene Unternehmen (2,8 Mio. Euro), Erträge aus dem
Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens (1,7 Mio.
Euro), Erträge aus Kursdifferenzen (1,2 Mio. Euro), Erträge aus
Kostenerstattungen Dritter (0,7 Mio. Euro) sowie Erträge aus
der Auflösung von Wertberichtigungen (0,7 Mio. Euro).
51
Der Personalaufwand sank von 6,0 Mio. Euro auf 4,6 Mio.
Euro, bedingt durch die im Berichtsjahr erfolgte Verringerung
der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl um 10 Personen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen der AG lagen bei
6,8 Mio. Euro, ein Rückgang um 10,8 Mio. Euro im Vergleich
zum Vorjahr. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf reduzierte
Wertberichtigungen (-6,2 Mio. Euro), niedrigere Rechts-,
Beratungs- und Prüfungskosten (-2,5 Mio. Euro), den Wegfall
periodenfremder Aufwendungen (-0,9 Mio. Euro) sowie auf
gesunkene Raumkosten (-0,8 Mio. Euro) und Kosten für Haupt-
versammlungen (-0,5 Mio. Euro) zurückzuführen. Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen umfassen diverse Einzelposten,
z.B. Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten (1,5 Mio. Euro),
Mieten und Raumkosten (0,6 Mio. Euro), IT-Kosten und War-
tungskosten (0,7 Mio. Euro) sowie Wertberichtigungen (0,5
Mio. Euro).
Die Constantin Medien AG weist ein Betriebsergebnis von -3,3
Mio. Euro aus (2009: -9,0 Mio. Euro).
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 49,4 Mio. Euro auf
-6,0 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der im Finanzer-
gebnis enthaltenen, im Vergleich zum Vorjahr um 21,1 Mio.
Euro auf -6,1 Mio. Euro gesunkenen Aufwendungen aus Ver-
lustübernahme aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen
sowie aufgrund von Zuschreibungen auf Finanzanlagen von 2,9
Mio. Euro (2009: 26,6 Mio. Euro Abschreibungen).
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei -9,3
Mio. Euro nach -64,4 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Das außerordentliche Ergebnis betrug 0,1 Mio. Euro nach 44,8
Mio. Euro in 2009. Im Berichtsjahr umfasst das außerordent-
liche Ergebnis ausschließlich erfolgswirksam zu erfassende
Effekte aus der Umstellung der Rechnungslegung auf das
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG). Im Vorjahr bein-
haltete das außerordentliche Ergebnis die Nettoerträge aus den
beiden Vergleichen mit den D&O-Versicherungen im Zusam-
menhang mit den Organhaftungsklagen.
Die Constantin Medien AG weist für 2010 einen Jahresfehl-
betrag von 12,2 Mio. Euro aus, nach einem Jahresfehlbetrag
von 20,2 Mio. Euro im Jahr zuvor.
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Steuern
Jahresfehlbetrag
Verlustvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzverlust
Veränderung
-31
-6.478
1.385
-15
10.843
5.704
49.386
55.090
-44.688
-2.315
8.087
-20.238
-12.151
1.1 bis
31.12.2009
31
14.699
-5.951
-189
-17.597
-9.007
-55.406
-64.413
44.783
-608
-20.238
-133.098
-153.336
1.1 bis
31.12.2010
0
8.221
-4.566
-204
-6.754
-3.303
-6.020
-9.323
95
-2.923
-12.151
-153.336
-165.487
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
52
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
BILANZ (KURZFASSUNG) ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Wertpapiere
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Umlaufvermögen
Aktive Rechnungsabgrenzungskosten und latente Steuern
Summe Aktiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
Veränderung
-140
-4.594
-4.734
-53.548
11.299
46.267
4.018
2.920
2.204
-6.245
-2.708
11.136
21
2.204
31.12.2009
609
197.057
197.666
67.090
15.815
2.195
85.100
63
282.829
115.507
17.643
149.646
33
282.829
31.12.2010
469
192.463
192.932
13.542
27.114
48.462
89.118
2.983
285.033
109.262
14.935
160.782
54
285.033
3.2 Vermögens- und Finanzlage der Constantin Medien AG
Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der Constantin Medien
AG hat sich im Berichtsjahr nur leicht um 0,8 Prozent auf
285,0 Mio. Euro erhöht.
Das Anlagevermögen verminderte sich leicht auf 192,9 Mio.
Euro (31. Dezember 2009: 197,7 Mio. Euro). Die Ausleihun-
gen verringerten sich im Berichtsjahr durch Tilgungen um 7,5
Mio. Euro auf 3,5 Mio. Euro und entfielen auf ein Darlehen an
die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion mit einer
Laufzeit bis April 2012. Gegenläufig wirkte sich die Zuschrei-
bung auf Finanzanlagen von 2,9 Mio. Euro auf den beizule-
genden Zeitwert zum 31. Dezember 2010 aus.
Insgesamt hat sich das Umlaufvermögen im Berichtsjahr leicht
um 4,0 Mio. Euro auf 89,1 Mio. Euro erhöht (31. Dezember
2009: 85,1 Mio. Euro). Allerdings gab es wesentliche Ver-
schiebungen zwischen den einzelnen Posten des Umlaufver-
mögens. So reduzierten sich die sonstigen Vermögensgegen-
stände im Berichtsjahr um brutto 59,9 Mio. Euro auf 1,9 Mio.
Euro, in erster Linie aufgrund des Anfang 2010 erfolgten Geld-
eingangs von den D&O-Versicherern von brutto 57,5 Mio. Euro.
Die erhaltenen Mittel wurden im Wesentlichen zum Erwerb wei-
terer Stücke der von der unmittelbaren Tochtergesellschaft
EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, emittierten
Wandelschuldverschreibung 2006/2013 und zur Erhöhung der
liquiden Mittel eingesetzt. Folglich erhöhten sich die Wertpa-
piere des Umlaufvermögens um 11,3 Mio. Euro auf 27,1 Mio.
Euro. Die liquiden Mittel stiegen um 46,3 Mio. Euro auf 48,5
Mio. Euro, wobei hier auch der Nettoliquiditätszufluss von
29,3 Mio. Euro aus der Begebung der Unternehmensanleihe
zu berücksichtigen ist.
Auf der Passivseite der Bilanz wies die Gesellschaft Ende
2010 ein Eigenkapital von 109,3 Mio. Euro aus (31. De-
zember 2009: 115,5 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote
erreichte per 31. Dezember 2010 mit 38,3 Prozent einen
unverändert zufriedenstellenden Wert (31. Dezember 2008:
40,8 Prozent).
Die Rückstellungen verminderten sich um 2,7 Mio. Euro auf
14,9 Mio. Euro (31. Dezember 2009: 17,6 Mio. Euro). Der
Rückgang der Rückstellungen ist im Wesentlichen auf ver-
minderte Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten
(-1,7 Mio. Euro) und Rückstellungen für ausstehende Rech-
nungen (-0,7 Mio. Euro) zurückzuführen.
Die Gesellschaft wies zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten von
insgesamt 160,8 Mio. Euro aus nach 149,6 Mio. Euro ein Jahr
zuvor. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten beruht im Wesent-
lichen aus der Begebung der Unternehmensanleihe (30,0 Mio.
Euro) im Oktober 2010. Gegenläufig wirkte die Reduzierung der
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und
der sonstigen Verbindlichkeiten um zusammen 18,7 Mio. Euro.
3.3 Finanzlage, Liquiditätslage und -management der
Constantin Medien AG
Die Constantin Medien AG wies im Einzelabschluss nach HGB
zum 31. Dezember 2010 liquide Mittel von 48,5 Mio. Euro
(31. Dezember 2009: 2,2 Mio. Euro) aus.
Inklusive der liquiden Mittel betrug das Working Capital der
Constantin Medien AG zum 31. Dezember 2010 -37,1 Mio.
Euro nach 35,5 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verminderung des
Working Capital im Berichtsjahr um 72,6 Mio. Euro ist darauf
zurückzuführen, dass die Darlehensverbindlichkeit der Gesell-
schaft gegenüber ihrer 100-Prozent-Tochtergesellschaft EM.TV
Finance B.V. zum 31. Dezember 2010 als Verbindlichkeit mit
einer Laufzeit bis zu einem Jahr auszuweisen ist. Die EM.TV
Finance B.V. hat in 2006 den Emissionserlös der von ihr
begebenen 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
vollständig als Darlehen an die Constantin Medien AG weiter-
geleitet. Aufgrund des vorzeitigen Rückgaberechts der Gläubi-
ger der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Mai 2011
ist das Darlehen der EM.TV Finance B.V. an die Constantin
Medien AG nunmehr als kurzfristig anzusehen. Der Darlehens-
verbindlichkeit stehen von der Constantin Medien AG selbst
gehaltene Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 im
Nominalwert von 38,3 Mio. Euro gegenüber, die nicht mit der
Darlehensverbindlichkeit saldiert werden können.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten den Erlös
aus der Begebung der Unternehmensanleihe von 30,0 Mio. Euro.
Die Constantin Medien AG verfügte zum 31. Dezember 2010,
wie im Vorjahr, über freie Kreditlinien von insgesamt 5,6 Mio.
Euro.
Neben diesen Finanzierungsquellen wird die Finanzkraft der Con-
stantin Medien AG durch Ergebnisabführungen von Tochter-
gesellschaften beeinflusst.
3.4 Investitionen der Constantin Medien AG
In der Constantin Medien AG fielen im Berichtsjahr Investitio-
nen in das Anlagevermögen von 0,1 Mio. Euro (2009: 0,2 Mio.
Euro) an, die auf IT-Leistungen (Hard- und Software) und Büro-
ausstattung entfielen.
4 Personalbericht
Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag
31. Dezember 2010 inklusive der freien Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter insgesamt 1.520 Personen (31. Dezember 2009:
1.351 Personen). Die Zahl der fest angestellten Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter belief sich zum 31. Dezember 2010
konzernweit auf 1.065 Personen (31. Dezember 2009: 968
Personen).
Der stichtagsbezogene Anstieg der Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter ist sowohl auf Neueinstellungen als auch auf einen
Anstieg der projektbezogen beschäftigten Mitarbeiter im
Segment Film zurückzuführen. Neueinstellungen von festen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Highlight Communi-
cations-Gruppe stand dabei ein Abbau von festen Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern im Segment Sport sowie in der
Holding im Zusammenhang mit den Ende 2009 beschlossenen
Personalmaßnahmen gegenüber.
Im Jahresdurchschnitt dagegen ist die Anzahl der festen Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter gesunken, während die Anzahl der
durchschnittlich projektbezogen beschäftigten Mitarbeiter in
2010 im Vergleich zu 2009 nahezu unverändert geblieben ist.
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Constantin
Medien AG lag zum 31. Dezember 2010 bei 33 (31. Dezember
2009: 45 Personen).
53
PERSONALBERICHT | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
Kundenorientierung, Engagement sowie Professionalität sind
für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Constantin
Medien-Konzerns von großer Bedeutung. Diese Schlüsselquali-
fikationen sind nicht nur bei externen Kundenbeziehungen ent-
scheidend für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen
Erfolg, sondern auch bei der internen Zusammenarbeit im
Rahmen der zentralen Funktionen.
Strategische Personalplanung und Personalentwicklung sind
für den Konzern unerlässlich. Dazu gehörte auch im vergangenen
Jahr, Leistungs- und Potenzialträger verstärkt an die einzelnen
Gesellschaften zu binden und im Rahmen der Neustrukturie-
rung des Sportsegments die Qualifikationen und Kompetenzen
unserer Mitarbeiter so einzusetzen, dass sowohl das individu-
elle Leistungsvermögen als auch die Entwicklungsziele der Mit-
arbeiter bestmöglich berücksichtigt werden konnten. Darüber
hinaus wurden im Jahr 2010 die variablen Vergütungsbe-
standteile der Entlohnung weiter ausgebaut und sowohl an die
individuellen Ergebnisse als auch an die Ziele des Unterneh-
mens gekoppelt.
5 Nachtragsbericht
Verwertungsrechte an Handball-Weltmeisterschaften der Herren
und Damen sowie den Handball-Europameisterschaften der
Damen für SPORT1
Im Rahmen einer Vereinbarung mit der UFA Sports GmbH
konnte SPORT1 bis 2013 umfangreiche Rechte an den IHF
Handball-Weltmeisterschaften der Herren und Damen zur
Verwertung auf den Sendern SPORT1, SPORT1+ und dem
Sportportal SPORT1.de erwerben. Für die WM der Männer
2011 und 2013 hat SPORT1 die exklusiven Live-Rechte an
allen nicht-deutschen Spielen sowie umfassende nicht-exklu-
sive Nachverwertungsrechte. Für die Handball-WM der Damen
2011 und 2013 sicherte sich SPORT1 die exklusiven Live-
und Nachverwertungsrechte an sämtlichen Spielen. Darüber
hinaus erwarb SPORT1 von der Infront Sports & Media Live-
und Exklusivrechte an den EHF Handball-Europameister-
schaften der Damen 2012 und 2014 zur Ausstrahlung auf
sämtlichen SPORT1-Verbreitungsplattformen.
Constantin Medien-Konzern trauert um Bernd Eichinger
Völlig überraschend verstarb am 24. Januar 2011 der Produzent
Bernd Eichinger in Los Angeles an einem Herzinfarkt. Mit ihm
hat die Constantin Film AG einen Freund und Weggefährten
verloren, der über 30 Jahre lang die Constantin Film AG und
die Filmindustrie national wie international geprägt hat.
Bernd Eichinger beteiligte sich im Jahr 1979 als Gesellschafter
an der Constantin Film AG. Nach dem Börsengang 1999 wurde
er Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG. Diese Position
gab er 2001 wieder auf und zog sich aus dem Management
des Unternehmens zurück. Als Produzent und stellvertretender
Aufsichtsratsvorsitzender blieb er der Constantin Film AG
dennoch weiterhin eng verbunden.
Mit seinem einzigartigen Know-how im Filmgeschäft unter-
stützte und förderte er eine neue Generation von Produzenten,
die seitdem eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten
und bereits in den letzten Jahren für einen konstanten
Produktfluss verantwortlich waren. Sie werden dafür sorgen,
dass die Constantin Film AG auch zukünftig erfolgreiche
Kinofilme herstellt.
Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der EBU und TEAM
Am 14. Januar 2011 gab die Highlight Communications AG
bekannt, dass sich ihre Tochtergesellschaft TEAM und die
Europäische Rundfunkunion (EBU) darauf geeinigt haben, ihre
erfolgreiche Marketingkooperation bis zum Jahr 2015 fortzu-
setzen. Beim Erreichen vereinbarter Leistungsziele in diesem
Zeitraum verlängert sich der Vertrag um eine weitere Dreijah-
resperiode. Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2004
haben die EBU und TEAM eine zentralisierte Marketingplatt-
form für den Eurovision Song Contest aufgebaut, die Spon-
soring-, Televoting- und Merchandising-Elemente beinhaltet.
Im Rahmen der gemeinsamen Aktivitäten ist es darüber hinaus
gelungen, namhafte internationale Unternehmen als Partner
dieses Events zu gewinnen. Der traditionsreiche Wettbewerb
zählt zu den wenigen TV-Sendungen, die europaweit und live
zur Hauptsendezeit über das frei empfangbare Eurovision-
Netzwerk ausgestrahlt werden.
54
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | NACHTRAGSBERICHT
55
ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN GEMÄSS §§ 289 ABS. 4 UND 315 ABS. 4 HGB | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
6 Angaben und Erläuterungen gemäߧ§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
– Das gezeichnete Kapital der Constantin Medien AG belief
sich zum 31. Dezember 2010 auf 85.130.780 Euro und
war eingeteilt in 85.130.780 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am gezeichneten
Kapital von 1,00 Euro je Aktie.
– Sämtliche Stückaktien sind Stammaktien, die insbesondere
das Teilnahmerecht an der Hauptversammlung gemäß § 118
Abs. 1 AktG, das Auskunftsrecht gemäß § 131 AktG, das
Stimmrecht gemäß § 133 ff. AktG, den Anspruch auf den
Bilanzgewinn gemäß § 58 Abs. 4 AktG und das grundsätz-
liche Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen gemäß § 186 Abs.
1 AktG gewähren.
– Aus den von der Constantin Medien AG sowie deren Tochter-
gesellschaften zum 31. Dezember 2010 gehaltenen
7.424.378 eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine
Stimmrechte zu. Vereinbarungen zwischen Aktionären über
die Beschränkung von Stimmrechten sind der Gesellschaft
nicht bekannt.
– Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, hielt nach eigenen
Angaben zum 31. Dezember 2010 15.880.748 Stückak-
tien der Constantin Medien AG, was einem Anteil von rund
18,7 Prozent am Grundkapital und einem Stimmrechtsan-
teil von rund 20,4 Prozent bezogen auf die Aktienzahl im
Umlauf (nach Abzug eigener Aktien) entspricht. Darüber
hinaus hält die KF 15 eine Option, ihren Aktienanteil durch
Ausübung von Finanzinstrumenten um insgesamt
6.800.000 Stimmrechte zu erhöhen. Der Ausübungszeit-
raum endet am 31. März 2011.
– Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontroll-
befugnisse verleihen.
– Der Aufsichtsrat bestellt gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung in
Verbindung mit § 84 Abs.1 Satz 1 AktG die Mitglieder des
Vorstands auf die Dauer von höchstens fünf Jahren. Er legt
die Anzahl der Mitglieder des Vorstands fest, wobei die Sat-
zung die Mindestzahl von zwei Mitgliedern des Vorstands
bestimmt. Der Aufsichtsrat hat außerdem das Recht, einen
Vorstandsvorsitzenden zu ernennen. Gemäß § 84 Abs. 3 Satz
1 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Mitglied
des Vorstands und die Ernennung zum Vorsitzenden des
Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein
solcher wichtiger Grund ist gemäß § 84 Abs. 3 Satz 2 AktG
insbesondere bei Vorliegen einer groben Pflichtverletzung,
bei Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung oder
im Falle des Vertrauensentzugs durch die Hauptversamm-
lung aus nicht offenbar unsachlichen Gründen gegeben.
– Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG bedarf jede Satzungsän-
derung eines Beschlusses der Hauptversammlung. Für sat-
zungsändernde Beschlüsse der Hauptversammlung ist
gemäß § 179 Abs. 2 Satz 1 AktG eine Mehrheit erforderlich,
die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung
vertretenen Grundkapitals umfasst. Der Aufsichtsrat ist
gemäß Satzung zur Vornahme von Satzungsänderungen be-
rechtigt, die nur die Fassung der Satzung betreffen.
– Nach § 76 Abs.1 AktG leitet der Vorstand in eigener Ver-
antwortung die Gesellschaft. Die Satzung regelt im Einzel-
nen die Ermächtigung des Vorstands, das Grundkapital mit
Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um
insgesamt bis zu 20.000.000,00 Euro durch die ein- oder
mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender
Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital 2009/I). Dabei ist den Aktionären
grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand
ist zudem ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Bezugsrecht unter bestimmten Voraussetzungen, die in
§ 3 Abs. 7 der Satzung geregelt sind, auszuschließen.
– Die Gesellschaft wurde durch Beschluss der ordentlichen
Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ermächtigt, eigene
Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von
bis zu 8.513.078 Euro zu erwerben. Die Ermächtigung
wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am
9. Juni 2010 wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die
Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder
mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen Aktien dürfen
zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz
der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG
zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent
des Grundkapitals entfallen.
– Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom
9. Juli 2008 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu
20.000.000,00 Euro durch die Ausgabe von bis zu
20.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2008/I). Die bedingte
Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die In-
haber bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuld-
verschreibungen, die entsprechend der Ermächtigung der
Hauptversammlung bis zum 8. Juli 2013 von der Gesell-
schaft oder durch eine unmittelbare oder mittelbare Betei-
ligungsgesellschaft der Constantin Medien AG begeben
werden, sofern die Ausgabe in bar erfolgt. Der Vorstand ist
ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der
bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
– Gemäß § 14 der Anleihebedingungen der 2006 von der
EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, einer 100-pro-
zentigen Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG,
begebenen 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013,
die von der Constantin Medien AG garantiert wird, ist jeder
Anleihegläubiger nach seiner Wahl berechtigt, unter
bestimmten Bedingungen von der Anleiheschuldnerin die
Rückzahlung einzelner oder aller seiner Schuldverschrei-
bungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu
verlangen. Dies ist dann der Fall, wenn eine Änderung der
Kontrolle der Constantin Medien AG eintritt. Kontrolle
bezeichnet dabei entweder direktes oder indirektes (im
Sinne des § 22 WpHG) rechtliches oder wirtschaftliches
Eigentum von Aktien, die zusammen mehr als 50 Prozent
der Stimmrechte der Constantin Medien AG gewähren.
Ferner sind im Falle eines Erwerbsangebots für die Aktien
Umstände zu verstehen, in denen die Aktien, die sich bereits
in der Kontrolle des Anbietenden und/oder von Personen,
die mit dem Anbietenden zusammenwirken, befinden, und
die Aktien, für die das Angebot bereits angenommen wurde,
zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Con-
stantin Medien AG gewähren.
– Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands
oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahme-
angebots bestehen nicht.
7 Angaben zu wesentlichen Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
Es wird auf Kapitel 11 des Konzernanhangs dieses Geschäfts-
berichts verwiesen.
8 Risikobericht
8.1 Risikomanagement
Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Ent-
wicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht
notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet
werden. Das wirksame und effiziente Risikomanagement des
Constantin Medien-Konzerns sichert einerseits den langfristigen
Fortbestand des Unternehmens und unterstützt andererseits
die Constantin Medien AG bei der Erreichung der betriebs-
wirtschaftlichen Ziele. Der Risikomanagement-Prozess basiert
auf einer Risikomanagement-Richtlinie, welche konzernweit
gültig ist.
Im Rahmen der Risikoberichterstattung werden Risiken früh-
zeitig identifiziert, bewertet, sowie gesteuert. Die Berichter-
stattung erfolgt über alle Gesellschaften, wobei die erfassten
Risiken und die bereits gebildete Vorsorge einzeln pro Gesell-
schaft sowie für den Konzern pro Gesellschaft konsolidiert auf-
gelistet und bewertet werden.
Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Vorstand regel-
mäßig über Risiken informiert und verantwortet die Definition
geeigneter Risikosteuerungsmaßnahmen. Zudem werden halb-
jährig die konzernweiten Risiken, in Form eines Risikoberichts,
dem Aufsichtsrat präsentiert. Wesentliche Einzelrisiken werden
unabhängig vom Turnus aufgenommen und unverzüglich berichtet.
8.2. Integriertes internes rechnungslegungsbezogenes Kon-
troll- und Risikomanagementsystem
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem der
Constantin Medien AG und des Constantin Medien-Konzerns
umfasst im Hinblick auf den Abschluss alle Maßnahmen, die
eine vollständige, korrekte und zeitnahe Übermittlung von
relevanten Informationen sicherstellen, die für die Aufstellung
56
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ANGABEN ZU WESENTLICHEN GESCHÄFTEN MIT NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENRISIKOBERICHT
57
des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Konzernlage-
berichts notwendig sind. Hierdurch sollen Risiken der fehler-
haften Darstellung in der Buchführung und der externen
Berichterstattung minimiert werden. Das interne Kontrollsys-
tem des Constantin Medien-Konzerns wird zudem durch Richt-
linien, Geschäftsordnungen sowie Arbeitsanweisungen ergänzt,
welche, zur einheitlichen Anwendung dieser Vorschriften, an
die verantwortlichen Stellen kommuniziert sind. Unterstützend
sind die wesentlichen Prozesse mit Kontrollstrukturen und Ver-
antwortlichkeiten in einer Datenbanklösung dokumentiert und
werden kontinuierlich angepasst.
Das Rechnungswesen innerhalb des Constantin Medien-Kon-
zerns ist dezentral organisiert. Während auf den Ebenen der
Teilkonzerne jeweils eigene Abteilungen bestehen, unterstützt
die Constantin Medien AG ihre direkten Tochtergesellschaften
bei spezifischen rechnungslegungsbezogenen Themen. Die
Aufstellung der Einzelabschlüsse der Constantin Medien AG
und deren Tochtergesellschaften erfolgt nach den einzelnen
landesrechtlichen Regelungen. Für die Erfordernisse zur
Erstellung eines Konzernabschlusses nach den Vorschriften der
IFRS werden für alle in den Konzern einbezogenen Gesell-
schaften Überleitungsrechnungen erstellt und an das Konzern-
rechnungswesen gemeldet. Die Bilanzierungsvorschriften im
Constantin Medien-Konzern regeln einheitliche Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden in Übereinstimmung mit den für das
Mutterunternehmen geltenden IFRS-Vorschriften.
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten
zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit
der Konzernrechnungslegung die Analyse und ggf. Korrektur
der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelab-
schlüsse. Daneben finden bei den Kontrollaktivitäten die von
den Abschlussprüfern erstellten Berichte und die Ergebnisse
der Abschlussbesprechungen Beachtung.
Daneben regeln klare Abgrenzungen von Verantwortlichkeiten
sowie prozessintegrierte Kontrollen, wie die Anwendung des
„Vier-Augen-Prinzips", weitere Kontrollmaßnahmen. Die Ord-
nungsmäßigkeit und Wirksamkeit des internen Überwa-
chungssystems wird jährlich durch prozessunabhängige
Prüfungstätigkeiten der Konzernrevision sichergestellt und re-
gelmäßig an den Vorstand sowie den Aufsichtsrat berichtet.
Innerhalb des Constantin Medien-Konzerns wird im Konzern-
rechnungswesen das Konsolidierungssystem Hyperion eingesetzt.
Ziel ist es, durch die Verwendung eines gemeinsamen Systems
konzernrechnungswesenrelevante Abläufe und Auswertungs-
möglichkeiten zu vereinheitlichen. Um weitere Synergien zu
heben, werden aktuell in einem konzernweiten Hyperion-Pro-
jekt die im Konzern unterschiedlich verwendeten Release-Ver-
sionen des Konzernkonsolidierungssystems aktualisiert.
Daneben unterstützen Vorstandssitzungen, Abteilungsleiter-
Meetings, Jahres- und Investitionsplanungen, Monats- und
Quartalsberichterstattungen sowie die Einbindung der Rechts-
abteilung das Überwachungs- und Steuerungssystem des
Constantin Medien-Konzerns.
8.3 Risiken im Segment Sport
Für die Sport1 GmbH ist für den Betrieb des Free-TV-Senders
SPORT1 sowie des Pay-TV-Senders SPORT1+ die Verfügbar-
keit attraktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1
befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in intensivem
Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern sowie
neuen Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen
oder Internet-Unternehmen. Zudem stärken auch Vollpro-
gramme wie SAT.1 und ProSieben zunehmend ihr Profil im
Bereich Sport. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich
SPORT1 in Zukunft einem nochmals verstärkten Wettbewerb
ausgesetzt sieht.
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege schafft
aufgrund zusätzlicher Übertragungsmöglichkeiten neue Free-
TV-Angebote und damit mittelfristig ggf. auch weitere Mitbe-
werber beim Erwerb von Sportrechten und auf dem Werbe-
markt. Zudem besteht das Risiko der Verringerung des Markt-
anteils durch eine wachsende Zahl von Free-TV-Sendern.
SPORT1 macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig
von Rechten Dritter. Da sich SPORT1 sowohl für den Free-TV-
Sender als auch sein Pay-TV-Angebot SPORT1+ wesentliche
Rechte, wie die Verwertungsrechte an der Fußball-, Handball-
und Basketball Bundesliga über das Geschäftsjahr 2010 hinaus
sichern konnte, ist die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs der
Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht ein An-
stieg der Lizenzaufwendungen nicht auszuschließen.
Die Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland und damit
verbunden die Investitionsbereitschaft der werbetreibenden
Wirtschaft hat, wie bei anderen Free-TV-Sendern auch, auf die
Umsatzentwicklung von SPORT1 signifikanten Einfluss. Durch
eine konsequente Diversifikation strebt SPORT1 weiterhin einen
ausgewogenen Umsatzmix an, der die Abhängigkeit vom klas-
sischen Fernsehwerbemarkt begrenzt. Allerdings haben die
Diversifikationsgeschäftsmodelle im Free-TV-Bereich ihren Höhe-
punkt überschritten und entwickeln sich in Summe rückläufig.
Der deutsche TV-Werbemarkt zeichnet sich durch einen ver-
stärkt über massive Preisnachlässe geführten Wettbewerb der
TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals beschleunigen
diesen Preisverfall. Der aggressive Preiswettbewerb könnte
nachhaltige Auswirkungen auf das Preisgefüge und die Vertei-
lung der Werbeausgaben haben. Unverändert durch die Politik
diskutierte Werbeverbote in den Bereichen Automobil und
Alkohol sowie die Unsicherheit über eine weitergehende staat-
liche Regulierung im Rahmen des Glückspielstaatsvertrags
oder des Jugendschutzes könnten das Erlösmodell von
SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen.
Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden Wett-
bewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungs-
grenzen. Die Werbekunden von Dauerwerbesendungen in der
Tagschiene unterliegen einem steigenden Margendruck, der auf
rückläufige Resonanz und sinkende Bonität der Kunden sowie
steigende Konkurrenz von Online-Vermarktern zurückzuführen
ist. Im Markt für Dauerwerbesendungen in der Nachtschiene
sind nur noch wenige Marktteilnehmer aktiv, so dass einerseits
die Verhandlungsmacht der verbleibenden Marktteilnehmer
steigt und andererseits eine Risikostreuung erschwert wird.
Die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der
Landesmedienanstalten sieht strengere Regelungen für die
Durchführung von Call-In-Formaten vor. Dabei stehen neben
dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere
erhöhte Transparenzanforderungen an die Gewinnspiele und
die dazugehörigen Sendeformate im Vordergrund. Es kann
nicht ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten
oder der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung
von Call-In-Formaten beschließen. Zudem besteht aufgrund
des Rückgangs der Bereitschaft der Zuschauer zur Spielteil-
nahme das Risiko geringerer Erlöse im Zusammenhang mit der
Durchführung von Call-In-Formaten.
Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im
Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die
Behörden z.B. verstärkt gegen die Bewerbung von sogenannten
„Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man ohne
Einsatz das Pokerspielen erlernen kann) und „50 Cent-
Gewinnspielen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man gegen
einen maximalen Einsatz von 50 Cent an Gewinnspielen teil-
nehmen kann) vor. So werden nach wie vor gegen diverse
private Medienunternehmen und auch gegen die Sport1 GmbH
Verwaltungsverfahren wegen der Bewerbung vorgenannter
Angebote geführt. Zudem könnte in dem ab Anfang 2012
geltenden Glücksspielstaatsvertrag ein Verbot der Bewerbung
von „Pokerschulen“ und „50 Cent Gewinnspielen“ geregelt
sein. Darüber hinaus kann die Bewerbung von Sportwetten, die
auf der Grundlage einer gültigen Lizenz eines EU-Mitglieds-
staates angeboten werden, Risiken mit sich bringen. Diese
bestehen vor allem darin, dass damit gerechnet werden muss,
dass vor allem Glücksspielaufsichtsbehörden (ggf. aber auch
die Landemedienanstalten) verwaltungsrechtliche Untersa-
gungsverfahren gegen die Bewerbung in TV und Internet an-
strengen. Derzeit evaluieren die Bundesländer den noch bis
Ende 2011 laufenden Glücksspielstaatsvertrag. Ein weiteres
Risiko im Rahmen des Verkaufs von Werbezeiten ergibt sich
daraus, dass die Landesmedienanstalten derzeit auf Veranlas-
sung der Kommission für Jugendmedienschutz der Landes-
medienanstalten (KJM) gegen eine Bewerbung von Erotik-
angeboten in den Teletextangeboten der privaten Rundfunk-
veranstalter in der Tageszeit von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr
vorgehen.
Ende 2009 konnten mit den in Deutschland maßgeblichen
Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland (KDG) und Unitymedia
Verträge zur mittelfristigen Absicherung der analogen und
digitalen Kabelverbreitung von SPORT1 abgeschlossen werden.
Aufgrund vertraglicher Kündigungsrechte könnte sich jedoch
auch während der Laufzeit dieser Verträge ein Risiko für die
analoge Kabelverbreitung von SPORT1 ergeben. Der mit dem
Risiko einer Beendigung zum 31. Dezember 2010 behaftete
Vertrag zur analogen und digitalen Kabelverbreitung mit der
Kabel BW wurde um ein weiteres Jahr verlängert.
An der Risikobetrachtung im Hinblick auf die grundsätzliche
Situation im Online-Markt hat sich nichts geändert. Es ist weiter-
hin davon auszugehen, dass die Zahl der Plattformen für den
58
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
59
Internet-User steigen wird. Das Wachstum der Angebotszahl
verteilt sich auf ganz unterschiedliche Bereiche wie Video-,
Community-, User-generated- und auch Content-Plattformen.
Zwar erhöhen sich auch die Zahl der User und die Verweildauer
im Internet weiter, wenn auch zunehmend geringer, jedoch
verteilen sich diese auf immer mehr Einzelangebote. Dadurch
wird ein überproportionales Reichweitenwachstum von einzelnen
Portalen erschwert. Dieser Gefahr muss vor allem durch klare
Alleinstellungsmerkmale sowohl in inhaltlicher als auch in
funktioneller Hinsicht entgegengewirkt werden.
Auf der anderen Seite nehmen durch die zunehmende Zahl an
Portalen die vermarktbaren Werbeumfelder stetig zu. Dies hat
Konsequenzen auf der Vermarktungsseite. Mit der Zunahme der
Vermarktungsflächen ist davon auszugehen, dass die durch-
schnittlich erzielbaren Tausend-Kontakt-Preise (TKPs) unter
Druck geraten und sich die einzelnen User-Kontakte zunehmend
weniger kapitalisieren lassen. Die Werbeerlöse stellen aber ein
zentrales Standbein für die Finanzierung der SPORT1.de dar.
Risiken liegen in der Ausgestaltung der Constantin Sport
Medien GmbH als Projektgesellschaft für die Veranstaltung von
LIGA total! und in der Exklusivität der Distribution über die TV-
Plattform Entertain der Deutschen Telekom AG. Eine gewisse
Vertragssicherheit ist allerdings durch die bestehende Verein-
barung mit der Deutschen Telekom bis Mitte 2013 gegeben.
Risiken ergeben sich aus den branchenüblichen vertraglichen
Rechten zur Kündigung des bis Mitte 2013 zwischen der
Constantin Sport Medien GmbH und der Deutschen Telekom AG
zur Verbreitung des Programmangebotes LIGA total! geschlos-
senen Einspeisevertrags und des Vertrags zur Produktion von
non-linearem Content während der Vertragslaufzeit.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
die Einspeisung von LIGA total! in die TV-Plattform Entertain
der Deutschen Telekom AG und der Verpflichtung zur zeitnahen
Lieferung der non-linearen Programminhalte, bestehen bei
Ausfällen bzw. Verspätungen Haftungs- und Regressrisiken.
PLAZAMEDIA ist aufgrund seiner Kundenstruktur, überwie-
gend bestehend aus Fernsehsendern und Produktionsfirmen,
direkt als auch mittelbar abhängig vom TV-Werbemarkt. Dieser
hat sich zwar 2010 spürbar erholt; der Produktionsmarkt ist
jedoch nach wie vor einem Konsolidierungsdruck ausgesetzt.
Nach wie vor besteht das wesentliche Risiko von PLAZAMEDIA
in der Abhängigkeit von seinem größten Kunden, dem Pay-TV-
Anbieter Sky Deutschland. Dieses Risiko ist allerdings durch
bestehende Verträge – in der Außenproduktion bis Ende 2012
und in der Innenproduktion bis Ende 2013 – mit der Sky
Deutschland-Gruppe gemindert.
Weitere Risiken liegen in dem anhaltenden Kostenbewusstsein
und der Budgetdisziplin der Kunden. Das hat nicht zwingend
negative Auswirkungen auf die grundsätzliche Auftragslage. Es
ist jedoch auch weiterhin von einem erhöhten Preis- und
Margendruck auf Produktionsunternehmen auszugehen.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
den Betrieb des Head Ends, also eines Knotenpunktes zur Ein-
speisung von Programmen in die TV-Plattform Entertain der
Deutschen Telekom AG, besteht bei Ausfällen ein Haftungs-
und Regressrisiko.
Nachdem PLAZAMEDIA im Auftrag der Constantin Sport
Medien umfangreiche technische Dienstleistungen im Rahmen
der Produktion des Programmangebotes LIGA total! erbringt,
ergeben sich aufgrund branchenüblicher vertraglicher Rechte
zur Kündigung der zwischen der Constantin Sport Medien
GmbH und der Deutschen Telekom AG geschlossenen Verträge
während der Vertragslaufzeit auch entsprechende Risiken bei
der PLAZAMEDIA.
Zudem bestehen bei PLAZAMEDIA weiterhin Risiken durch an-
stehende Vertragsverlängerungen bzw.- verhandlungen mit ver-
schiedenen wichtigen Kunden (u. a. Disney).
8.4 Risiken im Segment Film
Die Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen sowie deren Ver-
marktung ist kostenintensiv und deshalb auch mit entspre-
chenden finanziellen Risiken verbunden. Die Produktions-
kosten eines durchschnittlich dimensionierten deutschen
Kinofilms liegen zwischen drei und sieben Mio. Euro, während
sie bei internationalen Großproduktionen ein Vielfaches davon
betragen. Einen Teil dieser Kosten muss die Constantin Film
AG vorfinanzieren, da das jeweilige Budget nicht vollständig
durch Mittel aus der Filmförderung und durch Koproduktions-
beiträge gedeckt werden kann. Aufgrund des großen Finanz-
bedarfs für eine Produktion könnte bereits der teilweise oder
völlige Misserfolg einzelner Filmprojekte erhebliche nachtei-
lige Folgen für die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage haben.
Darüber hinaus kann es im Verlauf einer Produktion zu Budget-
überschreitungen kommen, die von der Constantin Film AG zu
tragen sind. Aufgrund ihrer Erfahrung in der Produktion von
Filmen ist es der Constantin Film AG in der Vergangenheit
jedoch meistens gelungen, die entstandenen Produktionskos-
ten aus den Verwertungserlösen voll abzudecken. Außerdem
konnte sie die Filmproduktionen im festgelegten zeitlichen und
finanziellen Rahmen realisieren und die Entstehung außer-
planmäßiger Kosten weitestgehend verhindern bzw. durch den
Abschluss entsprechender Versicherungen absichern. Eine
Gewähr, dass es auch in Zukunft gelingen wird, nur erfolg-
reiche Filmprojekte zu realisieren, kann dennoch nicht gege-
ben werden.
Bei TV-Produktionen werden weltweit ähnliche Formate her-
gestellt, wodurch in der Branche das Risiko von Format-
Rechtsstreitigkeiten besteht, von dem auch die Constantin
Film AG betroffen ist und weshalb sie entsprechende Vorsorgen
getroffen hat.
Im Bereich non-fiktionale Auftragsproduktionen bestehen
Risiken aus der Abhängigkeit von einem einzigen Sender und
dessen zukünftiger Ausrichtung. Darüber hinaus hatte die
gesamte TV-Branche aufgrund der massiv reduzierten Werbe-
budgets infolge der Konjunkturkrise ein schwieriges Marktum-
feld zu meistern. Diese Situation hat sich im Berichtsjahr zwar
deutlich verbessert, jedoch bleibt abzuwarten, in welchem Aus-
maß und in welchem Zeitraum sich die verbesserten Rahmen-
bedingungen auch wieder in höheren Investitionen der
TV-Sender im Programmbereich niederschlagen werden. Für
die Constantin Film AG bleibt das Risiko einer weiteren
Umsatzreduzierung im Bereich TV-Auftragsproduktion damit
weiterhin relativ hoch.
Risiken beim Einkauf von Filmlizenzen
Beim Erwerb von Auswertungsrechten an erfolgversprechenden
Fremdproduktionen steht der Konzern im Wettbewerb mit zahl-
reichen anderen Unternehmen. Obwohl sich die Situation auf
dem Einkaufsmarkt im Berichtsjahr wieder etwas entspannt
hat, ist die Konkurrenz um die Rechte an attraktiven Kinofilmen
nach wie vor hoch. Daraus resultiert einerseits das Risiko
relativ hoher Preise für den Erwerb solcher Lizenzen. Anderer-
seits verbleibt das Restrisiko, ob der betreffende Film die
Akzeptanz eines breiten Publikums findet und damit auch wirt-
schaftlich erfolgreich ist. Beide Risiken werden durch die aus-
geprägte und langjährige Erfahrung der Constantin Film AG
beim Einkauf von Filmrechten entsprechend gemindert.
Die bestehenden Verhältnisse auf dem Einkaufsmarkt könnten
durch den Eintritt neuer Marktteilnehmer beeinträchtigt
werden, da sich der Wettbewerbsdruck damit entsprechend
erhöhen würde. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwäh-
nen, dass die Major-Studios verstärkt deutsche Produktionen
kaufen und damit als Wettbewerber auf dem Einkaufsmarkt für
das einheimische Produkt auftreten.
Risiken bei der Auswertung
Der Konzern wertet die Filmrechte an Eigen- und Fremdtiteln
über die gesamte Wertschöpfungskette aus. Infolgedessen
konkurriert er auf allen Auswertungsstufen mit einer Vielzahl
von Anbietern. Neben dieser Wettbewerbssituation werden die
Erlöse in den Bereichen Kinoverleih und Home Entertainment
auch vom Publikumsgeschmack und – speziell in konjunk-
turell schwierigen Zeiten – der privaten Konsumneigung be-
einflusst.
Darüber hinaus ist der wirtschaftliche Erfolg in der Auswertung
mit einer Vielzahl von branchenspezifischen Risiken verbun-
den, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf
die Ertrags- und Finanzlage nur schwer einzuschätzen sind.
Risiken können z.B. aus einer veränderten Marktsituation bei
den Rechteverwertern in allen Auswertungsstufen resultieren.
So können beispielsweise geänderte Mediengesetze, Verände-
rungen des Werbemarktes oder Änderungen in der Gestaltung
der TV-Ausstrahlungsarten (Pay-TV, TV-on-Demand) die Film-
auswahl der Rechteverwerter und die Programmgestaltung von
TV-Sendern sowie deren Einkaufspolitik beeinflussen.
Änderungen des Konsumverhaltens und des Kundenge-
schmacks können ebenfalls Marktanpassungen durch die
Rechteverwerter bewirken. Schließlich könnte der starke Trend
zur Konzentration bei Fernsehkanälen zu Veränderungen auf
den Absatzmärkten führen. Dieser Trend zur Konzentration
kann durch Tendenzen zum digitalen Vertrieb über das Internet,
beispielsweise über Online-Shops, verstärkt werden. Mit der
60
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
61
zunehmenden Verbreitung von ausreichender Bandbreite zum
Download und Streaming erfreut sich diese Vertriebsform
bereits heute großer Beliebtheit bei den 20- bis 25-Jährigen.
Dadurch kann mittel- bis langfristig ein Wettbewerb – vor allem
zum Pay-TV – entstehen.
Die weiterhin zunehmende Piraterie kann zu bedeutenden Um-
satzeinbußen führen. Der Anstieg der illegalen Kopien könnte
bewirken, dass die Zahl der Kinobesucher abnimmt und die
Erlöse für Home-Entertainment- und TV-Auswertungen von
Filmen künftig sinken. Die Sensibilisierung der Zuschauer und
die Erweiterung der legalen Internetangebote sowie die Unter-
stützung diverser Interessenverbände sind Maßnahmen, die die
Highlight Communications-Gruppe bereits ergriffen hat. Diese
Maßnahmen, verbunden mit einer Strafverfolgung der Täter,
haben auch im Jahr 2010 einen wichtigen Beitrag zur
Bekämpfung der Piraterie geleistet.
8.5 Risiken im Segment Sport- und Event-Marketing
Im Zusammenhang mit den Sport- und Event-Marketing-Pro-
jekten können Risiken aus der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe
von einem Großkunden wie der UEFA bestehen. Allerdings
tragen die bisherige Erfolgsbilanz und die Positionierung des
Unternehmens am Markt sowie die gezielte strategische Aus-
richtung auf den Europäischen Fußballverband dazu bei, diese
Situation zu relativieren. Dies belegt auch die erneute Verlänge-
rung der erfolgreichen Partnerschaft zwischen TEAM und der
UEFA bis mindestens Juni 2015, die sich bei Erreichen ver-
einbarter Leistungsziele automatisch bis mindestens Juni
2018 verlängert.
Nach der Übernahme des 20-Prozent-Anteils an der Team Hol-
ding AG, den die Highlight Communications AG von der UEFA
erworben hat, sind diese Aktien nicht mehr durch eine Kauf-
option der UEFA belastet. Allerdings unterliegen die Aktien,
die die Highlight Communications AG an der Team Holding AG
hält, sowie die Beteiligungen der Team Holding AG an anderen
Unternehmen der TEAM-Gruppe einer Aktienübertragungsbe-
schränkung gemäss den Bedingungen des Agenturvertrags, der
zwischen TEAM und der UEFA abgeschlossen wurde. Gemäss
den Bedingungen dieses Vertrags hat die UEFA darüber hinaus
ein Kündigungsrecht, das im Fall eines Kontrollwechsels –
entweder bei der Highlight Communications AG oder der Con-
stantin Medien AG – greift.
Wie sich das derzeitige Wirtschaftsklima auswirken wird, bleibt
unklar. Die Übertragungs- und Sponsorenrechte für die UEFA
Champions League und die UEFA Europa League wurden zwar
durchweg an Partner mit sehr guter Bonität vergeben und die
Ausfallraten waren – auch während der jüngsten Konjunktur-
schwäche – bislang unbedeutend. Allerdings ist nicht auszu-
schließen, dass einzelne TV-Anbieter oder auch Sponsoren in
finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten.
Aufgrund der Kursveränderungen und der Volatilität des Euro
im Vergleich zum Schweizer Franken hat sich das Wechsel-
kursrisiko der Highlight Communications-Gruppe entsprechend
erhöht. Im Segment Sport- und Event-Marketing konnten die
angefallenen Währungsverluste durch höhere Vermarktungser-
löse bislang mehr als ausgeglichen werden. Es kann jedoch
nicht davon ausgegangen werden, dass dies auch in zukünf-
tigen Berichtsperioden der Fall sein wird.
8.6 Finanzrisiken
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsver-
pflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität
oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können.
Zum Bilanzstichtag 2010 verfügte der Constantin Medien-Kon-
zern unter Berücksichtung freier kurzfristiger Kreditlinien über
ausreichende Liquiditätsreserven.
Unverändert sahen sich zahlreiche Branchen, so auch die
Medienindustrie, mit steigenden Kreditkosten durch Erhöhung
der Risikoaufschläge oder strengeren Auflagen der Finanzwirt-
schaft mit Blick auf die von Kreditnehmern einzuhaltenden
Kriterien für die Kreditvergabe konfrontiert. Auch die Con-
stantin Medien AG musste ihre Finanzierungspolitik modifi-
zieren bzw. auf eine breitere Grundlage stellen. Trotz der freien
Betriebsmittellinie und des Mittelzuflusses aus der Begebung
einer Unternehmensanleihe kann der Constantin Medien-Kon-
zern kurz- bis mittelfristig zur Aufnahme von Fremdkapital
über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute sowohl zur
Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten als auch zur
Finanzierung neuer Projekte gezwungen sein. Daher besteht
nach wie vor das Risiko, dass bei einer Verschlechterung der wirt-
schaftlichen Situation des Konzerns Finanzierungsmittel nicht
oder in nicht ausreichendem Umfang oder nur zu deutlich
unvorteilhafteren Konditionen zur Verfügung stehen könnten.
Kreditrisiken
Ein Kreditrisiko besteht, wenn ein Schuldner eine Forderung
nicht bzw. nicht fristgerecht begleichen kann. Das Kreditrisiko
umfasst das unmittelbare Adressenausfallrisiko als auch die
Gefahr einer Bonitätsverschlechterung.
Kreditrisiken können auf flüssige Mittel, auf Guthaben bei
Finanzinstituten sowie auf Kundenforderungen bestehen.
Etwaige Risiken auf flüssige Mittel werden durch Verteilung
von Geldanlagen auf mehrere Finanzinstitute weiter minimiert.
Darüber hinaus wird den potentiellen Ausfallrisiken auf Kun-
denforderungen durch regelmäßige Bewertung und bei Bedarf
durch Bildung von Wertberichtigungen kontinuierlich Rech-
nung getragen. Ferner sichert der Konzern das Risiko eines
Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers auch durch Einholung
von Bonitätsauskünften ab. Daher beurteilt der Konzern die
Kreditqualität für Forderungen, die weder überfällig noch wert-
gemindert sind, als überwiegend gut. Das maximale Kredit-
risiko der Constantin Medien-Gruppe besteht in der Höhe der
Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte.
Marktrisiken
Unter Marktrisiken werden die Risiken aus Wechselkurs- und
Zinsschwankungen sowie sonstige Risiken aus der Verände-
rung einer Preisbasis verstanden.
Währungsrisiken
Die Constantin Medien-Gruppe ist im Rahmen der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt – dies vor allem
gegenüber dem US-Dollar und durch die Tochtergesellschaften
mit funktionaler Währung Schweizer Franken gegenüber dem
Euro. Wechselkursschwankungen können zu unerwünschten
und unvorhersehbaren Ergebnis- und Cash-Flow-Volatilitäten
führen.
Jede Tochtergesellschaft ist Risiken im Zusammenhang mit
Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte mit
internationalen Vertragspartnern abschließt und daraus in der
Zukunft Zahlungsströme entstehen, die nicht der funktionalen
Währung der jeweiligen Tochter entsprechen. Die Constantin
Medien-Gruppe geht keine Geschäftstätigkeiten in Währungen
ein, die eine überdurchschnittliche Volatilität aufweisen oder
anderweitig als besonders risikoreich eingestuft werden müssen.
Bei wesentlichen Transaktionen, insbesondere in US-Dollar,
versucht der Konzern das Währungsrisiko durch den Einsatz
von geeigneten derivativen Finanzinstrumenten zu minimieren.
Diese derivativen Finanzinstrumente werden mit Kreditinstituten
abgeschlossen. Die Finanzinstrumente stehen überwiegend in
Beziehung zu zukünftigen Fremdwährungszahlungsströmen für
Filmprojekte. Im Konzern wird dabei grundsätzlich darauf
geachtet, dass der Betrag des Sicherungsgeschäfts den Betrag
des Grundgeschäfts nicht übersteigt.
Zum 31. Dezember 2010 wurden Devisentermingeschäfte in
Höhe von 1.249 TEUR (Vj. 5.534 TEUR) als Sicherungs-
instrumente im Rahmen von Fair Value Hedges designiert. Die
Sicherungsbeziehungen werden im Rahmen von IAS 39 als
Fair Value Hedges bilanziert. Die Grundgeschäfte betreffen
noch schwebende Rechteeinkäufe in US-Dollar.
Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko besteht grundsätzlich dann, wenn sich Markt-
zinssätze ändern und sich dadurch Einzahlungen bei der Geld-
anlage bzw. Auszahlungen bei der Geldaufnahme verbessern
oder verschlechtern können. Das Zinsänderungsrisiko im Kon-
zern bezieht sich in erster Linie auf kurz- und langfristige
Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus entsteht aus der
Inkongruenz von Fristen ein Zinsänderungsrisiko, welches von
der Gruppe aktiv kontrolliert wird, insbesondere durch Beob-
achtung der Entwicklung der Zinsstrukturkurve.
Gegenwärtig bestehen im Constantin Medien-Konzern fest und
variabel verzinsliche kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und
festverzinsliche langfristige Finanzverbindlichkeiten.
Feste Zinsabreden bieten in Phasen steigender Zinsen eine
entsprechende Absicherung gegen zusätzliche Aufwendungen.
Sie haben aber den Nachteil, dass die Gesellschaft in Phasen
sinkender Zinsen nicht von dieser Entwicklung profitiert. Bei
Finanzverbindlichkeiten ohne flexible Regelungen hinsichtlich
Inanspruchnahme und Rückzahlung sorgt eine Festzinsverein-
barung für ausreichende Planungssicherheit. Bei Kreditverträgen
mit hoher Flexibilität tragen variable Zinsvereinbarungen
dagegen den zukünftigen Schwankungen in der Kreditaus-
nutzung Rechnung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
über Zinssicherungsinstrumente bei Bedarf eine feste Verzin-
sungsgrundlage zu schaffen.
62
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
63
8.7 Steuerliche Risiken
Als Bestandteil der im Jahr 2004 vollzogenen Restrukturie-
rung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 hatte
sich die frühere EM.TV AG verpflichtet, sich von der indirekt
gehaltenen Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG) zu
trennen. Ende 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH
& Co. KG, ein Tochterunternehmen der EM.TV AG, diese
Beteiligung. Dieser Vorgang löste keine unmittelbare Steuerbe-
lastung für die frühere EM.TV AG aus. Es kann nach wie vor
nicht ausgeschlossen werden, dass Verluste aus dem Verkauf
steuerlich nicht anerkannt werden, und in der Zukunft daher
nicht mehr zur Verrechnung mit künftigen Gewinnen zur Ver-
fügung stehen.
Im Zusammenhang mit der Restrukturierung wurden verschie-
dene Gesellschaften, an denen die Constantin Medien AG bzw.
deren Vorgängergesellschaften einen Anteilsbesitz von mehr
als 50 Prozent hielten, innerhalb des Konzerns übertragen.
Sofern bei diesen Gesellschaften innerhalb von fünf Jahren
überwiegend neues Vermögen zugeführt werden würde, würde
der zum Zeitpunkt des Anteilsbesitzwechsels vorhandene steuer-
liche Verlustvortrag untergehen.
Im zweiten Quartal 2009 hat bei der Constantin Medien AG
und deren Tochtergesellschaften eine steuerliche Betriebsprü-
fung für die Jahre 2001 bis 2006 begonnen, die unverändert
andauert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es über
getroffene Feststellungen hinaus zu weiteren Feststellungen
und zu von den bisherigen Veranlagungen abweichenden Steuer-
festsetzungen kommt.
8.8 Risiken aus gerichtlichen Verfahren
Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen
Knapp 900 Aktionäre haben Klage gegen die frühere EM.TV &
Merchandising AG bzw. EM.TV AG, dann EM.Sport Media AG,
jetzt Constantin Medien AG, erhoben. Derzeit sind noch ca.
40 Verfahren von rund 120 Aktionären anhängig. Die gesamten
geltend gemachten Schadensansprüche der noch anhängigen
Verfahren belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf ca. 3,4
Mio. Euro.
Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Sachverhalte und
Rechtsgrundlagen gestützt. Hintergrund ist der Kursrückgang
der EM.TV-Aktie in den Jahren 2000/2001.
Bislang sind über 300 Urteile bzw. Beschlüsse ergangen.
Darüber hinaus hat eine Vielzahl von Klägern die Klagen bzw.
eingelegten Rechtsmittel vor einer gerichtlichen Entscheidung
zurückgenommen. Über 370 Verfahren sind mittlerweile
rechtskräftig abgeschlossen bzw. durch Klagerücknahmen
erledigt.
Die Entscheidungen der Gerichte ergingen in fast allen Fällen
zu Gunsten der Gesellschaft. Bislang ist die Gesellschaft
lediglich in drei Fällen zu Schadensersatz verurteilt worden.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weiteren
Klägern Schadensersatz zugesprochen wird, wenn die geltend
gemachten Ansprüche nicht verjährt sind, die Voraussetzungen
für eine Haftung vorliegen und den Klägern im Einzelfall der
Nachweis der Kausalität gelingt. Im Fall einer Inanspruch-
nahme wird die Gesellschaft etwaige Regressansprüche gegen
frühere Organmitglieder prüfen und ggf. geltend machen.
Mehrere Kläger haben Anträge auf Feststellung von Tatsachen-
und Rechtsfragen nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens-
Gesetz gestellt. Die Anträge sind teilweise im Klageregister ver-
öffentlicht worden. Hinsichtlich zweier Sachverhaltskomplexe
sind erneut Vorlagebeschlüsse an das OLG München erfolgt,
das jedoch noch kein Musterverfahren öffentlich bekannt
gemacht hat. Ein Vorlagebeschluss wurde mit Beschluss vom
16. Dezember 2010 an das Landgericht München I zurück-
verwiesen. Führt das Gericht die Musterverfahren durch und
erlässt Musterentscheide, haben diese Bindungswirkung in
allen Verfahren, deren Entscheidung von der jeweiligen Tat-
sachen- bzw. Rechtsfrage abhängt.
Ein aktienrechtliches Spruchverfahren, mit dem verschiedene
Antragsteller im Jahr 2004 die Unangemessenheit des Um-
tauschverhältnisses im Rahmen der Restrukturierung der
EM.TV & Merchandising AG geltend gemacht haben, wird
voraussichtlich im Jahr 2011 durch das Landgericht München I
fortgeführt werden.
9 Chancenbericht
9.1 Chancen im Segment Sport
Durch seine hohe technische Reichweite in rund 93 Prozent
der erreichbaren TV-Haushalte in Deutschland sieht sich der
Free-TV-Sender SPORT1 als Spartensender gut aufgestellt, um
dem regen Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen.
SPORT1 verfügt mit Erstverwertungsrechten im Free-TV für die
2. Fußball-Bundesliga (bis 2013) über attraktive Top-Rechte,
um die Präsenz von Spitzenfußball auf dem Sender in den
kommenden Jahren zu sichern und die Attraktivität von
SPORT1 für die werbetreibende Wirtschaft zu gewährleisten.
Auch bei anderen Sportarten wie Handball, Basketball, Motor-
rad, Eishockey, Leichtathletik, oder Radsport hat sich der Sender
ein attraktives Rechteportfolio teilweise weit über das
Geschäftsjahr 2011 hinaus gesichert.
Derzeit prüfen die Bundesländer den Anfang 2008 in Kraft
getretenen und durch Entscheidungen des Europäischen
Gerichtshofes vom 8. September 2010 für europarechtswidrig
befundenen Glücksspielstaatsvertrag, der – befristet bis Ende
2011 – ein staatliches Monopol zur Veranstaltung von insbe-
sondere Sportwetten und Online-Casinospielen sowie ein TV-
und Internet-Werbeverbot insbesondere für Sportwetten und
Online-Casinospiele vorsieht. Dabei ist die weitere Aufrechter-
haltung des Staatsmonopols für das gesamte Glücksspielwesen
der Länder über den 31. Dezember 2011 hinaus Gegenstand
der Prüfung, aber auch die Einführung eines „Dualen Systems“
für die Bereiche Sportwetten und/oder Online-Casinospiele, in
dem sowohl staatliche als auch private Anbieter Konzessionen
erhalten und in TV und Internet beworben werden können.
Letzteres insbesondere vor dem Hintergrund der genannten
Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes vom 8. Sep-
tember 2010. In mehreren Vorabentscheidungsverfahren auf
Vorlage deutscher Gerichte hatte das Gericht vor allem die
Regelungen zum Staatsmonopol nach dem derzeitigen Glücks-
spielstaatsvertrag für rechtswidrig erklärt, da diese wie auch
die tatsächliche Ausgestaltung des Monopols gegen
Europarecht verstoßen. Sollte es daher ab Anfang 2012 zu
einer Zulassung privater Sportwett- und/oder Online-Casino-
spielangebote und damit zu einer Liberalisierung der Werbe-
vorschriften kommen, könnten ohne die derzeit bei einer
Bewerbung entsprechender Angebote bestehenden Risiken
erhebliche Erlöse durch die Werbung für diese erzielt werden.
Mit einer Entscheidung der Bundesländer ist im ersten Halb-
jahr 2011 zu rechnen.
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege führt
national wie international zu neuen Kanälen und preiswerteren
Distributionsmöglichkeiten. Hierdurch ergibt sich zunächst die
Chance zur Realisierung von Einsparungen im Zusammenhang
mit der Verbreitung des Programmangebotes. So haben ARD,
ZDF, die ProSiebenSat.1 Media AG und die Mediengruppe
RTL Deutschland angekündigt, die kostenintensive analog-
satellitäre Verbreitung ihrer Programmsignale voraussichtlich
zum 30. April 2012 einzustellen. SPORT1 wird seine analog-
satellitäre Verbreitung im Zeitraum Anfang Januar 2012 bis
Ende April 2012 beenden und ab diesem Zeitpunkt die sich
aus der Einstellung dieser Verbreitung resultierenden Einspa-
rungen realisieren.
Im dritten und vierten Quartal 2010 wurden Vereinbarungen
mit Tochterunternehmen von SES Astra, der Deutschen Telekom,
Unitymedia und Kabel BW sowie Tele Columbus über die Ver-
breitung von SPORT1 in HD-Qualität und darüber hinaus mit
der Deutschen Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia und
Kabel BW über die Verbreitung des neuen Pay-TV-Kanals
SPORT1+ geschlossen. Über diese Vereinbarungen hinaus
steht SPORT1 in aussichtsreichen Gesprächen mit weiteren
Infrastrukturanbietern über die Verbreitung von SPORT1 HD
und/oder die Einspeisung von SPORT1+. Im Fall von Vertrags-
schlüssen mit diesen Infrastrukturanbietern ergibt sich die
Chance zur Generierung weiterer Erlöse für SPORT1. Zudem
werden durch die Verwertung der Sportrechte im Pay-TV auch
auf SPORT1+ die Effektivität der Auswertung weiter verbessert
und die sich in Zusammenhang mit der Produktion von
SPORT1 ergebenden Synergien besser genutzt.
Auch in einem Sportjahr ohne Olympische Spiele oder Fuß-
ball-Europameister- bzw. Weltmeisterschaften der Männer, was
auch mit geringeren Budgets für event-bezogene Online-
Kampagnen einhergeht, bietet das differenzierte Geschäfts-
und Erlösmodell von SPORT1.de einen Wettbewerbsvorteil.
Insbesondere das qualitätsorientierte redaktionelle Umfeld
eignet sich sehr gut für marken- und imageorientierte Wer-
bung, auf die die Unternehmen trotz einer zunehmenden
Performance-Orientierung auch zukünftig angewiesen sein
werden. Zugute kommt der SPORT1.de dabei auch die starke
64
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | CHANCENBERICHT
65
Marktposition im Sport-Online-Segment und die Einbindung
in den Konzern der Constantin Medien AG sowie sich daraus
ergebende Synergiepotentiale u.a. bei der Vermarktung und
Promotion.
Erhöhte wirtschaftliche Chancen liegen für SPORT1.de auf-
grund der hohen Affinität der Nutzer in einer Liberalisierung
des Sportwetten- und Gaming-Markts sowie seiner Werberes-
triktionen durch den Gesetzgeber. Eine solche Liberalisierung
würde – wie im TV-Bereich – zu einem Wegfall der derzeit bei
einer Bewerbung von Sportwett- bzw. sonstigen Glücksspiel-
angeboten bestehenden Risiken führen. Darüber hinaus liegen
Wachstumschancen – sowohl hinsichtlich der Reichweite als
auch der Vermarktung – im eingeschlagenen Weg der Diversi-
fizierung und zunehmenden Verbreitung der SPORT1.de-
Inhalte – vor allem in den Bereichen Video und Mobile.
Zudem bietet der Online-Markt aufgrund seiner inhaltlich wie
technisch dynamischen Weiterentwicklung immer neue Mög-
lichkeiten der Optimierung und damit Umsatzgenerierung.
SPORT1.de kann aufgrund seiner Ausrichtung und Struktur
sehr schnell auf solche Veränderungen reagieren.
Nach der hochinnovativen Gestaltung, der erfolgreichen Inbe-
triebnahme und Markteinführung im Jahr 2009 konnte die
Constantin Medien-Gruppe durch eine konstant hochwertige
redaktionelle und produktionstechnische Sendabwicklung von
LIGA total! ihre Wettbewerbsfähigkeit und -position – insbe-
sondere im Bereich IPTV und HD – erneut ausbauen. Da in
2010 vor allem auch das Thema 3D für LIGA total! ein
wesentlicher Treiber war, besteht im Hinblick auf dessen zu-
nehmende Bedeutung über das Projekt LIGA total! hinaus auch
weiterhin strategisches und operatives Entwicklungspotenzial.
In dem noch immer durch den anhaltenden Preis- und Margen-
druck geprägten Produktionsmarkt kann PLAZAMEDIA auf-
grund der Vielzahl an integrierten Dienstleistungen, Prozessen
und seiner technischen Ausstattung sowie der starken Positio-
nierung im Markt, die auf der langjährigen Tätigkeit, Erfahrung
und der nachgewiesenen Kompetenz basiert, von der anhalten-
den Wettbewerbsbereinigung profitieren.
Insbesondere für den Wandel und die Entwicklung hin zu
neuen Technologien und generell hin zu weiteren Verbrei-
tungsplattformen ist PLAZAMEDIA bestens gerüstet: Die
Nachfrage von Rechtehaltern wie Verbänden und Ligen oder
von Infrastrukturanbietern und Plattformbetreibern nach
zukunftsträchtigen Produktionen im High Definition-Standard
oder in 3D hat insbesondere im Sportproduktionsbereich im
Jahr 2010 einen massiven Schub erhalten. Für diese Ent-
wicklung hat sich PLAZAMEDIA mit seiner umfassenden tech-
nologischen Kompetenz und Erfahrung bereits frühzeitig
positionieren können.
Darüber hinaus kooperiert PLAZAMEDIA nach wie vor projekt-
bezogen mit spezialisierten Partnern, wie im Bereich modernster
beweglicher Kamerasysteme zum Beispiel mit TV SKYLINE,
mit denen eine mehrjährige exklusive Zusammenarbeit verein-
bart ist.
9.2 Chancen im Segment Film
Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion setzt die Constantin
Film AG konsequent ihre Strategie um, das Auslandsgeschäft
– unter anderem durch die Erschließung neuer Märkte – ver-
stärkt auszubauen und den Vertrieb bei weiteren Programm-
anbietern zu forcieren. Diese Maßnahmen werden einerseits
die bestehende Abhängigkeit vom Inlandsgeschäft reduzieren
und andererseits einen nicht auszuschließenden weiteren
Umsatzrückgang in diesem Bereich – zumindest teilweise –
kompensieren.
Aufgrund der gegenwärtig in Produktion befindlichen großen,
internationalen Filmprojekte der Constantin Film AG – insbe-
sondere im 3D-Bereich – besteht die Möglichkeit, dass dem Kon-
zern, wie beispielsweise im Berichtsjahr bei „Resident Evil: After-
life“, signifikante Erlösbeteiligungen zufließen, wenn diese Filme
sehr erfolgreich im nicht-deutschsprachigen Ausland laufen.
9.3 Chancen im Segment Sport- und Event-Marketing
Nach einem guten Start in den Vermarktungsprozess für die
Übertragungs- und Sponsorenrechte der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League (jeweils für die Spiel-
zeiten 2012/2013 bis 2014/2015) können sich gute Aus-
sichten für ein positives Gesamtergebnis ergeben. Wenn im
Rahmen dieses Vermarktungsprozesses ein vereinbartes Leis-
tungsziel erreicht wird, verlängert sich der Vertrag zwischen
TEAM und der UEFA automatisch bis mindestens Juni 2018.
Mögliche weitere Geschäfte im Sportbereich mit anderen Kunden
als der UEFA unterliegen einer sorgfältigen Auswahl. In diesem
Zusammenhang wird insbesondere darauf geachtet, dass sich
solche Geschäfte nicht negativ auf die TEAM-Kernprojekte mit
der UEFA auswirken.
Die Aussichten für die Musikprojekte von TEAM sind aufgrund
der bisherigen Erfolge und der starken Kundenbeziehungen
ebenfalls gut. Die jüngste Verlängerung des Vertrags zwischen
TEAM und den Wiener Philharmonikern schafft gute Voraus-
setzungen für den Ausbau dieses Sektors. Gleiches gilt für die
Kooperation mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im
Hinblick auf die Vermarktung des Eurovision Song Contest.
10 Prognosebericht
10.1 Konjunkturelles Umfeld
Zu Beginn des Jahres 2011 gingen Konjunkturexperten über-
einstimmend von der grundsätzlichen Fortsetzung der
konjunkturellen Erholung der Weltwirtschaft aus, allerdings auf
abgeschwächtem Niveau. Die Stimmung an den internationalen
Finanzmärkten, so analysierte das Münchener ifo Institut für
Wirtschaftsforschung e.V., bleibe angespannt. Die Sorgen um
die stark gestiegenen Budgetdefizite und Schuldenstände der
Industrieländer und die damit einhergehenden Zweifel an der
Zahlungsfähigkeit insbesondere einiger Länder der Euroraum-
Peripherie dämpften den Optimismus für 2011.
Der IWF sieht die Gründe für die nachlassende Wachstums-
dynamik zudem in der ungleichen Wachstumsbilanz zwischen
den eher verhaltenen wachsenden Industriestaaten und der
rasanten Entwicklung in vielen Schwellenländern. Der Wäh-
rungsfonds rechnet für 2011 mit einem globalen Wirtschafts-
wachstum von 4,2 Prozent.
Auch für Deutschland wird mit einer sich abschwächenden
wirtschaftlichen Entwicklung gerechnet. Für das ifo Institut
sind dabei die privaten Konsumausgaben, für die ein Zuwachs
von 1,4 Prozent prognostiziert wird, eine der wesentlichen
Säulen des Wachstums. Bereits 2010 sei die Binnennachfrage
der mit Abstand größte Wachstumstreiber gewesen. Von der
Finanzpolitik werde 2011 aufgrund der Sparbemühungen für
die öffentlichen Haushalte sowie durch den Wegfall staatlicher
Anreize aus Konjunkturprogrammen ein merklich restriktiver
Impuls auf die wirtschaftliche Entwicklung ausgehen.
Der IWF rechnet 2011 für Deutschland mit einem Zuwachs
des Bruttoinlandsprodukts um 2,0 Prozent nach dem vom
Statistischen Bundesamt für 2010 prognostizierten Plus von
3,6 Prozent
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook,Oktober 2010, ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München, Konjunkturprognose 2010/2011, 14. Dezember 2010, StatistischesBundesamt, Pressemitteilung, 12. Januar 2011
10.2 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
10.2.1 Segment Sport
Im Vergleich zu 2010 wird 2011 kein von Groß-Events wie
Olympische Spiele oder einer Fußball-Weltmeisterschaft der
Männer geprägtes „Sport-Jahr“ werden. Insofern werden in die-
sem Jahr auch weniger investitionsintensive Werbekampagnen
mit expliziter Sport-Ausrichtung realisiert werden.
Infolge der guten volkswirtschaftlichen Entwicklung in 2010
wird für 2011 jedoch eine weiterhin positive Werbedynamik
erwartet. So prognostiziert der ZAW eine Steigerung der
Gesamt-Werbeinvestitionen von 2,7 Prozent, was einer Über-
schreitung der 30 Milliarden-Euro-Hürde bei den Brutto-Wer-
beumsätzen entspräche. Voraussichtlich wird der Netto-
Werbeumsatz der Medien bei rund 19,2 Mrd. Euro liegen – und
damit bei einer Steigerung von 2,5 Prozent gegenüber 2010.
Dies unter der Prämisse, dass es in 2011 zu keinen volkswirt-
schaftlichen Verwerfungen oder Marktstörungen kommt.
Quelle: Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW
Von positiven Impulsen für den Pay-TV-Markt in Deutschland
geht der VPRT perspektivisch vor allem durch die weiter fort-
schreitende Digitalisierung und die damit einhergehende Auf-
rüstung weiterer Haushalte mit Pay-TV- sowie HD- und zuneh-
mend auch 3D-fähigen Endgeräten aus. Analysten der Hypo-
vereinsbank sehen für den deutschen Pay-TV-Markt sogar die
Chance für eine Verdoppelung des Umsatzvolumens.
Branchenexperten prognostizieren nach vielen schwierigen
Jahren ebenfalls eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Zusätz-
liches Wachstumspotenzial komme dabei insbesondere über
neue Verbreitungsformen wie Video-on-Demand (VoD) in HD-
Qualität und Pay-Angebote für Tablet-Computer wie das iPad.
66
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
67
Negative Einflussfaktoren für den Pay-TV-Markt seien dagegen
die schleppende Digitalisierung und die übermäßige Anzahl
der Programmangebote von ARD und ZDF. Dabei wirke sich
insbesondere die gebündelte Einkaufsmacht der gebühren-
finanzierten Öffentlich-Rechtlichen beim Wettbewerb um
Rechte aus wie zum Beispiel Sport- und Filmlizenzen. Darüber
hinaus befürchten sowohl Free- als auch Pay-TV-Anbieter ohne
eine weitere Verbesserung des Urheber- und Leistungsschutz-
rechts hinsichtlich unbefugter Nutzung einen zunehmenden
Kontrollverlust über ihre Programminhalte.
Quellen: Pressemitteilung VPRT, 22.07.2010, Artikel in IT-Times vom18.01.2011, Pressemitteilung BLM vom 28.01.2011
Nach Einschätzung des Bundesverbands der digitalen Wirtschaft
(BVDW) wird das Wachstum der Brutto-Werbeinvestitionen 2011
im Online-Bereich erneut deutlich zweistellig ausfallen. Die
Umschichtung großer Werbebudgets in Richtung digitale
Kanäle wird sich auch in 2011 weiter fortsetzen. So haben
große Markenartikler wie z.B. adidas und Nike angekündigt,
dass Online ab 2011 ihr wichtigster Marketingkanal sein wird.
Studien wie der „Goldmedia Trendmonitor 2011“ prognosti-
zieren, dass die Brutto-Werbeinvestitionen im Online-Bereich
2011 bereits die der Publikumszeitschriften überholen werden.
Quellen: BVDB-Interview 20. Januar 2010 / HORIZONT, GoldmediaTrendmonitor 2011/ Analysen und Prognosen für 2011 in den Berei-chen Medien, Entertainment und Telekommunikation
Die Basis für die Nutzung von IPTV, die Breitbandanschlüsse
in deutschen Haushalten, wird sich einer PwC Studie zufolge
von 25 Millionen Haushalten in 2009 auf 27,8 Millionen in
2014 erhöhen. PwC erwartet ein dynamisches Wachstum der
IPTV- Haushalte von 1,5 Millionen in 2010 auf 2,9 Millionen
in 2014. Das Wachstum wird durch aggressives Marketing und
dem Kauf von attraktiven Inhalten wie die der Fußball-Bun-
desliga erreicht. Treiber für diese Entwicklung werden in der
Rückkanalfähigkeit und der Möglichkeit für verschiedene inter-
aktive Dienste, sowie in dem auf der wachsenden Nachfrage
basierenden zunehmenden Angebot an HD-Programmen gese-
hen. Allerdings ist zu erwarten, dass sich IP-basiertes Fernsehen
zukünftig signifikant ändern wird. Eine Verschmelzung von
Internet, Fernsehen, Web-TV und IPTV wird sich vollziehen.
Quelle: Studie „German entertainment and media outlook: 2010 - 2014“,PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Die Nachfrage im Produktionsmarkt wird trotz einer deutlichen
Erholung des TV-Marktes weiterhin durch ein starkes Kosten-
bewusstsein geprägt sein. Deshalb ist die Schaffung von Mehr-
wert für die Kunden, wie etwa durch exklusive technologische
Innovationen, noch wichtiger geworden. In diesem Marktum-
feld ist PLAZAMEDIA mit seiner konsequenten Positionierung
als innovativer und flexibler Produktionsdienstleister sehr gut
aufgestellt. Positive Impulse werden verstärkt von zukunfts-
trächtigen Technologien wie HD- oder 3D-Produktionen erwartet.
Aber auch in der nach wie vor anhaltenden Konsolidierung und
der damit einhergehenden Bereinigung des Produktionsmarktes
werden Impulse für Unternehmen dieser Branche gesehen.
10.2.2 Segment Film
Im Geschäftsfeld Kinoverleih ist davon auszugehen, dass der
deutsche Kinomarkt im Jahr 2011 sowohl nach Umsatz als auch
nach Besuchern gegenüber dem Vorjahr zulegen wird. Hoch-
wertige 3D-Produktionen der weltweit größten Filmemacher –
wie etwa Steven Spielberg, Martin Scorsese, Peter Jackson und
Michael Bay – sowie ein Aufschwung des zuletzt schwächelnden
deutschen Films könnten die Umsätze deutlich steigen lassen.
Dazu werden erneut einige Constantin Film-3D-Produktionen
wie „Wickie – Auf großer Fahrt“ oder „Die drei Musketiere“ bei-
tragen, aber auch Filme anderer Produzenten wie „Kokowääh“,
„Dschungelkind“ oder „Hexe Lilli“. Darüber hinaus wird mit
Paramount auch das letzte Major-Studio in den Verleih deut-
scher Filme einsteigen und auch der erstarkende Independent-
Bereich kann mit erfolgversprechenden Filmen wie „The King´s
Speech“, „True Grit“, „Black Swan“ oder „The Fighter“ aufwarten.
Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktionen bleibt abzuwarten,
inwieweit sich die steigenden Werbeeinnahmen der TV-Sender
in einer Belebung der Kreativwirtschaft auswirken werden.
Noch im Sommer ergab eine Umfrage der Produzentenallianz ein
desolates Stimmungsbild. Mit höheren Auftragsvolumina und
steigenden Budgets für TV-Auftragsproduktionen rechnete zu die-
ser Zeit nur eine geringe Zahl der Produzenten. Aufgrund der langen
Entwicklungszeit von TV-Projekten kommen die verbesserten
Rahmenbedingungen erst mit Verzögerung bei den Produzenten
an. Allerdings lässt die positive Stimmung in der Branche auf
stärkere Investitionen der Sender in den fiktionalen Bereich in
der nächsten Zeit hoffen. Wie sich die Rolle der Produzenten in
den nächsten Jahren entwickeln wird, ist noch nicht abzusehen.
Quelle: Financial Times Deutschland vom 9. Juli 2010, Artikel „Film-produzenten gefriert das Lächeln“
10.2.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Der weltweite Sportmarkt hat sich im vergangenen Jahr gut
vom Abschwung infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise
erholt und wird in den kommenden Jahren wieder sukzessiv
wachsen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse
Coopers (PwC) rechnet im Zeitraum 2010 bis 2013 mit einem
Anstieg der Gesamteinnahmen um durchschnittlich 3,8 Pro-
zent pro Jahr.
Die stärksten Wachstumsimpulse (durchschnittlich 4,6 Prozent
jährlich) erwartet PwC im Bereich Sponsoring, der – nach den
Einnahmen aus Ticketverkäufen – schon heute die zweitgrößte
Erlösquelle des Sportsektors ist. Allerdings hat sich die Schere
im Sportsponsoring infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise
weiter geöffnet. Während Top-Events mit weltweiter Reichweite
weiterhin hohes Sponsoreninteresse finden, haben kleine und
mittelgroße Veranstaltungen größere Probleme bei der Suche
nach Geldgebern. Diese Tatsache ist unter anderem darauf
zurückzuführen, dass Sponsoren in zunehmendem Maße klare
und messbare Informationen über den Gegenwert ihrer Investi-
tion erwarten. Solche Daten sind bei internationalen Großver-
anstaltungen deutlich besser zu erfassen.
Für den Bereich Senderechte für Sportveranstaltungen prog-
nostiziert PwC durchschnittliche jährliche Zuwachsraten von
3,7 Prozent. Aufgrund der flächendeckenden Berichterstattung
über die Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2010 sowie die
Olympischen Sommerspiele 2012 wird die Entwicklung in die-
sem Sektor allerdings von hoher Volatilität geprägt sein. Die
größte zukünftige Herausforderung – sowohl für Anbieter als
auch für Erwerber von Übertragungsrechten – sieht PwC im
Schutz dieser Rechte. Denn die explosionsartige Verbreitung
digitaler Medien in Kombination mit einer zunehmenden
Content-Piraterie führen dazu, dass Live-Sportübertragungen
bereits heute kostenlos im Internet zur Verfügung stehen.
Quelle: PricewaterhouseCoopers, „Back on Track?“, veröffentlicht im Mai 2010
10.3 Strategische Schwerpunkte
10.3.1 Konzern
Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das stra-
tegische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden
Medienkonzern zu formen, der stabile positive Ergebnisse
erwirtschaftet.
10.3.2 Segment Sport
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Ver-
breitungswege – und damit verbunden neuen Kanälen und Dis-
tributionsmöglichkeiten steht für SPORT1 die Intensivierung
der Multimedia-Strategie im Vordergrund. Daher werden über
die bestehenden Vereinbarungen hinaus auch mit anderen
Infrastrukturanbietern intensive Gespräche über die Verbreitung
von SPORT1 HD bzw. SPORT1+ bzw. mit einer Vielzahl weite-
rer Plattformen über die Verbreitung seiner Sportinhalte
geführt. Darüber hinaus steht auch der konsequente Ausbau
bestehender und die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung
neuer Diversifikationsmodelle im Fokus der Aktivitäten von
SPORT1.
Auch im Online-Bereich zielen die Aktivitäten im laufenden
Geschäftsjahr auf eine weitere Verbreitung der Marke SPORT1
ab. Dabei stehen vor allem die zentralen Themen Video und
Mobile im Vordergrund. Im mobilen Sektor wird SPORT1.de
im Laufe des Jahres neben der bereits sehr erfolgreichen
iPhone-App künftig auf allen wichtigen mobilen Endgerät-
typen mit eigenständigen News-Applikationen vertreten sein.
Daneben wird eine Erweiterung des Online-Angebots über
neue, zusätzliche Portale, die SPORT1.de thematisch flan-
kieren bzw. ergänzen, geprüft. Erste Schritte in diese Rich-
tung wurden mit dem Launch der Online Gaming-Plattform
SPORT1GAMES.de oder des SPORT1 YouTube-Channels be-
reits getan.
Nach der erfolgreichen Aufbau- und Einführungsphase des
neuen Bundesliga-Live-Senders LIGA total! in 2009, stehen in
2011 die Aufrechterhaltung der hohen redaktionellen und pro-
duktionstechnischen Kompetenzen und darüber hinaus im Hinblick
auf die zu erwartenden, interaktiven Funktionalitäten, der TV-
und Mobile-Plattform der Deutschen Telekom, die Weiterent-
wicklung innovativer Produktionstechnologien wie 3D im Fokus.
Die strategischen Schwerpunkte der PLAZAMEDIA liegen
weiterhin auf der Konzentration auf das Kerngeschäft sowie der
Intensivierung und Erweiterung der Beziehungen zu den Be-
standskunden im In- und Ausland. Der Ausbau der Technologie-
Marktführerschaft im Bereich HD und vor allem die Weiter-
entwicklung zukunftsträchtiger technologischer Innovationen
wie 3D werden vor dem Hintergrund der erhöhten Nachfrage
eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
68
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
69
Die strategischen Schwerpunkte der Constantin Sport Marketing
liegen in der nachhaltigen Etablierung als zentraler Vermarkter
des Sportsegments der Constantin Medien AG bei Werbetrei-
benden und Agenturen. Während im Kerngeschäft „Mediaver-
marktung“ der Fokus auf der Festigung und dem Ausbau der
Marktposition liegt, sollen mit der Erschließung zusätzlicher
Geschäftsfelder, u.a. die Event- und Personality-Vermarktung,
neue Erlösquellen generiert werden. Darüber hinaus wird die
Erweiterung des Vermarktungsportfolios um neue Mandanten
sowohl unter wirtschaftlichen als auch strategischen Gesichts-
punkten geprüft und vorangetrieben.
10.3.3 Segment Film
Die strategischen Schwerpunkte der Constantin Film AG im
Geschäftsfeld Kinoproduktion liegen in den kommenden
Monaten auf einer kontinuierlichen Optimierung der anhaltend
hohen Qualität ihrer nationalen und internationalen Eigenpro-
duktionen. Oberstes Ziel ist es dabei, vor allem Titel zu produ-
zieren, die emotional stark auf die Bedürfnisse des Publikums
ausgerichtet sind. Doch auch konzeptionell überzeugende Pro-
duktionen mit überschaubaren Budgets und einem entspre-
chend überschaubaren Besucherrisiko sind für die Constantin
Film AG interessant. Dementsprechend wird im Jahr 2011
unter anderem an folgenden Eigen- und Koproduktionen gear-
beitet: der Verfilmung des populären Theaterstücks „Der Gott
des Gemetzels“ (Regie: Roman Polanski) mit hochkarätiger
Besetzung (Kate Winslet, Jodie Foster und Christoph Waltz),
der Komödie „Türkisch für Anfänger – Der Film“ (Regie: Bora
Dagtekin), dem 3D-CGI-Film „Tarzan“ sowie einem Projekt mit
Star-Comedian Kaya Yanar.
Strategisches Ziel der Constantin Film AG und ihrer Tochter-
unternehmen im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion ist es
nach wie vor, den TV-Sendern in einem starken Mitbewerber-
umfeld hochwertige und innovative Produkte zu adäquaten
Preisen anzubieten. Eine genaue Beobachtung der Entwick-
lungen und Trends des TV-Marktes weltweit, der Erwerb
erfolgversprechender Stoffe sowie eine wirtschaftlich rentable
Produktionsdurchführung bilden die Grundlage für gute
Ergebnisse in diesem Geschäftsfeld. Priorität hat darüber
hinaus der weitere Ausbau der Auslandsaktivitäten durch die
Tochtergesellschaften der Constantin Entertainment GmbH.
So plant die Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung MOOVIE –
the art of entertainment GmbH für das ZDF unter anderem den
Fernsehfilm „Das Versteck“. Die Constantin Television GmbH
arbeitet an „Die Pfeiler der Macht“, einer Verfilmung der
erfolgreichen Romanvorlage von Bestsellerautor Ken Follett.
Die Olga Film GmbH plant für 2011 unter anderem eine neue
Folge der beliebten ZDF-Kriminalreihe „Kommissarin Lucas“.
Die Constantin-Mehrheitsbeteiligung Rat Pack Filmproduktion
GmbH wird im laufenden Geschäftsjahr an einem neuen TV-
Spielfilm, einer sechsteiligen Comedy-Serie sowie einer zehn-
teiligen TV-Show arbeiten. Die Constantin Entertainment
GmbH arbeitet momentan an der Realisierung folgender Pro-
jekte: einer achten Staffel der Sketch-Comedy „Die Dreisten
Drei“, sechs Folgen der Doku-Soap „Stellungswechsel“, dem
Event-Report „Wie verrückt ist Deutschland?“, einem
wöchentlichen Wissenschaftsquiz für den österreichischen
Sender ServusTV sowie der Produktion weiterer Off-Air-Events.
Auch im Jahr 2011 setzt die Constantin Film AG im Bereich Ki-
noverleih auf die bewährte Kombination von nationalen und in-
ternationalen Eigen- und Koproduktionen sowie hochwertigen
Fremdtiteln, wobei aus aktueller Sicht ca. zehn Kinostarts ge-
plant sind. Wie schon in den Vorjahren wird die Constantin Film
AG ihre Top-Titel – in diesem Jahr „Die drei Musketiere“ und
„Wickie – Auf großer Fahrt“ – im Frühherbst in die Kinos bringen.
Das Verleihjahr 2011 startete Anfang Januar mit der Eigen-
produktion „Die Superbullen“ mit Tom Gerhardt, die bisher
430.000 Kinobesucher begeisterte. Mitte Januar ging der
dritte und letzte Teil der „Vorstadtkrokodile“ an den Start, mit
bislang mehr als 710.000 Zuschauern. Den Abschluss der
diesjährigen Constantin Film-Verleihstaffel bilden nach der-
zeitigem Stand die Koproduktion „Der Gott des Gemetzels“
(Kinostart: Ende November 2011) und die Verfilmung des
Cornelia Funke-Bestsellers „Als der Weihnachtsmann vom
Himmel fiel“, die im Dezember 2011 auf die Leinwand kom-
men wird.
Quelle: Blickpunkt: Film 8. März 2011 (Rentrak EDI)
Die Strategie im Geschäftsfeld Home Entertainment ist es
nach wie vor, die hochwertige Constantin Film-Verleihstaffel
mit vielversprechenden Lizenztiteln anzureichern und diese
Produktpalette zu strategisch günstigen Zeitpunkten auf dem
Kauf- und Verleihmarkt zu platzieren. Eine klare Marketing-
strategie, adäquate Preispolitik sowie die Anreicherung der
DVDs und Blu-rays (z.B. mit Bonusmaterial) sind dabei eben-
falls von großer Bedeutung. Einen erfolgreichen Start in das
Jahr 2011 verspricht bereits das erste Quartal, in dem die Con-
stantin Film-Kinohits „Step Up 3D“, „Resident Evil: Afterlife“
und „Konferenz der Tiere“ als Neuveröffentlichungen auf den
Markt kommen.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Constantin Film-Gruppe
seit Jahren intensiv mit Video-on-Demand und dessen neuen
Formen Download-to-Own bzw. Electronic-Sell-Through. In
diesem Zusammenhang wurden bereits frühzeitig Kooperationen
mit geeigneten Partnern gesucht, mit denen gemeinsam neue
Strategien entwickelt werden, die diese Vertriebswege zu wirt-
schaftlich sinnvollen Bedingungen eröffnen.
Im Bereich Lizenzhandel und TV-Auswertung wird der Konzern
seine guten Kontakte zu den großen TV-Sendern weiter aus-
bauen und hochwertige Produktionen zu adäquaten Preisen
anbieten. Die Free-TV-Auswertung wird zu Beginn des Jahres
2011 im Wesentlichen von den Umsätzen der Filme „Freche
Mädchen“, „Bangkok Dangerous“, „Cassandras Traum“ und
„Urmel voll in Fahrt“ geprägt sein. Bei der Lizenzierung von
Pay-TV-Rechten werden, insbesondere im ersten Quartal 2011,
Erlöse aus den Lizenztiteln „Red Cliff“ und „The Box“ erwartet.
10.3.4 Segment Sport- und Event-Marketing
Der Vermarktungsprozess für die TV- und Sponsorenrechte der
UEFA Champions League und der UEFA Europa League für die
Spielzeiten 2012/2013 bis 2014/2015 läuft im gesamten
Jahr 2011 weiter und wird bis zum Sommer 2012 andauern.
Die Vermarktungsaktivitäten innerhalb der TV-Märkte und der
Sponsoren-Produktkategorien erfolgen in einem strategisch
gestaffelten Verfahren und werden zeitlich so gesteuert, dass
ein optimales Ergebnis erzielt wird.
Auf der operativen Seite hat mit dem Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker ein veranstaltungsreiches Jahr 2011
begonnen. Auf die K.-o.-Phasen der UEFA Europa League und
der UEFA Champions League folgen die Endspiele, die am
18. Mai 2011 in Dublin bzw. am 28. Mai 2011 im Londoner
Wembley-Stadion ausgetragen werden. Im Musikbereich findet
am 14. Mai 2011 in Düsseldorf das Finale des Eurovision Song
Contest statt, dem am 2. Juni 2011 das Open-Air-Sommer-
nachtskonzert der Wiener Philharmoniker folgt. Der UEFA
Super Cup wird wieder im August 2011 in Monaco ausgespielt.
Daran anschließend werden im Zeitraum September bis
Dezember 2011 die Gruppenphasen der UEFA Champions
League und der UEFA Europa League für die Saison 2011/
2012 ausgetragen.
Nach der Verlängerung des TEAM-Mandats zur Vermarktung
der kommerziellen Rechte für die UEFA Champions League,
die UEFA Europa League und den UEFA Super Cups finden
zwischen der UEFA und TEAM Gespräche über eine mögliche
Kooperation im Hinblick auf künftige organisatorische Aspekte
der Begegnungen in diesen Wettbewerben in den Spielzeiten
nach 2011/2012 statt. Im Rahmen dieser Gespräche, die sich
bis in das laufende Geschäftsjahr erstrecken werden, soll
geklärt werden, ob über die Saison 2011/2012 hinaus eine Eini-
gung über eine neue Form der Kooperation für die Erbringung
von Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Organisation
der Begegnungen erzielt werden kann.
10.4 Finanzielle Ziele
Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Ent-
wicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunfts-
bezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzu-
treffend erweisen sollten.
Im Segment Sport geht der Vorstand für die Geschäftsjahre
2011 und 2012 von einem Umsatz auf dem Niveau des
Jahres 2010 sowie von einem leicht positiven Ergebnis aus.
Aufgrund der rückläufigen Entwicklung bisheriger Diversifika-
tionsgeschäftsmodelle im Bereich Free-TV setzt der Konzern
konsequent auf die Entwicklung und den Auf- und Ausbau
neuer Geschäftsfelder im Bereich Verbreitung und Online,
sowie eine Verbreiterung der bestehenden Kundenbasis und
neue Technologien im Produktionssektor. Allerdings besteht
eine Unsicherheit beim Auf- und Ausbau dieser neuen
Geschäftsfelder, die das Ergebnis beeinflussen könnten.
Im Segment Film ist für die Geschäftsjahre 2011 und 2012
auf dem deutschen Markt im Bereich Kino- und TV-Produktion
weiterhin Konkurrenz zu erwarten. Auch in den Bereichen
Lizenzhandel, Verleih, Home Entertainment und Produktion
könnte es zu einem verstärkten Wettbewerb mit nationalen Ver-
leihern kommen, die teilweise in internationale Gruppen
70
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
eingebunden sind. Eine weitere Stabilisierung der Werbeein-
nahmen könnte sich positiv auf die Auftragsproduktionsaktivi-
täten der TV-Sender auswirken. Allerdings ist aufgrund der
gegenwärtigen durch Unsicherheit geprägten Marktsituation –
vor allem im Hinblick auf die Performance unserer großen
Kinostarts 2011 und die Entwicklung des deutschen Auf-
tragsproduktionsmarktes – eine verlässliche Prognose schwie-
rig. Mit Blick auf diese Entwicklung geht der Vorstand für das
Jahr 2011 beim Umsatz von einer leichten Steigerung im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 aus. Für 2011 wird von
einem annähernd gleichen Ergebnis wie in 2010 ausgegangen.
Anzumerken ist, dass das Ergebnis durch geringere Abschrei-
bungen aus der PPA belastet sein wird. Dieses Ergebnis könnte
sich verbessern, wenn die Kinostarts in der zweiten Jahres-
hälfte (v.a. „Die drei Musketiere“ und „Wickie - Auf großer
Fahrt“) sehr gut verlaufen. Ebenfalls könnte die gute weltweite
Performance von „Resident Evil: Afterlife“ dazu führen, dass
von unseren Weltvertriebspartnern Übergarantien in nennens-
werter Höhe geleistet werden. Auch dies ist derzeit allerdings
nicht zu quantifizieren. Unter der Annahme, dass sich der
deutsche Fernsehmarkt im Jahr 2012 stabilisiert haben wird,
ist davon auszugehen, dass das Segment Film auch an das
Ergebnisniveau der Vergangenheit anknüpfen kann.
Für das Segment Sport- und Event-Marketing ist für das
Geschäftsjahr 2011 von einem konstanten Umsatz und
Ergebnis aufgrund langfristiger Verträge auszugehen. Für das
Jahr 2012 rechnet der Konzern u.a. auch im Hinblick auf den
laufenden Vermarktungsprozess für die TV- und Sponsoren-
rechte der UEFA Champions League und der UEFA Europa
League für die Spielzeiten 2012/2013 bis 2014/2015 mit
einer weiterhin stabilen Geschäftsentwicklung.
Auf Basis dessen und unter Berücksichtigung der Holding-
Kosten und Finanzierungsaufwendungen prognostiziert der Vor-
stand für das Geschäftsjahr 2011 gegenwärtig einen Konzern-
umsatz in einer Größenordnung zwischen 470 Mio. Euro und
490 Mio. Euro und ein auf die Anteilseigner entfallendes
Konzernergebnis in einer Spanne von -6 Mio. Euro bis -7 Mio.
Euro. Für das Geschäftsjahr 2012 geht der Vorstand von einer
stabilen Umsatzentwicklung bei gleichzeitiger Verbesserung
des auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnisses aus.
Für den Einzelabschluss der Constantin Medien AG rechnet
der Vorstand für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 aus heu-
tiger Sicht mit einem negativen Ergebnis im einstelligen
Millionen-Euro-Bereich.
Ismaning, 21. März 2011
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener Antonio Arrigoni
Vorsitzender des Vorstands Vorstand Finanzen
71
72
73
KONZERNABSCHLUSS
74
KONZERNABSCHLUSS | KONZERNBILANZ
AKTIVA
31.12.2010
144.871
59.663
42.708
17.987
5.914
7.141
247
3.148
281.679
2.941
113.251
9.253
2.021
2.255
208.932
338.653
25
620.357
31.12.2009
145.834
71.590
39.737
17.415
5.680
10.731
285
2.598
293.870
3.093
195.282
0
732
3.305
148.511
350.923
92
644.885
Anhang
5.1
5.2
5.2
5.3
5.4
5.6
5.6
5.11
5.5
5.7/5.8
11
5.6
5.10
5.9
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte
Sachanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Langfristige Forderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Joint Ventures
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Ertragsteuern
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME AKTIVA
75
31.12.2010
85.131
-7.424
111.256
14.147
-160.949
-11.378
30.783
40.203
70.986
43.300
10.735
5.636
3.259
22.774
85.704
259.600
46.104
127.011
2.392
22.227
6.332
463.666
1
620.357
31.12.2009
85.131
-7.424
128.989
9.045
-169.660
8.709
54.790
54.992
109.782
86.263
120
3.778
313
22.504
112.978
214.466
35.487
134.402
2.576
28.000
7.147
422.078
47
644.885
PASSIVA
Anhang
5.12
5.15
5.14
5.16
5.17
5.19
5.15
5.21
5.14
5.17
5.18
5.9
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Eigene Anteile
Kapitalrücklage
Andere Rücklagen
Verlustvortrag
Ergebnisanteil Anteilseigner
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Langfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Pensionsverpflichtungen
Rückstellungen
Latente Steuerschulden
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Rückstellungen
Ertragsteuerschulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME PASSIVA
76
KONZERNABSCHLUSS | KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Anhang
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
6.6
6.7
6.8
6.9
6.10
5.9
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Umsatzerlöse
Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Material- und Lizenzaufwand
Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
Personalaufwand
Abschreibungen und Wertminderungen auf Filmvermögen
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
Abschreibungen und Wertminderungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Finanzergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Latente Steuern
Steuern
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs nach Steuern
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Konzernjahresergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
1.1. bis
31.12.2010
470.292
70.240
540.532
25.151
-61.553
-188.912
-250.465
-117.190
-15.393
-132.583
-83.374
-26.065
-3.158
-112.597
-63.858
6.180
-177
7.944
-10.558
-2.614
3.389
-6.809
978
-5.831
-2.442
-21
-2.463
8.915
-11.378
1.1. bis31.12.2009
511.066
76.900
587.966
66.906
-75.960
-196.108
-272.068
-121.366
-16.273
-137.639
-114.441
-49.193
-4.144
-167.778
-75.962
1.425
1.398
11.007
-14.122
-3.115
-292
-9.935
14.256
4.321
4.029
-17
4.012
-4.697
8.709
77
1.1. bis
31.12.2010
-0,15
-0,15
-0,15
-0,15
0,00
0,00
77.449.494
77.449.494
1.1. bis31.12.2009
0,12
0,12
0,12
0,12
0,00
0,00
75.707.137
75.707.137
Anhang
6.11
6.11
6.11
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010
Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Ergebnis je Aktie des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert)
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Konzernjahresergebnis
Unterschiede Währungsumrechnung
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen nach Steuern
Gesamtjahresergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
1.1. bis
31.12.2010
-2.463
4.563
4.563
2.100
8.376
-6.276
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG | KONZERNABSCHLUSS
1.1. bis31.12.2009
4.012
-200
-200
3.812
-4.495
8.307
78
KONZERNABSCHLUSS | KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Konzernjahresergebnis
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Latente Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Finanzergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Abschreibungen und Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Übrige nicht zahlungswirksame Posten
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Abnahme (-)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Gezahlte Zinsen
Erhaltene Zinsen
Gezahlte Ertragsteuern
Erhaltene Ertragsteuern
Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Veränderung der liquiden Mittel durch Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte
Auszahlungen für Filmvermögen
Auszahlungen für Sachanlagen
Auszahlungen für Finanzanlagen
Ein-/Auszahlung durch Veräußerung von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Filmvermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
1.1. bis
31.12.2010
-2.463
21
-978
6.809
5.868
177
112.597
-1
-1.355
77.393
-3.076
536
-6.557
1.000
-9.761
2.797
183.007
51
-933
-77.238
-7.307
-1.220
0
176
61
349
-86.061
1.1. bis31.12.2009
4.012
17
-14.256
9.935
3.227
-1.398
167.778
-1
14.346
-99.943
-6.374
440
-10.729
1.453
-5.992
3.255
65.770
0
-2.404
-79.906
-9.409
0
4.692
4
125
22.876
-64.022
78
79
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und aus der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten
Auszahlungen durch Kauf eigene Anteile
Einzahlungen durch Verkauf eigene Anteile
Auszahlungen durch Kauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Einzahlungen durch Verkauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Auszahlungen durch Tilgung und Rückkauf von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Auszahlungen durch Tilgung und Rückkauf von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen durch Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
Ausschüttungen
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow der Berichtsperiode
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Geschäftsjahres
Auswirkungen Währungsdifferenzen
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Geschäftsjahres
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
1.1. bis
31.12.2010
0
-601
488
-30.375
0
-13.508
-108.773
29.250
81.726
-1.394
-43.187
-53
53.706
148.511
6.715
208.932
53.706
1.1. bis31.12.2009
14.334
-5.138
2.066
-12.186
831
-12.411
-48.093
30.000
15.550
-3.924
-18.971
-342
-17.565
165.947
129
148.511
-17.565
80
KONZERNABSCHLUSS | KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Unterschiede Währungsumrechnung
Erfolgsneutrale Bilanzierung at-Equity
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
Konzernjahresergebnis
Gesamtjahresergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
Veränderung eigene Anteile
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand 31. Dezember 2010
Stand 1. Januar 2009
Unterschiede Währungsumrechnung
Erfolgsneutrale Bilanzierung at-Equity
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
Konzernjahresergebnis
Gesamtjahresergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
Veränderung eigene Anteile
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand 31. Dezember 2009
GezeichnetesKapital
85.131
0
0
85.131
77.939
0
0
7.192
85.131
Eigene Anteile
-7.424
0
0
-7.424
-5.956
0
0
-1.468
-7.424
Kapital-rücklage
128.989
0
0
-55
-17.678
111.256
122.958
0
0
7.142
-37
-1.074
128.989
Andere Rücklagen
9.045
5.102
5.102
5.102
14.147
9.737
-91
-91
-91
-601
9.045
KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGSRECHNUNG
81
ErgebnisanteilAnteilseigner
8.709
0
-11.378
-11.378
-8.709
-11.378
-131.896
0
8.709
8.709
131.896
8.709
Anteile ohnebeherrschen-den Einfluss
54.992
-539
-539
8.915
8.376
-58
-1.394
-21.713
40.203
70.618
-109
311
202
-4.697
-4.495
-1.567
-3.924
-5.640
54.992
Auf die Anteils-
eigner entfallen-
des Eigenkapital
54.790
5.102
0
5.102
-11.378
-6.276
0
0
-55
0
-17.676
30.783
35.444
-91
-311
-402
8.709
8.307
0
14.334
-1.505
0
-1.790
54.790
Summe
109.782
4.563
0
4.563
-2.463
2.100
0
0
-113
-1.394
-39.389
70.986
106.062
-200
0
-200
4.012
3.812
0
14.334
-3.072
-3.924
-7.430
109.782
Verlustvortrag
-169.660
0
0
8.709
2
-160.949
-37.338
-311
-311
-311
-131.896
-115
-169.660
82
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
ANHANGSANGABEN
1 Allgemeine Erläuterungen
Am 21. März 2011 genehmigte der Vorstand die Freigabe des
Abschlusses an den Aufsichtsrat.
1.1 Allgemeine Angaben zum Konzern
Die Constantin Medien AG als Konzernobergesellschaft hat
ihren Sitz in der Münchener Straße 101g, Ismaning/Deutschland.
Die Gesellschaft ist im regulierten Markt (Prime Standard) der
Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Das operative Geschäft des Constantin Medien-Konzerns um-
fasst die operativen Segmente „Sport“, „Film“ sowie „Sport-
und Event-Marketing“ (siehe Kapitel 8).
1.2 Grundlagen der Darstellung
Der Konzernabschluss der Constantin Medien AG wurde nach
§ 315a Abs. 1 HGB in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzu-
wenden sind und den ergänzend anzuwendenden handels-
rechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle zum 31.
Dezember 2010 verpflichtend anzuwendenden IFRS/IAS sowie
SIC/IFRIC beachtet.
Eine Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen
Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierten Unter-
nehmen befindet sich in diesem Anhang. Die Auswirkungen
der Erst- und Entkonsolidierung von Tochterunternehmen,
Joint Ventures sowie assoziierten Unternehmen werden im Ab-
schnitt „Angaben zum Konsolidierungskreis" (siehe Kapitel 3)
dargestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamt-
kostenverfahren erstellt.
Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbe-
zogenen Unternehmen liegen den jeweiligen Geschäftstätig-
keiten entsprechende einheitliche Bilanzierungs- und Bewer-
tungsmethoden zugrunde.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der
historischen Anschaffungs-/Herstellungskosten, eingeschränkt
durch die Marktwertbewertung von zur Veräußerung verfüg-
baren finanziellen Vermögenswerten sowie durch die erfolgs-
wirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von finan-
ziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
(inklusive derivativer Finanzinstrumente).
Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung
mit IFRS verlangt vom Management, Einschätzungen und An-
nahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen Erträge, Auf-
wendungen, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual-
verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Bilanzierung beeinflussen.
Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf der bestmög-
lichen Beurteilung durch das Management aufgrund von Erfah-
rungen aus der Vergangenheit und weiteren Faktoren,
einschließlich der Einschätzungen künftiger Ereignisse. Die
Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Än-
derungen der Einschätzungen sind notwendig, sofern sich die
Gegebenheiten, auf denen die Einschätzungen basieren, geän-
dert haben oder neue Informationen und zusätzliche Erkennt-
nisse vorliegen. Solche Änderungen werden in jener Berichts-
periode erfasst, in der die Einschätzung angepasst wurde.
Nähere Angaben zu den Grundlagen der Schätzungen sind in
Kapitel 9 dieses Konzernanhangs separat erläutert.
Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale und
die Berichtswährung der Konzernobergesellschaft darstellt.
Die Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in tausend Euro
(TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist.
2 Rechnungslegung
2.1 Erstmalig angewendete Standards und Interpretationen
Der Konzern wendet seit Anfang des Geschäftsjahres 2010
die Rechnungslegungsstandards IFRS 3, Unternehmenszu-
sammenschlüsse (Überarbeitung) und IAS 27, Konzern- und
separate Einzelabschlüsse (Überarbeitung) erstmalig an.
Der überarbeitete IFRS 3 führt insbesondere zu Änderungen
der Bilanzierung des Residualwerts „Geschäfts- oder Firmen-
wert“ (Wahlrecht zur Anwendung des sog. „Full Goodwill
Model“ bzw. des bisherigen „Partial Goodwill Model“), der
Abbildung von sukzessiven Unternehmenserwerben (erfolgs-
wirksame Neubewertung der Alttranchen), der Ermittlung der
Anschaffungskosten (direkt zurechenbare Nebenkosten der
Anschaffung werden i.d.R. sofort aufwandswirksam) sowie zu
Änderungen in einzelnen Bereichen des Ansatzes und der Be-
wertung identifizierbarer Vermögenswerte und Schulden. Der
überarbeitete IFRS 3 wurde erstmals auf den im Mai 2010
erfolgten Erwerb von 79 Prozent der Anteile an der Kontra-
produktion AG, Zürich, Schweiz durch die Constantin Film
Schweiz AG, Basel, Schweiz angewandt. Die Auswirkungen
auf den vorliegenden Konzernabschluss sind in Kapitel 3 dieses
Konzernanhangs dargestellt.
Der überarbeitete IAS 27 führt insbesondere zu Änderungen in
Bezug auf Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen
sowie der den nicht beherrschenden Anteilen im Konzernab-
schluss zuzuweisenden Verluste. Weiterhin sind zurückbehal-
tene Anteile bei Übergangskonsolidierungen grundsätzlich
erfolgswirksam neu mit dem beizulegenden Zeitwert zu be-
werten. Eine Erhöhung oder Verminderung der Beteiligungs-
quote an Tochterunternehmen ist als erfolgsneutrale Eigen-
kapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft
weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. Der Er-
werb der restlichen 20 Prozent der Anteile an der Team Holding
AG, Luzern/Schweiz durch die Highlight Communications AG
sowie der Erwerb der 21 Prozent an der Kontraproduktion AG
durch die Constantin Film Schweiz AG im zweiten bzw. dritten
Quartal des Geschäftsjahres wurde gemäß IAS 27 erfolgs-
neutral als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Die Auswir-
kungen auf den vorliegenden Konzernabschluss sind in
Kapitel 3 dieses Konzernanhangs dargestellt.
Aus der verpflichtenden Anwendung der folgenden Rech-
nungslegungsvorschriften und Interpretationen ergaben sich
keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss:
– Änderung der IFRS 2009/Improvement-Projekt 2009*
– IFRS 1, Änderungen des IFRS 1 – Zusätzliche Ausnahmen
für Erstanwender (Änderungen)
– IFRS 1, Erstmalige Anwendung der IFRS (Änderungen)
– IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung: Anteilsbasierte Vergü-
tungstransaktionen mit Bargeldausgleich im Konzern (Än-
derung)
– IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Zu-
lässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbezie-
hungen (Änderung)
– IFRIC 12, Dienstleistungskonzessionen
– IFRIC 15, Verträge über die Errichtung von Immobilien
– IFRIC 16, Absicherung einer Nettoinvestition in einen aus-
ländischen Geschäftsbetrieb
– IFRIC 17, Sachdividenden an Eigentümer
– IFRIC 18, Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden
* hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationenbetroffen: IFRS 2, IFRS 5, IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17, IAS 36,IAS 38, IAS 39, IFRIC 9, IFRIC 16
2.2 Veröffentlichte, noch nicht angewendete Standards, über-
arbeitete Standards und Interpretationen
Die Constantin Medien-Gruppe hat auf die vorzeitige Anwen-
dung folgender neuer bzw. überarbeiteter Standards und In-
terpretationen verzichtet, für die zum 31. Dezember 2010
eine Anerkennung („Endorsement“) durch die EU bereits er-
folgt ist, deren Anwendung zum 31. Dezember 2010 für die
Constantin Medien AG jedoch noch nicht verpflichtend ist:
83
STANDARDS/INTERPRETATIONEN
IFRS 1, Erstmalige Anwendung der IFRS - Begrenzte Befreiung von Vergleichsangaben nach IFRS 7
für erstmalige Anwender
IAS 24, Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (Änderung)
IAS 32, Klassifizierung von Bezugsrechten (Änderung)
IFRIC 14, Beitragsvorauszahlungen bei bestehenden Mindestdotierungsverpflichtungen (Änderung)
IFRIC 19, Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten
Verpflichtend anzuwenden aufGeschäftsjahre beginnend am oder nach dem:
1.7.2010
1.1.2011
1.2.2010
1.1.2011
1.7.2010
84
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Von Bedeutung für die Constantin Medien AG ist dabei ins-
besondere:
IFRS 9, Finanzinstrumente
IFRS 9 (2009) und IFRS 9 (2010) repräsentieren die erste
von drei Phasen (Klassifizierung und Bewertung, Wertmin-
derung, Sicherungsbeziehungen) zur vollständigen Ablösung
von IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung. Mit
jedem Abschluss einer Phase werden die relevanten Teile des
IAS 39 durch die neuen Regelungen des IFRS 9 ersetzt.
IFRS 9 (2009) regelt die Klassifizierung und Bewertung von
finanziellen Vermögenswerten. Gemäß IFRS 9 werden alle
finanziellen Vermögenswerte in zwei Klassifizierungskategorien
eingeteilt. Die eine Kategorie wird zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten bewertet, die andere zum beizulegenden Zeitwert.
Die Festlegung der Kategorie erfolgt bei erstmaligem Ansatz
des Finanzinstruments. Eigenkapitalinstrumente sind zum bei-
zulegenden Zeitwert zu bewerten. Beim erstmaligen Ansatz
besteht das unwiderrufliche Wahlrecht Wertänderungen aus der
Folgebewertung der Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Han-
delszwecken erworben wurden, im Eigenkapital zu erfassen.
Dividenden werden jedoch erfolgswirksam in der GuV erfasst.
IFRS 9 (2010) enthält ergänzend zu IFRS 9 (2009) Rege-
lungen für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen
IAS 24, Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Un-
ternehmen und Personen (Änderung)
Die Änderungen betreffen im Wesentlichen die Überarbeitung
der Definition von nahe stehenden Unternehmen und Perso-
nen (Related Party) und die Einführung einer Erleichterungs-
vorschrift für Unternehmen, die unter der Beherrschung, der
gemeinschaftlichen Führung oder dem maßgeblichen Einfluss
der öffentlichen Hand stehen (sog. „Government-Related En-
tities“). Die überarbeitete Fassung des Standards soll erst-
mals verpflichtend auf Geschäftsjahre anzuwenden sein, die
am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Der Konzern
prüft gegenwärtig die möglichen Auswirkungen der Umset-
zung der Änderungen, geht aber derzeit nicht von wesent-
lichen Auswirkungen aus.
IAS 32, Klassifizierung von Bezugrechten (Änderung)
IAS 32 enthält nun eine Klarstellung der Klassifizierung von
Bezugsrechten als Eigen- oder Fremdkapital, wenn die Be-
zugsrechte auf eine andere Währung als die funktionale Wäh-
rung des Unternehmens lauten. Die Änderungen sind für
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 be-
ginnen, erstmals anzuwenden. Aus den Änderungen werden
sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernab-
schluss ergeben.
Die Constantin Medien-Gruppe hat auf die vorzeitige Anwen-
dung folgender neuer bzw. überarbeiteter Standards und Inter-
pretationen verzichtet, für die zum 31. Dezember 2010 noch
keine Anerkennung („Endorsement“) durch die EU erfolgt ist:
STANDARDS/INTERPRETATIONEN
IFRS 1, Erstmalige Anwendung der IFRS (Änderung)
IFRS 7, Finanzinstrumenten: Angaben: Transfer von finanziellen Vermögenswerten (Änderung)
IFRS 9, Finanzinstrumente (2009)
IFRS 9, Finanzinstrumente (2010)
IAS 12, Ertragsteuern (Änderung)
Änderung der IFRS 2010/Improvement-Projekt 2010**
* vorausgesetzt Anerkennung durch die EU ist bis dahin erfolgt** hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationen betroffen: IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1,
IAS 27, IAS 34, IFRIC 13
Verpflichtend anzuwenden aufGeschäftsjahre beginnend am oder nach dem*:
1.7.2011
1.7.2011
1.1.2013
1.1.2013
1.1.2012
1.7.2010
85
Verbindlichkeiten. Abgesehen von den Regelungen zur Erfas-
sung der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts bei Inan-
spruchnahme der Fair Value Option enthält der IFRS 9 (2010)
keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zu den Rege-
lungen in IAS 39.
IFRS 9 ist zwingend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am
oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere An-
wendung ist zulässig. Die Constantin Medien AG prüft gegen-
wärtig die möglichen Auswirkungen der Umsetzung der
Änderungen.
3 Angaben zum Konsolidierungskreis
Im Geschäftsjahr 2010 fanden folgende Veränderungen des
Konsolidierungskreises statt:
Erwerbe, Neugründungen und Erstkonsolidierungen
Kontraproduktion AG, Schweiz
Am 14. Mai 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG, Basel
79 Prozent der Anteile an der Kontraproduktion AG, Zürich
zu einem Kaufpreis von 6 Euro erworben. Das operative Ge-
schäft der Kontraproduktion AG umfasst im Wesentlichen die
Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen. In Übereinstim-
mung mit IFRS 3.45 erfolgt die Erstkonsolidierung vorläufig, da
sich bezüglich der Kaufpreisallokation noch weitere Erkennt-
nisse im Rahmen der Bewertung der Zeitwerte ergeben können.
Die Transaktion beinhaltete im Wesentlichen den Erwerb von
Filmvermögen (3,8 Mio. EUR), Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente (0,1 Mio. EUR), erhaltenen Anzahlungen
(1,9 Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen (1,8 Mio. EUR) und sonstigen Verbindlichkeiten (0,2
Mio. EUR). Aus dem Unternehmenserwerb ergab sich kein
Unterschiedsbetrag. Die Umsatzerlöse der Kontraproduktion
AG, die seit dem 14. Mai 2010 im Konzernabschluss be-
rücksichtigt werden, betragen 1.249 TEUR. Der Effekt auf
das Konzernergebnis ab Erstkonsolidierung beträgt -476
TEUR. Am 13. August 2010 hat die Constantin Film Schweiz
AG die restlichen Anteile in Höhe von 21 Prozent an der Kon-
traproduktion AG zu einem Kaufpreis von 2 EUR erworben.
Aus der Transaktion ergaben sich keine wesentlichen Auswir-
kungen auf das Eigenkapital der Anteilseigner sowie der An-
teile ohne beherrschenden Einfluss. Es ist geplant, die Ge-
sellschaft mit rund 241 TEUR zu rekapitalisieren. Wenn die
Kontraproduktion AG bereits zum 1. Januar 2010 akquiriert
und in die Constantin Medien-Gruppe vollkonsolidiert worden
wäre, hätten sich Umsatzerlöse von 1.251 TEUR und ein
Ergebnisbeitrag von 344 TEUR ergeben.
Team Holding AG, Schweiz
Am 30. Juni 2010 hat die Highlight Communications AG von
der UEFA einen 20 Prozent-Anteil an der Team Holding AG
erworben. Somit besitzt die Highlight Communications AG ab
diesem Zeitpunkt 100 Prozent am Kapital der Team Holding
AG. Der Kaufpreis beträgt 30,0 Mio. EUR zuzüglich einer er-
folgsabhängigen Kaufpreiszahlung von 10,0 Mio. EUR. Die
erfolgsabhängige Kaufpreiszahlung ist am 16. Januar 2013
bei Erreichen eines Leistungsziels zwischen dem Abschluss
der Transaktion und dem 15. Januar 2013 fällig. Wird dieses
Leistungsziel erreicht, wovon die Highlight Communications-
Gruppe zum jetzigen Zeitpunkt ausgeht, verlängert sich der
Agenturvertrag zwischen der TEAM-Gruppe und der UEFA
automatisch bis mindestens Juni 2018.
Constantin Entertainment Middle East FZ LLC, VAE
Am 22. Juli 2010 hat die Constantin Entertainment GmbH
die Constantin Entertainment Middle East FZ LLC, Abu Dhabi/
VAE gegründet. Die Gesellschaft wird ab diesem Zeitpunkt
erstmalig im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernab-
schluss der Constantin Medien AG einbezogen.
Constantin Entertainment SRB d.o.o., Serbien
Am 31. August 2010 hat die Constantin Entertainment GmbH
die Constantin Entertainment SRB d.o.o., Belgrad/Serbien
gegründet. Die Gesellschaft wird ab diesem Zeitpunkt erst-
malig im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernab-
schluss der Constantin Medien AG einbezogen.
86
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
ÜBERSICHT VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN in 2010
Constantin Sport Holding GmbH*
Sport1 GmbH
DSF Internet GmbH
Constantin Sport Medien GmbH
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion*
PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H.
PLAZAMEDIA Swiss AG
PMM Sports Production GmbH
Constantin Sport Marketing GmbH*
Brandsome GmbH
EM.TV Finance B.V.
ACC-Agentur für Communication und Concept
Gesellschaft für Public Relation GmbH i.L.
Life On Stage GmbH i.L.
EM.TV Verwaltungs GmbH
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG
EM.TV Supply GmbH i.L.
Highlight Communications AG****
Team Holding AG
Team Football Marketing AG
T.E.A.M. Television Event And Media Marketing AG
KJP Holding AG
Rainbow Home Entertainment AG
Constantin Film Schweiz AG
Kontraproduktion AG
Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.
Highlight Communications (Deutschland) GmbH
Anteil am
Kapital in %
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
47,30
100,00
95,27
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
Einbezogener Zeitraum
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
14.5. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
Sitz der Gesellschaft
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Wien/Österreich
Wollerau/Schweiz
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Amsterdam/Niederlande
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Ismaning
Pratteln/Schweiz
Luzern/Schweiz
Luzern/Schweiz
Luzern/Schweiz
Luzern/Schweiz
Pratteln/Schweiz
Basel/Schweiz
Zürich/Schweiz
Wien/Österreich
München
* Unternehmen, die das Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB bezüglich Offenlegung in Anspruch nehmen.** Die Gesellschaft wird zu je 50% durch die Constantin Film Produktion GmbH und die Constantin Film International GmbH gehalten.*** Die Gesellschaft wird zu 0,03% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.**** Unter Berücksichtigung der von Highlight Communications AG gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 48,48%.
Die Gesellschaften, an denen die Highlight Communications AG beteiligt ist, sind mit dem Anteil von 47,3% durchzurechnen.
87
ÜBERSICHT VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN in 2010
Constantin Film AG
Constantin Media GmbH audiovisuelle Produktionen*
Constantin Film Produktion GmbH*
Constantin Television GmbH*
Constantin Film Services GmbH*
Constantin Film Development Inc.
Constantin Production Services GmbH
DoA Production Ltd.
Resident Evil Mexico S. DE R.L. DE C.V.**
Constantin Film International GmbH *
Constantin Pictures GmbH*
Constantin Entertainment GmbH*
Constantin Entertainment Polska Sp. Z o.o
Constantin Entertainment U.K. Ltd.
Constantin Entertainment Croatia d.o.o.
Constantin Entertainment Turkey TV Prodüksiyon Limited Sirketi***
Constantin Entertainment Hellas EPE
Constantin Entertainment Middle East FZ LLC
Constantin Entertainment SRB d.o.o.
Olga Film GmbH
Moovie – the art of entertainment GmbH
Rat Pack Filmproduktion GmbH
Westside Filmproduktion GmbH
Constantin Film Verleih GmbH*
Classic Media Werbeagentur GmbH*
Constantin International B.V.
Constantin Music Verlag GmbH*
Constantin Music GmbH
Königskinder Music GmbH
Constantin Family GmbH*
Anteil am
Kapital in %
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
75,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
95,52
51,00
51,00
51,00
100,00
100,00
100,00
100,00
90,00
50,00
100,00
Einbezogener Zeitraum
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
22.7. bis 31.12.
31.8. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
Sitz der Gesellschaft
München
München
München
München
München
Los Angeles/USA
Los Angeles/USA
London/UK
Mexicali/Mexiko
München
München
Ismaning
Warschau/Polen
Reading/UK
Zagreb/Kroatien
Sirketi/Türkei
Athen/Griechenland
Abu Dhabi/VAE
Belgrad/Serbien
München
Berlin
München
Krefeld
München
München
Amsterdam/Niederlande
München
München
München
München
* Unternehmen, die das Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB bezüglich Offenlegung in Anspruch nehmen.** Die Gesellschaft wird zu je 50% durch die Constantin Film Produktion GmbH und die Constantin Film International GmbH gehalten.*** Die Gesellschaft wird zu 0,03% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.**** Unter Berücksichtigung der von Highlight Communications AG gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 48,48%.
Die Gesellschaften, an denen die Highlight Communications AG beteiligt ist, sind mit dem Anteil von 47,3% durchzurechnen.
88
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
NICHT KONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN in 2010
Société Nouvelle Torii S.A.R.L.*
Greenland Film Production A.B.*
Smilla Film A.S.*
Constantin Music Publishing US Inc.*
She’s French LLC**
Impact Pictures LLC**
Impact Pictures Ltd.***
Constantin Entertainment Adria d.o.o.****
T.E.A.M. UK*****
Land
Paris/Frankreich
Stockholm/Schweden
Kopenhagen/Dänemark
Los Angeles/USA
Los Angeles/USA
Delaware/USA
London/Großbritannien
Zagreb/Kroatien
Reading/Großbritannien
Währung
EUR
SKR
DKR
USD
USD
USD
GBP
HRK
GBP
Grundkapital in ‘000
248
100
500
1
1
1
1
20
0
Anteil am Kapital in %
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
51,00
51,00
100,00
100,00
* Beteiligung der Constantin Film Produktion GmbH** Beteiligung der Constantin Pictures GmbH*** Beteiligung der Impact Pictures LLC, USA
**** Beteiligung der Constantin Entertainment GmbH***** Beteiligung der T.E.A.M. Television Event and Media Marketing AG
GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN in 2010
PolyScreen Produktionsgesellschaft
für Film und Fernsehen mbH, München
Anteil am Kapital in %
50,00
Einbezogener Zeitraum
1.1. bis 31.12.
Währung
EUR
Eigen-kapital in ‘000
645
Ergebnis des letzten Geschäfts-
jahres in ‘000
542
Die Constantin Medien AG konsolidiert die Highlight Commu-
nications AG auf Basis der „de facto“ Kontrolle voll, da die
Constantin Medien AG davon ausgeht, dass sie analog der Ge-
neralversammlung 2009/2010 auch in Zukunft die Präsenz-
mehrheit auf Generalversammlungen der Highlight Communi-
cations AG besitzen wird.
Außerdem wurde die Gesellschaft Resident Evil Productions
LLC, Delaware/USA, an der keine mittelbare oder unmittelbare
Beteiligung besteht, über die Constantin Film AG nach SIC-
12 vollkonsolidiert.
Übersicht nicht konsolidierte Unternehmen
Die nachfolgend genannten Tochterunternehmen sind einzeln
und insgesamt von untergeordneter Bedeutung für die Ver-
mittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Infolgedessen sind diese Gesellschaften im Konsolidierungs-
kreis der Constantin Medien AG nicht enthalten.
Die nicht konsolidierten Beteiligungen werden mit einem
Buchwert von 0 TEUR ausgewiesen. Die Gesellschaften sind
zurzeit inaktiv und betreiben kein Geschäft. Der ungefähre
Marktwert entspricht dem Buchwert.
Zudem führt die Constantin Medien AG drei (Vj: drei) nicht-
konsolidierte Mantelgesellschaften.
Übersicht Gemeinschaftsunternehmen
Folgendes Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) wird
„at-Equity“ in den Konzernabschluss einbezogen:
Eine detaillierte Darstellung über die Vermögenswerte, die
Schulden, die Erlöse und das Periodenergebnis des Joint Ven-
ture Unternehmens findet sich unter Kapitel 5.4.
89
Übersicht assoziierte Unternehmen
Die folgenden assoziierten Unternehmen werden „at-Equity“
in den Konzernabschluss einbezogen:
Eine detaillierte Darstellung über die Vermögenswerte, die
Schulden, die Erlöse und die Periodenergebnisse der assozi-
ierten Unternehmen findet sich unter Kapitel 5.4.
ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN in 2010
BECO Musikverlag GmbH, Hamburg*
Escor Casinos & Entertainment SA, Düdingen/Schweiz**
NEF-Production S.A.S., Paris/Frankreich
Anteil am Kapital in %
50,00
24,97
30,00
Einbezogener Zeitraum
1.1. bis 31.12.
1.1. bis 31.12.
31.5. bis 31.12.
Währung
EUR
CHF
EUR
Eigenkapital in ‘000
71
24.888
69
Ergebnis des letzten Geschäfts-
jahres in ‘000
12
281
59
4 Beschreibung der angewendeten Bilan-zierungs- und Bewertungsmethoden
4.1 Konsolidierungsmethoden
Alle wesentlichen Tochterunternehmen werden voll in den Kon-
zernabschluss einbezogen. Tochtergesellschaften sind Gesell-
schaften, die die Constantin Medien AG direkt oder indirekt
kontrolliert. Kontrolle bedeutet die Möglichkeit der Beherr-
schung der finanziellen und operativen Geschäftstätigkeiten,
um daraus entsprechenden Nutzen ziehen zu können. Dies ist
üblicherweise der Fall, wenn die Constantin Medien AG direkt
oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechtsanteile oder
der potenziellen Stimmrechte einer Gesellschaft besitzt. Gesell-
schaften, an denen die Constantin Medien AG direkt oder in-
direkt 50 Prozent oder weniger als 50 Prozent der Stimmrechte
hält, aber eine de facto Kontrolle ausübt, werden ebenfalls im
Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der Con-
stantin Medien AG einbezogen. Bei de facto Kontrolle resul-
tiert die Beherrschung weder aus potenziellen Stimmrechten
noch aus vertraglichen oder anderen Vereinbarungen. Die Con-
stantin Medien AG besitzt eine de facto Kontrolle, wenn auf-
grund der ihr zustehenden Stimmrechte davon auszugehen ist,
dass bei General-/Haupt- oder Gesellschafterversammlungen
jederzeit eine Beherrschung ausgeübt werden kann, ohne dass
sich andere Anteilseigner zu einer Präsenzmehrheit zusam-
menschließen können.
„Special Purpose Entities“ werden in den Konzernabschluss
einbezogen, sofern der Konzern aufgrund der Art der Beziehung
die Special Purpose Entity kontrolliert.
Die erstmalige Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IFRS 3
durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung
mit dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital der Tochter-
unternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei werden Ver-
mögenswerte und Schulden (einschließlich Eventualverbind-
lichkeiten) mit ihrem Zeitwert angesetzt, unabhängig vom Um-
fang etwaiger Anteile ohne beherrschenden Einfluss am
Eigenkapital. Anschaffungsnebenkosten sind als Aufwand zu
erfassen. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden
als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert, welcher jährlich oder
bei Hinweisen auf eine Wertminderung einer Überprüfung der
Werthaltigkeit unterzogen werden muss. Eine daraus resultie-
rende Wertminderung wird ergebniswirksam als Aufwand erfasst.
Ein aus der Kapitalkonsolidierung resultierender passivischer
Unterschiedsbetrag wird nach erneuter Beurteilung vollständig
im Jahr des Entstehens als Ertrag ausgewiesen. Für die bilan-
zielle Behandlung von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss
besteht für jeden Unternehmenserwerb ein Wahlrecht zur Bewer-
tung zum beizulegenden Zeitwert oder dem anteiligen neu be-
werteten Eigenkapital.
* Es handelt sich um die Daten vom 31. Dezember 2009, da der Jahresabschluss 2010 noch nicht vorliegt.** Unter Berücksichtigung der von Escor Casinos & Entertainment SA gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 27,55%.
90
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Die Einbeziehung von Joint Ventures in den Konzernab-
schluss, d.h. von Unternehmen, die der Konzern gemein-
schaftlich mit Partnern führt, erfolgt gemäß IAS 31.38 nach
der Equity-Methode.
Die Bewertung der Beteiligungen an Unternehmen, an denen
die Constantin Medien AG zwischen 20 und 50 Prozent der
Stimmrechte hält oder auf die in anderer Weise ein maßgebli-
cher Einfluss ausgeübt wird (assoziierte Unternehmen), erfolgt
anhand der Equity-Methode. Die Beteiligungen werden mit
ihren Anschaffungskosten im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein
eventuell aufgedeckter Goodwill wird im Beteiligungsansatz
erfasst und nicht als eigenständiger Geschäfts- oder Firmen-
wert bilanziert. Die Ergebnisse der assoziierten Unternehmen
werden anteilig in den Konzern übernommen und dem Betei-
ligungsbuchwert zugerechnet. Gewinnausschüttungen des as-
soziierten Unternehmens mindern den Beteiligungsansatz. Für
die Ermittlung von Wertminderungen finden die Vorschriften
des IAS 36 Anwendung, sofern objektive Hinweise für eine
Wertminderung vorliegen. Unmittelbar im Eigenkapital des as-
soziierten Unternehmens ausgewiesene Änderungen werden
vom Konzern in der Höhe seines Anteils erfasst und in der Ent-
wicklung des konsolidierten Eigenkapitals dargestellt.
Unternehmen werden gemäß IAS 27 entkonsolidiert, wenn
keine Beherrschungsmöglichkeit mehr besteht. Die Entkonso-
lidierung stellt sich als Abgang aller auf das Tochterunterneh-
men entfallenden Vermögenswerte einschließlich Geschäfts-
oder Firmenwert und Schulden sowie Differenzen aus der Wäh-
rungsumrechnung dar. Die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen
Aufwendungen und Erträge bleiben weiterhin im Konzernab-
schluss berücksichtigt.
Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden
eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den
voll konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander auf-
gerechnet, Zwischengewinne werden eliminiert. Konzerninterne
Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen
verrechnet.
Anteile ohne beherrschenden Einfluss stellen den Anteil des
Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht den An-
teilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen ist. Anteile
ohne beherrschenden Einfluss werden in der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung und in der Konzernbilanz separat ausge-
wiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des
Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutter-
unternehmens entfallenden Eigenkapital.
Die Effekte aus Transaktionen mit Anteilen ohne beherrschen-
den Einfluss, bei denen es nicht zu einem Verlust der Beherr-
schungsmöglichkeit kommt, werden als Transaktionen mit
Eigenkapitalgebern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Füh-
ren Transaktionen hingegen zu einem Verlust der Beherr-
schungsmöglichkeit, ist der daraus resultierende Gewinn oder
Verlust ergebniswirksam zu erfassen. Der Gewinn oder Verlust
beinhaltet auch Effekte aufgrund einer Neubewertung der zu-
rückbehaltenen Anteile zum beizulegenden Zeitwert.
4.2 Fremdwährungsumrechnung
Funktionale Währung
Die funktionale Währung der Constantin Medien AG sowie die
Berichtswährung des Konzerns ist der Euro. Für einen Großteil
der Konzerngesellschaften ist die lokale Währung die funktio-
nale Währung. Eine von der lokalen Währung abweichende
funktionale Währung verwenden solche Konzerngesellschaften,
deren lokale Währung nicht die Währung des wirtschaftlichen
Umfeldes ist, in dem die Gesellschaft hauptsachlich tätig ist.
Bewertung von Beständen und Transaktionen in fremder Währung
Monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden am
Bilanzstichtag zum Stichtagskurs umgerechnet.
Transaktionen in Währungen, die nicht der funktionalen Wäh-
rung des jeweiligen Konzernunternehmens entsprechen, werden
von den Gesellschaften unter Anwendung des am Transaktions-
datum gültigen Wechselkurses erfasst.
Gewinne/Verluste aus der Abwicklung dieser Transaktionen
sowie Gewinne/Verluste aus der Umrechnung von monetären
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden erfolgswirk-
sam erfasst. Eine Ausnahme hierzu bilden Gewinne/Verluste
aus qualifizierten „Cash-Flow-Hedges“ und aus monetären
Positionen, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht Teil des „Net
Investment in a Foreign Operation“ des Konzerns sind. Diese
Gewinne/Verluste werden im Eigenkapital abgegrenzt. Um-
rechnungsdifferenzen aus nicht monetären, als zur Weiterver-
äußerung gehalten klassifizierten Finanzinstrumenten, werden
ebenfalls ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Bei mone-
tären zur Weiterveräußerung gehaltenen klassifizierten Fi-
nanzinstrumenten sind Umrechungsdifferenzen auf die Fair
Value-Anpassungen ergebnisneutral zu erfassen.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Währungsumrechnungsdifferen-
zen in Höhe von 3.271 TEUR (Vj. 141 TEUR) erfolgswirksam er-
fasst. Gewinne/Verluste aus Cash-Flow-Hedges sowie aus Hedges
of Net Investments in a Foreign Operation ergaben sich nicht.
Fremdwährungsumrechnung im Konzern
Die Bilanzposten der ausländischen Tochtergesellschaften mit
einer anderen funktionalen Währung als dem Euro werden
nach dem Konzept der funktionalen Währung mit den Mittel-
kursen am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn- und Ver-
lustrechnung werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerech-
net. In anderen funktionalen Währungen als dem Euro geführte
Geschäfts- oder Firmenwerte und Fair Value-Anpassungen aus
der Kaufpreisallokation in einer anderen Währung als dem Euro
werden ebenfalls zum Stichtagskurs umgerechnet. Sich hieraus
ergebende Umrechnungsdifferenzen sowie Differenzen aus der
Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden ergebnis-
neutral im Eigenkapital erfasst.
Beim Verkauf einer ausländischen Konzerngesellschaft werden
kumulierte Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung der
Aktiva und Passiva der konsolidierten Gesellschaft, die im Eigen-
kapital des Konzerns erfasst wurden, als Teil des Gewinns oder
Verlusts aus der Veräußerung der Gesellschaft erfolgswirksam
erfasst.
Wechselkurse
Basis der Stichtagskurse ist der Mittelkurs am letzten Handels-
tag des Geschäftsjahres.
91
WECHSELKURSE ZUM EURO 1 Euro
Schweiz
USA
Großbritannien
Kanada
Polen
Kroatien
Mexiko
Türkei
31.12.2010
1,24680
1,32530
0,85680
1,32560
3,97150
7,39370
16,41980
2,06100
31.12.2009
1,48770
1,43330
0,90000
1,50410
4,13540
7,31110
18,68890
2,16870
CHF
USD
GBP
CAD
PLN
HRK
MXN
TRY
1.1. bis
31.12.2010
1,38330
1,32789
0,85891
1,36843
4,00285
7,30615
16,78713
2,00085
1.1. bis31.12.2009
1,51022
1,39463
0,89169
1,58706
4,33733
7,35628
18,81985
2,16607
Stichtagskurs Durchschnittskurs
4.3 Segmentberichterstattung
Die Abgrenzung der Segmente und die Segmentberichterstat-
tung erfolgen auf Grundlage der internen Berichterstattung der
Organisationseinheiten an die Hauptentscheidungsträger im
Hinblick auf die Allokation von Ressourcen und die Bewertung
der Ertragskraft. Als Hauptentscheidungsträger wurde der
Gesamtvorstand identifiziert. Die Festlegung der Geschäfts-
segmente des Konzerns basiert auf den Organisationseinheiten,
für welche dem Konzern Bericht erstattet wird. Der Konzern
besteht aus den Segmenten Sport, Film sowie Sport- und
Event-Marketing. Bestimmte Funktionen der Konzernleitung
werden unter Sonstiges abgebildet. Diese beinhalten die eigent-
liche Konzernleitung, Corporate Finance, Investor Relations,
Controlling, Recht, Konzernrechnungswesen, Unternehmens-
kommunikation, Interne Revision und Personal. Das Betriebs-
ergebnis (EBIT) entspricht dem Segmentergebnis, da es intern
als Ergebnisgröße zur Performance-Messung verwendet wird.
92
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
4.4 Filmvermögen
Unter dem Posten Filmvermögen werden sowohl erworbene
Rechte an Fremdproduktionen (d.h. nicht im Konzern erstellte
Filme) als auch Herstellungskosten für Filme, die innerhalb
des Konzerns produziert wurden (Eigen- und Koproduktionen),
sowie Kosten für die Entwicklung neuer Projekte ausgewiesen.
Der Erwerb von Rechten an Fremdproduktionen umfasst in der
Regel Kino-, Home Entertainment- und TV-Rechte.
Die Anschaffungskosten für Fremdproduktionen umfassen
grundsätzlich die Minimumgarantien. Die einzelnen Raten der
Minimumgarantie werden als Anzahlung erfasst und mit Lie-
ferung und Abnahme des Materials im Filmvermögen aktiviert.
Eigenproduktionen werden mit ihren Herstellungskosten an-
gesetzt. Zu den Herstellungskosten gehören auch die der jewei-
ligen Produktion zuordenbaren Finanzierungskosten. Des Wei-
teren fallen Kosten für die Herausbringung eines Films an, wie
z.B. Presse- und Marketingkosten. Diese Herausbringungskos-
ten werden nicht aktiviert, sondern sofort als Aufwand erfasst.
Für Filmrechte (sowohl Fremd- als auch Eigenproduktionen)
wird eine leistungsabhängige Abschreibungsmethode heran-
gezogen, die den Wertverzehr des Filmvermögens in Abhängig-
keit von den erzielbaren Umsatzerlösen darstellt. Diese Methode
wird als „Individual Film Forecast Method“ bezeichnet. Da-
nach ermitteln sich die Abschreibungen für einen Filmtitel in
einer Periode aus der Formel „Erzielter Erlös des Films in der
Periode dividiert durch geschätzte verbleibende Gesamterlöse
des Films multipliziert mit dem Restbuchwert des Films“. Die
für die Berechnung der Abschreibung verwendeten Umsatzer-
löse enthalten alle Einnahmen, die aus einem Film generiert
werden. Bei der Ermittlung der Abschreibung im Zusammen-
hang mit Videoumsatzerlösen werden diese um die Videokosten
bereinigt. Für Filme, wie sie im Filmvermögen der Constantin
Medien-Gruppe bilanziert sind, beträgt der maximale Zeitraum
für die Erlösschätzung zehn Jahre.
Die Schätzung der Gesamterlöse wird zum Ende eines jeden
Quartals überprüft und wenn nötig angepasst. Anhand der ggf.
angepassten Gesamterlöse wird der Quotient für die Abschrei-
bung der Periode ermittelt. Für jeden Filmtitel wird zudem ein
Impairment-Test durchgeführt, wenn Anzeichen für eine Wert-
minderung vorliegen. Wenn die Anschaffungskosten bzw. der
Buchwert durch die geschätzten Gesamterlöse abzüglich noch
anfallender Herausbringungskosten eines Films unter Berück-
sichtigung ihres zeitlichen Anfalls nicht gedeckt sind, wird eine
Abschreibung auf den Nutzungswert vorgenommen. Zur Er-
mittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten Cash-
Flows mit Abzinsungsfaktoren, die die Laufzeiten der
Auswertungsstufen berücksichtigen, abgezinst. Die herange-
zogenen Abzinsungsfaktoren vor Steuern liegen zwischen 5,5
Prozent und 8,3 Prozent. (Vj. bis zu 4,8 Prozent). Die ge-
schätzten Cash-Flows können sich aufgrund einer Reihe von
Faktoren, wie z.B. Marktakzeptanz signifikant verändern. Die
Constantin Medien-Gruppe prüft und revidiert die erwarteten
Cash-Flows und die Abschreibungsaufwendungen, sobald sich
Änderungen bei den bisher erwarteten Daten ergeben.
Aktivierte Kosten für die Entwicklung neuer Projekte (insbe-
sondere Drehbuchrechte) werden regelmäßig daraufhin über-
prüft, ob sie noch als Basis für eine Filmproduktion verwendet
werden sollen. Wenn drei Jahre nach erstmaliger Aktivierung
von Kosten für ein Projekt der Drehbeginn des Films oder der
Verkauf der Rechte nicht konkret bestimmt werden können, wer-
den die Kosten vollständig abgeschrieben. Bei Anzeichen einer
vorzeitigen Wertminderung wird diese entsprechend erfasst.
4.5 Sonstige immaterielle Vermögenswerte
In dieser Kategorie werden im Wesentlichen EDV-Programme
sowie im Rahmen von Kaufpreisallokationen aufgedeckte im-
materielle Werte ausgewiesen, deren Bewertung zu Anschaf-
fungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen
und Wertminderungen erfolgt. Wir verweisen hierzu auf unsere
Ausführungen unter dem Abschnitt „Wertminderungen nicht-
finanzieller Vermögenswerte“ (siehe Kapitel 4.8). Der Ermitt-
lung der Abschreibungen bei EDV-Programmen liegt grund-
sätzlich die Laufzeit bzw. die betriebsgewöhnliche Nutzungs-
dauer von drei Jahren zugrunde.
Als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungs-
dauer wird der Name „Constantin" ausgewiesen. Dieser unter-
liegt keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird einmal
jährlich und, falls unterjährig Hinweise vorliegen, auf Wert-
minderung getestet.
4.6 Geschäfts- oder Firmenwerte
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten
abzüglich kumulierter Wertminderungen angesetzt. Die An-
schaffungskosten der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben
sich aus der Summe aus (i) dem beizulegenden Zeitwert der
übertragenen Gegenleistung zum Erwerbszeitpunkt, (ii) dem
Betrag jeglicher nicht beherrschender Anteile und (iii) dem
beizulegenden Zeitwert der bei einem sukzessiven Unterneh-
menszusammenschluss von einem Erwerber vorher gehaltenen
Anteile des erworbenen Unternehmens abzüglich dem beizu-
legenden Zeitwert der identifizierbaren erworbenen Vermö-
genswerte, übernommenen Schulden und Eventualschulden.
Anteile ohne beherrschenden Einfluss können auf Transaktions-
basis entweder zum beizulegenden Zeitwert (Full Goodwill-
Methode) oder mit dem proportionalen Anteil des Nettovermö-
gens des erworbenen Unternehmens bewertet werden. Im letzte-
ren Fall wird der Geschäfts- oder Firmenwert nur mit dem pro-
zentualen Anteil des Erwerbers am Geschäfts- oder Firmenwert
angesetzt. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei Zugang
jeweils den Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugeordnet,
von denen erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss
Nutzen ziehen. Die Zahlungsmittel generierenden Einheiten,
auf die Geschäfts- oder Firmenwerte allokiert werden, sind die
Organisationseinheiten unterhalb der Segmente bzw. die Seg-
mente.
Für die Geschäfts- oder Firmenwerte wird einmal jährlich, und
falls unterjährig Hinweise vorliegen, ein Impairment-Test nach
IAS 36 vorgenommen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt
nach IFRS 3 nicht.
4.7 Sachanlagen
Sachanlagen beinhalten Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten, Mietereinbauten, technische Anlagen und
Maschinen, andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstat-
tung sowie geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden
mit ihren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige
Abschreibungen unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer
von 27,5 Jahren, soweit Gebäude betroffen sind, bewertet. Die
Anschaffungskosten für Mietereinbauten werden in der Regel
über die Dauer des jeweiligen Mietvertrags abgeschrieben.
Technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung
werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger
Abschreibungen bzw. Wertminderungen bewertet. Die plan-
mäßige Abschreibung erfolgt linear über die betriebsgewöhn-
liche Nutzungsdauer von 3 bis 25 Jahren. Reparatur- und
Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Ent-
stehung als Aufwand erfasst. Umfangreichere Erneuerungen
oder Einbauten werden aktiviert. Erneuerungen werden eben-
falls über die oben genannte erwartete Nutzungsdauer abge-
schrieben. Bei Abgang werden die Anschaffungskosten und die
dazugehörigen kumulierten Abschreibungen ausgebucht. Die
dabei entstehenden Gewinne oder Verluste werden im Ge-
schäftsjahr ergebniswirksam erfasst.
4.8 Wertminderungen nicht-finanzieller Vermögenswerte
Für Geschäfts- oder Firmenwerte und für immaterielle Vermö-
genswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird gemäß IAS
36 jährlich, und sofern unterjährig Hinweise vorliegen, ein
Impairment-Test durchgeführt. Die jährliche Werthaltigkeits-
prüfung erfolgt bei der Constantin Medien AG jeweils im vierten
Quartal eines Geschäftsjahres. Für sonstige immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen wird ein Impairment-Test
nach IAS 36 vorgenommen, falls Anzeichen für eine etwaige
Wertminderung beobachtbar sind. Anhaltspunkte für eine
Wertminderung sind beispielsweise in einer deutlichen Zeit-
wertminderung des Vermögenswertes, signifikanten Verände-
rungen im Unternehmensumfeld, substanziellen Hinweisen für
eine Überalterung oder in veränderten Ertragserwartungen zu
sehen. Grundlage für den Impairment-Test ist die Ermittlung
des erzielbaren Betrags, welcher der höhere aus beizulegen-
dem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder Nutzungs-
wert eines Vermögenswerts ist. Sofern die Ermittlung des
erzielbaren Betrags in Form des Nutzungswerts erfolgt, werden
hierbei entsprechende Cash-Flows zugrunde gelegt. Liegt der
erzielbare Betrag unter dem Buchwert, ist eine Wertminderung
vorzunehmen.
Die Berechnung des erzielbaren Betrags beinhaltet Schätzungen
des Managements und Annahmen. Den Schätzungen und An-
nahmen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktu-
ell verfügbaren Kenntnisstand beruhen. Aufgrund von diesen
Annahmen abweichenden und außerhalb des Einflussbereichs
des Unternehmens liegenden Entwicklungen, können die sich
einstellenden Beträge von den ursprünglichen Erwartungen ab-
weichen und zu Anpassungen der Buchwerte führen.
93
94
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Übersteigt der ermittelte Abwertungsbetrag den der Zahlungs-
mittel generierenden Einheit zugeordneten Geschäfts- oder Fir-
menwert, sind die übrigen Vermögenswerte der Einheit im
Verhältnis ihrer Buchwerte abzuschreiben. Dies gilt nicht,
wenn hierdurch der jeweilige Buchwert den höheren Wert aus
dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
oder Nutzungswert unterschreiten würde.
Bei immateriellen Vermögenswerten, ausgenommen Geschäfts-
oder Firmenwerte, und Sachanlagen sind Wertaufholungen auf
in Vorperioden durchgeführte Wertminderungen zu berück-
sichtigen, falls die Gründe für die Wertminderung entfallen
sind. Diese werden erfolgswirksam vorgenommen, maximal je-
doch bis zu den theoretisch bestehenden fortgeführten An-
schaffungskosten.
4.9 Vorräte
Auftragsproduktionen im Entwicklungsstadium
In den Vorräten werden Auftragsproduktionen im Entwicklungs-
stadium, für die noch keine Beauftragung vom Sender vorliegt,
gezeigt (siehe Kapitel 4.23 Langfristige Auftragsfertigung).
Waren
Waren, insbesondere bestehend aus DVDs und Blu-rays, werden
nach dem Niederstwertprinzip zu Anschaffungs- bzw. Herstel-
lungskosten oder dem niedrigeren realisierbaren Nettover-
äußerungserlös bewertet (absatzorientierte, verlustfreie Bewer-
tung). Der realisierbare Nettoveräußerungserlös ist der ge-
schätzte Verkaufspreis bei normalem Geschäftsgang abzüglich
Vertriebskosten. Die Anschaffungs-/Herstellungskosten werden
nach dem „First-in-First-out-Verfahren“ (FIFO) ermittelt.
Wertberichtigungen auf Waren (v.a. DVDs und Blu-rays) werden
auf Basis von Reichweitenanalysen vorgenommen. Dabei wird
vom Management aufgrund der historischen Bewegungen und
auf Basis der sich am Lager befindlichen Produkte pro Produkt
analysiert, ob die Werthaltigkeit der Waren noch gegeben ist.
Zeigt sich aufgrund dieser Analyse, dass die Werthaltigkeit ein-
zelner Produkte nicht mehr gegeben ist, werden diese ent-
sprechend wertberichtigt. Weitere Wertberichtigungen werden
auf beschädigte oder defekte Handelswaren vorgenommen.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten
oder den niedrigeren voraussichtlichen Nettoveräußerungser-
lösen bewertet. Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden
nach der Durchschnittsmethode bewertet. Nicht gängige und
schwer verkäufliche Bestände werden vollständig abgewertet.
4.10 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
Eine Klassifizierung als zur „Veräußerung gehalten“ erfordert,
dass einzelne langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von
Vermögenswerten vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand
veräußert werden können und deren Veräußerung höchstwahr-
scheinlich ist. Langfristige Vermögenswerte (oder eine Veräuße-
rungsgruppe) werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder
beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten bewertet. Auf
langfristige Vermögenswerte werden keine planmäßigen
Abschreibungen mehr vorgenommen.
4.11 Vermögen und Schulden des aufzugebenden Geschäfts-
bereichs
Bei einem aufzugebenden Geschäftsbereich handelt es sich
um einen Geschäftsbereich, der entweder zur Veräußerung
bestimmt oder bereits veräußert worden ist und dessen
Geschäftsaktivitäten und Cash-Flows operativ und für Zwecke
der Rechnungslegung klar von den übrigen Unternehmensak-
tivitäten abgegrenzt werden können. Aufgegebene Geschäfts-
bereiche werden in der Gewinn- und Verlustrechnung und in
der Kapitalflussrechnung in gesonderten Zeilen ausgewiesen.
4.12 Finanzinstrumente
Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögens-
werten werden am Erfüllungstag bilanziert.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Unter dieser Kategorie werden in erster Linie finanzielle Vermö-
genswerte ausgewiesen, die keiner anderen Kategorie des IAS
39 zuordenbar sind sowie Beteiligungen an Mantelgesellschaf-
ten, welche keine operative Geschäftstätigkeit entwickelt haben.
Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Folge-
bewertung erfolgt mit dem Zeitwert, der dem Börsenkurs zum
Bilanzstichtag entspricht. Soweit kein Marktwert vorliegt, wird
der beizulegende Zeitwert anhand von vergleichbaren Markt-
transaktionen oder mittels anerkannter Bewertungsverfahren
ermittelt. Ein eventueller Gewinn oder Verlust aus der Bewertung
am Bilanzstichtag wird direkt im Eigenkapital erfasst. Kann für
ein Eigenkapitalinstrument der beizulegende Zeitwert nicht
verlässlich ermittelt werden, erfolgt die Bewertung zu fortge-
führten Anschaffungskosten. Erst bei Ausbuchung derartiger
finanzieller Vermögenswerte ergibt sich durch die Auflösung
des Eigenkapitalpostens eine Erfolgsauswirkung. Wertminde-
rungen (Impairments) werden demgegenüber erfolgwirksam
erfasst.
Sofern kein aktiver Markt oder ein aktiver Markt nicht mehr
besteht, wird der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments
mittels anerkannter Bewertungsverfahren ermittelt. Finanzin-
vestitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die kein auf einem
aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender
Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden mit
den Anschaffungskosten bewertet. Werden Wertberichtigungen
auf solche Finanzinstrumente vorgenommen, dürfen die Wert-
berichtigungen nicht rückgängig gemacht werden. Zu jedem
Bilanzstichtag oder bei Vorliegen objektiver Hinweise auf eine
Wertminderung wird beurteilt, ob eine Wertberichtigung von
finanziellen Vermögenswerten erforderlich ist.
Wertminderungen von zur Veräußerung verfügbaren Schuld-
instrumenten werden in den Folgeperioden erfolgswirksam
rückgängig gemacht, sofern die Gründe für die Wertminderung
entfallen sind. Nachfolgende Änderungen des beizulegenden
Zeitwerts werden im Eigenkapital erfasst. Wertminderungen
von zur Veräußerung verfügbaren Eigenkapitalinstrumenten
werden nicht ergebniswirksam rückgängig gemacht, Erhöhungen
des beizulegenden Zeitwerts nach einer Wertminderung werden
im Eigenkapital erfasst.
Das Management klassifiziert finanzielle Vermögenswerte jeweils
zum Zeitpunkt des Erwerbs und überprüft in regelmäßigen
Abständen, ob die Kriterien für die Einstufung eingehalten
werden. Die Anschaffungskosten beinhalten grundsätzlich die
Transaktionskosten. Bei finanziellen Vermögenswerten, die er-
folgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,
werden die Transaktionskosten sofort aufwandswirksam erfasst.
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen sind nicht
derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder zumin-
dest ermittelbaren Zahlungsbeträgen und festen Fälligkeitster-
minen, die der Konzern bis zur Fälligkeit zu halten beabsichtigt
und in der Lage ist, dies zu tun. Zum 31. Dezember 2010
waren wie im Vorjahr keine bis zur Endfälligkeit gehaltenen Fi-
nanzinvestitionen vorhanden.
Darlehen und Forderungen
Die dieser Kategorie zugeordneten Finanzinstrumente werden
zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode bilanziert.
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie sonstige kurzfristige Forderungen sind zu Anschaffungs-
kosten angesetzt. Nicht verzinsliche monetäre Forderungen mit
einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem lauf-
zeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Bestehen an der Einbringlichkeit von Forderungen Zweifel,
werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisier-
baren Betrag angesetzt. Eine Wertminderung wird angenommen,
wenn objektive Hinweise, insbesondere die Kreditwürdigkeit
des jeweiligen Kunden, aktuelle branchenspezifische Kon-
junkturentwicklungen und die Analyse von Forderungsausfällen
der Vergangenheit darauf schließen lassen, dass die Gesell-
schaft nicht sämtliche Beträge zu den Fälligkeitsterminen er-
halten wird. Die ausgewiesenen Buchwerte der kurzfristigen
Forderungen entsprechen annähernd den Zeitwerten.
Zusätzlich werden Portfoliowertberichtigungen für Forderun-
gen unterschiedlicher Risikoklassen gebildet. Hierbei werden
für diese Klassen historische Ausfallraten ermittelt. Die ent-
sprechenden Forderungen werden dann mit der durchschnitt-
lichen Ausfallrate berichtigt.
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizule-
genden Zeitwert bewertet werden
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizule-
genden Zeitwert bewertet werden, sind in der Regel im Posten
sonstige finanzielle Vermögenswerte enthalten. Die Kategorie
der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerte enthält grundsätzlich die zu Han-
delszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und
finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als
zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermö-
genswerte eingestuft werden. Finanzielle Vermögenswerte wer-
den als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für
95
96
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben
werden. Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken
gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Verträgen, bei denen
es sich um eine Finanzgarantie handelt oder die als Sicherungs-
instrument designiert wurden und als solche effektiv sind
(„Hedge Accounting“).
Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz
als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete fi-
nanzielle Vermögenswerte designiert, wenn damit Inkongru-
enzen beseitigt oder erheblich reduziert werden, die sich aus
der ansonsten vorzunehmenden Bewertung von Vermögens-
werten oder der Erfassung von Gewinnen und Verlusten zu un-
terschiedlichen Bewertungsmethoden ergeben würden, oder
wenn eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten und/oder
finanziellen Verbindlichkeiten gemäß einer dokumentierten
Risikomanagement- oder Anlagestrategie gesteuert und ihre
Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwerts beur-
teilt wird und die auf dieser Grundlage ermittelten Informatio-
nen zu dieser Gruppe intern an Personen in Schlüsselpositionen
des Unternehmens weitergereicht werden.
Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die reali-
sierten Gewinne und Verluste aus den Veränderungen des
Zeitwerts der Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt ihrer
Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Folgebewertung erfolgt mit dem Zeitwert, der dem Börsen-
kurs zum Bilanzstichtag entspricht. Soweit kein Marktwert vor-
liegt, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ein
beizulegender Zeitwert ermittelt. Zu den Bewertungsmetho-
den gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen
Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizule-
genden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen
Finanzinstruments, die Analyse von diskontierten Cash-Flows
sowie die Verwendung anderer Bewertungsmodelle.
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten
werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen; sie werden nur
dann saldiert, wenn bezüglich der Beträge zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt
wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.
4.13 Hedge Accounting
Grundsätzlich verwendet der Konzern derivative Finanzinstru-
mente zur Absicherung von Fremdwährungsschwankungen bei
Filmrechteeinkäufen in Fremdwährungen. Diese werden haupt-
sächlich in US-Dollar getätigt.
Die Sicherungen sollen das Risiko einer Änderung des beizu-
legenden Zeitwerts eines Vermögenswerts abfangen. In diesem
Fall sollen die als Grundgeschäft designierten noch nicht
bilanzierten festen Verpflichtungen aus Filmrechteeinkäufen
gesichert werden, da diese bei Abschluss des Vertrags bis zu
seiner Erfüllung Währungsschwankungen unterliegen. Als
Sicherungsinstrumente werden Devisenterminkontrakte ver-
wendet. Diese werden entweder vollumfänglich oder in Teilen
designiert. Die bilanzielle Abbildung der Sicherungsbeziehung
erfolgt als Fair Value Hedge. Hierbei werden die entgegenge-
setzten Änderungen des beizulegenden Werts von Grund- und
Sicherungsgeschäft erfolgswirksam erfasst, so dass sie sich
ergebnistechnisch ausgleichen.
Derartige Sicherungsbeziehungen werden hinsichtlich der Er-
reichung einer Kompensation der Risiken aus Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts des Grund- und Sicherungsgeschäfts
als in hohem Maße wirksam eingeschätzt. Sie werden fortlau-
fend dahingehend beurteilt, ob sie tatsächlich während der ge-
samten Berichtsperiode, für die die Sicherungsbeziehung
definiert wurde, effektiv waren. Die Wirksamkeit der Siche-
rungsbeziehung wird auf Basis prospektiver und retrospektiver
Effektivitätstests überprüft. Der prospektive Effektivitätstest er-
folgt mittels der „Critical Term Match Method“. Beim retro-
spektiven Effektivitätstest wird die „Dollar Offset Method“
verwendet. Die Effektivität bezeichnet den Grad, zu dem sich
die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft aus-
gleichen. Sofern ein Ausgleich in einer Bandbreite zwischen 80
bis 125 Prozent vorliegt, gilt der Hedge als effektiv. Die Siche-
rungsbeziehungen befinden sich ausnahmslos in diesem Bereich.
Zu Beginn der Sicherung werden sowohl die Sicherungsbe-
ziehung als auch die Risikomanagementzielsetzungen und
-strategien des Konzerns im Hinblick auf die Absicherung for-
mal festgelegt und dokumentiert.
4.14 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen
Kassenbestände sowie Kontokorrentguthaben, Sicht- und
Depositengelder bei Banken und sonstigen Finanzinstituten.
Diese werden nur in den liquiden Mitteln ausgewiesen, sofern
sie jederzeit in im Voraus bestimmbare Zahlungsmittelbeträge
umgewandelt werden können, nur unwesentlichen Wert-
schwankungsrisiken unterliegen sowie ab dem Erwerbsdatum
eine Restlaufzeit von maximal drei Monaten haben.
4.15 Aktienbasierte Vergütung
Die Constantin Medien AG hat Aktienoptionspläne, die auf
Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente beruhen. Sämtliche
Aktienoptionspläne haben seit dem Geschäftsjahr 2007 den
Erdienungszeitraum überschritten. Aufwendungen aus den
Aktienoptionsplänen waren daher seit dem Geschäftsjahr 2008
nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Ein Mittelzufluss aus der Ausübung von Aktienoptionen wird
zum Zeitpunkt der Ausübung abzüglich der direkt zurechen-
baren Transaktionskosten im Grundkapital sowie in der Kapital-
rücklage erfasst.
4.16 Verbindlichkeiten
Unter Verbindlichkeiten werden lang- und kurzfristige Finanz-
verbindlichkeiten, Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten,
erhaltene Anzahlungen und sonstige Verbindlichkeiten subsu-
miert. Diese werden jeweils mit den fortgeführten Anschaf-
fungskosten passiviert. Derivative Finanzinstrumente mit
negativem beizulegendem Zeitwert am Bilanzstichtag werden
zum beizulegenden Zeitwert bewertet und unter den sonstigen
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Unterverzinsliche sowie un-
verzinsliche langfristige Verbindlichkeiten werden bei Anschaf-
fung mit ihrem Barwert angesetzt und bis zur Fälligkeit
periodengerecht aufgezinst. Verbindlichkeiten aus ausstehenden
Rechnungen werden unter den Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten aus-
gewiesen.
Bei zusammengesetzten Finanzinstrumenten wie z.B. Wandel-
schuldverschreibungen sind die darin enthaltenen Fremd- und
Eigenkapitalkomponenten zu trennen und nach den Vorschriften
des IAS 32 gesondert zu bilanzieren bzw. zu bewerten.
4.17 Pensionsverpflichtungen
Versorgungsverpflichtungen umfassen sowohl leistungs- als auch
beitragsorientierte Altersversorgungszusagen. Die wichtigsten
leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen befinden sich in der
Schweiz. Praktisch alle Mitarbeiter in der Schweiz sind einer
Vorsorgeeinrichtung nach dem Schweizer Beitragsprimat ange-
schlossen, die das erforderliche Minimum gemäß schweizeri-
schem Recht übertrifft. Beiträge werden von den einzelnen
Gesellschaften und von den Arbeitnehmern geleistet. Die Bei-
träge der Arbeitnehmer werden als Prozentsatz des versicherten
Jahreseinkommens festgelegt und monatlich in Abzug ge-
bracht. Die vom Gehalt abgezogenen Beträge für die Leistungs-
abdeckung sind altersabhängig und variieren. Die versicherten
Leistungen umfassen Altersrenten, Leistungen bei Invalidität,
im Todesfall sowie für Hinterbliebene. Diese Vorsorgepläne
fallen gemäß IAS 19 unter die Regeln von leistungsorientierten
Plänen („Defined Benefit Plans“).
Die Höhe der Pensionsverpflichtungen wird auf Basis ver-
sicherungsmathematischer Gutachten ermittelt. Die versiche-
rungsmathematische Bewertung der leistungsorientierten Pen-
sions- und ähnlichen Verpflichtungen innerhalb der Rück-
stellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen beruht
auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Aufgrund des anzu-
wendenden Anwartschaftsbarwertverfahrens („Projected Unit
Credit Method“) werden die zukünftigen Verpflichtungen auf
der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen
Leistungsansprüche bewertet. In die Bewertung werden ver-
sicherungsmathematische Annahmen der Aktuare hinsichtlich
des Abzinsungsfaktors zur Berechnung des Barwertes der Ver-
pflichtungen, der projektierten künftigen Entwicklung von
Gehältern und Renten sowie der langfristigen erwarteten Ren-
dite des Planvermögens einbezogen. Die Abzinsungsfaktoren
basieren auf den Marktrenditen erstklassiger Industrieanleihen.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche
Unterschiede zwischen Annahmen und den tatsächlichen Erfah-
rungen sowie Umbewertungseffekte innerhalb der versiche-
rungsmathematischen Annahmen beinhalten, werden erfolgs-
wirksam über die zu erwartende restliche Dienstzeit der aktiven
Mitarbeiter verteilt, falls diese den Korridor (10 Prozent des
größeren Wertes aus Planvermögen oder Vorsorgeverpflichtung)
übersteigen.
Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung entspricht dem
Umfang der Verpflichtung abzüglich des Verkehrswerts des
Planvermögens und der noch nicht erfassten versicherungs-
97
98
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
mathematischen Gewinne und Verluste. Bei den beitragsori-
entierten Altersversorgungssystemen („Defined Contribution
Plans“) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder
vertraglicher bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche
oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Bei-
träge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leis-
tungsverpflichtungen. Die geleisteten Zahlungen werden
unmittelbar als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen.
Des Weiteren besteht in der TEAM-Gruppe eine Vorsorgestif-
tung für die Kadermitarbeiter. Diese Stiftung führt neben der
gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeeinrichtung auch eine
zusätzliche Spareinrichtung. Die Stiftung ist am Kapital der
Team Football Marketing AG beteiligt. Mit den Dividendener-
trägen der Team Football Marketing AG werden jeweils die zu-
sätzlichen Sparkapitalien der Kadermitarbeiter angehäuft.
Beiträge zu Lasten der Gewinn- und Verlustrechnung für diese
Zusatzeinrichtung werden keine bezahlt.
4.18 Sonstige Rückstellungen, Eventualverpflichtungen und
Eventualforderungen
Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle erkenn-
baren Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren Ursprung in
der Vergangenheit liegt und bei denen es wahrscheinlich ist,
dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Mittelabfluss
führt. Weitere Voraussetzung für den Ansatz ist eine zuverlässige
Schätzung der Verpflichtungshöhe.
Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt in Höhe des erwar-
teten Mittelabflusses mit der höchsten Eintrittswahrschein-
lichkeit. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der
Zinseffekt wesentlich ist, mit dem unter Verwendung des
aktuellen Marktzinses berechneten Barwert des erwarteten
Mittelabflusses angesetzt.
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Ge-
schäften (Drohverlustrückstellungen) werden gebildet, wenn
die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung eines Geschäfts
höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen sind. Bevor
eine Rückstellungsbildung erfolgt, werden Wertminderungen
auf Vermögenswerte, die mit diesem Geschäft zusammen-
hängen, vorgenommen.
Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz (Eintreten, Nicht-
eintreten) durch zukünftige Ereignisse bestätigt werden muss,
oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig einge-
schätzt werden können, werden als Eventualverbindlichkeiten
offengelegt. Eventualforderungen werden nicht aktiviert, aber
analog den Eventualverbindlichkeiten offengelegt, sofern ein
wirtschaftlicher Nutzen für den Konzern wahrscheinlich ist.
4.19 Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten für die Herstellung von qualifizierten Ver-
mögenswerten werden im Konzern im Bereich Filmproduktion
in Anwendung des IAS 23 aktiviert. Für nicht qualifizierte Ver-
mögenswerte werden Fremdkapitalkosten grundsätzlich in der
Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
4.20 Latente Steuern
Für den Konzernabschluss werden latente Steuern für tempo-
räre Differenzen zwischen den Buchwerten und den steuer-
lichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden sowie
für steuerliche Verlustvorträge ermittelt. Aktive latente Steuern
aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerli-
chen Verlustvorträgen werden nur in dem Umfang ausgewie-
sen, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenom-
men werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausrei-
chend steuerpflichtiges Einkommen zur künftigen steuerlichen
Nutzung der Verlustvorträge erzielen kann.
Die latenten Steuern für temporäre Differenzen in den Einzel-
abschlüssen werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt,
die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten
bzw. künftig anzuwenden sind.
Soweit die aktiven und passiven latenten Steuern gegenüber
demselben Steuerschuldner bzw. -gläubiger bestehen, die-
selbe Steuerart betreffen und sich im gleichen Geschäftsjahr
wieder ausgleichen, wurde eine Saldierung vorgenommen. Die
latenten Steueransprüche und Steuerschulden aus den Organ-
gesellschaften werden saldiert.
Die Bilanzierung von Steuerposten erfordert häufig Schätzun-
gen und Annahmen, die von der späteren tatsächlichen Steu-
erbelastung abweichen können.
Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten
werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern
ebenfalls über das Eigenkapital erfasst.
Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen
an Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuerschulden
angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese tempo-
rären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.
4.21 Eigenkapital
Im Umlauf befindliche Stammaktien werden als Eigenkapital
klassifiziert. Sobald der Konzern eigene Aktien erwirbt, wird der
bezahlte Gegenwert einschließlich der zurechenbaren Transak-
tionskosten der betreffenden Aktien vom Eigenkapital abgezo-
gen. Wenn eigene Aktien verkauft oder ausgegeben werden,
wird der erhaltene Gegenwert dem Eigenkapital zugerechnet.
4.22 Umsatzrealisierung
Im Segment Sport werden die Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der
Leistungserbringung realisiert. Soweit es sich um Werbeerlöse
handelt, erfolgt die Umsatzrealisierung grundsätzlich am Tag
der Ausstrahlung des Werbespots. Im Produktionsbereich erfolgt
die Realisierung der Umsätze mit Fertigstellung und Abnahme
der Produktion durch den Auftraggeber. Umsatzerlöse aus der
Veranstaltung und Einspeisung des Bundesliga-Senders LIGA
total! werden zum Zeitpunkt der Leistungserbringung und Ab-
nahme der Leistung erfasst.
Im Segment Film wird bei Kinofilmen der Umsatz ab Kinostart
des Films realisiert. Die Höhe des Umsatzes hängt direkt von
der Anzahl der Kinobesucher ab. Als Verleihanteil an der
Gesamtsumme der Kinoerlöse werden branchenüblich die von
den Kinobetreibern an den Verleiher abgerechneten Filmmieten
verbucht. Die Filmmieten berechnen sich aufgrund eines Pro-
zentsatzes der Erlöse aus dem Verkauf von Kinokarten.
Umsätze aus Auftragsproduktionen werden mittels der „Per-
centage of Completion Methode“ (PoC) bestimmt, um den
Anteil am Gesamtumsatz für die Berichtsperiode zu erfassen
(siehe Kapitel 4.23 Langfristige Auftragsfertigung).
Die Umsatzrealisierung für TV-Rechte (Pay- und Free-TV) er-
folgt ab Lizenzbeginn in der Regel 18 bis 32 Monate nach dem
Beginn der Kinoauswertung. Bei diesen Formen der Auswer-
tung der Filmrechte wird der Umsatz bei Ablauf der jeweiligen
vertraglichen Sperrfrist für die Auswertung realisiert. Die Rea-
lisierung erfolgt somit erst ab Beginn der jeweiligen Lizenz-
verfügbarkeit.
Im Weltvertrieb erhält der Konzern in der Regel Minimumga-
rantien für die verkauften Auswertungsrechte (Kino-, DVD-/
Blu-ray-, TV-Rechte). Diese werden auf die verschiedenen Um-
satzarten verteilt. Die Allokation erfolgt auf Basis von Erfah-
rungswerten entsprechend der Unternehmensplanung grund-
sätzlich im folgenden Verhältnis mit pauschalen Sätzen auf
Kino-, DVD-/Blu-ray- und TV-Rechte: 25 Prozent auf das Kino-
recht, 15 Prozent auf das DVD-/Blu-ray-Recht und 60 Prozent
auf das TV-Recht. Die entsprechenden Umsatzerlöse werden
grundsätzlich wie folgt realisiert: Kinoumsatz bei Kinostart in
Deutschland, Video-/DVD-Umsatz sechs Monate nach Kinostart,
TV-Umsatz 24 Monate nach Kinostart. Bei Weltvertriebsver-
käufen ohne Minimumgarantie basiert die Umsatzrealisierung
auf den von den Lizenznehmern erstellten Lizenzabrechnungen.
Bei DVD-/Blu-ray-Eigenauswertungen wird der von den ver-
kauften DVDs und Blu-ray Discs abhängige Umsatz ab Veröf-
fentlichung, unter Berücksichtigung der erwarteten Waren-
retouren, realisiert. Bei Lizenzierung von Video-/DVD-Rechten
an Lizenznehmer erfolgt die Umsatzrealisierung zum Zeitpunkt
des Lizenzzeitbeginns.
Im Segment Sport- und Event-Marketing wird die Umsatzreali-
sierung gemäß der vertraglichen Ausgestaltung der jeweiligen
Projekte vorgenommen. Die meisten und wichtigsten Verträge
zu den Projekten sehen dabei vor, dass der Highlight Commu-
nications-Gruppe ein Anteil am Ergebnis des entsprechenden
Projekts zusteht. Dieses Ergebnis ergibt sich aus den Erlösen
des Projekts abzüglich den direkt dem Projekt zuordenbaren
Kosten, die durch Dritte in Rechnung gestellt wurden. Das
Ergebnis der Projekte wird über eine Projektbuchhaltung er-
mittelt. Dabei werden die anteiligen Erlöse den Aufwendungen
des Projekts zugeordnet. Diese Projektbuchhaltung wird für
jedes Projekt monatlich erstellt. Zeigt sich, dass die bisherigen
Erwartungen nicht mehr mit den neuesten Erwartungen
deckungsgleich sind, wird der berücksichtigte Ertrag aus die-
sem Projekt über den restlichen Projektzeitraum entsprechend
den neuesten Erwartungen angepasst.
Vereinnahmte Erträge für Dienstleistungen, die über einen gewis-
sen Zeitraum erbracht und den Kunden periodisch in Rechnung
99
100
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
gestellt werden, werden über den Zeitraum erfasst, in dem die
Dienstleistung erbracht wird.
Die Umsätze werden jeweils ohne die in Rechnung gestellte Um-
satzsteuer, gewährte Preisnachlässe und Mengenrabatte erfasst.
Dividendenerträge werden in dem Geschäftsjahr erfasst, in
dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Zins-
erträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektiv-
zinsmethode erfasst.
4.23 Langfristige Auftragsfertigung
Auftragsproduktionen werden gemäß IAS 11 nach der Percen-
tage-of-Completion-Methode bewertet, wenn die dafür not-
wendigen Voraussetzungen erfüllt sind. Die gesamten Auf-
tragserlöse und die dazugehörenden Kosten werden nach Maß-
gabe des Grades der Fertigstellung ergebniswirksam erfasst,
sofern sich das Ergebnis der Auftragsproduktion zuverlässig
ermitteln lässt.
Bei der Ermittlung des Fertigstellungsgrads kommt bei Dailys
und Weeklys die Methode der physischen Fertigstellung (out-
putorientierte Methode), bei TV-Filmen und Event-Shows die
Cost-to-Cost-Methode zur Anwendung. Eine hinreichende
Sicherheit bezüglich des Ergebnisses einer Auftragsproduk-
tion im Rahmen der Ermittlung des Fertigstellungsgrads mit
der Cost-to-Cost-Methode wird, in der Regel, zum Zeitpunkt
der Rohschnittabnahme durch den Sender erreicht.
Kann das Ergebnis des Fertigungsauftrags nicht verlässlich
geschätzt werden, so wird eine Ertragsrealisation nur in Höhe
bereits angefallener Kosten vorgenommen (Zero-Profit-
Methode). Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Unsi-
cherheiten, sodass das Ergebnis des Fertigungsauftrags ver-
lässlich geschätzt werden kann, wird eine anteilige Gewinn-
realisierung entsprechend dem Fertigstellungsgrad vorge-
nommen. Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftrags-
kosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wird
der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.
Laufende Auftragsproduktionen werden in Höhe der Differenz
aus realisierten Umsätzen und Rechnungsstellungen als akti-
vischer bzw. passivischer Saldo unter den Forderungen bzw.
Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Auftragsproduk-
tionen im Entwicklungsstadium, für die noch keine Beauftra-
gung vom Sender vorliegt, werden unter den Vorräten erfasst.
4.24 Leasing
Im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen, bei denen der
Konzern als Leasingnehmer auftritt, erfolgt eine Aktivierung
des Leasingobjekts und die Passivierung einer betragsgleichen
Leasingverbindlichkeit, sofern das wirtschaftliche Eigentum
am Leasingobjekt dem Leasingnehmer zuzurechnen ist
(Finanzierungsleasing). Dies ist gemäß IAS 17 der Fall, wenn
der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasingobjekt
trägt. Die Aktivierung erfolgt in diesen Fällen zum beizule-
genden Zeitwert des Leasinggegenstands zu Beginn des
Leasingverhältnisses oder mit dem Barwert der Mindestlea-
singzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Die korrespondie-
renden Leasingverbindlichkeiten werden unter den lang-
fristigen Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen.
Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeit wird über die Lauf-
zeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam im Finanzergebnis
erfasst. Zum 31. Dezember 2010 sowie im Vorjahr bestanden
im Konzern keine Finanzierungsleasingverhältnisse.
Soweit das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem
Leasinggeber zuzurechnen ist („Operating Lease“), erfolgt die
Bilanzierung des Leasingobjekts beim Leasinggeber. Leasing-
zahlungen im Zusammenhang mit Operating Lease-Verhält-
nissen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als
sonstiger betrieblicher Aufwand in der Gewinn- und Verlust-
rechnung erfasst.
4.25 Zuwendungen der öffentlichen Hand
Projektförderung
Bei den Förderungen wird zwischen Projektförderungen als be-
dingt rückzahlungspflichtigen Darlehen und Referenzmitteln
bzw. Projektfilmförderung nach den Richtlinien des Beauftrag-
ten für Kultur und Medien BKM (Deutscher Filmförderfonds
DFFF) als nicht rückzahlbaren Zuschüssen unterschieden.
Projektförderung als bedingt rückzahlungspflichtiges Darlehen
Projektfilmförderungen werden in Form eines bedingt rück-
zahlbaren zinslosen Darlehens nach den Bestimmungen des
Filmfördergesetzes bzw. der jeweiligen Länderförderungen
(z.B. FilmFernsehFonds Bayern „FFF Bayern“ Richtlinien) ge-
währt. Diese sind zurückzuzahlen, sobald und soweit die Erträge
des Herstellers aus der Verwertung des Films eine bestimmte
Höhe übersteigen. Es handelt sich um Zuwendungen der öffent-
lichen Hand für Vermögenswerte. Diese werden in der Bilanz in
Höhe des mit hinreichender Sicherheit nicht zurückzuzahlenden
Betrags vom Buchwert des Filmvermögens abgesetzt.
Die Zuwendungen werden mittels eines reduzierten Abschrei-
bungsbetrags der aktivierten Herstellungskosten über den Aus-
wertungszyklus eines Films ergebniswirksam erfasst.
Die Höhe des mit hinreichender Sicherheit nicht zurückzuzah-
lenden Betrags ist in der Regel zum Zeitpunkt des Kinostarts
ermittelbar. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt wer-
den, dass ein weiterer Teil eines Darlehens zurückzuzahlen ist,
wird in Höhe dieses Betrags der Buchwert des Filmvermögens
erhöht, bei gleichzeitiger Passivierung einer Verpflichtung.
Projektreferenzmittel
Projektreferenzmittel sind nicht rückzahlbare Zuschüsse, die
einem Produzenten in Abhängigkeit der erreichten Besucher-
zahl bei der Kinoauswertung eines Films (Referenzfilm) zur
Finanzierung der Projektkosten eines Folgefilms zustehen. Es
handelt sich um Zuwendungen der öffentlichen Hand für Ver-
mögenswerte. Die gewährten Referenzmittel werden in der
Bilanz zum Zeitpunkt des Drehbeginns des Folgefilms vom
Buchwert des Referenzfilms abgesetzt.
Die Zuwendungen werden mittels eines reduzierten Abschrei-
bungsbetrags der aktivierten Herstellungskosten über den Aus-
wertungszyklus eines Films ergebniswirksam erfasst.
Projektfilmförderung nach den Richtlinien des BKM (DFFF)
Projektfilmförderungen nach den Richtlinien des BKM (DFFF)
stellen nicht rückzahlungspflichtige Zuwendungen dar, die zur
Erstattung der Herstellungskosten eines Kinofilms nach Erfül-
lung von klar definierten Voraussetzungen gewährt werden.
Es handelt sich um Zuwendungen der öffentlichen Hand für
Vermögenswerte. Die gewährten Projektfilmförderungen werden
in der Bilanz spätestens zum Zeitpunkt des Kinostarts vom
Buchwert des Films abgesetzt. Vor Kinostart werden diese als
sonstige Forderungen aktiviert. Zugleich wird ein passivischer
Rechnungsabgrenzungsposten unter den sonstigen Verbind-
lichkeiten ausgewiesen.
Die Zuwendungen werden mittels eines reduzierten Abschrei-
bungsbetrags der aktivierten Herstellungskosten über den Aus-
wertungszyklus eines Films ergebniswirksam erfasst.
Verleihförderung
Bei den Förderungen wird zwischen Verleihförderungen als be-
dingt rückzahlungspflichtigen Darlehen und Absatzreferenz-
mitteln als nicht rückzahlungspflichtigen Zuschüssen unter-
schieden.
Verleihförderung als bedingt rückzahlungspflichtiges Darlehen
Verleihförderungen werden in Form eines bedingt rückzahlbaren
zinslosen Darlehens nach den Bestimmungen des Filmförder-
gesetzes bzw. der jeweiligen Länderförderungen (z.B. Film
FernsehFonds Bayern „FFF Bayern“ Richtlinien) gewährt.
Diese sind zurückzuzahlen, sobald und soweit die Erträge des
Verleihers aus der Verwertung des Filmes eine bestimmte Höhe
übersteigen.
Es handelt sich um Zuwendungen der öffentlichen Hand für
bereits angefallene Aufwendungen. Diese werden als Reduzie-
rung der Herausbringungskosten in Höhe des mit hinreichen-
der Sicherheit nicht zurückzuzahlenden Betrags erfasst. Die
Zuwendungen werden in den Perioden erfasst, in denen die
entsprechenden Herausbringungskosten anfallen.
Die Höhe des mit hinreichender Sicherheit nicht zurückzuzah-
lenden Betrags ist in der Regel zum Zeitpunkt des Kinostarts
ermittelbar. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt
werden, dass ein weiterer Teil eines Darlehens zurückzuzahlen
ist, wird in Höhe dieses Betrags ein Aufwand gebucht und der
entsprechende Betrag passiviert.
Absatzreferenzmittel
Absatzreferenzmittel sind nicht rückzahlungspflichtige
Zuschüsse, die dem Verleiher in Abhängigkeit der erreichten
Besucherzahl bei der Kinoauswertung eines Referenzfilms zur
Finanzierung der Herausbringungskosten eines Folgefilms zu-
stehen. Es handelt sich um Zuwendungen der öffentlichen
Hand für bereits angefallene Aufwendungen. Die gewährten
Absatzreferenzmittel werden als Reduzierung der Herausbrin-
gungskosten zum Zeitpunkt des Kinostarts des Folgefilms er-
gebniswirksam erfasst.
101
102
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
FILMVERMÖGEN 2010 in TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2010
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2010
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Restbuchwerte 31. Dezember 2010
Eigen-produktionen
233.402
3.779
557
67.825
0
0
305.563
119.831
0
98
63.249
4.411
0
0
0
187.589
117.974
Fremd-produktionen
78.341
0
0
10.348
0
0
88.689
46.078
0
0
13.151
2.563
0
0
0
61.792
26.897
Summe
Filmvermögen
311.743
3.779
557
78.173
0
0
394.252
165.909
0
98
76.400
6.974
0
0
0
249.381
144.871
Die Zeile „Veränderung Konsolidierungskreis“ enthält ausschließ-
lich Zugänge aus dem Erwerb der Kontraproduktion AG, Zürich.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Wertminderungen in Höhe von
6.974 TEUR (Vj. 14.257 TEUR) vorgenommen, da der Nut-
zungswert die Anschaffungskosten bzw. den Buchwert gewisser
Filme nicht mehr decken.
Die Constantin Medien-Gruppe hat während des Geschäfts-
jahres 2010 23.400 TEUR (Vj. 30.217 TEUR) Projektrefe-
renzmittel und Projektförderdarlehen erhalten, die von den
aktivierten Herstellungskosten abgesetzt wurden.
Die abgegrenzten Projektförderdarlehen betrugen zum 31. De-
zember 2010 1.918 TEUR (Vj. 2.501 TEUR). Im Geschäfts-
jahr 2010 wurden Projektförderungen in Höhe von 706 TEUR
(Vj. 303 TEUR) zurückgezahlt.
Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2010 3.484 TEUR (Vj.
2.597 TEUR) Absatzreferenzmittel und Verleihförderungen in
der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Kürzung der He-
rausbringungskosten erfasst. Die Zuwendungen werden in den
Perioden erfasst, in denen die entsprechenden Herausbrin-
gungskosten anfallen. Zum 31. Dezember 2010 beliefen sich
die abgegrenzten Verleihfördermittel auf 0 TEUR (Vj. 0 TEUR).
5 Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
5.1 Filmvermögen
Das Filmvermögen setzt sich wie in untenstehender Tabelle dargestellt zusammen.
103
Während des Geschäftsjahres 2010 wurden Verleihfördermit-
tel von 262 TEUR (Vj. 646 TEUR) zurückgezahlt. Zum 31. De-
zember 2010 bestanden Forderungen für Förderungen und
Zuschüsse in Höhe von 15.364 TEUR (Vj. 16.926 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2010 wurden direkt zurechenbare Finanzie-
rungskosten von 1.208 TEUR (Vj. 2.282 TEUR) aktiviert. Zur
Ermittlung der zu aktivierenden Kosten wurden die Zinssätze
aus den speziell für die Finanzierung aufgenommenen Mitteln
angesetzt. Der Finanzierungszinssatz variiert von 2,8 bis 6,5
Prozent (Vj. 1,7 bis 2,4 Prozent).
FILMVERMÖGEN 2009 in TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2009
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2009
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Restbuchwerte 31. Dezember 2009
Eigen-produktionen
174.546
0
0
58.856
0
0
233.402
41.977
0
0
74.676
3.178
0
0
0
119.831
113.571
Fremd-produktionen
68.206
0
0
14.399
4.264
0
78.341
13.755
0
0
25.508
11.079
0
4.264
0
46.078
32.263
Summe
Filmvermögen
242.752
0
0
73.255
4.264
0
311.743
55.732
0
0
100.184
14.257
0
4.264
0
165.909
145.834
5.2 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts-
oder Firmenwerte
Unter den sonstigen immateriellen Vermögenswerten wird der
erworbene Markenname „Constantin“ als Vermögenswert mit
unbestimmter Nutzungsdauer ausgewiesen. Der Buchwert
zum 31. Dezember 2010 beträgt 28.000 TEUR (Vj. 28.000
TEUR). Die Nutzungsdauer wird als unbestimmt eingestuft,
da die fortwährende Nutzung des Markennamens beabsich-
tigt ist und eine Nutzungsdauer insofern nicht bestimmt wer-
den kann. Der Markenname wurde im vierten Quartal 2010
einem jährlichen Impairment-Test unterzogen. Der erzielbare
Betrag wurde unter Verwendung des Nutzungswerts ermittelt.
Die Bewertung des Markennamens erfolgte unter Anwendung
der Lizenzpreisanalogiemethode. Dafür wurde ein Zinssatz von
7,6 Prozent (Vj. 7,7 Prozent) benutzt mit einer Wachstumsrate
von 2,5 Prozent (Vj. 2,5 Prozent) über einen Planungszeitraum
von 10 Jahren. Unter Anwendung der Lizenzpreisanalogie-
methode ergab sich für den Markennamen „Constantin“ ein
beizulegender Zeitwert in Höhe von 28.000 TEUR (Vj.
28.000 TEUR).
104
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2010
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2010
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Restbuchwerte 31. Dezember 2010
Summe
sonstige im-
materielle Ver-
mögens werte
127.767
0
12.436
933
7.121
0
134.015
56.177
0
6.288
18.991
0
0
7.104
0
74.352
59.663
Geleistete Anzahlungen
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Selbst erstellte
immaterielleVermögens-
werte
1.059
0
0
0
0
0
1.059
242
0
0
208
0
0
0
0
450
609
Geschäfts-
oder
Firmenwerte
134.086
0
12.767
0
0
0
146.853
94.349
0
6.638
0
3.158
0
0
0
104.145
42.708
Entgeltlicherworbene
immaterielleVermögens-
werte
126.708
0
12.436
933
7.121
0
132.956
55.935
0
6.288
18.783
0
0
7.104
0
73.902
59.054
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE 2010 in TEUR
In den Abgängen aus den entgeltlich erworbenen immateriellen
Vermögenswerten sind immaterielle Vermögenswerte aus der
Kaufpreisallokation von 7.100 TEUR (Vj. 0 TEUR) enthalten,
die sich bereits vollständig amortisiert haben und aus denen
kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.
In der Bilanz zum 31. Dezember 2010 sind insgesamt Ge-
schäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 42.708 TEUR (Vj.
39.737 TEUR) erfasst. Die Erhöhung der Geschäfts- oder Fir-
menwerte ist auf Wechselkursänderungen zurückzuführen.
Gegenläufig wirken Wertminderungen im Rahmen des jährli-
chen Impairment-Tests von 3.158 TEUR (Vj. 4.144 TEUR).
Auf das Segment Sport- und Event-Marketing wurde ein Ge-
schäfts- oder Firmenwert von 33.996 TEUR (Vj. 31.020 TEUR)
zugeordnet. Der auf die Organisationseinheiten unterhalb der
Segmente zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert entfällt im
Wesentlichen auf SPORT1 (8.684 TEUR, Vj. 8.684 TEUR).
Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Fir-
menwerte erfolgt auf Ebene des Segments Sport- und Event-
Marketing bzw. auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten unterhalb des Segments Sport. Im Rahmen des Im-
pairment-Tests für Geschäfts- oder Firmenwerte werden die er-
zielbaren Beträge unter Verwendung des Nutzungswerts
ermittelt. Grundlage des Discounted-Cash-Flow-Verfahrens im
105
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2009
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2009
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Restbuchwerte 31. Dezember 2009
Summe
sonstige im-
materielle Ver-
mögenswerte
128.233
-899
43
2.404
2.014
0
127.767
19.193
-779
246
20.001
19.521
0
2.005
0
56.177
71.590
Geleistete Anzahlungen
1.068
0
0
0
0
-1.068
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Selbst erstellte
immaterielleVermögens-
werte
353
0
0
856
150
0
1.059
171
0
0
134
87
0
150
0
242
817
Geschäfts-
oder
Firmenwerte
142.830
-8.797
48
5
0
0
134.086
90.183
0
22
0
4.144
0
0
0
94.349
39.737
Entgeltlicherworbene
immaterielleVermögens-
werte
126.812
-899
43
1.548
1.864
1.068
126.708
19.022
-779
246
19.867
19.434
0
1.855
0
55.935
70.773
SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE 2009 in TEUR
Constantin Medien-Konzern sind zukünftige Cash-Flows, die
aus einer detaillierten dreijährigen Ergebnisplanungsrechnung
abgeleitet werden, mit Ausnahme des Segments Sport- und
Event-Marketing, in dem analog zur ursprünglichen Purchase
Price Allokation eine 10-jährige Ergebnisplanungsrechnung zu-
grunde gelegt wurde. Das über den Detailplanungszeitraum
hinausgehende Wachstum wurde mit 0 bis 1 Prozent (Vorjahr:
0 bis 1 Prozent) festgelegt. Der zur Diskontierung verwendete
Nachsteuerzinssatz wird auf Grundlage einer kapitalmarkt-
orientierten Risikobewertung nach dem „Capital Asset Pricing
Modell“ (CAPM) ermittelt. Zum 31. Dezember 2010 belaufen
sich die Abzinsungsfaktoren vor Steuern auf 9,6 bis 10,2 Pro-
zent (Vj. 10,1 bis 10,4 Prozent). Die Geschäfts- oder Firmen-
werte wurden zum 31. Dezember 2010 der jährlichen
Überprüfung der Werthaltigkeit unterzogen. Auf Basis der jähr-
lichen Werthaltigkeitsprüfung wurde der erzielbare Betrag des
Segments Sport- und Event-Marketing niedriger als die Buch-
werte eingeschätzt. Daraus resultierte eine Wertminderung in
Höhe von 3.153 TEUR. Weitere wesentliche Wertminderungen
ergaben sich nicht.
106
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
SACHANLAGEN 2010 in TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2010
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2010
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2010
Restbuchwerte 31. Dezember 2010
Summe
Sachanlagen
58.279
0
183
7.307
1.225
-6
64.538
40.864
0
-215
7.036
38
0
1.166
-6
46.551
17.987
Geleistete Anzahlungenund Anlagen
im Bau
15
0
0
291
0
-15
291
0
0
0
0
0
0
0
0
0
291
TechnischeAnlagen und
Maschinen
38.479
0
0
4.541
840
-15
42.165
28.917
0
0
3.774
0
0
801
-12
31.878
10.287
Grundstücke,grundstücks-
gleiche Rechte und
Bauten
8.886
0
84
242
0
15
9.227
5.591
0
15
921
0
0
0
0
6.527
2.700
Andere Anlagen,
Betriebs- undGeschäftsaus-
stattung
10.899
0
99
2.233
385
9
12.855
6.356
0
-230
2.341
38
0
365
6
8.146
4.709
5.3 Sachanlagen
107
SACHANLAGEN 2009 in TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1. Januar 2009
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2009
Veränderung Konsoli dierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Wertminderungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen
Summe 31. Dezember 2009
Restbuchwerte 31. Dezember 2009
Summe
Sachanlagen
57.707
-6.038
8
9.409
3.674
867
58.279
38.761
-4.887
6
6.904
2.767
0
3.554
867
40.864
17.415
Geleistete Anzahlungenund Anlagen
im Bau
1.309
0
0
15
0
-1.309
15
0
0
0
0
0
0
0
0
0
15
TechnischeAnlagen und
Maschinen
35.385
-5.537
0
6.794
343
2.180
38.479
27.305
-4.574
0
3.561
2.078
0
312
859
28.917
9.562
Grundstücke,grundstücks-
gleiche Rechte und
Bauten
8.375
-132
3
618
0
22
8.886
4.014
-110
1
975
689
0
0
22
5.591
3.295
Andere Anla gen,
Betriebs- undGeschäftsaus-
stattung
12.638
-369
5
1.982
3.331
-26
10.899
7.442
-203
5
2.368
0
0
3.242
-14
6.356
4.543
5.4 Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Assoziierte Unternehmen
Zum Zweck der Fortschreibung der assoziierten Unternehmen
wurde bei der BECO Musikverlag GmbH der Jahresabschluss
zum 31. Dezember 2009 zugrunde gelegt, da der Jahresab-
schluss zum 31. Dezember 2010 noch nicht erstellt ist.
Bei der NEF-Production S.A.S. wurden die Werte zum 31. De-
zember 2010 einbezogen.
Bei der Escor Casinos & Entertainment SA wurden die Werte
des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2010 auf Basis der
Ad-hoc-Mitteilung der Escor Casinos & Entertainment SA vom
3. März 2011 zugrunde gelegt.
Eventualverbindlichkeiten mit assoziierten Unternehmen be-
standen zum 31. Dezember 2010 nicht.
108
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Joint Venture Unternehmen
Der Buchwert des Joint Ventures Polyscreen Produktionsgesell-
schaft für Film und Fernsehen mbH zum 31. Dezember 2010
beträgt 322 TEUR (Vj. 364 TEUR). Die zusammengefasste
Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung setzen sich wie
folgt zusammen:
Diese Werte entfallen zu 50 Prozent auf den Constantin
Medien-Konzern. Zum 31. Dezember 2010 bestanden wie im
Vorjahr keine Eventualverbindlichkeiten.
5.5 Vorräte
Die unfertigen Erzeugnisse und Leistungen betreffen im We-
sentlichen Auftragsproduktionen im Entwicklungsstadium, für
die noch keine Beauftragung vom Sender vorliegt.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Wertberichtigungen von 0 TEUR
(Vj. 0 TEUR) zugeführt, wogegen die Auflösung von Wertbe-
richtigungen 10 TEUR (Vj. 3 TEUR) betrug.
5.6 Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in
Höhe von 2.021 TEUR (Vj. 732 TEUR) beinhalten festverzins-
BILANZPOSTEN in TEUR
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Passiva
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
31.12.2010
4
2.456
0
1.815
31.12.2009
5
4.139
0
3.419
GUV-POSTEN in TEUR
Gesamtleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Steueraufwand
Summe
1.1. bis
31.12.2010
10.200
-9.045
-332
-1
-41
-239
542
1.1. bis31.12.2009
10.125
-8.563
-320
-1
-344
-295
602
31.12.2010
889
1.776
276
2.941
31.12.2009
1.018
1.799
276
3.093
VORRÄTE in TEUR
Bestand Netto
Unfertige Erzeugnisse, unfertige
Leistungen
Blu-rays/DVDs
Festwerte
Summe
Umsatzerlöse
23
2.018
550
18
2.092
2010
Assoziierte Unternehmen
BECO Musikverlag GmbH, Hamburg
Escor Casinos & Entertainment SA, Düdingen/Schweiz
NEF-Production S.A.S., Paris/Frankreich
2009
Assoziierte Unternehmen
BECO Musikverlag GmbH, Hamburg
Escor Casinos & Entertainment SA, Düdingen/Schweiz
SummeSchulden
10
1.189
28
11
795
SummeVermögen
81
19.318
97
69
16.429
Ergebnis nach Steuern
12
161
59
7
1.101
Buchwert
68
5.503
21
61
5.255
ANGABEN ZU ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR
109
liche kurzfristige Wertpapiere, welche zu fortgeführten An-
schaffungskosten bilanziert werden, sowie Vorzugsaktien an
einem kanadischen Partnerunternehmen, die im Zusammen-
hang mit der Produktion des Films „Resident Evil: Afterlife“
erworben wurden. Es wird erwartet, dass diese Aktien im
Laufe des Jahres 2011 vom Partner zurückgekauft werden.
Die Aktien werden zu fortgeführten Anschaffungskosten be-
wertet, da aufgrund des Fehlens eines aktiven Marktes ein
beizulegender Zeitwert nicht zu ermitteln ist.
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte in
Höhe von 247 TEUR (Vj. 285 TEUR) beinhalten zum 31. De-
zember 2010 im Wesentlichen Wertpapiere des Anlagever-
mögens. Im Geschäftsjahr 2010 wurden ergebniswirksame
Abwertungen auf langfristige finanzielle Vermögenswerte in
Höhe von 33 TEUR (Vj. 696 TEUR) vorgenommen.
Die Wertpapiere wurden in früheren Geschäftsjahren mit dem
Ziel erworben, thesaurierte Unternehmensgewinne einer Tochter-
gesellschaft gewinnbringend anzulegen und bei einem Liqui-
ditätsbedarf abzurufen. Dahingehend erfolgt eine permanente
Überwachung ihres beizulegenden Zeitwerts durch die Ge-
schäftsführung der Olga Film GmbH, um im Falle von Wert-
schwankungen schnell reagieren zu können. Der Abruf erfolgt
im Bedarfsfall. Demgemäß ordnet die Constantin Medien-
Gruppe diese Wertpapiere in die Kategorie erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert ein.
Langfristige Forderungen
Die langfristigen Forderungen betreffen im Wesentlichen die
langfristige Kaufpreisforderung aus dem in 2009 erfolgten
Verkauf der Creation Club (CC) GmbH, welche durch eine
Bankgarantie besichert ist, sowie den Umsatzsteueranteil für
nach IFRS noch nicht zu realisierende Umsatzerlöse.
Die zur Besicherung des Kaufpreises im Zusammenhang mit
der Veräußerung des Creation Club (CC) GmbH gehaltene
Bankgarantie beläuft sich auf 10.000 TEUR (Vj. 10.000
TEUR). Der Garantiebetrag ist fällig, wenn und soweit der
Käufer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht fristgemäß
nachkommt. Die Bankgarantie ist revolvierend und endet mit
Zahlung der fünften Rate am 15. Juli 2013.
5.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten
Forderungen gegen Dritte in Höhe von 64.510 TEUR (Vj.
73.921 TEUR). In den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sind Forderungen aus PoC in Höhe von 6.763
TEUR (Vj. 8.603 TEUR) enthalten. Bei noch nicht fälligen
Forderungen sowie Forderungen, welche bis zu 90 Tage über-
fällig sind, entspricht der Buchwert näherungsweise dem bei-
zulegenden Zeitwert. Bei älteren Forderungen oder, sofern ein
konkreter Anlass besteht, werden zur Anpassung des Buch-
werts an den beizulegenden Zeitwert Einzelwertberichtigungen
vorgenommen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich
wie folgt zusammen.
Im Aufwand aus Wertberichtigungen sind neben der Zufüh-
rung zur Wertberichtigung auch der Ertrag aus der Auflösung
von Wertberichtigungen sowie der Aufwand aus der Ausbu-
chung von Forderungen enthalten.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen haben sich im Jahr 2010 bzw. 2009 wie in nach-
folgender Tabelle entwickelt.
Bruttobestand
Abzinsungen
Einzelwertberichtigungen
Summe
31.12.2010
7.736
-528
-67
7.141
31.12.2009
11.763
-939
-93
10.731
LANGFRISTIGE FORDERUNGEN in TEUR
Bruttobestand
Abzinsungen
Einzelwertberichtigungen
Summe
31.12.2010
71.944
0
-7.434
64.510
31.12.2009
81.505
-9
-7.575
73.921
FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN in TEUR
110
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
WERTBERICHTIGUNGEN in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Zuführungen
Auflösungen/Verbrauch
Stand 31. Dezember 2010
Stand 1. Januar 2009
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Zuführungen
Auflösungen/Verbrauch
Stand 31. Dezember 2009
AufzugebenderGeschäfts-
bereich
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
7.575
0
60
2.427
-2.628
7.434
11.613
-124
1
2.207
-6.122
7.575
Fortzuführen-der Geschäfts-
bereich
7.575
0
60
2.427
-2.628
7.434
11.613
-124
1
2.207
-6.122
7.575
Fortzuführender
Geschäftsbereich
31.12.2010
Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen
31.12.2009
Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen
Aufzugebender
Geschäftsbereich
31.12.2010
Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen
31.12.2009
Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen
davon: zum Abschluss-
stichtag wederwertgemindert
noch überfällig
51.752
57.879
0
0
Buchwert
64.510
73.921
0
1
FÄLLIGKEITSÜBERSICHT in TEUR
Überfälligkeit in Tagen
zwischen91 und 180
736
2.562
0
0
zwischen181 und 270
353
313
0
0
zwischen271 und 365
211
42
0
0
mehr als365
995
2.091
0
1
weniger als90
10.463
11.034
0
0
111
5.9 Aufzugebender Geschäftsbereich
Zum 31. Dezember 2010 werden die Vermögenswerte, Schulden
und das Ergebnis des Geschäftsbetriebs der Life On Stage GmbH
i.L. weiterhin nach IFRS 5.13 im aufzugebenden Geschäftsbe-
reich ausgewiesen. Gleiches gilt für die Darstellung in der Kapi-
talflussrechnung. Bei der Liquidation der Life On Stage GmbH i.L.
handelt es sich demnach nur noch um einen nachgelagerten Ab-
wicklungsprozess aus dem Verkauf des Segments Unterhaltung.
Die Vermögenswerte und Schulden des aufzugebenden Ge-
schäftsbereichs beinhalten zum 31. Dezember 2010 kurzfristige
Vermögenswerte von 25 TEUR (Vj. 92 TEUR) und kurzfristige
Schulden von 1 TEUR (Vj. 47 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2010 betragen die Erträge 5 TEUR (Vj. 26
TEUR) und die Aufwendungen 26 TEUR (Vj. 43 TEUR). Das
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereich beträgt -21
TEUR (Vj. -17 TEUR).
Der Cash-Flow des aufzugebenden Geschäftsbereichs von -53
TEUR (Vj. -342 TEUR) resultiert aus der Geschäftstätigkeit von
-53 TEUR (Vj. -342 TEUR).
31.12.2010
Sonstige Forderungen
davon nicht IFRS 7 relevant
davon IFRS 7 relevant
31.12.2009
Sonstige Forderungen
davon nicht IFRS 7 relevant
davon IFRS 7 relevant
davon: zum Abschluss-
stichtag wederwertgemindert
noch überfällig
14.234
87.912
Buchwert
48.741
28.241
20.500
121.361
33.284
88.077
FÄLLIGKEITSÜBERSICHT in TEUR
Überfälligkeit in Tagen
zwischen91 und 180
18
0
zwischen181 und 270
9
5
zwischen271 und 365
6.214
0
mehr als365
14
0
weniger als90
11
160
5.8 Sonstige Forderungen
Bei sämtlichen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ent-
spricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert.
Unter den sonstigen Steuern werden im Wesentlichen Umsatz-
steuerforderungen gezeigt.
Die übrigen Vermögenswerte enthalten ein kurzfristiges Darlehen
im Zusammenhang mit der Produktion Resident Evil an den
Koproduzenten Davis Film Impact Pictures von 2.167 TEUR
(Vj. 20.628 TEUR). Des Weiteren enthalten die übrigen Ver-
mögenswerte eine Forderung gegenüber einem Kreditinstitut
von 6.210 TEUR (Vj. 0 TEUR). Diese Forderung steht in Zu-
sammenhang mit einer Equity-Swap Transaktion und unterliegt
einer Verfügungsbeschränkung. Diese Beschränkung wurde im
Vorjahr aufgrund des Ausweises unter dem Posten Zahlungs-
mittel und Zahlungsmitteläquivalente in Kapitel 5.10 gezeigt.
Die Fälligkeitsübersicht der sonstigen Forderungen ist in un-
tenstehender Tabelle dargestellt.
31.12.2010
6.936
3.906
157
700
16.310
0
20.732
48.741
31.12.2009
12.481
3.313
564
713
16.926
57.500
29.864
121.361
Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige Steuern
Geleistete Anzahlungen
Debitorische Kreditoren
Forderungen aus Fördermitteln
Forderungen aus Vergleichsverein-
barungen
Übrige Vermögenswerte
Summe
SONSTIGE FORDERUNGEN in TEUR
112
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
5.10 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Der Posten enthält Kassenbestände und Guthaben bei Kredit-
instituten. Zum 31. Dezember 2010 sind Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente in der Höhe von 23 TEUR
(Vorjahr: 3.105 TEUR) einer Verfügungsbeschränkung unter-
worfen.
Soweit es sich um Tagesgelder oder kurzfristige Sichteinlagen
handelt, werden diese Gelder verzinst. Die Verzinsung beträgt
zwischen 0 und 0,9 Prozent (Vj. 0,1 bis 5 Prozent).
5.11 Latente Steueransprüche
Insgesamt liegen im Konzern körperschaftsteuerliche Verlust-
vorträge von 210.202 TEUR (Vj. 153.785 TEUR), gewerbe-
steuerliche Verlustvorträge von 36.383 TEUR (Vj. 20.331
TEUR) sowie ausländische Verlustvorträge von 477 TEUR
(Vj. 1.492 TEUR) vor, für die keine aktiven latenten Steuern
gebildet wurden.
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zu den Steuer-
sätzen, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeit-
punkt gelten bzw. künftig anzuwenden sind.
5.12 Eigenkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Konzern-Eigen-
kapital-Veränderungsrechnung dargestellt.
Grundkapital
Das Grundkapital der Konzernobergesellschaft Constantin Medien
AG betrug zum 31. Dezember 2010 insgesamt 85.130.780
EUR (Vj. 85.130.780 EUR), eingeteilt in 85.130.780 (Vj.
85.130.780) auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie.
Genehmigtes Kapital 2009/I
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 28. Januar
2009 hat die Aufhebung der Beschlüsse der ordentlichen
Hauptversammlung vom 9. Juli 2008 zum Genehmigten
Kapital 2005/I (Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals
2008/I von 20.000.000 EUR und Aufhebung des noch be-
stehenden Genehmigten Kapitals 2005/I von 2.000.000 EUR)
sowie die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals
2009/I von 20.000.000 EUR beschlossen. Die Beschlüsse
über die Auflösung des Genehmigten Kapitals 2005/I und die
Schaffung des neuen genehmigten Kapitals 2009/I wurden am
9. Februar 2009 ins Handelsregister eingetragen.
Im Rahmen des auf der außerordentlichen Hauptversammlung
vom 28. Januar 2009 beschlossenen Genehmigten Kapitals
2009/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um ins-
gesamt bis zu 20.000.000 EUR durch ein- oder mehrmalige
Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuer, auf den Inhaber lau-
tender Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grund-
kapital von 1,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen.
Bedingtes Kapital
Bedingtes Kapital 2004/III
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
Kurzfr. latente Steueransprüche
Langfr. latente Steueransprüche
Summe
31.12.2010
703
2.445
3.148
31.12.2009
199
2.399
2.598
AKTIVE LATENTE STEUERN NACH FRISTIGKEIT in TEUR
31.12.2010
4.411
6.070
3.941
7.761
8.597
5.238
4.516
40.534
-37.386
3.148
31.12.2009
7.574
5.922
8.300
5.719
8.540
2.669
3.272
41.996
-39.398
2.598
Verlustvorträge
Immaterielle Vermögenswerte/
Filmvermögen
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Vorräte
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige
Verbindlichkeiten
Sonstige temporäre Differenzen
Summe
Saldierung mit passiven
latenten Steuern
Aktive latente Steuer saldiert
ZUSAMMENSETZUNG AKTIVE LATENTE STEUERN in TEUR
113
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu
1.488.012 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf
den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die be-
dingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Options-
rechten für Aktienoptionen, die auf Basis der Beschlüsse der
Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising
AG vom 22. Juli 1999 und 26. Juli 2000 ausgegeben wurden
(Optionsprogramm 1999 und 2000, sog. Aktienoptionen).
Zum 31. Dezember 2010 hielten Berechtigte insgesamt
358.000 Optionsrechte (Vj. 392.500 Optionsrechte), die zum
Bezug von insgesamt 49.041 auf den Inhaber lautende Stück-
aktien (Vj. 53.767 Stückaktien) der Constantin Medien AG
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR
je Aktie berechtigen.
Bedingtes Kapital 2005/I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu
15.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf
den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Auf Basis
dieser Ermächtigung wurde am 8. Mai 2006 über die hun-
dertprozentige Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V., Ams-
terdam die 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
ausgegeben. Die Wandelschuldverschreibung verbrieft unter
anderem ein Wandlungsrecht auf insgesamt 15.000.000 auf
den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG
mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR
je Aktie. Den Emissionserlös hat die EM.TV Finance B.V. der
Constantin Medien AG über ein langfristiges Darlehen zur Ver-
fügung gestellt. Die Constantin Medien AG tritt als Garantin
für die Wandelschuldverschreibung auf. Im Falle einer Wand-
lung erlischt der Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in
Höhe der in Aktien gewandelten Schuldverschreibungen.
Zum 31. Dezember 2010 beläuft sich das bedingte Kapital
2005/I auf einen Betrag von 14.968.183 EUR (Vj. 14.968.183
EUR). Im Geschäftsjahr 2010 wurden 24 Teilschuldverschrei-
bungen in 24 Aktien gewandelt. Die Wandlungen wurden aus
eigenen Aktien bedient. Im Vorjahr gab es keine Wandlungen.
Bedingtes Kapital 2008/I
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juli 2008
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu
20.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 20.000.000
neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt,
wie die Inhaber bzw. Gläubiger von durch die Gesellschaft
oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Tochtergesellschaft
bis 8. Juli 2013 ausgegebenen Wandel- und/oder Options-
schuldverschreibung von ihren Wandlungs- bzw. Options-
rechten Gebrauch machen oder ihre Pflicht zur Wandlung
erfüllen, soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt
werden. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten
der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Der Beschluss über das bedingte Kapital 2008/I wurde am
5. August 2009 in das Handelsregister eingetragen.
Eigene Anteile
Zum 31. Dezember 2010 belief sich der Bestand der direkt
und indirekt selbst gehaltenen stimmrechtslosen eigenen
Aktien unter Berücksichtigung der von der Highlight Communi-
cations AG gehaltenen Position auf 7.424.378 Constantin
Medien-Aktien zu einem Buchwert von 12.992.662 EUR (Vj.
7.424.402 Stück, 14.848.804 EUR Buchwert). Aus eigenen
Aktien stehen der Gesellschaft keinerlei Rechte zu.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010
ist die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien von bis zu 10
Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden
Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung
wurde mit Ablauf der Hauptversammlung am 9. Juni 2010
wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die Ermächtigung ist
auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen
Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu 8.513.078 EUR
beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen,
einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen
Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich
im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff.
AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Pro-
zent des Grundkapitals entfallen.
Aktienoptionen aus Optionsprogrammen (Stock Options)
Zum 31. Dezember 2010 standen insgesamt 358.000 Options-
rechte (Vj. 392.500 Optionsrechte) aus, die zum Bezug von
insgesamt 49.041 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Vj.
53.767 Stückaktien) der Constantin Medien AG mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie
114
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
OPTIONEN OHNE BILANZIERUNG NACH IFRS 2
Ausgabedatum
1. März 2001
31. Januar 2002
20. Dezember 2002
Zukünftig noch wandelbar
231.000
87.000
20.000
Anzahl ausstehende Optionen
231.000
87.000
20.000
Ausübungspreis nach Verschmelzung in EUR
54,57
19,14
7,30
OPTIONEN MIT BILANZIERUNG NACH IFRS 2
Ausgabedatum
20. Dezember 2002
Zukünftig noch wandelbar
20.000
Anzahl ausstehende Optionen
20.000
Ausübungspreis nach Verschmelzung in EUR
7,96
AUSSTEHENDE OPTIONEN
2010
Ausstehend 1. Januar
Ausgegeben
Ausgeübt
Verfallen
Verwirkt
Ausstehend 31. Dezember
2009
Ausstehend 1. Januar
Ausgegeben
Ausgeübt
Verfallen
Verwirkt
Ausstehend 31. Dezember
Anzahl der Optionen
392.500
0
0
0
34.500
358.000
1.100.000
0
0
302.000
405.500
392.500
Gewichtete durch-schnittliche Aus übungs-
preise in EUR
38,75
0
0
0
18,31
40,71
120,03
0
0
357,55
21,82
38,75
berechtigen. Die zum 31. Dezember 2010 ausstehenden
Optionsrechte bzw. Stückaktien entfallen ausschließlich auf
das Optionsprogramm 2000. Aufgrund des Fristablaufs für
die Ausübung wurde das Optionsprogramm 1999 im Vorjahr
geschlossen. Der Rückgang zum Vorjahr erklärt sich durch das
Ausscheiden von Mitarbeitern, wodurch deren Optionsrechte
verwirkt wurden.
Sämtliche Aktienoptionspläne haben im Geschäftsjahr 2007
das Ende des Erdienungszeitraums erreicht. Daher waren in
den Geschäftsjahren 2010 und 2009 keine Personalaufwen-
dungen aus der Bilanzierung von Stock Options zu erfassen.
In den Geschäftsjahren 2010 und 2009 wurden keine Options-
rechte ausgeübt.
115
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage des Konzerns beträgt zum 31. Dezember
2010 insgesamt 111.256 TEUR (Vj. 128.989 TEUR).
Die Verminderung der Kapitalrücklage resultiert im Wesent-
lichen aus dem erfolgsneutral im Eigenkapital abzubilden-
den Erwerb der restlichen 20 Prozent an der Team Holding
AG im zweiten Quartal des Geschäftsjahres. Durch diese
Transaktion reduzierte sich die Kapitalrücklage um 17.678
TEUR und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss um
21.715 TEUR.
Andere Rücklagen
Die anderen Rücklagen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf
insgesamt 14.147 TEUR (Vj. 9.045 TEUR). In diesem Posten
sind per 31. Dezember 2010 die Rücklage für das Mitarbeiter-
optionsprogramm von 175 TEUR (Vj. 175 TEUR), die Rück-
lage aus der Währungsumrechnung von nicht in Euro bilan-
zierenden Konzerngesellschaften von 8.893 TEUR (Vj. 3.791
TEUR) und sonstige Gewinnrücklagen in Höhe von 5.079
TEUR (Vj. 5.079 TEUR) enthalten.
Die Veränderungen der sonstigen Bestandteile des Eigen-
kapitals setzen sich in den Geschäftsjahren 2010 und 2009
wie folgt zusammen.
DIREKT IM EIGENKAPITAL ERFASSTE ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN in TEUR
1. Januar bis 31. Dezember 2010
Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung
Ergebniswirksame Umbuchung realisierter Gewinne/Verluste
Summe Unterschied Währungsrumrechnung
Erfolgsneutrale Bilanzierung at-Equity
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen
1. Januar bis 31. Dezember 2009
Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnung
Ergebniswirksame Umbuchung realisierter Gewinne/Verluste
Summe Unterschied Währungsrumrechnung
Erfolgsneutrale Bilanzierung at-Equity
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen
Steuereffekt
-808
0
-808
0
-808
30
0
30
0
30
nach Steuern
4.563
0
4.563
0
4.563
-185
-15
-200
0
-200
vor Steuern
5.371
0
5.371
0
5.371
-215
-15
-230
0
-230
Angaben zum Kapitalmanagement
Ziel der Constantin Medien AG ist es, das der Gesellschaft
vom Kapitalmarkt zur Verfügung gestellte Kapital zu vermeh-
ren und eine angemessene Rendite für Aktionäre zu erzielen.
Zu diesem Zweck setzt die Muttergesellschaft das Eigenkapi-
tal ein, indem sie Beteiligungen erwirbt und deren sowie ei-
genes operatives Geschäft finanziert. Ferner kann die
Constantin Medien-Gruppe eine Dividendenauszahlung be-
schließen, Kapital an die Aktionäre zurückzahlen, neue Ak-
tien ausgeben oder Vermögenswerte veräußern mit dem Zweck
Schulden abzubauen.
Dabei ist das Ziel des Managements, die eigenen und fremden
Kapitalia effizient einzusetzen, um die finanzielle Flexibilität
116
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
auf Grundlage einer soliden Kapitalstruktur sicherzustellen
und für eine ausreichende Liquiditätsausstattung zu sorgen.
Die Liquidität setzt sich dabei aus Zuflüssen aus laufender
Geschäftstätigkeit, vorhandenen Barmitteln und verfügbaren
Fremdmitteln zusammen.
In der Konzernfinanzierung wird neben dem Eigenkapital zu-
sätzlich Fremdkapital eingesetzt, um die Rentabilität des
Eigenkapitals zu erhöhen. Zur Sicherung dieses Ziels wird
grundsätzlich bei jeder größeren Investition eine Rentabili-
tätsrechnung erstellt. Die hierbei zugrunde gelegte Vorge-
hensweise basiert regelmäßig auf einem Barwertverfahren
(DCF), bei dem in den meisten Fällen die Methode der gewich-
teten Kapitalkosten (WACC) zum Einsatz kommt. So soll metho-
disch unterstützt werden, dass der Kapitaleinsatz werterhö-
hend wirkt. Zur Kontrolle und Einordnung der im Konzern
erzielten Rentabilitäten werden mehrmals jährlich Rentabili-
tätskennziffern ermittelt, darunter die Eigenkapitalrentabilität
sowie die Gesamtkapitalrentabilität. Diese Kennziffern werden
mit den Kennziffern anderer Unternehmen verglichen.
Die Liquidität der Constantin Medien-Gruppe wird für das Seg-
ment Sport und Sonstiges zentral über die Constantin Medien
AG gesteuert. Die Highlight Communications-Gruppe steuert
ihre Liquidität eigenständig und unabhängig von der Constantin
Medien AG. Zur Sicherstellung der Liquiditätsausstattung ver-
wendet die Constantin Medien AG neben einem Liquiditäts-
bericht und einer Liquiditätsplanung zur Beurteilung des
Liquiditätsstatus die Kenngrößen Verschuldungsgrad und Netto-
verschuldung, definiert aus kurz- und langfristigen Finanzver-
bindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente.
Das Eigenkapitalmanagement der Constantin Medien AG um-
fasst sämtliche Bilanzposten des Eigenkapitals, wobei die
gehaltenen Eigenen Anteile abzuziehen sind. Die Constantin
Medien AG überwacht im Rahmen der Konzernsteuerung
zudem sämtliche Posten des Fremdkapitals des Segments Sport
und Sonstiges. Die Fremdmittel der Gesellschaften der High-
light Communications-Gruppe, werden über die Highlight
Communications AG und die Constantin Film AG dezentral
gesteuert.
Die durch die Constantin Medien AG gemanagten Fremdmittel
sind im Wesentlichen durch die Anteile an der Highlight Com-
munications-Gruppe, den Forderungen aus dem Verkauf der
Creation Club (CC) GmbH und auf erstes schriftliches Anfor-
dern der Bank durch die Verpfändung der Anteile an der
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion sowie über
Garantien der Constantin Medien AG abgesichert. Die Mittel
bestehen im Wesentlichen aus einer Wandelanleihe, einer
Unternehmensanleihe und einem Darlehen eines Privatinves-
tors sowie einer Betriebsmittelkreditlinie.
Für die Fremdmittel müssen Finanzrelationen und weitere
Bedingungen eingehalten sowie Informationen bereitgestellt
werden.
In Kreditverträgen der Highlight Communications AG und der
Constantin Film AG wurde die Einhaltung von bestimmten
Finanzkennzahlen (Financial Convenants) vereinbart. Die
Finanzkennzahlen beziehen sich auf Ebit, Ebit-Marge, Zins-
deckungsgrad, Verschuldungsgrad, wirtschaftliche Eigenkapi-
talquote sowie auf das Verhältnis von Nettofinanzschulden
zum Betriebsergebnis. Bei der Verletzung von Fremdmittel-
bedingungen kann sich die Verzinsung erhöhen sowie eine
Kündigungsoption bestehen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden
keine Finanzkennzahlen verletzt.
Die Kreditlinien (Produktionsfinanzierung und Lizenzhandels-
linie) sind durch die im Filmvermögen ausgewiesenen Film-
rechte im Umfang von 136.869 TEUR (Vj. 138.298 TEUR)
und die daraus resultierenden Auswertungserlöse sowie durch
Forderungen im Umfang von 36.272 TEUR (Vj. 41.255 TEUR)
besichert. Die gezogenen Beträge sind alle nach Aufforderung
im Jahr 2011 fällig.
117
2010
Langfristige Schulden
Rückstellungen
Pensionsverpflichtungen
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden
Summe
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Sonstige Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Ertragsteuerschulden
Summe
2009
Langfristige Schulden
Rückstellungen
Pensionsverpflichtungen
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden
Summe
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Sonstige Verbindlichkeiten
Rückstellungen
Ertragsteuerschulden
Summe
bis 1 Jahr
–
–
–
–
3.814
3.814
259.600
46.104
54.018
2.392
72.993
22.227
6.332
463.666
–
–
–
–
1.093
1.093
214.466
35.487
53.621
2.576
80.781
28.000
7.147
422.078
1 bis 5 Jahre
3.259
5.636
43.300
10.713
18.960
81.868
–
–
–
–
–
–
–
0
313
3.778
86.263
120
21.411
111.885
–
–
–
–
–
–
–
0
über 5 Jahre
0
0
0
22
0
22
–
–
–
–
–
–
–
0
0
0
0
0
0
0
–
–
–
–
–
–
–
0
Summe
3.259
5.636
43.300
10.735
22.774
85.704
259.600
46.104
54.018
2.392
72.993
22.227
6.332
463.666
313
3.778
86.263
120
22.504
112.978
214.466
35.487
53.621
2.576
80.781
28.000
7.147
422.078
FRISTIGKEIT DER RÜCKSTELLUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN in TEUR
5.13 Übersicht der Rückstellungen und Verbindlichkeiten
118
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
5.14 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten
Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von
127.011 TEUR (Vj. 134.402 TEUR) beinhalten Verbindlich-
keiten aus Lieferungen und Leistungen von 54.018 TEUR (Vj.
53.621 TEUR) sowie sonstige Verbindlichkeiten von 72.993
TEUR (Vj. 80.781 TEUR).
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen sind, abgesehen von den branchenüblichen Eigentums-
vorbehalten, nicht weiter besichert. Sie stehen im Wesentlichen
im Zusammenhang mit Lizenzierungen oder Dienstleistungen.
Insgesamt sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen nicht verzinslich und in ihrer Fälligkeit kurzfristig,
so dass der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind
407 TEUR (Vj. 0 TEUR) Verbindlichkeiten aus PoC enthalten.
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Die Personalverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen Ver-
pflichtungen aus Prämien, geleisteten Überstunden, Restur-
laub und Vorstandstantiemen.
In den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind 135 TEUR
(Vj. 645 TEUR) gegenüber nahe stehenden Unternehmen und
Personen enthalten (vgl. auch Kapitel 11).
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie
folgt zusammen:
SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN in TEUR
Verbindlichkeiten aus bedingt rückzahlungspflichtigen Darlehen (Fördermittel)
Personalverbindlichkeiten
Kurzfristige Zinsverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer
Sonstige Steuern und Sozialabgaben
Rechnungsabgrenzungsposten
Kreditorische Debitoren
Provisionen und Lizenzen
Kurzfristige sonstige Darlehen
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungszusammenhängen gem. IAS 39
Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungszusammenhänge
Verbindlichkeiten aus Vergleichsvereinbarungen
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Summe
31.12.2010
12.562
18.349
2.160
4.696
1.838
8.694
504
15.236
0
11
2.577
0
6.366
72.993
31.12.2009
13.851
15.820
1.996
2.404
1.673
17.019
658
8.687
500
0
2.559
9.167
6.447
80.781
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Bei den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten von 10.735
TEUR (Vj. 120 TEUR) handelt es sich im Wesentlichen um
eine diskontierte bedingte Kaufpreiszahlung von 9.512 TEUR
im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Team Hol-
ding AG sowie um Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit
erworbenen Lizenzrechten von 71 TEUR (Vj. 107 TEUR).
5.15 Finanzverbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanz-
stichtag insgesamt 43.300 TEUR (Vj. 86.263 TEUR) und setzten
sich aus der im vierten Quartal des Geschäftsjahres begebe-
nen Unternehmensanleihe von 28.300 TEUR und einem lang-
fristigen Anteil von 15.000 TEUR (Vj. 30.000 TEUR) eines
119
von einer der Highlight Communications AG nahe stehen-
den Person gewährten Darlehens zusammen. Die im Vorjahr
unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen
Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 wurden in die
kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten umgegliedert.
Im Geschäftsjahr 2009 hat die Constantin Medien AG von
einer der Highlight Communications AG nahe stehenden Per-
son ein langfristiges Darlehen in Höhe von 30.000 TEUR mit
einer Laufzeit von drei Jahren aufgenommen. Eine Tranche
von 15.000 TEUR ist im August 2011 zur Rückzahlung
fällig. Die zweite Tranche von 15.000 TEUR ist im Septem-
ber 2012 zur Rückzahlung fällig. Zur Besicherung des Darle-
hens wurde ein Wertpapierdepot mit 22,3 Millionen Highlight
Communications-Aktien verpfändet.
Die Constantin Medien AG hat am 13. Oktober 2010 eine
Unternehmensanleihe im Volumen von 30 Mio. EUR bege-
ben. Die Anleihe, die im Rahmen einer Privatplatzierung emit-
tiert wurde, hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 9,0
Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe ist ab dem 13. Oktober
2013 durch die Constantin Medien AG mit einer Frist von
mindestens 30 und höchstens 60 Tagen durch Bekannt-
machung gemäß § 13 der Anleihebindungen kündbar.
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Zum Bilanzstichtag bestanden kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 201.629 TEUR
(Vj. 214.466 TEUR), von 15.000 TEUR (Vj. 0 TEUR) aus
einem Darlehen eines Privatinvestors sowie von 42.971 TEUR
(Vj. 56.063 TEUR) aus der Wandelschuldverschreibung
2006/2013. Die Wandelschuldverschreibungen waren im Vor-
jahr in Höhe von 56.063 TEUR unter den langfristigen
Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
Auf Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom
5. Juli 2005 hat die EM.TV Finance B.V., Amsterdam, eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft der Constantin Medien
AG, am 8. Mai 2006 die 5,25% Wandelschuldverschreibung
2006/2013 mit einem Nominalwert von insgesamt 87.750
TEUR ausgegeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur
Wandlung in 1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien der
Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grund-
kapital von 1,00 EUR je Aktie. Der Emissionspreis von 5,85
Euro je Teilschuldverschreibung entspricht sowohl dem Nenn-
betrag sowie dem anfänglichen Wandlungspreis je Teilschuld-
verschreibung. Der Zinssatz beläuft sich auf 5,25 Prozent p.a.
Den Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung hat
die EM.TV Finance B.V. vollständig der Constantin Medien AG
über ein langfristiges Darlehen zur Verfügung gestellt. Die Dar-
lehensforderung dient als Sicherheit für die Anleihegläubiger.
Die Constantin Medien AG hat den Anleihegläubigern sowohl
für Zinszahlungen als auch für die Rückzahlung eine Garantie
gegeben. Im Falle einer Wandlung erlischt der Rückzah-
lungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien der
Constantin Medien AG gewandelten Schuldverschreibungen.
Die Wandelschuldverschreibung wurde im Rahmen der Bilan-
zierung in einen Eigen- und einen Fremdkapitalanteil aufge-
teilt. Der Fremdkapitalanteil zinst sich über die Laufzeit der
Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf (Effektiv-
zinssatz von 8,4 Prozent). Die Wandelschuldverschreibung ist
zum 7. Mai 2013 zur Rückzahlung fällig, wobei sowohl die
Emittentin als auch die Gläubiger unter bestimmten Voraus-
setzungen und zu festgelegten Terminen eine vorzeitige Rück-
zahlung verlangen können. Im dritten Quartal 2008 wurde
eine Neubewertung der Wandelschuldverschreibung hinsicht-
lich des wahrscheinlichen Rückzahlungstermins vorgenommen,
da der Aktienkurs der Constantin Medien AG deutlich unter
dem Wandlungspreis von 5,85 EUR je Aktie lag. Deshalb
überwog die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihegläubiger
die in den Anleihebedingungen vorgesehene Möglichkeit einer
vorzeitigen Rückzahlung im Mai 2011 verlangen werden.
Im Geschäftsjahr 2010 gab es 24 Wandlungen (Vj. 0) von Teil-
schuldverschreibungen der EM.TV Finance B.V. in auf den
Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG, so
dass zum Bilanzstichtag 14.965.459 (Vj. 14.965.483) Teil-
schuldverschreibungen ausstanden. Im Geschäftsjahr 2010 hat
der Constantin Medien-Konzern insgesamt 2.545.057 Teil-
schuldverschreibungen (Vj. 3.900.000) zurückgekauft, so dass
sich zum 31. Dezember 2010 insgesamt 7.545.057 Teil-
schuldverschreibungen im eigenen Bestand und noch
7.420.402 (Vj. 9.965.483) Teilschuldverschreibungen im Um-
lauf bei Dritten befanden. Durch den Rückkauf der Teilschuld-
verschreibungen wurde ein Ertrag in Höhe von 70 TEUR (Vj.
9.069 TEUR) realisiert und in den Finanzerträgen ausgewiesen.
120
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Auf Basis des Schlusskurses von 5,89 Euro (Vj. 5,01 Euro) je
Teilschuldverschreibung ergibt sich zum 31. Dezember 2010 ein
beizulegender Zeitwert von 43.706 TEUR (Vj. 49.927 TEUR).
Folgende Sicherheiten wurden den Gläubigern der Wandel-
schuldverschreibung gewährt:
– EM.TV Finance B.V. hat sämtliche Darlehensansprüche
gegen die Constantin Medien AG in Höhe von 87.548 TEUR
an die Gläubiger der Wandelschuldverschreibung abgetre-
ten. Bei der Abtretung entfällt auf jede Schuldverschreibung
ein Teilbetrag aus dem Darlehen. Hinsichtlich jeder Schuld-
verschreibung erfolgt die Sicherungsabtretung auflösend be-
dingt durch Rückzahlung der Schuldverschreibungen ohne
Ausübung des Wandlungsrechts.
– Die Constantin Medien AG hat den Gläubigern der Wandel-
schuldverschreibung die ordnungsgemäße und pünktliche
Zahlung sämtlicher fälliger Beträge garantiert.
Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über folgende freie
kurzfristige Kreditlinien:
Die Constantin Medien AG verfügt zum 31. Dezember 2010
über eine kurzfristige Bankkreditlinie in Höhe von insgesamt
10.000 TEUR (Vj. 10.000 TEUR), davon 5.000 TEUR (Vj.
5.000 TEUR) ausschließlich für Avale zugunsten der Sport1
GmbH und der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion,
von denen zum Bilanzstichtag insgesamt 4.399 TEUR (Vj.
4.408 TEUR) ausgenutzt waren. Als Sicherheit hat die Con-
stantin Medien AG auf erstes schriftliches Anfordern der Bank
die Verpfändung der Anteile an der PLAZAMEDIA GmbH TV-
und Film-Produktion gewährt. Des Weiteren wurde die Forde-
rung und eine Bankgarantie der mittelbaren 100 Prozent
Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Pro-
duktion aus dem Verkauf der Geschäftsanteile der Creation
Club (CC) GmbH abgetreten.
Der Highlight Communications-Konzern verfügt zum Bilanz-
stichtag über freie kurzfristige Kreditlinien in Höhe von ins-
gesamt rund 98.434 TEUR (Vj. 93.022 TEUR). Davon sind
die Kreditlinien des Constantin Film-Konzerns (Produktions-
finanzierung und Lizenzhandelslinie) durch die im Filmver-
mögen ausgewiesenen Filmrechte im Umfang von 136.869
TEUR (Vj. 138.298 TEUR) und die daraus resultierenden
Auswertungserlöse sowie durch Forderungen im Umfang von
36.272 TEUR (Vj. 41.255 TEUR) besichert. Die Kreditlinie
der Highlight Communications AG in Höhe von 76.596 TEUR
(Vj. 65.873 TEUR) ist durch die Aktien der Constantin Film
AG, der Escor Casinos & Entertainment SA sowie die von der
Highlight Communications AG gehaltenen Constantin Medien-
Aktien besichert.
5.16 Pensionsverpflichtungen
Die Höhe der Pensionsverpflichtung sowie die entsprechenden
Aufwendungen wurden von Gutachtern ermittelt. Die Berech-
nung der Pensionsverpflichtung erfolgt unter Anwendung des
Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit-Me-
thode). Die versicherungsmathematischen Gewinne und
Verluste werden nach der Korridormethode erfasst.
Die Verpflichtung entspricht dem Saldo aus dem Anwart-
schaftsbarwert („Present Value of Defined Benefit Obligation
– DBO“) der Pensionszusagen sowie pensionsähnlichen
Verpflichtungen, abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des
Planvermögens, zuzüglich bzw. abzüglich noch nicht erfasster
versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste.
Im Geschäftsjahr 2010 haben sich die Pensionsverpflichtungen
wie folgt entwickelt:
Eigenkapitalanteil
Fremdkapitalanteil
Summe
31.12.2010
8.671
42.971
51.642
31.12.2009
8.671
56.063
64.734
5,25% WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG 2006/2013 in TEUR
Barwert der Vorsorgeverpflichtung
Marktwert des Planvermögens
Finanzierungsstatus
Nicht erfasste versicherungsmathe-
matische Verluste/(Gewinne)
Bilanzansatz
31.12.2010
32.329
-23.321
9.008
-3.372
5.636
31.12.2009
22.686
-16.951
5.735
-1.957
3.778
PENSIONSVERPFLICHTUNGEN in TEUR
121
Der Verpflichtungsumfang hat sich wie folgt entwickelt:
Das Planvermögen hat sich wie in folgender Tabelle entwickelt:
Das Planvermögen teilt sich wie folgt auf die einzelnen Anlagekategorien auf:
ENTWICKLUNG DES VERPFLICHTUNGSUMFANGS in TEUR
Barwert der Vorsorgeverpflichtung zum 1. Januar
Veränderung Konsolidierungskreis
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Plankürzung, Planabgeltung
Ausbezahlte Leistungen
Währungsunterschiede
Versicherungsmathematische Verluste/(Gewinne)
Barwert der Vorsorgeverpflichtung zum 31. Dezember
2010
22.686
0
2.545
775
809
0
-422
4.904
1.032
32.329
2009
18.631
-234
2.175
0
666
0
313
77
1.058
22.686
AUFTEILUNG DES PLANVERMÖGENS in %
Flüssige Mittel
Obligationen
Aktien
Immobilien
Andere
Summe
2010
6,50
53,30
7,80
29,70
2,70
100,00
2009
4,90
62,40
1,80
30,90
0,00
100,00
ENTWICKLUNG DES PLANVERMÖGENS in TEUR
Fair Value des Vermögens zum 1. Januar
Veränderung Konsolidierungskreis
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Arbeitnehmerbeiträge
Arbeitgeberbeiträge
Ausbezahlte Leistungen
Währungsunterschiede
Versicherungsmathematische (Verluste)/Gewinne
Fair Value des Vermögens zum 31. Dezember
2010
16.951
0
638
983
1.491
-422
3.582
98
23.321
2009
14.036
0
484
842
1.280
313
54
-58
16.951
122
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
GESAMTPENSIONSAUFWAND in TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Realisierte versicherungsmathematische Verluste/(Gewinne)
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Effekte aus Plankürzungen und Planabgeltungen
Arbeitnehmerbeiträge
Summe
1.1. bis
31.12.2010
2.545
809
-638
0
775
0
-983
2.508
1.1. bis31.12.2009
2.175
666
-484
0
0
0
-842
1.515
Der Rückkaufswert von Sammelstiftungen ist den entspre-
chenden Kategorien des Planvermögens zugewiesen worden.
Der tatsächliche Ertrag aus dem Vermögen betrug in der Be-
richtsperiode 736 TEUR (Vj. 426 TEUR). Die erwartete Ren-
dite aus dem Planvermögen für das Jahr 2011 beträgt 816
TEUR.
Der laufende und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand
und die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Personalauf-
wand bzw. -ertrag ausgewiesen. Der Aufwand aus der Aufzin-
sung der erwarteten Pensionsverpflichtungen und der Zinsertrag
aus dem Planvermögen werden ebenfalls im Personalaufwand
erfasst. Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge für das Geschäfts-
jahr 2011 betragen 1.644 TEUR.
Es wurden bei der Berechnung der Pensionsverpflichtung
folgende Annahmen zugrunde gelegt:
Da es sich um Pensionspläne von Tochtergesellschaften in der
Schweiz handelt, wurden die versicherungstechnischen An-
nahmen auf Basis BVG 2005 getroffen.
Die erfahrungsbedingten Anpassungen stellen sich wie in
folgender Tabelle dar:
ANNAHMEN ZUR BERECHNUNG DER PENSIONSVERPFLICHTUNG in %
Zinssatz
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Rententrend
Gehaltstrend
Durchschnittliche Lebenserwartung nach Pensionierung Männer (in Jahren)
Durchschnittliche Lebenserwartung nach Pensionierung Frauen (in Jahren)
2009
AusländischePläne
3,00
3,50
0,50
1,50
17,90
21,85
2010
Ausländische
Pläne
2,75
3,50
0,50
1,50
17,90
21,85
123
Umfang der Verpflichtung
Fair Value des Planvermögens
Finanzierungsstatus
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden des Plans
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Vermögenswerte
des Plans
Summe
2008
18.631
14.036
4.595
587
1.693
6.875
2007
195
0
195
0
0
195
2010
32.329
23.321
9.008
1.145
-109
10.044
2009
22.686
16.951
5.735
1.074
58
6.867
ERFAHRUNGSBEDINGTE ANPASSUNGEN ZUM 31. DEZEMBER in TEUR
Die ergebniswirksam erfassten Beiträge zu Defined-Contribu-
tion-Plänen (inklusive staatlichen Plänen) beliefen sich im
Geschäftsjahr 2010 auf 8.539 TEUR gegenüber 7.250 TEUR
im Vorjahr.
RÜCKSTELLUNGEN in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Inanspruchnahme
Auflösung
Umgliederung
Zuführungen
Stand 31. Dezember 2010
davon langfristig
Übrige Rück-stellungen
5.311
0
66
362
32
687
1.930
7.600
0
Rück-stellungen
für Personal
2.705
0
0
1.465
398
0
420
1.262
980
Rück-stellungen für Prozessrisiken
4.056
0
0
290
2.107
0
736
2.395
835
Summe
28.313
0
54
7.510
9.655
0
14.284
25.486
3.259
Lizenzen undRetouren
6.693
0
-154
3.156
5.148
0
7.244
5.479
0
Rückstellungenfür Garantien
und Leistungs-verpflichtungen
9.548
0
142
2.237
1.970
-687
3.954
8.750
1.444
Die Rückstellung für Lizenzen und Retouren wurde für nicht
abgerechnete Lizenzen von Lizenzgebern und für Risiken von
erwarteten Waren-Retouren aus Blu-ray- und DVD-Verkäufen
gebildet. Die Rückstellung für Retouren basiert auf der Analyse
von vertraglichen oder gesetzlichen Verpflichtungen und
historischen Entwicklungen sowie der Erfahrung des Konzerns.
Die Rückstellung für Prozessrisiken wurde gebildet, um für ver-
schiedene anhängige und drohende Prozesse Vorsorge zu treffen.
Die Rückstellungen für Personal umfassen Aufwendungen aus
Anlass der Beendigung von Arbeitsverträgen von 1.874 TEUR
(Vj. 3.087 TEUR).
5.17 Rückstellungen
2006
242
0
242
0
0
242
124
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
ERTRAGSTEUERSCHULDEN in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Inanspruchnahme
Auflösung
Umgliederung
Zuführungen
Stand 31. Dezember 2010
AusländischeErtragsteuern
3.714
0
398
4.433
0
-1.504
5.059
3.234
davon Körper-schaftsteuer
2.750
0
0
2.471
169
-456
1.770
1.424
davon Gewerbesteuer
683
0
0
2.489
125
1.960
1.645
1.674
Summe
7.147
0
398
9.393
294
0
8.474
6.332
Inländische Ertragsteuern
3.433
0
0
4.960
294
1.504
3.415
3.098
5.18 Ertragsteuerschulden
PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR
Immaterielle Vermögenswerte/Filmvermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Schuldverschreibungen/Unternehmensanleihe
Rückstellungen
Erhaltene Anzahlungen
Sonstige temporäre Differenzen
Summe
Saldierung mit aktiven latenten Steuern
Passive latente Steuern saldiert
31.12.2010
43.738
1.725
4.012
784
7.415
2.486
60.160
-37.386
22.774
31.12.2009
49.519
2.930
4.216
903
3.004
1.330
61.902
-39.398
22.504
5.19 Latente Steuerschulden
PASSIVE LATENTE STEUERN NACH FRISTIGKEIT in TEUR
Kurzfristige latente Steuerschulden
Langfristige latente Steuerschulden
Summe
31.12.2010
3.814
18.960
22.774
31.12.2009
1.093
21.411
22.504
125
5.20 Langfristige Auftragsfertigung
Die Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kun-
den belaufen sich auf 6.763 TEUR (Vj. 8.603 TEUR). Die Fer-
tigungsaufträge mit passivischem Saldo gegenüber Kunden
betragen 407 TEUR (Vj. 0 TEUR). Diese sind jeweils in den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. Verbind-
lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten.
Die Auftragserlöse der Periode nach IAS 11.39 betragen
72.624 TEUR (Vj. 80.406 TEUR). Die Summe der angefalle-
nen Kosten für noch nicht fertig gestellte Aufträge nach IAS
11.40 und ausgewiesener Gewinne (abzüglich etwaiger aus-
gewiesener Verluste) beträgt 28.265 TEUR (Vj. 23.768
TEUR).
5.21 Erhaltene Anzahlungen
Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 46.104 TEUR (Vj.
35.487 TEUR) beinhalten Geldeingänge aus dem Weltvertrieb,
für die noch keine Umsatzrealisierung erfolgt ist, sowie sonstige
erhaltene Anzahlungen von 46.104 TEUR (Vj. 35.461 TEUR).
SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden
Periodenfremde Erträge
Weiterbelastungen
Kursgewinne
Erträge aus Vermietung und Verpachtung
Ausbuchung von Verbindlichkeiten
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen
Ertrag aus Entkonsolidierung
Erträge aus Schadensersatzleistungen und Vergleichsvereinbarungen
Übrige betriebliche Erträge
Summe
1.1. bis
31.12.2010
7.954
1.368
705
261
204
1.159
35
0
9.230
4.235
25.151
1.1. bis31.12.2009
3.574
1.042
1.019
260
812
200
33
3.194
51.891
4.881
66.906
6.1 Umsatzerlöse
Zur Aufgliederung der Umsatzerlöse wird auf die Segmentbe-
richterstattung in Kapitel 8 des Konzernanhangs verwiesen.
6.2 Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte Eigen-
leistungen
Die aktivierten Filmproduktionen betragen 70.160 TEUR (Vj.
75.912 TEUR). Die anderen aktivierten Eigenleistungen in
Höhe von 80 TEUR (Vj. 932 TEUR) betreffen selbst erstellte
immaterielle Vermögenswerte. Des Weiteren wurden unter die-
ser Position Bestandsveränderungen auf unfertige Leistungen
in Höhe von 0 TEUR (Vj. 56 TEUR) erfasst.
6.3 Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus Schadensersatzleistungen und Vergleichsverein-
barungen beinhalten im Wesentlichen Erträge aus den Kom-
pensationen für Urheberrechtsverletzungen. Im Vorjahr bein-
haltet der Posten zusätzlich den Bruttoertrag aus den Verglei-
chen in den Organhaftungsklagen von 57.500 TEUR abzüglich
9.167 TEUR Aufwendungen aus einer vertraglichen Verpflich-
tung gegenüber Dritten.
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren v.a.
aus dem Wegfall von Verpflichtungen für Lizenzen sowie aus der
Auflösung von Rückstellungen für drohende Rechtsstreitigkeiten.
6 Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
126
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR
Miete, Reparaturen und Instandhaltung
Werbe- und Reisekosten
Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten
Aufwendungen aus Zuführungen von Wertberichtigungen und Ausbuchung von Forderungen
IT-Kosten
Administrative Aufwendungen
Sonstige Aufwendungen des Personalbereichs
Versicherungen, Beiträge und Abgaben
Periodenfremde Aufwendungen
Kursverluste
Fahrzeugkosten
Bankgebühren
Auf Geschäftspartner entfallende Ergebnisanteile
Übrige Aufwendungen
Summe
1.1. bis
31.12.2010
12.549
11.023
12.488
2.953
3.485
5.423
1.678
757
723
244
848
176
0
11.511
63.858
1.1. bis31.12.2009
14.773
6.970
11.220
2.456
3.355
7.821
4.486
1.290
6.604
229
939
148
2.594
13.077
75.962
Die Erträge aus Vermietung und Verpachtung resultieren aus
der Untervermietung von Büroräumen.
Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten eine Vielzahl von
Posten, die sich keinem der separat genannten Posten zuord-
nen lassen; unter anderem Versicherungsentschädigungen,
Vermarktungsvergütungen, Abstandszahlungen, Lieferanten-
rückvergütungen und sonstige Rückerstattungen.
6.4 Material- und Lizenzaufwand
Die Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material in
Höhe von 61.553 TEUR (Vj. 75.960 TEUR) resultieren aus Auf-
wendungen für Lizenzen und Provisionen in Höhe von 25.520
TEUR (Vj. 26.871 TEUR) und aus sonstigem Materialaufwand
in Höhe von 25.398 TEUR (Vj. 47.546 TEUR). Außerdem zäh-
len dazu die Aufwendungen für Übergarantien in Höhe von
10.635 TEUR (Vj. 1.543 TEUR) aus dem Segment Film.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von
188.912 TEUR (Vj. 196.108 TEUR) setzen sich zusammen
aus Produktionskosten in Höhe von 155.204 TEUR (Vj.
170.259 TEUR) und Aufwendungen für bezogene Dienstleis-
tungen in Höhe von 33.708 TEUR (Vj. 25.849 TEUR).
6.5 Abschreibungen und Wertminderungen
Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 102.427 TEUR
(Vj. 127.089 TEUR) enthalten 20.661 TEUR (Vj. 23.372
TEUR) Abschreibungen auf Vermögenswerte aus der Kauf-
preisallokation.
Die Wertminderungen auf Filmvermögen von 6.974 TEUR (Vj.
14.257 TEUR) beziehen sich auf Filme, deren Buchwerte
nicht mehr durch die Nutzungswerte gedeckt sind. Darin sind
Wertminderungen auf Anpassungen aus der Kaufpreisalloka-
tion von 748 TEUR (Vj. 8.278 TEUR) enthalten. Die Wert-
minderungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte aus
der Kaufpreisallokation betragen 0 TEUR (Vj. 18.000 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Wertminderungen auf Ge-
schäfts- oder Firmenwerte von 3.158 TEUR (Vj. 4.144 TEUR)
vorgenommen (siehe Kapitel 5.2).
6.6 Sonstige betriebliche Aufwendungen
127
Die Aufwendungen aus Mieten, Reparaturen und Instandhal-
tung betreffen neben den Kosten der aktuellen Bürogebäude
auch die Aufwendungen für das untervermietete ehemalige
Bürogebäude der Constantin Medien AG.
Die Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten enthalten u.a.
die Kosten für die Prüfung des Konzernabschlusses sowie der
Einzelabschlüsse, Steuerberatungsgebühren sowie Kosten aus
anwaltlicher Beratung, unter anderem für laufende Prozesse
und Urheberrechtsverletzungen.
Die übrigen Aufwendungen beinhalten eine Vielzahl von Posten,
die sich keinem der gesondert genannten Posten zuordnen
lassen.
6.7 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
Im Vorjahr war im Ergebnis aus der Beteiligung an der Escor
Casinos & Entertainment SA neben dem anteiligen Ergebnis
an der Escor Casinos & Entertainment SA eine Zuschreibung
von 791 TEUR enthalten.
ERGEBNIS AUS BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN UND JOINT VENTURES in TEUR
Escor Casinos & Entertainment SA
PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH
BECO Musikverlag GmbH
NEF-Production S.A.S.
Summe
1.1. bis
31.12.2010
-472
271
6
18
-177
1.1. bis31.12.2009
1.094
301
3
0
1.398
6.8 Finanzerträge
Von den Finanzerträgen in Höhe von 7.944 TEUR (Vj. 11.007
TEUR) entfallen 1.319 TEUR (Vj. 1.525 TEUR) auf sonstige
Zinsen und ähnliche Erträge, 1.860 TEUR (Vj. 9.318 TEUR)
auf Gewinne aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von
Finanzinstrumenten sowie 4.765 TEUR (Vj. 164 TEUR) auf
Währungskursgewinne.
Die Gewinne aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von
Finanzinstrumenten beinhalten einen Ertrag von 554 TEUR
(Vj. Aufwand 830 TEUR) aus einer „Equity Swap-Transaktion“.
Bei dieser Equity Swap-Transaktion handelt es sich um einen
Verkauf von 900.000 Stück eigener Aktien durch die Highlight
Communications AG an ein Kreditinstitut (Vertragspartner)
zum Preis von 6,90 EUR je Aktie. Der Vertrag hatte eine Lauf-
zeit vom 11. August 2008 (Transaktionsdatum) bis zum 23.
Dezember 2010 und wurde am 17. November 2010 mit einem
neuen Kreditinstitut (Vertragspartner) um ein Jahr, bis zum 23.
Dezember 2011, verlängert. Der Vertrag sieht unverändert vor,
dass ein Gewinn aus dem Verkauf der Aktien durch den Ver-
tragspartner vollumfänglich der Highlight Communications AG
zufliessen würde. Ein Verlust müsste ebenfalls durch die High-
light Communications AG getragen werden. Die Differenz des
Aktienkurses per 31. Dezember 2010 zum ursprünglichen Ver-
kaufspreis führt in der Konzernbilanz zu einer finanziellen Ver-
bindlichkeit von 2.439 TEUR (Vorjahr: 2.559 TEUR). Der
Verkauf der Aktien durch den Vertragspartner hat während der
vertraglich fixierten Verkaufsperiode (1. September 2011 bis
21. Dezember 2011) zu erfolgen, vorbehaltlich eines vorzeitigen
Zahlungsausgleichs.
Unter den Gewinnen aus Änderungen des beizulegenden Zeit-
werts wurden die Erträge aus dem Rückkauf der Wandel-
schuldverschreibungen in Höhe von 70 TEUR (Vj. 9.069
TEUR) ausgewiesen. Des Weiteren beinhaltet dieser Posten
einen Ertrag von 0 TEUR (Vj. 58 TEUR) aus CHF/EUR-Termin-
kontrakten.
128
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
FINANZAUFWENDUNGEN in TEUR
Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten
Zinsaufwand aus der 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013 und aus der Unternehmensanleihe
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Kursverluste
Summe
1.1. bis
31.12.2010
49
3.817
5.181
1.511
10.558
1.1. bis31.12.2009
1.536
4.240
8.292
54
14.122
6.10 Steuern
Als Steuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder
geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die
latenten Steuern erfasst. Die Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körper-
schaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden
ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen.
AUFGLIEDERUNG STEUERN in TEUR
Laufende Steuern
Latente Steuern
Steuern des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Steuern des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe Steuern
1.1. bis
31.12.2010
-6.809
978
-5.831
0
-5.831
1.1. bis31.12.2009
-9.935
14.256
4.321
0
4.321
6.9 Finanzaufwendungen
129
STEUERÜBERLEITUNGSRECHNUNG in TEUR
Ergebnis fortzuführender und aufzugebender Geschäftsbereich
Erwartete Steuern bei Steuersatz 27,38% (Vj. 27,38 %)
Abweichende Steuersätze
Wertaufholung/Wertberichtigung aktiver latenter Steuern
Steuerfreie Erträge
Permanente Differenzen
Steuersatzänderungen
Nicht abziehbare Aufwendungen
Aperiodische Ertragsteuern
Übrige Effekte
Nichtansatz latenter Steuern
Wertminderung Geschäfts- oder Firmenwerte
Tatsächliche Steuern
Effektiver Steuersatz in Prozent
1.1. bis
31.12.2010
3.368
-922
1.993
-29
296
-207
21
-966
-420
-411
-4.322
-864
-5.831
173,1
1.1. bis31.12.2009
-309
85
3.392
803
2.542
117
-14
-2.552
525
1.111
-553
-1.135
4.321
6.11 Ergebnis je Aktie Die potenziellen Aktien enthalten keine möglichen Aktien aus
Mitarbeiteroptionen oder aus der 5,25% Wandelschuldver-
schreibung 2006/2013, weil entweder der Ausübungspreis ober-
halb des zugrundeliegenden durchschnittlichen Aktienkurses
liegt oder die potenziellen Aktien nicht verwässernd wirken.
7 Angaben zum finanziellen Risikomanagement
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte sowie die beizu-
legenden Zeitwerte für Finanzinstrumente nach den jeweiligen
Klassen sowie eine Aufgliederung in die verschiedenen Kate-
gorien von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 dar.
Die Klasse der langfristigen finanziellen Vermögenswerte, die er-
folgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, ent-
halten ausschließlich Wertpapiere, die in früheren Geschäftsjahren
„als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ designiert wurden.
Die Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2010 beinhal-
ten kurzfristige von 259.600 TEUR (Vj. 214.466 TEUR) und
langfristige von 43.300 TEUR (Vj. 86.263 TEUR) Finanzver-
bindlichkeiten.
ERGEBNIS JE AKTIE
Ergebnisanteil Anteilseigner (TEUR)
Anzahl der im Durchschnitt aus-
gegebenen Aktien (Stück)
Anzahl der im Durchschnitt potenziell
vorhandenen Aktien aus Options-
rechten (Stück)
Zertifikate (Stück)
Wandeldarlehen (Stück)
Summe der im Durchschnitt ausgege-
benen und potenziell vorhandenen
Aktien (Stück)
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie
unverwässert (EUR)
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie
verwässert (EUR)
1.1. bis
31.12.2010
-11.378
77.449.494
0
0
0
77.449.494
-0,15
-0,15
1.1. bis31.12.2009
8.709
75.707.137
0
0
0
75.707.137
0,12
0,12
130
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Bewer-tungskate-gorie nach
IAS 39
LaR
LaR
LaR
LaR
AfS
LaR
LaR
FVPL
AfS
ohne
Kategorie
OL
ohne
Kategorie
OL
OL
OL
FLPL
ohne
Kategorie
LaR
AfS
FVPL
OL
FLPL
Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
und Joint Ventures (kurz- und langfristig)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig)
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Forderungen (kurzfristig)
Langfristige Forderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungs-
zusammenhängen gem. IAS 39
Passiva
Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
mit Sicherungszusammenhang gemäß IAS 39
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen
und Joint Ventures (kurz- und langfristig)
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Sonstige Verbindlichkeiten (Grundgeschäfte aus
Sicherungszusammenhängen)
Aggregiert nach Kategorien
Darlehen und Forderungen
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Davonnicht
IFRS 7 relevant
-28.241
-18.978
-28.241
-18.978
(Fortgef.)Anschaf-
fungs-kosten
208.932
64.510
9.253
804
1.217
20.489
7.141
35
302.900
54.018
2.392
62.162
311.129
1.252
421.472
Fair Value
31.12.2010
208.932
64.510
9.253
804
1.217
20.489
7.562
212
35
11
303.124
54.018
2.392
62.162
2.577
11
311.550
1.252
212
421.696
2.577
Buchwert31.12.2010
208.932
64.510
9.253
804
1.217
48.730
7.141
212
35
11
302.900
54.018
2.392
81.140
2.577
11
339.370
1.252
212
440.450
2.577
Fair Valueerfolgs-
wirksam
212
11
2.577
11
212
2.577
ANGABEN IFRS 7: KLASSEN IM JAHR 2010 in TEUR
131
Bewer-tungskate-gorie nach
IAS 39
LaR
LaR
LaR
LaR
FVPL
LaR
LaR
FVPL
AfS
ohne
Kategorie
OL
ohne
Kategorie
OL
OL
OL
FLPL
ohne
Kategorie
LaR
AfS
FVPL
OL
FLPL
Aktiva
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
und Joint Ventures (kurz- und langfristig)
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig)
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Sonstige Forderungen (kurzfristig)
Langfristige Forderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig)
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte (Grundgeschäfte aus
Sicherungszusammenhängen gem. IAS 39)
Passiva
Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
mit Sicherungszusammenhang gemäß IAS 39
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen
und Joint Ventures (kurz- und langfristig)
Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig)
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Derivative Finanzinstrumente mit Sicherungs-
zusammenhängen gem. IAS 39
Aggregiert nach Kategorien
Darlehen und Forderungen
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu
fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Davonnicht
IFRS 7 relevant
-33.284
-1.386
-7.506
-34.670
-7.506
(Fortgef.)Anschaf-
fungs-kosten
148.511
73.921
672
86.954
9.345
35
297.454
53.621
2.576
72.893
319.403
35
426.544
Fair Value
31.12.2009
148.511
73.921
672
60
86.954
9.601
250
35
1.123
294.687
716
53.621
2.576
72.893
95
407
319.659
35
310
423.777
95
Buchwert31.12.2009
148.511
73.921
672
60
120.238
10.731
250
35
1.123
300.013
716
53.621
2.576
80.399
95
407
354.073
35
310
436.609
95
Fair Valueerfolgs-
wirksam
60
250
1.123
2.559
716
95
407
310
2.559
95
ANGABEN IFRS 7: KLASSEN IM JAHR 2009 in TEUR
132
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Die Nettoergebnisse der jeweiligen Kategorien von Finanz-
instrumenten werden in der nachfolgenden Übersicht gezeigt:
Unter Sonstige im Vorjahr sind im Wesentlichen die Erträge
aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen enthalten.
2010
Darlehen und Forderungen (LaR)
Zur Veräußerung verfügbare finan-
zielle Vermögenswerte (AfS)
Finanzielle Vermögenswerte, die
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden (FVPL)
Designiert
Zu Handelszwecken gehalten
Finanzverbindlichkeiten (OL)
Finanzielle Verbindlichkeiten, die
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden (FLPL)
2009
Darlehen und Forderungen (LaR)
Zur Veräußerung verfügbare finan-
zielle Vermögenswerte (AfS)
Finanzielle Vermögenswerte, die
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden (FVPL)
davon zu Handelszwecken gehalten
Finanzverbindlichkeiten (OL)
Finanzielle Verbindlichkeiten, die
erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden (FLPL)
Wertbe-richtigung
-1.118
-11
-1.220
-644
Aus Abgang
4.605
-39
1.042
Netto-
ergebnis
2.013
274
9
-36
-1.001
405
-143
-644
89
89
94
-790
Währungs-umrechnung
874
2.396
-464
606
Sonstige
938
285
81
57
9.069
Aus Zinsen
1.319
-8.083
1.523
-10.623
Änderungdes beizu-legenden Zeitwerts
9
-36
405
89
89
-790
NETTOERGEBNISSE DER KATEGORIEN GEMÄSS IFRS 7 in TEUR
Aus der Folgebewertung
Management der finanziellen Risiken
Der Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt,
die sich aus den betrieblichen Geschäftstätigkeiten und den
Finanzierungstätigkeiten des Konzerns ergeben. Die Finanzri-
siken lassen sich nach den Kategorien Liquiditätsrisiken, Kre-
ditrisiken und Marktrisiken (einschließlich Währungsrisiken,
Zinsrisiken und Preisrisiken) untergliedern. Diese Risiken wer-
den innerhalb des Constantin Medien-Konzerns zentral über-
prüft. Die Risikolage wird auf Basis einer für den gesamten
Konzern geltenden Risikomanagement-Richtlinie vom Risiko-
manager mittels standardisierter Risikoberichte erfasst und an
den Vorstand der Constantin Medien AG berichtet. Darüber
hinaus verweisen wir zu diesem Thema auf die Risikodarstel-
lung im Konzern-Lagebericht (Kapitel 8).
133
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die zukünftigen Aus-
zahlungsverpflichtungen im Konzern nicht aus vorhandener
Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden
können. Um dieses Risiko zu begrenzen, bestehen innerhalb
der Constantin Medien Gruppe geeignete Prozesse, bei denen
die Mittelzu- und abflüsse sowie Fälligkeiten fortlaufend über-
wacht und gesteuert werden. Zum Bilanzstichtag verfügten die
Constantin Medien AG und die Constantin Medien-Gruppe
unter Berücksichtigung der freien kurzfristigen Kreditlinien
über ausreichend Liquiditätsreserven.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur originärer
finanzieller Verbindlichkeiten und eine Analyse der Zahlungs-
mittelabflüsse aus derivativen finanziellen Verbindlichkeiten
und Vermögenswerten.
LIQUIDITÄTSRISIKO in TEUR
31. Dezember 2010
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
und Vermögenswerte
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
Sonstige Derivate
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
31. Dezember 2010
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
und Vermögenswerte
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
Sonstige Derivate
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
Tilgung
260.038
107.837
10.632
6.210
Zins fix
3.141
Tilgung
15.000
11.131
312
1.249
Zins variabel
229
Zins variabelBuchwert
302.900
118.572
138
2.439
11
Buchwert
302.900
118.572
138
2.439
11
Zins fix
6.049
Cash-Flow 2011 Cash-Flow 2012
Tilgung
29.000
80
Zins fix Tilgung
30
Zins variabel Zins variabelZins fix
7.830
Cash-Flow 2013-2015 Cash-Flow 2016-2020
134
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Im Allgemeinen sind die Konzerngesellschaften für die Dispo-
sition der liquiden Mittel selbst verantwortlich, einschließlich
der kurzfristigen Anlage von Liquiditätsüberschüssen sowie der
Beschaffung von Darlehen für die Überbrückung von Liquidi-
tätsengpässen. Die Constantin Medien AG unterstützt teilweise
die Tochtergesellschaften und fungiert teilweise als Koordina-
tor bei den Banken, um eine möglichst kostengünstige Deckung
des Finanzbedarfs zu erhalten. Darüber hinaus ermöglicht die
Kreditwürdigkeit des Konzerns eine effiziente Nutzung der Kre-
ditmärkte für Finanzierungstätigkeiten. Dies schließt auch die
Fähigkeit zur Emission von Eigen- und Fremdkapitalinstru-
menten am Kapitalmarkt ein. Dabei gilt zu beachten, dass ver-
schiedene Projekte, vor allem im Filmbereich sowie anderen
Finanzierungstätigkeiten wie Erwerb von Anteilen ohne be-
herrschenden Einfluss und der Erwerb eigener Aktien, die
Liquidität im Zeitablauf unterschiedlich beeinflussen können.
LIQUIDITÄTSRISIKO in TEUR
31. Dezember 2009
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
und Vermögenswerte
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
Sonstige Derivate
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung
31. Dezember 2009
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
und Vermögenswerte
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Devisenderivate in Verbindung mit
Fair Value Hedges
Sonstige Derivate
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung
Tilgung
214.466
128.971
862
3.901
0
4.000
Zins fix
4.169
Tilgung
73.498
38
Zins variabel Zins variabelBuchwert
300.729
129.090
95
407
0
60
Buchwert
300.729
129.090
95
407
0
60
Zins fix
4.884
Cash-Flow 2010 Cash-Flow 2011
Tilgung
15.000
81
248
1.221
Zins fix TilgungZins variabel Zins variabelZins fix
474
Cash-Flow 2012-2014 Cash-Flow 2015-2019
135
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2010 hat die Gesell-
schaft zur weiteren Refinanzierung und zur Sicherung der
finanziellen Flexibilität eine Unternehmensanleihe in Höhe
von 30 Mio. EUR begeben. Auch unter dem Szenario einer
möglichen vorzeitigen Rückzahlung der Wandelanleihe 2006/
2013 im Mai 2011 verfügt die Constantin Medien AG gegen-
wärtig über ausreichend Liquidität. Hinzuweisen ist, dass trotz
der freien Betriebsmittellinie und des Mittelzuflusses aus der
Begebung einer Unternehmensanleihe die Aufnahme von
Fremdkapital über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute
sowohl zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten als
auch zur Finanzierung neuer Projekte notwendig sein kann.
Daher besteht nach wie vor das Risiko, dass bei einer Ver-
schlechterung der wirtschaftlichen Situation Finanzierungs-
mittel nicht oder in nicht ausreichendem Umfang oder nur zu
deutlich unvorteilhafteren Konditionen zur Verfügung stehen
könnten.
Kreditrisiken
Ein Kreditrisiko besteht, wenn ein Schuldner eine Forderung
nicht bzw. nicht fristgerecht begleichen kann oder als Sicher-
heit erhaltene Vermögenswerte an Wert verlieren und damit
einen finanziellen Verlust verursachen. Das Kreditrisiko um-
fasst das unmittelbare Adressenausfallrisiko als auch die
Gefahr einer Bonitätsverschlechterung.
Finanzinstitute, mit denen die Constantin Medien-Gruppe Ge-
schäfte tätigt, müssen eine gute Bonität haben. Außerdem
werden etwaige Risiken auf flüssige Mittel durch Verteilung
von Geldanlagen auf mehrere Finanzinstitute weiter mini-
miert. Darüber hinaus wird den potentiellen Ausfallrisiken auf
Kundenforderungen durch regelmäßige Bewertung und bei
Bedarf durch Bildung von Wertberichtigungen kontinuierlich
Rechnung getragen. Den identifizierten Ausfallrisiken wird
durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hi-
naus sichert die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch
Insolvenz eines Gläubigers durch Einholung einer Bonitäts-
auskunft. Daher beurteilt die Gesellschaft die Kreditqualität
für Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert
sind, als überwiegend gut.
Die Risiken aus dem internationalen Vertrieb von Filmlizenzen
werden dadurch minimiert, dass Geschäfte nur mit Vertrags-
partnern verlässlicher Bonität abgeschlossen werden, Rechte
nur bei Zahlung auf den Vertragspartner übergehen oder Ge-
schäfte gegen entsprechende Sicherheiten (z.B. „letter of cre-
dits“) getätigt werden.
Das maximale Kreditrisiko der Constantin Medien-Gruppe besteht
in der Höhe der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte.
Beizulegender Zeitwert
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind folgenden
Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet:
– Auf aktiven Märkten notierte (nicht angepasste) Preise für
identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten (Stufe 1)
– Für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder
direkt (als Preise) oder indirekt (von Preisen abgeleitete)
beobachtbare Inputdaten, die keine notierten Preise nach
Stufe 1 darstellen (Stufe 2)
– Informationen, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten ba-
sieren (nicht beobachtbare Input-Daten) (Stufe 3)
Die finanziellen Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum bei-
zulegenden Zeitwert bewertet werden, die in Stufe 1 enthalten
sind, werden über Börsenpreise ermittelt. Die in Stufe 2 ent-
haltenen derivativen Finanzinstrumente werden zu aktuellen
Marktwerten bewertet. Zur Bestimmung des beizulegenden
Zeitwerts der Finanzinstrumente der Stufe 2 wurde ein
Discounted Cash Flow-Verfahren verwendet.
Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair
Value-Hierarchie wurden nicht vorgenommen.
Die nachfolgende Tabelle stellt eine Zuordnung der zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögens-
werte und Verbindlichkeiten zu den drei Stufen der Fair Value-
Hierarchie dar.
136
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
FAIR VALUE-HIERARCHIE FÜR 2010 in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte, die zum Marktwert bewertet werden
Derivative Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zum Marktwert bewertet werden
Derivative Finanzinstrumente
Stufe 1
212
Stufe 2
11
2.577
Stufe 3 Gesamt
11
212
2.577
FAIR VALUE-HIERARCHIE FÜR 2009 in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte, die zum Marktwert bewertet werden
Derivative Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zum Marktwert bewertet werden
Derivative Finanzinstrumente
Stufe 1
214
Stufe 2
96
3.061
Stufe 3 Gesamt
96
214
3.061
Marktrisiken
Unter Marktrisiken werden die Risiken aus Wechselkurs- und
Zinsschwankungen sowie sonstige Risiken aus der Verände-
rung einer Preisbasis verstanden.
Währungsrisiko
Die Constantin Medien-Gruppe ist im Rahmen der gewöhnli-
chen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Dies vor
allem gegenüber dem US-Dollar und durch die Tochtergesell-
schaften mit funktionaler Währung Schweizer Franken ge-
genüber dem Euro. Wechselkursschwankungen können zu
unerwünschten und unvorhersehbaren Ergebnis- und Cash-
Flow-Volatilitäten führen. Jede Tochtergesellschaft ist Risiken
im Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt,
wenn sie Geschäfte mit internationalen Vertragspartnern ab-
schließt und daraus in der Zukunft Zahlungsströme entstehen,
die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Tochter ent-
sprechen. Die Constantin Medien-Gruppe geht keine Ge-
schäftstätigkeiten in Währungen ein, die eine überdurchschnitt-
liche Volatilität aufweisen oder anderweitig als besonders risiko-
reich eingestuft werden müssen. Bei wesentlichen Transak-
tionen, insbesondere in US-Dollar, versucht der Konzern das
Währungsrisiko durch den Einsatz von geeigneten derivativen
und nicht-derivativen Finanzinstrumenten zu minimieren. Die
derivativen Finanzinstrumente werden mit Kreditinstituten ab-
geschlossen. Die Finanzinstrumente stehen überwiegend in
Beziehung zu zukünftigen Fremdwährungszahlungsströmen
für Filmprojekte. Im Konzern wird dabei eine mögliche Über-
sicherung geprüft.
Im laufenden Geschäftsjahr ist die Constantin Film-Gruppe
eine Reihe von Devisentermingeschäften zu Sicherungs-
zwecken eingegangen. Soweit dies möglich war, sind diese
Sicherungsbeziehungen im Rahmen von IAS 39 als Fair Value
Hedges bilanziert. Die Grundgeschäfte betreffen noch schwe-
bende Rechteeinkäufe in US-Dollar.
137
Zum 31. Dezember 2010 wurden Devisentermingeschäfte in
Höhe von nominal 1.249 TEUR (Vj. 5.534 TEUR) als Siche-
rungsinstrumente im Rahmen von Fair Value Hedges desig-
niert. Der beizulegende Zeitwert der Termingeschäfte beträgt
11 TEUR (Vj. -407 TEUR) und ergibt sich aus der Differenz
zwischen dem Terminkurs bei Abschluss des Geschäfts und
dem Marktwert des Termingeschäfts zum Bilanzstichtag. Die
Marktwertveränderungen der Devisentermingeschäfte sowie
der schwebenden Grundgeschäfte werden gegenläufig in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Der im Geschäftsjahr 2010 im operativen Ergebnis erfasste
Verlust aus der Buchwertanpassung der Grundgeschäfte
betrug 84 TEUR (Vj. Gewinn 387 TEUR). Aus den Verände-
rungen der beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsgeschäfte
wurden Gewinne von 84 TEUR (Vj. Verlust 387 TEUR) im
operativen Ergebnis erfasst.
Im Vorjahr wurden zur Absicherung von Währungsrisiken auch
Fremdwährungsverbindlichkeiten als Sicherungsinstrumente
eingesetzt. Sie dienten der Sicherung von noch bilanzunwirk-
samen festen Ansprüchen in US-Dollar. Die Sicherungsbezie-
hungen wurden als Fair Value Hedge abgebildet. Im Geschäfts-
jahr ist die Sicherungsbeziehung ausgelaufen. Der beizu-
legende Zeitwert der Fremdwährungsverbindlichkeiten betrug
im Vorjahr -716 TEUR. Im Vorjahr wurden aus der Veränderung
des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts Erträge von
716 TEUR erfasst, aus der Veränderung des beizulegenden
Zeitwerts des Sicherungsgeschäfts wurden Aufwendungen in
gleicher Höhe im operativen Ergebnis erfasst. Die bei Beendi-
gung der Hedge-Beziehung im Geschäftsjahr entstandenen
Erträge in Höhe von 1.251 TEUR wurden als Basis-Anpassung
im Filmvermögen erfasst.
Im Folgenden sind die Nominalwerte und beizulegenden Zeit-
werte von zum 31. Dezember 2010 und 2009 gehaltenen
Derivaten, die nicht im Rahmen von Sicherungsbeziehungen
designiert sind, dargestellt.
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE in TEUR
Devisentermingeschäfte Verkauf
PLN
HRK
CAD
EUR
Devisentermingeschäfte Kauf
USD
CAD
31.12.2009
Nominalwert
248
940
4.138
0
3.586
1.721
Fair Value
0
-2
-93
0
-28
-4
Nominalwert
0
0
0
4.000
1.205
0
Fair Value
0
0
0
60
-95
0
31.12.2010
Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko besteht grundsätzlich dann, wenn sich Markt-
zinssätze ändern und sich dadurch Einzahlungen bei der
Geldanlage bzw. Auszahlungen bei der Geldaufnahme verbes-
sern oder verschlechtern können. Darüber hinaus entsteht aus
der Inkongruenz von Fristen ein Zinsänderungsrisiko, welches
von der Gruppe aktiv kontrolliert wird, insbesondere durch
Beobachtung der Entwicklung der Zinsstrukturkurve.
Das Zinsänderungsrisiko im Konzern bezieht sich in erster
Linie auf kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten.
138
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Gegenwärtig verfügt der Constantin Medien-Konzern über
variabel verzinsliche kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und
festverzinsliche langfristige Finanzverbindlichkeiten. Die
Gruppe setzt derzeit eine Zinsbegrenzungsvereinbarung (Zins-
cap) zur Absicherung des Risikos aus steigenden Geldmarkt-
zinsen ein. Zudem besteht bei der im Geschäftsjahr 2010
begebenen Unternehmensanleihe die Möglichkeit die Anleihe
nach Ablauf von drei Jahren zu kündigen und vollständig
zurückzuzahlen.
Feste Zinsabreden bieten in Phasen steigender Zinsen eine
entsprechende Absicherung, mit dem Nachteil in Phasen fal-
lender Zinsen nicht von dieser Entwicklung zu profitieren. Bei
Finanzverbindlichkeiten ohne flexible Regelungen hinsichtlich
Inanspruchnahme und Rückzahlung sorgt eine Festzinsverein-
barung für ausreichend Planungssicherheit. Bei Kreditverträgen
mit hoher Flexibilität tragen variable Zinsvereinbarungen da-
gegen den zukünftigen Schwankungen in der Kreditausnutzung
Rechnung (nähere Erläuterungen zu den Finanzverbindlich-
keiten siehe Kapitel 5.15). Darüber hinaus besteht die Mög-
lichkeit über Zinssicherungsinstrumente bei Bedarf eine feste
Verzinsungsgrundlage zu schaffen.
Sonstige Preisrisiken
Sonstige Preisrisiken werden definiert als das Risiko, dass der
beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungen eines Finanz-
instruments auf Grund von Änderungen der Marktpreise schwan-
ken können und das sich nicht bereits aus dem Zinsrisiko oder
dem Währungsrisiko ergibt. Sonstige Preisrisiken bestehen bei
finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizu-
legenden Zeitwert bewertet werden und bei zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten. Eine Absicherung
dieser finanziellen Vermögenswerte findet nicht statt.
Sensitivitäten
Gemäß IFRS 7 ist eine Sensitivitätsanalyse zu erstellen, wel-
che die Auswirkungen möglicher Änderungen der Marktzinsen
auf das Ergebnis oder das Eigenkapital darstellt. Änderungen
der Marktzinssätze wirken sich auf die Zinserträge und Zins-
aufwendungen variabel verzinslicher Finanzinstrumente aus.
Die Zinssensitivitätsanalyse wurde unter der Annahme einer
Änderung des Marktzinssatzes um 100 Basispunkte nach oben
bzw. 100 Basispunkte nach unten erstellt. Eine Erhöhung
hätte einen zusätzlichen Ertrag vor Steuern von 142 TEUR (Vj.
Mehraufwand 548 TEUR) zur Folge. Bei einer Zinsreduktion
gleichen Ausmaßes würde sich das Ergebnis vor Steuern um
135 TEUR (Vj. Ertrag 618 TEUR) vermindern.
Die Ermittlung der Währungssensitivitäten erfolgte aus Kon-
zernsicht für die wesentlichen Währungspaare EUR/USD,
CHF/EUR und EUR/CAD unter der Annahme, dass sich der
dem Währungspaar zugrundeliegende Wechselkurs um 10 Pro-
zent nach unten bzw. nach oben verändert und alle übrigen
Parameter unverändert bleiben. Translationsrisiken werden
nicht in die Sensitivitätsanalyse einbezogen. Die folgende
Tabelle stellt die Auswirkungen einer Änderung des Wechsel-
kurses um 10 Prozent auf das Ergebnis vor Steuern dar.
Die sonstigen Preisrisiken beziehen sich zum 31. Dezember
2010 auf eine Equity Swap-Transaktion mit Aktien der High-
light Communications AG und gemäß der Fair Value-Option
designierte Wertpapiere. Aus einer Schwankung von +/- 10
Prozent des Marktwerts der Wertpapiere ergibt sich eine
Ergebnisauswirkung von +/- 265 TEUR (Vj. +/- 387 TEUR).
Sonstige Preisrisiken im Zusammenhang mit der Veränderung
des Marktwerts von zur Veräußerung stehenden Vermögens-
werten um 10 Prozent, die zu einer Verminderung oder Erhö-
hung des Eigenkapitals (andere Rücklagen) führen würden,
bestanden zum 31. Dezember 2010 nicht (Vj. 0 TEUR).
139
2010
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Forderungen
Langfristige Forderungen
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte
Summe Anstieg/Verminderung
2009
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Forderungen
Langfristige Forderungen
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte
Summe Anstieg/Verminderung
+1%
2.089
7
62
-2.016
142
1.485
104
-2.137
-548
-1%
-2.089
0
-62
2.016
-135
-1.485
-34
2.137
618
Zinssatzrisiko
SENSITIVITÄTSANALYSE in TEUR
Wechselkursrisiko
+10%
21
244
265
21
366
387
-10%
-21
-244
-265
-21
-366
-387
Sonstige
Preisrisiken
+10%
-1.673
-116
-1.122
46
881
531
-144
-1.597
-614
-944
27
7
956
-567
-1.135
-10%
2.043
142
1.371
-56
-1.077
-649
176
1.950
750
1.154
-33
-8
-1.169
693
1.387
EUR/USD
+10%
646
756
570
-535
-1.288
-2.637
-2.488
691
2.048
400
43
-2.161
-822
-3.795
-3.596
-10%
-790
-924
-697
653
1.573
3.222
3.037
-844
-2.503
-400
-53
2.641
1.005
4.638
4.484
CHF/EUR
+10%
-323
-119
-883
22
14
-1.289
-1.218
-1.210
16
1.755
-657
-10%
395
146
1.078
-28
-17
1.574
1.488
1.478
-20
-2.145
801
EUR/CAD
+10%
-1.350
640
-119
-1.435
-489
-385
-2.092
-144
-5.374
-1.141
-106
400
43
-2.118
-815
-1.084
-567
-5.388
-10%
1.648
-782
146
1.752
597
468
2.556
176
6.561
1.394
129
-400
-53
2.588
997
1.324
693
6.672
Summe
140
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
8 Segmentberichterstattung
Die nachfolgenden Segmentinformationen basieren auf dem
sogenannten „Management Approach“.
Der Vorstand der Gesellschaft als Hauptentscheidungsträger
(„Chief Operating Decision Maker“) entscheidet über die
Ressourcenzuteilung auf die Segmente und beurteilt deren Er-
folg unverändert anhand der Kennzahlen Umsatzerlöse und
Segmentergebnis. Der Vorstand nimmt keine Bewertung der
Segmente auf Basis von Vermögenswerten und Schulden vor.
Auf Basis des internen Management-Berichtssystems und der
dem internen Berichtswesen zugrundeliegenden Organisati-
onsstruktur ist der Konzern unverändert in die drei operativen
Segmente Sport, Film sowie Sport- und Event-Marketing ge-
gliedert. Zusätzlich werden unter Sonstiges die administrativen
Funktionen der Holdinggesellschaft Constantin Medien AG
sowie die Tätigkeiten der EM.TV Finance B.V. berichtet.
Das Segment Sport beinhaltet im Wesentlichen die Aktivitäten
im Bereich Fernsehen und Online mit der Marke SPORT1, im
Bereich IPTV die Veranstaltung von LIGA total!, und im Bereich
Produktion die Aktivitäten der PLAZAMEDIA-Gruppe. Die Ver-
marktung erfolgt über die Constantin Sport Marketing GmbH.
Im Segment Film sind die Aktivitäten der Constantin Film AG
und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Commu-
nications-Beteiligungen Rainbow Home Entertainment zusam-
mengefasst. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Herstellung von
Filmen, die Auswertung der eigenproduzierten und erworbe-
nen Filmrechte sowie den Verleih von Kino-, DVD-/Blu-ray- und
Fernsehfilmen.
Das Segment Sport- und Event-Marketing umfasst die Aktivi-
täten der Team Holding AG, einer 100-prozentigen Beteili-
gungsgesellschaft der Highlight Communications AG, die über
ihre Tochtergesellschaften als Hauptprojekt die UEFA Cham-
pions League vermarktet. Weitere Vermarktungsprojekte sind
die UEFA Europa League, der Eurovision Song Contest und die
Wiener Philharmoniker.
Zusätzlich werden unter Sonstiges die administrativen Funk-
tionen der Holdinggesellschaft Constantin Medien AG sowie
die Tätigkeiten der EM.TV Finance B.V. berichtet.
Das Segmentergebnis ist definiert als Ergebnis vor Ergebnis
aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ven-
tures, vor Finanzergebnis, vor Steuern und vor Ergebnis des
aufzugebenden Geschäftsbereichs.
Verkäufe und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern
werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit
Dritten vereinbart werden würden.
Insgesamt erzielte der Constantin Medien-Konzern mit einem
Kunden mehr als 10 Prozent der Gesamtumsatzerlöse (Vj. zwei
Kunden). Diese Umsatzerlöse entfallen auf das Segment Sport-
und Event-Marketing.
UMSATZERLÖSE NACH KUNDEN
Umsatzerlöse mit Kunde A (Segment Film)
Umsatzerlöse mit Kunde B (Segment Sport- und Event-Marketing)
Umsatzerlöse mit übrigen Kunden
Summe Umsatzerlöse
in TEUR
67.955
59.896
383.215
511.066
in Prozent
13,3
11,7
75,0
100,0
1.1. bis 31.12.2009
in TEUR
–
71.345
398.947
470.292
in Prozent
–
15,2
84,8
100,0
1.1. bis 31.12.2010
141
Sport
156.143
130
156.273
10.230
-166.818
-5.816
-6
-315
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
Übrige Segmenterträge
Segmentaufwendungen
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
Sport- undEvent-
Marketing
72.944
0
72.944
254
-65.978
-18.653
-3.153
7.220
Deutschland
254.523
199.944
Sonstiges
0
0
0
4.641
-10.378
-150
-37
-5.737
RestlichesEuropa
172.600
71.199
Konzern
470.292
0
470.292
95.391
-559.503
-102.427
-10.170
6.180
-177
7.944
-10.558
3.389
Summe
470.292
271.143
Film
241.205
0
241.205
84.514
-320.707
-77.808
-6.974
5.012
Überleitung
0
-130
-130
-4.248
4.378
0
0
0
RestlicheWelt
43.169
0
SEGMENTINFORMATIONEN 2010 in TEUR
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN 2010 in TEUR
Außenumsätze
Langfristige Vermögenswerte
142
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Sport
168.167
368
168.535
6.633
-190.008
-6.024
-4.288
-14.840
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
Übrige Segmenterträge
Segmentaufwendungen
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
Sport- undEvent-
Marketing
61.835
0
61.835
170
-59.757
-17.044
-4.144
2.248
Deutschland
297.827
204.728
Sonstiges
0
0
0
56.118
-21.298
-172
0
34.820
RestlichesEuropa
185.980
75.528
Konzern
511.066
0
511.066
143.806
-653.447
-127.089
-40.689
1.425
1.398
11.007
-14.122
-292
Summe
511.066
280.256
Film
281.064
43
281.107
84.951
-386.861
-103.849
-32.257
-20.803
Überleitung
0
-411
-411
-4.066
4.477
0
0
0
RestlicheWelt
27.259
0
SEGMENTINFORMATIONEN 2009 in TEUR
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN 2009 in TEUR
Außenumsätze
Langfristige Vermögenswerte
143
9 Ermessensausübung/Schätzungsunsicher-heiten
Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung
mit IFRS verlangt vom Management, Einschätzungen und An-
nahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen Erträge, Auf-
wendungen, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual-
verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Bilanzierung beeinflus-
sen. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf der best-
möglichen Beurteilung durch das Management aufgrund von
Erfahrungen aus der Vergangenheit und weiteren Faktoren, ein-
schließlich der Einschätzungen künftiger Ereignisse. Die Ein-
schätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Ände-
rungen der Einschätzungen sind notwendig, sofern sich die Ge-
gebenheiten, auf denen die Einschätzungen basieren, geändert
haben oder neue Informationen und zusätzliche Erkenntnisse
vorliegen. Solche Änderungen werden in jener Berichtsperiode
erfasst, in der die Einschätzung angepasst wurde.
Die wichtigsten Annahmen über die zukünftige Entwicklung
sowie die wichtigsten Quellen von Unsicherheiten bei den Ein-
schätzungen, die bei den bilanzierten Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten sowie den ausgewiesenen Erträgen, Auf-
wendungen und Eventualverbindlichkeiten in den nächsten
zwölf Monaten bedeutende Anpassungen erforderlich machen
könnten, sind nachfolgend dargestellt.
Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten
Die Geschäfts- oder Firmenwerte und andere immaterielle Ver-
mögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden min-
destens einmal jährlich sowie bei Vorliegen entsprechender
Anhaltspunkte auf Wertminderung überprüft. Das Filmvermögen
und sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte werden auf ihre
Werthaltigkeit untersucht, wenn Hinweise vorliegen, dass der
Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Zur Beurteilung,
ob eine Wertminderung vorliegt, werden Einschätzungen der
zu erwartenden zukünftigen Geldflüsse je Zahlungsmittel gene-
rierender Einheit aus der Nutzung und eventuellen Veräuße-
rung dieser Vermögenswerte vorgenommen. Die tatsächlichen
Geldflüsse können von den auf diesen Einschätzungen basie-
renden diskontierten zukünftigen Geldflüssen bedeutend ab-
weichen. Veränderungen in den Umsatz- und Cash-Flow-Pro-
gnosen können eine Wertminderung zur Folge haben.
Finanzielle Vermögenswerte
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, die auf
organisierten Märkten gehandelt werden, wird durch den am
Bilanzstichtag notierten Marktpreis bestimmt. Der beizule-
gende Zeitwert von Finanzinvestitionen, für die kein aktiver
Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmetho-
den ermittelt. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Ver-
wendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachver-
ständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspart-
nern, der Vergleich mit dem beizulegenden Zeitwert eines an-
deren, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments, die
Analyse von diskontierten Cash-Flows sowie die Verwendung
anderer Bewertungsmodelle, die auf Annahmen des Manage-
ments basieren. Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag
sowie bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf eine
Wertminderung, ob eine Wertminderung eines finanziellen Ver-
mögenswerts oder einer Gruppe von Vermögenswerten vorliegt.
Fertigungsaufträge
Bei der Ermittlung des Fertigstellungsgrades von Produktionen,
bei denen die Percentage-of-Completion-Methode angewandt
wird, werden die Cost to Cost-Methode (Realisierung des Ergeb-
nisses in Höhe der bis zum Stichtag angefallenen Herstel-
lungskosten im Verhältnis zu den erwarteten Gesamther-
stellungskosten) bzw. die Methode der physischen Fertigstellung
angewandt. Der Ermittlung der voraussichtlichen Gesamther-
stellungskosten bzw. der physischen Fertigstellung liegen
Schätzungen zugrunde. Schätzungsänderungen haben unmit-
telbar Auswirkung auf das realisierte Ergebnis.
Rückstellungen für erwartete Warenretouren
Die Rückstellungen des Konzerns für erwartete Warenretouren
basieren auf der Analyse von vertraglichen oder gesetzlichen
Verpflichtungen und historischen Entwicklungen sowie der
Erfahrung des Konzerns. Aufgrund der zum jetzigen Zeitpunkt
vorliegenden Informationen erachtet das Management die ge-
bildeten Rückstellungen als angemessen. Da diese Abzüge auf
den Einschätzungen des Managements basieren, müssen diese
möglicherweise angepasst werden, sobald neue Informationen
vorliegen. Solche Anpassungen könnten einen Einfluss auf die
bilanzierten Rückstellungen sowie auf die Verkäufe zukünftiger
Berichtsperioden haben.
144
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Rückstellungen für Rechtsfälle
Die Konzerngesellschaften sind verschiedenen Rechtsstreitig-
keiten ausgesetzt. Der Konzern geht zum jetzigen Zeitpunkt
davon aus, dass die Rückstellungen die Risiken decken. Es
könnten jedoch weitere Klagen erhoben werden, deren Kosten
durch die bestehenden Rückstellungen nicht gedeckt sind.
Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Ausmaß
der Rechtsstreitigkeiten zunehmen wird und dass die zukünf-
tigen Rechtsfälle, Klagen, Prozesse und Untersuchungen un-
bedeutend sein werden. Solche auftretenden Änderungen
können Auswirkungen auf die in zukünftigen Berichtsperioden
für Rechtsfälle bilanzierten Rückstellungen haben.
Latente Ertragsteuern
Für die Bestimmung der Ansprüche und Schulden aus laten-
ten Ertragsteuern müssen weitreichende Einschätzungen vor-
genommen werden. Einige dieser Einschätzungen basieren auf
der Auslegung der bestehenden Steuergesetze und Verord-
nungen. Das Management ist der Ansicht, dass die Einschät-
zungen angemessen sind und die Unsicherheiten bei den
Ertragsteuern in den bilanzierten Ansprüchen und Schulden
ausreichend berücksichtigt wurden. Insbesondere die latenten
Steueransprüche aus verrechenbaren Verlustvorträgen sind
davon abhängig, dass künftig entsprechende Gewinne erwirt-
schaftet werden. Auch die latenten Steueransprüche aus Be-
wertungsanpassungen sind von der zukünftigen Gewinn-
entwicklung abhängig. Zudem verfallen in gewissen Ländern
die zu verrechnenden Verluste im Laufe der Jahre. Die tatsäch-
lichen Gewinne können von den erwarteten Gewinnen abwei-
chen. Solche Änderungen können Auswirkungen auf die in den
zukünftigen Berichtsperioden bilanzierten Ansprüche und
Schulden aus latenten Ertragsteuern haben.
Stand 31.12.2010
Fällig innerhalb eines Jahres
Fällig innerhalb von ein bis fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
Summe
Stand 31.12.2009
Fällig innerhalb eines Jahres
Fällig innerhalb von ein bis fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
Summe
Miet- und Leasingver-
pflichtungen
9.174
10.196
0
19.370
9.178
17.419
0
26.597
Sonstige finanzielle Ver-
pflichtungen
26.646
25.875
5.557
58.078
25.841
25.934
0
51.775
Abnahmever-pflichtungenfür Lizenzen
38.749
16.766
0
55.515
31.337
32.660
0
63.997
Summe
83.569
56.137
5.557
145.263
75.356
79.313
0
154.669
Eventualver-bindlichkeiten
0
3.300
0
3.300
0
3.300
0
3.300
HAFTUNGSVERHÄLTNISSE, EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN in TEUR
Haftungs-verhältnisse
9.000
0
0
9.000
9.000
0
0
9.000
10 Haftungsverhältnisse, Eventualverbind-lichkeiten und sonstige finanzielle Ver-pflichtungen
10.1 Überblick
Eine Übersicht über die Haftungsverhältnisse, Eventualver-
bindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen zeigt
die folgende Tabelle:
145
10.2 Haftungsverhältnisse
Zum 31. Dezember 2010 bestehen Bürgschaften gegenüber
verschiedenen TV-Sendern für die Fertigstellung von Auf-
tragsproduktionen von insgesamt 9.000 TEUR (Vj. 9.000
TEUR).
10.3 Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich zum 31. Dezem-
ber 2010 auf 3.300 TEUR (Vj. 3.300 TEUR) und betreffen
ausschließlich Prozesskosten.
Die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Eventualverbindlichkeiten
liegen deutlich unter 50 Prozent.
10.4 Abnahmeverpflichtungen für Lizenzen
Die Abnahmeverpflichtungen für Lizenzen beinhalten 34.837
TEUR (Vj. 52.505 TEUR) für Ausstrahlungs- und Übertra-
gungsrechte der SPORT1 GmbH.
Des Weiteren sichert sich der Konzern durch den Abschluss
von Lizenzverträgen den Zugang zu künftigen Filmrechten. Aus
dem Filmeinkauf bzw. aus den Produktionen in Vorbereitung
ergeben sich finanzielle Verpflichtungen für die Zukunft,
welche sich auf 20.678 TEUR (Vj. 11.492 TEUR) belaufen.
10.5 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
In den sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind 7.331
TEUR (Vj. 4.584 TEUR) Verpflichtungen aus der Entwicklung
von Eigenproduktionen enthalten.
10.6 Miet- und Leasingverpflichtungen
Der Constantin Medien-Konzern mietet, pachtet und least
Büros, Lagerräume, Fahrzeuge und Einrichtungen. Der
gesamte Mietaufwand belief sich für die Geschäftsjahre 2010
und 2009 auf 8.675 TEUR beziehungsweise 10.530 TEUR.
Zum 31. Dezember 2010 bestehen folgende Mindest-Lea-
singverpflichtungen:
VERPFLICHTUNGEN AUS OPERATING LEASE in TEUR
Fällig innerhalb eines Jahres
Fällig innerhalb von ein bis fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
Gesamt
31.12.2010
9.174
10.196
0
19.370
Sonstige
162
137
0
299
Fahrzeug-leasing
209
146
0
355
31.12.2009
9.178
17.419
0
26.597
Mieten fürRäume und
Gebäude
8.803
9.913
0
18.716
11 Beziehungen zu nahe stehenden Unter-nehmen und Personen
Die Gesellschaft unterhält mit assoziierten Unternehmen und
Joint Ventures sowie Unternehmen, die von Aufsichtsratsmit-
gliedern kontrolliert werden, Beziehungen im Rahmen der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Zwischen der Constantin Medien AG und assoziierten Unterneh-
men sowie Joint Ventures bestanden im Geschäftsjahr 2010
keine Geschäftsbeziehungen. Die im Geschäftsjahr 2010 von
der Highlight Communications-Gruppe mit der PolyScreen
Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH reali-
sierten Umsatzerlöse und übrigen Erträge von 971 TEUR (Vj.
1.088 TEUR) sind im Wesentlichen im Zusammenhang mit
146
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
der Auftragsproduktion „Dahoam is Dahoam“ entstanden. Zum
31. Dezember 2010 bestanden Forderungen von 0 TEUR (Vj.
0 TEUR), erhaltene Anzahlungen von 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe
von 2.392 TEUR (Vj. 2.576 TEUR).
Des Weiteren bestanden zum 31. Dezember 2010 Forderun-
gen von 9.253 TEUR gegen die NEF-Production S.A.S. Die
ausstehenden Forderungen aus der Koproduktion „Die drei
Musketiere“ wurden herstellungskostenmindernd verbucht.
Umsätze und Aufwendungen sind nicht angefallen.
Zwischen der Constantin Film-Gruppe und der Fred Kogel
GmbH besteht ein Beratervertrag in den Bereichen Lizenzhan-
del, TV-/Auftragsproduktion und Filmverleih. Im Geschäftsjahr
2010 sind Aufwendungen von 301 TEUR (Vj. 301 TEUR)
angefallen. Die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2010
betragen 25 TEUR (Vj. 0 TEUR).
Nahe stehende Personen umfassen die Vorstände und Auf-
sichtsräte sowie deren Angehörige.
Die Constantin Medien AG und die Highlight Communications
AG haben mit Herrn Werner E. Klatten jeweils einen Bera-
tungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag der Constantin Medien
AG hat eine feste Vertragsdauer vom 1. September 2008 bis
zum 31. Dezember 2011. Der Vertrag zwischen der Highlight
Communications AG und Herrn Werner E. Klatten ist zum 31.
Dezember 2010 ausgelaufen. Die Aufwendungen aus den Ver-
trägen betragen im Geschäftsjahr 2010 613 TEUR (Vj. 612
TEUR). Die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2010 betra-
gen 60 TEUR (Vj. 29 TEUR).
Alle Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden
Dritten üblich sind.
Erläuterungen über die Bezüge der Vorstände und Aufsichts-
räte siehe Kapitel 13.4.
12 Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Im Rahmen einer Vereinbarung mit der UFA Sports GmbH
konnte SPORT1 bis 2013 umfangreiche Rechte an den IHF
Handball-Weltmeisterschaften der Herren und Damen zur
Verwertung auf den Sendern SPORT1, SPORT1+ und dem
Sportportal SPORT1.de erwerben. Für die WM der Männer
2011 und 2013 hat SPORT1 die exklusiven Live-Rechte an
allen nicht-deutschen Spielen sowie umfassende nicht-exklu-
sive Nachverwertungsrechte. Für die Handball-WM der Damen
2011 und 2013 sicherte sich SPORT1 die exklusiven Live-
und Nachverwertungsrechte an sämtlichen Spielen. Darüber
hinaus erwarb SPORT1 von der Infront Sports & Media Live-
und Exklusivrechte an den EHF Handball-Europameister-
schaften der Damen 2012 und 2014 zur Ausstrahlung auf
sämtlichen SPORT1-Verbreitungsplattformen.
Völlig überraschend verstarb am 24. Januar 2011 der Produ-
zent Bernd Eichinger in Los Angeles an einem Herzinfarkt. Mit
ihm hat die Constantin Film AG einen Freund und Weggefährten
verloren, der über 30 Jahre lang die Constantin Film AG und
die Filmindustrie national wie international geprägt hat.
Am 14. Januar 2011 gab die Highlight Communications AG
bekannt, dass sich ihre Tochtergesellschaft TEAM und die
Europäische Rundfunkunion (EBU) darauf geeinigt haben, ihre
erfolgreiche Marketingkooperation bis zum Jahr 2015 fortzu-
setzen. Beim Erreichen vereinbarter Leistungsziele in diesem
Zeitraum verlängert sich der Vertrag um eine weitere Dreijah-
resperiode.
147
13 Sonstige Pflichtangaben
13.1 Aufwendungen für den Abschlussprüfer
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wird ein Aufwand
gegenüber der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft, dem Konzernabschlussprüfer, in
Höhe von 591 TEUR (Vj. 621 TEUR) für Abschlussprüfungen,
43 TEUR (Vj. 67 TEUR) für Gebühren für Steuerberatungs-
leistungen und 74 TEUR (Vj. 69 TEUR) für sonstige Bera-
tungsleistungen ausgewiesen. Für Auslagen werden schätzungs-
weise zusätzlich 30 TEUR anfallen.
13.2 Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der Constantin Medien AG haben
sich darauf verständigt, den Deutschen Corporate Governance
Kodex für börsennotierte Gesellschaften anzuwenden. Dem
Empfehlungskatalog wurde nur in wenigen Fällen nicht gefolgt.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung
ist auf der Homepage unter www.constantin-medien.de veröf-
fentlicht.
13.3 Anzahl der Mitarbeiter
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich konzernweit im Jahres-
durchschnitt wie folgt entwickelt:
Im Joint Venture PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film
und Fernsehen mbH war im Jahresdurchschnitt 1 (Vj. 1) Ar-
beitnehmer beschäftigt.
13.4 Gesellschaftsorgane
Vorstand
– Bernhard Burgener, Zeiningen/Schweiz
(Vorstandsvorsitzender)
– Antonio Arrigoni, Feldkirchen (Finanzvorstand)
Herr Bernhard Burgener ist Mitglied in den folgenden Kon-
trollgremien, Aufsichts- und Verwaltungsräten:
– Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, München
– Beirat der Constantin Entertainment GmbH, Ismaning
– Delegierter des Verwaltungsrats der Highlight Communi-
cations AG, Pratteln/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Holding AG,
Luzern/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Football Marke-
ting AG, Luzern/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der T.E.A.M Television
Event And Media Marketing AG, Luzern/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der KJP Holding AG,
Luzern/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Rainbow Home Enter-
tainment AG, Pratteln/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Constantin Film
Schweiz AG, Basel/Schweiz
– Verwaltungsrat der Escor Casinos & Entertainment SA,
Düdingen/Schweiz
– Verwaltungsrat der Escor Automaten AG,
Düdingen/Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Lechner Marmor
S.p.A., Laas/Italien
– Präsident des Verwaltungsrats der Lasamarmor S.p.A.,
Laas/Italien
– Verwaltungsrat der CBE Marmor & Handels AG,
Ibach/Schweiz
Herr Antonio Arrigoni ist Mitglied in den folgenden Auf-
sichts- bzw. Verwaltungsräten:
– Verwaltungsrat der Highlight Communications AG,
Pratteln/Schweiz
2010
1.050
436
1.486
2009
1.107
433
1.540
ANZAHL DER MITARBEITER
Angestellte
Freie Mitarbeiter
Summe
Die Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2010
belaufen sich auf XXX TEUR (Vj. 3.342 TEUR). In den Bezügen
des Vorjahrs waren Bezüge des in 2009 ausgeschiedenen Vor-
standsmitglieds Rainer Hüther von 623 TEUR enthalten.
148
KONZERNABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Die sonstigen Bezüge von Herrn Bernhard Burgener betreffen
seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Constantin
Film AG sowie als Präsident des Verwaltungsrats bzw. Ver-
waltungsrat verschiedener Unternehmen der Highlight Com-
munications-Gruppe. Die sonstigen Bezüge von Herrn Antonio
Arrigoni betreffen die Vergütung für seine Tätigkeit als Verwal-
tungsrat der Highlight Communications AG.
Ein Aktienanspruch aus Optionsrechten besteht für den Vor-
stand und die Mitglieder des Aufsichtsrats nicht.
Der Aktienbestand der Organmitglieder sowie ihnen nahe ste-
henden Personen stellt sich zum 31. Dezember 2010 wie in
folgender Tabelle dar (in Stück):
AKTIENBESITZ UND OPTIONSRECHTE DER ORGANE
Vorstand
Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
Aufsichtsrat
Fred Kogel
Werner E. Klatten
Dr. Erwin Conradi
Dr. Dieter Hahn
Jan P. Weidner
Dr. Bernd Kuhn
AnzahlAktien
5.050.000
6.279
0
33.000
5.735.950
2.543.000
0
8.470
Aktienanspruchaus Optionsrechten
0
0
0
0
0
0
0
0
Fixe Vergütung
450.000
617.081
BEZÜGE DES VORSTANDS in EUR
Bernhard Burgener
Antonio Arrigoni
Summe
2.011.653
775.033
SonstigeBezüge
1.411.653
7.952
VariableVergütung
150.000
150.000
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands setzten sich aus festen
und variablen Bestandteilen zusammen. Im Zuge der in 2010
erfolgten Verlängerung der Verträge von Herrn Bernhard
Burgener und Herrn Antonio Arrigoni bis zum 31. August 2013
bzw. bis zum 30. Juni 2014 wurde die variable Vergütung der
Vorstände neu geregelt. Die variablen Vergütungsbestandteile
umfassen neben einer jährlichen leistungsabhängigen Vergü-
tung eine Komponente mit langfristiger Anreizwirkung, die sich
u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses und den Ergebnis-
sen des Konzerns orientiert. Die variablen Vergütungsbestand-
teile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die langfristige
Komponente kommt erstmals nach Feststellung des Konzern-
abschlusses zum 31. Dezember 2012 bei Erreichen der ver-
einbarten Ziele zur Auszahlung. Die Anstellungsverträge der
Vorstände sehen zudem einen sog. Abfindungs-Cap vor, wenn
der Vertrag ohne wichtigen Grund vorzeitig endet.
Die Gesamtbezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2010
belaufen sich auf 2.787 TEUR (Vj. 3.342 TEUR). Im Ge-
schäftsjahr 2010 wurde darüber hinaus für Herrn Bernhard
Burgener und Herrn Antonio Arrigoni eine Tantiemerückstellung
mit langfristiger Anreizwirkung von jeweils 50 TEUR erfasst.
149
Die satzungsgemäß den Aufsichtsratsmitgliedern für das
Geschäftsjahr 2010 zustehende variable Vergütung errechnet
sich aus dem Ergebnis je Aktie des Constantin Medien-Kon-
zerns. Das in der Satzung festgelegte Mindestergebnis, ab
dem eine variable Vergütung zur Auszahlung kommt, wurde
in 2010 nicht erreicht.
Die sonstigen Bezüge von Herrn Fred Kogel betreffen seine
Tätigkeit als Aufsichtsrat der Constantin Film AG sowie die
Honorare aus dem Beratervertrag der Constantin Film-Gruppe
mit der Fred Kogel GmbH. Die sonstigen Bezüge von Herrn
Werner E. Klatten beinhalten neben seiner Vergütung als
Präsident des Verwaltungsrats der Highlight Communications
AG die Vergütung aus den Beraterverträgen mit der Constantin
Medien AG bzw. der Highlight Communications AG. Die
sonstigen Bezüge von Herrn Martin Wagner betreffen seine
Tätigkeit als Aufsichtsrat bzw. Verwaltungsrat verschiedener
Unternehmen der Highlight Communications-Gruppe.
Ismaning, 21. März 2011
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener Antonio Arrigoni
Vorsitzender des Vorstands Vorstand Finanzen
Fixe Vergütung
73.904
41.836
20.931
30.000
13.151
28.082
11.836
BEZÜGE DES AUFSICHTSRATS in EUR
Fred Kogel
Werner E. Klatten
Dr. Erwin Conradi (bis 9. Juni und ab 6. August 2010)
Dr. Dieter Hahn
Martin Wagner (bis 9. Juni 2010)
Jan P. Weidner
Dr. Bernd Kuhn (ab 6. August 2010)
Summe
410.904
692.880
52.446
30.000
477.892
28.082
11.836
SonstigeBezüge
337.000
651.044
31.515
0
464.741
0
0
VariableVergütung
0
0
0
0
0
0
0
Aufsichtsrat
– Fred Kogel, Produzent, Straßlach-Dingharting (Vorsitzender)
– Werner E. Klatten, Rechtsanwalt, Hamburg (stellvertretender
Vorsitzender)
– Dr. Erwin Conradi, Unternehmer, Risch/Schweiz
(bis 9. Juni 2010 und ab 6. August 2010)
– Dr. Dieter Hahn, Geschäftsführer, München
– Jan P. Weidner, Investmentbanker, Frankfurt/Main
– Dr. Bernd Kuhn, Rechtsanwalt, München
(ab 6. August 2010)
– Martin Wagner, Rechtsanwalt, Rünenberg/Schweiz
(bis 9. Juni 2010)
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Berichtsjahr betragen
1.704 TEUR (Vj. 2.062 TEUR) Euro. Sie setzen sich wie folgt
zusammen:
150
KONZERNABSCHLUSS | VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
„Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzu-
wendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernab-
schluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des
Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die
wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen
Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.“
Ismaning, 21. März 2011
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener Antonio Arrigoni
Vorsitzender des Vorstands Vorstand Finanzen
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Constantin Medien AG, Ismaning, auf-
gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-
und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapital-
veränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang –
sowie den Konzernlagebericht der Constantin Medien AG,
Ismaning, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusam-
mengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.
Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-
schluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS,
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor-
schriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesell-
schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern-
abschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Kon-
zernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-
schlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss
unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvor-
schriften und durch den zusammengefassten Lagebericht ver-
mittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-
schaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-
bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beur-
teilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresab-
schlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unter-
nehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der an-
gewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und
der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Wür-
digung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffas-
sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage
für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den er-
gänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-
rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
München, 22. März 2011
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Petra Justenhoven ppa. Katharina Deni
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer
151
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS | KONZERNABSCHLUSS
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
152
AG-EINZELABSCHLUSS | AG-BILANZ (HGB)
AKTIVA (HGB)
31.12.2010
290
179
95.297
3.500
93.666
192.932
27
8.551
3.092
1.872
0
27.114
48.462
89.118
85
2.898
285.033
31.12.2009
326
283
95.297
11.000
90.760
197.666
31
5.151
77
61.831
4
15.811
2.195
85.100
63
0
282.829
AG-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Anlagevermögen
EDV-Programme, Namensrecht
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Beteiligungen
Umlaufvermögen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 49 TEUR (Vj. 98 TEUR)
Eigene Anteile
Sonstige Wertpapiere
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Rechnungsabgrenzungsposten
Aktive latente Steuern
SUMME AKTIVA
153
PASSIVA (HGB)
AG-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Bedingtes Kapital 35.017 TEUR
Abzüglich Nennbetrag eigene Anteile
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
1. Rücklage für eigene Anteile
2. Andere Gewinnrücklagen
Bilanzverlust
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Anleihen
davon konvertibel 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 584 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 482 TEUR (Vj. 1.348 TEUR)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 97.889 TEUR (Vj. 21.025 TEUR)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 153 TEUR (Vj. 15 TEUR)
Sonstige Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 16.674 TEUR (Vj. 9.710 TEUR)
davon aus Steuern 1.492 TEUR (Vj. 208 TEUR)
Rechnungsabgrenzungsposten
SUMME PASSIVA
31.12.2010
85.129
183.708
2
5.910
-165.487
109.262
470
14.465
14.935
30.584
482
97.889
153
31.674
160.782
54
285.033
31.12.2009
85.131
183.708
4
0
-153.336
115.507
427
17.216
17.643
0
1.348
108.573
15
39.710
149.646
33
282.829
Vorspalte
85.131
-2
154
AG-EINZELABSCHLUSS | AG-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (HGB)
AG-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (HGB)
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010 in TEUR
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersvorsorge 1 TEUR (Vj. 2 TEUR)
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteiligungen
Zuschreibungen auf Finanzanlagen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen 981 TEUR (Vj. 967 TEUR)
davon Erträge aus Abzinsung 534 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen 4.844 TEUR (Vj. 4.858 TEUR)
davon Aufwendungen aus Aufzinsung 0 TEUR (Vj. 0 TEUR)
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Jahresfehlbetrag
Verlustvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzverlust
1.1. bis
31.12.2010
0
8.221
-4.187
-379
-4.566
-204
-204
-6.754
-3.303
0
2.906
4.817
-18
-7.664
-6.061
-6.020
-9.323
95
0
95
-2.912
-11
-12.151
-153.336
-165.487
1.1. bis31.12.2009
31
14.699
-5.461
-490
-5.951
-189
-189
-17.597
-9.007
2.510
0
3.367
-26.607
-7.510
-27.166
-55.406
-64.413
57.500
-12.717
44.783
-598
-10
-20.238
-133.098
-153.336
155
Impressum
Herausgeber
Constantin Medien AG
Münchener Straße 101g, 85737 Ismaning, Germany
Tel. +49 (0) 89 99 500-0, Fax +49 (0) 89 99 500-111
E-Mail [email protected]
www.constantin-medien.de
HRB 148 760 AG München
Redaktion
Constantin Medien AG Kommunikation/Rechnungswesen/
Investor Relations
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH,
Westerkappeln
Konzept und Gestaltung
Brandsome GmbH
Bildnachweis
SPORT1 GmbH (Seiten 34, 35, 37, 38)
The Associated Press (Seite 35)
Constantin Sport Medien GmbH (Seiten 36, 37)
Constantin Film AG (Seiten 39, 41, 42)
Constantin Television GmbH/Network Movie Film- und Fern-
sehproduktion GmbH & Co. KG (Seite 40)
Team Holding AG (Seite 44)
Getty Images (Seite 43)
Alle in diesem Bericht veröffentlichten Fotografien sind
urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach schrift-
licher Genehmigung der Urheber verwendet werden.
FINANZKALENDER 2011
24. März 2011Jahresabschluss 2010
Mai 2011Bericht zum 1. Quartal 2011
Juni 2011Ordentliche Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2010
August 2011Halbjahresfinanzbericht 2011
November 2011Bericht zum 3. Quartal 2011
FINANZKALENDER 2011 | IMPRESSUM | DAS UNTERNEHMEN
CONSTANTIN MEDIEN AG
Münchener Straße 101g85737 Ismaning, GermanyTel. +49 (0) 89 99 500-0Fax +49 (0) 89 99 500-111E-Mail [email protected] 148 760 Amtsgericht München