coopzeitung - skicross jonas & ramona

2
Skicross Der Kampf der Skispitzen Eine alpine Abfahrt erleben die meisten nur am TV. Eine Skicross-Piste kann jeder ausprobieren. F ünf Jugendliche durften es sogar mit Pro-Begleitung. TEXT: THOMAS COMPAGNO FOTOS: PETER MOSIMANN M it aller Kraft wuch- tet sich Andreas Steffen aus der Startbox. Sein ein- ziges Ziel: In der ersten Kurve müssen seine Skispitzen vor je- nen seiner Gegner sein. Gefah- ren wird um die Wette. Früher hätte man für solcherlei Spiele eine Ohrfeige kassiert.Wettren- nen auf Skiern waren tabu. «Al- le gleichzeitig? Zu gefährlich», sagten die Eltern. Heute sind diese «gefährlichen Rennen» olympisch und heis- sen Skicross. Und sie werden immer beliebter. Seit dem Olympiasieg von Mike Schmid kann man in der Schweiz gar von einem Boom sprechen. Für die Coop Skicross Tour – fünf Rennwochenenden mit mehre- ren Rennen in verschiedenen Kategorien – mussten gar Teil- nahmebeschränkungen einge- führt werden. «Wir können nicht 300 Personen über eine Piste schicken», so Projektleite- rin Nadine Hess von Swiss-Ski. Der Ski-Verband istVeranstalter der Coop Skicross Tour. Während der Theorie: Andreas und Franziska Steffen, für einmal ohne Skibrille. Coopzeitung Nr. 3 vom 17. Januar 2012 73

Upload: skiclub-egg

Post on 12-Mar-2016

221 views

Category:

Documents


7 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: Coopzeitung - Skicross Jonas & Ramona

Skicross

Der Kampf derSkispitzenEine alpineAbfahrt erleben diemeisten

nur amTV. Eine Skicross-Piste kannjeder ausprobieren. Fünf Jugendlichedurften es sogarmit Profi-Begleitung.

TEXT: THOMAS COMPAGNOFOTOS: PETER MOSIMANN

Mit aller Kraft wuch-tet sich AndreasSteffen aus derStartbox. Sein ein-

ziges Ziel: In der ersten Kurvemüssen seine Skispitzen vor je-nen seiner Gegner sein. Gefah-ren wird um die Wette. Früherhätte man für solcherlei Spieleeine Ohrfeige kassiert.Wettren-nen auf Skiern waren tabu. «Al-le gleichzeitig? Zu gefährlich»,sagten die Eltern.Heute sind diese «gefährlichenRennen» olympisch und heis-sen Skicross. Und sie werdenimmer beliebter. Seit demOlympiasieg von Mike Schmidkann man in der Schweiz garvon einem Boom sprechen. Fürdie Coop Skicross Tour – fünfRennwochenenden mit mehre-ren Rennen in verschiedenenKategorien – mussten gar Teil-nahmebeschränkungen einge-führt werden. «Wir könnennicht 300 Personen über einePiste schicken», so Projektleite-rin Nadine Hess von Swiss-Ski.Der Ski-Verband istVeranstalterder Coop Skicross Tour. !!

Während derTheorie:

Andreas undFranziska

Steffen, füreinmal ohne

Skibrille.

CoopzeitungNr. 3 vom 17. Januar 2012 73

Page 2: Coopzeitung - Skicross Jonas & Ramona

CoopzeitungNr. 3 vom 17. Januar 2012

Der Start istentscheidend. DieTechnik im Video:

Coopzeitung online

www.coopzeitung.ch/skicross

!! In den Genuss einerganz besonderen Trai-ningslektion kamen vorKurzem Seraina, Ramona,Jonas, Gil und Loris. Diefünf Jugendlichen gewan-nen bei Coop ein Trainingmit den KaderathletenFranziska (30) und Andre-as (36) Steffen. Die Ge-schwister Steffen gehörenzum A-Kader von Swiss-Ski und zum Coop Ski-cross Team. Das ist wie beiden alpinen Skifahrern dasWeltcup-Team. Sie erklär-ten den Jungen ausführ-lich, wie Skicross funktio-niert, wie man die Wellenzu drücken und die Kur-ven zu fahren hat, erzähl-ten von Überholmanövernund Positionskämpfenund übten mit ihnen denStart – der wichtigste Mo-ment des Rennens.Und dann war die Redevon Kompression, Vor-springen, Kurve ausholenund vielem mehr. Die jun-gen Skifahrer wurden mitden Grundlagen des Ski-cross vertraut gemacht –«damit man sie vielleichtmal im Weltcup sieht»,scherzte Andreas Steffenund meinte dies durchausernst. Wer im Skicross andie Spitze will, muss frühbeginnen.Ein guter Skicross-Fahrermuss nicht nur gut Skifahren können. Die richti-

ge Taktik, der beste Mo-ment für den Angriff, dastaktische Zurückziehen –all das kann nicht früh ge-nug gelernt werden, denndas Niveau ist auch in die-ser noch jungen Sportartsehr hoch. So hoch, dassdie Spitzenfahrer währendder Saison Vollprofis sind.Andreas Steffen fährt seitzehn Jahren an der Spitzemit, seine Schwester Fran-ziska seit acht Jahren. ImWinter arbeiten beidenicht. Das geht bei Soft-ware-Ingenieur AndreasSteffen dank eines gross-

Sponsor CoopRennen für Cracks und HobbyfahrerCoop engagiert sich stark imSkicross. So unterstützt dieDetailhändlerin die Weltcup-Spitzenfahrer ihres CoopSkicross Teams, aber auch denBreitensport und den Nach-wuchs. Coop ist Hauptsponso-rin der Coop Skicross Tour fürjedermann, sowie der CoopSkicross Kids Tour (Jahrgänge1997–2003). Ausserdem unter-stützt Coop die zehn SkicrossParks in den Skigebieten: Lenk(Haslerlift/Betelberg), Davos-Parsenn (Totalp), Hoch-Ybrig(Sternenlift), Melchsee-Frutt(Erzegg), Elsigen/Metsch (Ski-lift Metschalp), Haute-Nendaz

(L’Alpage), Crans Montana (Pasdu loup), Villars (Chaux ronde),Meiringen Hasliberg (Hääggen)und in Grindelwald. Daten derCoop Skicross Tour: 21./22.1.:Zweisimmen (Rinderberg),4./5.2.: Verbier (La Chaux),18./19.2.: Davos-Parsenn (Dorf-täli), 3./4.3.: Hoch-Ybrig (Ster-nenlift), 24./25.3.: Corvatsch/Silvaplana (Mandra). Datender Coop Skicross Kids Tour:29.1.: Villars (Grand-Chamos-saire), 5.2.: Zweisimmen(Rinderberg), 11.2.: Elsigen/Metsch (Skilift Metschalp),11.3.: Hoch-Ybrig (Sternenlift),1.4.: Melchsee-Frutt (Erzegg).

zügigen Arbeitgebers,Franziska Steffen hat ein60-Prozent-Pensum undhält sich den Winter mitFerien und Überzeit fürsTraining frei. Dieses Enga-gement für den Sport hatihr immerhin die Teilnah-me an den OlympischenWinterspielen in Vancou-ver ermöglicht. AndreasSteffens grösster Erfolgwar die Bronzemedaillean den X-Games 2009 inden USA. Die X-Gamessind vergleichbar mitWeltmeisterschaften imalpinen Skisport.

Positionskämpfe und das RennenMann gegen Mann: Skicross istfür die Zuschauer sehr attraktiv.

AndreasSteffen vomCoop SkicrossTeam fährt seitzehn Jahren inder Weltelitemit.

Für die Volksskifahrer hatSkicross einen grossenVorteil: Wie Seraina, Ra-mona, Jonas, Gil und Lo-ris kann es jeder auspro-bieren. Sogar ohneBegleitung durch Kader-fahrer oder Trainer. Einbisschen Vorsicht genügt.Während nämlich eineLauberhornabfahrt odereine Streiff nur für dieRennläufer präpariertwird, stehen die CoopSkicross Parks allen offen.Auf diesen Strecken (sieheunten) darf jeder und jedefahren und üben. "