dbv bericht 2012
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Jahresbericht des Deutschen Bibliothekverbands 2012TRANSCRIPT
Zahlen und Fakten
Bericht zur Lage der Bibliotheken
2012
Was wollen Bibliothekskunden im digitalen Zeitalter?
Welche neuen Aufgaben entstehen dadurch für die
Bibliotheken? Ihre öffentliche Dienstleistung besteht
darin, allen Bürgern - unabhängig von Einkommen, Status, Alter
oder Geschlecht - den freien Zugang zu Informationen, Bildung
und Kultur zu gewährleisten. Dazu stellen sie Medien in allen
Formaten bereit. Durch ihre ausgeprägte Kompetenz in der
Medien- und Informationsvermittlung fungieren Bibliothekarin-
nen und Bibliothekare dabei als Lotsen im Wissens-dschungel.
Sie stehen allen Besucherinnen und Besuchern bei ihrer Su-
che nach Informationen beratend zur Seite. Zusätzlich wird die
Bibliothek als öffentlicher Ort immer wichtiger. Gerade junge
Menschen möchten ihren Austausch in virtuellen Welten mit
realen Begegnungen ergänzen.
Der vorliegende „Bericht zur Lage der Bibliotheken 2012“
präsentiert Ihnen erneut ausgewählte Fakten zu aktuellen
Themen und Entwicklungen im Bibliotheksbereich. Er zeigt
beispielsweise: Die elektronischen Bestände Öffentlicher Bi-
bliotheken müssten dringend ausgebaut werden. Nur 20 Prozent von ihnen können derzeit virtuell Bücher, Zeitun-
gen, Hörbücher und Musik zur Ausleihe anbieten.
Auch bei so genannten verwaisten und vergriffenen Werken
besteht dringender Handlungsbedarf. Bibliotheken dürfen die-
se Werke derzeit nicht digitalisieren und ihren Nutzern so zur
Verfügung stellen. Für beide Kategorien müssen pragmatische
rechtliche Lösungen gefunden und entsprechende zuverlässige
Techniken zur Langzeitarchivierung entwickelt werden. Darü-
ber hinaus sind für die Förderung von Aus- und Weiterbildung,
Studium und Forschung rechtliche Sonderregelungen notwen-
dig, um den digitalen Arbeitsweisen zu entsprechen. Was wir
also dringend brauchen, ist eine Novelle des Urheberrechts,
die den Bedürfnissen von Bildung, Wissenschaft und Forschung
unter Berücksichtigung der Interessen aller beteiligten Akteure
Rechnung trägt.
Erneut hat der Deutsche Bibliotheksverband eine
Mitgliederumfrage zur finanziellen Situation Öf-
fentlicher Bibliotheken durchgeführt. Sie stehen immer noch
unter starkem Druck. Die Lage hat sich zwar insgesamt etwas
entspannt, in vielen Kommunen kann jedoch durch immer neue
Sparzwänge keine Entwarnung gegeben werden – und das, ob-
wohl Bibliotheken aller Kategorien in den vergangenen Jahren
Nutzerzuwächse verzeichnen.
Unsere im letzten Jahr durchgeführte Studie zur Nicht-nutzung von Bibliotheken hat klar bewiesen, dass Men-
schen, die im Kindesalter Bibliotheken kennen lernen, diese in
der Regel ihr Leben lang besuchen. Daher ist der zügige Ausbau
von Kooperationen mit Kindergärten und Schulen ein
wichtiger Schritt, um gerade die Kinder zu erreichen, für deren
Elternhäuser ein Bibliotheksbesuch nicht selbstverständlich ist.
Wie sich Bibliotheken auf den demografischen Wandel und die
Versorgung der ländlichen Räume einstellen, zeigt unser Ein-
blick in die mobilen Angebote mit Bücherbussen und
Leserdiensten.
Bibliotheken sind ein unentbehrlicher Bestandteil der Bil-
dungsinfrastruktur. Daher ist ein flächendeckendes Netz von
Bibliotheken unerlässlich. In Zukunft wird der Bedarf an neut-
raler, qualitätsgesicherter Information und kompetenter Bera-
tung weiter steigen. In den Bibliotheken erwartet den Besucher
heute eine attraktive Umgebung mit guten technischen Arbeits-
bedingungen, Ecken zum konzentrierten Arbeiten, Lesen, Spie-
len und Entspannen. Dort gibt es Cafés, Veranstaltungsräume
und viele andere Möglichkeiten, sich auszutauschen und Infor-
mationen zu sammeln. Damit dies überall und für alle Bürge-
rinnen und Bürger möglich wird, sind noch viele Investitionen
nötig: in Gebäude, Personal und deren Weiterbildung und nicht
zuletzt in Medien aller Art.
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser
2
Monika Zillerdbv-Vorsitzende
„Zulässig ist die
Vervielfältigung, Verbreitung und
öffentliche Zugänglichmachung veröffentlichter
Werke für Zwecke des eigenen wissenschaftlichen Gebrauchs und
für Bildungszwecke an Schulen,
Hochschulen und nicht-gewerblichen Einrichtungen der Aus-,
Weiter- und Berufsbildung. … Satz 1 gilt … auch für …
öffentlich finanzierte Bibliotheken, Archive, Dokumentationen
und Museen. … Für die nach Abs. 1 zulässige Nutzung steht den
Urhebern eine angemessene Vergütung zu.“
Formulierungsvorschlag des Aktionsbündnisses „Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“ zu einer Wissenschaftsschranke.
Weiteres: www.urheberrechtsbuendnis.de
Politische
Weichen-stellungenDas Urheberrecht muss aus Sicht der Bibliotheken dringend
verbessert werden. Was Politiker dazu sagen.
»Bibliotheken sind viel mehr als „nur“ ein wichtiger Bestandteil unserer Bildungs-, Wissenschafts- und For-
schungslandschaft. Der hier gelebte, freie Zugang zu den Errungenschaften von
Kunst und Wissenschaft muss eine Selbstverständlich-keit sein. Wir brauchen daher einen neuen Anlauf, um unser Urheberrecht an die Herausforderungen einer mo-dernen Bildungs- und Wissensgesellschaft anzupassen.«
Dr. Ernst-Dieter Rossmann, MdB, Sprecher der AG Bildung und Forschung der SPD-Bundestagsfraktion
»Bibliotheken und Wissenschaft sind auf ein zeit-gemäßes und wissenschaftsfreundliches Urhe-berrecht angewiesen. Die Digitalisierung macht
es mehr denn je nötig, eine einheitliche Wissen-schaftsschranke im Urheberecht zu etablieren. Ich
unterstütze gesetzliche Regelungen für Open-Access-Veröffent-lichungen ebenso wie die Verankerung eines Zweitveröffentli-chungsrechts für Autoren und eine Digitalisierung von (ver-waisten) Werken im Urheberrecht.«
Michael Kretschmer, MdB, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
»Die Mündigkeit einer liberalen Bürgergesellschaft und die Qualität einer Bibliothekskultur gehen Hand in Hand. Bibliotheken sehen sich derzeit ganz besonderen Herausforderungen ausgesetzt:
Fragen der Neuen Medien, der Digitalisierung der Bestände und der damit einhergehenden mangelnden Gewiss-heit über Urheberrechte. Es gilt, die Bibliotheken bei diesen Herausforderungen zu unterstützen und zu stärken, damit sie auch in Zukunft ihrem öffentlichen Bildungsauftrag ge-recht werden können.«
Patrick Meinhardt, MdB, Vorsitzender des Arbeitskreises Innova-tion, Gesellschaft, Kultur der FDP-Bundestagsfraktion
Urheberrecht 3
10.361 Bibliotheken gibt es in Deutschland
330.000 Veranstaltungen finden in Bibliotheken statt
700.000 Besuche an jedem Werktag
11.000.000 Leser sind registriert
210.000.000 Besuche zählen Bibliotheken jährlich
363.000.000 Medien in den Bibliotheken
472.000.000 Medien werden jährlich entliehen
Bibliotheken in Zahlen
Nutzerzahlen im Vergleich:in Millionen / Jahr (nur Personen ab 12 Jahren)
Quelle: Deutsche Bibliotheksstatistik, BJ 2010. Der deutsche Fitness-
und Wellnessmarkt, Deloitte-Studie 2010, www.deloitte.com/de
8,75 Bibliotheken6,76 Beherbergungsbetriebe (Gäste)4,79 Flugzeugpassagiere
Im europäischen Vergleich ist Deutschland in einem glück-
lichen Ausnahmezustand. Die konjunkturelle Entwicklung
ist auch im Jahr 2012 positiv. Die Steuereinnahmen des
Staates steigen. Dennoch stehen die Kommunen teilweise fi-
nanziell mit dem Rücken zur Wand. Wichtige Aufgaben können
sie nicht erfüllen. Deshalb bleiben auch die Ausgaben für die
Öffentlichen Bibliotheken ungenügend. Vielerorts gibt es für sie
Haushaltssperren oder Sparkonzepte. Von der guten konjunk-
turellen Situation kommt bei den Bibliotheken nichts an. Ein
kleiner Lichtblick zeichnet sich immerhin ab: Der Abwärtstrend,
der sich seit Jahren bei der Finanzsituation zeigt, hat sich an
einigen Stellen etwas verlangsamt.
Finanzlage4
Eine Chance wird verspielt
Quelle: Mitglieder-Befragung dbv, 2012
Ist Ihre Bibliothek von
Sparmaßnahmen
betroffen?
Alle Bibliotheken
Bibliotheken in Städten über 100.000 Einwohner
Das zeigt die aktuelle Umfrage des Deutschen Bibliotheks-
verbands unter den Öffentlichen Bibliotheken. Der dbv hat sie
auch in diesem Jahr um eine Beurteilung ihrer finanziellen Situ-
ation gebeten. Mit einem Rücklauf von knapp 700 Antworten
im Mai und Juni 2012 hat sich jede zweite Öffentliche Biblio-
thek, die Mitglied im Verband ist, daran beteiligt. Die Ergebnis-
se spiegeln also ein aktuelles flächendeckendes Bild der bun-
desweiten Bibliothekslandschaft. Mit knapp 500 Teilnehmern
waren Bibliotheken in Städten unter 50.000 Einwohnern in der
Befragung am stärksten vertreten.
Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung sind demnach in
26 Prozent der befragten Öffentlichen Bibliotheken realisiert.
In weiteren 15,3 Prozent werden sie geplant. Gegenüber
dem Vorjahr ist das zwar ein leichter Rückgang. Damals waren
noch 33 Prozent der Bibliotheken konkret betroffen und in 18
Prozent liefen entsprechende Planungen. Doch die aktuellen
Zahlen zeigen, dass die Grunddefizite bei den finanziellen Zu-
weisungen weiterhin bestehen: Im Jahr 2012 berichteten 21
Prozent der teilnehmenden Bibliotheken von einer Kürzung ih-
rer Zuweisungen.
Besonders betroffen sind in diesem Jahr erneut Bibliothe-
ken in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Hier muss
sich jede zweite Bibliothek mit Maßnahmen zur Haushaltskon-
solidierung abfinden. Bei weiteren 30 Prozent sind diese ge-
plant. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Rückgänge hier zwar
ebenfalls geringer. Doch beim Thema „globale Haushaltssperre
oder ähnlich grundlegende Einschränkungen“ trifft es die Bi-
bliotheken in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern
sogar härter als im vergangenen Jahr. 56 statt 48 Prozent
müssen damit jetzt zurechtkommen. In mehr als der Hälfte die-
ser Bibliotheken gibt es eine Wiederbesetzungssperre oder sie
ist geplant.
Welche Folgen hat diese Entwicklung für die Bibliotheks-
nutzer? Jede vierte Öffentliche Bibliothek muss derzeit ihr
Veranstaltungsangebot reduzieren. 14,4 Prozent haben einen
geringeren Etat für ihre Medien. 12 Prozent der befragten Bib-
liotheken müssen ihre Öffnungszeiten verringern.
FazitDie Finanzlage der Öffentlichen Bibliotheken bleibt unbefriedi-
gend. Dass die Kürzungen nicht mehr ganz so stark sind wie
im Jahr 2011 kann höchstens als Verschnaufpause gewertet
werden. Ein Ausbau der Bestände oder des Personals sowie
eine Erweiterung der Öffnungszeiten ist nur in wenigen Fällen
in Sicht. Das Spardiktat hält flächendeckend an. Weder auf
Landes- noch auf kommunaler Ebene wird damit der dringend
notwendige Ausbau der Bibliotheken vorangetrieben.Sparmaßnahmen
umgesetztSparmaßnahmen
geplant
15,3 %
30 %26 %
49,4 %
5
Quelle: Bibliotheksstatistik 2011, dbv
Zuwendungen der Kommunen haben Konsequenzen: Die
Ausgaben für Öffentliche Bibliotheken und die Entlei-
hungen der Bürger stehen in Korrelation zueinander.
Baden-Württemberg
5,82
14,75
Bayern
5,41
11,25Saarland
1,635,26
Rheinland-Pfalz
2,825,74
Nordrhein-Westfalen
4,38
11,04
Hessen
3,16
8,32
Thüringen
3,44
9,56
Schleswig-Holstein
6,13
11,98
Hamburg
7,88
17,76
Berlin
5,80
11,62
Sachsen-Anhalt
2,99
9,17
Brandenburg
3,72
10,25
Sachsen
5,42
13,57
Mecklenburg-Vorpommern
3,10
9,79
Bremen
6,36
16,79
3,96
8,78
Niedersachsen
Finanzlage
Bibliotheken
zahlen sich aus Entleihungen pro Einwohner (Medieneinheiten)
Ausgaben pro Einwohner (Euro)
nungen werden die 5,3 Millionen Einwohner bestens durch
die Öffentlichen Bibliotheken versorgt. In jeder der 312
Gemeinden gibt es eine Öffentliche Bibliothek. Diese haben
486 Zweigstellen. Zusätzlich fahren 154 Bücherbusse regel-
mäßig 12.378 Bücherbushaltestellen an. Das gute Angebot
nutzen die Finnen. Im Jahr 2010 hatte durchschnittlich jeder
Einwohner 10 Mal eine Bibliothek besucht und 18 Bücher und
andere Medien entliehen. (Quelle: www.libraries.fi)
Mitunter ist Menschen aber auch mit den Bücherbussen
nicht geholfen, weil sie körperlich nicht dazu in der Lage sind,
das Haus zu verlassen. Auch sie müssen nicht auf das Medien-
angebot der Öffentlichen Bibliotheken verzichten. Leserdiens-
te, die meist ehrenamtlich organisiert werden, liefern in diesen
Fällen Bücher, Zeitschriften, CDs und vieles mehr direkt nach
Hause.
Weitere Infos: www.fahrbibliothek.de
Mobile Bibliotheken
Bücher auf Rädern
Gerade in ländlichen Regionen kann der Weg zur Biblio-
thek lang sein. Für manche Menschen ist er mitunter
zu lang. Doch auf das Angebot der öffentlichen Ein-
richtungen müssen sie deshalb nicht verzichten. Bundesweit
gibt es mehr als 100 Bücherbusse. Auf festen Touren beliefern
sie Leserinnen und Leser mit Büchern, CDs oder Zeitschriften
– und gewährleisten damit die Teilhabe an der Wissensgesell-
schaft.
Die fahrenden Bibliotheken haben in der Regel mehrere
tausend Medien an Bord. Darin können die Nutzer stöbern. Die
Busse bringen aber auch Bestellungen mit, die sie zuvor bei
ihrem letzten Stopp oder übers Internet erhalten haben. Ein er-
freulicher Nebeneffekt: die Bücherbusse werden während ihrer
Haltezeiten zu beliebten Treffpunkten der Nutzer. Das gemein-
same Interesse führt zum sozialen Kontakt.
Die rollenden Zweigstellen sind aber nicht nur auf dem
Land, sondern auch in Städten unterwegs. Dort gibt es eben-
falls viele Gegenden, die keine feste Öffentliche Bibliothek ha-
ben. Zudem steuern sie zahlreiche Schulen an - das ist einer
der Gründe dafür, dass zum Beispiel in Heilbronn 80 Prozent
der Grundschulkinder aktive Bibliotheksnutzer sind.
Dass Bücherbusse auch der internationalen Verständigung
dienen, zeigt das Beispiel Lörrach. An jedem ersten Freitag im
Monat steht der Bücherbus aus der französischen Stadt Mul-
house auf dem Alten Marktplatz der Stadt. Zwei Stunden lang
können dort die Leser, die einen Benutzerausweis der Stadt-
bibliothek Lörrach besitzen, kostenlos aktuelle französische
Literatur ausleihen. In der nahegelegenen Stadt Freiburg hält
ebenfalls ein französischer Bücherbus. Im Gegenzug fährt der
Freiburger Bus der Stadtbibliothek mit deutschsprachigen Me-
dien über die Grenze zu den französischen Nachbarn.
Der PISA-Gewinner Finnland zeigt, wie eine gute Versor-
gung der Bevölkerung aussehen kann. Trotz der großen Entfer-
6
Rollende Riesen. Die Bücherbusse der
Bibliothek Heilbronn (unten) und der Stadt-
bibliothek des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg (oben)
bringen die Medien zu den Nutzern.
Mobilangebote der Bibliotheken
Der Märchenkönig multimedial
Ratgeber zum Hören, Romane als E-Books, die aktuel-
le Ausgabe eines Nachrichtenmagazins wie der „Der
Spiegel“ oder einer Wochenzeitung wie „Die Zeit“ – für
dies und vieles mehr müssen Bibliotheksnutzer keine langen
Wege gehen. Tausende Angebote stehen ihnen auf den Inter-
net-Seiten der Bibliotheken zur Verfügung. Im Zeit-
alter der Digitalisierung verkehren sich die Wege
und die Medien kommen zu den Lesern nach Hau-
se. Die e-Ausleihe macht es mittlerweile an jeder
zehnten Bibliothek möglich, Inhalte digital direkt
auf den eigenen Computer zu laden.
Das Internet eröffnet den Bibliotheken
die Möglichkeit, eine Reihe interes-
santer neuer Dienstleistungen
anzubieten. Neben der e-Aus-
leihe können Nutzer über den
PC in den Bibliothekskatalo-
gen nach Medien suchen, sie
können sich Bücher, CDs oder
DVDs bestellen, Ausleihfristen
verlängern und vieles mehr. Smartphones
und Tablet-PCs ermöglichen es zudem
immer öfter, dieses Internet-Angebot der
Bibliotheken mobil zu nutzen. Im Park, an
der Bushaltestelle oder in der Bahn kön-
nen zum Beispiel die Nutzer der Säch-
sischen Landes- und Universitätsbiblio-
thek (SLUB) in mehr als 70 Millionen
gedruckten und digitalen Büchern, Zeit-
schriften und Aufsätzen recherchieren.
Eine eigens erstellte Applikation, eine so
genannte App, macht’s möglich.
Die Entwicklung von speziellen Bibliotheks-Webseiten für
Smartphones und von passenden Apps steht gerade erst am
Anfang. Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) zeigt, wohin die
digitale Reise gehen kann. Eine ihrer mittlerweile drei kostenlo-
sen Apps wagt den Spagat zwischen Wissenschaft und touris-
tischer Nutzung. Sie trägt den Titel „Ludwig II“ und ermöglicht
es, multimedial auf den Spuren des Märchenkönigs zu wan-
deln. Auf dem Smartphone erscheinen Infos zu 140 Orten
in Bayern und Europa mit Ludwig II.-Bezug. Die App bietet eine
so genannte Augmented Reality. Dabei werden Livebilder des
Smartphones mit Modellen von Bauwerken erweitert. Es gibt
umfangreiche Bildergalerien mit mehr als 400 oft histori-
schen Fotos, gesprochene Zeitzeugenzitate und vieles mehr.
7
Ebenso rasant wie sich die technischen Geräte entwickeln,
entstehen neue Nutzungsmöglichkeiten – und die sind nicht
nur unterwegs abrufbar: QR-Codes, die von Smartphones an
Bücherregalen lesbar sind, können Bibliotheksnutzern bei-
spielsweise wertvolle Zusatz-Infos zu den von ihnen gesuchten
Werken bieten oder sie durch die Bibliothe-
ken leiten.
Gerade für jüngere User gehört das
mobile Internet zum Alltag. Die Bibliothe-
ken würden ihnen gern ein passendes An-
gebot machen. Das einzige, was fehlt, sind
vielerorts die finanziellen Möglichkeiten.
Unterstützung erhalten die Öffentlichen
Bibliotheken deshalb auch vom Bundes-
verband der Informationswirtschaft, Tele-
kommunikation und neue Medien e.V. (BIT-
KOM). Im Frühjahr 2012 forderte er, dass
die kommunalen Bibliotheken besser mit
elektronischen Medien ausgestattet wer-
den müssen.
Bestandserhaltung
Die Seiten sind zerfleddert, die Rücken gebrochen. Bü-
cher, die benutzt werden, behalten Spuren. Mitunter
sind sie auch schädlichen Umwelteinflüssen ausge-
setzt. In schlimmen Fällen macht sich dann Schimmel nach
Wasserschäden auf ihnen breit. Meistens aber ist es die Säure
im Papier, die die Bestände in Mitleidenschaft zieht. Sie zer-
setzt das Material von innen heraus. „Gut 80 Millionen Bücher
aus säurehaltigem Papier lagern derzeit in unseren Bibliothe-
ken“, sagt Dr. Ursula Hartwieg. „Sie müssen dringend geschützt
werden.“ Mit zehn Millionen Euro jährlich
könnten die drängendsten Aufgaben bewältigt werden. Doch
von dieser Summe können Restauratoren hierzulande nur träu-
men.
Ursula Hartwieg leitet die „Koordinierungsstelle für die
Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“. Die Koordinierungs-
stelle wurde auf Initiative von Kulturstaatsminister Neumann
im August 2011 bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein-
gerichtet und bei der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelt.
Die Einrichtung gilt als wichtiger Schritt für den Schutz der
Bestände in Bibliotheken und Archiven. Die Koordinierungs-
stelle behandelt auf nationaler Ebene Fragen zur Sicherung des
schriftlich überlieferten Kulturerbes. Zu ihren Hauptaufgaben
zählen die Erstellung eines nationalen Bestandserhaltungs-
konzepts, die Evaluation bereits vorhandener Erkenntnisse,
die Vernetzung bestehender Institutionen sowie die Unterstüt-
zung der Forschung. Einen Erkenntnisgewinn erhoffen sich die
Initiatoren auch durch die Förderung von Modellprojekten. Zu
diesem Zweck stehen seit 2010 für vorerst fünf Jahre jährlich
500.000 Euro aus dem Haushalt des Kulturstaatsminis-
ters zur Verfügung. Die Länder beteiligen sich über die Kultur-
stiftung der Länder mit weiteren 100.000 Euro pro Jahr.
„Wir hoffen natürlich, dass die Koordinierungsstelle nach
Ablauf der ersten fünf Jahre fortgeführt wird“, sagt Ursula
Hartwieg. „Und dass wir dann eine deutlich bessere finanziel-
le Ausstattung erhalten.“ Denn die Bewahrung von Büchern,
Handschriften oder Landkarten sei für das kulturelle Gedächt-
nis genauso wichtig wie die Erhaltung von Baudenkmälern oder
Kunstwerken.
Die Digitalisierung alter Werke ist eine weitere Maßnahme
zur Bestandserhaltung. Sie ersetzt zwar nicht die Restaurierung
des Originals. Doch macht sie den Bibliotheksnutzern wertvolle
Bestände auf neue Weise zugänglich. Auch bei der Digitalisie-
rung sind aber Strategien für die Langzeitarchivierung gefragt.
Denn die Speichermedien oder Programme, die wir heute nut-
zen, werden in wenigen Jahren technisch veraltet sein. Die di-
gitalen Ressourcen benötigen deshalb kontinuierliche Pflege.
Trotz digitaler Möglichkeiten bleibt die Problemlage also be-
stehen: Die Erhaltung unseres schriftlichen Kulturguts braucht
dringend finanzielle Unterstützung.
8
Verwaist, vergriffen, vergessen
Auch im Hinblick auf die Digitalisierung so ge-nannter „verwaister“ und „vergriffener“ Werke besteht dringender Handlungsbedarf. Bibliothe-ken müssen die Möglichkeit haben, auch diese verborgenen Schätze in die digitale Welt zu über-führen. Da jedoch die Rechteinhaber unbekannt sind (man nennt sie daher „verwaiste Werke“), lagern in Bibliotheken hunderttausende von Wer-ken, die derzeit nicht digitalisiert werden können. Außerdem gibt es sehr viele Werke, bei denen kein Verwertungsinteresse mehr besteht und die daher im Buchhandel nicht mehr erhältlich sind. Dies sind so genannte „vergriffene Werke“. Für beide Kategorien müssen prag-matische Lösungen gefunden werden.
Urheberrecht
Vor dem Bildschirm
entzweien sich die Geister
Seit Jahren wird zwischen Politikern und Interessenver-
bänden um angemessene Rahmenbedingungen für die
Nutzung digitaler Inhalte gestritten. Zwischenzeitlich
schien es, als sei ein neues Urheberrecht, das insbesondere
den Anforderungen von Bildung, Wissenschaft und Forschung
genügt, in greifbare Nähe gerückt. Dies wäre aus Sicht des
Deutschen Bibliotheksverbands auch dringend erforderlich:
Die Interessen von Autoren müssen unter den neuen techni-
schen Möglichkeiten ebenso berücksichtigt werden wie die von
Lesern und Lernenden.
Bibliotheken befinden sich in diesem Konfliktfeld seit jeher
in einer Doppelrolle. Sie stehen zwischen Autoren und Rezi-
pienten und berücksichtigen die Interessen beider.
Auch bei digitalen Kopien achten sie darauf, dass
es eine „angemessene Vergütung“ für
Rechteinhaber gibt. Auf der anderen
Seite erleben die Bibliothekare täglich,
dass sich Information und Wissen in digi-
taler Form sehr viel leichter verbreiten lässt
– und dass die Kunden dies wollen. E-Books
aus dem Bibliotheksangebot zum Beispiel lassen
sich technisch geschützt und für eine kurze „Leihfrist“
auf ein privates Gerät downloaden. Die Verlage müssen
dazu allerdings entsprechende Lizenzen bereitstellen. In der
Reform des Urheberrechts muss dies klar geregelt werden.
Der Deutsche Bibliotheksverband schließt sich ganz aus-
drücklich den Forderungen nach Sonderregelungen für die
Bereiche Schule, Aus- und Weiterbildung, Studium und For-
schung an. Der Gesetzgeber muss dringend klären, dass die
Verwendung digitaler Kopien für einen klar umrissenen Teil-
nehmerkreis der „Veranschaulichung im Unterricht“ dient
und somit weiterhin möglich ist – diese Regelung im Para-
graphen 52a UrhG (Urheberrechtsgesetz) ist bis zum
31.12.2012 befristet. Der ersatzlose Wegfall hätte für die
Informationsversorgung für Lernende und Forschende eine
dramatische Verschlechterung zur Folge. Viele Unterrichts-
formen und der Austausch von Texten in Forscherteams
würden illegal!
Dringender Verbesserungsbedarf besteht auch bei
den Sonderregelungen für die „elektronischen Lese-
plätze“ in Bibliotheken. Der Paragraph 52b UrhG
gestattet es ihnen, Bücher,
die sie physisch besitzen, zu
digitalisieren und ihren Besu-
chern in den Räumlichkeiten
der Bibliothek zugänglich zu
machen. Völlig unbefriedigend
dabei ist, dass Bibliotheken
dazu verpflichtet sind, ihren Nutzern lediglich die (Bildschirm-)
Ansicht der digitalisierten Werke zu ermöglichen. Sie müssen
das Ausdrucken und Speichern der Dateien technisch unmög-
lich machen. Für digitale Kopien, die im Rahmen der Fernleihe
zwischen den Bibliotheken verwendet werden, gibt es eben-
falls unangemessene Einschränkungen: Es ist den Bibliotheken
untersagt, ihren Nutzern digitale Kopien ihrer Bestellungen
zuzusenden. Wollen wir wirklich, dass Bibliotheksnutzer Bild-
schirminhalte heute wieder von Hand abschreiben müssen?
9
Nichtnutzer-Studie
Früh übt sich
Auf den ersten Blick ist die Zahl beeindruckend: 210 Millionen Besuche verzeichnen Öffentliche Bibliothe-
ken jährlich. Sie sind damit die meistgenutzten Kultur-
und Bildungseinrichtungen Deutschlands. In der Altersgruppe
ab 14 Jahren nutzt fast jeder dritte Bundesbürger dieses Ange-
bot. Auf den zweiten Blick steckt hinter diesen Zahlen eine ge-
waltige Aufgabe. Denn sie zeigen auch, dass rund 70 Prozent
der erwachsenen Menschen den Öffentlichen Bibliotheken
fernbleiben. Als zentrale Bildungsakteure können sich Biblio-
theken damit nicht zufrieden geben!
Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie des Deut-
schen Bibliotheksverbands und des Instituts für Lese- und
Medienforschung der Stiftung Lesen unter Förderung des Bun-
desbeauftragten für Kultur und Medien. Für die repräsentative
telefonische Umfrage wurden Ende 2011 rund 1.300 Personen
im Alter zwischen 14 und 75 Jahren interviewt. 28 Prozent der
Befragten nutzen demnach aktiv Öffentliche Bibliotheken. 41
Prozent haben zwar früher eine genutzt, sie aber länger als 12
Monate nicht mehr besucht (ehemalige Nutzer). 28 Prozent
gaben an, dass sie noch nie in einer Öffentlichen Bibliothek
waren (Nichtnutzer).
Was folgt daraus? 8 von 10 der ehemaligen Nutzer und
Nichtnutzer kaufen sich ihre Medien lieber. Darauf können Bi-
bliotheken nur bedingt reagieren. Viele potenzielle Besucher
wünschen sich aber auch einen schnelleren Bezug der Medien
übers Internet, ansprechendere Räumlichkeiten, ein attrakti-
veres Medienangebot und benutzerfreundliche Öffnungs-
zeiten am Abend oder Wochenende. Darauf könnten Bib-
liotheken reagieren. Sie bräuchten nur die nötigen Mittel
– für einen Ausbau der e-Ausleihe, der Internet-Arbeits-
plätze und der Räumlichkeiten sowie für die Erweiterung
des Medienbestands und der Personalressourcen.
Die Studie zeigt auch, dass die Bibliothekssozialisa-
tion eine zentrale Rolle für das spätere Nutzerverhal-
ten spielt. Unter den heutigen Aktiven haben 62 Pro-
zent in ihrer Kindheit mit den Eltern eine Bibliothek
besucht. Bei Nicht- und ehemaligen Nutzern sind
dies nur 42 Prozent. Kooperationen mit Schulen
und Kindergärten müssen deshalb zügig aus-
gebaut werden. Mit ihnen erreichen die Bib-
liotheken auch Kinder aus bildungsfernen
Elternhäusern.
10
Im europäischen Vergleich zeigt sich, was durch entschlosse-
nes Handeln erreicht werden könnte: Durchschnittlich liegt der
Anteil der Bibliotheksnutzer auf unserem Kontinent bei 36
Prozent. Finnland, Schweden und Dänemark sind die Spitzen-
reiter. Zwei Drittel der Bevölkerung besuchen dort regelmäßig
Bibliotheken. Für die deutschen Einrichtungen bleibt viel zu
tun!
Die Studie im Internet: www.bibliotheksverband.de/dbv/pro-
jekte/nichtnutzungsstudie.html
Während der Schulzeit
Während der Ausbildung / des Studiums
Nach der Ausbildung / dem Studium
88 %
58 %
43 %
Quelle: Studie zur Nichtnutzung 2012, dbv
Ehemalige Nutzer Frage: Wann haben Sie das letzte Mal eine Stadtbibliothek oder Gemeindebü-cherei besucht?
34
2851
28 38
6853
3225
Nutzung Öffentlicher Bibliotheken im EU-Vergleichin Prozent
Deutschland
Niederlande
Belgien
Dänemark
Schweden
Finnland
PolenTschechische Republik
Österreich
Frankreich
Groß- britannien
72
71
Kooperationen
Mit Schlafsack und Taschenlampe übernachten
Grundschüler zwischen Bücherregalen, Schrift-
steller kommen zu Lesungen und in Bücherkoffern
stecken Überraschungen für Kindergartenkinder. Öffentliche
Bibliotheken sind seit Jahrzehnten in
der Sprach- und Leseförderung aktiv
– und erfolgreich. In Bücherkinos und
Vorlesestunden, bei Kinderbuchfesti-
vals oder Klassenführungen können
Kinder und Jugendliche das „Aben-
teuer Lesen“ erleben. Doch nicht nur
die jungen Besucher gewinnen durch
das Engagement der Bibliotheken. In
vielen Städten gibt es Kooperationen,
von denen alle Bibliotheksnutzer pro-
fitieren.
Ein anschauliches Beispiel bietet
die Stadt Duisburg. Dort finanzieren
unter anderem die Philharmoniker Bi-
bliothekstaschen, auf denen das Logo
beider Einrichtungen zu finden ist. Mit
den Einnahmen aus dem Verkauf der
Taschen werden neue Medien für die
Bibliotheken gekauft. Zudem erhält
die Stadtbibliothek jede CD mit neuen
Einspielungen der Duisburger Philhar-
moniker kostenlos. Im Gegenzug werben die Bibliotheken für
die Konzerte des Orchesters. Und das ist längst nicht alles: Wer
in Duisburg einen neuen Bibliotheksausweis für ein Kind kauft,
erhält einen kostenlosen Eintritt für den Zoo. Die Bibliothek
wirbt unter anderem in ihren über das gesamte Stadtgebiet
verteilten Zweigstellen für einen Jahresausweis des Zoos.
Die Duisburger Bürgerstiftung Bibliothek hat zudem die
Kampagne „Ich bin Buchpate. Werden Sie es auch!“ gestartet.
Prominente Buchpaten werben für den Kauf von Büchern, die
die Stadtbibliothek in einer Liste zusammengestellt hat. Wer
eines oder mehrere spendet, kann seinen Namen im gekauf-
ten Buch und auf der Homepage der Stadtbibliothek wieder-
finden und darf das Buch als erster ausleihen.
Lesungen mit prominenten Autoren ebenso wie mit
hoffnungsvollen Nachwuchstalenten runden die Koopera-
tionsarbeit der Duisburger Stadtbibliothek ab. Sie werden
vom Verein für Literatur und Kunst Duisburg finanziert,
der 2012 sein 100-jähriges Bestehen feierte. In Deutsch-
land gibt es mittlerweile mehr als 420 Freundes- und
Förderkreise, die die Öffentlichen ebenso wie die wissenschaft-
lichen Bibliotheken unterstützen.
Das jüngste Beispiel für eine Kooperation ist eine Rahmen-
vereinbarung des Deutschen Bibliotheksverbands mit der Ver-
einigung der Deutsch-Französischen Gesellschaf-
ten. Sie wurde Anfang April 2012 in der
Französischen Botschaft in Berlin unterzeichnet.
Ihr Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Bibliothe-
ken und der deutsch-französischen Gesellschaf-
ten zu intensivieren. In der Vereinbarung werden
etwa die verstärkte Präsentation frankophoner
Medien in den Bibliotheken oder die gemeinsame
Ausrichtung von Veranstaltungen genannt.
Doch bei allem Einsatz der Bibliothekare darf
man nicht vergessen: Kooperationen können eine
vielfältige, sinnvolle und attraktive Ergänzung des
Angebots der Bibliotheken sein. Aus der Pflicht
einer soliden Grundausstattung entlassen sie die
Träger nicht.
Ziemlich feste Freunde
11
Quelle: Mitglieder-Befragung dbv, 2012
Die häufigsten
Kooperationspartner Öffentlicher Bibliotheken (Auswahl)
Senioreneinrichtung
41,4 %Buchhandlung
31,6 %Migrantenorganisation
22,1 %
Kita / Kindergarten
95,7 %Volkshochschule
51,7 %
Grundschule
Zoodirektor Achim
Winkler ist einer der
prominenten Buchpa-
ten Duisburgs.
Foto: Thomas Berns
97,5 %
Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Bundesgeschäftsste
lle
Fritschestr
aße 27-28
10585 Berlin
Telefon: 030 - 6
44 98 99 10
Fax: 030 - 6
44 98 99 29
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bibliotheksverband.de
Redaktion:
Dr. Jan-Pieter B
arbian
Natascha Reip
Barbara Schleihagen
Dr. Frank Simon-Ritz
Ulla Wimmer
Monika Ziller
www.bibliotheksverband.de
www.bibliotheksportal.de
www.treffp
unkt-bibliothek.de
www.bibliotheksstatist
ik.de
Umsetzung:
Docwork Orange
Franziska Loh (G
estaltu
ng)
Leo Pompinon (Foto)
Roland Koch (Text)
Druckerei:
Dinges & Frick GmbH
ISSN 2195-254X