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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 1)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
1. Was macht eine pädagogische Bewegung aus?
2. Welche Faktoren begünstigen die Bewegung Kooperatives Lernen?
3. Wie sieht es in der Schulpraxis aus? Erfahrungen aus der Green Academy
4. Was ist in den kommenden Jahren zu erwarten? Perspektiven
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 2)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
1. Pädagogische Bewegungen
• entstehen aus sich selbst heraus, sie werden nicht angeordnet
• sind zunächst gegen etwas gerichtet, z. B. gegen eine
überwiegend auf kognitive Leistungen und Konkurrenz
ausgerichtete Schule
• werden getragen von einem überzeugenden Konzept und
vom Engagement derjenigen, die angefangen haben, danach
zu arbeiten
• brauchen charismatische Persönlichkeiten, die es vertreten,
wie Norm Green
• polarisieren meist die pädagogische Welt in Befürwortende
und Ablehnende
• sorgen für ungeahnte Entwicklungen an Schulen – und bei den
Beteiligten selbst
• spiegeln sich in einer gelebten Praxis – und in Artikeln, Filmen,
Zeitschriften, Büchern usw. darüber
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 3)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
• werden durch einsetzende Forschungsaktivitäten evaluiert,
präzisiert, revidiert und letztlich deutlicher konturiert
• entwickeln sich in Sprüngen, zunächst meist langsam, beim
Erreichen einer gewissen Größenordnung von Beteiligten
und Begeisterten dann verblüffend schnell
• bilden sich nach und nach in organisierten Weiterbildungs-
und Studienangeboten ab
• weichen einer neuen pädagogischen Bewegung, wenn sie
an den meisten Schulen zu einem veränderten Lehr-Lern-
Geschehen, zu einer anderen Schul- und Gemein-
schaftskultur geführt haben, zum Alltag geworden sind
• finden sich nachfolgend in der Fachgeschichte und als
Forschungsgegenstand wieder
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 4)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
2. Begünstigende Faktoren
• Unzufriedenheit vieler Lehrerinnen und Lehrer mit dem
Unterrichtsgeschehen an ihren Schulen und mit verordneten
Schulreformen
• Wunsch nach mehr Kooperation und gegenseitiger
Unterstützung im Kollegium bei gleichzeitiger Initiativlosigkeit
• Defizite der deutschen Lehrerbildung (Methodenrepertoire,
Klassenführung und Umgehen mit Lerngruppen, Diagnostik
und Differenzierung, Selbstwirksamkeitserwartung usw.)
• Notwendigkeit des Arbeitens mit zunehmend heterogenen
Lerngruppen (Zweigliedrigkeit, zunehmend gesamtschulartige
Schulformen, steigende Zahl inklusiver Schulen) und die
Suche nach geeigneten Konzepten und Methoden dafür
• Reformdruck auf die (lehrerbildenden) Universitäten
(gescheiterte Bologna-Reform, Studentenproteste,
Kompetenzpostulat)
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 5)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
2. Begünstigende Faktoren
• popularisierte Ergebnisse neurowissenschaftlicher
Forschung
(vgl. Joachim Bauers „Lob der Schule“ und seine
Vorschläge für eine Beziehungsdidaktik)
• Insgesamt ermutigende Forschungsergebnisse, wenn
bisher auch überwiegend aus dem anglo-
amerikanischen Raum
• Durchführbarkeit Kooperativen Lernens unabhängig von
bildungspolitischen Barrieren
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 8)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
4. Perspektiven
These 1: Das Interesse am Kooperativen Lernen wird weiter zunehmen,
da diese Bewegung mit begünstigenden Strömungen anderer
Bereiche koinzidiert.
These 2: Die für Lehramtsstudiengänge geforderte Kompetenzorientierung wird
zu einer intensiven Beschäftigung mit Kooperativem Lernen führen,
zumal die Studierenden eine Affinität zu praxistauglichen Konzepten
haben.
These 3: Kooperatives Lernen zählt zu den wenigen etablierten und evaluierten
Methodenrepertoires, die für ein effektives Lehr-Lern-Geschehen mit
sehr heterogenen Lerngruppen geeignet sind.
Mit eben dieser Anforderung sehen sich die Schulen konfrontiert.
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Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert
Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland (Folie 9)
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Gemeinsam ungleich stärker: Die Bewegung Kooperatives Lernen in Deutschland
4. Perspektiven
These 4: Inklusives und kooperatives Lernen bedingen einander in gewisser
Weise und ermöglichen ein chancengerechteres, weniger
aussonderndes Schulsystem, wie es die OECD seit langer Zeit
auch für Deutschland anmahnt.
These 5: Mit einer sich ausweitenden kooperativen Praxis wird ein zunehmendes
Forschungsinteresse an kooperativen Lehr- und Lernformen
einhergehen.
These 6: Nichts ist für Lehrerinnen und Lehrer überzeugender als gelingender
Unterrichtsalltag. Jede erfolgreich kooperativ arbeitende Schule oder
Hochschule, jedes Trainings- oder Ausbildungsinstitut wird die
Bewegung Kooperatives Lernen weiter voranbringen.
Dietlinde Hedwig Heckt & Peter Blomert