das lichte erdöl von ssurachany bei baku als filtrationsprodukt

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106 por0sen Gesteinsmassen schwach bituminisiegend wlrkt Das Erd61 selbst erscheint dank der absorbierenden Eigenschaften des Oesteins desto rieller, je groBer der Weg war. den us yon unten nach oben durchgemacht, d. h. in ie jiangeren geologischen l:ormationen das ErdOl sich zur Zeit befindeL Diese theoretisehe.Schlugfolgerungwurde R a k u s i n zunachst dutch den russischen Geologen Demeter Oolubjatnikow in 7 praktisehen Fallen bcstatigt, and Rakusin selbst hat dann 150 Erd01e der vet- sehiedensten Fundorle aus atlerJ Gegenden der Erde naeh dieser Richtung untersucht. Er untersueht die Roh(~te oder ihre L6sung in einem indifferenten L0sungsmittel, wit Benzol usw., im polarisierten Liehte und bestimmt die Durchlassigkeitskonstante K- Karbonisationskonstante. Alskolloide, inhomogene L6sungen setzten die Roh61e oder ihre L0sungen dem Durchgang des polarisierten Lichtstfahles grol]en Widerstand entgegen. Manche Roh611Osungen, z. B. namentlich nattirliche Goudrone ~verteerle, verharzte Erd~le) beginnen den polarisierten Strahl erst bet einer Konzentration der Benzoll0sung yon 1/s2 Proz. (Oew.) bet l-:20Omm (Soleil-Ventzke) durch- zulassen. AuI diese Weise findet M. A. Rakusin bet Erdt}len einer beslimmten Tiele und auch beim Studtum yon korrespondierenden ErdOlen, also ErdOlen aus ver- sehiedenen Tieten derselben Fundst,'ltte, Gesetzm~tBig- keiten, die denen der spez. Gewichte, der kalorimetrisehen Eitekte usw. analog sind. Fiir i~larimetnsch leere Oele, die in tier Nainr auch wasserhell vorkommen, wie z. B. in Ssurachany bet Baku, ist K -~ t00 Proz. Ftir polarimetrlsch un- durchsichti~e setzt er K = 1 Proz, Flit die tibrigen Halbdurchtassigen ert4aben sich also Werte yon I---100 Pr,3z, flit I(. Dabei ist zu bemerke,, daft vor- I~ulil~ Konstanten tiber 9~/~ Proz. noch nicht bekannt sind. An sei~e Resutiate kniipft M. A. Rakusin dann weitere Folgertmgen. Er halt es [iir nnmOglich, die Begriffe vor) der F~itbung der na!tirllchen ErdOte und ihrem geologischen Alter streng auseinander zu haiten. lm Laufe der enorm langen geologischen Epochen k6nnten die wahrseheinlich polarimetrisch leer ge- wesenen .Pcotopetrolea", unter dem FinfluB der der "l'ieie entsprechenden Temperatur, partiell ,verkohlt" worden skin, wodurch die dunkte Farbu,g entstand, und umgekthrt entstehen aus den bereits .karboni- sierlen ~ Roh61en nut dem Wege der nattirtichen Filtration, Erd61e der versetfiedensten F~irbungsgrade yon t~elschwarzbraun bis wasserheil, denn in den h6heren Sehichten ist infolge geringerer Temperaturen auch die MOglichkeit der Karbonisierung entsprechend gerin~er. Des weiteren aut~ert sich bL A. R a k u s i n nocb ~iber die Natur trod Konstitutioa der dtmkelf~irbenden Sub- stanz. Er h~ilt sie mit Marcusson u. Watden tiir kolloide Asphalt- oder Humtnstoffe und glaubt, dab fiber die komplizierte Konstitution die neuen Arbeiten z. B. yon Ostromolensky (,Iourn. russ. phys. chem. Oes. t907) und Kttrbatow (ibid. 1909), ebenso die Arbcit yon O s ~ i a n A s c h a n (Ci~em.-Ztg, 33, 561, 1909) viel- teichl Au(klarunoo bringen werden. Er bericbte¢ dann noch fiber ultramikroskopische ur~d spcktroskopische U,tersuchungen, denen abet die pola~imetr~sche sich iiberlege,~ erweist. Werner |tOter, H., Leoben, Das Iichte Erd01 yon Ssuraehany bei Baku als Filtrationsprodukt. (~Petroleum" 5, 629, 1909/10.) HOfer ist der An~icht, dag die l~akusin'sche Filtrationshypothese. sowefl die bishengen Er|allru~gen reichen, in der ErdOlgeologic keine Berechtigung hat. Speziell an dem lichten Erd61 yon Ssurachany glaubt er die Unhaltbarkeit der Tt~eorie feststeHen zu k/~nnen. Er sttitzt sieh nut Versuche yon W, Latkin und Filtratio~sversuche mit Fullererde yon V. I-'. Herr. ~.Petroleum" 4, 1284, 1909.) Die physkalisch.optischeo Figenschaften des Ssurachaay61es entspfechen nich~ den Resultaten dieser Filtrationsversuche, ebensowenig berechtigen die geologischen Verhaltnisse zu der Anwendung der Filtrationshypothese. Werner. Her r, V. F., Baku, Nochmals: Zur Filtrations- |rage der natflrlichen Erd61e. (.Petroleum ~ 5 1387, 1909,q0.) H e r r macht vorl~tufige Mitteihmgen iiber spezielle Versuche mit Ssurachany61. Das Filtrierproblem be- arbeitet er parallel mit Fullererde ~md mi! natiirlichcm Ssurachanyton. Werner. Pyh~tla, E, Baku, 1st das I|chte Erd61 yon Ssurachany bet Baku ein Filtrattonsprodukt? (~Petroleum" 5, 1525, 1909/10.) Der Verfasse~ verteidigt die Aulfassung R a k u s i n's gegen die Einw~lnde H. H6fer's. Er bringt umfassen- des literarisches physikalisch-optisches u. geologisches Material und berichtet fiber Versuche zurKl/Irung der l'rage. Seine SchluB|olgerungen laBt er zusammen: 1. Zur Erklarung der Genesis des lichten ErdOl$ von Ssurachany l~lBt sich die Fiitrationshypothese heranziehen. II. Die Iqttration des Erd61es kann in der Hatur mit lokaler Migration verbunden sein, eine Annahme, die sehr wahrscheinlich ist und ihre Berechtigung in der Erd,31geologie hat. lll. Je nach dem geotogischen F3au der erd61- ftihrenden', bezw. begrenzenden Schichten, kann die mit lokaler Migration verbandene Filtration yon unten nach obrn oder umgekehrt vor sich gehen, ungeachtet der L~nge des lqltrationsweges. iV. Die Filtration des Ssurachany-Erd61es hat yon unten nach oben stattgefunden. V. Hierbei wurde das Erd01 ent|arbt, bezw. im Sinne Day's ~) fraktioniert, wie die Versuche unwider- leglich gezeigt haben. VI. Bet der Filtration spielen die gespannteu (]ase eine grof3e Rolle, da auf sie zum Tell di¢ .de|ikaten Destillalionsprozesse Ra ku sin's" zurBck- zuf(lhren siud, wie die .Kondensnte' in Ssurachany deuflich beweisen...:, VII. Es wnrde gezeigt und durch Versllche be- wlesen, dab die entlarbende Kraft allen zur Tonerde- Kieselsauregruppe geh0renden Mineralicn, also auch den die [ agerst~tten bddcnden zukommt, tn besonders hohern Marie jedoch den sogenannten Fullererdearten. VlIL Bet dun Filtrationsversuchen Herr's, die als Beweis gegen die Filtrationshypothese angefiihrt werden, ist das Erd61 in Fraktionen naeh t-arben- nuancen zerlegt worden, nicht abet h~ Fraktionen rmcll dem Day'schen Filtrauon~prinzip. 1×. Die Zedegung der l raktionen nach Day beruht, wie das Experiment dargetan hat, nut der ver- schiedenen Dfffustonsgeschwindigkeit der verschieden zahcn Kohleawasserstoffe. "~)Ze~tsckr. L aagu~. Chem. S~9 (]901),

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Page 1: Das lichte Erdöl von Ssurachany bei Baku als Filtrationsprodukt

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por0sen Gesteinsmassen schwach bituminisiegend wlrkt Das Erd61 selbst erscheint dank der absorbierenden Eigenschaften des Oesteins desto rieller, je groBer der Weg war. den us yon unten nach oben durchgemacht, d. h. in ie jiangeren geologischen l:ormationen das ErdOl sich zur Zeit befindeL

Diese theoretisehe.Schlugfolgerung wurde R a k u s i n zunachst dutch den russischen Geologen D e m e t e r O o l u b j a t n i k o w in 7 praktisehen Fallen bcstatigt, and R a k u s i n selbst hat dann 150 Erd01e der vet- sehiedensten Fundorle aus atlerJ Gegenden der Erde naeh dieser Richtung untersucht. Er untersueht die Roh(~te oder ihre L6sung in einem indifferenten L0sungsmittel, wit Benzol usw., im polarisierten Liehte und bestimmt die Durchlassigkeitskonstante K - Karbonisationskonstante. Alskolloide, inhomogene L6sungen setzten die Roh61e oder ihre L0sungen dem Durchgang des polarisierten Lichtstfahles grol]en Widerstand entgegen. Manche Roh611Osungen, z. B. namentlich nattirliche Goudrone ~verteerle, verharzte Erd~le) beginnen den polarisierten Strahl erst bet einer Konzentration der Benzoll0sung yon 1/s2 Proz. (Oew.) bet l - : 2 0 O m m ( S o l e i l - V e n t z k e ) durch- zulassen.

AuI diese Weise findet M. A. Rakus in bet Erdt}len einer beslimmten Tiele und auch beim Studtum yon korrespondierenden ErdOlen, also ErdOlen aus ver- sehiedenen Tieten derselben Fundst,'ltte, Gesetzm~tBig- keiten, die denen der spez. Gewichte, der kalorimetrisehen Eitekte usw. analog sind.

Fiir i~larimetnsch leere Oele, die in tier Nainr auch wasserhell vorkommen, wie z. B. in Ssurachany bet Baku, ist K -~ t00 Proz. Ftir polarimetrlsch un- durchsichti~e setzt er K = 1 Proz, Flit die tibrigen Halbdurchtassigen ert4aben sich also Werte yon I---100 Pr,3z, flit I(. Dabei ist zu bemerke,, daft vor- I~ulil~ Konstanten tiber 9~/~ Proz. noch nicht bekannt sind.

An sei~e Resutiate kniipft M. A. R a k u s i n dann weitere Folgertmgen. Er halt es [iir nnmOglich, die Begriffe vor) der F~itbung der na!tirllchen ErdOte und ihrem geologischen Alter streng auseinander zu haiten.

lm Laufe der enorm langen geologischen Epochen k6nnten die wahrseheinlich polarimetrisch leer ge- wesenen .Pcotopetrolea", unter dem FinfluB der der "l'ieie entsprechenden Temperatur, partiell ,verkohlt" worden skin, wodurch die dunkte Farbu,g entstand, und umgekthrt entstehen aus den bereits .karboni- sierlen ~ Roh61en nut dem Wege der nattirtichen Filtration, Erd61e der versetfiedensten F~irbungsgrade yon t~elschwarzbraun bis wasserheil, denn in den h6heren Sehichten ist infolge geringerer Temperaturen auch die MOglichkeit der Karbonisierung entsprechend gerin~er.

Des weiteren aut~ert sich bL A. R a k u s i n nocb ~iber die Natur trod Konstitutioa der dtmkelf~irbenden Sub- stanz. Er h~ilt sie mit M a r c u s s o n u. W a t d e n tiir kolloide Asphalt- oder Humtnstoffe und glaubt, dab fiber die komplizierte Konstitution die neuen Arbeiten z. B. yon O s t r o m o l e n s k y (,Iourn. russ. phys. chem. Oes. t907) und Kttrbatow (ibid. 1909), ebenso die Arbcit yon O s ~ i a n A s c h a n (Ci~em.-Ztg, 33, 561, 1909) viel- teichl Au(klarunoo bringen werden. Er bericbte¢ dann noch fiber ultramikroskopische ur~d spcktroskopische U,tersuchungen, denen abet die pola~imetr~sche sich iiberlege,~ erweist. Werner

| t O t e r , H., Leoben, Das Iichte Erd01 yon Ssuraehany bei Baku als Filtrationsprodukt. (~Petroleum" 5, 629, 1909/10.)

HOfer ist der An~icht, dag die l~akus in ' sche Filtrationshypothese. sowefl die bishengen Er|allru~gen reichen, in der ErdOlgeologic keine Berechtigung hat. Speziell an dem lichten Erd61 yon Ssurachany glaubt er die Unhaltbarkeit der Tt~eorie feststeHen zu k/~nnen. Er sttitzt sieh nut Versuche yon W, L a t k i n und Filtratio~sversuche mit Fullererde yon V. I-'. Herr. ~.Petroleum" 4, 1284, 1909.)

Die physkalisch.optischeo Figenschaften des Ssurachaay61es entspfechen nich~ den Resultaten dieser Filtrationsversuche, ebensowenig berechtigen die geologischen Verhaltnisse zu der Anwendung der Filtrationshypothese. Werner.

Her r, V. F., Baku, Nochmals: Zur Filtrations- | rage der natflrlichen Erd61e. (.Petroleum ~ 5 1387, 1909,q0.)

H e r r macht vorl~tufige Mitteihmgen iiber spezielle Versuche mit Ssurachany61. Das Filtrierproblem be- arbeitet er parallel mit Fullererde ~md mi! natiirlichcm Ssurachanyton. Werner.

Pyh~tla , E, Baku, 1st das I|chte Erd61 y o n Ssurachany bet Baku ein Filtrattonsprodukt? (~Petroleum" 5, 1525, 1909/10.)

Der Verfasse~ verteidigt die Aulfassung R a k u s i n's gegen die Einw~lnde H. H6fer 's . Er bringt umfassen- des literarisches physikalisch-optisches u. geologisches Material und berichtet fiber Versuche zurKl/Irung der l'rage.

Seine SchluB|olgerungen laBt er zusammen: 1. Zur Erklarung der Genesis des lichten ErdOl$

von Ssurachany l~lBt sich die Fiitrationshypothese heranziehen.

II. Die Iqttration des Erd61es kann in der Hatur mit lokaler Migration verbunden sein, eine Annahme, die sehr wahrscheinlich ist und ihre Berechtigung in der Erd,31geologie hat.

lll. Je nach dem geotogischen F3au der erd61- ftihrenden', bezw. begrenzenden Schichten, kann die mit lokaler Migration verbandene Filtration yon unten nach obrn oder umgekehrt vor sich gehen, ungeachtet der L~nge des lqltrationsweges.

iV. Die Filtration des Ssurachany-Erd61es hat yon unten nach oben stattgefunden.

V. Hierbei wurde das Erd01 ent|arbt, bezw. im Sinne Day's ~) fraktioniert, wie die Versuche unwider- leglich gezeigt haben.

VI. Bet der Filtration spielen die gespannteu (]ase eine grof3e Rolle, da auf sie zum Tell di¢ .de|ikaten Destillalionsprozesse Ra ku sin 's" zurBck- zuf(lhren siud, wie die .Kondensnte' in Ssurachany deuflich beweisen...:,

VII. Es wnrde gezeigt und durch Versllche be- wlesen, dab die entlarbende Kraft allen zur Tonerde- Kieselsauregruppe geh0renden Mineralicn, also auch den die [ agerst~tten bddcnden zukommt, tn besonders hohern Marie jedoch den sogenannten Fullererdearten.

VlIL Bet dun Filtrationsversuchen Herr 's , die als Beweis gegen die Filtrationshypothese angefiihrt werden, ist das Erd61 in Fraktionen naeh t-arben- nuancen zerlegt worden, nicht abet h~ Fraktionen rmcll dem Day'schen Filtrauon~prinzip.

1×. Die Zedegung der l raktionen nach Day beruht, wie das Experiment dargetan hat, nut der ver- schiedenen Dfffustonsgeschwindigkeit der verschieden zahcn Kohleawasserstoffe.

"~) Ze~tsckr. L aagu~. Chem. S~9 (]901),