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Personendaten in Archiven Unterlagen der NS-Gewaltherrschaft im Bundesarchiv

Jan Ludwig 20.01.2016

Unterlagen der NS-Gewaltherrschaft

im Bundesarchiv



Vortragsgliederung:

1. Überblick

2. SS-Führerstammkarten

3. NSDAP-Mitgliederkartei

4. Ergänzungskarten zur Volkszählung 1939



1. Überblick

Personenbezogene Unterlagen der

NS-Gewaltherrschaft im Bundesarchiv (Beispiele)

Personalakten von Ministerien und anderen Behörden

Strafprozessakten (z.B. R 3017 Oberreichsanwalt beim VGH)

Vermögensentziehung (z.B. R 87, R 2107, R 2401)

Häftlingskartei des SS-WVHA (NS 3/1577)

Überwachungskartei des Reichssicherheitshauptamtes

Besoldungs- und Auszeichnungsunterlagen (SS und

Wehrmacht)

Abstammungsunterlagen (R.u.S. Fragebögen)



2. SS-Führerstammkarten

Beispiel einer z.T. sehr ausführlichen biographischen „Kartei“

i.d.R. beiliegend zu den jeweiligen Personalakten

Ursprüngliche Provenienz: SS-Personalhauptamt

Entstehungskontext: Personalverwaltung (insbesondere

Rekrutierung und Beförderung) für Allgemeine SS,

Waffen-SS und sogenannte "Germanische-SS"S

Umfang: ca. 52.000

Bis 1994: BDC SS Collections, SSO

Zukünftig: R 9361 III SS



2. SS-Führerstammrollen




Hauptquelle zum Nachweis der NSDAP-Mitgliedschaft

Ca. 80 % der ca. 8,5 Mio. NSDAP-Mitglieder sind belegt

Zwei Karteien mit insgesamt ca. 12,7 Mio. Karteikarten

Zentralkartei (alphabetisch) und Gaukartei (ursprünglich nach Gauen, jetzt auch alphabetisch sortiert)

Ergänzend: NSDAP-Aufnahmeanträge (ca. 600.000)

Ursprüngliche Provenienz: Reichsschatzmeister der NSDAP

Bis 1994: BDC NSDAP Collections

Zukünftig: R 9361 VIII Zentralkartei R 9361 IX Gaukartei




Digitalisierung seit April 2014, Abschluss Juni 2016

Digitalisierung in Berlin (300 dpi, TIFF), jeweils VS/RS,

d.h. insgesamt ca. 25 Mio. Digitalisate

Datenerfassung jeder 50. Karteikarte in Rumänien (Name,

Vorname, Geburtsname, Titel, Geburtsdatum und -ort);

vertragliche fixierte Fehlerfreiheit 99,98%; Schwierigkeiten

insbesondere Sütterlinschrift, Streichungen und Abkürzungen

Zusätzliche nachträgliche Erschließung möglich

Export als pdf (72dpi) mit Ausdruck der Signatur (ID-Nummer)

Perspektivisch: Nutzung im Lesesaal



NSDAP-

Aufnahme-

antrag



NSDAP-

Zentral-

kartei



NSDAP-

Gaukartei

(Orts-

gruppen-

kartei)




Nachweis der jüdischen Bevölkerung vor dem Holocaust

Ursprüngliche Provenienz: Statistisches Reichsamt bzw.

Reichssippenamt

Nach 1945 zunächst im Centrum Judaicum, später ZStA

Seit 1990: R 1509 Reichssippenamt

Umfang: 127.571 Ergänzungskarten zu rund 277.000 von

324.000 jüdischen Personen im Mai 1939 (= 85 %)




aus konservatorischen Gründen nicht mehr zur Benutzung

zugelassen sind; es gibt aber Verfilmungen und ein

langfristiges Digitalisierungsprojekt: VZ-Datenbank und

perspektivisch Volldigitalisierung

Nutzung auf Anfrage bzw. für wissenschaftliche Nutzungen

im Lesesaal



Vorderseite der

Ergänzungskarte zu

Dr. Leo Baeck



Rückseite der

Ergänzungs-

karte zu

Dr. Leo Baeck



VZ-Datenbank



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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